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Full text of "Österreich, ohne Galizien, Dalmatien Ungarn und Bosnien. Handbuch für Reisende"

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BvEDEKERS  REISEHANDBUCHER. 

Deutschland : 

Deutschland  in  einem  Bande.  Mit  19  Karten  u.  67  Plänen.  2.  Aufl. 
1909 JC9t— 

i5erZmM.C777^e6ww9.Mit5Kart.,8Plän.u.l5Grundr,16.Aufl.l910c^3.-- 

Nordost-Deutschland  und  Dänemark  (von  der  Elbe  und  der  West- 
grenze  Sachsens  an  nebst  Hamburg  und  der  Westküste  von  Schleswig- 
Holstein).    Mit  über  100  Karten  und  Plänen.  29.  Aufl.  1908  JC  6.  - 

Nordwest-Deutschland  (von  der  Elbe  und  der  Westgrenze  Sachsens  an, 
nebst  Hamburg  und  der  Westküste  von  Schleswig-Holstein).  Mit  über 
100  Karten  und  Plänen.  29.  Aufl.  1908 JC  $.— 

Süd-Deutschland  (Oberrhein,  Baden,  Württemberg,  Bayern  und  die 
angrenzenden  Teile  von  Österreich).  Mit  über  100  Karten,  Plänen 
und  Grundrissen.  30.  Aufl.  1909 JC  6.— 

Rheinlande,  Schwarzwald ,Vogesen.  Mit  65  Karten,  62  Plänen  und 
Grundrissen.  31.' Aufl.  1909 JC  6- 

Südbayern;  T^irol  und  Salzburg ,  Ober-  und  Nieder-Österreich,  Steier- 
mark, Kärnten  und  Krain.  Mit  73  Karten,  16  Plänen  und  11  Pan- 
oramen. 34.  Aufl.  1910     JC  8.-- 

Nordseebäder ,  Harz  und  Thüringen  siehe  Nordwest-Deutschland. 

Ostseebäder ;  Sächs.Schweiz  und  Riesengebirge  s.Nordost-Deutschland ., 

Elsaß-Lothringen  und  Vogesen  s.  Rheinlande. 

Schwarzwald  s.  Rheinlande  oder  Süd-Deutschland. 

Ägypten.  Unter-  und  Oberägypten,  Unter-  und  Ober-Nubien  und  der 
Sudan.  Mit  38  Karten  und  Plänen,  59  Grundrissen,  57  Ansichten  und 
Textvignetten.  6.  Aufl.  1906 ^15.— 

Belgien  und  Holland  nebst  dem  Großherzogtum  Luxemburg.  Mit 
19  Karten-  36  Plänen  und  8  Grundrissen.  24.  Aufl.  1910  .  .  .  JC  6.— 

Dänemark  s.  Nordost-Deutschland. 

England  s.  Großbritannien 

Frankreich: 

Paris  und  Umgebung  nebst  einigen  Routen  durch  Nordfrankreich. 
Mit  16  Karten,  36  Plänen  und  Grundrissen.    17.  Aufl.   1909  JC  6.— 

Südost-Frankreich  s.  Riviera.  9 

In  französischer  Sprache: 

Le  Nord-Est  de  la  France,  de  Paris  aux  Ardennes,  aux  Vosges  et 
au  Rhone.  Avec  12  cartes  et  30  plans  de  villes.  8e  ed.  1908  JC§> — 

Le  Nord-Ouest  de  la  France,  de  la  frontiere  beige  ä  la  Loire  excepte 
Paris.  Avec  11  cartes  et  33  plans  de  villes.  8e  ed.  1908    .  .  JC  6.— 

Le  Sud-Est  de  la  France,  du  Jura  a  laM6diterranee  y  compris  la  Corse. 
Avec  22  cartes,  25  plans  de  villes  et  un  panorama.  8e  6d.  1906  JC  6.— 

Lt  Sud-Ouest  de  la  France,  de  la  Loire  ä  la  frontiere  d'Espagne.  Avec 
13  cartes  et  25  plans  de  villes.  8e  ed.  1906 <Jt  6.~ 

Griechenland,  die  griechischen  Inseln  und  ein  Ausflug  nach  Kreta 
Mit  einem  Panorama  von  Athen,  15  Karten,  25  Plänen,  5  Grundrissen 
und  2  Tafeln.  5.  Aufl.  1908 JC  8.— 


Großbritannien : 

Großbritannien.  England  (außer  London),  Wales, 
Mit  24  Karten ,  58  Plänen  und  1  Panorama^ 

London  u.  Umgebung.  Mit  4£arten  n.  33  Plan 

Holland  s.  Belgien.         /^/^Cf 

Italien:                             C/   /     T. 
I.  Ober-Italien  mit  Ravenna,  Florenz  u.  Livorno.  Mit  30  Karten, 
30  Plänen,  10  Grundrissen  u.  1  Panorama.  17.  Aufl.  1906  JC  8.— 
IL  Mittel- Italien  und  Rom.  Mit  19  Karten  und  55  Plänen  und  Grund- 
rissen.   14.  Aufl.  1908 JC  7.50 

III.  Unter -Italien ,  Sizilien,  Sardinien ,  Malta ,  Tunis  und  Corfu. 
Mit  30  Karten  und  28  Plänen.  14.  Aufl.  1906  ......  JC  6.— 

Italien  von  den  Alpen  bis  Neapel.  Mit  25  Karten,  29  Plänen  und  23 
Grundrissen.  6.  Aufl.  1908 JC  8.—' 

Konstantinopel  und  Kleinasien  nebst  den  Hauptrouten  durch  die 
Balkanhalbinsel  und  einem  Ausflug  auf  der  Anatomischen  Bahn.  Mit 
9  Karten,  34  Plänen  und  Grundrissen.  1905 JC  fi.— 

Mittelmeer,  nebst  Madeira,  den  Kanarischen  Inseln,  der  Küste 
Marokkos,  Algerien,  Tunesien.  Mit  37  Karten  u.  49  Plänen.  1909^9.— 

Norwegen  s.  Schweden. 

Österreich -Ungarn : 

Österreich-Ungarn  nebst  Bukarest,  Belgrad  und  Cetinje.  Mit  150  Kar- 
.  ten,  Plänen  und  Grundr.  28.  Aufl.    1910 ^  9.» 

österreich  (ohne  Galizien,  Dalmatien,  Ungarn  und  Bosnien).  Mit  48 
Karten,  40  Plänen  und  5  Grundrissen.   28.  Aufl.   1910  .  .  .  JC  6.- 

Tirol,  Salzburg,  Steiermark,  Kärnten  s.  Südbayern. 

Palästina  und  Syrien,  die  Hauptrouten  durch  Mesopotamien  und 
Babylonien  und  die  Insel  Cypern.  Mit  21  Karten,  56  Plänen  und 
1  Panorama.  7.  Aufl.  1910 JC  10.— 

Portugal  s.  Spanien. 

Riviera,  Südost- Frankreich  und  Korsika.  Die  Kurorte  in  Südtirol, 
am  Genfer  See  und  an  den  Oberitalienischen  Seen.  Mit  31  Karten, 
38  Plänen  und  3  Grundrissen.  4.  Aufl.  1906 JC  6.— 

Rußland : 

Rußland.  Europ.  Rußland,  Eisenbahnen  in  Russ.-Asien,  Teheran,  Pe- 
king. Mit  20  Karten,  40  Plänen  u.  11  Grundr.  6.  Aufl.  1904  JC  15,~ 

Russischer  Sprachführer.  4.  Aufl.  1903 JC  1.— 

Schweden  und  Norwegen  nebst  den  Reiserouten  durch  Dänemark 
und  Ausflügen  nach  Spitzbergen  und  Island.  Mit  44  Karten,  26  Plänen 
und  mehreren  kleinen  Panoramen  und  Grundr.  11.  Aufl.  1908  JC  7.50 

Schweiz  nebst  den  angrenzenden  Teilen  von  Ober-Italien,  Savoyen  und 
Tirol.  Mit  72  Karten,  19  Plänen  u.  12  Panoramen.  33.  Aufl.  1909  JC  8.— 

Spanien  und  Portugal  nebst  Ausflügen  nach  Tanger  u.  den  Balearen 
Mit  9  Karten,  41  Plänen  und  15  Grundrissen.  3.  Aufl.  1906  JC  16.— 

Nordamerika: 

Die  Vereinigten  Staaten  nebst  Meociko.  Mit  25  Karten ,  32  Plänen 
und  4  Grundrissen.  2.  Aufl.  1904 JC  12.— 

Canada  nur  in  engl.  Sprache : 

The  Dominion  of  Canada  with  Newfoundland  and  Alaska.    Witt 
13  Maps  and  12  Plans.  3d  ed.  1907 Jl  6.— 


ÖSTERREICH 


ÖSTERREICH 


(OHNE  GALIZIEN,  DALMATIEN,  UNGARN 
UND  BOSNIEN) 


HANDBUCH  FÜR  REISENDE 


KARL  B2EDBKBR. 


Mit  48  Karten,  40  Plänen  und  5  Grundrissen 


ACHTUNDZWANZIGSTE  AUFLAG 


nJNLß  i 


LEIPZIG 

VERLAG  VON  KARL  BJ1DEKER 

1910 


Wer  reisen  will, 
Der  schweig  fein  still, 
Geh  steten  Schritt, 
Nehm  nicht  viel  mit, 
Tret  an  am  frühen  Morgen, 
Und  lasse  heim  die  Sorgen. 

Philander  von  Sittewald.  1650. 


DB 

Wo 

0 


\ 


\ 


Das  Reisehandbuch  für  Österreich  (ohne  Galizien,  Dal- 
matien,  Ungarn  und  Bosnien),  das  hiermit  zum  28.  Mal  er- 
scheint, will  den  Reisenden  in  den  Stand  setzen,  die  be- 
deutendsten Sehenswürdigkeiten  des  Landes  mit  möglichst 
geringem  Zeit-  und  Geldaufwand  kennen  zu  lernen.  Dieser 
praktische  Zweck  verlangt  Beschränkung  in  der  Auswahl 
des  Stoffes.  Viel  bereiste  Städte  und  Gegenden  sind  aus- 
führlicherbeschrieben, als  abseits  gelegene,  seltener  besuchte, 
für  die  die  wesentlichen  Angaben  ausreichen  müssen.  Eine 
Ausnahme  macht  hierin  nur  das  Alpengebiet,  dessen  ein- 
gehende Behandlung  die  Grenzen  dieses  Bandes  überschreiten 
würde*).  Der  Inhalt  beruht  auf  eigener  Anschauung  des 
Herausgebers  und  seiner  Mitarbeiter,  sowie  auf  sorgfältig 
eingezogenen  Erkundigungen  unter  Berücksichtigung  der 
einschlägigen  Literatur.  Zahlreiche  Mitteilungen  sind  auch 
diesmal  wieder  von  wohlwollenden  Lesern  eingelaufen.  Für 
alle  ihm  gewordene  Unterstützung  sei  an  dieser  Stelle  noch- 
mals besonders  gedankt. 

Buchstäbliche  Genauigkeit  wird  niemand  von  einem  Reise- 
buche, das  über  zahlreiche,  stetem  Wechsel  unterworfene 
Dinge  Auskunft  geben  muß,  verlangen.  Der  Herausgeber 
wiederholt  vielmehr  seine  Bitte,  ihn  auf  Fehler  und  Mängel 
in  den  Angaben  aufmerksam  machen  zu  wollen.  Jede  neue 
Auflage  wird  zeigen,  wie  schätzenswert  ihm  solche  Mit- 
teilungen sind.  Einseitig  beschriebene  Briefbogen  bieten  den 
Vorteil,  daß  die  einzelnen  Berichtigungen  ausgeschnitten  und 
für  die  nächste  Neubearbeitung  mit  entsprechenden  ander- 
weitigen Mitteilungen  im  Original  zusammengestellt  und  ver- 
glichen werden  können,  während  sonst  Abschriften  notwendig 
und  damit  leicht  neue  Fehler  zu  gewärtigen  sind. 

Jede  der  fünf  Abteilungen  des  Buches  (I.  Wien  und  Um- 
gebung; IL  Nieder-  und  Ober-Österreich,  Salzkammergut  und 
Salzburg;  III.  Tirol  und  Vorarlberg;  IV.  Steiermark,  Kärnten, 
Krain,  Istrien;  V.  Böhmen,  Mähren  und  Schlesien)  ist  selb- 
ständig geheftet  und  kann  einzeln  benutzt  werden.  Man 
breche  zu  diesem  Zweck  am  Beginn  und  am  Schluß  der  los- 
zulösenden Abteilung  die  Seiten  stark  auf  und  durchschneide 


*)  Ausführliche  Angaben  über  das  gesamte  deutsch- österreichische 
Alpengebiet  enthält  Baedekers  Südbayern,  Tirol,  Salzburg,  Ober-  und  Nieder- 
österreich, Steiermark,  Kärnten  und  Krain.  Mit  73  Karten,  17  Plänen  und 
9  Panoramen.  34.  Aufl.  1910  (neue  Auflagen  in  der  Regel  jeden  zweiten 
Sommer). 


VI 

die  Gaze,  auf  welche  die  Bogen  geheftet  sind,  vorsichtig  mit 
einem  Messer.  Leinwanddecken  zum  Hineinlegen  der  Hefte 
sind  durch  alle  Buchhandlungen  zu  beziehen. 

An  Karten  sind  hinzugekommen:  Umgebung  von  Adels- 
berg, Aquileja,  Arco-Riva,  Bregenz,  Brixen,  Höhlen  von 
St.  Canzian,  Grado,  Graz,  Ischl,  Semmering;  —  an  Plänen: 
Adelsberger  Grotte,  Aquileja,  Bregenz,  Brixen,  Grado, 
Leoben,  Passau,  Villach,  Wiener-Neustadt. 

Empfehlenswerte  Gasthäuser,  d.  h.  solche,  bei  denen 
Zimmer  und  Bett,  Verpflegung  und  Bedienung  zu  loben  und 
die  Preise  angemessen  erscheinen,  sind,  soweit  des  Ver- 
fassers eigene  Kenntnis,  sowie  freundliche  Berichte  von 
Eeisenden  reichen,  mit  kurzen  Worten  hervorgehoben  oder 
durch  ein  Sternchen  (*)  ausgezeichnet.  So  wenig  damit  aber 
ausgeschlossen  ist,  daß  es  unter  den  nicht  auf  diese  Weise 
hervorgehobenen  ebenfalls  gute  Gasthäuser  gibt,  ebenso 
wenig  wolle  man  in  den  Gasthofsternchen  mehr  als  den  Aus- 
druck eines  Durchschnittsurteils  sehen  oder  bei  abweichen- 
der Erfahrung  dem  Herausgeber  die  Verantwortlichkeit  zu- 
muten. Aller  Orten  sind  auch  einfache,  billige  Gasthäuser 
angegeben,  so  daß  auch  der  Reisende,  der  mit  seinen  Mitteln 
haushalten  muß,  sich  unseres  Handbuches  mit  Vorteil  be- 
dienen wird. 

Für  Gasthofsbesitzer,  Restaurateure  usw.  folge  hier  noch 
die  Bemerkung,  daß  Empfehlungen  in  den  Baedeker'schen 
Reisehandbüchern  auf  keine  Weise  zu  erkaufen  sind,  auch  nicht 
unter  der  Form  von  Inseraten.  Jeder,  der  den  Baedeker' sehen 
Namen  zur  Erlangung  irgend  welcher  Vorteile  mißbraucht, 
ist  ohne  weiteres  als  Schwindler  anzusehen  und  darnach  zu 
behandeln. 


Abkürzungen. 


Z.  =  Zimmer,   mit  Licht  und  Be- 
dienung. 

F.  =  Frühstück,  auch  wohl  Führer. 

G.  =  Gabelfrühstück. 
M.  =  Mittag. 

P.  =  Pension  mit  Zimmer. 

P.  o.  Z.  =  Pension  ohne  Zimmer. 

K  =  Krone. 

h  =  Heller. 

n.,  ö.,  s.,  w.  =3  nördlich,   östlich, 
südlich,  westlich. 

r.  =  rechts. 


1.  =  links. 

St.  =  Stunde. 

m  =  Meter. 

km  ==  Kilometer. 

qkm  =  Quadratkilometer. 

ha  =  Hektar. 

Min.  =  Miaute. 

HS.  =  Eisenbahn-Haltestelle. 

WM.  =  Wegemarkierung. 

MW.  =  markierter  Weg. 

A.  =  Alpe. 


Vorzugsweise  Beachtenswertes  ist  durch  Sternchen  (*)  hervorgehoben. 


VII 


Inhalts- Verzeichnis. 


I.    Wien  und  Umgebung. 

Route  Seite 

1.  Wien 2 

2.  Umgebung  Wiens 105 

3.  Der  Schneeberg 115 

4.  Das  Höllental.    Die  Raxalpe 119 

5.  Der  Semmering 120 

II.    Nieder-  und  Ober-Österreich,  Das  Salz- 
kammergut.   Salzburg. 

6.  Von  Wien  nach  Linz  (Salzburg) 124 

7.  Die  Donau  von  Passau  bis  Wien 130 

8.  Von  Wien  nach  Mariazeil 137 

9.  Von  Linz  nach  Selztal.   Pyhrnbahn 138 

10.  Von  Linz  nach  Salzburg 139 

11.  Salzburg  und  Umgebung 141 

12.  Von  Salzburg  nach  Ischl.   Abersee.    Schafberg    ....  148 

13.  Gmunden.   Ischl.    Hallstatt.    Aussee 151 

14.  Von  Salzburg  nach  ßerchtesgaden.    Königssee    ....  158 

15.  Von  Wien  nach  Zell  am  See  (Innsbruck) 163 

16.  Von  Zell  am  See  nach  Krimml.    Ober-Pinzgau    ....  169 

17.  Von  Salzburg  nach  Gastein  (Villach,  Triest).  Tauernbahn  171 

III.    Tirol  und  Vorarlberg. 

18.  Von  Wien  über  Zell  am  See  und  Wörgl  nach  Innsbruck  176 

19.  Von  Salzburg  über  Rosenheim  (München)  und  Wörgl  nach 
Innsbruck 179 

20.  Innsbruck  und  Umgebung 180 

21.  DasZillertal    .'..'..' 189 

22.  Von  Bregenz  nach  Innsbruck.    Arlbergbahn 190 

23.  Das  Ötztal 197 

24.  Von  Innsbruck  mit  der  Brennerbahn  über  Franzensfeste 
nach  Bozen 199 

25.  Von  Bozen  über  Meran  nach  Spondinig-Prad.  Das  Stil fs er 
Joch 207 

26.  Von  Bozen  nach  Verona.    Der  Gardasee 214 

27.  Von   Franzensfeste    durch    das    Pustertal    nach    Lienz 
(Villach,  Marburg) 219 

28.  Von  Lienz  nach  Windisch-Matrei  (Prägraten)  und  Kais  222 


VIII  INHALTS-VERZEICHNIS. 


Route  Seite 

29.  Von  Lienz  nach  Heiligenblut 223 

30.  Von  Toblach  über  Cortina  nach  Neumarkt.   Die  Dolo- 
mitenstraße    225 


IV.  Steiermark,  Kärnten,  Krain,  Istrien. 

31.  Von  Wien  nach  Graz  (Triest).    Semmeringbahn .    .    .    .  230 

32.  Graz 232 

33.  Von  (Wien)  Graz  über  Marburg  nach  Triest    .....  239 

34.  Von  Graz  nach  Fehring  (Budapest) 247 

35.  Von  Franzensfeste  über  Lienz  und  Villach  (Triest)  nach 
Marburg 248 

36.  Von  Wien  über  Villach  nach  Udine  (Venedig)  ....  253 

37.  Von  Linz  oder  Wien  nach  Triest 259 

38.  Von  Salzburg  über  Gastein  und  Villach   nach  Triest. 
Tauernbahn / 263 

39.  Triest 263 

40.  Von  Triest  mit  der  Eisenbahn  nach  Venedig.    Aquileja  270 

41.  Von  Triest  nach  Pola 271 

42.  Von  Wien  nach  Abbazia  und  Fiume 276 

V.    Böhmen,  Mähren  und  Schlesien. 

43.  Prag 282 

44.  Von  Prag  nach  Dresden 299 

45.  Von  Aussig  über  Teplitz  nach  Komotau 303 

46.  Von  Prag  über  Karlsbad  nach  Eger  und  Franzensbad.    .  308 

47.  Karlsbad  und  Umgebung 313 

48.  Von  Prag  nach  Fürth  (München,  Nürnberg) 321 

49.  Von  Eger  über  Marienbad  nach  Wien 323 

50.  Von  Prag  über  Brunn  nach  Wien 330 

51.  Von  Prag  über  Gmünd  nach  Wien 336 

52.  Von  Dresden  über  Tetschen  und  Znaim  nach  Wien    .    .  337 

53.  Von  Prag  nach  Georgswaide-Ebersbach  (Zittau,  Görlitz)  341 

54.  Von  Prag  nach  Reichenberg  (Zittau) 342 

55.  Von  Prag  nach  Breslau 345 

56.  Von  Wien  nach  Breslau      .    . 349 

57.  Von  Prerau  nach  Olmütz 352 

58.  Von  Olmütz  über  Sternberg  nach  Jägerndorf 353 

Register 355 


KARTEN  UND  PLANE.  IX 

Karten,  Pläne  und  Grundrisse, 
a.  Karten. 

1.  Österreich- Ungarn,  in  1 :  2750000,  vor  dem  Titel. 

2.  Umgebung  von  Wien,  in  1  :  180000,  S.  105. 

3.  Umgebung  von  Nußdorf  und  Klosterneuburg,  in  1 :  75000,  S.  100. 

4.  Umgebung  von  Mödling  und  Baden,  in  1  :  75000,  S.  109. 

5.  Schneeberg,  Raxalpe,  Semmering,  in  1:125000,  S.  115. 

6.  Semmering,  in  1 :  50  000,  S.  117. 

7.  Pöstlingberg,  in  1  :  40000,  S.  128. 

8.  Die  Donau  von  Passau  bis  zum  Strudel,  in  1 :  300  000,  S.  130. 
9. vom  Strudel  bis  Wien,  in  1 :  300000,  S.  132. 

10.  Steirische  und  Osterreichische  Alpen  von  Aussee  bis  zum  Hoch- 
schwab, in  1:500000,  S.  138. 

11.  Südl.  Umgebung  von  Salzburg,  in  1  :  250  000,  S.  148. 

12.  Nördl.  Salzkammergut,  in  1  :  250  000,  S.  151. 

13.  Umgebung  von  Ischl,  in  1  :  60 000,  S.  154. 

14.  Südl.  Salzkammergut,  in  1 :  250000,  S.  156. 

15.  Salzach-  und  Saalachtal,  in  1 :  250  000,  S.  166. 

16.  Lungau  und  Niedere  Tauern,  in  1  :  500000,  S.  171. 

17.  Kitzbühler  Alpen  und  Hohe  Tauern,  in  1 :  500000,  S.  176. 

18.  Umgebung  von  Innsbruck,  in  1 :  75  000,  S.  186. 

19.  Zillertal  und  westl.  Pustertal,  in  1  :  500000,  S.  189. 

20.  Umgebung  von  Bregenz,  in  1 :  125000,  S.  191. 

21.  Vorarlberg  und  Bregenzer  Wald,  in  1:500000,  S.  192. 

22.  Ötztaler,  Stubaier  und  Ortler  Alpen,  in  1 :  500000,  S.  196. 

23.  Umgebung  von  Brixen,  in  1 :  125000,  S.  202. 

24.  Umgebung  von  Meran,  in  1  :  50000,  S.  208. 

25.  Adamello-,  Presanella-  und  Brenta-Alpen,  Nons-  und  Sulzberg, 
in  1:500000,  S.  214. 

26.  Umgebung  von  Arco  und  Biva,  in  1  :  75000,  S.  217. 

27.  Gardassee,  in  1 :  500000,  S.  218. 

28.  Dolomit- Alpen  von  Franzensfeste  bis  Belluno,   in  1:500000, 
S.  225. 

29.  Schneeberg,  Semmering,  Mürztal,  in  1  :  500  000,  S.  230. 

30.  Umgebung  von  Graz,  in  1 :  100000,  S.  237. 

31.  Karawanken  und  Bacher-Gebirge,  in  1 :  500000,  S.  240. 

32.  Küstenland,  in  1 :  500000,  S.  243. 

33.  Umgebung  von  Divaca  und  St.  Canzian,  in  1 :  100000,  S.  244. 

34.  Kärntner  Alpen  von  Lienz  bis  zum  Wörther  See,  in  1  :  500  000, 
S.  248. 

35.  Umgebung  von  Klagenfurt,  in  1  :  75  000,  S.  251. 

36.  Steirische  und  Kärntner  Alpen  von  Murau  bis   Gleisdorf,  in 
1:500000,  S.253. 

37.  Umgebung  von  Triest,  in  1 :  100000,  S.  268. 

38.  Umgebung  von  Grado  und  Aquileja,  in  1 :  250  000,  S.  270. 

39.  Umgebung  von  Pola,  in  1 :  170  000,  S.  274. 


X  PLANE  UND  GRUNDRISSE. 

40.  Umgebung  von  Abbazia,  in  1 :  120000,  S.  277. 

41 .  Böhmen,  Mähren  und  Schlesien,  in  1  : 1  000000,  S.  279. 

42.  Umgebung  von  Aussig,  in  1  :  40000,  S.  301. 

43.  Umgebung  von  Bodenbach  und  Tetschen,  in  1  :  55000,  S.  301. 

44.  Umgebung  von  Eger  und  Franzensbad,  in  1 :  200  000,  S.  310. 

45.  Umgebung  von  Karlsbad,  in  1  :  50000,  S.  316. 

46.  Der  Jeschken,  in  1 :  100000,  S.  343. 

47.  Üb  er  sichtsblatt  der  Spezialkarten  der  Ost- Alpen  \  hinter  dem 
43.  Eisenbahnkarte  von  Österreich-  Ungarn,  in  1 : 7 000 000 J  Register. 

b.  Pläne. 
1.  Abbazia;  —  2.  Adelsberg;  —  3.  Adelsberger  Grotte;  — 
4.  Aquileja;  —  5.  Baden  bei  Wien;  —  6.  Bozen;  —  7.  Bregenz;  — 
8.  Brixen;  —  9.  Brunn;  —  10.  St.  Canzianer  Höhlen  und  Grotten;  — 
11.  Eger;  —  12.  Elbogen;  —  13.  Franzensbad;  —  14.  Gastein;  — 
15.  Gmunden;  —  16.  Grado ;  —  17.  Graz;  —  18.  Innsbruck;  — 
19.  Ischl;  —  20.  Karlsbad;  —  21.  Klagenfurt;  —  22.  Laxenburg ; 

—  23.  Leoben;  —  24.  Linz;  —  25.  Marienbad;  —  26.  Meran;  — 
27.  Passau;  —  28.  Pola;  —  29.  30.  Prag,  deutsch  und  tschechisch ; 

—  31.  Reichenberg ;  —  32.  Salzburg;  —  33.  Teplitz;  —  34.  Trient; 

—  35.  Triest;  —  36.  Villach ;  —  37.  Wien  I.  (S.  1) ;  —  38.  Wien  IL 
(innere  Stadt,  S.  25);  —  39.  Wien  (Stadtbahnplan),  auf  der  Karte 
vor  dem  Titel ;  —  40.  Wiener-Neustadt. 

Panorama  vom  Schafberg,  S.  150. 

c.  Grundrisse. 
Wien:    1.   Stephanskirche;   2.  Hofburg;    3.  Kunsthistorisches 
Hofmuseum,  Hochparterre;  4.  Kunsthistorisches  Hofmuseum,  erster 
Stock;  5.  Naturhistorisches  Hofmuseum,  Hochparterre. 


XI 


EINLEITUNG. 


Seite 

I.   Paß.    Zoll.    Sprache XI 

II.  Geld.   Reisekosten XI 

III.  Reiseziele.    Reisezeit XII 

IV.  Eisenbahnen.  Droschken.  Postfuhrwerk.  Dampfschiffe      XIII 
V.  Gasthöfe XIV 

VI.  Speisehäuser.  Kaffeehäuser.  Konditoreien.  Zigarren  .     XIV 

VII.  Post  und  Telegraph XVI 

VIII.  Bemerkungen  für  Rad-  und  Automobilfahrer  ....    XVII 

IX.  Zur  Geographie  und  Statistik XVIII 

I.  Faß.    Zoll.    Sprache. 

•  Ein  Paßzwang  besteht  in  Österreich  nicht,  doch  ist  ein  Paß 
oder  eine  Paßkarte  stets  angenehm.  Geldsendungen  oder  ein- 
geschriebene Briefe  werden  auch  gegen  Vorweisung  der  Mitglieds- 
karte des  Deutsch -Österreichischen  Alpenvereins  oder  einer  in 
Deutschland  ausgestellten  Postausweiskarte  (*/2  Jf)  ausgehändigt. 
Zolldurchsuchung.  Man  wohne  der  Zollabfertigung  an 
der  Grenze  persönlich  bei  oder  bediene  sich  der  Vermittlung  eines 
Spediteurs.  Tabak  und  Zigarren  können  bis  zu  3  kg  gegen  Erlegung 
des  Zolles  eingeführt  werden.  35  Gramm  Tabak  oder  10  Zigarren 
bzw.  25  Zigaretten  sind  frei,  darüber  hinaus  sind  für  1  kg  21  K  25  k, 
27  K  25  h  oder  31  K  25  h  zu  bezahlen.  Zollscheine  hebe  man  auf, 
da  die  städtischen  Zollbeamten  (S.  2)  danach  zu  fragen  berechtigt 
sind.  —  Verzollung  der  Fahrräder  s.  S.  xyii. 

Sprache.  Die  Kenntnis  der  deutschen  Sprache  ist  in  den  sla- 
wischen und  italienischen  Teilen  der  Monarchie  genügend  verbreitet 
um  dem  Reisenden  Verlegenheiten  zu  ersparen.  Bahn-  und  Zoll- 
beamte, Gendarmen,  Schutzleute,  wie  auch  die  Bediensteten  der 
Hotels  und  Bahnrestaurants  sprechen  fast  durchweg  deutsch. 

II.  Geld.   Reisekosten. 

Geld.  Österreich- Ungarn  hat  1892  an  Stelle  der  alten  Gulden- 
rechnung Goldwährung  eingeführt,  mit  der  Krone  zu  100  Heller  als 
Münzeinheit :  vgl.  die  Geldtabelle  vor  dem  Titel  (der  Kurs  ist  ge- 
ringen Schwankungen  unterworfen).  Im  mündlichen  Verkehr  sind 
aber  Preisbestimmungen  in  Gulden  noch  vielfach  üblich,  worauf 
man  bei  Vereinbarungen  mit  Kutschern,  Führern  usw.  achte.  Ge- 
prägt werden:    in  Bronze  1  und  2  Hellerstücke,  in  Nickel  10  und 


XII  III.  REISEZIELE. 

20  Hellerstücke,  in  Silber  1,  2  (meist  alte  Guldenstücke)  und 
5  Kronenstücke,  in  Gold  10,  20  und  100  Kronenstücke.  An  Papier- 
geld sind  im  Umlauf:  Banknoten  zu  10,  20,  50,  100  und  1000 
Kronen ;  die  roten  20-Kronen-Banknoten  vom  31.  März  1900  haben 
noch  bis  31.  Dez.  1916  Gültigkeit.  Die  Guldennoten  sind  ein- 
gezogen. 

Deutsches  oder  anderes  ausländisches  Geld  wechselt  man  am 
•vorteilhaftesten  in  den  Bank-  und  Wechselgeschäften  der  größeren 
Städte.  Die  Wechsler  an  den  Grenzstationen  der  Eisenbahnen  geben 
nicht  den  vollen  Kurs.  —  Erwähnt  sei  hier  noch  die  alte  Vorsichts- 
regel, daß  man  die  größere  Reisekasse  an  sicherer  Stelle,  etwa  in 
einer  innern  Westentasche,  verwahre  und  das  Portemonnaie  nur  mit 
dem  Tagesbedarf  fülle.  Kupfer-  und  Nickelstücke  zu  Trinkgeldern 
trage  man  lose  in  der  Tasche. 

Die  Reisekosten  sind  in  Wien  und  den  großen  Kurorten  etwa 
um  ein  Drittel  höher  als  in  deutschen  Großstädten.  Auf  dem  Lande 
reist  man  im  allgemeinen  wohlfeil,  so  daß  der  bescheidene  Fremde, 
der  auf  die  Benutzung  von  Fuhrwerk  verzichtet,  seine  Ausgaben  hier 
meist  mit  8-10  K  täglich  bestreiten  wird. 

III.  Reiseziele.    Reisezeit. 

An  Mannigfaltigkeit  der  Landschaft  wie  an  Reichtum  geschicht- 
lich und  kunstgeschichtlich  bemerkenswerter  Städte  ist  die  im  vor- 
liegenden Bande  behandelte  österreichische  Reichshälfte  bei  weitem 
reicher  als  Ungarn.  Als  besonders  lohnend  sind  etwa  folgende  Reise- 
ziele hervorzuheben : 

In  Nieder- und  Oberösterreich,  Salzburg  und  Salzkammergut  Wien 
und  Umgebung  (R.  1-5);  die  Semmeringbahn  (R.  31);  die  Donau 
von  Passau  bis  Wien  (R.  7);  Gmunden .  Traunsee,  Ischl  (R.  13), 
Schafberg  (S.  150);  Salzburg  und  Umgebung  (R.  11);  Golling, 
Liechtensteinklamm  (S.  168,  166);  Zell  am  See  (S.  167);  Krimml 
(R.  16);  Gastein  (R.  17). 

In  Tirol  Innsbruck  und  Umgebung  (R.  20) ;  Achensee  (S.  178) ; 
Kufstein  (S.  180);  Zillertal  (R.21);  Kitzbühler  Hörn  (S.  177);  Hohe 
Salve  (S.  177) ;  Franz-Josephs-Höhe  (S.  224) ;  Arlbergbahn  (R.  22) ; 
Brennerbahn  (R.  24);  Bozen  (S.  204);  Meran  (S.  207);  Stilfser 
Jochstraße  (S.  212);  Gardasee  (S.  218);  Dolomitenstraße  (R.  30). 

In  Steiermark,  Kärnten,  Krain  und  Istrien  Aussee  (S.  157); 
Mariazeil  (S.  137);  Eisenerz  (S.  258);  Gesäuse  (S.  164);  Graz 
(R.  32);  Dobratsch  (S.  250) ;  Adelsberger  Grotte  (S.  244)  ;  St.  Can- 
zian  (S.  245);  Karawankenbahn  (R.  37);  Triest  (R.  39);  Pola 
(S.  274)  ;  Abbazia  (S.  277). 

In  Böhmen  und  Mähren  Prag  (R.  43) ;  Schreckenstein  bei  Aussig 
(S.  301);  Bodenbach  und  Tetschen  (S.  302);  Teplitz  (S.  304); 
Eger  (S.  310);  Karlsbad  (R.  47);  Marienbad  (S.  324);  Brunn 
(S.  331);  Reichenberg  (S.  343). 


IV.   EISENBAHNEN.  X11I 

Die  beste  Reisezeit  ist  für  Wien  von  Mitte  April  bis  Mitte 
Juni,  sowie  der  Herbst.  Während  der  hier  sehr  heißen  Sommer- 
monate verläßt  der  größte  Teil  der  wohlhabenden  Bevölkerung  die 
Stadt;  Theater  und  Vergnügungslokale  werden  meist  geschlossen. 
Die  Kurorte  beleben  sich  bereits  im  Frühling  und  sind  im  Hoch- 
sommer gewöhnlich  überfüllt  und  entsprechend  teuer.  In  den  deut- 
schen Alpenländern  besucht  man  das  Hochgebirge  am  besten  zwischen 
Mitte  Juli  und  Mitte  September,  im  Mittelgebirge ,  sowie  in  den 
Südalpen  sind  zu  Fußwanderungen  Mai,  Juni  und  September  weit 
vorzuziehen. 


IV.  Eisenbahnen.   Droschken.   Postfuhrwerk.   Dampfschiffe. 

Die  Eisenbahnen,  Straßenbahnen  und  Droschken  fahren  auf  dem  Geleise 
bzw.  Fahrdamm  zur  Linken  (in  Deutschland  rechts). 

Die  Eisenbahnen*)  haben  ähnliche  Einrichtungen  wie  in 
Deutschland,  doch  wird  die  Fahrgeschwindigkeit  und  der  Komfort 
der  deutschen  D-Züge  in  Österreich  nur  von  den  internationalen 
Luxuszügen  erreicht.  Die  Staatsbahnen  führen  auf  den  meisten 
Hauptlinien  „Harmonikazüge"  und. vielfach  Schlaf-  und  Speise- 
wagen (Mittagessen  3  K  60) ;  an  Nichtraucherabteilen  ist  gewöhn- 
lich ein  empfindlicher  Mangel.  Überall  ist  Bahnsteigsperre.  Fahr- 
karten und  zusammenstellbare  Fahrscheinhefte  bekommt  man  in 
den  größeren  Städten  auch  in  den  Stadtagenturen.  Zuschlagkarten 
werden  ohne  Aufzahlung  auch  in  den  Zügen  während  der  Fahrt 
ausgegeben.  Gepäckträger  erhalten  30-60  h.  Gepäckstücke  werden 
vier  Wochen  in  den  „Bahnhofsgarderoben"  gegen  eine  Gebühr  von  10  h 
täglich  aufbewahrt.  Die  Bahnrestaurants  der  größeren  Städte  sind 
meist  recht  gut.  In  Österreich-Ungarn  gilt  die  mitteleuropäische  Zeit. 

Der  Tarif  der  Österreich.  Staatsbahnen  ist  seit  1910  für  die 
Person  und  den  Kilometer  bei  Entfernungen  von  1  bis  400km  3.5  Heller 
für  die  III.,  5.5  für  die  IL,  9  für  die  I.  Klasse;  401  bis  600km  3,  5,  8.5  Ä; 
über  600km  2,  4,  7.5  h.  Die  Berechnung  der  Fahrpreise  erfolgt  bei  mehr 
als  50km  nach  Zonen  zu  10km  ;  angefangene  10km  werden  für  voll  gerechnet. 
Die  Schnellzugspreise  ergeben  sich  durch  Zuschlag  von  1  h  12  1  h  76,  2 h  88 
für  den  Kilometer  zu  den  Personenzugsfahrpreisen.  Rückfahrkarten  werden 
nicht  ausgegeben.  —  Handgepäck  ist  frei;  größeres  Gepäck:  10kg  bei 
100km  40  Ä,  bei  200km  80  h,  bei  400km  1  K  50,  bei  600km  2  K  10,  bei 
800km  2  K  70. 

Die  Droschken,  besonders  die  Zweispänner  (Fiaker),  fahren 
schnell,  sind  aber  nicht  billig.  Gegen  Übervorteilung  schütze  man 
sich  von  vornherein  durch  genaue  Vereinbarung,  wodurch  man  sich 
auch  in  den  nicht  deutschen  Teilen  der  Monarchie  überzeugt,  ob 
der  Kutscher  des  Deutschen  mächtig  ist.  Bei  kürzeren  Fahrten  20- 
40  h  Trkg. ,  bei  längeren  entsprechend  mehr.  —  Bei  den  Fahrten 


*)  Die  Fahrpläne  und  Preise  der  Eisenbahnen,  Post,  fuhr  werke  und 
Dampfschiffe  enthält  das  lOmal  jährlich  in  Wien  erscheinende  österreichische 
Kursbuch  (1  K  60;  kleine  Ausgabe  90  h). 


XIV  V.  GASTHÖFE. 

vom  Bahnhof  in  das  Hotel  ist  der  Hotelomnibus  (keine  in  Wien, 
Prag  usw.)  für  einzelne  Reisende  hilliger  als  eine  Droschke. 

Post- und  Stellwagen.  Man  unterscheidet  Postbotenfahrten 
(meist  nur  2-3  Plätze),  Malleport-  und  Omnibusfahrten  (8  und  mehr 
Plätze).  An  die  Stelle  der  Stellwagen,  des  früheren  Haupt- 
beförderungsmittels in  Tirol,  sind  fast  überall  bequemere  Omnibusse 
getreten,  auf  größeren  Routen,  z.  B.  Landeck-Trafoi,  Postomnibus 
(Unternehmen  der  vereinigten  Postmeister)  mit  öfterem  Pferde- 
wechsel. Sie  werden  jetzt  nach  und  nach  durch  Automobilwagen 
ersetzt.  Beste  Plätze  (1.  Platz)  Kabriolett  und  Coupe ;  rechtzeitiges 
Belegen  ratsam.  —  Für  mehrere  Personen  ist  in  Österreich  die 
angenehmste  Reiseart  zweispännige  Extrapost  (offene  Wagen  mit 
4  Plätzen;  etwa  10  K  für  die  Station  von  15km). 

Dampfschiffahrten  sind  während  der  schönen  Jahreszeit 
namentlich  auf  den  Alpenseen  von  großem  Reiz ,  aber  bei  aus- 
reichender Zeit  auch  auf  der  Elbe  zwischen  (Leitmeritz)  Aussig 
und  Dresden ,  sowie  auf  der  Donau  zwischen  Passau  und  Wien  der 
Bahnfahrt  vorzuziehen.  Rückfahrkarten  (bei  den  Flußdampfern 
auch  die  einfache  Fahrt  stromaufwärts)  sind  bedeutend  billiger. 

V.  Gasthöfe. 

In  den  großen  Städten,  sowie  in  den  größeren  Kurorten  und 
Sommerfrischen  sind  die  Gasthöfe  ersten  Ranges  im  all- 
gemeinen recht  gut.  Die  Zimmerpreise  sind  verhältnismäßig  hoch 
(5-10  K  und  mehr).  Dafür  ist  man  im  übrigen  gewöhnlich  frei. 
Man  nimmt  das  erste  Frühstück  im  Cafe  und  speist  im  Restaurant, 
die  beide  in  der  Regel  mit  dem  Gasthof  verbunden  sind.  —  In 
Häusernzweiten  Ranges  sind  die  Zimmerpreise  etwa  ein  Drittel 
niedriger,  auf  dem  Lande  häufig  noch  recht  wohlfeil.  Außer  den 
deutschen  Alpenländern  läßt  hier  die  Reinlichkeit  manchmal  zu 
wünschen  übrig.  —  Hotelomnibus  s.  oben. 

Trinkgelder  sind  in  den  großen  Gasthöfen  in  folgender  Art  üb- 
lich: Zimmermädchen  tägl.  40  h1  für  3-5  Tage  1  ÜT,  für  8  Tage  V/y 
2  K;  Zimmerkellner  wöchentlich  1  K-,  Tagportier  und  Nachtportier  für 
8  Tage  je  1-2  K,  Lohndiener  für  das  Reinigen  der  Kleider  und  Stiefel, 
sowie  für  den  Transport  des  Gepäcks  50  h  täglich,  für  8  Tage  2  K. 


VI.  Speisehäuser.  Kaffeehäuser.  Konditoreien.  Zigarren. 

Die  Speisehäuser  haben  in  der  ganzen  Monarchie  die  gleiche 
Einrichtung.  Die  Küche  ist,  namentlich  in  den  größeren  Städten, 
fast  durchgängig  gut,  Suppen  und  Mehlspeisen  meist  vortrefflich. 
Überall,  auch  in  den  vornehmsten  Restaurants,  erhält  man  zu  mäßi- 
gen Preisen  Wein  und  Bier  vom  Faß.  Das  Mittagessen  nimmt  man 
gewöhnlich  12-2  Uhr,   das  Abendessen  von  7  Uhr  an.     Man  speist 


VI.  SPEISEHAÜSER.  XV 

nach  der  Karte,  selten  zu  festem  Preise  („Couvert"  von  2  K  an). 
Kartoffeln,  Gemüse  und  Brot  werden  stets  besonders  bezahlt.  Außer 
dem  Speisesaal  haben  viele  Restaurants  an  der  Straße  noch  ein  be- 
sonderes Gastzimmer  oder  Schwemme  mit  niedrigeren  Preisen,  wo 
anspruchslose  Touristen  ganz  gut  ihre  Rechnung  finden  und  man 
Landes  Art  und  Sitte  beobachten  kann.  Man  trifft  diese  Einrichtung 
selbst  in  manchen  Gasthöfen  ersten  Ranges.  —  Die  Bedienung  ge- 
schieht in  den  Städten  durch  den  Speiseträger  und  den  Getränlckellner 
(„Piccolo"),  nur  in  den  deutschen  Alpenländern  hat  man  weibliche 
Angestellte.  Man  zahlt  an  einen  besonderen  Zählkellner,  dessen 
schriftliche  Abrechnung  man  genau  prüfe.  Vom  Trinkgeld  (5-10% 
der  Zeche)  erhalten  der  Zahlkellner  die  Hälfte  (mindestens  10  li), 
der  Speiseträger  und  der  Getränkkellner  zwoi  Viertel,  die  man  in 
getrennten  Häufchen  auf  dem  Tische  liegen  läßt. 

Die  Speisekarte  ist  reich  an  Dialektausdrücken.  „Garniertes  Rind- 
fleisch" oder  „feines  Rindfleisch"  ist  gekochtes  Rindfleisch  mit  verschie- 
denen Gemüsen  (meist  vortrefflich);  „Gulyäs"  (Gollasch),  gedünstete 
Fleischstücke  in  Paprikasauce,  „Paprikahuhn"  ähnlich  zubereitetes  Huhn; 
„Jungfernbraten",  gebratene  Schweinslende  mit  Kümmel ;  „Matrosenbraten, 
gedämpfter  Spitz,  Ofener  Braten,  Husarenbraten",  verschiedene  Arten  Rinder- 
braten; „Ungarisches  Rebhuhn",  gesulztes  Kalbfleisch;  „Fisolen",  Bohnen; 
„heurige  Erdäpfel",  neue  Kartoffeln;  „Carfiol",  Blumenkohl;  „Paradeis- 
äpfelw,  Tomaten;  „Kren",  Meerrettig;  „Aspic",  Sülze;  „Häuptlsalat",  Kopf- 
salat; „Risibisi",  Reis  mit  Erbsen;  „Beuschel",  sauer  zubereitete  Kalbs- 
lunge; „Junges  Wild",  Ragout  oder  Eingeweide  von  Wild  oder  Geflügel; 
„Kaiserfleisch",  Jungschweinefleisch  geräuchert  (geselcht);  „Krenfleisch", 
gesottenes  frisches  Schweinefleisch  mit  Meerrettig;  „Frankfurter",  ein  Paar 
kleine  geräucherte  Würstchen,  ein  einzelnes  heißt  „Einspänner".  Die  kalte 
Küche  und  die  Vorspeisen  findet  man  unter  „Hors  d'oeuvres"  oder  „As- 
sietten". Beliebte  Mehlspeisen  sind:  „Palatschinken",  Eierkuchen; 
„Strudel  mit  Röster",  dünner  Teig,  mit  Gries  oder  Quark  gefüllt  und  mit 
Rüster  (Obstmus)  angerichtet;  „Schmarrn" ,  gebackener  in  Brocken  zer- 
rissener Teig;  „Böhmische  Dalken",  gebackener  Hefenteig  mit  Pflaumenmus 
(Powidl);  „Haluschka",  in  Schmalz  gekochte  Mehlklößchen  (Fleckerle), 
mit  Topfen  (Quark)  bestreut,  usw.     Das  „Koch"  ist  ein  Auflauf. 

Das  Bier  trinkt  man  in  1/2  Liter-Gläsern  („großes  Glas"  oder  „Kr ü gel") 
oder  3  Deziliter-Gläsern  („kleines  Glas"  oder  „Seidel").  Für  Münchener 
Bier  gibt  es  auch  „Steinkrügel".  Das  Bier  wird  fast  überall  sehr  kalt, 
direkt  vom  Eise  verzapft. 

Den  Tischwein  erhält  man  in  offenen  Flaschen  (0,2-0,3  Liter)  oder  in 
Gläsern.  Beliebt  sind  Mischungen  mit  Sodawasser  (Syphon)  oder  einem 
Sauerwasser;  man  bestellt  dann  „ein  Achtel  gespritzt"  0/s  Liter  Wein 
mit  1/s  Liter  Sodawasser)  oder  ein  Viertel  gespritzt".  „Doppelt"  oder 
„voll"  gespritzt  heißt  Beimengung  der  doppelten  Menge  Sodawasser  zum 
Wein.  In  Wien  sind  die  besseren  Weine  der  Umgebung  (weiße)  Weid- 
linger,  Gumpoldskirchener,  Nvßberger,  Reizer,  Mailberger  u.  a.,  rot  Vöslauer. 
Auch  die  niedercsterreichischen  Weine  vom  Manhartsberg  haben  Ruf.  In 
Tirol  heißen  die  besseren  Sorten  „Speziell".  Böhmische  Weine:  Melniker, 
Czemoseker.  —  Weiße  Ungarweine :  Rüster,  Neszmelyer,  Szegszarder,  Schom- 
lauer,  T okay  er ;  rote:  Erlauer,   Ofener,  Karlowitzer. 

Kaffeehäuser  gibt  es  in  den  Städten  und  Kurorten  überall. 
Morgens  8-10  Uhr  pflegt  man  hier  das  erste  Frühstück  zu  nehmen 
(„Kipfel"  ist  Hörnchen).  Die  Hauptbesuchszeit  ist  nachmittags  und 
in  den  späten  Abendstunden.  Zeitungen,  namentlich  die  Wiener 
Blätter,  sind  überall  in  großer  Auswahl  vorbanden,   daneben  findet 


XVI  VII.   TOST  UND  TELEGRAPH. 

man  in  geringer  Zahl  „reiehsdeutsche"  Blätter.  Wenn  man  seinen 
Kaffee  ausgetrunken  hat,  so  werden  einem  gewöhnlich  zwei  Glas 
Wasser  vorgesetzt,  wobei  man  ruhig  noch  längere  Zeit  beim  Lesen 
von  Zeitungen  verweilen  kann. 

Der  Kaffee  ist  meist  ausgezeichnet.  Nach  dem  Mittagessen  wird  ge- 
wöhnlich eine  kleine  Tasse  schwarzer  Kaffee  (ganz  kleine  Tasse  „Nuß- 
schwarzer")  oder  eine  kleine  Tasse  mit  Milch  („Kapuziner",  kleinste  Tasse 
„Nußkapuziner")  verabreicht.  Den  Frühstücks-  und  den  Nachmittags- 
(„Jausen"-)  Kaffee  erhält  man  gewöhnlich  in  größeren  Tassen  oder  in 
Gläsern  mit  Kahm  („Melange");  Rahm  heißt  „Obers".  Eine  Portion  Kaffee 
(„großer  Kaffee")  zu  fordern,  ist  weniger  üblich ;  man  erhält  dann  Kaffee 
und  Milch  getrennt,  zahlt  aber  für  den  Inhalt  von  IV2  Gläsern  den  Preis 
von  zweien.  Eis  („Gefrornes";  s.  unten)  ist  fa^t  überall  zu  haben.  —  Dem 
„Zahlmarqueur"  gibt  ein  einzelner  6-10  h  Trinkgeld,  dem  bedienenden  Kellner 
mindestens  4  h. 

Die  Konditoreien  („Zuckerbäcker")  führen  neben  guten  Bon- 
bons und  Torten  (berühmt  in  Wien  die  Linzer,  Sacher-  und  Pi- 
schinger-Torte)  eine  große  Auswahl  von  Eis  (40-60  h).  „Ribisel"  ist 
Johannisbeer,  „Weinscharl"  Berberitzen,  „Dirndln"  Cornelkirschen, 
„Marillen"  Aprikosen. 

Der  Verkauf  von  Tabak  und  Zigarren  ist  in  Österreich  Staats- 
monopol und  findet  nur  in  den  sog.  Tabak-Trafiken  statt.  Beliebte 
Sorten  sind  Virginia  (10  h;  sehr  stark),  Britannica  (14  Ä),  Trabuco 
(16  K),  Regalita  (18  h).  —  Für  Havanna-Zigarren  gibt  es  in  den 
größeren  Städten  Spezialitätenläden. 


VII.  Post  und  Telegraph. 

Post.  Osterreich, Ungarn  und  Bosnien-Herzegowina  haben  ihre 
eigenen  Marken,  deren  Geltungsbereich  sich  auf  das  Land  der  Aus- 
gabe beschränkt.  Das  Porto  beträgt  für  Briefe  innerhalb  Österreich- 
Ungarns,  sowie  nach  Deutschland  (bis  20  g)  10  Ä,  im  Weltpostverein 
(bis  20  g)  25  h,  Einschreibgebühr  25  /*;  —  Postkarten  („Korrespon- 
denzkarte") 5  und  10  h,  mit  Rückantwort  10  und  20  h;  —  Druck- 
sachen 50  g  3  /i,  100  5  7i,  250  10  h,  500  20  h,  1000  30  ä,  im  Welt- 
postverein je  50  g  6  h,  Höchstgewicht  2  kg;  —  Warenproben  bis 
250  g  10  h,  350  g  20  h,  im  Weltpostverein  50  g  10  h,  je  50  g  mehr 
(bis  350  g)  5  /i;  —  Postpakete  bis  5  kg  30  oder  60  h.  Briefmarken 
und  Postkarten  erhält  man  auch  in  den  meisten  Tabak-Trafiken.  Bei 
Sendungen  nach  Ungarn  empfiehlt  es  sich ,  auf  der  Adresse  dem 
deutschen  den  magyarischen  Ortsnamen  beizufügen. 

Telegramme:  innerhalb  Österreich-  Ungarns  und  nach  Deutsch" 
land  und  Serbien  das  Wort  6  h,  mindestens  60  h.  —  Im  Verkehr 
mit  andern  Ländern :  außer  einer  Grundtaxe  von  60  h  für  jedes 
Wort  nach  Belgien  19  h;  —  Dänemark*!!  h ;  —  Frankreich,  Bulgarien, 
Niederlande  16  h;  —  Griechenland  19-28  7i;  —  Großbritannien  26  h; 

—  Italien  8-16  7i;  —  Montenegro,  Schweiz  6-8  h;  —  Norwegen  32  h\ 

—  Rumänien  8h;  —  Rußland,  Schweden  24  h\  —  Türkei  23-38  h. 


VIII.   BEMERKUNGEN  FÜR  RADFAHRER.         XVII 

VIII.  Bemerkungen  für  Rad-  und  Automobilfahrer. 

Mitglieder  des  Deutschen  Radfahrerbundes  (Geschäftsstelle  in 
Essen),  der  Allgemeinen  Radfahrer-  Union  (Deutscher  Touren-Club ; 
Geschäftsstelle  in  Straßburg),  des  Österreichischen  Touring-Clubs 
(Geschäftsstelle  in  Wien  VII.  Breitegasse  7)  und  anderer  Vereine 
können  ihr  Rad  (auch  Motorrad")  bei  Vorweis  der  mit  einem  Vermerk 
versehenen  Mitgliedskarte  zollfrei  in  Österreich-Ungarn  für  drei 
Monate  einführen.  Sonst  haben  Radfahrer  beim  Überschreiten  der 
Grenze  60  K  zu  hinterlegen,  die  beim  Austritt  zurückerstattet 
werden  (man  erkundige  sich  vorher,  welche  Förmlichkeiten  dabei 
zu  beachten  sind).  Kein  Nummernzwang.  Bei  Beförderung  eines 
Zweirades  mit  der  Bahn  wird  die  Fracht  für  20  kg  berechnet. 

Außerhalb  der  Ortschaften  dürfen  Straßenbankette  befahren 
werden;  wo  besondere  Radfahrwege  vorhanden  sind,  müssen  sie  be- 
nutzt werden.  Bei  Dunkelheit  ist  die  Laterne  anzuzünden,  auch 
wenn  das  Rad  nur  geschoben  wird  oder  im  Freien  steht. 

Die  Ausweich-  und  Vorfahrbestimmungen  sind  in  den  einzelnen 
Ländern  verschieden.  Links  gefahren,  links  ausgewichen  und  rechts 
vorgefahren  wird:  in  Böhmen,  Nieder-  und  Oberösterreich,  Salzburg, 
Steiermark,  Krain,  Mähren,  Galizien,  Österr.-Schlesien,  Ungarn  und 
in  der  Bukowina.  Rechts  gefahren,  rechts  ausgewichen  und  links 
vorgefahren  (also  wie  in  Deutschland):  in  Tirol,  Kärnten,  Istrien 
(Küstenland)  und  Dalmatien. 

Zu  empfehlen  sind  u.  a. :  Tourenbuch  für  Niederösterreich,  heraus- 
gegeben vom  Gau  34  des  Deutschen  Radfahrerbundes,  4  K,  Oransz, 
Nieder -Österreich,  200  Tourenbeschreibungen  für  Radfahrer  und 
Automobilisten;  das  Blatt  10 h,  Übersichtskarte  1-ST40.  Touren- 
buch von  Steiermark,  herausgegeben  vom  Steirischen  Radfahrer- 
Gauverband,  4  K.  Wegweiser  -von  Tirol  und  Vorarlberg,  heraus- 
gegeben vom  Tiroler  Radfahrer -Verbände,  2  K.  —  Jäger  u.  Seeger ■, 
Profile  der  Hauptstraßen  in  den  österr.  Alpenländern  für  Radfahrer. 
16  Blatt  zu  60  Ä,  zusammen  8  K. 

Lohnende  Fahrten  (die  Entfernungen  sind  von  Ort  zu  Ort  ange- 
geben) für  Radfahrer  sind: 

Wien- Graz  (199km;  gute  Straße):  Wien  (185m) -43km  Wiener-Neusf adt 
(280m) -17km  Neunkirchen  (368m) -13km  Gloggnitz  (435m)  -16km  Semmering- 
paß  (980m) -13,5  km  Mürzzuschlag  (672m)  -  44,5  km  Brück  an  der  Mur  (487m)  - 
52km  Graz  (365m). 

Rundfahrt  durch  Steiermark  (714km):  Salzburg  (412m)-28km  Golling 
(476m)- 17km  Werfen  (525m) -27,5  km  Radstatt  (856m) -21. 5 km  Hoher  Tauern 
(1738m) -19km  Mauterndorf  (1132m) -11km  Tamsweg  (1021m) -35km  Murau 
(796m)-17km  Teufenbach  (759m)- 13km  Unzmarkt  (750m)-18,5km  Juden- 
burg (73im)-6,5km  Weißkirchen  (668m) -18km  Obdacher  Sattel  (951m)- 
29km Wolfsberg  (461m)-9km  St.  Andrä  (433m)-9,skm  St.  Paul (400m) -9,5 km 
Lavamünd  (344m;  Vorsicht)  -  9km  Unterdrauburg  (364m) -19km  Mahrenberg 
(371m) -42,5  km  Marburg  an  der  Drau  (274m) -66,5  km  Graz  (365m) -54km 
Brück  an  der  Mur  (487m)  - 15,5  km  Leoben  (532m) -9km  St.  Michael  (576m)- 
34km  Wald  (849m)-27,5km  Rottenmann  (674m)-12km  Liezen  (659m) -11,5km 
Stainach  (642m)-30,5km  Aussee  (657m)-28,5km  Ischl  (468m) -24km  St.  Gilgen 
(550m) -7km  Fuschl  (669m) -24.5 km  Salzburg  (412m). 

Baedekers  Österreich.     28.  Aufl.  b 


XVIII       VIII.  BEMERKUNGEN  FÜR  AUTOMOBILFAHRER. 

Graz-  Triest  (307.6  km) :  Graz  (365m)  - 128,5  km  Cilli  (241m)  -  74,5 km  Laibach 
(287m) -54,2  km  Adelsberg  (548m)  -13km  Präwald  (580m)  -  37,4  km  Triest  (6m). 

Kuf stein- Verona  (346.5km):  Kufstein  (487m)-75,5km  Innsbruck  (573m)- 
38.5km  Brenner  (1362m) -14km  Sterzing  (948m) -3km  Brixen  (558m) -41km 
Bozen  (260m)-60.5km  Trient  (185m) -42km  Ala  (147m)  -  45km  Veruna  (65m). 

Villach-  Franzensfeste  (216. 5 km):  Villach  (508m) -37km  Spittal  an  der 
Drau  (554m) -51,5  km  Oberdrauberg  (6l0m)-20,5km  Lienz  (676m)-49,5km 
Toblacherkreuz  (1218m) -27km  Bruneck  (817m) -31km  Franzensfeste  (720m). 

Tarvis-Triest  (147.5km):  Tarvis  (751m)- 12km  Predilpaß  (1162m) -35. 5 km 
Karfreit  (235m)  -  30,5  km  Canale  (108m)  -  22km  Görz  (86m)  -  47,5  km  Triest  (6m). 

Automobilfahrer  bedürfen  in  Österreich  einer  Fahrlizenz, 
die  auf  Grund  einer  Prüfung  erteilt  wird  (vgl.  die  Ministerialverord- 
nung  vom  27.  Sept.  1905;  Wien,  k.  k.  Hof-  und  Staatsdruckerei, 
8  li).  Der  Osterreichische  Automobilclub  hat  seinen  Sitz  in  Wien 
(I.  Kärtner  Ring  10;  Eintrittsgeld  100  K,  Jahresbeitrag  150  K). 
Der  Deutsche  Automohil- Verband  (Geschäftsstelle  in  Berlin)  stellt 
Karten  zum  zollfreien  Durchlaß  nach  dem  Ausland  aus,  doch  muß 
man  sein  Automobil  vor  der  Abreise  von  einem  Hauptsteueramt  mit 
einer  „Identitätsplombe"  versehen  lassen  und  beim  deutschen  Grenz- 
zollamt einen  Zollvermerkschein  zur  zollfreien  Wiedereinfuhr  er- 
bitten. Automobilfahrer  können  ihr  Fahrzeug  2  Monate  nach  Pas- 
sierung der  österr.  Grenze  ohne  weitere  Genehmigung  benutzen 
(der  Tag  des  Eintritts  wird  notiert).  Die  Automobile  haben  eine 
kleine  Nummerntafel  rückwärts  zu  führen.  Zulässige  Maximal- 
geschwindigkeit 45km  pro  Stunde;  in  geschlossenen  Ortschaften 
höchstens  15km,  bei  Nacht  oder  auf  schwierigen  Wegen  höchstens 
6km  pro  Stunde.  Die  Vorschriften  für  das  Ausweichen  und  Vor- 
fahren sind  S.  xvii  angegeben. 


IX.  Zur  Geographie  und  Statistik. 

Die  österreichisch-ungarische  Monarchie,  die  durch  das  Staats- 
grundgesetz vom  21.  Dez.  1867  an  die  Stelle  des  ehem.  österreichi- 
schen Gesamtstaates  getreten  ist,  besteht  aus  zwei  unter  dem  Zepter 
des  Kaisers  von  Österreich  und  Königs  von  Ungarn  vereinigten 
Staaten,  mit  getrennter  Gesetzgebung  und  Verwaltung,  aber  gemein- 
samem Heere  und  Zollverband.  Auf  kurzer  Strecke  bildet  die  östl. 
von  Wien  in  die  Donau  mündende  Leitha  die  Grenze  zwischen  den 
beiden  Reichshälften,  für  die  daher  vielfach  die  Bezeichnung  Cis- 
und  Transleithanien  üblich  ist.  Gemeinsamer  Besitz  der  Monarchie 
sind  seit  1908  Bosnien  und  die  Herzegowina. 

Das  Kaiserreich  Österreich,  mit  300 193qkm  Flächeninhalt 
und  26150708  Einwohnern  (1900),  umfaßt  folgende  Kronländer: 
zu  beiden  Seiten  der  Donau  das  Hügelgebiet  von  Nieder-  und  Ober- 
Österreich;  die  Alpenländer  Salzburg,  Tirol  und  Vorarlberg,  Steier- 
mark und  Kärnten;  die  Karstgruppe  Krain  und  Istrien  (Küsten- 
land); das  Elb-,  Oder-  und  Marchgebiet  zwischen  Böhmerwald, 
Erzgebirge  und  Sudeten  Böhmen,  Mähren,  Schlesien;   im  Norden 


IX.  ZUR  GEOGRAPHIE  UND  STATISTIK.  XIX 

der  Karpathen  Galizien  und  die  Bukowina;  ganz  im  S.  abgetrennt 
Dalmatien. 

Das  Königreich  Ungarn,  mit  325  325qkm  Flächeninhalt  und 
19254559  Einwohnern  (1900),  umfaßt  die  auf  drei  Seiten  von  den 
Karpathen  umschlossene  Tiefebene  des  eigentlichen  Ungarn,  mit 
dem  Gebirgsland  Siebenbürgen  im  SO.,  und  die  südöstlichen  Aus- 
läufer des  Alpen-  und  Karstgebiets  Kroatien  und  Slawonien. 

Ebenso  mannigfaltig  wie  die  Bodengestaltung  sind  die  natio- 
nalen Gegensätze  der  Bevölkerung.  Nach  der  Zählung  von  1900  gab 
es  in  beiden  Reichshälften:  11  306120  Deutsche,  die  zu  4/s  in  zu- 
sammenhängender Masse  die  Donaugegend  bis  zur  March  und  über 
die  Leitha  hinaus,  die  Alpenländer,  den  W.  und  N.  Böhmens  und 
das  nördliche  Schlesien  bewohnen,  aber  in  größeren  und  kleineren 
Sprachinseln  über  die  ganze  Monarchie  verteilt  sind  (in  Ungarn 
2135181,  besonders  an  der  Donau  hin,  im  Banat  und  in  Sieben- 
bürgen). An  sie  schließen  sich  nach  0.  im  westlichen  und  mitt- 
leren Ungarn  die  Magyaren,  die  mit  8751817  Seelen  innerhalb 
des  Königreichs,  wie  die  Deutschen  innerhalb  Österreichs,  an  Zahl 
jedem  einzelnen  der  andern  Volksstämme  überlegen  sind,  und  im 
östlichen  Ungarn  die  Rumänen  (Ostromanen)  mit  3030442  Seelen. 
Der  Norden  und  Süden  der  Monarchie  gehört  den  Slawen,  die  der 
Lage,  nach  in  zwei,  der  Sprache  nach  in  fünf  Hauptgruppen  ge- 
schieden werden :  Nordslawen  mit  7  975038  Tschechen,  Mähren,  Slo- 
waken, in  Böhmen,  Mähren  und  den  angrenzenden  Teilen  Ungarns, 
4259152  Polen,  in  Schlesien  und  Westgalizien,  3805023  Ruthenen, 
in  Ostgalizien  und  den  ungarischen  Grenzgebieten ;  Südslawen  : 
3442129  Kroaten  und  Serben  und  1  291  721  Slowenen.  Endlich  in 
den  Südalpen  und  an  der  istrisch-dalmatischen  Küste  754  584  Ita- 
liener (Westromanen),  in  deren  Zahl  auch  die  Ladiner  und  Friauler 
einbegriffen  sind.  —  Dem  Religionsbekenntnis  nach  sind  2/4  der  Ge- 
samtbevölkerung römische  Katholiken  (79%  in  Österreich,  51,5% 
in  Ungarn),  y5  griechische  Katholiken  und  griechische  Orientalen 
verschiedener  Riten,  4224090  Protestanten  augsburgischer  und 
helvetischer  Konfession  (größtenteils  in  Ungarn),  2  076  300  Israeli- 
ten (zur  größeren  Hälfte  in  Österreich,  zur  kleineren  in  Ungarn), 
610000  Moslems. 

Das  österreichisch-ungarische  Heer  ist  eingeteilt  in  16  Korps- 
bezirke (1.  Krakau,  2.  Wien,  3.  Graz,  4.  Budapest,  5.  Preßburg, 
6.  Kaschau,  7.  Temesvär,  8.  Prag,  9.  Josephstadt,  10.  Przemysl, 
11.  Lemberg,  12.  Hermannstadt,  13.  Agram,  14.  Innsbruck, 
15.  Sarajevo,  16.  Zara).  Es  zählt  auf  dem  Friedensfuß:  102  In- 
fanterie -  Regimenter  zu  je  4  Bataillonen,  4  Tiroler  Kaiserjäger- 
Regimenter,  26  Feldjägerbataillone,  sowie  17  Bataillone  bosnisch- 
herzegowinischer  Infanterie  und  Jäger;  42  Kavallerie  -  Regimenter 
(Dragoner,  Husaren,  Ulanen)  zu  je  2  Divisionen  ä  3Escadrons; 
56  Feldartillerie-Regimenter  mit  224  Batterien  zu  4  Geschützen, 
8  reitende  Artillerie-Divisionen  =  24Batterien,  6  Gebirgs-Artillerie- 

b* 


XX  IX.  ZUR  GEOGRAPHIE  UND  STATISTIK. 

Regimenter;  15  Pionierbataillone;  1  Eisenbahn- und  Telegraphen- 
Regiment  ;  3  Regimenter  Train  usw. ;  ferner  die  Stämme  zu  39  In- 
fanterie- und  6  Kavallerie-Regimentern  österreichischer  Landwehr 
und  zu  28  Infanterie-  und  10  Kavallerie-Regimentern  ungarischer 
Landwehr  (Honved),  insgesamt  einschl.  der  Offiziere  und  Beamten 
382898  Mann,  69166  Pferde,  1206  bespannte  Geschütze.  Die 
Kommandosprache  ist  mit  Ausnahme  der  ungarischen  Landwehr 
deutsch. 


\ 


Zu  den  Plänen  von  Wien. 

Verzeichnis  der  Straßen,  Plätze,  öffentlichen  Gebäude, 

Brücken  usw. 

Plan  I  bezeichnet  den  Übersichtsplan  von  Wien  im  Maßstab  1  :  30C00, 
Plan  II  den  der  inneren  Stadt  im  Maßstab  1  :  11500.  —  Die  römische  Zahl 
nach  den  Straßennamen  gibt  den  Stadtbezirk  an  (21  Bezirke,  vgl.  S.  19/20). 


I 

II 

I 

II 

Abelegasse  XVI    .   . 

BC3 

Anastasius-Grün- 

Abfahrtstraße  II  .   . 

G3 

Gasse  IX,  XVIII . 

CD2 

Absberggasse  X    .   . 

F7 

Anatom.  Institut .   . 

D3 

AI 

Adalbert-Stifter- 

Andreasgasse  VII.   . 

D5 

Straße  XX  ...   . 

El 

Angeligasse  X  .    .   . 

E7 

Adamsgasse  III .    .   . 

F2,  3 

Annagasse  I  .    .    .    . 

C4 

Adlergasse  I  .   .   .   . 

D2 

Anschützgasse  XHI, 

Afrikanergasse  II.    . 

Fl 

XIV 

B5,  6 

Ägidigasse  VI   .    .    . 

C5 

Anton-Frank-Gasse 

Aichholzgasse  XII  . 

B6 

XVIII 

El 

Akademie  der  bild. 

Antonigasse  XVII, 

Künste 

B5 

XVIII 

C2,  3 

—  der  Wissensch.    . 

D3 

Antonsplatz  X  .   .    . 

F7 

Akademiestraße  I    . 

CO,  4 

Anzengrubergasse  V 

E6 

Akadem.Gymnasium 

D5 

Anzengruberplatz 

Albertgasse  VIII  .   . 

D4,3 

XVI 

A3 

Albertplatz  VIII  .    . 

D3 

Apollogasse  VII  .   . 

CD5 

Albrechtgasse  I     .    . 

B4 

Apostelgasse  III   .   . 

Gö 

Albrechtsberger 

Arbeitergasse  V 

D6 

Gasse  XII  .... 

C6 

Arbesbachgasse  XIX 

Cl 

Albrech  tskreith- 

Arenbergpark    .   .    . 

FG5 

F5 

gasse  XVI  .... 

B3 

Arltgasse  XVI  .    .    . 

B4 

Albrechtsplatz  I  .    . 

C4 

Arndtstraße  V,  XH  . 

C6 

Allerheiligenpl.   XX 

Fl 

Arnethgasse  XVI.   . 

AB3 

Aloisgasse  II ...    . 

EFl 

Arnsteingasse  XIV  . 

C5,  6 

Alpengasse  X    .   .   . 

F7 

Arsenal,  k.  u.  k.  .   . 

FG6 

Alsegger  Straße  XVII 

B2 

Arsenalstraße  X  .    . 

F6 

Alserbachstraße  IX  . 

DE2 

Arthaberplatz  X  .    . 

E7 

Aiser   Straße  VIII, 

Aspangstraße  III  .    . 

FG5 

IX 

D3 

A2 

Aspernallee  II  .    .   . 

15 

Aiszeile  XVII   .   .    . 

ABl 

Aspernbrücke    .    .    . 

F3,  4 

E2 

Althangasse  IX     .   . 

E  2 

Asperngasse  II .    .   . 

F3 

E2 

Althanplatz  IX  .    .   . 

E2 

Aspemplatz  I    .   .    . 

E2 

Altmannsdorfer 

Assmayergasse  XII  . 

C6 

Straße  XII ...   . 

B7 

AuerspergstraßeVIII 

D4 

E4 

Alxinger  Gasse  X    . 

E7,  6 

Augarten 

EF  2,  3 

Amalienhof    .... 

B3 

Augartenstraße, 

Ameisgasse  XIII  .    . 

A5 

Obere  II 

EF  2,  3 

Amerlingstraße  VI  . 

D5 

— ,  Untere  II     .    .    . 

E3 

Am  Fasangarten  Xll 

A7 

Augustengasse  I  .    . 

C2 

Am  Gestade  I  .   .    . 

C2 

Augustiner -Bastei  I 

BC4 

Am  Heumarkt  III  . 

F5,  4 

DE5,4 

Augusti  Der  -Straße  I 

E4 

C4 

Am  Hof  I 

E,  4 

BC2 

Ausstellungsstr.  II  . 

G3 

Fl 

Am  Kaisermühlen- 

Auwinkel I     .    .   .    . 

D3 

damm  II 

HI  2,  3 

Avedikstraße  XIV  . 

BC5 

Am  Kanal  XI    .   .    . 

G6 

Am  Schüttel  II    .   . 

F2 

Babenberger  Straße  I 

E4 

B4 

Am  Tabor  II.   .   .   . 

F2 

Bachergasse  V  .   .   . 

D6 

Amtshausgasse, 

Bacherplatz  V   .    .   . 

D6 

Obere  V 

D6 

Bachgasse  XVI .   .   . 

BC4 

Baedekers  Österreich.    28.  Aufl. 


STRASSEN  VERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Bäckerstraße  I  .    .    . 

D3 

Boden  -  Kreditanstalt 

B2 

Badgasse  IX  ...    . 

DE2 

Bognergasse  I    .    .   . 

C3 

Badhausgasse  VII    . 

CD4 

Bonygasse  XII  .   .   . 

BC6 

Bahngasse,  linke  III 

F4,  5 

E4,  5 

Boerhavegasse  III    . 

F5 

,  obere  III 

F5 

Borschkegasse  IX     . 

D3 

,  rechte  III 

F4,  5 

E4,  5 

Börse 

E3 

Bl,  2 

Bahnhöfe  s.  S.  2. 

Börsegasse  I  .   .   .   . 

E3 

BC1,2 

Baidiagasse  XVI .   . 

B3 

Börseplatz  I  .   .   .   . 

BC2 

Ballgasse  I 

C4 

Botanischer  Garten  . 

A6,  F5 

Ballhausplatz  I.    .   . 

B3 

Brahmsplatz  IV    .    . 

E5 

Bandgasse  VII  .   .   . 

D4 

Brandmayergasse  V. 

D6 

Bankgasse  I    .   .    .    . 

B3 

Brandstätte  I .   .    .    . 

C3 

Barawitzkagasse  XIX 

DE  1 

Bräuhausgasse  V  . ' . 

D6 

Barbaragasse  I  .   .   . 

D3 

Bräunerstraße  I    .    . 

C3 

Barichgasse  III .   .   . 

FG5 

Braungasse  XVII .    . 

A2 

Bartensteingasse  I    . 

A3 

Braunhirschengass  e 

Bastien  gasse  XVIII . 

B1.2 

XIV 

B5,  6 

Bäuerlegasse  XX .    . 

E2 

Braunhubergasse  XI 

H7 

Bauernmarkt  I  .   .   . 

C3 

Braunspergengasse  X 

D7 

Baumgasse  III  ..    . 

G5 

Breite  Gasse  VII.   . 

D4 

A4 

Beatrixgasse  III    .    . 

F4 

E5,4 

Breitenfelder  Gasse 

Bechardgasse  III  .  . 

F3 

VIII 

CD3 

Beckmann  gasse  XIII, 

BreitenfurterStr.XII 

BC7 

XIV 

B5 

Breitenseer  Straße 

Beethovengasse  IX  . 

AI 

XIII 

A4,  B5 

Beheim gasse  XVII  . 

C3 

Brigittagasse  XX  .    . 

E2 

Bein  gasse  XV,   XIV 

C4,5 

Brigittaplatz  XX  .    . 

E2 

Bellariastraße  I.    .   . 

D4 

A4 

Brigittenauer   Lände 

Beilegardegasse  II    . 

H2 

II,  XX 

E2,  1 

Belvedere 

Fö 

Brigittenbrücke.    .    . 

E2 

Belvedereallee  .   .    . 

15 

Brunnen  gasse  XVI  . 

C4,  3 

Belvederegasse  IV  . 

EF5 

Brunnweg  X  .   .    .    . 

E7 

Bendlgasse  XII .   .   . 

C6 

Brüsslgasse  XVI  .   . 

B4 

Benedikt- Schel- 

Buchengasse  X .   .    . 

E-G7 

linger-Gasse  XIV  . 

C5 

Buchfeldgasse  VIII . 

D4 

Bennogasse  VIII  .    . 

C3 

Bürgergasse  X  .   .   . 

F7 

Bennoplatz  VIII   .    . 

C3 

Bürgerplatz  X  .    .    . 

F7 

Berchtoldgasse  II.    . 

HI  3, 2 

Bürgerspitalgasse  VI 

C5 

Berggasse  IX  ...    . 

E3 

ABl 

Bürgertheater    .    .   . 

E3 

Bergsteiggasse    XVII 

C3 

Burggasse  VII, 

Bernardgasse  VII, 

XV 

CD4 

A4 

XVI 

CD4 

Burghardtgasse    XX 

E2,  1 

Bernhardstalgasse  X 

DE7 

Burgplatz,  Äußerer,  I 

B4 

Bezirksgericht    .    .    . 

D3 

Burgring  I 

E4 

AB4 

Biberstraße  I .    .    .   . 

DE  3,2 

Burgtheater    .   .   .   . 

E4 

B3 

Bienengasse  VI .    .    . 

A5 

Burgtor 

B4 

Billrothstraße  XIX  . 

D  1,  2 

Bischofgasse  XII  .    . 

BG 

Calvarienberggasse 

Blaasstraße  XIX  .    . 

Cl 

XVII 

C3 

Blattgasse  III    .   .   . 

F3 

Canisiusgasse  IX .   . 

D2 

Blechturm  gasse  IV, 

Canovagasse  I  .   .    . 

Co 

V 

E6 

Capistrangasse  VI   . 

Aö 

Bleichergasse  IX  .   . 

D2 

Cardinal-Rauscher- 

Blindengasse  VIII    . 

C4 

Platz  XIV  .... 

B5 

Blindeninstitut  .    .    . 

G4 

Carl-Theater  .... 

F3 

E  1,  2 

Blumauer  Gasse  II 

F3 

E  1 

Castellezgasse  II  .   . 

F3 

Blumengasse  XVII, 

Castelligasse  V .   .   . 

D5 

XVIII 

C3 

Central-Marktplatz  . 

D6 

Blumenstockgasse    I 

C3,4 

Central- Vieh  markt  . 

GH6 

Blutgasse  I 

CD3 

Chemisches    Institut 

DE3 

AI 

Blütherigasse  III  .    . 

F3 

Chimanistraße  XIX. 

Dl 

STRASSENVERZEICHNIS  VON  WIEN. 


II 


Christinengasse  I 
Clementinengasse 

XV 

Clusiusgasse  IX 
Cobdengasse  I  .    . 
Colloredogasse    XIX 

Colosseum 

Columbusga?se  X.  . 
Columbusplatz  X .  . 
Cottagegasse  XVIII 

XIX 

Cumberlandstr.  XIII 
Custozzagasse  III.  . 
Czapkagas.'-e  III  .  . 
Czartoryskigasse 

XVIII,  XVII  .  .  . 
Czermakgasse  XVIII 
Czerningasse  II.   .   . 

Daffingergasse  III.    . 

Dammstraße  XX  .    . 

Dampfgasse  X  .    .    . 

Dampfschiffstraße  III 

Dapontegasse  III  . 

Darwingasse  II .   . 

Davidgasse  X    .   . 

Degengasse  XVI  . 

Deinhardsteingasse 
XVI 

Dempschgasse  XVIII 

Deutschmeisterpl.  I . 

Dianagasse  III  ..   . 

Diefenbachgasse  XII 
XIV 

Diehlgasse  V .   .    .   . 

Diesterweggasse  XIII 

Dietmayrgacse  XX 

Dietrichga^se  O  . 

Dingebtedtgasse  XV 

Disslergasse  III     . 

Dittesgasse  XVIII, 
XIX 

Döblergasse  VII    . 

Döblerhofstraße  XI . 

Doblhoffgasse  I. 

Döblinger  Haupt- 
straße XIX .   . 

Domgasse  I    .   . 

Dominikanerbastei  I 

Domme?gasse  XI. 

Donaueschinger 
Straße  XX  .   .    . 

Donaustraße,  Obere  II 
Untere  II 

Donauuferbahnstr.  II 

Donnergasse  I   .   . 

Dörfelgasse  XII    . 

Dorfgasse  XI .   .    . 

Dornbacher  Straße 
XVII 

Dorner  Platz  XVII 


C5 

E2 

CD2 
D3 

E7.  6 
E6 

C2,  Dl 
AB5 


BC2 
C3 
F3 


E2 
E6 
F4,  3 

F3 

E7 
AB3 

C4,  3 
C3 


C6 
D6 
AÖ 

El 

G4,  5 
C5 


C2 
GH6 

Dl 

HT 

Fl 

EF  2,  3 

F3 

G2 

CT 
H7,  6 

A2 
C3 


D5 


D4,  3 


F3 

F4 


EF2,1 
DÖ 


EF2 
F5 


Cl 
F3,  2 


F2 

A4 
A3 


D3 
D3 


CD1,2 
EF2 

C4 


Dorotheergasse  I  . 
Drachengasse  I .    . 
Drahtgasse  I  .    .   . 
Draschepark  .  .   . 
Draskovichgasse  XIII 
Dreihausgasse  XIV 
Dreihufeisengasse  VI 
Dreilaufergasse  VII . 
Dresdner   Straße  II, 

XX 

Drorygasse  III  ..  . 
Dumbagasse  I  .  .  . 
Dunklergasse  XII  . 
Dürergasse  VI  .  *  . 
Dürnkrutplatz  U  .    . 


Ebendorfer  Straße  I 
Eberlgasse  II . 
Eckergasse  X 
Edelhofgasse  XVIII 
Eduardgasse  XVIII 
Effinger  Gasse  XVI 
Ehamgasse  XI  .  .  . 
Ehrenfelsgasse  XII  . 
Eichenstraße  XII .  . 
Einsiedlergasse  V.  . 
Einsiedlerglatz  V .  . 
Einwanggasse  XIII . 
Eisengasse  IX  .  .  . 
Eislaufverein .... 
Eisnergasse  XVI  .  . 
Elektrizitätswerke  . 
Elisabethpromen  ade 

IX.    .    • 

Eli^abethstraße  I .   . 
Elterleinplatz    XVII 
Enenkelstraße  XVI . 
Engelgasse  VI 
Engelsberggasse    HI 
Engerthstraße  H,  XX 
Enkplatz  XI  .    . 
Ennsgasse  II  .   . 
Epidemiespital  . 
Erdberger  Lände  HI 
Erdbergstraße  HI  . 
Erlachgasse  X  .   . 
Er] achplatz   X  .    . 
Erlgasse  XII  .    .   . 
Erzherzog-Karl-Platz 

n 

Eschenbachgasse  I 
Escomptebank  .    . 
Esslinggasse  I    .    . 
Esterhazygasse  VI 
Ettenreichgasse  X 
Eugengasse  X   . 
Eugenplatz  X    . 
Evangel.  Schule 
Exerzierplatz.    . 
Exportakademie 


E4 

E6 

B4 

Bö,  6 

D5 

Fl,  2 

G5 

C6 

D5 

G2 

F2 

E7,  6 

D2 

C3 

B3 

H7 

B6 

C7 

D6 

D6 

A5 

D3,  2 

B3.4 

16 

E2,  3 

E4 

C3 

A4,  3 

Eö 

FG  1,  2 

H7 

G3 

C7.  D7 

G4,  5 

G4,  5 

E  F  6,  7 

E6 

C6 

G2 

E4 

D5 

EF 

E5 

B4 

STRASSENVERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Fabriksgasse  XII .    . 

B6 

Friesenplatz  X  .   .   . 

E7 

Fahnengasse  I  .   .   . 

B3 

Fröbelgasse  XVI  .   . 

C4 

Falkestraße  I    .   .    . 

DE3 

Fröhlichplatz  XII    . 

C6 

Färbergasse  I    .   .   . 

C2 

Fruchtgasse  II  .    .   . 

F2 

Fasangasse  III  ..   . 

F5 

Fuchsröhrenstr.  XI . 

H6 

Favoritenplatz  IV    . 

E6 

Fugbachgasse  II  .   . 

F3 

Favoritenstraße  IV . 

EF5,6,7 

Führichgasse  I .   .   . 

C4 

Fechtergas  ^e  IX   .   . 

DE2 

Fuhrmannsgasse  VIII 

D4 

Felberstr.  XV,   XIV 

BC5 

Fünfhausgasse  XV  . 

C5 

Felbigergasse  XIII  . 

A5 

Fürstengasse  IX    .    . 

DE3 

Felderstraße  I   .   .   . 

A2 

Fütterergasse  I .    .    . 

C2 

Feldgasse  VIII  .   .    . 

D3 

Fendigasse  V.   .    .   . 

D6 

Gablenzgasse  XIII, 

Fenzlgasse  XIII,  XIV 

B5 

XV,  XVI 

BC4 

Ferchergasse  XVII . 

B2,  3 

G  anglbauergasseXVI 

B4 

Ferdinandsbrücke    . 

F3,  4 

D2 

Gareiligasse  IX  .   .   . 

A2,  1 

Ferdinandsstraße    II 

F3 

E2 

Garnisongasse  IX     . 

AI 

Fernkorngasse  X  .    . 

E7,  6 

Gar  nis  ons  -  Schieß- 

Ferrogasse  XVIII.   . 

B2 

stätte 

Hl 

Feßtgasse  XVI  .   .   . 

B4,  3 

Garnisons-SpitalNr.l 

AI 

Feuerwehr  -  Zentrale 

C2 

Gartenbau-Gesell- 

Fichtegasse I .   .   .   . 

D4 

schaft   

D4 

Fillgrader   Gasse  VI 

A5 

Garten gasse  V  .   .    . 

D5,  6 

Findelhaus,  Neues  . 

Bl 

Gärtnergasse  III   .    . 

F4,  3 

Fischergasse  II .    .   . 

E2 

Gassergasse  V  .   .   . 

E6 

Fischerstiege  I  .    .    . 

C2 

.Gatterburggasse  XIX 

Dl 

Fischhof  I 

C2 

Gatterholzgasse    XII 

B7,  6 

Flachgasse  XIII,  XIV 

B5 

Gauermanngasse  I  . 

B5,4 

Fleischmarkt  I .    .   . 

D2,  3 

Gaullachergasse  XVI 

C3,  4 

Floragasse  IV    .   .    . 

E5 

Geblergasse  VII    .  . 

BC3 

Florianigasse  VIII   . 

CD3 

A2 

GeibelgasseXIV,XV 

C5,  6 

Floßgasse  II  ...   . 

D  1 

Geiselbergstraße  XI. 

G7 

Flotowgasse  XIX .   . 

Cl 

Gellertgasse  X  .   .   . 

F7 

Flötzer  Steig  XIII  . 

A4 

Gellertplatz  X  .   .   . 

F7 

Flursehützgasse  XII 

CD6 

Gemeindehaus  .    .   . 

D  1 

Fockygasse  XII    .   . 

C6 

Gemeindeplatz  III  . 

F5 

Förstergasse  II  .    .   . 

E3 

Gentzgasse  XVIII    . 

CD2 

Forsthausgasse  XX . 

El 

Geologische  Reichs- 

Franciskanerplatz   I 

CD3,4 

anstalt  

FG4 

F4 

Frankenbergga3se  IV 

E5 

Georgsgasse  VIII .   . 

A3 

Frankgasse  IX  .   .   . 

AI 

Gerhardusgasse    XX 

E2 

Franzensbrücke    .   . 

F3 

F2 

Gerlgasse  III ...   . 

F5 

Franzensbrücken- 

Gersthofer Straße 

straße  II ....    . 

F3 

Fl,  2 

XVIH 

BC  1,  2 

Franzensgasse  V  .    . 

DE5 

Gesandtschaften 

Franzensplatz  I    .   . 

B3 

s.  S.  13. 

Franzensring  I  .    .    . 

E4,  3 

AB3,2 

Gestettengasse  III    . 

G5 

Franz-Josefs- 

Getreidemarkt  I,  VI 

E4 

B4,  5 

Jubiläums -Brücke 

El 

Getrudplatz  XVIII  . 

C2 

Franz-Josefs-Kai  I  . 

F  3,4 

CD1,2 

Geusaugasse  III    .   . 

G4 

F4 

Frauengasse  XVII   . 

C3 

Gewerbe  Museum     . 

D2,3 

Freihaus 

B5 

Geyschlägergasse 

Freilagergasse  II  .   . 

F2 

XV,  XIV     .... 

C4 

Freisinger  Gasse  I  . 

C3 

Geys gasse  XI.   .   .   . 

GHÖ 

Freiung  I 

B2 

Ghegaplatz  X    .   .   . 

F6 

Freud enau  ..... 

15,6 

Gierstergaase  XII .   . 

C6 

Friedigasse  XIX  .   . 

Cl 

Gigerga8se  III   ..   . 

E3 

Friedmanngasse  XVI 

C3 

Gilmgasse  XVII   .   . 

B2 

Friedrich-Kaiser- 

Giselastraße  I    .   .   . 

E4 

C5 

Gasse  XVI  .... 

B  0  3,  4 

Glasergasse  IX .   .   . 

E2 

Fried  rieh  straße  I  .    . 

BC5 

Glatzgasse  XIX    .   . 

D2 

STRASSENVERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Glockengasse  II    .   . 

F3 

El 

Hakelgasse  XI  .    .   . 

H7 

Gloriettgasse  XIII   . 

A6 

Halbgasse  VII   .   .   . 

C4 

Gluckgasse  I .   .   .   . 

C4 

Halirschgasse  XVII  . 

B2,3 

Goethegasse  X  .   .    . 

F6 

Hamerlingplatz  VIII 

D4 

Goldegggasse  IV  .   . 

EF5 

Hammer  -  Purgstall- 

Goldschlagstraße 

gasse  II   

D2 

XIII,  XIV,  XV     . 

ABC5 

Handelsakademie.    . 

Co 

Goldschmiedgasse    I 

C3 

Handelskai  II,  XX  . 

F-H  1-3 

Göllnergasse  III   .    . 

G5 

Handels-  u.  Gewerbe- 

Gonzagagasse  I .    .   . 

CD1,2 

Kammer  

E3 

Götzgasse  X  .   .   .   . 

E6 

Hannovergasse  XX  . 

E2,  1 

Graben  I     

E4 

C3 

Hansalgasse  III.   .    . 

F3 

Grashof  I 

D3 

Hansenstraße  I .    .   . 

A4 

Gredlerstraße  II    .   . 

D2 

Hardtgasse  XIX    .   . 

CD1 

Greifgasse  XI    .   .    . 

H7 

Hardtmuthgasse  X  . 

E7 

Greiseneckergasse 

Harrach  gasse  II    .    . 

13 

XX 

E2 

Hartäckerstraße  XIX 

BC1 

Grenzgasse  XIV,  XV 

C5 

Hartmanngasse  V.   . 

E5,6 

Griechengasse  I    .   . 

D2 

Haschkagasse  XII    . 

BC6 

Grillgasse  XI ...   . 

H7 

Hasenauer  Straße 

Grillparzerstraße  I  . 

DE3 

A2 

XVIH,  XIX    .   .    . 

CD2 

Grimmgasse  XIV    . 

B5,  6 

Hasengasse  X    .   .   . 

E6 

Grülleuaeiergasse 

Haslinger  Gasse  XVI, 

XVI 

B3 

XVII 

BC3 

Grünangergasse  I .    . 

D3 

Hasnerstraße  XVI    . 

ABC3,4 

Grünberggasse  XII  . 

6  6,7 

Hauffgasse  XI    .   .   . 

GH7 

Grundsteingasse  XVI 

C4 

Hauptallee  II.    .    .   . 

G-I  3-5 

Fl 

Grüne  Torgasse  IX . 

E3 

Hauptzollamt.   .   .   . 

F4 

E3 

Grüngasse  V .   .   .   . 

DE5 

Hausergasse  X  .    .   . 

F7 

Gschwandnergasse 

Haydngasse  VI .   .    . 

D5 

XVII 

B3 

Haymerlegasse  XVI 

34 

Gudrunstraße  X  .   . 

EF  6,  7 

Hechtengasse  IV  .   . 

E  5 

Gumpendorf  er  Straße 

Hedwiggasse  II .   .    . 

Fl 

VI 

CD5 

AB5 

Hegelgasse  I  .   .   .   . 

D4 

Guneschgasse  XIX  . 

Dl 

Hegergasse  III  ..    . 

F5 

Gunoldstraße  XIX  . 

El 

Heigerleinstraße 

Günthergasse  IX  .   . 

AI 

XVI 

AB3 

Gurkgasse  XIII    .   . 

AB5 

Heiligenstädter 

Gußhaasstraße  IV   . 

E5 

Lände  XIX.    .   .   . 

E2, 1 

Guttenberggasse  VII 

A4 

Heiligenstädter 

Gymnasium*  traße 

Straße  XIX    .    .    . 

DE  2,1 

XVIH,  XIX    .   .   . 

CD2 

Heilig-Kreuzerhof  I. 

D3 

Gyrowetzgasse    XIII 

A6,5 

Heindlgasse  XVI  .   . 
Heinrich-Collin- 

B4 

Haarhof  I 

B3 

Straße  XIII    .   .    . 

A5 

Haberlgasse  XVI .   . 

C4 

Heinrichsgasse  I   .    . 

C2 

Habichergasse  XVI. 

BC4 

Heinrichshof  .    .    .    . 

C4,Ö 

Habsburger  Gasse  I 

C3 

Helenengasse  II    .   . 

Fl 

Hackengasse  XIV, 

Helferstorfer  Straße  I 

B2 

XV 

C4,5 

Hellwagstraße  XX    . 

Fl 

Hadikgasse  XIII  .   . 

A5,6 

Hernais  er  Haupt- 

Hafengasse III  .   .   . 

G5 

straße  XVII   .    .    . 

BC  2,  3 
BC2 

Hafnergasse  II  .   .   . 

El 

Herbeckstraße  XVIII 

Hafnersteig  I.    .   .    . 

D2 

Herborthgasse  XI.    . 

H7 

Hagenmüllergasse  III 

G5 

Herststr.    XIII,   XVI 

ABC4 

Hahngasse  IX    .   .   . 

E3 

Herklotzgasse  XIV, 

Haidgasse  II  ...    . 

F3 

D  1 

XV 

C5 

Haidinger  Gasse  III 

G5,4 

Hermannsgasse  VII. 

D4 

Hainburger  Straße III 

G4,5 

Herminengasse  II.   . 

E3 

CD1 

Haizinger  Gasse 

Hernalser  Gürtel 

XVIII 

CD2 

XVII 

C4,  3 

STRASSENVERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Herndlgasse  X  .   .   . 

F7 

Im  Werd  II   ...    . 

Dl 

Herrengasse  I    .   .    . 

E4 

B2,3 

Indnstriepalast  .   .   . 

Dö 

Herthergasse  XII .    . 

CD6 

Ingenieur-  u.  Archi- 

Herzgasse X  .   .    .   . 

E7,  6 

tekten-Verein    .    . 

Bö 

Hessgasse    I  .   .   .   . 

B2 

Innstraße  II,  XX.   . 

FG2 

Hetzendorf  (kaiserl. 

Intimes  Theater    .   . 

E2 

Schloß) 

A7 

Invalidenhaus    .    .    . 

F4 

E4,  3 

Hetzendorfer   Straße 

Invalidenstraße  III  . 

F4 

E4,3 

XII 

AB7 

Inzersdorfer  Straße  X 

F7 

Hetzgasse  III.    ... 

FG4 

F3 

Irrenanstalt,  Privat- 

Dl 

Heugasse  III,  IV  .    . 

EF5 

Dö 

Israelitisches  Spital. 

D2 

Heumühlgasse  IV    . 

E5 

Hietzinger  Haupt- 

Jacquingasse III  .   . 

Fö 

straße  XIII.   .    .    . 

A6 

Jagdgasse  X  .   .   .   . 

E7,  6 

Hildebrandgasse 

Jägerstraße  XX    .   . 

E2,  1 

XVII,  XVHI .   .    . 

C3 

Jahngasse  V  .    .   .   . 

DE6 

Hillerstraße  II  .   .    . 

GH3 

Jakob  ergasse  I .   .    . 

D3 

Himmelpfortgasse  I. 

E4 

CD4 

Jasomirgottgasse  I  . 

C3 

Hintzergasse  III   .   . 

F5 

Jesuitengasse  I .   .   . 

D3 

Hippgasse  XIV.   .   . 

C4 

Johannagasse  V    .   . 

D6 

Hirschengasse  VI.   . 

D5 

Johannesgasse  I    .    . 

EF4 

CD4 

Hochschule  f.  Boden- 

Joh.-Hoffmann-Platz 

kultur  

Cl 

XII 

C7 

Höchstädtplatz  XX  . 

EF1 

Johann-Nepomuk- 

Hochstetter  Gasse    . 

F2 

.    Berger-Platz  XVI . 

B3 

Hockegasse  XVIII  . 

Bl 

Johann-Strauß- 

Hofbibliothek    .   .   . 

B4 

Gasse  IV 

Eö,  6 

Hofburg,  k.  k.  .   .   . 

E4 

B3 

Theater  .   .   . 

E5 

Hofenedergasse  II    . 

Fl 

Johnstraße  XIV,  XHI 

Bö 

r 

Hofergasse  XX  .   .   . 

El 

Jordangasse  I    .    .   . 

C2 

Hofgarten 

E4 

B4 

Jörgerstraße  XVII, 

Hofgartengasse  I  .    . 

BC4 

XVIII 

C3 

Hofmühlgasse  VI.    . 

DÖ 

Josefinengasse  II .   . 

F3 

Hofstall-Gebäude  .-•  . 

D4 

A4 

Josefinum 

D3 

AI 

Hofstallstraße  VII   . 

DE4 

A4 

Josefsgasse  VIII  .   . 

D4 

Hofzeile  XIX.   ,   .   . 

Di 

Josefsplatz  I  .   .   .   . 

B3,4 

Hohenbergstraße  XII 

B7 

Josefstädter   Straße 

Hohen^taufengasse  I 

E3 

Bl,2 

VHI 

CD4 

Hoher  Markt  I  .   .   . 

E4 

C2,  3 

Josefstadt-Theater    . 

D4 

Hohlweg  III  ...   . 

F5 

Judengasse  I  .   .    .   . 

C2 

Höhnegasse  XVIII.  . 

Bl 

Judenplatz  I  ,   .   .    . 

C2 

Holbeingasse  X.    .   . 

DE  7 

Jungferngasse  I    .    . 

C3 

Hollergasse  XIII,XIV 

Bö,  6 

Jungmaisgasse  II .    . 

H2 

Hörigasse  IX.    .    .    . 

E3 

Bl 

Justizpalast    .... 

D4 

A3,4 

Hormayrgasse   XVII 

C3,2 

Hörnesgasse  III    .    . 

G4 

Kadettenschule .    .   . 

FG6 

Hospital    der   Barm- 

Kadettenschule   (In- 

herzigen Brüder    . 

DE1,2 

fanterie)  

Aö 

Hubergasse  XVI  .    . 

C3 

Kagraner-Reichs- 

Huglgasse  XIV .    .    . 

Bö 

straße  II 

H2,l 
A2 

Hugogasse  XI    .   .    . 

H7 

Kainzgasse  XVII .   . 

Hamboldtplatz  X.    . 

F6 

Kaiser-Ebersdorf  er- 

Hütteldorfer  Straße 

Straße  XI    ...    . 

HI7 

XIII,  XIV.  XV.    . 

ABC5,4 

Kaiser-Ferdinand- 

HattengasseXV,XIV 

AB  4,  3 

Platz  I 

D2 

Hutweidengasse  XIX 

Cl 

Kaiser-Franz-Josef- 

Hyrtlgasse  XVI     .    . 

B4 

Brücke 

Kaiser  -  Franz  -  Josef- 

Fl 

I^azgasse  XII .   .    . 

C6 

Spital    

D7 

Ihermggasse  XIII.    . 

Bö,  6 

Kaiserin-Elisabeth- 

I'llel^asse  XIV  .    .   . 

B5 

Spital    

Bö 

X 


STRASSENVERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Kaiser-Josefs-Brücke 

GH5 

Keinergasse  III.    .    . 

G5 

Kaiser- Josef-Straße  II 

F3 

Fl 

Kellinggasse  XIV.    . 

C6 

Kaiser-Jubiläum- 

Kendlerstraße  XIII. 

A5,4 

Theater 

D2 

Kenyongasse  VII .   . 

C4.  5 

Kaiserplatz  XX.   .   . 

Fl 

Keplergasse  X  .   .    . 

EF6 

Kaiserstraße  VII  .    . 

C4,  5 

Keplerplatz  X    .   .   . 

EF6 

Kaiserwasserstr.  XX 

Fl 

Kettenbrückengasse 

Kaiser  -Wilhelm- Str. 

IV,  V 

DE5 

IV 

E5 

C5 

Khunngasse  III.   .    . 

Fö 

Kalvarienberggasse 

Kienmayergasse  XII 

B4,  5 

XVII 

C3 

Kinderspital    .... 

A4 

Kampstraße  XX   .    . 

Fl 

Kirchberggasse  VII. 

D4 

A4 

Kandlgasse  VII,  XV 

CD4 

Kirchen : 

Kantgasse  I    .   .   .   . 

D5,4 

Aegidien-     .... 

D5 

Karajangasse  XX.    . 

EF2 

Altlerchenfel  der- 

C4 

Kardinal-Rauscher- 

Anna- 

C4 

Platz  XIV  .... 

B5 

Anton- 

FT 

Karl-Beck-Gasse 

Augustiner-    .    .    . 

BC4 

XVIII 

C2 

Elisabeth-  .... 

C3 

Karl    Borromäus- 

Evangelische .   .   . 

C3,  C  5 

Platz  III  

F5 

Evang.  Garnison- 

AI 

Karl-Ludwig-Straße 

Franziskaner-    .    . 

D4 

XVIII,  XIX    .    .    . 

CD2 

Georgs- 

D2 

Griechische    .   .   . 

D2,3 

Gasse  VII  ...    . 

A4,  5 

Herz-Jesu-  .... 

H2 

Karlsgasse  IV   .   .   . 

E5 

Co 

Hof- 

C2,5 

Karlsplatz  I,  IV   .   . 

EÖ 

C5 

Jagerhaus-Kapelle 

El 

Karl-Walther  -  Gasse 

Johannes-    .   .   .    . 

F3 

El 

IV 

C5,6 

Johannes  der 

Karmaschgasse  X    . 

E7,  6 

Täufer-    .  .   .   . 

DE2 

Karmelitergasse  II  . 

Dl 

Josefs- 

A5,D1 

Kärntner  Hof    .    .   . 

C4 

Kaiser-Franz-Jo- 

Kärntner Ring  I  .    . 

E4 

C4,  5 

sefs- Jubiläums- 

G2 

Kärntner  Straße  I    . 

E4 

C5-3 

Kapuziner-  .... 

C4 

Karolinenbrücke  .    . 

D4 

Karls- 

E5 

C5 

Karolinengasse  IV  . 

EFÖ 

Laurentius-    .    .    . 

A4 

Karolinenplatz  IV   . 

E5 

Lazaristen- .... 

C5 

Kasernen j 

D3,D6 
G5 

Lazarus- 

Leopold- 

C2 

Dl 

Aiser- 

D3 

AI 

Luther- 

C3,4 

Artillerie-    .    .   .    . 

G5 

Malteser- 

Ol 

Erzherzog- 

Mariahilf-    .... 

D5 

Albrecht-    .   .    . 

H3 

Maria-Stiegen-    .    . 

C2 

Erzherzog -Wil- 

Maria-Treu-   .    .    . 

D4 

helm-    

GH3 

Maria-vom- Siege- . 

Co 

Fahrwesen-    .   .   . 

B7 

Michael- 

BC3 

Gensdarmerie-  .   . 

F5 

Minoriten-  .... 

B3 

Heumarkt-  .... 

D5 

Peters- 

C3 

Kavallerie- .... 

D3,4 

Ruprechts- .... 

D2 

Neumarkt-  .... 

F5 

Russische    .... 

F5 

Radetzky-   .   .   .   . 

B4 

Salvator- 

C2 

Reiter- 

A4 

Schotten- 

B2 

Rossauer-(Rudolfs- 

Stephans-    .   .   .   . 

E4 

C3 

Kas.).- 

E3 

BC1 

Universitäts-  .   .    . 

D3 

Stifts- 

A5 

Ursuliner-   .   .   .    . 

C4 

Kasernengasse  VI.   . 

D5 

Votiv- 

D3 

AI 

Ka^tnergasse  XVII  . 

C3 

Weißgärber-  .    .    . 

F4 

F3 

Kaufmannschaft, 

Kirchen gasse  VII  .    . 

D4,5 

Haus  der 

D5 

Kirchstetterngasse 

Kaunitzgasse  VI  .   . 

D5 

XVI 

C4 

Kegelgasse  III  ..   . 

FG4 

F3 

Kirchtaggasse  XX    . 

El 

STRASSENVERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Klagbaumgasse  IV  . 

E5 

Krottenbachstraße 

Klausgasse  XVI    .   . 

B4 

XIX 

CD1 

Kleeblattgasse  I    .   . 

C3 

Krugerstraße  I  .   .   . 

C4 

Kleistgasse  III  ..   . 

F5 

Krummbaumgasse  II 

Dl 

Klementinengasse 

Krummgasse  III   .    . 

E5 

XV 

C5 

Kudlichgasse  X     .    . 

FG7 

Kliebergasse  V .   .   . 

E6 

Kulm  passe  XVI, 

Klimschgasse  III .   . 

FG5 

XVII 

B3 

Klopstockgasse  XVI, 

Kumpfgasse   I  .    .   . 

D3 

XVII 

B3 

Kundratstraße  X  .    . 

D7 

Klostergasse  XVIII . 

C2 

Kunstgewerbeschule 

E3 

Kloster-Neuburger- 

Kunsthistorisches 

Straße  XX  ...   . 

El,  2 

Museum 

AB4 

Kloster-Spital    .    .   . 

D5 

Künstlerhaus.    .   .    . 

C5 

Knefsteingasse    XIII 

AB  4,  5 

Kunst-   u.  Industrie- 

Knöllgasse  X.   .   .    . 

D7 

Museum  

E3 

Kochgasse  VIII.   .    . 

D3 

Kurhausgasse  I.   .    . 

C3 

Kohlgasse  V  .   .    .   . 

D6 

Kurrentgasse  I  .   .   . 

C3,2 

Kohlmarkt  I  .   .    .   . 

E4 

BC3 

Kursalon 

D4 

Kohlmessergasse  I  . 

D2 

Kutschkergasse.    .   . 

D3,2 

Kölblgasse  III   ..    . 

F5 

Kolingasse  IX    .   .   . 

E3 

Bl 

Laaerberggasse  XI  . 

G7 

Kollergasse  III  .    .   . 

F3 

Laaerstraße  X   .   .    . 

F7 

KÖllnerhofgasse  I    . 

D3 

Lackirer^asse  IX  .   . 

AI 

Kolonitzgasse  III.    . 

EF3 

Lacknergasse  XVII, 

Kolonitzplatz  III .   . 

F3 

XVIII 

C3,  2 

Kolowratring  I  .   .   . 

EF4 

D5,4 

Xadenburggasse 

Kolschitzkygasse  IV 

E6 

XVIII 

B2 

Komödiengasse  II    . 

El,  2 

Lagergasse  II.   .   .   . 

F4 

D5 

Königsklostergasse 

Lagerhaus 

H3 

VI 

DE4 

A5 

Lagerhausstraße  II  . 

GH3 

Konkordiaplatz  I .   . 

C2 

Laimgrubengasse  VI 

D  E5 

A5 

Konstantinhügel  .    . 

G4 

Lainzer   Straße  XIII 

A6 

Konsul-Akademie    . 

D3 

Lamm  gas  se  VIII  .   . 

D3 

Kopal^asse  XI  .    .   . 

H6 

Lampreehtsgasse   IV 

E5 

Koppstraße  XVI  .    . 

ABC4 

Landesgericht    .   .   . 

D3 

A2 

Körnergasce  II  .    .    . 

Fl,  2 

Landesgerichtsstraße 

II.  Korps-Kommando 

A2 

I,  VIII 

D4,  3 

A3,  2 

Köstlergasse  VI    .    . 

A5 

Landgutgasse  X    .   . 

EF6 

Krafftgasse  II    .    .    . 

E3 

Landhaus    

B3 

Kramergasse  I  .    .    . 

C3 

Landhausgasse  I  .    . 

B3 

Krankenhaus,  Allg. 

D3 

AI 

Landskrongasse  I.    . 

C3,  2 

Kranzgasse  XV.    .   . 

Co,  6 

Landstraße  Haupt- 

Kransegasse XI.    .   . 

H7 

straße  III    ...   . 

FG  4,  5 

EF4,5 

Kreditanstalt .... 

B2 

—  Gürtel  III ...   . 

F6 

Kreindlgasse  XIX    . 

Dl 

Lan  dwehr-Kadetten- 

Kreitnergasse  XVI  . 

B4 

schule 

G5 

Kreuzgasse  XVIII    . 

C2,  3 

Lange  Gasse  VIII    . 

D3,  4 

KriechbaumgasseXII 

C6 

L anners  traße  XIX  . 

CD1 

Krieglergasse  III .    . 

F3 

Laubeplatz  X    .   .   . 

E7 

Kriegsschule  .... 

B5 

Laudongasse  VIII    . 

CD3 

Kriehubergasse  V    . 

E6 

Lauf  berger  Gasse  II 

G3 

Krongasse  V  .    .   .   . 

E5 

Laurenzerberg  I    .    . 

D3,  2 

Kronprinzessin- 

Laurenzgasse  V    .   . 

E.6 

Stefanie-Spital  .    . 

C4 

Laxenburger  Str.  X 

E7,  6 

Kronprinz-Rudolf- 

Lazarethgasse  IX  .   . 

D3 

Kinder-Spital.    .    . 

G5 

Lazaristengasse 

Kronprinz-Rudolf- 

XVIII 

C2 

Reichs-Brücke   .    . 

GH2 

Lebergasse  XI  .   .   . 

G6 

Kronprinz-Rudolf- 

Lederergasse  VIII    . 

D3,4 

Straße  III    ...    . 

G3,2 

Fl 

Leebgasse  X  .    .  .   . 

E7,  6 

STRASSENVERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Leibnitzgasse  X    .   . 

EF7 

Lusthaus 

15 

Leimäckergasse  X  . 

F7 

Lusthausstr.,  Alte    . 

H5 

Leipziger  Straße  XX 

E2 

Lustkandlgasse  IX, 

Leitermayergasse 

XVIII 

D2 

XVII,  XVIII .   .   . 

C3 

Lustspiel theater    .   . 

G3 

Leitgebgasse  V  .   .   . 

D6 

Lenaugasse  VIII  .   . 

D4 

A3 

Magdalenenbrücke 

Leonhardgasse  III    . 

G5 

IV. 

D5 

Leopold-Ernst-Gasse 

Magdalenenstraße  VI 

DE5 

B5 

XVII,  XVIII  .   .    . 

C2,3 

Makartgasse  I    .    .   . 

B5 

Leopoldsbrücke    .   . 

E5 

Malfattigasse  XII .    . 

C6 

Leopoldsgasse  II  .   . 

F3 

D  1 

Malzgasse  II  ...   . 

F3 

Lerchenfelder  Gürtel 

Mandlgasse  XII.   .    . 

C6 

XVI 

C4 

Marc-Aurel-Straße   I 

C2 

Lerchenfelder  Straße 

Marchettigasse  VI    . 

D5 

VII,  VIII    .... 

CD4 

A3 

Marchfeldstraße   XX 

Fl 

Lerchengasse  VIII   . 

D4 

Margarethengürtel 

Lessinggasse  II .    .    . 

F2,  3 

V,  XII 

D6 

Leystraße  XX   .  .   . 

Fl,  2 

Margarethenstr.  IV  . 

DE  6,  5 

Lichtenauer  Gasse  II 

F3 

F2 

Margarethplatz  V.   . 

1)5 

Lichtenteisgasse  I    . 

A3 

Mariahilfer  Gürtel  VI 

C5 

Lichtensteg  I .    .   .    . 

C3 

Mariahilfer   Str.  VI, 

Lichtenthaler    Gasse 

VII,  XIII,  XIV,  XV 

B-D  4,  5 

A5 

IX 

D2 

Maria-Josefa-Park    . 

F6 

Liebenberggasse  I    . 

D4 

Mariannengasse  IX  . 

D3 

Liebhardtgasse   XVI 

C4 

Maria- Theresia- 

Liebiggasse  I .   .   .   . 

A2 

Brücke  (Schön- 

Liechtenstein- 

brunn)  

B6 

Majoratshaus  .   .   . 

B3 

Maria-Theresien- 

—  Sommerpalais 

(Augarten-)  Brücke 

E3 

Cl 

(Galerie) 

DE3 

Maria  -Theresia-Platz 

AB4 

Liechtensteinstr.    IX 

D2,3,E3 
BS 

Bl 

Maria-Theresien- 

Lienfelder^asse  XVI 

Straße  I,  IX  .    .   . 

E3 

BC1 

Lilienbrunngasse  II. 

F3 

D2,  1 

Marienbrücke    .   .    . 

D2 

Liliengasse  I .   .   .   . 

C3 

Marien  gasse  XVII    . 

B3 

Lindenauer  Gasse 

Mariensriege  I  .    .    . 

C2 

XVI 

C4,  3 

Markt  XII 

C6 

Lindengasse  VII  .   . 

D5,4 

A5 

Marktgasse  IX  .    .    . 

D2 

Liniengas se  VI .    .    . 

CD5 

Marktplatz 

D  1 

Linnegasse  II ...    . 

H2 

Marokkanergasse  III 

F5 

D5 

Linzer  Straße  XIII  . 

ABö 

Maroltinger  Gasse 

Lisztstraße  I  .   .    .   . 

E3 

XVI 

A4,  3 

Littrowgasse  XVIII. 

C2 

Martinsstraße  XVIII 

C3,2 

Lobenhauer  Gasse 

Marxer  Brücke.    .    . 

E3 

XVII 

B3 

Marxer  Gasse  III.    . 

FG4 

EF3,4 

Lobkowitzbrücke.    . 

C6 

Märzstraße  XIV,  XV 

ABC5 

Lobkowitzplatz  I.    . 

C4 

Mathäusgasse  III .    . 

F3,2 

Löhrgasse  XV   .   .    . 

C4,5 

MathildenplatzII,XX 

E2 

Loquai  platz  VI .   .    . 

D5 

Matzleinsdorfer 

Lorbeergasse  III  .    . 

F3 

Platz  V    

DE  6 

Lorenz-Mandl  -  Gasse 

Maximilian  platz   IX 

AI,  2 

XVI 

A4,  3 

Maximilianstraße  I  . 

C4 

Lorystraße  XI  .    .    , 

H7 

Maxingpark  XIII.    . 

A6,  7 

Lothringer  Straße  I. 

EF  5,  4 

CD5 

Maxingstraße  XIII  . 

A6 

Löwelstraße  I    .   .   . 

B3 

Mayergasse  II    .    .    . 

Fl 

Löwengasse  III.   .   . 

F  G4 

F2,  3 

Mayerhofgasse  IV    . 

E5 

Löwenherzgasse  III. 

G5,  4 

Mayseder  Gasse  I    . 

C4 

Lueger,    Dr.   Karl,- 

Mayssengasse  XVII . 

B3 

Platz  I 

A3 

Mechelgasse  III    .   . 

F5 

Lugeck  I 

D3 

Mechitaristengasse 

Luisengasse  IV.   .    . 

F5 

VII 

D4 

STRASSENYERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Meichelstraße  XI.    . 

16 

Murlingengasse  XII. 

C7 

Meidlinger  Haupt- 

Museumstraße. I,  VII 

DE4 

A3,  4 

straße  XII  .... 

C6,  7 

Musikverein  .... 

C5 

Meierei 

H4 

Muthsamgasse  XHI. 

A4 

Meiselstraße  XIV    . 

BÖ 

Mendelssohngasse  II 

HI2 

Naglergasse  I.   .   .   . 

BC3 

Menzelgasse  XVI .    . 

C4 

Naschmarkt  (Obst- 

Messerschmied^asse 

markt)  IV  ...   . 

BC5 

XVIII 

B2,  1 

Nattergasse  XVII.    . 

B3 

Metastasiogasse  I.    . 

B3 

Naturhistorisches 

Metternichgasse  III. 

F5 

Museum 

A4 

MichaelergasseXVHI 

D2 

Nauseagasse  XVI.    . 

A3 

Mictiaelerplatz  I  .    . 

B3 

Negerlegasse  II.    .   . 

D2 

Miesbachgasse  II.   . 

E  F3 

Neilreichgasse  X  .   . 

E7,  6 

Milch  gasse  II.    .   .   . 

C3 

Nepomuk^asse  II.   . 

El 

Militär-Äron.  Anst.  . 

G6 

Nessel  gasse  XVII .   . 

B3 

Militär-Geograph  .- 

Neubadgasse  I  .   .   . 

BC3 

Institut 

D3,4 

A3 

Neubaugasse  VII  .   . 

D5,4 

Militärschwimm- 

Neubaugürtel XIV, 

schule  

14 

XV 

C4,5 

Militärtechn.Komitee 

B5 

Neuer  Markt  I  .   .    . 

E4 

C4,3 

Millergasse  VI  .    .    . 

C  D5 

Neugasse,  Große  IV 

E5 

Millökergasse  VI .    . 

B5 

Neugasse,  Kleine  IV, 

Ministerien : 

V 

E5 

Ackerbau-  .... 

A2 

Neulerchenfelder 

M.  des  Äußeren    . 

B3 

v     Straße  XVI    .   .   . 

C3,4 

Cultus- 

B3 

Neulinggasse  HI  .    . 

F5 

E5 

Eisenbahn-.    .   .    . 

Bö 

Ne um ayr gasse  XVI. 

C4 

Finanz- 

C4 

Neustiftgasse  VII, 

Handels- 

D3 

XVI 

CD4 

A4 

M.  des  Inneren.    . 

C2 

Neutorgasse  I    .    .   . 

Cl,2 

Justiz- 

B4 

Neuwallgasse  V,  XII 

C7,  G 

Kriegs- 

C3 

Nevillebrücke    .    .   . 

D5 

Neues  Kriegs-    .   . 

E3 

Nibelungengasse  I    . 

E4 

B4,5 

Marine- 

E3 

Nickel  gasse  II   .   .   . 

Dl 

Minoritenplatz  I  .    . 

B3 

Niederhofstraße  XII 

C6 

Missindorfstr.  XHI  . 

A5 

Nikolsdorfer  Gasse  V 

E6 

Mittelgasse  VI  .   .    . 

C5 

Nissel gasse  XIII    .   . 

A6,  5 

Mitterberggasse 

Nobilegasse  XIV  .  •. 

B5 

XVHI 

C2 

Nordbahnbrücke  .    . 

FG1 

Mittersteig  IV,  V.   . 

E5 

Nordbahnstr.  II,  XX 

F2,  3 

Fl 

Mohrengasse,   Große 

Nordwestbahnstraße 

H   .......   . 

F3 

E2,  1 

II,  XX 

F2 

Mohrengasse,  Kleine 

Novaragasse  II  .   .   . 

F3 

EF1 

II   . 

El 

Nußdorler  Straße  IX 

D3,  2 

Mohsgasse  III    ..   . 

F5 

Nuß  wald  gasse  XIX 

D  1 

Molitorgasse  XI    .   . 

GH6 

Mölkerbastei  I  .   .    . 

B2 

Obermüllnerstraße  II 

G3 

MÖlkerhof 

B2 

Oberzellergasse  III  . 

G5 

Mölkersteig  I.    .   .    . 

B2 

Obstmarkt  IV  .   .   . 

BC5 

Molardgasse  VI     .   . 

CD5 

Odeongasse  H    .   .   . 

E  1 

Mollgasse  XVIII  .   . 

D2 

Odoakergasse  XVI  . 

A3 

Montleartstraße  XVI 

A4,  3 
C4 

Offizier-Töchter- 

Möringgasse  XV  .    . 

Institut     

C3 

Morzinplatz  I    .   .   . 

E3 

D2 

Olympion 

H5 

Mühlfeldgasse  II  .   . 

F3 

Operngasse  I .   .  .   . 

BC5,4 

Mühlgasse  IV    .    .   . 

E5 

B5 

Opernring  I    .   .   .   . 

E4 

BC4 

Muhren  gasse  X.    .    . 

E7 

Operntheater  .... 

E4 

C4 

Müllnergasse  IX  .   . 

E3 

Oppel  gasse  XII.   .   . 

0  6 

Münzamt 

F4 

E4 

Oppolzer  Gasse  I.   . 

B2 

Münzgasse  III    ..    . 

E4 

Orpheum 

D3 

STRASSENYERZEICHNIS  VON  WIEN. 


II 


II 


Ortliebgasse  XVII   . 

C3 

Peter -Jordan -Str. 

Qsterleitengasse  XIX 

Dl 

XIX 

Cl 

Österreich- Unga- 

Petersplatz I  .   .   .   . 

C3 

rische  Bank    .   .   . 

B2,  3 

Petrarcagasse  I .   .   . 

B3 

Oswaldgasse  XII  .   . 

BOT 

Petrusgasse  III ..   . 

G5 

Othmarstraße  XX    . 

E2 

Pezzlgasse  XVII  .   . 

BC2,3 

Ottakringer  Straße 

Pfad  enhauergasse 

,  XVI,  XVII.   .   .   . 

ABC3 

XIII 

A5 

Ötzeltgasse  III  ..   . 

D5 

Pfarrgasse,  Große  II 
Pfarrgasse,  Kleine  II 

F3 
F3 

Dl 

Palais: 

Pfarrhofgasse  III .   . 

F5 

Auersperg    .... 

D4 

A3 

Pfarrschule     .... 

F5,E1 

Augarten 

EF  2,  3 

Pfauengasse  VI     .    . 

Aö 

Chotek 

AI 

Pfefierhofgasse  III   . 

F2 

Coburg 

D4 

Pfeifergasse  XIV  .   . 

C6 

Cumberland   .   .    . 

B5 

Pferde  markt  .... 

D  6 

Czernin 

A2 

Philadelphia  -Brücke 

BC7 

Erzbischöflicher  . 

C3 

Phorusgasse  IV.   .    . 

E5 

Erzherzog  E.ugen  . 

D3,4 

Phorusplatz  IV.   .   . 

E5 

Erzherzog 

Piai  istengasse  VIII . 

D4 

Friedrich.    .   .    . 

C4 

Pilgrambrücke  .   .    . 

D  5 

Erzherzog  Ludwig 

Pilgrameasse  V    .   . 

D5 

Victor  ..... 

D5 

Pillergasse  XIV    .    . 

C6 

Erzherzog  Kainer. 

E5 

Plankengasse  I .   .   . 

C3,  4 

Harrach 

B2 

Plösslgasse  IV  .  .   . 

EF5 

Kinsky 

B2 

Pohlgasse  XII   .   .   . 

BC6 

Lanckoronski    .   . 

F5 

Pokornygasse  XIX  . 

DE  1 

Larisch 

D4 

Poliklinik,  Allgem.. 

D3 

Liechtenstein.    .    . 

DE  2,  3 

Polizei 

E3 

Dl 

Lobkowitz .... 

C4 

Polizeidirektion    .    . 

Bl 

Montenuovo   .   .   . 

B3 

Porzellangasse  IX    . 

E2,  3 

Pallavicini  .... 

C3 

Possingergasse  XVI. 

B4 

Sehönborn  .... 

B2 

( 

A5,B3, 

Schwarzenberg  .   . 

EF5 

D5 

C1,C3, 

Sina 

C2 

Postämter    .   .    .    .  < 

F4 

C4,D1, 

Todesco 

C4 

1 

D3,E1, 

Zichy 

B5 

l 

F3,Fö 

Paletzgasse  XVI  .   . 

B3 

Postgasse  I 

D2,  3 

Palffygasse  XVII .   . 

C3 

Postborngasse  III.   . 

E5 

Paniglgasse  IV  .   .   . 

E5 

C5 

Postsparkasse    .   .   . 

DE3 

Panikengasse  XVI  . 

B4 

Pötzleinsdorfer 

Pantzergasse  XIX.   . 

D2,  1 

Straße  XVIII.    .    . 

ABl 

Papagenogasse  VI    . 

B5 

Poutbongasse  XIV, 

Pappenheim  gasseXX 

E2 

XV 

C5 

Parham  er  Platz  XVII 

BC3 

Prager  Reichsstraßell 

F2 

Pariser  Gasse  I.   .   . 

C2 

Prager  Straße  III.   . 

F4,3 

F2 

Parkgasse  III.  ..   . 

G4 

Pramergasse  IX    .   . 

E3 

Parkring  I 

F4 

D4,  3 

Prater 

G-I  3  5 

Pasetti Straße  XX  .   . 

E  F  1,  2 

Prater  Gürtelstraße  II 

G4 

Paulinengasse  XVIII 

C2 

Praterstern  II    .   .    . 

F3 

Fl 

Paulusplatz  III.    .   . 

G5 

Praterstraße  II .    .   , 

F3 

D-F2,l 

Payergasse  XVI    .   . 

C3 

Predigergasse  I .   .    . 

D3 

Pazmanitengasse  II . 

F3,2 

Preßgasse  IV.   .   .   . 

E5 

Pelikangasse  IX   .   . 

D3 

Preysinggasse  XIV  . 

Bö 

Pelzgasse  XV    .   .   . 

C5 

Prinz  -  Eugen  -  Straße 

Pensionsgasse  XI .   . 

G7 

XIX 

Cl,  D2 

PenzingerStraßeXIH 

AB6 

Prinz-Karl-Gasse 

Peregrmgasse  IX  .   . 

Bl 

XIV 

BCö 

Pereiragasae  XIV     . 

BC5 

Produktenbörse    .    . 

DE2 

Perspectivsiraße  II  . 

G3 

Puchsbaumgasse  X  . 

FGT 

Pestalozzigasse  I  .   . 

D5 

Puchsbaumplatz  X  . 

1      F7 

STRASSENVERZE10HNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Pulverturmgasse  IX, 

Reschgasse  XII.   .   . 

C6 

XVHI 

D2 

Resselgasse  IV  .   .   . 

CO 

Pyrkergasse  XIX .   . 

D  1 

Rettungsgesellschaft 
Richard- Wagner- 

E2 

Quellenstraße  X  .   . 

EG  7 

Platz  XVI  .... 

BC4 

Qellenplatz  X    .   .   . 

E7 

Rieht ergasse  VII  .   . 
Riemergasse  I   .    .   . 

D5 

D3 

Raaberbahngasse  X. 

EF6 

Riesgasse  III ...    . 

F5 

Rabengasse  III ..   . 

G5 

Rinnböckstraße  XI  . 

GH6 

Rabenplatz  I.   .   .   . 

D2 

Robertgasse  II  .   .   . 

F2 

Rabensteig  I  .   .   .   . 

D2 

Robert-Ha  m  erling- 

Radelmayergasse 

Gasse  XV    ...   . 

C5 

XIX 

Dl 

Rochusgasse  III    .   . 

F4 

F5 

Radetzkybrücke    .    . 

E2 

Rochusplatz  III    .    . 

F5 

Radetzkyplatz  III     . 

F4 

F2,  3 

Rockhgasse  I.   .   .   . 

B2 

Rad etzky straße  III  . 

F4 

EF2 

Rögergasse  IX  .   .   . 

E2,  3 

Radialstraße  II.    .   . 

H5,4 

Rokitanskygasse 

Raffaelgasse  XX  .   . 

El,  2 

XVII 

C3,2 

Rahlgasse  VI.   .   .   . 

E4 

BÖ 

Rollingergasse  XII  . 

BC7 

Raimund-Theater     . 

C5 

Römergasse  XVI, 

Rainergasse  IV.    .   . 

E6,5 

XVII 

B3 

Rampengasse  XIX  . 

E  1 

Rondeau  (Prater).   . 

H4,I5 

Rampersdorfergasse 

Rosaliagasse  XII  .   . 

C6 

V 

D5,  6 

Rosasgacse  XII .   .   . 

B6 

Randhartingerg.  X  . 

FG7 

Roseggergasse  XVI . 

A4,  3 

Ranftlgasse  XVII, 

Rosenbursenstraße  I 

DE3 

XVIII 

C3 

Rosengasse  I .   .  .   . 

B2 

Rappach gasse  XI.    . 

H7,  6 

Rosenhügelstraße 

Rasumofskygasse  III 

FG4 

F4 

XII 

A7 

Rathaus 

D4 

A3,  2 

Rosensteingasse 

— ,  Altes 

C2 

XVI,  XVII.    .    .   . 

BC3,2 

Rathauspark  .... 

A3,  2 

Rosinagasse  XV   .    . 

C5 

Rathausstraße  I    .   . 

D4,  3 

A3,  2 

Rote-Kreuzgasse  II  . 

D  1 

Ratsch  kygasse  XII  . 

B6,  C  7 

Rote-Mühlgasse  XII. 

B6 

Rauchfangkehrer- 

Rotenhausga^se  IX . 

AI 

gasse  XIII,  XIV  . 

BC6 

Rotenhofgasse  X  .    . 

E7 

Rauchgasse  XII    .   . 

C6 

Rotenlöwengasse  IX 

E2 

Rauhensteingasse  I . 

C4,  3 

Rotensterngasse  II  . 

F3 

El 

Rauscherstraße  II, 

Rotenturmstraße  I  . 

E4 

CD3,!; 

XX 

F2 

Rotgasse  I 

CD3,5 

Ravelinstraße  XI.    . 

HI7 

Rottmayrgasse  XII  . 

C6 

Redtenbacher  Gasse 

Rotunde 

H3.  4 
BC2,3 

XVI 

B3 

Rötzergasse  XVII    . 

Regierungsgasse  I    . 

B3 

Ruckergasse  XII  .   . 

B7,  6 

R  eichsapfelgasseXIV 

B5,  6 

Rückertgasse  XVI  . 

B3 

Reichsratsgebäude  . 

D4 

A3 

Rüdengasse  III .   .   . 

G5 

Reichsratsstraße  I    . 

D4,3 

A3,  2 

Rüdi^ergasse  V    .   . 

D5 

Reindorfgasse  XIV  . 

C5,  6 

Rudolfinergasse  XIX 

Dl 

Reinhart  gasse  XVI  . 

C3 

Rudolfmum    .    .    .   . 

D  1 

Reinigasse  XIII    .   . 

B5 

Rudolfsbrücke  .    .   . 

D5 

Reinp rechtsbrücke  . 

D5 

Rudolf-gasse  III  .   . 

FG5 

Rei  nprechtsdorfer 

Rudolfspital   .   .   .   . 

Fö 

Straße  V 

D5,6 

Rudolf  -platz  I  .   .    . 

E3 

C2 

Reisingergasse  X  .    . 

F7 

Rueppgasse  II  .   .   . 

E3 

Reisnerstraße  III  .    . 

F4,  5 

E4,5 

Rufgasse  IX  ...   . 

D2 

Reithoffer-Platz   XV 

CO 

Ruprechtsstiege  I.    . 

CD2 

Reitlehrinstitut .   .   . 

F5 

Ruthgasse  XIX.   .   . 

D  1 

Reitschule 

B3 

Rembrandtstraße  II 

E3 

Sachsenplatz  XX.   . 

EF2 

Rennga«*se  I    .   .    .   . 

E3 

BC2 

Sachsgasse  XVIII.   . 

D2 

Rennweg  III  ...   . 

FG5 

D5 

Saileräck  ergasse  XIX 

Cl 

STRASSENVERZEICHNIS  YON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Salesianergasse  III  . 

F4,  5 

Eö 

Schönbrunner 

Salesianerkloster  .  . 

Fö 

Brücke 

B6 

Salierigasse  XVII    . 

BC2 

Schönbrunner  Hof- 

Salmgasse III    ... 

F4 

F4 

allee  XIII   .... 

B6,5 

Salvatorgasse  I.   .  • 

C2 

Schönbrunner 

Salzergasse  IX  .  .   . 

D2 

Scbloßstraße  XIU 

AB6 

Salzgasse  I.    .  .   •   . 

C2 

Schönbrunner           i 

B  CDE 

Salzgries  I 

E3 

C2 

Straße  IV, V,  XII  { 

5,6 

Salztorgasse  I   .  .   . 

C2 

Schönburgstraße  IV. 

E5,  6 

a    ' 

Sampogasse  XIII .   . 

A4 

Schönlaterngasse  I  . 

D3 

Sand  leitengasse  XVI, 

Schopenhauerstraße 

XVII 

A2,  3 

XVIII 

CD2 

Sandwirtgasse  VI.   . 

D5 

Schottenbastei  I    .   . 

B2 

Santa- Lnciapl atz  II . 

H3 

Schottenfeldgasse 

Säulengasse  IX, 

VII 

C5,  4 

XVIII 

D2 

Schottengasse  I    .   . 

E3 

B2 

Sautergasse  XVII.   . 

B3 

Schottenhof  XVI .    . 

A3 

B2 

Schafherggasse 

Schottenhofgasse  VH 

D4 

XVIII 

ABl 

Schottenring  I    .   .   . 

E3 

BC2,1 

Schäffergasse  IV  .   . 

E5 

Schrankgasse  VII    . 

A4 

Schalkgasse  XVII    . 

B2 

Schrankenberggasse 

Schallantzerstraße  I 

E3 

X 

F7 

Schallergasse  XII.   . 

CD  6 

Schreigasse  n    .   .   . 

E3 

Schanzstraße  XIII   . 

AB  4,5 

Sehreyvogelgasse  I  . 

B2 

Schau fJergasse  I  .   . 

B3 

Schröttergasse  X  .   . 

EF7 

Schaumburger  Gasse 

Schrottgießergasse  II 

El 

IV 

E5 

Schubertgasse  IX.    . 

D2 

Schegargasse  XIX    . 

D2 

Schulerstraße  I.    .   . 

D3 

Scheid  1  straße   XVIII 

BC2 

Schul-asse  XVIII.   . 

CD2 

Schelleingasse  IV.   . 

E6 

Schulhof  I 

C2 

Schel  1  haramergasse 

Schulterga^se  I.   .    . 

C2 

XVI,  XVII.   .   .   . 

C3 

Schumanngas«e 

Schellinggasse  I    .   . 

CD4 

xvii,  xvm .  .  . 

C2,  3 
12 

Schenkenstraße  I.    . 

B3,  2 

Schüttauplatz  II  .   . 

Scherzergasse  II   .   . 

F2 

Schüttaustraße  II.   . 

HI2 

Schiffamtsgasse  II    . 

EF3 

CD1 

Schüttelstraße  II  .   . 

G3,4 

F2 

Scbiffgasse,  Große  II 

EF3 

Dl 

Schützengasse  III.   . 

F5 

Schiffgasse,  Kleineil 

E3 

CD1 

Schwanengasse  I  .   . 

C4 

Schiffmühlenstraße 

Schwarzenbergplatzl 

D5 

II 

HI  2, 3 

Schwarzenberg- 

Schillerplatz  I   .   .   . 

E4 

B4,  5 

straße  I 

E4 

C4,5 

SchindlergasseXVIII 

BC2 

Schwarzspanier- 

Schlachthausgasselll 

G5 

straße  IX    .... 

D3 

AI 

Schleiergasse  X    .   . 

F7 

Schwedengasse  XX. 

El 

Schleifmühlgasse  IV 

E5 

B5 

Schweglerstraße  XIV 

BC5 

Schlickgasse  IX    .   . 

Bl 

Schweizerhof.    .    .   . 

B3 

Schlickplatz  IX    .   . 

E3 

Bl 

Schwemmgasse  XII. 

F2 

Schlösselgasse  V  .   . 

DE5 

Schwenkgasse  XII  . 

B7,  6 

Schmalzhofga«se  VI 

D5 

Schwertgasse  I  .   .   . 

.   C2 

Schmelzer  Brücke    . 

C5 

Schwindgasse  IV  .    . 

E5 

Schmelzgasse  II    .   . 

F3 

El 

Sebastianplatz  III   . 

F5 

Schmerlingplatz  I    . 

A3 

Sechshauser  Straße 

Schmidgasse  VIII.    . 

D4 

A3 

XIV,  XV     .... 

BC5,6 

Schmöllerlgasse  IV. 

E5 

Sechskrügelgasse  III 

F4 

F5,4 

Schöffelgasse  XVII  . 

B2 

Sechsschimmelgasse 

Schöllerhof  II    .  .  . 

D2 

IX?  XVIII  .    .   .    . 

D2 

Scholzgasse  II  .   .   . 

E2 

Seeböckgasse  XVI  . 

AB3 

Schönbrunn  (kaiserl. 

Seegasse  IX    ...  . 

E3 

Schloß)    

AB6 

Seidengasse  VII,  XV 

CD4 

Schönbrunner   Allee 

Seidigasse  IH.   .   .   . 

F4 

F4,3 

XII 

AB7 

Seilergasse  I  .   .    .    . 

C3 

STRASSENVERZEICHN1S  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Seilerstätte  I  .   .   .   . 

E4 

CD4 

Stadtgutgasse,  Große 

Seisgasse  IV  ...   . 

E6 

II  .......   . 

F3 

Seitenberggasse  XVI 

B3 

Stadtgutgasse,Kleine 

Seitenstraße  I    .   .    . 

D2 

II 

F3 

Fl 

Seitzergasse  I    ... 

C3 

Stadtpark    ..... 

F4 

DE4,3 

Semperstraße  XVIII. 

D2 

Stallburggasse  I  .   . 

C3 

Senefelderga^se  X    . 

E7,  6 
D3 

Stammgasse  HI    .   . 

F4,  3 

Sensengasse  IX  .   .    . 

StarhemberggasselV 

E5,  6 

Servitengasse  IX  .   . 

E3 

Stättermayergasse 

Severingasse  IX    .   . 

D3 

XIV 

BC5 

Sezession  (Pavillon) 

B5 

Statthalterei  .... 

B3 

Siccardsburggasse  X 

E7,  6 

Staudgasse  XVHI    . 

C2,3 

Siebenbrunnenfeld- 

Staudingergasse  XX 

E2 

gasse  V 

D6 

Stefaniebrücke  .    .    . 

E3 

D2 

Siebenbrunnengasse 

Stefanieplatz  XVI  . 

B3 

V 

D.6 

Stefaniestraße  H  .    . 

F3 

D2,l 

Siebeneichengasse 

Steinackergasse  XII 

C6,7 

XIII 

B5 

Steinbauergasse  XII 

CD6 

Siebenstern gasse  VII 

D4 

A4 

Steindelgasse  I .    .    . 

C3 

Siebertgasse  XII  .   . 

CD6 

Steinergasse  XVII   . 

C3 

Siegel  gasse  III  ..   . 

F4 

Steingasse  HI    .   .    . 

G5 

Sigmundsgas.0 e  VII  . 

D4 

Stemmer-Allee  H     . 

15 

Silbergasse  XIX   .   . 

Dl 

Stephansplatz  I    .    . 

C3 

Simmeringer  Haupt- 

Sterfieckplatz II  .   . 

G3 

straße  XI    ...    . 

GH  6,  7 

Sterngasse  I  .   .   .  . 

C2 

Sinagasce  II   ...   . 

H2 

Sternwarte 

C2 

Singerstraße  I    .   .    . 

E4 

CD3^ 

Sternwartestr.XVIII 

CD2 

Skodagasse  VIII  .   . 

D3 

Steudelgasse  X  .   .   . 

F7 

Sobieskygasse  IX, 

Stiegengasse  VI   .    . 

D5 

A5 

XVHI 

D2 

StiegergasseXII,XIV 

CG 

Sofienbrücke  .... 

G4 

Stiftgasse  VII    ..    . 

D4 

A4,Ö 

Sofienbrückengasse 

Stiftungshaus    .    .    . 

Bl,2 

III 

G4 

F5,4 

Stock  im  Eisenplatz  I 

C3 

Sonnenfelsgasse  I.    . 

D3 

Stolberggasse  V   .    . 

D6 

Sonnwendgasse  X    . 

EG 

Stolzenthalergasse 

Spallartgasse  XIII  . 

A4 

VIII 

C4 

Speckbachergasse 

Storchengasse  XII, 

XVI 

B3 

XIV 

CG 

Spengergasse  V    .    . 

D5,  6 

Stoß  im  Himmel  I  . 

C2 

Sperl^asse,  Große  II 

Dl 

Strauchgasse  I  .    .    . 

B3,  2 

Sperlgas,se,  Kleine  II 

F3 

Dl 

Straußengasse  V  .   . 

E5 

Sperrgasse  XV  .   .   . 

C5 

Strobachgasse  V  .    . 

D  5 

Spiegelgasse  I    .   .   . 

E4 

C4,  3 

Strobelgasse  I    .  .   . 

D3 

Spinnerin  am  Kreuz 

D7 

Strohgasse  III   ..   . 

DE5 

Spinngas^e  XI  .   .   . 

G7 

Stromstraße  XX   .   . 

EF1 

Spitalgasse  IX  .   .   . 

D3 

Strozzigasse  VHI .   . 

D4 

Spittelauer  Gasse  IX 

D2 

Stubenbastei  I  .   .   . 

F4 

D4,3 

Spittelauer  Lände  IX 

E2 

Stubenring  I .    .   .   . 

F4 

DE3 

Spittelberggasse   VII 

A4 

Stubentorbrücke  .    . 

E3 

Spittelbreitengasse 

Stuckgasse  VII.   .   . 

D4 

XII 

BC7 

Stumpergasse  VI  .   . 

CD  5 

Spöttelgasse  XVIII . 

C2 

Sturzgasse  XIH    .   . 

B5 

Springerga«se  II   .   . 

F3 

Stuwerstraße  H    .   . 

G3 

Staatsarchiv  .   .   .   . 

B3 

Südbahnstraße,  Hin- 

Staatsbabngasse X  . 

EF6 

tere  X 

F6 

Staatsdr  uckerei.    .    . 

F5 

Suessgasse  XIV    .   . 

B5 

Staats  gewerbesch.     . 

CD4 

Synagoge 

CD2 

Staatsgymnasium  .    . 

Bl 

Syringgasse  XVII.   . 

C3 

Staatsschuldenkasse 

D3 

Stadiongasse  I  .   .   . 

A3 

Tabakfabrik  .... 

B3 

gtadlauer  Brücke.   . 

15 

Taborstraße  II,  XX 

F3,2 

DE  2,1 

STRASSEN  VERZEICHNIS  VON  WIEN. 


I 

II 

I 

II 

Tandelmarkt.    .   .    . 

Bl 

Uchatiusgasse  III.    . 

F4 

Tandelmarktgasse  II 

Dl 

Ullmannstraße  XIV. 

C6,  5 

TannengasseXIV,XV 

C5 

St.  Ulrichsplatz  VII. 

D4 

Taubergasse  XVII  . 

B3, 

Ungar-Brücke    .    .   . 

E4 

Taubstummengasse 

Ungargasse  III  ..   . 

F4,5 

EF4,5 

IV • 

E5 

Ungarische  Leib- 

Taubstummen-Insti- 

wache   

A4 

tut 

E5 

Ungarische  Schiff- 

Technikerstraße   IV 

CD5 

fahrts-Gesellschaft 

14 

Technische  Hoch- 

Universität  

DE3 

AB2 

schule  ...... 

E5 

C5 

Universitätsplatz  I. 

D3 

Tegetthoffstraße  I    . 

C4 

Universitätsstraße   I 

DE3 

AB  2 

TeichgasseXVI.XVII 

B  C3 

UniversumstraßeXX 

EF1,2 

Teinfaltstraße  1    .   . 

B2 

Urbangasse  XVII.   . 

A2 

Telegraphenämter  j 

B2,C4, 
L>1,D3 

Urschenböckgasse  XI 

H6 

Tempel  d.türk.Juden 

El 

Valeriestraße  II    .   . 

G4 

Tempelgasse  II.   .    . 

E2 

Van  der  Nüllgasse  X 

E7,6 

Textilindustrie-Anst. 

Dö 

Van  SwietengasseIX 

AI 

Thalgasse  XV  .   .   . 

C5 

Vegagasse  XIX.   .   . 

D2,  1 

Veithgasse  III  ..   . 

D5 

XVI 

B4 

Venedig  in  Wien     . 

G3 

Fl 

Thaliastraße  XVI    . 

ABC3,4 

Vereinsgasse  II    .   . 

F3,2 

Thavonatgasse  X .   . 

G7 

Veronikagasse  XVI. 

Theater  an  derWien 

E5 

B5 

XVII 

C3 

Theobaldgasse  VI    . 

ABS 

Verpflegungs- 

Theresian.  Ritter- 

Magazin 

E2 

Akademie   .... 

E5 

Versatzamt 

C3,  4 

TheresianumgasselV 

EF5 

Viaductgasse,  Obere 

Theresiengasse 

III 

F4 

EF3,2 

XVIII 

C3,  2 

Viaductgasse,  Untere 

Thongasse  III    ..   . 

E5 

in 

F4 

F3, 

Thurngasse  IX  .    *   . 

DE3 

AI 

Victoriagasse  XV    . 

C5 

Tichtelgasse  XII  .    . 

C6 

Viehmarktgasse  III. 

G5,  6 

Tiefer  Graber  I    .    . 

BC2 

Viktorgasse  IV.    .   . 

E5 

Tierärztliche    Hoch- 

Vincenzgasse  XVIII 

C2 

schule    

F4 

E5 

Viriotgasse  IX.     .    . 

D2 

Tigergasse  VIII    .   . 

1>4 

Vivarium 

G3 

Tiroler  Gasse  XIII  . 

A  (5 

Vivenotgasse  XII.   . 

C6,  7 

Tivoligasse  XII    .   . 

BC6 

Voglsanggasse  V  .    . 

D6 

Töpfelgasse  XIII  .   . 

A5 

Volkertplatz  II.    .   . 

F3 

Tossgasse  XIV  .  .   . 

C5 

Volkertstraße  II  .    . 

F3 

Trabrennbahn   .    .    . 

H4 

Volksgarten   .   .    .    . 

E4 

AB3 

Traisengasse  XX.    . 

F2, 1 

Volksgartenstraße    I 

A4,3 

Trappelgasse  IV  .   . 

E5,  6 

Volkstheater  .   .    .    . 

D4 

A4 

Traungasse  III  ..    . 

D5 

Vorgartenstr.  II,  XX 

FG1,2,3 

Trauthsongasse  VIII 

A3 

Vorlaufgasse  I  .   .   . 

C2 

Trauitmansdorff- 

gasse  XIII  .... 

A6 

Waaggasse  IV  .    .   . 

E5 

Treustraße  XX.    .    . 

E2 

Wächterstraße  I  .   . 

BC  2 

Triester  Straße  V,  X 

D7 

Wagnergasse  IX  .   . 

D2 

Trostgasse  X .   .    .    . 

DE7 

W ährin ger  Gürtel 

Trunnerstraße  II .    . 

F2 

LX,  XVII 

CD  3,2 

Tuchlauben  I    .    .   . 

C3,  2 

Währinger  Straße 

Talpengasse  VIII.   . 

A2 

IX,  XVIII  .   .    .    . 

CDE2,3 

AB1,2 

Türkenschanz-Park 

Waisenhaus   .   .    .    . 

D3 

XIX 

Cl,2 

Waisenhausgasse  IX 

D3,2 

Türkenschanzstraße 

Waldgasse  X.   .    .   . 

F7 

XIX 

C2 

Wallensteinplatz  XX 

E2 

Türkenstraße  IX  .    . 

E3 

ABl 

Wallen steinstr.    XX 

EF2 

Turnergasse  XV  .    . 

C5 

Wallfischgasse  I  .   . 

C4 

STRASSENVERZEICHNIS  VON  WIEN. 


II 


II 


Wallfischplatz  I  .   . 

C4 

Wallgasse  VI    .  .   . 

C5 

Wällischgasse  III    . 

Gö 

Wallnerstraße  I   .   . 

BC3 

Wallriessgasse  XVII 

BC2 

Waltergasse  IV    .   . 

E5 

Wasagasse  IX  .   .   . 

DE3 

ABl 

Waschhausgasse  II . 

F2 

Wasnergasse  XX .   . 

EF2 

Wassergasse  III   .   . 

G5,4 

Wattgasse  XVI, 

XVII 

B3 

Wattmann  gasse  XIII 

A6 

Webergasse  XX   .   . 

E2 

Webgasse  VI    .   .   . 

D5 

Wehlistraße  II,  XX  | 
Welirgasse  V    .   .   . 

FGH 
1,2,3 

DE5 

Weid  m  anngasse 

XVII 

C3,  2 

WeiglgasseXIII,XIV 

B6 

Weihburggasse  I .    . 

EF4 

CD  3, 4 

Weinberggasse  XIX. 

Cl 

Weintraubengasse  II 

F3 

El 

Weißgärberlände  III 

G4 

Weißgärberstraße, 

Obere  in    .... 

F2 

Weißgärberstraße, 

Untere  III  ...   . 

G4 

F2,3 

Weißgasse  XVII  .    . 

C3 

WeitlofgasseXVHI. 

D2 

Wenzelgasse  XX  .    . 

E2 

Werder torgasse  I.   . 

C2,l 

Wertheimstein-Park 

D  1 

Westbahnstraße  VII 

CD4 

Wexstraße  XX .   .   . 

El 

Weyprechtgasse  XVI 

C3 

Wevringer  Gasse  IV 

EF  6,  5 

Wichtelgasse  XVI, 

XVII     ...... 

B3 

Wickenburggasse 

VIII 

D3 

Wiedner  Gürtel  IV. 

E6 

WiednerHauptstraße 

IV,  V 

DE  6,5 

BC5 

Wielandgasse  X  .    . 

F7 

Wielandplatz  X   .    . 

F7 

Wiener  Bankverein 

B2 

Wienerbergstraße  X 

CD7 

Wieninger  Platz  XIV 

BÖ 

Wienstraße  IV,  V  . 

DEö 

B5 

Wiesengasse  IX    .    . 

D2 

Wiesinger  Straße  I. 

DE3,2 

Wildpretmarkt  I  .    . 

C3 

Wilhelminen  -Spital 
Wilhelminenstraße 

XVI 

Wilhelmstraße  XII 
Wimbergergasse 

XIV,  XV  .  .  . 
Wimmergasse  V  . 
Winckelmannstraße 

XIII,  XIV  .   .    . 
Windmühlgasse  VI 
Wintergasse  XX  . 
Wipplinger  Straße  I 
Witteisbachstraße  II 
WitthauergasseXVII 
Wohllebengasse  IV. 
Wolfengasse  I   .   .   . 
Wolfganggasse  XII . 
Wollzeile  I    .   .    .   . 
Wurlitzergasse  XVI, 

XVII.   ...... 

Wurmsergasse  XIV . 
Würthgasse  XIX  .  . 
Wurzbachgasse  XV, 

XVI 


Yppenplatz  XVI 

Zedlitzgasse  I    . 

Zeillergasse  XVI, 
XVII.   .    .   . 

Zelinkagasse  I 

Zeltgasse  VIII 

Zenogasse  XII 

Zentagasse  X.    . 

Ziegelofengasse  V    . 

Zieglergasse  VII  .   . 

Zinkgasse  XIV,  XV 

Zipperergasse  XI .   . 

Zirkus 

Zirkusgasse  II  .    .    . 

Zollamtsbrücke    .    . 

Zollamtsstraße,  Hin- 
tere III 

Zollamtsstraße,  Vor- 
dere III 

Zollergasse  VII.   .   . 

Zollgasse  III  ...   . 

Zufahrtsstraße, 
Große  II 

Zufahrtsstraße, 
Kleine  II    ...    . 

Zur  Spinnerin  X  .    . 

Zwerggasse  II    .   .   . 

Zwölfergasse  XV.  . 


A4 

AB3 

C7,6 

C4 
D6 

B5,  6 
D5 
El,  2 
E3,4 
G4 
B2 
E5 

C6 
EF4 

B3 
Bö 
Dl 

C4 

C3 


B3 

D4 

B7,  6 

D  E  5,  6 

Eö,  6 

D5,  4 

C4,  5 

H6 

F3,  G3 

F3 


F4 


D4,  5 


G3 

G3 
D7 
E3 
C5 


A5 
BC1,2 


D3 
D3 


D3 
C 


El, Fl 

El,  2 

E  3 

E3 

E3 

E3 


»"'■ (■'  ), 


I.  Wien  und  Umgebung, 


Route  Seite 

1 .  Wien.  —  Praktische  Vorbemerkungen 1 

a.  Bahnhöfe  2.  — b.  Gasthöfe,  Pensionen,  Bäder  2.  —  c. 
Restaurants,  Cafes.  Konditoreien  6.  —  d.  Droschken  8.  — 
e.  Straßenhahnen  9.  —  f.  Stadt-  und  Kleinbahnen  11.  — 
g.  Post,  Telegraph  12.  —  h.  Gesandtschaften,  Konsulate, 
Banken.  Kaufläden  13.  —  i.  Theater,  Konzerte,  Volksfeste 
13.  —  k.  Besuchsordnung  16.  —  1.  Kunstausstellungen  18. 

I.  Die  innere  Stadt. 

1.  Stephanskirche,  Kärntner  Straße,  Graben,  Michaeler  PL  25 

2.  Die  Kaiserliche  Hofburg 28 

3.  Südwestlicher  Teil  der  Inneren  Stadt  . 35 

Kapuzinerkirche  35.  —  Albertina  'dQ. 

4.  Nordwestlicher  Teil  der  Inneren  Stadt 38 

Harrachsche  und  Sehönborn-che  Galerie  88,  39. 

5.  Östlicher  Teil  der  Inneren  Stadt 40 

6.  Die  Ringstraße  und  ihre  nächste  Umgebung    ....      42 

Börse  42.  —  Votivkirche.  Universität  43.  —  Rathaus. 
Czerninsche  Galerie  44.  —  Hofburgtheater  45.  —  Hof- 
museen 48.  —  Hofoperntheater  49.  —  Schillerplatz  50.  — 
Karlsplatz  51. 

II.  Die  GROßEN  Sammlungen  an  der  RingstraBe. 

7.  Kunsthistorisches  Hofmuseum 52 

8.  Naturhistorisches  Hofmuseum 76 

9.  Akademie  der  bildenden  Künste 80 

10.  Österreichisches  Museum  für  Kunst  und  Industrie   .    .      82 

11.  Historisches  Museum  der  Stadt  Wien 85 

12.  Museum  für  österreichische  Volkskunde 87 

III.  Die  Stadtbezirke  jenseit  der  RingstraBe. 

13.  Der  Nordosten :  Leopoldstadt  und  Prater 88 

14.  Der  Südosten:  Landstraße,  Wieden,  Favoriten.    .    .      90 

Belvedere  90.  —  K.  u.  k.  Heeresmuseum  93. 

15.  Der  Südwesten:  Mariahilf,  Hietzing.  Schloß  Schönbrunn     95 

16.  Der  Nordwesten:  Aisergrund,  Währing,  Döbling    .    .      99 

Liechtensteingalerie  100. 

2.  Umgebung  Wiens 105 

a.  Kahlen-  nnd  Leopoldsberg.    Hermannskogel  105.  — 

b.  Dornbach.  Neuwaldegg  106.  —  c.  Klosterneuburg 
107.  —  d.  Mödling.    Laxenburg.  Baden  108. 

3.  Der  Schneeberg 115 

4.  Das  Höllental.   Die  Raxalpe 119 

5.  Der  Semmering 120 


Baedekers  Österreich.    28.  Aufl. 


1.  Wien. 

Bei  den  Verweisungen  auf  die  Stadtpläne  im  Text  ist  der  Über* 
sichtsplan  mit  I.  PL,  der  Plan  der  innern  Stadt  (S.  25)  mit  II.  PI.  bezeichnet. 

a.  Bahnhöfe.    Ankunft.    Abfahrt. 

Bahnhöfe.  Westbahnhof  (I.  PI.  C  5),  für  St. Polten  (Mariazeli)- 
Ainstetten  (St.  Michael,  Triest),  Linz  (Passau) -Salzburg  (München)- 
Bischofshofen  (Innsbruck),  Pontafel( Venedig),  Krems-St.  Valentin. 
—  Franz- Joseph- Bahnhof  (l.  PI.  E  2),  für  Gmünd  (Eger,  Marienbad, 
Karlsbad)  -  Prag.  —  Nordwest- Bahnhof  (I.  PI.  F  2),  für  Znaim- 
Lissa  (Prag)  -  Tetschen  (Dresden,  Berlin).  —  Nordbahnhof  (I.  PI. 
F  G  3),  für  Oderberg  (Berlin,  Warschau) -Krakau,  Marchegg- 
Budapest,  Lundenburg-Brünn-Prag.  —  Staatsbahnhof  (I.  PI.  F  6), 
für  Brunn -Prag- Außig- Bodenbach  (Dresden,  Berlin),  Marchegg- 
Budapest,  Bruck-Budapest.  — ■  Südbahnhof  (I.  PI.  F  6),  für  Baden- 
Semmering  -  Graz  -  Triest,  Franzensfeste  -  Ala.  —  Aspang  -  Bahnhof 
(I.  PI.  F  G  5),  für  den  Schneeberg. 

Bahnhöfe  der  Stadtbahn  s.  S.  11.  —  Dampfboot  nach  Passau  s. 
R.  7.  Bureau  der  Donau-  Dampf schiffahrts-  Gesellschaft  (II.  PI.  E  F  2), 
III.  Hintere  Zollamtsstr.  1. 

Ankunft.  Gepäckträger  erhalten  vom  Zuge  zur  Droschke  für 
kleinere  Stücke  je  20,  für  größere  je  40  h.  Wenig  Hotelomnibus. 
Am  Ausgang  der  Bahnhöfe  Revision  wegen  der  städtischen  Verzehr- 
steuer. Droschke  (vgl.  S.  8):  vom  West-,  Nordwest-,  Nord-,  Staats- 
und Südbahnhof  in  die  Innere  Stadt  Einsp.  2  K  20  (nachts  3  ÜT), 
Fiaker  3  K  20  (nachts  4  K  40),  Gepäck  60  bzw.  80  h.  Vom  Franz- 
Joseph-  und  vom  Aspang-Bahnhof  in  die  Innere  Stadt  Einsp.  1  JT80 
(nachts  2  #40),  Fiaker  2  #60  (nachts  3  #50);  Gepäck  wie  oben. 
Handgepäck  nur  im  Innern  des  Wagens  frei.  —  Gepäckbeförderung 
in  die  Stadt  vom  West-,  Franz- Joseph-,  Nord-  und  Nordwestbahn- 
hof  durch  die  Internationale  Transport-Gesellschaft:  bis  10kg  50 /t, 
10-20kg  70  h,  je  20kg  mehr  30  h.  Zentralstelle  I.  Walfischgasse  15 
(II.  PI.  C  4).  —  Hauptzollamt  (II.  PI.  E  3),  III.  Vordere  Zollamts- 
str. 3,  werkt.  8-3,  So.  9-12  Uhr. 

Abfahrt,  Fahrkarten  u.  Fahrscheinhefte  auch  in  den  Stadtbureaus 
der  österr.  Staatsbahn,  I.  Kärntner  Ring  5/7  (IL  PI.  C4,  5;  8-6  Uhr, 
Sonn-  u.  Feiert.  9-12  Uhr),  und  der  ungar.  Staatsbahn,  I.  Kärntner 
Ring  9  (II.  PI.  C  5).  Agentur  des  Österreichischen  Lloyd,  I.  Kärntner 
Ring  6.  —  Reisebureaus:  Internationale  Schlafwagengesellschaft, 
I.  Kärntner  Ring  15  (II.  PI.  C  5);  Th.  Cook  $  Son,  I.  Stephansplatz  2 
(II.  PI.  C  3);  Schenker  &  Co.,  I.  Schottenring  3  (II.  PI.  B  1,  2); 
Rüssel  &  Co.,  I.  Franz-Joseph-Kai  19  (II.  PI.  C  1,  2);  Courier 
(Nagel  &  Wortmann),  I.  Operngasse  6  (II.  PI.  B  C  4,  5). 

Verkehrsvereine  :  Landesverband  für  Fremdenverkehr  in  Wien  und  Nieder- 
österreich, I.  Kärntner  Str.  34  (II.  PJ.  C  4),  werkt.  9-7  Uhr.  —  Verein  für 
Stadtinteressen  und  Fremdenverkehr,  I.  Bräunerstr.  2  (It.  PI.  C  3),  im  Sommer 
werkt.  9-4,  im  Winter  9-12  und  2-6  Uhr.  —  Österreich.  Touristen- Klub, 
I.  Bäekerstr.  3  (II.  PI.  D  3),  werkt.  9-1,  3-7  Uhr. 

Polizeidirektion  (II.  PI.  B  1),  Schottenring  11}  Fundhureau  im  Polizei- 
gebäude, Elisabethpromenade  (I.  PI.  E  3  5  8-1  bzw.  2  Uhr). 


Gasthöfe.  WIEN.  •      1.  Route.     3 

b.  Gasthöfe.    Hotels  garnis.    Pensionen.    Bäder. 

Gasthöfe  (vgl.  S.  xiv).  Modern  internationalen  Komfort  findet 
man  nur  in  den  allerersten  Häusern,  auch  in  diesen  nicht  überall 
Zentralheizung.  Einige  Häuser  erhöhen  den  Zimmerpreis  um  10%, 
wenn  nicht  mindestens  eine  Mahlzeit  im  Hause  eingenommen  wird. 
Abends  11  Uhr  wird  geschlossen;  dem  Nachtportier  20 h  Sperrgeld. 

I.  Innere  Stadt,  für  Vergnügungsreisende  am  geeignetsten  : 
*H.  Bristol  (II.  PI.  s :  C  4),  Kärntner  Ring  5-7,  mit  Zentralheizung 
und  Öfen,  200  Z.  zu  7-15,  F.  2,  M.  5  (12-2 1/2  Uhr)  oder  7  K  (6- 
8  Uhr),  P.  von  20  #an,  Omn.  3  JT;  ^Grand-Hotel (II.  PI.  b:  C  4,  51, 
Kärntner  Ring  9,  mit  Zentralheizung  und  Öfen,  230  Z.  zu  4.50-11.50, 
F.  1.60,  M.  4.50  oder  7  K-  *H.  Imperial  (II.  PI.  a:  C  5).  Kärntner 
Ring  16,  130  Z.  zu  7-12,  F.  1.80,  M.  (im  Restaur.)  4,  Omnibus  2  K-, 
*H.  Sacher  (II.  PI.  x:  O  4),  Augustinerstr.  4,  mit  Zentralheizung, 
Öfen  und  Weinrestaur.  (S.  6),  120  Z.  von  6  K  an,  F.  1  #20,  diese 
vier  vornehm.  —  *H.  Krantz  (II.  PI.  e:  C  4),  Neuer  Markt  5,  mit 
Zentralheizung,  Wein-  und  Bierrestaurant  (S.  6),  104  Z.  von  6  K  an, 
F.  1.40,  G.  5,  M.  7,  P.  o.  Z.  12  K-  *H.  Meißl  $  Schadn  (II.  PI.  g:  041, 
Neuer  Markt  2,  mit  Zentralheizung  und  Öfen,  100  Z.  zu  6-12,  F.  1.20, 
M.  6  (im  Restaur.  4),  P.  von  16  JTan;  *H.  Erzherzog  Karl  (II.  PI.  f : 
041,  Kärntner  Str.  31,  mit  Zentralheizung,  175  Z.  zu  4-10,  F.  1.50, 
M.  (5-8  Uhr)  4-6,  P.  15-20,  Omn.  1  K.  — Etwas  weniger  anspruchs- 
voll: *H.  Kaiserin  Elisabeth  (II.  PI.  k:  0  3).  Weihburggasse  3,  mit 
besuchtem  Restaur.,  100  Z.  zu  4-10,  F.  1.10,  M.  5,  P.  von  14  TT  an ; 
*H.  Metropole  (H.  PI.  c:  C  D  21,  Morzinplatz  4,  mit  Zentralheizung, 
250  Z.  zu  5-8.50,  F.  1.40,  M.  6,  P.  von  15  tf  an,  Omn.  1K60; 
*H.  de  France  (II.  PI.  d:  B  2),  Schottenring  3,  95  Z.  zu  4-9,  F.  1.20, 
M.  im  Restaur.  4.50-6,  P.o.Z.8#;  H.  Royal  (II.  PI.  y  :  C3),  Singer  - 
str.  3,  80  Z.  zu  3.20-10,  F.  1.20,  M.  3,  P.  8-14  K-,  Matschakerhof 
(II.  PI.  i:  C  3),  Seilergasse  6,  70  Z.  von  3.60  an,  F.  1.50,  M.  3-5, 
P.  von  12  K  an;  * Residenzhotel  (II.  PL  u:  B  2),  Teinfaltstr.  6,  mit 
Zentralheizung,  75  Z.  zu  4.50-9,  F.  1.40,  M.  3-4,  P.  11-UK; 
*  Österreichischer  Hof  (II.  PI.  m:  D  2,  3),  Rotenturmstr.  18,  mit  Zen- 
tralheizung, 140  Z.  zu  4-9,  F.  1,  M.  2.20-4.50,  P.  von  11  K an; 
H.  Müller  (II.  PI.  1 :  C  3),  Graben  19 ;  König  von  Ungarn  (II.  PI.  w : 
D  3),  Schulerstr.  10,  35  Z.  zu  4.50-7,  F.  1,  M.  2.20-4.50,  P.  von 
11  üTan.  —  Klomser  (II.  PI.  p  :  B  2),  Herrengasse  19,  40  Z.  zu  3-9, 
F.l,  M.  im  Restaur.  3  K;  Wandl  (II.  PI.  n :  0  3),  Petersplatz  9,  120  Z. 
zu  5-10,  F.  1.20,  M.  4,  P.  von  12  Ä"an,  gelobt ;  Dun  gl  (II.  PI.  D. :  C  4), 
Gluckgasse  1,  55  Z.  von  4  K  an,  F.  1.50,  M.  3.50  K;  Goldene  Ente 
(II.  PL  t:  D  3),  Riemergasse  4,  mit  Zentralheizung,  45  Z.  zu  3.20- 
7.60,  M.  4,  P.  von  11  AT  an,  gut;  Pos*  (II.  PL  o :  D  3),  Fleischmarkt  16, 
mit  Zentralheizung,  150  Z.  zu  3.50-5,  F.  1  K.  —  Germania  (II. 
PL  q:  D2),  Kaiser -Ferdinand -Platz  4,  Z.  3-6  K,  Weißer  Wolf 
(II.  PL  r:  D  3),  Wolfengasse  3,  Z.  2-4.50  K,  beide  bescheiden. 

Innere  Vorstädte,  zwischen  Ringstraße  und  Gürtelstraße  (S.  20), 
mehr  in  der  Nähe  der  S.  2  genannten  Bahnhöfe.  —  II.  Leopold- 

1* 


4     Route  I.  WIEN.  Gasthöfe. 

s  t  a  d  t  (S .  20),  mit  dem  Nordbahnhof' :  H.  Continental  (II.  PI.  a:D2), 
Praterstr.  7,  mit  Garten,  200  Z.  zu  3.60-8,  M.  4,  P.  10-16  K- 
Kronprinz  (II.  PI.  b:  E  2),  Asperngasse  4,  mit  Zentralheizung, 
65  Z.  zu  3-4.Ö0,  M.  3,  P.  von  8  JTan;  H.  de  VEurope  (II.  PI.  c:  E  2), 
Asperngasse  2,  viel  Israeliten;  Hot.  Zentral  (II.  PI.  r:  D  2),  Tabor- 
str.  8,  Z.  2.40-4.80  E\  Gr.-Höt.  National  (II.  PI.  $:  D  E  1),  Tabor- 
str.  18,  mit  Zentralheizung,  200  Z.  zu  2.50-8,  M.  3A";  H.  Stephanie 
(II.  PI.  e:  D  2),  Taborstr.  12;  Bayrischer  Hof  (I.  PI.  a:  F  3),  Tabor- 
str.  39,  70  Z.'zu  2.50-3.40  K,  gelobt;  H.  Austria  (II.  PI.  v:  F  1), 
Praterstr.  52,  mit  Zentralheizung,  75  Z.  zu  4-10  AT;  //.  Nordbahn 
(II.  PI.  d:  F  1 J,  Praterstr.  72;  H  du  Nord  (I.  PI.  b:  F  3),  Kaiser- 
Joseph-Str.  15,  H.  de  Eussie  (II.  PI.  h:  D  1),  Gr.  Speiigasse  7, 
Kaiserkrone  (II.  PI.  g:  E  2),  Zirkusgasse  3,  alle  drei  israelitisch.  — 
III.  Landstraße  (S.  20),  mit  dem  Aspang-Bahnhof :  Beatrix  (II. 
P1.*:EF4),  Hauptstr.10;  H.Belvedere(l.m.c;  F5,  6),  Landstraßer 
Gürtel  27,  unweit  des  Arsenals;  Hungaria  (II.  PI.  I:  F  2),  Prager 
Str.  13;  Goldene  Bim  (II.  PI.  n:  F  4),  Hauptstr.  31;  Hot.  Nagler 
(I.  PI.  d :  F  5),  Rennweg  59  ;  Gold.  Adler  (II.  PI.  o:  F  2),  Radetzky- 
str.5,  Z.  3-3.60  Km  —  IV.  Wieden  (S.  20),  nördl.  vom  Staats-  und 
Südbahnhof:  Kaiserhof  (I.  PL  f :  E  5),  Frankenberggasse  10 ;  Viktoria 
(I.  PL  g:  E  5),  Favoritenstr.  11,  .mit  Konzertgarten,  80  Z.  zu  3-6, 
M.  2.50  K;  Kirchmayrs  Hot.  Südbahn  (I.  PL  h:  E  6),  Favoriten- 
str. 66,  100  Z.  zu  2.50-6  K,  mit  Garten;  Parkhotel  (I.  PI.  u:  F  6), 
Wiedner  Gürtel  14,  80  Z.  zu  3.50-5,  M.  4  K,  neu;  Goldenes  Lamm 
(IL  PL  i:  C  5),  Hauptstr.  7,  100  Z.  zu  2.60-6.60  JT;  Stadt  Triest 
(I.  PL  e:  E  5),  Hauptstr.  14;  H.  Riva  (I.  PL  v:  E  6),  "Wiedner 
Gürtel  34.  —•  VI.  Mariahilf  (S.  20),  östl.  vom  Westbahnhof: 
H.  Kummer  (I.  PL  i:  D  5),  Mariahilfer  Str.  71,  120  Z.  zu  3.60-7, 
F.  1,  M.  3  K,  gelobt;  Palace-Hot.  (I.  PL  k:  D  5),  Mariahilfer  Str.  99  ; 
Hot.  Savoy-EnglischerHof(l.  PL  1:  D  5),  Mariahilfer  Str.  81,  80  Z. 
zu  2.20-6,  M.  3  K\  Windsor  (II.  Pl.fc:  A5),  Mariahilfer  Str.  15,  mit 
Zentralheizung,  46  Z.  zu  3.60-6  K,  gelobt;  Weißes  Kreuz  (IL  PL  k: 
B  5),  Millöckergasse  6.  —  VII.  Neubau  (S.  20):  H.  Höller  (II. 
PL  q:  A  4),  Burggasse  2,  125  Z.  zu  2.50-5  K.  —  VIII.  Joseph- 
stadt (S.  20):  H.  Hammerand  (I.  PL  n:  D  3) ,  Florianigasse  8, 
150  Z.  zu  3-8.50,  F.  1.25,  M.  mit  Wein  3.50,  P.8-12JT,  gelobt. 
—  IX.  Aisergrund  (S.  20) ,  mit  dem  Franz- Joseph -Bahnhof: 
*H.  Regina  (II.  PI.  p:  A  1),  Maximilianplatz  16,  nahe  der  Ring- 
straße, neu,  55  Z.  von  AK  an,  F.  1.40,  M.  3-6,  P.  o.  Z.  von  7  K 
an;  H.  Bellevue,  Althangasse  7,  100  Z.  zu  2.50-7  Ä',  beim  Bahnhof 
(I.  PL  E  2);  H.  Union  (I.  PL  o:  D  2),  Nußdorfer  Str.  23. 

Äußere  Stadtbezirke.  — X.  Favoriten  (S.  20):  Kolbeck  zur 
Linde  (I.  PL  p :  E  6),  Laxenburger  Str.  19,  46  Z.  zu  2-2.80  K.  — 
XIII.  Hietzing  (S.  20):  *Parkhotel  Schönbrunn  (I.  PL  w:  A  6), 
Hauptstr.  12,  mit  Konzertgarten,  neu,  55  Z.  zu  5-8,  F.  1.50, 
M.  4-6,  P.  o.  Z.  9  iT;  Hietzinger  Hof  (I.  PL  q :  A  6),  Hauptstr.  22, 
mit  Konzertsaal,  Z.  3-6,  F.  1,  M.  3,  P.  8-10  AT,  gut.  —XV.  Fünf- 


Pensionen. 


WIEN.  7.  Jloute.    5 


haus  (S.  20):  11.  Holzwarlh  (I.  PI.  r:  C  5),  Mariahiifer  Str.  156; 
H.  Wimberger  (I.  PI.  s:  C  4),  Neubaugürtel  34. 

Hotels  garnis.  I.  Innere  Stadt:  ^Ungarische  Krone,  Seiler- 
stätte 18-20  (II.  PI.  0  D  4),  70  Z.  zu  4-8,  F.  1.40  K;  *H. 
Tegetthoff  (II.  PI.  m:  I)  4),  Johannesgasse  23,  84  Z.  zu  3.50-9,  F. 
U;  *H.  Habsburg  (II.  PL  z:  D  2),  Rotenturrastr.  24,  mit  Zentral- 
heizung, 80  Z.  zu  4-8,  F.  1.60  JT,  mit  Cafe;  //.  City,  Walfisch- 
gasse 5  (II.  PI.  C  4) ;  H.  Linke,  Pestalozzigasse  4  (II.  PI.  D  5).  — 
II.  Leopoldstadt:  H.  Weintraube  (II.  PL  f:  E  1),  Weintrauben- 
gasse 14,  mit  Zentralheizung;  H.  Donau  (I.  PI.  t :  F  3),  Taborstr.  47. 

—  VI.  Mariahilf:  H.  Apollo  (I.  PL  m:  D  5),  Kaunitzgasse  4. 
Pensionen.   I.  Innere  Stadt:  Exquisite  (Ziffer),  Stock-im-Eisen- 

Platz3  (II.PLC3),  mit  Zentralheizung,  12Z.,  P.14-16ÄT;  Splendide, 
Krugerstr.  3(11.  PI.  C  4),  12  Z.,  P.  6  50-12/iT;  Tatlock,  Eben- 
dorfer  Str.  4  (II.  PL  A  2),  mit  Zentralheizung,  20  Z.,  P.  7-9  K; 
Washington  (Schreiber),  Ebendorfer  Str.  8  (IL  PL  A  2),  P.  8-12  K; 
Zentral  (Pleßner),  Kärntner  Str.  33  (IL  PL  C  4,  5),  34  Z.,  P.  9- 
16  K.  _  VIII.  Josephstadt  (S.  20) :  Columbia,  Kochgasse  9  (I.  PL  D  3), 
P.  6-10  K.  —  IX.  Aisergrund  (S.  20) :  Anna,  Berggasse  17  (IL  PL 
A  B  1),  15  Z.,  P.7-12ÜT;  A ustria  (Baumann),  Höfergasse  5,  18  Z., 
P.  6  £50;  BanforU  Universitätsstr.  6  (II.  PL  A  2),  12  Z.,  P.9-12/JT; 
Franz,  Hörigasse  12  (II.  PL  B  1),  10  Z.,  P.  8-10  TT;  Internationale 
(Büller),  Währinger  Str.  33  (I.  PL  D  2,  3),  10  Z.,  P.  6-10  K-  Mono- 
pole (Spieß),  Gareiligasse  3  (IL  PL  A  1,  2),  P.  7-10  K-  Szämvald 
(Prinegg),  Hörigasse  4  (IL  PL  B  1),  15  Z.,  P.  6-11  K-,  Vienna, 
Frankgasse  6  (IL  PL  A  1),  13  Z.,  P.  6.50-12.50  K.—  XIII.  Hietzing 
('S.  20):  Müller,  Hauptstr.  53  (I.  PL  A  6),  16  Z.,  P.  10-12.40  K.  — 
XVIII.  Währing  (S.  20):  Meixner,  Haizingergasse  28  (I.  PL  C  D  2). 
6  Z.,  P.  7-10  K.  —  XIX.  Döbling  (S.  20) :  Cottage  (Kramer),  Hasen- 
auerstr.  12  (I.  PL  C  D  2},  mit  Zentralheizung,  30  Z.,  P.  9-14  K. 
Deutsches  Erzieherinnen-Heim,  IX.  Wasagasse  31  (II.  PL  AB  1). 

Bäder  (Trkg.  20-30  h) :  I.  (Innere  Stadt):  Zentralbad  (IL  PL 
CD  4),  Weihburggasse  20;  Badezeit  wochentags  7  Uhr  früh  bis  6  Uhr 
abends.  —  II.  Bez.  Dianabad  (IL  PL  D2),  Obere  Donaustr.  93,  mit 
Schwimmhalle  für  Herren  und  Damen  (80  li).  —  III.  Bez.  Beatrix- 
bad (II.  PL  E  4),  Linke  Bahngasse  9,  mit  Schwimmhalle  (9-12  U. 
nur  für  Frauen).  —  V.  Bez.  Margaretenbad,  Strobachgasse  9  (I.  PL 
D  5).  —  VI.  Bez.  Esterhazybad,  Gumpendorferstr.  59  (II.  PL  AB  5). 

—  IX.  Bez.  Brünnlbad ,  Borschkegasse  4  (I.  PL  D  3),  mit  großer 
Schwimmhalle  (70  7t;  Mo.  5-8  Uhr  nur  für  Frauen).  —  Strom- 
bäder:  Städtisches  Bad  (I.  PL  G  2),  am  r.  Donau-Ufer,  mit  großer 
Schwimmhalle  (60  oder  30  Ä;  10-12  U.  nur  für  Frauen)  und  Einzel- 
bädern (von  der  Terrasse  des  Cafe-Restaurants  schöne  Aussicht  bis 
zum  Kahlenberg);  Gänsehäufel  (I.  PL  12),  mit  Restaurant,  Sand-, 
Sonnen-  und  Familienbad  (I.  Kl.  80  h,  mit  Wäsche  1  K  20  oder 
1  K60;  Straßenbahn  Nr.  24,  S.  10). 


6    Route  1.  WIEN.  Restaurants. 

c.  Restaurants.    Weinstuben.    Cafes.    Konditoreien. 

Restaurants  (vgl.  S.xiv).  In  der  Inneren  Stadt,  außer  den 
S.  3  gen.  Gasthofrestaurants :  *Sacher,  Augustinerstr.  4  (II.  PL  0  4), 
vornehm,  M.  7  K\  *  Hartmann,  Kärntner  Ring  10  (II.  PI.  0  4,  5); 
*Hopfner,  Kärntner  Str.  61  (II.  PI.  0  4,  5);  *  Opern -Restaurant, 
Operngasse  8  (II.  PI.  B  0  4,  5),  westl.  gegenüber  dem  Hofopern- 
theater; *  Stephanskeller ,  Rotenturmstr.  11  (II.  PI.  0  D  3) ,  erster 
Stock;  *  Deutsches  Haus,  Stephansplatz  4  (II.  PI.  C  3);  *  Spaten- 
bräu, Neuer  Markt  5,  im  Kellergeschoß  des  Hot.  Krantz  (S.  3),  M. 
2  K  30;  *  Volksgarten- Restaur.  (S.  15),  mit  angenehmen  Sitzen  im 
Freien;  *  Zur  großen  Tabakspfeife,  Goldschmiedgasse  7  (II.  PI.  C  3); 
*Lehner  (zur  Linde),  Rotenturmstr.  12  (II.  PL  C  D  3),  mit  Garten, 
Psohorrbräu;  *Löwenbräu ,  Franzensring ,  Ecke  Teinfaltstraße  12 
(II.  PL  B  2),  M.  2  K;  *Leber's  Nachf.  (P.  Deierl),  Babenberger  Str.  5 
(II.  PL  B  4),  beim  Kunsthistorischen  Museum;  *Bellaria,  Bellaria- 
str.  12  (II.  PL  A  4),  beim  Naturhistorischen  Museum;  *Roter  Igel, 
Maysedergasse  5  (II.  PL  C  4) ;  Stadtpark,  Kolowratring  1  (II.  PL  D 
4,  5);  Ruppert's  Restaur,  Johanneshof,  Johannesgasse  2  (IL  PL  D  4); 
Pohl,  Johannesgasse  12  (II.  PL  D  4),  gegenüber  dem  Hot.  Tegetthoff ; 
Altpilsenetzer  Bierhalle,  Wollzeile  38  (IL  PL  D  3);  Goldene  Kugel, 
Am  Hof  11  (II.  PL  B  C  2);  Zum  alten  Schottentor,  Schottengasse  7 
(II.  PL  B  2),  Münch.  Bier;  Michaeler  Bierhaus,  Michaeler  Platz  6 
(II.  PL  B  3),  gut,  nicht  teuer.  —  Automatische  Restaurants:  Roten- 
turmstr. 6  (II.  PL  C  D  3),  Kärntner  Straße  59  (II.  PL  C  3,  4),  n.  a. 

In  den  äußern  Bezirken:  Kugel,  Hauswirth,  II.  Leopold- 
stadt, Praterstr.  47  bzw.  62  (I.  PL  F  3);  —  Drehers  Bierhalle,  III. 
Landstraße,  Hauptstr.  97(1. PI.  F G 4, 5);  —  Rotes  Rößl,lY.  Wieden, 
Favoritenstr.  1  (I.  PL  E  5);  —  Zum  Weingarten,  VI.  Mariahilf, 
Getreidemarkt  5  (II.  PL  B  5);  —  Kirnberger,  VII.  Neubau,  Burg- 
gasse 2  (II.  PL  A4);  —  Riedhof,  VIII.  Josephstadt,  Wickenburg- 
gasse  15  (I.  PL  D  3) ;  Weißer  Hahn ,  VIII.  Josephstädter  Str.  24 
(I.  PL  C  D  4) ;  —  Altpilsenetzer  Bierhalle,  IX.  Aisergrund,  Währinger 
Str.  1  (neben  der  Votivkirche ;  I.  PL  D  3),  gute  Küche;  Zum  silber- 
nen Brunnen  (Gilly),  IX.  Berggasse  5  (I.  PL  E  3),  mit  Garten, 
gut,  nicht  teuer;  Jubiläums -Restaurant,  IX.  Währinger  Str.  67 
(neben  dem  Jubiläumstheater;  1.  PL  D  2);  — «  Südbahnhof-Restaur. 
(I.  PL  F  6),  X.  Favoriten,  gute  Küche. 

Weinstuben  (vgl.  S.  xv):  * Rathauskeller  (IL  PL  A  2,  3;  S.  44), 
Eingang  Felderstr.  1  (vom  Rathauspark  kommend  erstes  Tor)  und 
unter  den  Arkaden  (oft  überfüllt,  im  Sommer  Sitze  im  Freien  im 
zweiten  Hof),  M.  4  u.  6  K-,  *  Nieder österreichisches  Winzerhaus,  I. 
Rotenturmstr.  17  (II.  PL  0  D  3)  und  im  Prater  (S.  89),  einfacher; 
Habsburger  Keller  (Aug.  Richter),  Adlergasse  2,  im  Hot.  Habsburg 
(S.  5) ;  Tommasoni,  I.  Wollzeile  12  (H.  PL  D  3),  südtiroler  Weine 
(Frühstückszimmer,  So.  nur  8-11  Uhr  vorm.  geöffnet);  Altdeutsche 
Weinstube  (Berta  Kunz),  I.  Führichgasse  10  (H.  PL  C4)  ;  Stiebüz  $  Co. 


CafSs.  WIEN.  /.  Route.     7 

(Zum  schwarzen  Kamel),  I.  Boguergasse  Ö  (11. 1*1.  0  3),  Frühstücks- 
zimmer; Zaiser's  Altdeutsches  Weinhaus,  I.  Petersplatz  3  (II.  PI.  C3); 
Tiroler  Weinstube,  I.  Wallfischgasse  7  (II.  PI.  C  4);  Göttweiger  Stifts- 
heller,  I.  Spiegelgasse  9  (II.  PI.  0  3,  4);  Heilig enkreuzer  Kellerei,  im 
Heiligenkreuzer  Hof,  Eingang  Schönlaterngasse  5  (II.  PI.  D  3); 
Schottenstiftskeller,  im  Schottenhof  (II.  PI.  B  2),  Eingang  Freiung  6  ; 
Klosterneuburger  Stiftswein- Kellerei,  I  Renngasse  10  (II.  PI.  B  C  2). 
—  Ungarwein  im  Esterhäzy- Keller,  I.  Haarhof  (II.  PI.  B  3),  in  der 
Nähe  der  Naglergasse,  11-1  und  5-7  Uhr,  Sonn-  und  Festt.  nur 
10-12  Uhr  vorm.  geöffnet,  dunkel,  von  allen  Klassen  besucht,  keine 
Tische,  nur  Holzbänke.  Italienische  Weine  im  Triestiner  Restaurant, 

I.  Annagasse  14  (II.  PI.  0  4).  — -  Continental-Bodega,  I.  Kärtner  Str.  23 
(II.  PI.  0  4,  5)  und  Kolowratring  14  (II.  PI.  D  4,  5). 

Cafes  (vgl.  S.  xv),  im  Sommer  vielfach  mit  Sitzen  im  Freien. 
In  der  Inneren  Stadt:  Cafe  de  VEuropt,  Stephansplatz  8  (II.  PI. 
0  3);  Schrangl,  Graben  29  (II.  PI.  C  3),  mit  Sommerkiosk;  Scheidl, 
Kärntner  Str.  49  (II.  PI.  0  4,  5) ;  Splendid,  Jasomirgottgasse  3  (II.  PI. 
0  3);  Habsburg  (S.  5),  Rotenturmstr.  24;  Zentral,  Ecke  Herren- 
und  Strauchgasse  (II.  PI.  B  2,  3);  Pucher,  Kohlmarkt  10  (II.  PI. 
B  G  3) ;  Silier,  Kaiser-Ferdinand-Platz  (II.  PI.  D  2)  ;  Bristol,  Kremser, 
Imperial,  Kärntner  Ring  2,  8, 16  (II.  PI.  G  4,  5) ;  Heinrichshof  (II.  PI. 
G  4,  5),  Opernring;  Kursalon  (11.  PI.  D  4),  im  Stadtpark,  im  Sommer 
viel  besacht;  Prückel,  Stubenring  24  (II.  PI.  E  3) ;  Volksgarten  (S.  6  ; 

II.  PI.  A  B  3),  im  Sommer  viel  besucht;  Landlmann,  Ronacher, 
Franzensring  14,  24  (II.  PI.  A  B  2,  3);  Bellaria,  Bellariastr.  6 
(II.  PI.  A  4);  Arkaden- Cafe,  Universitätsstr.  3  (II.  PI.  A  2).  —  In 
den  äußern  Bezirken.  II.  Leopoldstadt :  Maendel,  Dogenhof, 
Praterstr.  33,  70  (II.  PI.  E  F  1,  2);  Niebauer,  Taborstr.  37  (II.  PI. 
D  2).  —  HI.  Landstraße:  Bürgertheater  (II.  PI.  E  3),  Vordere  Zoll- 
amtsstraße; Ratz,  Hauptstr.  17  (I.  PI.  F  G  4,  5).  —  IV.  Wieden: 
Eichinger,  Hauptstr.  11  (I.  PI.  E  5).  —  V.  Margareten:  Terrassen- 
Cafe,  Margaretenplatz  4  (I.  PI.  D  5).  —  VI.  Mariahilf:  Bolner, 
Magdalenenstr.  2  (II.  PI.  B  5);  Wienzeile,  Magdalenenstr.  36  (I.  PI. 
D  E  5);  Casa  piccola,  Hof  lehner,  Ritter,  Mariahüfer  Str.  la,  22,  73 
(I.  PI.  D  4,  5).  —  VIII.  Josephstadt:  Eiles,  Qreilinger,  Josephstädter 
Straße  2,  13  (I.  PI.  G  D  4).  —  IX.  Aisergrund:  Grand- Cafe,  Alser- 
str.  16  (I.  PI.  D  3) ;  Rahn-Hof,  Bauernfeldplatz,  unweit  der  Liechten- 
stein-Galerie (I.  PI.  D  E  2,  3). 

Konditoreien  (vgl.  S.  xvf):  Bemel,  I.  Kohlmarkt  18  (II.  PI. 
B  G  3)  ;  Gerstner,  I.  Kärntner  Str.  6  (II.  PI.  C  4,  5),  gute  Konfitüren ; 
Sluka,  I.  Reichsratsstr.  13  (II.  PI.  A  2,  3). 

Kaffee-  und  Milchwirtschaften  (auch  von  Damen  besucht): 
Guntramsdorfer,  I.  Ecke  Weihburg-  und  Schellinggasse  (II.  PI.  D  4); 
Wiener  Molkerei,  I.  Petersplatz  7  (IL  PI.  C  3),  Schottenring  14 
(II.  PI.  B  G  1)  u.  a.  G. ;  Tiroler  Hof,  I,  Führichgasse  8  (II.  PI.  C  4). 

Teestuben  :  Seilergasse  14  (II.  PI.  C  3) ;  Brandstätte  8  (II.  PI.  G  P>). 


8     Route  7. 


WIEN. 


Droschken . 


Einsp. 
K     h 
—   80 

1. 

20 

1. 

60 

2. 

— 

2. 

40 

2. 

80 

3. 

20 

Fiaker 
K  h 
1.   20 

i.   80 


2.  40 


d.  Droschken. 
Es  gibt  Einspänner  („Kom fortab el")  für  1-3  Personen  und  die 
zweispännigen  „Fiaker",  mit  2  Sitzen,  meist  kurz  Zweisitzer,  mit 
4  Sitzen  stets  Viersitzer  genannt.  Taxameter- Droschken  und  Auto- 
taxameter  sind  nur  in  geringer  Zahl  vorhanden.  Die  Fiaker  haben 
Gummiräder  und  fahren  rasch.  Überforderungen  nicht  selten,  man 
bespreche  den  Preis  vor  dem  Einsteigen.  Hohe  Trinkgelder  üblich 
(Fiaker  1  K  und  mehr). 

Streckentarif  (für  die  einfache  Fahrt)  : 

In  der  Innern  Stadt 

Aus  der  Innern  Stadt  nach  den  Bezirken  II-IX 
(einschl.  Aspang-  und  Franz- Joseph-Bahnhof) 
Aus  der  Innern  Stadt  nach  dem  Stadt.  Bad  an  der 
Donau,  Brigittenau,  Ober-Döbling,  Fünfhaus, 
Hernais,  Nord-  und  Nordwestbahnhof,  Staats- 
bahnhof,   Südbahnhof,   Westbahnhof,    Ottak- 
ring  (bis  zur  Wattgasse),  Rudolfsheim,  Sechs- 
haus, Arsenal,  Währing,  W7  einhaus.    .... 
Nach  Unter- Döbling,  Favoriten,  westl.  Prater, 
Praterkai  (Dampfboot-Station),  Simmering  .    . 
Nach  Dornbach,  Floridsdorf,  Kaisermühlen,  Ober- 
und  Unter-Meidling,  östl.  Prater  bis  Krieau, 

Ottakring  (jenseit  der  Wattgasse) 

Nach  Grinzing,   Hietzing ,   Penzing,  Pötzleins- 

dorf,  Schönbrunn 

Nach  Baumgarten,    Zentralfriedhof,  Freudenau, 
Hacking,  Hetzendorf,  Kahlenbergerdorf,  Lust- 
haus im  Prater,  Neuwaldegg,  Nußdorf    .    .    . 
Zeittarif  (nur  bei  Fahrten  mit  Unterbrechung,  sowie  in  Fort- 
setzung von  Fahrten,  die  nach  dem  Streckentarif  begonnen  wurden) : 
^4  Stunde  Fahrt  oder  Warten  Einsp.  40  h,  Fiaker  60  h.  Bei  wieder- 
holter Fahrtunterbrechung  ist  außer  der  Zeittaxe  noch  die  Hälfte  der 
Streckentaxe  zwischen  den  beiden  entferntesten  Punkten  der  Fahrt 
zu  zahlen.  —  Fünfstündige  Fahrt  zwischen  7  Uhr  morg.  und  2  Uhr 
nachm.  Einsp.  7,  Fiaker  10  K;  sechsstündige  Fahrt  zwischen  2  Uhr 
nachm.  und  11  Uhr  abends  Einsp.  10,  Fiaker  14  K-}  Tagesfahrt  bis 
zu  10  St.  Einsp.  14,  Fiaker  20  K. 

Nachtfahrten,  von  11  bis  6,  im  Winter  7  Uhr,  kosten  die  Hälfte 
mehr.  —  Bei  Vorausbestellung,  sowie  bei  Fahrten  von  den  Bahnhöfen 
(S.2),  Dampfbooten,  Theatern,  Vergnügungslokalen  ist  ein  Zuschlag 
von  60  h  für  den  Einspänner,  80  h  für  den  Fiaker  zu  zahlen. 

Wagenrundfahrten  (vgl.  auch  S.  9)  durch  die  Stadt  wie  in  die  Um- 
gebung veranstalten  Rüssel  &  Co.,  Franz-Joseph-Kai  19  (II.  PI.  D  2;  Fahrt 
durch  die  Stadt  täglich  9*/2  Uhr  vormittags  in  3  St.,  6  K;  in  die  Umgebung 
täglich  21/2  Uhr  nachm.,  6iT),  und  Thos.  Cook  dt  >S<m,  Stephansplatz  2  (II.  PI. 
C  3-,  Tagesfahrt  12-14  K). 


3. 


3.  60 

4.  20 


4.  80 


Straßenbahnen.  WIEN.  /.  Route.     9 

e.  Elektrische  Straßenbahnen. 

Städtische  Direktion:  IV.  Favoritenstr.  9  (I.  PI.  E  5);  Fund- 
bureau :  VI.  Rahlgasse  3  (I.  PI.  E  4).  Die  Buchstaben  oder  Nummern, 
durch  die  die  einzelnen  Linien  unterschieden  werden,  sind  dieselben 
wie  in  nachstehender  Liste  und  auf  unserm  großen  Stadtplan  (S.  1). 
Außerdem  gibt  es  besondere  Sonntags-Linien,  worüber  man  Näheres 
in  der  „Fahrordnung"  findet  (6  h).  Fahrpreise  12  bzw.  14-40  h, 
Sonn-  und  Festt.  20-30  h.   Übliches  Trinkgeld  2  h. 

Salonwagen-Rundfahrten  zur  Besichtigung  der  Stadt:  im  Sommer 
werkt.  Tagesausflug,  Abfahrt  10  Uhr  vorm.  vom  Neuen  Markt  (II.  PI.  C  3,  4), 
3Z;  außerdem  tägl.,  im  Sommer  wie  im  Winter,  Nachmittagsausflug  vom 
Liebenberg-Denkmal  (II.  PL  A  B  2),  Abfahrt  3  (Winter  2)  Uhr,  3  St.,  1  K. 
Fahrkarten  bei  der  Direktion  (s.  oben)  und  in  den  Reisebureaus. 

Durchgangslinien  (Buchstabensignale).  —  A  R(ing),  A  K(ai), 
bzw.  B  R(ing),  B  K(ai).  Rin  g-  und  Kailinie.  Yon  Prater-Reichs- 
brücke  (I.  PI.  G  2,  3)  über  Praterstern  (II.  PL  F  1 ;  nahe  beim  Nord- 
bahnhof), Aspernbrücke,  Ringstraße  vom  Stubenring  (IL  PL  E  3)  bis 
zum  Schottenring  (IL  PL  B  0  1),  Franz- Joseph- Kai  (IL  PL  C  L>  1,  2) 
zur  Prater-Austellungsstraße  (I.  PL  G  3)  und  umgekehrt. 

C  A(ugarten straße).  Ost-West.  Yom  Volksprater  (I.  PL  G  3j 
über  Praterstern  (IL  PL  Fl;  nahe  dem  Nordbahnhof) ,  Kaiser- 
Joseph- Straße,  Maria-Theresien-Brücke  (II.  PL  C  1),  Schottenring 
(IL  PL  0  B  1,  2),  Alserstraße  zur  Kochstraße  (I.  PL  D  3). 

D.  Nord -Süd.  Von  Spittelau  (I.  PL  D  2)  über  Franz- Joseph- 
Bahnhof,  Porzellangasse  (Liechtensteingalerie),  Ringstraße  vom 
Schottenring  bis  zum  Kärntner  Ring  (II.  PL  B  2-4,  C  4-5),  Heu- 
gasse zum  Südbahnhof  (I.  PL  F  6). 

E  R(ing),  E  K(ai).  ¥e  s  t -  0  s  t.  Yon  Gersthof  (I.  PL  C  2)  über 
Währinger  Straße,  Ringstraße  vom  Franzensring  bis  zum  Stubenring 
(II.  PL  B  A  2-4,  E  3)  Franz- Joseph- Kai  (II.  PL  D  C  2,  1),  Wäh- 
ringer Straße  zurück  nach  Gersthof. 

E.  Nordwest-Südost.  Von  Währing  (Kreuzgasse ;  I. PL  C 2) 
über  Ringstraße  vom  Franzensring  bis  zum  Parkring  (IL  PL  B  A 
2-4,  D  4-3),  Landstraße -Hauptstraße  nach  St.  Marx  (I.  PL  G  6). 

G.  Von  Teichgasse  (I.  PL  B  3)  über  Herbststraße,  Burgstraße, 
Franzensring  (IL  PL  B  A  2-4),  Alserstraße,  Ottakringer  Straße  nach 
Hernais  (I.  PL  B  2). 

H.  Ost- West.  Von  Prater- Hauptallee  (I.  PL  G  4)  über  Löwen- 
gasse, Opernring  (IL  PLCB  4),  Jörgerstr.  nach  Hernais  (I.  PL  B  2);  3/4  St. 

J.  West-Ost.  Von  Ottakring  (I.  PL  B  3)  über  Josephstädter 
Straße,  Opernring  (IL  PL  B  C  4)  zur  Erdbergstraße  (I.  PL  G  5). 

K.  West-Ost.  Von  Felberstraße  (I.  PL  Bö)  über  Westbahnhof, 
Mariahilfer  Straße ,  Opernring  (II.  PL  B  C  4)  Marxer  Gasse  zur 
Schüttelstraße  (I.  PL  G  4). 

L.  Ost- West.  Von  Prater-Hauptallee  (I.  PL  G  4)  über  So- 
phienbrücke (I.  PL  G  4),  Löwengasse,  Franz- Joseph-Kai,  Ringstraße 
vom  Schottenring  bis  zum  Burgring  (IL  PL  B  A2-4),  Mariahilfer  Str. 
(Westbhf.),  nach  Schönbrunn  (Dreherpark;  I.  PL  ß  6);  50  Min. 


10    Roate  1.  WIEN.  Straßenbahn. 

N.  Süd- Nord.  Von  Laxenburger  Straße  (I.  PI.  E  7)  über 
Favoriten straße  (Süd-  und  Staatsbahnhof),  Ringstraße  vom  Opernring 
bis  zum  Schottenring  (II.  PL  B  4-1),  Augartenstraße  zur  Kloster- 
neuburger  Straße  (I.  PI.  E  1,  2). 

0.  Süd-Nord.  Yon  Gudrunstraße  (I.  PL  E  6)  über  Favoriten- 
straße (Süd-  und  Staatsbhf.),  Fasan gasse,  Stubenring  (II.  PL  E  3),  Ta- 
borstraße  (II.  PL  D  2),  Nordwestbhf.  zur  Dresdner  Straße  (I.  PI .  F 1 , 2) ; 
vom  Südbahnhof  zum  Nordwestbahnhof  1/2  St. 

V.  Ost -West.  Von  Innstraße  (I.  PL  F  G  2)  über  Franz- 
Joseph-Kai  und  Alserstraße  zur  Hormayrgasse  (I.  PL  C  2,  3). 

Z.  Ost- West.  Vom  Neuen  Markt  (I.  PL  E  4)  über  Mariahüfer 
Str.,  Schönbrunn  (Hofallee)  nach  Hietzing  (I.  PL  A  6)  und  Lainz. 

Rundlinien(Nummernsignale).  — 2.  Vom  Praterstern(l.  PL  F  3 ; 
nahe  dem  Nordbahnhof)  über  Franzensbrücke,  Karlsplatz  (I.  PL  E  5), 
Deutsches  Volkstheater  zur  Währinger  Straße  (I.  PL  D  3j. 

3.  Yom  Südbahnhof  (I.  PL  F  6)  über  Margaretenplatz  (I.  PL  D  5), 
Neubaugasse,  Alserstraße  (I.  PL  D  3),  Spitalgasse,  Franz- Joseph- 
Bahnhof  zum  Nordwestbahnhof  (I.  PL  F  2);  1  St. 

4.  Von  Sophienbrücke  (I.  PL  G  4)  über  Ungargasse,  Fasangasse 
zum  Staats-  und  Südbahnhof  (I.  PL  F  6). 

5.  Vom  Volksprater  (I.  PL  G  3)  über  Nord-,  Nordwest-,  Franz- 
Joseph-Bahnhof,  Spitalgasse,  Kaiserstraße  zum  Mariahüfer  Gürtel 
(I.  PL  C  5;  Westbahnhof). 

6.  Mariahüfer  Gürtel  (I.  PL  C  5 ;  Westbahnhof)  über  Gumpen- 
dorfer  Straße,  Reinprerhtsdorfer  Straße  zum  Gellertplatz  (I.  PL  F  7). 

7.  Von  Simmering  (I.  PL  H  7)  zum  Gellertplatz  (I.  PL  F  7). 

8.  Von  Meidling-Südbahnhof  (I.  PL  0  7)  über  Gürtelstraße  zur 
Heiligenstädter  Straße  (I.  PJ.  D  1,  2). 

10.  Von  Schönbrunn- Hofallee  (I.  PL  B  5)  über  Breitensee  zum 
Wilhelminenspital  (I.  PL  A  4). 

Pendellinien  (Nummernsignale).  —  Nach  Osten.  24.  Von 
Reichsstraße  (I.  PL  H  2)  nach  Kaisermühlen  (I.  PL  I  2).  —  25.  Vom 
Praterstern  (IL  PL  F  1 ;  I.  PL  F  3)  über  Reichsbrücke,  Alte  Donau 
nach  Kagran  (I.  PL  jenseit  I  1). 

Nach  Norden.  28.  Von  Dresdner  Straße  (I.  PL  F  1,  2)  zur 
Innstraße  (I.  PL  F  G2).  —  31.  Von  Augartenbrücke  (Maria-There- 
sien-Brücke;  I.  PL  E  3)  nach  Floridsdorf  (I.  PL  jenseit  F  1).  —  34. 
Von  Klosterneuburger  Straße  (I.  PL  E  1,  2)  über  Brigittenauer  Lände, 
Barawitzkagasse  nach  Döbling  (I.  PL  D  1).  —  36.  Vom  Börsenplatz 
(I.  PL  E  3)  über  Liechtensteinstr.  (Liechtensteingalerie),  Heiligen- 
städter Str.  nach  Nußdorf-  Zahnradbahnhof  (I.  PL  jenseit  E  1); 
27  Min.  —  37.  Von  Schottengasse  (I.  PL  E  3)  über  Nußdorfer  Str., 
Döblinger  Hauptstr.  zur  Hohen  Warte  (I.  PL  jenseit  Dl);  23  Min.  — 
38.  Von  Schottengasse  (I.  PL  E  3)  über  Nußdorfer  Str.,  Billrothstr. 
nach  Grinzlng  (I.  PL  jenseit  D  1);  28  Min.  —  39.  Von  Schotten- 
gasse (I.  PL  E  3)  über  Währinger  und  Nußdorfer  Str.,  Billrothstr. 
nach  Sievering  (I.  PL  jenseit  0  1);  1/^  St. 


Stadtbahn.  WIEN.  /.  Route.    11 

Nach  Westen.  40.  Vom  Börsenplatz  (I.  PI.  E  3)  über  Liech- 
tensteinstr.  (Liechtensteingalerie)  zum  Türkenschampark  (I.  PI.  C  1); 
22  Min.  —  41.  Von  Schottengasse  (I.  PL  E  3)  über  Währinger  Str. 
nach  Pötzleinsdorf  (I.  PL  AI);  24  Min.  —  43.  Von  Schottengasse 
(I.  PL  E  3)  über  Alserstr.,  Hernais,  Dornbach  nach  Neuwaldegg 
(I.  PL  jenseit  A  2);  28  Min.  —  46.  Vom  Burgring  (L  PL  E  4)  über 
Lerchenfelder  Str.,  Thaliastr.  zur  Maroltingergasse  (I.  PL  A  4).  — 
49.  Vom  Burgring  (I.  PL  E  4)  über  Siebensterngasse,  Westbahnstr., 
Märzstr.  nach  Hütteldorf  (I.  PL  jenseit  A  5);  40  Min.  —  50.  Vom 
Burgring  (I.  PL  E  4)  über  Mariahilfer  Str.,  Westbahnhof,  Hüttel- 
dorfer  Str.  nach  Breitensee  (I.  PL  A  4).  —  52.  Vom  Burgring  (I.  PI. 
E  4)  über  Mariahilfer  Str.,  Westbahnhof,  Linzer  Str.  nach  Hütteldorf 
(I.  PL  jenseit  A  5);  40  Min.  —  57.  Vom  Opernring  (I.  PL  E  4)  über 
Gumpend orfer  Str.,  Sechshauser  Str.  nach  Hietzing  (Hadikgasse ; 
I.  PL  A5,  6);  28  Min. 

Nach  Süden.  61.  Vom  Neuen  Markt  (I.  PL  E  4)  über  Magda- 
lenenstr.  nach  Meidling -Südbahnhof  (I.  PL  C  7).  —  62.  Von  Phila- 
delphiabrücke (I.  PL  C  7)  über  Altmannsdorf  nach  Hetzendorf  (I.  PL 
A  7).  —  63.  Von  Opernschleife  (I.  PL  E  4)  über  Margaretenstr.  nach 
Schönbrunn  (Dreherpark;  I.  PI.  B  6) ;  */2  S*«  —  64.  Von  Opernschleife 
(I.  PL  E  4)  über  Wiedner  Hauptstr.  zur  Gudrunstraße  (I.  PI.  E  6). 

—  65.  Von  Gudrunstraße  (I.  PL  E  6)  zur  Triester  Straße  (I.  PL  D  7). 

—  67.  Von  Opernschleife  (I.  PL  E  4)  über  Staatsbahnhof  zur  Favo- 
ritenstraße (I.  PL  F  7).  —  68.  Vom  Kärntner  Ring  (I.  PL  C  5)  über 
Favoritenstr.  zum  Südbahnhof  (I.  PL  F  6) ;  1/4  St.  —  71.  Von  Kärnt- 
ner Straße  (I.  PL  E  4)  über  Rennweg  (Aspangbahnhof),  Simmering 
zum  Zentralfnedhof  (I.  PL  jenseit  H  7);  36  Min.  —  72.  Vom 
Zentralfnedhof  (I.  PI.  jenseit  H  7)  nach  Schwechat. 

f.  Stadtbahn,  Verbindungs-,  Donauuferbahn.     Kleinbahnen. 

Die  Stadtbahn  (vgl.  d  ie  Nebenkarte  auf  der  Kaite  von  Österreich- 
Ungarn  vor  dem  Titel  und  denl.  Stadtplan,  S.  1),  1893-1902  erbaut, 
mit  Bahnhöfen  und  Viadukten  von  O.Wagner  (S.24),  hat  ähnlichen  Be- 
trieb wie  die  Stadtbahnen  anderer  Großstädte :  nur  II.  und III.  Klasse ; 
Fahrpreis  bis  3km  15  und  10  /t,  über  3km  30  und  20  h  (Sonn-  und 
Festtags  durchweg30,  20  /i);  Gepäckbeförderung  nur  auf  bestimmten 
Stationen,  So.  nur  in  den  Vormittagsstunden;  die  Stationen  werden 
nicht  abgerufen;  die  Fahrrichtung  ist  auf  Signalarmen  und  vorn  auf 
der  Lokomotive  angegeben ;  verkehrsreiche  Stationen  haben  beson- 
dere Bahnhöfe  für  die  verschiedenen  Fahrrichtungen;  die  Haltestelle 
derWagenll.Kl.ist  bezeichnet.  —Vgl.  das  Österr.  Kursbuch (S.xm) 
oder  den  Taschenfahrplan  (10  K). 

1.  Hauptlinie  (Wiental-,  Donaukanal-  und  Gürtel- 
linie), 28km.  Hauptstationen:  Hütteldorf  -  Hacking  (S.  124)- 
Hietzing  (I.  PL  A  6)-  Schönbrunn  (I.  PL  B  6)- Meidling  Haupt- 
straße (I.  PL  C6)-  Karlsplatz  (I.  PL  E  4,  5)  -  Stadtpark  (I.  PL 
F  4) -Hauptzollamt  (S.  12) -Ferdinandsbrücke  (I.  PL  F  3,  4)- 


12    Route  1.  WIEN.  Post  u.  Telegraph. 

Schottenring  (I.P1.  E  3)  -  Heiligenstadt  (I.  PL  E  1)-Währinger  Straße 
(I.  PL  D  2) -Westbahnhof (I.  PL  CO)- Meidling Hauptstraße  (S.ll)- 
Schönbrunn-Hietzing-  Rütteldorf -  Hacking.  Abfahrt  von  5  Uhr 
früh  bis  11^2  Uhr  nachts  alle  3-18  Minuten. 

2.  Yorortlinie,  13km.  Hauptstationen:  Hütteldorf- Hacking 
(S.  124)-Penzing  (I.  PL  A  5) -  Breitensee  (I.  PI.  A  5)-Ottakring 
(I.  PL  B  3,  4) -Hernais  (I.  PL  B  2)-Gersthof  (I.  PL  C  2)-Ober- 
und  Unterdöbling  (I.  PL  D  1)-  Heiligenstadt  (I.  PL  E  1;  s.  oben). 

Die  17km  lange  Verbindungsbahn  durchzieht  die  östlichen  und 
südlichen  Stadtteile.  Hauptstationen:  Praterstern  (I.  PL  F  G  3)- 
Hauptzollamt  (I.  PL  F  4;  S.  11)- Rennweg  (I.  PL  F  ö)-Arsenal 
(I.  PL  F  6) -Meidling  (I.  PL  C  7) -Ober-Hetzendorf  (I.  PL  A7)- 
Hütteldorf- Hacking  (s.  oben).  Auf  der  Teilstrecke  Praterstern- 
Hauptzollamt  verkehren  von  5  Uhr  früh  bis  Mitternacht  132,  auf 
der  Strecke  Praterstern-Meidling  24,  vom  Praterstern  bis  Hüttel- 
dorf-Hacking  13  Züge.    Fahrpreise  wie  bei  der  Stadtbahn. 

Donau-Uferbahn  vom  Westbahnhof  iibeTVenzing,  Ober-Hetzen- 
dorf (s.oben)-Inzersdorf-Kleinschwechat-Praterspitz-Ausstellungs- 
straße  (I.  PL  H3)-Städt.  Bad-Kronprinz  -Rudolf -Reichsbrücke 
(I.  PL  GH  2)  nach  Heiligenstadt  (I.  PL  Ej  s.  oben). 

Kleinbahnen:  1.  Dampftrambahn  von  Floridsdorf  (bis  hierher 
elektr.  Straßenbahn  Nr.  31 5  Abzweigung  nach  Auerstal)  überKagran, 
Aspern,  Eßling  (S.  114)  nach  (15km)  Groß-Enzersdorf.  —2.  Dampf- 
trambahn vom  Hietzinger  Kai  (I.  PL  A6)  über  Speising  und  Perch- 
toldsdorf  nach  (14km)  Mödling.  Elektr.  Bahn  von  Hietzing  nach 
Ober-St.  Veit.  —  3.  Elektrische  Bahn  von  der  Giselastr.  (I.  PL  E  4) 
über  Guntramsdorf  und  Traiskirchen  nach  (29,gkm)  Baden  (Joseph- 
platz; S.  113),  Schnellzug  in  1  St.  10  Min. ;  1  K  30,  hin  u.  zurück 
2^20. 

g.  Post.  Telegraph.  Telephon.  Dienstmänner. 
Hauptpostamt  (II.  PL  D  3),  auch  für  postlagernde  Briefe,  Post- 
gasse 10:  Briefaufgabe  von  7  Uhr  morgens  bis  10  Uhr  abends,  Sonn- 
und  Festtags  8-12  und  4-6  Uhr;  Ausgabe  postlagernder  Briefe  7  Uhr 
morgens  bis  8  Uhr  abends,  Sonnt.  9-11  Uhr  vorm.,  Feiert.  8-12  und 
4-6  Uhr.  —  Haupttelegraphenamt  (IL  PL  B  2),  Börsenplatz  1.  — 
Nebenpostämter  der  inneren  Stadt,  die  meisten  mit  Telegramm- 
annahme und  Telephonstationen,  geöffnet  wochentags  8  Uhr  morg. 
bis  7  Uhr  abends,  So.  8-10  Uhr  morg.,  Festt.  8-12  Uhr  mitt.  : 
Seilerstätte  22 ,  Stoß  im  Himmel  2 ,  Hohenstaufengasse  8 ,  Maxi- 
milianstr.  4,  Minoritenplatz  9,  Bräunerstr.  12,  Mbelungengasse  6 
(Schillerplatz),  Börsenplatz  4,  Lichtenfelsgasse  2,  sowie  im  Reichs- 
ratsgebäude. Die  Postbriefkästen  sind  gelb  angestrichen.  —  Rohr- 
post, mit  kleinen  roten  Briefkästen :  Börsenplatz  1,  Fleischmarkt  19, 
Kärntner  Ring  3 ,  Schottenring  16,  Lichtenfelsgasse  2,  Bräunerstr.  12; 
Briefe  (bis  20  g)  45  h,  Karten  25  ä,  mit  Antwortkarte  50  h. 


Gesandtschaften.  WIEN.  1.  Route.     13 

Dienstmänner:  für  einen  Gang  (einschl.  Gepäck  bis  5 kg)  inner- 
halb eines  der  Bezirke  I-IX  40,  in  einen  anstoßenden  Bezirk  70  fc, 
in  jeden  anderen  Bezirk  1  K.  Nach  den  Bahnhöfen  :  gleichen  Be- 
zirks, mit  Gepäck  bis  5  kg,  50  h;  angrenzender  Bezirke  1  K,  jeden 
weiteren  Bezirks  mehr  40  h.    Nachts  das  Doppelte. 

h.  Gesandtschaften,  Konsulate.    Banken.    Kaufläden. 

Botschaften,  Gesandtschaften  und  Konsulate:  Deutsches  Reich 
(II. PI. E 6),  III.  Mettemichgasse 3 (Amtsstunden  11-1  Uhr),  General- 
Konsulat  I.  Graben  12  (10-1  Uhr);  Bayern,  I.  Herrengasse  9  (9- 
11  Uhr) ;  Sachsen,  III.  Yeithgasse  11  (11-12  Uhr).  —  Amerika  (Verein. 
Staaten),  III.  Strohgasse  22;  General-Konsulat  I.  Stock-im-Eisen- 
Platz  3.  —  Belgien,  I.  Mettemichgasse  4;  G.-K.  I.  Kantgasse  3.  — 
Dänemark,  III.  Reimweg  25;  G.-K.  VII.  Zieglergasse  19.  — 
Frankreich,  I.  Technikerstr.  2;  G.-K.  ebenda.  —  Großbritannien, 
III.  Mettemichgasse  6 ;  G.-K.  I.  Wildbretmarkt  10.  —  Italien,  I. 
Josephsplatz  6  (vgl.  S.  92);  G.-K.  ebenda.  —  Niederlande,  I.  Burg- 
ring 1  (II.  PI.  B4);  G.-K.  IV.  Wiedener  Gürtel  16.  —  Norwegen, 
G.-K.  I.  Wildbretmarkt  10.  —  Päpstliche  Nuntiatur,  I.  Am  Hof  4. 
—  Rumänien,  IV.  Heugasse  36;  G.-K.  I.  Grillparzergasse  5.  — 
Rußland,  III.  Reisnerstr.  47;  G.-K.  Reisnerstr.  45.  —  Schweden, 
I.  Stadiongasse  6;  G.-K.  I.  Wildbretmarkt  10.  —  Schweiz,  III. 
Jacquingasse  31.  —  Serbien,  IV.  Tilgnerstr.  3 ;  G.-K.  I.  Opern- 
gasse 8.  —  Spanien,  I.  Annagasse  20;  G.-K.  I.  Graben  13.  — 
Türkei,  IV.  Heugasse  38;  G.-K.  IV.  Plößelgasse  3. 

Der  1880  gegründete  Deutsche  Schul  verein  unterhält  an  Orten 
mit  sprachlich  gemischter  Bevölkerung  153  Schulen  und  189  Kinder- 
gärten, erbaute  348  Schulgebäude  usw.  Über  120000  Mitglieder. 
Jahresbeitrag  mindestens  2  K.  Kanzlei  I.  Bräunerstr.  9  (II.  PI.  C  3). 

Banken :  Österr. -ungarische  Bank  (II.  PI .  B  3),  I.  Herrengasse  14 ; 
Creditanstalt  für  Handel  u.  Gewerbe,  I.  Am  Hof  6;  Unionbank, 
I.  Renngasse  1;  Escompte  -  Gesellschaft,  I.  Freiung  8;  Anglo- öster- 
reichische Bank,  I.  Strauchgasse  1;  Wiener  Bank-Verein,  I.  Herren- 
gasse 8;  Schellhammer  fy  Schattera,  I.  Stephansplatz  11. 

Kaufläden,  die  reichsten  am  Kohlmarkt,  Graben,  Kärntner  Straße, 
Stephansplatz  und  Ringstraße,  die  wohlfeileren  in  der  Rotenturm- 
straße,  Wollzeile,  Mariahilfer  Straße  u.  a.  O. 

Tabak  und  Zigarren  (vgl.  S.  xvi):  Spezialitätenladen  (Havanna- 
Zigarren  usw.)  Kohlmarkt  6.  —  Generalstabskarten  des  Militär- 
geographischen  Instituts  in  der  R.  Lechner'' sehen  Buchhandlung  (W.  Müller), 
Graben  31.  —  Kunsthandlungen:  Gemälde  u.  dgl.  bei  Artaria  dt  Co., 
Kohlmarkt  9;  Mielhke,  Dorotheergasse  11;  E.  Hirschler  &  Co,,  Planken- 
gasse 7;  L.  T.  Neumann^  Kohlmarkt  11;  Pisko,  Lothringer  Str.  14;  Artin, 
Stephansplatz  4;  Arnot,  Kärntner  Ring  13  (1  K,  Mi.  Sa.  60  h).  Altertümer 
bei  Fürst,  Lobkowitzplatz  1 ;  Fischer,  Führichgasse  2.  —  Hausindustrie: 
Bosnien  und  Herzegowina,  I.  Seilerstätte  30;  Spitzen,  I.  Seilergasse  14; 
Ungarn,  I.  Krugers tr.  3. 


14     Route  I.  WIEN.  TUaUr. 


i,  Theater.  Konzerte.  Kirchenmusik.  Volksfeste. 
Theater.  K.  k.  Hoftheater  (Juni,  Juli,  August  abwechselnd 
geschlossen):  Ho  fopemtheater  (II.  PI.  C4;  S.49;  Direktor  F.  v.Wein- 
gartner) ;  Logensitz  im  Parterre  und  1.  Rang  14,  im  2.  Rang  10,  im 
3.  Rang  8,  Parkettsitz  9-15,  Parterre  8-9,  Sitz  auf  der  3.  Galerie 
2-7,  Stehplatz  im  Parterre  2  K.  —  Hofburgtheater  (II.  PI.  B  3; 
S,  45 ;  Direktor  A.  v.  Berger),  viel  klassische  Stücke;  Logensitz  im 
Parterre  und  1.  Rang  12,  2.  Rang  10,  3.  Rang  8,  Parkettsitz  8-13, 
Parterre  7-8,  Sitz  auf  der  3.  Galerie  2.50-6.50,  Stehparterre  2  K. 

Privat- Theater:  Deutsches  Volkstheater  (II.  PI.  A4;  S.  96), 
VII.  Neustiftgasse  1,  für  Trauer-,  Schau-  und  Lustspiele,  deutsche 
und  fremdländische  Volksstücke;  Logensitz  4.80-10.80,  Cercle- 
sitz  8,  Orchestersitz  6.50,  Parkett  3.50-4.60,  Parterre  2.30,  I.  Rang 
1.90-4.50  K.  Anf.  7l/2  Uhr;  Tageskasse  9-5  Uhr.  —  Volksoper  # 
Jubiläumstheater  (I.  PI.  D  2;  S.  100),  IX.  Währinger  Str.  78,  für 
Oper;  Orchesterfauteuil  6,  Parkett  4-5,  Balkonsitz  im  1.  Rang  3.50-4, 
im  2.  Rang  2-2.70  K.  —  Wiener  Bürgertheater  (II.  PI.  E  3;  S.  52), 
III.  Landstraße-Hauptstraße,  für  Lustspiele;  Parkett  3.20-8,  1.  Rang 
1.70-5.10,  2.  Rang  1.10-3.30  K.  —  Theater  an  der  Wien  (II.P1.B5; 
S.  97),  VI.  Magdalenenstr.8,  für  Operetten ;  Logensitz  8-12,  Orchester- 
sitz 6.20-8.50,  Balkonsitz  5.20,  Parkett  2.60-6,  1.  Galerie  3.20- 
5.20,  2.  Galerie  2.30-3.20,  3.  Galerie  2.10-2.60  K.  —  Johann- 
Strauß-  Theater  (I.  PI.  E  5),  IV.  Favoritenstr.  8r  für  Operetten; 
Orchestersitz  6-8,  Parkett  3-5,  I.  Rangbalkon  3-6,  II.  Rang  1.50- 
&K.  —  Carl-Theater  (II.  PI.  E  1,  2;  S.  88),  IL  Praterstr.  31,  für 
Operetten;  Fremdenlogen  sitz  7-10,  Orchestersitz  6-8,  Parkett  4-5, 
Balkonsitz  5,  1.  Rang  3.20-4,  2.  Rang  2.20-3.20,  3.  Rang  1.20- 
2.20  .ST.  —  Raimund- Theater  (I.  PI.  C  5),  VI.  Wallgasse  18,  für 
Schauspiele  und  Operetten;  Cerclesitz  8.30,  Orchesterfauteuil  6.30- 
7.30,  Parkett  3.30-5.80,  Parterre  2.30-2.80,  1.  Rang  2.20-5  K.  — 
Theater  in  der  Josephstadt  (II.  PI.  D  4;  S.  45),  VIII.  Josephstädter 
Str.  26,  für  Lustspiele;  Logensitz  5-9,  Balkonsitz  2.60-5.80,  Parkett 
5-7,  Parterre  3-4  K.  —  Lustspieltheater  (I.  PI.  G  3),  im  Prater,  für 
Possen  und  Operetten;  Orchestersitz  5,  Parkett  4  K. 

Vorverkauf  und  Tageskasse  für  die  Hoftheater:  I  Bräunerstr.  14 
(c  auf  dem  Grundriß  der  Hofburg  S.  30;  offen  81/2-5  Uhr),  für  alle  Privat- 
theater mit  Ausnahme  des  Deutschen  Volkstheaters  im  Basar,  I.  Roten- 
turmstr.  16  (H.  PI.  C  D  3;  9-5  Uhr).  Vorverkauf  mit  erhöhten  Preisen  (im 
Winter  auch  wohl  Abonnentenplätze)  in  den  Agenturen  von  Kehlendorf  er, 
I.  Kragerstr.  3,  Förstl,  I.  Bellariastr.  4,  und  Spitzer,  I.  Morzinplatz  5. 

Variete -Theater:  Ronachers  Etablissement  (II.  PI.  D  4;  im 
Sommer  geschlossen),  I.  Himmelpfortgasse  25,  Orchestersitz  3-5, 
Parkett  2  JT;  Apollotheater  (I.  PI.  m:  D  5),  VI.  Gumpendorfer 
Str.  63,  Fremdenlogensitz  10-12,  Orchestersitz  3.50-5,  Parkett 2-3  JT; 
Colosseum  (I.  PI.  D  3),  IX.  Nußdorf  er  Str.  4;  Pfalz  Restaurant, 
jn  der  Gartenbau-Gesellschaft  (II.  PI.  D  4),  Weihburggasse  29,  im 


Konzerte. 


WIEN.  1.  Route.     15 


Sommer  im  Freien,  im  Winter  in  dem  schlecht  ventilierten  Rotunden- 
saal, Eintritt  1  ÜT20;  Sommertheater  in  Venedig  in  Wien  (I.  PI.  G  3). 

Kabarette  (Beginn  gegen  lO1/^  Uhr):  die  Hölle,  VI.  Magda- 
lenenstr.  8  (im  Gehäude  des  Theaters  an  der  Wien,  S.  14;  Sitzplatz 
3-10  K) ;  die  Fledermaus,  Ecke  Kärntner  Straße  und  Johannesgasse 
(IL  PI.  C4;  3  #10-10 K  10). 

Pferderennen  in  der  Freudenau  (S.  89);  elektr.  Straßenbahn 
von  der  Sophienbrücke  Nr.  54,  von  der  Wollzeile  Nr.  51 ;  Dampf- 
boot vom  Franz- Joseph-Kai  60  h.  Österreichisches  Derby  am  ersten 
Sonntag  im  Juni.  -■"=] 

Volkssänger  (für  Herren):  Budapester  Orpheumsgesellschaft,  im 
Hot.  Stephanie  (S.  4),  numerierte  Plätze  2  und  1.40  K;  Qrinzinger 
Wintergarten,  I.  Tegetthoffstr.  1 ;  Seidl,  Guschelbauer  u.  a. 

Uraniatheater,  I.  Wollzeile  34  (II.  PI.  D  3),  wissenschaftliche 
Vorträge  u.  a.  (Neubau  am  Aspernplatz,  II.  PI.  E  2). 

Konzerte,  im  Winter:  Abonnementskonzerte  der  Philharmoni- 
schen Vereinigung  (Mitglieder  des  k.  k.  Hof  Orchesters),  Sinfonie- 
konzerte des  Wiener  Konzertvereins,  beide  im  Musikvereinsgebäude 
(S.  51),  u.  a.j  in  den  Sälen  der  Klavierfabrikanten  Bösendorfer,  I. 
Herrengasse  6,  und  Ehrbar,  IV.  Mühlgasse  28.  —  Volkskonzerte 
(meist  gute  Militärmusik) :  im  Volksgarten- Restaurant  (S.  46),  im 
Sommer  wochentags  7  Uhr  abends  (60  h),  Sonn-  und  Festtags  4  Uhr 
nachm.  (1K),  im  Winter  nur  Sa.  und  Sonn- u.  Festtags.  Im  Sommer: 
in  den  drei  Prater-Kaffeehäusern  (S.  89),  jeden  Nachm.  (Eintr.  frei); 
in  Venedig  in  Wien  (S.  89);  Augarten  (S.  88),  So.  Di.  Do.  Sa.;  in 
WeigVs  Katharinenhalle,  im  Dreherpark  (I.  PI.  B  6);  im  Türken- 
schanzpark  (S.  104),  So.  Do.  nachm.;  im  Stadtpark  (S.  43).  Im 
Winter:  Kursalon,  im  Stadtpark  (S.  49),  So.  Do. 

Kirchenmusik:  Sonnt.  10  U.  vorm.  in  der  Votivkirche(ß. 43),  der 
Kirche  Am  Hof(S.  38)  und  der  Karlskirche  (S.  51),  1 1 U.  vorm.  in  der 
Hofburgkapelle  (S.  31),  Augustinerkirche  (S.  36),  Stephanskirche 
(S.  25)  und  Peterskirche  (S.  28). 

Volksfeste  u.  dgl.  Während  des  Karnevals  öffentliche  Masken- 
bälle in  den  Sophiensälen.  III.  Marxer  Gasse  13,  in  den  Blumensälen 
(S.  49)  u.  a,  O. ;  Ball  der  Stadt  Wien  (Karten  20  K)  im  Kathaussaale 
(S.  44);  Künstlerfest  der  Wiener  Künstler  (Eintr.  20  K,  nur  im 
Kostüm)  im  Künstlerhause  (S.  51).  —  Am  Leopoldstage  (15.  Nov.) 
wird  Klosterneuburg  (S.  107)  viel  besucht  (Zutritt  zur  Leopolds- 
kapelle dann  allgemein  gestattet);  am  Annatage  (26.  Juli)  ist  Fest 
auf  dem  Kahlenberg  (S.  105).  —  Heiteres  Volksleben  herrscht  an 
Sonn-  und  Festtagen  im  Prater  (S.  89),  sowie  in  Nußdorf  (S.  104), 
Grinzing  (S.  105)  und  andern  Vororten,  wo  „heuriger"  Wein  z^m 
Ausschank  kommt. 


16   Route  1 . 


WIEN. 


Besuchsordnung 


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18     Route  l.  WIEN.  Zeiteinteilung. 

1.  Kunstausstellungen. 
Kunstausstellungen.  Gemäldeausstellungen  im  Künstlerhause 
(S.  51  j  9-7,  6  oder  5  Uhr,  60  ä-1  K),  alle  Tier  Jahre  internationale 
Kunstausstellung;  zeitweilig  in  dem  Gebäude  der  1897  gegründeten 
Sezession  (S.  51 ;  Eintritt  9-7  bzw.  5  Uhr,  1  TT);  Hagenbund,  I.  Zed- 
litzgasse  6  (II.  PI.  D  3;  9-7  Uhr,  1  K)\  ständige  Ausstellung  bei 
Miethke  (S.  13 ;  1  K).  —  Kunstgewerbliche  Ausstellung  im  Kunst- 
gewerbeverein (S.  37),  im  Sommer  werktags  9-5  Uhr ;  im  Winter 
werktags  9-6,  Sonn-  u.  Festt.  9-1  Uhr;  frei. 

Bei  beschränkter  Zeit  genügt  eine  Woche  zum  oberflächlichen 
Überblick  der  Sehenswürdigkeiten.  Orientirun^s- Rundfahrten  zu 
Wagen  s.  S.  8,  mit  der  Straßenbahn  S.  9. 

1.  Tag:  Stephanskirche  (S.25),  Kärntner  Straße  (S.  27),  Graben 
(S.  28),  Am  Hof  (S.  38),  Freiung  (S.  38),  Hofburg  (S.  28;  Prunk- 
saal der  Hofbibliothek,  S.  32).    Nachm.  Ringstraße  (S.  42). 

2.  Tag:  Hofmuseen  (S.  52,  76).  Nachm.,  womöglich  So.,  Prater 
(S.  89). 

3.  Tag:  Karlsplatz  (S.  51),  Stadtpark  (S.  49),  Österr.  Museum 
für  Kunst  und  Industrie  (S.  82).    Nachm.  Schönbrurm  (S.  97). 

4.  Tag:  Liechtenstein  -  Galerie  (S.  100;  nur  im  Sommer).  Bei 
klarem  Wetter  nachm.  Leopoldsberg  (S.  106),  Kahlenberg  (S.  105), 
und  Hermannskogel  (S.  106),  5  St. 

5.  Tag:  Kunsthistorisches  Hofmuseum  (S.  52).  Nachm.  Möd- 
ling  (S.  109)  oder  Laxenburg  (S.  110). 

6.  Tag:  Belvedere  mit  der  Modernen  Galerie  (S.  90);  Heeres- 
museum (S.  93).    Nachm.  Ausflug  nach  Baden  (S.  112). 

7.  Tag:  Ephesus-Museum  (S.  46),  Rathaus  mit  dem  Historischen 
Museum  der  Stadt  Wien  (S.  44,  85).  Nachm.  Türkenschanzpark 
(Aussichtsturm,  S.  104). 

Von  andern  Sammlungen  seien  die  Czerninsche  Galerie  (S.  44), 
die  Albertina  (S.  36),  die  Galerie  der  Akademie  der  bildenden 
Künste  (S.  80),  die  Hofbibliothek  (S.  32)  und  die  k.  k.  Schatz- 
kammer (S.  31)  hervorgehoben.  Die  Abende  widme  man  den  Hof- 
theatern (S,  14).  —  Zu  Tagesausflügen  empfehlen  sich  der  Schnee- 
berg (R.  3)  und  der  Semmering  (R.  5). 

Literatur:  die  Berichte  der  Gemeindeverwaltung  der  k.  k.  Haupt-  und 
Residenzstadt  Wien  (seit  1889,  jetzt  jährlich  erseheinend);  das  statistische 
Jahrbuch  der  Stadt  Wien  für  die  Jahre  1883-1904  (jetzt  jährlich  erscheinend); 
Alischier,  Österreichisches  Städtebuch  (zuletzt  Wien  1904);  K.  Weissy  Ge- 
schichte der  Stadt  Wien,  2  Bände,  Wien  1882-1885;  Die  Österreichisch- 
Ungarische  Monarchie  in  Wort  und  Bild,  1.  Band,  Wien  1886;  E.  Guglia, 
Geschichte  der  Stadt  Wien  (1891);  Geschichte  der  Stadt  Wien,  heraus- 
gegeben vom  Wiener  Altertumsverein  (bis  jetzt  erschienen  Band  I,  II,  1897- 
1905);  Wien  1848-88,  Denkschrift  zum  2.  Dez.  1888,  herausgegeben  vom 
Gemeinderat,  2  Bände;  Wien  am  Anfang  des  XX.  Jahrhunderts,  heraus- 
gegeben vom  Österr.  Ingenieur-  und  Architektenverein,  2  Bände,  mit  zahl 
reichen  Abbildungen,  Plänen  und  Grundrissen,  1905,  1906;  Petermann,  Wien 
im  Zeitalter  Kaiser  Franz  Josephs  I.,  mit  3J0  Abbildungen,  1908. 


I 


Lage.  WIEN.  1.  Route.     19 

Wien,  die  alte  Haupt-  und  Residenzstadt  des  österreichischen 
Kaiserstaats,  jetzt  Hauptstadt  der  cisleithanischen  Hälfte  der  öster- 
reichisch-ungarischen Monarchie,  Sitz  der  obersten  Reichsbehörden 
und  der  Landesbehörden  des  Erzherzogtums  Niederösterreich  (Oster- 
reich unter  der  Enns),  eines  römisch-katholischen  Fürsterzbischofs 
und  des  2.  Korpskommandos  des  österreichisch-ungarischen  Heeres, 
liegt  unter  48°  12'  nördl.  Breite  und  16°  22'  östl.  Länge  in  einer 
mittleren  Höhe  von  170m  am  Ostfuß  des  Wiener  Waldes  fast  ganz 
auf  dem  rechten,  nur  mit  dem  Bezirk  Floridsdorf  am  linken  Ufer 
der  in  mehrere  Arme  geteilten  Donau,  5km  unterhalb  der  Stelle, 
wo  der  Strom  in  südöstlichem  Durchbruch  durch  das  Wiener  Kalk- 
steingebirge in  die  Ebene  des  Wiener  Beckens  getreten  ist.  Der 
Hauptstrom  hat  bei  der  1870-77  mit  einem  Kostenaufwande  von 
64  Mill.  K  durchgeführten  Donauregulierung  auf  einer  Strecke 
von  13km  ein  284m  breites  Bett  erhalten.  Der  südwestliche 
Arm,  der  1869-73  regulierte  Donaukanal,  der  innerhalb  der  Stadt 
das  großenteils  überwölbte  Flüßchen  Wien  aufnimmt,  ist  durch 
Schleusen  gegen  Hochwasser  und  Eisgang  geschützt  (oberhalb  und 
unterhalb  die  S.  89  und  106  erwähnten  Winterhäfen).  Das  Stadt- 
gebiet umfaßt  275qkm  (London  305qkm")  und  reicht  im  N.  und 
NW.  bis  zum  Kamm  des  Kahlenbergs  (438m;  S.  105)  und  zum 
Hermannskogel  (543m-,  S.  106),  im  W.  bis  über  den  Satzberg 
(433m),  im  S.  bis  zum  Südfuß  des  WTiener  Bergs  (S.  95)  und 
zur  Donau -U.f erb  ahn.  Das  bebaute  Gelände  ist  namentlich  im 
NW.  und  W.  von  einem  breiten  Wald-  und  Wiesengürtel  um- 
geben, der  bei  den  vorherrschend  westlichen  Winden  der  Stadt  die 
Zufuhr  reiner  Luft  sichert  und  vor  stärkerer  Bebauung  bewahrt 
bleiben  soll.  Mit  2100000  Einwohnern  nimmt  Wien  unter  den 
europäischen  Großstädten  die  vierte  Stelle  ein.  Die  Mutter-  und 
Umgangssprache  von  mehr  als  4/5  der  Bewohner  ist  deutsch.  Der 
Rest  verteilt  sich  zur  Hälfte  auf  eingewanderte  Slawen,  namentlich 
Tschechen,  zur  Hälfte  auf  Angehörige  der  ungarischen  Länder  und 
andere  Nationalitäten.  Nicht  zur  römisch-katholischen  Religion 
bekennen  sich  nur  */8  der  Bewohner,  darunter  60000  Protestanten 
und  167000  Juden.  Die  Garnison  besteht  aus  4  Infanterie-  und  je 
2  Kavallerie-  und  Artilleriebrigaden,  im  ganzen  26600  Mann. 

Die  Stadt  ist  in  21  B  e  z  i  r  k  e  geteilt  (Verwaltung  s.  S.  44).  Den 
Kern  bildet  der  I.  Bezirk,  Innere  Stadt  (S.  25),  die  aus  der  Altstadt 
und  der  seit  1857  an  Stelle  der  Festungswerke  (S.  21)  angelegten 
Ringstraße  besteht.  Sie  enthält  die  meisten  Sehenswürdigkeiten. 
In  der  Mitte  der  Altstadt  ragt  die  Stephanskirche  auf,  den  W. -Rand 
nimmt  die  kaiserl.  Hofburg  ein,  deren  neuer  Flügel  sich  bis  an  die 
Ringstraße  erstreckt.  In  der  Altstadt  haben  mehrere  Ministerien,  der 
Hochadel  und  die  großen  Bankhäuser  ihren  Sitz.  Hauptverkehrsadern 
sind  der  Graben,  mit  Bognergasse  und  Kohlmarkt,  die  Kärntner- 
und  die  Rotenturmstraße.  An  der  Ringstraße  liegen  gegenüber  der 
Hofburg  die  beiden  großen  Hofmuseen  und  nördl.  weiter  dasReichs- 

2* 


20     Roate  1.  WIEN.  Stadtbezirke. 

ratsgebäude,  Hofburgtheater,  Rathaus,  die  Universität ;  östl.  das  Hof- 
operntheater. —  Der  II.  Bezirk,  Leopoldstadt  (S.  88),  auf  der  Insel 
zwischen  dem  Donaukanal  und  dem  Hauptarm,  wurde  1622  den  Juden 
überwiesen  und  wird  noch  jetzt  vorwiegend  von  jüdischen  Händlern 
bewohnt ;  östl.  schließt  sich  der  Prater  an  (S.  8.9).  —  Um  die  innere 
Stadt  legt  sich  ein  Kranz  innerer  Vorstädte  (III.-IX.  Bezirk),  die  zwar 
schon  durch  den  Linienwall  von  1704  (S.  22)  zur  Stadt  gezogen,  aber 
bis  1857  durch  einen  500m  breiten  fortinkatorischen  Rayon  von  ihr  ge- 
trennt und  in  der  Entwicklung  gehemmt  waren.  Im  0.  der  III.  Be- 
zirk, Landstraße  (S.  90),  mit  der  Zentralmarkthalle  im  nördl.  Teile, 
in  seinem  westlichen  Teile,  wo  das  k.  k.  Lustschloß  Belvedere,  das 
Schwarzenbergpalais  und  mehrere  Botschafterpaläste  liegen,  nebst 
dem  anstoßenden  IV.  Bezirk,  Wieden  (S.  93),  Wohnsitz  der  vor- 
nehmen Welt.  Im  V.  Bezirk,  Margareten,  wie  in  den  äußeren  Be- 
zirken XII.,  XIV.,  XV.  (s.  unten),  herrscht  das  Kleingewerbe  vor;  in 
den  Bezirken  VI.  Mariahilf  und.  VII.  Neubau,  zwischen  denen  die 
belebte  Mariahilfer  Straße  hinläuft,  mehr  Fabrikindustrie  und  Klein- 
handel. Der  VIII.  Bezirk,  Josephstadt  (S.  44, 45),  kann  als  Beamten- 
viertel bezeichnet  werden.  Dem  IX.  Bezirk,  Aisergrund  (S.  99), 
geben  die  großen  Universitäts -Institute  und  Krankenhäuser  das 
Gepräge.  —  Die  Stelle  des  diese  Vorstädte  von  den  ehem.  Vor- 
orten trennenden  Linienwalles  (S.  22)  nimmt  seit  1893  eine  76m 
breite  Gürlelstraße  ein,  der  auch  die  Stadtbahn  folgt  (S.  11/12),  mit 
Gartenanlagen  und  freien  Plätzen,  z.  T.  hoch  über  dem  Donau- 
spiegel. Die  äußeren  Stadtbezirke  sind :  im  Süden  X.  Favoriten 
(S.  93),  mit  z.  T.  tschechischer  Fabrikbevölkerung;  im  Südosten  XI. 
Simmering  (S.  92),  mit  den  städtischen  Gas-  und  Elektrizitätswer- 
ken, vielen  Fabriken,  dem  Zentralfriedhof  und,  weit  draußen, 
großen  Küchengärtnereien.  Die  an  den  fünften  Bezirk  anschließen- 
den Bezirke  XII.  Meldung,  XIV.  Rudolfsheim,  XV.  Fünfhaus  haben 
ähnlichen  Charakter  wie  der  fünfte  Bezirk.  Im  W.  liegen  die  Fabrik- 
und  Arbeiterbezirke  XVI.  Ottakring,  mit  der  k.  k.  Tabakhaupt- 
fabrik, die  über  1300  größtenteils  weibliche  Arbeiter  beschäftigt 
(Zutritt  Mo.  Mi.  9-11,  2-4  Uhr,  60  h),  und  der  niederösterreichischen 
Landesirrenanstalt,  und  XVII.  Hernais.  Die  Bezirke  XIII.  Hietzing, 
mit  Schloß  Schönbrunn  (S.  97),  im  SW.,  und  XVIII.  Währing 
(S.  104)  und  XIX.  Döbling  (S.  104)  im  NW.,  sind  die  Villenviertel 
Wiens;  in  Döbling  wird  noch  ausgedehnter  Weinbau  betrieben.  Der 
XX.  Bezirk  Brigittenau  (S.  88),  auf  der  Donauinsel  im  NW.  der 
Leopoldstadt,  enthält,  ebenso  wie  der  am  1.  Donauufer  gelegene 
1904  einverleibte  XXI.  Bezirk  Floridsdorf,  zahlreiche  Fabriken 
und  Arbeiterwohnungen.  Floridsdorf  nebst  den  zugehörigen  Ge- 
meinden Leopoldau,  Hirschstetten ,  Kagran  und  Aspern  (S.  114) 
hat  auch  noch  viel  ackerbautreibende  Bevölkerung. 

Als  Handelsplatz  verdankt  Wien  seine  alte  Bedeutung  der 
Lage  an  der  Kreuzung  der  aus  den  Ostseeländern  durch  Schlesien 
und  Böhmen  nach  derAdria  laufenden  Verkehrsstraße  mit  der  Donau- 


Geschichte.  WIEN.  1.  Kaute.     21 

straße,  die  den  Warenaustausch  zwischen  dem  gewerbreichen  Westen 
und  dem  landwirtschaftlichen  Osten  vermittelt.  Wien  ist  Mittelpunkt 
des  österreichischen  Getreide-  und  Viehhandels  und  Sitz  einer  der 
bedeutendsten  Börsen  Europas.  Auch  in  der  Industrie  behauptet 
es  die  erste  Stelle.  Besonders  hervorragend  sind:  die  Eisenindustrie 
(Maschinen,  Werkzeuge,  feine  Instrumente)  5  die  Herstellung  von 
Bronze-,  Zinn-,  Gold-  und  Silberwaren ;  die  Seiden-,  Leinen-, 
Woll-  und  Baumwollindustrie  (Modestoffe,  Kleider,  Möbelstoffe, 
Teppiche);  die  Fabrikation  von  Lederwaren  und  Möbeln;  die 
chemische  Industrie.  Bekannt  ist  das  Wiener  Bier  (Dreher,  in 
Schwechat). 

Geschichte.  In  römischer  Zeit  war  Vindobona  Grenzfestung  zur 
Abwehr  der  germanischen  Markomannen  und  Quaden  (S.  114);  Kaiser 
Mark  Aurel  starb  hier  im  J.  180.  Ende  des  vi.  Jahrh.  setzten  sich 
die  Avaren  im  Lande  fest.  Karl  der  GroBe  zerstörte  deren  Reich 
und  gründete  die  Ostmark,  die  907  dem  Ansturm  der  Ungarn  erlag. 
Nach  Kaiser  Ottos  I.  Sieg  auf  dem  Lechfelde  (955)  verlieh  Otto  IL 
die  Markgrafschaft  bis  zur  Leitha  976  seinem  treuen  Anhänger 
Leopold  I.  aus  dem  fränkischen  Hause  Babenberg,  dessen  Nach- 
kommen, seit  Friedrich  I.  Barbarossa  (1156)  als  Herzöge,  bis  1246 
herrschten.  Der  fünfte  Babenberger  Heinrich  Jasomirgott  (1141- 
77)  verlegte  seine  Residenz  vom  Leopoldsberg  (S.  106)  nach  Wien, 
das  1030  als  Viennis,  1137  als  Viennensis  locus  urkundlich  erwähnt 
wird.  Leopold  VI.  der  Glorreiche  (1194-1230;  S.  28)  verlieh  dem 
Ort,  vielleicht  in  Bestätigung  vorhandener  Privilegien,  im  J.  1221 
Stadtrecht,  nächst  Enns  (1212;  S.  127)  das  älteste  in  österreichi- 
schen Landen.  Die  Kreuzzüge,  die  den  Verkehr  mit  dem  Orient 
begünstigten,  wirkten  mächtig  auf  die  Entwicklung  der  Stadt  ein, 
die  1237  für  kurze  Zeit  sogar  Reichsunmittelbarkeit  erlangte.  1251 
nahm  Ottokar  von  Böhmen  das  Land  in  Besitz  und  gab  Wien  1274 
jene  Befestigung,  die  bis  1857  um  die  innere  Stadt  erhalten  blieb. 

Nachdem  Rudolf  von  Habsburg  (1273-91)  1278  Ottokar  be- 
siegt hatte  (S.  114),  wurde  Wien  Sitz  der  habsburgischen  Dynastie. 
Herzog  Rudolf  IV.  „der  Stifter"  gründete  um  1365  die  Universität. 
Nach  langwierigen  Kämpfen  im  xiv.  und  xv.  Jahrhundert  setzten 
die  Handwerker  gegen  die  Altbürger  das  Recht  der  Teilnahme  am 
Stadtregiment  durch.  1453  erhob  Kaiser  Friedrich  III.  Österreich 
zum  Erzherzogtum.  1480  wurde  Wien  Bischofssitz  (1723  Erzbis- 
tum). In  den  J.  1484-90  hielt  der  Ungarnkönig  Matthias  Cor- 
vtnus  im  Kampfe  gegen  Kaiser  Friedrich  III.  die  Stadt  besetzt. 
1515  bewirtete  hier  Kaiser  Maximilian  I.  den  König  von  Böhmen 
und  Ungarn,  Wladislaw  IL,  und  schloß  die  Doppelehen  seiner  Kin- 
der, die  später  Böhmen,  Mähren  und  Ungarn  an  das  Haus  Öster- 
reich brachten  (daher  der  Spruch :  Bella  gerant  alii,  tu  felix  Austria 
nube;  Nam  quae  Mars  aliis,  dat  tibi  regna  Venus).  Unter  dem 
kaiserl.  Feldhauptmann  Grafen  Niklas  Salm  widerstand  Wien  vom 


22     Route  /.  WIEN.  Geschichte. 

22.  Sept.  bis  15.  Okt.  1529  dem  Angriff  der  türkischen  Scharen 
Soliman's  IL,  worauf  die  Befestigung  verstärkt  wurde.  Die  Re- 
gierung Ferdinands  I.  (1556-64)  brachte  der  Stadt  den  Verlust 
ihrer  Freiheiten;  das  Stadtregimeiit  sank  zu  einer  landesfürstlichen 
Behörde  herab.  Im  dreißigjährigen  Kriege  sah  Wien  1619  die 
böhmischen  Protestanten  unter  dem  Grafen  Matthias  Thurn  (S.  281), 
1645  den  Schwedengeneral  Torstenson  vor  seinen  Mauern.  In  die 
lange  von  Kriegen  gegen  Ludwig  XIV.  von  Frankreich  erfüllte  Re- 
gierung Leopolds  I.  (1658-1705)  fallt  die  heldenmütige  Vertei- 
digung Wiens  unter  dem  Grafen  Ernst  Rüdiger  von  Starhemberg 
gegen  das  200  000  Mann  starke  Türkenheer  Mohammed' s  IV.  unter 
dem  Großvezier  Kara  Mustapha,  vom  14.  Juli  bis  12.  Sept.  1683, 
bis  das  kaiserliche,  von  Herzog  Karl  von  Lothringen  und  Markgraf 
Ludwig  von  Baden  befehligte  Heer  und  die  polnischen  Truppen 
Johann  Sobieski's  vom  Kahlenberg  aus  die  Stadt  befreiten.  Zum 
Schutz  gegen  die  unter  Räköczi  vordringenden  ungarischen  Kurutzen 
wurde  1704  in  aller  Eile  der  sog.  Linienwall  aufgeworfen,  der 
mehrfach  verstärkt  bis  1893  die  Vorstädte  umschloß  (S.  20). 

Unter  der  glanzvollen  Regierung  Karls  VI.  (1712-40)  und  der 
Kaiserin  Maria  Theresia  (1740-80)  entwickelte  sich  Wien  zum 
gesellschaftlichen  und  politischen  Mittelpunkte  der  Monarchie.  Die 
Zahl  der  Bewohner,  die  zu  Beginn  des  Jahrhunderts  auf  80000  ge- 
schätzt wurde,  belief  sich  1754  einschl.  der  Vororte  auf  195400. 
Auch  die  Reformtätigkeit  JosErns  II.  (1780-90)  und  seine  zentrali- 
sierende Verwaltung  kamen  der  Hauptstadt  zu  Gute.  Die  fast  leiden- 
schaftliche Vorliebe  der  Wiener  für  Musik  und  Theater  fesselte  nach- 
einander Gluck,  Jos.  Haydn,  Mozart  und  Beethoven  an  die  Kaiserstadt. 
Im  Burgtheater  entstand  1776  eine  deutsche  Musterbühne. 

Unter  Franz  I.  (1792-1835;  bis  1806  als  deutscher  Kaiser 
Franz II.)  wurde  Wien  1804  Hauptstadt  des  Kaiserreichs  Österreich. 
Nach  den  unglücklichen  Schlachten  von  1805  (Austerlitz)  und  1809 
(Wagram)  wurde  die  Stadt  kurze  Zeit  von  den  Franzosen  besetzt. 
Vom  16.  Sept.  1814  bis  19.  Juni  1815  tagte  hier  der  Wiener  Kongreß. 
Die  Stadt  hatte  damals  239300  Einwohner.  Die  folgende  Zeit  der 
politischen  Reaktion  hemmte  ihre  wirtschaftliche  Entwicklung.  Der 
Aufstand  im  J.  1848  wurde  zwar  durch  die  Generale  Windis«  hgrätz 
und  Jelacic  blutig  unterdrückt,  führte  aber  den  Sturz  des  Metter- 
nichschen  Systems  und  mit  dem  Regierungsantritt  des  Kaisers  Franz 
Joseph  I.  (2.  Dez.  1848)  bessere  Zustände  herbei.  Wien  erhielt 
das  Recht  der  Selbstverwaltung  durch  eine  frei  gewählte  Stadtver- 
tretung. Mit  der  Beseitigung  der  Stadtbefestigung  1857  begann  eine 
lebhafte  Bautätigkeit,  die  auch  durch  die  Weltausstellung  1873 
weiter  begünstigt  wurde.  Doch  wurde  der  schwere  Schlag,  den  Wien 
1867  durch  den  „Ausgleich"  mit  Ungarn  und  die  Erhebung  Buda- 
pests zur  Hauptstadt  der  östlichen ,  „transleithanischen"  Reichs- 
hälfte erlitt,  nur  langsam  überwunden.  Den  Aufschwung  in  neuester 
Zeit,   besonders  srit   1897   unter   dem   tatkräftigen  Bürgermeister 


Kunstgeschichte.  WIEN.  /.  Route.     23 

Dr.  Karl  Lueger  (j  1910),  bekunden  der  Bau  der  Stadtbahn  (S.  11), 
das  weitverzweigte  Netz  der  Straßenbahnen,  die  Hochquellen- 
wasserleitung und  andere  der  öffentlichen  Wohlfahrt  dienende  Unter- 
nehmungen. Die  Zahl  der  Einwohner  hat  sich  seit  1857  (587  Q35) 
vervierfacht;  1869  betrug  sie  632127, 1889  817300, 1890  nach  Ein- 
verleibung der  Vororte  1  341  900,  1900  1  648335,  1910  2100000. 

In  der  bildenden  Kunst  hat  Wien  erst  zu  Ende  des  xvii.  Jahr- 
hunderts Bedeutung  gewonnen.  Während  es  außer  der  Stephans- 
kirche (S.  25)  und  Maria  Stiegen  (S.  40)  keine  hervorragenden 
mittelalterlichen  Gebäude  besitzt  und  auch  an  Baudenkmälern  der 
Renaissance  arm  ist,  entwickelte  es  sich  unter  Leopold  I.  und  Karl  VI. 
durch  Johann  Bernhard  Fischer  v.  Erlach  (1656-1723)  und  Lukas 
v.  Hildebrand  (1666-1745)  neben  Prag  zum  Schauplatz  einer  glän- 
zenden Barockarchitektur,  die  in  ihrer  Eigenart  für  das  Stadtbild 
bis  zur  Gegenwart  bestimmend  wurde.  Außer  den  Bauten  des 
Hofes  (Schloß  Schönbrunn,  S.97;  Winterreitschule  und  Hofbiblio- 
thek, S.  29  u.  32;  böhmische  Hofkanzlei,  S.  40)  und  den  Bauten 
des  Prinzen  Eugen  von  Savoyen,  dem  Belvedere-  und  dem  Winter- 
palast (S.  90,  40)  entstanden  stattliche  Adelspaläste:  Starbeinberg 
(S.  37),  Lie  htenstein'sches  Majoratshaus  und  Sommerpalais  (S.  37, 
100),  Schwarzenberg  (S.  90),  Kinsky  (S.  39),  Trautson  (S.  95), 
Breuner  (S.  41)  usw. 

Den  Ruhm  der  Wiener  Plastik  begründete  Raphael  Donner  (1693- 
1741),  welchem  sich  im  Laufe  des  Jahrhunderts  Joh.  Wilh.  Beyer 
(1725-1806),  Joh.  Bapt.  Hagenauer  (1732-1810),  Joh.  Martin 
Fischer  (1740-1820)  und  als  Meister  des  Porträts  Franz  Xaver 
Messer  Schmidt  (1732-83)  anschließen.  Die  tonangebenden  Künstler 
der  Empirezeit  waren  der  Architekt  Peter  v.  IVb  6  ?7e  (1774-1854)  und 
der  Bildhauer  Franz  Zauner  (1746-1822). 

Die  Bedeutung  der  neueren  Wiener  Malerei  liegt  nicht  in  der 
historischen  und  Monumentalkunst.  Friedr.  Heinr.  Füger  (1751- 
1818)  lebt  heute  nur  noch  als  Bildnismaler,  besonders  in  Miniaturen. 
Ebenso  wenig  hatten  Jos.  v.  Führich' 's  (1800-76),  des  einstigen  Ge- 
nossen Overbeck's,  und  Karl  Rahl's  (1812-65)  Bemühungen,  die 
monumentale  Wandmalerei  einzubürgern ,  dauernden  Erfolg,  und 
noch  später  blieb  die  strenge  und  hohe  Kunst  eines  Anselm  Feuer- 
bach (1829-80),  der  1873-76  an  der  Akademie  wirkte,  gänzlich  un- 
verstanden. Manche  junge  Talente,  wie  Moritz  v.  Schwind,  Eduard 
£temte,wandertenausund  suchten  anderweit  ein  Feld  für  ihr  Schaffen. 
Vortreffliches  wurde  dagegen  auf  den  Gebieten  des  Bildnisses,  der 
Landschaft  und  der  Sittenmalerei  geleistet.  Im  Bildnis  zeichnete 
sich  nach  Füger  und  den  beiden  Joh.  Bapt.  v.  Lampi  (Vater  und 
Sohn;  1751-1830,  1775-1837)  besonders  der  an  den  Engländern 
und  Franzosen  gebildete  Friedr.  Amerling  (1803-87)  aus;  er  war 
neben  dem  Miniaturmaler  Moritz  Daffinger  (1790-1849)  der  Lieb- 
ling der  Wiener  Aristokratie.  Die  Landschaftsmalerei,  in  der  Jakob 
und  Rudolf  Alt  (Vater  und  Sohn;  1789-1872,  1812-1905)  voraus- 


24     Route  1.  WIEN.  Kunstgeschichte. 

gingen,  erreichte  ihre  Höhe  in  Em.  Jak.  Schindler  (1842-92),  dem 
besten  deutschen  Meister  der  intimen  Landschaft.  Unter  den 
Genremalern  ragen  hervor:  Ferd.  Georg  Waldmüller  (1793-1865), 
Peter  Fendi  (1796-1842),  Jos.  Danhauser  (1805-45),  später  Ed.  Kurz- 
bauer (geh.  1840,  f  in  München  1879).  Tonschöne  kleine  Bilder  ans 
dem  Volksleben  und  Interieurs  schuft,  v.  Pettenkofen  (1821-89), 
farbenglühende  Orientbilder  Karl  Leop.  Müller  (1834-92).  Ihrer  aller 
Ruhm  stellte  Hans  Makart  (1840-84)  mit  seinen  Farbenorgien  in 
Schatten.  Mit  ihm  teilte  nur  Hans  Canon  (1829-85)  die  Gunst  des 
vornehmen  Publikums.  Aus  der  neuesten  Zeit  seien  genannt:  die 
Bildnismaler  Heinr.  v.  Angeli  (geb.  1840),  Leop.  Horovitz  (geb.  1839), 
Cas.  Pochwalski  (geb.  1855);  die  Landschafter  Theod.  v.  Hörmann 
(1840-95),  Hugo  Darnaut  (geb.  1850),  Karl  Moll  (geb.  1861);  der 
Bauernmaler  Ferd.  Andri  (geb.  1871);  der  auf  allen  Gebieten  sich 
versuchende  Farbenvirtuos  Gust.  Klimt  (geb.  1862). 

Glückliche  äußere  Umstände  kamen  der  Wiener  Baukunst  zu 
Hilfe.  Seit  1848  entstanden  ansprechende  neue  Kirchenbauten  (Alt- 
lerchenfelder und  Votivkirche,  S.  96  u.  43).  Der  Bau  des  Arsenals 
(S.  93)  setzte  ebenfalls  viele  Künstlerkräfte  in  Bewegung.  Der 
große  Aufschwung  knüpft  aber  an  die  Schleifung  der  die  innere 
Stadt  einschließenden  Basteien  an;  die  Monumentalbauten  an  der 
Ringstraße  geben  ein  Bild  des  eklektischen  Kunstschaffens  dieser 
Zeit.  Unter  den  Architekten  gewann  der  Dombaumeister  Friedr. 
Schmidt  (1825-91),  ein  Meister  ersten  Ranges  in  der  gotischen  Bau- 
kunst, durch  seine  Kirchenbauten  (Maria  vom  Siege ,  S.  96 ;  St. 
Othmar,  S.  90;  St.  Brigitta,  S.  88)  und  durch  das  neue  Rathaus 
(S.  44)  einen  großen  Namen.  Aug.  v.  Siccardsburg  (1813-68)  und 
Ed.  van  der  Null  (1812-68)  folgten  den  Spuren  der  französischen 
Renaissance  (Hofoperntheater,  S.  49  ;  Larisch-Palast,  S.  52).  Heinr. 
v.  Ferstel  (1828-83) ,  der  Erbauer  des  Österreichischen  Museums 
für  Kunst  und  Industrie  (S.  50)  und  der  Universität  (S.  43),  Gott  fr. 
Semper  (1803-79)  und  Karl  v.  Hasenauer  (1833-94)  erhoben  in 
den  Hofmuseen  (S.  48),  dem  Burgtheater  (S.  45)  und  dem  neuen 
Hofburgflügel  (S.  34)  die  italienische  Hochrenaissance  auf  den 
Schild.  Der  Däne  Theophil  Hansen  (1813-91)  schuf  das  Reichsrats- 
gebäude (S.  47)  im  Geiste  des  Griechentums.  Den  größten  Ruf 
genießt  neuerding  Siccardsburgs  Schüler  Otto  Wagner  (geb.  1841), 
dessen  Stadtbahnbauten  und  Miethäuser,  mit  ihren  Fassaden  in 
glattem  Putzbau  und  der  farbenfrohen  Dekoration,  die  Ausbildung 
eines  modernen  Stils  anstreben. 

Auf  dem  Gebiete  der  Plastik,  wo  sich  zunächst  zugewanderte 
Meister  (Fernkorn,  Zumbusch)  auszeichneten,  hat  sich  eine  im  ein- 
heimischen Leben  wurzelnde,  fröhliche  und  naturfrische  Richtung 
herausgebildet  und  namentlich  in  der  Porträtskulptur  (Kundmann, 
Tilgner,  Weyr,  Hellmer)  trefflichen  Ausdruck  gefunden. 


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WIEN.  1.  Route.    25 

I.  Die  innere  Stadt. 

1.  Stephanskirche.    Kärntner  Straße.    Graben.  Michaeler  Platz, 

Der  Stephansplatz  (IL  PI.  C  3)  ist  der  Mittelpunkt  des 
städtischen  Lebens.  An  ihm  treffen  die  wichtigsten  Verkehrsstraßen, 
Graben  (S.  28),  Kärntnerstraße  (S.  27)  und  Rotenturmstraße  zu- 
sammen. Ihn  umgeben:  im  N.,  Ecke  der  Rotenturmstraße,  das 
Erzbischöfl.  Palais,  seit  1471  Bischofshof,  im  xvii.  und  xviit.  Jahrh. 
ganz  umgebaut;  im  NW.  Nr.  1,  Ecke  der  Brandstätte,  das  1883 
erbaute  Thonef sehe  Haus;  Nr.  6,  Ecke  des  Grabens,  das  Kaufhaus 
Phil.  Haas  $  Söhne,  mit  Barockfassade  von  Ed.  van  der  Null  und 
A,  v.  Siccardsburg  (1867),  und  andere  Geschäftshäuser. 

Die  *St.  Stephanskirehe  (II.  PI.  C  3),  als  erzbischöfliche  Me- 
tropolitankirche  auch  Stephansdom  genannt,  ist  das  bedeutendste 
gotische  Gebäude  in  den  österreichischen  Ländern.  Ursprünglich 
als  kleine  romanische  Kirche  1147  geweiht,  1193  durch  Brand  zer- 
stört, stammt  sie  in  ihrer  jetzigen  Gestalt  aus  drei  verschiedenen 
Bauperioden.  Der  erste  Neubau,  im  spätromanischen  (Übergangs-) 
Stil,  fand  um  1230  an  der  Fassade  mit  dem  Riesentor  seinen  Ab- 
schluß. Unter  Ottokar  von  Böhmen  erfolgte  der  Anbau  des  Quer- 
schiffes  und  eines  polygonalen  Chors;  gleichzeitig  erhöhte  man  das 
Mittelschiff  und  die  Fassade,  deren  64m  h.  „Heidentürme"  noch 
einzelne  spätromanische  Formen  zeigen.  Den  polygonalen  Chor 
verdrängte  seit  c.  1304  ein  nach  „deutschem"  Grundriß  errichteter 
gotischer  Chor  mit  besonderen  Apsiden  für  jedes  der  drei  Lang- 
schiffe, der  1340  geweiht  wurde.  Unter  Rudolf  IV.,  „dem  Stifter" 
(1356-65),  begann  die  Erneuerung  des  erst  1446-54  durch  Hans 
von  Puchsbaum  eingewölbten  Langhauses  und  der  Anbau  der  beiden 
gotischen  Kapellen  neben  der  Fassade.  Aus  den  J.  1359-1438 
stammt  der  136, 70m  h.  *Südturm,  den  Hans  von  Prachatitz  voll- 
endete. Der  nur  65m  h.  Nordturm  wurde  1450  begonnen  und 
1579  im  Renaissancestil  durch  Hans  Saphoy  abgeschlossen.  —  Seit 
1852  wurde  der  Dom,  der  im  xvn.  Jahrh.  fast  alle  alten  Glas- 
gemälde eingebüßt  hatte,  durch  die  Dombaumeister  Leop.  Ernst 
(f  1862),  Fr.  Schmidt  (f  1891)  und  Jul.  Hermann  (f  1908)  gründ- 
lich restauriert.  Das  mit  glasierten  Ziegeln  gedeckte  hohe  Dach 
erhielt  dabei  1852-55  nach  dem  Vorbilde  eines  alten  Südgiebels 
sieben  weitere  Ziergiebel,  der  obere  Teil  des  Südturms  wurde 
1862-64  erneut,  die  Fassade  1901-2  hergestellt. 

Im  W.  das  Riesentor  (Grundr.  14),  das  nur  bei  großen  Feierlich- 
keiten geöffnet  ist,  mit  spätromanischen  Skulpturen.  —  An  der 
Südseite  das  ebenfalls  selten  geöffnete  Singertor  (Gr.  16),  dessen 
skulpturenreiches  gotisches  Portal  durch  einen  späteren  Vorbau  ver- 
deckt ist;  1.  davon  das  angebliche  Grabmal  des  Schwankdichters 
Neithart  Fuchs  (Gr.  12),  aus  dem  xiv.  Jahrhundert.  Weiter  die 
Turmhalle,  mit  dem  stets  offenen  Primtor  (Gr.  13).  —  Am  Chor 


26    Route  l. 


WIEN. 


/.  Innere 
1.  Stephans- 


viele  Grabsteine  und  Reliefs  vom  ehem.  Kirchhof,  n.  a.  vier  große 
Passionsdarstellungen.  Am  Chorabschluß  ein  Fresko  vonDanhauser 
(1827,  die  Seelen  im  Fegefeuer).  An  der  NO. -Seite  die  gotische 
Kanzel,  auf  welcher  1456  der  Franziskanermönch  Capistranus  pre- 
digte (Gr.  4) ;  daneben  der  Eingang  in  die  jetzt  wenig  sehenswerten 
Grabgewölbe,  die  sog.  Katakomben.  —  Der  Eingang  in  die  nördl. 
Turmhalle  heißt  Adlertor  (Gr.  1).  Der  zweite,  gewöhnlich  ge- 
schlossene Nordeingang  ist  das  Bischofstor  (Gr.  3) ,  mit  ähnlichem 
plastischem  Schmuck  und  Vorbau  wie  das  Singertor  (S.  25). 


ST.STEPH 


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16 


1.  Adlertor,  2.  Barbarakapelle,  3.  Bischofstor,  4.  Capistranus  -  Kanzel, 
5.  Eingang  in  den  Turm,  6.  Eligiuskapelle ,  7.  Hochaltar,  8.  Kaiser- 
Friedrich's  III.  Grabmal,  9.  Kanzel,  10.  Katharinenkapelle,  11.  Kreuzkapelle, 
12.  Neithart-Fuchs-Denkmal,  13.  Primtor,  14.  Riesentor,  15.  Rudolfs  IV.- 
Grabmal,  16.  Singertor. 


Das  Innere  (Eintritt  durch  die  südl.  oder  die  nördl.  Turmhalle; 
Chöre  1-4,  die  Kapellen  1-7  Uhr  nachm.  geschlossen,  der  Kirchen- 
diener öffnet)  ist  108m  lang,  35m  breit  und  22,5,  im  Mittelschiff 
des  Langhauses  28m  hoch.  Da  das  Mittelschiff  trotz  seiner  Über- 
höhung besonderer  Fenster  entbehrt,  so  erfüllt  ein  weihevolles  Halb- 
dunkel den  Raum.  Die  reichen  Netzgewölbe  werden  von  achtzehn 
mit  mehr  als  hundert  Statuen  geschmückten,  sehr  starken  Pfeilern 
getragen.  Die  zahlreichen  Barockaltäre  aus  dem  xvn.  Jahrhundert 
steigern  den  malerischen  Eindruck. 

Langhaus.  Im  Mittelschiff  1.  die  spätgotische  *  Kanzel  (Gr.  9)  aus 
Sandstein ,  angeblich  von  Ant.  Pilgram  aus  Brunn  (c.  1512),  mit 
Halbfiguren  der  vier  Kirchenväter  und  zierlichem  Schalldeckel; 
unter  der  Treppe  der  Meister  selbst,  aus  einem  Fenster  blickend. 
—  Die  große  Orgel,  auf  der  Empore  über  dem  W. -Eingang,  ist  von 


®ad'-  WIEN.  1.  Route.     27 

kirche. 

G.  Neuhauser(1720).  Daneben  1.  (südl.)  die  Eligius-  oder  Herzogen- 
kapelle (Gr.  6),  mit  einem  Gemälde,  kreuztragender  Christus 
(xvi.  Jahrb.),  und  alten  Glasmalereien;  r.  (nördl.)  die  Kreuzkapelle 
(Gr.  11),  mit  prächtigem  Barockgitter  und  dem  Grabe  des  Prinzen 
Eugen  v.  Savoyen  (S.  40).  —  Im  nördl.  Seitenschiff,  1.  von  der  Turm- 
halle, eine  alte  gotische  Orgelbühne  von  Ant.  Pilgram  (1509) ;  unten 
das  lebensvolle  Steinbild  des  Meisters,  Winkelmaß  und  Zirkel  in 
der  Hand.  —  Über  der  Kreuzkapelle  die  Reliquienschatzkammer 
(Eintr.,  nur  im  Sommer,  werkt.  10-11  Uhr;  40  h). 

Chorbau.  Nördl.  der  Frauenchor  mit  vielen  Grabdenkmälern, 
u.  a.  dem  angeblichen  Grab  des  Herzogs  Rudolf  IV.  (Gr.  15)  und 
seiner  Gemahlin  Katharina,  sowie  dem  des  Kardinals  Rauscher 
(f  1875).  —  Im  Hauptchor  der  marmorne  Hochaltar  (Gr.  7),  von 
Hans  Bock  (1640;  das  Altarbild,  Steinigung  des  h.  Stephanus,  von 
Tobias  Bock);  gotisches  Stuhlwerk  (xv.  Jahrh.)  und  ein  Kreu- 
zigungsrelief (1517).  Von  den  Fenstern  haben  zwei  noch  alte  Glas- 
malereien aus  dem  xiv.  u.  xv.  Jahrhundert,  die  übrigen  sind  nach 
Zeichnungen  Führich's  ausgeführt.  Vor  den  Stufen  zum  Priester- 
raum der  Schließstein  der  alten  Fürstengruft,  in  welcher  jetzt  nur  die 
Eingeweide  der  Mitglieder  des  Herrscherhauses  beigesetzt  werden 
(vgl.  S.  35).  —  Im  Apostel-  oder  Theklachor  (s.  Seitenchor)  das 
marmorne  *Grabmal  des  1493  verst.  Kaisers  Friedrich  III.  (Gr.  8), 
von  Niklas  von  Leyen  1467  für  die  Neuklosterkirche  in  Wiener- 
Neustadt  begonnen,  1513  von  Mich.  Dichter  vollendet;  auf  der  mit 
symbolischen  Tierfiguren,  Statuen  der  Kurfürsten  und  acht  Reliefs 
geschmückten  Tumba  die  liegende  Figur  des  Kaisers;  an  der  Stein- 
brüstung Apostelstatuen  u.  a.  Daneben  r.  an  der  Wand  ein  schöner 
spätgotischer  Schnitzaltar,  aus  Wiener-Neustadt. 

Im  südl.  Querschiff  (Turmhalle)  das  marmorne  Türkendenkmal , 
von  Edm.  Hellmer  (1894),  zum  Andenken  an  die  zweite  Türken- 
belagerung (S.  22) :  in  der  Mitte,  unter  dem  Triumphbogen,  Graf 
Starhemberg  und  seine  Kampfgenossen,  ganz  oben  Kaiser  und  Papst 
im  Gebet  vor  der  h.  Jungfrau.  —  Nebenan  die  Katharinenkapelle 
(Gr.  10),  von  1395,  mit  reizvollem  gotischem  Rippengewölbe,  schönem 
Holzkruzifix  (xiv.  Jahrh.)  und  spätgotischem  Taufstein  (1481). 

Die  Resteigung  des  Stephansturmes  (Grundr.  5;  533  Stufen)  ist  werk- 
tags 8-5  Uhr  gestattet:  Kanea  (40  h)  nebenan  beim  Mesner.  Im  zweiten 
Geschoß  die  402  Zentner  schwere  große  Glocke,  von  1711,  im  Volksmunde 
Pummerin  genannt.     Weite  Aussicht. 

Der  Stock-im-Eisen-Platz  (II.  PI.  C3),  die  südwestl. 
Fortsetzung  des  Stephansplatzes,  trägt  seinen  Namen  von  dem 
Stock  im  Eisen,  dem  sagenumwobenen  uralten  Wahrzeichen  Wiens, 
einem  dicht  mit  Nägeln  beschlagenen  umgekehrten  Fichtenstumpf, 
der  seit  1890  an  dem  Equitable- Palast,  Ecke  der  Kärntner  Straße, 
angebracht  ist;  der  Eisenring  trägt  die  Jahreszahl  1575  und  das 
Monogramm  HB. 

Die  Kärntner  Straße  (II.  PI.  C  3,  4),  die  seit  1865  von  9 
auf  19m  Breite  erweitert  worden  ist,  jetzt  vornehmste  Geschäfts- 


28     R°utel-  ™*#        1.  Graben,  MichaeLpiT 

straße  der  Stadt,  dient  nebst  dem  Graben  und  dem  Kärntner-  und 
Kolowrat-Ring  (S.  49)  mittags  und  abends  als  Korso  der  feinen 
Welt,  L.  die  Malteserkirche  (II.  PL  0  4;  Kirche  St.  Johannes 
des  Täufers),  die  ungarische  Nationalkirche,  mit  klassizistischer 
Fassade  (1806);  im  Innern  1.  ein  Denkmal  (die  Festung  Malta)  zu 
Ehren  des  Großmeisters  Lavalette.  —  Die  Straße  mündet  auf  den 
Karlsplatz  (S.  51)  und  auf  die  Wiedner  Hauptstraße  (S.  93). 

Der  an  den  Stock-im-Eisen-Platz  angrenzende  Graben  (II.  PI. 
C  3)  war  bis  zum  xm.  Jahrb.  die  südwestl.  Grenze  der  Stadt.  An 
der  N.-Seite  der  Aziendahof  (Passage;  Nr.  31),  im  italienischen 
Renaissancestil,  von  Hasenauer  (1867),  und  der  Trattnerhof  (Nr.  29), 
von  1776 ;  an  der  S.-Seite  der  Grabenhof  (Nr.  14),  von  Wagner  und 
Thienemann  (1876).  In  der  Mitte  des  Grabens  die  21m  hohe 
Dreifaltigkeitssäule,  1693  nach  einem  Entwurf  von  Burnacini  er- 
richtet, mit  reichem  Skulpturenschmuck,  der  an  das  Erlöschen  der 
Pest  von  1679  erinnert.  Neben  der  Säule  zwei  Brunnen,  mit  Blei- 
figuren des  h.  Joseph  und  des  h.  Leopold,  von  J.  M.  Fischer  (1804). 
—  Platz  Am  Hof  s.  S.  38,  Hoher  Markt  s.  S.  40. 

Unweit  nördl.  vom  Graben  die  St.  Peterskirche  (IL  PL  0  3), 
neben  St.  Ruprecht  (S.  40)  die  älteste  Kirche  Wiens,  durch  Bischof 
Arno  von  Salzburg  (790-803)  gegründet,  1702-13  von  Fischer  von 
Erlach  neu  erbaut,  der  Portalvorbau  1753  von  Altomonte  hinzuge- 
fügt. Außen  an  der  O.-Wand  ein  großes  marmornes  Reliefdenkmal 
Kaiser  Karls  des  Großen,  von  R.  Weyr  (1906).  Im  Innern  Decken- 
gemälde von  Rottmayr  (1714). 

Vom  W.-Ende  des  Grabens  führt  der  Kohlmarkt  (IL  PL  B  0  3), 
gleichfalls  eine  Hauptgeschäftsstraße,  gerade  auf  die  Hofburgfassade 
am  Michaeler  Platz  (IL  PL  B  3)  zu.  Die  Michaeler  Kirche, 
an  der  Ostseite  des  Platzes,  1221  zuerst  erwähnt,  1288  neu  her- 
gestellt, ist  eine  kreuzförmige  Pfeilerbasilika  imÜbergangsstil,  Chor 
und  Turm  gotisch  (1340),  im  xvii.  und  xviii.  Jahrh.  sehr  verändert. 
An  der  südl.  Außenwand  des  Langhauses  ein  großes  spätgot.  Ölberg- 
relief  von  Meister  Hueber  (1498).  Im  Innern:  im  Chor  Grabmäler 
der  Grafen  Trautson  (xvi.-xviii.  Jahrh.) ;  hinter  dem  Hochaltar  ein 
großes  Alabasterrelief,  Höllensturz  der  Verdammten,  von  C.  Merville 
(1781). —  Ballhausplatz  s.  S.  37;  Herrengasse  und  Landhaus  s.  S.  37. 

2.  Die  kaiserliche  Hofburg. 

Die  k.  k.  Hofburg  („die  Burg";  IL  PL  B  C  3,  4),  an  Stelle  der 
Burg  am  Hof  (S.  38)  von  Herzog  Leopold  VI.,  dem  vorletzten 
Babenberger  (S.  21),  vor  1221  gegründet,  seit  1278  Sitz  des  habs- 
burgischen  Herrscherhauses,  ist  eine  umfangreiche  Gebäudegruppe, 
die  mehrere  Höfe  umschließt.  Während  verschiedener  Bauperioden 
entstanden,  namentlich  unter  Ferdinand  I.  Mitte  des  xvi.  Jahrh., 
unter  Leopold  I.  Mitte  des  xvn.  Jahrb.,  unter  Karl  VT.  in  der  ersten 


Äburg.  WIEN-  '•*«**      29 

Hälfte  des  xvin.  Jahrh.  und  unter  Kaiser  Franz  Joseph  I.  seit  1889, 
entbehrt  sie  des  einheitlichen  Grnndplans.  Am  bedeutendsten  sind 
die  Bauten  Karls  VI.,  der  den  in  Rom  gebildeten  Baumeister  Joh. 
Beruh.  Fischer  v.  Erlach  (S.  23)  mit  der  Erweiterung  der  kaiserlichen 
Residenz  betraute.  Zwar  sind  von  Fisch er's  Entwürfen,  in  denen 
sich  italienische  und  französische  Spätrenaissance  zu  originell  vor- 
nehmer Wirkung  vereinen,  durch  den  Meister  selbst  (f  1726)  und 
seinen  Sohn  Jos.  Em.  v.  Fischer  (f  1742)  nur  die  Hofbibliothek 
(S.  32).  die  Hoffront  der  Reichskanzlei  (S.  30)  und  die  Winterreit- 
schule (s.  unten)  ausgeführt  worden.  Indem  man  aber  in  neuester 
Zeit  auf  sie  zurückgriff,  sind  sie  jetzt  für  den  architektonischen 
Gesamteindruck  der  Burg  immerhin  bestimmend  geworden. 

Die  *H  a  u  p  t  f  a  s  s  a  d  e  am  Mi  chaeler  Platz  (S.  28),  nach  einem 
alten  Kupferstich  1889-93  von  Ferd.  Kirschner  aufgeführt,  hat  dem 
Reichskanzleigebäude  den  von  Fischer  geplanten  Abschluß  auf  der 
Stadtseite  gegeben.  Zwischen  kuppelgekrönten  Eckpavillons  tritt 
sie  in  flacher  Rundung  nach  der  Mitte  zurück,  wo  der  von  einer 
hohen  Kuppel  überwölbte  Portalbau  die  Einfahrt  nach  dem  Burghof 
enthält.  Ein  reicher  Skulpturenschmuck  erhöht  die  glänzende  Wir- 
kung. Zu  beiden  Seiten  des  Hauptportals  vier  Herkulesgruppen  von 
E.  v.  Hofmann,  Joh.  Scherpe,  Jos.  Lax  und  A.  P.  Wagner,  Gegen- 
stücke zu  den  alten  Bildwerken  der  Hofseite  (S.  30).  Hoch  oben 
als  Mittelgruppe  Weisheit,  Gerechtigkeit,  Stärke  von  Jos.  Benk. 
Die  Brunnengruppen  unten  an  den  Eckpavillons ,  r.  die  Macht  zu 
Lande,  1.  die  Macht  zur  See,  sind  von  Edm.  Hellmer  und  von 
Rud.  Weyr.  —  Der  linke  Eckpavillon,  der  einzige  alte  Teil  der 
Fassade,  gehört  zu  der  anstoßenden  Winterreit  schule,  die  nach  Joh. 
Bemh.  v.  Fischer's  Plänen  1729-35  von  Jos.  Em.  v.  Fischer  erbaut 
wurde  und  durch  eine  überwölbte  Durchfahrt  nach  dem  Josephs- 
platz (S.  36)  mit  der  1556  erbauten  Stallburg  verbunden  ist. 

Die  Stallburg  enthält  im  Erdgeschoß  die  Stallungen  für  die  spanischen 
Pferde  (Zutritt  Mo.  Do.  9-UV4  Uhr),  in  den  Obergeschossen  das  Oberst- 
kämmereramt, die  Generalintendanz  der  k.  k.  Hoftheater  (Grundr.  c)  und 
andere  Hofkanzleien.  —  Der  *Reitsaal  der  Winterreitschule  (Zutritt  Mo. 
Do. 9-1 174  Uhr,  von  der  Durchfahrt  her:  vgl.  Grundr.  d;  Kartenautomat  60  h) 
bildet  ein  Rechteck  von  57m  Länge,  19m  Breite,  mit  einer  vog  46  Säulen 
getragenen  Galerie  5  die  Hofloge,  unter  der  Eckkuppel,  ist  mit  einem  Reiter- 
bild Karls  VI.  geziert. 

Yom  Michaeler  Platz  tritt  man  durch  das  Hauptportal,  an  dem 
die  schmiedeeisernen  Torflügel  zu  beachten  sind,  zunächst  in  eine 
Eingangshalle,  die  mit  schönen  Reliefs,  Auszug  zum  Kampf  von  Otto 
König  und  Heimkehr  des  Siegers  von  Stephan  Schwarz,  geschmückt 
ist,  und  weiter  in  eine  großartige  *Rotunde  von  24m  Durchmesser 
und  34m  Höhe,  mit  den  Aufgängen  zum  Obersthofmeisteramt  und 
den  Gemächern  des  kaiserlichen  Gefolges,  sowie  1.  zur  Schatz- 
kammer (Grundr.  e;  S.  31).  Die  Bildwerke  in  der  anschließenden 
Durchgangshalle  verkörpern  in  Doppelgruppen  die  Wahlsprüche  der 
vier  am  Ausbau  der  Burg  besonders  beteiligten  Herrscher. 


30    Baute  1.  WIEN.  2.  &&£ 

Den  innern  Burghof  oder  Franzensplatz,  mit  Pompeo 
Marchesi's  Bronzestandbild  Kaiser  Franz  1.  als  röm.  Imperator 
(1846)  in  der  Mitte,  begrenzt  n.ö.  der  sog.  Reichskanzleitrakt, 
von  Joh.  Bernh.  Fischer  erbaut,  1728  vollendet,  im  xytii.  Jahrb..  Sitz 
des  Reichshof rats,  jetzt  Residenz  des  Kaisers,  zu  dessen  Wohn-  und 
Audienzräumen  von  dem  mittleren  Tor  die  Haupttreppe  hinauf- 


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HOFBURG  ä.     5 


Geogr..Aus±:v^fcgii£r<k_D6bes  .Leipzig 

Eingänge:   a  Burghauptmannschaft,  &  Hofbibliothek,   c  Kassen  der  Hof- 
theater, d  Reitschule,  e  Schatzkammer,  /  geistliche  Schatzkammer,  g  Zere- 
moniell-Appartements. 

führt.  Oben  das  Wappen  Karls  VI.,  von  allegorischen  Frauenge- 
stalten umgeben.  Der  Durchfahrt  vom  Michaeler  Platz  entspricht 
n.  eine  kleinere  Durchfahrt.  Beide  sind  von  Herkulesgruppen  von 
Lor.  Mattielli  eingefaßt.  — An  der  nordwestl.  Schmalseite  des  Platzes 
steht  der  Anfang  des  xvii.  Jahrh.  umgebaute  Amalienhof,  nach  dem 
Tode  Josephs  I.  Witwensitz  seiner  Gemahlin  Wilhelmine  Amalie 
von  Braunschweig,  in  neuester  Zeit  von  der  verst.  Kaiserin  Elisa- 
beth bewohnt;  im  Erdgeschoß  das  Oberststallmeisteramt.  —  Der 


f  Hofburg  ™l.  '    UpU,e-     3l 

Leopoldinische  Trakt,  auf  der  Südwest).  Langseite,  wurde  unter 
Kaiser  Leopold  I.  1660-62  und  nach  einem  Brande  1668-70  neu  er- 
baut. Im  xviii.  Jahrh.  bewohnten  ihn  die  Kaiserin  Maria  Theresia, 
die  das  Innere  umbauen  ließ,  und  Joseph  IL  Jetzt  enthält  das  erste 
Stockwerk  vorn  das  Zeremoniellappartement  (s.  unten)  und  nach 
dem  äußeren  Burgplatz  zu  die  Fremdenappaitements.  Im  Zwischen- 
geschoß die  k.  k.  Militärkanzlei.  Im  Erdgeschoß  r.  die  Offize  des 
Hofweinkellers,  dessen  Lagerräume  in  den  Kellern  darunter  sind,  1. 
die  Burghauptwache  (Wachtparade  wochent.  1  Uhr).  —  Die  Durch- 
fahrt l.  neben  der  Hauptwache  führt  zum  äußeren  Eurgplatz,  s.  S.  34. 
Die  SO.-Seite  des  Franzensplatzes  nimmt  der  sog.  Schweizernof 
mit  seiner  1536-52  unter  Ferdinand  I.  umgebauten  Front  ein.  Über 
die  Grabenbrücke,  an  der  steinerne  Löwen  1.  das  Habsburger  Wappen, 
r.  das  fünf  Adler  zeigende  Wappen  des  Erzherzogtums  halten,  und 
durch  das  schöne  Renaissanceportal  (r.  der  Eingang  zur  geistlichen 
Schatzkammer,  Gr.  f,  s.  unten)  gelangt  man  in  den  Hof,  der  im 
wesentlichen  noch  dem  um  1278  erneuten  Babenberger  Bau  ent- 
spricht. Darin  r.  das  Wachtlokal  der  Leibgarde-Kompagnie  und  die 
Aufgänge  zum  Zeremoniellappartement:  die  doppelarmige  Bot- 
schafter st  lege  und  eine  schmale  Freitreppe,  auf  der  man  zur  Be- 
sichtigung hinansteigt  (Gr.  g).  Anstoßend  die  geistliche  Schatz- 
kammer (s.  unten)  und  Burgkapelle,  von  1449,  mit  Ausnahme  des 
Chorschlusses  modernisiert,  zugänglich  werkt.  7-9*/2  Uhr  früh; 
darin  u.  a.  ein  Kruzifix  von  Raph.  Donner  (f  1741);  Kirchenmusik 
s.  S.  15.  —  Der  östl.  Durchgang  des  Schweizerhofs,  an  den  sich  die 
nach  1744  erbauten  Redoutensäle  anschließen,  mündet  auf  die  W.- 
Ecke des  Josephsplatzes  (S.  36). 

Das  *Zeremoniellappartement  (Zutritt  s.  S.  16,  unter  Hofburg)  umfaßt 
eine  Reihe  prächtiger  Säle  und  Gemächer.  Durch  einen  Vorraum  und  über 
d:'e  innere  Botschafterstiege  (mit  Marmorgruppe  des  Jason  und  der  Medea, 
von  Käßuarin)  gelangt  man  zunächst  in  zwei  Säle  mit  vortrefflich  erhal- 
tenen Gobelins  ans  der  Fabrik  von  La  Malgrange  bei  Nancy  nach  Ent- 
würfen Ch.  Herbers  (f  1703),  die  die  Siege  des  Herzogs  Karl  V.  von  Loth- 
ringen und  Joh.  Sobieski's  über  die  Türken  verherrlichen.  Der  folgende 
Galeriesaal  und  der  Neue  Saal  sind  1898  von  E.  v.  Förster  neu  her- 
gestellt werden  Der  Rittersaal,  30m  lang,  19.ßom  breit,  ist  1805  für 
Franz  I.  von  dem  niederl.  Baumeister  Montoyer  im  klassizistischen  Ge- 
schmack ausgeführt  und  1898  durch  einen  Anbau  erweitert  worden.  Durch 
den  Marmorsaal  gelangt  man  weif  er  in  acht  ehemals  von  Maria  Theresia 
und  Joseph  II.  bewohnte  Gemächer,  mit  Gobelins,  Bildnissen  von  Winter- 
halter, einer  prächtigen  Uhr  von  1671,  schönen  Boulle-Möbeln,  Miniaturen 
und  Florentiner  Mosaikbildern  (Pietradura-Zimmer). 

Die  1910  eröffnete  k.  k  ^geistliche  Schatzkammer  (Eingang  im  Durch- 
gang zwischen  Franzensplatz  und  Schweizerhof.  Gr.  /,  s.  oben;  Zutritt  s. 
S.  17)  enthält  liturgische  Geräte,  Reliquien  und  Meßgewänder.  „Führer" 
von  1909,  50  h.  —  Im  Vors  aal  sieben  Brüsseler  Bildteppiche  aus  dem 
XYj*£vti.  Jahrhundert.  —  In  dem  elektrisch  erleuchteten  Hauptsaal: 
prächtige  Pontifikal-Omate.  z.  T.  von  Maiia  Theresia  gestiftet  (hervorzu- 
heben Nr.  28,  29,  30,  56,  82,  83,  181);  Monstranzen  (Nr.  32,  36,  107);  Reli- 
quienaltärchen  (Nr.  102);  38.  Gebetbuch  Kaiser  Karls  VI.,  deutsche  Arbeit 
aus  dem  Ende  des  xvi.  Jahrb..;  242.  Reliquienkapsel  Kaiser  Karls  V.;  215. 
Schweißtuch  der  h.  Veronika  in  kostbarem  Rahmen  u.  a. 

Die  k.  k.  *Schatzkammer  (Aufgang  in  der  Durctgangsrotunde  zwischen 
Michaeler  und  Franzensplatz,  s.S. 29;  Einlaß  s.  S.  17)  enthält  denhabsburgisch- 


32    Route  1.  WIEN.  xmSSSl 

lothringischen  Hausschatz  an  Krönungsinsignien,  Hoheitszeichen,  Juwelen 
usw.  Er  ist  in  fünf  1747  unter  Maria  Theresia  mit  prächtigen  Wandkasten 
und  Vertäfelung  aus  Walnußholz  ausgeschmückten  Räumen  aufgestellt. 
„Führer",  von  1909,  60  h.    Schatzmeister:  Hofrat  Karl  Parsch. 

I.  Zimmer  (Vorraum) :  Lederbehälter  für  die  seit  1357  in  der  Burg  Karl- 
stein (S.  321),  1424-1796  größtenteils  in  Nürnberg  und  Aachen  verwahrten, 
seitdem  nach  Wien  gebrachten  Kleinodien  und  Keliquien  des  römisch- 
deutschen Reiches  aus  dem  xv.  und  xvi.  Jahrhundert. 

II.  Zimmer.  Im  Mittelschrank  I  die*  Kleinodien  des  römisch-deutschen 
Reiches:  die  *Kaiserkrone  (xi.-xii.  Jahrh.),  Reichsapfel  (xn.  Jahrh.)  und 
zwei  Zepter  (xin.  und  xiv.  Jahrh.);  sog.  Säbel  Karls  d.  Gr.,  aus  Aachen 
(vermutlich  sizilische  Arbeit-,  xn.  Jahrh.);  das  angeblich  aus  der  Gruft 
Karls  d.  Gr.  stammende  Evangelienbuch,  auf  welches  der  Kaiser  vor  der 
Krönung  den  Eid  leistete  (Einband  aus  dem  xv.  Jahrh.);  das  sog.  Schwert 
des  h.  Mauritius  (xn.  Jahrh.),  das  bei  der  Krönung  vorangetragen  wurde; 
das  kaiserl.  Zeremonienschwert  (wahrscheinlich  für  Heinrich  VI.  in  Sizilien 
gefertigt).  —  Wandkasten  II :  "Krönungsgewänder  der  normannischen  Könige, 
sarazenische  Arbeiten  aus  Palermo,  seit  Heinrich  VI.  (f  1197)  Insignien  der 
deutschen  Kaiser,  darunter  ein  kostbarer  Mantel,  wie  die  Dalmatika  1133 
für  Roger  II.  verfertigt,  eine  Alba,  1181  für  Wilhelm  II.  hergestellt,  ein 
Gürtel  mit  kunstvollen  Goldfiligranblättchen.  —  Mittelkasten  111:  Reliquien 
des  römisch-deutschen  Reiches :  Reichskreuz  aus  der  Zeit  Konrads  III.  (1137- 
52),  ehemals  Reliquienbehälter  für  die  sog.  Lanze  des  h.  Mauritius  mit 
dem  Nagel  vom  Kreuze  Christi  und  für  das  Stück  vom  h.  Kreuz;  Reliquiar 
des  h.  Stephan,  angeblich  aus  der  Zeit  Karls  d.  Gr.,  aber  z.  T.  erneut.  — 
Wandkasten  IV:  Wappenröcke  für  Herolde.  —  Schrank  V:  Schale  aus 
orientalischem  Achat  (75cm  Durchmesser).  —  Mittelschrank  VI:  *  Kleinodien 
aus  dem  Schatze  des  Ordens  vom  Goldenen  Vliese  (Toison  d'Or),  der  1430  durch 
Philipp  den  Guten  von  Burgund  gestiftet  wurde.  —  Wandschrank  VII : 
Bundhut  des  Wappenkönigs  und  Mantel  eines  Toison-Ordensritters. 

III.  Zimmer.  Im  Wandkasten  VIII  u.  a.  der  Reichskammerrichter- 
stab,  den  Maximilian  I.  1495  zu  Frankfurt  seinem  Rat  und  Oberhofmeister 
Eitel  Friedrich  Grafen  von  Zollern  verlieh.  —  Wandkasten  X :  burgundische 
und  österreichische  Krönungs-  und  Lehenschwerter.  —  Im  Mittelschrank  XII 
die  österreichischen  Kroninsignien  und  Ordenszeichen:  die  österr.  *Kaiser- 
krone,  ehemals  als  erzherzoglich  österreichische  und  böhmisch-ungarische 
Königskrone  von  den  habsburgischen  Fürsten  beim  Einzüge  in  Frankfurt 
vor  der  Kaiserkrönung  getragen,  Reichsapfel,  beide  aus  der  Zeit  Rudolfs  II.; 
Zepter,  für  Kaiser  Matthias  1612  gefertigt;  Toison-Orden  aus  150  Brillanten, 
in  der  Mitte  ein  rosenroter  Brillant  (264/32  Karat).  —  R.  das 

IV.  Zimmer.  Im  Mittelschrank  XIII  der  * Privatschmuck  des  österr. 
Kaiserhauses:  der  berühmte  „Florentiner"  Diamant,  13373  Karat  schwer, 
einst  im  Besitze  Karls  des  Kühnen,  später  im  toskanischen  Schatz,  jetzt 
in  einer  brillantenen  Hutagraffe  befestigt;  Brillantdiadem  mit  dem  „Frank- 
furter" Solitär  (445/8  Karat);  das  sog.  Rosencollier  und  die  Smaragdgarnitur 
der  Kaiserin  Maria  Theresia;  die  diamantene  Krone  der  Kaiserin  Elisabeth. 
—  Im  Wandkasten  XIV  das  kaiserliche  Taufzeug,  darunter  ein  goldenes 
Gießkännchen  (deutsche  Arbeit,  um  1550).  —  Wandkasten  XV:  Krone  des 
Königs  Wladislaw  II.  von  Ungarn.  —  Wandkasten  XVI:  Insignien 
Napoleons  I.  als  Königs  von  Italien,  von  seiner  Krönung  zu  Mailand  (1805). 

V.  Zimmer:  silberne  vergoldete  Wiege  des  Herzogs  von  Reichstadt, 
Sohnes  Napoleons  I.  und  der  Maria  von  Österreich. 

Den  s.o.  Flügel  der  Burg  bildet  die  von  J.  B.  Fischer  v.  Erlach 
erhaute,  1726  vollendete  *Hofbibliothek  (IL  PI.  B  4),  deren  Haupt- 
front dem  Josephsplatz  (S.  36)  zugewendet  ist,  mit  kuppelgekröntem 
Mittelbau,  den  oben  eine  Minerva  auf  dem  Viergespann  schmückt; 
über  den  Seitengebäuden  Atlas  mit  dem  Himmels-  und  Gäa  mit  dem 
Erdglobus.  Vom  Haupteingang  führen  breite  Treppen  in  den  die  ganze 
Länge  des  Gebäudes  einnehmenden  *  Prunksaal  (Eintr.  s.  S.  16), 


Holbibliothek.  W1EN.  I.  Baute.    33 

der  wohl  als  die  herrlichste  Biicherhalle  der  Welt  bezeichnet  werden 
darf,  mit  elliptischem  Kuppelraum  in  der  Mitte,  gegen  den  sich  die 
Seitenräume  zwischen  Säulenstellungen  öffnen.  Die  allegorischen 
Fresken,  von  Daniel  Gran  (1730),  verherrlichen  in  der  Kuppel  die 
Gründer  und  Förderer  der  Bibliothek,  im  übrigen  die  verschiedenen 
Wissenschaften  und  Künste.  Die  Marmorstatuen  Karls  VI.  und  an- 
derer Habsburger  werden  dem  Bildhauer  Peter  Strudel  zugeschrieben. 
Reich  ornamentierte  Bücherschränke  und  eine  Galerie  aus  Nußbaum- 
holz, zu  der  steinerne  Wendeltreppen  hinaufführen,  vervollstän- 
digen die  architektonische  Dekoration.  Bei  Besuchen  auswärtiger 
Herrscher  wird  der  Saal  als  Cercle-Appartement  benutzt. 

Die  Hofbibliothek  (Direktor  Hofrat  Prof.  Dr.  Jos.  v.  Karabacek)  um- 
faßt 1000000  Druckbände,  darunter  8000  Wiegendrucke,  sowie  40000  Musi- 
kalien, 33000  Handschritten,  30000  Auto graphen,  350000  Kupferstiche  usw. 
Während  der  Sommermonate  finden  im  Prunksaal  wechselnde  Ausstel- 
lungen statt.  —  Der  Lesesaal  (Eintr.  s.  S.  16)  ist  in  dem  ehem.  Bücher- 
saal des  Augustinerklosters  (S.  36). 

Von  Handschriften  seien  genannt:  die  *Genesis,  griechische 
Silber-  und  Goldschrift  auf  Purpurpergament,  mit  farbigen  Illustrationen 
(v.  Jahrh.);  das  *Pflanzenbuch  des  Dioskurides,  Abschrift  für  die  byzanti- 
nische Prinzessin  Juliana  Anicia  (Anf.  des  vi.  Jahrb.);  griechische  Evangelien 
(x.  u.  xi.  Jahrh.);  die  5.  Dekade  von  Livius"1  römischer  Geschichte  (v.  .lahrh. ; 
Unikum);  Psalterium,  Geschenk  Karls  d.  Gr.  an  Papst  Hadrian  I.  (+  795); 
Otfried's  Evangelien-Harmonie  (um  865  verfaßt) ,  hervorragende  gleich- 
zeitige Handschrift;  Tristan  und  Isolt  Gottfrieds  von  Straßburg  (um  1210 
verfaßt),  Abschrift  aus  dem  xiv.  Jahrh. ;  die  Wenzelsbibel  (deutsche  Bibel- 
übersetzung in  sechs  Foliobänden),  ursprünglich  im  Besitz  des  Königs 
Wenzel;  °Evangeliar  von  Johann  von  Troppau  (1368);  das  Rationale 
des  Durandus,  Abschrift  mit  Miniaturen  der  Wiener  Schule  (c.  1395-1403); 
Kaiser  Karls  IV.  goldene  Bulle,  Abschrift  für  König  Wenzel-#(1400);  der 
Roman  von  den  Taten  des  Gerard  de  Roussillon,  französische  Übersetzung 
für  Herzog  Philipp  den  Guten  von  Burgund  (1447);  *  Auszug  aus  der  Chronik 
von  Jerusalem,  Brügger  Handschrift  für  Herzog  Philipp  den  Guten  (c.  1450), 
gleichfalls  mit  Miniaturen  der  altflandrischen  Schule;  das  Gebetbuch  Kaiser 
Maximilians  I.,  mit  Vollbildern  von  Paul  Bening;  das  vielgebrauchte  Gebet- 
buch Kaiser  Karls  V.,  mit  Namensschrift  seiner  Verwandten;  Seb.  Brants 
„Seelengärtlein",  mit  66  Bildern  von  Gerard  Horebout  u.  a. ;  französ. 
Gebetbuch  in  der  Art  der  Livres  d'heures  des  Herzogs  Jean  de  Berry 
(xv.  Jahrh.);  der  Roman  „vom  liebebefangenen  Herzen",  von  Herzog 
Rene  I.  von  Anjou,  älteste  bekannte  Handschrift,  mit  herrlichen  'Minia- 
turen; französ.  Übersetzung  der  Teseide  Boccaccio1s,  ebenfalls  mit  Minia- 
turen in  der  Art  des  Jean  Foucquet  (c.  1470);  mehrere  Handschriften  aus 
der  Bibliothek  des  Königs  Matthias  Corvinus  von  Ungarn,  mit  schönen 
Miniaturen  von  dem  Florentiner  Attavante ;  Eurialo  d'Ascoli's  Gedicht  „vom 
Siege  des  Adlers",  mit  Miniaturen  von  Giulio  Clovio;  Torquato  Tasso's 
Gerusalemme  conquistata,  vom  Dichter  selbst  geschrieben.  Unter  den  orien- 
talischen Handschriften  Koran fragmente  in  kufischer  Schrift,  mit  den 
ältesten  arabischen  Miniaturen  (ix.  u.  x.  Jahrh.);  die  arabische  Bilderhand- 
schrift von  Harirfs  Makämen  (1334);  arabische  Bearbeitung  des  Galenus 
über  die  Latwergen,  ebenfalls  mit  Menschen-  und  Tierbildern  (xm.  Jahrh.); 
Prinz  Schähi,s  Diwan,  persische  Handschrift  mit  köstlichen  Miniaturen 
(Anf.  des  xvi.  Jahrh.);  das  „Königsalbum",  mit  48  persischen  Kalligraphien 
(xv.u.  xvi.  Jahrh  ),1572  dem  Sultan  Muräd  III.  geschenkt. —  Zur  Handschriften- 
abteilung gehört  auch  die  Autographensammlung:  Autographen  der 
Habsburger  (seit  Maximilian  1.)  und  berühmter  Persönlichkeiten. 

Hervorragende  Wiegendrucke  (Inkunabeln)  sind:  das  einzige  voll- 
ständige Exemplar  des  Psalteriums  von  Fust  und  Schofler  (1457);  die  42 
»eilige  Gutenbergbibel ;   die  36 zeilige  Bibel;    unter  den  spanischen  Früh- 


34     Kouitl,  WIEN.  2.HÄ 

drucken  namentlich  L>iego  de  Valera's  Cronica  de  Espana  (Salamanca  1493) 
und  das  Missale  Mozarabicum  ;  Drucke  von  Caxton  und  Wynkyn  de  Worde. 

In  der  Musik alien ab teilung:  das  mit  herrlichen  Miniaturen  ver- 
zierte Kuttenberger  Cantionale,  seltene  Drucke  von  1503-32,  sowie  musi- 
kalische Autographen  von  Orlando  di  Lasso ,  Jos.  Haydn,  Mozart  und 
Beethoven.  —  Das  Hauptstück  der  geographischen  Abteilung  ist 
die  ,,Peutinger1sühe  Tafel"  (xiii.  Jahrb.),  die  einzige  erhaltene  Kopie  einer 
römischen  Reichs-Straßenkarte  des  in.  Jahrh.  nach  Chr. 

Die  Kupferstichsammlung,  d  eren  Kern  die  Sammlung  des  Prinzen 
Eugen  von  Savoyen  bildet,  umfaßt  graphische  Kunstblätter  aller  Schulen. 
Hervorragend  besonders  der  deutsche  Holzschnitt  und  Kupferstich  (xv. .Jahrh.), 
die  Dürerschule,  Rembrandt,  das  englische  Schabkunstblatt  (xviii.  Jahrh.), 
die  österr.  Graphik  (xix.  Jahrh.)  und  die  moderne  Kunst.  —  Unterab- 
teilungen sind  eine  große  Porträtsammlung  (100000  Blätter,  darunter  die 
Wlassack^sche  und  die  Hyrtl-Friedlowsky''sche  Sammlung),  die  Sammlung 
von  Darstellungen  geschichtlicher  Ereignisse,  Veduten  und  architektonische 
Aufnahmen,  Tafelwerke  und  Photographien. 

Im  III.  Stockwerk  (Eingang  an  der  SO. -Seite  des  Josephsplatzes,  mittlere 
Tür)  der  *Papyrus  des  Erzherzogs  Rainer,  eine  große,  1877-78  im 
ägyptischen  Fayüm  entdeckte  und  durch  andere  Funde  ergänzte  Urkunden- 
sammlung in  zehn  Sprachen.  Großer  wissenschaftlicher  Katalog  von  1894. 
—  I.  Saal  (hieroglyphische,  hieratische,  demotische  und  koptische  Texte) : 
Nr  102a.  Papyrus  Reinisch,  ein  Totenbuch  aus  der  Zeit  Tethmosis1  III. 
(c.  1500  vor  Chr.) ;  103.  hieratisches  Totenbuch  (fast  9m  lang)  mit  der  Dar- 
stellung des  Totengerichts;  1426-29.  demotische  Rechtsurkunden.  In  den 
Schaupulten  Schreibstoffe  (Papyrus,  Holz,  Ton,  Wachstafel ,  Leinwand, 
Leder)  und  Schriftproben.  —  II.  Saal  (griechisch,  lateinisch,  Pehlevi) :  225. 
Bekenntnis  aus  der  Volkszählung  im  J.  175  nach  Chr.;  467.  tachygraphi- 
scher  (stenographischer)  Papyrus  aus  byzantinischer  Zeit ;  445-463.  persische 
Schriftstücke  aus  der  Zeit  der  Sassanidenherrschaft  (Anf.  des  vn.  Jahrh.); 
52.  Fragmente  aus  der  Hekale  des  Dichters  Kallimachus  (in.  Jahrh.  vor 
Chr.);  525-529.  Zauberpapyrus  und  Amulette;  *531.  Chorgesang  aus  der 
Tragödie  Orestes  von  Euripides  (Text  und  Noten;  Niederschrift  aus  der 
Zeit  der  Geburt  Christi);  536.  Bruchstück  aus  der  Septuaginta  (Esaias ; 
in.  Jahrb.);  537.  Fragmente  eines  Stückes  des  Komikers  Epicharmos 
(v.  Jahrh.  vor  Chr.);  541.  Bruchstück  eines  vorkanonischen  Evangeliums 
(11.  Jahrh.).  An  den  Wänden  Mumienbildnisse  aus  Rubajjat;  zwischen  den 
Fenstern  eine  Papyrusstaude.  —  III.  Saal  (arabisch,  hebräisch,  syrisch) : 
Urkunden  der  ersten  Nachfolger  des  Propheten  aus  der  Zeit  der  Eroberung 
•Ägyptens  (556.  Kontributionsbefehl  des  Oberfeldherrn  Amru,  aus  dem  J.  643) ; 
917  fg.  älteste  Proben  von  Schriften  auf  Hadernpapier;  929 fg.  älteste 
Drucke  auf  Papier  (x.  Jahrh.). 

Die  Durchfahrt  in  der  S.-Ecke  des  Franzensplatzes  (S.  30),  1. 
neben  der  Hauptwache,  mündet  auf  den  äußeren  Burg-  oder 
Heldenplatz  (II.  PI.  B  3,  4),  den  im  SW.  das  1821-24  von 
P.  v.  Nobile  im  klassischen  Stil  erbaute  Burgtor  gegen  die  Ring- 
straße abschließt.  Ihn  schmücken  zwei  Reiterstandbilder :  1.  Prinz 
Eugen  v.  Savoyen,  der  Führer  der  kaiserlichen  Heere  gegen  Türken 
und  Franzosen  (f  1736),  r.  Erzherzog  Karl,  der  Sieger  von  Aspern 
(f  1847),  beide  in  Bronze  von  A.  D.  Fernkorn  auf  hohen  Marmor- 
sockeln, 1865  und  1860  errichtet. 

Der  Heldenplatz  ist  nach  Gott  fr.  Sempers  und  Karl  v.  Hasenauers 
großartigen  Plänen  von  1870-75  als  forumartiger  Mittelhof  einer 
neuen  Hofburg  gedacht,  die  mit  den  beiden  Hofmuseen  jenseit 
des  Burgrings  und  dem  Hofstallgebäude  im  Hintergrund  (vgl.  S.  48) 
ein  Ganzes  bilden  würde.  Zur  Ausführung  ist  nur  der  die  SO.- 
Seite  des  Platzes  einnehmende  Flügel  gelangt,  ein  glänzender  Palast 


fsüiwestl.  Teil.  WIKN"  lBoute-    35 

im  Spätrenaissancestil,  dessen  Außenbau  beim  Tode  Haseiiauer  & 
(1894)  größtenteils  vollendet  war.  Den  innern  Ausbau  leitete 
1897-1907  Oberbaurat  Friedr.  Ohmann,  jetzt  Oberbaurat  Ludw. 
Baumann.  Hier  sollen  auch  die  Sammlangen  des  Erzherzogs  Franz 
Ferdinand  und  die  Aquarelle  und  Handzeichnungen  aus  dem  kunst- 
historischen Hofmuseum  aufgestellt  werden.  —  Die  Rückseite  ist 
dem  Hof-  oder  Kaisergarten  zugewendet,  in  dem  ein  Reiterbild 
Franz'  1.  (1745-65)  von  Balth.  Moll  steht  (unzugänglich). 

3.  Südwestlicher  Teil  der  Inneren  Stadt. 

DenNeuenMarkt  (iL  PI.  C  3, 4),  im  W.  der  Kärntner  Straße 
(S.  27),  schmückt  ein  1793  von  Raph.  Donner  (S.  23)  in  Bleiguß 
ausgeführter,  1873  in  Bronze  erneuter  *Brunnen,  mit  einer  sitzenden 
weiblichen  Figur,  die  ein  Medaillonbild  des  Äskulap  hält,  Putten 
und  wasserspeienden  Fischen  in  der  Mitte  und  den  Figuren  der 
vier  Hauptflüsse  des  Erzherzogtums  Österreich,  Enns,  Ybbs,  Traun 
und  March. 

An  der  Westseite  des  Platzes  liegt  die  Kapuzinerkirche  (II.  PI. 
C  4),  1622-32  im  Barockstil  erbaut,  mit  der  Kaisergruft.  Eintritt 
s.  S.  17;  Eingang  1.  von  der  Kirche  (Tür  Nr.  2). 

Die  Kaisergruft  birgt  zur  Zeit  132  Särge.  R.  in  der  1701  erweiterten 
alten  Gruft,  in  die  der  Kapuziner  zuletzt  führt,  die  z.  T.  reich  ver- 
zierten Särge  des  alten  habsbnrgischen  Hauses :  r.  die  Kaiser  von  Matthias 
(f  1619)  bis  zu  Karl  VI.  (f  1740;  Sarkophag  von  Joh.  Nik.  Moll),  außer 
Ferdinand  II.  (f  1637),  der  in  Graz  beigesetzt  ist  (vgl.  S.234)-,  1.  ihre 
Gemahlinnen  von  der  Kaiserin  Anna  (t  1618),  der  Stifterin  der  Kirche,  an. 
—  L.  die  1748  angelegte,  mehrfach  vergrößerte  neue  Gruft,  mit  den 
Särgen  der  Habsburg-Lothringer :  im  ersten  Raum  Maria  Theresia  (t  1780) 
und  ihr  Gemahl  Franz  I.  (f  1765),  in  prunkvollem  Doppelsarkophage  von 
Balth.  Moll,  umgeben  von  ihren  Kindern,  am  Fußende  der  schlichte  Kupfer- 
sarg Josephs  II.  (f  1790) ;  im  zweiten  Raum  ebenfalls  in  einfachen  Kupfer- 
särgen Franz  II.  (f  1835),  umgeben  von  seinen  vier  Gemahlinnen,  daneben 
r.  Marie  Luise,  die  Gemahlin  Napoleons  1.  (f  1847),  und  1.  ihr  Sohn  der 
Herzog  von  Reichstadt  (f  1832)-,  im  dritten  Raum  neben  einer  Marien- 
statue 1.  die  Kaiserin  Elisabeth  (f  1898),  r.  Kronprinz  Rudolph  (f  1889); 
im  vierten  Raum  Kaiser  Maximilian  von  Mexiko  (t  1857)  und  Särge  des 
Hauses  Toscana,  dann  Erzh.  Karl  (f  1847)  und  Erzh.  Albrecht  (f  1895).  — 
„Historisch-chronologisches  Verzeichnis"  20  h. 

Den  Alb  rechtsplatz  (II.  PI.  C  4),  den  verkehrreichen  Platz 
an  der  Rückseite  des  Hofoperntheaters  (S.  49),  schmückt  das  Marmor- 
Standbild  Mozart's,  von  V.  Tilgner  (1896),  mit  reizenden  Pntten  am 
Sockel.  Gegenüber,  an  der  Angustinerbastei,  der  Albrechtsbrunnen, 
von  Joh.  Meixner  (1869),  mit  Marmorstatuen  der  Donau  und  ihrer 
Nebenflüsse ;  oben  auf  der  Bastei  ein  bronzenes  Reiterstandbild 
des  Erzherzogs  Albrecht  (1817-95),  des  Siegers  von  Oustozza  im 
J,  1866,  von  K.  Zumbusch  (1898).  —  An  der  N.-Seite  des  Platzes, 
Ecke  Augustinerstraße,  der  Phüippshof,  1884  von  K.  König  im 
Barockstil  erbaut. 

An  der  W.-Seite  des  Albrechtsplatzes  erhebt  sich  das  lang- 
gestrekte  Palais  des  Erzherzogs  Friedrich  (II.  PI.  C  4),  1801-4 
von  Montoyer  erbaut,  1867  umgestaltet,  mit  der  unter  dem  Namen 


36    *>«*'•  WIEN-  3.Südwist«S 

Albertina  berühmten  Sammlung  von  Handzeichnungen  und  Kupfer- 
stichen (Eintritt  s.  S.  16).  Direktor:  Dr.  Jos.  Meder. 

Die  *Albertina  (Eingang  im  Hintergebäude,  1.  Stock),  von  Herzog 
Albert  von  Sachsen-Teschen  (f  1822)  angelegt,  von  Erzherzog  Karl  (f  1847) 
und  Erzherzog  Albrecht  (S.  35)  fortgeführt,  ist  an  Handzeichnungen  eine 
der  reichsten  in  Europa:  20  600  Blätter,  u.  a.  von  Raffael  einige  Madonnen- 
studien, 145  Zeichnungen  von  Dürer,  52  meist  echte  Zeichnungen  von 
Rubens,  150  Zeichnungen  von  Rembrandt  und  seinen  Schülern  (die 
größte  Sammlung  ihrer  Art).  Des  beschränkten  Raumes  wegen  ist  nur 
ein  kleiner  Teil  der  Schätze  ausgestellt.  Die  Dürerschen  Zeichnungen, 
von  denen  der  Feldhase  (1502),  das  große  Rasenstück  (1603),  die  sog.  „grüne 
Passion"  (1504)  und  das  Bildnis  Kaiser  Maximilian^  I.  (1518)  hervorgehoben 
seien,  werden  an  den  Besuchstagen  in  Faksimiles  gezeigt  (die  Originale 
nur  zu  Studienzwecken  an  den  übrigen  Wochentagen  9-12  Uhr,  nach  Mel- 
dung bei  der  Direktion).  —  Die  Kupferstichs ammlung  enthält  über  220 0U0 
Blätter,  darunter  die  Werke  von  A.  Dürer,  Marc  Anton  Raimondi  und 
L.  v.  Leyden  in  Prachtdrucken.  —  Die  Bibliothek  (50000  Bände)  ist  reich 
an  älteren  Prachtwerken,  an  historischen,  militärwissenschaftlichen  und 
besonders  an  kunstgeschichtlichen  Werken  und  seltenen  alten  Drucken. 
—  Die  Kartensammlung  umfaßt  24000  Landkarten  und  Pläne. 

An  der  W. -Seite  des  Lobkowitzplatzes  das  Lobkowüz' sehe  Palais 
(II.  PI.  C  4),  1685-90  von  C.  A.  Caimevale  erbaut. 

Die  Augustiner kirche  (Hofpfarrkirche;  II.  PI.  B  C4),  1349  voll- 
endet, ist  eine  dreischiffige  gotische  Hallenkirche  mit  auffallend 
langem  Chor.  Das  Langhaus  ist  18, 6m,  der  Chor  22,gm  hoch.  Der 
unschöne  Turm  hat  1849/50  einen  Aufbau  erhalten. 

Das  Innere  ist  stark  modernisiert.  Im  r.  Seitenschiff,  dem  Eingang 
gegenüber,  das  wirkungsvolle  Grabmal  der  Maria  Christina  (f  1793),  Tochter 
der  Kaiserin  Maria  Theresia,  das  ihr  Gemahl,  Herzog  Albert  von  Sachsen- 
Teschen,  1805  von  Canova  errichten  ließ:  eine  5m  h.  Marmorpyramide  mit 
allegor.  Figuren.  —  Vor  dem  Chor  r.  die  1627  erbaute  Loretokapelle,  in  der 
die  Urnen  mit  den  Herzen  der  Kaiser  und  Kaiserinnen  aufbewahrt  werden 
(vgl.  S.  27).  —  Nebenan  im  Durchgang  die  verschlossene,  aber  durch  das 
Fenster  sichtbare  zweischiffige  gotische  St.  Georgskapelle,  in  deren  Mitte 
das  Grabmal  des  Kaisers  Leopold  II.  (1790-92;  vgl.  S  35),  von  Fr.  Zauner. 
Daneben  bezeichnet  eine  einfache  Grabplatte  im  Fußboden  die  Ruhestätte 
van  Swieten's  (t  1772),  des  Leibarztes  der  Kaiserin  Maria  Theresia.  An 
der  Eingangs  wand  das  Grabmal  des  Feldmarschalls  Grafen  Daun  (1705-66), 
von  A.  K.  Moll,  durch  Maria  Theresia  „patriae  liberatori"  errichtet.  — 
Pater  Abraham  a  Santa  Clara  (f  1709)  war  Prediger  an  dieser  Kirche. 

Der  Kirche  schräg  gegenüber  in  der  zum  Graben  führenden 
Dorotheergasse,  r.  Nr.  17,  der  1901  vollendete  Neubau  des  k.  k. 
Versatz-,  Verwahrung*-  und  Versteigerungsamtes  oder  Dorotheums 
(wochentags  3-5  Uhr),  1.  Nr.  18  die  evang. -lutherische  und  Nr.  16 
die  reformierte  Kirche. 

Den  Josephsplatz  (II.  PI.  B  3,  4),  auf  dem  ein  bronzenes 
Reiterstandbild  Josephs  II,  (1780-90)  in  röm.  Imperatorentracht 
von  Fr.  Zanner  steht  (1807),  begrenzen:  n.w.  die  Redoutensäle 
der  Hofburg,  s.w.  die  Hofbibliothek  (S.  32;  der  Torweg  in  der 
westl.  Ecke  führt  in  den  Schweizerhof,  s.  S.  31);  s.o.  das  ehem. 
Augustinerkloster  (Lesesaal  der  Hofbibliothek  s.  S.  33) ;  ö.  Nr.  5  der 
gräil.  Pallavicini' sehe  Palast,  1783-84  für  den  Grafen  v.  Fries  durch 
J.  F.  v.  Hohenberg  im  klassizistischen  Stil  erbaut,  mit  Karyatiden- 
portal von  Fr.  Zauner. 


^«f  WIEN.  1.  Route.     37 

In  der  N.-Ecke  des  Josephsplatzes  führt,  zwischen  dem  Redouten- 
saalbau  und  der  Stallburg,  die  S.  29  erwähnte  überwölbte  Durch- 
fahrt zur  Reitschulgasse  und  dem  Michael  er  Platz. 

Vom  Michael  er  Platz  (S.  28)  führt  die  Schauflergasse  westl.,  an 
dem  (r.,  Nr.  2)  Kunstgewerbeverein  (Eintr.  s.  S.  18)  und  dem  Ge- 
bäude der  k.  k.  Landwirtschafts-Gesellschaft  (Nr.  6)  vorüber,  zum 
Ballhausplatz  (II.  PI.  B  3),  an  dessen  W. -Seite  das  Ministerium 
des  Äußern  und  des  kaiserl.  Hauses,  1716-21  erbaut,  1881-82  be- 
deutend erweitert.  —  Yolksgarten  s.  S.  46. 

Nördl.  vom  Ballhausplatz  ist  der  Minorit enplatz  (II.  PI. 
B  3).  Die  Minoritenkirche,  eine  dreischiffige  gotische  Hallen- 
kirche, 1404  vollendet,  mit  skulpturenreichem  Portal  (um  1395), 
seit  der  Aufhebung  des  Minoritenklosters  (1786)  Kirche  der  Ita- 
liener, enthält  seit  1846  im  1.  Seitenschiff  eine  Mosaikkopie  des 
Leonardo'schen  Abendmahls;  im  r.  Seitenschiff  das  Denkmal  des 
Dichters  Pietro  Metastasio  (geb.  1698,  f  1782  in  Wien),  von  Luc- 
cardi  (1854).  —  An  der  S.-Seite  des  Platzes  das  1902  von  Hofer 
und  Holzeland  erbaute  k.  u.  k.  Haus-,  Hof-  und  Staatsarchiv 
(II.  PI.  B  3),  mit  100000  Urkunden  (zum  Studium  werkt.  972-2V2, 
So.  10-1  Uhr  geöffnet;  die  Schausammlung  Mi.  10-1  Uhr  gegen 
Karten,  die  tags  vorher  in  der  Direktion  ausgegeben  werden,  Katalog 
1  K).  Nordwestl.  Nr.  7  das  Kultus-  u.  Unterrichtsministerium, 
1683  im  Barockstil  als  Starhemberg  -Palais  erbaut.  — Minoriten- 
platz  5  und  Bankgasse  9  das  fürstl.  Liechtenstein'sche  Majorats- 
haus (II.  PI.  B  3),  1699-1711  von  Gabrielli  aus  Rovereto  und  Dom. 
Martinelli  errichtet ,  mit  prachtvollem  Treppenhaus.  —  Hofburg- 
theater s.  S.  45. 

Östl.  von  der  Minoritenkirche,  Herrengasse  Nr.  11,  die  Statt- 
halterei  (IL  PI.  B  3),  1847  von  P.  Sprenger  erbaut. 

Herrengasse  Nr.  13  das  niederösterreichische  Landhans  (II.  PI. 
B  3),  1513-18  am  Minoritenplatz  errichtet,  1560-1600  bis  zur 
Herrengasse  ausgebaut,  1837-44  von  Pichl  z.  T.  neu  aufgeführt. 
Eintritt  1 .  Juni-30.  Sept.  9-1  Uhr  durch  den  Hauswart. 

Eingangshalle  nnd  Hof  waren  am  13.  März  1848  ein  Hauptschauplatz 
der  Revolution.  —  L.  im  I.  Stock  die  nieder  Österreich.  Landesbibliothek 
(20000 Bände;  Bibliothekar:  Dr.  Vancsa);  der  Hauptsaal,  ehemals  Sitzungs- 
zimmer der  Abgeordneten,  hat  eine  schöne  Renaissance -Holzdecke  von 
G.  Haas  (1572)  und  eine  merkwürdige  Tür;  dahinter  das  Mannskripten- 
zimmer, früher  Vorraum,  mit  prächtiger  Decke  (Malereien  von  1571,  1846 
restauriert,  auf  die  Kämpfe  der  Wiener  Protestanten  gegen  die  katholische 
Kirche  bezüglich)  und  zwei  schöne  Marmorportale. 

Das  Rückgebäude  enthält  im  Rrd^eschoß  an  Stelle  des  alten  Durch- 
gangs zum  Minoritenplatz  eine  Kapelle,  mit  gotischem  Gewölbe  und 
Altarbild  von  K.  Geyling  (nach  Entwürfen  von  L.  v.  Schnorr).  Im  I.  Stock 
mehrere  aus  dem  J.  1571  stammende,  im  xvm.  und  xix.  Jahrh.  moder- 
nisierte Räume :  der  Rittersaal  mit  dem  sog.  Justizthron,  die  Herrenstube, 
der  große  Sitzungssaal,  mit  Deckengemälde  von  Antonio  Beduzzi  (1710)  und 
die  Prälatenstube.    Nebenan  eine  gotische  Vorhalle,  jetzt  Beratungszimmer. 

Die  Herrengasse  mündet  nördl.  auf  die  Freiung  (S.  38),  südl. 
auf  den  Michael  er  Platz  (S.  28). 

Baedekers  Österreich.    28.  Aufl.  3 


38     Route  1.  WIEN.  .    XT    ,  L  f™*™ 

4.  Nordwestlicher 

4.  Nordwestlicher  Teil  der  Inneren  Stadt. 

Der  Platz  Am  Hof  (II.  PI.  B  C 2"),  der  größte  der  Altstadt, 
n.w.  vom  Graben  (S.  28),  bezeichnet,  wie  eine  Inschrift  an  dem 
Eckgebäude,  dem  Reichs-  Kriegsministerium  (Nr.  14),  meldet,  die 
Stelle  der  ältesten  Burg  der  Babenberger  (S.  21);  Neubau  des 
Ministeriums  s.  S.  50.  In  der  Mitte  eine  Mariensäule  (1668).  Vor 
dem  Kriegs ministerium  das  schöne  Reiterstandbild  des  Feldmar- 
schalls Radetzky  (1766-1858),  von  K.  Zumbusch  (1892),  auf  hohem 
Granitsockel,  den  Bronzereliefs  aus  dem  Leben  des  Feldherrn 
schmücken.  —  Die  Pfarrkibche  am  Hof  (zu  den  neun  Chören  der 
Engel),  1.  neben  dem  Ministerium,  ursprünglich  ein  gotischer  Bau 
(xv.  Jahrh.),  ist  im  xvr.  Jahrh.  und  1662  umgebaut  worden.  — 
An  der  W.-Seite,  Nr.  6,  die  Österr.  Kreditanstalt  (II.  PI.  B  2),  1858 
von  Fröhlich  erbaut.  —  An  der  NO.-Seite,  Ecke  der  Färbergasse, 
Nr.  10  das  ehem.  bürgerliche  Zeughaus,  jetzt  Hauptfeuerwache,  1562 
erbaut,  mit  Fassade  von  1732. 

In  der  Mitte  derFr  eiung(II.  PI.  B2),  des  westl.  anstoßenden 
Platzes,  der  seinen  Namen  dem  Asylrecht  der  Schottenkirche  ver- 
dankt, der  Austriabrunnen  von  Ludw.  v.  Schwanthaler  (1846). 

Links  Nr.  2  die  Österr. -Ungarische  Bank,  1860  im  italienischen 
Rundbogenstil  von  Ferstel  erbaut. 

R.  nebenan  Nr.  3  das  gräfl.  Harrach'sche  Palais  (II.  PI.  B  2), 
1689  erbaut,  mit  einer  wertvollen  Gemäldegalerie:  Einlaß  8.  S.  16; 
Eingang  durch  die  Tür  1.  vom  Hauptportal,  zwei  Treppen  hinauf. 
Die  Sammlung  zählt  über  400  Bilder,  namentlich  Italiener  und 
Franzosen  des  xvn.  -xviii.  Jahrh.,  sowie  Niederländer  und  Spa- 
nier des  xvn.  Jahrh.,  unter  letzteren  eine  Anzahl  Meister,  die  man 
außerhalb  Spaniens  sonst  selten  findet.  Katalog  in  Vorbereitung. 
Direktor:  Dr.  Dernjac. 

I.  Saal.  Niederländer  und  Deutsche.  An  der  Ausgangswand:  17. 
Paul  Potter  O),  Landschaft  mit  Kühen;  1.  Jan  Fyt  und  Com.  Schut, 
Früchtekranz.  —  51.  Antwerpener  Schule  (xvi.  Jahrh.),  großer  (stark  restau- 
rierter) Flügelaltar  aus  Rohrau,  in  der  Mitte  Christus  am  Kreuz,  1.  die 
h.  Anna  selbdritt,  r.  die  h.  Helena;  32.  E.  Bosch,  Christus  in  der  Vor- 
hölle; *44.  Meüter  der  weiblichen  Halbfiguren,  drei  musizierende  Mädchen ; 
315.  Jac.  van  Ruisdael(f),  Landschaft  (1649).  —  39.  Jac.  Jordaens,  der  h, 
Christoph  (Farbenskizze);  4.  W.  Cl.  Heda,  Stilleben  (1635).  —  387.  0.  Pencz, 
Kimon  und  Pera  (1546). 

I.  Kabinett  «Eckraum):  Italiener  ohne  Bedeutung. 

II.  Saal.  Meist  Franzosen  und  Italiener.  An  der  Eingangswand:  208, 
121.  Jos.  Vernet,  Seestücke  (121  beschädigt);  175,  400.  de  Troyy  Bildnisse. 
—  185,  187.  Raph.  Mengs,  h.  Christoph,  Geburt  Christi ;  172.  Eust.  Lesueur, 
Kindermord  zu  Bethlehem;  *188.  Pompeo  Batoni,  Susanna  im  Bade  (1751); 
176.  Domenichino,  h.  Hieronymus.  —  171.  Gasp.  Dughet  (Poussin),  römische 
Landschaft  mit  Tempelruine;  118.  Claude  Lorrain,  Sonnenuntergang. 

III.  Saal.  Bilder  von  und  nach  Ribera  (*2S2.  h.  Bartho'omau«,  253), 
Luca  Giordano  (228,  250,  270),  Caravaggio,  Solimena  (242,  243,  249,  252,  266). 

IL  Kabinett  (Tribuna),  mit  den  besten  Bildern  der  Galerie.  V  or  allem 
Spanier:  *333.  Velazquez ,  Bildnis  eines  jungen  Mannes;  *292,  318.  Juan 
Carreno,  Karl  II.  von  Spanien,  Maria  Anna,  Witwe  Philipps  IV.;  *306.  J.  B. 
del  Mazo  (?,  nicht  Velazquez),  spanischer  Infant  als  Kardinal;   Bilder  von 


|gf-  WIKN.  /.  Route.    39 

Herrera,  Coello  u.  a.  Außerdem:  318.  Rembrandt,  betender  Greis  (1661); 
46.  Amberger,  raännl.  Bildnis;  331.  H.  Rigaud,  Graf  Ferdinand  Harrach 
(1698);  296.  Art  des  B.  van  Orley,  Anbetung  der  Könige;  298.  P.  Brueghel 
d.  /.,  die.  sieben  Werke  der  Barmherzigkeit;  325.  Jakob  van  Amsterdam, 
mcänni.  Bildnis;  303.  Com.  de  Vos,  weibl.  Porträt;  330.  Tizian  (Werkstatt- 
bild), b.  Sebastian.  Am  Eingang  289.  Ansiebt  der  Freiung  mit  dem  Harrach- 
seben  Palais,  von  Canaletto. 

Durch  das  III.  in  das  IV.  Kabinett,  wo  noch  die  Ansicht  von  Wien 
aus  dem  xvn.  Jahrh.  von  P.  Snayers  erwähnt  sei. 

R.  vom  Harrach'schen  Palais,  Freiung  Nr.  4,  am  Ende  der 
Herrengasse  (S.  37),  liegt  das  *Palais  des  Fürsten  Kinsky  (II.  PI. 
B2),  mit  reicher  Fassade  und  stattlicher  Eingangshalle,  im  Barock- 
stil 1709-13  von  Hildebrand  für  den  Grafen  Daun  erbaut. 

Die  NW. -Seite  der  Freiung  nimmt  die  Schottenkirche  (II.  PI. 
B  2)  ein,  die  ihre  heutige  Gestalt  bei  einem  Umbau  1638-42  erhielt, 
im  xix.  Jahrh.  mehrfach  restauriert.  Im  Innern  zwei  Altarbilder 
von  Sandrart,  Hochaltar  von  Ferstel;  neben  dem  südl.  Seitenein- 
gang ein  Denkmal  des  Grafen  Starhemberg  (f  1701 ;  S.  22),  der  in 
einer  Nische  unter  dem  Hochaltar  ruht;  daneben,  in  der  unzu- 
gänglichen Stiftergruft ,  das  1901  erneute  Grabmal  des  Herzogs 
Heinrich  Jasomirgott,  an  den  auch  an  der  westl.  Außenseite  der 
Kirche  ein  Denkmal  von  J.  Breitner  (1893)  erinnert.  —  Die  Kirche 
gehörte  zu  der  nördl.  anstoßenden  ehem.  Benediktinerabtei,  dem 
sog.  Schottenhof  (II.  PI.  B  2),  der  1158  von  schottisch-irischen 
Mönchen  gegründet,  aber  mehrfach  umgebaut  wurde  (im  östl.  Flügel 
einige  Räume  mit  Gemälden,  u.  a.  bibl.  Szenen  mit  Wiener  An- 
sichten im  Hintergrund,  xv.  Jahrh.).  Auch  der  1773  erneute,  der 
Abtei  Melk  (S.  134)  gehörige  Mölkerhof,  auf  der  andern  Seite  der 
Schottengasse  ist  eine  jener  geistlichen  Stiften  gehörigen  Gebäude- 
gruppen, die  einen  großen  Teil  der  Stadt  einnahmen.  Die 
Schottengasse  mündet  nördl.  auf  den  Schottenring,  s.  S.  42. 

An  der  Nordostecke  der  Freiung,  Renngasse  4,  ist  das  gräfl. 
Schönborn'sche  Palais  (II.  PI.  B2),  um  1700  von  Fischer  v.  Erlach  (?) 
im  Barockstil  aufgeführt,  mit  schöner  Vorhalle  und  einer  kleinen 
Gemäldegalerie  (100  Bilder,  meist  Niederländer),  die  in  den  durch 
ihre  prächtige  Rokokodekoration  ausgezeichneten  Räumen  des 
I.  Stocks  aufgestellt  ist.  Eintritt  s.  S.  17 ;  Eingang  in  der  Vorhalle 
(r.).   Katalog  (1905)  40  h. 

I.  Saal:  15.  Jan  Wynants,  Flußtal  (1673);  17.  Rubens  O),  Faun  und 
Bacchantin  mit  Fruchtkorb;  18.  F.  Bot,  Hagar  in  der  Wüste;  *23.  Jac. 
Jordaens,  Meergötter.  Außerdem  Möbel,  Porzellan,  Gläser  u.  a.  —  II.  S  a  al : 
21.  Bern.  Beiotto,  das  Brunnenhaus  auf  der  Festung  Königstein  in  Sachsen ; 
25,  28.  Jan  Weenix,  totes  Wild;  27.  D.  Teniers  d.  J.  (?),  ein  Gelehrter; 
48.  Carlo  Cignani,  Venus  und  Amor;  32.  J.  van  Goyen,  Ansicht  von  Dord- 
recht;  35,  37.  Jac.  Gerritsz  Cuyp,  männl.  Bildnisse  (1633  und  1634);  *4i. 
Hans  Holbein  d.  J.,  männl.  Bildnis  (1532);  43.  Gabr.  Metsu,  die  belauschte 
Briefschreiberin.  —  III.  Saal:  86.  Rubens,  Studienkopf  zur  Löwenjagd 
(München);  76.  Jac.  van  Ruisdael,  Schloß  Bentheim;  90.  A.  van  Dyck,  Maria 
mit  dem  Kinde;  62.  F.  Neefs,  das  Innere  der  Kathedrale  zu  Antwerpen; 
96.  /.  van  Goyen,  Landschaft  ^  52.  Adr.  van  Ostade,  Bauernunterhaltung  ; 
114.  /.  D.  de  Heem,  Stilleben.  —  Im  IV.  Zimmer  (neben  dem  II.  Saal): 
Antiquitäten.    In  einem  Nebenraum  eine  zierliche  Rokoko-Sänfte. 

3* 


40    *«"  '■  WIEN-  4.  NordweaUicheÄ 

Vom  NW.-Ende  des  Grabens  (S.  28)  führen  r.  die  Tuchlauben 
durch  den  ältesten  Stadtteil  zum  Hohen  Markt  (II.P1.C2, 3).  Das 
ehem.  SiNA'sche  Palais  (Nr.  8),  von  Hansen  1860  umgebaut,  nimmt 
angeblich  die  Stelle  des  römischen  Prätoriums  ein  (Denktafel).  In  der 
Mitte  des  Platzes  ein  Votivdenkmal  mit  der  Vermählung  Maria,  nach 
Fischer  v.  Erlach' s  Entwurf  1732  errichtet,  die  Figuren  von  Oorradini. 

Zwischen  dem  Hohen  Markt  und  dem  Donaukanal  befand  sich 
bis  1622  das  Judenviertel  (vgl.  S.  20).  —  An  der  Ruprechtsstiege, 
unweit  des  Franz-Joseph-Kais  (S.  41),  r.  die  St.  Ruprechtskirche 
(II.  PI.  D  2),  der  Überlieferung  nach  die  älteste  Kirche  Wiens,  mit 
romanischen  Resten  aus  dem  Anfang  des  xm.  Jahrh.,im  xix.  Jahrh. 
gotisch  verändert. 

Zwischen  der  Wlpplinger  Straße  (1.  Nr.  7)  und  dem  Judenplatz 
(Nr.  11)  erhebt  sich  das  Ministerium  des  Innern  (II.  PI.  0  2), 
1714  für  die  böhmische  Hof  kanzlet  von  Fischer  v.  Erlach  erbaut.  — 
Gegenüber,  Wipplinger  Str.  8,  das  alte  Rathaus  oder  Magistrats- 
Gebäude  (II.  PI.  C  2),  ursprünglich  1316  von  Herzog  Friedrich 
dem  Schönen  der  Stadt  geschenkt,  die  barocke  Fassade  aus  dem 
Anf.  des  xviii.  Jahrh.  Im  Hof  ein  Brunnen  mit  prächtigem  Blei- 
gußrelief, Perseus  und  Andromeda,  von  R.  Donner  (1741). 

R.  neben  dem  Rathaushof  die  Salvator-  oder  Rathauskapelle 
(II.  PI.  C  2),  eigentlich  zwei  Kapellen  :  ein  zierlicher  frühgotischer 
Bau  (1361)  und,  an  der  Salvatorgasse ,  eine  spätgotische  Kapelle 
(1540),  mit  Portal  im  Stil  der  venezianischen  Frührenaissance, 
einem  der  ältesten  Renaissance-Denkmäler  auf  deutschem  Boden 
(2.  Hälfte  des  xvi.  Jahrh.).  Seit  1871  gehört  die  Kapelle  den  Alt- 
katholiken (nur  So.  10-12  Uhr  geöffnet). 

*Maria-Stiegen  (H.  PI.  C2  ;  Maria  am  Qestade\  am  NW.-Ende 
der  Salvatorgasse,  jetzt  Nationalkirche  der  Tschechen,  hat  ein  ein- 
schiffiges, 1394-1427  erneutes  spätgotisches  Langhaus,  das  sich  an 
den  großen  1369  vollendeten  Chor  in  etwas  verschobener  Richtung 
anlegt.  Sehr  merkwürdig  ist  der  57m  h.  siebeneckige  Turm,  1536 
aufgeführt,  mit  reich  durchbrochenem  steinernem  Kuppelhelm. 
Im  Chor  alte  Glasgemälde. 

5.   Östlicher  Teil  der  Inneren  Stadt. 

Die  stillen  Gassen  im  0.  der  Kärntner  und  Rotenturm-Straße 
enthalten  eine  Anzahl  sehenswerter  Bauten. 

Himmelpfortgasse  Nr.  8  das  *Reichs-Finanzministerium  (II.  PI. 
C4),  der  ehem.  Winterpalast  des  Prinzen  Eugen  von  Savoyen 
(f  hier  am  21.  April  1736),  in  reichem  Barockstil  1703-11  von 
Joh.  Bernh.  Fischer  v.  Erlach  und  Lukas  Hildebrand  erbaut,  mit 
höchst  malerischem  Treppenhause  und  prächtigen  Innenräumen. 
Auch  die  südl.  Hälfte  des  Finanzministeriums,  mit  der  Front 
Johannesgasse  5,  ein  nach  1690  für  den  Grafen  A.  v.  Questenberg 
erbauter  Palast,  ist  ein  bemerkenswertes  Beispiel  des  Wiener  Barock- 


5*  östlicher^.  WIEN-  '•*»*■     41 

Stils,  mit  schöner  Treppenanlage.  —  Die  kleine  St.  Annakirche 
(II.  PI.  C  4),  1320  gegründet,  1627-1773  zu  dem  angebauten  Je- 
suiten-Noviziat gehörig,  1632  im  Barockstil  umgebaut,  nach  einem 
Brande  1747  von  Daniel  Gran  neu  mit  Deckenfresken  ausge- 
schmückt, ist  jetzt  Nationalkirche  der  Franzosen  (So.  französ. 
Predigt). 

Beim  Stephansplatz ,  Singerstraße  7,  liegt  das  1730  erneute 
Deutschordenshaus,  mit  dem  Zentralarchiv  des  Deutschen  Ritter- 
ordens im  ersten  Stock  (geöffnet  werktags  9-2  Uhr).  Die  an  der 
Stelle  der  Marien kap eile  des  Ordens  1326  geweihte  gotische  Elisa- 
bethkirche (II.  PI.  03)  ist  in  dem  1747  modernisierten,  1864  herge- 
stellten Innern  mit  Wappenschildern,  Fahnen  und  Grabmälern 
reich  geschmückt;  hervorzuheben  der  Hochaltar,  niederländische 
Arbeit  aus  dem  Anf.  des  xv.  Jahrh.,  einst  in  der  Hochmeister- 
kapelle der  Marienburg,  und,  neben  dem  Eingang,  das  Renaissance- 
Grabmal  des  Komturs  Jobst  v.  Wetzhausen,  von  Hering  (1524).  — 
Weiter,  Nr.  16,  das  *Palais  des  Grafen  Breuner,  um  1730  vielleicht 
von  dem  damaligen  Besitzer  Stadthauptmann  Neupauer  erbaut;  an 
der  großartigen  Barockfassade  1.  und  r.  neben  dem  Balkon  zwei 
Statuengruppen,  Herkules  und  Antäus,  Äneas  und  Anchises.  — 
Nahebei,  auf  dem  Franziskanerplatz  (II.  PI.  0  D  3,  4),  der  Moses- 
brunnen, Zinkguß  von  J.  M.  Fischer  (1793). 

Die  Hauptverkehrsader  zwischen  der  Rotenturmstraße  und 
dem  Stubenring  (S.  50)  ist  die  Wollzeile  (II.  PI.  D  3). 

Wenige  Schritte  nördl. ,  Universitätsplatz  2,  die  alte  Univer- 
sität, jetzt  *  Akademie  der  Wissenschaften  (II.  PI.  D  3),  1753-55 
von  dem  franz.  Architekten  J.  N.  Jadot  de  Ville  Issey  erbaut,  mit 
prächtigem,  381qm  großem  Festsaal,  der  im  J.  1848  viel  genannten 
„Aulatt.  Die  ehem.  Universitätskirche,  als  Jesuitenkirche  1631 
aufgeführt,  ist  im  Innern  1705  von  Andrea  Pozzo  in  üppigem 
Barockstil  umgebaut  und  mit  Gewölbefresken  geschmückt  worden. 

—  Nordwestl.  das  Lugeck  (II.  PI.  D  3),  mit  einem  Bronzestandbilde 
Gutenberg's,  von  H.  Bitterlich  (1900). 

Östl.  vom  Universitätsplatz,  in  der  Postgasse,  liegen  das  1225 
gestiftete  Dominikanerkloster  (II.  PI.  D  3;  die  Kirche  1631  er- 
neut), die  1572  erbaute,  1772  hergestellte  Barbarakirche  (jetzt 
griechisch-unierte  Kirche),  das  Handelsministerium  (Nr.  8)  und  das 
Hauptpostamt  (Nr.  10/12  ;  S.  12).  Östl.  von  der  Post,  an  der  Biber- 
straße, das  1906  von  0.  Wagner  erbaute  Postsparkassengebäude 
(II.  PI.  D  E  3;  über  2000  Beamte).  —  Am  Fleischmarkt  die  Grie- 
chische Kirche  (II.  PL  D  2,  3 ;  Kirche  der  nicht-unierten  Griechen), 
1787  errichtet,  1858  von  Hansen  im  byzantinischen  Stil  umgebaut. 

—  Seiten stettengasse  2  (IL  PL  D  2)  ein  Haus  mit  hohem  Turm 
(Aussicht). 

An  der  Nordseite  der  Inneren  Stadt  zieht  sich  am  Donaukanal 
(S.  19)  der  Franz-  Joseph-Kai  (IL  PL  O-E  1,2)  entlang,  der 
zwischen  der  Augarten-  oder  Maria- Theresien- Brücke  (unweit  des 


42     BouUl.  WIEN.  6.EIÄ 

Schottenrings,  s.  unten)  und  der  Stephaniebrücke  über  der  Unter- 
grundstrecke der  Stadtbahn  (S.  11)  mit  Anlagen  geschmückt  ist 
und  bei  der  Marienbrücke  (auf  der  W. -Seite  eine  bronzene  Marien- 
statue von  Schwathe,  1909)  und  Ferdinandsbrücke  (S.  88)  vorüber 
bis  zur  Aspernbrücke  am  Stubenring  (S.  50)  reicht.  Am  jenseitigen 
Ufer  die  Leopoldstadt,  s.  S.  88. 


6.  Die  Ringstraße  und  ihre  nächste  Umgehung. 
Straßenbahnen  (S.  9):  Nr.  Ab,  Ak,  Br,  Bk,  Ca,  F,  K,  H,  L,  V.  — 
Von  der  Ringstraße  gehen  folgende  Linien  aus:  vom  Börsenplatz  Nr.  36,  40 
(beide  an  der  Liechtensteingalerie  vorüber)  $  von  der  Schottengasse  Nr.  37-39, 
41,  43;  vom  Burgring  Nr.  46,  49,  50,  52;  vom  Opernring  Nr.  57;  von  der 
Opernschleife  Nr.  63  (Schönbrunn),  6'i,  67. 

Die  **Ringstrqße ,  wie  die  alten  Boulevards  in  Paris  auf  ehe- 
maligem Festungsgebiet  entstanden  (S.  19) ,  umzieht  mit  dem 
Franz- Joseph -Kai  die  ganze  Altstadt  in  einer  Länge  von  5,5km 
bei  57m  Breite.  Mit  ihren  großartigen  Monumentalbauten,  vor- 
nehmen Wohnhäusern,  Denkmälern,  Garten-  und  Parkanlagen  ist 
sie  der  Stolz  des  modernen  Wien.  Der  große  Verkehr  beschränkt 
sich  auf  die  SW.-Strecke. 

Am  Franz- Joseph -Kai,  unweit  der  Maria- Theresien- Brücke 
(S.  41),  beginnt  im  NW.  der  Schottenring  (II.  PI.  B  C  1,  2), 
dessen  Name  an  ehem.  Grundbesitz  des  Schottenklosters  (S.  39) 
erinnert.  Gleich  rechts  auf  einem  kleinen  Platze,  dessen  Hinter- 
grund die  Rudolphkaserne  bildet,  das  von  den  „Wienern  ihrem 
Hausregiment"  zum  200 jähr.  Jubiläum  gewidmete,  1906  errichtete 
Deutschmeister- Denk  mal,  mit  Bronzebildwerken  von  Jos.  Benk  :  auf 
hohem  Granitsockel  ein  Soldat  mit  der  Fahne;  darunter  vorn  die 
Figur  der  Vindobona,  an  den  Seiten  in  zwei  Gruppen  Tapferkeit 
(1.  ;  „der  Grenadier  von  Landshut")  und  Kameradschaft  (r.)j  auf 
den  Reliefs  Ruhmestaten  des  Regiments,  vorn  Prinz  Eugens  Sieg 
über  die  Türken  bei  Zenta  (1697),  hinten  Dauns  Sieg  über  die 
Preußen  bei  Kolin  (1757). 

Links  die  Börse  (II.  PI.  B  1,2),  1872-77  nach  Plänen  von  Th.  v. 
Hansen  erbaut,  mit  schöner  Vorhalle  und  58m  langem,  26m  breitem, 
23m  hohem  Hauptsaal  (Börsenstunden  10-11,  121/2-^1/2  Unri 
Eintr.  zum  Saal  2  K,  auf  die  Galerie  60  K).  Im  oberen  Stock  das 
Museum  für  österreichische  Volkskunde  (S.  87). 

Rechts  Nr.  11  die  Polizeidirektion;  —  Nr.  7,  Ecke  der  Heßgasse, 
das  an  der  Stelle  des  1881  niedergebrannten  Ringtheaters  1885  von 
Fr.  Schmidt  im  gotischen  Stil  erbaute  kaiserl.  Stißungs-  oder  Sühn- 
haus (II.  PI.  B  1,  2),  den  Wiener  Wohltätigkeitsanstalten  gewidmet. 
L.  das  Haus  des  Wiener  Bankvereins,  seit  1910  nach  Plänen  von 
Gotthilf  und  Neumann  im  Bau. 

Auf  dem  mit  Anlagen  geschmückten  Maximiliansplatz, 
zwischen  der  Währinger  Straße  (S.  99)  und  der  Universitätsstraße, 


Umgebung.  WTBN-  >-R™le      43 

erhebt  sich  die  *Votivkirche  (II.  PI.  A  1 ;  Heilandskirche),  zum 
Andenken  an  die  Rettung  des  Kaisers  aus  Mörderhand  (1853) 
von  Ferstet  1856-79  im  got.  Stil  errichtet,  der  erste  hervorragende 
neuere  Kirchenbau  Wiens,  dreischifflg  mit  Querschiff,  Chorum- 
gang und  Kapellenkranz.  Schöne  Fassade  mit  zwei  durchbroche- 
nen 96m  h.  Türmen  und  reichem  Statuen  schmuck.  Das  in  Gold 
und  Farben  prangende  Innere,  mit  78  Glasgemälden,  ist  6-11  und 
4-6  Uhr  zugänglich.  In  der  Salmkapelle ,  neben  dem  s.  Quer- 
schiff, das  marmorne  Renaissance-Grabmal  des  Grafen  NiklasSalm 
(f  1530;  S.  21),  1878  von  Raitz  bei  Brunn  hierher  übertragen-, 
gegenüber  ein  prächtiger  Taufstein. 

In  der  Nähe,  Universitätsstr.  7,  das  Korpskommando  (II.  PI.  A  2;  S.  19), 
ein  Renaissancebau  von  Doderer  (1874)-,  am  Portal  Atlanten  von  Vinc. 
Pilz.  —  Ebendorfer  Str.  6,  das  Oewerbe-hygienische  Museum:  Erfindungen 
zum  Schutze  der  Arbeiter  in  gewerblichen  Betrieben  (freier  Eintritt  Di. 
Mi.  Do.  Sa.  10-4,  Sonn-  und  Festt.  10-1  Uhr). 

Bei  der  Schottengasse  (S.  39)  beginnt  der  *Franzensrin  g 
(II.  PI.  AB  %  3),  der  großartigste  Teil  der  Ringstraße. 

R.  die  *Universität  (II.  PI.  A  2),  im  Stil  der  ital.  Hochrenais- 
sance von  Heinr.  v.  Ferstel  1873-84  erbaut,  ein  21 412  qm  um- 
fassendes Viereck,  mit  den  meisten  Hörsälen  und  Sammlungen 
der  Hochschule.  Eine  Rampe  und  Freitreppe  führen  zu  dem  mit 
einer  Giebelgruppe  von  Jos.  Tautenhayn  d.  Ä.  (Geburt  der  Athene) 
geschmückten  Portikus  und  in  das  Vestibül.  Im  ersten  Stock  des 
r.  Flügels  ist  der  Festsaal,  die  durch  zwei  Stockwerke  gehende 
„Aula"  (gegen  Trkg.  zugänglich);  über  der  Haupttreppe  des  1. 
Flügels  ein  Marmorstandbild  Franz  Josephs  I.,  von  K.  Zumbusch. 
In  den  Bogengängen  Büsten  verstorbener  Universitätslehrer.  —  Die 
Mitte  der  Westfassade  nimmt  die  Universitäts-Bibliothek  ein,  mit 
über  760  000  Bänden  und  einem  Lesesaal  (werkt.  9-8,  im  Sommer 
9-5  Uhr  ;  16.  Aug.-16.Sept.  geschlossen ;  Direktor :  Hofrat  Dr.  W.Haas). 

Die  Universität,  nach  der  Prager  die  älteste  deutsche,  1365  gegründet, 
unter  Maria  Theresia  seit  1752  durch  van  Swieten  reorganisiert,  1755-1857 
in  4er  jetzigen  Akademie  der  Wissenschaften  (S.  41),  zählt  über  450  Pro- 
fessoren und  Privatdozenten,  über  6400  Studenten  und  1200  Hörer.  —  Zur 
Universität  gehören  u.  a.  auch  die  Sternwarte  (S.  lOi),  das  physikalische 
Institut  (IX.  Tiirkenstr.  3),  der  botanische  Garten  samt  Museum  (S.  92), 
das  chemische  Institut  (S.  99),  das  anatomisch-pathologische  Museum  (S.  99), 
da3  anatomische  Institut  (3.  99),  die  evangelisch-theologische  Fakultät  (IX. 
Türkenstr.  4). 

Gegenüber  der  Universität  steht  der  Liebenberg  -  Obelisk,  zur 
Erinnerung  an  den  tapfern  Bürgermeister  von  Wien  während  der 
zweiten  Türkenbelagerung,  von  Joh.  Silbernagl  (1890). 

Yon  der  Südseite  der  Universität  bis  zum  Reichsratsgebäude 
(S.  47)  erstreckt  sich  der  hübsche  Rathauspark  (II.  PI.  A  2,  3). 
In  der  Mitte  acht  Marmor  Standbilder  von  Förderern  Wiens.  Im 
südl.  Teil  das  Lanner- Strauß -Denkmal,  von  Seifert  (1905):  vor 
einer  Marmorwand  mit  Tänzerpaaren  in  Relief  die  Bronzestand- 
bilder der  Walzerkomponisten  Jos.  Lannerff  1843)  und  Joh.  Strauß 
d.  Ä.  (f  1849).  —  Im  Sommer  Mo.  Do.  nachm.  Militärmusik. 


44     *«""■  W1EN-  8.B&Ä 

Das  *Rathaus  (II.  PI.  A  2,  3),  in  der  Massenwirkung  das  aiu 
meisten  hervortretende  Gebäude  der  Stadt  nach  der  Stephanskirche, 
wurde  1872-82  nach  Plänen  Friedr.  v,  Schmidt1 's  im  gotischen  Stil 
mit  Verwendung  von  Renaissanceformen  erbaut.  Es  bedeckt  eine 
Fläche  von  19  430qm,  von  denen  5760qm'auf  den  großen  Arkadenhof 
in  der  Mitte  und  sechs  kleinere  Höfe  entfallen.  Die  Höhe  beträgt 
bis  zu  dem  durchlaufenden  First  36,3  m.  Am  Mittelbau  oben  Stand- 
bilder von  Bürgermeistern  und  anderen  namhaften  Personen  der 
Stadtgeschichte.  Den  mächtigen  100m  h.  Turm  krönt  ein  in  Kupfer 
getriebener  Bannerträger  („der  Eiserne  Mann").  Im  Innern  (Ein- 
tritt s.  S.  17;  Meldung  unter  dem  Portal  an  der  Lichtenfelsgasse, 
Trkg.)  sind  namentlich  sehenswert  die  Sitzungssäle  des  Magistrats, 
der  prächtige  Gemeinderatssaal,  mit  Fresken  aus  der  Geschichte 
Wiens  von  Ludw.  Mayer,  die  sog.  Volkshalle  im  Erdgeschoß  unter 
dem  Turm  an  der  Hauptfassade,  die  beiden  Feststiegen,  mit  Mar- 
morsäulen und  vergoldetem  Gitter,  und  die  durch  zwei  Stock- 
werke gehende  Festhalle.  Von  den  Baikonen  schöner  Blick  auf 
den  Franzensring.  —  Auch  der  Rathauskeller  (S.  6)  weist  künst- 
lerischen Schmuck  auf:  Wandbilder  aus  der  Geschichte  und  Sage 
der  Stadt,  nach  H.  Lefler's  Entwürfen;  Ansichten  niederöster- 
reichischer Weinorte,  von  H.  Darnaut;  Wiener  Volkssagen  und 
Stadtansichten,  von  H.  Lefler  u.  a.  —  Im  I.  Stock  die  1856  ge- 
gründete Städtische  Bibliothek  (Eintritt  s.  S.  17),  mit  reicher  Samm- 
lung auf  Wien  bezüglicher  Literatur,  und  das  Historische  Museum 
der  Stadt  Wien  (S.  85). 

In  die  Stadtverwaltung  teilen  sich  der  Gemeinderat  als  beratende  und 
der  Magistrat  als  ausfuhrende  Behörde.  Der  Gemeinderat  zählt  165  Mit- 
glieder und  wählt  aus  seiner  Mitte  den  Bürgermeister,  der  der  kaiserlichen 
Bestätigung  bedarf,  und  die  drei  Vizebürgermeister,  sowie  einen  engeren 
Aasschuß  von  27  Mitgliedern,  den  Stadtrat.  Über  die  besonderen  An- 
gelegenheiten der  einzelnen  Bezirke  beraten  die  Bezirksvertretungen,  mit 
je  IS  Mitgliedern.  Der  Magistrat ,  mit  dem  Bürgermeister  und  einem 
Magistratsdirektor  an  der  Spitze,  umfaßt  die  Gesamtheit  der  rechtskun- 
digen, technischen  und  Sanitäts-Beamten  der  Stadt  und  steht  als  politische 
Behörde  erster  Instanz  unter  dem  Statthalter  von  Niederösterreich.  Die 
Ausgaben  der  Stadt  belaufen  sich  nach  dem  Voranschlag  für  1910  auf 
220  5b2 110  Kronen. 

In  den  Anlagen  hinter  dem  Rathaus  wurde  seinem  Erbauer 
Friedr.  v.  Schmidt  (S.  24)  1896  ein  Bronzestandbild  errichtet,  von 
Ed.  v.  Hofmann.  —  Gegenüber  an  der  schon  zur  Josephstadt  (S.  45) 
gehörigen  Landesgerichtsstraße  Nr.  9  das 

Czerninsche  Palais  (II.  PI.  A2),  dessen  343  Nummern  zählende, 
an  guten  Niederländern  reiche  *  Gemäldegalerie  von  Mai  bis  Okt. 
zweimal  wöch.  zugänglich  ist  (S.  16).    Katalog  40  h. 

Man  durchschreite  das  Eingangs-,  das  III.  und  IV.  Zimmer  und  be- 
ginne, der  Numerierung  gemäß,  mit  dem  hintersten,  dem  I.  Zimmer.  Außer 
den  Gemälden  enthalten  die  Zimmer  einige  Antiken. 

I.  Zimmer,  vorwiegend  Italiener,  Spanier,  Franzosen.  Links:  4.  Nie. 
Poussin>  die  Pest  in  Marseille  $  5.  Sassoferrato,  h.  Familie ;  10.  Paolo  Veronese, 
eine  Vermählung«,  17.  Ad.  EUheimer,  Anbetung  der  Hirten,  Früh  werk  unter 
dem  Einfluß  Correggio's;  18.  Com.  Schut,  h.  Familie ;  *19.  Tizian  {Paris 
Bordonef),  Herzog  Alfonsvon  Ferrara  vor  dem  Kruzifixe  kniend  $  22.  Alt- 


*'"*-,       K  WIEN.  2.  Route.      45 

und  Umgebung. 

ßorentiner  Schule,  Altarblatt,  Krönung  Maria  und  Szenen  aus  dem  Leben 
Christi  (1344) ;  *27.  Altflandrische  Schule  (hier:  Jan  van  Eyck),  Darstellung  im 
Tempel}  45.  M.  Zerego,  büßende  Magdalena ;  *48.  Murülo(f),  Christus  am 
Kreuz;  54.  Jacopo  Tmtoretto  (?),  ein  Doge  von  Venedig;  58.  Pedro  de  Moya, 
männl.  Bildnis;  65.  A.  von  Dyck,  Ecce  homo  ;  66.  Ribera,  Isaak  segnet  Jakob ; 
72.  Francesco  Primaticcio,  die  drei  Gra/.ien. 

II.  (und  III.)  Zimmer:  meist  Niederländer.  An  der  Schmalwand  1.: 
95,  9o.  Rachel  Ruysch,  Blumen  und  Früchte;  100.  Adr.  van  Ostade,  Dorf- 
schenke (1653);  101.  A.  Brouwer,  männl  Kopf;  106.  N.  Berchem,  Landschaft; 
110.  Gasp.  Dughet,  Landschaft;  *117.  Jan  Vermeer,  der  Künstler  in  seiner 
Werkstatt,  eins  der  schönsten  Interieurs  der  gesamten  holländischen  Kunst ; 
119.  A.  Cuyp,  ruhende  Rinder.  An  der  r.  Wand  und  weiterhin  :  Land- 
schaften von  Ever dingen ,  S.  van  Ruisdael,  Jac.  van  Ruisdael,  J.  Vermeer, 
Wynants,  Pynacker  u.  a. ;  128.  van  Dyck,  Amor;  160,  161.  J.  Callot,  komische 
Volksszenen;  104.  A.  Dürer,  männl.  Porträt  (1516);  168.  Rubens,  die  drei 
Frauen  am  Grabe  Christi;  162.  Federico  Baroccio,  Selbstbildnis;  171.  Jan 
Weenix ,  totes  Wild;  172.  M.  d'Hondecoeter,  Geflügel;  173.  Fr.  Snyders, 
Fuchsjagd.  Auf  Gestellen:  *175,  176.  G.  Dou,  Spielgesellschaft,  Selbst- 
bildnis ;  *184.  Adr.  van  de  Velde,  Weidevieh  ;  186.  D.  Teniers  d.  J.,  Soldaten  in 
der  Schenke;  c187.  P.  Potter,  Kühe  aus  dem  Stalle  kommend  (1647);  188. 
A.  van  der  Neer,  nächtliche  Feuersbrunst ;  189.  Saftleben  Landschaft. 

III.  Zimmer.  An  der  Eingangswand :  196.  Em.  de  Witte,  Inneres  der 
Neuen  Kirche  zu  Delft  (1664);  197.  Fr.  de  Ilerrera  d.  Ä.,  blinder  Leiermann 
mit  Führer;  206.  205.  B.  van  der  Helst^  Mann  und  Frau;  231.  Rubens, 
männl.  Bildnis  (1621).  Auf  dem  Gestell:  :73.  D.  Teniers  d. ./.,  der  Dudelsack- 
pfeifer; 74.  Gubr.  Metsu,  der  Raucher;  *75.  Rembrandl  (?),  Bildnis  seiner 
Mutter;  76,  77.  Adr.  Brouwer ,  Geizhals,  Dorfbader;  78.  Adr.  van  Ostade, 
die  Schenke;  80,  8t.  D.  Teniers  d.  Ä.,  Wahrsagerinnen,  ein  Gefangenwärter. 
In  der  Mitte  eine  Reiterstatuette  des  Erzherzogs  Karl,  von  Fernkorn. 

IV.  (Eingangs-)Zimmer:  257.  A.  Cuyp,  Landschaft  mit  Kühen;  261. 
J.  van  Goyen,  Landschaft.  —  In  Abwesenheit  der  gräfl.  Familie  zeigt  der 
Aufseher  die  Wohnzimmer:  Bildnisse  von  Reynolds,  Rigaud,  Vige'e  Lebrun; 
283.  Ter  Borch,  Herr  und  Dame  im  Garten;  288.  Rubens,  weibl.  Bildnis  ;  291. 
Casp.  Netscher,  Familie  des  Künstlers;  BiMer  von  Danhauser,  Gauermann, 
Rottmann  und  anderen  Malern  des  xix.  Jahrhunderts. 

In  der  Joseph  Stadt  (S.  20)  sind  ferner  zu  erwähnen :  westl.  das  1783 
gegründete  Josephstädter  Theater  und  nebenan  die  1698  1713  erbaute  Kuppel- 
kirche Maria  Treu  (I.  PI.  D  4),  mit  Fresken  von  Ant.  Fr.  Maulpertsch 
(t  1796);  —  südl.  vom  Czeminsohen  Palais  das  Palais  Auersperg,  s<  S.  95. 

Auf  der  O.- Seite  des  FraDzensrings,  gegenüber  dem  Rathaus, 
erhebt  sich  das  *Hofburgtheater  (II.  PI.  B  3  ;  S.  14),  1880-86  nach 
Plänen  von  Semper  und  Hasenauer  in  reicher  Spätrenaissance  auf- 
geführt. Der  hohe  Mittelbau  enthält  Foyer,  Zuschauerraum  und 
Bühnenhaus;  an  den  Seiten  langgestreckte  Flügel  mit  den  beiden 
Treppenhäusern.  An  der  mit  drei  allegorischen  Statuen  von 
K.  Kundmann  geschmückten  Attika  des  geradlinigen  Risalits  ein 
Relieffries  von  Eud.  Weyr,  Triumphzug  des  Bacchus.  Die  übrigen 
Skulpturen  sind  von  V.  Titgner,  Joh.  Benk  u.  a. 

Inneres  (Besichtigung  werktags  9-12,  2  5,  Sonn-  u.  Festt.  9-12  Uhr; 
Eintrittskarren  zu  60  h  im  Automat  beim  Bühneneingang  gegenüber  dem 
Volksgarten).  In  den  Treppenhäusern  Deckengemälde  von  Fr.  Matsch  und 
Gust.  und  Ernst  Klimt,  die  Entwicklung  der  Schauspielkunst  darstellend, 
sowie  Standbilder  von  Schauspielern;  in  den  Logenvestibülen  Decken- 
gemälde von  K.  Karger.  —  In  den  beiden  Büffettsälen  Lünettenbilder  von 
Rob.  Ruß;  dazwischen  das  prächtige  Foyer,  mit  drei  Deckengemälden  von 
Ed.  Charlemont  und  der  1786  gegründeten  Galerie  von  Bildnis>en  berühmter 
Schauspeler  des  Burgtheaters  (S.  22),  das  bis  1883  am  Michaeler  Platz 
nebea  der  Winterreitschule  stand.  In  den  zu  den  kaiserl.  Logen  führen- 
den  Prachträumen  u.  a.    ein   Rundfries   von   Aug.  Eisenmenger   und   eine 


46     R0Utel-  W1EN-  6.Rta«S 

Klytia-Statue  von  Benk.  —  Der  Zuschauerraum  (für  1532  Personen)  ist 
im  Louis  xvi.-Stil  gehalten;  an  den  Logenbrüstungen  JVJarmorbüsten  von 
Schauspielern  des  allen  Burgtheaters  von  Tilgner,  und  reizvolle  Camai'eu- 
malereien  von  Ad.  Hynais. 

Vom  Hofburgtheatei  bis  zum  Burgring  erstreckt  sich  der  k.  k. 
*Volksgarten  (II.  PI.  AB  3),  1823  von  Franz  II.  angelegt,  im 
Sommer  sehr  besucht  (Stuhl  4  K).  Beim  Südeingang,  am  äußeren 
Burgplatz  (S.  34),  steht  der  Tügnerhrunnen,  mit  lebhaft  bewegter 
Bronzegruppe  eines  Fauns,  der  eine  Nymphe  trägt,  von  V.  Tilgner 
(1875).  —  Westl.  von  hier,  nahe  der  durch  P.  v.  Nobile  erbauten 
Säulenhalle  des  Cafe -Restaurants  (Konzerte  s.  S.  15),  das  1889 
errichtete  Grülparzer- Denkmal,  ein  Halbrund  mit  der  sitzenden 
Figur  des  Dichters  (f  1872),  von  K.  Kundmann,  und  Reliefdar- 
stellungen aus  seinen  Werken,  von  R.  Weyr.  —  Im  nördl.  Teil  des 
Parkes  steht  seit  1907  ein  Denkmal  der  Kaiserin  Elisabeth  (f  1898), 
Architektur  von  Ohmann,  das  Sitzbild  der  Kaiserin  von  Bitterlich. 

Der  Theseustempel  (II.  PI.  B  3),  in  der  Mitte  des  Volksgartens, 
1823  von  P.  v.  Nobile  für  Oanova's  Theseusgruppe  (S.  53),  erbaut, 
enthält  seit  1900  das 

*Ephesus  -Museum,  mit  einem  Teil  der  Ergebnisse  der  öster- 
reichischen Ausgrabungen  auf  der  Stätte  der  griech.  Hafenstadt 
Ephesus  in  Kleinasien  (Rest  im  Belvedere,  S.  92).  Eintritt  s.  S.  16. 
Illustrierter  Katalog  1  K. 

Die  Ausgrabungen  wurden  1895-97  von  Karl  Humann  (•$•  18S6)  und  Prof. 
0.  Benndorf  (f  1907),  seit  1898  vom  Österreich,  archäologischen  Institut 
geleitet.  Die  Fundstücke  stammen  jedoch  nicht  aus  dem  berühmten 
Artemistempel  sondern  aus  der  durch  den  Diadochenkönig  Lysimachos 
(t  281  vor  Chr.)  wegen  Versandung  des  Hafens  neu  angelegten  Stadt,  die 
noch  von  den  Römern  mit  großen  Gebäuden  ausgeschmückt  wurde. 
*1.  Bronzestatue  eines  Athleten,  attisches  Originalwerk  (Mitte  des  iv.  Jahrh. 
vor  Chr.),  aus  234  Siücken  neu  zusammengesetzt  und  z.  T.  ergänzt; 
*2.  Oberteil  eines  bronzenen  Lampenträgers  (Lychnuchos) ,  aus  der  helle- 
nistischen Zeit  (über  der  Doppelbüste  des  Herakles  und  der  Omphale  ein 
ionisches  Kapital  mit  dem  ausrnhenden  Herakles  und  Eroten);  *3.  Herakles 
im  Kampfe  mit  einem  Kentauren,  Bronzegruppe,  mutmaßlich  zu  dem  eben 
gen.  Lampenträger  gehörig.  —  An  der  1.  Langwand :  11.  Kopf  des  Apollo, 
Marmor;  9.  Kopf  und  Oberteil  einer  sitzenden  Marmorstatue  des  Demos 
von  Ephesos,  in  der  Art  älterer  Zeusdarstellungen ;  14.  Marmorbüste 
eines  Oberpriesters,  für  den  Kult  des  römischen  Kaiserhauses  (z.  T.  er- 
gänzt). —  An  der  Rückwand:  20-22.  Eroten  auf  der  Löwenjagd  und  mit 
Jagdbeute,  Reliefbruchstücke  vom  Friese  des  Bühnengebäudes  im  Theater, 
aus  der  Zeit  Kaiser  Domitian,s  (81-96  nach  Chr.),  mit  Resten  der  alten 
Bemalung.  —  An  der  r.  Langwand:  5.  Marmorkopf  des  Hermes,  im  Stil 
Polyklefs;  *12.  Marmorkopf  einer  Göttin,  im  Haar  ein  mit  Ranken  ver- 
ziertes Diadem ;  *6.  Knabe  mit  einer  Ente,  Marmorstatue  in  der  Art  des 
Boethos,  aus  hellenistischer  Zeit;  4.  weiblicher  Marmorkopf,  vielleicht 
nach  einem  Original  werke  der  sikyonischen  Schule  (Mitte  des  v.  Jahrh.  vor 
Chr.).  —  *28.  Marmorrelief  einer  sterbenden  Amazone,  Kopie  nach  der 
Erzstatue  des  Polyklet  im  Artemistempel;  31.  Torso  einer  Marmorstatue  der 
Aphrodite.  —  Aus  anderen  Fundorten  stammen:  33.  Kopf  des  Piaton.  von  einer 
Marmorstatue,  attische  Arbeit,  aus  Athen;  34.  Halbfigur  eines  Mädchens 
in  dorischer  Gewandung,  einen  Vogel  in  der  rechten,  einen  Granatapfel  in 
der  1.  Hand  haltend,  mit  Resten  von  Bemalung,  in  Kalkstein,  von  einem 
(hier  rekonstruierten)  Grabmal,  aus  Dynhachium  (Durazzo;  iv.  Jahrh. 
vor  Chr.);  36.  Marmorctatue  Marc  AureFs,  unsicherer  Herkunft. 


Ängebn„g.  WIEN  '■  ßo«^      47 

Auf  der  W. -Seite  des  Fraiizensrings  erhebt  sich  dem  Volksgarten 
gegenüber  das  *Reichsrats-  oder  Parlamentsgebäude  (II.  PI.  A  3), 
Sitz  des  Abgeordneten-  und  des  Herrenhauses,  ein  mächtiger  1874- 
83  von  Hansen  im  griechischen  Stil  aufgeführter  Bau.  Eine  breite 
Rampe,  mit  vier  bronzenen  Pferdebändigern  von  Jos.  Lax  und  acht 
Marmorsitzbildern  griechischer  und  römischer  Geschichtsschreiber 
von  R.  Kauffungen ,  W.  Seih  u.  a.,  führt  zu  dem  achtsäuligen 
Portikus,  in  dessen  Giebelfeld  ein  Marmorrelief,  Verleihung  der 
Verfassung,  von  Edm.  Hellmer.  Auf  der  mit  Statuen  geschmückten 
Attika  der  beiden  Flügel  acht  bronzene  Viergespanne,  von  V.  Pilz. 
Durch  den  Portikus  und  das  Atrium  (Eintr.  s.  S.  17;  Pförtner 
unter  der  Rampe)  gelangt  man  in  das  Peristyl,  mit  24  Monolith- 
säulen und  Fresken  historischen  Inhalts.  R.  der  Sitzungssaal  der 
Abgeordneten  (516  Sitze),  1.  der  des  Herrenhauses  (261  Sitze). 

Vor  dem  Reichsratsgebäude  steht  seit  1902  der  15m  hohe 
Pallas- Athene- Brunnen:  auf  einer  gedrungenen  Marmorsäule  das 
Kolossalbild  der  Pallas  von  K.  Kundmann ;  am  Sockel  gesetzgebende 
und  ausübende  Gewalt  von  Tautenhayn  d.  J.,  Inn  und  Donau  von 
H.  Härdtl,  Elbe  und  Moldau  von  Kundmann. 

Südl.  vom  Reichsratsgebäude  ist  der  Schmerling-Platz, 
auf  ihm  das  Anzengrub er- Denkmal  von  Scherpe  (1905):  auf  einem 
Felsblock  das  Bronzestandbild  des  Dichters  (f  1889),  unten  der 
Steinklopferhans.  Ander  S.- Seite  des  Platzes  der  Justizpalast 
(II.  PI.  A  3,  4),  in  deutscher  Renaissance  von  Alex.  v.  Wielemans 
1874-81  erbaut.  —  Westl.  dahinter  im  Stadtbezirk  Neubau  der 
Palast  der  ungarischen  Leibgarde  und  das  Deutsche  Volkstheater, 
s.  S.  95/96. 

An  den  Burg  ring  (II.  PL  A  B  4)  schließt  sich  s.w.,  zwischen 
den  beiden  im  Äußern  völlig  gleichen  Prachtbauten  der  Hofmuseen, 
der  mit  Anlagen  geschmückte  Maria- Theresien-Platz,  in 
dessen  Mitte  das  Maria-Theresia-Denkmal  (IL  PL  A  B  4)  aufragt, 
im  architektonischen  Aufbau  von  Hasenauer,  die  Bronzebildwerke 
von  K.  Zumbusch,  das  Ganze  19,40m  hoch.  Die  Kaiserin,  die  auf 
einem  hohen  von  vier  Doppelsäulen  eingefaßten  Granitsockel  thront, 
ist  als  35jährige  Frau  dargestellt,  mit  der  zeptertragenden  Linken 
die  pragmatische  Sanktion  umfassend.  Am  Sockel  Reitergestalten 
der  Feldherrn :  r.  Laudon,  1.  Daun,  hinten  r.  Traun,  1.  Khevenhüller ; 
zwischen  ihnen  vier  Standbilder:  vorn  der  Reichskanzler  Fürst 
Kaunitz,  hinten  der  Artilleriegeneral  Fürst  Wenzel  Liechtenstein, 
dann  1.  der  Rechtskundige  Graf  Haugwitz  und  r.  der  Arzt  van 
Swieten.  In  den  Nischen  am  obern  Teil  des  Sockels  Porträtgruppen 
bedeutender  Zeitgenossen,  u.  a.  über  van  Swieten  Gluck  und  Jos. 
Haydn  mit  dem  Knaben  Mozart.  —  Außerdem  schmücken  den 
Platz  vier  Brunnen  mit  Marmorgruppen  von  Schmidgruber,  Ed. 
v.  Hofmann  und  H.  Härdtl,  sowie  am  Aufgang  zur  Museumstraße 
zwei  Kolossalgruppen  von  Pferdebändigern,  von  Th.  Friedl. 


48     Route  1.  WIEN.  «.  iu£gÄ 

Das  *Kunsthistorische  Hofmuseum  (II.  PI.  B  4),  das  die  SO.- 
Seite  des  Maria  -Theresien-Platzes  begrenzt,  wurde  1872-81  von 
K.  v.  Hasenauer  mit  Benutzung  der  Entwürfe  Gottfr.  Sempers 
im  ital.  Hochrenaissancestil  erbaut.  Es  bedeckt  eine  Fläche  von 
169X74m  und  umschließt  zwei  große  Höfe.  Die  Hauptfassade 
wird  durch  einen  mächtigen  Mittelbau,  der  mit  seiner  Attika  31,p0  ni 
hoch  ist,  und  zwei  mäßig  vorspringende  Eckrisalite  gegliedert. 
Über  dem  Mittelbau  wölbt  sich,  zwischen  viereckigen  Tabernakeln, 
eine  achteckige  Kuppel  mit  Laterne,  die  bis  zur  Spitze  der  sie 
krönenden  Kolossalügur  der  Pallas  Athene  von  Joh.  Benk  64,32  m 
über  dem  Platz  aufragt.  Die  allegorischen  Figuren  in  den  Taber- 
nakeln sind  von  Fr.  Gasteil,  die  Viktorien  oben  am  Mittelbau 
von  H.  Härdtl  und  Benk.  Auf  der  Balustrade  Statuen  von  Künstlern 
und  Kunstfreunden.  Am  zweiten  Stockwerk  über  den  Fenstern 
Porträtköpfe  von  Künstlern,  in  den  Bogenzwickeln  der  großen 
Fenster  und  in  den  Nischen  der  Risalite  allegorische  Darstellungen. 
Zwischen  den  Säulen  der  Mittelrisalite  im  Erdgeschoß  vorn  die 
Figuren  der  Malerei  von  Edm.  Eellmer  und  der  Bildhauerei  von 
Benk,  hinten  Architektur  und  Kunstgewerbe  von  K.  Kundmann.  In 
den  Anlagen  hinter  dem  Museum  ein  Marmorsitzbild  des  aus  Wien 
gebürtigen  Malers  M.v.  Schwind  (1804-71),  von  Schimkowitz,  1909. 
—  Beschreibung  der  Kunstsammlungen  im  Innern  s.  S.  52. 

Das  Naturhistorische  Hofmuseum  (II.  PI.  A  4),  auf  der  N W.- 
Seite des  Platzes,  ebenfalls  1872-81  mit  Benutzung  Semperscher 
Entwürfe  von  K.  v.  Hasenauer  erbaut,  stimmt  im  Äußern  wie  in 
den  Verhältnissen,  abgesehen  von  etwas  geringerer  Tiefe  (70  m), 
mit  dem  kunsthistorischen  Museum  überein.  Auf  der  Kuppel  eine 
»Kolossalfigur  des  Helios  von  Joh.  Benk;  in  den  Tabernakeln  He- 
phästos,  Poseidon,  Gaea  und  Urania  von  Joh.  Sübernagl.  An  der 
Attika  des  Mittelbaues  Viktorien  von  H.  Härdtl  und  K.  Kundmann. 
Auf  der  Balustrade  Porträtstatuen  der  für  die  Naturwissenschaften 
bahnbrechenden  Männer.  Am  zweiten  Stockwerk  über  den  Fenstern 
Porträtköpfe  von  Naturforschern;  in  den  Bogenzwickeln  der  großen 
Fenster  und  in  den  Nischen  der  Risalite  allegorische  Figuren. 
Zwischen  den  Säulenstellungen  der  Mittelrisalite  im  Erdgeschoß 
plastische  Gruppen:  vorn  Europa  und  Amerika- Australien  von 
Kundmann,  hinten  Asien  und  Afrika  von  Paul  Wagner.  —  Be- 
schreibung der  Sammlungen  s.  S.  76. 

Den  Hintergrund  des  Platzes  bildet  das  k.  k.  Ho f stall gebäude 
(II.  PI.  A  4),  1725  z.  T.  nach  Plänen  Fischers  v.  Erlach  aufgeführt, 
1850  umgebaut,  mit  sehenswerter  Sammlung  von  Krönungs-  und 
Staatskarossen,  Prachtsätteln,  sowie  Gemälden  von  Hamilton  (Ein- 
tritt s.  S.  17).  —  In  der  Nähe  die  Mariahilfer  Straße,  s.  S.  96. 

Östl.  stößt  an  den  Burgring  der  Opernring  (II.  PI.  B  C  4), 
an  welchem  gleich  1.,  neben  dem  k.  k.  Hofgarten  (S.  35)  und  am 
Anfang  der  zum  Albrechtsplatz  (S.  35)  führenden  Albrechtsgasse, 


staf-        .  WIEN.  /.  Route.    49 

und  Umgebung. 

eine  sitzende  Bronzestatue  Goethes,  von  Edm.  Hellmer  (1900).  — 
Südl.  gegenüber  am  Schillerplatz  die  Akademie  der  bildenden 
Künste,  s.  S.  50. 

Am  Ende  des  Opernrings  1.  das  k.  k.  *Hofoperntheater  (II.  PI, 
04;  S.  14),  im  Stil  der  französ.  Frührenaissance  von  Ed.  van  der 
Null  und  A.  v.  Siccardsburg  1861-69  erbaut.  Über  der  Loggia 
zwei  Flügelrosse  von  Hähnel. 

Die  ebenso  reiche  wie  geschmackvolle  Ausschmückung  des  Innern 
(zugängl.  gegen  Karten  tägl.  9-12,  2-5,  Sonn-  u.  Festt.  nur  9-12  Uhr«,  60  h)  ist 
von  Mor.  v.  Schwind,  Ed.  Engerth,  Karl  Rahl  u.  a.  Im  Treppenhaus  Medaillon- 
bildnisse der  Erbauer  von  Jos.  Cesar;  auf  der  Brüstung  Marmorstatuen 
der  sieben  freien  Künste  von  H.  Gasser.  Das  Foyer,  mit  Opernszenen 
von  Schwind  und  Büsten  berühmter  Tondichter,  hat  nach  der  Straße  hin 
eine  offene  Loggia,  gleichfalls  mit  Fresken  (Szenen  aus  der  Zauberflöte) 
von  Schwind  und  mit  fünf  Bronzefiguren  (Heroismus,  Drama,  Phantasie, 
Komik  und  Liebe)  von  E.  Hähnel.  Im  Zuschauerraum  (für  2263  Personen) 
Deckengemälde  von  Rahl;  an  den  Logenbrüstungen  dreißig  Medaillon- 
porträte hervorragender  Mitglieder  der  Wiener  Oper  seit  hundert  Jahren. 

Vor  dem  Opernhaus  der  Siegfried-  und  der  Don  Juan-Kande- 
laber, von  Zerritsch  (1905);  vor  der  O.-  und  W. -Seite  je  ein 
Brunnen  mit  Figuren  von  Hans  Gasser  (1866).  Dem  Opernhaus 
südl.  gegenüber  der  Heinrichshof,  von  Hansen  1861-63  im  Re- 
naissancestil erbaut,  mit  Fresken  von  Rahl. 

Jenseit  der  Kärntner  Straße (S. 27)  folgt  der  Kärntner  Ring 
(II.  PI.  C  4,  5),  mit  stattlichen  Miethäusern  und  Gasthöfen,  der  von 
der  vornehmen  Welt  bevorzugt  wird. 

Auf  dem  Schwarzenbergplatz(II.  PI.  DÖ),  r.  am  Ende  des 
Kärntner  Rings,  steht  ein  bronzenes  Reiterstandbild  des  Feld- 
marschalls  Fürsten  Karl  Schwarzenberg  (f  1820),  von  Hähnel  (1867). 
Östl.  Nr.  1  das  Palais  des  Erzherzogs  Ludwig  Viktor,  1864-69  von 
Ferstel  im  ital.  Renaissancestil  erbaut;  w.  Nr.  16  das  Haus  der 
Kaufmannschaft,  von  E.  v.  Gotthilf  (1903);  unweit  davon  ein 
Bronzestandbild  des  Bildhauers  Raphael  Donner  (f  1741) ,  von 
Kauffungen  (1906).  An  der  O.-Seite  (Nr. 4)  der  Industriepalast,  von 
König  1909  erbaut.  —  Schwarzenberg'sches  Palais  und  Hochstrahl- 
brunnen s.  S.  90. 

Die  nordöstl.  Fortsetzung  des  Kärntner  Rings  bilden  der  kurze 
Kolowratring  (II.  PI.  D  5,  4)  und  der  Parkring  (II.  PI.  D  4). 
An  letzterem,  1.  Nr.  12,  das  Gebäude  der  Gartenbau-Gesellschaft, 
von  A.  Weber  (1864),  mit  den  „Blumensälen"  und  Variete-Bühne 
(S.  14).  —  Weiter,  1.  Nr.  8,  das  1864-68  von  Hansen  im  ital. 
Renaissancestil  errichtete  Palais  des  Deutschen  Ritterordens  (S.  41), 
jetzt  Residenz  des  Hoch-  und  Deutschmeisters  Erzherzogs  Eugen. 

Der  1863  angelegte  *Stadtpark  (II.  PI.  D  4),  an  der  Ostseite 
des  Parkrings,  ist  an  schönen  Sommertagen  sehr  belebt.  In  der 
NW.-Ecke  ein  Bronzestandbild  des  Malers  Canon  (f  1885),  von 
Weyr  (1905).  Der  Kursalon  wurde  1867  im  ital.  Renaissancestil 
von  J.  Garben  erbaut  (Konzerte  s.  S.  15).    An  der  SO.- Seite  des 


50     Route  1.  WIEN.  u   J' l?nV 

b.  Ringstraße 

Parks  eine  Bronzebüste  des  Malers  van  Haarten  (f  1894),  von 
Tilgner  (1901) ,  und  der  volkstümliche  Donauweibchen- Brunnen, 
mit  Marmorfigur  von  Hans  Gasser  (1865).  Wenige  Schritte  von  hier, 
am  Anfang  des  Schwanenteiches ,  das  Marmorsitzbild  des  Malers 
Emil  Jak.  Schindler  (f  1892),  von  Edm.  Hellmer  (1896);  weiter 
nördlich  die  Befreiung  der  Quelle,  Marmorgruppe  von  Jos.  Heu 
(1903),  und  die  Bronzebüste  des  Tondichters  Anton  Brückner 
(f  1896),  von  V.  Tilgner,  mit  Idealfigur  von  Zerritsch  (1899).  An 
der  NW.- Seite  des  Teiches,  nahe  der  Ringstraße,  vier  weitere 
Denkmäler:  Bronzebüste  des  Bürgermeisters  Zelinka  (f  1868),  von 
Fr.  Pönninger  (1877),  Marmorsitzbild  des  Tondichters  Franz 
Schubert  (S.  100),  von  K.  Kundmann  (1872),  Marmorbüste  des 
Malers  Friedr.  Amerling  (f  1887),  von  Joh.  Benk  (1902),  und 
Marmorstandbild  des  Malers  Hans  Makart,  von  Tilgner  (1898). 

Am  St  üben  ring  (II.  PI.  E  3,  2)  rechts  Nr.  5  das  k.  k.  Öster- 
reichische Museum  für  Kunst  und  Industrie,  1868-71  von  Heinr. 
v.  Ferstel  errichtet,  1909  durch  einen  südl.  Anbau  von  L.  Baumann 
erweitert.  Die  beiden  Sgraffitofriese,  1888  nach  K.  Karger's  Ent- 
würfen erneut,  und  die  Majolikamedaillons  mit  Künstlerbildnissen 
waren  das  erste  Beispiel  derartigen  Fassadenschmucks  in  Wien. 
Außer  den  hervorragenden  kunstgewerblichen  Sammlungen  (S.  82) 
enthält  das  Museum  eine  Bibliothek,  Vorlese-  und  Sitzungssäle. 
Ein  Gang,  dessen  Außenseite  ein  Zierbrunnen  und  ein  großes  Mosaik 
nach  Ferd.  Laufberger's  Zeichnung  schmückt,  verbindet  es  mit  der 
1875-77  gleichfalls  von  Ferstel  erbauten  Kunstgewerbeschule  (II.  PI. 
E  3).  Weiterhin  das  neue  Kriegsministerium  (vgl.  S.  38),  seit  1909 
nach  Plänen  Baumann's  im  Bau. 

Auf  der  W.- Seite  des  Stubenrings  die  Handels-  und  Gewerbe- 
kammer, 1906-7  von  Baumann  erbaut,  mit  Exportabteilung  (Aus- 
kunftei 9-6  Uhr).  —  Postsparkasse  s.  S.  41. 

Die  Ringstraße  endet  an  der  1864  erbauten  Aspernbrücke  (II.  PI. 
E  2),  die  den  Hauptzugang  zur  Praterstraße  bildet  (S.  88)5  r.  der 
Neubau  des  Vraniatheaters  (S.  15).  Auf  den  Pfeilern  der  Brücke 
allegorische  Statuen  von  Fr.  Melnitzky. 


Vom  Opernring  (S.  48)  gelangt  man  südl.  auf  den  Schiller- 
platz (II.  PI.  B  4,  5),  mit  einem  Bronzestandbild  Schillers,  von 
Joh.  Schilling  (1876),  und  Marmorhermen  der  Dichter  Nik.  Lenau 
(f  1850)  und  Anast.  Grün  (f  1876) ,  von  K.  Schwerzek  (1891). 
Den  Platz  begrenzen:  w.  das  Justizministerium,  1872  erbaut,  ö. 
das  Eisenbahnministerium,  s.  die  Akademie  der  bildenden  Künste, 
1872-76  von  Th.  v.  Hansen  im  ital.  Renaissancestil  erbaut,  mit  reichem 
Terrakottaschmuck.  Auf  der  Freitreppe  zwei  Bronzekentauren,  von 
Ed.  v.  Hofmann.  Die  Akademie  wurde  1692  von  Leopold  I.  ge- 
gründet und  1872  als  Hochschule  der  Kunst  reorganisiert  (Aula  mit 
A.  Feuerbachs  Deckengemälde  und  die  Sammlungen  s.  S.  80). 


Stodt.  WIEN.  i.  Route.     51 

und  Umgebung. 

Unweit  westlich  von  der  Akademie,  Eschenbachgasse  9  und  11, 
das  Gebäude  des  Ingenieur-  und  Architektenvereins  und  des  Qe- 
werbevereins,  ein  Renaissancebau  von  Thienemann  (1872). 

Südlich  hinter  der  Akademie  das  Ausstellungsgebäude  der 
Sezession  (II.  PI.  B  5;  Eintritt  s.  S.  18),  ein  eigenartiger,  1898 
von  J.  M.  Olbrich  in  Anlehnung  an  assyrisch  -  ägyptische  Motive 
errichteter  Bau,  mit  vergoldeter  Eisenkuppel  in  Gestalt  eines 
Lorbeerbaumes.  An  der  NO.  -Ecke  eine  wirkungsvolle  Bronzegruppe, 
Triumphzug  des  Kaisers  Mark  Anton,  von  A.  Strasser  (1899). 

An  den  Kärntnertor-  oder  Naschmarkt  (II.  PI.  B  C  5)  schließt 
sich  östl.  der  große,  noch  unfertige  Karls  platz  (II.  PI.  C  5),  mit 
zwei  zierlichen  Stationsgebäuden  der  Stadtbahn.  Die  Anlagen  an 
der  Südseite  schmücken  ein  Marmorsitzbild  des  Komponisten  Joh. 
Brahms  (1833-97),  von  Weyr  (1908)  und  der  kleine  Tilgner-Brunnen 
aus  rotem  Porphyr  mit  humorvoller  Kindergruppe  in  Bronze  (1893). 

Die  Evangelische  Schule,  an  der  Ecke  der  Wiedener  Hauptstraße 
(S.  93),  ist  ein  Ziegelrohbau  im  Renaissancestil,  von  Hansen  (1861). 
Daneben  die  1818  von  Schemerl  erbaute  k.  k.  Technische  Hochschule 
(II.  PI.  C  5 ;  Aufseher  im  1.  Hof  r.,  linke  Ecke),  mit  umfangreichen 
Fachsammlungen  (das  technologische  Kabinett  Oktober  bis  Juli  So. 
10-12  Uhr  frei  zugänglich).  Davor  acht  Büsten  verdienter  Pro- 
fessoren und  ein  Bronzestandbild  Jos.  ResseVs,  des  Erfinders  der 
Schiffsschraube  (f  1857),  von  Fernkorn  (1862). 

Die  *Karlskirche  (II.  PI.  C  5),  ein  reich  gegliederter  Zentralbau 
mit  mächtiger  Kuppel,  das  Hauptwerk  J.  B.  Fischer 's  v.  Erlach, 
wurde  nach  dem  Aufhören  der  Pest  1715  begonnen  und  1737 
geweiht.  Die  Mitte  der  barocken  Fassade  nimmt  eine  antiken 
Tempelfronten  nachgebildete  Giebelhalle  mit  sechs  korinthischen 
Säulen  ein  (das  Giebelrelief  von  Stanetti  deutet  auf  die  Verheerungen 
der  Pest  hin) ;  daneben  zwei  kuppelbekrönte  33m  h.  Glockentürme, 
in  Form  der  Trajanssäule,  mit  Reliefs  aus  dem  Leben  des  h.  Karl 
Borromäus  von  Chr.  Mader  und  Jac.  Schletter,  und  zwei  niedrige 
Ecktürme.  In  dem  prächtigen  Innern  Kuppelfresken  von  Joh.  M. 
Rothmayer  und  ein  Altarbild,  h.  Elisabeth,  von  Dan.  Gran;  1.  das 
Grabmal  des  Dichters  Oollin  (f  1811),  von  Fr.  Zauner  (1813). 

An  die  N. -Seite  des  Karlsplatzes  grenzt  die  Handelsakademie 
(II.  PI.  C  5),  von  Hansen  (1862;  Eingang  Akademiestr.  12).  — 
Nebenan  Karlsplatz  5,  das  Künstlerhaus  (II.  PI.  C  5;  Eintr.  s.  S.  18), 
1868  von  A.  Weber  im  italien.  Renaissancestil  aufgeführt.  Ecke 
Akademie-  u.  Giselastraße  ein  Marmorstandbild  des  Velazquez,  von 
Brenek  (1909). 

Weiterhin ,  zwischen  der  Dumba-  und  Canovagasse  ,  das  statt- 
liche Musikvereinsgebäude  (II.  PI.  C  5),  für  die  Gesellschaft  der 
Musikfreunde  im  ital.  Renaissancestil  von  Hansen  1869  erbaut;  in 
den  Nischen  der  Fassade  zehn  Statuen  berühmter  Musiker.    Im 


fS9      &*„,**   i  WT17N         H-  öffentliche  Sammlungen 

<J4      KOUte   l.  WlAIN.       T    Knnsihist.  Hofmnseum, 

Innern  prächtige  Konzertsäle  (im  Hauptsaal  ein  Deckengemälde 
von  Aug.  Eisenmenger,  Apollo  und  die  Musen)  und  die  Lehrsäle 
der  k.  k.  Akademie  für  Musik  und  darstellende  Kunst.  Die  1812 
gegründete  Gesellschaft  der  Musikfreunde  hesitzt  eine  Teiche 
Sammlung  von  alten  Instrumenten,  Bildnissen  von  Tondichtern, 
Handschriften,  seltenen  Drucken,  Medaillen,  Büsten  u.  a.  (freier 
Eintritt  15.  Sept.-15.  Juli  Di.  Do.  Sa.  11-1  Uhr;  Eingang Canovagasse). 

Am  Heumarkt,  jenseit  des  Schwarzenbergplatzes  (S.  49), 
ist  das  große  Grundstück  des  Wiener  Eislauf  Vereins  (II.  PI.  D  5).  — 
An  die  hier  nehen  der  Stadtbahn  hinführende  Lothringer  Straße 
grenzt  der  Beethovenplatz  (II.  PI.  D  5),  mit  K.  Zumbusch's 
Beethoven- Denkmal  (1880),  einer  sitzenden  Bronzestatue  des  Ton- 
dichters, am  Sockel  der  gefesselte  Prometheus,  eine  Siegesgöttin 
und  Kindergenien.  —  An  der  Christinengasse  das  Akademische 
Gymnasium  (II.  PL  D  5),  1863-66  von  Fr.  v.  Schmidt  erbaut. 

Das  Gebäude  Johannesgasse  26,  Ecke  der  Lothringer  Straße,  ist 
das  Palais  Larisch  (IL  PL  D  4),  von  Ed.  van  der  Null  (1868).  — 
Gegenüber  der  Stadtpark,  s.  S.  49. 

Weiterhin  folgen,  am  Rande  des  Bezirks  Landstraße  (S.  90), 
das  k.  k.  Münzamt  (1838),  die  Zentral- Markthalle  (IL  PL  E  4),  das 
Wiener  Bürgertheater,  1905  von  Frhr.  v.  Kraus  und  Tölk  erbaut, 
der  nach  dem  nahen  Hauptzollamt  (vgl.  S.  2)  benannte  gemeinsame 
Bahnhof  der  Stadt-  und  der  Verbindungsbahn  (IL  PL  E  3 ;  S.  11),  und, 
jenseit  des  Hauptzollamts,  das  Gebäude  der  1881  gegründeten  Frei- 
willigen Rettungsgesellschaft  (IL  PL  E  2). 


IL    Die  grossen  öffentlichen  Sammlungen  an 
der  Ringstrasse. 

7.  Das  kunsthistorische  Hofmuseum. 

Das  k.  k.  **kunsthistorische  Eofmuseum(II.  PL  B  4;  S.  48),  eine 
der  ersten  Kunstsammlungen  der  Welt,  geht  in  seinen  Anfängen 
auf  den  reichen  Kunstbesitz  Ferdinands  I.  (1556-64),  des  Bruders 
und  Nachfolgers  Karls  V.,  zurück.  Beim  Tode  des  Kaisers  fiel  ein 
Teil  an  Maximilian  IL,  der  die  Schätze  weiter  vermehrte,  zwei 
andere  Teile  an  den  Erzherzog  Karl  von  Steiermark  ff  1597)  und 
den  Erzherzog  Ferdinand  von  Tirol  (f  1595).  Letztere  beide  Samm- 
lungen kamen  aus  Graz  1765  und  aus  Schloß  Amras  bei  Innsbruck 
1806  nach  Wien  zurück.  1889  wurden  sämtliche  Kunstgegenstände 
des  kaiserlichen  Hauses  zu  dem  jetzigen  Museum  vereinigt. 

Der  Eingang  (Besuchsordnung  s.  S.  17)  ist  im  Mittelbau,  dem 
Maria-Theresien-Denkmal  s.o.  gegenüber.    Das  Tiefparterre  enthält 


SeÄt.  W1EN-  '■*»*•     53 

antike  Skulpturen,  Inschriftsteine  und  die  Museumsbibliothek;  das 
Hochparterre  die  ägyptische  Sammlung  (S.  64),  die  Antikensamm- 
lung (S.  55),  die  kunstgewerbliche  Sammlung  (S.  58)  und  die 
Waffeiisammlung  (S.  62);  das  1.  Stockwerk  die  Gemäldegalerie 
(S.  66);  das  II.  Stockwerk  die  Aquarelle  und  Handzeichnungen 
(S.  76).  Bei  knapp  bemessener  Zeit  beschränke  man  sich  auf  das 
Hochparterre  und  das  I.  Stockwerk. 

Aus  der  Eingangshalle,  wo  die  gute  amtliche  „Übersicht 
der  kunsthistorischen  Sammlungen  des  Allerhöchsten  Kaiserhauses" 
(1909  ;  1  K  20  h)  und  mehrere  Einzelkataloge  (S.  59,  62,  66)  ver- 
kauft werden,  führt  r.  eine  Nebentreppe  in  das  Hochparterre  (S.  54). 
Geradeaus  gelangt  man  in  das  mit  farbigem  echtem  und  Stuckmarmor 
fast  überreich  ausgeschmückte  Treppenhaus.  Am  mittleren 
Treppenabsatz  Canovcts  kolossaler  Theseus  den  Minotaur  bezwin- 
gend (1819  in  Marmor  ausgeführt,  früher  im  Theseustempel,  S.  46). 
An  der  Decke  ein  großes  Gemälde  von  Munkäcsy,  Apotheose  der 
Kunst;  in  den  Lünetten  unter  der  Decke  die  großen  Meister  der 
Kunst,  von  Hans  Makart;  in  den  Zwickelfeldern  und  unter  dem 
Hauptgesims  Bilder  von  Fr.  Matsch  und  den  Brüdern  Gust.  und 
Ernst  Klimt,  Entwicklung  der  Kunst  und  des  Kunstgewerbes  seit 
dem  Altertum.  In  dem  schönen  Kuppelraum  reicher  plastischer 
Schmuck  von  Benk,  Kundmann,  V.  TUgner  und  R,  Weyr,  Verherr- 
lichung der  Habsburger  als  Förderer  der  Kunst,  darunter  gegen  - 
über  dem  Treppenhaus  ein  Relief  von  Weyr,  Franz  Joseph  I.  als 
Schöpfer  Neuwiens.  Im  ersten  Stock  die  Gemäldegalerie,  s.  S.  66. 

Tiefparterre 
(für  gewöhnlich  geschlossen  $  man  wende  sich  an  einen  der  Diener). 
In  dem  großen  SW.-Hof  und  dem  anstoßenden  Saal  hat  das  1882-83 
von  Prof.  0.  Benndorf  nach  Wien  gebrachte  Heroon  von  Gjölbaschi  in 
Kleinasien  eine  leider  ziemlich  ungünstige  Aufbewahrungsstätte  gefunden. 
Das  Denkmal,  ein  lykisches  Fürstengrab  aus  der  Mitte  des  V.  Jahrh. 
vor  Chr.,  bestand  auc  einem  friedhofartigen  Räume,  der  den  Sarkophag 
des  Verstorbenen  und  seiner  Angehörigen  umschloß  und  außen  «in  der 
Eingangsseite,  wie  ringsum  im  Innern,  mit  (jetzt  arg  verwitterten)  Reliefs 
in  Kalkstein  ausgeschmückt  war.  Die  Bildwerke  der  Außenseite  sind  im 
Hof  vor  dem  Eingang  zum  Saal  aufgestellt:  vier  geflügelte  Stiere,  zwei 
tanzende  Jünglinge  und  sieben  zwerghafte  Gestalten,  die  an  den  ägyptischen 
Gott  Bes  erinnern.  Der  ebenfalls  im  Hof  befindliche  Sarkophag  des  De- 
reimis  und  Aischylos  aus  Gjölbaschi  gehört  nicht  zu  dem  Heroon.  —  Der 
Saal  enthält  im  Mittelraum  eine  Rekonstruktion  des  Heroons.  die  einen 
Begriff  von  der  Anlage  des  Ganzen  gibt,  und  in  den  Nebenräumen  den 
Relieffries  aus  dem  Innern,  der  in  zwei  Reihen  übereinander  Szenen  aus 
der  griechischen  Heldensage  zeigt:  im  Nebenraum  zur  Rechten  r.  I,  1  (oben). 
Kampf  der  Sieben  gegen  Theben-,  I,  2  (unten).  Landung  der  Griechen  vor 
Troja;  II,  3  (oben).  Kampf  der  Amazonen  und  Griechen  $  II,  4  (unten). 
Kampf  der  Lapithen  und  Kentauren  bei  der  Hochzeit  des  Peirithoos  ;  im 
Nebenraum  zur  Linken  r.  Y,  9  (oben).  Odysseus  tötet  die  Freier  der  Pene- 
lope,V,  10  (unten),  kalydonische  Eberjagd;  1.  VI  A.  Feldschlacht  zwischen 
Griechen  und  Trojanern;  beim  Eingang  zum  Mittelraum  1.  VI  B.  Sturm  auf 
Troja,  r.  VI,  C.  Amazonenschlacht;  im  Mittelraum  r.  VII,  12.  Raub  der 
Leukippiden ;  1.  IV,  8.  Gelage  und  Tanz.  —  Außerdem  in  der  Halle  1.  vom 
Heroonsaal  Baubruchstücke  von  den  griechischen  Heiligtümern  auf  Samothrake, 
in  der  Halle  r.  Kultbilder  und  Votivsteine  des  Mithras. 

Baedekers  Österreich.    28.  Aufl.  4 


54      Route  1.  WIEN.     "' Samsung  en  ad  Ringstraße. 

7.   Kunsthist.  Hufmuseum. 

R.  von  der  Tordurchfahrt  das  Lapidarium.  Pfeiler  I,  6.  Stele  aus 
Erythrae  in  Kleinasien,  mit  Kopie  eines  Volksbeschlusses  der  Mytilenäer 
(n.  Jahrh.  vor  Chr.)  ;  10.  Bruchstück  eines  Zollvertrages  des  Königs  Amyntas 
von  Makedonien  (390-374  vor  Chr.)  mit  den  Städten  Chalkis  und  Olynth; 
Pfeiler  II,  28.  Bauinschrift  einer  Basilika  zu  Ehren  des  Kaisers  Antoninus 
Pius,  aus  Assuan  (Syene)  in  Ägypten;  38.  Votivtafel  zu  Ehren  des  kelti- 
schen Kriegsgottes  Marmogius,  aus  Perwart  in  Niederösterreich;  Pfeiler III, 
53-55.  Namentäfelchen  aus  römischen  Kolumbarien.  —  An  der  r.  Schmal- 
wand (Nr.  91-96),  sowie  an  der  Rückwand  (Nr.  97-107,  109,  110-116)  die 
größere/t  Grabsteine.  —  An  der  1.  Schmalwand  (181-185)  altchristliche  Grab- 
steine; ebendort  und  an  der  Fensterwand  römische  Meilensteine.  —  An  der 
r.  Schmalwand  (144-164,  166-168,  178)  Inschriften  aus  Karthago.  —  I.  Schau- 
tisch:  Amphorenhenkel  mit  Fabrikmarken;  II.  Tisch:  Bruchstücke  sog.  Terra 
Sigillata-Gefäße;  III.  Tisch:  Okulisten  steine,  Schleuderbleie  u.  a. 

HOCHPARTEKHE. 

Die  S.  53  genannte  Nebentreppe  bei  der  Eingangshalle  führt 
zunächst  in  die 

Sammlung  der  ägyptischen  Altertümer,  1821  begründet,  1878 
durch  die  Sammlung  von  Miramar  vergrößert,  meist  kleinere 
plastische,  sowie  kunstgewerbliche  Gegenstände  von  der  ältesten  Zeit 
bis  zur  Römerherrschaft  enthaltend.   Kustos:  Dr.  A.  Dedekind. 

I.  Saal.  In  der  Mitte  zwei  Bündelsäulen  aus  rotem  Granit  von  Syene 
(Basis  und  Knauf  modern).  An  den  oberen  Wandteilen  Kopien  der  Wand- 
gemälde eines  Felsengrabes  von  Benihassan  (c.  2400  vor  Chr.);  darunter 
Grabstelen  und  Inschriften  von  den  Zeiten  des  Alten  Reiches  bis  zum 
Neuen  Reich.  Unter  den  Sarkophagen  und  Skulpturen  hervorzuheben: 
Nr.  V.  Granitsarkophag  (26.  Dynastie);  XIII.  kniende  Statue  eines  Hohen- 
priesters, Kalkstein  (19.  Dynastie);  XIV.  Altar  aus  Quarzit  (19.  Dynastie); 
XIX.  Granitsarkophag  aus  der  Ptolemäerzeit  (daneben  der  Deckel);  XXI. 
männl.  Porträtstatue  aus  Granit  (13.  Dynastie);  XXXIX.  Kolossalbüste 
des  jungen  Horus,  aus  Granit  (griechisch-römische  Zeit).  —  L.  in  den 
II.  Saal,  ebenfalls  mit  Kopien  der  Wandgemälde  von  Benihassan.  Darunter: 
Inschriften,  Grabstelen  u.  a.  von  der  Zeit  des  Neuen  Reiches  bis  zur 
griechischen  und  römischen  Herrschaft.  An  den  Fenstern  Nr.  XVIII.  kleine 
Pyramide ;  Bruchstücke  von  Skulpturen,  meist  aus  der  sai tischen  Periode 
(vii. -iv.  Jahrh.  vor  Chr.);  172.  Grabstein  der  Ta-Thot,  aus  der  Ptolemäer- 
zeit. In  der  Mitte  Mumien  von  Katzen  und  Krokodilen,  Krokodileier, 
u.  a.  —  III.  Saal.  An  den  Wänden  Sargdeckel  und  Sargbretter  aus  dem 
Neuen  Reich  und  aus  späterer  Zeit.  I.  Schrank  :  Totenstatuetten  aus  dem 
Neuen  Reich.  II.  Schrank:  Götter-  und  Tierstatuetten  u.a.  In  der  Mitte 
ein  hölzerner  Sarg  in  Mumienform  (26.  Dynastie).  —  IV.  Saal.  In  den 
Schränken  Särge,  Mumien  und  Kanopen;  1.  im  VII.  Schrank  Toten- 
statuetten aus  der  saitischen  Epoche.  Im  VI.  Pult  Bruchstücke  bemalter 
und  vergoldeter  Pappe;  Nr.  16.  bemalte  Gesichtsmaske  einer  Mumien- 
hülle. Im  IV.  Pult  Farbenerde,  Früchte,  Scarabäen  und  Amulette  aus 
altägyptischen  Gräbern.  —  R.  in  den  V.  Saal.  In  der  Mitte,  neben  der 
großen  Tempelsäule  aus  rotem  Granit  (xvi.  Jahrh.  vor  Chr.),  Nr.  I,  III. 
Kolossalköpfe  eines  Königs,  aas  Kalkstein,  wahrscheinlich  aus  der  sai'tischen 
Periode;  II,  IV,  VI.  Sphinxe.  I.  Schrank:  Porträtköpfe,  Büsten  und 
Statuetten  von  Königen  und  Privatleuten.  II. -IV.  Schrank,  V.-VI.  Pult : 
Götterstatuetten.  III. -IV.  Palt:  Scarabäen.  PaltVb  und  VI  b:  Amulette. 
VII.  Schrank  :  Bronzegefäße  u.  a.  VIII. -IX.  Schrank  :  Statuetten  von  Tieren. 
X.  Schrank:  Holzskulpturen  und  hölzerne  Grabstelen.  —  Durch  den  VII. 
1.  in  den  VI.  Saal.  1.  Schrank:  Toilettengegenstände  (8-11.  Sandalen  aus 
Papyrusschilf)-  II.  Pult:  Schmucksachen  u.a.  VII.  Postament:  Kanopen 
und  andere  Gefäße.  X.  Pult:  figürliche  Reliefbruchstücke  (6-12.  Köpfe, 
Typen  asiatischer  und  afrikanischer  Kriegsgefangenen).  XI.  Schrank :  Ge- 
fäße. XII.  Schrank:  Geräte  und  Instrumente.  In  der  Mitte  sechs  bemalte 
Mumiensärge  vornehmer  Persönlichkeiten  der  21.  Dynastie. 


££SSS!V£££!**     WIEN.  1.  Baute.     55 

Das  nördl.  Hochparterre  enthält  die 

*  Antikensammlung,  mit  griechischen,  etruskischen  und  römi- 
schen Altertümern,  die  großenteils  schon  in  dem  1765  gegründeten 
Münz-  und  Antikenkabinett  vereinigt  waren. 

VII.  (und  VIII.)  Saal:  Vasen.  I.  Schrank.  Vasen  von  Cypern.  — 
II.  Schrank:  älteste  griechische  Vasen  (rhodische  und  Dipylon- 
Vasen,  korinthische  Gefäße). — III,  Schrank:  schwarze  Tongefäße  aus 
etruskischen  Gräbern,  sog.  Buccherogefäße.  —  IV.  und  V.  Schrank: 
schwarzfigurige  Vasen  aus  attischen  Töpfereien.  —  VI.  Schrank: 
attische  rotfigurige  Vasen.  — VII.  Schrank:  Mischkrüge  (Keleben). 
Beim  Eingang  eine  Tonfigur  der  Minerva  aus  Aspromonte  in  Unter- 
italien; an  den  Fenstern  zwei  etruskische  Aschenurnen  mit  den 
liegenden  Figuren  der  Verstorbenen}  in  der  Mitte  ein  Tonsarg  aus 
Klazomenae  in  Kleinasien,  mit  Jagdaarstellungen  u.  a.  im  Stil  der 
rhodischen  Gefäße. 

VIII.  Saal.  Bei  den  Fenstern  Weinbehälter  (Pithoi).  — 
VIII.  Schrank:  Mischkrüge  (Kratere).  —  X.  Schrank:  Salb- 
ölflaschen(Lekythen).  —  XI.-XV.  Schrank:  unteritalische  Vasen.  — 
XVI.  Schrank  (1.  vom  Ausgang):  Vasen  aus  der  römischen  Kaiser- 
zeit, meist  Nachahmungen  der  roten  Terrasigillata  -  Gefäße  von 
Arezzo.  —  Durch  den  X.  Saal  r.  in  den 

IX.  Saal:  Terrakotten  und  kleinere  Steinskulpturen.  1.  Schrank: 
älteste  Schöpfungen  der  griechischen  Tonplastik,  besonders  aus 
Idalion  auf  Cypern.  —  II.  Schrank:  Tonfigürchen  aus  Tanagra  und 
Cypern.  —  III.  und  IV.  Schrank:  Tonfiguren  aus  Athen,  Klein- 
asien und  Ägypten.  —  V.  Schrank:  sizilische  und  römische  Ton- 
figuren. —  VI.  Schrank:  Tonhenkel  und  Ampullen  aus  Sizilien  und 
Ägypten.  —  VII.  und  VIII.  Schrank:  griechische,  römische  und 
altchristliche  Tonlampen ;  darüber  an  der  Wand  Tonreliefs,  z.  T.  mit 
bacchischen Darstellungen.  —  IX.  Schrank:  Steinskulpturen.  Nr.  1. 
Relief  aus  Khorsabad  (Assyrien),  männl.  Kopf;  2.  desgl.,  aus 
Persepolis ;  40.  vornehme  Frau  im  Wagen,  mit  Wagenlenker  und 
Dienerin,  aus  Cypern;  44.  Apollo;  45,  46.  Aphrodite;  47.  jugend- 
licher Pan  im  Stil  Polyklet's;  48,  49.  Köpfe  jugendlicher  Satyrn; 
68.  sog.  Genius  des  Schlafes.  —  X.  Schrank:  Steinskulpturen. 
*88.  Knabenbüste;  89.Antinous;  92.  Gladiator (Kelte);  122.  Zeus 
Sarapis;  130.  Telesphoros,  der  Gott  der  Genesung ;  136.  Hänge- 
lampe aus  Marmor.  An  der  Türwand  9-11.  römischer  Sarkophag 
(n.  Jahrh.  nach  Chr.) ;  13.  weibl.  Idealkopf. 

X.  Saal:  Steinskulpturen.  An  den  Wänden  Nr.  20.  Bacchus- 
statue aus  Karthago;  *29.  Athena,  Kolossalkopf  aus  der  Villa 
Hadrian's  bei  Tivoli,  in  der  Art  der  Parthenös  des  Phidias;  27. 
Schutzgeist  des  Kaisers  Caracalla,  aus  Carnuntum;  34.  römische 
Porträtbüste  eines  alten  Mannes;  23.  Kaiser  Geta,  Büste;  39. 
Mithrasopfer,  aus  Aquileja  (n.  Jahrh.  nach  Chr.);  40.  sog.  Ger- 
manikus;  47.  Julia  Mamaea;  45.  Julia  Domna  (?),  Büste  mit  ab- 
nehmbarer Perrücke;   oben:   *43.  Maske  des  Jupiter  Ammon ;  in 


F)ß      Uralt*  7  WTT7TVJ"  JI-  Öffentlich*  Sammlungen 

OV     UOUtel.  W1ÜIN.  7.  Kunstnist.  Hofmuseum, 

der  Mitte:  62,  63.  Mark  Aurel;  64.  Julia  Domna  (abnehmbare 
Perrücke);  65.  Knabe  mit  der  Kenle  des  Herakles,  Grabfigur; 
51,  52.  Augustus;  53.  Isisstatue;  55.  Hadrian;  57.  Trajan. 

XI.  Saal:  * ''Steinskulpturen.  Nr.  73-81.  Skulpturen  aus  Kalk- 
stein, aus  Cypern  (73.  Priester;  80,  81.  Astarte);  *82.  sterbende 
Amazone,  Bruchstück  einer  Statuengruppe  (Penthesileia  und  Achil- 
les), gute  Kopie  eines  griechischen  Werkes  aus  dem  Anfang  des 
v.  Jahrh.  vor  Chr. ;  83.  Diskuswerfer,  Kopie  nach  Myron .  —  Am  mitt- 
leren Pfeiler  r. :  92.  Doryphoros,  Kopie  nach  Polyklet  (Torso); 
*97.  Hera,  in  der  Auffassung  des  v.  Jahrh.;  98.  Aphrodite,  wahr- 
scheinlich ein  Werk  der  jüngeren  attischen  Schule  (iv.  Jahrh.  vor 
Chr.);  107, 110.  jugendlicher  Satyr;  *1 08  (drehbar).  Hekataion  aus 
Athen,  mit  tanzenden  Chariten  (rv.  Jahrh.  vor  Chr.);  *121.  sog. 
Fugger'scher  Sarkophag,  mit  der  Darstellung  einer  Schlachtzwischen 
Griechen  und  Amazonen,  aus  spartanischem  Marmor  (c.  300  vor  Chr.) ; 
141.  Hygieia,  Bruchstück  eines  Weihreliefs.  —  In  der  Mitte  ein  rö- 
mischer Mosaikboden  mit  Darstellungen  aus  der  Sage  von  Theseus 
und  Ariadne,  1815  bei  Salzburg  gefunden.  —  An  der  Straßenseite : 
146.  große  Vase  (Krater)  mit  bacchischen  Szenen;  *150,  *151. 
Marmorreliefs  mit  Tiergruppen  in  landschaftlicher  Umgebung, 
römisch  (Ende  des  i.  Jahrh.  vor  Chr.);  152  (drehbar).  Artemis, 
Statuette  aus  der  attischen  Schule  (Wiederholung  eines  Frühwerkes 
des  Praxiteles?),  mit  Resten  von  Bemalung;  153.  Grabstein  eines 
Jünglings,  schönes  attisches  Werk  des  iv.  Jahrh.  vor  Chr.;  159-167. 
Funde  aus  Samothrake,  Giebelfigaren,  Baureste  u.  a.;  168.  Unter- 
teil einer  Statue  der  Aphrodite,  im  Golf  von  Smyrna  gefunden; 
172.  Torso  eines  (von  Eros  gequälten)  Kentauren  (das  Original 
im  Louvre).  —  Nahe  der  Ausgangswand:  175.  Yitellius,  Porphyr; 
176.  männl.  Porträtkopf,  von  schwarzem  Granit,  aus  der  Ptolemäer- 
zeit ;  *179.  Porträt  eines  griechischen  Philosophen  (Aristoteles  ?) ; 
180,  184,  188.  weibl.  Bildnisbüsten;  *1 93.  Porträt  eines  Barbaren, 
römische  Arbeit ;  200.  Kora,  Statue,  als  Euterpe  ergänzt,  nach  einem 
Original  aus  der  Schule  des  Praxiteles. 

XII.  Saal:  Bronzen.  In  dem  Rahmen  beim  Eingang  Masken, 
Köpfe  und  Halbfiguren  (Beschlägstücke):  *1.  Maske  eines  bac- 
chischen Dämons,  1883  bei  Cilli  gefunden;  2,  4,  5,  7.  Theater- 
masken; 10.  Maske  einer  Mänade;  ll.Sokrates;  *12.  zwei  Widder- 
köpfe aus  Dodona ;  *14.  schlafender  Neger  (v.  Jahrh.  vor  Chr.) ; 
30.  Apollo  als  Sonnengott.  —  I.  Schrank :  etruskische  Geräte  und 
Gefäße,  sowie  prähistorische  Funde  aus  Hallstatt  (vgl.  S.  78)  und 
Siebenbürgen  (Nr.  43.  eisernes  Schwert  aus  Hallstatt,  auf  der  Bronze- 
scheide Kriegerfiguren  in  feiner  Gravierung).  —  II.  Tisch :  Kande- 
laber, Dreifüße;  in  der  Mitte :  *50.  Bronzetischchen  mit  Halbfiguren 
barbarischer  Kriegsgefangenen;  dahinter  an  der  Fensterwand  Mosaik 
aus  Karthago,  mit  dem  Kopfe  des  Okeanos.  • — III.  Schrank:  römische 
Gefäße  und  Geräte,  darunter  *105.  Gefäß  in  Form  einer  Feidflasche, 
mit  Grubenemail,  aus  Istrien.  —  IY.  Pult  (beim  Eingang) :  Löffel, 


Hoctpa5'"fScn.  ™  '•***•      5? 

Griffel,  Nadeln  u.  a. ;  darüber  ein  Mosaik,  Darstellung  des  Schiffs- 
kampfes ans  der  Ilias. — Y.  Pult  (beim  Ausgang):  Schlüssel,  Schlösser, 
darüber  ein  bronzener  Zeuskopf.  —  VI.  Schrank :  Schwerter,  Helme 
(281,  282.  griechische  Helme  korinthischer  Form ;  283.  samni tische 
Helmhaube;  284-295.  Sturmhauben,  aus  Radkersburg ;  360.  römi- 
scher Helm);  ferner  Lampen,  Glocken  u.  a. 

XIII.  Saal:  *Bronzen.  Neben  dem  Eingange  1.  *Statuette  eines 
Strategen  (sog.  Menelaus).  —  VII.  Pult:  Gefäßhenkel;  oben  ein 
sitzender  Panther.  —  VIII.  Pult:  515-664.  Gewandnadeln  (fibu- 
lae);  665-701.  Fingerringe;  702.  Ohrringe;  705-707.  Gürtel- 
schnallen. —  IX.  Pult:  710-724.  etruskische  Spiegel;  727-729. 
Spiegelkapseln;  750,753-755.  Bronzebleche,  ebenfalls  mit  ge- 
triebenen Reliefs;  767.  römische  Reiseuhr;  771-789.  Eintritts- 
marken für  Spiele  und  Theater  (tesserae).  —  Vor  dem  2.  (östl.) 
Fenster:  *Figur  eines  Greifen,  von  einer  Apollostatue,  aus  Kärnten; 
in  der  Fensternische  1.  eine  Bronzetafel,  das  Senatus  Oonsultum 
de  Bacchanalibus,  vom  J.  186  vor  Chr.,  die  älteste  erhaltene  römische 
Staatsurkunde.  —  In  den  übrigen  Schränken  figürliche  Bronzen, 
großenteils  griechischer  Herkunft.  Hervorzuheben:  X.  Schrank  816. 
thronender  Zeus;  817,  818.  Athena;  *819.  Zeus;  *838.  Herakles, 
Kopie  eines  attischen  Werkes  (iv.  Jahrh.  vor  Chr.);  839.  Hypnos, 
der  Gott  des  Schlafes ;  *841.  Apollo,  nach  einem  berühmten  atti- 
schen Original  (v.  Jahrh.  vor  Chr.);  849-851.  ausruhender  Hermes; 
XI.  Schrank  etruskische  Figuren ;  XII.  Schrank  934,  936.  Aphro- 
dite; *935.  jugendlicher  Bacchus ;  942.  Silen;  944.  lachender  Satyr; 
968.  Dionysos;  XIII.  und  XIV.  Schrank  Figuren  ans  den  römischen 
Hausaltären  (Lararien) ;  XV.  Schrank  römische  Porträtköpfe,  Götter- 
und  Tierfiguren.  —  In  der  Mitte  des  Saales:  (drehbare)  *Bronze- 
statue  eines  Siegers  in  den  griechischen  Kampfspielen,  Original 
werk  aus  der  Schule  des  Polyklet  (v.  Jahrh.  vor  Chr.),  1502  in 
Virunum  in  Kärnten  gefunden. 

"Weiter  in  den  im  Westflügel  gelegenen 

XIV.  Saal:  Gold  und  Silber,  geschnittene  Steine.  In  der  Mitte, 
auf  einer  Säule  ans  Ephesns  (S.  46):  *Kopf  der  Artemis,  aus  Tralles, 
ein  vortreffliches  Original  der  jüngeren  praxitelischen  Schule.  — 
In  den  Schränken  I-IV  Arbeiten  in  Gold  und  Silber:  I.  Pult  Ringe 
mit  Gemmen  in  antiker  Fassung;  II.  Pult  Geräte  aus  Silber  (Nr.  1. 
Votivteller  aus  Aquileja,  mit  Relief,  ein  römischer  Kaiser  als 
Triptolemos  der  Ceres  opfernd),  Goldschmuck,  größtenteils  griechi- 
scher und  unteritalischer  Herkunft,  u.  a. ;  III.  Schrank  Gold-  und 
Silbergegenstände  (Nr.  4  Vorderteil  eines  Kentauren);  IV.  Schrank 
*Goldschatz  von  Groß-St.  Miklos  in  Ungarn,  vielleicht  aus  der  Zeit 
der  Völkerwanderung  (23  Gefäße ;  am  Halse  des  Kruges  Nr.  2  Wasser- 
pflanzen und  Störche  mit  Fröschen  in  den  Schnäbeln).  —  In  den 
Schränken  V-XIX  die  *ge?chnittenen  Steine  aus  dem  Altertum 
und  aus  neuerer  Zeit.  In  den  Schränken  V-X:  erhaben  geschnittene 
Steine  (Kameen).    Im  V.  Schrank  vorn  (nach  der  Mitte  des  Saales 


f)8      P/i4/*«   7  WTT7"Nr  H-  öffentliche  Sammlungen 

<JU      Kouie  1.  W1UIN.  ?>  Kunsthist#  Hofmuseum, 

zu):  *24.  Ptolemaeus  II.  und  seine  Gemahlin  Arsinoe,  Onyx;  31. 
griechischer  Porträtkopf;  hinten  meist  Kameen  aus  der  späteren 
Kaiserzeit;  an  der  Schmalseite  44,  53.  Ketten  aus  Herculaneum. 
VI.  Schrank,  mit  den  Hauptwerken:  vorn  1.  Tiberius;  3.  Augustus 
(Tiberius?);  5.  Adler;  9.  Livia;  10.  Augustus  und  die  Göttin  Roma; 
*14.  sog.  Apotheose  des  Augustus  (vielmehr  der  pannonische 
Triumph  des  Tiberius),  Onyx,  wahrscheinlich  von  Dioskorides  :  oben 
Augustus  und  Roma,  daneben  Tiberius,  Germanikus  und  allegorische 
Gestalten,  unten  Errichtung  eines  Siegeszeichens;  18.  Claudius;  22. 
Claudius  und  Agrippina  d.  J.,  Livia  und  Tiberius;  hinten  schöne 
Renaissance -Kameen.  VII.  Schrank  vorn:  Bildnisse  von  Habs- 
burgern,  darunter  1.  Karl  V. ,  aus  Alabaster  (c.  1530);  22.  Muschel- 
kameen mit  48  Bildnissen ;  23.  dieselben  als  Glieder  einer  Toison- 
Ordenskette,  wahrscheinlich  für  Leopold  I.  (f  1705)  gefertigt; 
hinten  Renaissance-Kameen.  VIII.  Schrank :  Renaissance-Kameen, 
24.  Leda  mit  dem  Schwan,  wahrscheinlich  von  Benvenuto  Cellini 
1524  als  Hutschmuck  gefertigt  (der  Leda-Torso  antik).  X.  Schrank : 
3.  goldene  Kanne,  mit  Rubinen,  Diamanten  und  127  Kameen 
besetzt,  6.  Schüssel  mit  350  geschnittenen  Steinen,  in  der  Mitte 
Kleopatra,  beide  aus  dem  Ende  des  xvr.  Jahrhunderts.  XI.-XVII. 
Pult:  meist  vertieft  geschnittene  Steine  (Intaglien),  darunter  im 
XII.  Pult  85.  Brustbild  der  Athena  aus  augusteischer  Zeit,  Nach- 
bildung der  Parthenos  des  Phidias.  XIX.  Pult,  1.  und  7.  Abteilung : 
Arbeiten  von  L.  Siries  (f  c.  1 760) ;  2.-6.  Abt. :  Timoni'sche  Sammlung. 
—  XX.  Schrank:  antike  Gläser.  —  XXI.  Schrank:  Arbeiten  in 
Elfenbein,  Halbedelsteinen  und  Bernstein. 

Es  folgt  die  Sammlung  der  Münzen  und  Medaillen.  Direktoren  r 
Dr.  Domanig  und  Prof.  Dr.  Kubitschek. 

XV.  Saal.  I.-III.  und  VII.  Tisch:  antike  Münzen.  I.  Tisch.  Münzen 
des  Orients  nnd  der  griechischen  Städte  ans  der  Zeit  ihrer  Unabhängig- 
keit. II.  Tisch.  Münzen  der  Diadochen  und  der  hellenistischen  Könige; 
Münzen  der  Barbaren  und  der  griechischen  Städte  zur  Römerzeit.  III.  Tisch, 
römische  und  byzantinische  Gold-Münzen  und  Medaillons  (darunter  große 
spätrömische  Goldmedaillons,  iv.  Jahrh.  nach  Chr.).  —  IV.-VII.  nnd 
IX.,  X.  Tisch.  Münzen  und  Medaillen  seit  dem  Mittelalter.  V.  Tisch.  Italie- 
nische Medaillen  (xv.-xix.  Jahrh.),  französische  Medaillen  (xvi.-xix.  Jahrh.) 
und  spanische  Medaillen  (xviii.  u.  xix.  Jahrh.).  VI.  Tisch.  Modelle  für  Me- 
daillen, Medaillen  in  Fassungen,  Typare  (Siegelstempel),  Bullen.  IX.  Tisch. 
Deutsche  Medaillen  (xvt.-xviii.  Jahrh.)  und  Medaillen  der  übrigen  euro- 
päischen Länder.     X.  Tisch.     Münzen  des  römisch-deutschen  Reiches. 

XVI.  Saal.  Münzen  und  Medaillen  des  österr.  Kaiserhauses  und  der 
österr.-ungaiischen  Länder;  moderne  Wiener  Medaillen  und  Plaketten. 

An  den  Wänden  dieser  beiden  Säle  Bildnisse  habsburgischer  Fürsten, 
namentlich  von  Förderern  der  kaiserl.  Samminngen,  sowie  die  von  Erz- 
herzog Ferdinand  von  Tirol  1580-90  angelegte  Porträtsammlung:  kleine 
Bildnisse  berühmter  Persönlichkeiten  vom  xi.  Jahrh.  an  (Katalog  40/?). 

Die  **Sammlung  der  kunstindustriellen  Gegenstände,  eine  der 
hervorragendsten  Sammlungen  ihrer  Art,  umfaßt  die  Erzeugnisse  des 
Kunsthandwerks  des  Mittelalters  und  der  neueren  Zeit.  Neben 
einer  Anzahl  wertvoller  Stücke  aus  der  burgundi sehen  Erbschaft, 
die  durch  die  Ehe  Maximilians  mit  Maria  von  Burgund  (1477)  den 


Hoctpa^TÄewerbe.      WIEN.  '•  R™"-     59 

Habsburgern  zufiel,  enthält  sie  u.  a.  die  Überreste  der  berühmten 
Rudolflnischen  „Kunst-  und  Wunderkammer"  in  Prag.  Katalog  80  h. 
Direktor:  Prof.  Dr.  Jul.  Ritter  v.  Schlosser. 

XVII.  Saal:  meist  mittelalterliche  Werke.  Unter  den  frei  auf- 
gestellten Gegenständen:  *1  (drehbar).  Allegorie  der  Vergänglich- 
keit, Gruppe  dreier  nackten  Figuren,  aus  Holz  geschnitzt  und 
bemalt,  österreichische  Arbeit  (?)  aus  St.  Florian  (gegen  1500); 
4.  und  10,  6.  und  9.  Stammbäume  der  Habsburger,  im  Auftrage 
Maximilians  I.  gemalt;  8.  spätgotisches  kirchenartiges  Gehäuse  zur 
Aufbewahrung  des  Corpus  Domini  in  der  Karwoche  (nach  1500); 
*14-16.  burgundische  Meßgewänder,  aus  der  altflandrischen  Schule 
(xv.  Jahrh.);  28.  silbernes  Vortragekreuz,  aus  Venedig  (gegen  1500; 
der  Bronzedreifuß,  im  Renaissancestil,  eine  Zutat  von  1567)  ;  an  der 
Decke  ein  Leuchterweibchen  aus  Eger  (xvi.  Jahrh.).  —  I.  Schrank: 
mittelalterliche  Holzschnitzereien.  —  II.  Schrank:  Goldpokale.  — 
III.  Schrank,  IV.  Pult:  Arbeiten  in  Elfenbein,  Buchsbaum  (III,  7. 
Kästchen  des  xv.  Jahrh.,  mit  Schnitzerei,  Leben  der  wilden  Wald- 
leute), Bronze,  u.  a. 

XVIII.  Saal:  Mechanik,  Optik  und  Uhrmacherkunst,  astronomi- 
sche, militärische  und  andere  Instrumente. 

Der  XIX.  Saal,  dessen  Deckengemälde,  von  Berger,  Rudolf  II. 
als  Förderer  der  Kunst  verherrlicht,  enthält  die  kostbarsten  Er- 
zeugnisse der  Goldschmiedekunst  des  XVI. -XV II  I.Jahrhunderts.  Frei- 
stehend: A.  Hausapotheke  von  vergoldeter  Bronze  (xvni.  Jahrh.); 
D.  Kabinett  von  Eisen,  mit  reicher  Goldtauschierung,  Wiener  Arbeit 
(1567) ;  *E.  das  berühmte  „Salzfaß"  (saliera)  des  Benvenuto  Cellini, 
von  seinen  noch  vorhandenen  Goldschmiedearbeiten  die  einzige 
ganz  sicher  beglaubigte,  1539-43  für  König  Franz  I.  von  Frankreich 
gefertigt,  1570  von  Karl  IX.  bei  seiner  Vermählung  mit  der  Erz- 
herzogin Elisabeth  dem  Erzherzog  Ferdinand,  dem  Begründer  der 
Amraser  Sammlung,  geschenkt,  technisch  bewundernswert,  in  Form 
und  Gedanken  manieriert,  die  barkenförmige  Schale  mit  der  Figur 
des  salzspendenden  Meeresgottes  für  das  Salz,  das  triumphbogen- 
artige Gefäß  mit  der  Erdgöttin  für  den  Pfeffer  bestimmt,  die  Relief- 
figuren am  Fußgestell  in  direkter  Anlehnung  an  Michelangelo ;  *M. 
spätgotischer  Hofbecher  Herzog  Philipps  des  Guten  von  Burgund 
(f  1467),  von  Bergkristall;  F.  Automatenuhr  in  Form  eines  Pracht- 
möbels von  Ebenholz,  Augsburger  Arbeit  (xvii.  Jahrh.) ;  H.  Kabinett 
aus  Ebenholz,  mit  silbernen  Reliefs  und  Figuren,  Augsburger  Arbeit 
(Ende  des  xvi.  Jahrh.);  an  der  Ausgangswand:  I.  silbernes  An- 
tependium  aus  St.  Blasien  (1687).  —  I.  Schrank:  12.  Straußenei  als 
Deckelpokal,  Augsburger  Arbeit  (xvi.  Jahrh.);  33.  silbervergoldeter 
Pokal,  oben  ein  Pelikan,  seine  Jungen  nährend,  Ulmer  Arbeit 
(1583);  50.  kleines  goldenes  Rufhorn,  nebst  Hundeleine  (Ende  des 
xvi.  Jahrh.);  64.  Schüssel  aus  24  Platten  Lapislazuli,  in  der  Mitte 
ein  Sardonyx  mit  einem  Relief,  Leda  (xvi.  Jahrh.);  90,  91,  93-960 
Schatullen,  Körbchen  und  Bezoare,  mit  vergoldetem  Silberfiligran 


60     Route  1  WIFN  **'  ^entliehe  Sammlungen 

*       7.  Knnsthist.  Hofmuseum, 

(xviii.  Jahrh.);  *159.  Kanne  von  Onyx,  die  Fassung  von  Gold  mit 
Email  nnd Edelsteinen,  französische  Arbeit  (xvi.  Jahrh.);  167,  *193. 
silbervergoldete  Prunkschüssel  mit  dem  Triumph  Amorsund  Kanne, 
von  dem  Nürnberger  Christoph  Jamnitzer  (f  1618) ;  170.  silber- 
vergoldetes Lesepult,  von  dem  Nürnberger  Elias  Lenker  (f  1691); 
*175.  Prunkschüssel,  von  Chr.  Lenker  (f  1613);  185.  goldener 
Deckelpokal,  oben  der  h.  Michael,  französische  Arbeit  (?);  dahinter: 
183,  187.  191,  195.  vier  vergoldete  Bronzefiguren  Flora,  Ceres, 
Bacchus,  Vulcan,  einander  ihre  Gaben  reichend,  zu  einem  im 
xvtti.  Jahrh.  eingeschmolzenen  Tafelaufsatz  gehörig,  von  dem  Nürn- 
berger Wenzel  Jamnitzer  (^  1585);  286.  Tafelaufsatz  von  vergoldetem 
Silber,  für  Kaiser  Franz  I.  (f  1765)  in  Wien  gefertigt;  262 fg.  sog. 
Nachtzeng  der  Kaiserin  Maria  Theresia  (Toiletten gegenstände,  Früh- 
stücksgerät u.  a.  im  Rokokostil),  von  dem  Wiener  A.  Domanek  (dazu 
287.  seidene  Tischdecke  mit  Goldspitzen,  von  der  Kaiserin  Elisabeth 
Christine  gestickt).  —  II.  Schrank:  zahlreiche  Gegenstände  aus 
Rauchtopas  und  *Bergkristall  (xvi.-xvin.  Jahrh.),  darunter  133. 
Deckelpokal  in  der  Art  des  Valerio  Belli  (f  1546);  außerdem  204. 
Tableau  von  Mosaik,  Christus  und  die  Samariterin,  aus  Halbedel- 
steinen und  Edelsteinen,  am  Rahmen  *Karyatiden,  Emailfestons  u.  a. 
in  Goldguß,  italienische  Arbeit  (xvi.  Jahrh.).  —  III.  Pult:  Taschen- 
uhren (xvi. -xviii.  Jahrh.),  Schmuck,  Miniaturbildnisse.  —  IV.  u. 

V.  Schrank:  Gefäße  und  kleine  Bildwerke  aus  Halbedelsteinen  und 
anderen  Mineralien,  darunter  im  V.  Sehr.  *12.  Schüssel  aus  Sar- 
donyxplatten,  in  der  Mitte  eine  Kamee  mit  Diana  (xvi.  Jahrh.).  — 

VI.  Pult:  Schmuck,  aus  Monstreperlen  gefertigt  (Nr.  5.  geigen- 
spielende Sirene).  —  VII.  Schrank:  *Gegenstände  aus  Bergkristall: 
139.  Kännchen  mit  reicher  Goldschmiedearbeit  (xvi.  Jahrh.). 

XX.  Saal:  Glas  und  Porzellan.    I.  Schrank:  farbige  Gläser.  — 
II.  Schrank:  Altargeräte  aus  Meißner  Porzellan,  von  Kandier  (1740). 

—  IIT.  u.  IV.  Schrank:  italienische  Majoliken  des  xvi.  Jahrhunderts. 

—  V.  Schrank:  spanisch-maurische  Fayencen;  arabische  Tonwaren; 
Arbeiten  der  Wien  er  Porzellan-Manufaktur;  ostasiatisches  Porzellan; 
7.  arabische  Glasflasche  mit  Schmelzfarben  (xiv.  Jahrh.).  —  VI. 
Schrank:  1.  Schüssel  von  „gestricktem"  venezianischem  Glas  (xvi. 
Jahrh.);  3-5.  Figürchem  aus  buntem  Glas  (xvr.  Jahrh.).  —  VII.  u. 
IX.  Pult :  Glasarbeiten  ausMurano. — 'VIII.  Schrank:  deutsche  Stein- 
krüge und  Tonarbeiten  (xvi.  Jahrh.).  —  X.  Schrank :  Bossierungen  in 
Wachs;  hervorzuheben  12.  Leda  mit  dem  Schwan,  Relief,  venezia- 
nisch (xvi;  Jahrh.) ;  23.  Neptun  und  andere  Seegötter  (xvn.  Jahrh.) ; 
19-22.  Vier  Jahreszeiten  (xvn.  Jahrh.).  —  XI.  Schrank:  italienische 
Majoliken.  4.  Teller  mit  der  Geschichte  der  Ino  und  des  Athamas, 
von  Giorgio  von  Gubbio  (1528).  —  XII.  Schrank:  Fayencen  aus 
Holics  (xvm.  u.  xix.  Jahrh.).  —  XIII.  Schrank;  Glaspokale.  — 
XIV.  Schrank:  venezianische  Gläser  (10,  12.  Trink  Schiffchen  für 
Frauen ;  5.  Brautschale  des  xv.  Jahrh.),  böhmische  Pokale  im  Barock- 
und  Rokokostil,  Schmelzgläser  der  deutschen  Renaissance.  —  Schrank 


an  der  Ringstraße.  WIEN.  /.  Route.     61 

Hochpart. :  Kunstgewerbe. 

o.Nr.:  Tafelaufsatz  aus  Wiener  Porzellan,  Triumph  der  Religion 
über  die  Laster  (xvin.  Jalirh.).  —  L.  der 

XXI.  Saal :  Prunkmöbel  der  italienischen  und  deutschen  Hoch- 
renaissance und  Barockzeit,  Arbeiten  in  Pietra  dura,  florentinische 
und  römische  Mosaiken  u.  a. 

XXII.  Saal,  verschiedenen  Inhalts.  *D.  Spielbrett  aus  Buchs- 
baumholz, von  Hans  Kels  in  Kaufbeuren  (1537).  —  Fensterwand: 
11.  h.  Familie  mit  Engeln,  Relief  aus  Kelheimer  Stein,  von  dem 
Augsburger  Hans  Daucher  (1518).  —  I.  Schrank:  Arbeiten  in  Bern- 
stein. —  II.  und  III.  Schrank:  Arbeiten  in  Elfenbein  (II,  9.  Kruzifix 
im  Rubensstil),  Rhinozeroshorn  u.  a.  —  IV.  Schrank :  figürliche  Holz- 
plastik, Intarsia  und  holzgeschnitzte  Geräte:  22.  Adam,  Statuette 
aus  Birnbaumholz,  von  dem  Nürnberger  Peter  Flötner  (f  1546); 
27,  29,  31.  Amazonenschlacht,  Raub  der  Sabinerinnen  und  Reiter- 
treffen,  Reliefs  aus  Zedernholz,  wahrscheinlich  von  dem  Wiener 
Ignaz   Elhafen   (c.  1685).  —  V.  Schrank:    Musikinstrumente.   — 

VI.  Schrank:   Arbeiten  in  Silberglaserz  („Handsteine")   u.  a.  — 

VII.  Pult:  Elfenbeinreliefs  (2.  Diana  undKallisto,  von  I.  Elhafen). 
—  VIII.  Pult:  Holzschnitzereien  und  Kleinarbeiten  in  Elfenbein.  — 
Im  IX.  Schrank:  32.  Parisurteil,  von  Hans  Daucher  (1522),  34,  42. 
Mutterliebe  und  Gerechtigkeit,  von  P.  Flötner,  alle  drei  Reliefs  aus 
Kelheimer  Stein.  —  XI.  Schrank:  Prachtgefäße  von  Elfenbein.  — 

XII.  Schrank:  Bildwerke  in  Elfenbein.  Nr.  35.  Satyr  eine  nackte 
Frau  verfolgend,  deutsche  Arbeit  (1679);  52-70.  kleine  Arbeiten 
in   der   Art  des   Dresdener  Juweliers   Krüger  (xvin.  Jahrh.).  — 

XIII.  Schrank:  Kunstdrechslerarbeiten  in  Elfenbein  (xvn.  und 
xvin.  Jahrh.).  —  L.  in  den 

XXIII.  Saal:  Handschriften  des  Mittelalters  und  der  Renais- 
sance aus  der  ehem.  Bibliothek  des  Schlosses  Amras,  alte  Drucke, 
Holzschnitte,  Kupferstiche  und  Handzeichnungen,  Textilarbeiten 
u.  a.  —  I.  Pult:  4.  der  h.  Willehalm  von  Orange,  Epos,  um  1210  von 
Wolfram  von  Eschenbach  gedichtet ,  Abschrift  für  König  Wenzel 
(1387) ;  8.  Horarium (Livre  d'heures),  aus  dem  xiv.  Jahrh.;  17.  Legende 
des  h.  Adrian,  Handschrift,  für  König  Ludwig  XI.  von  Frankreich 
ausgeführt  (xv.  Jahrh.);  27.  Weltchronik  des  Rudolf  von  Ems, 
Abschrift  des  xiv.  Jahrh.  ;  35.  das  sog.  Amraser  Heldenbuch, 
23  mittelhochdeutsche  epische  Gedichte,  u.  a.  Nibelungenlied  und 
Gudrun,  für  Kaiser  Maximilian  I.  von  dem  Tiroler  Hans  Ried  zu- 
sammengestellt ;  38-40.  Spielkarten  (xv.  Jahrh.) ;  41-43.  Zeughaus- 
bücher Maximilians  I.  (c.  1515-18);  59.  Chormissale,  nach  1494 
für  Maximilian  I.  gefertigt.  —  IL  Schrank:  8-10.  A.  Dürer's  große 
Holzschnittpassion,  Triumphzug  und  Marienleben.  —  Fensterwand: 
17.  Glasglockenklavier  des  Erzherzogs  Ferdinand  von  Tirol. 

XXIV.  Saal:  Skulpturen,  namentlich  hervorragende  Bronzen. 
An  den  Wänden:  *8.  Madonnenrelief,  von  dem  Florentiner  Antonio 
Rossellino  (f  c.  1478;  der  Rahmen  aus  dem  xvti.  Jahrh.);  22. 
Christus   und    die  Samariterin   am   Brunnen ,    Marmorrelief  von 


62      Tl™,iP  1  WTFN  IL  öffentliche  Sammlungen 

R.  Donner  (1739),  daneben  22a.  Wachsskizze  dazu.  23.  Bronzebüste 
des  veroneser  Humanisten  Fracastoro  (?),  italienisch  (xvi.  Jahrh.) ; 
*25.  Kaiser  Rudolf  II.,  bronzene  Halbfigur  von  Adriaen  de  Yries 
(1603)  ;  *32.  Karl  V.,  Bronzehalbfigur  von  Leone  Leoni;  35.  Kaiser 
Joseph  II.,  Büste  von  Fr.  X.  Messerschmidt;  36.  Hagar  in  der 
Wüste,  Marmorrelief  von  R.  Donner  (1739);  50,  51.  Parisurteil, 
Venus  in  der  Schmiede  Vulkans,  Bronzereliefs  von  R.  Donner.  — 
In  der  Mitte  freistehend:  79.  Bronzestatuette  eines  schreitenden 
Jünglings,  von  dem  Nürnberger  Hans  Vischer;  80.  Nessus  raubt  die 
Dejanira,  von  Giov.  da  Bologna;  81.  Herkules  und  Dejanira,  84. 
Raub  der  Sabinerinnen,  beide  von  Adriaen  de  Vries.  —  I.  Schrank, 
italienische  Bronzen  des  xv.  undxvi.  Jahrhunderts:  12.  der  Morgen, 
nach  Michelangelo;  34,  Venus,  wahrscheiclich  von  Antico  (1534); 
36.  Venus  ohne  Arme  ;  31.  sitzende  Bacchantin;  98.  Herknies  und 
Antaens,  von  Antico.  —  II.  Schrank:  Nachbildungen  antiker  Bild- 
werke. —  III.  Schrank:  4,  6.  Venus,  57.  Raub  der  Dejanira,  53. 
Merkur,  54.  Herknies  und  Antaeus,  sämtlich  Bronzen  von  Giovanni 
da  Bologna  (f  1608)  oder  seiner  Schule;  18.  Mars  und  Venus  in 
Umarmung,  von  Gerhard  Hubert  (c.  1590),  kleine  abweichende 
Wiederholung  der  Gruppe  im  Bayrischen  Nationalmuseum.  — 
IV.  Schrank:  24.  Bronzebüste  der  h.  Susanne,  von  Franc.  Duques- 
noy;  14.  Papst  Alexander  VII.  —  V.  Schrank:  3.  Wachsabgüsse 
nach  Modellen  G.  R.  Donner's  für  die  Bleigüsse  im  St.  Martinsdom 
zu  Preßburg.  —  VI.  Schrank  und  Pult:  1.  segnender  Christus, 
Halbfigur,  venezianisch  (nach  1500);  2.  Madonna  zwischen  Heiligen, 
3.  Geißelung  Christi,  Silberreliefs  von  Moderno  (c.  1500);  4.  Grab- 
legung Christi,  Bronzerelief  von  Donatello.  Im  Pult  deutsche  Pla- 
ketten aus  dem  xvi.  und  xvn.  Jahrh. :  4-9.  Medaillonbildnisse  des 
Erasmus  von  Rotterdam,  Luthers,  Melanchthons,  Dürers  und  Kaiser 
Maximilians  I.,  vielleicht  von  dem  Nürnberger  G.  Schweiggei(f  1690) 
21-26 ,  29-34.  die  zwölf  ersten  deutschen  Könige,  Silberreliefs.  — 
VII.  Pult,  italienische  Plaketten  :  51-68.  Arbeiten  des  Valerio  Belli 
35.  Apotheose  eines  Helden,  36.  Judith ,  37.  antike  Opferszene 
alle  drei  von  Andrea  Briosco,  gen.  Riccio  (f  1532).  —  Im  VIII, 
Schrank  und  Pult:  moderne  Plaketten.  —  IX.  Schrank  :  Bronzeorna- 
mente des  xvi.  Jahrhunderts.  —  Am  Mittelfenster  zwei  Türklopfer 
aus  Venedig  (xvi.  Jahrh.).  —  Beim  Eingang  r.,  Schrank  o.  Nr.:  1,  2. 
Merkur,  Venus,  Bleifiguren  von  R.  Donner ;  3-6.  gefesselter  Pro- 
metheus, Magdalena,  Beweinung  Christi,  h.  Petrus,  Bleigüsse  von 
J.  B.  Hagenauer  (1759);  der  h.  Georg,  deutsch  (xvi.  Jahrh.). 

Die  übrigen  Säle  enthalten  die  **Waffensammlung,  die  an 
Reichtum  mit  der  Armeria  in  Madrid  wetteifert.  Sie  stammt  größten- 
teils aus  dem  Kunstbesitz  Kaiser  Ferdinands  I.  und  seines  Sohnes, 
des  Erzherzogs  Ferdinand  von  Tirol  (Amraser  Sammlung),  vgl. 
S.  52.  In  den  Kriegsstürmen  der  J.  1805  und  1809  und  bei  der 
Plünderung  des  Zeughauses  im  J.  1848  wurde  die  Sammlung  sehr 
geschädigt.    Katalog  80  h.   Kustos  :  Dr.  Camillo  List. 


an  der  Ringstraße.  WIEN  j     R      t         63 

Hochpart. :  Waffen. 

XXV.  Saal  (Waffen  des  Mittelalters,  bis  zur  Zeit  Kaiser  Maxi- 
milians I.).  2.  Feldharnisch  Friedrichs  des  Siegreichen,  Pfalzgrafen 
bei  Rhein  (f  1476),  von  dem  Mailänder  Tommaso  Missaglia;  5. 
desgl.  König  Ferdinands  des  Kathol.  von  Aragonien  (f  1516);  9. 
Knabenharnisch  König  Philipps  I.,  des  Schönen,  von  Kastilien 
(f  1506);  43.  Reiterharnisch  Maximilians  I.  (f  1519);  *45.  desgl. 
Erzherzog  Siegmunds  von  Tirol  (f  1496).  eine  der  schönsten  Platt- 
nerarbeiten der  Zeit;  52.  schweres  Roßzeug  Maximilians  J. ;  62. 
Reiterharnisch  Maximilians  I.;  69.  Harnisch  König  Ludwigs  11.  von 
Ungarn  (f  1526);  126.  Harnisch  Kaiser  Karls  V.,  unvollendet.  — 
In  den  Mittelschränken:  12.  sog.  normannischer  Helm  (c.  1100); 
17.  Schwertklinge  (xni.  Jahrh.);  24.  zweihändiges  Schwert  mit 
schöner  Passauer  Klinge  (Anfang  des  xv.  Jahrh.) ;  47,  56.  Elfenbein- 
sättel, der  zweite  vermutlich  aus  dem  Besitze  Kaiser  Karls  IV. 
(f  1 378) ;  71 .  Helm  Georg  CastriotaJs,  Fürsten  von  Albanien  (Skander- 
beg,  f  1467);  *104.  Rundschild  Kaiser  Maximilians  I.,  mit  Ver- 
zierungen in  prächtiger  Hochätzung  (eines  der  frühesten  Beispiele 
dieser  Technik). 

XXVI.  Saal  (Zeit  Maximilians  I.).  139.  Harnisch  Herzog 
Christophs  v.  Württemberg  (f  1568);  141.  Feldharnisch  Otto  Hein- 
richs, Pfalzgrafen  bei  Rhein  (f  1559);  142.  desgl.  des  Grafen 
Eitel  Friedrich  v.  Zollern  (f  1512);  146.  desgl.  des  Salzburger  Erz- 
bischofs Matthäus  Lang  (f  1540);  175.  Prachtharnisch  des  Grafen 
Andreas  v.  Sonnenberg  (f  1511). 

XXVII.  Saal  (Karl  V.).  An  den  Wänden:  196.  schön  ver- 
zierter Harnisch  des  Kurfürsten  Johann  Friedrich  v.  Sachsen  (f  1554) ; 
198.  desgl.  Ruprechts  v.  d.  Pfalz  (f  1504);  199.  Teile  eines  Prunk- 
harnisches des  Feldherrn  Alessandro  Vitelli  (f  1556);  231.  halber 
blanker  Feldharnisch  des  Herzogs  Ulrich  v.  Württemberg  (f  1550), 
von  ungewöhnlich  starken  Dimensionen,  aus  des  Herzogs  letzten 
Lebensjahren;  *297.  große  Harnischgarnitur  Kaiser  Ferdinands  I. 
(f  1564;  „Garnitur  mit  den  Rosenblättern"),  Wormser  Arbeit ;  341. 
halber  Prunkharnisch  des  Feldherrn  Cornelio  Bentivoglio,  ital.  Ar- 
beit (um  1540).  —  An  den  Mittelpfeilern:  342.  Trabharnisch  Karls  V., 
mit  geätzten  und  vergoldeten  Zügen  und  flguralen  Darstellungen ; 
226.  halber  blanker  Feldharnisch  des  Landsknechtführers  Konrad 
v.  Bemelberg  (f  1567);  207.  desgl.  des  Feldhauptmanns  Georg 
v.  Frundsberg  (f  1528);  243.  halber  blanker  geschobener  Harnisch 
des  Herzogs  von  Alba  (um  1560) ;  395.  Feldharnisch  König  Philipps  II. 
von  Spanien  (f  1598),  deutsche  Arbeit  (um  1546).  —  Unter  Glas: 
*368.  Feldharnisch  Karls  V.,  mit  prächtigen  Arabesken  und  flguralen 
Darstellungen.  —  In  den  Schränken:  253.  Degen  Karls  K(1530); 
260.  Faustrohr  und  Puffer  Erzh.  Ferdinands  v.  Tirol  (1555);  *267. 
deutscher  Dolch,  mit  „Giftzügen"  an  der  Klinge  (um  1560);  274. 
Schwert  Georg  v.  Frundsberg s ;  345.  Schwert  SkanderbegJ s ;  *351. 
deutsche  Sturmhaube  Karls  F.,  aus  einem  einzigen  Stück  Eisen,  mit 
Szenen  aus  der  Äneide;   *354.  Prunkschild  Karls  V.,  in  den  Kar- 


64     Route  1.  WIEN.         II-  Öffentliche  Sammlungen 

7.  Kunstnist.  Hofmusenm, 

tuschen  Szenen  aus  dem  Leben  eines  Helden,  römische  Arbeit ; 
363.  Prunkdegen  mit  geschnittenen  ornamentalen  Reliefs,  aus  To- 
ledo ;  364.  Degen,  der  eiserne  Griff  mit  zarten  Reliefs  aus  der  bi- 
blischen Geschichte ;  *379.  Prunkdegen  Karls  V.,  von  dem  Mailänder 
Antonio  Piccinino,  „eine  der  herrlichsten  Waffen  und  eines  der 
schönsten  Werke  der  Goldschmiedekunst  des  xvi.  Jahrh.  über- 
haupt"; *380.  Courtelas,  geschmackvolle  ital.  Arbeit  (um  1565). 

XXVIII.  Saal  (Erzh.  Ferdinand  von  Tirol).  *403.  Landsknecht- 
harnisch Giovanni  Bonas,  Leib  trab  anten  des  Erzh.  Ferdinand,  eines 
Mannes  von  riesiger  Leibesgröße  (9  Werkschuh);  407.  vollständige 
Garnitur  eines  Harnisches  des  Erzh.  Ferdinand,  von  dem  Innsbrucker 
Jörg  Seusenhofer  (1547);  *417.  halber  Prunkharnisch  des  Erzh. 
Ferdinand,  von  meisterhafter  getriebener  Arbeit(derHelmundPrunk- 
schild  von  dem  Mailänder  Lucio  Piccinino,  1552) ;  *426.  deutscher 
Prunkschild  von  Eisen,  mit  mythologischen  Darstellungen  in  schöner 
Treibarbeit ;  473,  474.  vollständige  Ausrüstung  auf  Mann  und  Roß 
des  Erzh.  Ferdinand  im  römisch  -  antikisierenden  Stil  (c.  1580); 
*475.  „Mailändische  Rüstung"  desselben,  von  antikisierender  Form, 
reich  ornamentiert  (1560). 

XXIX.  Saal  (Maximilian  IL).  An  den  Wänden :  480.  Harnisch- 
garnitur des  Augsburgers  Joh.  Jak.  Fugger  (f  1575) ;  482.  halber 
Harnisch  des  Andrea  Doria  (f  1560);  490.  Harnischgarnitur  Maxi- 
milians IL  (f  1576).  —  In  den  Schränken:  491.  Sturmhaube  und 
Rundschild  des  Erzh.  Karl  v.  Steiermark  (f  1590),  mit  schönen  Orna- 
menten und  figürlichen  Darstellungen,  ital.  (um  1570);  529,  530. 
zwei  geweihte  Schwerter  und  Hüte,  wie  sie  im  xii.-xviii.  Jahrh. 
von  den  Päpsten  an  Fürsten  für  Ruhmestaten  im  Kampfe  gegen  die 
Ungläubigen  verliehen  wurden:  529  von  Pius  Y.,  530  von  Cle- 
mens XIII.  an  Erzh.  Ferdinand  gesandt. 

XXX.  Saal  (Maximilian  IL).  572.  Teile  einer  ital.  Garnitur  des 
Don  Juan  de  Austria  (f  1577);  635.  Prunkharnisch  des  Herzogs 
Alessandro  Farnese  (f  1592);  *627.  Kommandostab  Ferdinands  II. 
(f  1637)  in  Elfenbein,  oben  der  Kopf  des  Kaisers  in  Email;  644. 
Landsknechtharnisch  des  Erzh.  Karl  von  Steiermark. 

XXXII.  Saal  (Rudolf  IL).  667.  halber  Harnisch  Rudolfs  IL 
(+  1612);  698,  699.  die  sog.  „rote"  und  „schwarze"  Rüstung  auf  Roß 
und  Mann  des  Erzh.  Ferdinand;  703,  704.  die  „gelbe"  und  „blaue" 
Rüstung  desselben;  *706.  Prunkharnisch  Rudolfs  IL,  hervorragende 
deutsche  Arbeit  (um  1590);  *712.  halber  Prunkharnisch  mit  Rund- 
schild, ital.Arbeit,  einMeisterwerk  der  Tauschierkunst;  743.  Schützen- 
haube, Kragen  und  Brust  des  Marschalls  Cristobal  Mondragone,  in 
seltener  Technik :  gebläut,  mit  figürlichen  aus  dem  blauen  Grunde 
herausgeschabten  Darstellungen;  745.  Harnisch,  ganz  mit  äußerst 
zarten  in  Gold  und  Silber  tauschierten  Laubzügen  bedeckt. 

XXXIV.  Saal  (Neuzeit).  761.  Knabenharnisch  des  Erzh.  Sieg- 
mund  Franz  von  Tirol  (f  1665),  ital.  Arbeit  (um  1636);  765.  halber 
Prunkharnisch,  wahrscheinlich  spanische  Arbeit  (um  1610);  *805. 


cm  der  Ringstraße  WIEN.  1.  Route.     65 

Hochparterre:  Waffen.  w" 

Prunkdegen,  der  Griff  eines  der  bedeutendsten  Kunstwerke  der 
Eisenschneidekunst  (um  1650) ;  *811,  *812.  Flinte  und  zwei  Pistolen 
von  meisterhafter  Eisenschneidearbeit  (Geschenk  Kaiser  Josephs  I. 
an  Markgraf  Ludwig  Wilhelm  von  Baden,  dessen  Bildnis  an  Läufen 
und  Kolben) ;  822  (beim  1.  Fenster).  Reiterschwert,  hölzerne  Keule 
und  Fahne  des  Bauernanführers  Stephan  Fadinger  (f  1626);  835. 
zwei  Pistolen  von  trefflicher  Ausführung  (Marseiller  Arbeit);  838. 
Marschallstab  Kaiser  Franz'  I.  (f  1765);  846.  Prunkharnisch  des 
Kaisers  Matthias  (f  1619),  effektvolle  Arbeit.  —  An  der  Rückwand: 
890.  ungarische  Rüstung  Kaiser  Josephs  I.  (f  1711). 

XXXYI.  Saal  (Turnierwaffen  und  Turniergeräte).  897.  italieni- 
sches Stechzeug  des  mailändischen  Gesandten  Oasparo  Fracasso 
(c.  1482);  *902.  deutsches  Stechzeug  Kaiser  Maximilians  /.,  mit 
durchbrochenen  spätgotischen  Bordüren  von  vortrefflicher  Treibar- 
beit; 910.  Stechsack  aus  roher  Leinwand,  mit  Stroh  gefüllt,  Unikum; 
solche  Polster  wurden  an  der  Brust  der  Turnierhengste  befestigt,  da- 
mit sich  die  geblendeten  Tiere  beim  zufälligen  Anprall  an  einander 
nicht  verwundeten.  —  An  der  Ausgangswand:  996.  Rennzeug  des 
Erzh.  Ferdinand  von  Tirol;  998.  Wechselstücke  eines  Harnisches 
Franz'  /.,  Königs  von  Frankreich  (f  1547),  von  Jörg  Seusenhofer 
(1542). 

Man  schreitet  nun  zurück  und  betritt,  vom  XXXIV.  Saal  aus,  den 
kleineren  XXXV.  Saal  (orientalische  Waffen  und  Ausrüstungen). 
84,  85.  ungarische  Schwerter  mit  türkischer  Klinge,  ferner  Streit- 
kolben des  Fürsten  Michael  Apafi  II.  (f  1713 ;  bildeten  nebst  der 
Fahne  über  Kasten  II  die  Würdezeichen  Siebenbürgens  unter 
türkischer  Schutzherrschaft,  1701  dem  Kaiser  überreicht).  —  Im 
Mittelschrank  III :  94-106.  türkische  Feldausrüstung,  von  Lazarus 
Schwendi  dem  Erzh.  Ferdinand  geschenkt.  —  Oberhalb  der  Wand 
zwischen  den  Fenstern:  große  türkische  Fahne,  nebst  dem  Roß- 
schweif 109 ,  den  Köchern  .22  (Wandkasten  I)  und  den  Stücken 
126-130  (Kasten  IV)  bei  der  Befreiung  Wiens  1683  erbeutet. 

XXXIII.  Saal  (Jagdwaffen  und  Jagdgeräte).  Im  Mittelschrank : 
18.  Jagdschwert  Maximilians  /.,  in  prächtiger  Ausführung  (c.  1490). 
—  Im  Wandschrank  1 :  56.  Pürschbüchse,  mit  Elfenbeinschäften, 
Einlagen  aus  schwarzem  Bein  und  schöner  Eisenschneidearbeit; 
126.  zwei  Flinten  Karls  VI.  (f  1740),  mit  meisterhaft  gravierten 
und  geschnittenen  Schlössern,  aus  Wolfenbüttel.  —  Im  Wandschrank 
II:  *155.  großes  Jagdbesteck  von  kunstvoller  Arbeit;  *157,  158. 
Büchse  und  Pulverflasche  Rudolfs  IL,  von  dem  Augsburger  Dav. 
Attemstetter  (kunstvolle  Eisenschneidearbeit,  der  Schärft  mit  Silber- 
platten belegt,  die  mit  phantasievollen  Ornamenten  in  durchleuch- 
tendem Email  geziert  sind). 

Der  XXXI.  Saal  enthält  außer  Armbrüsten  und  Jagdgeräten 
eine  Sammlung  von  Jagd-  und  Scheibengewehren. 


fifi      Tt*  .i*  i  W1T7NT  JI-  Öffentliche  Sammlungen 

UU      KoMt  l'  WlUi«.         7    Kunsthisior.  Hufmuseum, 

I.    STOCKWERK. 

Das  ganze  erste  Stockwerk  mit  15  Sälen  und  18  Kabinetten  ist 
der  Gemäldegalerie  eingeräumt,  und  zwar  tritt  man  aus  dem  Treppen- 
haus: 1.  (Westseite)  in  die  Abteilung  der  italienischen,  spanischen 
und  französischen  Schulen,  an  die  sich  die  moderne  Abteilung  an- 
reiht} —  r.  (Ostseite)  in  die  Abteilung  der  deutschen  und  nieder- 
ländischen Schulen. 

Die  **Gemäldegalerie,  die  1776-1891  im  oberen  Eelvedere 
(S.  90)  ausgestellt  war,  hatte  ihren  gegenwärtigen  Bestand  an  alten 
Bildern  bereits  im  xvni.  Jahrhundert.  Aus  Rudolfs  II.  „Kunst- 
und  Wunderkammer"  in  Prag  (S.286),  die  nach  der  schwedischen 
Plünderung  1648  und  einigen  Verkäufen  nach  Wien  übertragen 
wurde,  stammen  über  700  Bilder,  darunter  die  Correggios  und  viele 
Tizians ;  aus  der  Sammlung  des  Erzherzogs  Leopold  Wilhelm,  Sohnes 
Ferdinands  II.,  niederländischen  Statthalters  1646-56,  die  meisten 
Niederländer  und  mehrere  vortreffliche  Venezianer ;  aus  der  Kunst- 
kammer des  Erzherzogs  Ferdinand  von  Tirol  Raffaels  Madonna  im 
Grünen  und  Morettos  h.  Justina.  Die  Gesamtzahl  der  alten  Bilder 
belauft  sich  auf  1717.  Die  moderne  Abteilung,  die  neuerdings  allein 
noch  vermehrt  wird,  zählt  über  400  Bilder.  Großer  Katalog  der  Alten 
Meister  mit  200  Abbildungen,  2.  Aufl.  1907,  10  K.  Kleine  Kataloge  : 
zwei  Hefte  Alte  Meister  (190 1,  1908)  zu  1  K  und  1^20ä;  ein 
Hefe  Moderne  Meister  (190?)  zulÄ"  20.  Die  Namen  der  Maler  sind 
auf  allen  Bildern  angegeben.   Direktor:  Hofrat  Aug.  Schärfer. 

Die  Wiener  Galerie  darf  sich  nicht  nur  großer  Vielseitigkeit 
rühmen,  sondern  auch  des  Besitzes  von  Meisterwerken,  die  dem 
Laienauge  köstlichen  Genuß  bieten.  Ihre  Hauptstirke  liegt  in  den 
Venezianern,  in  Dürer  und  in  Rubens.  In  dieser  Hinsicht  wett- 
eifert sie  mit  dem  Pradomuseum  in  Madrid.  Unter  den  Mittel- 
italienern fesseln  vorzugsweise  die  beiden  Peruginos  (I.  Saal, 
27,  32) ;  Frd  Bartolomeo' s  Darstellung  im  Tempel  (I.  S.,  41)  wirkt 
durch  die  edle  und  einfache  Anordnung  und  durch  die  milde 
Würde  überaus  wohltuend ;  Andrea  del  Sarto's  Beweinung  Christi 
(I.  S.,  39)  imponiert  durch  die  gewaltige  Kraft  .des  Ausdrucks. 
RaffaeVs  Madonna  im  Grünen  (I.  S.,29),  aus  seiner  florentiner 
Periode,  erreicht  nicht  ganz  die  anmutige  Lebendigkeit  der  Kom- 
position und  des  Ausdrucks,  welche  die  ähnlich  komponierten 
Madonnen  im  Louvre  und  in  Florenz  (Belle  Jardiniere  und  Ma- 
donna mit  dem  Stieglitz)  besitzen,  ist  aber  durch  den  sicht- 
lichen Einfluß  Leonardo's  für  das  Studium  des  Meisters  wichtig. 
Von  den  oberitalienischen  Meistern  nimmt  uns  zunächst 
Correggio  und  der  ihm  nahestehende  Francesco  Mazzola  oder 
Parmigianino  in  Anspruch.  Correggio  zeigt  sich  besonders  als 
lockender  Erzähler  anmutiger  Mythen  (I.  S.,  59,  64).  Von  Par- 
migianino ist  außer  dem  bogenschnitzenden  Amor  (I.  S.,  62)  das 
angebliche  Porträt  des  Malatesta  Baglione  (I.  S.,67)  beachtenswert. 
Die  Masse  trefflicher  venezianischer  Werke  macht  eine  Auswahl 


an  der  Ringstraße.  WIEN.  1.  Route.     67 

I.  Stock :  Gemälde. 

des  Trefflichsten  schwer.  Tizian  s  weitumfassende  Phantasie,  die 
ihn  für  die  verschiedenartigsten  Aufgaben  die  rechten  Formen 
finden  ließ,  lernt  man  nächst  dem  Pradomuseum  hier  am  besten 
kennen.  Welch'  eine  reiche  Scala  von  Empfindungen  durchläuft 
man  vom  Ecce  homo  (II.  S.,  178)  bis  zur  Kallisto  (II.  S.,  169)  oder 
Danae  (II.  S.,  174),  von  der  Grablegung  Christi  (II.  S.,  179)  bis  zu 
den  geheimnisvollen  Liebesallegorien  (II.  S.,  173,  187),  von  den 
mild  anmutigen  Madonnenbildern  (IL  S.,  176,  180)  zu  den  in 
unnahbaren  Ernst  gehüllten  Bildnissen  italienischer  Gelehrten 
(IL  S.,  177, 182).  Überhaupt  ist  die  Galerie  an  Porträten  ungemein 
reich  und  die  Vergleichung  der  venezianischen  Bildnisse  mit 
jenen  des  größten  spanischen  Porträtmalers  Velazquez  oder  jenen 
van  Dyck's  in  Bezug  auf  die  formellen  Eigenheiten  der  Meister 
von  hohem  Interesse.  Von  den  Giorgione  zugeschriebenen  Werken 
sind  nur  die  sog.  drei  Weisen  aus  dem  Morgenlande  (I.  S.,  16)  ge- 
nügend beglaubigt.  Außerdem  sind  hervorzuheben  :  PalmaVecchio, 
Madonna  (IL  S.,  140),  Lorenzo  Lotto,  Krönung  Maria  (IL  S.,  214) 
und  das  Meisterwerk  des  Brescianers  Alessandro  Bonvicino,  gen. 
Moretto,  die  h.  Justina  (IL  S.,  218).  — Von  spanischen  Meistern 
ist  Velazquez  reicher  als  in  irgend  einer  andern  Galerie  diesseit  der 
Pyrenäen  vertreten  (VI.  Kab.),  wenn  auch  die  seinen  Namen  tragen- 
den Bilder  nicht  durchweg  eigenhändig  sind. 

Wir  wenden  uns  zu  den  nordischen  Schulen.  Jan  van 
Eyck's  Porträt  eines  alten  Mannes  (XVIII.  Kab.,  624)  überragt 
weit  die  andern  Proben  altniederländischer  Malerei,  von  denen 
noch  Hugo  van  der  Goe/  Doppelbild  (XVIII.  K  ,  629,  631),  Roger 
van  der  Weyden's  Kreuzigung  und  Madonna  (XVIII.  K.,  634, 
632),  Hans  Memling's  Marienaltar  (XVIII.  K.,  635-638),  sowie 
Vieler  BruegheVs  d.  A.  Bauernbilder  und  Landschaften  (XV.  S.) 
erwähnt  seien.  —  Dürer' s  Meisterwerk,  die  vollendetste  Kom- 
position, die  er  gemalt,  ist  die  Dreifaltigkeit  (IX.  S.,  1445).  Unter 
den  Bildnissen  des  jungem  Holbein  ragen  jene  des  Arztes  John 
Chambers  und  des  Londoner  Kaufmanns  Dirck  Tybis  (IX.  S.,  1480, 
1485)  hervor.  Trotz  des  wenig  ansprechenden  Inhalts  fesseln  in 
dem  großartigen  Rubens-Saale  (XIV.  S.)  die  beiden  Wunder- 
szenen des  Ignatius  und  Xaver  (865,  860)  durch  die  dramatische 
Gewalt  des  Ausdrucks  und  die  Künste  des  Kolorits.  In  demselben 
Räume  treten  noch  der  h.  Ambrosius  (850),  die  Allegorie  der  vier 
Weltteile  (857),  die  Eberjagd  (858),  das  Venusfest  (830)  und 
der  große  Ildefons-Altar  (834)  besonders  hervor.  Nicht  unan- 
genehm wirkt  neben  der  Vehemenz  des  Meisters  die  vornehme, 
zuweilen  freilich  fast  kühle  Ruhe  van  Dyck's,  der  durch  die  beiden 
Madonnenbilder  (XIII.  S.,  1039,  1040),  die  Delila  (1043)  und  das 
Bildnis  des  Francesco  de  Moncada(1046)  vortrefflich  vertreten  ist. 
Den  Wandel  in  Rembrandfs  Kunst  zeigen  die  Porträte,  die  aus 
verschiedenen  Jahrzehnten  stammen:  das  Frauenbildnis  (XIII. 
K.,  1272)  mit  dem  Gegenstück  (1271),  helleuchtend  und  fleißig 


68      Route  1.  WIEN.      1L  ^mlungma.  d  Ringstraße. 

7.  Kunsthistor.  Hofmuseum. 

genialt,  das  Bildnis  seiner  Mutter  (ebenda,  Nr.  1273),  dann  das 
Selbstporträt  (1274)  aus  der  späteren  Zeit,  und  endlich  das  in 
tiefem  Goldton  gehaltene  Selbstbildnis  (1268)  in  rundem  Hut, 
das  er  in  seinen  letzten  Lebensjahren  gemalt  hat. 

I.  Hauptsaal:  oberitalienische  und  toskanische  Schulen 
(1450-1530).  An  der  1.  Langwand:  *1.  Marco  Basaiti,  Berufung 
der  Söhne  des  Zebedäus,  kleine  Wiederholung  des  Bildes  in  der 
Akademie  zu  Venedig  (1515);  4.  Giovanni  Bellini,  Taufe  Christi 
(veränderte  Werkstattwiederholung  des  Bildes  in  Yicenza)  ;  5.  An- 
tonello  da  Messina ,  der  Leichnam  Christi  von  Engeln  gehalten; 
7.    Vittore    Carpaccio ,    Christus    von   Engeln    angebetet   (1496); 

12.  Alvise  Vivarini,   Madonna   mit  musizierenden  Engeln  (1489); 

13.  Bissolo,  junge  Frau  ihr  Haar  ordnend  (nach  Giov.  Bellini); 
*16.  Qiorgione,  „die  drei  Weisen  aus  dem  Morgenlande"  (Äneas, 
Euandros  und  Pallas?);  *19.  Cima  da  Conegliano,  die  Madonna 
unter  dem  Orangenbaum ;  21.  Giorgione,  David  mit  dem  Haupte 
Goliaths  (Kopie  nach  einem  verschollenen  Original) ;  *22.  Jacopo  de' 
Barbari  (?),  männl.  Bildnis.  —  *26.  Benozzo  Gozzoli,  Madonna  mit 
zwei  Heiligen ;  Pietro  Perugino :  24.  Taufe  Christi,  25.  h.  Hierony- 
mus,  *27.  Madonna  mit  vier  Heiligen  (1493),  32.  Madonna  mit  zwei 
h.  Frauen;  **29.  Raff'ael,  die  Madonna  im  Grünen  (1505) ;  31.  Giulio 
Romano,  h.  Margareta;  34.  Fra  Bartolomeo,  Madonna  (Werkstatt- 
bild). —  36.  Giuliano  Bugiardini,  die  Entführung  der  Dina ;  **39. 
Andrea  del  Sarto,  Beweinung  Christi;  *41.  Fra  Bartolomeo,  Dar- 
stellung im  Tempel  (1516);  46.  Franciabigio  (?) ,  h.  Familie, 
47.  Francesco  Francia,  thronende  Madonna  mit  Heiligen;  Öl.  So- 
doma, h.  Familie.  —  Parmigianino:  57.  h.  Katharina,  58.  Selbst- 
bildnis, *62.  Amor  als  Bogenschnitzer  (unten  Amor  und  Psyche) , 
63.  Correggio  (vielmehr  Cariani),  h.  Sebastian,  auch  als  Apollo 
erklärt ;  Correggio:  *59.  Entführung  des  Ganymed,  *64.  Jupiter  und 
Io ;  *67.  Parmigianino,  Bildnis  des  Malatesta  Baglione  (?).  —  R.  das 

I.  Kabinett:  Italiener  verschiedener  Schulen  (xiv.-xvi.  Jahrh.). 
1.  Abteilung:  68.  Dosso  Dossi,  h.  Hieronymus;  69.  Ambrogio  de 
Predis,  Kaiser  Maximilian  I.  (1502);  70.  ders.  (?),  des  Kaisers 
zweite  Gemahlin  Bianca  Maria  Sforza;  Andrea  Mantegna:  72-80. 
Triumphzug Cäsars  (die  Originale  in  Hampton  Court),  *81.  h.  Se- 
bastian; 82.  Andrea  Solario,  kreuztragender  Christus;  Bernardino 
Luini:  86.  die  Tochter  der  Herodias,  87.  h.  Hieronymus;  88.  Lodo- 
vico  Mazzolino,  Darstellung  im  Tempel  (1526);  89.  Boccaccio  Boc- 
caccino,  thronende  Madonna;  90.  Cosimo  Tura  (hier:  Marco  Zoppo), 
der  Leichnam  Christi  von  Engeln  gehalten;  91.  Cesare  da  Sesto,  die 
Tochter  der  Herodias.  —  2.  Abt. :  97,  94.  Angelo  Bronzino,  Herzog 
Cosimo  I.  von  Toskana  und  seine  Gemahlin  Eleonore  von  Toledo. — 
3.  Abt.:  Domenico  Feti :  115.  Triumph  der  Galatea,  119.  Flucht 
nach  Ägypten,  120.  der  tote  Leander. 

IL  Hauptsaal:  Venezianer  (xvi.  Jahrh.).  An  der  Eingangs- 
wand :  Palma  Vecchio,  133.  Bildnis  einer  jungen  Frau,  *136.  Lucretia 


77.  Sammlungen  a.  d.  Ringstraße.      wtt?N  i    Route      69 

7.  Kuiiathistor.  Hofmuseum.  * 

(Wiederholung  oder  Kopie  des  Bildes  in  der  Borghesegalerie  in 
Rom),  *137.  Mädchenbildnis,  sog.  Violante,  139/ Heimsuchung 
Maria  (verdorben),  *140.  Madonna  mit  Heiligen ;  145.  Bonifazio, 
die  Tochter  der  Herodias.  —  Bonifazio:  166.  der  Sieg  der  Keusch- 
heit über  die  Liebe,  157.  weibl.  Bildnis.  Tizian:  169.  Diana  und 
Kallisto  (veränderte  Wiederholung  des  Bildes  bei  Lord  Ellesmere), 
161.  die  Ehebrecherin  vor  Christus  (unvollendet;  wahrscheinlich 
von  Aless.  Varotan) ,  162,  165.  Bildnisse  eines  älteren  Mannes 
(sog.  h.  Jakobus)  und  eines  jungen  Geistlichen,  ursprünglich  zu- 
sammengehörig, *163.  Isabella  d'Este,  Markgräfin  von  Mantua 
(1534),  166.  Madonna  mit  drei  Heiligen  (das  Original  im  Louvre), 
*167.  der  Arzt  Parma  (?),  173.  Allegorie  (Werkstattbild?),  174. 
Danae  (Werkstattbild),  *176.  „die  Zigeuner-Madonna"  (Jugend- 
werk), *177.  der  Dichter  und  Geschichtschreiber  Benedetto  Varchi, 
*178.  Ecce  homo  (1543),  179.  Grablegung  Christi  (Spätwerk), 
**180.  h.  Familie  („die  Kirschen-Madonna"  ;  Frühwerk),  181.  der 
Tamburinschläger,  *182.  der  Antiquar  Jacopo  de  Strada  (1568), 
186.  Nymphe  und  Schäfer  (Spätwerk;  unvollendet),  187.  Allegorie 
(Werkstattbild),  191.  Kurfürst  Johann  Friedrich  von  Sachsen,  196. 
Selbstbildnis  (Kopie),  *197.  das  Mädchen  im  Pelz  (beschädigt),  198. 
Lavinia  Sarcinelli,  die  Tochter  Tizians,  199.  Papst  Paul  III.  (Schul- 
kopie). Außerdem  hier  von  Bonifazio:  193.  Madonna  mit  Heiligen, 
201.  der  Triumph  der  Liebe  (Gegenstück  zu  Nr.  156,  s.  oben).  — 
Oiov.  Busi,  gen.  Cariani :  206.  ein  Krieger,  *207.  „der  Bravo"; 
208.  Oirolamo  Savoldo ,  Beweinung  Christi;  **218.  Moretto,  h. 
Justina;  0.  B.  Moroni:  217.  männl.  Bildnis,  216.  ein  Bildhauer; 
212.  Pellegrino  da  San  Daniele,  ein  junger  Held;  Lor.  Lotto  :  *215. 
der  Mann  mit  der  Tierpranke,  *214.  Madonna,  von  einem  Engel  ge- 
krönt, zwischen  den  H.  Katharina  und  Jakobus  d.  Ä. ;  219.  Qirol. 
Romanino,  weibl.  Bildnis;  220.  Lor.  Lotto  (?),  männl. Bildnis  in  drei 
Ansichten.  —  224.  Jacopo  Tintoretto,  der  Patrizier  Marcantonio  Bar- 
baro ;  227.  Domenico  Tintoretto,  ein  Procurator  von  San  Marco ; 
Paris  Bordone:  231.  Frauenbildnis,  233.  Allegorie;  Jac.  Tintoretto: 
230.  männl.  Bildnis,  234.  Lucretia,  235.  ein  Greis  mit  einem  Knaben, 
236.  Sebastiano  Veniero,  der  Sieger  von  Lepanto,  239.  die  keusche 
Susanna,  244,  250.  männl.  Bildnis;  Paris  Bordone:  246.  Allegorie, 
248.  junge  Frau  am  Putztisch,  253.  Venus  und  Adonis. 

III.  Hauptsaal:  Venezianer  (xvi.-xviii.  Jahrh.).  R.  Lang- 
wand (Mitte) :  395,  397.  Antonio  Badile  (Lehrer  des  Paolo  Veronese), 
weibl. Bildnis ;  393.  Battista  Zelotti,  Salbung  Davids;  Werkstatt  des 
P.  Veronese:  396.  Christus  vor  dem  Hause  des  Jairus,  399.  Madonna 
mit  zwei  Heiligen,  402.  Anbetung  der  Könige,  404.  Verkündigung 
Maria;  408.  Carlo  Veronese,  Christus  und  die  Samariterin.  —  432. 
Alessandro  Varotari  {Padovanino~),  Judith.  —  446.  Oiov.  Batt.  Tie- 
polo,  h.  Katharina  von  Siena.  Außerdem  454-466.  B.  Beiotto 
(Canaletto),  große  Ansichten  aus  Wien  und  Umgebung.  —  R.  das 

II.  und  III.  Kabinett.    Geringere  venezianische  Bilder. 

Baedekers  Österreich.    28.  Aufl.  5 


70      Rnutf  1  WTTCN  IL  öff™Mche  Sammlungen 

t\J     Koute  1.  YV1ILU.         7.  Kunsthistor.  Hofmnseum, 

IV.  Kabinett:  italienische  Schulen  von  1550-1700.  In  der 
Mitte:  366.  Oristofano  Allori,  Judith  mit  dem  Haupte  des  Holofernes 
(Wiederholung  des  Bildes  in  der  Pitti- Galerie) ;  369.  Franc.  Furini, 
reuige  Magdalena;  Carlo  Bold:  375.  Madonna,  376.  Erzherzogin 
Claudia  Felicitas  (1670). 

IV.  Hauptsaal:  Schule  von  Bologna,  Naturalisten  und  italie- 
nische Meister  des  xvn.  und  xviii.  Jahrhunderts.  Eingangswand : 
468.  Lod.  Carracci,  Venus  und  Amor;  474.  Antonio  Carracci,  ein 
Lautenspieler ;  Annibale  Carracci :  473.  h.  Franz  von  Assisi,  475. 
Christus  und  die  Samariterin,  470.  Venus  und  Adonis,  482.  Bewei- 
nung Christi.  —  Caravaggio :  485.  David  mit  dem  Haupte  Goliaths, 
486.  Maria  mit  dem  Kinde  und  der  h.  Anna,  *496.  die  Madonna  vom 
Rosenkranz;  Ribera  (lo  Spagnoletto) :  501.  Kreuztragung  Christi 
(verdorben),  503.  der  reuige  Petrus,  507.  Christus  unter  den  Schrift- 
gelehrten;  491.  Luca  Giordano,  der  Engelsturz.  —  Salvator  Rosa: 
525.  büßender  h.  Wilhelm,  523.  Römerschlacht  (1645);  529.  Franc. 
Solimena,  Kreuzabnahme.  —  Carlo  Maratta :  534.  Tod  des  h.  Joseph 
(1676),  541.  h.  Familie  (1704);  Guido  Reni:  548.  Christus  mit  der 
Dornenkrone,  550.  h.  Familie,  551.  Taufe  Christi.  —  Zurück  in  das 

V.  Kabinett.  1.  Abt.:  bolognesische  Schule  des  xvn.  Jahr- 
hunderts. 561.  Marc antonio  Franceschini,  die  Mutterliebe  (Caritas). 
—  2.  Abt.:  französische  Meister  (xvi.-xviii.  Jahrh.).  571,  572. 
Francois  Clouet,  Karl  IX.  von  Frankreich  (1561  und  1563);  577. 
Ant.  Watteau,  Guitarrenspieler ;  588.  Jos.  8.Duplessis,  der  Tondichter 
Gluck  (1775) ;  583.  Nie.  Poussin,  die  Zerstörung  Jerusalems ;  Gaspard 
Dughet  (G.  Poussin):  *585.  das  Grabmal  der  Caecilia  Metella,  586. 
Landschaft;  *587.  Hyac.Rigaud,  männl.  Bildnis ;  594.  N.  Poussin  (?), 
Petrus  und  Johannes  heilen  den  Lahmen. 

VI.  Kabinett:   spanische    Schule   (xvi.    und  xvn.  Jahrh.). 

1.  Abt.:  596.  Domenico  Theotoköpuli  (iL  Greco),  Bildnis  eines  jungen 
Mannes  (1600) ;  597,  602.  Alonso  S.  Coello,  weibl.  Bildnis;  Juan 
Pantoja  de  la  Cruz:  598.  Bildnis  einer  spanischen  Prinzessin  (1604: 
Infantin  Anna ,  Tochter  Philipps  III.  ?) ,  599.  König  Philipp  III. 
als  Infant,  601.  Bildnis  eines  Kindes;  *603.  Juan  Bautista  del  Mazo 
(Schwiegersohn  des  Velazquez),  die  Familie  des  Künstlers ;  606. 
Juan  de  Carreno,  Karl  II.  von  Spanien;  605.  Nicht  von  Velazquez, 
Königin  Maria  Anna ;  Velazquez:  *607.  Philipp  IV.,  609.  Infantin 
Margareta  Theresia  (nach  Justi  in  der  Ausführung  von  Mazo").  — 

2.  Abt.:  614.  Murillo,  Johannes  der  Täufer  als  Kind.  Velazquez: 
•611.  Infant  Philipp  Prosper  (um  1660),  612.  Philipp  IV.,  *616. 
Infant  Don  Baltasar  Carlos,  *615,  619,  621  (?).  Infantin  Margareta 
Theresia ,  *617.  Königin  Maria  Anna,  622.  Königin  Isabella  von 
Spanien  (Werkstattbild). 

Zurück  zum  Eingang  und  durch  den  Kuppelraum  geradeaus  in 

die  NIEDERLÄNDISCHEN  UND  DEUTSCHEN  SÄLE. 

XV.  Saal:  Niederländer  (xvi.  Jahrh.).  Meister  des  Todes  der  Maria  : 
682.  Maria  mit  dem  Kinde  (das  Dürer-Monogramm  gefälscht),  683. 


Flügelaltar,  thronende  Madonna  mit  Stiftern,  687.  Lucretia;  Jan 
Matsys:  692.  h.  Hieronymus  (1637),  693.  Lot  nnd  seine  Töchter 
(1563),  694.  lustige  Gesellschaft  (1564).  *Pieter  Brueghel  d.  Ä.  : 
709.  Herbstlandschaft,  711.  Vorfrühling,  712.  Auszug  zur  Kreuzigung 
(1564),  713.  Winterlandschaft,  716.  Streit  des  Faschings  mit  den 
Fasten  (1559),  717.  Bauernhochzeit,  719.  Kirmes,  720.  Schafhirt. 
*722.  Pieter  Brueghel  d.  J.,  Winterlandschaft  (1601);  738.  Lucas  van 
Valckenborch,  Gebirgslandschaft. 

XIV.  Saal:  Rubens  und  seine  Schule.  An  der  äußeren  Lang- 
wand :  Rubens,  **830.  Venusfest ;  832.  Kaiser  Maximilian  I. ;  **834. 
Ildefons- Altar,  in  der  Mitte  Maria  mit  vier  h.  Frauen  und  dem  h.Ilde- 
fons,  1.  Erzherzog  Albrecht,  Statthalter  der  Niederlande,  r.  seine  Ge- 
mahlin Klara  Isabella  Eugenia,  mit  ihren  Schutzpatronen;  838,  836. 
Bildnis  eines  alten  Herrn ;  dazwischen:  837.  Schloßpark  mit  Liebes- 
paaren ;  *839.  Beweinung  Christi  (1614) ;  840.  Christus  als  Knabe 
mit  dem  kleinen  Johannes  und  zwei  anderen  Kindern  spielend ;  841. 
Karl  der  Kühne ;  843.  Cimon  und  Eügenia,  nach  einer  Erzählung 
in  Boccaccio's  Dekameron.  —  844.  Kopie  nach  Tizian's  Bildnis  einer 
Venezianerin  in  Dresden;  846.  Kopf  der  Medusa  (die  Tiere  wahr- 
scheinlich von  Brueghel)-,  853.  Mann  im  Pelzrock;  855.  alter  Mann; 
*850.  der  h.  Ambrosius  verweigert  dem  Kaiser  Theodosius  den  Ein- 
tritt in  die  Kirche.  —  **857.  die  vier  Weltteile,  durch  die  Flußgötter 
des  Maranhon,  Nil,  der  Donau  und  des  Ganges  dargestellt ;  858.  Jagd 
des  kaly donischen  Ebers  (Werkstattbild,  Landschaft  und  Tiere  von 
Jan Wildens) ;  859.  Selbstporträt;  *860.  der  h.  Franz  Xaver  in  Indien 
predigend  und  Wunder  wirkend  (dazu  *863.  Skizze);  *864.  Be- 
weinung Christi;  861.  Himmelfahrt  Maria  (1620);  *865.  der  h. 
Ignatius  von  Loyola  heilt  Besessene  (dazu  *862.  eigenhändige 
Skizze) ;  *868.  der  Eremit  und  die  schlafende  Angelika  (nach 
Ariost);  867.  der  h.  Pipin,  Herzog  von  Brabant,  mit  seiner  Tochter, 
der  h.  Bega;  869.  Landschaft  mit  Jupiter,  Merkur,  Philemon  und 
Baucis.  —  *871.  die  h.  Familie  unter  dem  Apfelbaum,  ursprünglich 
zum  Ildefons- Altar  gehörig.  —  875.  Kopf  eines  Greises;  876.  h. 
Andreas ;  ohne  Nr.  h.  Familie,  Wiederholung  des  Bildes  in  Sanssouci 
(1630;  beschädigt). 

XVIII.  Kabinett:  altflandrische  und  altholländische  Schulen 
(xv.  und  xvi.  Jahrh.).  1.  Abt. :  **624.  Jan  van  Eyck,  der  Kardinal  della 
Croce;  *632.  Roger  van  der  Weyden,  Maria  mit  dem  Kinde;  *631, 
629.  Hugo  van  der  Ooes,  Sündenfall,  Beweinung  Christi;  626.  Gerard 
David,  h.  Michael;  625.  Jan  van  Eyck,  Bildnis  des  Jan  van  der  Leeuw 
(1436);  Roger  van  der  Weyden:  633.  h.  Katharina,  *634.  Flügelaltar, 
Christus  am  Kreuz  mit  den  H.  Veronika  und  Magdalena ;  Hans  Mem~ 
ling:  *635-638.  Flügelaltar,  auf  dem  Mittelbilde  die  thronende 
Maria  mit  dem  Kinde,  einem  anbetenden  Engel  und  Stifter,  auf 
den  (jetzt  abgetrennten)  Flügeln  die  beiden  Johannes,  Adam  und 
Eva,  639.  Kreuztragung  und  Auferstehung  Christi  (das  Mittelbild, 
Kreuzigung,  in  Budapest).  Auf  einer  Staffelei :  627a.  Qerard  David, 

5* 


72     Route  1.  WIEN.        r%&S££S£E?, 

Anbetung  des  Kindes.  —  2.  Abt.:  *Geertgen  tot  Sint  Jans  oder 
van  Haarlem,  644.  Julianus  Apostata  läßt  die  Gebeine  des  h.  Johan- 
nes d.  T.  verbrennen,  645.  Kreuzabnahme  (Flügel  eines  verlorenen 
Johannesaltars);  646.  Jacob  Cornelissen,  Altar  des  h.  Hierony- 
mus  (1511);  H.  Bosch:  *653.  Martertod  der  h.  Julia,  Flügelaltar, 
*651.  h.  Hieronymus  im  Gebet,  auf  den  Flügeln  die  Versuchung  des 
h.  Antonius  und  der  h.  Ägidius.  —  3.  Abt. :  *666.  Joachim  Patinir, 
Taufe  Christi;  673.  Herri  de  Bles,  h.  Hieronymus. 

XVII.  Kabinett:  Niederländer  (1500-1650).  1.  Abt.:  754. 
Jan  Mabusc,  der  h.  Lukas  malt  die  Madonna;  756.  Lambert  Lombard, 
h.  Familie ;  763,  764.  Meister  der  weibl.  Halbfiguren,  männl.  und 
weibl.  Bildnis;  B.  van  Orley :  765.  Legende  der  H.  Matthias  und 
Thomas,  766.  Ruhe  auf  der  Flucht.  —  3.  Abt.:  A.  Mor,  *786.  Kar- 
dinal Granvella  (?;  1549),  787.  Bildnis  einer  vornehmen  Dame 
[1575),  789.  männl.  Bildnis;  807,  810,  811,  812.  P.  Pourbus, 
männl.  Bildnisse;  816.  Fr.  Pourbus  d.  Ä.,  Kaiserin  Maria,  Gemahlin 
Maximilians  II.  —  4.  Abt. :  **829.  Rubens,  Helene  Fourment,  die 
zweite  Frau  des  Künstlers,  zum  Bade  schreitend  („das  Pelzchen''). 

XVI.(-XIV.)  Kabinett:  flämische  Schule.  1.  Abt.:  913.  Jan 
Brueghel  d.  Ä.,  Versuchung  des  h.  Antonius;  899,  900.  Paul  Bril, 
Flußlandschaften;  Jan  Brueghel  d.  Ä.:  911.  Berggegend  mit  der  Ver- 
suchung Christi,  904.  Blumenstrauß,  906.  die  Gaben  der  Erde  und 
des  Wassers  (die  Figuren  von  H.  de  Clerck) ;  919.  Jan  Brueghel  d.  J., 
Madonna  im  Blumengarten.  —  2.  Abt. :  Roeland  Savery ,  922.  das  Para- 
dies, 924.  Landschaft  mit  Holzschlägern  (1610),  925.  Blumenstrauß, 
926.  Berglandschaft;  940,  943.  Hendrik  vanSteenwyclcd.  Ä.,  Kirchen- 
inneres;  946.  Peeter  Neefs  d.  Ä.,  desgl. 

XV.  Kabinett:  nichts  von  Bedeutung.  —  XIV.  Kabinett: 
995.  Lucas Achtschellinck  unö.Oonzales  Coques,  Landschaft  mit  Rudolf 
von  Habsburg  und  dem  Priester. 

XIII.  Saal:  Zeitgenossen,  Schüler  und  Nachahmer  des  Rubens. 
Beim  Eingang:  Anton  van  Dyck,  1028.  Gräfin  Amalie  Solms,  Prin- 
zessin von  Oranien;  1032.  Fürst  Rhodokanakis;  1033.  Christus  am 
Kreuz ;  *1034.  Graf  Henri  Vandenburgh  ;  1036.  h.  Franciscus  Sera- 
phicus ;  1037.  männl.  Bildnis ;  *1038.  Prinz  Karl  Ludwig  von  der 
Pfalz;  *1039.  der  sei.  Hermann  Joseph  vor  der  h.  Jungfrau  kniend 
(1630);  1040.  die  h.  Rosalia  empfängt  vom  Jesuskinde  den  Kranz 
(1629);  *1042.  Prinz  Ruprecht  von  der  Pfalz ;  *1043.  Simson  und 
Delila;  1045.  Erzherzogin  Klara  Isabella  Eugenia  als  Witwe;  *1048. 
Johann  von  Montfort ;  1047.  h.  Familie ;  *1 046.  Francesco  de  Moncada ; 
1049.  der  Jesuit  Carolus  Scribani;  1051  (gegenüber).  Beweinung 
Christi;  1052.  weibl. Bildnis  (1634).  —  Außerdem:  1063,  1064.  Cor- 
nelia Schut,  Hero  und  Leander,  Bacchuszug;  1070.  Frans  Leux,  der 
Kardinal-Infant  Ferdinand ;  1082,  1083.  Frans  Snyders,  Fischmarkt 
(die  Figuren  von  Com.  de  Vos) ;  1093,  1094.  Pieter  Lely,  Bildnisse 
einer  jungen  Dame ;  *1087.  Jac.  Jordaens,  Bohnenkönigsfest. 


rstkÄßc.  WIEN.  1.  Kaute.     73 

XII.  Saal:  flämische  Schule  (xvn.  Jahrh.).  Beim  Eintritt  1. 
0.  Zegers:  HOL  Diana  im  Walde,  1102.  h.  Familie.  —  1141.  D. 
Teniers  d.Ä., Landschaft-  1124.  O.deCrayer,  die h.Therese empfängt 
von  der  Madonna  eine  Halskette:  1127.  D.  Ryckaert  III,,  Kirmes. 
—  1135.  Adr.  Brouwer,  trinkender  Bauer.  D.  Teniers  d.  J. :  1164. 
der  Zeitungsleser ;  1165.  Wirtshausszene;  1162.  Kirmes;  1161.  ein 
Saal  der  Brüsseler  Gemäldesammlung  des  Erzherzogs  Leopold  Wil- 
helm (S.  66),  im  J.  1656  gemalt,  als  Teniers  Aufseher  dieser  Galerie 
war;  1160.  Bauernhochzeit  (1648);  *1 159.  Bogenschießen;  *1 158. 
Vogelschießen  in  Brüssel  (1652) ;  1157.  Plünderung  in  einem  Dorfe 
(1648);  *1155.  Abrahams  Dankopfer  (1653);  1153.  der  Alte  und  die 
Küchenmagd;  1150.  Ziegenstall.  Joos  van  Craesbeeck :  1147.  Sol- 
daten und  Weiber  im  Gespräch  ,  1146.  Bauernwirtschaft. 

XI.  Saal:  flämische  und  holländische  Schule  (xvn.  Jahrh.). 
R. :  1166.  Alex.  Adriaenssen,  tote  Rebhühner  und  kleine  Yögel;  1167, 
1168, 1169.  Jacques  d' Arthois, Landschaften;  1176.  Com.  Huysmans, 
Waldlandschaft;  1170.  Phil,  de  Champaigne,  der  Tod  Abels  (1656); 
Jan  Fyt:  1171.  Tiere  und  Früchte,  1174.  Früchte  und  Geflügel 
(1652).  —  Gegenüber:  1221.  M.  d'Hondecoeter,  Geflügel.  —  1245, 
1246.  L.  Brauner,  Allegorie  der  Eitelkeit  und  der  Vergänglichkeit. 

XIII.  (und  XII.)  Kabinett:  Holländer  (xvn.  Jahrh.).  1.  Abt.: 
1261.  Aert  van  der  Neer,  Dorf  im  Mondlicht;  auf  einer  Staffelei 
**1337.  Jac.  van  Ruisdael,  der  große  Wald.  —  2.  Abt.,  mit  Meister- 
werken Rembrandt's:  *1269.  „der  singende  Jüngling",  vielmehr 
Rembrandt's  Sohn  Titus  in  einem  Buche  lesend  (c.  1658),  1270.  der 
Apostel  Paulus  (um  1630),  *1268.  Selbstbildnis  (als  alter  Mann; 
c.  1666),  1271,  1272.  Mann  und  Frau  (c.  1633),  *1273.  Rembrandt's 
Mutter  (1639),  *1274.  Selbstbildnis  (c.  1657).  Außerdem:  1279. 
Oovaert  Flinck,  alter  Mann  (1651).  —  3.  Abt. :  Chr.  Paudiß,  1286. 
der  Marodeur  (1665),  1285.  Bauer  in  einer  Hütte,  1284.  h.  Hierony- 
mus;  1282.  Sam.  van  Hoogslraten,  Mann  am  Fenster  (1653);  1297. 
Frans  Hals,  männl.  Bildnis;  1302.  Adr.  van  Ostade,  der  Zahnbrecher. 

XII.  Kabinett,  1.  Abt.:  1307.  DircU  van  Delen,  Gartenpalast 
(1640);  JanSteen:  1304.  Bauernhochzeit,  *1305.  liederliches  Leben; 
1306.  Pal.  Palamedsz,  Reiterangriff  (1638);  1313.  Jan  van  Goyen, 
Landschaft;  1312.  A.  van  Everdingen,  die  Sägemühle;  ohne  Nr. 
Pieter  Codde,  Rückkehr  von  der  Jagd;  1315.  Jan  van  der  Heyde, 
alte  Burg.  —  2.  Abt. :  Nie.  Berchem :  1319.  Hirten  mit  ihrer  Herde 
(1680),  1322.  Herde;  1324.  M.  Hobbemaf?),  Landschaft;  1330.  Adr. 
van  de  Velde,  Landschaft;  1228.  Herrn.  Saftleven,  Landschaft  bei 
Sonnenuntergang  (1645);  Jac.  van  Ruisdael:  1336.  Waldland- 
schaft, 1335.  Landschaft  mit  Wasserfall.  —  3.  Abt. :  *1338.  Jan 
van  de  Cappelle,  ruhige  See ;  *1339.  Sim.  de  Vlieger,  ruhige  See  (1649) ; 
1342.  L.  Bdkhuysen,  Ansicht  von  Amsterdam  (1674);  Ph.  Wouwer- 
man:  1349.  Räuberüberfall,  1348.  Reitschule  und  Pferdeschwemme. 

XI.Kabinett,  1.  (und  2.)  Abt. :  Holländer  (xvn.  Jahrh.).  1352. 
Phil.  Wouwerman,  Landschaft;  1362.   Com.  de  Heem ,  Stilleben; 


74-      J?™,i£  i  WTtfiM  H-  Öffentliche  Sammlungen 

i<±      UOUte  1.  WL&JN.         7    Kunsthistor.  Hofmuseum, 

1366.  Oer.  ter  Borch,  die  Äpfelschälerin;  1370.  Oabr.  Metsu,  die 
Spitzenklöpplerin-,  1355.  Maria  van  Oosterwyck ,  Stilleben.  — 
2.  Abt. :  1372.  Jur.  van  Streek,  Früchte;  Qer.Dou:  1376.  alte  Frau 
am  Fenster,  1377.  der  Arzt  (1653),  1378.  Mädchen  mit  Laterne; 
1387.  J.  D.  de  Heem,  Stilleben;  Frans  van  Mieris:  *1382.  der 
Kavalier  im  Kaufladen  (1660),  1381.  Dame  mit  ihrem  Arzt  (1651). 
—  3.  Abt.:  deutsche  Meister  (1550-1700).  1628.  Ad.  Elsheimer, 
Ruhe  auf  der  Flucht  (Frühwerk). 

IX.  Saal:  deutsche  Maler  (xiv.-xvi.  Jahrb.).  Ausgangswand: 
*1490.  M.  Schongauer,  h.  Familie.  —  Albrecht  Altdorfer :  1421.  Christi 
Geburt,  1422.  h.  Familie  (1515);  Hans  Baidung  Qrien:  1423.  die 
Eitelkeit,  *1424.  Bildnis  eines  jungen  Mannes  (1515) ;  Bernh.  Strigel: 
*1425.  Kaiser  Maximilian  I.  mit  seiner  ersten  Gemahlin,  Maria  von 
Burgund  (f  1482),  seinem  Sohne  Philipp  dem  Schönen,  seinen 
Enkeln  Karl  V.  und  Ferdinand  I. ,  und  mit  Ludwig  IL  von  Ungarn 
(auf  der  Rückseite  die  h.  Sippe),  1429,  1426.  Maximilian  I.  als  Jüng- 
ling und  in  reiferem  Alter;  Christ.  Amberger:  1412,  1411.  Mann 
und  Frau  (1525),  1409.  der  Nürnberger  Patrizier  Christoph  Baum- 
gartner  (1543),  1406.  Bildnis  des  Ulrich  Sulzer  (1530);  1405. 
Hans  Burgkmair,  der  Maler  mit  seiner  Frau  (1529) ;  1396.  D' Pfenning, 
Kreuzigung  Christi  (Wiener  Schule;  1449);  1432.  Barth.  Beham, 
Ferdinand  I.;  1407,  1408.  Amberger,  Mann  und  Frau.  —  1439. 
G.  Pencz,  Bildnis  eines  jungen  Mannes  (1543).  Albrecht  Dürer: 
1442.  Maria  mit  dem  Kinde  (1503);  *1443.  Maximilian  I.  (1519; 
nach  der  Zeichnung  in  der  Albertina,  S.  36);  1444.  männl.  Bildnis 
(1501 ;  auf  der  Rückseite  die  allegorische  Figur  des  Geizes) ;  **1445. 
die  Anbetung  der  h.  Dreifaltigkeit  (1511;  der  Originalrahmen  im 
Germanischen  Museum  zu  Nürnberg);  1446.  Martertod  der  10000 
Christen  unter  König  Sapor  in  Persien,  in  der  Mitte  Dürer  und  Pirk- 
heimer  (1508);  *1447.  Maria  mit  dem  Kinde  (1512);  1448.  Bildnis 
des  Joh.  Kleberger  (1526);  1450.  das  Rosenkranzfest  (das  Original 
in  Prag,  s.  S.  297).  —  Lukas  Kranach  d.  Ä. :  1455.  männl.  Bildnis, 
1462.  das  Paradies  (1530).  Hans  Holbein  d.  J.:  1479.  männl.  Bildnis 
(1541),  *1481.  Jane  Seymour,  die  dritte  Gemahlin  Heinrichs  VIII. 
von  England,  1482,  1484.  Mann  und  Frau  (1534),  1483.  weibl. 
Bildnis,  *1480.  John  Chambers,  Leibarzt  Heinrichs  VIII. ,  im  Alter 
von  88  Jahren;  *1485.  Bildnis  des  Dirck  Tybis  (1533). 

X.  (und  VIII.)  Saal:  deutsche  Maler  (xvn.  und  xvm.  Jahrh.). 
R.  :  1530.  Joh.  Rottenhammer,  der  Kindermord  zu  Bethlehem.  Gegen- 
über :  1681.  J.  Q.  Auerbach,  Kaiser  Karl  VI.;  1582,  1583.  Balth. 
Benner,  alter  Mann  und  alte  Frau  (1726  und  1721);  1579.  Joh. 
Kupetzky,  Selbstbildnis  (1709);  1592.  Joh.  Zoffani,  Großherzog 
Leopold  von  Toskana  und  seine  Familie  (1778);  Angelika  Kauff- 
mann:  1610.  Hermanns  Rückkehr  aus  der  Schlacht  im  Teutoburger 
Walde,  1611.  Bestattung  des  Heldenjünglings  Pallas  (1786);  Ant. 
Raph.  Mengs:  1600.  Infantin  Maria  Ludovica,  1601.  Infantin  Maria 
Theresia  von  Neapel.  —  VIII.  Saal  (an  der  Südseite  des  Treppen- 


hauses).    In  den  Ecken  an  der  Fensterwand:  ohne  Nr.  Ant.  v.  Maron, 
Maria  Theresia  und  Joseph  II.  (1773  und  1775). 

Der  VII. -Y.  Saal  und  das  X.-VII.  Kabinett  enthalten  die 
Gemälde  moderner  Meister,  meist  von  österreichischen  Malern. 

VII.  Saal.  H.  Füger:  3.  Johannes  der  Täufer,  4.  h.  Magdalena. 
—  12.  K.  Ruß,  Hekubaj  17.  Joh.  J.  Schindler,  Waldausgang;  30. 
Jak.  Ph.  Hackert,  die  Wasserfälle  von  Tivoli;  31.  Jos.  Ant.  Koch, 
desgl.;  39.  Rud.  Alt,  die  Stephanskirche  in  Wien.  —  58,  59.  P. 
Krafft,  Abschied  und  Heimkehr  des  Landwehrmannes  (1813  und 
1820);  61.  L.  F. Schnorr  von  Carolsfeld,  Faust  und  Mephisto;  Friedr. 
Amerling :  83.  Apostel  Paulus,  84.  Erzherzog  Leopold  als  Kreuz- 
ritter, ohne  Nr.  Bildnis  des  Malers  Ignaz  Raffalt,  87.  Selbstbildnis; 
70.  Fr.  Steinfeld,  die  verlassene  Mühle. 

X.Kabinett,  l.Abt. :  9.  J.David,  Napoleon  I.  überschreitet 
den  St.  Bernhard.  —  2.  Abt. :  39.  R.Alt,  Stephanskirche;  100. 
Jos.  Rebell,  ideale  Landschaft.  —  3.  Abt. :  186a.  Ed.  v.  Steinte,  h. 
Familie  (1855). 

VI.  Saal.  *Jos.  Danhauser:  134.  der  Prasser  (1836),  136.  die 
Testamentseröffnung  (1839),  135.  die  Klostersuppe.  —  ®G.  Wald- 
müller: 151.  Motiv  aus  dem  Wiener  Walde,  158.  Selbstbildnis,  152. 
Tiroler,  153a.  der  erste  Schritt,  o.  Nr.  Kaiser  Ferdinand  I.  —  212. 
M.  Daffinger,  der  Herzog  von  Reichstadt ;  *176.  Jan  Matejko,  der 
Reichstag  zu  Warschau  im  J.  1773  (1867) ;  *  282.  Ed.  Kurzbauer, 
die  ereilten  Flüchtlinge;  o.  Nr.  Horowitz,  Kaiser  Franz  Joseph  I. ; 
194.  K.  Rahl,  Empfang  König  Manfreds  in  Luceria  (1846). 

IX.  Kabinett,  1.  Abt.:  270.  Marale,  Birkenwald;  377.  Ribarz, 
Schloßhof  bei  Marchegg;  o.  Nr.  A.  Feuerbach,  Selbstbildnis.  — 
2.  Abt. :  *297.  Schindler,  Pax;  Jos.  v.  Führich :  154.  Jehova  schreibt 
Moses  die  zehn  Gebote  auf  die  Tafeln,  *155.  der  Gang  Mariens  über 
das  Gebirge  (1841),  *156.  Jakob  und  Rahel,  157.  die  Einwohner 
Jerusalems  sehen  vor  der  Eroberung  der  Stadt  eine  Reiterschlacht  in 
feurigen  Wolken.  —  3.  Abt. :  364.  Mor .  v.  Schwind ,  Kaiser  Max 
auf  der  Martinswand. 

VIII.  Kabinett,  1.  Abt.:  *305 a-d.  Pettenkofen,  Bilder  ans 
Ungarn;  383.  Zetsche,  Landschaft.  —  2.  Abt.:  o.  Nr.  J.  v.  Blaas, 
Prozession  in  Tirol.  —  3.  Abt.:  357.  Gabr.  Max,  ein  Frühlings- 
raärchen  (1872). 

VII.  Kabinett:  326.  H.  Canon,  die  Loge  Johannis;  306. 
C.  Troyon,  Hühnerhof;  374.  Charlemont,  Sensen schmied. 

V.  Saal:  292.  Rob.  Ruß,  der  Otto-Heinrichsbau  im  Heidelberger 
Schloß;  *293,  294.  Fr.  Defregger,  das  letzte  Aufgebot  (1874),  der 
Zitherspieler  (1876);  290.  Jul.  v.  Payer,  Nie  zurück!  (1892);  341. 
W.  Brozik,  Tu  felix  Austria  nube  (S.  21),  Kolossalgemälde;  358. 
Fr.  v.  ühde,  Weib,  warum  weinest  du  ? ;  388.  Egger-Lienz,  Karfrei- 
tag; *311.  K.  Moll,  die  römische  Ruine  in  Schönbrunn;  H.  Makart, 
320.  Romeo  und  Julie  (verdorben),  321.  Blumenstrauß,  *322. 
Triumph  der  Ariadne, 


7fi      iir^.i*   i  WTT7AT  H-  Öffentliche  Sammlungen 

IU     KOUtt  i.  W1H.JN.        7.  Kunstbistor.  Hofmuseum. 

II.  Stockwerk. 

Sammlung  der  Aquarelle  und  Handzeichnungen,  überwiegend  moderne 
Werke  (geplant  Übertragung  in  die  neue  Hofburg,  S.  34).  Direktor:  Hofrat 
Aug.  Seh  äffer. 

Der  Mittelsaal  und  der  r.  anstoßende  I.  Saal  enthalten  zwölf  große 
Kartone  von  dem  Holländer  Jan  Com.  Vermeyen,  Darstellungen  aus  dem 
Kriegszuge  Karls  V.  nach  Tunis,  1535  (  Vorlagen  für  die  Brüsseler  Teppiche 
im  Schloß  zu  Madrid).  —  R.  II.  Saal:  K.  v.  Blaas,  Skizzen  zu  den  F  esken 
im  Heeresmuseum.  —  III.  Saal:  380.  E.  Darnaut,  alter  Park;  375.  B.  Wie- 
singer-Florian, Herbstlaub;  o.  Nr.  L.  Koch,  Regiment,  Prinz  Eugen;  o.  Nr. 
Defregger,  Kraftprobe.  —  IV.  Saal;  Bildnisse  aus  der  ehem.  Sammlung  des 
Fürsten  Clemens  Metternich-Winneburg  (Th.  Lawrence,  Reynolds,  F.  G4rard, 
E.  Vigee-Lebrun  u.  a.).  —  Die  folgenden  Säle  sind  z.  Z.  geschlossen. 

XXXV.  Saal:  6.  Jos.  v.  Führich,  Marienkopf  (1865)  ^  Rud.  Alt:  8,15.  Hof 
des  Dogenpalastes  und  Inneres  der  Markuskirche  zu  Venedig,  42.  Brunnen 
von  Trient;  44.  Jak.  AU,  das  Rathaus  zu  Köln.  —  Im  XXXVI.  Saal  das 
Kronprinzenalbum,  mit  Aquarellen  und  Handzeichnungen  österr.  Künstler, 
Hochzeitsgeschenk  an  den  Kronprinzen  Rudolf  (1881);  hervorzuheben: 
66.  Jan  Matejko,  Johann  Sobieski;  68.  Rud.  AU,  das  Stadthans  in  Brüssel; 
107.  Fr.  Ruß,  da5!  alte  Burgtheater ;  128.  Fr.  Defregger,  das  hohe  Brautpaar 
in  der  Bauernstube;  131.  Rud.  Alt,  Ansicht  von  Budapest.  Außerdem 
hier  Marmorbüsten  Radetzky's,  von  Giov.  Emanueli,  und  Tegetthoff  s,  von 
K.  Kundmann.  —  XXXVII.  Saal:  143-232.  Jos.  Selleny,  Studien  von  der 
Weltumsegelung  an  Bord  des  Kriegsschiffes  Novara  in  den  J.  1857-59.  — 
XXXVIII.  Saal:  233-244.  Franz  Alt,  Alt- und  Neuwien;  245.  Ed.  v.  Steinle, 
Skizze  zu  einem  Glasgemälde  in  der  Votivkirche;  246.  Mor.v.  Schwind,  Diana 
jagend  (Karton);  Schrank  für  das  Kronprinzenalbum  (s.  oben),  mit  Ge- 
mälden von  Hans  Canon;  zwei  Bände  mit  japanischen  Farbenholzschnitten. 
Außerdem :  J.  Tautenhayn  d.  ü.,  Herkules  im  Kampfe  mit  den  Amazonen, 
Bronz-relief.  —  XXXIX.  Saal:  249-261.  J.  Maräk,  Österreichs  Baum- 
charaktere; ohne  Nr.  F.  Knopff ,  junge  Engländerin.  —  XL.  Saal:  264. 
Mor.  v.  Schwind,  das  Märchen  von  der  schönen  Melusine  (elf  Aquarelle) ; 
J.  Tautenhayn  d.  Ä.y  silberner  Rundschild  mit  dem  Kampf  der  Lapithen 
und  Kentauren.  —  Zurück  zum  Eingang  und  gegenüber  in  den 

XLI.  Saal:  295.  L.  Passini,  Kürbisverkäufer  in  Chioggia  (1876).  —  XLII. 
Saal:  306-340.  G.  Seelos,  Leuchttürme  und  Hafeneinfahrten  an  den  Küsten 
von  Istrien  und  Dalmatien ;  341-358.  K.  Göbel,  die  ehem.  Amraser  Sammlung 
im  unteren  Belvedere.  —  XLI IL  Saal:  395-408.  i^r.  Ovevbeck,  Passion  Christi  \ 
Handzeichnungen  von  Führich  (435.  das  Herz  Mariens).  —  XLIV.  Saal: 
Entwürfe  für  den  inneren  Schmuck  der  Hofmuseen  und  des  neuen  Burg- 
theaters, darunter  409-412.  E.  Makart,  Skizzen  zu  den  Lünetten  und  zu 
dem  (unausgeführten)  Deckengemälde,  Sieg  des  Lichtes  über  die  Finster- 
nis, im  Kunsthistor.  Hofmuseum;  427-434.  E.Canon,  Deckenbild-  und  Lü- 
nettenskizzen  für  die  Hofmuseen.  In  den  Schränken  *Kostüme  (Röcke  und 
Westen  mit  prächtigen  Stickereien)  aus  der  Mitte  des  xviii.  Jahrhunderts. 
—  XLV.  Saal:  460.  ProfUbildnis  Papst  Leo's  X.,  aus  dem  J.  1513.  Beim 
Fenster  :  1524.  Albr.  Dürer,  das  Leben  Maria,  grüne  weiß  aufgehöhte  Zeich- 
nungen in  Renaissance-Umrahmung. 

8.  Naturhistorisches  Hofmuseum. 

Das  k.  k.  * Naturhistorische  Hofmuseum  (II.  PI.  A4;  S.  48)  ent- 
hält in  den  beiden  mittleren  Stockwerken  den  Hauptteil  der  umfang- 
reichen Sammlungen,  deren  Kern  die  durch  Kaiser  Franz  I.  1748 
angekaufte  Naturaliensammlung  des  J.  v.  Baillou  in  Florenz  bildet. 
Intendant  ist  der  Zoologe  Hofrat  Dr.  Franz  Steindachner. 

Der  Eingang  (Besuchsordnung  s.  S.  17)  ist  dem  Maria-Theresia- 
Denkmal  n.w.  gegenüber.  Amtlicher  „Führer  durch  das  k.  k.  Natur- 
historische  Hofmuseum"  in  der  Garderobe  zu  haben,  1  K  20  h. 


an  der  Ringstraße. 

8.  Naturhistor.  Hofmuseum. 


WIEN. 


l.RouU.    77 


Aus  der  Eingangshalle,  deren  Kuppelfelder  acht  Medaillon- 
porträte früherer  Museumsdirektoren  von  Jos.  Lax  zeigen,  führt  eine 
niedere  Treppe  r.  ins  Hochparterre,  geradeaus  die  imposante  Haupt- 
treppe zum  Foyer  des  I.  Stocks  (S.  79).  Das  große  Deckengemälde 
des  Treppenhauses  (der  Kreislauf  des  Lebens)  und  die  zwölf 
allegorischen  Figuren  in  den  Lünetten  sind  von  Hans  Canon,  acht 
Porträtstatuen  an  den  Wandpfeilern  von  Vikt.  Tilgner  u.  a.  In  den 
Kuppelnischen  des  Foyers  allegor.  Figuren  von  Tilgner,  darüber  am 
Gesims  ein  heiterer  Tierfries  von  Joh.  Benk;  in  den  Zwickeln  der 
Fenster  Reliefs  von  Rud.  Weyr. 

Das  Hochparterre  umfaßt  19  Hauptsäle,  deren  Wände  mit  112 
auf  die  Sammlungen  bezüglichen  * Landschaftsbildern  geschmückt 
sind  (Tafeln  darüber  erläutern  sie  und  nennen  die  Maler). 

NATURHISTORISCHES       HOFMUSEUM    (HoclipaxteTre) 

?        *? 20       3g 1°       5.°M»t^ 


I.-V.  Saal:  mineralogiscli-petrographische  Sammlung.  Direk- 
tor: Keg.  Rat  Dr.  Fr.  Berwerth. 

I.  Saal.  Große  Einzel kristalle  und  Kristallstufen  am  2.  Fensterpfeiler 
und  auf  dem  Mitteltisch;  künstliche  Kristalle  an  den  Rückseiten  der  Mittel- 
kästen. Beim  mittleren  Fenster  eine  Tropfsteingruppe  aus  der  Adelsberger 
Grotte.  —  II.  Saal.  Große  Schaustücke  in  den  Kästen  der  Ausgangswand 
(101  und  102.  Diamant  und  Edelmetalle).  An  der  Fensterwand  große  Stein- 
salzkristalle und  eine  Schwefeldruse.  —  III.  Saal.  Auf  dem  mittlem 
Pultkasten  (50)  das  berühmte  *  Edelsteinbukett  in  einem  Bergkristall- 
gefäß, Geschenk  Maria  Theresias  an  ihren  Gemahl  Franz  I.  Daneben  der 
'''Edelopal  von  Czerwenitza  in  Ungarn,  594g  schwer,  vollkommen  rein, 
ein  82  Karat  schwerer  Diamant  und  ein  großer  Smaragd  in  Kalkspat. 
Gegenüber  in  den  Tischen  des  Mittelfensters  (118-120)  rohe,  geschliffene 
und  in  Ringe  gefaßte  Edelsteine,  besonders  verschiedenfarbige  Diamanten. 
—  IV.  Saal.  Unter  den  Baumaterialien  in  den  Wandschränken:  Nr.  121- 
131.  Bauten  Wiens,  176-177.  Deutsches  Reich,  178.  Italien,  179-182.  Bausteine 
des  alten  Rom.  An  der  Fensterwand  141.  große  Amethystdruse  aus  Bra- 
silien-, 147.  Steinsalzkristallstock  aus  Wieliczka  in  Galizien.  —  V.  Saal. 
In  den  Mittelkästen  die  "Meteoritensammlung,  die  reichste  und  wertvollste 


78     Route  1.  WIEN.        IL  öff«MM"  Swnmlungen 

8.  Naturhistonsches 

Europas,  aus  516  Orten.  Im  1.  Kasten  (47)  u.  a.  der  große  300kg  schwere 
Meteorstein  von  Knyahinya  in  Ungarn  (Darstellung  des  Meteorfalles  auf 
dem  mittleren  Wandgemälde) ;  in  den  Pultkästen  kleinere  Meteoriten ; 
im  letzten  Mittelkasten  (116-121)  große  Stücke  Meteoreisen  (darunter  das 
Eisen  von  Mazapil  in  Mexiko);  am  Mittelfenster  (346)  das  909kg  schwere 
Meteoreisen  von  Youndegin  in  Australien. 

VI.-X.  Saal:  geologisch-paläontologische  Sammlung.  Kustos: 
Dr.  E.  Kittl. 

VI.  Sa  al :  fossile  Floren  (Wandschrank  1-19  paläozoisches,  20-36  meso- 
zoisches, Mittelschrank  37-85  känozoisches  Zeitalter).  127.  geologisches 
Relief  des  Säntis  von  Prof.  A.  Heim.  —  VII.  Saal.  Schrank  1-12.  dyna- 
misch-geologische Sammlung  (dazu  an  der  Eingangswand  Nr.  102.  Kalk- 
steinplatten mit  Erosionserscheinungen  aus  Divaca  und  Nabresina  am  Karst)  ; 
Schrank  19-60.  Fauna  des  paläozoischen  Zeitalters  (an  der  Ausgangswand 
Nr.  106.  Sandsteinplatte  von  Dura-Den  in  Fifeshire,  mit  Fischen ;  am  Mittel- 
fenster Nr.  112.  Gipsmodell  des  Pariasaurus,  in  London).  —  VIII.  Saal: 
Sedimentgesteine  (Schrank  1-6)  und  Fauna  (7-60)  des  mesozoischen  Zeit- 
alters; dazu  in  Rahmen  an  den  Wänden  Seelilien,  aus  der  Gattung 
Pentacrinus  (besonders  Nr.  103),  Fischechsen  (Ichthyosaurier;  Nr.  106-109, 
111,  112,  114)  und  Krokodile  (Steneosaurus ;  Nr.  125)  aus  dem  schwäbischen 
Lias;  128.  Meerengel  (Squatina)  aus  dem  Jura  von  Württemberg;  Flug- 
echsen (Pterodactylus  und  Ramphorhynchus ;  Nr.  131,  132,  136,  137)  und 
Gipsabguß  des  reptilartigen  Vogels  (Archaeopterix ,  in  Berlin ;  Nr.  138) 
aus  dem  Schiefer  von  Solnhofen.  —  IX.  Saal:  Gesteine  und  Fauna  des 
känozoischen  Zeitalters ;  dazu  an  der  Eingangswand  Nr.  101.  fossile  Fische 
vom  Monte  Bolca  bei  Verona,  aus  der  Tertiärformation;  im  Rahmen  103 
neben  der  Ausgangstür  ein  diluviales  Steinbockskelett;  am  Mittelfenster 
114.  Skelett  von  Dinotherium  bavaricum  aus  dem  Diluvium  von  Franzens- 
bad; am  letzten  Fenster  109.  Mammutschädel.  —  X.  Saal:  Säugetiere 
und  Vögel  aus  dem  Känozoikum,  darunter  Skelette  von  Höhlenbären 
(Ursus  spelaeus)0  Höhlenlöwen  (Felis  spelaea)  und  Riesenhirsch  (Cervus 
giganteus) ;  im  großen  Mittelschrank  Skelette  von  Moas  (Dinornis  und 
Palapteryx),  der  erst  im  xviii.  Jahrh.  ausgestorbenen  Riesenvögel  von  Neu- 
seeland; in  Schrank  104,  105.  Fauna  aus  dem  Ton  der  Pampas  Südamerikas, 
u.  a.  Gürteltiere  (Glyptodon)  und  Faultiere  (Mylodon);  an  der  Rückseite 
(Nr.  11-18)  pliocäne  Säugetierreste  von  Maragha  in  Persien. 

XI.-XTII.  Saal:  prähistorische  Sammlung. 

XI.  Saal.  Schrank  1-10.  paläolithische  Periode  oder  ältere  Steinzeit 
(8.  menschlicher  Schädel  aus  der  Fürst- Johann-Höhle  bei  Lautsch  in  Mähren) ; 
Schrank  11-31  und  79-90.  neolithische  Periode  oder  jüngere  Steinzeit  (17-18. 
Funde  aus  dänischen  Kjökkenmöddingern;  20-31.  Pfahlbaufunde);  Schrank 
32-60,  65,  66,  71,  72,  77,  78.  Bronzezeit  (32-34.  Pfahlbaufunde).  —  XII.  Saal. 
Schrank  1-18.  Typensammlung  von  der  Bronzezeit  bis  zu  den  früh  geschicht- 
lichen Metallperioden;  Schrank  13-90.  Hallstatt-Periode  oder  erste  Eisenzeit 
(*19-54.  Gräber-  und  Bergbaufunde  von  Hallstatt  in  Oberösterreich;  56-60. 
Grabfund  aus  der  Byciskala-Höhle  in  Mähren ;  61-90.  Gräberfunde  aus  ver- 
schiedenen Orten,  bemerkenswert  die  großen  Graburnen).  —  XIII.  Saal. 
Schrank  1-34  und  61-74,  79-86.  Hallstatt -Periode  (1-11.  Funde  aus  dem 
Gräberfeld  von  Waatsch  in  Krain);  35-48.  La  Tene- Periode  oder  zweite 
Eisenzeit  (keltische  Kultur,  seit  dem  v.  Jahrh.  vor  Chr.) ;  55-57  und  87-92. 
römische  Funde;  58-60.  Funde  aus  den  nachrömischen  Perioden  (Völker- 
wanderungs-  und  Merowinger-Zeit,  altslawische  Funde). 

XIY. -XIX.  Saal:  *ethnographische  Sammlung.  Direktor: 
Reg.  Rat  Fr.  Heger. 

XIV.  Saal:  Vorder-,  Nord- und  Ostasien.  Schrank  1-26,  83,  117,  119- 
121.  China  (7,  8.  Gefäße  aus  Porzellan,  Steingut,  Bronze,  Cloisonne  und 
Silberfiligran);  39-60,  90-103,  113,  118.  Japan  (*44.  Bronze-Tierfiguren;  47, 
48.^  Schauspielermasken;  49,  50.  Kakemonos,  d.  h.  Hängebilder;  54-56. 
Kleidungs-  und  Schmuckstücke;  57-60,  97-99.  Waffen;  90-96.  Kultgegen- 
stände; 113.  bronzenes  Räucherbecken).  —  XV.  Saal:  Indien  und  malai- 


an  der  Ringstraße.  WIEN  1.  Route.     79 

Hofmuseum 

ischer  Archipel.  Schrank  1-22,  81,  107-109.  Vorderindien  (3-4.  Malereien 
auf  Papier;  7-10.  Kultgegenstände,  Schmuck;  19-22.  Trachtenstücke  und 
Gewebe;  108,  109.  Musikinstrumente);  49-72,  96-104.  Java  (51-60.  Waffen; 
neben  104.  zierliche  Figuren  für  Schattenspiele  ;  105,  106.  Holzfiguren  von 
Tänzern  und  mythologischen  Gestalten  von  Bali);  73-77,  110.  Hinterindien 
(74.  Buddhafiguren  aus  Siam  und  Birma;  75.  Theatermasken  aus  Siam); 
83-85.  Ceylon;  43-48,  89-95.  Sumatra  (89,  90.  Zauberstäbe  der  Priester).  — 
XVI.  Saal:  malaiischer  Archipel,  Neuguinea  und  Melanesien.  Schrank 
1-12.  Borneo  (7-9.  Schwerter  und  Schädeltrophäen  der  Dayaks);  31-72,  98- 
101,  109,  111-120.  Neuguinea  (35,  36.  Schilde;  98-101.  Tanzmasken);  85-92. 
Philippinen  (S7.  alte  Gefäße  aus  Seladonporzellan,  wahrscheinlich  chine- 
sischen Ursprungs);  73-76,  101-108,  121.  Neubritannia  Archipel  (101.  Tanz- 
masken aus  Mens-henschädeln;  121.  Maske  eines  Dukduktänzers).  —  XVII. 
Saal:  Neukaledom'en ,  Australien,  Neuseeland,  Polynesien,  Mikronesien. 
Schrank  1,  2,  67,  96.  Neue  Hebriden  (1,  2.  Figuren  aus  Baumrinde  und 
Schädeltrophäen);  3-6,64-66.  Salomon-Inseln  (6 1-66.  Waffen,  z.  T.  kunstvoll 
verziert);  10-12,  69,  70-75.  Neukaledonien  (70-73.  Waffen;  74,  75.  Masken- 
anzüge); 37-40,  43-52,  76-81.  Neuseeland  (43-48.  Mantel;  45-48.  Steinbeile, 
z.  T.  aus  Nephrit;  77.  Keulen,  z.  T.  aus  Nephrit;  80.  sog.  Tikis,  Amulette 
aus  Nephrit,  und  eine  menschliche  Mumie  in  Hockerstellung) ;  93.  geschnitzte 
Vorder-  u.  Hinterteile  eines  Krisgskanus;  55-60,  85.  Karolinen  (55.  Beile 
aus  der  Schale  der  Riesenmuschel,  Tridacna  gigas);  49-54.  Sandwich-Inseln 
(52,  53.  Federhelme  und  Mäntel  von  Hawai);  86-8 S.  Gilbert- Inseln  (86. 
Figur  eines  Kriegers  in  voller  Ausrüstung).  —  XVIII.  Saal:  Amerika. 
Schrank  1-6),  73-83,  103,  104,  106,  107.  Indianerstämme  Brasiliens  und 
der  Nachbarländer  (4-6.  Speere;  13-18.  *Federschmuck  und  Schädeltrophäe 
der  Mundrucüs;  19-22.  Kopfschmuck  aus  Federn;  23  u.  24.  Maskenanzüge 
der  Tikunas;  25.  Holzpflöcke,  von  den  Botokuden  als  Mund-  und  Ohren- 
zierat benutzt ;  40.  Festanzug  der  Jivaros ;  43-52.  Musikinstrumente);  87-93. 
Geräte  der  Eskimos ;  93-97.  Indianer  Nordamerikas  (94.  Anzug  eines  Blaek- 
foot-Indianers).  —  Durch  die  Tür  1.  in  fünf  Nebenräume  mit  den  ameri- 
kanischen Altertümern.  Zimmer  XVII  A:  7  u.  8,  10  u.  11.  Tongefäße  und 
Steingeräte  aus  den  Mounds,  künstlichen  Hügeln  in  den  Vereinigten  Staaten ; 
3  u.  4.  mexikanische  Graburnen  aus  Ton.  Zimmer  XVIII  B  (und  A)  : 
Altertümer  aus  Mexiko  und  Mittelamerika.  Sehr.  7-9.  mexikanische  Stein- 
figuren (darunter  eine  menschliche  Figur  aus  grünem  Jadeit)  und  Stein- 
masken; 10.  eine  verkleinerte  Nachbildung  des  großen  Kalendersteins  in 
Mexiko;  11.  Holzschild  mit  feinem  Türkismosaik  (Kriegerfiguren);  23-28. 
Tongefäße  aus  Costarica.  Zimmer  XVIII  A:  in  Rahmen  6  ein  *Scbild 
mit  Federmosaik  und  Goldstreiten  (Wappentier),  in  Rahmsn  7  ein  Feder- 
fächer ;  *10.  Federschmuck  des  Kaisers  Montezuma  von  Mexiko.  Zimmer 
XIX  B:  Mittel-  und  Südamerika.  Sehr.  10-15.  altperuanische  Tongefäße. 
Zimmer  XIX  A:  Peru  und  Bolivien.  Rahmen  5.  altperuanisches  Kleidungs- 
stück mit  aufgenähten  Stoffstücken  in  Gobelin technik ;  6  u.  7.  zwei  alt- 
peruanische Mumien  (Mann  und  Frau  mit  Kind)  mit  Beigaben.  —  R.  in 
den  XIX.  Saal:  Afrika.  Schrank  1-12,  73-78.  Negervölker  am  obern  weißen 
Nil;  *37-48.  Bronze-  und  Messingfiguren,  geschnitzte  Elefantenstoßzähne 
u.  a.  aus  dem  ehem.  Königreich  Benin);  49-65.  äquatoriales  Westafrika; 
103-106,  109-112.  Buschmannzeichnungen  in  Stein. 

Zurück  in  die  Eingangshalle,  in  der  ein  großes  bronzenes 
Räuchergefäß  aus  Peking  (1661),  und  1.  über  die  Haupttreppe  in  den 

Ersten  Stock,  der  im  XXI.-XXXIX.  Saal  die  zoologischen 
Sammlungen  enthält.    Direktor:  Dr.  L.  Ganglbauer. 

In  der  Vorhalle  ein  Gipsabguß  des  Skeletts  des  riesigen  Diplodocus 
Carnegie  aus  dem  Jura  von  Wyoming.  —  Links  der  XXI.  Saal:  Schwämme, 
Schlauchtiere,  Stachelhäuter 'und  Würmer  (Nr.  219-223.  Edelkorallen;  333- 
708.  Steinkorallen).  —  XXII.  Saal:  Insekten.  Schrank  1-52.  biologische 
Sammlung  (24-26.  Nester  von  Termiten);  53-91.  systematische  Sammlung: 
55,  56.  große  Fang-  und  Gespenst-Heuschrecken,  u.  a.  das  sog.  wandelnde 
Blatt  (Phyllium  crurifolium) ;  in  Nr.  63  der  heilige  Pillendreher  (Ateuchus 
sacer;    Urbild    der    ägyptischen    Scarabäen);    65.    tropische    Riesenkäfer; 


80      rinnt*  1  W1KN  II.  öffentliche  Sammlungen 

W      lioultl.  W  !*,[>.      8.  Naturhistor.  Hofmuseum. 

66.  Prachtkäfer  und  69.  Rüsselkäfer  von  besonderer  Farbenpracht;  71,  72. 
riesige  Bockkäfer  (u.  a.  der  Macropus  longimanus)  ;  74-84.  Schmetterlinge  (78. 
blaumetalliscbe  Morphiden  aus  Brasilien;  82.  große  Saturniden) ;  92-122. 
Insektenfauna  von  Wien  und  Umgebung.  —  Nebensaal  XXII c:  Krebse 
und  Spinnen.  Schrank  1-8.  große  Krebse,  darunter  in  Nr.  6  die  Macrocheira 
Kaempferi  aus  Japan.  —  XXIII.  Saal:  Weichtiere,  Molluskoiden  und 
Manteltiere.  Am  Mittelfenster  eine  Riesenmuschel  (Tridacna  gigas).  — 
XXIV. -XXVI.  Saal:  Fischsammlung.  —  XXVII.  (und  XXVIII.)  Saal: 
Lurche  und  Reptilien ;  beim  Mittelfenster  eine  indische  Tigerschlange  (Py- 
thon molurus;  Skelett  an  der  Eingangswand);  Schrank  75-116.  Eidechsen. 
—  XXVIII.  Saal.  Schrank  1-5,  16-20.  große  Schildkröten;  21-23.  ausge- 
stopfte Krokodile,  Alligatoren  u.  a.  —  XXIX.  Saal:  die  Vogelfauna  Öster- 
reichs und  Ungarns;  am  Mittelfenster  ein  vollständiger  Seeadlerhorst.  — 
XXX.  (-XXXII1.)  Saal:  systematische  Vogelsammlung  (die  Schaustücke 
an  den  Stirnenden  der  Kästen).  Schrank  1-20,  27-34.  Schwimmvögel  (1-8. 
Pelikane;  17.  der  ausgestorbene  Riesenalk;  27.  Flamingos);  35,  42.  süd- 
amerikanische Wehrvögel  (Palamedeidae),  mit  Sporen  am  Flügelbug;  51-58. 
Rennvögel  (51.  Schnepfenstrauße  oder  Kiwis,  Apterygidae;  51-58.  ameri- 
kanische und  afrikanische  Strauße).  —  XXXI.  Saal.  Schrank  14-19.  Fasane; 
48-51.  Pfefferfresser  (Tukane);  52-59.  Papageien;  vor  dem  Mittelfenster 
Reste  der  ausgestorbenen  Dronte  (Didus  hieptus)  von  Mauriiius.  —  XXXII. 
Saal.  Schrank  15.  Webervögel;  28.  Kolibris;  02  u.  33.  Paradiesvögel;  56. 
australischer  Leierschwanz.  —  XXXIII.  Saal.  Schrank  26-49.  Falken  ;  50-57. 
Geier  (53,  54.  Kondor  und  Königsgeier).  Fensterschrank  20-25.  Schädel, 
Zungenbeine  und  Gehörknochen  von  Vögeln.  —  XXXIV.  Saal:  *Skelette 
von  Säugetieren.  Schrank  2,  3.  Affen;  an  der  Fensterseite  Steileres  Seekuh 
und  andere  Wale ;  darüber  an  der  Wand  große  Barten  (Fischbein).  — 
XXXV.  (-XXXIX.)  Saal:  ausgestopfte  Säugetiere.  Schrank  4.  Seekühe; 
5.  Faultier,  Schuppentier  u.  Ameisenbär ;  7  u.  8.  Beutel tiere.  —  XXXVI.  Saal. 
Schrank  3.  Stumpfnashorn.  —  XXXVII.  Saal.  Schrank  lu.  2.  Nagetiere;  3-6. 
Antilopen;  7.  Hirsche  u.  Moschustiere.  —  XXXVIII.  Saal:  Raubtiere  u. 
Robben  (Schrank  5.  Walroß,  Seelöwe  und  Seebär).  —  Durch  die  Tür  1.  in 
den  Nebensaal  XXXVIIIc,  mit  den  vom  Kronprinzen  Rudolf  erlegten 
Vögeln  und  Säugetieren.  —  XXXIX.  Saal:  kleinere  Raubtiere  (Schrank  1. 
Marder  und  Schleichkatzen,  darunter  der  Ichneumon),  Halbaffen  und  Affen 
(Schrank  5.  Menschenaffen). 

Die  Doppeltreppe  beim  XXX.  Saal  führt  zum 

Zweiten  Stock,  wo  im  L.-LIV.  Saal  die  botanischen  Samm- 
lungen untergebracht  sind  (unzugänglich).  Kustos :  Dr.  Alex.  Zahl- 
bruckner. 

9.  Akademie  der  bildenden  Künste. 

Die  k.  k.  Akademie  der  bildenden  Künste  (IL  PL  B  5  ;  S.  50)  ent- 
hält unter  den  Gemälden  eine  Anzahl  hervorragender  Niederländer 
und  auch  einige  gute  neuere  Bilder.    Besuchsordnung  s.  S.  16. 

Man  steigt  die  Freitreppe  hinan  und  gelangt  durch  das  Säulen- 
vestibül, dann  quer  durch  einen  Korridor,  an  dessen  Enden  die 
Haupttreppen  zu  den  oberen  Stockwerken  führen,  in  die  30m  lange 
Aula,  deren  Decke  seit  1879  Anselm,  Feuerbach' 's  gewaltiger 
*Titanensturz  schmückt  (auch  vom  Korridor  aus  sichtbar).  Die 
Aula  ist  zugleich  Hauptsaal  des  Museums  der  Gipsabgüsse  (1700 
Nummern ;  Eintritt  s.  S.  16),  in  dem  sich  außerdem  einige  Originale 
befinden,  vor  allem  der  *Torso  einer  Hera,  griechische  Arbeit  der 
besten  Zeit,  das  Bleimodell  von  J.  M.  Fischer's  Anatomie  (der  sog. 
Muskelmann),  Skulpturen  von  Raphael  Donner,  J.W.  Beyer,  Franz 
Zauner  u.  a, 


an  der  Ringstraße  WIEN  Route  1 .      81 

9.  Akademie  d.  bild.  Künste. 

Im  Mezzanin,  r.  am  Südende  des  westl.  Korridors,  die  Biblio- 
thek nnd  die  Kupferstich-  $  Handzeichnungensammlung,  die  21  900 
üandzeichnungen  (von  Jos.  A.  Koch,  Führich,  Genelli,  Schnorr, 
Schwind,  Rottmann)  und  Aquarelle,  52000  Kupferstiche  und  Holz- 
schnitte (die  Hüsgen'sche  Dürersammlung),  an  11  000  Photogra- 
phien usw.  enthält. 

Im  ersten  Stock,  am  Süd  ende  des  westlichen  Korridors  (Tür 
Nr.  152),  die  Gemäldegalerie,  die  man  im  Y.  Saale  betritt,  wo  sich 
r.  die  italienischen,  1.  die  niederländischen  und  andern  Schulen  an- 
schließen. Der  V.  Saal  und  der  Korridor  IX  enthalten  die  Haupt- 
stücke. Die  Numerierung  beginnt  im  letzten  Saale  r.  mit  den  älteren 
Italienern. 

I.-IV.  Saal.  —  Italienische  Maler  vom  xiv.  Jahrh.  an,  vor- 
wiegend Venezianer,  wenig  hervorragende,  viel  zweifelhafte  nnd  verdorbene 
Stücke.  Etwa  zu  nennen:  im  I.  Saal  1133.  Sandro  Botticelli,  Madonna  mit 
zwei  Engeln,  1097.  Genlile  da  Fäbriano,  Krönung  Maria ;  —  im  II.  Saal 
505.  Franc.  Francia,  thronende  Madonna  mit  den  H.  Lukas  und  Petronius; 
—  im  III.  Saal  43,  49.  Vitt.  Carpaccio,  Maria  Verkündigung  und  Tod  (beide 
verdorben),  außerdem  hier  und  im  IV.  Saal  eine  Anzahl  mehr  oder  weniger 
beschädigter  Deckengemälde  von  Paolo  Veronese,  sowie  in  letzterem  Saal 
noch  ein  verdorbenes  Frühwerk  Tizian's,  Nr.  466.  Amor  auf  einer  Stein- 
brüstung sitzend,  eine  Anzahl  Bildnisse  venezianischer  Dogen  und  Prokura- 
toren von  Tintoretto  usw. 

V.  Saal.  —  1.  und  2.  Abteilung:  Bilder  von  Luca  Giordano,  Tiepolo, 
Guido  Reni,  Canaletto  und  andern  Venezianern  des  xvin.  Jahrhunderts.  — 
3.  Abteilung,  Spanier  des  xvn.  Jahrh.:  511.  Juan  Careno,  Gründung  des 
Trinitarierordens;  Murillo :  516.  Verzückung  des  h.  Franz,  *515.  würfel- 
spielende Knaben. 

4.  Abteilung,  Niederländer:  *626.  Rubens,  Boreas  entführt  die 
Oreithyia  (c  1620);  außerdem  von  Rubens  Farbenskizzen:  634.  Christi 
Himmelfahrt  (wie  636,  635,  638  und  652  Skizzen  für  die  1718  verbrannten 
Deckengemälde  in  der  Antwerpener  Jesuitenkirche);  636.  h.  Hieronymus ; 
635.  h.  Cäcilie;  625.  Kreuztragung  (Original  im  Brüsseler  Museum);  628. 
Apotheose  König  Jakobs  I.  (Original  in  Whitehall) ;  645.  tanzende  Bauern 
(im  Pradomuseum) ;  633.  die  Verkündigung  ;  638.  Anbetung  der  Hirten  ;  648. 
Christus  im  Hause  Simons  des  Pharisäers  (in  der  Eremitage  zu  St.  Peters- 
burg); 652.  Esther  vor  Ahasverus;  gegenüber  Rubens:  *646.  die  drei  Grazien 
(die  Landschaft  von  Jan  Brueghel),  606.  säugende  Tigerin;  654.  Lucas 
van  Uden(f),  Abendlandschaft  mit  Jäger  und  Herde. 

5.  Abteilung:  569,  566.  P.  Pourbus  d.  J.,  Bildnis  einer  Dame  (1564) 
und  eines  Mannes;  641.  M.  J.  Miereveit,  weibl.  Bildnis;  Jac.  Jordaens:  640. 
weibl.  Bildnis,  663.  Paulus  und  Barnabas  in  Lystra;  617.  Jac.  Gerr.  Guyp, 
weibl.  Bildnis  (1647);  gegenüber  650.  Gonzales  Coques ,  junge  Dame  am 
Spinett;   Ä.  van  Dyck:   649.  Seelen  im  Fegfeuer,  651.  der  Graf  von  Feria. 

6.  u.  7.  Abteilung:  holländische  Tierstücke,  Stilleben,  Blumenstücke, 
u.  a.  in  der  6.  Abt.  *632.  Jan  Weenix,  totes  Geflügel  (1693);  in  der  7.  Abt. 
*722.  Jan  van  der  Ileyde,  Stilleben;  c63t.  Jan  Weenix,  Stilleben. 

8.  und  9.  Abteilung:  Franzosen  des  xvii.  und  xvin.  Jahrh.,  u.  a. 
in  der  8.  Abt.  846.  Claude  Lorrain,  Waldweg;  913,  919.  Bourguignon,  Reiter- 
kämpfe; gegenüber  847.  Claude  Lorrain,  Schafhürde  in  der  Campagna;  in  der 
9.  Abt.  Bildnisse  von  Greuze,  Jos.  Ducreux  und  Landschaften  von  Jos.  Vernet. 

10.-13.  Abteilung:  Wiener  Maler  vom  Ende  de3  xvin.  und  Anfang 
des  xix.  Jahrh.,  u.  a.  in  der  11.  Abt.  Werke  von  M.  F.  Quadal,  in  der 
13.  Abt.  Bildnisse  von  Heinr.  Füger  (1020.  Selbstbildnis)  und  den  beiden 
Lampi  (293.  Canova,  108.  Joseph  II.). 

14.-17.  Abteilung,  deutsche  Maler  des  xix.  Jahrh.:  1116,  1117.  L.  F. 
Schnorr  v.  Carols/eld,  Abschied  und  Heimkehr  eines  Ritters;  1173.  B.  Tautier, 
Bauernmädchen  im  Walde  (1870);  1076,  1143.  Fr.  Gauermann,  Schafe,  Rück- 


82    Route  1.  WIEN.     9  lU?rS?t\n7™Z. 

kehr  von  der  Jagd  (1846)  ;  Jos.  Danhauser,  männl.  Bildnis  ;  F.  Amerling, 
Lautenspielerin;  1169.  Ludw.  Knaus,  jüdischer  Hausierer;  973.  Ant.  Hansch, 
die  Eggenalp  in  Tirol  (1871).  —  15.  Abt. :  1146.  Karl  Rahl,  Selbstbildnis.  — 

16.  Abt.:  970.  0.  v.  Thoren,  die  "Nähe  des  Wolfes  (1870);  1111.  Fr.  Defregger, 
die  Maler  auf  der  Alm;  1202.  Andr.  Schelfhout,  Herbstlandschaft  (1852).  — 

17.  Abt.:  1162.  H.  Canon,  Votivbild  (Zeichnung);  1153.  Canon,  Klio;  1129. 
Fr.  Lenbach,  der  Aquarellist  Passiui;  954.  F.  Amerling,  Selbstbildnis. 

YI.  Saal.  —  1.  Abteilung:  952.  Em.  Jak.  Schindler,  Waldfräuleins 
Geburt;  992.  Ad.  Tidemand,  Rückkehr  von  der  Bärenjagd (1859);  976.  Jos. 
Brandt,  Episude  aus  dem  Schwedenkriege  im  J.  1658  (1870);  963.  Fr. 
Voltz,  heimkehrende  Rinderherde  (1868);  951.  Jos.  Hoffmann,  Reste  des 
Venusheiligtums  bei  Eleusis;  182.  Aug.  Leu,  der  Obersee  (1858);  174.  Fr. 
Voltz,  Abend  auf  der  Viehweide  (1858).  —  2.  Abteilung:  991.  H.  Oude, 
nächtlicher  Fischfang  in  Norwegen  (1859);  1224.  G.  Courbet,  Felslandscbaft. 
—  3.  Abteilung :  1123.  Rob.  Ruß,  Vorfrühling  in  der  Penzinger  Au  (1887) ; 
179.  Osw.  Achenbach,  Kirchenfest  in  Italien;  962.  H.  Oude,  der  Chiemsee 
(1868);  1104.  Edm.  de  Schampheleer,  die  Scheide  bei  Wetteren  (1880);  1246. 
Skarbina,  Christus. 

VII.  Saal  (Kopiersaal).  —  1102.  Ferd.  Keller,  Hero  und  Leander 
(1880);  1230.  Alfr.  v.  Schrötter,  die  Heimkehr  vom  Felde  (1898);  1221.  Ch. 
Wilda,  sudanesische  Tänzer.  —  Zurück  und  aus  dem  V.  Saal  in  den 

IX.  Korridor,  holländische  und  altdeutsche  Schule.  Links 
am  westl.  Ende  beginnend  (die  Prismen  sind  drehbar) :  579-581.  H.  Bosch, 
Flügelaltar,  Erschaffung,  Sündenfall,  Vertreibung  aus  dem  Paradiese, 
Jüngstes  Gericht,  Hölle;  L.  Cranach  d.  Ä.:  557.  Lukrezia  (1532),  1148. 
Herkules  und  Antäus;  577,  578.  Hans  von  Schwaz,  Moritz  Welzer  und  seine 
Frau  (1524);  35.  A.  Dürer,  Grablegung  Christi  (nach  Scheibler  Frühwerk 
Lukas  Cranachs  d.  Ä.);  545.  Hans  Baidung  Grien,  Ruhe  auf  der  Flucht  nach 
Ägypten;  572.  Ambrosius  Holbein (f),  Bildnis  eines  Mannes  mit  einem  Toten- 
gerippe (1524);  548.  H.  de  Bles,  Landschaft  mit  Szenen  aus  der  Passion; 
582.  Frans  Floris,  Sündenfall;  558.  Dierick  Bouts,  Krönung  Maria;  *715. 
P.  de  Hooch,  Familie  im  Hof  ihres  Hauses;  817.  Arent  de  Gelder,  Juda 
und  Thamar;  759.  P.  Lely,  sieben  Kinder  der  Familie  Howard;  *611. 
Rembrandt,  junge  Frau  (1632);  1096.  P.  Codde,  Tanz-  und  Musikgesellschaft 
(1633);  670.  JVic.  Maes,  Knabe  als  Bogenschütze;  Dirck  Hals:  734.  das  Solo, 
684.  vornehme  Gesellschaft  (1628);  D.  Teniers  d.  J.:  820-822,  824,  825.  die 
fünf  Sinne,  *865.  Hexensabbat;  726.  Ehheimer,  Venus;  696.  Jac.  A.  Duck, 
das  Duett;  689.  Kasp.  Netscher,  junge  Dame;  732.  Adr.  van  Ostade,  der 
komische  Vorleser;  730.  P.  Molyn,  Reiter  vor  einer  Schenke;  803.  Joh. 
Lingelbach,  die  Piazza  del  Popolo  in  Rom;  698.  Com.  Dusart,  Bauer  mit 
einer  Bäuerin  scherzend ;  724.  Adr.  van  Ostade,  zechende  Bauern ;  1127. 
Ant.  Mor,  männl.  Bildnis  (1554);  638.  Pieter  Woutcerman, Vieh  auf  der  Weide  ; 
Phil.  Wouwerman:  691.  Lagerszene,  *835.  Reiterkampf;  834.  P.  van  Laer, 
italienische  Landschaft;  827.  N.  Ber ehern,  Landschaft;  836,  879,  810,  869. 
Jan  Asselyn,  Landschaften ;  874.  Adr.  van  de  Velde(f),  Viehmarkt  in  Haarlem; 
*893.  Gerrit  van  Hees  (früher  Ruisdael  zugeschrieben),  die  Landschaft  mit 
den  Planken,  *881.  Jac.  van  Ruisdael,  Waldlandschaft  mit  Teich;  823.  A.  van 
Everdingen,  Wasserfall;  889.  Jac.  van  Ruisdael,  Landschaft  mit  einem  Bach; 
828.  Ad.  Pynacker,  Flußlandschaft;  *877.  Jac.  van  Ruisdael,  Eichenwald; 
•814.  Jan  van  Goyen,  Ansicht  von  Dordrecht  (1648) ;  868.  W.  van  de  Velde 
d.  /.,  Seehafen;  876.  S.  de  Vlieger,  Reede;  761.  /.  B.  Weenix,  Kriegshafen 
(die  Landschaft  von  Jan  Asselyn);  736.  Jan  van  Goyen,  Seehafen;  716,717. 
H.  van   Vliet,  Kircheninneres;  719.  P.  Neefs  d.  Ä.,  desgl. 

10.  Österreichisches  Museum  für  Kunst  und  Industrie. 

Das  k.  k.  österreichische  Museum  für  Kunst  und  Industrie  (II.  PI. 
E  3  ;  S.  50)  wurde  nach  dem  Vorbild  des  South-Kensington  Museums 
in  London  als  erste  kunstgewerbliche  Sammlung  auf  dem  Kontinent 


an  der  Ringstraße.  WTT7N  /     KnutP      83 

10.  Österr.  Museum  f.  Industrie.        W1^w-  l.KOUte.     OO 

1863  gegründet  und  umfaßt  jetzt  an  40  000  Gegenstände.  Direktor : 
Reg.  Rat  Dr.  J.  Leisching.    Besuchsordnung  s.  S.  17. 

Im  Erdgeschoß  tritt  man  durch  das  Eingangs vestibül  in  den 
quadratischen  Säulenhof,  der  den  ganzen  Mittelbau  einnimmt,  mit 
Arkaden  unten  wie  im  ersten  Stock.    Wechselnde  Ausstellungen. 

—  Nun  rechts  in  den 

I.  Saal.    Goldschmiede-  und  Emailkunst. 

1:  griechischer,  etruskischer,  römischer  Schmuck,  Schmuck  aus  der 
Zeit  der  Völkerwanderung.  —  2,  3,  4:  galvanoplastische  Nachbildungen 
antiker  und  byzantinischer  Goldschmiedearbeiten.  —  5-8  :  auserwählte  Gold- 
schmiede- und  Emailarbeiten,  darunter  ein  'Kruzifix  von  dem  Florentiner 
Maso  Finiguerra  (+  c.  1465);  "Renaissanceschmuck  von  dem  Münchener 
Hans  Mielich  (f  1573),  ehemals  an  zwei  Marienkronen  angebracht;  goldene 
Dose  von  Ouzille,  mit  Emailmalerei  von  Degault  (1793).  —  9,  10:  Silber- 
geschirre aus  der  Erapirezeit,  gold.  Reisegeschirr  des  Herzogs  von  Reich- 
stadt. —  11-16  :  galvanoplastische  Nachbildungen  von  mittelalterlichen  und 
Renaissance-Arbeiten.  —  17-26:  Schmuck,  darunter  (in  Pult  17)  Schmuck- 
teile von  den  beiden  Haller  Marienkronen  (bayrische  und  österreichische 
Arbeiten,  xvi.  oder  xvn.  Jahrh.).  —  27:  Ringsammlung.  —  28,  29:  Bestecke. 

—  30:  Do3en  (xviii.  u.  xix.  Jahrh.).  —  32:  japanische  Stichblätter  und 
Beschläge.  —  33  :  chinesische  Vasen  und  Leuchter  aus  der  Zeit  der  Ming- 
Dynastie  (xv.  u.  xvi.  Jahrh.);  orientalische  Goldschmiedearbeiten,  Email- 
schüsseln und  -Gefäße.  —  34:  Bronzen  und  Email  aus  China  und  Indien.  — 
36 :  japanische  und  indische  Bronzen.  —  37-39 :  moderne  Email-  und  Gold- 
schmiedearbeiten. —  40,  41:  Silbergeschirr  aus  der  Empirezeit.  —  Fenster- 
pult :  moderne  Medaillen  und  Plaketten. 

II.  Saal:  Neuere  Keramik. 

1-4:  persische  Fliesen,  osmanische  Halbfayencen.  —  6-9:  chinesisches 
und  japanisches  Porzellan;  Japan.  Steingut.  —  11:  spanisch -maurische 
Majoliken  (xv.-xvin.  Jahrh.).  —  12-17:  italienische  Majoliken  (meist 
xvi.  Jahrh.).  —  19,  20:  französische  Fayencen  (xvi.-xviii.  Jahrh.).  — 21,23, 
24:  holländische  Fayencen  (Delft;  xvn.  u.  xviii.  Jahrh.).  —  22:  deutsche 
Fayencen  aus  Hanau,  Bayreuth  u.  a.  O.  (xviii.  Jahrh.).  —  26,  27:  deutsche, 
österreichische,  Schweizer  und  nordische  Fayencen.  —  28:  deutsches  Stein- 
zeug (xvi.-xviii.  Jahrh.).  —  31,  32:  Meißner  Porzellan.  —  33:  Berliner 
Porzellan.  —  34-42 :  *Porzellan  aus  der  1718  gegründeten,  1864  aufgelösten 
Wiener  Fabrik,  darunter  (im  34.  und  35.  Schrank)  prächtige  Biskuitgruppen 
im  Empirestil,  von  Ant.  Grassi.  —  43:  'Porzellan  aus  Ludwigsburg  (Fischer 
und  Fischerin),  Höchst  (Schäfergruppe  und  Blumenmädchen  von  J.  P.  Mel- 
chior), Frankental  und  Nymphenburg.  —  44 :  italienisches  Porzellan  aus 
der  Fabrik  von  Capodimonte  in  Neapel  (oben:  gefesselter  Türke);  spanisches 
Porzellan  aus  der  Fabrik  von  Buen  Retiro  in  Madrid;  Sevres-Porzellan 
(Tasse  mit  dem  Bilde  der  Kaiserin  Marie  Luise  von  1810).  —  45:  Wedg- 
woodware.  —  47-57:  modernes  Porzellan,  Steingut  und  Fayencen. 

III.  Saal;  Glas. 

1-3:  ägyptische  Gläser  und  römische  Glasbruchstiicke.  —  4:  orienta- 
lische Gläser,  darunter  eine  altarabische  Moscheenampel  (xv.  Jahrh.); 
spanische  Gläser  aus  Barcelona  u.  a.  O.  (xvi.-xviii.  Jahrh.).  —  5-8  und 
24,  25:  venezianische  Gläser  (xv.-xix.  Jahrh.),  darunter  (im  25.  Schrank) 
ein  konischer  Becher  (xv.  Jahrh.),  mit  Emailmalerei,  Meerweibchen.  — 
9, 10 :  deutsche  und  böhmische  Gläser  mit  Schmelzmalerei  (xvi.-xviii.  Jahrh.) ; 
Doppelgläser  mit  Zwischenvergoldung.  —  11 ;  Schapergläser,  mit  Malereien 
in  Schwarzlot;  deutsche  und  böhmische  Rubingläser.  —  23:  böhmische 
geschliffene  Gläser  (xvn.  u.  xviii.  Jahrh.);  unten  ein  deutsches  mittelalter- 
liches Glas  antiken  Charakters,  sowie  ein  schöner  Pokal  mit  dem  Wappen 
des  Erzbischofs  Matthäus  Lang  (f  1540).  —  17:  chinesisches  und  japanisches 
Glas.  —  12-16  und  18-20:  moderne  Glasarbeiten. 

IV.  Saal.    Erste  Abteilung:   Keramik  des  Altertums. 


84     Route  1.  WIEN.     10.  ö^rÄeutÄÄ 

1,  2:  griechische  Vasen  der  älteren  Gattungen,  —  4:  Caeretaner  Vasen, 
wahrscheinlich  ionischer  Herkunft;  zwei  schöne  Hydrien  (Nr.  217,  218) ; 
Dreifuß  altattischen  Stils.  —  5-7:  attische  schwarzfigurige  Gefäße.  —  11  und 
18:  attische  rotfigurige  Vasen.  —  12:  Lekythen  (Nr.  351.  Darstellung  einer 
Totenklage).  —  13:  etruskische  und  unteritalische  Vasen.  —  15:  italische 
Lampen.  —  16,  17:  griechische  Terrakottafiguren,  darunter  zwei  schöne 
Tanagra-Figuren  (Nr.  794  und  795).  —  9:  etruskische  Buccherogefäße.  — 
Unter  dem  Glassturz  drei  Mumienmasken  griech. -römischen  Stils,  aus 
Oberägypten. 

Zweite  Abteilung :  Arbeiten  aus  unedelm  Metall. 

1 :  antike  Bronzen.  —  2 :  italienische  Renaissance-Bronzen,  darunter 
ein  Türklopfer  in  Form  eines  Greifen.  —  3:  italienische  und  deutsche 
Bronzen  5  Tür  eines  Sakramentshäuschens  mit  der  Grablegung  Christi 
(ital.,  xvi.  Jahrh.)  und  eine  vergoldete  Statuette  des  h.  Sebastian  (ital., 
xvii.  Jahrh.).  Daneben  an  der  Wand:  galvanoplastische  Nachbildung  der 
Sakristeitür  in  der  Markuskirche  in  Venedig;  weiblicher  *Bronzekopf  (ital., 
xvi.  Jahrh.);  Bleireliefs  von  R.  Donner,  Galatea  und  Pygmalion,  Pan  und 
Amor.  —  10-12:  italien.  Bronzeplaketten.  —  13-16:  Nachbildungen  von 
Plaketten  des  Nürnbergers  Peter  Flötner  (-{-  1546) ;  darüber  an  der  Wand 
moderne  Plaketten  von  Roty  u.  a. ;  Reliefs  von  C.  van  der  Stappen,  „das 
Schweigen"  und  zwei  Bildnisse;  davor,  freistehend:  C.  Meunier,  der 
Sämann,  Bronzefigur.  —  An  der  Rückwand  21 :  moderne  Bronzen,  darunter 
von  P.  Dubois  der  Florentiner  Sänger  und  Johannes  d.  T.,  sowie  (frei- 
stehend) eine  Pietä;  20:  orientalische  Arbeiten  in  Zinn  und  Messing.  — 
5:  sechs  Bleiplaketten  von  P.  Flötner;  ::R.  Donner,  liegende  weibl.  Figur 
und  (freistehend)  Modell  eines  Denkmals  für  die  Kaiserin  Katharina  II. 
von  Rußland.  —  17-19 :  Medaillen.  —  7,  8 :  Schlüssel  und  Prachtschlösser 
(xv.-xix.  Jahrh.).  —  Außerdem  prächtige  Eisengitter. 

Durch  den  Säulenhof  gelangt  man  r.  in  den  fünften  bis  achten 
Saal,  die  zeitweise  zu  Sonderausstellungen  benutzt  werden. 

22  V.  Saal:  Wobei. 

1.  Abteilung:  gotische  Möbel ;  2.-4.  Abt. :  deutsche  Renaissance-Möbel; 
5.  Abt.:  Möbel  der  französischen  Renaissance. 

VI.  Saal:  orientalische  Kunstgegenstände  (zeitweilig  aufgestellt). 

1.  Abt. :  japanisches,  persisches  und  chinesisches  Porzellan.  Orien- 
talische Teppiche.  —  2.  Abt.:  alte  japanische  Waffen  und  Rüstungsteile. 
An  den  Wänden  alte  anatolische  Gebetteppiche.  —  3.  Abt. :  persische  und 
türkische  Fayencen  und  Lackarbeiten.  Teppiche,  kostbare  orientalische 
Stickereien,  Kirchengewänder  und  Gewebe. 

VII.  Saal:  Spitzen. 

VIII.  Saal.    Skulpturen,  Bucheinbände,  Lederarbeiten. 

Unter  den  Marmorskulpturen :  an  der  Ausgangswand  1.  ein  veneziani- 
sches Relief  mit  zwei  Bildnisköpfen  (xv.  Jahrh.);  Grabmal  des  Bischofs 
Lorenzo  Gabriello  (f  1512),  von  Lor.  Bregno;  an  der  westl.  Langwand  ein 
Madonnenrelief  von  Mino  da  Fiesole.  Ebendort  große  Holzbildwerke: 
italienischer  Renaissance-Altar;  Madonnenstatue  aus  der  Werkstatt  Tilman 
Riemenschneider's.  Unter  den  Terrakottaskulpturen  (freistehend):  Büste 
eines  Franziskaners  (ital.,  xv.  Jahrh.);  Alessandro  Vittoria  (f  1608),  zwei 
Frauenbüsten,  Büste  eines  jungen  Mannes;  auch  einige  moderne  Skulp- 
turen. In  den  großen  mittleren  Schränken  1.  Elfenbeinarbeiten,  r.  kleinere 
Bildwerke  in  Holz  und  Wachs :  Holzfigur  einer  klugen  Jungfrau  (deutsch, 
gegen  1500);  Adam  und  Eva,  Figuren  aus  Buchsbaumholz  (deutsch, 
xvi.  Jahrh.);  Christus  an  der  Säule,  desgl.  (deutsch,  xvii.  Jahrh.);  Wachs- 
modelle (Beweinung  Christi,  Maria  mit  dem  Kinde  u.  a.)  von  Ant.  Bossi, 
Vorlagen  für  die  Wiener  Porzellanfabrik.  —  In  den  übrigen  Schränken 
Bucheinbände,  Kästchen,  Füllungen,  Leder-  und  Lackarbeiten  u.  a.  —  An 
den  Wänden  zwei  süddeutsche  Bildteppiche,  mit  der  Darstellung  wilder 
Männer  bei  der  Feldarbeit  und  der  Erstürmung  einer  Minneburg  (xiv.  Jahrh.). 


S.t^ÄL  der  Stadt.      WIEN.  1.  Route.   85 

Im  obern  Stockwerk  sind  XI. -XII.  Saal  ebenfalls  zu  wechselnden 
Ausstellungen  bestimmt,  die  übrigen  Säle  enthalten  Nachbildungen 
historischer  Innenräume  und  die  Bibliothek,  die  29000  Bände  und 
58000  Kunstblätter  umfaßt,  darunter  Ornamentstiche  vom  xv.  bis 
zum  xviii.  Jahrb.,  Stick-  und  Spitzenmuster  aus  der  Renaissance- 
zeit usw. :  zum  Studium  geöffnet  außer  Mo.  täglich  im  Sommer  9-2, 
Sonn-  u.  Festtags  9-1  Uhr,  im  Winter  9-1,  6-872  Uhr. 

11.  Historisches  Museum  der  Stadt  Wien. 
Das  Historische  Museum  der  Stadt  Wien,  das  im  I.  und  II.  Stock- 
werk des  Rathauses  (S.  44)  ausgestellt  ist,  bietet  eine  Übersicht  der 
Geschichte  der  Stadt  von  der  römischen  Zeit  an,  durch  das  Mittel- 
alter, nach  der  Türkenbelagerung  bis  zur  Gegenwart,  in  Plänen, 
Ansichten,  Bildwerken,  kulturhistorischen  Gegenständen  und  andern 
Erinnerungen,  alles  durch  Beischriften  erläutert.  Zugang  von  der 
Felderstraße  durch  den  ersten  Hof,  dann  1.  die  Feststiege  Nr.  2 
hinan.   Direktor:  Dr.  Probst.    Besuchsordnung  s.  S.  16. 

I.  Stockwerk.  —  I.  Abteilung.  Denkmäler  aus  der  Stephanskirche: 
Statuen  Österreich.  Herzöge  und  von  Heiligen  (xiv.  u.  xv.  Jahrh.);  3.  Nische 
r.  Sonne  und  Mond  von  der  ältesten  Turmkrone  (xv.  Jahrb.);  Glasgemälde 
(xv.  Jahrh.);  Überreste  von  Wandmalereien  (xm.  Jahrh.).  Außerdem  alte 
Ansichten  der  Kirche  und  ein  Grundriß  ihrer  .Grabgewölbe  („Katakomben"). 

II.  Abteilung.  Römische  Altertümer  (Überreste  eines  Bades,  Münzen 
h.  a.).  Vorgeschichtliche  und  römische  Gegenstände  aus  Wiens  Umgebung; 
Gräberfunde  aus  der  Langobardenzeit  (vor  568)  vom  Mariahilfer  Gürtel; 
Bildwerke  von  der  Spinnerin  am  Kreuz  (S.  95),  von  alten  Wiener  Privat- 
häusern u.  a.  O.;  die  alte  Inschrifttafel  von  dem  Grabe  Gluck's.  — 
Stadtpläne.  Studien  über  die  Anlage  des  römischen  Wien  und  über  die 
mittelalterlichen  Stadterweiterungen  (Nr.  1-3  und  4-13);  Originalplan  von 
1438-55  (Nr.  14);  runder  Tisch  mit  dem  Originalplan  des  Nürnbergers 
A.  Hirschvogel  von  1547(15);  Pläne  von  Bonifaz  Wolmuet  von  1547  (17), 
von  Suttinger  1684  (19),  von  Anguissola  und  Marinoni  1706  (20),  von  Nagel 
1770  (21 ;  die  beiden  ersteren  Kopien)  und  neuere  Pläne.  —  37-454.  Gesamt- 
und  Einzelansichten:  älteste  Ansicht  vom  J.  1483  (37;  Kopie),  von  1493 
(38;  aus  der  Schederschen  Chronik),  dann  von  Hirschvogel  1547  (39,  40), 
von  Lautensack  1558  (41),  von  /.  tf.  Vischer  und  Hufnagel  1640  (43),  von 
M.  Vischer  1675  (44-46),  von  Suttinger  1676  (47,  48),  von  Folhert  van  Allen 
1680-82  (49),  von  Delsenbach  1719  (54-57),  eine  große  Ansicht  der  Stadt 
und  Vorstädte  aus  der  Vogelschau,  von  /.  D.  v.  Huber  1774  (69).  Einzel- 
ansichten aus  dem  xviii.  und  xix.  Jahrh.  in  Ölbildern  und  Aquarellen: 
u.  a.  von  Fr.  Matsch  und  Qust.  Klimt  (das  Innere  des  alten  Burgtheaters), 
von  Jakob  nud  Rud.  Alt  (das  alte  Rathaus;  331.  Makart's  Atelier), 
Varrone  u.  a.  Kupferstiche  mit  Stadtansichten.  Übersicht  der  Stadt- 
befestigung vom  xvi.  Jahrh.  bis  zum  Abbruch  der  Basteien  (1857).  — 
Medaillen  (xvi.-xix.  Jahrh.).  —  455-623.  Darstellungen  geschichtlicher 
Wiener  Ereignisse:  Meldemann's  Rundansicht  der  Stadt  mit  der  Auf- 
stellung der  Türken  im  J.  1529  (640);  türkische  Heerführer  und  Soldaten 
von  1529  (463-474);  Darstellungen  aus  der  Türkenbelagerung  von  1683, 
darunter  ein  Ölgemälde  von  Wyck,  aus  dem  J.  1698  (485-529);  Einzüge 
der  Kaiser,  Huldigungen,  Vermählungen,  Gedenkblätter  auf  Maria  Theresia 
und  Joseph  II.,  französische  Invasionen  von  1805  und  1809,  Revolution  von 
1848.  —  624-788.  Wiener  Volksfiguren  und  -Szenen ,  Trachten  aus  dem 
xviii.  u.  xix.  Jahrhundert.  —  789-841.  Volksfeste,  Bälle  und  Konzerte.  — 
842-1085.  Porträte  bedeutender  Wiener  vom  xvi.  Jahrh.  an. 

III.  Abteilung.  Im  Korridor  1.  Embleme  der  einstigen  richter- 
lichen   Gewalt  der    Stadt,    Folter-    und    Hinrichtungs Werkzeuge ;    Zunft- 


Öfi      P™,#*  7  WTT7N  H'  Öffentliche  Sammlungen 

ou    uoute  i.  wiurs.     n  mstor  Museum  der  stadt 

gegenstände;  Abbildungen  der  Wiener  Bürgerwehr  (vom  xvi.  Jahrh.  bis 
1848);  Wiener  Originalmaße  und  Gewichte;  r.  Münzen  und  Medaillen 
Wiens  und  der  österr.  Länder.  —  I.  Zimmer:  in  der  Mitte  Mozarts 
Spinett,  Gesichtsmaske  Beethovens,  Totenmasken  Beethovens,  Jos.  Haydns, 
Lenaus,  Napoleons  I.  und  des  Erzherzogs  Karl;  Erinnerungen  an  Beethoven  ; 
Handschrift  zur  „Weihe  des  Hauses"  von  Beethoven  u.  a.  An  den  Wänden 
Bildnisse  von  Dichtern,  Musikern  und  Schauspielern;  Büste  der  Charlotte 
Wolter,  von  V.  Tilgner ;  Büste  Beethovens,  von  A.  Dietrich  (1821);  Er- 
innerungen an  Ferd.  Raimund,  Joh.  Strauß  und  Ludwig  Anzengrüber ;  Toten- 
maske Hebbels.  —  Nebenan  1.  das  Grillp  arz  er-Zimmer:  im  Vor- 
raum Bildnisse  des  Dichters,  seiner  Mutter  und  der  Familie  Fröhlich  (M. 
Daffinger,  Miniaturbildnisse  Grillparzers  und  der  Kathi  Fröhlich);  im 
Hauptraum  und  Kabinett  die  Wohnungseinrichtung  und  Bibliothek  Grill- 
parzers,  nebst  kleinen  Erinnerungsgegenständen.  —  Im  II.  Zimmer 
A.  Hlaväcek,  Wien  vom  Kahlenberg  aus,  Kolossalgemälde.  Ferner  Bild- 
nisse berühmter  Wiener  und  Darstellungen  aus  ihrem  Leben:  H.  Makart, 
Charl.  Wolter  als  Messalina;  Fr.  Lenbach,  Gottfr.  Semper;  H.  Kaulbach, 
Mozarts  Tod;  F.  v.  Amerling,  Selbstbildnis;  A.  Jebens,  Pauline  Lucca;  Amer- 
ling, Grillparzer.  An  der  Fensterwand  1.  Skizzen  und  Aquarelle  von  R.  von 
Alt.  In  der  Mitte  ein  großes  Modell  der  inneren  Stadt  (1898).  —  Im  III. 
und  IV.  Zimmer  Gemälde  der  älteren  Wiener  Schule :  *  Waldmüller,  Dan- 
hauser.  Gauermann,  Fendi,  F.  v.  Amerling  u.  a. ;  ferner  Handzeichnungen 
von  M.  v.  Schwind.  —  V.  Schubert-Zimmer:  Erinnerungen  an  Franz 
Schubert ;  Marmorbüste  des  Tondichters,  von  K.  Kundmann ;  M.  v.  Schwind, 
ein  Schubertabend  bei  Ritter  von  Spann,  Sepiazeichnung;  J.  Schmidt 
Schubertabend  in  einem  Wiener  Bürgerhaus.  —  VI.  Saal:  Landschaften 
von  Darnaut  und  Tina  Blau;  H.  Makart,  Gruppen  aus  dem  Festzuge  1879; 
Schindler,  Waldinneres;  Larwin)  Beim  Heurigen. 

Zweiter  Stock.    IV.  Abteilung:  Waffen. 

I.  Vorsaal.  Wappenschilde  von  der  Leichenfeier  Herzog  Albrechts  VI. 
im  J.  1463  und  Kaiser  Friedrichs  IV.  im  J.  1493;  zweihändige  und  ein- 
händige Schwerter  (xv.  u.  xvi.  Jahrh.);  Hand- Hakenbüchsen  (xv.  Jahrh.); 
gotischer  Reiterharnisch  (xv.  Jahrh.);  kunstvoll  bemalte  Tartschen  (Reiter- 
schilde) aus  dem  xv.  Jahrhundert.  In  der  Mitte  die  Wiener  Bürgerfahne 
(xv.  Jahrh.),  bei  beiden  Türkenbelagerungen  in  Gebrauch.  —  III.  Saal. 
Spanische  Harnische  (xvi.  Jahrh.);  Stangenwaffen,  Bürgerharnische,  schön 
geätzte  ganze  Harnische.  In  Schaukästen  Armbrüste,  Radschloßbüchsen 
und  Revolver,  Jagdgewehre,  Baiester  (xvi.  u.  xvn.  Jahrh.).  An  den  Wänden 
Gruppen  von  Ahlspießen  (xv.  Jahrh. ;  eine  seltene  Spezialität  der  Samm- 
lung), Rüststücken,  Tartschen  und  Reisspießen.  —  IV.  Saal.  Schwarzgraue 
und  schwarze  Harnische,  Reiter-  und  Landsknechtharnische;  Trophäen 
von  der  zweiten  Türkenbelagerung,  Ölbildnisse  und  Büsten  Herzog  Karls 
von  Lothringen  und  Starhemberg,s.  Der  angebliche  Schädel  Kara  Musta- 
pha's  mit  der  seidenen  Schnur,  mit  welcher  der  Großvezier  1683  zu 
Belgrad  erdrosselt  worden  sein  soll;  die  Blutfahne,  1684  von  Karl  v. 
Lothringen  bei  Hamzabeg  erbeutet;  andere  türk.  Fahnen,  Roßschweife, 
Schnapphahnmusketen,  Bogen,  Pfeile,  Schilde  u.  a.  Außerdem  Lunten- 
und  Radschloßgewehre;  an  der  Decke  die  schöne  Fahne  des  Maltesers 
Grafen  Herberstein  (1686).  —  V.  Saal.  Türkische  Waffen  aus  den  Kriegen 
des  Prinzen  Eugen  und  Laudon's,  französische  Waffen  von  1805-9,  um  die 
Büste  Franz"  II.  gruppiert.  Waffen  und  Fahnen  der  Wiener  Bürgerwehr 
(xviii.  Jahrh.);  Trombons  (Streubüchsen);  Hakenbüchsen  größten  Kalibers. 
In  den  Schaukästen  und  an  den  Wänden  prächtige  Degen,  Dolche,  Hand- 
schars. Modell  der  Stephanskirche  in  1 :  25.  In  der  Mitte  ein  großes  Modell 
der  inneren  Stadt  mit  den  Basteien  und  Glacis  (c.  1852-54).  —  VI.  Kor- 
ridor. Bergstock  Andreas  Hofer's;  Gewehre  der  Wiener  Nationalgarde 
von  1848;  Waffen  und  Fahnen  der  Bürgerwehr;  Uniform  Franz'  II.  — 
VII.  Zimmer.  Waffen  der  Wiener  Nationalgarde;  Fahne  des  akadem. 
Korps  von  1848  und  der  Tiroler  Freischützen  von  1848  und  1859;  Modell- 
figuren der  Wiener  Freiwilligen  (1859  und  1866). 


an  d*r  Ringstraße  WIEN.  /.  Route.      87 

12.  Museum  für  Volkskunde. 

12.  Museum  für  österreichische  Volkskunde. 

Das  Museum  für  österreichische  Volkskunde  gewährt  einen  Ein- 
blick in  die  häuslichen  Einrichtungen,  Trachten  und  Gebräuche  der 
bäuerlichen  Bevölkerung  Österreichs.  Es  umfaßt  etwa  13000  Gegen- 
stände aus  den  deutschen  Alpenländern,  aus  den  deutschen  Sudeten- 
ländern, aus  den  tschechisch-slawischen,  denpolnisch-ruthenischen, 
den  südslawischen  und  den  romanischen  Gebieten.  Die  Sammlung 
ist  in  einem  Saal  des  oberen  Stockwerks  der  Börse  (S.  42)  aufgestellt  : 
Eingang  Wipplingerstr.  34 ;  „Führer"  50  h  ;  Besuchsordnung  s.  S.  17. 

In  der  Mitte  vorn  eine  '-Krippe  aus  Vill  bei  Innsbruck  (xviii.  Jahrh.), 
mit  Figuren  aus  Holz  und  Wachs.  Dahinter  *  Bauernstuben:  1.  1,  2.  ober- 
österr.  Wohnstube  und  Schlafkammer,  3.  steiris-he  Wohnstube,  4.  gora- 
lische  Weberstube  in  Schlesien,  r.  5.  slowakische  Wohnstube,  6.  slawische 
Wohnstube  in  Mähren,  7.  istrische  (italienische)  Küche,  8.  rumänisehe  Stube 
in  der  Bukowina. 

LinkerSeitengang.  Gegenstände  aus  den  deutschen  Alpenländern  : 
1.  Ofenkacheln;  6-7.  Bauerngeschirr;  8-12.  älteres  Bauerngeschirr  (xvn.  und 
xviii.  Jahrh.)  aus  Nieder-  und  Oberösterreich,  im  Pult  davor  Eßbestecke; 
14-18.  Zinn-  und  Kupfergeschirr,  Gläser;  16-18  Pfeifen ;  20-24.  Sonnenuhren, 
Handwerkszeug;  26-30.  Holzmasken  zu  Volksschanspielen ;  Liebesbriefe, 
Gratulationskarten,  Spielwaren;  31.  bemalte  Stirnbretter  für  Bienenstöcke  ; 
32-37.  Heiligenfiguren  und  Kultgegenstände;  33.  Tutenbretter. 

Rückwand:  41.  Volksschauspieltrachten  ans  Tirol;  42,43.  Volks- 
trachten aus  Salzburg,  Steiermark,  Tirol;  Schauspieltrxhten  aus  Salzburg 
und  Tirol ;  46,  47,  49,  50.  Trachten  aus  Tirol  und  Vorarlberg. 

Nebenzimmer:  53-55.  Bauchranzen,  Gürtel  (xvii.-xix.  Jahrh.); 
56-60.  Trachten,  Hauben,  Stickereien  aus  Kärnten  und  Krain;  62-66.  Gold- 
und  Spitzenhauben;  davor  Bauernschmuck. 

Rechter  Seitengang  und  Fenstergalerie:  72.  Tongeschirr  aus 
Böhmen;  73.  Gold-  und  Silberhauben  aus  Iglau;  74-77.  Trachten  aus  Deutsch- 
böhmen und  Mähren;  davor:  Spitzen  aus  dem  Böhmerwald ;  78.  Gold- und 
Silberhauben  aus  Mähren  und  Schlesien  ;  79-83.  tschechisch-slawischeTrachten, 
gestickte  Kopftücher,  Schürzen,  Hauben;  93.  Glas-  und  Zinngeschirr  aus 
Deutsch-Böhmen  und  Mähren  ;  96.  Hochzeitsbilder,  Haisketten,  Ärmelbe- 
sätze aus  Eier;  97-100.  Gold-  und  Silberhauben,  Krippenfiguren  aus  Deutsch- 
böhmen; 106.  Hausmodell  aus  dem  Böhmerwald;  109.  bemalte  Ostereier; 
darüber  tschechisch-slawische  Trachten;  111.  Brautkrönchen  aus  Böhmen; 
112.  slowakische  Stickereien;  115,  116.  Trachten  der  Wallachen  in  Mähren 
und  der  Gnralen  in  Schlesien.  —  120-123.  Trachten  aus  Ostschlesien  und 
Galizien;  128-130.  Ostereier  aus  der  Bukowina;  133.  Hochzeits-  und  Fest- 
hüte aus  der  Bukowina;  136.  gestickte  Kopftücher  aus  der  Bukowina;  137. 
rumänische  Trachten  aus  der  Bukowina;  140-142.  Trachten  von  Rumänen 
und  Huzulen;  davor  Perlen  arbeiten  aus  der  Bukowina;  143.  dalmatinische 
Hemden,  Schürzen-  und  Kopftücher;  145.  Hirteninstrumente  aus  Dalmatien; 
148-151.  Trachten  und  Stickereien  aus  Dalmatien;  davor:  Stickereien, 
Frauenschmuck,  Messer;  153,  154.  Trachten  aus  Bo>nien;  159.  Tongeschirr 
aus  Istrien;  davor  Modell  eines  bosnischen  Wohnhauses. 


Baedekers  Osterreich.    28.  Aufl. 


Route  1.  WIEN.  III.  Stadtbezirke  jenseit 

13.  Der  Nordosten: 


III.   Die  Stadtbezirke  jenseit  der  Ringstrasse 
(ehemal.  Vorstädte  und  Vororte). 

13.  Der  Nordosten:  Leopoldstadt  und  Prater. 

Von  Straßenbahnen  (S.  9)  befährt  die  Linie  0  die  Taborstraße. 
Zum  Prater  führen  u.  a.  die  Linien  A,  B,  C,  H,  L,  2,  5,  25;  zum  Nord- 
bahnhof A,  C,  2,  5 ;  zum  Nordwestbahnhof  O,  3,  5.  —  Verbindungsbahn 
(S.  12)  vom  Hauptzollamt  zum  Praterstern. 

Die  Leopoldstadt,  das  Wiener  Judenvieitel  (S.20),  wird  von 
zwei  wichtigen  Verkehrsstraßen  durchschnitten,  der  zum  Nordwest- 
bahnhof führenden  Taborstraße  und  der  zum  Prater  und  zum  Nord- 
hahnhof führenden  Praterstraße. 

Die  Taborstraße  (I.  PI.  F  3)  beginnt  an  der  Ferdinandsbrücke 
(S.  42).  In  ihr,  r.  Nr.  10,  das  Gebäude  der  Produktenbörse  (II.  PI. 
D  2),  in  französischer  Renaissance,  von  K.  König  (1890). 

In  der  Mitte  der  Taborstraße  führt  1.  die  Ohere  Augartenstraße 
zu  dem  1655  angelegten  Augarten  (I.  PI.  E  F2-,  Cafe;  Konzerte 
s.  S.15),  einem  an  50  ha  großen  Park  im  französischen  Geschmack, 
1775  von  Kaiser  Joseph  II.  dem  Publikum  geöffnet;  über  dem 
Eingangstor  (Nr.  1)  die  Inschrift :  „Allen  Menschen  gewidmeter 
Erlustigungs-Ort  von  ihrem  Schätzer".  Das  große  Augartenpalais, 
1655  erbaut,  in  seiner  jetzigen  Gestalt  von  Maria  Theresia  her- 
gestellt, dient  z.  Z.  der  Erzherzogin  Maria  Josepha  als  Witwensitz. 

N.  stößt  an  den  Augarten  der  Stadtbezirk  Brigittenau  (I.  PI.  E  1,  2  5 
S.  20).  Die  Pfarrkirche  *St.  Brigitta  (I.  PL  E  2),  dreischiffig  mit  zwei 
Türmen,  wurde  1867-73  von  Friedr.  Schmidt  im  frühgotischen  Stil  erbaut-, 
Inneres  farbig  ausgemalt,  mit  Fresken  von  K.  und  Fr.  Jobst;  Altäre  mit 
Skulpturen  von  Fr.  Erler;  Glasmalereien  von  K.  Oeyling.  —  Die  Kaiser- 
Franz- Joseph-Brücke  (I.  PI.  Fl),  1876  von  Hornbostel  erbaut,  führt  von  der 
Brigittenau  über  die  Donau  nach  Floridsdorf  (S.  335). 

Die  Praterstraße  (II.  PI.  EF2,  1). beginnt  ebenfalls  unweit 
der  Ferdinandsbrücke  (S.  42),  erhält  aber  ihren  Hauptverkehr  von 
der  Aspernbrücke  her  (S.  50)  durch  die  Asperngasse.  In  der  Prater- 
straße 1.,  Nr.  28,  das  Jüdische  Museum,  eine  Sammlung  von  Kunst- 
und  historischen  Denkmälern  des  Judentums  (Eintr.  Sa.  11-1  Uhr 
frei,  So.  11-1  Uhr  gegen  20  K).  Weiter  1.  Nr.  31  das  1847  von  Ed. 
van  der  Null  und  A.  v.  Siccardsburg  neu  aufgeführte  Carltheater 
(II.  PI.  E  1,  2;  S.  14)  und  die  Johannes  von  Nepomuk- Kirche  (II. 
PI.  E  1),  1845  von  K.  Rbsner  erbaut,  mit  Fresken  von  Jos.  v. 
Führich  u.  a.  (Besichtigung  nur  an  hellen  Tagen  zu  empfehlen).  — 
In  der  Nähe  der  Praterstraße  liegen :  der  Israelitische  Tempel 
(II.  PI.  E  2),  Tempelgasse  5,  Ziegelrohbau  maurischen  Stils  von 
Ludw.  Förster  (1858),  und  der  Tempel  der  türkischen  Juden, 
Zirkusgasse  22,  von  Wiedenfeld  (1887),  mit  Vorhalle,  schönem 
Kuppelraum  und  prächtiger  Innenausstattung.  —  Zirkusgasse  48 
das  Sophiengymnasium,  mit  einem  kleinen  Goethemuseum  (Eintr. 
Do.  4-6  Uhr;  frei). 


der  Ringstraße.  WTKN  /    Route       8Ü 

Leopoldstadt  und  Prater.  WiJMI.  /.  ÄOme.      ü^ 

Die  Praterstraße  mündet  am  Praterstern  (II.  PI.  F  1),  auf 
dem  weit  sichtbar  das  1886  errichtete  Tegettho ff- Denkmal  aufragt, 
eine  mächtige  19, 5m  h.  mit  bronzenen  Schiffschnäbeln  geschmückte 
Granitsäule,  die  das  3,5m  h.  Bronzestandbild  des  Siegers  in  der 
Seeschlacht  bei  Lissa  1866  (f  1871)  trägt,  unten  Kampf  und  Sieg 
auf  Seepferdgespannen,  im  architektonischen  Teil  von  Hasenauer, 
die  Bronzenguren  von  K.  Kundmann. 

Der  k.  k.  *Prater  (I.  PI.  GH  I  3-5),  seit  1570  Eigentum  des 
kaiserl.  Hofes  und  lange  Zeit  als  Tierpark  benutzt,  wurde  von 
Joseph  II.  1776  dem  Publikum  geöffnet.  Der  jetzt  durch  Straßen- 
anlagen sehr  geschmälerte  vordere  Teil  des  Praters,  zwischen  dem 
Praterstern,  der  Ausstellungsstraße  (Feuerwerksallee)  und  der  Haupt- 
allee, ist  der  Volks-  oder  Wur  stelprater  (I.  PI.  G  3),  mit  vielen 
Wein-  und  Bierschenken.  Hier  erfreut  sich  namentlich  Sonn-  und 
Feiertags  der  Wiener  Bürger  an  den  Yolkssängern,  Damenkapellen, 
Karussells,  Schaubuden  und  Puppentheatern  („Wurstel"  =  Hans- 
wurst). Nahe  dem  Eingang  das  gute  Gartenrestaur.  Eisvogel,  im 
Sommer  abends  überfüllt,  von  allen  Kreisen  besucht.  Ein  Ver- 
gnügungslokal großen  Stils  ist  Venedig  in  Wien  (S.  15),  mit  einem 
64m  h.  Riesenrad,  welches  einen  guten  Überblick  über  Wien  und 
das  Marchfeld  (S.  114)  gewährt  (Auffahrt,  von  2  Uhr  an,  werktags 
60  h,  Sonn-  und  Festt.  40  ä;  im  Winter  1  K). 

Die  vornehme  Welt  besucht  nur  die  bereits  1537  angelegte,  mit 
vier  Reihen  schöner  Kastanienbäume  bepflanzte  Hauptallee,  die 
sich  4km  lang  bis  zu  dem  unten  gen.  Lusthaus  erstreckt.  Die  Allee 
ist  im  Mai  und  Juni  Schauplatz  der  durch  glänzende  Toiletten, 
schöne  Pferde  und  Wagen  berühmten  Korsofahrten.  Das  lebhafteste 
Treiben  entwickelt  sich  im  vorderen  Teil  der  Straße,  in  der  Nähe  der 
Restaurants,  von  denen  l.  die  drei  Kaffeehäuser  (im  Sommer  nachm. 
Militärkonzert),  HofbauerJs  Restaurant  und  der  Braune  Hirsch,  r. 
der  Konstantinhügel  erwähnt  seien.  Die  Spazierfahrten  erstrecken 
sich  meist  bis  zum  (^  St.)  Rondeau  und  (1  St.)  k.  k.  Lusthaus 
(Restaur.),  in  deren  Umgebung  der  Park  noch  prächtige  alte  Baum- 
gruppen und  malerische  Wasserpartien  aufweist. 

Die  für  die  Weltausstellung  1873  erbaute  Rotunde  (I.  PI.  H  3) 
enthält  im  westl.  Flügel  das  sehenswerte  k.  k.  Postmuseum  (Eintritt 
s.  S.  17)  und  bietet  vom  Dach  (9-5  Uhr,  Aufstieg  60,  Auffahrt  bis 
zur  inneren  Galerie  20  K)  eine  weite  Aussicht,  ähnlich  der  vom 
Riesenrad.  Dabei  der  Trabrennplatz.  Weiter  die  Meierei  in  der 
Krieau  (I.  PI.  H  4)  mit  nachm.  besuchter  feiner  Kaffee  Wirtschaft. 

Am  Ende  des  Praters  jenseit  des  Lusthauses  die  Freudenau, 
mit  dem  großen  Rennplatz  (S.  15)  und  dem  1899-1903  erbauten 
Freudenauer  Winterhafen. 

Die  Kronprinz-Rudolf-Straße  (I.  PI.  G  3),  die  Fortsetzung  der 
Praterstraße,  durchschneidet  die  Donaustadt,  die  z.  T.  auf  früherem  Prater- 
gelände,  z.  T.  auf  den  durch  die  Stromregulierung  (S.  104)  wasserfrei  ge- 
wordenen Sandbänken  am  r.  Donau-Ufer  neu   entsteht.  —  Auf  dem  Erz- 

6* 


90     Route  1.  WIEN.  III.  Stadtbezirke  jenseit 

14.  Der  Sudosten : 

herzog-Karl-Platz  (I.  PI.  G  2)  ist  seit  1900  die  Kaiser-Franz- Joseph-  Jubiläums- 
kirche, iin  romanischen  Stil,  von  V.  Luntz  und  A.  Kirstein,  im  Bau.  Die 
zum  1.  Ufer  des  Flusses  hinüberfahrende  Kronprinz  -  Rudolf '-  Reichsbrücke 
(I.  PI.  GH 2)  bietet  auf  beiden  Seiten  eine  schöne  Aussicht. 

14.   Südöstliche  Stadtbezirke:  Landstraße,  Wieden,  Favoriten. 

S  t  raß  enbahn  en  (S.  9)  durch  die  Landstraße-Hauptstraße:  F,  durch 
die  Ungar-  und  Fasangasse:  O,  4,  durch  den  Rennweg  und  die  Simmeringer 
Hauptstraße  (Endstation  am  Haupteingang  des  Zentralfriedhofs):  71;  — 
nach  der  Wieden  er  Hauptstraße:  64;  nach  der  Favoritenstraße:  N,  67,  6S; 
zum  Süd-  und  Staatsbahnhof:  D,  O,  3,  4,  68.  —  Verbindungsbahn 
(S.  12)  vom  Prater3tern  zum  Hauptzollamt  und  Arsenal. 

Der  Bezirk  Landstraße  (S.  20),  am  r.  Ufer  der  Wien  und  des 
Donaukanals,  erstreckt  sich  westl.  bis  zur  Heugasse  (S.  93).  —  Im 
nördl.  Teil  der  Kolonitzplatz,  auf  dem  die  St.  Othmar-  oder 
WEißGÄBBERKiRCHE  (II.  PI.  F  3),  1866-73  von  Fr.  Schmidt  im  früh- 
gotischen  Stil  erbaut,  mit  76  m  hohem  Turm. 

Südöstl.  von  der  Kirche,  Rasumofskygasse  23,  ist  in  dem  ehem. 
fiirstl.  Rasumofsky'schen  Palast  die  Geologische  Reichsanstalt 
(II.  PI.  F  4),  mit  ansehnlichen  Sammlungen  (Zutritt,  nur  1.  Mai- 
1.  Nov.,  Mo.  Di.  Do.  Fr.  2-4  Uhr). 

Das  k.  k.  Invalidenhaus  (II.  PL  E  3, 4),  Invalidenstr.  1,  enthält  im 
Ehrensaal  des  I.  Stocks  zwei  große  Schlachtenbilder  (Aspern,  Leipzig) 
von  P.  Krafft  (Zutritt  nach  Anmeldung  beim  Kommandanten). 

In  der  Linken  Bahngasse  (Nr.  7)  liegt  die  1777  gegründete 
Tierärztliche  Hochschule  (II.  PL  E  5).  —  Auf  dem  Karl-Borroinäus- 
Platz  (II.  PL  F  5)  der  hübsche  Karl-Borromäus- Brunnen,  von 
Engelhart,  1909  zu  Ehren  des  Bürgermeisters  Dr.  Karl  Lueger 
(f  1910)  errichtet. 

Hauptverkehrsader  des  Bezirks  Landstraße  ist  neben  der  Land- 
straße-Hauptstraße der  Renn  weg  (I.  PL  FÖ),  der  sich  an  den 
Schwarz enbergplatz  (S.  49)  anschließt.  —  Gleich  r.,  hinter  dem 
Hochstrahlbrunnen,  einem  30m  h.  Leuchtbrunnen  (im  Sommer  Di.  Do. 
Sa.  So.  abends;  auch  Konzert),  liegt  das  fürstl.  Schwarzenberg'sche 
Palais  (I.  PL  F5),  von  «7.  B.  Fischer  v.  Erlach  um  1697  begonnen, 
1725  durch  Jos.  Em.  Fischer  vollendet ;  die  Hauptfassade,  an  der  Rück- 
seite, ist  dem  im  Sommer  allgemein  zugänglichen  Garten  zugekehrt. 
—  Am  Schwarzenbergplatz  die  Französische  Botschaft. 

Am  Rennweg  3  das  Palais  der  Gräfin  Hoyos,  von  Otto  Wagner 
(1897).  —  Rechts  Nr.  6  ist  der  untere  Eingang  zum  Garten  des 
Belvedere. 

Das  k.  k.  *Lustschloß  Belvedere  (I.  PL  F  5),  sowohl  in  der  Ge- 
samtanlage auf  ansteigendem  Gelände,  mit  oberem  und  unterem 
Wohngebäude  und  dem  ganz  im  strengen  französischen  Stil  erhal- 
tenen Garten,  wie  in  der  architektonischen  Durchführung  eins  der 
hervorragendsten  Beispiele  der  Barockkunst  und  wohl  das  schönste 
der  kaiserlichen  Schlösser  in  Wien,  wurde  für  den  Prinzen  Eugen 
von  Savoyen  von  Joh.  Luk.  v.  Hildebrand  um  1713  begonnen.    Das 


SÄT*-  WIEN-  >Route-  91 

untere  Belvedere  mit  dein  Stallgebäude  wurde  um  1716  vollendet 
und  vom  Prinzen  bewohnt.  Das  obere  Belvedere,  mit  stattlicher  Frei- 
treppe und  ursprünglich  offenen  Hallen  nach  dem  Garten,  vier  acht- 
eckigen Eckpavillons,  einem  dreiseitigen  Yorbau  in  der  Mitte  der 
Rückfront  und  glänzender  Innendekoration  nach  Angaben  von  Clau- 
dius le  Fort  du  Plessy,  wurde  zu  großen  Empfängen  und  Festen  be- 
nutzt. In  der  geringen  Höhe  der  Gebäude,  der  belebten  Silhouette, 
dem  reichen  Ornament  spricht  sich,  im  Gegensatz  zu  den  mehr- 
stöckigen ernsten  Stadtpal  ästen,  der  Charakter  der  fürstlichen  Vor- 
stadtvilla aus.  Seit  dem  Tode  des  Prinzen  Eugen  (1736)  vernach- 
lässigt, wurde  das  Schloß  später  von  Franz  I.  angekauft.  Das  obere 
Belvedere  wurde  1776  zur  Aufnahme  der  kaiserlichen  Gemälde- 
sammlung bestimmt  und  nach  deren  Übertragung  in  das  Hofmuseum 
(S.  66)  1904  als  Residenz  für  den  Erzherzog  Franz  Ferdinand  neu 
eingerichtet  (unzugänglich).  Das  untere  Belvedere,  in  dem  bis  1889 
die  Amraser  Waffen-  und  die  Antikensammlung  untergebracht  war, 
enthält  seit  1903  die  moderne  Gemäldegalerie. und  seit  1905  einen 
Teil  des  Ephesusmuseums  (S.  92). 

Der  *Garten  (stets  zugänglich,  sowohl  vom  Rennweg  aus,  wie 
von  der  Heugasse  beim  oberen  Belvedere)  wurde  1717  von  dem 
bayrischen  Garteninspektor  Girard  angelegt,  mit  Terrassen,  Zier- 
brunnen, Rasenplätzen,  Blumenbeeten.  In  dem  oberen  Teile,  ober- 
halb der  von  H.  Gasser  mit  Kindergruppen  (die  zwölf  Monate)  ge- 
schmückten Treppe,  schöne  Aussicht  auf  Wien.  Der  südl.  Park,  hinter 
dem  oberen  Belvedere,  mit  hübschem  Teich,  ist  unzugänglich. 

Die  "Moderne  Galerie  (Besuchsordnung  s.  S.  17),  im  unteren  Belvedere, 
ist  vom  Garten  aus  zugänglich.  Beim  Eintritt  wende  man  sich  links  und 
durchschreite  die  Säle  bis  Saal  I,  wo  die  Reihenfolge  beginnt.  Katalog  60  h. 
Man  achte  auch  auf  die  alte  Ausstattung  der  Säle.    Direktor:  Dr.  Dörnhöfer. 

I.  Saal:  *  Bilder  von  F.  G.  Waldmüller,  325.  Ruine  in  Schönbrunn,  323. 
Kaiser  Ferdinand  I.,  21.  Fruchtstück;  44,  50.  M.  v.  Schwind,  Rübezahl, 
Bildnis  des  Frhrn.  von  Blittersdorf  ;  42.  Jos.  Danhauser,  Mutterliebe  (1889)  j 
46.  J.  v.  Führich,  Christi  Abschied  von  Johannes  und  Jakobus. 

II.  Saal:  322.  G.  Klimt,  Liebespaar;  Hans  Makart,  39.  Skizze  zu  einem 
Deckengemälde,  32-34,  36,  37.  Die  fünf  Sinne  (1879),  31.  Wanddekoration, 
38.  Entwurf  zu  einem  Theatervorhang. 

III.  Saal  (mit  IV  und  V  einen  großen  Raum  bildend):  *Bilder  von 
F.  G.  Waldmüller,  18.  Selbstbildnis,  58.  Klostersuppe,  22.  Frauenbildnis, 
20.  Bildnis  seiner  Mutter,  54.  der  Versehgang.  —  IV.  Saal:  A.  v.  Petten- 
kofen,  73.  ungarische  Dorfidylle,  326.  Zigeunerin,  68.  männl.  Bildnis,  332. 
Getreidewagen,  71.  Bauernmädchen;  67,  80.  E.  Jak.  Schindler,  Sägemühle 
bei  Goisern,  Waldweg  mit  Schafen;  333.  Karl  Schindler,  der  letzte  Morgen 
des  Verurteilten.  —  V.  Saal:  231.  Rud.  Bacher,  zwei  Frauen;  237.  W.  Ber- 
natzik,  Winter;  88.  Th.  v.  Hörmann,  Znaim  im  Schnee;  302.  Aug.  Roth, 
Kinderreigen ;  257.  K.  Fröschl,  Bildnis ;  247.  H.  Barnaut,  Erntezeit.  —  An 
den  drei  Fenstern  in  Schiebpulten  Aquarelle  mit  altwiener  Ansichten. 

VI.  Saal:  189.  Zuloaga,  der  Volksdichter  Don  Miguel  von  Segovia;  87. 
E.  Carriere,  die  Frau  des  Künstlers;  25U.  H.  Evenepoel,  Heimkehr  von  der 
Arbeit;  249.  A.  Egger-Lienz,  Nach  dem  Friedensschluß,  Tirol  1809;  269. 
W.  F.  Jäger,  die  Rast;  *106-115,  118-127.  Rud.  v.  Alt,  Aquarelle. 

VIE.  Saal  (mit  VIII  ein  Raum):  256.  St.  Filipkiewicz,  der  Bergstrom; 
340.  B.  Kustodijeff,  die  Familie ;  173.  L.  F.  Graf,  Studienkopf;  104.  L.  Michalek, 
Dorfkirche.  —  VIII.  Saal:  193.  Leop.  Graf  Kalckreuth,  Mucki ;  176.  W.  Püttner, 


92     Route  1.  WIEN.  ,,L  xTf^dZt- 

Schneiderstube ;  177.  F.  Stuck,  Abenddämmerung  ;  1Ö9.  F.  v.  Uhde,  Fischer- 
kinder ^  343.   G.  Schönleber,  Laufenburg  am  Oberrhein. 

IX.  Saal  (mit  X  ein  Raum):  188.  Gh.  Gottet,  totes  Kind;  345.  0.  Courbet, 
Landschaft;  157.  M.  Lieber  mann,  Bauernhaus;  '178,  *174.  G.  Segantini,  Früh- 
lingsweide, die  bösen  Mütter-,  179.  Gl.  Monet,  der  Koch;  346.  V.  van  Gogh, 
Landschaft.  —  X.  Saal:  91.  Hans  Thoma,  Landschaft  aus  Parzival;  96. 
IL  v.  Maries,  Studienkopf;  *192,  347,  *191.  A.  Böcklin,  Meeresidylle,  Venus 
genetrix,  Bildnis  LenbachV,  194.   W.  Leibl,  weibl.  Bildnis. 

XL  Saal:  348.  Fr.  Metzner,  der  Tanz  (Relief);  *208.  M.  Klinger,  Urteil 
des  Paris;  349.  G.Minne,  Büste;  209,  210.  Segantini,  Skizzen;  216,  217.  An- 
sehn  Feuerbach,  Skizzen. 

XII.  Saal:  ::'218.  M.  Kling  er,  Christus  im  Olymp;  224.  A.  Bartholomt, 
Badende  (Marmor);  223.  A.  Rodin,  Rochefort  (Gips);  222.  G.  Meunier,  Last- 
träger (Bronze). 

An  den  VIII.  Saal  der  Modernen  Galerie  schließt  sich  das  zu  den- 
selben Stunden  geöffnete  Ephesus-Museum,  die  zweite  Abteilung  der  im 
Theseustempel  untergebrachten  Sammlung  (3.  46).  Illustrierter  Katalog 
von  1905  1  JT.  —  I.  Saal:  2.  Standbild  des  Polemseanus,  Prokonsuls  von 
Asien;  3.  Porträtkopf  eines  jungen  Römers;  4.  Kaiser  Hadrian,  Büste; 
5-8.  Kolossalreliefs  von  einem  Ehrendenkmal,  wahrscheinlich  auf  den  par- 
thischen  Feldzug  Kaiser  Marc  Aureis  (165  nach  Chr.)  bezüglich;  18.  Büste 
eines  älteren  Mannes-,  22.  Standbild  der  Arete,  hellenistisch.  —  II.  Saal: 
9-14.  weitere  Reliefs  von  dem  oben  gen.  Ehrendenkmal ;  16.  Marmorkopf 
eines  Kentauren.  —  III.  Saal:  31.  Kopf  eines  Philosophen;  32.  Altar;  33. 
Aphroditekopf;  35.  Ganymedes  vom  Adler  des  Zeus  entführt. 

Das  Salesianerinnen-Kloster  (I.P1.  F  5),  Rennweg  10,  mit  *kuppel- 
bekrönter  Kirche  im  italienischen  Barockstil,  ist  wahrscheinlich  von 
Fischer  von  Erlach  erbaut  worden  (1717-30). 

L.,  Nr.  27,  folgt  der  ehem.  Metteniich'sche  Palast,  seit  1910  Sitz 
der  Italienischen  Botschaft.  Auf  den  Gründen  des  einstigen  Metter- 
nich'schen  Parks  ist  das  „Diplomatenviertel"  entstanden.  In  der 
Metternichgasse  (I.  PJ.  F  5)  :  Nr.  3  das  Palais  der  Deutschen  Botschaft, 
1877-79  erbaut,  und  Nr.  6  das  Palais  der  Großbritannischen  Bot- 
schaft, 1875  erbaut,  beide  nach  V.  Rumpelmeier's  Plänen;  Reis- 
nerstr.  37  das  Palais  der  Russischen  Botschaft,  1872-73  für  den 
Herzog  von  Nassau  nach  AI.  Wurm's  Plänen  erbaut,  mit  der  1899 
von  Kotow  und  Giacomelli  erbauten  Russischen  Kirche,  im  Garten 
an  der  Richardgasse. 

Rennweg  14  ist  der  Eingang  in  den  zur  Universität  gehörigen 
Botanischen  Garten  (I.  PI.  F  5 ;  nur  April-Okt.  geöffnet),  mit  dem 
1904  erbauten  Botanischen  Institut  Dann,  Nr.  16,  die  Hof-  und 
Staatsdruckerei  (I.  PI,  F  5;  Besichtigung  Fr.  9  Uhr  vorm.  nach  An- 
meldung im  Direktionsbureau). 

Am  Südende  der  Jacquingasse  liegt  r.  (Nr.  18)  das  Palais  des 
Grafen  Lanckoronski  (I.  PI.  F  5),  von  Helmer  und  Fellner  1895  im 
Barockstil  erbaut,  mit  großartigen,  jedoch  nicht  öffentlichen  Kunst- 
sammlungen. —  Jenseit  der  Verbindungsbahn,  1.  am  Ende  der 
Boerhavegasse,  ist  der  städtische  Arenbergpark  (I.  PI.  F  G  5). 

In  dem  XI.  Bezirk  Simmering  (S.  20)  führt  die  Simmeringer  Haupt- 
straße (Straßenbahn  s.  S.  90)  zum 

Zentralfriedhof  (I.  PI.  jenseit  H  I  7),  1873  von  Bluntschli  und  Mylius 
angelegt,  in  der  Folge  mehrmals  vergrößert  (197  ha).  Durch  das  mit  Statuen 
und  Reliefs  geschmückte  Haupttor   erreicht  man   geradeaus  mit  wenigen 


der  Ringstraße.  WIEN.  I.Route.    93 

Wie  den. 

Schritten  die  Arkaden;  nahebei  1.  (s.o.)  das  Denkmal  der  Opfer  des  Ring- 
theaterbrandes (S.  42).  Gleich  hinter  den  Arkaden,  zwischen  Zypressen, 
**  Ehrengräber  berühmter  Männer,  deren  Gebeine  z.  T.  von  älteren  Fried- 
höfen hierher  übertragen  worden  sind:  1.  n.  a.  Bauernfeld,  Millöcker, 
Hasenauer,  Suppe,  Gluck,  Beethoven,  Mozart,  Schubert,  H.  Wolf,  Joh. 
Strauß,  Lanner,  Brahms,  Ghega;  r.  Anzengruber,  Dombaumeister  Schmidt, 
Makart,  R.  von  Eitelberger,  Amerling,  Tilgner,  Ed.  Herbst  und  Hansen. 
Andere  Ehrengiäber  an  der  Friedhofsmauer,  östl.  vom  Haupttor.  Die  große 
Friedhofskirche  erbaut  Max  Hegede. 

An  den  Bezirk  Landstraße  schließt  sich  westl.  der  Bezirk 
Wieden  (S.  20).  Die  Grenze  bildet  die  H  e  u  g  a  s  s  e  (I.  PI.  E  F  5), 
mit  dem  (Nr.  26)  Palais  des  Frhrn.  Albert  v.  Rothschild,  von  dem 
Pariser  Destailleur  (1884),  und  dem  (Nr.  36)  Miller  v.  Aichholz- 
schen  Palais,  von  Streit  (1880).  —  Stattliche  Paläste  hat  auch  die 
Alleegasse  (I.  PI.  E  5)  und  die  Theresianumgasse  (I.  PI.  E  F  5),  in  der 
(Nr.  14)  das  Palais  des  Frhrn.  Alfons  v.  Rothschild,  von  dem  Pariser 
J.  Girette  (1878).  —  Auf  dem  Karolinenplatz  (I.  PI.  E  5)  ist  die 
Elisabethkirche,  ein  gotischer  Backsteinbau  von  Bergmann  (1866). 

Die  belebtesten  Straßen  des  Bezirks  sind  die  vom  Karlsplatz 
(S.  51)  ausgehende  lädenreiche  Wiedener  Hauptstraße  (I.P1. 
E  5),  mit  dem  Erzherzog- Rainer- Brunnen,  von  Kauffungen  (1904), 
dem  Engelbrunnen,  von  Ant.  Wagner  (1893),  und  dem  (Nr.  75) 
Palais  des  Erzherzogs  Rainer,  sowie  die  von  ihr  1.  abzweigende 
Favoritenstraße  (I.  PI.  E  5).  Auf  dem  Mozartplatz  (I.  PI.  E  5) 
der  Mozartbrunnen,  mit  den  Bronzefiguren  Tamino's  und  Pamina's 
(Zauberflöte),  von  Wollek  (1905).  In  der  Favoritenstraße,  1.  Nr.  13, 
das  k.  k.  Taub  stummen- Institut  (I.  PI.  E  5).  Nebenan,  Nr.  15,  die 
1746  gestiftete  Theresianische  Ritter  -  Akademie ,  eine  Erziehungs- 
anstalt mit  großem  Garten  (früher  kaiserl.  Lustschloß  Favorita, 
woher  der  Name  des  jetzigen  X.  Bezirks,  s.  unten).  —  Das  Volks- 
schulgebäude Rainergasse  13  (I.  PL  E  5,  6)  enthält  das  kleine 
Museum  Vindobonense,  mit  römischen  Fundstücken  aus  Wien  (frei 
zugänglich  Mi.  2-5  Uhr). 

Im  Bezirk  Margareten  (S.  20)  ist  der  1904  errichtete  hübsche  Siebenbrunnen, 
an  der  Siebenbrunnengasse  (I.  PI.  D  6),  zu  erwähnen,  mit  Medaillonbildnis 
des  Bürgermeisters  Lueger  (-f. 1910)  und  einer  sitzenden  Vindobona,  von 
Rieh.  Kauffungen. 

Die  Hauptsehenswürdigkeit  in  dem  südl.  an  den  Bezirk  Wieden 
anstoßenden  Bezirk  Favoriten  (S.  20)  ist  das  in  der  Nähe  des  Süd- 
und  des  Staatsbahnhofs  und  des  Maria- Josepha- Parks  gelegene 

K.  und  k.  Artillerie-Arsenal  (1.  PI.  F  6),  1849-55  erbaut, 
ein  689m  1.,  480m  br.  Rechteck,  mit  sechs  vorspringenden  Kasernen- 
blöcken; Eingang  durch  das  schöne,  von  A.  v.  Siccardsburg  und 
Ed.  van  der  Null  erbaute  Kommandantur- Gebäude  an  der  NW.- 
Seite  ;  über  dem  Eingangstor  Sandsteinstatuen  von  Hans  Gasser. 
Im  Innern  eine  Reihe  von  Werkstätten  und,  gegenüber  dem 
Kommandantur- Gebäude,  das 

K.  und  k.  Heeresmuseum,  in  einem  romanisch-byzantinischen 
Mischstil  von  Ludw.  Förster  und  Hansen  für  die  Sammlungen  des 
ehem.  kaiserl.  Zeughauses  errichtet,  mit  reichem  künstlerischem 


94     Route  1.  WIEN.  '"■  KÄMÄ 

Schmnck  am  Mittelbau.  Eintritt  s.  S.  1&  Katalog  (1903)  1  K  50. 
Konservator :  Dr.  W.  John. 

Vor  dem  Museumsgebäude  im  Freien  320  Geschützrohre ,  1.  öster- 
reichische Geschütze  vom  xv.  Jahrh.  an,  r.  fremde,  meist  eroberte  Geschütze. 
Zu  beachten  u.  a.  der  eiserne  Riesenmörser  (Anfang  des  xv.  Jahrh.),  ferner 
die  künstlerisch  geschmückten  Rohre  von  M.  Eilger ,  H.  Christ.  Löffler, 
Wolfg.  Neidhart ,  Balth.  Heroldt,  A.  Benningk  und  anderen  hervorragenden 
Geschützgießern  des  xvi.  und  xvn.  Jahrhunderts.  —  Neben  dem  Eingang 
des  Museums  die  583  m  1.  Kette,  mit  welcher  die  Türken  1543-1602  die 
Donau  zwischen  Ofen  und  Pest  gesperrt  hielten. 

Erdgeschoß.  —  Die  prächtige,  von  zwölf  Säulengruppen  getragene 
Eingangshalle  schmücken  56  Marmorstandbilder  österreichischer  Hel- 
den, von  K.  Kundmann,  K.  Costenoble,  Jos.  Gasser  u.  a.  —  Nebenan  1.  die 
Bibliothek,  mit  einer  Sammlung  von  Stichen  zur  Geschichte  des 
österr.  Heeres.  —  R.  der  Gewehrs a  al  (über  500  Gewehre,  vom  Ende  des 
xviii.  Jahrh.  an)  und  der  Artilleriesaal,  mit  200  Geschützmodellen, 
Munitionssammlung,  Schlachtenbildern  (u.  a.  W.  Sochor,  Kavalleriekampf 
bei  Strezetic  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz)  und  plastischen  Darstellungen, 
sowie  alten  Geschützen,  darunter  :  1.  Steinbüchse  (I.  Hälfte  des  xv.  Jahrh.); 
2.  Hinterladekanone  (Ende  des  xv.  Jahrh.) ;  4,  5.  japanische  Hinterlade- 
kanonenrohre (xvi.  Jahrh.);  8.  Prunkgeschütz,  sog.  goldene  Kanone  (1640)  •, 
12.  Orgelgeschütz,  sog.  Totenorgel,  von  dem  Wiener  Daniel  Kollman  (1678). 

Zurück  und  durch  das  von  vier  Säulenbündeln  getragene  Treppen- 
haus, mit  allegorischen  Fresken  von  K.  Rahl,  Marmorstandbildern  der 
Heerführer  Radetzky,  Haynau,  Windischgrätz  und  Jella6ic,  und  einer 
Marmorgruppe,  Austria  ihre  Kinder  schirmend,  von  Joh.  Benk,  in  den 

I.  Stock. —  In  der  Mitte  die  Ruhmeshalle,  ein  26,5m  h.  Kuppelsaal 
und  zwei  kleinere  Nebensäle,  mit  Gedenktafeln  für  die  seit  1618  vor  dem 
Feinde  gebliebenen  österr.  Generale  und  Obersten  und  mit  Fresken  von 
Karl  Blaas  (1859-71):  in  dem  mittleren  Saal,  in  dem  ein  1683  erbeutetes 
türkisches  Zelt  aufgestellt  ist,  1.  Schlacht  bei  Nördlingen  1634,  St.  Gotthard 
1664,  Zenta  1697,  Turin  1706;  in  der  Kuppel  Darstellungen  aus  der  frühern 
Geschichte  Österreichs.  Saal  1.  Mittelbild:  Stiftung  des  Maria-Theresien- 
Ordens  (1758);  1.  Piacenza  1746,  Kolin  1757,  Hochkirch  1758,  Belgrad  1789; 
Saal  r.,  Mittelbild:  Einzug  Franz1  II.  in  Wien  1814;  1.  Caldiero  1805,  Aspern 
1809,  Leipzig  1813,  Novara  1849.  —  Nebenan  1.  der 

I.  Waffensaal:  Zeit  von  1618-1788.  An  der  Eingangswand  (X,  r. 
Hälfte)  und  1.  in  den  Fensterbogen  I-IV  Waffen  und  Rüstungen  des  xvn. 
Jahrhunderts.  —  Kasten  52:  Trophäen  aus  dem  dreißigjährigen  Kriege. — 
Pult  75:  das  Schwert  Tilly's  (?);  der  eigenhändige  Befehl  Wallenstein's  an 
Pappenheim,  der  nach  der  Schlacht  bei  Lützen  blutgetränkt  auf  der  Brust 
des  gefallenen  Reitergenerals  gefunden  wurde ;  das  Koller,  das  Gustav  Adolf 
an  seinem  Todestage  bei  Lützen  trug;  alte  Skizze  der  Aufstellung  des 
kaiserl.  Heeres  bei  Lützen.  —  Pult  119 :  Degen  Kaiser  Ferdinands  III.  (?) ; 
türkische  Taschenuhr,  1664  bei  St.  Gotthard  erbeutet.  —  Kasten  170:  Erinne- 
rungen an  den  Fürsten  Montecuccoli.  —  In  den  Schränken  203,  204:  türkische 
Trophäen  (Roßschweife,  Pfeil-  und  Bogenköcher,  Handschars  u.  a.);  an 
der  Rückwand  ein  angeblich  1716  bei  Peterwardein  erbeutetes  türkisches 
Zelt.  —  An  den  Fensterbogen  VI-IX  und  an  der  Eingangswand  (X,  1.  Hälfte) 
Waffen  des  xvm.  Jahrhunderts  (VII,  VIII.  Stangenwaffen  aus  der  Zeit 
Maria  Theresias,  Trophäen  aus  dem  österr.  Erbfolgekrieg  und  aus  dem 
siebenjährigen  Kriege) ;  zwischen  VII  und  VIII  die  Büste  des  Fürsten 
Wenzel  Liechtenstein,  des  Begründers  der  Zeughaussammlungen,  von  Fr.  X. 
Messerschmidt  (c.  1762).  —  Kasten  240:  Erinnerungen  an  den  Prinzen  Eugen 
von  Savoyen.  —  Kasten  267,  268:  österr.  Feldzeichen,  meist  aus  der  Zeit 
Leopolds  I.  und  Karls  VI.  —  Pult  298 :  Degen  des  Grafen  Rüdiger  v.  Star- 
hemberg.  —  Pult  363:  Erinnerungen  an  Laudon.  —  Jenseit  der  Ruhmes- 
halle in  den 

II.  Waffensaal:  Zeit  von  1789  bis  zur  Gegenwart.  An  der  Ein- 
gangswand (X,  r.  Hälfte)  Trophäen  aus  dem  letzten  Türkenkriege  (1788- 
90).   —  In   den  Fensterbogen  I-III  (1.)  und  IX  (r.)  Waffen    aus    der   Zeit 


t£v™itlnraße'  WIEN'  2'   R0UU'     95 

von  1789  bis  i848  (II,  III.  Trophäen  aus  den  Kriegen  gegen  Frankreich 
1792-1815,  darunter  der  bei  Würzburg  1796  genommene  Montgolfier'sche 
Luftballon).  —  Pult  70:  Oberstenküraß  Leopolds  IL;  zwei  türkische  Ge- 
wehre aus  Belgrad  (1789);  Degen  der  Feldmarschälle  Clerfayt  und 
Wurmser.  —  Pult  111 :  Kriegsdenkmünzen  aus  der  Zeit  von  1789-1848.  — 
Kasten  132,  134,  136  :  Erinnerungsstücke  an  die  patriotische  Opferwilligkeit 
Österreichs  in  den  Kriegsjahren  1792-94.  —  Kasten  1Ö8:  Erinnerungen  an 
den  Erzherzog  Karl;  1.  die  Fahne  des  Regiments  Zach,  mit  welcher  der 
Erzherzog  im  entscheidenden  Augenblick  der  Schlacht  von  Aspern  die 
Österreicher  zum  biege  führte.  —  Pult  160:  Erinnerungen  an  Franz  II.  und 
den  Fürsten  Schwarzenberg.  —  Fensterbogen  IV,  VI,  Rückwand  (V) :  Waffen 
aus  der  Zeit  von  1848-60  (V.  Trophäen  aus  den  Feldzüj^en  gegen  Italien 
1848-49).  —  Kasten  282 :  Erinnerungen  an  Radetzky.  —  Pult  361 :  Erinnerungen 
an  Hentzi  und  den  Fürsten  Windischgrätz.  —  Kasten  362 :  Uniformen  aus 
der  Mitte  des  xix.  Jahrhunderts.  —  Pult  383 :  Kriegsdenkmünzen  seit  1848.  — 
Fensterbogen  VII,  VIII :  Waffen  aus  der  Zeit  von  1860  bis  zur  Gegenwart 
(VII.  Trophäen  aus  den  Feldzügen  von  1859,  1864  und  1866);  zwischen  VII 
und  VIII  die  Büste  des  Erzherzogs  Wilhelm,  des  Neubegründers  des  Heeres- 
museums, von  Haag.  —  Pult  385 :  Erinnerungen  an  Tegetthoff  u.  a.  — 
Kasten  408:  Uniformen  des  Erzherzogs  Albrecht,  Uniformen  seit  der  Mitte 
des  xix.  Jahrhunderts. 

Im  südl.  Teil  von  Favoriten  erhebt  sich  die  St.  Antonskirche 
(I.  PI.  F  7),  auf  dem  gleichnam.  Platz  seit  1900  von  Fr.  v.  Neumann 
im  Stil  lombardisch-venezianischer  Kirchen  des  Mittelalters  erbaut, 
innen  mit  Fresken-  und  Mosaikenschmuck. 

Vom  Margaretengürtel  führt  die  Triester  Straße  an  dem  Kaiser- 
Franz- Joseph- Spital  (I.  PI.  D  7)  vorüber  zum  Wiener  Berg  (236  m),  mit  der 
Spinnerin  am  Kreuz,  einer  1451  errichteten  und  1892  erneuten  16  m  h.  Bet- 
oder Denksäule  gotischen  Stils.  —  Unweit  ein  zu  der  Wiener  Hochquellen- 
leitung gehöriger  aussichtsreicher  Wasserturm  (I.  PI.  D  7-,  Zulaßkarten  im 
Alten  Rathause,  IL  PI.  C  2). 

15.   Südwestliche  Stadtbezirke:  Neubau,  Mariahilf,  Fünfhaus, 
Hietzing.    Schloß  Schönbrunn. 

Straßenbahnen  (S.  9)  vom  Opernring  durch  die  Mariahilfer  Straße 
(Linien  L,  Z,  52)  oder  die  Gumpendorfer  Straße  (Linie  57)  oder  die  Schön- 
brunner  Straße  (Linie  63)  an  der  Wien  entlang  nach  Schönbrunn  und 
Hiet/.ing.  —  Stadtbahn  s.  S.  11. 

An  den  innem  Stadtbezirk  schließt  sich  im  W.  des  Justizpalastes 
(S.  47)  und  der  Hofmuseen  (S.  48)  der  Bezirk  Neubau  (S.  20),  mit 
der  Lerchenfelder  Straße  als  nördlicher  Grenze.  Ecke  der  Lerchen- 
felder Straße,  im  Bezirk  Josephstadt  (S.  45),  mit  Hauptfront  Auers- 
pergstraße  Nr.  1,  das  Palais  des  Fürsten  Auersperg  (II.  PL  A  3), 
1722  für  den  Marchese  di  Roffrano  von  Fischer  v.  Erlach  erbaut, 
seit  1778  im  Auerspergschen  Besitz,  in  neuerer  Zeit  mit  einem 
polygonalen  Vorbau  versehen. 

Der  *Palast  der  ungarischen  Leibgarde  (II.  PL  A  4),  Hofstall- 
str.  7,  Ecke  der  Neustiftstraße,  wurde  für  den  Obersthofmeister 
Fürsten  Joh.  Leop.  Trautsoii  1720-30  nach  Plänen  Fischers  v.  Erlach 
erbaut  und  1760  der  ungarischen  Nobelgarde  eingeräumt.  Die 
Hauptfassade,  mit  dem  Giebelabschluß  über  dem  Mittelbau,  zeigt 
den  Einfluß  des  Amsterdamer  Stadthauses;  das  Portal  und  die 
Masken  und  Helme  in  den  Schlußsteinen  der  großen  Mittelfenster 


Qfi      pA11^  7  wtt?w  Hl.  Stadtbezirke  jenseii 

VÖ     Route  1.  WIEN.  15.  Der  Südwesten: 

erinnern  an  Schlüter's  Berliner  Bauten;  prächtiges  Treppenhaus.  — 
Nahebei  westl.,  Mechitaristengasse  5,  das  Geburtshaus  Lannei's, 
mit  dem  Lanner- Museum  (vgl.  S.  43;  freier  Zutritt  Mi.  2-4  Uhr). 
Noch  weiter  westl. ,  Ecke  Neustiftgasse  und  Schottenhof,  ein  Brunnen 
mit  der  Bronzefigur  des  Dudelsackpfeifers  Augustin  (flO  du  lieber 
Augustin"),  von  Scherpe,  1908.  —  Südl.  vom  Justizpalast  das 
Deutsche  Volkstheater  (II.  PI.  A4;  S.  14),  1889  von  Fellner  und 
Helmer  im  ital.  Spätrenaissancestil  erbaut.  Davor  ein  Marmor- 
denkmal des  Dichters  Ferd.  Raimund  (f  1836),  von  Fr.  Yogi  (1898). 
Die  *Altlerchenfelder  Kirche  (I.  PI.  C  4 ;  Pfarrkirche  zu  den 
sieben  Zufluchteri),  in  der  Lerchenfelder  Straße,  nach  Plänen  von 
J.  O.  Müller  1848-61  neu  aufgeführt,  ist  ein  Ziegelrohbau  im  Italien. 
Rundbogenstil,  mit  zwei  Türmen  und  achteckiger  Vierungskuppel. 
Die  harmonische  Ausschmückung  des  Innern  leitete  Ed.  van  der  Null. 
In  der  Vorhalle  ein  Fresko,  Jüngstes  Gericht,  von  Jos.  v.  Führich, 
nach  dessen  Entwürfen  auch  die  Wandmalereien  der  Kirche  aus- 
geführt worden  sind. 

Die  südliche  Grenze  des  Neubaubezirks,  gegen  den  Bezirk 
Mariahilf  (S.  20),  bildet  die  beim  Hofstallgebäude  (S.  48)  begin- 
nende Mariahilf  er  Straße  (II.  Pl.Aö;  I.  PI.  C  D  5),  die  Haupt- 
verkehrsader der  südwestl.  Stadtteile,  mit  vielen  Läden  (Nr.  42  das 
von  Fellner  1903  erbaute  Warenhaus  A.  Oemgroß).  Gleich  vorn  1. 
der  hübsche  Gänsemädchenbrunnen  (II.  PL  A  B  5),  mit  Bronzefigur 
von  Ant.  Wagner  (1866).  Weiterhin,  vor  der  1683-1713  erbauten 
Mariahüfer  Kirche  (I.  PI.  D  5),  ein  Marmorstandbild  Jos.  Haydris 
(S.  97),  von  Heinr.  Natter,  1887. 

Rechts  von  der  Mariahüfer  Straße,  am  Neubaugürtel,  die  1860-62 
von  Fr.  Schmidt  erbaute  Lazaristenkirche  (I.  PL  C  5),  eine  got. 
Hallenkirche  mit  68m  hohem  Vierungsturm.  Gegenüber  das  Hesser- 
Denkmal,  von  Tuch  und  Badstieber,  1909  errichtet  zur  Erinnerung 
an  die  WafTentaten  des  Infanterieregiments  Nr.  49  (Hess)  im  J.  1809. 
Westl.  der  Wesibahnhof{l.  PL  0  5;  S.  2),  dessen  Eingangshalle  ein 
Marmorstandbild  der"  Kaiserin  Elisabeth,  von  Hans  Gasser,  ziert. 
Das  Administrationsgebäude  enthält  das  Historische  Museum  der 
k.k.  österreichischen  Eisenbahnen  (Eingang  Mariahüfer  Str.  132;  frei 
zugänglich  Sa.  12-4  und  jeden  ersten  Sonntag  im  Monat  9-12  Uhr; 
geschlossen  15.  Juli-15.  Sept.). 

R.  von  der  Mariahüfer  Straße,  an  der  Kreuzung  mit  dem  Neu- 
bau-Gürtel, erinnert  ein  Leuchtobelisk  an  die  Anlage  der  Gürtel- 
straße (S.  20).  —  Weiter  am  Mariahüfer  Gürtel  die  Fünfhauser 
Pfarrkirche  Maria  vom  Siege  (I.  PL  0  5),  1867-75  von  Fr.  Schmidt 
erbaut,  in  dem  oktogonalen  Grundriß  dem  beschränkten  Platze 
angepaßt,  mit  zwei  Türmen  und  hoher  Kuppel. 

Die  Mariahüfer  Straße  durchzieht  im  Bogen  die  Stadtbezirke 
Fünf  haus  und  Rudolfsheim  (S.  20)  und  endet  beim  Schönbrunner 
Vorpark  an  der  Hofallee,  s.  S.  97.. 


der  Ringstraße.  WIEN.  7.  Route.     97 

Hietzing. 

Die  beiden  andern  Hauptstraßen  des  Bezirks  MariaMlf  sind: 
die  vom  Karlsplatz  (S.  51)  ans  am  1.  Ufer  der  Wien  hinführende 
Magdalenenstraße  (IL  PL  B  5;  I.  PI.  DE  5;  am  r.  Ufer  die 
Stadthahn,  s.  S.  11),  mit  dem  1797-1801  von  Em.  Schikaneder  er- 
bauten, zuletzt  1900  umgebauten  Theater  an  der  Wien  (S.  14),  und 
die  den  Stadtteil  der  Länge  nach  im  Bogen  durchschneidende 
Gumpendorfer  Straße  (IL  PL  BA5;  I,  PL  CD  5),  mit  dem 
(Nr.  58)  städtischen  Esterhazypark,  der  1770  erbauten  Ägidien- 
kirche  (I.  PL  D  6)  und  einer  1849  von  Förster  und  Hansen  im 
romanischen  Stil  erbauten  Evangelischen  Kirche  (I.  PL  C  5). 

Zwischen  der  Mariahilfer  und  der  Gumpendorfer  Straße,  Haydngasse  19 
(I.  PI.  D  5),  das  Sterbehaus  des  Tondichters  Jos.  Haydn  (1732-1809),  mit  dem 
Haydn- Museum  und  dem  Österreichischen  Schulmusetim  (in  beiden  freier 
Eintritt  werktags  9-12  und  24  bzw.  5  Uhr,   Sonn-  und  Festt.  nur  vorm.). 

Schloß  Schönbrunn  mit  seinem  herrlichen  Park,  fast  4km 
s.w.  von  der  Ringstraße  an  der  Grenze  der  Stadtbezirke  Meldung 
und  Hietzing  (S.  20)  gelegen,  eignet  sich  zu  einem  3-4 stündigen 
Nachmittagsausflug:  Straßenbahnen  und  Stadtbahn  s.  S.  95.  Der 
Park  ist  täglich  von  früh  bis  abend,  das  Schloß  jedoch  nur  in  Ab- 
wesenheit des  Hofs  zugänglich. 

Das  kaiserl.  *Lustsehloß  Schönbrunn  (I. PL  AB  6),  die  gewöhn- 
liche Residenz  des  Kaisers,  wurde  an  Stelle  eines  1570  erbauten, 
1619  erweiterten  und  nach  einer  Quelle  benannten  kaiserl.  Jagd- 
schlosses, das  bei  der  Belagerung  von  1683  durch  die  Türken  zer- 
stört worden  war,  1696  für  den  nachmaligen  Kaiser  Joseph  I.  von 
J.  B.  Fischer  v.  Erlach  nach  einem  überaus  großartigen  Plane  be- 
gonnen, blieb  aber  beim  Tode  des  Kaisers  (1705)  unvollendet,  bis 
die  Kaiserin  Maria  Theresia,  die  sich  mit  Vorliebe  in  Schönbrunn 
aufhielt,  1744  nach  neuen  Plänen  von  Nie.  Pacassi  den  Bau  wieder 
aufnahm.  Ihr  und  ihrem  Sohne  Joseph  IL  verdankt  das  Schloß 
seine  jetzige  Gestalt.  In  der  Gesamtausdehnung  wetteifert  es  mit 
dem  Vorbilde  aller  damaligen  Fürstenschlcsser  Versailles,  doch  be- 
schränkt sich  das  eigentliche  Schloß,  dessen  Mittelbau  unter  Maria 
Theresia  um  ein  Stockwerk  erhöht  wurde,  auf  eine  Länge  von  200m. 

An  der  W.-Seite  des  neuen  Schönbrunner  Vorparks  gelangt  man 
auf  einer  Brücke  über  die  Wien  in  den  150qm  großen  Vorhof,  den 
zwei  Brannengruppen,  von  J.  B.  Hagenauer  (1.)  und  von  Fr.  Zauner 
(r.),  schmücken.  Das  Schloß  enthält  mit  seinen  Nebengebäuden 
1441  Gemächer  und  139  Küchen.  Zu  nennen  sind  der  Spiegelsaal 
mit  Bildern  von  Guglielmi,  der  Hamiltonsaal  mit  Gemälden  von  P. 
und  J.  Hamilton,  der  Zeremoniensaal  mit  historischen  Bildern,  die 
Schloßkapelle  und  das  1763  angebaute  Theater.  1805  und  1809 
hatte  Napoleon  I.  in  Schönbrunn  sein  Hauptquartier;  in  den  von 
ihm  bewohnten  Räumen  starb  1832  sein  Sohn,  der  Herzog  von 
Reichstadt. 

Der  von  Steckhoven  und  von  J.  F.  v.  Hoheriberg  1753-75  an- 
gelegte 197ha  große  Park,  mit  geradlinigen  "Wegen,  geschnittenen 


98      Knui*  7  WTFN  IIL  Stadtbezirke  jenseit 

VO     Kautel.  WIÜIN.  15.  Südwestliche, 

Hecken,  regelmäßigen  Wasserbecken,  Skulpturenschmuck,  Grotten- 
werk, ist  eins  der  besterhaltenen  Beispiele  altfranzösischer  Schloß- 
gärten, die  als  Vermittlung  zwischen  den  starren  Gehäudemassen 
und  der  freien  Landschaft  gedacht  waren.  Gegen  die  Regel  liegt 
das  Schloß  hier  tief,  während  der  Park  sich  am  Hügel  hinanzieht, 
wo  seine  Mittelachse  in  dem  luftigen  Dekorationsbau  des  Glorietts 
ihren  Abschluß  findet.  Die  Statuen  aus  Tiroler  Marmor  im  Parterre, 
sowie  die  Gruppen  an  dem  großen  Neptunbrunnen  sind  von  Joh. 
W.  Beyer  (f  1808)  oder  nach  seinen  Modellen  ausgeführt.  L.  von 
der  Hauptallee  in  einer  Laube  versteckt  der  sog.  Schöne  Brunnen, 
mit  einer  ruhenden  weiblichen  Figur  in  der  edelsten  Art  R.  Donner's, 
und  die  künstliche  Ruine  eines  tempelartigen  Baues,  weiter  ein 
Obelisk.  R.,  an  der  Westseite,  die  Menagerie,  ein  zoologischer 
Garten  (freier  Eintritt  6  bzw.  7  Uhr  früh  bis  zur  Dunkelheit,  bei 
ungünstiger  Witterung  Zutritt  in  die  Tierhäuser  gegen  zwei  Ein- 
trittskarten, jede  40  A);  daneben  der  1752  gegründete  Botanische 
Garten ,  mit  einem  kleinen  Probeguß  zu  Zauner's  Denkmal 
Josephs  II.  (S.  36)  und  mehreren  an  exotischen  Pflanzen  reichen 
Gewächshäusern  (Zutritt  in  das  Palmenhaus  Sonn-  u.  Festt.  und 
werkt,  außer  Fr.  9-5  oder  4  Uhr  gegen  40  h,  Sa.  2-5  Uhr  frei). 
Zum  Schluß  steige  man  den  Hügel  hinan  zum  Gloriett  (237  m), 
einer  1775  erbauten,  95m  1.,  19m  h.  Säulenhalle,  deren  Plattform 
(Aufgang  in  der  Halle  rechts:  9-12,  1-6,  Okt.-Ende  Mai  1-4  Uhr 
gegen  10  h~)  einen  herrlichen  *Blick  über  den  Tegelmäßigen  Garten 
auf  die  tiefer  liegende  Stadt  mit  dem  Kahlenberg  im  Hintergrund 
bietet.    Der  Fasangarten,  hinter  dem  Gloriett,  ist  unzugänglich. 

Vor  dem  östl.  Parktor,  7-8  Min.  vom  Gloriett,  der  Kaffeegarten 
Tivoli,  mit  weiter  Aussicht.  Die  hier  vorüberlaufende  Zenogasse 
endet  südl.  in  die  Schönbrunner  Allee,  die  nach  Schloß  Hetzendorf 
führt  (Vi  St.;  S.  108). 

Durch  den  nordwestl.  Ausgang  des  Schönbrunner  Parks  am 
Kaiser stockt  (I.  PI.  A  6)  gelangt  man  zu  den  Landhäusern  und 
Vergnügungslokalen  von  Hietzing.  Gleich  vorn,  „Am  Platz",  eine 
Bronzestatue  des  Kaisers  Maximilian  von  Mexiko  (*f  1867),  von 
Joh.  Meixner  (1871).  Südl.  von  hier  der  von  Maximilian  angelegte 
Maxingpark. 

Am  1.  Wienufer,  Schönbrunn  gegenüber,  liegt  der  zum  Stadt- 
bezirk Hietzing  gehörige  ehem.  Vorort  Penzing  (I.  PI.  AB  5).  In 
dem  Palais  des  Herzogs  von  Cumberland  wird  auch  der  *Reliquien- 
schatz  des  Hauses  Braunschweig-Lüneburg,  der  sog.  Weifenschatz, 
aufbewahrt:  prachtvolle,  meist  romanische  Kirchengeräte,  darunter 
ein  großer  Reliquienschrein  in  Form  einer  kuppelbedeckten  byzan- 
tinischen Kirche  (rheinische  Arbeit,  um  1200),  ein  Schrein-Trag- 
altar von  dem  Kölner  Eiibertus  (xn.  Jahrh.),  der  Tragaltar  der 
Markgräfin  Gertrudis  (sächsische  Arbeit,  nach  1100),  ein  Stand- 
kreuz aus  vergoldetem  Kupfer  (xn.  Jahrh.),  das  sog.  Weifenkreuz 
(xi.  oder  xn.  Jahrh.),  das  Ostensorium  mit  der  Patene  des  h.  Bern- 


der  Ringstraße.  WTF.N  /    Raute      99 

16.  Nordwests  Stadtbezirke.       W iti?i'  L'  U0Ule'        ° 

ward  von  Hildesheim  (um  1000).  Östl.  vom  Palais  Zichy  (früher 
Sina;  I.  PI.  B  5)  wird  das  Technische  Museum  errichtet.  Gyrowetz- 
gasse  10  bezeichnet  eine  Denktafel  das  Wohnhaus  des  Dichters 
Ludw.  Anzengruber  (1839-89). 

In  dem  nördlichen  an  Penzing  anstoßenden  ebem.  Vorort  Breitensee 
(I.  PI.  A  5,  4 ;  Stat.  der  Vorortbahn)  steht  vor  der  Infanterie- Kadettenschule 
ein  Marmorstandbild  des  Kaisers  Franz  Joseph  I.,  von  Benk,  1904.  Die 
Hütteldorf  er  Straße  führt  von  da  westl.  weiter  über  (2km)  Baumgarten 
(S.  124)  nach  Hütteldorf  (S.  124).  Den  letzteren  beiden  Orten  gegenüber 
am  r.  Wienufer  der  ebenfalls  zu  Hietzing  gehörige  Vorort  St.  Veit  (S.  124). 

Weiter  die  Vororte  Lainz  und  Speising  (Station  der  Verbindungsbahn, 
S.  12);  unweit,  auf  dem  Rosenhiigel  (244m),  ein  Reservoir  der  Wiener  Hoch- 
quellenleitung. —  Von  Speising  führt  die  Hermesstraße  w.  in  den  schönen, 
von  Karl  VI.  und  Joseph  II.  angelegten  k.  k.  Lainzer  Tiergarten  (Zutritt, 
außer  an  Jagdtagen,  nach  Anmeldung  in  der  S.  16  gen.  Burghauptmann- 
schaft). Das  kleine  kaiserl.  Jagdschloß  (unzugänglich)  ist  nach  Hasenauer's 
Plänen  für  die  Kaiserin  Elisabeth  erbaut  worden,  mit  Giebelgruppe  von 
Rud.  Weyr.  In  der  Nähe  Brunnengruppen  von  Vikt.  Tilgner.  —  Am  Ab- 
hang längs  der  Tiergartenmauer  das  städtische  Versorgungsheim,  das  mit 
seinen  32  Häusern  eine  Fläche  von  353 000 qm  bedeckt,  19024  erbaut. 

16.  Nordwestliche  Stadtbezirke:  Aisergrund,  Währing, 
und  Döbling. 

Straßenbahn  (S.  9)  durch  die  Alserstraße  (Linie  G),  durch  die 
Währinger  Straße  (E,  F,  37-39,  4L),  Liechtensteinstraße  (36,  40)  und  Porzellan- 
gasse (D),  über  den  Währinger  Gürtel  (8),  nach  Pötzleinsdorf  (41),  nach 
Döbling  (34, 37)  und  nach  Nußdorf  (36).—  Stadtb  ahn  (S.  11)  über  den  Gürtel 
und  vom  (Hauptzollamt)  Schottenring  nach  Heiligenstadt  (Nußdorf).  — 
Staats  bahn  (S.  329)  über  Heiligenstadt  nach  Nußdorf. 

Der  Bezirk  Aisergrund  (S.  20)  reicht  von  der  Aiser  Straße,  der 
Fortsetzung  der  Universitätsstraße  (S.  42),  bis  zum  Donaukanal. 
Im  nördl.  Teil  der  Elisabethpromenade  (I.  PI.  E  2,  3)  der  Rossauer- 
Brunnen,  von  Khuen  (1908),  mit  einer  Bronzefigur  der  Danubia. 

An  der  am  Schottenring  (S.  42)  beginnenden  Währinger 
Straß  e  (II.  PI.  B  2,  1,  AI;  I.  PI.  CD  2,  3)  1.  die  Votivkirche 
(S.  43),  r.  Nr.  10  das  Chemische  Institut  (II.  PI.  A  B  1),  1872  von 
Ferstel  erbaut;  1.  (Nr.  11  und  13)  das  Anatomische  Institut  (II.  PI. 
A  1),  1886  im  Frührenaissancestil  von  Avanzo  und  Lange  erbaut, 
mit  dem  Anatomischen  Museum  (nur  auf  Anfrage  zugänglich) *  — 
Weiter  r.  Nr.  28  das  Palais  des  Grafen  Chotek,  1874  von  Abel  neu  auf- 
geführt; 1.  Nr.  25  das  Josephinum  (II.  PI.  A  1 ;  I.  PL  D  3),  die  ehem. 
medizinisch  -  chirurgische  Josephsakademie,  1785  von  Joseph  II. 
gestiftet,  mit  dem  1812  gegründeten  Anatomisch  -  pathologischen 
Museum  (Eintritt  Sa.  9-1  Uhr);  im  Hof  eine  Hygieia,  Bleiguß  von 
J.  M.  Fischer,  als  Brunnenfigur. 

Das  Technologische  Gewerbemuseum  (I.  PL  D  2, 3),  Währinger 
Str.  59,  enthält  im  Hauptgebäude  sehenswerte  technologische 
Sammlungen  (So.  9-12,  Di.  Do.  10-4  Uhr;  Eingang  Eisengasse  7) 
und  in  dem  Neubau,  Severingasse  9,  eine  große  Maschinenhalle 
(So.  9-12,  Mo.  bis  Fr.  10-4  Uhr;  im  Betrieb  nur  So.  9-12,  Di.  Do. 
2-4  Uhr).  —  Währinger  Str.  78,  beim  Währinger  Gürtel,  die  Volks- 


100    Rmite  7  WIEN  IIL  Stadtbezirke  jenseit 

W    uout€1-  WIÄIN.      iß.  Nordwestl.  Stadtbezirke. 

oper  if  Jubiläumstheater  (I.  PI.  D  2;  S.  14),   ein  stattlicher  Bau  von 
Fr.  v.  Krauß  und  A.  Graf  (1898). 

In  den  Querstraßen  der  Währinger  Straße:  südwestl.  mehrere 
große  Krankenhäuser;  —  nordöstl.  Berggasse  16  die  Exportakademie 
(II.  PI.  B  1),  eine  Handelshochschule;  in  der  Waisenhaustraße  die 
1904  von  L.  Baumann  erbaute  fe.  k.  Konsular- Akademie  (I.  PL  D  3), 
im  Barockstil  der  Gründungszeit  dieser  Anstalt  (1754);  gegenüber 
die  Waisenhauskirche,  1722  unter  Karl  VI.  als  Nationalkirche  für 
die  italienischen  und  niederländischen  Untertanen  des  Kaisers  er- 
baut, mit  reichem  Hochaltar.  Nußdorferstr.  54  (I.  PI.  D  2,  3)  das 
Geburtshaus  des  Komponisten  Franz  Schubert  (1797-1828). 

In  der  Liechtensteinstraße  (II.  PI.  B  1,  I.  PI.  D  E  3,  2; 
Straßenbahn  s.  S.  99),  die  am  Schottenring  unweit  der  Börse  beginnt 
(S.  42),  erreicht  man  in  10  Min.  das  in  einem  großen  Garten  ge- 
legene, durch  das  Gartenportal  an  der  r.  abzweigenden  kurzen 
Fürstengasse  zugängliche 

Alte  Soramerpalais  des  Fürsten  Liechtenstein  (I.  PI.  D  E  2,  3), 
1701-12  für  den  Fürsten  Hans  Adam  Andreas  von  Dom.  Martinelli 
erbaut,  mit  fünfteiliger,  reich  geschmückter  Durchgangshalle  zwi- 
schen dem  Vorgarten  und  dem  Hauptgarten,  der  sich  hinter  dem 
Palais  ausdehnt  und  in  dem  an  Stelle  eines  früheren  Lusthauses 
1876  von  H.  v.  Ferstel  im  Renaissancestil  erbauten  Gartenpalais 
seinen  nördlichen  Abschluß  findet.  Der  hübsche  Garten,  der,  ur- 
sprünglich in  französischer  Art  angelegt,  von  dem  Feldmarschall 
Fürsten  Johann  von  Liechtenstein  (f  1836)  im  englischen  Stil  um- 
gewandelt wurde,  ist  im  Sommer  den  ganzen  Tag  geöffnet. 

Das  alte  Palais  enthält  in  den  beiden  oberen  Stockwerken,  zu 
denen  man  aus  der  Durchgangshalle  (läuten !)  auf  einer  prächtigen, 
von  Rottmayr  mit  Plafondmalereien  ausgeschmückten  Treppe  hinan- 
steigt, die  **Liechtensteingalerie  (Besuchsordnung  s.  S.  17),  eine  der 
wertvollsten  Privatsammlungen  der  Welt.  Sie  wurde  im  xvii.  Jahrh. 
von  dem  Füsten  Karl  Eusebius  begründet  und  im  xvnr.  Jahrh. 
durch  den  Fürsten  Wenzel  zu  ihrer  heutigen  Bedeutung  erhoben 
(über  800  Bilder).  Ihre  Hauptstärke  liegt  in  den  zahlreichen  Wer- 
ken von  Rubens  und  van  Dyck.  Die  sechs  Deciusbilder  von  Rubens 
gehören,  obschon  in  der  Ausführung  nicht  ganz  eigenhändig,  zu  dem 
Besten,  was  wir  von  dem  Meister  besitzen.  Kaum  minder  bemer- 
kenswert sind  von  ihm  die  Töchter  des  Kekrops,  die  Bildnisse 
der  Söhne  des  Malers  und  andere  Porträte,  sowie  eine  Anzahl 
geistvoller  Skizzen.  Van  Dyck's  Porträt  der  Maria  Louisa  de  Tassis 
gehört  zu  den  schönsten  Frauenbildern  des  xvn.  Jahrhunderts.  Auch 
die  übrigen  Niederländer,  die  altdeutschen  und  die  italienischen 
Bilder  verdienen  aufmerksame  Beachtung.  Der  jetzige  Fürst, 
Johann  II.  (geb.  1840),  hat  die  Sammlung  durch  vortreffliche 
Florentiner  Renaissanceskulpturen  und  kunstgewerbliche  Gegen- 
stände  vormehrt.     Die  Aufstellung  in  den   durch   reiche   Stuck- 


der  Ringstraße.  WIEN.  I.  Route.    101 

Liechtensteingalene. 

dekoration  nnd  Deckenmalereien  von  A.  Pozzo,  A.  Beluzzi  und 
W.  A.  Franceschini  ausgeschmückten  vornehmen  Räumen  ist  höchst 
geschmackvoll.    Kein  Katalog. 

Im  Treppenhaus  ein  Brüsseler  Wandteppich  nach  Rubens'  De- 
ciusbildern,  die  andern  im 

I.  Saal.  Skulpturen  und  kunstgewerbliche  Arbeiten:  Luca  und 
Andrea della  Robbia,  Tonreliefs;  Art  des  Donatello,  Tonbüste  des  h. 
Laurentius;  Benedetto  da  Majano  weibl.  Relieffigur;  * Antonio 
Rossellino,  Madonnenrelief  und  männl.  Tonbüste;  *Mino  da  Fiesole, 
Madonna.  Außerdem  treffliche  Majoliken,  Gläser  und  schöne  Limo- 
siner  Emails:  P.Courteys,  Tafeln  mit  Darstellungen  aus  dem  tro- 
janischen Kriege;  Jean  Courtois,  Schüssel  mit  der  Anbetung  der 
ehernen  Schlange. 

II.  Saal.  Italienische  Bilder  des  xv .  u.  xvi.  Jahrhunderts.  R.  vom 
Eingang:  *36.  Francesco  Francia  (oder  Frühwerk  Raffaels),  männl. 
Bildnis;  ohne  Nr.  Franciabigio ,  männl.  Bildnis  (1517);  Bernardino 
Luini,  h.  Familie;  *32.  Unbekannter  Meister  (Leonardo  da  Vinci?), 
Bildnis  der  Ginevra  dei  Benci  (c.  1472);  ohne  Nr.  *Sandro  Botticelli, 
Maria  mit  dem  Kinde,  männl.  Bildnis ;  Bastiano  Mainardi,  h.  Familie. 
—  Paris  Bordone,  männl.  Bildnis ;  13.  Moretto,  Maria  mit  dem  Kinde 
und  dem  h.  Antonius;  *12.  Andrea  del  Sarto,  Johannes  d.  T.;  20. 
Pietro  Perugino,  Maria  mit  dem  Kinde  (das  Original  in  der  Pittigalerie 
zu  Florenz)  ;  *734.  Antonello  da  Messina,  Mann  und  Frau,  Miniatur- 
bildnisse; oben  Bronzino,  männl.  Bildnis;  Franciabigio,  Madonna 
mit  Johannes;  ohne  Nr.  Moretto,  h.  Hieronymus;  O.  B.  Moroni, 
männl.  Bildnis;  228.  Girolamo  Savoldo,  desgl.;  24.  Oirol.  da  Co- 
tignola  (?),  h.  Familie ;  7.  Tizian  (?),,  Maria  mit  dem  Kinde  und  den 
H.  Johannes  d.  T.  und  Katharina ;  22.  Raffael,  h.  Johannes  in  der 
Wüste  (gute  alte  Kopie).  —  Ohne  Nr.  Filippino  Lippi,  zwei  Truhen- 
bilder, Geschichte  der  Esther;  Marco  Zoppo,  Ecce  homo  ;-  Carlo 
Crivelli,  Maria  mit  dem  Kinde;  Cosimo  Tura(?),  h.  Klara,  in  altem 
Rahmen.  —  L.  in  den 

III.  Saal.  Italiener  des  xvi.  u.  xvii.  Jahrhunderts.  R.:  45.  (Sfuido 
Reni,  h.  Johannes  d.  Ev. ;  230.  Tintoretto,  Vater  und  Sohn;  23.  Sasso- 
ferrato,  Maria  im  Gebet.  — 43.  Domenichino,  Sibylle;  41.  Ribera, 
Kreuzigung  des  h.  Petrus;  *40.  Guido  Reni,  Anbetung  der  Hirten, 
ein  Hauptwerk  des  Malers ;  229.  Paolo  Veronese ,  Verlobung  der 
h.  Katharina  (Werkstattbild).  —  Caravaggio:  *31.  die  Lauten- 
spielerin, Frühwerk,  231.  Lucretia.  Im  Schrank  kunstgewerbliche 
Arbeiten.  —  Aus  dem  II.  geradeaus  in  den 

IV.  Saal.  **47-52.  Rubens,  Geschichte  des  römischen  Kon- 
suls Decius  Mus,  der  im  Kampfe  mit  den  Latinern  auf  Grund 
eines  Traumes  den  Tod  suchte ,  sechs  große  figurenreiche  Bilder, 
die  von  eingehendem  Studium  der  Antike  zeugen,  in  trefflichen 
alten  Rahmen,  1618  unter  Mitwirkung  A.  van  Dyclcs  als  Vorlagen 
für  die  Brüsseler  Teppichfabrik  ausgeführt:  47.  Verkündigung 
des  Traumes;  48.  die  Opferschau;  49.  die  Todesweihe;  50.  Heim- 


102   RouUl.  WIEN.     ähSÄÄSÄ 

sendung  der  Liktoren;  51.  Schlachtgetümmel  und  Tod  des  Kon- 
suls; 52.  das  Leichenbegängnis.  —  Außerdem  auf  schönen  Barock- 
tischen Bronzebildwerke,  u.  a. :  Lodovieo  Lombardi,  große  Bronze- 
büste; Riccio,  Reiterstatuette;  A.  deVries,  Christusstatue. 

V.  Saal.  R.:  Rubens,  64.  Grablegung  Christi  (nach  Caravaggio); 
62.  Grablegung  (hier  van  Dyck  zugeschrieben),  —  60.  der  h.  Franzis- 
kus am  Fuße  des  Kreuzes,  59.  Allegorie,  Skizzen;  A.  van  Dyck: 
*61.  Bildnis  des  L.  Odescalchi,  früher  fälschlich  Wallenstein  ge- 
nannt (1624);  **58.  Marie  Luise  von  Tassis  aus  Antwerpen;  56. 
h.  Hieronymus;  152.  der  Maler  Frans  Snyders.  —  **75.  Frans 
Hals,  der  Haarlemer  Patrizier  W.  van  Heythuysen  (c.  1630).  A.  van 
Dyck:  76.  junge  Dame,  68.  Dame  in  spanischer  Tracht,  67.  Maria 
mit  dem  Kinde  (Original  in  Dulwich),  66.  männl.  Bildnis,  69.  der 
Maler  Martin  Ryckaert,  73.  ein  Geistlicher,  74.  alter  Mann,  70. 
männl.  Bildnis,  71.  alte  Frau  (letztere  beiden  auch  Rubens  zuge- 
schrieben). —  Geradeaus  der 

VI.  Saal.  Niederländer  des  xvii.  Jahrhunderts.  R. :  109.  Rubens, 
Apollo  auf  dem  Sonnenwagen  (Skizze) ;  98.  A.  van  Dyck,  Erzherzogin 
Isabella  Klara  Eugenia  als  Witwe ;  107.  Sam.  van  Hoogstraten,  junger 
Mann  (1645);  91.  Jan  Bockhorst,  die  fünf  törichten  Jungfrauen; 
*Rubens:  ohne  Nr.  ein  Knabenporträt  (sein  Sohn  Albert?),  87.  Bild- 
nis des  Jean  Vermoelen  (1616),  95.  (van  Dyck?)  alter  Mann ;  A.  van 
Dyck:  102.  Christus  am  Kreuz  (grau  in  grau),  *94.  Graf  Johann  von 
Nassau;  96.  Th.  de  Keyser,  männl.  Bildnis.  —  89.  A.  de  Ge Ider,  junger 
Mann;  ohne  Nr.  *Rembrandt,  Bildnis  seiner  Schwester  Lysbeth, 
dieselbe  bei  der  Toilette  (1632);  *80.  Rubens,  Maria  Himmelfahrt ; 
Rembrandt:  *84.  Selbstbildnis  (1635),  ohne  Nr.  Mann  und  *Frau 
(1636);  83.  Gov.  Flinck  (nicht  Rembrandt),  Diana  und  Endymion.  — 
120.  Rubens,  Toilette  der  Venus  (frei  nach  Tizian) ;  118.  Jac.  Jordaens, 
Mann  bei  Tische.  Rubens:  117.  Vermählung  von  Amor  und  Psyche 
(Skizze),  115.  Tiberius  und  Agrippina  (nach  einer  antiken  Kamee), 
*yi4.  die  beiden  Söhne  des  Malers  (Schulwiederholung in  Dresden), 
*lll.  die  Töchter  des  Kekrops  und  das  Kind  Erichthonios,  113.  der 
Maler  Rombouts,  116.  h.  Anna  und  Maria.  Außerdem  von  Rubens 
wie  von  van  Dyck  noch  eine  Reihe  anderer  vortrefflicher  Skizzen. — 
L.  neben  dem  V.  Saal  der 

VII.  Saal.  Minder  bedeutende  Bilder  verschiedener  Schulen. 
R. :  137.  B.  van  der  Helst,  junger  Mann;  156,  157.  Fr.  Pourbus  d.  Ä., 
alter  Mann  und  alte  Frau.  —  159.  Er.  Quellinus,  alter  Mann.  — 
127.  Ch.  Lebrun,  ein  Feldherr;  153.  A.  van  Dyck,  G.  de  Cray  er, 
Fr.  Snyders  und  andere  Maler;  122.  Rubens,  Ajax  und  Kassandra; 
ohne  Nr.  M.  Miereveit,  männl.  Bildnis. 

Das  zweite  Stockwerk  enthält  kleinere  Bilder,  meist  Nieder- 
länder des  xvii.,  auch  einige  Franzosen  des  xviii.  Jahrhunderts. 

I.  Zimmer :  Wandteppiche.  Unter  den  Gemälden :  270.  Tiepolo, 
Gethsemane ;  21.  Nie.  Poussin,  h.  Familie  nach  Raffael ;  Bern.  Beiotto 
(Canaletto):     215.  Ansicht    von    Pirna,    218.  der  Königstein  in 


der  Ringstraße  WIEN.  I.  Route.    103 

Liechtensteingalerie. 

Sachsen;  226.  Paolo  Veronese,  Verlobung  der  h.  Katharina  (Werk- 
stattbild). —  Geradeaus  das 

II.  Zimmer:  Wiener  Porzellan,  Delfter  und  japanische  Fayencen. 
Zahlreiche  *  Ansichten  aus  Venedig  von  Ant.  Canale  (Canaletto), 
Bern.  Beiotto  (Canaletto)  und  Francesco  Guardi(S.  Maria  della  Salute). 

—  Das  III.,  IV.  und  V.  Zimmer  sind  zur  Zeit  geschlossen. 

VI.  Zimmer.  R. :  Seestücke  und  Landschaften  von  Jos.  Vernetz 
Oaspard  Dughet  (Poussin)  und  Francis  Millet;  außerdem  Chardin 
371.  die  Ermahnung  (1735),  379,  376,  369.  Köchinnen;  ohne  Nr. 
Gainsborough,  männl.  Bildnis.  —  415.  G.  Honthor  st,  der  Zahnarzt. 

—  414.  Sim.  de  Vlieger,  Waldlandschaft  (1640);  434.  Brekelenkam, 
die  Austernverkäuferin;  ohne  Nr.  *M.  Hobbema,  Waidlandschaft 
mit  Weiher;  *Nic.  Maes,  die  Spitzenklöpplerin;  410.  R.  de  Vries, 
Landschaft.  —  Landschaften  von  A.  van  der  Neer  und  J.  van  der 
Meer  van  Haarlem. 

VII.  Zimmer:  Landschaften  von  Jan  Wynanls,  A.  Cuyp, 
(*Flußlandsehaft),  Berchem,  8al.  van  Ruisdael,  Jac.  van  Ruisdael 
(513.  Landschaft  mit  hohen  Bäumen),  Jan  van  Goyen;  Interieurs, 
Bauernszenen,  Familienbilder,  von  Dav.  Teniers  d.  J.,  Jan  Steen 
(*ohne  Nr.  das  Billett),  Molenaer,  Gonzales  Coques,  Fr.  van  Mieris, 
Dusart,  Adr.  Brouwer  (*470,  *469.  alter  Bauer,  beide  an  der  Aus- 
gangswand); außerdem  510.  G.  ter  Borch,  männl.  Bildnis;  465. 
J.B.  Lampi  d.  J.,  Feldmarschall  Fürst  Johann  Liechtenstein. 

VIII.  Zimmer:  Landschaften  von  Bakhuyzen,  Wynants,  Jac. 
van  Ruisdael  (*ohne  Nr.  Waldlandschaft),  Elsheimer  (548.  Flucht 
nach  Ägypten),  Hobbema  (*ohne  Nr.  Eichen  am  Wasser),  Sim..  de 
Vlieger;  Genrebilder  von  Ant.  Palamedes,  Dav.  Teniers  d.  J.  (553. 
Pferdestall),  D.  Ryckaert  (554.  musikalische  Unterhaltung),  Ph. 
Wouwerman,  Adr.  Brouwer  (539.  der  Zahnarzt),  Molenaer;  Blumen- 
stücke von  J.  van  Huysum  und  Räch.  Ruysch. 

IX.  Zimmer:  Bilder  derselben  und  ähnliche  Maler;  hervor- 
zuheben :  ohne  Nr.  J.  van  der  Meer  van  Haarlem,  Landschaft;  645.  G. 
van  den  Eeckhout,  Königsmahl;  596.  Adr.  van  Ostade,  Bauerntanz.  — 
Ohne  Nr.  J.  van  de  Cappelle,  ruhige  See ;  696.  S.  de  Vlieger  (nicht  Rem- 
brandt),  stille  See;  ohne  Nr.  Jan  van  der  Hey  de,  Kirchen  ruine;*J.  van 
der  Heyde  und  Adr.  van  de  Velde,  ein  Schloß ;  *689.  Adr.  van  de  Velde, 
Argus  und  Io.  —  670.  H.  Rigaud,  Fürst  Wenzel  Liechtenstein;  669. 
Pieter  Codde,  musizierende  Gesellschaft  (Frühwerk). 

X.  Zimmer:  Schulen  des  xv.  und  xvi.  Jahrhunderts,  meist 
Deutsche  und  Niederländer.  R.:  Meister  der  weibl.  Halbfiguren,  713. 
Dame  mit  Papagei,  ohne  Nr.  h.  Magdalena;  Bildnisse  von  Jan  van 
Scorel  (704,  707),  B.  Beham,  Quinten  Matsys  (*ohne  Nr.  ein  Geist- 
licher), Jan  Joest  von  Calcarf?),  H.  Aldegrever ;  ohne  Nr.  B.  Strigel, 
B.  Zeiibloem,  h.  Nikolaus;  710.  Lucas  van  Leydenf?),  h.  Einsiedler 
in  der  Wüste;  Memling,  *725.  Madonna  mit  anbetendem  Stifter, 
733.  Madonna.  —  An  der  Eingangswand:  *718.  M.  Wolgemut, 
männl.  Bildnis;  *735-737.  Hugo  van  der  Goes,  Triptychon,  Anbetung 

Baedekers  Österreich.    28.  Aufl.  7 


104   Route  l.  WIEN. 

der  Könige ;  724,  726.  B.  van  Orley,  Altarflügel,  Stifter  und  Stifterin, 
mit  Heiligen;  ohne  Nr.  Luk.  Cranach  d.  Ä. ,  h.  Magdalena  und 
h.  Katharina;  *729.  Jean  Foucquet,  männl.  Bildnis  (1476);  *730. 
Quinten  Matsys  (nicht  J.  Patinir),  Christus  am  Kreuz;  oben:  720. 
P.  Brueghel  d.  Ä.,  Winterlandschaft. 

XI.  und  XII.  Zimmer:  Tierbilder,  Blumen-  und  Fruchtstücke 
von  *J.  D.  de  Heern,  Frans  Snyders,  Jan  Fyt,  M.  d!  Hondeco  eter, 
Jan  Weenix,  Jur.  van  Streck,  Fr.  W.  Tamm,  *W.  Claesz  Heda; 
Landschaften  von  Jan  Both,  S.  de  Vlieger,  Bakhuyzen. 

In  der  Seegasse  9  (I.  PL  E  3),  unweit  östl.  von  der  Liechten- 
steingalerie, ein  aus  dem  xvi.  Jahrb.  stammender  Judenfrudhof. 

An  den  Bezirk  Aisergrund  schließt  sich,  jenseit  der  Gürtel- 
straße (S.  20;  Währinger  Gürtel),  der  Bezirk  Währing  (S.  20), 
dessen  nordlichen  Teil  das  seit  1870  entstandene  Villenviertel  der 
Cottage  -  Anlagen  (I.  PL  0  D  2)  einnimmt.  Südwestl.  von  diesen, 
Türkenschanzstr.  17,  die  1878  von  Fellner  und  Helmer  erbaute 
Sternwarte  (9-11  Uhr  vorm.  zugänglich),  nordwestlich,  im  Stadt- 
bezirk Döbling  (S.  20),  der  hügelige  Türkenschanzpark  (I.  PL  C  1), 
mit  Restaurant  (Konzerte  s.  S.  15)  und  Aussichtsturm,  der  einen 
prächtigen  *Blick  auf  Wien,  den  Wiener  Wald  und  den  Schnee- 
berg gewährt  (Zutritt  wochentags  4-8,  im  Winter  2-4  Uhr  nachm., 
So.  jederzeit;  10  h)-y  hier  soll  auch  ein  Brunnendenkmal  für  Prieß- 
nitz  (S.  354),  von  Fernkorn,  errichtet  werden.  —  An  der  Nord- 
seite des  Parkes  liegt  die  k.  k.  Hochschule  für  Bodenkultur 
(I.  PL  C  1),  mit  einem  Museum  für  Land-  und  Forstwirtschaft ;  davor 
die  Marmorstandbilder  der  Forstgelehrten  Müglitz  und  Wessely,  von 
Weyr  (1908).  Unweit  der  Erzherzog  -  Karl  -  Ludwig  -  Brunnen,  von 
Hofmann  v.  Aspernburg  (1906).  W.  von  der  Hochschule  die  1910 
erbaute  Heilanstalt  der  Wiener  Kaufmannschaft. 

Die  nördl.  Fortsetzung  der  Döblinger  Hauptstraße  (I.  PL  D2, 1), 
die  villenreiche  Hohe  Warte,  mit  Restaurant,  der  Meteorologischen 
Zentralanstalt  und  dem  *Park  des  Frhrn.  v.  Rothschild  (Zutritt  zum 
Garten  und  zu  den  Gewächshäusern  Mitte  April  bis  Mitte  Juni 
Mi.  Fr.  2-6  Uhr  nachm.,  1  K),  führt  nach  Heiligenstadt  (I.  PL  E  1 ; 
am  Pfarrplatz  Nr.  2  das  ehem.  Wohnhaus  Beethovens)  und  dem  be- 
liebten Vergnügungsoit 

Nußdorf,  Endpunkt  der  Straßenbahn  Nr.  36  und  Station  der 
Stadt-  und  der  Staatsbahn  (s.  S.  105),  mit  dem  Bockkeller  zur  Rose 
und  dem  Brauhaus- Restaur.,  gegenüber  dem  Bahnhof.  Auf  den 
Kahlenberg  s.  S.  105.  Bei  Nußdorf  ist  die  obere  Einfahrt  des 
Donaukanals  (S.  19),  den  ein  mächtiges  Sperrwerk  von  10m  Höhe 
über  der  Kanalsohle,  mit  Löwenfiguren  von  Weyr  auf  den  Pfeilern 
und  einer  eisernen  Fahrbrücke,  gegen  Hochwasser  und  oberhalb 
desselben  ein  Schwimmtor  gegen  Eisgang  schützen.  Weiterhin,  bei 
der  Station  Kahlenbergerdorf,  der  Kuchelautr  Winterhafen,  1899- 
1903  angelegt. 


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105 


2.  Umgebung  Wiens. 


Die  Höhen  des  Wiener  Waldes  im  N.  und  NW.  der  Stadt, 
der  Kahlen-  und  Leopoldsberg  (s.  unten  und  S.  106),  die  Sophienalpe 
(S.  107),  der  Hermannskogel  (S.  106),  mit  ihren  Aussichten  auf  die 
gewaltige  Stadt  und  die  weite  Ebene  im  NO.,  über  die  Voralpen  hin 
bis  zu  den  steirischen  Alpen  im  S.,  bieten  eine  Fülle  landschaftlicher 
Reize,  die  durch  die  Kahlenberger  Zahnradbahn  und  mehrere 
Straßenbahnen  leicht  erreichbar  sind  und  durch  den  1905  auf  An- 
regung des  Bürgermeisters  Dr.  K.  Lueger  (f  1910)  vom  Gemeinderat 
genehmigten  Ausbau  einer  29km  langen  Höhenstraße  vom  Kahlen- 
berg  in  großem  Bogen  an  den  Abhängen  hin  südl.  bis  zur  Fort- 
setzung der  Mariahilfer  Straße  in  großartigster  Weise  weiter  er- 
schlossen werden  sollen.  Im  SW.  sind  das  romantische  Tal  der  Brühl 
fS.  109),  Laxenburg  mit  seinem  prachtvollen  Park  (S.  HO),  Baden 
mit  dem  schönen  HelenentalfS.  ÜT\  durch  die  Eisenbahn  der  Stadt 
nahe  gerückt.  Die  Fußwege  sind  überall  durch  farbige  Striche 
markiert.    Vgl.  auch  S.  18. 

Ausflüge  mit  der  Staatsbahn  s.  S.  J2i  ff.,  nach  Greifenstein  und  Kreuzen- 
stein s.  S.  136,  auf  den  Bemmering  s.  R.  5,  auf  den  Schneeberg  s.  R.  3. 

a.  Kahlenberg,  Leopoldsberg  und  Hermannskogel,  im  Norden 
{Karte  s.  S.  106). 

Nach  Nußdorf  Stadtbahn  (S.  11;  vom  Schottenring  in  16  Min.,  tag]. 
24  Züge,  für  30,  '20  ä),  Staatsbahn  (S.  329;  vom  Franz-Joseph- Bahnhof  in 
l<>  Min.,  für  50,  HO,  20  h)  oder  Straßenbahn  (*.  9;  Linie  36,  von  der  Börse 
in  20  Min.,  für  20  h).  Von  Nußdorf  auf  den  Kahlenberg  mit  Zahnradbahn 
(auch  im  Winter)  in  30  Min.  für  1.50  oder  1  Ä",  hin  u.  zurück  2  K  oder 
1  Ä"20  (Sonn-  u.  Festt.  1  Ä"40);  Familienkarten  für  5  Pers.  hin  u.  zurück  5.50 
(Sonn-  u.  Festt.  6)  Ä";  Züge  im  Sommer  stündlich,  nachm.  halbstündlich.  — 
Außerdem  S  traß  enbahn  nach  Grinzing  (Linie  38)  und  nach  Sievering  (39). 

Nußdorfs.  S.  104  und  329.  Von  der  Eisenbahnstation  folgt  man 
westl.  aufwärts  dem  Geleise  der  Straßenbahn,  deren  (4  Min.)  End- 
station unmittelbar  am  Bahnhof  der  Zahnradbahn  ist. 

Die  Zahnradbahn  führt  zunächst  durch  die  ausgedehnten  Wein- 
gärten yon  (2km)  Grinzing  (277m;  Cafe  Rudolfshof,  mit  Garten; 
Borgers'  Gartenrestaur.),  oberhalb  des  reizend  gelegenen  villen- 
reichen  Dorfes.  3km  Krapfenwaldl  (332m).  Aussicht  r.  auf  den 
Kahlenberg,  an  den  sich  r.  der  Leopoldsberg  anschließt,  1.  auf 
Schloß  Kobenzl  (S.  106).  Die  Bahn  umzieht  die  Wildgrube  und 
erreicht  durch  hübschen  Laubwald  die  (5,2km)  obere  Endstation 
auf  dem 

Kahlenberg  (483m).  Unmittelbar  hinter  dem  Stationsgebäude 
der  Rundschauturm  Stephaniewarte  (Aufstieg  20  Ä,  „Panorama" 
10  Ä),  mit  herrlichem  Blick  über  Wien  und  das  Marchfeld  bis  zu 
den  Kleinen  Karpathen,  südl.  über  den  Wiener  Wald  und  die  Vor- 
alpen bis  zu  den  Steirischen  Alpen;  nördl.  ist  Burg  Kreuzenstein 
sichtbar.   Von  hier  südöstl.,  vorbei  an  der(l.)  Elisabethruhe  (ß\u\d- 

7» 


106    R.V.—  K.S.W5.        LEOPOLDSBERG.       Umgebung  Wiens. 

bank  mit  Reliefbild  der  Kaiserin),  zum  (5  Min.)  Hotel  Kdhlenberg 
(So.  nachm.  Militärkonzerte).  Weiter  auf  den  Hermannskogel 
s.  unten. 

Fußweg  von  Nnßdorf  auf  den  Kahlenberg  (1  St.) :  oberhalb  des  Bahn- 
hofs der  Zahnradbahn  über  diese  und  am  Schreiberbach  hinan;  nach  hundert 
Schritten  1.  über  den  Bach  (oder  direkt  auf  dem  weiß-rot  bez.  Weg),  dann 
in  den  schattigen  Beethovengang,  mit  einer  Büste  Beethoven*^,  der  gern 
hier  weilte.  Weiterhin  r.  die  Kahleoberger  Straße  aufwärts,  am  Cafe"- 
Restaur.  zur  Beethoven-Aussicht  (Nr.  111)  vorbei.  Jenseit  des  Whs.  zur 
eisernen  Hand  (3/4  St. ;  r.)  entweder  r.  steiler  Fußweg  in  V*  St.  zum  Hotel 
Kahlenberg  oder  auf  der  Fahrstraße  weiter.  —  Vom  Kahlenberg  nach  (1  St.) 
Weidling  oder  über  den  Josephsteig  nach  (IV4  St.)  Klosterneuburg,  s.  S.  108. 

Ein  markierter  Waldweg  führt  vom  Hot.  Kahlenberg  in  1/2  St. 
auf  deo  Leopoldsberg  (423m  ü.  M.),  den  östlichsten  Vorsprung  des 
Wiener  Waldes,  der  266m  hoch  fast  unmittelbar  über  der  Donau 
aufsteigt.  Auf  den  Grundmauern  der  alten  Burg,  die  an  Stelle 
von  Melk  1101-47  Sitz  der  Babenberger  (S.  21)  war,  steht  ein 
Schloß  (jetzt  Hofbauer's  Restaur.),  mit  kleiner  Kirche  (1705); 
*Aussicht  vom  Schloßaltan  noch  malerischer  als  vom  Kahlenberg : 
n.w.  Klosterneuburg,  gegenüber  am  1.  Donauufer  der  Bisamberg 
und  die  Vorstadt  Floridsdorf  (S.  20),  n.  das  Hügelland  vom  Man- 
hartsberg  bis  zu  den  Polauer  Bergen;  ö.  die  Kleinen  Karpathen, 
s.o.  das  Leithagebirge,  s.  der  Wiener  Wald,  in  der  Ferne  die 
Alpen;  im  Mittelpunkt  die  Kaiserstadt;  trefflicher  Überblick  über 
die  Donauregulierung  (S.  19;  vorn  derKuchelauer  Hafen  am  oberen 
Eingang  des  Donaukanals). 

Yom  Leopoldsberg  kehrt  man  entweder  auf  den  Kahlenberg 
zurück  oder  steigt  südöstl.  in  */2  St.  auf  steilem  Zickzackweg 
(„Nasenweg")  nach  Kahlenberg  er  dorf  (Staatsbahnstation  s.  S.  329) 
hinab  (südl.  vom  Tor  des  Whses.  an  der  Mauer  entlang,  bei  der 
Wegtafel  bergab).  Ein  anderer  Fußweg  (gelbe  WM.)  führt  hundert 
Schritt  vor  dem  Wirtshause  nördl.  über  den  Kollersteig  nach  (1  St.) 
KlosterneubuTg  (S.  107)  hinab. 

Vom  Kahlenberg  führt  ein  rot  bez.  Weg  über  die  Jägerwiese 
(unweit  das  Jung  fem- Bründl)  in  l1^  St.  auf  den  *Hermannskogel 
(542m),  mit  weiter  Aussicht  von  der  Habsburgwarte  (20  h).  Etwas 
unterhalb  das  Silberhuberhaus  (Restaur.).  Abstieg  über  die  Jäger- 
wiese, dann  r.  auf  gelb  bez.  Weg  zum  Gasth.  Am  Himmel  (Aussicht 
von  der  nahen  Elisabethkapelle')  und  weiter  nach  (1  St.)  Sievering 
(Gasth.:  Zur  heil.  Agnes,  Wildschütz;  Meierei  Katharinenhof,  mit 
Garten).  —  1/4  St.  n.  vom  Gasth.  Am  Himmel  Schloß  Kobenzl, 
Eigentum  der  Stadt  Wien,  mit  Meierei  und  Restaurant. 

b.  Dornbach,  Neuwaldegg,  im  Westen. 

Straßenbahn  (S.  9  ;  Linie  43)  über  Dornbach  nach  Neuwaldegg. 

Bornbach  (Restaur. :  zur  Waldschnepfe,  Kaiserin  v.  Osterreich) 
und  Neuwaldegg  (Gasth.  zum  Hirsch,  34  Z.  zu  2-2.40  K),  zum  XVII. 
Bezirk  Hernals  (S.  20)  gehörig,  in  einem  Tal  des  Wiener  Waldes, 


Umgebung  Wiens.     KLOSTERNEUBURG.     K.S.  106.— 2.B.     107 

werden  hantig  besucht.  In  Neuwaldegg  der  fürstl.  Schwarzenbery- 
sche  Park,  durch  den  ein  Fahrweg  stets  im  Walde  mäßig  bergan 
führt;  aus  dem  Park  nördl.  Fahrweg  oder  blau  bez.  Fußweg  zum 
Hameau  oder  Holländer  dörfl{k§1\\\;  Kestaur.),  ll/4St.  von  der  End- 
station der  Straßenbahn  (Einsp.  3-4  üQ.  In  der  Nähe  Aussicht,  ö. 
über  einen  Teil  von  Wien,  das  Marchfeld  und  die  Kleinen  Kar- 
pathen;  südl.  das  Gebirge  bis  zum  Schneeberg.  Ein  angenehmer 
Waldweg  (WM.  bis  „Rotes  Kreuz"  rot,  dann  blau)  führt  vom  Hameau 
südwestl.  in  3/4  St.  auf  die  Sophienalpe  (471m;  Restaur.),  wohin 
man  auch  von  Neuwaldegg  auf  aussichtsreichem  direktem  Wege  über 
die  Rofirerhütte  (Restaur.)  in  l*/4  St.  gelangt.  10  Min.  s.w.  von  der 
Sophienalpe  die  Franz- Karl- Aussicht,  mit  prächtigem  *Blick  auf 
den  Wiener  Wald  bis  zum  Schneeberg.  Hinab  (blaue  WM.)  am  Whs. 
„zur  Knödelhütte"  vorbei  nach  (li/2  St.)  Hütteldorf  (S.  124). 

Man  kann  auch  von  der  Sophienalpe  auf  schöner  Bergstraße  nach 
Hinter- Hainbach  (S.  124)  oder  vom  Hameau  auf  steilem  Fußweg 
(gelbe  WM.)  nach  (Y2  St.)  Weidlingbach  (S.  108)  hinabgelangen. 

Vom  Wilhelminen-  oder  Qalizynberg  (388m ;  Steinbruchwirtshaus),  1  St. 
s.w.  von  Dornbach,  gleichfalls  lohnende  Aussicht;  auch  von  Ottakring 
(S.  CO)  auf  der  Galizynstraße  und  durch  die  Villenkolonie  im  Liebhartstal 
in  V2  St.  zu  erreichen.  —  Noch  schönere  Aussicht  von  der  lfc  St.  westl. 
vom  Wilhelminenberg  (zuerst  Straße,  dann  schwarz-gelb  bez.  Waldweg) 
auf  der  Vogeltennwiese  (430m)  gelegenen  Jubiläumswarte  (10  Ä  ^  Restaur.). 
Von  da  nach  Hütteldorf-Hacking  (S.  IM)  in  1  St.  (grüne  WM.).  —  Am  Abhang 
des  Wilhelminenberges  liegt  die  Niederösterr.  Landes-Heil-  undPflegeansta.il 
für  Geistes-  und  Nervenkranke,  mit  34  Pavillons,  Kirche  (von  Otto  Wagner 
erbaut)  und  Nebengebäuden. 

c.   Klosterneuburg,  im  Norden. 

Stadtbahn  (S.  9:  vom  Schottenring  in  27-31  Min.,  tägl.  22  Züge) 
und  Staats  bahn  (S.  329-,  vom  Franz  Joseph-Bahnhof  in  16-26  Min.),  lür 
80,  50,  30  h.  Außer  dem  Hauptbahnhof  Klosterneuburg-Weidling  gibt  es 
eine  Haltestelle  Klosterneuburg-Kierling. 

Klo8terneuburg(170m;  Plans.  S.  106;  Gasth.:  Gold.  Schiff, 
PI.  a,  8  Z.  zu  2-3  K,  Restaur.  Herzogshut,  PI.  b,  beide  am  Rathaus- 
platz), Städtchen  mit  11600  Einw.,  liegt  5km  oberhalb  Nußdorf 
(S.  104),  am  r.  Donauufer.  Das  1108  gegründete  Augtjstiner- 
Chorherrenstift  ist  das  reichste  und  älteste  in  Österreich  (dem 
führenden  Diener  1-2  #).  Die  1136  geweihte  Stiftskirche,  ur- 
sprünglich eine  romanische  Pfeilerbasilika  mit  gotischen  Zutaten, 
ist  1689-1714  durch  Jak.  Prandauer  im  Barockstil  umgebaut  und 
1836  von  Jos.  Kornhäusel  modernisiert  worden;  der  schöne  gotische 
Kreuzgang  stammt  zum  Teil  noch  aus  dem  Ende  des  xin.  Jahr- 
hunderts. Die  palastartigen  Abteigebäude  sind  1730-50  von  Felke 
Donato  d'Allio  aufgeführt  worden;  auf  der  östl.  Kuppel  die  alte 
deutsche  Kaiserkrone,  auf  der  westl.  der  Erzherzogshut,  von 
Schmiedeeisen.  Das  Stift  bewahrt  auch  den  wirklichen  Erzher- 
zogshut, der  bei  der  Erbhuldigung  gebraucht  wird,  und  eine  Ge- 
mäldesammlung, meist  österreichische  Meister  (xv.  u.  xvi.  Jahrh.). 


108   R.2.  —  K.S  105.        WEIDLING.  Umgebung  Wiens. 

Die  reiche  Schatzkammer  ist  sehenswert  (man  wende  sich  an  den  Pater 
Schatzmeister,  am  besten  vorm.  IO72IL);  ebenso  die  Kaiserzimmer,  mit 
schönen  Wandteppichen.  —  In  der  Leopoldskapelle  der  berühmte  Altar 
von  Verdun,  1181  von  Nikolaus  von  Verdun  gefertigt,  aus  51  vergoldeten 
Bronzeplatten  zusammengesetzt,  mit  biblischen  Darstellungen  in  Gruben- 
email. —  In  den  Fenstern  des  alten  Kapitelsaales  Glasmalereien  ans  dem 
Kreuzgang  (Ende  des  xiii.  Jahrh.). 

Im  Stiftskeller  (PI.  c),  Albrechtsbergergasse  3,  treffliche  Weine , 
gute,  nicht  teure  Speisen  und  hübsche  Aussicht  von  der  Terrasse. 
Westl.  gegenüber  die  Schieß  statte,  mit  besuchtem  Restaurant.  In 
einem  kleinen  Hause  gleich  1.  neben  der  Kirche  das  große  Faß  (PI.  d ; 
„Fasselratschen"  am  Leopoldstage,  s.  S.  15).  —  Am  Rathausplatz 
eine  Pestsäule  von  1381. 

Von  Klosterneuburg  auf  den  (H/2  St.)  Kahlenberg  (grüne  WM.)  s.  S.  106, 
auf  den  (H/2  St.)  Leopoldsberg  (gelbe  WM.)  s.  S.  10t>. 

3/4  St.  s.w.  von  Klosterneuburg,  25  Min.  von  der  Station  Klosterneuburg- 
Weidling  (von  wo  geleislose  Straßenbahn,  30  h),  liegt  im  Weidlinger  Tal 
das  freundliche  Dorf  Weidling  (Gasth. :  Zum  goldenen  Strauß,  mit  Garten ; 
Zum  Tiroler),  auf  dessen  Friedhof  der  Dichter  Lenau  (f  1850)  ruht.  Weiter 
talaufwärts  die  Dörfer  Unter- Weidlingbach  (Schleinzers  Gasth.  zur  Schieß- 
stätte) und  (IV2  St.)  Ober- Weidlingbach  (Wallner's  Restaur.).  Von  Weidling 
auf  den  Kahlenberg  (grüne  WM.)  oder  auf  den  Hermannskogel  (S.  106j 
H/4  St.;  von  Unter-Weidlingbach  über  den  Klosterberg  nach  Neuwaldegg 
(S.  106)  1  St.,  nach  dem  Hameau  (S  107)  3/4  St.;  von  Ober- Weidlingbach 
über  den  Toifl  zur  Sophienalpe  (S.  107)  äl\  Stunden. 

Von  Kierling  (Gasth. :  Zum  Grünen  Baum;  Fuchs),  1  St.  w.  von  der 
Haltestelle  Klosterneuburg-Kierling  (Omnibus  40  h),  führen  hübsche  Wald- 
wege (2  St.)  südl.  nach  dem  Eichenhain  (410m ;  Erfrisch.)  und  weiter  ent- 
weder über  die  Windischhütten  Dach  Unter-Weidlingbach  oder  über  die  Osänger- 
hütte  nach  Weidling  (s.  oben). 

d.  Mödling,  Laxenburg,  Baden,  im  Südwesten. 

Südbahn  (vgl.  R.  3b,  5)  bis  Mödling  (16km)  in  20-35  Min.  für  1  ,5:60, 
1  K  20  oder  80  h;  bis  Laxenburg  in  »/«  St.  für  2  K,  1  K  50  oder  1  K;  bis 
Baden  (27 km)  in  3/4-l  St.  für  2iT40,  1ÜT80  oder  1  #20.  —  Elektrische 
Bahn  nach  Baden  s.  S.  12.  —  Nach  Laxenburg  auch  mit  der  Aspang- 
bahn (S.  115)  bis  Stat.  Biedermannsdorf  (17km,  vom  Hauptzollamt  20km); 
von  da  nach  Laxenburg  20  Minuten  zu  Fuß. 

Die  Südbann  führt  an  der  Gürtelstraße  (S.20;  Margareten- 
gürtel) entlang  bis  (4km)  Meldung  (I.  PI.  C7;  S.  97),  wo  eine 
Nebenbahn  nach  Wiener-Neustadt  abzweigt  (51km;  Zwischen- 
stationen: 13km  Achau;  3ikm  Pottendorf-Landegg,  Knotenpunkt 
für  eine  Zweigbahn  nach  Grammat-Neusiedl;  38km  Eben- 
furth,  S.  116)  und  kreuzt  die  Verbindungsbahn.  R.  auf  der  Höhe 
das  Gloriett  im  Schönbrunner  Park  (S.  98).  —  6km  Hetzendorf 
(I.  PI.  B  7),  zwischen  den  noch  zum  XII.  Stadtbezirk  gehörigen 
Yororten  Altmannsdorf  und  Hetzendorf,  unweit  des  gleichnamigen 
1744  von  Nie.  Pacassi  erbauten  kaiserl.  Lustschlosses. 

L.  Aussicht  über  die  weite  Ebene  bis  zum  Leithagebirge,  r. 
auf  das  malerische  Gebirge,  mit  zahllosen  Landhäusern  und  volk- 
reichen Ortschaften.  —  9km  Atzgersdorf- Mauer .  —  10km  Liesing 
(217m;  Gasth.:  Pibitz,  beim  Bahnhof),  Städtchen  mit  6900  Einw., 
Dampftischlereien,  chemischen  Fabriken  und  Bierbrauerei. 


Geogr.  Anst.v-.~Waon.er  &  De"bes  ,1, eipz 


.,  Elektrische  BaJinen ,,  □  Ruinen 


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^2    ^Breiten 


TaubenJbründL 


HiLTmer-B 


Kilometer 


Umgehung  Wiens.  MÖDLING.         K.S.10Z.  —  2.II     109 

Von  Liesin  g  nach  Kalte  nleutgeb  en,7km,  Zweigbahn  in  22  Min. 
(Fahrkarte  von  Wien  1  Kb),  1  K  10  oder  80  h).  Einzige  Station  von  Be- 
deutung, zugleich  Haltestelle  der  Dampf tram bahn  nach  Mödling  (S.  12),  ist 
(2km)  Perchtoldsdorf  oder  Petersdorf  (2bQm ;  Gasth.:  Schwarzer  Adler,  24  Z. 
zu  2-5  K,  guter  Wein),  alter  Markt  mit  gotischer,  18<S3  von  den  Türken 
zerstörter,  jetzt  neu  hergestellter  Kirche  und  got.  Wohnturm,  einem  Rest 
der  Herzogsburg.  —  7km  Kaltenleutgeben,  im  Tal  der  Durren  Ltesmg 
reizend  gelegenes  Dorf,  mit  vielen  Villen  und  zwei  Wasserbeilanstalten. 
Sebr  lohnender  Ausflug  südwestl.  (grüne  WM.)  über  die  Ofe  St.)  Oais^erg 
wiese  auf  den  (1  St.)  Höllenstein  (o4om),  mit  prachtiger  Aussicht  vom 
Julicnturm  (im  S  >mmer  Erfr.).  Schöne  Aussicht  auch  von  der  Josephs- 
warte (575m)  auf  dem  Föhrenberg  (Parapluieberg ;  Erzherzog  Franz-Ferdinand- 
Scbut/.haus),  l1/«  St.  von  Kaltenleutgeben  oder  von  Perchtoldsdorf  (vom 
Föhren berg  zum  .lulienturm  hübsche  Wanderung,  lVz  St.).  V01  Kalten- 
leutgeben nach  (3  St.)  Heiligenkreuz  (S.  110):  bei  der  Kirche  aufwärts 
(grüne  WM  )  zum  Kreuzsattel ,  dann  links  (blaue  WM.)  über  Neuweg  und 
Sittendorf. 

13km  Brunn  am  Gebirge-  Maria  Enzersdorf.  Weiterhin  1.  die 
oroße  Missionsanstalt  St.  Gabriel. 

16km  Mödling.  —  Gasth.:  H.  Kursalon  (PL  a),  Brühler  Straße, 
Z.  von  3üT  an;  H.  Deisenhofer  zum  Lamm  (PL  b),  Klostergasse  22, 
bei  der  Station  der  Dampftrambahn,  Z.  von  2A"an,  P.  6-12  K,  guter  Wein  ; 
IL  Stadt  Mödling  (PL  c),  Schrannenplatz,  Z.  von  2  K  an,  P.  6-12  K; 
Ried  1  (Krunner  Brauereihof;  PL  &),  beim  Südbahnhof-,  Kaiser  v.  Öster- 
reich (PL  g),  Hauptstraße,  12  Z.  von  2  K  an.  —  Cafe"  Weißkirchner,  Elisa- 
bethstr.  19.  —  Goldener  Hirsch  (Nitsch),  im  Sommer  Konzerte. 

Kürtaxe  (3  Tage  frei)  4  K.  —  Post-  u.  Telegraphenamt,  Schrannenplatz. 

Elektrische  Bahn  im  Anschluß  an  die  Züge  der  Südbalm  über  Klausen 
und  Vorderbrühl  (20  h)  bis  Hinterbrühl  (4,5km  -,  30  h).  Man  fahre  bis  zur 
Klause  und  gebe  bis  Vorderbrühl,  von  dahinauf  zum  Husarentempel,  hinab 
nach  Hinterbrühl  (2  St.)  oder  umgekehrt. 

Dampftrambahn  nach  Wien  s.  S.  12;  Abfahrt  nördl.  vom  Franz- 
Joseph-Platz. 

Mödling  (240m),  alte  Stadt  mit  17000  Einw.,  liegt  am  Eingang 
des  Erübler  Tals,  eines  beliebten  Wiener  Ausflugsziels.  Vom  Süd- 
bahnhof r.,  dann  1.  durch  die  Hauptstraße  und  geradeaus  weiter 
über  den  Franz-Joseph-Platz  und  den  Schrannenplatz  (1.,  Elisa- 
bethstr.  10,  Biegler's  Alpengarten)  in  20-25  Min.  zur  St.  Othmars- 
kirche,  seit  1454  im  gotischen  Stil  erbaut,  1690  hergestellt,  mit 
Krypta;  daneben  eine  romanische,  aber  ganz  modernisierte  Grab- 
kapelle („Karner"),  aus  dem  xn.  Jahrhundert.  Südl.  von  der  Kirche 
der  Stadtpark,  mit  Kursalon  und  Sommertheater. 

35  Min.  südlich  vom  Stadtpark  liegt  die  Wasserheilanstalt  Priefinitztal ; 
1/i  St.  weiter  aufwärts  die  vielbesuchte  Meierei  Richardshof  (369m ;  von  hier 
Va  St.  nach  Gumpoldskirchen,  S.  112). 

Außer  den  nuten  beschriebenen  sind  folgende  Fußwege  in  die  Brühl 
EU  empfehlen:  hinter  der  St.  Othmarskirche  (Wegweiser)  in  1U  Min.  zum 
Schwarzen  lurm  (350m),  dann  über  den  Kalenderberg,  zuletzt  auf  einer 
Felsentreppe  in  40  Min.  nach  Vorderbrühl-,  —  oder  auf  der  Höhe  r.  an 
einigen  kunstlichen  Ruinen  vorbei  zu  der  (l/4  St.)  hergestellten  Burg  und 
dem  1827  erbauten  Schloß  Liechtenstein,  dann  beim  Hot.  Radetzky  (S.  110) 
den  Fahrweg  1.  hinab  nach  (l/4  St.)  Vorderbrühl. 

Die  Brühl  ist  ein  von  bewaldeten  Bergen  umschlossenes  Tal,  im 
Besitz  des  Fürsten  Liechtenstein.  Elektrische  Bahn  s.  oben.  Die 
Fahrstraße  führt  vom  Kursalon  unter  der  Wiener  Hochquellen- 
leitung hindurch.    Lohnender  ist  der  Fußweg  am  r.  Ufer,  vor  der 


110 


R.2.  —  K.S.105,109.     BRÜHL.  Umgebung 


Wasserleitung  1.  hinüber.  Besonders  schon  ist  der  vordere  tief  ein- 
geschnittene Teil  des  Tals,  die  Klause,  mit  kiefernbewachsenen 
schroffen  Kalkfelsen,  Anlagen  nnd  künstlichen  Ruinen.  Die 
Häuserreihe  an  der  Straße  heißt  Klausen.  Am  Ende  1.  oben  Ruine 
Mödling.  Dann  öffnet  sich,  25  Min.  von  Mödling,  der  Wiesen- 
grund der  Vorderbrühl  (Gasth.:  *Hot.  Hajek,  PI.  e,  80  Z.  von  3  K 
an;  *Zwei  Rahen,  PI.  f ;  Stein storfer's  Gasth.  z.  Gold.  Stern,  ein- 
facher; fürstl.  Meierei  mit  Kaffeehaus).  —  N.ö.,  15  Min.  oberhalb 
der  Vorderbrühl,  das  hübsch  gelegene  Hot.-ResL  Radetzky. 

Ton  der  Haltestelle  Vorderbrühl  zum  Husarentempel  3/4  St.  : 
jen seit  des  Gold.  Stern  1.  von  der  Fahrstraße  ab  (Husarentempel- 
gasse), Fahrweg  bis  zur  Kiesgrube,  dann  Fußweg  in  derselben 
Richtung  weiter.  Der  Husarentempel  (494m),  1813  vom  Fürsten 
Johann  Liechtenstein  errichtet,  der  hier  einige  bei  Aspern  gefallene 
Offiziere  seines  Husarenregiments  beerdigen  ließ,  krönt  den  Gipfel 
des  Kleinen  Anninger.  Weite  Aussicht  über  die  bewaldeten  Berge 
östl.  bis  zum  Leithagebirge. 

Endstation  der  elektr.  Bahn  ist  Hinterbrühl  (H.-Rest.  Helmstreit- 
mühle; H.  zur  Weintraube;  H.  Paulinenhof,  70  Z.  zu  3-5  Ä"),  von 
wo  man  den  Husarentempel  in  1  St.  erreicht:  an  der  Parkstraße 
eine  Orientierungstafel;  nach  7  Min.  1.  hinauf  zur  Gaadner  Straße; 
15  Min.  Eingang  ins  Kiental,  hier  1.  Wegweiser,  blaue  Wegemarken 
(eine  Abzweigung  1.  führt  nach  dem  Hexensitz). 

Lohnend  ist  eine  Wagenfahrt  (Zweisp.  15  K)  von  Hinterbrühl  über 
Gaaden  (3iöm)  in  21/?  8t.  nach  dei  Zisterzienser- Abtei  "Heiligenkreuz, 
mit  1150-87  erbauter,  Anfang  des  xiii.  Jahrh.  z.  T.  erneuter  Pfeil  erb  asilika 
(der  großartige  dreischiffige  Chor  aus  dem  xiv.  Jahrh.)  und  schönem  Kreuz- 
gang; im  Kapitelsaal  u.  a.  das  sehr  zerstörte  Grabmal  Friedrichs  des  Strei- 
tbaren (+  1246),  des  letzten  Babenbergers  (S.  21).  Restaur.  im  Klosterhofe. 
Motorpost  von  Heiligenkreuz  nach  Baden  s.  S.  114;  Fußgänger  (3  St.)  folgen 
den  gelben  Wegemarken  über  Siegenfeld  (355m) und  durch  das  Helenental. — 
Von  Heiligenkreuz  nach  Kaltenleutgeben  s.  S.  109. 

Auf  den  Anninger  (674m),  von  Mödling  2-2*/2  St.  (rote  WM.),  sehr 
lohnend:  von  der  HS.  Klausen  (s.  oben)  über  die  „Goldne  Stiegeu,  an  der 
„Breiten  Föhre"  (378m)  vorbei  zur  Wilhelmswarte,  auf  der  höchsten  Er- 
hebung des  Anninger -Plateaus,  mit  prächtiger  Aussicht.  N.w.  V«  St. 
unterhalb  am  Buchenbrunnen  das  bewirtschaftete  Anningerhaus.  Der  An- 
ninger ist  auch  von  Ghimpoldskirchen  (S.  112)  in  1^2  St.  zu  ersteigen. 


Von  Mödling  Zweigbahn  in  10  Min.  (für  80,  60  h  hin  n.  zu- 
rück) nach 

Laxenburg.  —  Gasth.,  alle  mit  Gartenwirtschaft:  Gold.  Kreuz 
(PI.  a),  12  Z.  zu  3-6  Z,  Stadt  Wien  (PI.  b),  5  Z.  zu  3-5  Z,  beide  Bahn- 
hofstraße; H.-Rest.  Hartmann  (PI.  c),  Parkstraße,  beim  Bahnüof; 
G-old.  S  tern  (PI.  d),  am  Johannesplatz.  — Erfrischungen  im  Parkkaffeehaus 
südl.  vom  Turnierplatz,  jenseit  des  Kanals. 

Der  Besuch  des  Parks  einschl.  der  Franzensburg  erfordert  172-2  St. : 
vom  Bahnhof  durch  die  Bahnhofstraße,  dann  r.  durch  die  Hofstraße  zum 
Schloßplatz.  Besichtigung  des  Neuen  Schlosses  und  der  Franzensburg 
y  Uhr  früh  bis  eine  Stunde  vor  Eintritt  der  Dämmerung;  zum  Eintritt 
lost  man  in  den  bei  beiden  aufgestellten  Automaten  Karten  (40  h).  Der 
Park  ist  frei  zugänglich.  Kahnfahrten  auf  dem  Großen  Teich  1-2  K  die 
Stunde,  mit  Fährmann  1  K  mehr. 


Wiens. 


LAXENBURGk      K.S.105.— 2.Ä.    111 


Dus  k.  k.  Lustschloß  Laxenbury  (/174m),  au  das  sich  ein  un- 
bedeutender Ort  anschließt,  liegt  auf  einem  alten  Jagdgrund  der 
Herzöge  von  Österreich.  Nach  der  Zerstörung  durch  die  Türken 
wurde  seit  1693  das  heutige  Alte  Schloß  erbaut,  das  aber  nur  bei 
Jagden  benutzt  wurde.  Das  Neue  Schloß  („  Blauer  Hof"),  ein  schlichter 


J-hrstfuius 


'  Tertmel  ;d 
Eintracht 


Bhf.MimciieiAdmT  2,8  "Sil.  m 


1  DianatempeL 
2  Fischerdorfel 
3  ForsOnezsterbriickd 
1  /  'ranz  7.- Bus  te. 
.  5  Ovtische  Brüche, 
6  Grotte,  und  SophierttaL 
1  jBofkircJie 

8  Farp/enteich,Sckured.Lust- 

9  Eäskadenbrücke  haus 

10  Zö\rr.nJ)rücke 

11  ZiLSthaiLS  im  Eichenhain, 

12  Marixinnejiijisels 

13  mttergrufl 

14  Rittcrsäulc 

15  Stapelplatz,  Sc/iif'fsbrückc 
l«  Theater 

17  Uhlefcldhaus 
Iß  Wasserfalle 


Ceo^r.Aiust  v  \\';t£ru>r  ä  Debea  ,Leip7ig 


zweigeschossiger  Bau  mit  weitläufigen  Nebengebäuden,  stammt  aus 
der  Zeit  Maria  Theresias  und  Josephs  II.  (um  1752  begonnen).  Der 
llaupteiiigang  ist  am  Schloßplatz  gegenüber  der  Pfarrkirche.  Nur 
wenige  Säle  werden  gezeigt. 

^  Prachtvoll  ist  der  1782  und  1798  neu  angelegte  *Park.  der 
mit  seinen  mannigfachen  Gehölzgruppen,  Einzelbäumen  und  frisch- 
grünen Rasenflächen,  seinem  inselreichen  See  und  den  verschiedenen 
Durchblicken  in  die  weite  Umgebung  als  eine  der  gelungensten 


112   R.  2.  —  K.  S.  105, 109.     BADEN.  Umgebung  Wiens. 

Schöpfungen  der  von  England  ausgegangenen  Landschaftsgärtnerei 
gelten  darf.  Bei  dem  ehem.  gräfl.  Uhlefeldschen  Hause  (PI.  17)  1. 
vorüber  gelangt  man  über  das  Schwechatfliißchen  zu  einem  Büsten- 
denkmal Franz'  I.  (PI.  4),  dann  1.  an  den  Großen  Teich  und  1.  weiter 
an  die  Fähre  (läuten  !),  mit  der  man  zu  der  auf  einer  Insel  gelegenen 
Franzensburg  übersetzt.  Der  im  neugotischen  Stil  1801-36  auf- 
geführte Bau  ist  reich  mit  Holzplafonds,  Vertäfelungen ,  Leder- 
tapeten, Schränken,  Tischen  des  xvi.  und  xvn.  Jahrh.  aus  älteren 
Schlössern  und  Klöstern,  mit  fürstlichen  Bildnissen  und  Zeremonien- 
bildern von  Joh.  Bapt.  und  Joh.  Nep.  Hoechle  und  andern  Malern 
aus  demAnfang  des  xix.  Jahrh.  ausgestattet.  —  Von  der  Franzens- 
burg geht  man  weiter  über  die  Brücken  zum  Turnierplatz,  dann 
am  Kanal  hin  (jenseit  der  Kaskadenbrücke  das  Park- Kaffeehaus) 
bis  zum  Wasserfall  (PI.  18)  und  über  die  Löwenbrücke  (PI.  10) 
beim  Alten  Schloß  vorbei  zum  Eingang  zurück. 


Die  S  ü  d  b  a  h  n  berührt  jenseit  Mödling  (20km)  Guntramsdorf, 
dann  das  weinberühmte  (21km)  Gumpoldskirchen (Gasth.  Bayrischer 
Uof;  Ratskeller;  Weinhaus  Rasser);  dahinter  ein  kurzer  Tunnel. 

27km  Baden.  —  Gasth.  :  *Sacher's  Hotel  (PI.  i:  A  2),  im  Helenen- 
tal (S.  113),  mit  Garten,  150  Z.  zu  5-10,  F.  1,  M.  5-7,  P.  15-20  .ST;  *Suk- 
füll1s  Gr.-H.  Grüner  Baum  (PI.  a:  E  2),  Renngasse,  Ecke  Theresien- 
gasse,  gut.  gelegen,  300  Z  von  5  E  an,  F.  1.50,  M.  6  Ä';  Bristol  (PI.  b: 
E  3),  Josephsplatz,  Hotel  garni,  neu,  75  Z.  zu  5-10,  F.  1.50  E;  Goldner 
Löwe  (PL  c:  E3),  Weilburggasse  1,  mit  Garten,  60  Z.  zu  4-6,  F.  1,  M.  4, 
P.  von  10  ii  an,  gelobt;  Stadt  Wien  (PI.  d:  E  3),  Hauptplatz,  40  Z.  von 
'ÖK  an,  F.  1,  M.  von  1  £70  an;  Goldner  Hirsch  (PI.  e:  E  2,3),  Haupt- 
platz 12;  Schwarzer  iiock  (PI.  f:  D  3),  Kaiser-Franz-Joseph-Str  56-, 
Schäferin  (PI.  g:  E  3),  Wassergasse  26,  64  Z.  zu  3-6  E,  F.  80  A,  M.  4,  P. 
9-12  ÜT;  H.  Brusatti  (PI.  h:  E  3),  Kaiser-Franz-Joseph-Sir.  15,  40  Z.  zu  3-6, 
F.  1.  M.  4,  P.  10  E;  Stadt  Baden  (PI.  k:  E  2),  Alleegasse  13,  30  Z.  zu 
3-4,  P.  6-10  K;  K  olb  e  (PI.  1 :  E  3),  Wassergasse  31,  70  Z.  zu  3-5  E,  F.  80  A, 
M.  2V-2  E. 

Pensionen:  Julienhof,  Franzensstr.  15  (PI.  E  F  2),  mit  Garten.  47  Z.,  P. 
von  12  E  an ;  Quisisana,  Elisabethstr.  65  (PI.  D  E  4),  40  Z.,  P.  8-13  E.  — 
Stadt.  Logierhäuser:  Herzoghof.  Mozarthof,  Theresienhof,  Elisenhof,  in  allen 
Z.  70-150  E  monatlich.  —  Heilanstalten:  Städtische  Bade-  und  Heilanstalt 
(PI.  1:  E  2),  im  Stadtpark;  Euranstali  Gutenbrunn  (PI.  5),  Schloßgasse; 
Sachets  Wasserheilanstalt  Helenental  (s.  oben). 

Restaurants  in  den  Gasthöfen;  im  Eurhaus  (S.  113);  Sauerhof,  Weil- 
burggasse 11  (PI.  C  D  3)  ;  Bahnhofs- Cafe"  und  Restaur. ,  heim  Babnpark  ; 
Gröger,  gegenüber  dem  Bahnhof.  —  Wein  im  Batzenhäusl,  beim  Theater 
(PI.  E  2). 

Cafes:  Eurhaus;  C.  Schopf,  Weilburggasse  5  (PI.  C  D  3);  C.  Francais, 
Hauptplatz  (PI.  E  3);  C.Fischer,  Kaiser-Franz-Joseph-Straße,  am  Joseph- 
platz (PL  E  3),  mit  Garten;  Doblhoff-Meierei,  im  Doblhoff^ark  (s.  unten). 

Post  und  Telegraph  (PI.  E  3),  Kaiser-Franz-Joseph-Str.  35. 

Bäder  (die  Schwefelbäder,  entweder  Einzelbäder  oder  Gesellschafts- 
bäder, in  denen  beide  Geschlechter  mit  Bademänteln  zusammen  baden, 
Bad  1-1.80  K):  Earolinen-  Frauenbnd  (PL  9);  Herzogs-  und  Antonsbad  (PL  6), 
auch  im  Winter  geöffnet,  Theresienbad  (PL  13).  alle  drei  in  der  Franzens- 
straße. —  Mineralschwimmbad  (PL  12),  Bergstr.  13  (Wasser  war  ine  23°  C.,  Bad 
80  A);  Doblhoff-Park  (PL  C  2,  3),  Schwimm-  und  Badeanstalt  mit  schwefel- 
freiem Flußwasser  (Bad  70  A),  u.  a. 


,,!,,,  l""« 


Umgebung  Wiens.  BADEN.  2.  Route.    113 

Kur-  und  Mlsiktaxk  (2  Tage  frei):  bis  3  Wochen  4Ä"  wöch.,  Saison 
23  oder  15  K.  —  Kürkonzerte  (1.  Mai-15.  Okt.)  3mal  tägl.  im  Stadtpark 
oder  im  Kurhaus.  —  Stadttheater  (PI.  E  2),  im  Sommer  auch  in  der 
unten  gen.  Arena.  —  Trabrennen  (PI.  jenseit  F  1,  2)  im  Juli  und  August. 

Droschken:  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  Einsp.  1  K,  Zweisp.  („Fiaker" 
2  K;  Gepäck  4ü  bzw.  60  h.  Nachts  die  Hälfte  mehr.  Für  Fahrten  in  d'e 
Umgegend  vgl.  den  Tarif. 

Elektrische  Bahnen:  1.  Südbahnhof  (PI.  F  3)-Kaiser-Franz-Joseph- 
Straße  (PI.  E  3)  -  Helenenstraße-Äa«ten*tein  (PI.  A  1 ;  3km  in  !/4  St. :  24  h).  — 
2.  Südbahnhof-  Franzensstraße  (PI.  FE  2;  Kurhaus)-  Alleegasse  -Josephplatz 
(PI.  E3;  12  /t,  in  12  Min.).  —  3.  Pelzgasse  (PI.  D  2,  3)-Soos  (2ü  h)-  Vbslau 
(S.  116 ;   5km,  30  h).  —  4.  Josephplatz  (PI.  E  3) -Wien  (Giselastraße)  ?.  S.  12. 

Stellagen  nach  der  Krainerhüite  von  Station  Rauhenstein  O/2  St.  ;  60  h). 

Baden  (241m),  Stadt  mit  22  000  Einw.,  an  der  Schwechat  zwischen 
den  Vorhöhen  des  Wiener  Waldes  hübsch  gelegen,  wird  jährlich 
von  30000  Badegästen  besucht.  Die  27-36°  C.  warmen  Schwefel- 
bäder (Aquae  Pannonicae)  waren  schon  den  Römern  bekannt.  Die 
Hauptquelle  (Römerquelle  oder  Ursprung;  PI.  14)  entspringt  am 
Fuß  des  Kalvarienbergs  aus  dolomitischem  Alpenkalk;  ein  34ml. 
verschlossener  Gang  (Trkg.  50  K)  führt  in  eine  geräumige  Höhle, 
wo  das  heiße  Wasser  in  einem  6m  tiefen  Kessel  gefaßt  wird  (täg- 
lich 7600  hl).  In  dem  schattigen  Stadtpark  (PI.  D  E  2;  Eingang 
gegenüber  dem  Theater)  hervorzuheben  das  städtische  Badehaus, 
1.  das  Kurhaus,  die  Trinkhalle,  die  oben  gen.  Arena  und  der  Un- 
dinenbrunnen,  von  J.  Kassin  (1903).  Das  Kaiser-Jubiläums-Stadt- 
theater  (PI.  E  2)  wurde  1909  von  Helmer  und  Fellner  erbaut.  Das 
Rollett-Museum  (PI.  16:  F  2)  enthält  u.  a.  die  Gall'sche  Schädel- 
sammlung (freier  Zutritt  im  Sommer  Do.  So.  3-6  Uhr).  Auf  dem 
Hauptplatz  (PL  E  3)  eine  Dreifaltigkeitssäule,  von  Stanetti  (1718). 

Ein  Kreuzweg  führt  in  y4  St.  auf  den  Kalvarienberg  (326m), 
mit  mehreren  Aussichtspunkten  (Moritzruhe,  Annahöhe,  Raimund- 
höhe; PI.  D  2).  Hübsche  Aussicht  auch  von  der  (^2  St.)  Theresien- 
warte(416m;  PI.  DEl;  unterhalb  das  Restaur.  Rudolfshof).— 
Am  Gaminger  Berg  das  Kaiser- Franz- Joseph- Museum  der  Nieder- 
österreichischen  Landesfreunde  (PI.  CD  1;  Zutritt  jederzeit  gegen 
40  /*);  beachtenswert  in  Saal  IV  die  Tauf-  und  Firmungsmünzen. 

Das  *Helenental,  ein  an  Naturschönheiten  reiches  Waldtal,  ist 
der  besuchteste  Spaziergang.  Den  Zugang  bilden  vom  Südbahnhof 
die  Kaiser-Franz-Joseph-Straße  und  Helenenstraße  (Straßenbahn 
Nr.  1,  s.  oben),  vom  Kurhaus  die  Bergstraße  (PI.  C  D  2),  mit  Villen 
r.  am  Hügelabhang,  und  die  Karlsgasse  (PI.  BC2).  Über  die 
Talmündung  führt  der  Aquädukt  der  Wiener  Hochquellenleitung. 
Weiterhin,  am  1.  Schwechatufer,  die  Dörfer  St.  Helena  und  Rauhen- 
stein  (Sacher's  Hotel,  s.  S.  112),  überragt  von  der  großen  Ruine 
Rauhenstein  (Wirtsch.;  lohnender  Ausflug,  Höhen  weg  durch  die 
Alexandrowitsch'schen  Anlagen,  von  der  Bergstraße  l/2  St.).  — 
Gegenüber  St.  Helena,  auf  dem  r.  Ufer  am  Fuß  des  Berges,  den 
die  große  Ruine  Rauheneck  mit  dreieckigem  Bergfried  und  Wirt- 
schaft krönt,  liegt  die  1820-25  durch  Jos.  Kornhäusel  erbaute  Weil- 


114   R.'2.  —  K.S. 105,109.     BADEN. 

bürg,  Schloß  des  Erzherzogs  Friedrich,  von  dem  ersten  Besitzer, 
Erzh.  Karl,  dem  Stammschloß  seiner  Gemahlin,  Prinzessin  Hen- 
riette von  Nassau- Weilburg,  nachgebildet.  Oberhalb  derWeilbnrg 
hübsche  Anlagen ,  die  sich  an  der  Villa  des  Erzh.  Eugen  vorbei  bis 
zur  Hauswiese  (Cafe)  und  znr  kleinen  Ruine  Scharfeneck  hinziehen. 
Jenseit  Rauhenstein  schloß  früher  ein  Felsen,  der  ürtelstein 
(72  St.  von  Baden),  das  Tal ;  seit  1827  führt  ein  Tunnel  hindurch ; 
von  beiden  Seiten  führen  Pfade  hinauf,  oben  hübscher  Blick  in  das 
dichtbewaldete  Tal  (Cafe  Jammer-Pepi).  Weiter  die  Cholerakapelle, 
dann  (1  St.  vom  Ende  der  Straßenbahn)  die  Alte  und  die  Neue 
Krainerhütte  (Stell wagen  s.  S.  113),  alle  drei  mit  gutem  Restaurant. 

Von  Baden  nach  Heiligenkreuz,  13,6km,  Motorpost  3  mal  tägl. 
in  1  St.  für  1  TT  40;  Abfahrt  bei  der  Post  (PL  E  3).  —  Die  Straße  führt  durch 
das  Schwechattal:  3,6km  Rauhenstein,  6,2km  Cholerakapelle,  8,2km  Neue 
Krainerhütte,  s.  oben ;  10,4km  Sattelbach  (nach  Klausen-Leopoldsdorf  s.  unten). 
Weiter  nördl.  durch  das  Sattelbachtal  nach  (13,6  km)  Heiligenkreuz  (S.  110). 

Von  Baden  nach  Kl  ausen-Leopoldsdorf,  23,skm,  Motorpost 
2mal  tägl.  in  23/4  St.  für  2Ä"30.  Bis  (10,4km)  Sattelbach  s.  oben.  14,9km 
Mayerling ,  ein  jetzt  in  ein  Karmeliterin aenkloster  umgewandeltes  Jagd- 
schloß, in  dem  am  30.  Jan.  1889  Kronprinz  Rudolf  starb.  —  16,9 km  AUand 
(350m;  Gasth. :  Lamm),  Dorf  mit  1700  Einw.  x)i  St  südwestl.  eine  Volks- 
heilstätte für  Lungenkranke.  1  St.  östl.  Heiligenkreuz  (S.  110).  —  23,skm 
Klausen-Leopolds dorf  (375m;  Gasth.:  Drei  Linden),  mit  Holzklause. 

Auf  das  i:Eiserne  Tor  {Hoher  Lindkogel,  831m),  den  höchsten  Berg 
der  Umgebung,  von  Baden  in  3  St.,  sehr  lohnend:  vom  Bahnhof  (blaue 
WM.)  zum  Jägerhaus  im  Weichseltal  V/4  St.,  dann  in  l3/4  St.  zum  Gipfel, 
mit  Touristenhaus  (Restaur.)  und  Aussichtsturm.  —  Auch  von  der  Krainer- 
hütte (s.  oben)  und  von  Merkenstein  (S.  116)  führen  markierte  Wege  in  IV2  St. 
auf  den  Hohen  Lindkogel. 

21/4  St.  n.  von  Baden  (rote  WM.)  der  Anninger  (S.  110). 


Die  fruchtbare  Ebene  des  Marchf  el  ds  im  O.  von  Wien,  zwischen  dem 
1.  Ufer  der  Donau  und  dem  r.  Ufer  der  March,  war  mehrmals  Schauplatz 
bedeutungsvoller  Schlachten.  Schon  die  Römer  kämpften  hier  gegen  die 
Markomannen  und  Quaden  (S.  21)  126'J  schlug  König  Ottokar  II.  von 
Böhmen  bei  Kroissenbrunn  den  König  Bela  IV.  von  Ungarn,  verlor  aber  am 
26.  August  1278  gegen  Rudolf  von  Habsburg  bei  Dürnkrut  Schlacht  und 
Leben  (S.  21).  Am  21./22.  Mai  1809  erlitt  Napoleon  I. ,  der  nach  der 
Kapitulation  Wiens  über  die  Insel  Lobau  zum  1.  Donauufer  übergegangen 
war,  bei  Aspem  und  Eßling  seine  erste  Niederlage  durch  den  Erzherzog 
Karl.  Nach  wechselreichen  mörderischen  Kämpfen  gelang  es  am  zweiten 
Tage  dem  Erzherzog  mit  der  Fahne  in  der  Hand  Aspern  nochmals  zu  er- 
stürmen und  durch  Artillerie  Massenfeuer  die  Franzosen  zum  Rückzug 
über  die  Donau  zu  zwingen.  Die  Österreicher  verloren  mit  23310  Toten 
und  Verwundeten  fast  ein  Drittel,  die  Franzosen  mit  44373,  einschl.  der 
Gefangenen,  fast  die  Hälfte  ihrer  am  Kampf  beteiligten  Mannschaften. 
Man  besucht  das  Schlachtfeld  mit  der  S.  12  gen.  Dampftrambahn.  Die 
Stelle  der  Entscheidung  bezeichnet  ein  steinerner  Löwe  von  Fernkorn. 

Schlachtfeld  von   Wagram  (19  km  n.ö.  von  Wien)  s.  S.  335. 


115 


3.  Der  Schneeberg. 


Der  *Schneeberg  ('2075m),  ein  nach  allen  Seiten  schroff  abfallender 
Kalkbergstock,  mit  tief  einschneidenden  Gräben,  liegt  60km  südwestl.  von 
Wien  und  wird  Stidl.  durch  das  II  dlental  (S.  119)  von  der  Raxalpe  (S.  12U) 
beschielen.  Er  ist  der  höchste  15erg  Nieder-Österreichs  und  der  letzte 
[ipfel  der  österreichischen  Alpen  vor  ihrem  Einbruch  am  Wiener 
Ti.  —  Mit  der  Eisenbahn  ist  üer  Schneeberg  von  Wien  bequem  in 
einem  Tage  zu  besuchen. 

a.  Aspanger  Bahn  von  Wien  über  Sollenau  (  Wiener- Neustadt, 
Aspany). 
m.  Reibungsbahn  bis  Tuchberg,  von  da'Zahnstangenbahn  bis  zum 
Gipfel  (nur  Mitte  Mai  bis  Anfang  Oktober).  Fahrzeit  4  St.  Fahrpreis 
11 K (II.  Kl.),  6JT90(III.  Kl.) ;  hin  und  zurück  (3  Tage  gültig)  18  JT,  11 K 80; 
werktags  Rückfahrkarten  (ö  Tage  eültig)  mit  ^littagsmahl  (12  Uhr)  im 
11  »i  11  )chschneeberg  16.fi:  50,  12  TT  30. 

Win  s.  S.  2.  Abfahrt  vom  Aspangbalmliof  (I.  PI.  F  G  5)  oder 
vom  Hauptzollamt  (I.  PI.  F  4;  Anschluß  an  die  Stadtbahn,  S.  11).— 
Die  Bahn  führt  durch  dan  XI.  Bezirk  Simmering  nach  (8km)  HS. 
Zentralfriedhof  (S.  92).  —  18km  Biedermannsdorf,  20  Min.  nördl. 
von  Laxenburg  (S.  110).  —  25km  Traiikirchzn ,  mit  Artillerie- 
Kadettenschule,  auch  Station  der  elektr.  Kleinbahn  von  Wien  nach 
Baden  (S.  12).    Über  die  Schwschat. 

41km  Sollenau  (235m;  Gasth.:  Schwarzer  Adler),  Dorf  mit 
2300  Einw.,  Knotenpunkt  der  Lokalbahn  Ebenfurth  -Wittmanns- 
dorf (S.  116),  20  Min.  östl.  von  dem  gleichnam.  Bahnhof  der  Süd- 
bahn  (S.  117).  Unsere  Bahn  teilt  sich:  südwestl.  nach  Puchberg, 
südl.  über  (2km)  Felixdorf  (S.  117)  nach  (11km)  Wiener- Neustadt 
(Aspang;  S.  117). 

An  der  Puchberger  Strecke  folgt  (48km)  Steinabrückl  (S.  116). 
—  54km  Fi3chau  (281m;  Gasth.:  Zur  Schneebergbahn,  Haberler), 
mit  Thermalbad,  Schloß  und  Militär-Unterrealschule;  Knotenpunkt 
der  Bahn  von  Wiener-Neustadt  nach  Puchberg  (S.  1 18).  Zweigbahn 
nach  (6km)  Wöllersdorf  (S.  116).  —  59km  Winzendorf.  20  Min. 
n.w.  das  Whs.  Teichmühle;  nahebei  auf  einer  Anhöhe  die  große 
Burgruine  Emmerberg.  —  65km  Willendorf;  Zweigbahn  nach  (12km) 
Neunkirchen  (S.  121).  —  Die  Bahn  tritt  in  das  Gebirge  und  führt 
ansteigend  unter  den  Südabstürzen  der  Hohen  Wand  (1002m)  nach 
(73km)  Grünbach  (557m;  Bahnrest.).  —  Jenseit  der  (77km)  HS. 
Griinbach-Klaus  (678m)  hinab  über  Pfennigbach  nach 

83km  Puchberg  (582m;  Bahnrest.;  Gasth.:  H.  Schneebergbahn, 
am  Bahnhof,  40  Z.  zu  3-5  K,  gut;  //.  Stich;  Schwarzer  Adler),  einem 
hübsch  gelegenen  Markt  mit  Burgruine,  w.  vom  Schneeberg  über- 
ragt.—  Hier  beginnt  die  Zahnstangenbahn  (H/4  St.,  größte  Steigung 
200/0;  1.  sitzen).  —  84km  HS.  Schneeberg dör fei  (612m);  20  Min. 
w.  das  Dorf.  Nun  ansteigend  durch  das  Hengsttal  zur  (86km)  HS. 
Hauslitzsattel  (849m),  mit  schönem  Rückblick  auf  Puchberg.  — 
Weiter  am  KaltwaM-rsattel  (1329m)  vorbei  zur  (91km)  HS.  Baum- 


116    R.3.  —  K.S.115,230.    LEOBERSDORF.     Der  Schneeberg. 

gartner  (1400m),  '20  Min.  n.ö.  vom  Baumgartnerhaus  (S.  118);  dann 
stark  ansteigend  und  durch  zwei  Tunnels  zur  Endstation 

93km  Hochscbneeberg  (1795m),  mit  dem  *Hot.  Hochschnee- 
berg (15.  Mai-30.  Sept. ;  60  Z.  zu  4-12,  F.  1.50,  M.  5-6,  P.  12-15  K). 
Schöne  Aussicht  von  der  Terrasse;  etwas  oberhalb  das  EJisabeth- 
kirchlein,  1901  erbaut.  Von  hier  r.  um  den  Waxriegel  (1884m) 
herum  (Besteigung  vom  Hotel  in  20  Min.)  auf  der  Kaiser-Franz- 
Joseph-Promenade  entweder  r.  zum  (li/4  St.)  Kaiserstein  (2061m), 
mit  der  offnen  Fischerhütte  (im  Sommer  So.  Erfr.)  oder  1.  zum 
(1^4  St.)  Klosterwoppen  oder  Alpengipfel  (2075m;  vom%einen  zum 
andern  Gipfel  20  Min.).  Herrliche  *  Aussicht,  westl.  bis  zum 
Dachstein. 

b.   Südbahn  von  Wien  über  Wiener-Neustadt. 

93km.  Südbahn  bis  Wiener- Neustadt,  weiter  Aspanger-  und  Schnee- 
bergbahn.  Fahrzeit  4  St.  Fahrpreise:  Wien- Wiener-Neustadt  Schnellzug 
bK  10,  3K  80,  2K  10.  Pers<  nenzug  3 #90,  3K,  1  K  90;  von  Wiener-Neu- 
stadt auf  den  Schneeberg  8  #20  (II.  Kl  ),  5 #40  (III.  KJ.),  hin  und  zurück 
13  #30,  8  #80.  Wagenwechsel  in  Wiener  -Neustadt ;  von  Wien  keine 
direkten  Fahrkarten.  —  Außer  der  Südbahn  auch  Aspanger  Bahn  von 
Wien  über  JfolleDau  nach  (52km)  Wiener-Neu:  tadt  (vg).  R.  3a). 

Von  Wien  bis  Baden  (27 'km)  s.S. 108-112.  R.  die  Ruinen  Rauhen- 
stein und  Rauheneck  (S.  113);  1.  die  weite  mit  Dörfern  übersäte 
Ebene,  vom  Leithagebirge  begrenzt.  —  31km  Vöslau-  Qainfam 
(248m;  Gasth.:  *Bellevue,  */4  St.  vom  Bahnhof,  100  Z.  von  4  K  an, 
F.  1.50,  M.  4üT;  *Hallmayer;  Jägerhorn;  Vöslauer  Hof;  elektr.  Bahn 
nach  Baden  s.  S.  113),  besuchter  BadeoTt  mit  4000  Einw.  und  be- 
deutendem Weinbau.  Der  große  Teich,  durch  eine  Thermalquelle 
(24°  0.)  gespeist,  hat  ein  großes  und  ein  kleines  Wasserbecken  zum 
Schwimmen,  die  in  einem  Wasserfall  (mit  Douchen)  ablaufen. 

10  Min.  w.  von  Vöslau  das  hübsch  gelegene  Dorf  Gainfarn  (Gasth.: 
Eirsch),  mit  Wasserheilanstalt.  —  174  St.  n.w.  Schloß  und  Ruine  Merken- 
stein, mit  Wirtschaft.     Von  hierauf  das  Eiserne  Tor  IV2  St.,  s.  S.  114. 

33km  Kottingbrunn,  mit  Hindernis-Rennbahn.  —  Bei  (34km) 
Leobersdorf  (261m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Schwarzer  Adler)  zeigt  sich 
r.  der  Schneeberg  (s.  oben);  2km  ö.  Schönau,  mit  Park.  Nach 
St.  Polten  s.  S.  125. 

Von  Leobersdorf  nach  Gutenstein,  37km,  Eisenbahn  in 
IV2  St.  Die  Bahn  zweigt  jenseit  (3km)  Wiitmannsdorf  (S.  125)  von  der 
St.  Pöltener  1.  ab  und  wendet  sich  über  (7km)  Matzendorf  in  das  freund- 
liche Piesting  -  Tal.  —  11km  Steinabrückl  (S.  115).  —  13km  Wbllersdorf. 
Zweigbahn  nach  (6km)  Fischau  (S.  115).  —  20km  Ober  -  Piesting  (351m; 
Gasth.  bei  Reisinger).  25  Min.  s.  die  ansehnliche  Burgruine  Starhemberg, 
einst  Sitz  Friedrichs  des  Streitbaren.  —  32km  Pernttz  (429m ;  Gasth.  : 
Schwarzer  Adler).  lfe  St.  n.w.  Muckendorf  (zur  Steinwandklamm  8.  S.  125). 
—  37km  Gutenstein  (467m ;  Gasth. :  Gold.  Löwe,  Z.  2-4  K,  Bär),  hübsch  ge- 
legener Markt  (25  Min.  w.  vcm  Bahnhof) ;  schöne  Aussichten  von  der  Ruine 
Gutenstein  (580m),  sowie  vom  grafl.  Hoyos'schen  Park  und  vom  (3/*  St.) 
Mariahilfer  Berge  (705m;  Whs.).     Zum  Gasth.  zur  Singerin  s.  S.  119. 

Von  Wittmannsdorf  führt  eine  Bahn  über  (3km)  Sollenau  (Station 
der  Aspanger  Bahn,  S.  115)  nach  (15km)  Ebenfurth  (Gasth.:  Gold.  Hirsch, 


Der Schneeherg.   WIENER-NEUSTADT.   K.  8. 1 15J30.—3.  Tl.  117 

Z.  von  60  h  an),  einem  gewerbreichen  Städtchen  mit  altem  Schloß,  Kreu- 
»ungspunkt  der  Lokalbahn  Wien-Pottendorf-Wiener-Neustadt  (S.  108).  — 
Von' hier  nach  Ödenburg  und  Raab  s.  Baedekers  Österreich-Ungarn. 

39km  SoMenau-Südbahn.  Station  der  Aspanger  Bahn  s.  S.  115. 
—  40km  Felixdorf,  am  Beginn  des  Steinfeldes,  mit  Artillerie- 
Schießplatz. 

49km  Wiener-Neustadt.  —  Südbahnhof  (PI.  A4;  gutes  Restaurant), 
auch  für  Aapang,  an  der  W.-Seüe  der  Stadt;  westl.  nahebei  der  Schnee- 
benjbahnhof  nach  Fischau-Puchberg.  —  Gasth.:  Gold.  Hirsch  (PI.  a:  B  4), 
Neunkirchnerstr.;  Gold.  Kreuz  (PI.  b:  C  3),  Wiener  Str.  12:  Ungar. 
Krone  (PI.  c :  C  3),  Ungargasse  9 \  Weißes  RößKPl.  d:  B  3,  4),  Haupt- 
Pl.tz  3,  Z.  2-3  K.  —  Cafäs:  Lehn,  Wiener  Str.  10  (PI.  B  C  3),  unweit  des 
Hauptplatzes  •,  Stadler,  gegenüber  dem  Südbahnhof  (PI.  A  4).  —  Post  und 
Tii.niKAPH  (PI.  3:  B  3),  am  Pfarrplatz.  —  Dboschken:  vom  Bahnhof  in 
die  Stadt  eiusp.  1  K,  zweisp.  1  K  50-,  nachts  1  K  50  oder  2  K  25. 

Wiener-Neustadt  (280m),  Stadt  mit  31  000  Einw.,  Geburtsort 
Kaiser  Maximilians  I.  (1459;  f  1519),  nach  dem  Brande  von  1834 
neu  aufgebaut,  ist  als  Fabrikstadt  für  Lokomotivenbau,  Eisen- 
und  Lederwaren  usw.  von  Bedeutung. 

Vom  Südbahnhof  (PI.  A  4)  gelangt  man  geradeaus  durch  die 
Bahn-  und  Burggasse  zu  der  (10  Min.)  ehem.  herzogl.  Burg  der 
Babenberger,  Ende  des  xu.  Jahrb..  gegründet,  1457-75  von  Kaiser 
Friedrich  III.  umgestaltet,  seit  1752  Sitz  der  von  Maria  Theresia 
gestifteten  k.  u.  k.  Theresianischen  Militärakademie  (PI.  C  4 ;  450  Zög- 
linge). In  der  spätgot.  Schloßkapelle  (Zutritt  nach  Anmeldung  im 
Akademie-Kommando,  im  Hof  geradeaus  die  Freitreppe  hinauf)  drei 
prachtvolle  gemalte  Fenster  von  1479,  das  mittlere  mit  Bildnissen 
Kaiser  Maximilians  I.  und  seiner  beiden  Gemahlinnen,  oben  Taufe 
Christi;  am  Hochaltar  eine  treffliche  Erzstatue  des  h.  Georg  aus 
dem  xv.  Jahrh.  (unter  dem  Hochaltar  ist  die  Gruft  des  Kaisers,  vgl. 
S.  183),*  an  der  N.-Wand  ein  Tonrelief,  Erzherzog  Maximilian  III. 
die  Jungfrau  anbetend,  aus  dem  xvi.  Jahrhundert.  Im  Hofe  über 
dem  Eingangs-Torweg  die  Wappentafel  Kaiser  Friedrichs  III.  mit 
107  z.  T.  erfundenen  Wappen  und  seinemWahlspruch :  A.  E.  I.  O.  U. 
(„Austria  erit  in  orbe  ultima"  oder  „Austriae  est  imperare  orbi 
universo");  unten  sein  Standbild  von  1453.  In  dem  öffentlichen 
Garten  ein  4m  h.  Erzstandbild  der  Kaiserin  Maria  Theresia  (PI.  C  4), 
von  Gasser  (1862),  und  ein  Denkmal  für  die  vor  dem  Feinde  ge- 
bliebenen Zöglinge  der  Akademie. 

In  der  spätgot.  Neuklosterkirche  (PI.  C  4)  hinter  dem  Hochaltar 
das  Denkmal  der  Gemahlin  Friedrichs  III.,  Eleonore  von  Portugal 
(f  1467),  von  Nie.  Lerch.  Die  Stiftsbibliothek,  mit  alten  Minia- 
turen, und  die  Kunstsammlung  mit  altdeutschen  Bildern,  Elfen- 
beinschnitzereien, Majoliken  und  andern  Merkwürdigkeiten  sind 
beachtenswert  (Anmeldung  beim  Kustos). 

Die  Liebfrauenkirche  (PI.  B  3  ;  Schlüssel  in  derPropstei  gegen- 
über), mit  8pätroman.  Schiff  aus  dem  xni.,  Chor  u.  Querschiff  (spät- 
got.) aus  dem  xv.  Jahrh.,  und  zwei  1899  neu  aufgeführten  Türmen, 
enthält  interessante  Skulpturen  (u.  a.  an  den  Pfeilern  des  Mittel- 


118   U.3.—K.S.  115,230.  WIENER-NEUSTADT.   DcrSchrueberg* 

schiffs  zwölf  bemalte  Apostelstatuen  aus  dem  xv.  Jahrh.  in  der  Art 
des  Veit  S  toß;  an  dem  Pfeiler  gegenüber  der  Kanzel  b.  Sebastian, 
Ende  des  xiv.  Jahrb.)  und  Grabsteine,  im  Chor  r.  das  Kenotaph 
des  Kardinals  Khlesl  (f  1630),  Ministers  des  Kaisers  Matthias.  — 
Am  N.-Ende  der  Wiener  Straße  das  Städtische  Museum  (PI.  2:  G  2; 
Besichtigung  jederzeit  nach  Anmeldung  im  Bürgermeisteramt  im 
Rathaus,  PI.  B  4),  mit  dem  Stadtarchiv  (Urkunden  vom  xin.  Jahrb. 
an),  dem  sog.  Corvinusbecher  (aus  vergoldetem  Silber  mit  Email, 
ungarische  Arbeit  von  1462,  0,82m  hoch),  alten  Codices,  darunter 
ein  Evangelienbuch  von  1325,  Waffen,  vorgeschichtlichen  und 
römischen  Altertümern,  Sammlung  des  Bürgerkorps  u.  a.).  —  In 
dem  noch  recht  schattenlosen  Kaiser-Franz- Joseph- Yolkspark  die 
Spinnerin  am  Kreuz  (PI.  jenseit  C  1),  ein  aus  dem  Ende  des 
xiv.  Jahrh.  stammendes,  1897  stark  erneutes  gotisches  Stein- 
bildwerk. 

Von  Wiener-Neustadt  nach  Aspang,  35km,  Eisenbahn  in 
1V4  St.  (Wien- Aspang,  87km,  in  3  St.  für  7  .£"60,  4  K  60,  2  £50).  —  8km 
Klein- Wolker sdorf.  —  13km  Pitten,  mit  Schloß  und  Park.  —  17km 
Seebenstein  (350m  5  Gasth. :  Fuchs),  überragt  von  der  großen  fürstl.  Liechten- 
stein'schen  Barg  d.  N  (480m;  72  St.).  —  22km  Scheiblingkircren.  1  St.  ö. 
Ruine  und  Schloß  Thernberg.  —  27km  Fdlif.z-  Grimmens) ein.  ll/2  St.  s.o. 
Burgruine  Tt>omasbery ;  50  Min.  s.w.  das  Sanatorium  Grimmenstein  (700m; 
52  Z.  zu  4-10,  P.  o.  Z.  12  K).  —  35km  Aspang  (474m;  Bahnrest.).  74  St. 
südl.  der  freundliche  Ort  Ober-Aspang  (506m;»  Gasth. :  Gold.  Löwe,  Gold. 
Hirsch).  Von  hier  auf  den  Wechsel  (1738m)  5-6  St..  W.  führt  von  Aspang 
eine  Poststraße  über  Feistritz  nach  (13km)  Kirchberg  am  Wechsel  (577m; 
Gasth.  zur  Linde),  mit  der  Hermannhöhle,  einer  großartigen  Tropfstein- 
höhle (Besichtigung  172-2  St.,  Eintr.  1  K).  Von  Kirchberg  Straße  über 
das  alte  Schloß  Kranichberg  nach  (272  St.)  Gloggnitz  (S.  121).  Post  von 
Aspang  nach  Friedberg  s.  S.  248. 

Von  Wiener-Neustadt  nach  Meidling  s.  S  108;  —  nach  Schloß  Forchlen- 
slein  und  Ödenburg  s.  Beedekers  Österreich-Ungarn. 

Die  Schneebergbahn  führt  von  Wiener-Neustadt  (beson- 
derer Bahnhof,  vgl.  S.  117)  westl.  durch  das  Steinfeld  nach  (55km) 
Fischau,  wo  sie  sich  mit  der  von  Sollenau  kommenden  vereinigt-, 
weiter  s.  S.  115. 


c.   Zu  Fuß  von  Payerbach. 

Für  Fußgänger  führt  der  kürzeste  und  lohnendste  Weg  von 
Payerbach  (Station  der  Semmeringbahn,  S.  121)  in  5*/2  St.  auf  den 
Schneeberg.  Vom  Bahnhof  r.  steil  aufwärts  zum  (V4  St.)  Schnee- 
dörfl,  durch  Wald  (rote  WM.)  in  die  (^2  St.)  Eng ,  zwischen 
Feuchter  und  Saurüssel,  auf  dem  Mariensteig  hinan,  dann  längs 
der  Gahnsriese  (Holzriese  in  steiler  Schlucht)  empor  zum  (IV4  St.) 
Lakaboden  (1180m;  Sommer-Whs.).  Nun  geradeaus  hinauf  auf 
dem  Pürschhofweg,  dann  1.  über  die  Alpelleiten  und  den  (1  St.) 
Krummbachsattel  (1310m)  zum  (20  Min.)  Baumgartnerhaus  (1438m ; 
gutes  Gasth. ,  auch  im  Winter  offen,  70  Betten  zu  4  K  50),  auf  steiler 
Halde  an  der  S. -Abdachung  des  Schneebergs.  Von  hier  auf  dem 
Fischersteig  (grüne  WM.)    über  die  Kuhplacke,  um  die  Kuppe  des 


Höllental.  REICHENATJ.     K.  8. 115,230.-4.  R.    119 

Waxriegels  1.  herum  (Schneeberghotel  bleibt  r.)  in  l^-l^St. 
zum  Damböck ha us  am  Ochsenboden  (1802m;  im  Sommer  Erfr.); 
dann  entweder  r.  (grüne  WM.)  zum  (1  St.)  Kaiserstein ,  oder  1. 
(gelbe  WM.)  zum  (1  St.)  Klosterwoppen  (S.  116). 


4.  Das  Höllental.    Die  Raxalpe. 

Das  von  der  Schwärzet  durchflos^ene  "Höllental  scheidet  den  Schnee- 
berg  (S.  115)  nördl.  v<  n  der  Raxalpe  südlich. ..  Die  'Raxalpe  (2008m),  nach 
dem  Sehueeberg  der  höchste  Berg  in  Nieder-Österrehh,  i.et  ein  nach  allen 
Seit»  n  schroff  abfallendes  Kalksteinpl;  teau,  mit,  zahlreichen  Kuppen  und 
Kesseln  und  interessanter  Flora.  Die  höchsle  Erhebung  ist  die  Heukuppe 
(2008m),  an  der  SW.-Seite  ;  in  der  Mitte  des  Plateaus  die  Scheibwaldhöhe 
(i944m);  Östl.  gejjen  das  Höllental  der  Grünschacher  mit  der  Pre'.ner  Wand 
and  dem  Jakohskvgel. 

a.  Das  Höllental. 

Post  von  Payerbach  über  (2km)  Reiehenau,  (6km)  llirschwang,  (17km) 
Singerin  nach  (23km)  Sc-hwarzau.  2mal  tägl.  in  4l/4  St.  für  2if40;  bis  zur 
Singerin  in  372  St.  für  2  K.  —  Von  Payerbach  nach  Reiehenau  Einsp.  2, 
Zweisp.  3  üf,  Omn.  60  A;  Zweisp.  bis  zur  Singerin  und  zurück  15  K. 

Payerbach  (494m),  Station  der  Semmeringbahn,  s.  S.  121.  — 
Die  Straße  in  das  Höllental  führt  westl.  durch  das  Tal  der  Schwarza 
nach  (2km)  Reiehenau  (485m),  einer  beliebten  Sommerfrische  in 
geschützter  Lage,  mit  1200  Einw.,  vielen  Villen,  Logierhäusern  und 
hübschem  Park.  Gasth. :  *H.  Fischer,  mit  Garten,  93  Z.  zu  3-6,  M.4, 
P.  von  10  K  an;  *H.  Talhof,  20  Min.  hoher  nördl.,  134  Z.  zu  2-5  K, 
halbwegs  die  Wasserbeil-  und  Kuranstalt  Rudolfsbad  ;  Anker;  Kraft; 
Hochwartner.   Auf  den  Grünschacher  s.  S.  120. 

Die  Straße  führt  weiter  an  dem  Park  des  kaiserl.  Schlosses  Wart- 
holz und  dem  Schloß  Hinterleiten,  einer  Stiftung  des  Frhrn.  v.  Roth- 
schild für  invalide  Offiziere,  vorbei.  L.  mündet  das  Preintal  (nach 
Edlach-Prein  s.  K.4b).  —  6km  Hirschwang  (494m;  Gasth.:  Fink). 
Gleich  oberhalb  treten  die  Felswände  dicht  zusammen;  das  *Höllen- 
tal  beginnt.  Die  Straße  überschreitet  mehrfach  die  Schwarza.  — 
10km  Kaiserlrunn  (537m;  Gasth.),  mit  dem  Wasserbehälter  des 
■rbrunnens,  der  stärksten  Quelle  der  Wiener  Hochquellenleitung. 
Die  nun  folgende  Strecke  des  Tals  ist  besonders  malerisch.  Zweimal 
über  die  Schwarza  zum  (12km)  Touristenheim  Weichtal  (542m).  — 
1  4  St.  weiter  zeigt  1.  ein  Handweiser  in  das  *Große  Höllental  (Whs. 
am  Eingang),  einen  großartigen  Gebirgskessel,  von  den  Felsmauern 
der  Loswand  (1.)  und  des  Kloben  (r.)  eingeschlossen,  im  Hintergrund 
1.  der  Losbühel  (häufig  Gemsen  zu  sehen).  Guter  Überblick  bei  dem 
großen  Stein  auf  der  Wiese,  10  Min.  vom  Eingang. 

Die  Straße  führt  weiter  am  (15km)  Weinzettel-  Whs.  (550m)  vor- 
bei zum  (17km)  Gasthaus  zur  Singerin  (576m;  21  Z.  zu  1.20-3  AT), 
an  der  Mündung  der  Naß  in  die  Schwarza  malerisch  gelegen. 

Von  der  cingerin  Poststraße  über  die  Voümühle  nach  (6km)  Schwartau 
im  Gebirge  (618m  j  Gasth.:  Singer).  —  Von  der  Voismühle  Postslraße  n.ö. 
nach  (20,5  km)  Gutenstein  (S.  116). 


120    R.4.  —  K.S. 115,230.     RAXALPE. 

Von  der  Singerin  nach  Kapellen,  6x/2  St.,  lohnend.  Fahrstraße 
w.  durch  das  malerische  Naßtal  zum  (V2  St.)  Reifhof  (Whs.)  und  O/4  St.) 
Oberhof  (Hl8m 5  Gasth. :  Post);  dann  in  engem  Tal  nach  (50  Min.)  Naßwald 
(710m;  Gasth.:  Post),  einer  weit  zerstreuten  Ortschaft.  %  St.  weiter  südl. 
das  Binder -Whs.  (854m),  in  prächtiger  Lage  am  Talende.  Durch  schönen 
Wald  steil  hinan  in  1  St.  zum  Naßkamm  (1206m),  Sattel  zwischen  Raxalpe 
und  Schneealpe,  und  hinab  über  Altenberg  nach  (2  St.)  Kapellen  (S.  230). 

b.  Die  Raxalpe. 

Post  von  Payerbach  über  (2km)  Reichenau  und  (6km)  Edlach  nach 
(10km)  Prein,  mehrmals  tägl.  in  I1/2  St.  für  1  #20.  Einsp.  6,  Zweisp.  8  K, 
Hotelomnibus  1  KM).  —  Ausführliche  Angaben  über  die  Raxalpe  s.  Baedekers 
Südbayern  etc. 

Von  Payerbach  auf  die  Heukuppe,  53/4  St.  —  Yon 
Payerbach,  Station  der  Semmeringbalm  (S.  121),  Fahrstraße  durch 
das  Schwarzatal  bis  Wartholz  s.  S.  119.  Unsere  Straße  zweigt  hier 
s.w.  ab  ins  Preiner  Tal  nach  (6km)  Edlach  (580m ;  Gasth. :  *Ed- 
lacher  Hof,  100  Z.  zu  3-5,  P.  9-11  K;  H.  Rax),  Sommerfrische  mit 
390  Einw.  Fahrstraße  südl.  nach  dem  (3  St.)  Semmeringhotel  (S.  122). 
—  Weiter  nach  (10km)  Prein  (689m  ;  Gasth. :  H.  Pr  einerwand,  40  Z. 
zu  2,  M.  3,  P.  8  K,  gut;  Kaiserhof;  Eggt),  Sommerfrische  in  wal- 
diger Umgebung,  am  Fuß  der  Raxalpe.  —  Nun  nach  dem  (l*/4  St.) 
Preiner  Gscheid  (1079m;  5  Min.  vorher  Gasth.);  hier  r.  auf  fahr- 
barem Wege  in  den  Siebenbrunnkessel  bis  zur  (1  St.)  Halterhütte 
(1317m),  dann  den  bequemen  Schlangenweg  hinan  zum  (1  St.)  Karl- 
Ludwig-Haus  (1803m;  gutes  Whs.),  mit  schöner  Aussicht.  Weiter 
über  Grasboden  an  der  Lackenhof erhütte  (1935m)  vorbei  auf  die 
(%  St.)  Heukuppe  (2008m),  den  höchsten  Gipfel  der  Raxalpe,  mit 
weiter  herrlicher  Aussicht. 

Von  Reichenauaufden  Grünschacher,  5  St.  —  Reichenau 
s.  S.  119.  Im  Schwarzatal  bis  zur  (20  Min.)  Abzweigung  der  Straße 
ins  Preiner  Tal  (S.  119),  jenseit  der  Brücke  1.  bergan  (rot-blaue  WM.) 
zum  (1  St.)  Knappendorf  (823m;  Gasth.:  Knappenhof),  dann  auf 
dem  rot  bez.  „Törlweg"  in  Windungen  hinan  durch  das  Tori  zum 
(2^2  St.)  schön  gelegenen  Erzherzog-  Otto -Schutzhaus  (1716m;  gutes 
Whs.;  unweit  eine  Aussichts warte),  auf  dem  Grünschacher.  Yon 
hierin  10  Min.  auf  den  Jakobskogel  (1738m),  mit  reicher  Flora. 


5.  Der  Semmering. 

Der  *Semmering  (980m),  ein  Bergsattel  auf  der  Grenze  zwischen  Nieder- 
österreich und  Steiermark,  80km  südwestl.  von  Wien,  scheidet  das  Tal 
der  Mürz  westl.  von  dem  der  Schwarza  (Höllental)  östlich.  Seit  dem 
xiii.  Jahrh.  führte  über  ihn  ein  Saumweg,  der  unter  Kaiser  Karl  VI.  durch 
eine  1728  vollendete  Fahrstraße  ersetzt  wurde,  bis  Anfang  des  xix.  Jahrh. 
neben  der  Brennerstraße  und  der  Straße  über  den  Radtstätter  Tauern  die  ein- 
zige Paßstraße  in  den  östlichen  Alpen.  Eine  neue  Semmeringstraße  wurde 
1841  vollendet,  hat  aber  ihre  frühere  Bedeutung  durch  die  Bahn  verloren. 

Die  Semmeringbahn ,  ein  Teil  der  Südbahn  von  Wien  nach  Triest, 
ist   die  erste  große  -Alpenbahn  und  wurde  1848-54  von  Ghega  erbaut.     Sie 


GLOGGNITZ.     K.S.115,230.—5.R.    121 

eicbnet  sich  durch  Kühnheit  der  Anlage  und  durch  großartige  landschaft- 
liche Bilder  aus.    Ihre  Länge  beträgt  von  Gloggnitz  bis  Miirzzuschlag  55km; 
15  Tunnels  und  16  Viadukte;  Maximalsteigung  1  :  40.     Die  Baukosten  be- 
trugen 55  Millionen  K.  —  Fahrzeit  Wien-Semmering  274-33/4  St.;  Schnell- 
ir  12  #30,  9^20,  61,   Personenzug  für  9Z40,  7/flO,  4  #60..  Aus- 
las Gloggnitz  r.,  dann  meist  1. 

Südbahn  von  Wien  bis  Wiener  -  Neustadt  (49km)  s.  K.  3  b.  — 
Jenseit  Neustadt  r.  der  Schneeberg  (S.  116),  vom  Scheitel  bis  fast 
zum  Fuß  sichtbar;  1.  das  Leithagebirge.  —  63km  Neunkirchen 
(368m;  Gasth.:  Gold.  Birne),  Fabrikort  mit  12500  Einw.  Zweig- 
bahn nach  (12km)  Willendorf  (S.  115).  —  68km  Ternitz  (394m), 
mit  Eisenwerken;  70km  Pottschach,  mit  Spinnereien. 

75km  Gloggnitz  (439m;  Gasth.:  Baumgartner,  16  Z.  von  3  K 
an;  Schwarzer  Adler,  28  Z.  zu  2-3  K;  Grüner  Baum),  hübscher 
Markt  mit  5300  Einw.,  an  der  Schwarza.  Auf  einem  Hügel  1.  das 
vielfensterige  Schloß  Gloggnitz,  bis  1803  Benediktiner- Abtei,  jetzt 
Privatbesitz. 

Vom  Bahnhof  nördl.  steiler  Aufstieg  zur  (3/4  St.)  Heinrichshöhe  auf 
dem  Silbersberg  (718m),  mit  Gasth.  und  schöner  Aussicht.  —  S.w.  Fahr- 
straße (Omnibus  bis  Schlagl  1K;  Zweisp.  10  K)  an  der  (ia/4  St.)  z.  T.  neu 
erbauten  Burg  Wartenstein  (759m)  des  Fürsten  Liechtenstein  vorbei  zum 
(10  Min.)  Hot.  Schlagl  (gut),  mit  herrlicher  Rundschau  -,  von  hier  w.  in  lJ/4  St. 
nach  Maria-Schutz  (S.  122),  oder  ö.  zum  (10  Min.)  Dorf  Raach  und  auf  blau 
bez.  Wege  nach  (IV4  St.)  Gloggnitz  zurück.  —  Auf  der  Semmeringstraße 
von  Gloggnitz  s.w.  nach  (1  St.)  Weißenbach  (490m ;  Gasth.:  Pfletschinger, 
35  Z.  zu  3-4  K,  gut),  Sommerfrische  im  freundlichen  Auerbachtal,  und  weiter 
nach  (1  St.)  Schottwien  (s.  unten ;  Post  von  Gloggnitz  in  3/*  St.  für  80  h). 

Bei  Gloggnitz  beginnt  die  Semmering-Bahn  (s.  oben).  Die 
Berglokomotive  wird  vorgespannt,  die  Bahn  beginnt  zu  steigen. 
Im  Schwarzatal  die  große  Papierfabrik  Schlöglmühl ,  1909  z.  T. 
abgebrannt;  1.  der  Sonnwendstein,  im  w.  Hintergrund  die  Rax- 
alpe  (S.  120). 

82km  Payerbach  -  Reichenau  (494m;  Bahnrestaur.  fy  Villen 
Kampitsch,  Z.  2-4  K;  Pay  erb  acher  Hof,  40  Z.  zu  2-4  K;  Hüttl ;  Zweisp. 
vom  Bahnhof  in  den  5  Min.  unterhalb  gelegenen  Ort  3  K,  kein 
Tarif),  Sommerfrische  mit  vielen  Villen.  Nach  Reichenau  und  dem 
Höllental  s.  R.  4a;  auf  den  Schneeberg  s.  R.  3c;  auf  die  Raxalpe 
s.  R.  4b. 

Die  Bahn  überschreitet  auf  einem  228m  1.,  29m  h.  Viadukt  in 
dreizehn  Bogen  die  Schwarza  und  führt  in  starker  Steigung  (1  :  40) 
an  der  südl.  Talwand  aufwärts.  86km  HS.  Küb  (600m ;  *H.  Kastell 
Küb,  100  Z.  zu  2-4  K).  Zwei  Tunnels  und  drei  Viadukte.  — 
91km  HS.  Eichberg,  L.  weiter  Blick  über  die  Ebene  ;  unten,  170m 
tiefer,  Gloggnitz.  Nun  um  den  Gotschakogel,  durch  drei  Tunnels 
nach  (97km)  Stat.  Klamm- Schottwien  (698m;  Gasth.  zur  Ruine). 
Nahebei  auf  hoher  Felswand  die  Halbruine  Klamm  mit  gutem 
Gasthaus. 

Fußweg  vom  Bahnhof  s.w.  hinab  nach  (10  Min.)  Schottwien  (577m; 
Gasth. :  Zum  Touristen,  25  Z.  zu  2-3  K;  Drei  Lerchen;  Pott),  Sommerfrische 
am  Fuß  des  Semmering  (nach  Maria -Schutz  s.  S.  122).  Schottwien  ist 
Ausgangspunkt  des  Semmering- Automobilrennens,  das  Ziel  ist  Hot.  Erz- 
herzog Johann. 


122   R.5.  —  K.S.115.      SEMMERING. 

Hinter  dem  nächsten  Tunnel  1.  Rückblick  auf  Burg  Klamm; 
weiterhin  hübscher  Blick  in  den  tief  eingeschnittenen  Adlitz- 
graben,  mit  seinen  Felswänden  und  Zacken;  dann  durch  drei,  mit 
Lichtöffnungen  versehene  und  durch  Galerien  verbundene  Tunnels 
(zusammen  688m  lang)  an  der  senkrechten  Weinzettelwand  ent- 
laug. —  104km  Breitenstein  (791m).  Wieder  zwei  Tunnels;  dann 
auf  einem  184m  1.,  46m  h.  Viadukt  über  die  Kalte  Rinne.  Die 
Bahn  steigt  in  großer  Kehre  (hübscher  Rückblick,  1.  die  Raxalpe) 
und  erreicht  den  letzten  größern  Yiadukt  (151m  1.,  24m  h.)  über 
den  Untern  Adlitzgraben.  Nochmals  drei  Tunnels.  Hinter  dem 
zweiten  die  (111km)  HS.  Wolfsbergkogel. 

112km  Semmeiingt Karte  s.  S.  11 7).—  Gasthofe:  *Südbahnhotel 
Semmering  (994m),  mit  300  Z.  zu  3-9,  F.  1.20,  M.  4-6,  P.  11-17  JT,  25  Min. 
nördl.  vom  Bahnhof  (Omn.  80  A,  Einsp.  3,  Zweisp.  4  iT),  in  aussichtsreicher 
Lage  am  Abhang  des  Kartnerkogels,  im  Juli  und  August  meist  überfüllt,  auch 
jm  Winter  geöffnet;  etwas  tiefer  die  beiden  zum  Hotel  gehörigen  Touristen- 
häuser, das  Rest.  Wolfsbergkogel  und  Pens.  Alpenheim;  *Hot.  Panhans 
(1025m),  mit  150  Z.  zu  4-10,  M.  4-6,  P.  12-18  K,  20  Min.  westl.  vom  Bahn- 
hof, an  der  Hochstraße  in  schöner  Lage,  mit  Bädern  und  Cafe  (Konzerte); 
5  Min.  nördl.  Cafe  Nowak ,  mit  Terrasse;  *Hot.  Erzherzog  Johann 
(Dependance  des  H.  Panhans),  mit  Z.  zu  4-8,  M.  4-6  iT,  auf  der  Paßhöhe 
(980m);  H.  Stefanie,  beim  Bahnhof,  42  Z.  zu  3-4,  M.  4,  P.  8-10  JT,  gut; 
H.-P.  Einsiedelei,  nördl.  vom  Hot.  Erzherzog  Johann,  mit  Cafe-Restaur. 
—  *  Kurhaus  Semmering,  3  Min.  von  der  HS.  Wolfsbergkogel,  90  Z.,  P.  von 
20  K  an;  Dr.  Ve'csei's  Sanatorium,  östl.  vom  Bahnhof,  40  Z.,  P.  11-16  K. 

Semmering  (894m),  mit  zahlreichen  Tillen,  wird  als  Sommer- 
frische und  Wintersportplatz  viel  besucht.  Beim  Bahnhof  r.  ein  Re- 
liefbildnis des  Erbauers  der  Bahn,  Karl  v.  Ghega  (S.  120).  Hübsche 
Spaziergänge  (überall  WM.) :  zur  Meierei  (auch  Z. ;  vom  Südbahn- 
hotel direkt  25  Min.  auf  grün  MW.,  auf  dem  schattigen  Wasserleitungs- 
weg 40  Min.);  auf  den  Doppelreiterkogel  (^4  St.  vom  Südbahnhotel; 
rote  WM.),  mit  Aussicht  auf  die  Semnieringbahn  bis  Payerbach ; 
vom  Hot.  Panhans  auf  blau  MW.  oder  vom  Südbahnhotel  auf  gelb 
MW.  auf  den  (3/4  St.)  Pinkenicogel  (1291m),  mit  offener  Hütte  und 
lohnender  Aussicht;  zur  Paßhöhe  (980m),  beim  Hot.  Erzherzog 
Johann,  mit  Denkmal  für  Kaiser  Karl  VL  (S.  120),  10  Min.  östl.  die 
Emmahöhe,  mit  schöner  Aussicht. 

Der  *Sonnwend stein  oder  Göstritz  (1523m),  l3/4  St.  ö.  vom  Hot.  Erz- 
herzog Johann,  hietet  eine  weite,  malerische  Rundsicht,  im  Vordergrunde 
tief  unten  die  ganze  Semmeringbahn.  6  Min.  s.  unter  dem  Gipfel  das 
Fr iedr.- Schüler- Alpenhaus  (1453m 3  Gasth.,  gut).  Der  grün  bez.  „Fischer- 
steig"  führt  vom  Sonnwendstein  w.  hinah  nach  (IV4  St.)  Maria- Schutz 
(850m 5  Gasth.:  H.  Bellevue,  Z.  zu  2-3,  P.  7-10  K-,  Auerhahn),  Wallfahrtsort 
in  reizender  Lage,  wohin  auch  Post  vom  Bahnhof  Semmering  in  3/4  St.  für 
1  K  (Einsp.  5,  Zweisp.  8  K).  Von  Maria-Schutz  führt  die  Semmeringstraße 
über  Schottwien  (S.  121)  nach  (2  St.)  Gloggnitz  (S.  121). 

Vom  Semmering  Fahrstraße  nach  Edlach  (S.  120).  —  Südbahn  nach 
Graz  (Triest)  s.  E.  31. 


12:5 


II.  Nieder-  und  Ober-Österreich. 
Das  Salzkammergut.     Salzburg. 

NB.    Ausführlichere  Angaben   enthält  Baedekers  Südbayern ,    Tirol  und 
Sahburg,  Ober-  u.  Niederösterreich,  Steiermark,  Kärnten  und  Krain. 


Route  Seite 

6.  Von  Wien  nach  Linz 124 

Von  St.  Polten  nach  Leobersdorf  •,  nach  Tulln.  Von  Pöch- 
larn  nach  Waidhofen  125.  —  Von  St.  Valentin  nach  Krems  ; 
nach  Klein- Reifling  126.  —  Von  Garsten  nach  Agonitz 
127.  —  Von  Urfahr  nach  Aigen-Schlägl  130. 

7.  Die  Donan  von  Passau  bis  Wien 130 

Von  Krems  nach  Absdorf  135.  —  Burg  Kreuzenstein  136. 

8.  Von  Wien  nach  Mariazell 137 

9.  Von  Linz  nach  Selztal.   Pyhrnbahn 138 

Bad  Hall  138. 

10.  Von  Linz  nach  Salzburg 139 

Von  Wels  nach  Passau \  nach  Simbach;  nach  Aschach; 
nach  Grünau  139/40.  —  Von  Attnang  nach  Schärding.  Von 
Vöcklabruck  nach  Unterach  140.  —  Tannberg.    Mattsee  141. 

11.  Salzburg  und  Umgebung 141 

Aigen.  St.  Jakob  147.  —  Hellbrunn.  Leopoldskron.  Maria 
Piain.    Untersberg  148. 

12.  Von  Salzburg  nach  Ischl.    Abersee.    Schafberg  .    .    .   148 

Von  St.  Lorenz  nach  See  am  Mondsee.  Von  St.  Gilgen  auf 
den  Schafberg ;  nach  Salzburg  149. 

13.  Gmunden.   Ischl.    Hallstatt.    Aussee 151 

Von  Hallstatt  nach  den  Gosauseen.  Von  Gosau  über  die 
Zwieselalp  nach  Abtenau  156. 

14.  Von    Salzburg  nach  Berchtesgaden.    Königssee.    Von 

Berchtesgaden  nach  Saalfelden      153 

a.  Von  Salzburg  über  Reichenhall  nach  Berchtesgaden  158 

b.  Von  Salzburg  über  St.  Leonhard  nach  Berchtesgaden  159 
Wimbachklamm  162.  —  Watzmann.    Kammerlinghorn  163. 

15.  Von  Wien  nach  Zell  am  See  (Innsbruck") 163 

a.  Über  Amstetten  und  Selztal  .    .    .    .  ' 163 

Ramsau.  Von  Radstadt  nach  Mauterndorf  165.  —  Liechten- 
stein-Klamm.    Hochgründeck.     Kitzlochklamm.     Rauris 

166.  —  Fuscher  Tal.  Zeller  See.  Schmittenhöhe.  Kapruner 
Tal  167. 

b.  Über  Linz  und  Salzburg 168 

Gollinger  Wasserfall  168.  —  Salzach-Öfen  169. 

16.  Von  Zell  am  See  nach  Krimml.    Ober-Pinzgau  .    .    .    169 

Ober-Sulzbachtal.     Von  Krimml  nach  Käsern  170. 

17.  Von  Salzburg  nach  Gastein  (Villach,  Triest).  Tauern- 

bahn 171 

Böckstein  und  das  Naßfeld.  Mallnitzer  Tauern.  Poch- 
hard-Scharte  174. 


Bwdekers  Österreich.    28.  Aufl. 


124 


6.  Von  Wien  nach  Linz  (Salzburg). 

Vergl.  Karte  8.  27$. 
189km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  31/4  St.  für  22  K  60,  13.80,  8.80; 
Personenzug  in  bll2-1  St.  für  17  K  20,  10.50,  6.70;  außerdem  Orient-Expreß 
in  3l/4  St.  (Wien-Salzburg  in  ÖV2  St.  für  46  K  50,  Wien-Paris  in  23  St.  für 
19t  fr.  90)  und  Ostende-Expreß  (Wien -Brüssel  in  2H/4  St.  für  166  fr.  90, 
Wien-London  über  Ostende  in  29 V4  St.  für  214  fr.  40).  —  Für  die  Talfahrt 
(Linz-Wien)  ist  das  Dampf boot  (Fahrzeit  9  St.)  vorzuziehen;  vgl.  R.  7. 

Wien  s.  S.  2;  Abfahrt  vom  Westbahnhof.  Bald  nach  der  Aus- 
fahrt 1.  Schönbrunn  (S.  97).  —  3km  Penzing  (S.  98);  südl.  Hietzing. 
—  5km  Baumgarten.  R.  die  Niederösterr.  Landes  Heil-  und  PÜege- 
anstalt  für  Geisteskranke  (S.  107);  1.  die  erzbischöfl.  Sommerresi- 
denz Ober-St.  Veit,  mit  einem  Altarwerk  aus  A.  Dürer's  Werkstatt 
(1502).  —  Jenseit  (6km)  Hütteldorf-Hacking  1.  der  kais.  Tiergarten 
(S.  99;  auf  die  Sophien -Alpe  s.  S.  107).  L.  bleibt  Mariabrunn. 
mit  Wallfahrtskirche.  —  10km  Hadersdorf  -Weidlingau. 

Nahebei  nördl.  (grüne  WM.)  Hadersdorf,  einst  Eigentum  des  Feld- 
marschalls Laudon  (f  1790),  der  im  Park  begraben  liegt  (Sarkophag  mit 
trauerndem  Krieger,  von  Fr.  Zauner).  Weiter  im  schönen  Mauerbachtal 
nach  (3/4  St.)  Vor  der- Hainbach ,  von  wo  man  r.  durch  ein  enges  Waldtal 
nach  (20  Min.)  Hinter- Hainbach  (Gasth.)  gelangt  (Aufstieg  zur  Sophien-Alpe, 
3A  St.,  s.  S.  107).  74  St.  jenseit  Vorder-Hainbach  zweigt  r.  ein  andres 
Seitental  ab,  in  dem  das  reizende  Dörfchen  Steinbach  liegt.  Im  Haupttal 
folgt  V2  St.  weiter  das  ehem.  Kartäuserkloster  Mauerbach ,  1313  von 
Friedrich  dem  Schönen  gestiftet,  im  xviii.  Jahrh.  umgestaltet,  jetzt  Filiale 
des  Wiener  Versorgungshauses.  Von  hier  auf  gutem  Wege  (gelbe  WM.) 
in  I72  St.  auf  den  *Tulbinger  Kogel  (495m),  mit  Aussichtswarte  und  Whs. ; 
von  da  Abstieg  über  Tulbing  nach  (2V4  St.)  Tulln  (S.  136). 

12km  Purkersdorf  (243m;  Whser.). 

Lohnender  Ausflug  n.w.  (grüne  WM.)  auf  den  (2  St.)  Tropplerg  (540m)  $ 
weite  Aussicht  vom  Aussichtsturm.  —  N.  führt  ein  schattiger  Weg  (rote 
WM.)  über  den  Eichberg  (420m)  nach  (1  St.)  Vorder-Hainbach  (s.  oben). 

Die  Bahn  wendet  sich  1.  ansteigend  durch  den  Wolfsgraben 
und  die  Pfalzau  den  Höhen  des  Wiener  Waldes  zu.  —  Bei  (20km) 
Tüllnerbach- Preßbaum  (317m)  s.w.  die  Quellen  der  Wien.  — 25km 
Rekawinkl  (308m;  Bahnhofshot.),  Sommerfrische.  Yom  Bahnhof 
südl.  (blaue  WM.)  zur  (l*/4  St.)  Wienerwaldwarte  auf  dem  Joch- 
grabenberg (646m),  mit  weiter  Rundsicht  (von  hier  über  Hochstraß 
auf  den  Schöpft  3y2-4  St.,  s.  S.  125).  —  Die  Bahn  senkt  sich 
durch  zwei  Tunnels  und  über  einen  25m  h.  Viadukt  nach  (31km) 
Eichgraben.  Von  hier  13/4  St.  auf  den  aussichtsreichen  Kohlreitberg 
(514m;  Whs.  und  Aussichtswarte).  —  39km  Neulengbach  (240m), 
auf  einer  Anhöhe  hübsch  gelegen,  darüber  r.  ein  Liechtenstein'sches 
Schloß  (jetzt  Pension,  von  8  K  an).  H/2  St.  n.ö.  der  Buchberg 
(464m),  mit  schöner  Aussicht;  n.w.  der  lange  Rücken  des  Haspel- 
waldes. —  Hinter  (55km)  Pottenbrunn  über  die  Traisen. 

61km  St.  Polten  (267m;  Bahnrestaur.,  gut;  Gasth. :  *Gr.-*H. 
Pittner,  136  Z.  zu  2.40-12  K,  Bahnhofshotel,  beide  nahe  dem  Bahn- 
hof), Bischofssitz  mit  14500  Einw.  und  einer  1030  gegründeten, 
Anf.  des  xviii.  Jahrh.  im  Barockstil  umgebauten  Pomkirche. 


OAMING.  6'.  Route.    125 

Von  St.  Pol teu  nach  Leobersdorl',  76kin,  Staatsbahn  in  3  St. 
—  Dia  Bahn  führt  durch  das  Steinfeld  am  1.  Ufer  der  Trauen  nach  (19km) 
Scheiomühl.  Zweigbahn  nach  (38km)  Kernhof  (Ga9th.),  von  wo  Fahr- 
straße (keine  Post;  Zweisp.  18-20  K)  nach  (29km)  Mariazeil  (S.  137).  — 
ihn  wendet  sicli  ö.  in  das  Tal  der  Gölsen  nach  (32km)  Hainfeld 
(420m;  Gasth.:  Weintraube,  25  Z.  zu  2-6  K;  Ploberger,  am  Bahnhof),  Markt 
mit  3500  Einw.  Hübseber  Ausflug  durch  das  Ramsautal  südl.  über  (1  St.) 
Ramsau  (Gasth.  zum  Touristen)  nach  (1  St.)  Adamtal  (648m;  gutes  Gasth.), 
von  wo  der  Unterberg  (1341m)  in  2l/v-3  St.  leicht  zu  ersteigen  ist;  ferner 
Fahrstraße  (13km,  Post  in  l3/4  St.)  über  (11km)  Salzerbad  nach  Kleinzell 
(470m;  Gasth.:  Zum  Touristen,  Weintraube),  am  nordöstl.  Fuß  der  Reis- 
alpe (1398m),  die  von  hier  auf  blau  MW.  in  3-3*/2  St.  zu  besteigen  ist 
(lohnende  Aussicht).  —  Die  Bahn  senkt  sich  jenseit  (39km)  Gerichtsberg  in 
•las  Tal  der  Triesting.  —  49km  Altenmarkt- Thenneberg  (Gasth.).  Gegenüber 
der  Kirche  von  Dornau  (V4  St.)  führt  ein  blau  bez.  schattiger  Weg  in 
21  1  8t.  auf  das  Hocheck  (1036m),  mit  der  Franziska-Warte  und  dem  Kaspar- 
(nitner-Schutzhaus.  —  51km  Altenmarkt  an  der  Triesting  (406m;  Gasth.: 
Weißes  Lamm).  N.  über  (2!/4  St.)  St.  Corona  (560m ;  Gasth.  zum  Touristen) 
auf  den  (iy4  St.)  Schöpft  (893m),  den  höchsten  Punkt  des  Wiener  Waldes, 
mit  Aussichtswarte  und  dem  Franz-Krebs-Schutzhaus.  —  57km  Weißenbach- 
Xeuhaus,  Station  für  den  Markt  Weißenbach  an  der  Triesting  (356m;  Gasth.: 
Weintraube,  Linde),  am  Ausgang  des  Further  Tals,  l1/*  St.  s.w.  das  Gasth. 
HÖnigaberger  (Furthnerwirt),  am  Eingang  des  Steinwandgrabens,  in  dem 
(blaue  WM.)  l1/*  St.  aufwärts  (Omn.  von  Weißenbach  im  Sommer  tägl.) 
die  * Steinwandklamm;  am  Eingang  KohPs  Gasth.  Vom  (20  Min.)  oberen 
Ende  durch  das  Tiirkmloch%  einen  Felstunnel,  zu  den  (20  Min.)  Häusern  am 
Kreuth  und  hinab  in  40  Min.  nach  Muckendorf  (S.  116).  —  66km  Berndorf- 
Fabrik,  Station  für  die  große  Krupp'sche  Metallwarenfabrik.  —  73km 
Wittmannsdorf  (S.  116).  —  76km  Leobersdorf  (S.  116). 

Von  St.  Polten  nach  Tulln,  47km,  Eisenbahn  in  2  St.  Die  Bahn 
führt  im  Traisenfal  abwärts  nach  (10km)  Herzog enburg  (227m),  einem  schönen 
alten  Chorherrenstift  mit  Sammlungen  und  reicher  Bibliothek,  wo  sie  sich 
teilt:  w.  über  Fürth- Göttweig  (S.  135)  nach  (41km)  Krems  (S.  135);  ö.  über 
Tmismauer  (S.  136)  nach  (47km)  Tulln  (S.  136). 

Von  St.  Polten  nach  Mariazell  s.  S.  137. 

69km  Prinzersdorf  (2Q0m),  au  der  Pielach  ;  l3/4St.  r.  am  Dunkel* 
tteiner  Wald  das  verfallene  große  feste  Schloß  üohenegg.  —  74km 
HS.  <<roß-Sirniny.  3/4  St.  n.  die  Halbruine  Osterburg  mit  altem 
Talas.  —  79km  Loosdorf,  mit  Zementwerk;  1  St.  s.  Schloß  Schalla- 
bürg,  mit  prächtigem  Renaissancehof ;  1/j  St.  n.  Schloß  und  Ruine 
Albrechtsburg.  Die  Bahn  steigt  bis  zu  dem  292m  1.  Wachberg -Tunnel ; 
jenseits  der  schönste  Punkt  der  ganzen  Fahrt:  85km  Melk  (210m; 
8.  134),  überragt  von  dem  großartigen  Benediktinerstift  (r.).  Die 
Bahn  überschreitet  die  Melk  und  tritt  an  die  Donau ;  jenseits  Ruine 
Weitenegg  (S.  134).  Weiter  auf  der  Höhe  Schloß  Artstetten  des 
Erzherzogs  Franz  Ferdinand. 

94km  Pöchlarn  (215m;  Bahnrest.;  S.  134). 

Von  Pöchlarn  nach  Waidhofe n,  117km,  Eisenbahn  in  ö  St. 
Die  Bahn  tritt  bei  (5km)  Erlauf  auf  das  1.  Ufer  der  Erlauf  und  führt 
über  (21km)  Purgstall  (294m),  mit  Schloß  des  Grafen  Schaffgotsch,  nach 
(27km)  Scheibbs  (332m;  Gasth.:  Gold.  Kreuz,  Weiße  Rose,  Gold.  Adler), 
einem  schöngelegenen  Markt.  —  38km  Kienberg- Gaming  (389m),  wo  die 
scbmalspurige  Ybbstalbahn  beginnt. 

43km  Gaming  (430m;  Gasth.:  Post  bei  Höllrigl,  Z.  2-4  K;  Leckner), 
mit  den  Ruinen  eines  Kartäuserklosters.  Lohnende  Wanderung  durch  das 
wildromantische  Erlauftal  zum  (6V4  St.)  Lassingfall  und  in  den  Ötschergraben 
(vgl.  8.  137).    —    Auf  den  ötscher,   unschwierig   und    sehr   lohnend  (Post 

8* 


126   Route  G.  STEYR.  Ton  Wien 

bis  Lackenhof  im  Sommer  tägl.  in  374  St.)-  Auf  der  Lunzer  Straße  bis  zur 
(1  St.)  Straßenteilung  am  Grubberg  (753m;  Whs.  Jagersberger),  hier  1.  ab 
nach  (2V4  St.)  Lackenhof  (807m ;  Gasth.  bei  Fallmann).  Von  hier  auf  rot 
bezeichnetem  Weg  (F.  unnötig)  über  den  (1  St.)  Riffelsattel  (1284m)  zum 
(20  Min.)  Ötscherhaus  des  österr.  Touristenklubs  (1420m;  Wirtsch.),  dann 
östl.  über  den  Kamm  zum  (1V4  St.)  Gipfel  des  *Ötscher  (1892m),  mit 
prachtvoller  umfassender  Rundsicht. 

64km  Lunz  (586m;  Gasth.:  Grubmayr,  26  Z.  zu  1.60-3  K>,  Lunzer  Hof), 
in  reizender  Lage  an  der  Ybbs,  als  Sommerfrische  besucht.  V2  St.  ö.  der 
Untere  Lunzer  See  (616m);  unweit  von  seinem  O.-Ende  Schloß  Seehof, 
mit  einer  biologischen  Station.  —  73km  Göstling  (524m ;  Gasth. :  Gold. 
Hirsch,  Bahnhofshotel),  an  der  Mündung  des  Göstlingbachs  in  die  Ybbs  schön 
gelegen.  Lohnender  Spaziergang  ins  Steinbachtal:  durch  die  Not  (Über- 
brückung  der  Klamm)  zum  (IV2  St.)  Meisterhaus  (Whs.).  9km  südl.  von 
Göstling  (Fahrstraße)  liegt  Lassing,  von  wo  in  33/4  St.  der  Hochkarr  (1807m) 
erstiegen  wird.  —  117m   Waidhofen  (S.  163). 

Über  die  Erlauf;  t.  Marbach  (S.  133),  darüber  auf  der  Höhe 
Maria-Taferl.  —  99km  Krummnußbaum ;  in  der  Ferne  am  1.  Ufer 
der  Donau  Persenbeug  (S.  133)  und  Ybbs  (S.  133).  —  Vor  (108km) 
Ybbs-Kemmelbach  verläßt  die  Bahn  die  Donau  und  tritt  in  das 
Tal  der  Ybbs.    Elektr.  Straßenbahn  nach  (2km)  Ybbs  (S.  133),  12  h. 

125km  Amstetten  (275m;  Gasth.:  Eofmann's  Bahnhofshotel 
u.  Restaur.,  30  Z.  von  2  JT60  an,  Gold.  Adler,  30  Z.  zu  1.40-3  K, 
beide  gut;  Gold.  Lamm).   Nach  Selztal  s.  R.  15a. 

Die  Bahn  verläßt  das  Ybbstal.  —  145km  St.  Peter  (324m).  3/4  St. 
s.o.  das  Benediktinerstift  Seitenstetten.  —  151km  Haag;  1.  Schloß 
Salaberg. 

165km  St.  Valentin  (269m;  Bahnrest.;  Bahnhof  hot.),  Knoten- 
punkt der  Bahn  nach  Budweis  (S.  328). 

Von  St.  Valentin  nach  Krems,  115km,  Staatsbahn  in  5  St.  — 
Über  die  Donau  nach  (7km)  Mauthausen  (S.  132).  —  12km  Schwertberg,  Markt 
mit  großer  Wasserburg  (xin.-xvii.  Jahrh.).  —  25km  Baumgartenberg,  mit 
einem  1141  gegründeten  Kloster,  jetzt  geistl.  Erziehungsanstalt  (die  ur- 
sprünglich roman.  Kirche,  mit  spätgot.  Vorhalle,  wurde  1684  im  Barockstil 
teilweise  verändert).  —  30km  Saxen.  V2  St.  n.  die  Klammer- Schlucht.  lfa  St. 
weiter  die  wiederhergestellte  Burg  Klamm  des  Grafen  Clam-Martinitz  (xn.- 
xvi.  Jahrh.).  —  Bei  (33km)  Bornach  tritt  die  Bahn  an  die  Donau,  der  sie 
bis  Krems  folgt.  —  38km  Grein  (S.  133).  —  66km  Marbach  (S.  133).  —  80km 
Emmersdorf  (S.  134).  —  88km  Aggsbach  (S.  134).  —  96km  Spitz  (S.  134).  — 
108km  Bürnstein  (S.  135).  —  115km  Krems  (S.  135). 

Von  St.  Valentin  nach  Klein-Reifling,  67km,  Eisenhahn  in 
2  St.  —  Die  Bahn  tritt  bei  (7km)  Emsthofen  in  das  Tal  der  Enns. 

20km  Steyr(306m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Steyrer  Hof,32  Z.  zu  2-4  Z,  gut; 
Gold.  Schiff),  alte  freundliche  Stadt  mit  17600  Einw.,  in  hübscher  Umgebung, 
an  der  Einmündung  der  Steyr  in  die  Enns.  Die  eigentliche  Stadt  liegt  auf 
einer  Landzunge  zwischen  den  beiden  Flüssen  und  ist  durch  Brücken  mit 
den  Vorstädten  Ennsdorf  und  Steyrdorf  verbunden.  Vom  Bahnhof  gelangt 
man  r.,  dann  1.  durch  die  Bahnhofstraße  und  über  die  Enns  zur  (10  Min.) 
Spitze  der  Landzunge,  wo  auf  einem  Felshügel  die  dem  Grafen  Lamberg 
gehörige  Burg  Steyr,  schon  im  x.  Jahrh.  erwähnt,  die  jetzigen  Gebäude  aus 
dem  Anf.  des  xviu.  Jahrh.  S.w.  von  der  Burg  der  Franz-Joseph-Platz,  mit 
einem  Bronzestandbild  Jos.  WerndVs  (f  1889;  S.  127),  von  Tilgner  (1894). 
Östl.  vom  Franz-Joseph-Platz  der  altertümliche  Stadtplatz,  an  dessen  O.- 
Seite das  1765-78  im  Rokokostil  erbaute  Rathaus^  mit  viereckigem  Turm. 
Vom  S.-Ende  des  Stadtplatzes  führt  die  kurze  Pfarrgasse  s.w.  zur  got.  Stadt- 
pfarrkirche (1442-1628),  mit  Glasmalereien  aus  dem  xvi.  Jahrh.  und  einem 
eraenen  Taufbecken   von   1569;    der  86m  hohe    Turm   wurde   1885-89   von 


nach  Linz.  BNNS.  6.  Route.    127 

Kr.  Schmidt  (S.  24)  erneut.  Aul  dem  Pfarrplatz  eine  Bronzebüste  des  Kompo- 
nisten Ant.  Brückner  (f  1896),  von  Tilgner  (1898).  —  Unweit  östl.  des  Bahnhofs 
Steyrdorf  (s.  unten)  liegt  die  Industriehalle,  mit  dem  städtischen  Museum 
(Sonn-  u.  Festt.  9-12  Uhr  gegen  20  h,  sonst  gegen  40  h)  und  einer  dauern- 
den Gewerbe-Ausstellung  (Sonn-  u.  Festt.  9-12  Uhr  frei).  Nördl.  die  aus- 
gedehnten, von  Werndl  gegründeten  Werke  der  7.  österr.  Waffenfabriks- 
Oesellschaft ;  auch  Herstellung  von  Fahrrädern.  —  Von  der  Hohen  Ennsleithe 
('/«  St.  ö\),  vom  Tabor  (V2  St.  n.)  und  vom  Dachsberg  (Vz  St.  n.w.)  hübscher 
Blick  auf  Stadt  und  Umgebung.  l3/4  St.  s.o.  der  Damberg  (811m),  mit 
prächtiger  Rundschau  von  der  Warte  0/4  St.  unterhalb  Gasth.  zur  Dain- 
bergwarte).  —  Von  Steyr  über  Garsten  nach  Bad  Hall  s.  unten. 

Über  die  Enns  nach  (23km)  Garsten,  mit  Strafanstalt  in  der  ehem. 
Benediktinerabtei.  Nach  Agonitz  s.  unten.  —  Weiter  stets  dicht  am  1.  Ufer 
der  Enns.  —  42km  Losenstein,  mit  Burgruine.  —  Jenseit,  (55km)  Großraming 
durch  einen  Tunnel.  —  64km  Kastenreith,  an  der  Mündung  des  Gaßenzbachs 
in  die  Enns.  —  67km  Klein-Reifling  (S.  164). 

Von  Garsten  nach  Agonitz,  32km,  Eisenbahn  in  2  St.  durch  das 
hübsche  gewerhreiche  Steyrtal.  —  Garsten  s.  oben.  —  3km  Steyrdorf,  20  Min. 
von  Steyr  (S.  126).  —  7km  Pergern.  Zweigbahn  in  1  St.  nach  (16km) 
Bad  Hall  (S.  138).  —  11km  Letten,  mit  großen  Werken  der  I.  Österr.  Waffen- 
t'uhriks-Gesellschaft  (s.  oben).  Die  Bahn  tritt  in  das  Gebirge.  —  29km 
Leonstein  (403m ;  Gasth.:  Linde),  Sommerfrische  mit  gräfl.  Sallburg'schem 
Schloß  und  Park.  —  31km  Mölln.  V2  St.  ö.  das  reizend  gelegene  Dorf  d.  N., 
an  der  Mündung  der  Krummen  Steyrling. —  32km  Sensenwerk  Agonitz  (422m), 
von  wo  Eisenbahn  nach  (10km)  Klaus  (S.  138). 

Über  die  Enns,  Grenzfluß  zwischen  Nieder-  nnd  Ober-Öster- 
reich. —  171km  Enns  (280m;  Gasth.:  Gold.  Krone;  Gold.  Ochs, 
Z.  '2-3  K\  malerisch  gelegenes  Städtchen  (4300  Einw.),  1/4  St.  s. 
vom  Bahnhof,  mit  einem  freistehenden  65m  hohen  Stadtturm  aus 
dem  J.  1565,  einem  Museum  römischer  Altertümer  am  Hauptplatz 
(tägl.  8-12,  2-5  Uhr,  20  /i)und  dem  gräfl.  Fürstenberg'schen  Schloß 
Ennsegg. 

Unweit  s.  des  Bahnhofs  liegt  St.  Lorenz,  das  röm.  Laureacvm,  mit  alter 
?ot.  Kirche.  5km  ö.  von  Enns  ist  Albing,  auf  der  Stelle  eines  römischen 
Legionslagers. 

177km  Asten  (250m). 

1  St.  s.w.  liegt  das  Augustiner-Chorherrenstift  St.  Florian,  eines  der 
n  Österreichs,  das  jetzige  große  Gebäude  aus  dem  Anfang  des 
wni.  Jahrh.  nach  Plänen  Carlone^s  und  Prandauer^s,  die  niedrige  Krypta 
aus  dem  xm.  Jahrh.  \  Bibliothek  (über  100000  Bände)  mit  vielen  Hand- 
Mbriften  und  Inkunabeln.  Großer  Marmorsaal;  im  zweiten  Stock  die 
Kaiserzimmer  mit  prunkvoller  Barockausstattung. 

Vor  (183km)  Kleinmünchen  über  die  Traun.  —  180km  Linz 
(Bahntest.). 

Linz. 
Gasthäuser:  Erzherzog  Karl  (Pl.a:D2),  Kaiserin-Elisabelh-Kai  2, 
beim  Landeplatz  der  Dampfboote,  63  Z.  zu  3-6,  F.  1,  Omn.  1  K,  gut; 
Bot  er  Krebs  (PI.  d:  D  3),  Donaulände  9,  an  der  Donau,  75  Z.  zu  2-5. 
P.  1  A',  Omn.  50  A$  Stadt  Wien  (PI.  h :  E  5),  Volksgartenstr.  34,  unweit. 
vom  Bahnhof,  25  Z.  zu  1.60-2.40  A-,  Gold.  Schiff  (PI.  g:  E  4),  Land- 
str.  36.  50  Z.  zu  2-3  K;  Gold.  Kanone  (PI.  c  :  D  3),  Landstr.  18,  60  Z. 
zu  I.b0-4A;  Gold.  Löwe  (PI.  e:  D  3),  Stadt  Frankfurt  (PI.  b:  D  3), 
Franz-Joseph-Platz  26  bzw.  10;  Gold.  Adler  (PI.  f:  D  2),  Adlergasse  3; 
Englischer  Hof  (PI.  i:  E  5),  Feldstr.  23,  75  Z.  von  1  K  60  an.  —  In 
Urfahr  (elektr.  Straßenbahn  vom  Bahnhof,  s.  S.  128):  Achleitn  er  (PL  k: 
D   l),  Hauptstraße  20,  mit  Garten,  60  Z.  zu  1.50-3  K. 


128   Route  6.  LINZ. 

Cafes  :  C.  C  e  n  t  r  a  1 ,  Landstr.  38  (PI.  DE3,4);Traxlmayr,  Prome- 
nade 16  (PI.  D  3)  ;  F  i  s  c  h  e  r ,  neben  dem  Gasth.  Roter  Krebs  ;Schönberger, 
Landstr.  58  (PI.  D  E  3,  4).  —  Linzer  Torte  in  der  Konditorei  Zach, 
Landstraße  23  (PL  D  3). 

Restaurants  in  den  Gasthöfen;  ferner  Volksgarten  (PL  E  5 ;  So. 
Konzert):  Kaufmännisches  Vereinshaus  (PL  E  4),  Landstr.  49, 
mit  Garten;  Eurich,  Domgasse  5  (PI.  D3);  Schwarzer  Bär,  Herren  - 
str.  9  (PI.  D3,  4),  mit  Garten;  Märzenkeller  der  Linzer  Aktienbrauerei 
(PL  D  6),  Kellergasse  16.  —  Weinstuben:  Winzerhaus,  Pfarrplatz  9/10 
(PL  DE2);  Fiorioli,  Domgasse  8  (PL  D  3). 

Droschken:  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  Einsp.  1  iT  40,  Zweisp.  2K 
vom  Dampfbootlandeplatz  1  K  20  oder  2  K\  Zeitfahrten  die  erste  l)i  St. 
1  K  oder  1  K  60,  jede  weitere  y2  St.  60  h  oder  1  K. 

Elektr.  Straßenbahn:  vom  Bahnhof  am  Volksgarten  vorbei,  über  die 
Landstraße,  den  Franz- Joseph-Platz  und  die  Donaubrücke  bis  Urfahr 
(s.  unten);  Abfahrt  alle  5  Min.  (10  und  20  h).  —  Von  Urfahr  führt  eine 
elektr.  Bahn  auf  den  Pöstlingberg  (25  Min.;  S.  129):  hinauf  50,  hinab 
30  Ä,  mit  Benutzung  der  Straßenbahn  1  K  hin  und  zurück. 

Landestheater  (PL  16:  D  3),  nur  im  Winter. 

Donaubäder  an  der  oberen  und  unteren  Donaulände. 

Post  u.  Telegraph  (PL  4:  D  E  3),  Domgasse. 

Bei  beschränkter  Zeit  (1/2  Tag) ;  Museum,  Franz-Joseph-Platz , Land- 
haus, Mariendom  und  von  hier  zur  Franz-Joseph -Warte.  —  Sehr  lohnend  ist 
der  Besuch  des  Pöstlingbergs  (S.  129;   elektr.  Bahn  bis  oben). 

Linz  (264m"),  Hauptstadt  des  Erzherzogtums  Ober-Österreich 
(Österreich  ob  der  Enns),  mit  60000  Einw.  und  einer  3500  Mann 
starken  Garnison,  liegt  malerisch  am  r.  Ufer  der  Donau,  über  die 
eine  280m  lange  eiserne  Brücke  (hübsche  Aussicht)  nach  der  Stadt 
Urfahr  (13000  Einw.)  führt  (Straßenbahn  s.  oben).  Die  Eisen- 
bahnbrücke liegt  unterhalb  der  Stadt. 

Auf  dem  von  der  Donau  ansteigenden  Franz  -  Joseph  -  Platz 
(PI.  D  2,  3  j  220m  lang,  60m  breit)  eine  26m  h.  Dreifaltigkeitssäule 
(1723).  S.  führt  von  hier  die  Schmiedtorstraße  auf  die  Landstraße, 
die  Hauptstraße  der  Stadt.  L.  in  der  Domgasse  die  alte  Domkirche 
(PI.  6:  D  3),  als  Jesuitenkirche  1669-82  im  Barockstil  erbaut.  — 
Weiter,  am  Pfarrplatz,  die  Stadtpfarrkirche  (PI.  7) ;  an  der  Außen- 
seite des  Chors  ein  Marmorstandbild  des  h.  Joh.  von  Nepomuk,  von 
R.  Donner.  Im  Innern  r.  vom  Hochaltar  eine  Marmorgrabplatte  für 
Kaiser  Friedrich  III.  (S.129),  dessen  Eingeweide  hier  beigesetzt  sind. 

In  der  nahen  Museumstraße  das  sehenswerte  Museum  Francisco- 
Carolinum  (PI.  11 :  E  3),  1892  nach  Plänen  von  Bruno  Schmitz  im 
Spätrenaissancestil  erbaut.  Oben  ein  Kolossalfries  (110m  lang,  2,40m 
hoch)  in  weißem  Sandstein,  von  Prof.  zur  Straßen,  die  Kulturent- 
wicklung Oberösterreichs  von  der  Urzeit  bis  zur  Besitznahme  durch 
das  Haus  Habsburg  darstellend.  Das  Eingangstor,  das  frühere 
Portal  des  Landhauses,  hat  kunstvolle  Schmiedearbeit  (Ende  des 
xvn.  Jahrh.).  —  Zutritt  im  Sommer  werktags  9-12,  2-5  Uhr,  40  />, 
Sonn-  u.  Festtags  9-12  Uhr,  10  h;  im  Winter  So.  Di.  Mi.  Fr.  Sa. 
10-12,  2-4  Uhr.    111.  Katalog  1  K.    Direktor:  Dr.  H.  Lbell. 

Erdgeschoß.  K>.  Saal  XXV:  Münzen,  Siegel.  In  den  folgenden 
Sälen  botanische  ond  zoologische  Sammlungen;  beachtenswert  eine  Gruppe 
neuseeländischer  Vögel  (Kiwi,  Erdpapagei).  —  I.  Stock.  R.  Saall:  vor- 
geschichtliche ,   besonders  Hallstätter  (S.  156),    und  römische  Landesfunde. 


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LINZ.  6.  Route.    129 

Saal  II:  WalVen.  Saal  III:  kunstgewerbliche  Gegenstände.  Durch  «las 
Treppenhaus  in  Saal  IV:  Musikinstrumente,  u.  a.  1.  am  Fenster  ein  Flügel 
Beethovens,  von  Erard  freres.  Saal  V:  Schnitzereien  und  Gemälde  aus 
Kirchen.  Zimmer  VI,  mit  gotischen  Einrichtungsstücken.  Zurück  in  SaalV 
und  1.  in  Saal  VII:  kirchliche  Kunst.  Durch  einen  Gang  (VIII)  in  Saal  IX: 
Trachten  (Goldhauben,  gestickte  Mieder,  Schuhe;  beachtenswert  die  Re- 
nalssance-Kassetten-Decke,  aus  Mitterndorf,  1593J.  Im  nächsten  Zimmer  (X) : 
MÖbel,  kunstgewerbliche  Gegenstände  usw.  Durch  das  Treppenhaus  1.  in 
den  Sitzungssaal  (XI),  mit  zwei  großen  Landschaften,  von  A.  Obermüllner 
(Gräberfeld  bei  Hallstatt,  Aussicht  von  Kreuzen  bei  Grein).  —  II.  Stock. 
sll-XVI:  mineralogisch-geognostische  Sammlungen;  Reliefkarten  von 
<)ber-()sterreich  (1  :  75U00)  und  des  Salzkammergutes  (1  :  50000);  Landes- 
bildergalerie; Sammlung  des  Grafen  E.  Ludolf  (Saal  XVII);  sog.  Schwanen- 
gtädter  Fund  (bürgerl.  Hausrat  von  1671).  —  Untergeschoß.  Waffen  aus 
dem  Bauernkriege,  Kanonen;  ländliche  Wirts-  und  Wohnstube,  mit  Ge- 
brauchsstücken.   Ferner  Eisenarbeiten,  Grabsteine  u.  a. 

An  derPB,OMENADE(P].D  3) ein  Denkmal  A dalb er t  Stifter' s(P1.15 ; 
180J-68),vonRathausky(1902):  auf  Felsblöcken  die  sitzendeBronze- 
Ügur  des  Dichters.  Ferner  das  1562  erbaute,  1800  wiederhergestellte 
Landhaus  (PI.  3),  mit  Arkadenhof;  von  dem  altenBau  stammen  noch 
das  schöne  Marmorportal,  an  der  Altstadt-Seite,  und  der  Stände- 
saal; neben  dem  Portal,  an  der  Promenade,  eine  Marmorbüste  der 
Kaiserin  Elisabeth  (f  1898),  von  Rathausky  (1903).  —  Nördl.  auf 
einer  Anhöhe  an  der  Donau  die  langgestreckte  Schloßkaserne,  an 
der  Stelle  der  Kaiserburg,  in  der  Kaiser  Friedrich  III.  1493  starb. 

Südl.  von  der  Promenade  der  Marien-Dom  (PI.  D  4),  1862  von 
Vinc.  Statz  im  Stil  der  Frühgotik  begonnen ;  bis  jetzt  ist  nur  der 
Chor  und  der  135m  hohe  Turm  1902  vollendet.  —  Im  S.  der  Stadt 
der  schattige  Yolksgaeten  (PI.  E  5),  mit  dem  städt.  Saalbau  und 
einem  Bronzestandbild  des  Dialektdichters  Stelzhamer  (f  1874), 
Metzner  (1908). 

Vom  Mariendom  geht  man  in  einer  ^4  St.  zum  Bauernberg  (PL 
C  5);  von  hierin  ^4  St.  auf  der  in  Windungen  ansteigenden  Straße 
( Fußwege  kürzen  etwas)  auf  den  Freinberg  (PI.  A  5).  Hier  steht 
neben  einer  kleinen  Kirche  ein  fester  Turm,  der  ursprünglich  zur 
Maximilianschen  Befestigung  gehörte  aber  später  den  Jesuiten 
übergeben  wurde,  und  ein  dreistöckiges  ehem.  Jesuitenkloster 
(Erzherzog  Maximilian  von  Este  befestigte  1830  Linz  durch  einen 
Gürtel  von  32  z.  T.  noch  bestehenden  und  verschiedenen  Zwecken 
dienenden  Türmen).  Ein  Fahrweg  führt  von  da  nördl.  in  10  Min. 
zum  Jägermayr  (PL  A  4;  Gastwirtsch.  ;  Einsp.  von  Linz  3  K)  und 
weiter  in  die  Anlagen  des  Verschönerungsvereins ,  mit  zahlreichen 
Aussichtspunkten.  Schönste  Rundsicht  von  der  20m  h.  *Franz- 
Joseph- Warte  (PL  A  3;  unterhalb  ein  Wirtshaus),  10  Min.  vom 
Jägermayr  am  N. -Rande  des  Plateaus  (Eintr.  10 ä;  127  Stufen). 
Zur  Franz- Joseph -Warte  gelangt  man  auch  von  der  Promenade 
(PL  D  3)  über  die  Römerstraße  (abwärts  in  25  Min.). 

Die  Aussicht  von  dem  früher  befestigten  *Pöstlingberg  (537m), 
am  1.  Ufer,  1  St.  n.w.  von  Urfahr  (elektr.  Bahn  s.  S.  128),  ist  noch 
umfangreicher  und  besonders  bei  Abendbeleuchtung  schön.    Die 


130   Route  7.  PASSAU. 

Bergbahn  (vgl.  die  Beikarte  auf  dem  Stadtplan ;  Aussicht  r.)  führt 
an  Schloß  Hagen  (jetzt  Branerei)  vorbei  5  r.  das  weithin  sichtbare 
Petrinum,  ein  bischön.  Knabenseminar.  Von  der  in  einen  ehe- 
maligen Festungsturm  eingebauten  Endstation  (519m)  in  wenigen 
Schritten  zu  der  zweitürmigen  Wallfahrtskirche  und  dem  guten 
Hot.-Rest.  Bergbahn,  mit  Aussichtsterrasse. 

Vom  Pöstlingberg  auf  MW.  in  l!/2  St.  zur  *  Giselawarte  (Whs.)  auf  dem 
Lichtenberg  (926m),  mit  umfassender  Aussicht.  1  St.  weiter  Bad  und  Luft- 
kurort Kirchschlag  (894m).  Von  Linz  direkt  zur  Giselawarte  mehrere 
markierte  Wege  (3  St.).  —  St.  Magdalena,  Wallfahrtskirche  mit  Gasthaus 
und  Aussicht,  3A  St.  n.  von  Urfahr,  wird  gleichfalls  viel  besucht  (auch 
mit  dem  Pöstlingberg  zu  vereinigen)-,  Einsp.  hin  und  zurück  mit  2  St. 
Wartezeit  7,  Zweisp.  10 K.  —  Auf  den  Pfenningberg  MW.  in  IV2  St.  von 
Windegg  (S.  328)  aus.  —  IV2  St.  donauaufwärts  das  Zisterzienserstift  Wilhering 
(S.  132),   entweder  auf  der  Landstraße   oder  durch  den  Kürnberger  Forst. 

Von  Urfahr  nach  Ai  gen  -Schlägl,  5Skm ,  Mühlkreisbahn  in 
3  St.  Die  Bahn  geht  am  1.  Donauufer  aufwärts  bis  (10km)  Ottensheim  (263m  3 
S.  132)  und  wendet  sich  hier  n.w.  nach  (33km)  Neufelden  im  Tal  der  Großen 
Mühl,  in  dem  sie  dann  aufwärts  führt.  —  36km  Pürnstein,  r.  oben  die  statt- 
liche Ruine  Pürnstein.  —  58km  Aigen  (544m  5  Gasth. :  Almesberger,  16  Z.  zu 
1.30-2ÜT),  freundlicher  Markt,  von  schön  bewaldeten  Bergen  umgeben.  V«  St. 
südl.  die  alte  Prämonstratenserabtei  Schlägt^  mit  sehenswerter  got.  Kirche. 

Von  Linz  nach  Salzburg  s.  R.  10;  —  auf  der  Donau  nach  Wien  s.  R.  7  •,  — 
nach  Selztal  s.  R.  9;  —  nach  Budweis  s.  S.  328. 

Lins  ist  Knotenpunkt  der  Schnellzugstrecke  Berlin-Prag-Triest,  s.  R.  37, 


7.  Die  Donau  von  Fassau  bis  Wien. 

Dampfboot  bis  Linz  2mal  tägl.  in  4  St.  für  5  K  60  oder  3  K  40 
(donauaufwärts  in  9  St.  für  3  IT  60  oder  2JT70);  von  Linz  bis  Wien  Imal 
tägl.  in  8-83/4  St.  für  9  K  40  oder  5  K  20  (aufwärts  in  19  St.  für  4  K  40 
oder  3  J5T40).  Österr.  Zolldurchsuchung  am  Landungsplatz  in  Passau.  Ein- 
malige Fahrtunterbrechung  gegen  Bescheinigung  gestattet.  Bett,  nur  für 
Fahrgäste  I.  Kl.,  2K-,  Kabine  für  1-3  Pers.  Linz -Wien  8K-,  M.  um  12  Uhr 
2 K  60  (II.  Kl.  1  K  60),  um  2  Uhr  4  K.  Freigepäck  25 kg.  —  Eisenbahn 
s.  R.  6.     Abwärts  ist  die  Donaufahrt  weit  vorzuziehen. 

Die  Dampfbootstationen  sind  in  der  nachstehenden  Beschreibung  wie 
auf  den  Karten  mit  •  bezeichnet. 

•Passau.  —  Gasth.:  Bayrischer  Hof  (PI.  a:  C  3),  Ludwigstraße, 
Z.  von  2J  an,  F.  1,  M.  2y2Jl\  PassauerWolf  (PI.  h:  B  3),  46  Z.  zu 
1.80-3  Jt,  F.  70  Pf.,  Zur  Eisenbahn  (PI.  d:  A  3),  Deutscher  Kaiser 
(PI.  e:  A  3),  alle  drei  Bahnhofstraße.  —  Restaurants.  Rathaus k eller,  gut, 
Wiederleuthner ,  Schrottgasse  (PI.  D  3),  in  beiden  Wein;  Bier:  Theater- 
restaurant, Bismarckstraße  (PI.  C  3);  Stadt  Wien,  Caß  Witteisbach,  beide 
Ludwigsplatz  (PI.  B  3) ;  Stockbauergarten  (PI.  E  2,  3),  unweit  des  Dampf  boot- 
landeplatzes.  —  Ausführliche  Beschreibung  s.  in  Baedekers  Süddeutschland. 

Passau  (304m),  bayrische  Stadt  mit  19000  Einw.,  liegt  reizend 
auf  der  schmalen  Landzunge,  die  durch  den  Einfluß  des  an  seiner 
Mündung  290m  breiten  Inn  in  die  hier  nur  240m  breite  Donau 
gebildet  wird.  An  der  Ostseite  des  mit  einem  Bronzestandbild 
Maximilians  I.  geschmückten  Domplatzes  erhebt  sich  der  Stephans- 
dorn  (PI.  D  3),  vielleicht  schon  im  v.  Jahrh.  gegründet,  im  xv.  Jahrh. 
im  gotischen  Stil  erneut,  nach  dem  Brande  von  1662  von  0.  Lorago 
in  reichem  Barockstil  umgebaut,  eines  der  bedeutendsten  Werke 


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Donau  v.  Passau  bis  Wien.    OBERNZELL.  7.  Route.  131 

der  deutschen  Kirchenbaukunst  des  xvn.  Jahrb.  An  der  Donau, 
beim  Dampfbootlandeplatz ,  das  stattliche  Rathaus  (PI.  E  3),  mit 
einem  68m  h.  Turm ;  in  den  Sitzungssälen  Gemälde  aus  der  Ge- 
schichte Passau's  von  F.  Wagner.  —  Am  r.  Ufer  des  Inn,  über  den 
die  Ludwigsbrücke  führt,  liegt  die  Wallfahrtskirche  Mariahilf  (PI. 
E4;  i/i  St.  vom  S.-Ende  der  Brücke;  unterwegs  und  oberhalb 
reizende  Aussichten  auf  die  Stadt).  —  Vom  untern  Ende  der  Stadt 
gelangt  man  über  den  Drahtsteg  nach  Niederhaus  und  durch  einen 
kurzen  Tunnel  an  die  Uz;  dann  Fahrweg  1/^  St.  1.  hinan,  an  der 
Salvatorkirche  vorbei,  zur  Feste  Oberhaus  (427m;  PI.  E2),  auf 
steiler  Höhe  1219  erbaut,  jetzt  Gefängnis.  Schöne  Aussicht  (be- 
sonders bei  Abendbeleuchtung)  vom  Aussichtsturm  des  Passauer 
Waldvereins  (V2  *M\  —  Weiter  östl.,  am  1.  Ufer  der  Uz,  der  Kloster- 
berg (PL  F  2),  gleichfalls  mit  lohnender  Aussicht. 

Eisenbahn  von  Passau  nach  Wels  (Linz)  s.  S.  139. 

Bei  der  Abfahrt  von  Passau  prächtiger  Rückblick  auf  Stadt  und 
Umgebung.  Die  Gewässer  des  grauen  Inn  und  der  dunkelbraunen 
Ilz  vermischen  sich  erst  allmählich  mit  dem  grünlichen  Donau- 
wasser. Das  r.  Ufer  ist  von  Passau  an  österreichisch,  das  1.  Ufer  bis 
gegenüber  Engelhartszell  bayrisch.  Kurz  unterhalb  von  Passau  über- 
schreitet die  Bahn  nach  Hauzenberg  auf  neuer  Eisenbrücke  den 
Fluß,  führt  bis  Erlau  (s.  unten)  mit  ihm  parallel  und  wendet  sich 
dann  nach  N.  Zu  beiden  Seiten  steigen  bald  steile  Waldgebirge 
auf;  am  Ufer  sieht  man  nur  hin  und  wieder  einzelne  Häuschen  oder 
Häusergruppen.    Der  Strom  ist  wenig  belebt,  die  Landschaft  ernst. 

1.  das  Dorf  Erlau,  r.  die  kleine  Burg  Krämpelstein  auf  schroffer 
Felswand. 

r.  *Pyrawang.  —  1.  •Obernzeil  oder  Hafnerzell  (296m ;  Gasth. : 
Post),  mit  Graphitbrüchen  und  altertümlichem  Schloß;  letzter 
bayrischer  Ort.    Eisenbahn  nach  (5km)  Erlau. 

r.  auf  der  Höhe  der  kleine  Ort  Viechtenstein  mit  großem  altem 
Schloß  des  Grafen  Pachta.  Weiter  ragt  im  Strom  1.  der  Jochenstein 
hervor,  die  alte  Flußgrenze  zwischen  Bayern  und  Österreich.  Die 
Waldschlucht  unterhalb  am  1.  Ufer  bildet  die  Grenze. 

r.  •Engelhartszell  (278m;  Gasth.:  Post),  österr.  Grenzzollamt. 
In  der  Nähe  Engelszell.  ehem.  Zisterzienserstift,  jetzt  Eigentum 
des  Grafen  Pachta. 

1.  Rannariedl,  altes  noch  bowohntes  Bergschloß;  weiter  unter- 
halb, am  Fuß  des  Berges  das  Dörfchen  •  Niederranna .  ^4  St.  im 
Rannatal  aufwärts  die  hübsche  Ruine  Falkenstein. 

r.  •  Wesenufer,  alter  Markt,  einst  dem  Passauer  Domkapitel  ge- 
hörig. —  1.  Marsbachzell,  überragt  von  Schloß  Marsbach. 

1.  Ruine  Haichenbach  ( Kerschbaumer  Schloß),  auf  steiler  Höhe 
(4G7m),  von  Kaiser  Maximilian  I.  zerstört;  sie  erscheint  nach  einer 
Wendung  nochmals. 

Das  Strombett  ist  fast  um  die  Hälfte  enger  geworden,  von  steilen 
200-300m  hohen  bewaldeten   Bergwänden    eingeschlossen;    viele 


132  Route  7,  ASCHACH.     Donau  v.  Passau  Ms  Wien. 

Krümmungen.  Die  Landschaft  gehört  zu  den  großartigsten  des 
Flusses.   Bei 

1.  'Obermühl  fließt  der  Kleine  Mühlbach  in  die  Donau. 

1.  'Neuhaus,  stattliches  Schloß  mit  fünfeckigem  Bergfried  auf 
hohem  bewaldetem  Ufer,  Hrn.  v.  Plank  gehörig.    Bei 

r.  •  Aschach  (267m;  Gasth. :  Sonne),  einem  hübschen  Städtchen 
mit  Schloß  und  Park  des  Grafen  Harrach,  tritt  die  Donau  wieder  in 
die  Ebene.  Gegenüber  Landshag,  mit  Jagdschloß.  In  der  Ferne 
der  Pöstlingberg  (S.  129).  Bei  klarem  Wetter  bilden  die  steirischen 
und  österreichischen  Alpen  den  südlichen  Hintergrund  der  Land- 
schaft; rechts  der  Traunstein;  doch  bald  verschwindet  alles  hinter 
den  zahlreichen  buschigen  Auen,  in  die  sich  nun  die  Donau  wieder 
ausfasert.  —  Eisenbahn  nach  Wels  s.  S.  140. 

72  St.  östl.,  auf  dem  1.  Donauufer,  das  Eisenbad  Miihllacken  (Kurhotel), 
in  waldreicher  Umgebung;   dabei  die  Ruine  Ober  -  Wallsee. 

Yon  Aschach  an  bezeichnen  rote  Bojen  den  Schiffahrtsweg.  R. 
blicken  die  Trümmer  der  Schlösser  Stauf  und  Schaumburg  von 
Hügeln  herab,  letzteres  das  Stammschloß  eines  mächtigen,  1559 
ausgestorbenen  Geschlechts,  das  einst  das  Donautal  beherrschte. 

r.  'Brandstatt;  von  hier  in  1/2  St.  nach  Eferding  fS.  140).  L. 
in  der  Ferne  erscheint  wieder  der  Pöstlingberg  (S.  129). 

1.  Ottensheim,  mit  Schloß  des  Herrn  v.  Weißenegg,  schon  von 
weitem  sichtbar.  —  Eisenbahn  nach  Aigen  s.  S.  130. 

r.  •Wilhering,  Zisterzienserabtei,  1146  gegründet  (Kirche, 
mit  einem  roman.  Portal  vom  alten  Bau;  und  Stiftsgebäude  im 
xvni.  Jahrb.  neu  erbaut). 

1.  Schloß  Puchenau,  Hrn.  Hardtmuth  gehörig.  Oben  auf  dem 
Pöstlingberg  die  zweitürmige  Wallfahrtskirche.  R.  der  Kalvarien- 
berg.    Das  Boot  fährt  unter  der  Brücke  hindurch  und  landet  in 

r.  •Linz,  s.  S.  127.  Die  Dampfbootlandestelle  (PI.  D  2)  ist 
1/2  St.  nördl.  vom  Bahnhof  (PI.  E  6) ;  elektr.  Straßenbahn  vom 
Franz-Joseph-Platz. 

Unterhalb  Linz  ist  das  r.  Ufer  der  Donau  flach;  schöner  Rück- 
blick auf  Stadt  und  Umgebung  (der  Pöstlingberg  ist  noch  lange 
sichtbar).  Das  Boot  fährt  unter  der  Eisengitterbrücke  der  Linz- 
Budweiser  Bahn  (S.  328)  hindurch. 

1.  abseits  Schloß  Steyregg  (S.  328).  Allenthalben  Inseln  (Auen) ; 
auf  einer  1.  die  ansehnliche  Ruine  Spielberg. 

1.  •Mauthausen  (Gasth.:  Zur  Post,  beim  Landesteg;  Eisenbahn 
nach  Krems  s.  S.  126),  Marktflecken.  Das  alte  Schloß  Prag  stein 
ragt  in  den  Strom  hinein.  Gegenüber  fließt  r.  die  grüne  Enns  in 
die  Donau  und  behält  auf  weiter  Strecke  noch  ihre  Farbe.  Unter- 
halb überschreitet  die  Brücke  der  Staatsbahn  (St.  Yalentin-Bud- 
weis)  den  Strom.    Auch  das  1.  Ufer  des  Flusses  flacht  sich  nun  ab. 

r.  •Wallsee  (275m),  Markt  mit  dem  stattlichen,  von  einem 
hohen  Turm  überragten  Schloß  Nieder-  Wallsee,  Eigentum  des  Erz- 
herzogs Franz  Salvator. 


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Donau  v.  Passau  bis  Wien.     GRKIN.  7.  Haute.    133 

1.  4km  n.  vom  Ufer,  Burg  Klamm  (S.  126).    Bei 

r.  Ardagger  wendet  sich  die  Donau  nach  N.;  hoch  oben  auf  dem 
Kollmitzberge  (469m)  die  Wallfahrtskirche  St.  Ottilia.  Das  Fluß- 
bett wird  eng,  zu  den  Seiten  hohe  Waldberge. 

1.  »Grein  (218m;  Gasth.  :  Gold.  Kreuz;  Gold.  Ente,  10  Z.  zu 
2-4  K),  Städtchen  mit  dem  Schloß  Greinburg  des  Herzogs  von 
Koburg- Gotha.  —  Eisenbahn  nach  (39km)  St.  Valentin  oder  am 
1.  Donauufer  nach  Krems  s.  S.  126. 

i  8t.  n.w.  von  Grein  (Wagen  6  K,  Stellwagen  60  h)  die  Wasserheil- 
anstalt Kreuzen  (430m;  P.  von  38  K  wöch.  an,  Bäder  12  K  wöch.;  im 
Winter  geschlossen),  mit  schönen  Anlagen  und  Burgresten,  in  aussichts- 
reicher freier  Lage. 

Weit  in  den  Strom  hineinreichende  Klippen  bilden  den  Greiner 
Schwall.  Eine  Insel ,  das  Wort ,  legt  sich  in  den  Fluß ,  dessen 
Hauptwassermasse  an  der  Nordseite  in  starkem  Fall  hinabströmt 
(der  breitere  Stromarm  auf  der  r.  Seite  der  Insel  ist  fast  ganz 
versandet).  Dies  ist  der  früher  der  Schiffahrt  sehr  gefährliche 
*Strudel,  500m  lang,  9-13m  breit.  Das  Boot  fährt  dicht  an  dem 
Ufer  des  Wort  entlang ;  auf  der  Nordspitze  der  Insel  ein  steinernes 
Kreuz,  daneben  geringe  Trümmer  einer  Burg.  Gegenüber  am  1. 
Ufer  auf  einem  Felsvorsprung  Ruine  Werfenstein;  gleich  darauf 
der  Markt  Struden.  Einige  Minuten  weiter  unterhalb  der  Wirbel, 
früher  gleichfalls  den  Schiffen  gefährlich,  jetzt  nur  eine  unbe- 
deutende Stromschnelle.    Am  Ende  des  Engpasses 

1.  *St.  Nicola,  in  hübscher  Lage. 

1.  'Sarming  stein,  mit  altem  Burgturm.  0 

r.  • Freyenstein ,  mit  großer  Burgruine.  —  Bei  (1.)  *Isperdorf 
mündet  der  Isperbach  in  die  Donau,  Grenze  von  Ober- und 
Nieder-Österreich.  —  r.  Donaudorf,  mit  Schlößchen. 

1.  erhebt  sich  auf  einem  in  die  Donau  hineinragenden  Felsen 
*Persenbeug%  ein  äußerlich  schlichtes  kaiserl.  Schloß. 

r.  •Ybbs  (Gasth.  :  Weißes  Lamm,  12  Z.  zu  1.40-2.40  #),  einst 
röm.  Kastell  ,,ad  pontemlsidisa.  Von  den  beiden  großen  Gebäuden 
diesseit  des  Orts  ist  das  erste  eine  Landesirrenanstalt,  das  andere 
eine  Filiale  des  Versorgungshauses  in  Wien.  Elektr.  Straßenbahn 
nach  (2km)  Ybbs-Kemmelbach  (S.  126). 

Der  Strom  beschreibt  einen  großen  Bogen  um  die  1.  vortretende 
Halbinsel;  fern  im  S.  die  österr.  Alpen  mit  dem  Ötscher.  R.  die 
Mündung  der  Ybbs.  —  Bei  (r.)  Sarling  tritt  die  Eisenbahn  (R.  6) 
dicht  an  die  Donau  und  verläßt  sie  bei  Melk  (S.  134). 

r.  'Säusenstdii,  an  einem  Felsvorsprung. 

1.  »Marbach  (S.  126;  Gasth.:  Schwarzer  Adler),  ansehnlicher 
Markt.  Darüber  auf  der  Höhe  (443m;  %  St.)  die  vielbesuchte 
Wallfahrtskirche  Maria- Taferl;  oben  (Whs.)  überblickt  man  das 
Donautal,  nebst  einem  großen  Teil  von  Nieder-Österreich,  und  die 
steirischen  und  österreichischen  Alpen  vom  Schneeberg  bis  an  die 
bayrische  Grenze.  — Marbach  schräg  gegenüber  die  E.-St.  Krumm- 
nußbaum (8.  126);  weiter  die  Mündung  der  Erlauf. 


134    Route  7.  MELK.  Die  Donau  von 

r.  •PöcbJLarn  (Gasth. :  Ooldnes  Schiff,  an  der  Donau,  10  Z.  zu 
1-2  K;  Bahnhofshot. ,),  das  Bechelaren  des  Nibelungenliedes,  Sitz 
des  sagenhaften  „vielgetreuen"  Markgrafen  Rüdiger.  Eisenbahn 
s.  S.  125.  Gegenüber  am  1.  Ufer  Klein- Pbchlarn ;  darüber  auf  der 
Höhe  Schloß  Artstetten  CS.  125).  Weiter  1.  auf  der  Uferhöhe  die 
Kirche  von  Ebersdorf.    Über 

1.  •  Weitenegg  die  ansehnlichen  Reste  einer  Burg,  —  L.  unten 
das  Schlößchen  Lubereck. 

r.  *Melk.  —  Gasth.:  Melker  Hof,  Z.  von  2  K  an,  F.  80  A,  M.  2K; 
Bahnhofshotel;  Gold.  0  chs  e,  15  Z.  zu  1 K 60.  —  Der  Bahnhof  (S.  125) 
ist  20  Min.  von  dem  unterhalb  des  Orts  gelegenen  Landeplatz  der  großen 
Donaudampfer  entfernt,  7  Min.  von  dem  der  Lokalboote  nach  Grein  und 
Krems.  —  Roll  fähre  zum  1.  Ufer  (24  h  hin  und  zurück). 

Melk  oder  Molk  (210m),  einst  Sitz  der  Babenberger,  jetzt  ein 
Städtchen  mit  2500  Einw.,  liegt  am  Fuß  des  Felsens,  auf  dem 
sich,  60m  über  dem  Strom,  die  berühmte  1089  gegründete,  1702-36 
von  Prandauer  im  Barockstil  großartig  neu  aufgeführte,  auf  der 
Landseite  stark  befestigte  Benediktinebabtei  erhebt  (Zutritt 
9-11,  2-5  Uhr).  Die  Kirche,  mit  zwei  Türmen  und  Kuppel,  ist 
im  Innern  prachtvoll^,  mit  Gold  und  Marmor  ausgestattet.  Die 
Bibliothek,  in  einem  stattlichen  Saal,  umfaßt  70000  Bände.  Die 
Gemäldesammlung,  in  der  Prälatur,  ist  sehenswert.  Im  Archiv 
(nur  auf  Anfrage  zugänglich)  das  „Melker  Kreuz",  in  Gold  getrie- 
ben, 0,6  m  hoch,  vom  J.  1363;  Rückseite  mit  Perlen  und  Edel- 
steinen geschmückt,  der  Fuß  Silber,  in  trefflicher  Arbeit.  Nach 
der  Donau  zu  öffnet  sich  eine  schöne  Halle  mit  Aussicht.  Auch 
Melk  („Medelicke",)  sowie  das  weiter  flußabwärts  gelegene  Mau- 
tern („Mutaren")  erwähnt  das  Nibelungenlied. 

Unterhalb  Melk  strömt  die  Donau  durch  ein  langes  enges  Tal, 
schon  zu  Karls  d.  Gr.  Zeiten  die  Wachau  genannt,  reich  an  Sagen 
wie  an  Naturschönheiten. 

1.  •Emmersdorf($.  126)  der  Mündung  der  Pielach  gegenüber.  — 
r.  Schönbühel,  Schloß  des  Grafen  Beroldingen  und  Servitenkloster. 

1.  #Aggsbach  (S.  126).  —  r.  •  Agg stein.  Hoch  oben  die  große 
Ruine  #Aggstein  (520m;  325m  über  der  Donau),  einst  Sitz  der 
mächtigen  Kuenringe,  dann  ein  Raubschloß  (Eintr.  20  A).  Unterhalb 

1.  Schwallenbach  zieht  sich  vom  Fluß  bis  zum  Berggipfel  ein 
mauerähnliches  Felsriff  empor,  die  Teufelsmauer. 

1.  'Spitz  (S.  126;  Gasth.:  Wachauer  Hof,  20  Z.  zu  1.20-2  K), 
Marktflecken  mit  Pfarrkirche  aus  dem  Ende  des  xv.  Jahrh.  und 
den  Resten  der  Burg  Hinterhaus.  Der  Ort  ist  um  einen  bis  zum 
Gipfel  mit  Reben  bepflanzten  Hügel  gebaut. 

Der  *Jauerling  (959m),  mit  prächtiger  Aussicht  auf  das  Donautal,  die 
österreichischen  und  steirischen  Alpen,  ist  von  Spitz  auf  gutem  Reitwege 
in  2V2  St.  zu  ersteigen;  oben  Aussichtsturm  und  Touristenhaus. 

r.  9Arnsdorf.  —  1.  St.  Michael.  Auf  dem  Dachfirst  des  Chors 
der   alten  Kirche   sieben   Hasen  aus  Ton ;    sie   sollen    an  einen 


Passau  bis  Wien.  KREMS.  7.  Route.    135 

Schneefall  erinnern ,  der  einst  das  Dach  so  bedeckte ,  daß  die 
Hasen  darüber  hinwegliefen.  —  1.  Wösendorf. 

1.  #Weißenkirchen  (Gasth. :  Gold.  Löwe). 

Lohnender  Ausflug  über  (i.1/2  St.)  Weinzierl  zur  (8/4  St.)  Ruine  *  Harten- 
stein, über  der  Schlucht  der  Teufelskirche  prächtig  gelegen;  ein  Teil  der 
Ruine  ist  zu  einer  Wasserheilanstalt  ausgebaut.  Von  hier  durch  das 
Kremstal  an  Ruine  Hohenstein  vorbei  nach  (2  St.)  Obermeisling  ( Whs.),  dann 
Fahrstraße  durch  die  Schluchten  der  Krems  nach  (2  St.)  Sen/tenberg  und 
(2  St.)  Krems  (s.  unten). 

1.  •Dürnstein  (S.  126).  Von  der  Donan  stellt  sich  der  Ort 
hübsch  dar,  das  fürstl.  Starhemberg'sche  Schloß  ans  der  Mitte  des 
xvii.  Jahrb.,  das  ehem.  Chorherrenstift  und  die  Kirche  treten 
stattlich  hervor.  Oberhalb  ragen  auf  zackigem  Fels  die  Trümmer 
der  Feste  Dürnstein  empor.  Hier  hielt  1192-93  Herzog  Leopold  VI. 
seinen  Feind  Richard  Löwenherz,  König  von  England,  15  Monate 
lang  gefangen  und  hier  soll  ihn  der  Sage  nach  der  Sänger  Blondel 
entdeckt  haben.  —  1.  Loiben.  Turmförmiges  Denkmal  zur  Erinne- 
rung eines  Sieges  der  Österreicher  über  die  Franzosen  am  11.  Nov. 
1805,  1905  enthüllt. 

r.  •Rossatz,  Marktflecken  mit  alter  got.  Kirche. 

r.  Mautern  (195m).  R.  ist  das  auf  einem  261m  h.  Berg  (449m 
ü.  M.)  gelegene,  1  St.  von  der  Donau  entfernte  Benediktiner- 
stift Ööttweig  sichtbar.  Diese  berühmte  Abtei  wurde  im  J.  1072 
gegründet;  das  jetzige  Stiftsgebäude,  ein  Viereck,  das  die  ganze 
Bergfläche  einnimmt,  wurde  1719  erbaut.  Das  Portal  der  Kirche 
und  die  große  Stiege  sind  prachtvoll.  Die  Abtei  besitzt  eine 
Bibliothek  mit  zahlreichen  Inkunabeln  und  Handschriften,  Samm- 
lungen von  Münzen,  Altertümern,  Naturalien  und  Kupferstichen. 
—  Eine  Brücke  führt  von  Maatern  über  die  Donau  nach 

1.  •  Stein  (Qemeindehot.) ,  altertümliches  Städtchen  mit  4300 
Einw.  Unweit  oberhalb  der  Brücke  die  verbauten  Reste  der  von 
Matthias  Corvinus  1486  zerstörten  Burg;  auf  dem  Frauenberg  Über- 
reste einer  zweiten  Feste.  Zwischen  Stein  und  der  alten  Stadt 
•Krems  (Gasth. :  Hot.  Bahnhof,  Gold.  Hirsch),  mit  12700  Einw., 
liegt  die  Vorstadt  Und.  Stein  und  Krems  erscheinen  wie  ein  ein- 
ziger lang  sich  hinstreckender  Ort.  Sehenswert  das  städtische 
Museum  in  einem  ehem.  Dominikanerkloster  (im  Sommer  So. 
9-12  Uhr;  unentgeltlich). 

2  St.  n.  von  Krema  im  Rremstal  der  Markt  Senftenberg,  mit  befestigter 
Kirche  und  hübscher  Burgruine. 

Von  Krems  nach  Absdorf,  32km,  Eisenbahn  in  1  St.  —  9km 
Hadersdorf.  Abzweigung  nach  (45km)  Sigmundsherberg  (S.  329).  —  15km 
Wagram.  Vz  St.  w.  Schloß  Orafenegg ,  dem  Herzog  von  Ratibor  gehörig, 
mit  schönem  Park.  —  32km  Absdorf  (S.  329). 

Eisenbahn  von  Krems  nach  St.  Polten  s.  S.  125  ^  —  nach  8t.  Valentin 
v.  ff.  126. 

Bei  Krems  überschreitet  die  Bahn  nach  St.  Polten  die  Donau. 
Das  1.  Ufer  des  Flusses  dehnt  sich  zu  weiter  Ebene  aus;  der 
Strom  bildet  hier  wieder  ein  Inselmeer.  R.  auf  dem  Kamm  des 
Gebirges  die  einsame  Kirche  Wetterkreuz  (368m). 


136   Route  7.  GREIFENSTEIN. 

r.  9Hollenburg  (205m),  mit  Schloß ;  im  Schloßpark  eine  vier- 
eckige Burgruine.    Auch  das  r.  Ufer  verflacht  sich  nun. 

r.  Traismauer,  vom  Fluß  nicht  sichtbar,  uralter  Markt,  in 
dessen  Nähe  die  Traisen  in  die  Donau  fällt.  —  r.  mZwentendorf. 

r.  •Tulln  (Gasth. :  Gold.  Hirsch,  Gold.  Löwe),  mit  4300  Einw., 
eine  der  ältesten  Städte  an  der  Donau,  der  Römer  Comagenae. 
„Tulne"  wird  im  Nibelungenlied  (Str.  1301)  erwähnt.  Alte  Kirche, 
daneben  romanischer  Karner.  Auf  dem  Tullner  Feld  vereinigte 
sich  1683  das  60  000  Mann  starke  deutsche  und  polnische  Heer 
und  rückte  nach  Wien  gegen  die  Türken.  Die  Staatsbahn  (S.  329) 
überschreitet  hier  den  Strom  auf  einer  Gitterbrücke.  Tulbinger 
Kogel  s.  S.  124. 

Eisenbahn  von  Tulln  über  Herzogenburg  nach  St.  Polten  s.  S.  125;  — 
über  Absdorf  nach  Krems  s.  S.  329  und  S.  135. 

Unterhalb  Tulln  wild  die  Umgebung  wieder  anziehender,  je 
mehr  man  sich  dem  Wiener  Wald  nähert. 

r.  •G-reifenstein  (Gasth. :  Schwarzer  Bär,  Brauner  Hirsch),  mit 
stattlicher,  z.  T.  hergestellter  Burg  des  Fürsten  Liechtenstein, 
Station  der  Staatsbahn  (S.  329),  die  von  hier  ab  dicht  am  Ufer 
hinführt.  Auf  der  Höhe  Hadersfeld  (439m ;  Whs. ;  3/4  St.  vom 
Bahnhof),  mit  weiter  Aussicht  vom  (*/4  St.)  Obelisk;  von  dort 
über  den  (1  St.)  Sonnberg,  Gugging  und  Kierling  nach  (1^2  St.) 
Klosterneuburg  (S.  107). 

1.  Burg  Kreuzenstein  (s.  unten).  —  Unterhalb 

r.  Höflein  wendet  sich  der  Strom  nach  Süden ;  in  der  Ferne 
der  Leopoldsberg  und  der  Kahlenberg  (S.  105/06). 

1.  •Korneuburg  (167m;  S.  341;  Gasth.:  Weißes  Rößl),  mit 
8300  Einw.,  früher  Festung,  schon  weit  in  der  Ebene.  In  sanfter 
Abdachung  zieht  sich  der  weinreiche  Bisamberg  (360m)  hin. 

i  St.  nordwestl.  von  Korneuburg  (Wagen  hin  und  zurück  12  K)  liegt 
*Burg  Kreuzenstein  (262m ;  105m  über  der  Donau),  im  xn.  Jahrhundert 
erbaut,  von  den  Schweden  1645  zerstört,  1874-1906  von  Hans  Graf  Wilczek 
neu  aufgeführt.  Im  Innern  zahlreiche  Kunstschätze.  Zutritt  außer  Mo.  Fr. 
tägl.  zu  den  vollen  Stunden  gegen  Eintrittskarten  (1  i0>  die  beim  Portier 
des  gräfl.  Wilczek"1  sehen  Hauses,  Wien,  I.  Herrengasse  5,  zu  lösen  sind. 

Schon  aus  der  Ferne  glänzen  die  Kuppeln  des  großen  Augustiner- 
Chorherrnstifts 

r.  Klosterneuburg  (S.  107);  dahinter  die  Habsburgwaite  (S.  106). 
Unterhalb  tritt  der  Leopoldsberg  (S.  106)  dicht  an  den  Strom,  kaum 
für  die  Eisenbahn  und  die  Straße  Raum  lassend.  Rechts  oben  auf 
vorspringender  Höhe  die  Kirche  auf  dem  Leopoldsberg ;  am  Fuß 
inmitten  von  Weinbergen  Kahlenberg  er  dorf, 

r.  •Nußdorf  (S.  104);  r.  zweigt  hier  der  Wiener  Donaukanal  ab. 
Weiterhin  hübsche  Rückblicke  auf  den  Wiener  Wald. 

•Wien,  8.  S.  2.  Landeplatz  bei  der  Kronprinz-Rudolf-Brücke 
(I.  PL  G  H  2).  Einsp.  in  die  Innere  Stadt  1  K  80,  Fiaker  2  K  40 ; 
Gepäck  60  bzw.  80  h. 


137 
8.  Von  Wien  nach  Mariazeil. 

Vcrgl.  Karte  S.  230. 

162km.    Staatsbahn  bis  St.  Polten,  von  da  bis  Mariazell  Nikderöbtkk- 

UICHI80HS  Landksbahn  (Pielachtalbahn).    Im  Sommer  Imal  tägl.  Schnell- 

D  5  St.    tür   11  K  50  (II.  Kl.)  und  1  K  60  (111.  Kl.).      Personenzug   in 

3t.  für  10  K  30,  b' £"80.  —  Über  Seheibmühl  s.  S.  125. 

<  Wien  nach  St.  Polten  (61km)  s.  S.  124.  Die  Pielachtalbahn 
wendet  sich  von  der  Staatsbahn  südl.  und  führt  über  (73km)  Ober- 
< Irafendorf (273m),  Markt  am  1.  Ufer  der  Pielach,  und.  (87km)  Raben- 
<tt  in  (  339m),  mit  Burgruine,  nach  (93km)  Kirchberg  an  der  Pielach 
(393m),  mit  altem  Schloß.  —  Jenseit  (97km)  Lolch  verengt  sich 
das  Pielaehtal.  —  100km  Weißenburg,  mit  großer  Burgruine.  — 
102km  ßchwarxenbach.  Die  Bahn  überschreitet  die  Pielach  zwischen 
zwei  kurzen  Tunneln  und  wendet  sich  s.w.  in  das  enge  Natterstal 
nach  (113km)  Laubenbachmühle  (534m;  Bahnrest.).  —  Die  Bahn- 
strecke von  hier  bis  Mariazell  ist  eine  der  interessantesten  öster- 
reichischen Gebirgsbahnen  und  steht  streckenweise  der  Semmering- 
bahn  kaum  nach.  Die  Bahn  steigt  in  Kehren  und  über  Viadukte 
zu  dem  Plateau  von  (132km)  Puchenstuben  (841m),  dann  durch  den 
2368m  langen  Gösingtunnel  nach  (139km)  Gösing  (890m;  Hot. 
Gösing),  Sommerfrische  mit  herrlicher  Aussicht  auf  den  Ötscher.  — 
Nun  scharf  abwärts  über  Viadukte  und  durch  Tunnels  ins  Lassingtal 
nach  (147km)  Wienerbruck- Josefsberg  (795m;  Burger's  Hot.  Lassing- 
fall, 50  Z.  zu  1.40-3  K,  gut). 

25  Min.  westl.  (weiße  WM.)  der  80m  hohe  "Lassingfall,  in  großartiger 
Felslandschaft  (für  4  K  kann  man  die  Fallklause  öffnen  lassen;  Karten  bei 
Purger).  —  Ein  lohnender  Weg  führt  vom  Fall  durch  den  wildromantischen 
ötschergraben  zur  (21/:»  St.)  Klause  (87lm)  und  über  den  (2  St.)  Riffelsattel 
1.1284m)  auf  den  (1^4  St.)  Ötscher  (S.  126);  s.  Baedekers  Südbayern,  Tirol  usw. 

Die  Bahn  führt  weiter  im  Erlauftal  mittels  einer  Reihe  von 
Tunneln  und  Viadukten  nach 

162km  Mariazell  (862m ;  Gasth. :  Schwarzer  Adler,  70  Z.  zu  2-4  K, 
Gold.  Kreuz,  48  Z.  zu  1.40-4  K,  beide  gut;  Gold.  Greif;  Blaue 
Weintraube;  Goldner  Löwe;  Krone),  der  besuchteste  Wallfahrtsort 
Österreichs  (jährlich  an  150000  Fremde),  in  einem  weiten,  von 
schönen  Waldbergen  umgebenen  Bergkessel  malerisch  gelegen.  Der 
Ort  (1500  Einw.)  hat  zahlreiche  Gast-  und  Logierhäuser,  doch  ist 
im  Sommer,  wenn  die  großen  Prozessionen  eintreffen  (die  Wiener  am 
1.  Juli,  die  Grazer  am  14.  Aug.)  schwer  Unterkunft  zu  erlangen. 

1/i  St.  s.o.  vom  Bahnhof  die  1644-99  erbaute  Gnadenkirche 
oder  Basilika,  mit  drei  Türmen,  der  schöne  got.  82m  hohe  Mittel- 
turm aus  dem  xiv.  Jahrh.    Das  Innere  ist  63m  lang,  21m  breit. 

Die  Gnadenkapelle  im  Mittelschiff  enthält  auf  silbernem  Altar  das 
Gnadenbild,  eine  ü,S2m  hohe  aus  Lindenholz  geschnitzte  sitzende  Statue  der 
Madonna.  —  Auf  dem  Hochaltar  eine  große  silberne  Erdkugel,  aus  der 
ein  KreuÄ  aus  Ebenholz  mit  dem  Heiland  und  Gottvater  emporstrebt  (beide 
aus  Silber),  ein  Geschenk  Kaiser  Karls  VI. ;  zu  Seiten  der  Weltkugel  die 
versilberten  Holzstatuen  der  h.  Jungfrau,  des  h.  Johannes  und  zwei  Engel. 
—  Im  südwestl.  Turm  das  Kripplein,  eine  plastische  Darstellung  der  Geburt 
Christi.  —  Reiche  Schatzkammer;  auf  dem  Altar  das  Schatzkammerbild 
(Madonna  von  einem  frühitalienischen  Meister). 


138   Route  9.  KREMSMÜNSTER. 

V2  St.  n.w.,  durch  die  Grünau  (Marien- Wasserfall),  der  Erlauf- 
see (835m 5  Seewirt  am  W.-Ende,  Seebäder, Boote  zu  haben;  Herren- 
haus am  O.-Ende);  zurück  am  S.-Ufer  auf  der  direkten  Fahrstraße 
in  1  St. 

Von  Mariazeil  über  Gußwerk  (bis  hierher  auch  Bahn)  nach  Neuberg 
und  Mürzzuschlag  s.  S.  230;  —  nach  Au-Beewiesen  und  Kapfenberg  9.  S.  230. 


9.  Von  Linz  nach  Selztal.    Pyhrnbahn. 

111  km.    Staatsbahn.     Schnellzug  in  3  St. 

Linz  s.  S.  127.  —  Die  Bahn  überschreitet  hinter  (9km)  Traun 
die  Traun  und  tritt  bei  (13km)  Nettingsdorf  in  das  Kremstal;  im 
Hintergrund  s.  die  Prielgruppe.  —  16km  Wo  stell  ach- St.  Marien; 
r.  auf  der  Höhe  Schloß  Weißenberg.  —  29km  Ünter-Rohr  (330m  ; 
Bahnrest.).    Zweigbahn  nach  (17km)  Sattledt  (S.  140). 

Zweigbahn  von  Unter-Rohr  in  10  Min.  nach'  (8km)  Bad  Hall  (37nm; 
Gasth. :  Kaiserin  Elisabeth,  80  Z.  von  3  K  an,  F.  1,  M.  3,  P.  von  10  K  an  ; 
Budapest,  44  Z.  von  2.50  an,  P.  von  1  K  an;  Erzherzog  Karl;  Post,  cO  Z. 
zu  3-10,  P.  7-12  Kh  Gold.  Adler;  Kurtaxe  8  oder  20  K;  Bad  1  #-2.80),  mit 
jodhaltigen  Salzquellen,  Kur-  u.  Badehaus,  Theater  und  schönen  Parkanlagen. 
Lokalbahn  nach  Perger n  (S.  127). 

33km  Kremsmünster  (345m;  Gasth. :  Kaiser  Max,  Sonne),  hübsch 
gelegener  Markt  mit  1000  Einw.  Die  umfangreichen  Gebäude  der 
berühmten,  im  J.  777  von  Herzog  Tassilo  von  Bayern  gegründeten 
Benediktinerabtei  stammen  meist  aus  dem  Anfang  des  xviii.  Jahrh. 
(Zutritt  im  Sommer  werktags  11  und  4  Uhr,  Sonn-  u.  Eestt.  11, 
3  und  4  Uhr;  40  h).  In  der  Schatzkammer  der  kupferne  *Tassilo- 
kelch  oder  Stifterbecher,  mit  Niello  Verzierungen  (777).  Die  Stern- 
warte enthält  in  den  unteren  Stockwerken  naturgeschichtliche 
Sammlungen.    Ansehnliche  Bibliothek. 

51km  Kirchdorf(AS3m),  alter  Markt,  —  54km  Micheldcrf(4Ädm). 
1  St.  östl.  das  alte  Schloß  Alt- Pernstein  (Wirtsch.).  —  Die  Bahn 
verläßt  das  Kremstal  und  führt  durch  einen  523m  langen  Tunnel 
nach  (62km)  Klaus  (477m),  der  ersten  Station  der  Pyhrnbahn,  mit 
hergestelltem  Schloß  und  Burgruine,  im  Steyrtal  hübsch  gelegen. 
Nach  Agonitz  s.S.  127.  —  Drei  Tunnels.  66km  Steyrling  (493m). 
Über  die  Steyr.  —  70km  Dirnbach-Stoder  (505m ;  Gasth. :  Post). 
Fahrstraße  s.  nach  (3  St.)  Hinterst oder  (601m;  Gasth. :  Schachinger ; 
Jaidhaus,  25  Z.  zu  1.50-3  AT;  Schmalzerwirt),  in  schönem  Tal,  w. 
überragt  von  den  dunkeln  Wänden  des  Toten  Gebirges.  —  78km 
Pießling  (563m),  in  hübscher  Lage  am  Abhang  des  Radlingberges. 

85km  Windischgarsten  (613m).  ^4  St.  n.  der  schön  gelegene 
Markt  (Gasth.:  Gold,  Sense,  Z.  1.40-2  K;  Erzherzog  Albrecht); 
Wintersportplatz.  —  Tunnel.  92km  Spital  am  Fyhrn  (647m; 
Gasth. :  Alpenhof,  32  Z.  zu  2-4  K;  Post),  Dorf  1/4  St.  s.  vom  Bahn- 
hof, mit  1100  Einw.  und  ehem.  Stiftskirche  im  Barockstil;  Winter- 
sportplatz.   —    Weiter   durch    den    4770m    langen    Bosrucktunnel 


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Tord  Fuvit« 

ahjter-         Schmoll 
K«l-  Igt. 


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WELS.  K.S.279.—  10.R.    139 

(höchster  Punkt  726m  ü.  M.),   auf  der  Grenze  zwischen  Oberoster- 
reich  und  Steiermark,  nacli  (103km)  Ardning  (674m). 

111km  Selztal  (634m;  Bahnrest.;  Bahnhofshotel,  40  Z.  von  2  K 
an).  Nach  Amstetten-Wien  s.  R.  15a;  nach  Zell  am  See-Innsbruck 
8.  H.  15a;  nach  Udine-Venedig  s.  R.  36a;  nach  Klagenfurt-Triest 
s.  R.  37. 


10.    Von  Linz  nach  Salzburg. 

125km.  Staatsbahn.  Orientexpreß  in  2!/4  St.  (vgl.  R.  6).  Schnellzug  in 
23/4  St.  für  15  K  60,  9.50,  6.10.    Personenzug  in  3V2-5  St.  für  11  #80,  7.20,  4.60. 

Linz  s.  S.  127.  — ■  Die  Bahn  wendet  sich  südwestlich. 

24km  Wel8.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.  :  Greif,  Kaiser-Joseph- 
Platz,  90  Z.  zu  2.50-4  K,  mit  Restaur.  und  grjßem  Cafe,  Bahnhofshotel, 
Dr.-Joh.-Schauer-Str.,  24  Z.  zu  1.80-2.40  A",  ohne  Restaur.,  beide  gut;  Post, 
Bäckergasse  7;  Kaiserin  von  Österreich,  Kaiserkrone,  beide 
gegenüber  dem  Bahnhof.  —  Ca/4  Haslinger,  Theatergasse  3.  —  Droschke 
vom  Bahnhof  in  die  Stadt  einsp.  1  JT,  zweisp.  1  K  60  (nachts,  9-6  Uhr,  die 
Hälfte  mehr).  —  Post  u.  Telegraph,  Ringstraße  9. 

Weis  (317m),  das  römische  Ovüava,  Stadt  mit  14000  Einw., 
liegt  am  1.  Ufer  der  Traun.  Yom  Bahnhof  geradeaus  (südl.)  durch 
die  Dr. -Joh. -Schauer-Straße,  dann  beim  Altersheim  r.  und  beim 
Denkmal  Kaiser  Josephs  IL  auf  dem  Kaiser-Joseph-Platz  1.  durch 
die  Theatergasse  zur  p/4  St.)  Ringstraße.  Am  W.-Ende  dieser 
Straße  die  Sparkasse,  mit  dem  Stadtmuseum  im  Erdgeschoß  (Mo. 
bis  Sa.  8-12  u.  2-5,  So.  8-12  Uhr  40  h,  „Wegweiser"  30  &;  kunst- 
gewerbliche Gegenstände,  Waffen,  römische  Altertümer  u.  a.).  Die 
südl.  Verlängerung  der  Theatergasse  führt  in  wenigen  Schritten 
zur  got.  Stadtpfarrkirche  am  Stadtplatz;  im  Chor  Glasmalereien  aus 
dem  Auf.  des  xiv.  Jahrh.  Am  W.-Ende  des  Stadtplatzes  der  1376 
erbaute  Ledererturin.  Unweit  südl.  von  der  Kirche  (durch  die  Burg- 
gasse) die  ehem.,  jetzt  völlig  verbaute  kaiserl.  Burg,  in  der  Kaiser 
Maximilian  I.  1519  starb.  —  Auf  dem  r  Traunufer,  10  Min.  von  der 
Brücke,  der  Reinberg  (390m),  mit  Anlagen  und  dem  Aussichtsturm 
*  Marienwarte  (10  h;  Orientierungstafel).  —  N.  jenseit  der  Bahn  die 
Neustadt,  in  der  viele  Häuser  mit  Erdgas  geheizt  und  beleuchtet 
werden,  das  aus  200 -300m  tiefen  Bohrlöchern  gewonnen  wird. 
7  Min.  weiter  nördl.  die  noch  unvollendete  große  Herz-Jesu-Kirche. 

Von  Wels  nach  Passau,  82km,  Staatsbahn  in  1V4-3  St.  Diese  Strecke 
wird  auch  vom'  Ostende-Expreß  befahren.  —  8km  Haiding  (S.  140).  —  30km 
Neumarkt  -  Kallham  (3Söm  •,  Bahnrest.),  Knotenpunkt  für  die  Bahn  nach 
Simuach-München.  —  68km  Schärding  (313m  ;  Gasth.:  Ebenhecht),  altes 
Stadtchen  am  r.  Ufer  des  Ion.  Zweigbahn  nach  Attnan^-Puchhcims.  S.140. — 
82km  Passau  (S.  130).    Nach  Nürnberg- Frankfurt  s.  Baedekers  Süddeutschland. 

Von  Wels  nach  Simbach,  91km,  Eisenhahn  in  3V2  St.  —  Bis 
(30km)  Neumarkt- Kallham  8.  oben.  —  51km  Ried  (420m-  Bahnreit.;  Gasth.: 
Gold.  Hirsch,  Hauptplatz,  1/4  St,  vom  Bahnhof,  22  Z.  zu  2-3  JT),  Hauptort 
(5700  Einw.)  des  Österreich.  Innkreises.  Nach  Attnang-Pnchheim  oder 
Schärding  s.  S.  140.  —  89km  Braunau  am  Inn  (352m  5  Gasth.  z.  Post), 
altes    Städtchen    mit    3900   Einw.       Spätgot.    Stephanskirche    (Mitte    des 

Badekers  Österreich.    28.  Aufl.  9 


140  Route  10.  VÖCKLABRUCK.  Von  Linz 

xv.  Jahrh.),  mit  hohem  Turm.  Auf  der  Promenade  ein  Bronzestandbild 
des  auf  Befehl  Napoleons  I.  1806  in  Braunau  erschossenen  Nürnberger  Buch- 
händlers Joh.  Palm,  von  Knoll  (1866).  Zweigbahn  nach  (38km)  Steindorf 
(S.  141).  —  Die  Bahn  überschreitet  den  Inn  und  erreicht  die  bayr.  Grenz- 
station Simbach  (Bahnrest.).  Von  Simbach  bis  München,  123km,  Eisenbahn 
in  4V2  St.,  s.  Bcedekers  Süddeutschland. 

Von  Wels  nach  Aschach,  29km,  Eisenbahn  in  IV2  St.  —  8km 
Haiding  (S.  139).  —  20km  Eferding  (271m),  schon  im  Nibelungenlied  genannt, 
mit  spätgot.  Kirche  und  Schloß  des  Fürsten  Starhemberg.  —  25km  HS. 
Pupping,  mit  der  (V2  St.)  großen  Ruine  Schaumburg.  —  29km  Aschach,  s.  S.  132. 

Von  Wels  nach  Grünau,  47km,  Lokalbahn  in  2  St.  durch  das 
hübsche  Almtal.  —  15km  Sattledt  (399m).  Zweigbahn  nach  (17km)  Unter- 
Rohr (S.  138).  —  41km  Schamstein-Mühldorf,  mit  der  malerischen  Ruine 
Scharnstein.  — 47km  Grünau.  3  St.  südl.  (Zweisp.  14-16  K)  der  * Almsee  (589m). 

38km  Lambach  (386m  ;  Bahnrestaur.;  Gasth. :  Schwarzes  Rößl, 
Z.  1-2  K\  altes  Städtchen  von  1700  Einw.,  mit  einer  stattlichen, 
1032  gegründeten  Benediktinerabtei.  —  Zweigbahnen  nach  (28km) 
Gmunden  (s.  R.  13  a)  und  nach  (32km)  Haag  am  Hausruck  (504m), 
Markt  mit  dem  Stammschloß  der  Fürsten  v.  Starhemberg. 

Die  Bahn  verläßt  die  Traun  und  tritt  in  das  Tal  der  Ager ; 
1.  Prielgruppe,  Traunstein  und  Höllengebirge.  —  55km  Attnang- 
Puchheim  (415m ;  Bahnhof -Hot.  #Restaur.\  Knotenpunkt  der  Bahn 
nach  Gmunden,  Ischl  und  Aussee  (R.  13). 

Von  Attnang  nach  Schärding  (Passau),  67km,  Eisenbahn  in 
2V2  St.  —  11km  Manning-Wolfsegg.  40  Min.  ö.  der  Markt  Wolfsegg  (634m ; 
Gasth. :  Post),  am  Abhang  des  Hausrack  reizend  gelegen  (Aussicht  vom 
Schloßpark  und  von  der  „Schanze").  —  17km  Holzleithen.  Zweigbahn  nach 
(6km)  Thomasroith,  mit  Kohlenbergbau.  —  Die  Bahn  durchdringt  den  Haus- 
ruck mittels  eines  706m  1.  Tunnels,  senkt  sich  nach  (34km)  Ried  (S.  139) 
und  tritt  bei  (59km)  Suben  an  den  Inn.  —  67km  Schärding  (S.  139). 

L.  Schloß  Puchheim,  im  Hintergrund  das  Höllengebirge.  — 
59km  Vöcklabruck  (435m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Post,  Hauptplatz, 
Z.  1-3  K),  Städtchen  mit  2000  Einw.;  1.  auf  einer  Anhöhe  die  alte 
got.  Kirche  von  Schöndorf. 

V  on  Vöcklabruck  nach  Unterach:  Lokalbahn  nach  Kammer 
in  V2  St.  für  1  K  40,  90,  50  h,  von  da  Dampfboot  nach  Unterach  in  2  St. 
für  '6  K  20,  1K  10.  —  Die  Bahn  führt  s.  nach  (12km)  Kammer  (Gasth.: 
Seehof,  80  Z.  zu  1.50-4  K,  gut;  Hofwirt;  Traube),  einem  hübsch  gelegenen 
Dörfchen  mit  Schloß ,  am  N.-Ende  des  Attersees.  —  Der  Atter-  oder 
Kammersee  (465m),  20km  lang,  2-3km  breit,  ist  der  größte  österreichische 
See  (46,7 qkm).  Nach  N.  flachen  sich  die  Ufer  allmählich  ab;  im  S.  steigt 
r.  der  schöngeformte  Schafberg  auf;  s.o.  zieht  sich  der  breite  Rücken  des 
Höllengebirges  zum  Traunsee  hinüber.  Das  Dampfboot  (Landebrücke 
beim  Bahnhof)  fährt  am  ö.  Ufer  entlang  nach  dem  Pfarrdorf  Weyregg  und 
wendet  sich  dann  quer  über  den  See  nach  Atter  see  (*H.-P.  Attersee,  100  Z. 
zu  2-4  K),  am  w.  Seeufer  am  Fuß  des  bewaldeten  Buchbergs  (807m)  an- 
mutig gelegen.  Weiter  Sfat.  Morganhof,  Nußdorf,  Parschallen  und  Stock- 
winkel am  w.,  Steinbach  und  Forstamt  Weißenbach  am  Ö.  Ufer.  Das  Boot 
nähert  sich  nun  den  bewaldeten  Bergwänden,  die  das  obere  Ende  des  Sees 
umschließen.  Weißenbach  (Gasth.  :  *Post,  100  Z.  von  2  K  an),  an  der  SO.- 
Ecke  des  Sees  hübsch  gelegen.  Dann  an  dem  bewaldeten  Breitenberg  entlang 
nach  Burgau,  in  reizender  Lage  am  See  und  Wald,  und  nach  Unterach 
(Gasth.:  Joh.  Mayer,  gut;  Leitner),  am  Einfluß  der  aus  dem  Mondsee 
kommenden  See-Ache  schön  gelegen,  als  Sommerfrische  besucht.  Über  die 
Eisenauer-Alpe  (1022m)  auf  den  Schaf berg  (S.  150)  4-4 V2  St.,  fast  durchweg 
schattig;  Führer  für  nicht  Schwindelfreie  angenehm,  6  JT.  Von  Unterach 
nach  See  am  Mondsee  (S.  149),  3,2km,  elektr.  Lokalbahn  in  V*  St. 


nach  Salzburg.  MATTSEE.  10.  Route.    141 

Weiter  zweimal  über  die  Vöckla,  die  hier  in  die  Ager  fallt.  — 
71km  Redl-Zipf,  mit  Brauerei.  —  80km  Frankenmarkt  (536m).  — 
Die  Bahn  verläßt  die  Vöckla  und  durchzieht  in  großen  Kehren 
waldiges  Hügelland.  —  Vor  (90km)  Ederbauer  höchster  Punkt 
(601m).  —  Bei  (94km)  Rabenschwand- Oberhof en  zeigt  sich  1.  das 
überhängende  Hörn  des  Schafbergs  (S.  150).  —  99km  Steindorf 
{  Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  (38km)  Braunau  (S.  139).  —  101km 
Neumarkt- Köstendorf  (550m). 

Priichlige  Aussicht  vom  Tannberg  (784in),  von  O/4  St.)  Neumarkt  über 
Köstendorf  in  IV2  St.  bequem  zu  erreichen  (mark.  Weg) ;  oben  Rest,  und 
Aussichtsturm;  Abstieg  westl.  nach  (\l/->  St.)  Mattsee  (s.  unten). 

Jenseit  (106km)  Weng  tritt  die  Bahn  an  den  Waller-  oder  See- 
kirchener  See.  —  111km  Seekir  eher) -Mattsee  (510m;   Bahnhofhot.). 

Post  2mal  tägl.  in  13/4  St.  nach  (13km)  Mattsee  (540m;  Gasth. :  Post), 
auf  einer  Landzunge  zwischen  den  Mattscen  (Ober-  und  Nieder-Trumer  See) 
reizend  gelegen  ;  2km  n.w.  der  kleinere  Grabensee.  Vom  Schloßberg  (566m; 
l/4  St.  von  Mattsee)  guter  Überblick. 

Weiter  durch  waldige  Gegend,  mehrfach  über  die  tief  ein- 
geschnittene Fischach.  118km  Hallwang-Elixhausen.  Die  Bahn 
wendet  sich  nach  S.  in  das  Salzachtal;  1.  die  Kuppe  des  Gaisbergs, 
r.  Hoher  Göll,  Untersberg,  Stauffen.  —  122km  Berg- Maria- Piain 
(S.  148).  —  125km  Salzburg. 


11.    Salzburg  und  Umgebung. 

Staatsbahniiok  (PL  D  i;  Restaurant),  an  der  N. -Seite  der  Stadt,  »/<  St. 
von  der  Staatsbrücke.  —  Stadtbureau  der  k.  k.  Slaat*bahnen  Schwarzstr.  7  (PI. 
C  D2, 3).  —  Salzkammekgdt-Bahnhof  (Salzburg-Ischl,  S.  148)  und  Bahnhof  der 
Lokalbahb  nach  Bkkuhtesgaden  (S.  159)  dem  Staatsbahnhof  gegenüber. 

Gasthöfe  (im  Hochsommer  Vorausbestellung  ratsam):  *Gr. -H.  de 
l'Enrope  (PI.  a:D  1),  am  Bahnhof,  mit  großem  Garten,  300  Z.  zu  4-12, 
F.  1.60,  G.  4-5,  M.  6-71;  'Bristol  (PI.  e:  D  3).  Makartplatz,  120  Z.  zu 
3.50-8,  F.  1.50,  G.  4,  M.  5  K\  ^Österreichischer  Hof  (PI.  c:  I)  3), 
Schwarzstr.  6,  120  Z.  zu  3-7,  F.  1.20,  M.  4  K;  -Parkhotel  &  Villa 
Savoy  (PI.  b:  D  1).  80  Z.  von  3 K  an,  F.  1.50,  G.  4-6,  M.  4iT;  *Pitter 
(PI.  J:  D2),  Z.  2.25-4  K\  "Kaiserin  Elisabeth  (Pl.el:  Dl),  Elisabeth- 
str.  11,  mit  Garten,  32  Z.  zu  2l/2-6,  F.  1.20  AT;  *H.-Itest.  Mirabell 
(PI.  m:  1>  3),  mit  Garten  und  Konzertsaal  (abends  Konzerte  u.  Varh'tr- 
theater).  30  Z.  von  3  K  an;  H.  Habsburg  (PI.  g:  D  2),  Faberstr.  10,  50  Z. 
zu  2.404,  F.  1  K.  —  In  der  St.-idt.  am  I.  Uter:  "Golden  es  Schiff  (PI.  d  : 
E4),  Residenzplatz,  60  Z.  zu  2.50-10/1;  Gold.  Krone  (PI.  f:  D  3),  Gold. 
H  orn  (PI.  o:  D  4),  Gold.  Hirsch  (PL.j:  D  4),  Mö  dlh  am  m  er(Pl.  n:  D  4), 
diese  vier  in  der  Getreidecasse:  Schranne,  Schrannengasse  10,  gelobt; 
Münchner  Hof,  Dreifaltigkeitsgasse ,  einfach,  gut;  Goldene  Birne 
(PI.  bi:  E  3,  4),  Judengasse  1,  20  Z.  zu  1.60-2.50  K.  —  Am  r.  Ufer:  ♦H.  zum 
Stein  (PI.  h:  D  E  3),  an  der  Staa'shrücke,  70  Z.  zu  2-5  K,  F.  90/»;  Traube 
(PI.  k:  D  3).  Linzer  Gasse  4,  Z.  1.60-3.50  K,  gut .•  Gablerbräu  (PI.  i:  D  31, 
62  Z.  zu  2-3  K,  Goldene  Kanone,  Paris-Lodron-Str.  21,  28  Z.  zu  1.60- 
3.40  A^,  Tiger  (PI.  t:  D  E  3),  30  Z.  zu  1.60-3  £,  F.  ö'J  ä,  alle  drei  unweit 
der  Staatsbrücke;  Roter  Krebs  (PI.  x  :  D  2),  Mirabellplatz,  Z.  2-3  A', 
gelobt;  H.  Mozart  (PI.  mo :  D  2),  Franz-.Toseph-Str.  8,  20  Z.  zu  1.60-5  Ä\ 
F.  90  h;  Wolf-Dietrich  (PI.  v:  E  2),  Wolf-Dietrich-Str.  16,  38  Z.  zu2.i0- 
5  A~;  Goldner  Eneel,  Gi«elakai  11  (PL  E  3),  26  Z.  zu  1.60-2  50  K.  gelobt; 
Söldner  Löwe  (PI.  lo:  E  2b  Seballmooser  Hauptstr.  13,  24  Z.  zu  1.60  3  A; 
H.  Bahnhof,  3  Min.   vom  Bahnhof,  Z.  2  7v',  einf.  gut. 

9* 


142   Route  IL  SALZBÜRG.     PrdkL  Vorbemerkungen. 

Cafes:  Tomaselli,  am  Ludwie-Viktor-Platz  fPl.  D  4).  Am  r.  Ufer: 
Theater-Cafe,  Makartplatz  (PI.  D  3);  C.  Basar,  C.  Central ,  beide  bei 
der  Staatsbrüeke  (PI.  D  3);  Koller.  Linzer  Gasse  1  (PI.  DE  3;  auch  Z.); 
Krimmel,  Westbabnstiaße  (PI.  D  2). 

Restaurants:  Kurhaus  (s.  unten;  Abendkonzerfe) ;  Mirabell 
(S.  141).  —  Wein:  Tiroler  Weinstube,  Rudolfskai  12  (PJ.  D  E  3)  u. 
Judengasse  1  (Goldne  Birne),  gut;  St.  Peters -S  tiftskeller  (PI.  D  4); 
Wachauer  Winzerkeller,  Rudolfskai  (PI.  D  E  3);  R.  Schider, 
Linzer  Gasse  15  (PL  D  E  3).  —  Bier:  Stieglkeller  (PL  E  4),  Festungs- 
gasse 10  5  Sternbräugarten,  Getreidegasse  (PL  D4);  Schanzlkeller, 
vor  dem  Kajetaner  Tor  (PL  F4),  Mödlham  merkeil  er,  vor  dem  Klausen- 
tor (PL  C  3),  beide  mit  schöner  Aussicht ;  Augustiner-Bräustübl,  im 
Augustinerkloster  (PL  5 :  C  2),  in  Mülln  (originelles  Lokal,  von  3  Uhr  nachm. 
an  geöffnet,  sehr  besucht). 

Wagen:  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  mit  Gepäck  Einsp.  1  iT 40,  Zweisp. 
2  K;  bei  Nacht  2  oder  3  K.  Zeitfahrten  1/4  Sf,  80  h  oder  1  K  20,  jede 
weitere  l/*  St.  40  oder  60  h,  y2  Tag  8  Z40  oder  12  K,  ganzer  Tag  16.80  oder 
24  K.  —  Nach  Berchiesgaden  10  oder  16  K\  Königssee  und  zurück  IT  oder 
26  K  (Fahrzeit  hin  u.  zurück  einschl.  Bergwerk  8  St.).  Hin  und  zurück: 
Aigen  2  K  60  oder  4  K,  Hellbrunn  3  K  oder  4  K  40;  Wartezeit  jede  *A  St. 
40  cder  60  h. 

Salzburger  Lokalbahn  vom  Bahnhof  (PL  D  1)  durch  die  Stadt  nach 
St.  Leonhard  und  Berchtesgaden  im  Sommer  stündlich  in  1  St.  54  Min. 
Haltestellen  in  der  Stadt :  Fünfhaus,  Kurhaus,  Basar,  Staatsbrücke,  Mozart- 
sieg, Äußerer  Stein  (Abzweigung  nach  Parsch,  S.  147);  dann  über  die  Karo- 
linenbrücke nach  (2,skm)  Künstlerhaus- Nonntal.  Die  weitern  Stationen  sind 
S.  159/60  genannt.  Fahrkarten  an  den  Stationen  vor  Antrilt  der  Fahrt  lösen  ; 
im  Wagen  doppelte  Taxe.  —  Elektrische  SteaBenbahn  vom  Bahnhof  durch 
die  Westbahnstraße  und  über  die  Staatsbrücke  zum  Ludwig-Viktor-Platz, 
alle  6  Min.  (20  h). 

Post  und  Telegraph  (PL  32:  E  4)  im  Neugebäude  auf  dem  Residenz- 
platz, r.    neben  der  Hauptwache. 

Kunstausstellung  im  Sommer  im  Künstler hause  (S.  146;  1  K,  Sonn-u. 
Festt.  40  h);  Kunstsalon  Suatschek,  Ludwig-Viktor-Platz  5  (tägl.  8-7,  So.  9-11 
Uhr,  Eintr.  frei).  —  Kunstgewerbliche  Ausstellung  im  Mirabellschloßiß.  146). 

Bäder:  Kurhaus  (PL  D  2),  mit  Schwimmhalle;  Stadt.  Vollbad,  beim 
Franz-Joseph-Park  (PL  G  4).  —  Moor-,  Fichtennadel-  u.  Schlammbäder  im 
Ludwigs-  und  Marienbad  (S.  148;  Omnibus  vom  Hotel  Krone,  20  7*). 

Geldwechsler:  Bank  für  Olerösterreich  u.  Salzburg,  Ludwig  -  Viktor- 
Platz  4  (PL  D  4) ;  Max  Kohn,  Dreifaltigkeitsgasse  7  (PL  D  3).  —  Fremdenver- 
kehrsbureau, Schwarzsir.  7  (PI.  C  D  2,  3) ;  Verein  zur  Hebung  des  Fremdenver- 
kehrs, Ludwig-Viktor- Platz  7.  —  Salzburger  Kollektivkarte  für  den  freien  oder 
ermäßigten  Eintritt  zu  den  meisten  Sehenswürdigkeiten  3  K,  Schwarzstr.  1. 

Bei  beschränkter  Zeit  (1  Tag):  früh  Residenzplatz,  St.  Peters- 
friedhof, Festung  Hohen- Salzburg,  Mozartmuseum,  Mönchsberg,  Museum 
Carolino-Augusteum,  Kapuzinerberg.    —   Nachm.  Fahrt  auf  den  Gaisberg. 

Salzburg  (433m),  das  Juvavum  der  Römer,  Hauptstadt  des  frühem 
Erzbistums  Salzburg,  des  mächtigsten  Hochstifts  Süddeutschlands, 
das  1802  verweltlicht  wurde,  1816  als  Herzogtum  an  Österreich  kam 
und  seit  1850  ein  selbständiges  Kronlaud  bildet,  ist  Sitz  der  Landes- 
regierung, des  Landesgerichts  und  eines  Erzbischofs  und  hat  mit  den 
Vorstädten  40  000  Einwohner.  Die  Stadt,  mit  der  sich  an  Schön- 
heit der  Lage  kaum  eine  andere  deutsche  Stadt  messen  kann,  liegt 
auf  beiden  Ufern  der  Salzach,  deren  grauweißes  Gletscherwasser 
in  breitem  Kiesbett  dem  Inn  zueilt,  am  1.  Ufer  von  dem  steilen 
Festungs-  und  Mönchsberg  eingeschlossen,  während  der  Stadtteil 
am  r.  Ufer  sich  an  den  Kapuzinerberg  anlehnt.    Häufige  Feuers- 


SALZBURG 


1  :  17,55  0 


300         4-00 


Meter. 
-JjokalbaJvrL 
-  Strasseribatav 


1  .^Botanischer  Gccrterv 

2  Bürgerschule      .    . 

3  .Kofbrzmnen    . 
4?  .KapUelschwenvrne-. 

BirclieiLiL Klöster  : 
Augustiner -Kloster  und 

5  Augustiner-Kirche      .      C.2. 
diene  diktzner-Alftei  und 

6  Kreuzgang E.4-. 

7  .MirgerspitaZkirdie   .      DA. 

8  .Dreifaltigkeitskirche 

und  Seminar D.3. 

9  .Franziskaner -Kloster 

undlSrche D.4. 

10. Kaj etaner -ffirch&  .  EJ\4. 
^.Kapuziner -Kloster 

undJSrche E.3. 

MKoUegienkirche  ....  D.41. 
Ultoretto  -Kloster w.MrcheD.l, 
\k.FrotestajvtischeKirc7ieC23 . 
15 .S^hardssjntalkirche  F.4-.5. 
l6.S?Mdrgaretbenkapeue  .  E4. 
17.  &Michaelskirch&  .  .  E.4 
lS.SfPeterstiftskirch^  .  D.E.4 
lü.tf  Sebastianskirche  .  E.2.3 

20 .  TTrsuliner  -Kloster 

undMrche C.3. 

21 .  JTrsuanerinnen  -Kloster 

und^KrchefFonnberg •)  E  T.4;. 
22. KoUegium-Gebäitde  .    . 
23 .  Landtags  -  G-ebäu  de 

(CkLerrbseehof)  .... 
I^eudienhof  StPeter    . 
25.     "       "       S?  Sebastian 

26 .Mariensäzde 

27. Mozarts  Gelnalshs.&Mus. 

28. Mozarts  Standbild ', . 
29.     "      "    Wohnhaus 

2Q.Jfutterhaus 

3 1 .  Pferdeschwemm^    . 
M.Post  u.  Telegraph 

M.JlaJhhaus 

M.Regierung    .... 
25.So7Taner-Jteitsdiule 
W.Theater 


—  Durchgänge 


"Wagner  *  De"bes,Xeipzig 


BALZBÜRG.  //.  Route.   143 

brünste  und  die  Baulust  der  Fürsten,  namentlich  des  Erzbischofs 
Wolf  Dietrich  (1587-1611),  haben  von  mittelalterlichen  Gebänden 
wenig  übrig  gelassen;  die  Kuppelkirchcn  nnd  andere  stattliche 
Gebinde  italienischen  Stils  geben  der  Stadt  das  charakteristische 
Gepräge  eines  glänzenden  geistlichen  Fürstensitzes  des  xvii.  tj, 
xviii.  Jahrhunderts.  Seit  der  Regulierung  der  oft  reißenden  Salzach 
sind  beide  Ufer  des  Flusses  von  breiten  baumbepflanzten  Kais  ein- 
gefaßt, die  Bieh  von  der  Ludwig-Viktor-Brücke  bis  zur  Karolinen- 
brücke hinziehen. 

Auf  dem  linkenUfer  liegt  der  ältere  Stadtteil.  Sein  en  Mittel- 
punkt bildet  der  Residenzplatz  (P1.E4),  mit  dem  1664-80 
von  Ant.  Dario  ausgeführten  Residenz-  oder  IIofbrunnen(?\.  3),  aus 
Untersberger  Marmor,  14m  h.,  in  drei  Absätzen  sich  aufbauend; 
unten  vier  Poseidonsrosse  und  Atlanten ;  oben  spritzt  ein  Triton 
den  Wasserstrahl  aus  einem  Hörn  3m  hoch.  An  der  Westseite  des 
Platzes  die  k.  k.  Residenz  (PI.  DE  4),  1592-1724  erbaut,  jetzt 
z.  T.  von  der  Großherzogin  von  Toskana  bewohnt  (Eintr.  tägl.  11- 
1  Uhr,  im  Sommer  auch  6-7  Uhr,  40  h]  Plafondgemaide,  Gobelins 
und  Möbel  aus  erzbischöflicher  Zeit).  Gegenüber  das  Neugebäude 
(PI.  34:  E4),  1588  begonnen,  jetzt  Sitz  deT  Regierung  und  des 
Landesgerichts,  sowie  des  Post-  und  Telegraphenamts  (PI.  32).  An 
der  Südseite  der  *Dom  (PI.  E  4),  1614-34  von  Solari  im  ital. 
Barockstil  erbaut,  mit  reichem  Spätrenaissanceschmuck;  vorn  im  1. 
Seitenschiff  ein  Taufbecken  in  Erz  von  1321  mit  modernem  Deckel; 
Hoehaltarbild  von  Mascagni.  Sehenswerter  Domschatz  (Erlaubnis 
zur  Besichtigung  in  der  Sakristei,  im  Querschiff  r.).  —  Auf  dem 
Domplatz  eine  Mariensäule  (PL  26),  Bleiguß  von  Hagenauer  (1771). 

Auf  dem  an  den  Residenzplatz  ö.  angrenzenden  Mozartplatz 
ein  Standbild  Mozarts  (geb.  27.  Jan.  1756,  f  5.  Dez  1791),  von 
Schwanthaler,  1842  (PI.  28:  E4).  Des  Meisters  Geburtshaus  (PI. 27  : 
D  4)  ist  Getreidegasse  Nr.  9;  im%dritten  Stock  das  Mozart- Museum, 
mit  vielen  Erinnerungen.  Handschriften,  Porträten,  Mozarts  Kon- 
zertflügel, anch  Mozarts  Schädel  (Eintr.  tägl.  8-7  Uhr,  1  K). 

Auf  dem  Kapitelplatz  (PI.  E  4)  eine  Pferdeschwemrae,  die 
Kapitelschwemme  (PI.  4),  aus  Marmor  (1732).  An  der  Ostseite  des 
Platzes  das  Erzbischöfliche  Palais  (PI.  E  4). 

In  der  SW.-Ecke  des  Kapitelplatzes  ist  der  Eingang  zum 
alten  St.  Petersfriedhof  (PI.  E  41,  der  sich  an  die  steile  Nagelfluh- 
wand  zwischen  dem  Mönchsberg  und  dem  Festungsberg  anlehnt. 
Er  ist  auf  drei  Seiten  von  Familiengrabstätten  umgeben.  In  der 
Mitte  die  spätgotische  Margaretenkapelle  (PI.  16),  1483  erbaut,  1864 
erneut,  mit  Grabsteinen  aus  dem  xv.  Jahrh.  In  den  Arkaden  der 
N.-Seite  1.,  neben  dem  Chor  der  Stiftskirche,  die  St.  Veitskapelle, 
mit  dem  Grab  von  Luthers  Gönner  Job.  v.  Staupitz,  der  1524  als 
Abi  des  Benediktinerstifts  in  Salzburg  starb.  In  der  SW.-Ecke  die 
Kreuzkapelle  (xii.  Jahrh.);  etwas  höher  die  St.  Egidiuskapelle,  von 
wo  Felsstufen  nach  der  St.  Gertraudenkapelle  und  der  Maximus- 


144    Route  11.  SALZBURG.  St.  Peter. 

Einsiedelei  hinanführen,  deren  katakombenähnliche  Anlage  in  das 
in.  Jahrh.  hinaufreicht.  Nach  der  Legende  soll  der  h.  Maximus  bei 
der  Zerstörung  Juvavums  im  J.  477  hier  von  dan  heidnischen  He- 
rulern  herabgestürzt  worden  sein.  Der  Aufseher,  der  die  verschlosse- 
nen Kapellen  öffnet  (Trkg.  20  h),  wohnt  im  ersten  Häuschen  hinter 
den  Grüften.  —  Ein  Durchgang  führt  in  den  Hof  der  Benediktiner- 
abtei St.  Peter  (PI.  6  :  D  E  4),  im  vn.  Jahrh.  vom  h.  Rupertus  ge- 
gründet, die  jetzigen  Gebäude  aus  dem  xvn.  u.  xvm.  Jahrhundert. 
L.  der  Eingang  zum  St.  Peters- Stiftskeller  (S.  142).  R.  die  Stifts- 
kirche St.  Peter  (PI.  18),  1131  im  roman.  Stil  erbaut,  1754  im 
Barockstil  hergestellt;  das  romanische  Portal  mit  Skulpturen  aus 
dem  xin.  Jahrh.  im  Giebelfeld  ist  innerhalb  des  Turmvorbaus  er- 
halten; im  Innern  viele  Grabmäler,  u.  a.  im  r.  Seitenschiff  das  des 
h.  Rupertus  aus  dem  xv.  Jahrh.  und  das  des  Tonsetzers  Mich.  Haydn 
(f  1806).  L.  neben  der  Kirche  ist  der  Zugang  zu  dem  alten  Kreuz  - 
gang,  mit  vielen  Grabsteinen.  Ebenda  erhält  man,  gewöhnlich  um 
1  Uhr,  aber  nicht  immer,  die  Erlaubnis  zur  Besichtigung  der  Stifts- 
bibliothek (70  000  Bände,  mit  alten  Drucken  und  Handschriften), 
der  Schatzkammer  und  des  Archivs.  —  Der  westl.  Durchgang  der 
Gebäude  führt  nach  der  Artilleriekaserne  (s.  unten). 

Die  Franziskaner-Kirche  (PI.  9:D4),  aus  dem  xin.  Jahrh., 
mit  roman.  SW.-Portal  und  1866  neu  ausgebautem  got.  Turm, 
hat  einen  schönen  sechseckigen,  von  Säulen  getragenen  Chor  mit 
Netzgewölbe  und  Kapellenkranz  (Ende  des  xv.  Jahrh.).  —  Gegen- 
über im  Franziskaner-Kloster  wird  tägl.  vorm.  IOV2  Uhr  ein  von 
dem  Pater  Peter  Singer  (f  1882)  erfundenes  „Pansymphonicum" 
gespielt  (Eintritt  für  Herren  gestattet). 

In  der  Nähe  der  ehem.  fürstbischöfl.  Marstall,  jetzt  Artillerie- 
Kaserne  (PI.  35:  D  4;  Eintr.  20  Zi),  mit  Sommerreitschule,  deren 
Zuschauergalerien  in  den  Fels  des  Mönchsbergs  eingehauen  sind 
(1693),  und  Winterreitschule  (Deckengemälde  ein  Karussell,  von 
1690). 

N.  von  der  Kaserne  auf  dem  Sigmund  platz  eine  römischen 
Barockbrunnen  nachgebildete  Pferde  schwemme  (PI.  31 :  D  4)  mit 
Pferdebändiger -Gruppe  von  Mandl  (1695).  W.  führt  hier  ein 
131m  1.,  1765-67  durch  dieNagelfluh  des  Mönchsbergs  gebrochener 
Tunnel,  das  Neutor  (PI.  D  4),  nach  der  Vorstadt  Riedenburg ;  über 
dem  Eingange  das  Medaillonbild  des  Erbauers,  Erzb.  Sigmund  III., 
mit  der  Überschrift  „Te  saxa  loquuntur";  am  Ausgang  ein  5m  h. 
Standbild  des  h.  Sigismund,  von  Hagenauer  (2  Min.  1.  vom  Aus- 
gang im  Mönchsberg  eine  kleine  Tropfsteingrotte,  elektrisch  be- 
leuchtet; Eintritt  20  h~).  —  Auf  dem  Universitätsplatz  die  Kolle- 
giumkirche (PI.  22:  D  4),  im  Barockstil  mit  hoher  Kuppel,  von 
Fischer  v.  Erlach  1696-1707  aufgeführt. 

Am  Franz- Joseph -Kai  das  *Museum  Carolino  -  Augusteum 
(PI.  D  3;  Eintr.  9-4,  im  Winter  nur  Sonn-  u.  Festt.  1-4  Uhr;  1  K, 
So.   60  K) ,    eine    der   reichhaltigsten    Provinzialsammlungen   (an 


Hohensalzburg.  SALZBURG.  11.  Route.    145 

dunklen  Tagen  isl  vom  Besuch  abzuraten).  Direktor:  Prof.  Eberhard 
Fu^er.  In  den  Anlagen  vor  dein  Museum  die  Büste  des  ehem. 
Museumsdirektors  Dr.  A.  Fetter,  von  Aicher. 

Erdgeschoß.  In  der  Vorhalle  schöner  Bronzebrunnen  aus  dein  xvn. 
Jahrb.  und  /ahlreiche  Steinwappen  der  Erzbischöfe.  Antikenhalle :  römische 
Mosaikfußboden,  Meilensteine,  Grabdenkmäler  usw.  —  I.  Stock.  Kunst- 
und  Kunstgeicerbehalle;  Zunftstube  mit  Meisterarbeiten.  Musikhalle  mit 
einer  reichen  Sammlung  musikal.  Instrumente  der  drei  letzten  Jahr- 
hunderte. Mathematische  und  physikalische  Apparate  und  Instrumente.  Waffen- 
halle  mit  Wallen  aus  deni  xv.-xrx.  Jahrh.  Ahnenhalle.  Mittelalterliche  Küche ; 
Studierstube ;  Prunkzimmer  aus  der  Zeit  des  30 jähr.  Krieges;  Jagdstube; 
Familienstube,  mit  Erker  und  alten  Glasbildern;  Speisesaal;  Burgkapelle 
mit  Sakristei  im  roman.  Stil  mit  got.  Einrichtung;  gotische  Halle;  Rokoko- 
stübc'ien;  Renaissancehalle.  —  II.  Stock.  Historisch-topographische  Abteilung ', 
mit  Urkunden-,  Siegel-  und  Münzsammlung,  Werken  Salzburger  Maler,  der 
KeiV  sehen  Relief  karte  von  Salzburg  und  Salzkammergut  (von  Major  v.  Pelikan 
▼ollendet)  und  den  Pelikanschen  Dachstein-  und  Glockner-Reliefs  in  1  :  25000; 
Emigrantenstube  mit  Erinnerungen  an  die  evang.  Auswanderungen  1731 ; 
Wolf 'Dietrich-Zimmer ;  Sahburger  Keramik;  zwei  Salzburger  Kostümsäle;  die 
volkskundliche  Abteilung,  mit  Bauernhausrat  und  Waffen  ;  Antikenkabinett  (u.  a. 
Bronzehelm  vom  Baß  Lueg);  Baron  Schwarzsehe  Mineraliensammlung ;  Haus- 
rat um  löoo  aus  Salzburger  bürgerlichem  Besitz;  die  Goldegger  Gewerken- 
stube  von  1606;  volkstümliche  Kirchenkwist ;  Öfen  und  Ofenkeramik;  viele  Re- 
naissancetüren  aus  Salzburger  Schlössern. 

Über  der  Stadt  thront  auf  der  s.o.  Spitze  des  Mönchsbergs 
die  Festung  *Hobensalzburg  (542m),  zu  der  eine  Drahtseilbahn 
hinaufführt  (60  ä,  bin  u.  zurück  80  K).  Untere  Station  in  der 
Festungsgasse  neben  dem  St.  Petersfriedhof  (PI.  E  4),  wo  man  die 
Eintrittskarte  löst  (40  h,  einschl.  Führung).  Halbwegs  die  Halte- 
stelle Mönchsberg,  bei  dem  Restaurant  Katz  (Zugang  zum  Mönchs- 
berg, s.  unten).  Durch  einen  kurzen  Tunnel  unter  der  Festungsmauer 
erreicht  man  die  obere  Endstation  im  sog.  Hasengraben  (Restaur. 
Festungskeller,  schöne  Aussiebt).  Die  Festung,  jetzt  Kaserne, 
wurde  1077  unter  Erzbischof  Gebhard  erbaut,  in  der  Folge  erweitert 
und  verstärkt ;  der  größte  Teil  der  jetzigen  stattlichen  Gebäude  und 
Türme  wurde  zwischen  1496  und  1519  aufgeführt.  Die  St.  Georgs- 
kirche auf  dem  Schloßhof,  1502  erbaut,  enthält  zwölf  Apostelreliefs 
in  rotem  Marmor;  an  der  Außenseite  ein  Reliefdenkmal  des  Er- 
bauers Erzb.  Leonhard  (j  1519).  Im  Schloß  die  Fürstenzimmer, 
L861  hergestellt;  in  der  Goldenen  Stube  ein  schöner  Kachelofen 
von  1501.  Von  dem  25m  h.  Aussichtsturm  (170m  über  der  Stadt) 
prachtvolle  Rundsicht. 

Der  *Mönchsberg  (502m),  dessen  über  */2  St.  langer  wald- 
bewachsenei  Bergrücken  die  Westseite  der  Stadt  umschließt,  ist 
sowohl  von  der  Haltestelle  Mönchsberg  (s.  oben)  erreichbar,  wie 
auch  mit  dem  direkten  elektrischen  Aufzug  Gstättengasse  13  (PI.  C  3  ; 
Fahrpreis  40,  abwärts  20,  hin  und  zurück  50  K).  Bei  der  oberen 
Station  des  Aufzugs  ein  großes  Restaurant  (häufig  Konzert)  und  ein 
auf  157  Stufen  bequem  zu  ersteigender  Aussichtsturm  (20  h\  110m 
über  der  Salzach.  Die  Rundsicht  ist  weniger  umfangreich,  aber 
fast  noch  malerischer  als  von  der  Festung,  namentlich  der  Blick  auf 
die  von  dieser  überragte  Stadt.  —  Waldwege  führen  von  hier  s.  zum 


146    Route  11.  SALZBÜRG.  Mirabellschloß. 

Bürgerwehrsöller  (PL  OD  4;  Rest.)  und  weiter  zur  Franz- Josephs- 
Höhe  (PL  D  5)  und  zur  Richterhöhe  (502m),  mit  Denkmal  des  Geo- 
graphen Eduard  Richter  (f  1905)  und  herrlicher  Aussicht  auf  das 
Salzachtal  und  die  Alpen. 

Der  östl.  unterhalt)  der  Festung  gelegene  Ausläufer  des  Berges 
heißt  der  Nonnberg  (PI.  E  F  4),  nach  dem  dortigen  Benediktine- 
rinnenkloster. In  der  got.  Klosterkirche  (1009  gegründet,  im 
xv.  Jahrh.  erneut)  ein  schöner  Flügelaltar,  dahinter  ein  Glas- 
gemälde aus  dem  xv.  Jahrh.;  Krypta  mit  interessanten  Säulen;  im 
Turm  alte  Wandgemälde,  angeblich  aus  der  Zeit  Heinrichs  des 
Heiligen.  Reizen  de  Aussicht  von  der  Brustwehr.  —  Oberhalb  der 
Karolinenbrücke  an  der  Salzach  das  Künstlerhaus  (PI.  F4;  Kunst- 
ausstellung s    S.  142). 

S.w.  von  der  Vorstadt  Nonntal  bei  der  gleichn.  Haltestelle  der  Lokal- 
bahn der  schöngelegene  Kommunal- Friedhof  mit  einem  Obelisk  zur  Er- 
innerung an  die  seit  200  Jahren  gefallenen  Krieger  des  Regiments  Erzh. 
Rainer  und  vielen  schönen  Grabdenkmälern. 

Über  die  Salzach  führt  beim  Rathaus  (PI.  33)  die  eiserne  Franz- 
Joseph-  oder  Staatsbrücke  (PI.  D  3).  Sie  mündet  am  rechten 
Ufer  auf  das  „Platzl",  wo  am  2.  Stockwerk  des  Hauses  Nr.  3  ein 
Bildnis  an  den  Arzt  und  Naturforscher  Theophrastus  Paracelsus 
(f  1541)  erinnert  (sein  Grab  ist  in  der  Kirche  St.  Sebastian,  Linzer- 
gasse ;  PI.  19 :  E  2).  An  dem  nahen  Makartplatz  (PI.  D  3)  r.  das 
Haus,  das  Mozart's  Vater  1769-77  bewohnte  (PI.  29);  1.  das  Stadt- 
theater (PI.  36:  D  3),  hübscher  Rokokobau  von  Fellner  u.  Hellmer 
(1893). 

Das  Mirabellschloß  (PI.  D  2),  1606  von  Erzb.  Wolf  Dietrich 
begonnen,  von  Erzb.  Marcus  Sitticus  vollendet,  nach  einem  Brande 
1818  erneut,  ist  jetzt  städt.  Eigentum.  R.  vom  Haupteingang  die 
Salzburger  Gewerbe-  und  Kunstgewerbe-Ausstellung  (Eintr.  frei). 
Im  Treppenhaus  des  Hauptgebäudes  Skulpturen  von  Raph.  Donner; 
r.  der  Eingang  zu  den  naturhistor.  Abteilungen  des  Museums 
(S.  144;  So.  10-1,  Mi.  1-4  Uhr,  40  ä).  Der  das  Schloß  umgebende 
Mirabellgarten  bietet  mit  seinen  Terrassen,  geschnittenen  Hecken 
und  Marmorstatuen  ein  gutes  Beispiel  der  Gartenkunst  vom  Anfang 
des  xvin.  Jahrhunderts.  —  Ö.  dem  Mirabellschloß  gegenüber  die 
doppeltürmige  St.  Andräkirche,  im  got.  Stil  von  Wessicken  erbaut 
(1&98) ,  mit  schönen  Glasgemälden.  —  N.  schließt  sich  an  den 
Mirabell garten  der  Stadtpabk  (PI.  OD  2)  an,  mit  dem  Kur-  u.  Bad- 
'haus  (Restaur. ;  Konzerte).  In  einem  Kiosk  Panorama  von  Salzburg 
im  J.  1826  (Eintr.  40  h).  —  Vor  dem  Bahnhof  (PL  D  1)  ein  Marmor- 
Standbild  der  Kaiserin  Elisabeth  (f  1898),  von  E.  Hellmer  (1900). 

Am  r.  Ufer  der  Salzach  zieht  sich  unterhalb  der  Staatsbrücke 
(s.  oben)  der  Elisabethkai  (PI.. CD  3,  2)  entlang,  mit  einer 
Reihe  Villen,  dem  MakarlUeg  (2  h  Brückenzoll),  der  1865  erbauten 
Protestant.  Kirche  (PL  14 ;  Gottesdienst  So.  9  Uhr  vorm.)  und  schöner 
Aussicht  auf  die  Stadt,  Hohensalzburg  und  den  Mönchsberg.  Ober- 
halb der  Staatsbrücke  der  Gisela- Kai  (PL  E  F  3,  4),   mit  dem 


QaUberg.  SALZBURG.     Karte S.  U8.~ U.R.    147 

1£o*arUteg  (2K)  und  einem  Denkmal  rles  Statthalters  Grafen  Sig- 
mund Thun  (lo72-97).  Der  Giselakai  endet  am  Franz- Joseph-Park 
(PI.  V  G4),  dem  Prater  Salzburgs  (Badeanstalt  s.  S.  143). 

In  der  Linzer  Gasse,  etwa  200  Schritt  von  der  Staatsbrücke, 
bildet  ein  gewölbter  Torweg  unter  dem  Hause  Nr.  14  (PI.  D  3)  r. 
den  Hauptzugang  zum  *Kapuzinerberg  (650m).  Ein  Stationenweg 
führt  in  8  Min.  zum  Kloster  (PI.  11 :  E  3),  wohin  man  auch  aus  der 
malerischen  Steingasse  (Nr.  7/9)  über  die  steile  „Kapuziner stiege" 
hinansteigen  kann.  Oben  durch  ein  Tor  (schellen,  2  K)  in  die  Park- 
anlagen. Vorn  das  Mozarthäuschen  (PI.  E  3;  Eintr.  20  Ä),  ein  1874 
aus  Wien  hierher  versetztes  Gartenhäuschen,  in  dem  Mozart  1791 
die  Zauberflöte  vollendete;  davor  eine  Bronzebüste  Mozarts  von 
E.  Hellmer.  Dann  r.  auf  c.  500  Stufen  im  Walde  hinan;  nach 
15  Min.  1.  Handweiser  „zur  Aussicht  nach  Bayern",  im  Vordergrund 
die  Neustadt  am  r.  Ufer  und  der  Bahnhof,  r.  Maria-Piain,  1.  Mülln, 
in  der  Mitte  die  Salzach  weit  hinab  in  die  bayr.  Ebene.  2  Min. 
weiter  zeigt  r.  ein  Handweiser  (der  direkte  Weg  führt  in  7  Min. 
zum  Franciscischlößl)  zur  (5  Min.)  * Stadt- Aussicht  (606m),  mit 
Pavillon  und  prächtigem  Blick  auf  Stadt  und  Festung,  Hochstauffen, 
die  Keichenhaller  Berge,  Lattengebirge,  Untersberg,  Schönfeldspitze, 
Hohen  Gull,  Paß  Lueg  und  Tennengebirge:  der  schönste  Punkt  des 
Kapuzinerbergs  (beste  Beleuchtung  früh  und  abends).  Noch  5  Min. 
weiter  bergan  das  Francisci-  oder  Kapuziner  -  Schloßt  (PI.  F  2  ; 
"Wirtsch.")-  Durch  eine  Hinterpforte,  die  man  sieli  aufschließen  Läßt, 
kann  man  n.ö.  in  20  Min.  zum  Uestaur.  Gablerbräu,  Scballmooser 
Hauptstraße,  hinabsteigen  (PI.  G  1). 

Der  *Gaisberg  (1286m)  ist  der  lohnendste  Aussichtspunkt  in 
der  nähern  Umgebung  Salzburgs  (zu  Fuß  3  St.).  Die  Zahnrad- 
bahn beginnt  bei  Station  Parsch  (430m),  vom  Bahnhof  Salzburg 
mit  der  Staatsbahn  (S.  168)  in  7-8  Min.,  mit  der  Lokalbahn  (S.  142) 
in  22  Min.  zu  erreichen.  Beim  Bahnhof  Parsch  das  Gasth.  Post. 
Die  Bahn  (r.  sitzen)  hat  eine  Maximalsteigung  von  25%;  Fahr- 
zeit 35-47  Min.,  Fahrpreis  3  K  50,  hin  und  zurück  6  K.  Sie  steigt 
auf  der  Südseite  des  Berges  an  der  Stat.  Judenberg  -  Alp  (737m; 
Gasth.)  vorbei  zur  (3,7km)  Stat.  Zistel-Alp  (996m;  Whs.),  dann 
in  großer  Kehre  zur  (5,3km)  Endstation  (1277m  ;  Gaisberghotel, 
L  Mai-1.  Okt.,  22  Z.  zu  1.60-4  K,  mit  Aussichtsturm,  20  h).  Vom 
Gipfel  (5  Min.)  prächtige  *Aussicht  auf  die  Salzburger  Alpen  und 
die  Ebene  mit  sieben  Seen  ;  vom  Hotel  schöner  Blick  auf  die  Stadt. 

Aigen,  Schloß  und  Park  des  Fürsten  Schwarzenberg,  am  Fuß  des 
Gaisbergs,  liegt  6km  s.o.  von  Salzburg  (Eisenbahn -Station  s.  S.  168). 
Am  Eingang  ein  gnleg  Hotel-Restaurant  (Z.  1.20-2  K).  Führer  durch  die 
Anlagen  bei  beschränkter  Zeit  ratsam  (60  h)  ;  schönster  Punkt  die  „Kanzel". 

IV«  St.  oberhalb  Aigen,  »/j  St.  ö.  von  Stat.  Elsbethen  (S.  168)  liegt  das 
dem  Grafen  Platz  gehörige  Schloß  St.  Jakob  am  Thurn  (620m ;  Restaur.). 
Von  der  „Aussicht",  5  Min.  vom  Schloß,  übersieht  man  das  Gebirge  und 
die  Salzachebene  in  herrlichster  Gruppierung. 


148   Route  11.  SALZBURG.  Gaisberg. 

Das  kais.  Schloß  Hellbrunn,  5km  s.  von  Salzburg  (Lokalbahn  s.  S.  159), 
hat  Gartenanlagen  (gutes  Restaur.)  und  Wasserkünste  (20  h)  im  Geschmack 
des  xvii.  u.  xviii.  Jahrhunderts.  Im  Schloß,  1613  erbaut,  Fresken  von  Mas- 
cagni  u.  a.  Nach  Besichtigung  des  Schlosses  und  der  Wasserkünste  (mecha- 
nisches Theater  und  Neptungrotte ;  man  hüte  sich  vor  den  Vexierwassern) 
durch  den  Ziergarten  in  den  Park,  dann  r.  den  bewaldeten  Hügel  hinan,  am 
Monatsschlößchen  vorbei  zur  (15  Min.)  Stadt-Aussicht,  mit  Blick  auf  Salzburg ; 
von  hier  zur  (10  Min.)  Watzmann- Aussicht,  mit  Blick  auf  den  Watzmann. 
Auf  dem  Rückwege  nach  5  Min.  r.  hinab  zum  Steintheater,  in  den  Felsen 
gehauen ;  dann  die  Treopen  hinab  in  die  Allee  und  zum  Schloß  zurück. 
—  Am  Bahnhof  ein  3000qm  großes  Relief  der  Salzburger  Alpen  aus  natür- 
lichem Gestein  im  Maßstab  von  1  :  3000  (40  h). 

72  St.  s.  von  Hellbrunn  (Lokalbahn  s.  S.  159)  das  der  Gräfin  Moy 
gehörige  Schloß  Anif,  mit  schönem  Park  (nicht  zugänglich).  —  Von  Hell- 
brunn nach  Aigen  (S.  147)  50  Min. 

V2  St.  s.w.  von  Salzburg  ist  Schloß  Leopoldskron,  mit  Weiher  und 
Schwimmschule  (Restaur.).  S.  das  große  Leopoldskroner  Moos^  durch  das  die 
„Moosstraße"  bis  Glaneck  führt;  an  ihr  die  „Moosbäder"  (Omnibus  s.  S.  142): 
20  Min.  das  Ludwigsbad,  x\i  St.  das  Marienbad. 

Von  Grödig  (Lokalbahn  von  Salzburg  in  3/4  St.,  s.  S.  159)  MW.  zum 
(V2  St.)  Rosittenwirt  und  zum  (V2  St.)  Whs.  Kugelmühle;  von  hier  an  den 
Wasserfällen  der  Olan  hinan  bis  zu  ihrem  Ursprung,  dem  O/4  St.)  Fürsten- 
brunn (595m).  In  der  Nähe  (Treppenweg,  V2  St.)  Marmorbrüche,  in  denen  der 
Untersberger  Marmor  gebrochen  wird  (Zutritt  nur  mit  Erlaubnis  der  Direk- 
tion in  Parsch) ;  dabei  Gasth.  zum  Fürstenbrunn. 

IV4  St.  n.  am  r.  Ufer  der  Salzach  weithin  sichtbar  die  1634  erbaute 
Wallfahrtskirche  Maria-Piain  (562m):  von  der  Terrasse  des  Phrinwirts 
(gutes  Gasth.)  herrliche  Aussicht  auf  Salzburg  und  das  Gebirgsrund  (bei 
Abendbeleuchtung  am  schönsten). 

Der  in  der  Umgebung  von  Salzburg  am  meisten  hervortretende  TJnters- 
berg  ist  ein  ansehnlicher  Gebirgsstock  mit  den  drei  Gipfeln  Oeiereck  (1806m), 
Salzburger  Hochthron  (1853m),  Berchtesgadener  Hochthron  (1973m).  Grödig 
(s.  oben)  ist  der  gewöhnliche  Ausgangspunkt  für  Besteigungen  (Führer 
nötig) :  zum  Rosittenwirt  (s.  oben)  und  über  die  (3V4  St.)  zerstörte  Obere 
Rosittenalp  (1287m)  zum  (I74  St).  Unter sbergs-Haus  (lt)63m«,  Wirts  eh. ) ;  von 
hier  auf  das  Geiereck  V2  St. ;  vom  Geiereck  auf  den  Salzburger  Hochthron 
(schönste  Rundsicht)  25  Min.  Sehr  lohnend  der  Besuch  der  Kolowrathöhle 
(von  der  Obern  Rosittenalp  xji  St.)  mit  schönen  Eisbildungen. 


12.  Von  Salzburg  nach  Ischl.    Abersee.    Schafberg. 

67km.  Salzkammergüt-Lokalbahn  in  2T/4-3  St.  (1.  Kl.  8  K  50,  3.  Kl. 
4.30).  Hübsche  Fahrt,  mit  der  sich  mit  4-5  St.  Zeitaufwand  der  sehr 
zu  empfehlende  Besuch  des  Schafbergs  bequem  verbinden  läßt  (von  Stat. 
Lueg  ab  das  Dampfboot  vorzuziehen ;  s.  S.  149). 

Salzburg  (425m;  Lokalbalmhof  gegenüber  dem  Staatsbahnhof) 
s.  S.  141.  Die  Bahn  führt  neben  der  Linzer  Bahn,  dann  nnter  ihr 
hindurch  nach  (2km)  Itzling  (r.  Untersberg,  Hoher  Göll,  Gaisberg 
mit  dem  Nockstein).  Weiter  zwischen  waldbedeckten  Höhen  all- 
mählich bergan  nach  (10km)  Eugendorf-Kalham  (559m;  1.  das  große 
Dorf  Eugendorf).  —  Über  die  wiesenreiche  Hochebene  bis  zur 
Wasserscheide  bei  (17km)  Enzersberg  (632m),  dann  in  Windungen 
hinab  und  über  den  Fischbach.  —  21km  Talgau  (639m),  Markt  an 
der  Fuschler  Ache;  ö.  Schober,  Drachenstein,  Schafberg  und  Höllen- 
gebirge. —  28km  St.  Lorenz  (488m  j  Bahnrest.). 


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Von  Saltburg  n.  Ischl.       ABERSEE.     K.  8.  151.  —  12.  R.    149 

Von  st.  Lorenz  nach  See  am  Mondsee:  Lokalbahn  nach  Dfond- 

nee,    i k 1 1 1  in  10  Min.,   von   da   nach  See  Dampfbool   in   l'/i  St.  für  I  K  Hl), 

Die   Bahn   wendet  sich  von   der  Ischler  Bahn  J.   ;ih   und    führt 

um-  II.  nach  (4km)  Mondsee  (481m  ;  Gasth. :  Post  <{-  Krone,  Z.  2l/t-\  K,  Königs- 

/  2-3  JT,  hcide  gut;  Traube),  einem  stattlichen  Markt,  mit  Schloß 
(ehem.  Benediktinerabtei)  und  großer  Kirche,  in  hübscher  Lage  am  NW.- 
Ende   des  Llkm   langen,  iVa-2km  breiten  Mondsees.  —  Das  Dampfböot 

:  mdsee  nach  See  fahrt  quer  über  den  See,  mit  schönem  Rundblick : 
ö.  der  mächtig  aufsteigende  Schafberg,  im  Hintergrund  das  Höllengebirge; 
8.  der  Drachenstein,  durch  dessen  Wand  oben  ein  Loch  geht,  dann  der 
zweispitzige  Schober.  Erste  Station  ist  Plomberg,  am  S.-Ufer,  auch  Haltc- 
stelle  der  Ischler  Bahn  (s.  unten).  Weiter  über  Pichl,  Scharfling,  10  Min. 
unterhalb  der  gleichnam.  Bahnstation  (s.  unten),  und  Waldhotel  Kreuzstein 
nach  See,  am  O.-Ende  des  Sees.    Nach  dem  Attersee  s.  S.  140. 

Vor  (31km)  Plomberg  tritt  die  Bahn  an  den  Mondsee  (Dampfboot 
8.  oben),  in  den  r.  der  Schafberg  steil  abstürzt,  steigt  allmählich 
(Tunnel)  an  offener  Halde,  dann  durch  Wald  und  wendet  sich  r.  ab 
durch  einen  kurzen  Tunnel  zur  (33km)  HS.  Scharfling  (540m);  1. 
unten  das  Dorf  (s.  oben).  Weiter  hoch  am  Abhang,  durch  einen 
kurzen  und  den  422m  1.  Eibenberg- Tunnel  (580m),  am  waldum- 
kränzten Krottensee  vorbei  zur  (35km)  HS.  Hüttenstein  (auf  den 
Schaf  berg  s.  unten).  Hinab  durch  Wiesen  und  Wald,  dann  an  steiler 
Bergwand  (24°/00  Gefäll),  mit  Blick  auf  den  Abersee,  zur  (38km) 
HS.  Billroth  und  in  großem  Bogen  nach 

39km  St.  Gilgen  (550m;  Bahnrest.;  Gasth. :  *Seehotel,  am  See, 
50  Z.  zu  2.50-6  K;  Post),  Dorf  am  NW.-Ende  des  Abersees. 

Ausflüge.  Falkensteinwand,  1-1V4  St.,  lohnend.  Mit  Dampfboot  in 
10  Min.,  oder  zu  Fuß  über  Brunnwinkel  um  die  N. -Spitze  des  Sees  herum  in 
Vi  St.  nach  Fürberg;  von  hier  am  (15  Min.)  Scheffeldenkmal  (4m  h.  Stein- 
pyramide) vorbei  hinan  zum  O/2  St.)  Wallfahrtskirchlein  und  der  Ein- 
siedelei des  h.  Wolfgang  (der  Weg  führt  weiter  an  der  Villa  Haiser  vorbei 
in  I1/2  St.  nach  St.  Wolfgang).  —  Bei  der  Felswand  12  Min.  vom  Beginn  des 
Anstiegs  MW.  r.  zum  (1/4  St.)  Aber see- Panorama  und  (2  Min.)  Scheffelblick 
auf  der  Höhe  der  Falkensteinwand. 

Von  St.  Gilgen  auf  den  S  chafb  er  g  (S.  150),  Reitweg,  3V2  St.  Mit 
der  Bahn  in  lü  Min.  nach  Hüttenstein  (s.  oben);  weiter  zu  Fuß  (rote WM.) 
über  das  (5  Min.)  Whs.  zum  Reithberger  und  die  (l3/4  St.)  Scbafberg-A.  (S.  150) 
zum  (li  4  St.)  Gipfel. 

Von  St.  Gilgen  nach  Salzburg,  28km,  Fahrstraße  über  (7km) 
Fuschl  (669m  ;  Gasth. :  Mohren),  am  O.-Ende  des  4km  1.  Fuschl-Sees,  bergan 
bis  (15km)  Hof  (737m;  Gasth. :  Post);  dann  hergab,  am  Nockstein  vorbei,  über 
Ouggental  (b09m j  Gasth.  Hatschek)  nach  (28km)  Salzburg  (S.  141). 

Der*Aber-  oder  St.  Wolfgang-See (539m),  llkm  lang,  bis  2km 
bTeit  (Flächenraum  13qkm)  und  114m  tief,  wird  n.  vom  Schafberg 
überragt;  s.  über  den  bewaldeten  Uferhöhen  eine  Reihe  schön- 
geformter Berggipfel. —  D  ampfboot  (der Eisenbahn  vorzuziehen) 
von  St.  Gilgen  über  St.  Wolfgang  nach  Strobl  in  H/4  St.  Das  Boot 
hält  am  O.-Ufer  in  Fürberg  (3.  oben)  und  fährt  dann  über  den  See 
nach  Lueg  (Gasth.),  bei  der  gleichnam.  Bahn-Haltestelle  (S.  150); 
weiter  durch  die  240m  breite  See- Enge  vor  St.  Wolfgang  zur 
Station  der  Schafbergbahn  und,  gleich  darauf,  zum  Markt  St.  Wo If- 
gang  (S.  150).  Von  hier  am  Pürglstein  vorbei  nach  der  Endstation 
Strobl,  10  Min.  w.  vom  Bahnhof  (S.  150). 


150   Route  12.  SCHAFBERG. 

Die  Eisenbahn  führt  von  St.  Gilgen  am  SW.-Ufer  des  Sees 
über  (41km)  HS.  Lueg  (Dampfbootstation,  s.  S.  149)  nach  (43km) 
Gschwandt,  dann  durch  das  flache  Vorland  des  Zinkenbachs,  bei 
(45km)  HS.  Zinkenbach  über  den  Bach,  zur  (46km)  HS.  St.  Wolf- 
gang (Bahnrestaur.),  Station  für  St.  Wolfgang  und  die  Schafbergbahn 
(Dampfbootüberfahrt  bis  zum  Markt  in  ö  Min.,  zum  Zahnradbahn- 
hof 10  Min.). 

St.  Wolfgang.  —  Gasth.:  i*H.-P.  Peter,  hoch  gelegen,  Z.  2-4, 
M.  3  K;  '"Weißes  Rößl,  mit  Veranda  am  See,  Z.  von  2^40  an,  M.  3  k\ 
H.-P.  zum  Cortisen,  am  W.-Ende  des  Orts;  Zimmerbräu,  20  Z.  zu 
1.60-3  Jf,  zum  Touristen,  beide  geloht-,  Weißer  Hirsch;  Hot.  z. 
Schafbergbahn  am  Bahnhof  s.  unten. 

St.  Wolfgang  (549m),  alter  Markt,  auf  schmalem  Ufersaum  am 
Fuß  des  Schafbergs  malerisch  gelegen,  wird  als  Sommerfrische 
besucht.  In  der  got.  Kirche  ein  *Schnitzaltar,  Hauptwerk  des 
Brunecker  Meisters  M.  Pacher  (1481) ;  im  Vorhof  ein  Brunnen  mit 
guten  Reliefs  (1515). 

Der  *Schafberg  (1780m),  ein  aus  Muschelkalkstein  bestehen- 
der Gebirgsstock  zwischen  Aber-,  Mond-  und  Attersee,  bietet  eine 
der  schönsten  und  malerischsten  Aussichten  in  den  deutsch-öster- 
reichischen Alpen.  —  Zahnradbahn  von  St.  Wolfgang,  6km  in 
1  St.  (6  K  30,  bergab  4  K  20,  hin  und  zurück  9  K  50).  Der  Bahnhof 
(*Hot.  Peter  zur  Schafb ergbahn,  Z.  von  2  K  50  an,  M.  3  K  50)  ist 
10  Min.  w.  vom  Markt  St.  Wolfgang.  Die  Bahn  überschreitet  bald 
nach  der  Abfahrt  auf  15m  h.  Viadukt  den  Dietlbach  und  führt  dann 
in  w.  Richtung  durch  Wald  mit  einer  Durchschnittssteigung  von 
25%  bis  zur  (2,6km)  Wasserstation.  Der  See  sinkt  immer  tiefer; 
1.  unten  bleibt  die  Dorner- A.  (955m)  ;  im  SW.  tauchen  Hochkönig, 
Watzmann,  Hoher  Göll  usw.  empor.  Vor  der  (4km)  HS.  Schaf- 
berg-A.  (1361m;  Gasth.),  mit  prächtiger  Aussicht,  verläßt  die  Bahn 
den  Wald  und  steigt  am  kahlen  Schafberggipfel  hinan,  zuletzt  durch 
einen  100m  1.  Tunnel  (Fenster  schließen !)  zur  (5,8km)  Endstation 
Schaßergspitze  (1730m),  5  Min.  unter  dem  Gipfel  (*Hotel,  Z.  3-4  K-, 
ratsam  Z.  vorauszubestellen).  Die  *Aussicht  (vgl.  das  Panorama 
auf  der  Rückseite  der  Karte)  umfaßt  die  Gebirge  und  Seen  des  Salz- 
kammerguts, die  steirischen  und  salzburgischen  Alpen,  Ober-Öster- 
reich bis  zum  Böhmer  Wald,  die  bayrische  Ebene  bis  zum  Chiem- 
see  und  Waginger  See.  Besonders  großartig  erscheint  die  im  S. 
aufragende  Dachsteingruppe. 

Auf  den  Schafberg  von  St.  Gilgen  oder  Hüttenstein  s.  S.  149. 


Die  Bahn  nach  Ischl  führt  von  der  HS.  St.  Wolfgang (s.  oben) 
am  Abersee  entlang  (vorn  Sparber  und  Rettenkogel,  im  Hintergrund 
das  Tote  Gebirge)  nach  (51km)  Strobl;  10  Min.  n.  am  O.-Ende  des 
Sees  das  gleichn.  Dorf  (Gasth. :  * Hotel  am  See,  mit  Garten,  Z.  3-8  K  ■ 
Brandauer;  Aigner),  mit  Dampfbootstation  (S.  149;  Dampfboot  bis 
St.  Wolfgang  in  i/4  St.).  —  Weiter  nach  (54km)  Aigen -Voglhub 


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GMUNDEN.  73.  Route.    151 

(521m)  und  zur  (56km)  HS.  Wacht ;  hier  über  die  aus  dem  Abersee 
abfließende  hehl  zur  (57km)  HS.  Aschau  und  (59km)  HS.  Pfandl. 
—  Die  Bahn  wendet  sich  in  großem  Bogen  nach  S.  und  durchdringt 
den  Ischler  Kalvarienberg  mittels  eines  670m  1.  Tunnels.  —  64km 
HS.  Kaltenbach,  am  SW.-Ende  von  Ischl ;  dann  über  die  Traun 
nach  (67km)  Ischl  (S.  153). 


13.   Ginunden.    Ischl.    Hallstatt.    Aussee. 

a.  Gmunden. 

Von  Attnang-Puchheim  nacb  Gmunden,  13km.  Staats- 
bahn in  20-25  Min.  (von  Wien  nach  Gmunden  Schnellzog  in  5  St. 
für  30  #90,  18  J5T90,  12  K).  —  Attnang-Puchheim,  Station  der 
Bahn  Wien-Linz-Salzburg,  s.  S.  140.  Die  Bahn  überschreitet  die 
Ager  (r.  Schloß  Puchheim),  dann  die  Aurach  und  führt  durch  das 
freundliche  Aurachtal  nach  (13km)  Gmunden ;  der  Staatsbahnhof 
(479m)  liegt  w.  oberhalb  der  Stadt,  20  Min.  vom  See  (elektr.  Bahn 
bis  zum  Rathausplatz  s.  S.  152). 

Von  Lambach  nach  Gmunden,  28km,  Lokalbahn  durch 
das  Trauntal  in  II/4  St.  —  Lambach,  Station  der  Linz -Salzburger 
Bahn,  s.  S.  140.  —  15km  Traunfall.  Ein  Fußweg  führt  neben  der 
Station  r.  durch  Wald  in  20  Min.  hinab  zum  Traunfall  (vgl.  S.  152). 
—  17km  Steyrermühl,  mit  großer  Papierfabrik.  —  28km  Gmunden- 
Seebahnhof,  Y2  St.  vom  Staatsbahnhof  (s.  oben). 

Gmunden.  —  Gasth.  :  *Hot.  Austria  (PI.  a),  Juni -Okt.,  CO  Z.  zu 
3,50-7,  F.  120,  M.  5A,  *H.  Bellevue  (PL  b),  Mai- Okt.,  80  Z.  zu  3-20  K, 
beide  ersten  Ranges,  am  See;  "Goldnes  Schiff  (PI.  c),  70  Z.  zu  2-6, 
F.  1  A;  *Hot.  Mucha  (PI.  d),  mit  Gartenrestaurant  am  See,  50  Z.  zu 
2-4^  Krone  (PI.  e),  Z.  von  1.60  K  an;  Post  (PI.  p),  Z.  2.204.40  K-  Gold. 
Brunnen  (PI.  f),  26  Z.  zu  1.60-4  A,  gut;  Gold.  Sonne  (PI.  g),  22  Z.  zu 
2-3  A',  gelobt;  Schwan  (PI.  k),  Rathausplatz;  G  o  1  d.  Hirsch  (PI  i),  in 
Traundorf;  Gold.  Löwe  (PI.  r),  20  Z.  zu  2-4  A.  —  Bahnhof-Hotel 
(PI.  m),  23  Z.  zu  1.(0-3  A,  beim  Slaatsbahnhof  (s.  oben). 

*  Kurhotel  (PL  h),  am  Abhang  des  Hochkogels,  für  Erholungsbe- 
dürftige, mit  Wasserheilanstalt,  usw.,  70  Z.  zu  4-10,  P.  11-18  A. 

Caf£s  :  Kursaal,  am  See,  mit  Restaurant,  Veranda,  Lesesaal  usw.  (Ein- 
tritt frei);  Kaffeepavillon,  Cafe  Corso ,  Esplanade;  Brandt ,  Gold.  Schiff 
(s.  oben),  Rathausplatz. 

Bäder  im  Kurhotel  und  den  Hot.  Bellevue  und  Austria;  Theresieribad, 
Elisabethstr.  76;  Seebade- Anstalt  an  der  Esplanade  (Bad  mit  Wäsche  10  h). 

Theater  (PI.  2)  von  Juni  bis  Mitte  Sept.  —  Kürtaxe  vom  dritten  Tage 
an  für  jede  Person  ägl.  50  h  ;  nach  40tägigem  Aufenthalt  Saisonfaxe,  für 
jede  großjährige  oder  alleinstehende  Perton  20  K  (d.  i.  für  Kur-  und  Musik- 
laxe je  10  A),  minderjährige  Personen,  sowie  Gouvernanten  usw.  10  A, 
niedere  Diensiboten  2  K. 

Fiaker:  Fahrt  in  der  Stadt  einsp.  1,  zweisp.  1.40  A;  zum  Staatsbahn- 
hof 2  oder  3,  nachts  3  oder  4  A;  Satori-Anlagen  2  u.  3,  Allmünsier  (S.  153) 
3  u.  5,  Baumgarten  4  u.  6,  Ebenzweier  4  u.  6,  desgl.  über  Satori  5  u.  7, 
Traunfall  9  u.  14,  Kammer  am  Attersee  12  u.  20  A,  Almsee  (S.  140)  19  u.  30, 
Langbathseen  16  u.  24  A;  Rückfahrt  einbegriffen,  1  St.  Wartezeit,  für 
längeren  Aufenthalt  40  u.  60  h  Wartegeld  die  Viertelstunde. 


152   R.  13.  —  K.  8.  151.         GMÜNDEN. 

Elektrische  StraBenbahn  zum  Staatsbahnhof  in  15  Min.,  40  h\  Abfahrt 
vom  Rathausplatz  1/2  St.  vor  Abgang  der  Züge. 

Schiffertaxe:  Boot  mit  einem  Ruderer  nach  Ort  oder  Weyer  60, 
Steinhaus  1  ÜT30,  Altmünster,  Kleine  Ramsau  2,  Ebenzweier  2.20,  Hoisen 
2.40,  Staininger  3.20,  Lainaustiege  4  K  (Rückfahrt  einbegriffen,  mit  zwei 
SchifferD  die  Hälfte  mehr;  Wartegeld  die  1/4  St.  25  h).  Zeitfahrten  die 
Stunde  1  K  60. 

Omunden  (425m),  freundliches  Städtchen  mit  7500  Einw.,  am 
Ausfluß  der  Traun  aus  dem  Traunsee  (S.  153)  reizend  gelegen, 
wird  als  Kur-  und  Sommerfrischort  viel  besucht.  In  der  Stadt- 
pfarrkirche ein  Holzschnitzaltar  von  1626.  Neue  evang.  Kirche 
(1876).  Vor  der  Traunbrücke  1.  das  Salzkammer  gut- Museum  (Eintr. 
tägl.  9-11  u.  2-5  TL,  50  li),  mit  sehenswerten  Sammlungen.  Am 
See  die  schattige  *Esplanade  (Musik  werktags  8-9,  ll1^-!^1^  xi. 
Ö-ß1^  oder  7  Uhr,  So.  5-6  Uhr  nachm.),  mit  schöner  Aussicht 
(Orientierungstisch  der  AYS.  Gmunden:  1.  der  bewaldete  Grünberg, 
dann  der  fast  senkrecht  aufsteigende  Traunstein  (s.  unten),  der 
Erlakogel,  weiter  r.  im  Hintergrund  der  Schönberg,  den  See  an- 
scheinend schließend  der  Kleine  Sonnstein,  r.  die  Soiinstein-Höhe, 
die  Fahrnau,  der  Alberfeldkogel  und  das  Höllengebirge. 

Spaziergänge  in  der  Nähe  (Wege  überall  markiert):  n.  (*/4  St.) 
der  Kalvarienberg  (480m),  mit  schönem  Überblick  über  Stadt  und 
Umgebung;  n.w.  (10  Min.)  der  *Hochkogel  (540m) ;  w.  (10  Min.)  der 
Stadtpark,  und,  vom  oberen  Ausgang  5  Min.  weiter,  die  Satori- 
Anlagen,  Park  der  Familie  v.  Miller  zu  Aichholz  (sehenswertes 
Brahms-Museum)  ;  s.w.  Ort  (V2  St.),  mit  zwei  Schlössern,  von  denen 
das  Seeschloß  durch  eine  130m  lange  Brücke  mit  dem  Landschloß 
verbunden  ist.  Am  r.  Ufer  der  Traun  die  Kronprinz-Rudolf-An- 
lagen mit  ßestaur.  zur  Marienbrücke  (*/2  St.).  N.ö.  auf  der  Höhe 
(V2  St.)  das  große  Schloß  des  Herzogs  von  Cumberland,  mit  schönen 
Anlagen  (nicht  zugänglich).  Ö.  Baumgarten  (3/4  St.),  s.o.  Sieber- 
roit  p/4  St.),  beide  mit  Wirtschaft. 

Am  ö.  Seeufer  liegen  die  Restaurants :  15  Min.  Alpensteig, 
20  Min.  Echo,  40  Min.  Steinhaus,  1  St.  Kleine  Ramsau,  70  Min. 
Hoisen,  l4/2  St.  Staininger  (die  vier  letzten  Dampfbootstationen). 

Weiteke  Ausflüge  :  durch  die  Satori-Anlagen  MW.  auf  den  (IV2  St.) 
Omundner  Berg  (822m;  Whs.),  mit  schöner  Aussicht,  hinab  zur  (1  St.) 
Reindlmühle  im  Aurachtal.  7,Tirück  über  Ebenzweier  nach  (2  St.)  Gmunden. 
—  *TraunfalJ,  zu  Fuß  rot  MW.  meist  durch  WTald  in  3V2,  zu  Wagen  l1^  St.  ; 
besser  mit  der  Lambacher  Eisenbahn  (S.  151)  oder  auf  einem  der  Salzschiffe, 
die  2mal  wöch.  von  Gmunden  auf  der  Traun  in  IV2  St.  zum  Fall  hinab, 
auf  dem  Schiffahrtskanal  (dem  „guten  Fall")  an  demselben  vorbeifahren 
Tind  y4  St.  unterhalb  landen  (interessante  und  gefahrlose  Fahrt.  3  K).  — 
Über  die  (lJ/2  St.)  Himmelreichwiese  und  das  (1  St.)  Hochgschirr  (957m),  mit 
Blick  auf  die  Gletscher  des  Dachsteins,  zum  (»/4  St.)  Laudachsee  (881m); 
zurück  über  (2  St.)  Franzi  im  Holz  oder  über  die  Kleine  Ramsau  und  mit 
Dampf  boot  nach  Gmunden  (überall  WM.).  —  Besteigung  des  Traunsteins 
(1691m),  von  Leinaustiege  4  St.  m.  Führer  (8  K),  nicht  schwierig;  Erlaub- 
nisschein der  ÖTCS.  oder  der  k.  k.  Forstdirektion  in  Gmunden  erforderlich. 
Vom  Gipfel  (Pyramidenkogel)  prächtige  Aussicht,  besonders  auf  Prielgruppe 
und  Dachstein. 

Von  Gmunden  nach  Ischl  s.  S.  153. 


Satori-  stadtpsak 
\nla<ien 


.    darf  4,^  "*     c 


^e   .Trinkhalle. 


flklhrifnheijtn.     ^  J-öv*'t      '.Wad 


TRAÜNSEE.      K.S.151.  —  13.R.    153 

b.  Ischl. 

Von  Attnang-Puchheim  nach  Ischl,  45km,  Staatshahn 
in  l-l3/4  St.  (von  Wien  nach  Ischl  Schnellzug  in  6  St.  für  34  K  50, 
21  Ä"10,  13  AT  40).  —  Vcn  Attnang-Puchheim  nach  Gmunden  (13km) 
s.  R.  13  a.  Von  Gmunden  bis  Ebensee  ist  die  Dampfbootfahrt  über 
den  Traunsee  vorzuziehen,  1  St. ;  es  werden  gemischte  Fahrkarten 
ausgegeben,  die  zur  Bahn-  und  Dampf  bootfahrt  berechtigen.  Die 
Bahn  (1.  sitzen)  führt  hinter  dem  Schloß  des  Herzogs  von  Württem- 
berg vorbei  und  nähert  sich  bei  (17km)  Ebenzweier-  Altmünster 
dem  12km  langen  *Traunsee  (422m).  —  Die  Landschaft  wird,  wie 
man  sich  dem  Südende  des  Sees  nähert,  großartiger;  hinter  dem 
Traunstein  erscheint  der  Hochkogel  (1483m),  weiter  der  schön- 
geformte Erlakogel  (1570m).  —  22km  Stat.  Traunkirchen.  Zwei 
Tunnels.  24km  Traunkirchen- Ort,  Haltestelle  für  das  auf  einer 
Landzunge  reizend  gelegene  Dorf  Traunkirchen  (Gasth. :  Post);  in 
der  Kirche  eine  holzgeschnitzte  Kanzel  in  Gestalt  eines  Schiffes, 
mit  Netzen  und  Fischen. 

Zwei  kurze  Tunnels,  dann  der  1428m  1.  Sonnstein- Tunnel. 
28km  Ebensee-Landungsplatz  (Gasth.:  Post).  —  Über  die  Traun. 
29km  Ebensee  (425m;  Oasth.  zum  Auerhahn,  Z.  1.60-1.80  IT),  an- 
sehnlicher Ort,  am  S.-Ende  des  Sees,  mit  k.  k.  Saline.  Die  Sole 
wird  von  Ischl  und  Hallstatt  hergeleitet. 

Hübscher  Spaziergang  am  1.  Trauimfer  längs  der  Solenleitung  znm 
(3/4  St.)  Gasth.  Steinkogl,  mit  schöner  Aussicht ,  der  gleichn.  Haltestelle 
(s.  unten)  gegenüber.  —  Nach  den  *Langbathseen,  2*/2  St.,  lohnend  (Om- 
nibus von  Ebensee-Landungsplatz  zum  Vordem  See  3  mal  tägl.  in  2  St., 
2  ff,  von  der  Kreh  zurück  i  K  20,  hin  und  zurück  3  K) ;  Fahrweg  durch 
das  bewaldete  Langbathtal  zu  dem  {V-fa  St.)  Whs.  in  der  Kreh  (651m)  und 
dem  (25  Min.)  Vordem  Langbathsee  (675m);  von  da  MW.  zum  (50  Min.) 
kleineren  aber  schöneren  Hintern  See  (727m). 

Weiter  durch  das  Trauntal.  —  32km  HS.  Steinkogl  (Gasth.  s. 
oben).  —  40km  Mitterweißenbach.  Über  die  Traun  nach  (45km) 
Ischl  (s.  unten). 

YonSalzburgnachlschls.  R.  12. 

Bad  Ischl.  —  Bahnhop  (Restaur.),  für  die  Staatsbahn  und  Ischl-Salz- 
burger  Lokalbahn  gemeinsam,  auf  der  Ostseite  des  Ortes.  Für  die  Aus- 
flüge nach  St.  Wolfgang,  Mondsee,  Salzburg  usw.  wird  die  Haltestelle 
Kaltenbach  der  Lokalbahn  (S.  151)  viel  benutzt. 

Gasth.:  *H.  Kai  s  er  in  Elisabeth  (PI.  a),  Z.  5-14,  F.  1.20,  Omn.  1  K, 
mit  Rathauskeller -Restaur.  (M.  3Ä"),  *H.  vormals  Bauer  (PI.  b),  in 
schöner  Lage  1/4  St.  oberhalb  Ischl,  100  Z.  zu  5-20  K,  beide  ersten  Ranges, 
nur  im  Sommer  geöffnet;  Tost  (PI.  c),  120  Z.  zu  3-10 £"5  *Goldnes 
Kreuz  (PI.  d),  Mai-Okt.,  60  Z.  zu  3-15,  F.  1.20,  M.  5  K  (zwei  Häuser,  die 
besseren  Z.  im  neuen),  H.  Austria  (PI.  e),  an  der  Esplanade,  Z.  3-4 K, 
gut,  H,  Viktoria(Pl.  f),  43  Z.  zu  3-4,  M.  4  K,  Erzherzog  Franz  Karl 
(PI  g),  Z.  2.50-6  JT,  gut,  «Kaiserkrone  (PL  h),  1.  Mai-31.  Okt.,  70  Z.  zu 
3.50-7,  F.  1.20,  M.  4.50  .ff,  die  letzten  fünf  mit  Garten-Restaur.  —  Gold. 
Stern  (PL  i),  30  Z.  von  3^ an,  bürgerlich  gut;  Gold.  Hufeisen  (PJ.  k), 
Pfarrgasse  13,  28  Z.  zu  2-4  K;  Neue  Welt,  32  Z.  zu  2  -  4  K;  'H.-P. 
Rudolfs  höhe  (PL  s>,  mit  Cate-Restaur.  •  Hot.  garni  Edel  weiß  ,  Kreuz- 
platz 1,  32  Z.  zu  2.40-3.40  K,  F.  60  h. 


154   JB.  73.  —  K.  S.  151.       ISCHL. 

Cafäs:  Walter,  au  der  Esplanade;  Kursaal  (s.  unten);  Rarmauer,  Post- 
str.  8;  Rudolfshöhe  (S.  153);  Austria ,  Esplanade.  —  Konditorei  Zauner, 
Pfarrgasse  7.  —  Nürnberger  Bratwurst- G'.öcklein,  gutes  Bier. 

Kür-  und  Mdsiktaxe  bei  mehr  als  ltägigem  Aufenthalt  für  jede  Person 
tägl.  80  oder  50  h;  bei  mehr  als  3wöchigem  Aufenthalt  ist  die  volle  Kur- 
und  Musiktaxe  zu  zahlen  (1  Pers.  36  oder  24  K )  Kurmusik  im  Rudolfs- 
park, Kurpark  oder  auf  der  Esplanade  2-3mal  täglich.  —  Im  Sommer 
Theater. 

Wasserheilanstalten  :  Dr.  Hertzlca  &  Dr.  Wintemitz,  10  Min.  vom  Eade 
der  Esplanade;  Dr.  Emil  Wiener,  Kaltenbachstr.  11.  —  Schwimmschule  am 
1.  Ufer  der  Ischl  (40  h). 

Fiaker  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  oder  umgekehrt  einsp.  1  K  20, 
zweisp.  2  K,  nachts  1.60  u.  2  Ä"80.  Tourfahrten  innerhalb  des  Kurortes  80  h 
u.iK  60,  nachts  1.40  u.  2  #40.  Nach  Eallstatt  in  21/2  St.,  13.20  oder  22  K; 
Gosau-Schmied  in  4  St.,  18.30  und  30.3);  Rückfahrt  und  Trinkgeld  ein- 
begriffen. 

Bad  Ischl  (466  m),  besuchter  Kurort  mit  9650  Einw.,  liegt  reizend 
auf  einer  von  %er  Traun  und  der  Ischl  umflossenen  Halbinsel. 
Yom  Bahnhof  führt  die  schattige  Bahnhof straße  am  (r.)  Rudolfs- 
bad und  Rudolfspark  mit  Büste  des  Erzherzogs  Rudolf  (weil.  Kard.- 
Erzbischof  von  Olmütz),  sowie  am  Post-  und  Telegraphenamt  vorbei 
zum  Kaiser -Ferdinand -Platz.  Hier  die  Trinkhalle  (PI.  5),  mit 
Wandelbahn,  dahinter  r.  das  Giselabad,  1.  das  Salzsudwerk  (PI.  4) 
mit  dem  Salinen- Dampfbad  (PI.  3).  Über  dem  Ferdinandsplatz 
die  Pfarrkirche,  unter  Maria  Theresia  erbaut,  1877-80  hergestellt, 
mit  Fresken  von  Mader  und  Altarbildern  von  Kupelwieser. 

Vom  Kaiser-Ferdinand-Platz  durch  die  Pfarrgasse  zum  Franz- 
Karl-Platz,  mit  hübschem  Brunnen  zu  Ehren  der  Eltern  des  Kaisers 
Franz  Joseph,  und  zur  Traunbrücke.  Am  1.  Ufer  der  Traun  be- 
ginnt hier  die  Sophien- Esplanade,  mit  Cafe.  —  An  der  vom  Franz- 
Karl-Platz  n.  auslaufenden  Wirerstraße ,  mit  Büste  des  Dr.  Wirer 
von  Rettenbach  (f  1844),  der  Kurpark  mit  dem  stattlichen  Kur- 
haus. 8  Min.  n.  vom  Bahnhof,  neben  der  Schwimmschule  (s.  oben) 
das  Museum,  geöffnet  werktags  9-12  und  2-5  Uhr,  40 h. 

Spaziergänge.  Die  Kaiserl.  Villa,  mit  schönem  Park  (bei  An- 
wesenheit des  Kaisers,  gewöhnlich  Juli  bis  Sept.,  unzugänglich). 
—  Die  (l/g  St.  n.ö.)  Große  Schmalnau,  Kaffee  Wirtschaft  1.  über 
der  Straße  nach  Ebensee,  mit  hübschem  Blick  auf  Ischl.  —  Znm 
O/2  St.)  *Sophien-Doppelblick  (Cafe' ;  Aussicht  auf  Ischl,  Dachstein 
und  St.  Wolfgangs-Tal).  Von  hier  in  1/4  St.  zur  Dachstein- Aussicht 
und  dem  meist  unbedeutenden  Hohenzollern-Wasserfall ;  zurück 
entweder  r.  über  Trenkelbach  (3/4  St.)  oder  1.  durchs  Jainzental  über 
das  Gstätten-  Whs.  (1  St.  bis  Ischl).  —  W.  zum  (1/4  St.)  Kalvarien- 
berg  (606m),  von  hier  1.  Waldpfad  zum  (l/4  St.)  Ahornbühl  (Cafe); 
r.  vor  der  Kapelle  Kaiserin- Elisabeth-Waldweg  (sehr  empfehlens- 
wert) nach  (^2  St.)  Pfandl  (S.  151).  —  Von  der  Esplanade  durch 
die  Franzens- Allee  an  der  Haltestelle  Kaltenbach  (S.  151)  vorbei 
zum  Kaiser-Franz- Joseph- Platz (1/%  St.).  —  S.  nach  (H/4  St.)  Laufen 
(S.  155).  —  Am  r.  Traunufer:  auf  den  * Sirius-  oder  Hundskogel 
(598m),  V2St.;  oben  die  Kaiser-Franz- Joseph  -Warte,  mit  schönem 


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Bieter 


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;  Obr    , 
Weissenbäch 


&eograplL_Anst .  von. 


=-=?  Kilometer 


1  :  6'  I 


3*Engl.M. 


Wagner  Sc  Debes, Leipzig 


HALLSTATT.     K.S.156.  —  13.R.    155 

Rundblick  (kleines  Restaur.).  —  Über  die  Steinfeldbrücke  zur 
(V2  St.)  Rettenbach- Mühle  und  (1/4  St.)  Rettenbach- Wildnis;  über 
Sterzens  Abendsitz  in  %  St.  nach  Ischl  zurück.  —  S.o.  von  Sterzens 
Abendsitz  auf  dem  aussichtsreichen  Kaiser-Franz- Joseph- Jubiläums- 
weg über  den  Hubkogel  nach  ( 1  St.)  Perneck  (s.  unten). 

Zum  Ischler  Salzberg  (966m),  ll/2  St. :  Fahrweg  (Einsp.  6  K)  s.  über 
Reiterndorf  (Bachwirt,  Bären wirt)  nach  (1  St.)  Perneck  (Cafe  zum  Salzberg) 
und  zu  den  Berghäusern,  wo  man  sich  meldet  (3  Pers.  6iT90  mit,  4ÜT80 
ohne  Wageneinfahrt)-,  dann  noch  25  Min.  bis  zum  Ludovikastollen.  Die 
Besichtigung  dauert  IV2  St.  Die  Gruben  bestehen  aus  12  Stollen  oder 
Galerien,  die  horizontal  eine  über  der  andern  in  den  Berg  getrieben  sind. 
Zur  Gewinnung  der  Sole  wird  Süßwasser  in  die  Kammern  geleitet,  das 
4-6  Wochen  stehen  bleibt,  die  Salzadern  auslaugt  und  dann  als  gesättigte 
Sole  nach  Ischl  und  Ebensee  geführt  und  dort  versotten  wird.  —  Vom 
Salzberg  rot  MW.  (bei  der  kl.  Kapelle  r.  halten),  der  bald  im  Walde  in 
1000  Stufen  übergeht,  über  Reinfalz- A.  (1020m)  zur  (U/2  St.)  *Hütteneckalm 
(1276m;  Wirtsch.),  mit  prächtiger  Aussicht  auf  Dachstein,  Donnerkogel 
und  Hallstätter  See.  Von  hier  über  Roßmoos-A.  zum  Predigstuhl  (1276m) 
3/4  St.  •,  Abstieg  über  Lichtenecker-A.  nach  (l*/2  St.)  Goisern  (s.  unten). 

Von  Ischl  nach  St.  Wolfgang  und  auf  den  *Schafberg  (Halbtagstour, 
nicht  zu  versäumen!)  s.  S.  151/50  (Rückfahrkarte  3.  Kl.  12  K).  —  Nach 
Gmunden  s.  R.  13a.  —  Nach  Hallstatt  s.  R.  13c.  —  Nach  Aussee  s.  R.  13 d. 

c.  Hallstatt. 
Von  Attnang-Puchheim  nach  Hallstatt,  66km,  Staats- 
bahn in  2-2l/2  St.  —  Von  Attnang-Puchheim  nach  Ischl  (45km) 
s.  R.  13  b.  Die  Bahn  (r.  sitzen)  tritt  auf  das  r.  Ufer  der  Traun 
(kurzer  Tunnel)  und  umzieht  den  Fuß  des  Siriuskogels  (S.  154); 
dann  wieder  auf  das  1.  Ufer.  —  51km  Laufen,  5  Min.  n.  von  dem 
am  r.  Ufer  malerisch  gelegenen  Markt  (479m;  Gasth.  :  Rößl,  mit 
Garten ;  Krone).  Die  Traun  hat  hier  starke  Stromschnellen  („Wilder 
Laufen")-  —  Wieder  über  die  Traun  nach  (52km)  Anzenau.  — 
54km  Goisern  (500m;  Gasth.:  Petter  zur  Post,  Goiserer  Mühle, 
Ramsauer),  ansehnlicher  Ort  mit  1200  Einw.,  als  Sommerfrische 
besucht.  10  Min.  n.  das  Erzherzogin -Marie -Valerie -Bad  (Jod- 
Schwefelquellen).  —  58km  Steeg  (514m;  Gasth.:  Goldnes  Schiff), 
am  N.-Ende  des  Hallstätter  Sees  (s.  unten).  Die  Bahn  umzieht  das 
O.-Ufer  des  Sees,  an  dem  steilen  Fuß  des  Sarsteins  (1973m) 
streckenweise  in  den  Fels  gesprengt.  —  63km  HS.  Gosaumühle 
(S.  156).  —  66km  HS.  Hallstatt.  Der  »Hallstätter  See  (494m), 
8km  lang,  l-2km  breit,  von  ernstem  und  großartigem  Charakter, 
ist  auf  drei  Seiten  von  gewaltigen  Bergen  umschlossen :  ö.  Sarstein, 
südl.  Krippenstein,  Zwölf erkogel,  Hirlatz,  w.  Plassen,  Gosauhals, 
Ramsauer  Gebirge.  Gegenüber  am  westl.  Seeufer  (Dampfboot  in 
10  Min.,  50  K) 

Hallstatt  (Gasth. :  Hot.  Kainz,  mit  Terrasse  am  See,  Z.  2-9, 
M.  3  K-,  Grüner  Baum;  Zur  Simonyhütte,  16  Z.  zu  1.20-32T,  gelobt; 
Adler,  einf.),  Markt  mit  800  Einw.,  sehr  malerisch  am  SW.-Ende 
des  Sees  gelegen.  Mitten  im  Ort  ergießt  sich  von  der  Höhe  der 
Mühlbach  über  die  Felsen  und  bildet  einen  Wasserfall.    In  der 

Baedekers  Österreich.    28.  Aufl.  10 


156   Route  13.  GOSAU. 

alten  Pfarrkirche  ein  Holzschnitzaltar  ans  dem  xv.  Jahrh.  Im  alten 
Gefängnis  das  Museum  (8-12  nnd  1-6  Uhr;  40  h),  mit  zwei  voll- 
ständigen Keltengräbern,  hallstätter  Altertümern  ans  dem  Mittel- 
alter nnd  nenerer  Zeit  usw.  Straße  südl.  nach  der  (10  Min.)  Lahn 
(Gasth.),  einem  vom  Waldbach  angeschwemmten  Yorland,  mit 
dem  k.  k.  Sndwerk. 

Zum  Rudolfsturm  (853m)  ,  der  Wohnung  des  Bergverwalters ,  führt 
ein  schattiger  Reitweg  in  vielen  Windungen  in  50  Min.  (Pferd  7,  zum  Salz- 
berg 9  K  40).  Von  der  Gartenterrasse  hübscher  Blick  auf  den  See.  In  der 
Nähe  wurden  seit  1846  aus  einem  Begräbnisplatz  (an  2000  Gräber  sind  ge- 
öffnet), wahrscheinlich  keltischer  Salzarbeiter  aus  dem  in.  oder  iv.  Jahrh. 
vor  Chr.,  zahlreiche  Gegenstände  ausgegraben,  meist  aus  Bronze  oder  Eisen 
(Hallstatt-Periode).  —  Noch  3/4  St.  höher  ist  das  Berghaus  und  der  Ein- 
gangsstollen zum  Hallstätter  Salzberg  (1120m),  beschwerlicher  zu  befahren 
als  der  Ischler  Berg  (S.  155);  Karten  zum  Einfahren  im  Berghause. 

Der  Waldbach-Strub  (629m),  1  St.  s.w.  von  Hallstatt  im  schön  be- 
waldeten Echerntal,  stürzt  in  drei  Absätzen  93m  hoch  durah  einen  Felsspalt 
hinab.    In  dieselbe  Tiefe  stürzt  r.  über  eine  Felswand  der  Schleierfall. 

Der  *  Dachstein  (2992m),  zweithöchster  Gipfel  der  nördlichen  Kalk- 
alpen, ist  von  Hallstatt  in  9-972  St.  über  die  (5V2-6  St.)  Simonyhütte  (2210m-, 
Wirtsch.)  zu  ersteigen,  anstrengend,  nur  für  Geübte,  F.  20 JT;  großartige 
Aussicht. 

Von  Hallstatt  nach  den  Gosauseen:  Omnibus  nach  (19km) 
Gosau-Schmied  in  2J/2  St.  für  3,  hin  und  zurück  4  K\  Einsp.  16,  Zweisp. 
24  K  einschl.  Trkg.,  hin  und  zurück.  Die  Straße  nach  Gosau  führt  am 
See  entlang  bis  zum  (4km)  Gosauzwang  (s.  unten).  10  Min.  ö.  ist  Gosau- 
miihl  (gutes  Gasth.  ;•  Überfahrt  zur  gleichnam.  Bahnstation,  S.  155),  an  der 
Mündung  des  Gosaubachs  (für  Fußwanderer  lohnender  der  x/4  St.  weitere 
Solenleitungsweg  oben  am  Bergabhang  entlang;  beim  Gosauzwang  hinab  auf 
die  Straße).  Nun  w.  ansteigend  unter  dein  Gosauzwang  hindurch,  einer 
133m  1.,  von  sieben  Pfeilern  getragenen  Brücke  für  die  Solenleitung,  in  das 
enge  bewaldete  Gosautal.  Erst  vor  dem  lang  sich  hinziehenden  Dorf  (14km) 
Vorder-Gosau  (729m;  Brandwirt,  25  Z.  zu  1.20-3  K\  wird  das  Tal  breiter. 
Der  Fahrweg  endet  beim  (19km)  Gosau-Schmied  (775m;  Gasth.,  gute 
„Schwarzreiter"  d.  h.  Saiblinge).  Weiter  zu  Fuß  durch  Wald  bergan  zum 
i.^/4  St.)  waldumschlossenen  *Vordern  Gosau-See  (908m),  172km  lang,  l/2km 
breit;  s.o.  im  Hintergrund  der  gewaltige  Dachstein,  mit  den  beiden  Gosau- 
gletschern,  r.  Torstein  und  Donnerkogel.  Noch  2  St.  weiter  talauf  (Über- 
fahrt zum  SO. -Ende  des  Vordem  Sees  60  h)  liegt  der  kleine  weißgrüne 
* Hintere  Gosav-See  (1156m). 

Von  Gosau  über  die  Zwieselalp  nach  Abtenau,  6  St.,  F.  bis 
zor  Zwieselalp  4,  bis  Abtenau  6  Ä",  entbehrlich  (auch  direkte  Poststraße 
über  den  Paß  Gschütt,  14km).  Vom  Brandwirt  in  Vorder-Gosau  (s.  oben) 
rot  MW.  über  den  Kalvarienberg  meist  durch  Wald  hinan;  oben  am  Fuß 
der  Kuppe  durch  das  Gatter  und  r.  zur  (272  St.)  Ed-Alpe  (Gasth.),  74  St. 
unterhalb  des  Gipfels  der  Zwieselalp  (1584m).  Oben  prächtige  *  Aussicht 
auf  den  Dach-  und  Torstein,  tief  unten  das  Gosautal  und  der  Hintere  Gosau- 
See,  s.  die  Tauern  von  der  Hochalpenspitze  bis  zum  Großglockner,  s.w. 
Übergossene  Alp,  Tennengebirge,  Hoher  Göll,  Untersberg.  —  Hinab  (weiß- 
rote  WM.)  von  der  Ed-Alpe  zur  (I72  St.)  Lammerbrücke,  dann  entweder 
über  diese  direkt  nach  (I72  St.)  Abtenau;  oder  vor  der  Brücke  r.  ab  zum 
(72  St.)  Bad  Abtenau  oder  Zwieselbad ;  von  hier  in  10  Min.  auf  die  Gosauer 
Straße  und  nach  (174  St.)  Abtenau  (712m;  Gasth. :  Roter  Ochs,  Post),  MaTkt 
mit  750  Einw.  Von  Abtenau  führt  eine  Poststraße  w.  nach  (19km)  Golling 
(S.  163). 

Bergtouren  von  Hallstatt  siehe  Baedekers  Südbayern. 


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AUSSEE.  13.  Route.    157 

d.  Aussee. 

Von  Attnan  g-P  uchheim  nach  Aussee,  78km,  Staats- 
bahn in  2Y2-3  St.  (von  Wien  nach  Aussee  Schnellzug  in  7  St.  für 
37  7C  22  J^T  60,  14  #40).  —  Von  Attnang  -  Puchheim  nach  Hall- 
statt (66km)  s.  R.  13c.  Die  Bahn  führt  weiter  nach  (67km)  Ober- 
traun  (611m),  am  SO. -Ende  des  Hallstätter  Sees  (S.  155).  — 
Weiter  durch  das  wilde  Koppental  am  Fuß  des  Sarsteins,  durch 
einen  Tunnel  und  dreimal  üher  die  Traun.  Endlich  öffnet  sich 
die  Schlucht  vor  (78km)  Stat.  Aussee  (638m ;  Bahnrestaur. ; 
H.  Bahnhof),  in  Unter- Kainisch  (k.  k.  Saline),  20  Min.  s.  von  Aussee. 

Von  Stain  ach-Irdning  nach  Aussee,  30km,  Staats- 
hahn in  50  Min.-l  St.  (von  Wien  nach  Aussee  Schnellzug  in  6  St. 
für  35  K  70,  21  K  80.  13  K  90).  —  Stain  ach-Irdning,  Station  der 
Bahn  Wien-Amstetten-Selztal-Innshruck,  s.  S.  165.  Unsere  Bahn 
wendet  sich  von  der  Innsbrucker  r.  ab,  tritt  jenseit  eines  Tunnels 
in  das  enge  Grimmingtal  und  zieht  sich  in  Windungen  hinan  nach 
(9  km)  Klachau  (832m),  am  N. -Fuß  des  Grimming  schön  ge- 
legen. —  Jenseit  (16km)  Mitterndorfr.  die  Wallfahrtskirche  Maria 
Kwnnitz.  —  23km  Kainisch.  Weiter  durch  das  bewaldete  Trauntal 
nach  (30km)  Aussee. 

Aussee.  —  Gasth.  :  *Hackinger's  Hot.  zum  Kaiser  v.  Öster- 
reich, 60  Z.  zu  3-6  K,  *Erzherzog-Franz-Karl  oder  Post,  60  Z. 
zu  3-5,  F.  1,  M.  4  I;  Erzherzog  Johann,  Z.  3-4 1/2  Ä",  gut;  Sonne, 
25  Z.  zu  1.60-3  JT;  Wilder  Mann,  22  Z.  vonl.60.fi:  an;  Zum  T  o.uristen  , 
Grundlseer  Str.,  Z.  1.60-3  A",  einf.;  Weißes  Rößl,  Hauptplatz  156,  14  Z. 
zu  1.20-2  ÜT;  Stadt  Wien,  neben  dem  Kurbaus,  gelobt.  —  Kurhaus,  mit 
Cafe,  Lesezimmer  usw.;   Cafe"   Vesco,  am  Kurhausplatz. 

Bäder  jeder  Art  im  Kaiser-Franz-Joseph-Bad  an  der  Bahnhofsir.;  bei 
Vitzthum,  Hauptstr.  145;  in  der  Kuranstalt  Alpenheim  (s.  unten)  usw.  — 
Schwimmschule  an  der  Altausseer  Traun. 

Fiaker  vom  Bahnhof  zum  Markt  einsp.  1.60,  zweisp.  2.40  Ä";  vom 
Markt  nach  Grundlsee  oder  Alt-Aussee  3.60  oder  6  JT,  hin  und  zurück 
einschl.  1  St.  Wartezeit  6  oder  9.20,  bis  nach  Gößl  (Drei-Seen-Tour)  und 
zurück  8.60  oder  13  K;  Trinkg.  überall  einbegriffen. 

Kürtaxe  bei  Aufenthalt  unter  14  Tagen  tägl.  60  h. 

Aussee  (650m),  steirischer  Markt  (1600  Einw.)  im  engen  Tal 
der  Traun ,  umgeben  von  schönen  Bergen,  wird  als  Solbad  und 
Sommerfrische  viel  besucht.  In  der  kleinen  Spitalkirche  ein  go- 
tischer Flügelaltar  von  1449.  —  5  Min.  n.  an  der  Straße  nach  Alt- 
Aussee  die  ^Kuranstalt  Alpenheim  und  10  Min.  weiter  in  Praunfalk 
das  *Badehotel  Elisabeth. 

Ausflüge.  Nach  Alt-Aussee  (1  St.)  :  Fiaker  s.  oben  (Fahrzeit  72  St.) ; 
Omnihug  i  K  A0.  Die  Straße  (Fußgänger  gehen  besser  über  die  Elisabeth- 
und  Payer-Promenade;  1  St.  10  Min.)  führt  durch  das  waldige  Tal  der 
Alt-Ausseer  Traun  nach  Alt-Aussee  (720m;  Kitzerhof,  mit  Gartenrestaur.  5 
Bachwirt).  12  Min.  weiter  Fischerndorf  (717m;  *Seewirt  oder  Hotel  am 
See,  Z.  von  3  K  60  an,  F.  1.20,  M.  3  50;  Bruntbaler,  mit  Badeanstalt,  Z. 
2-8  JT,  einf.,  gut),  am  u  Alt-Ausseer  See  (709m),  ö.  überragt  von  der  Trissel- 
wand,  s.  Tressenstein,  n.  Loser  und  w.  Sandling.  —  Von  Alt-Aussee  zum 
Grundlsee  direkt  üher  den  Tressen- Sattel  (957m)  2Vz  St.  (Führer  2  K  40,  für 
Schwindelfreie  unnötig). 

10* 


158   Route  Id.  REICHENHALL.  Von  Salzburg 

Zum  Grundlsee,  1  St.  von  Anssee  bis  zur  Seeklause;  Fiaker  s.  S.  157; 
Omnibus  vom  Kurhausplatz  in  l/2  St.,  1  K.  Fahrstraße  meist  durch  Wald 
an  der  Grundlsee-Traun  hin,  bei  der  (1  St.)  Seeklause  über  die  Traun 
(3  Min.  r.  Hot.  Bellevue  mit  Aussichtsterrasse,  Z.  3-6  K)  und  am  See  entlang 
an  der  (3  Min.)  Dampfbootstation  Seeklause  vorbei  zum  (15  Min.)  Hot. 
Schraml  (Z.  2-5  K,  gut),  mit  reizender  Aussicht.  Der  Grundlsee  (709m), 
6km  1.,  1km  br.,  sehr  tischreich,  ist  von  bewaldeten  Bergen  umschlossen; 
ö.  im  Hintergrunde  die  kahlen  Gipfel  des  Toten  Gebirges.  Die  Straße  führt 
weiter  am  (3/4  St.)  Whs.  Ladner  vorbei  nach  (V2  St.)(?d'/fZ(Gasth. :  Walcher), 
am  obern  Ende  des  Sees.  Ein  Dampfboot  fährt  von  der  Seeklause  6mal 
tägl.  zum  Schraml  und  Gößl.  Von  Gößl  zu  Fuß  über  das  Dorf  d.  N.  zum 
(20  Min.)  dunkeln  waldumschlossenen  *Toplitz-See  (7j.6m);  Überfahrt  in 
25  Min.  bis  zum  obern  Ende;  5  Min.  weiter  der  kleine  Kammersee,  in 
wilder  Einsamkeit  am  Fuß  des  Toten  Gebirges  (sehr  lohnende  Partie, 
die  „Drei-Seen-Tour";  vom  Schraml  Rückfahrkarte  einschl.  Bootfahrt  über 
den  Toplitzsee  2.30  K). 


14.   Von  Salzburg  nach  Berchtesgaden.   Königssee. 

Von  Berchtesgaden  nach  Saalfelden. 

a.    Von    Salzburg   über   Reichenhall    nach   Berchtes- 
gaden. 

40km.  Bayr.  Staatsbahn  in  2TA  St.  für  Jl  4.00,  2.60,  1.35  (Wagen- 
wechsel in  Beichenhall). 

Salzburg  s.  S.  141 ;  Abfahrt  vom  Staatsbahnhof.  Über  die 
Salzach;  dann  über  die  Saalach,  Grenze  zwischen  Osterreich  und 
Deutschland  (Bayern).  7km  Freüassing  (S.  179),  Knotenpunkt  der 
Bahn  nach  (146km)  München.  —  Die  Bahn  führt  am  1.  Ufer  der 
Saalach  hinan;  1.  Gaisberg  (S.  147)  u.  Untersberg  (S.  148),  r. 
Burg  St&uffeneck.  17,5km  Piding  (454m).  —  Über  die  Saalach  nach 

2 l,fikm  Reichenhall.  —  Gasth.:  *Kurhaus  Axelmannstein, 
1.  Mai-30.  Okt.,  200  Z.  zu  3V2-10,  F.  1.40,  M.  3V'2-5  Ji^  *Gr.-H.  Burkert, 
ara  Karpark,  150  Z.  zu  3-10,  F.  IV2,  M.  4J;  *Gr.-H.  Panorama,  120  Z. 
zu  3-10,  F.  1.20,  M.  3.50  JH\  *H.  Central,  Luitpoldstr. ;  *Deutscher 
Kaiser,  150  Z.  zu  §-b  Jl ,  mit  Gartenrest,  und  Dependance;  Gold. 
Löwe,  Z.  2-3  Jl;  *Luisenbad;  Ludwigsbad:  Lilienbad;  Post- 
Krone, Z.  2-4  Jl\  Habs  bürg,  beim  Bahnhof,  Z.  272-5  Jl\  Deutsches 
Haus,  60  Z.  von  IV2  Jl  an;  Hot.  Bahnhof;  Münchner  Hof,  Z. 
l1/2-2  Jl.  —  Ca/4 -Rest.  Kurhaus;  Axelmannstein;  Wiener  Cafe"  (Thalfried), 
Bahnhofstr.  —  Kurtaxe  (7  Tage  frei)  5-15  Jl.  —  Kurmusik  im  Kurpark, 
im  Kurgarten  (Axelmannstein)  und  in  Kirchberg;  Theater  im  Kurhaus. 

Reichenhall  (470m),  mit  6500  Einw.,  besuchter  Bade-  u.  Luft- 
kurort (jährl.  13000  Kurgäste),  liegt  sehr  malerisch  im  weiten 
Saalachtal ,  nach  drei  Seiten  von  einem  schönen  Bergkranz  um- 
geben. Vom  Bahnhof  südl.  zum  kgl.  Kurgarten,  dem  Mittelpunkt 
des  Badelebens,  mit  dem  Kurhaus,  dem  Gradierwerk,  Solspring- 
brunnen und  der  Wandelbahn  mit  Trinkhalle.  W.  vom  Kurhaus 
die  Protestantische  Kirche  und  der  Bismarckbrunnen.  0.  vom 
Kurgarten  das  Kurhaus  Axelmannstein  (s.  oben),  mit  großem  Park. 
In  der  Turnerstr.  das  kl.  Museum  (werkt.  9-12  u.  2-5,  So.  10-12  u. 
3-5  Uhr)  mit  prahlst,  und  mittelalterl.  Gegenständen  (Eintr.  25  Pf.) 
und  naturwissenschaftl.  Sammlung  (25  Pf.).    Dahinter  die  spätgot. 


nach  Berchtesgaden.    REICHENHALL.    K.S.148.—14.R.    159 

Ägidienkirche.  In  der  Salinenstraße  die  großen  Salinengebäude  : 
in  der  Mitte  das  Hauptbrunnhaus  und  der  Quellenbau,  r.  und  1. 
die  vier  Sudhäuser. 

Im  Quellenbau  (tägl.  9-12  u.  3-6  Uhr  alle  halbe  Stunden  Führung,  die 
Person  80  Pf.)  entspringen  drei  Süßwasser-  und  16  Solquellen,  von  denen 
die  beiden  stärksten,  mit  einem  Salzgehalt  von  23-24%,  zur  Salzgewinnung 
verwendet  werden;  72  Stufen  führen  hinab.  Die  Sole  aus  den  zehn  weniger 
salzreichen  Quellen  wird  auf  das  Gradierhaus  geleitet  und  speist  auch 
den  Solsprudel  im  Gradierpark. 

Die  Pfarrkirche  St.  Nikolaus,  im  roman.  Stil,  enthält  Fresken 
von  M.  v.  Schwind. 

8  Min.  n.ö.  von  Reichenhall  liegt  St.  Zeno  (Hofwirt),  uraltes  Augustiner- 
kloster, 1803  aufgehoben,  seit  1853  Erziehungsanstalt  der  englischen  Fräu- 
lein. Hinter  dem  Kloster  führt  der  Königsweg  allmählich  ansteigend  zum 
O/2  St.)  Klosterhof  (529m;  Wirtsch.).  —  40  Min.  östl.  das  öst.err.  Dörfchen 
Großgmain  (522m;  Gasth.  z.  Untersberg);  25  Min.  weiter  die  Burgruine 
Piain.  —  Eine  kleine  l/2  St.  nördl.  Nonn  (485m;  Hot.  Fuchs-,  Rest.  Hohen- 
stauffen),  Dorf  mit  alter  Kirche.  —  2lfe  St.  westl.,  am  Thumsee  (528m)  vor- 
bei, das  *Mauthäusl  (632m;  Whs.),  über  der  tiefen  Schlucht  des  Weißbachs 
malerisch  gelegen.  —  4  St.  n.w.  der  *Zwiesel  (L781m),  der  w.  höchste  Gipfel 
des  Stauff engebirg  es,  sehr  lohnend.  —  Nach  Lofer  s.  S.  176. 

Die  Bahn  berührt  (23,3km)  Reichenhall- Kirchberg  (476m;  Kur- 
hotel Bad  Kirchberg)  und  wendet  sich  1.  ansteigend  (1  :  25)  in  das 
Tal  des  Weißbachs.  —  Bei  (25km)  Gmain  (538m)  öffnet  sich  der 
Blick  auf  den  Untersberg.  —  Weiter  am  Fuß  des  Lattengebirges  und 
über  die  Schlucht  des  Weißbachs  nach  (29km)  Hallthurm  (693m). — 
Hinab  (1 :50)  durchWiesen  zur  (34,9km)  Stat.  Bischofswiesen  (614m). 
—  Dann  durch  die  wilde  Tristramschlucht  (Tunnel)  über  (39,3km) 
Gmundbrücke  (550m)  nach  f40,4km)  Stat.  Berchtesgaden  (540m; 
S.  160). 

b.    Von   Salzburg   über  St.  Leonhard   nach  Berchtes- 
gaden. 

27,6km.  Salzburger  Lokalbahn  und  bayrische  Staatsbahn  in  1  St. 
'20  Min.  (2  Kl.  2  i  ?0,  3.  Kl.  1  Jl  25).  —  Wagen  nach  Berchtesgaden 
und  zum  Königssee  s  S.  142    —  Man  versehe  sich  mit  deutschem  Kleingeld. 

Salzburg  s.  S.  141.  —  Die  Lokalbahn  (vgl.  S.  142)  führt  durch 
die  Vorstadt  Nonntal,  an  den  HS.  Kommunalfriedhof,  Kleingmain 
und  Morzg  (Gasth.  zur  Einöd,  mit  schöner  Aussicht)  vorbei  zur 
(8km)  BS.  Hellbrunn  (S.  148);  weiter  an  (9km)  HS.  Anif(ß.  148) 
vorbei,  über  den  Almkanal  nach  (12km)  Grödig  (Brauerei),  am 
Fuß  des  Untersbergs  (S.  148).  R.  das  alte  Schloß  Glaneck,  weiter 
zurück  der  spitze  Kegel  des  Hochstauffen  (1771m),  1.  der  Schmitten  - 
stein  (1693m)  mit  dem  festungsartigen  Gipfel.  Nun  am  Almkanal 
entlang.  —  13km  St.  Leonhard  -  Gartenau  (453m;  Bahnrest.).  L. 
an  der  Alm  das  Dorf,  darüber  am  Abhang  Schloß  Gartenau,  mit 
Zementfabrik. 

Weiter  im  Tal  der  Ache  aufwärts.  Bei  der  (14km)  HS.  Drachen- 
loch (Restaur.)  r.  hoch  oben  in  der  Felswand  des  Untersbergs  eine 
durchgehende  Öffnung,  das  Drachenloch;   dann  durch  einen  Eng- 


160   R.  14.  — K.  8.148.     BERCHTESGADEN. 

paß.  —  15km  HS.  Hangender  Stein  (455m),  mit  dem  österr.  Zoll- 
amt. Der  Hangende  Stein  ist  eine  vorspringende  Felswand ;  die 
Bahn  durchbohrt  sie  mittels  eines  Tunnels  und  überschreitet  die 
Ache.  17,8km  Schellenberg  (479m;  Gasth. :  Forelle,  Z.  1.20-2  Ji\ 
TJntersberg),  alter  Markt ;  bayr.  Zollamt.  —  Zweimal  über  die  Ache. 
21,3km  Almbachklamm  (westl.  die  *  Almbach- Klamm  :  l1/^  St.  bis 
zur  Theresienklause).  R.  die  schroff  abstürzende  Graue  Wand.  Das 
Tal  öffnet  sich  und  der  Große  und  Kleine  Watzmann,  dazwischen 
der  Watzmanngletseher,  treten  hervor.  Über  die  Ache.  —  25,6km 
Bergwerk,  Station  für  das  Salzbergwerk  (531m). 

Das  Befahren  des  Salzbergs  erfordert  I-IV4  St.  Allgemeine  Einfahrt 
tägl.,  mit  Ausnahme  der  beiden  Pfingsttage,  8l/2-ll72  u.  272-5  Uhr,  die 
Person  2  M;  Sondereinfahrt  für  1-12  Pers.  von  7  Uhr  früh  bis  5  Uhr 
abends  außer  der  Taxe  3  Jl  Gesamtzuschlag.  Dag  Bergwerk  ist  elektrisch 
beleuchtet.  Die  Temperatur  ist  kühl  (10°  R.),  warme  Kleidung  anzuraten. 
Interessant  die  Fahrt  über  den  „Salzsee"  5  Rutschpartie  in  das  verlassene 
Sinkwerk  Kaiser  Franz;  zum  Schluß  Apotheose  des  Salzbergbaues. 

Vom  Bergwerk  durch  die  Bergwerksallee  nach  Berchtesgaden  20  Min. 
—  Die  Salzburger  Straße  führt  von  der  Gollenb achbrücke  (nördl.  vom 
Bergwerk)  über  den  Oernbach  (1.  der  Malerhügel,  Felsblock  mit  Aussicht), 
dann  ansteigend  durch  den  langgestreckten  Vorort  Nonntal  nach  (20  Min.) 
Berchtesgaden. 

Die  Bahn  berührt  noch  die  HS.  Breitwiesenbrücke  und  er- 
reicht dann 

27,ekm  Berchtesgaden.  —  Gasth.:  *  Gr. -Hotel  &  Kurhaus, 
82  Z.  von  31/2  Jl  an;  *Bellevue,  85  Z.  zu  2Va-7,  F.  1.20,  M.  31/2  Jt \ 
Kurhotel  Witteisbach;  *Post  (Leuthaus),  Z.  2-5  Jl,  F.  80  Pf. ;  *Vier 
Jahreszeiten,  mit  Reslaur.,  Z.  2-5,  F.  1  Jl;  'Deutsches  Haus; 
H.  Bahnhof,  Z.  i1/2-2,/2  Jl ,  gut;  Seh  wab  en  wirt;  Stiftskeller, 
Z.1V2-3  J?,  gut,  Krone,  Z.2-3  J.  gelobt,  Bayr.  Hof,  Bavaria,  30  Z. 
zu  lJ/2-4  Jl,  alle  vier  Bahnhofstr.;  Neuhaus,  Bär,  Hirsch,  Triem- 
b  ach  er,  diese  vier  bescheiden.  —  Cafes  :  Forstner;  Witteisbach,  Maxi- 
milianstr. ,  mit  Aussicht;  Wenig,  beim  Rathaus.  —  Münchner  Bier  bei 
Forstner,  in  der  Krone  und  in  den  Vier  Jahreszeiten. 

Bäder  :  Wilhelmsbad,  Giselabad,  beide  Maximilianstr. ;  Badeanstalt  im 
Aschauer  Weiher,  3/4  st«  nordwestlich. 

Berchtesgadener  Schnitzwaren,  seit  Jahrhunderten  berühmt,  bei 
Stephan  und  Paul  Zechmeister,  A.  Käser  er  u.  a. 

Wagen  :  innerhalb  des  Marktbezirks  Berchtesgaden  vom  Markt  bzw. 
Bahnhof  zum  Bestimmungsort  für  1/4  St.  Einsp.  70  Pf.,  Zweisp.  1  Jl  20,  jede 
weitere  begonnene  l/i  St.  V2  und  1  Jl.  Nach  dem  Königssee  hin  u.  zurück 
mit  3stünd.  Aufenthalt  Einsp.  8  Jl,  Zweisp.  12  Jl  (für  jede  weitere  St. 
1  Jl  bzw.  1  Jl  70  mehr);  Ramsau  hin  u.  zurück  13  u.  20  Jl;  Hintersee 
10  u.  16  Jl,  hin  u.  zurück  13  u.  22  Jl;  Reichenhall  über  Schwarzbach- 
wacht  und  zurück  über  Hallthurm  18  u.  27  Jl;  Trinkgeld  einbegriffen, 
Wege-  u.  Brückengeld  extra. 

Elektrische  Bahn  zum  Königssee  s.  S.  161.  —  Motorpost  zum  Hintersee 
(H.  Wart3tein)  im  Sommer  lOmal  tägl.  in  1  St.  5  Min.  (IV2  Jl,  bis  Ilsank  50, 
Wimbachklamm  80,  Ramsau  80  Pf.);  auch  Stellwagen  vom  Schwabenwirt 
jeden  Vorm.  in  4  St.,  mit  1  St.  Halt  an  der  Wimbachklamm,  zurück  nachm. 
in  IV2SL  (hin  u.  zurück  Zx\iJl.). 

Berchtesgaden  (572m),  großer  Markt  mit  2800  Einw.,  Ms  1803 
Sitz  einer  gefürsteten  Propstei,  zwischen  Wiesen  und  Bäumen 
höchst  anmutig  am  Bergabhang  gelegen,  wird  als  Sommerfrische 
und  Wintersportplatz  viel  besucht.     Das  stattliche  ehem.   Stifts- 


KÖNIGSSEE.     K.S.148u.l66.—  U.R.   161 

gebäude  ist  jetzt  königl.  Schloß.  Stiftskirche,  mit  roman.  Kreuz- 
gang,  geschnitzten  Chorstühlen  u.  a.  Mitten  im  Ort  der  Postpark 
mit  Wetterhäuschen  und  Lesehalle  (Reliefs  des  Berchtesgadener 
Landes).  Südl.  hei  der  königl.  Villa  der  Luitpold-Hain,  mit  Bronze- 
standbild des  Prinzregenten  Luitpold  im  Jagdanzug,  von  F.  v.  Miller 
(1893).  Schöne  Aussicht :  1.  Schwarzort,  Hoher  Göll,  Hohes  Brett, 
Jenner,  im  Hintergrund  Stuhlgebirge  und  Schönfeldspitze,  r.  Klei- 
ner und  Großer  Watzmann,  Hochkalter.  Beim  Bahnhof  die  kgl. 
Saline.    Distrikts- Schnitzschule  und  Schnitzermuseum  (8-1,  21/2- 

7  Uhr,  frei).  —  Ausführlichere  Angaben  s.  in  Baedekers  Südbayern. 

Schöner  Überblick  (bes.  abends)  des  Berchtesgadener  Tals  vom  (V2  St.) 
*Lockstein  (682m):  bei  der  Stiftskirche  r.  auf  der  alten  Reichenhaller 
Straße  den  Doktorberg  hinan,  nach  10  Min.  bei  dem  ehem.  Krankenhaus 
Fahrweg  r.,  hinter  der  Villa  Weinfeld  nochmals  r.  durch  Wald}  oben 
Wirtschaft. 

Nach  dem  Königssee  (elektrische  Bahn  lömal  tägl.  in 
17  Min.  für  50  oder  30  Pf.  Abfahrt  2  Min.  vom  Staatsbahnhof. 
Die  Bahn  führt  am  1.  Ufer  der  Königsseer  Ache  bis  zur  Schwöb- 
brücke  (s.  unten),  hier  aufs  r.  Ufer,  über  (3km)  Unterstein  (s. 
unten)  nach  (5km)  Königssee. 

Die  Fahrstraße  (Wagen  s.  S.  160)  führt  vom  Bahnhof  auf  der 
Adelgundenbrücke  über  die  Ache,  dann  am  Wemholz  hin,  und  teilt  sich  nach 
20  Min. :  1.  Staatsstraße  in  gleicher  Höhe  weiter,  r.  über  die  Schwöbbrücke 
Distriktstraße,    über   Unterstein  (Whs.),    mit   gräfl.    Arco'schem   Landsitz; 

8  Min.  vor  dem  See  vereinigen  sich  die  Straßen  wieder.  —  Fußgänger 
folgen  vom  Bahnhof  den  angenehmen  Promenadenwegen  an  der  Königs- 
seer Ache  aufwärts,   am  (20  Min.)  Restaur.   Waldstein  vorbei. 

Der  **Königssee  (602m) ,  auch  St.  Bartholomäussee  genannt, 
tiefgrün  und  klar,  8km  lang,  3/4-li/2km  breit,  bis  192m  tief  (See- 
fiäche  517  ha),  von  gewaltigen,  bis  2000m  hohen  Felswänden  ein- 
geschlossen, ist  der  Glanzpunkt  des  Berchtesgadener  Gebiets  und 
einer  der  schönsten  Alpenseen  überhaupt.  Am  N.-Ende  des  Sees 
das  Dörfchen  Königssee  (Größwang's  Gasth.  zum  Königssee,  Gasth. 
zum  Schiffmeister;  Altes  Seewirtshaus,  einf.). 

Motorboot  lOmal  tägl.,  bis  St.  Bartholomä  in  30  Min.  (1  M),  bis  zur 
Sallet-A.  in  45  Min.  (1  Jt  30,  hin  und  zurück  2  Jt  60);  die  St.  jede  Person 

2  Jl.  —  Ruderboote  (bei  ausreichender  Zeit  zu  empfehlen)  erhält  man  vom 
Schiffmeister  angewiesen.   Boot  für  2  Pers.  mit  1  Ruderer  bis  St.  Bartholomä 

3  Jl;  1-4  Pers.  mit  2  Rud.  bis  Bartholomä  4V2,  bis  zur  Salletalp  71/a  M\ 
5-7  Pers.  mit  3  Ruderern  Vfc  bzw.  12  Ji  u.  Trkg.  Boote  zum  Selbstrudern 
1  M  die  Stunde  Beste  Beleuchtung  morgens  früh  und  am  späten  Nach- 
mittag. 

Seefahrt.  L.  auf  einer  Landzunge  die  Villa  Beust;  im  See  die 
kleine  Insel  Christlieger,  mit  Standbild  des  h.  Johann  v.  Nepomuk. 
Erst  wenn  das  Boot  am  Falkenstein  (r.)  vorbei  ist,  einer  vortreten- 
den Felswand  mit  einem  Kreuz  zur  Erinnerung  an  ein  1742  hier 
gestrandetes  Wallfahrerschiff,  erscheint  der  See  in  seiner  ganzen 
Ausdehnung,  im  Hintergrund  die  Sagereckwand,  der  Qrünsee-  und 
Funtensee- Tauern,  r.  daneben  die  Schönfeldspitze  (2651m).  Am  ö. 
Ufer  stürzt  der  im  Hochsommer  unansehnliche  Königsbach  an  der 
roten,  800m  h.  Felswand  in  den  See.    Etwas  weiter,  an  der  tief- 


162   R.U.  —  K.S.  166  u.  148.     RAMSAÜ. 

sten  Stelle  des  Sees,  wecken  zwei  Schüsse  (^  Jl\  w.  gegen  die 
Brentenwand  abgefeuert,  ein  zweimal  nachhallendes  Echo.  In  der 
Nähe  am  ö.  Ufer  kurz  vor  dem  Kessel  am  Wasserspiegel  eine  Höhle, 
das  Kuchler  Loch,  aus  dem  ein  Zufluß  in  den  See  kommt.  Yom 
Kessel,  hei  einer  baumbewachsenen  Landzunge  östl.,  führt  ein 
Weg  bergan  zum  (10  Min.)  Kesselfall  (auf  die  Gotzenalm  s.  unten). 

Weiter  s.w.  nach  St.  Bartholomä,  einem  weit  in  den  See  vor- 
tretenden grünen  Vorland,  mit  Kapelle  und  Jagdschloß  (ordent- 
liche Wirtschaft;  Saiblinge). 

Am  s.w.  Ufer  stürzt  der  Schrainbach  aus  einer  Felsschlucht 
in  den  Königssee.  Die  Sallet-Alp,  eine  aus  moos-  und  grasdurch- 
wachsenen Felstrümmern  bestehende  10  Min.  breite  Landenge  mit 
einem  Landhaus  des  Herzogs  von  Meiningen,  trennt  den  Königssee 
von  dem  2km  langen  einsamen,  auf  drei  Seiten  von  hohen  Fels- 
wänden umschlossenen  *  Obersee  (612m).  L.  die  schroff  abstür- 
zende Talwand;  jenseits  ragen  die  Teufelshbmer  (2361m)  empor, 
von  denen  an  der  Rötwand  ein  Bach  in  silbernen  Fäden  500m  hoch 
hinabrinnt.  Das  Befahren  des  Obersees  ist  nicht  gestattet.  —  Auf 
dem  Rückweg  zum  Landeplatz  prächtiger  Blick  auf  den  Watzmann. 

Vom  Kessel  (s.  oben)  mark.  Reitweg  in  Windungen  bergan  zur  (3V4  St.) 
♦Gotzenalm  (1685m).  Unterwegs  die  (llfa  St.)  Gotzental-A.  (1105m)  und 
(1  St.)  Seeau-A.  (146im),  dann  noch  3/*  St.  (beim  Bildstöckel  geradeaus)  bis 
zur  Gotzenalm  (Einkehr  in  der  Springelhütte).  Prächtige  Aussicht,  be- 
sonders vom  W arleck  (1740m),  10  Min.  d.w.,  aufÜbergossene  Alp,  Steiner- 
nes Meer,  Watzmann,  Göll,  Untersberg  u.  a.  Rückkehr  in  2  St.  zum 
Kessel,  wohin  bei  der  Hinfahrt  der  Schiffer  für  die  Rückfahrt  (6-7  St.  später) 
zu  bestellen  ist. 

In  die  Ramsau  führt  von  Königssee  ein  direkter  Fahrweg  über 
Schönau  nach  (IV2  St.)  Ilsank  (s.  unten). 

Nächst  dem  Königssee  wird  von  Berchtesgaden  die  *  Ramsau 
am  meisten  besucht  (bis  zur  Straßenteilung  in  der  obern  Ramsau 
10km;  von  da  nach  Reichenhall  17,  nach  Oberweißbach  19km). 
Die  Straße  führt  vom  Bahnhof  auf  dem  1.  Ufer  der  Ache  bis  zur 
(l5lkm)  Bahnhaltestelle  Omundbrücke  (S.  159),  wo  r.  die  vom 
Grand- Hotel  herabkommende  Straße  einmündet;  hier  über  die 
Bischofswieser  Ache  und  im  Tal  der  Ramsauer  Ache  durch  Wald 
hinan.  4km  Ilsank  (590m ;  Gasth.  zum  Watzmann,  Z.  1-1 V2  *^i 
gut),  5  Min.  weiter  das  Brunnhaus  Ilsank,  wo  eine  Wassersäulen- 
maschine die  Sole  364m  bis  zum  Söldenköpfl  hebt  und  in  30km 
langer  Röhrenleitung  nach  Reichenhall  treibt.  Weiter  am  1.  Ufer 
der  schäumenden  Ache  durch  die  Schlucht  des  Kniepasses  (kurzer 
Tunnel) ;  1.  prächtiger  Blick  auf  den  Watzmann ,  vorn  der  breite 
Steinberg.  Die  Ramsau  ist  durch  den  Gegensatz  des  üppigen  Tal- 
grüns und  der  gewaltigen,  schön  geformten  Felsberge  besonders 
malerisch.  —  7,3km  Handweiser  „Wimbachklamm,  Jagdschloß". 

Fußpfad  1.  über  die  Brücke  (Restaur.),  bei  der  Trinkhalle  r.  hinan 
in  die  P/4  St.)  *  Wimbachklamm.  Da«  bläulich-weiße  Wasser  bildet  die 
schönsten  Fälle  in  der  engen,  6  Min.  langen  Felsschlucht,  in  die  von  allen 
Seiten  die  Quellen  hinabrieseln.  10  Min.  vom  obern  Ende  der  Klamm 
öffnet  sich  der  Blick  in  das  großartige   Wirribachtal. 


HINTERSEE.     Karte  S. 148.—  U.R.    163 

♦Watzmann  (Hocheck,  2653m),  von  Ilsank  6  St.  (Führer  10  Jt),  nicht 
schwierig;  bis  zum  Watzmannhaus  der  AV. -Sektion  München  am  Falzköpß 
(1927m-,  Sommerwirtschaft)  4  St.,  weiter  zum  Gipfel  2  St. 

An  der  Straße  folgt  (12  Min.)  das  *Gasth.  zur  Wimb achklamm  ; 
8  Min.*  Gasth.  zum  Hochkalter  (Z.  l-l1^«^);  y^St.  (9km)  Ramsau 
(668m;  Oberes  Gasth.).  1km  weiter  teilt  sich  die  Straße:  die 
Straße  r.  führt  über  die  Schwarzbachwacht  (886m)  nach  (17km) 
Reichenhall  (S.  158);  die  Straße  1.  (nach  Oberweißbach, 
19km)  überschreitet  die  Ache  und  erreicht  bei  der  (3/4  St.)  Hinter- 
seeklause den  1km  langen  Hintersee  (790m;  Überfahrt  10  Pf.; 
läuten!).  l/^  St.  weiter  (6  Min.  vom  obern  Ende  des  Sees)  das 
Forsthans  Hintersee  (794m)  nnd  das  bayr.  Zollamt ;  gegenüber 
Auzingers  Gasth.  (gut).  R.  am  See  die  guten  Gasthäuser  (5  Min.) 
H.  Post  &  P.  Wartstein  und  H.-P.  Gemsbock  (Z.  1 72-2  Jf).  —  Weiter 
in  schön  bewaldetem  Tal  zwischen  1.  Hochkalter,  i.  Reiteralpe,  zu- 
letzt steil  hinan  zum  (2  St.)  Hirschbühl  (1153m;  Was.),  mit  der 
österr.  Maut  Mooswacht. 

♦Kammerlinghorn  (2486m),  vom  Hirschbühl  4-4*/2  St.  mit  Führer  (5  Jt), 
nicht  besonders  schwierig,  aber  steil  nnd  schattenlos.  Anssicht  anf  Leo- 
ganger  Steinberge,  Zeller  See  nsw. 

Die  Straße  steigt  noch  wenige  Minuten  bis  zur  Paßhöhe  (1176m) 
und  senkt  sich  dann  steil  hinab  in  das  Saalachtal;  vorn  die  gewal- 
tigen Leoganger  Steinberge.  Nach  1  St.,  vor  der  Säge,  zeigt  ein 
Handweiser  r.  den  Fußweg  in  die  *  Seisenbergklamm,  eine  der 
längsten  und  großartigsten  in  den  Alpen,  vom  Weißbach  ausge- 
waschen, der  über  mächtige  Felsstufen  hinabstürzt.  Bei  der 
(45  Min.)  Binder-Mühle  erreicht  man  das  Saalachtal  und  die  Loferer 
Straße;  8  Min.  Oberweißbach  (653m;  Gasth.:  Auvogl,  gut),  wo  1. 
die  Straße  vom  Hirschbühl  herabkommt;  10  Min.  südl.  das  Post- 
Gasth.  in  Frohnwies.   Weiter  nach  (4  St.)  Saalfelden  s.  S.  176. 


15.  Von  Wien  nach  Zell  am  See  (Innsbruck). 

a.    Über  Amstetten  undSelztal. 

390km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  8  St.  für  46  K  50,  28^40,  18  K  10: 
Personenzug  in  14  St.  für  35.2"  20,  21 X  50,  13  K  70. 

Von  Wien  nach  Amstetten  (125km)  s.  R.  6.  —  Unsere  Bahn 
wendet  sich  von  der  Linzer  Bahn  südl.,  führt  im  Tal  der  Ybbs 
aufwärts  und  überschreitet  den  Fluß  bei  (146km)  Sonntagberg.  — 
149km  Waidhofen  an  der  Ybbs  (358m;  Gasth.:  Gold.  Löwe,  40  Z. 
zu  1.60-3.40  JT,  Inführ,  30  Z.  zu  1.60-4  K,  beide  gut;  Gold.  Pflug), 
alte  Stadt  mit  4500  Einw.,  in  freundlichem  Talkessel,  als  Sommer- 
frische besucht.  Dr.  Werners  Kuranstalt  (70  Z.,  P.  von  7  K  an). 
Nach  Pöchlarn  s.  S.  126/25.  —  Die  Bahn  tritt  in  das  Seeberger 
Tal,  überschreitet  bei  (158km)  Oberland  (502m)  die  Wasserscheide 
zwischen  Ybbs  und  Enns,  Grenze  von  Nieder-  und  Ober -Öster- 
reich, und  senkt  sich  nach  Klein-Reifling. 


164   JR.  25.  —  K.  S.  138.       ADMONT.  Von  Wien 

172krn  Klein -Beifling  (387m;  Bahnrest.),  Knotenpunkt  für 
St.  Valentin  (S.  127/26).  —  Zwei  Tunnels.  187km  Weißenbach- 
St.  Gallen  (396m;  Gasth. :  Gruber,  beim  Bahnhof).  3/4  St.  s.  der 
Markt  St.  Gallen  mit  der  großen  Ruine  Gallenstein.  —  Bei  (198km) 
Groß-Reifling  (428m;  Gasth.:  Baumann,  gegenüber  dem  Bahnhof, 
16  Z.  zu  2-2.50  K)  fließt  die  Salza  in  die  Enns.  —  Zwei  Tunnels; 
die  Bahn  tritt  auf  das  r.  Ennsufer.  Hinter  (202km)  Landl  wieder 
zwei  Tunnels. 

208km  Hieflau  (517m ;  Bahnrestaur. ;  Gasth. :  Post,  Z.  von  1 K  60 
an,  Wickenhauser),  mit  Hüttenwerken,  an  der  Mündung  des  Erz- 
bachs in  die  Enns.  Eisenbahn  über  Eisenerz  nach  Leoben  s.  S.  258. 

Das  Ennstal  wendet  sich  nach  W. ;  es  beginnt  das  *Gesäuse 
(Fußwanderung  bis  Gesäuse-Eingang  zu  empfehlen),  ein  tiefer, 
4  St.  langer  Einschnitt  zwischen  den  Gebirgsmassen  des  Tamisch- 
bachturms  und  Gr.  Buchsteins  nördl.  und  des  Hochtors  und  Beichen- 
steins südl.,  durch  den  die  Enns  in  einer  Reihe  von  Stromschnellen 
hinabstürzt  (von  Admont  bis  Hieflau  149m  Fall).  Die  Bahn  (bis 
Gstatterboden  r.,  dann  1.  sitzen)  führt  am  r.  Ufer  der  Enns  (1.  die 
Schlucht  des  Hartlesgrabens')  und  tritt  dann  auf  das  1.  Ufer.  — 
217km  Gstatterboden  (573m,  Hot.  Gesäuse,  30  Z.  zu  1.60-3  JT,  gut), 
in  großartiger  Umgebung.  —  Die  Bahn  umzieht  den  Bruchstein 
(1380m)  und  führt  zwischen  r.  Himber  stein,  1.  Haindlmauer  wieder 
zum  r.  Ufer  der  Enns  und  durch  einen  Tunnel  zur  (225km)  Halte- 
stelle Gesäuse-Eingang. 

231km  Admont  (641m;  Gasth.:  Post,  40  Z.  zu  2-5  K-,  Sulzer; 
Buchbinder ;  Kröswang),  in  weitem  Talboden  schön  gelegener  Markt, 
als  Sommerfrische  besucht.  Das  berühmte  Benediktinerstift,  1074 
gegründet,  wurde  1865  zum  Teil  neu  aufgebaut,  namentlich  die 
stattliche  Kirche  (St.  Blasien- Münster),  mit  zwei  got.  Türmen.  Die 
Bibliothek  (86000  Bände  und  über  1100  Handschriften),  in  einem 
prächtigen  Saal,  ist  tägl.  10-11  u.  4-5  Uhr  geöffnet  (40  h).  Im  Stifts- 
keller guter  Wein.  Guter  Überblick  der  Umgebung  von  der  Enns- 
brücke  (20  Min.  vom  Bahnhof).  —  3/4  St.  südl.  von  Admont  das  dem 
Stift  gehörige  Schloß  Rötelstein  (817m),  mit  schöner  Aussicht  über 
das  Ennstal. 

Weiter  am  r.  Ufer  der  Enns ;  bei  (238km)  Frauenberg  (626m) 
r.  der  Kulm-  oder  Frauenberg  (766m),  mit  Wallfahrtskirche.  Beim 
Einfluß  des  Paltenbachs  in  die  Enns  wendet  sich  die  Bahn  nach  S. 
245km  Selztal  (S.  139),  Knotenpunkt  der  Bahnen  nach  Linz  (R.  9), 
nach  Udine  (R.  36a)  und  nach  Klagenfurt-Triest  (R.  37). 

Die  Bahn  überschreitet  den  Paltenbach  und  führt  w.  durch  das 
breite  Ennstal  über  die  Enns  und  den  Pyhrnbach  nach  (251km) 
Liezen  (659m;  Gasth.:  Post,  Fuchs),  einem  großen  Markt  an  der 
Mündung  des  Pyhrntals.  Vom  Kalvarienberg  guter  Überblick.  — 
Weiter  am  Fuß  der  n.  Berglehne;  r.  Schloß  Grafenegg.  259km 
•  Wörschach ;  25  Min.  n.ö.  das  Schwefelbad  Wolkenstein,  mit  Burg- 
ruine.  —  R.  Niederhofen,  mit  Schloß  Friedstein;  dann  (263km) 


nach  Zell  om  See.       SCHLADMING.     K.S.166.  —  15.E.    165 

Stainach-Irdning  (642m ;  Bahnhof- Hotel,  50  Z.  zu  1.20-4  #),  wo 
sich  die  Bahn  teilt,  r.  nach  Aussee  und  Attnang  (s.  R.  13d),  1. 
nach  Bischofshofen. 

Die  Bahn  nach  Bischofshofen  führt  über  den  Grimmingbach 
zur  (266km)  HS.  Trautenfels  (642m),  mit  dem  stattlichen  Schloß 
Neuhaus.  —  Weiter  am  Fuß  des  Grimming  entlang,  bei  (271km) 
St.  Martin  über  die  Enns,  nach  (275km)  Öblarn  (679m;  Gasth. : 
Bahnhofhot.,  Fischer),  als  Sommerfrische  besucht  (w.  der  spitze 
Stoderzinken,  2047m).  —  280km  Stein  an  der  Enns  (674m),  an  der 
Mündung  des  Sölktals.  —  283km  Gröbming  (675m);  3/4  St.  n.  auf 
der  Hohe  des  1.  Ennsufers  der  ansehnliche  Markt. 

302km  Schladming  (732m;  Gasth. :  Alte  Post,  17  Z.  zu  1.80- 
2.80  K,  gut;  Neue  Post;  Angerer),  freundlich  gelegener  Markt. 

In  die  Ramsau,  das  bewaldete  Mittelgebirge  auf  der  N. -Seite  des 
Ennstals,  lohnender  Ausflug:  bis  St.  Rupert  am  Kulm  (1073m;  Gasth.) 
IV2  St.;  von  hier  in  2*/4  St.  zur  Austriahütte  (1630m;  Sommer -Wirtsch.), 
20  Min.  unter  dem  Gipfel  des  Brandriedels  (1724m),  mit  prächtiger  Aus- 
sicht. Auf  den  Dachstein  (S.  156)  von  der  Austriahütte  in  5-6  St.,  nur  für 
Schwindelfreie  (F.  von  Schladming  20  K). 

Das  Ennstal  verengt  sich.  Yor  (311km)  Mandling  (810m) 
durch  den  Mandlingpaß  und  über  die  Mandling,  Grenze  zwischen 
Steiermark  und  Salzburg.  —  319km  Radstadt  (856m;  Gasth.: 
Post,  16Z.  von  1  üT  60  an;  Obergloner),  altes  von  Mauern  um- 
gebenes Städtchen  auf  einem  Felshügel.    Wintersportplatz. 

Von  Radstadt  nach  Mauterndorf,  41km,  Post  im  Sommer 
2mal  tägl.  in  6l/'2  St.  für  6  KbQ.  Die  Straße  führt  im  Tal  der  Taurach  nach 
(12km)  Untertauem  (1004m)  und  steigt  dann,  an  bübschen  Wasserfällen 
vorbei,  nach  (22km)  Obertauem  (1649m;  Alpenhotel  Wiesenegg)  und  zu  der 
(20  Min.)  Höhe  des  Radstädter  Tauern  (1738m).  Hinab  über  (31km)  Tweng 
(1246m ;  Gasth. :  Post)  nach  (41km)  Mauterndorf,  Endpunkt  der  Murtalbahn 
von  Uuzmarkt  (S.  254);  Post  nach  Spittal  s.  S.  248. 

Die  Bahn  verläßt  bei  (322km)  Altenmarkt  die  Enns  nnd  wendet 
sich  n.w.  nach  (326km)  Eben  (851m),  auf  der  Wasserscheide  zwi- 
schen Enns  und  Salzach.  Folgt  ein  tiefer  Einschnitt;  die  Bahn 
übersetzt  den  Fritzbach  auf  kühner  Brücke  (schöner  Blick  r.  auf 
den  Dachstein)  und  führt  durch  das  enge  Fritztal  nach  (333km) 
Hüttau  (708m ;  Gasth. :  Post).  Mehrere  Tunnels;  die  Bahn  über- 
schreitet in  engem  Tal  sechsmal  den  Fritzbach,  durchbricht  den 
Kreuzberg  mittels  eines  700m  1.  Tunnels  und  führt  1.  an  der  Berg- 
wand hinab  ins  Salzachtal,  zuletzt  über  die  Salzach  nach  (343km) 
Bischofshofen  (547m;  Bahnrest.;  Gasth.:  H.Bahnhof,  16  Z.  zu 
2-6  Ä";  Neue  Post;  Alte  Post),  einem  alten  Ort  mit  drei  Kirchen, 
Knotenpunkt  der  von  Salzburg  kommenden  Bahn  (R.  15b).  1/4  St. 
w.  ein  hübscher  Wasserfall  des  Gainfeldbachs.  W.  der  Hoch- 
könig (2938m),  die  höchste  Spitze  des  Ewigschneegebirges. 

Weiter  in  breitem  Tal  am  1.  Ufer  der  Salzach;  schöner  Rück- 
blick auf  die  Zacken  und  Wände  des  Tennengebirges.  —  352km 
St.  Johann  im  Pongau  (563m;  Gasth. :  Pongauer  Hof,  am  Bahn- 
hof, 28  Z.  zu  1.80-3  K,  gut ;  Schiffer  zur  Post,  30  Z.  zu  1.50-5  JT; 
Lackner),  großer  Markt,  1/4  St.  vom  Bahnhof. 


166   Route  15.  RAURIS-KITZLOCH. 

Nach  der  *Liechtenstein-Klamm  (zu  Fuß  lV4-172St. ;  Einsp.  in  1  St., 
hin  und  zurück  einschließlich  IV2  St.  Wartezeit  4  IT  40,  Zweisp.  8  IT  20; 
Omnibus  bis  Plankenau  1 K)  folgt  man  dem  5  Min.  von  der  Brücke  r. 
abzweigenden  Fahrwege,  über  den  Wagreiner  Bach  am  Gebirge  hin. 
40  Min.  Dorf  Plankenau.  Hier  Wegeteilung:  geradeaus  Fahrweg  in  dem 
bewaldeten  Tal  der  Oroßarler  Ache  aufwärts  über  das  ehem.  Hüttenwerk 
Oberarl;  1.  Waldweg  bei  den  Gasthäusern  Oberlechner  und  Zur  Liechtenstein- 
klamm (oder  auch  noch  am  Gasth.  Schöne  Aussicht)  vorbei  zum  Eingang 
der  Klamm,  wo  bei  Schartners  Restaur.  die  Eintrittskarten  zu  lösen  sind 
(60  Ä;  Mantel  ratsam;  beste  Beleuchtung  morgens).  Die  *  Liechtenstein- 
klamm, durch  die  die  Großarier  Ache  schäumend  und  brausend  in  zahl- 
reichen Fällen  hinabstürzt,  ist  eine  der  großartigsten  Felsschluchten  der 
Alpen.  Die  Begehung  erfordert  hin  u.  zurück  3/4  St.  Der  Weg  ist  viel- 
fach in  den  Felsen  gesprengt  und  überall  mit  Geländer  versehen.  Am 
Ende  der  ersten  Klamm  ein  von  100m  hohen  Felswänden  umschlossener 
Kessel.  Der  Weg  windet  sich  um  einen  vortretenden  Felsen  und  tritt  in 
die  nur  2-4m  breite  ^zweite  Klamm;  hier  über  die  Ache  und  am  r.  Ufer 
durch  einen  60m  1.  Tunnel  zum  50m  h.  Wasserfall  am  Ende  der  Klamm 
(S9(Jm  vom  Eingang). 

Von  St.  Johann  auf  das  *  Hochgründeck  (1827m)  3-3l/2  St.,  sehr 
lohnend  (Reitweg;  rot-weiße  WM.);  15  Min.  unter  dem  Gipfel  Sommer- 
Whs.  (18  Betten),  oben  prächtige  Aussicht. 

357km  Schwarzach-St.  Veit  (590m;  Bahnrest.^  Knotenpunkt 
der  Tauembahn  nach  Gastein  (S.  171).  —  Die  Bahn  tritt  aufs  r. 
Ufer  und  führt  durch  einen  Tunnel;  dann  wieder  aufs  1.  Ufer 
nach  (366km)  Lend  (631m ;  Gasth. :  Post). 

Oberhalb  (370km)  Eschenau  überschreitet  die  Bahn  zweimal 
die  Salzach.  Tunnel.  Weiter  stets  tief  im  Grund  an  der  Salzach 
entlang  zur  (374km)  HS.  Rauris-Kitzloch,  an  der  Mündung  des 
Rauris-Tals  (s.  unten). 

*Kitzlochklamm  (ll/4  St.  hin  u.  zurück).  Über  die  Salzach  zum  Restaur. 
Lackner,  dann  über  die  Rauriser  Ache  (Eintr.  40  h)  und  am  r.  Ufer  aufwärts, 
beim  (y4  St.)  Beginn  der  Klamm  auf  das  1.  Ufer  zum  (8  .Min.)  Kessel,  in 
den  die  Ache  100m  hoch  in  vier  Absätzen  hinabstürzt.  Über  die  Brücke 
und  im  Zickzack  auf  Treppen  hinan;  oben  r.  durch  zwei  kurze  und  einen 
53m  1.  Tunnel:  von  der  Brücke  hinter  dem  letzten  (3/4  St.  vom  Bahnhof) 
prächtiger  Blick  in  die  Tiefe.  Zurück  vom  obern  Ende  des  Treppenwegs 
r.  etwas  bergan  durch  zwei  kurze  Tunnels,  dann  hinab  zur  (l/2  St.)  Station. 

In  das  Rauris-Tal  führt  der  nächste  Weg  durch  die  Kitzlochklamm. 

2  St.  Rauris  (984m;  Gasth.:  Zum  Alten  Bräuer,  Z.  80Ä-1JT  60),  Hauptort 
des  Tals,  das  sich  1  St.  weiter  bei  Wörth  (942m)  in  r.  Seidlwinkel-Tal  und  1. 
Hüttwinkel- Tal  teilt.  Im  Seidlwinkel-Tal  führt  derTauernweg(bis  Heiligen- 
blut 7l/2-8  St.,  F.  18  K)  zum  (3  St.)  Rauriser  Tauernhaus  (1514m  ;  einf.  Unter- 
kunft); von  hier  über  die  (2  St.)  Fuscher  Wegscheide  (2420m)  nach  dem  (3/4  St.) 
Heiligenbluter  Hochtor  (2572m) :  dann  hinab  nach  (2  St.)  Heiligenblut  (S.  224). 
—  Im  Hüttwinkel-Tal  folgt  (H/4  St.  von  Wörth)  das  Frohn-Whs    (lU60m); 

3  St.  Kolm-Saigurn  (1650m;  Gasth.:  Hochtauernhof,  25  Z.  zu  1-3  K,  gut), 
aufgelassenes  Goldbergwerk  in  großartiger  Lage;  von  hier  in  23/4  St.  zum 
Knappenhaus  am  Hohen  Goldberg  (2341m ;  keine  Unterkunft),  auf  der  Moräne 
des  Goldberggletschers.  Von  Kolm-Saigurn  auf  den  *  Sonnblick  (3103m) 
41/2-5  St.  mit  F.  (12  /T),  nicht  schwierig ;  oben  das  Zittelhaus  (Whs.)  und 
eine  meteorolog.  Station.  Abstieg  nach  Heiligenblut  (S.  224)  in  5  St.  — 
Von  Kolm-Saigurn  ins  Gasteiner  Naßfeld  über  die  Pochhardscharte  s.  S.  174. 

Durch  einen  Tunnel  unter  dem  Taxenbacher  Schloßberg  nach 
(375km)  Taxenbach  (711m;  Bahnrest.)  ;  der  Markt  (Gasth. :  Post) 
liegt  20  Min.  höher  östl.  —  Das  Tal  erweitert  sich ;  bei  (380km) 
Gries  r.  auf  einem  Hügel  die  Kirche  8t.  Georgen;  1.  der  Hochtenn 
(3371m).    Über  die  Salzach  und  die  Fuscher  Ache  nach  Brück. 


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ZELL  AM  SEE.  15.  Route.    167 

384km  Bruck-Fusch  (761m;  Gfcasth.:  Kronprinz  von  Österreich, 
am  Bahnhof,  gut;  Lukashansl;  Gmachl,  20  Z.  zu  1.40-2.40  üf), 
gegenüber  der  Mündung  des  Fuscher  Tals  (s.  unten).  4/4  St.  n.w. 
Schloß  Fischhorn,  dem  Fürsten  Liechtenstein  gehörig. 

Durch  das  schöne  *Fuscher  Tal  führt  von  Norden  her  ein  lohnender 
Weg  nach  Heiligenblut  (S.  224).  Fahrstraße  von  Brück  zum  (7km)  Dorf 
Fusch  (811m ;  Gasth.  zum  Imbachhorn),  dann  an  der  O.-Seite  des  Tals  bergan 
zum  (12km)  Bad  Fusch  oder  St.  Wol fgangs-B ad  (12olm ;  Gasth.:  Weilguni, 
106  Z.  zu  1.20-7  IT,  Post);  von  hier  nach  Ferleiten  angenehmer  Fußweg 
in  1V2  St.  —  Von  Dorf  Fusch  weiter  bis  zum  (11km)  Bärenwirt  (821m), 
dann  auf  der  O.-Seite  des  Tals  oberhalb  der  Bärenschlucht  nach  (17km) 
Ferleiten  (1200m-,  Gasth.:  *  Lukashansl,  40  Z.  zu  2-4  Ar;  *Tauerngasthof), 
mit  schönem  Blick  auf  den  Talschluß.  Bester  Überblick  von  der  Oberen 
Durcheckalpe  (1827m;  Erfr.j,  2  St.  oberhalb  Ferleiten  an  der  ö.  Talwand, 
oder  vom  Gasth.  Trauneralp  (S.  221),  2  St.  südl.  am  Wege  zur  Pfandelscharte. 
Über  das  Fuscher  Törl,  die  Pfand  eis  Charte  oder  Bockkarscharte  nach  Heiligen- 
blut s.  S.  224. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Salzach,  durchschneidet  das  Zeller 
Moos  und  tritt  an  den  Zeller  See. 

390km  Zell  am  See.  —  Gasth.  ^Böhm's  Grand-Hotel  am  See, 
Z.  4-7  K;  H.  Kaiserin  Elisabeth,  am  See  und  Bahnhof,  Z.  3.50-8  K\ 
IL  Lebzelter,  Z.  3-4£";  Pinzgauer  Hof;  Krone  &  H.  Zentral, 
80  Z.  zu  2-5-ff,  gut;  Neue  u.  Alte  Post;  Metzger  Schwaiger,  Z. 
1.60-3  K;  H.  &  Cafe-Rest.  Seehof;  Bodingbaur;  Elektra,  54  Z.  zu 
1.50-3.50  if.  —  Saisontaxe,  auch  bei  kurzem  Aufenthalt,  tägl.  20 h. 

Zell  am  See  (753m),  am  w.  Seeufer  reizend  gelegen,  wird  als 
Sommerfrische  und  Wintersportplatz  viel  besucht.  Im  Pfarrhof  ein 
kleines  Relief  der  Umgebung  von  Zell  im  Maßstab  von  1  :  25000 
(8-6  Uhr;  40  K). 

Der  *Zeller  See  (753m),  4km  lang,  172km  breit,  bis  69m  tief,  bietet 
treffliche  Gelegenheit  zum  Baden  (angenehmes  mildes  Wasser,  16-19°  R.) 
und  zu  Kahnfahrten.  Ein  Motorboot  und  ein  kleines  Dampfboot  befahren 
den  See;  tägl.  9  Rundfahrten  (in  1  St.,  1  K  20).  Erst  auf  der  Mitte  des 
Sees  entfaltet  sich  die  volle  *Rundsicht,  die  am  W.-Ufer  zum  Teil  ver- 
deckt ist. 

Auf  die  *  Schmittenhöhe  (1968m)  sehr  lohnender  Ausflug;  3-3V2  St., 
Führer  (5  K)  unnötig,  Pferd  12  K,  einsitziges  „Bergwagerl"  12,  hin  u.  zurück 
16,  mit  Übernachten  24  K.  Fahrweg  w.  im  Schmittenlal  zu  den  Häusern 
von  (V4  St.)  Schmitten  (836m) ;  hier  1.  ab  auf  einem  Reitwege  meist  durch 
Wald  an  dem  (IV2  St.)  Gasth.  Schweizerhaus  0 der  Mittel Station  (1363m;  Bett 
1  K  60)  und  (3/4  St.)  Gasth.  zum  Grofiglockner  (1590m)  vorbei  zum  (1V<  St.) 
Gipfel  (Haschke's  Hot.,  45  Z.  von  2.50  K  an,  gut,  auch  im  Winter  offen).  Groß- 
artige Rundsicht,  im  S.  über  die  ganze  Tauernkette,  im  N.  über  die  Kalk- 
alpen vom  Kaisergebirge  bis  zum  Dachstein. 

Ins  *Kapruner  Tal  sehr  lohnende  lange  Tagestour,  besser  in  ll/2  Tagen 
mit  Übernachten  im  Kesselfall-Alpenhaus  (Omnibus  vom  Marktplatz  in 
Zell  am  See  zum  Kesselfallhaus  15.  Juli-12.  Sept.  5mal,  1.  Juni-14.  Juli  und 
13.-20.  Sept.  3mal  tägl.  in  2V2  St.,  zurück  in  1  St.  40  Min. ;  Eilfahrt  (vier- 
spännig) 6K10,  hin  u.  zurück  6  K  70,  zweisp.  3.20  u.  5.90  J5T  (Rückfahr- 
karten gelten  ö  Tage).  Fahrstraße  von  Zell  durch  den  breiten  Talboden 
des  Pinzgaus  über  die  Salzach  zum  (9km)  Dorf  Kaprun  (763m;  Gasth.: 
Kitzsteinhorn,  Neuwirt  Orgler),  am  Talausgang,  mit  großem  altem  Schloß. 
Von  hier  zur  (V2  St.)  *  Sigmund-  Thun-  Klamm  (r.),  in  der  die  Ache  hinab- 
stürzt: die  Fahrgäste  steigen  aus,  gehen  in  J/4  St.  durch  die  Klamm  (60  h, 
für  Tliunldamm  u.  Kesselfall  1  K)  und  gelangen  am  obern  Ende  wieder 
auf  die  Straße,  die  in  Kehren  steigt  und  auf  der  (I0,skm)  Bilinskibrücke 
die  Klamm  überschreitet.  Weiter  durch  das  Hochtal  der  (15km)  Wüstelau 
(874m;  r.  Fall  des  Grubbachs)  und  am  (12  Min.)  Gasth.  zum  Kaprunertörl 


168   R.15.  —  K.S.148.       GOLLING.  Von  Wien 

vorbei  im  Ebentüald  hinan  zum  (*/?  St. ;  18km  von  Zell)  * Kessel/all- Alpen- 
haus (1056m -,  Hotel  ersten  Ranges,  75  Z.  zu  3-6  -ff),  wo  die  breite  Fahr- 
straße aufhört  (r.  in  der  Schlucht  der  *  Kesself  all,  60  Ä,  abends  elektrisch 
beleuchtet).  Nun  auf  schmaler  Straße  (Sesselwagen  zum  Moserboden  20  K) 
über  die  Ache  und  in  steilen  Windungen  zur  (l3/4  St.)  Limbergalpe  (1568m; 
Erfr.),  dann  fast  eben  fort  zur  (25  Min.)  Orglerhütte  und  der  (6  Min.) 
Rainerhütte  (1621m).  Von  hier  noch  l]/4  St.  Steigens  zum  Hot.  Moserboden 
(Z.  3-7  K),  am  Eingang  der  obersten  Talstufe,  des  *  Moserbodens  (1968m), 
mit  schönem  Blick  auf  das  Karlinger  Kees,  von  mächtigen  Bergen  um- 
geben. —  Vom  Hot.  Moserboden  über  das  Kapruner  Tori  (2635m)  ins 
Stubachtal  (5l/2  St.  bis  zur  Rudolfshütte,  S.  223),  lohnend  und  nicht 
schwierig;  über  das  Riffltor  (3115m)  nach  Heiligenblut  (S.  224;  9  St.  bis 
zum  Glocknerhaus),  schwierig,  nur  für  Geübte. 

Von  Zell  nach  *Krimml  s.  R.  16;  —  nach  Innsbruck  s.  R.  18. 


b.    Über  Linz  und  Salzburg. 

4Ukm.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  83/4  St.  für  46JT50,  28 TT 40,  18  KlO; 
Personenzug  in  16  St.  für  35  JT  20,  2iK  50,  13  JT  70. 

Von  Wien  über  Linz  nach  Salzburg  (314km)  s.  R.  6  und  10.  — 
Die  Bann  nach  Bischof shofen  umzieht  den  Kapuzinerberg ;  1.  das 
stattliche  Schloß  Neuhaus.  —  319km  Parsch  (Gaisbergbahn  s. 
S.  147);  320km  Aigen  (S.  147).  Die  Bahn  nähert  sich  der  Salzach, 
der  schroffe  Untersberg  (S.  148)  tritt  immer  mächtiger  hervor.  — 
325km  Elsbethen  (*/2  St.  s.  St.  Jakob  am  Thurn,  S.  147).  —  Hinter 
(328km)  Puch  -  Oberalm  am  1.  Ufer  der  Salzach  die  große  Bier- 
brauerei Kaltenhausen. 

322km  Hallein  (450m ;  Gasth. :  Solbad  Gold.  Stern,  beim  Bahn- 
hof, 38  Z.  zu  1.60-4  TT,  gut;  Stampflbräu;  Alte  Post;  Auböck), 
altes  Städtchen  von  7000  Einw.,  auf  beiden  Ufern  der  Salzach, 
mit  Salzwerken.  Museum  mit  keltischen  und  römischen  Alter- 
tümern. 

Die  Sole  wird  im  Dürrnberg,  300m  über  Hallein,  gewonnen.  Die  Art 
des  Betriebes  ist  S.  155  beschrieben.  Karten  zum  Einfahren:  1  Pers.  5, 
2  und  mehr  Pers.  je  3  K\  im  Sommer  tägl.  11  Uhr  vormittags  eine  Fahrt 
zu  2  .£"  die  Person.  Bis  zum  Einfahrtstollen  3/4  St.  Steigens  5  die  Befahrung 
erfordert  1  St. 

340km  Kuchl  (465m),  mit  spätgot.  Kirche.  W.  der  Hohe  Qbll 
(2519m) ;  s.  das  Tennengebirge. 

343km  Golling  (468m;  Gasth.:  Alte  Post,  im  Ort,  42  Z.  zu 
1.60-4  #,  H.  Bahnhof,  beide  gut;  Gollinger  Hof,  34  Z.  zu  2-6, 
F.  1,  M.  2K;  Neue  Post,  Traube),  ansehnlicher  Marktflecken.  Auf 
einem  Fels  die  großenteils  nachmittelalterliche  Burg,  jetzt  Sitz 
von  Behörden. 

1  kleine  St.  w.  der  :  Gollinger  Wasserfall  oder  Schwarzbachfall  (Einsp. 
für  1-2  Pers.  3,  3  Pers.  4  K  u.  Trkg.).  Vom  Bahnhof  r.,  beim  Gollinger 
Hof  (s.  oben)  über  die  Salzacb,  jenseit  r.  auf  die  auf  einem  Felshügel 
liegende  Kirche  St.  Nikolaus  (485m)  los;  am  Fuß  (35  Min.)  das  gute  Gasth. 
Torren.  1  Min.  weiter  Gasth.  zum  Amerikaner,  6  Min.  Whs.  zum  Wasserfall, 
bei  der  Mühle.  Ein  guter  Pfad  fuhrt  an  dem  bewaldeten  Abhang  des 
Kleinen  Göll  bergan  bis  zu  der  Stelle  (579m-,  20  Min.),  wo  der  Schwarz- 
bach in  starkem  Strom  aus  dem  Felsen  hervorbricht,  um  alsbald  über 
eine  62m  hohe  Wand  in  zwei  gewaltigen  Absätzen  hinabzustürzen. 


nach  Zell  am  See.      PASS  LÜEG.     K.  S.166u.l76.—  15.R.    169 

Die  *  Salzach-Öfen ,  3/4  St.  s.  von  Golling  an  der  Straße  nach  Werfen 
(Einsp.  in  20  Min.,  3-4  K),  sind  Schluchten  mit  wild  durcheinander  liegen- 
den Felsblöcken ,  durch  die  sich  die  Salzach  ihren  Weg  gebahnt  hat. 
Am  n.  und  s.  Eingang  zu  den  Öfen  stehen  an  der  Landstraße  Handweiser, 
kaum  5  Min.  von  einander  entfernt,  während  die  Wanderung  hinab  durch 
die  Klamm  lfa  St.  erfordert  (in  der  Klamm  Wirtsch.).  Ein  Weg  führt 
am  1.  Salzachufer  zu  „der  Öfen  Ende",  mit  bestem  Überblick  der  Öfen  und 
zur  (16  Min.)  Kroatenhöhle. 

Von  Golling  nach  Abtenau  und  über  die  *Zwie$elalp  nach  Oosau  s.  S.  156. 

Die  Bahn  führt  in  s.  Richtung  durch  den  weiten  Talboden, 
in  den  r.  das  Blüntautal,  1.  das  Lammertal  münden,  überschreitet 
die  Lammer,  dann  die  Salzach  und  durchdringt  in  einem  928m 
langen  Tunnel  den  Ofenauer  Berg.  Jenseits  wieder  über  die 
Salzach,  dann  am  r.  Ufer  durch  den  *Paß  Lueg,  eine  großartige, 
von  der  Salzach  durchströmte  Schlucht,  zwischen  ö.  Tennen-, 
w.  Hagengebirge.  —  357km  Concordiahütte  (520m),  an  der  Mün- 
dung des  Blühnb  acht  als.  Die  Bahn  bleibt  am  rechten  Ufer;  r. 
auf  bewaldetem  Felsen  die  alte  Feste  Hohenwerfen  (633m),  1076 
erbaut,  im  xvi.  Jahrh.  erneut,  jetzt  von  Erzherzog  Eugen  her- 
gestellt. 

360km  Werfen  (520m) ;  gegenüber  am  1.  Ufer  der  stattliche 
Markt  (Gasth. :  Post  oder  Erzherzog  Johann,  gut;  Hirsch'),  über- 
ragt von  den  zackigen  Wänden  des  Ewigschneegebirges.  —  362km 
HS.  Pfarr-  Werfen.  Das  Tal  erweitert  sich ;  die  Bahn  überschreitet 
den  Fritzbach  (S.  165),  dann  die  Salzach. 

367km  Bischofshofen,  s.  S.  165.  Weiter  nach  (414km)  Zell  s. 
S.  165/67. 


16.  Von  Zell  am  See  nach  Krimml.    Ober-Pinzgau. 

Ö3km.    Pinzgauek  Lokalbahn  in  23/4-3  St.  (5  K  60  oder  2ÜT30). 

Zell  am  See  (753m)  s.  S.  167.  Die  Bahn  führt  kurze  Zeit  am 
See  entlang;  1.  öffnet  sich  das  Fuscher  Tal  (S.  167),  im  S.  das  Im- 
bachhorn,  daneben  1.  der  Schneegipfel  des  Hochtenn.  —  3km  HS. 
Bruckberg;  dann  w.  im  Salzachtal  weiter.  L.  Dorf  und  Schloß 
Kaprun  (S.  167).  —  7km  Fürth-Kaprun.  —  15km  Niedernsill :  gegen- 
über am  r.  Ufer  das  Dorf  (Gasth.:  Oberwirt,  gelobt).  —  Bei  (21km) 
üttendorf  (778m ;  Gasth. :  Niederbichler,  Post)  öffnet  sich  s.  das 
Stubachtal  (über  den  Kaiser  Tauern  nach  Kais  s.  S.  223).  —  26km 
Burgwies,  kleines  Schwefelbad. 

28km  Mittersill  (788m;  Post,  gut,  am  Bahnhof,  1.  Ufer-,  Bräu- 
rup,  Grundnerwirt,  am  r.  Ufer),  Hauptort  des  oberen  Pinzgaus,  von 
dem  alten  Schloß  Mittersill  (943m)  überragt. 

N.  führt  von  hier  eine  Fahrstraße  über  den  Paß  Thurn  nach  Kitzbühel, 
s.  S.  177.  —  Über  den  Felber  Tauern  nach  Windisch- Matrei  s.  S.  222. 

33km  Hollersbach;  am  r.  Ufer  das  Dorf,  an  der  Mündung  des 
Holler sbachtals  (im  Hintergrund  der  schneebedeckte  Kratzenberg, 
3030m).  —  42km  Habachtal.  R.  Weierhof,  mit  der  Ruine  Weierburg 


170    R.16.  —  K.S.176.       KRIMML. 

(im  Whs.  alte  Holzvertäfelung).  L.  öffnet  sich  das  Habachtal;  im 
Hintergrund  das  Habachkees  mit  Hoher  Fürlegg  und  Habachkopf.  — 
Jenseit  (44km)  Neukirchen  (856m ;  Gasth. :  Post)  tritt  die  Bahn 
in  das  Bosental.  —  48km  Rosental- Großvenediger  (854m  ;  Huber's 
Gasth.,  Z.  1-3  K).  L.  münden  das  Unter-  und  Ober  -  Sulzbachtal, 
durch  den  Mitterkopf  getrennt ;   im  erstem  der  Unter  sulzb  ach  fall 

(1/2  St.). 

Im  Ober-Sulzbachtal,  anfangs  Reitweg,  zur  (3l/-2  St.)  Post-Alp  (1677m, 
Wirtsch.);  dann  noch  2'/2  St.  zur  Kürsinger  Hütte  (2558m;  Wirtscb.),  mit 
Blick  auf  da?  mächtige  Obersulzbachkees,  vom  Venediger,  Gr.  Geiger  und 
Schlieferspitze  überragt.  Von  hier  auf  den  Groß-  Venediger  (S.  222)  4V2-5  St., 
beschwerlich  aber  lohnend  (Führer  22  Ä",  mit  Abstieg  zur  Pragerhütte 
25  K).  Über  das  Gamsspitzel  zur  Warnsdorfer  Hütte  (lohnend,  F.  von  der 
Kürsinger  Hütte  7  K)  s.  unten. 

Weiter  an  (r.)  Ruine  Hieburg  vorbei  nach  (49km)  Wald  (884m  ; 
Bahnhofhot.),  wo  r.  der  Weg  über  Ronach  nach  (4^2  St.)  Gerlos 
abzweigt  (S.  189).  —  Dann  über  die  Salza  unmittelbar  vor  ihrem 
Einfluß  in  die  Kr  immler  Ache  (der  Fluß  heißt  von  hier  an  Salzach) 
zur  (53km)  Endstation  Krimml  (920m),  40  Min.  (Omn.  1  K)  von 

Ober-Krimml  (1067m:  Gasth.:  *Krimmlerhof;  *Waltl  zur  Post, 
80  Z.  zu  1-3  K-,  Hofer 's  H.-P.  Krimmlerfälle ,  gut;  Gasth.  zu  den 
Wasserfällen),  Dorf  in  geschützter  Lage. 

Den  Hauptanziehungspunkt  bilden  die  **Krimmler  Wasser- 
fälle, die  schönsten  und  großartigsten  in  den  deutschen  Alpen. 
Die  Krimmler  Ache,  der  Abfluß  des  großen  Krimmler  Gletschers, 
stürzt  in  drei  Fällen  an  380m  hoch  hinab  ins  Tal.  Die  verschie- 
denen Aussichtspunkte  sind  durch  einen  4,5km  langen  Prome- 
nadenweg bequem  zugänglich  gemacht  (bis  zur  Schettbrücke  3  St. 
hin  u.  zurück;  Wegezoll  40  h).  Gleich  hinter  dem  Gasth.  zu  den 
Wasserfällen  den  Fahrweg  r. ,  mit  prächtigem  Blick  auf  die  Fälle, 
dann  durch  Wald.  Nach  25  Min.  1.  hinab  zur  *2.  Ansicht  auf  den 
untersten  Fall.  Zurück  auf  den  AV.-Weg  und  in  10  Min.  zur  2.  An- 
sicht,  stets  von  Wassers  taub  überschüttet,  dann  über  die  (5  Min.) 
*3.  Ansicht  zur  (6  Min.)  4.  Ansicht.  4  Min.  oberhalb  die  5.  Ansicht 
(Riemannkanzel).  Weiter  zum  mittlem  Fall,  an  der  6.  und  7.  An- 
sicht vorbei;  15  Min.  Hofer 's  Gasth.  am  zweiten  Wasserfall  (1306m), 
mit  prächtigem  Blick  auf  den  ^obersten  Fall,  der  in  140m  h.  Sturz 
über  eine  Gneiswand  hinabdonnert.  Yon  hier  in  10  Min.  zum  Fuß 
und  in  weiteren  20  Min.  zur  Höhe  des  obersten  Falls.  Oben  führt 
in  wenigen  Min.  ein  Fußweg  über  die  Schettbrücke  (1463m)  zum 
Talblick  und  Tauernweg. 

Von  Krimml  über  den  Krimmler  Tauern  nach  Käsern 
9  St.,  Führer  für  Geübte  entbehrlich  (16  K  von  Krimml).  Von  der  (1  St.) 
Schettbrücke  (s.  oben)  im  Krimmler  Achental  zum  (IV2  St.)  Krimmler 
Tauemhaus  (1631m;  Gasth.).  Von  hier  zur  (20  Min.)  Unlaß-A.  [Reitweg 
1.  zur  (li/4St.)  Innerkees-A.  und  zur  (V/2  St.)  Warnsdorfer  Hütte  (2430m  5 
Wirtscb.),  in  herrlicher.  Lage  angesichts  des  großen  Krimmler  Gletschers, 
Ausgangspunkt  für  die  Übergänge  über  das  Gamsspitzl  (2895m)  zur  (372  St.) 
Kürsingerhütte  (s.  oben)  oder  nach  (7V2  St.)  Prägraten  (S.  222);  über  die 
Birnlücke  (2671m)  nach  (7  St.)  Käsern,  usw.].    Dann  r.  im  Windbachtal  hinan 


HOFGASTEIN.  17.  Route.    171 

zum  (3V4  St.)  Krimmler  Tauern  (2634m);  etwas  unterhalb  die  Neu-Gers- 
d  orfer  Hütte  (Wirtsch.),  mit  prächtiger  Aussicht  auf  Dreiherrnspitze,  Röt- 
spitze, Rieserferner  usw.  Bergab  nach  (2V4  St.)  Käsern  (1566m;  Gasth. 
Leimegger),  im  obersten  Ahvntal,  durch  das  ein  Fahrweg  nach  (27km)  Sand 
im  Tauferertal  (S.  220)  führt. 

Von  Krimml  nach  Gerlos   über   die   Platte  (5  St.)  s.  S.  189; 
F.  unnötig;  Pferd  nach  Gerlos  12,  nach  Zell  24  K. 


17.  Von  Salzburg  nach  Gastein  (Villach,  Triest). 
Tauernbahn. 

107km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  2V2  St.  für  13  K  10,  8Ar,  5K  10; 
Personenzug  in  4»/2  St.  für  10  JT,  6  K  10,  3  K  90.  Die  Tauernbahn  bildet 
den  nördlichsten  Teil  der  großen,  1901-1909  erbauten  Alpenbalm,  durch  die 
Salzburg  bzw.  Süddeutschland  direkt  mit  Triest  verbunden  werden  (vgl. 
Karawanken-  und  Wocheiner  Bahn;  R.  37) :  Schnellzug  München-Gastein  in 
51/2  St.  für  Jt  25.60,  16.20,  10.10  (Berlin -Gastein  Schnellzug  in  15  St.  für 
Jl  78.30,  47.60,  30.00). 

Von  Salzburg  nach  Bischofshofen  (53km)  s.  R.  15b,  von  da  weiter 
nach  (67km)  Schwarzach- St.  Veit  s.  S.  165/66.  —  Die  Tauernbahn 
zweigt  von  der  Bahn  nach  Zell  am  See-Innsbruck  1.  ab  nnd  zieht  sich, 
mit  25%o  Steigung,  an  dem  steilen  Gehänge  über  der  Salzach  ent- 
lang, bald  mit  Blick  ins  Tal  und  n.  auf  den  mächtigen  Hochkönig. 
Tunnels,  Viadukte,  gewaltige  Stütz-  und  Futtermauern  folgen  sich 
in  raschem  Wechsel.  Jenseit  (76km)  Loifarn  (722m)  wendet  sich 
die  Bahn  nach  S.  und  tritt  durch  den  Untern  Klammtunnel  in  die 
großartige  Gasteiner  Klamm.  Dann  über  die  Gasteiner  Ache  und 
durch  den  Obern  Klammtunnel  hinan  zur  (81km)  HS.  Klammstein 
(797m),  auf  der  untersten  Stufe  des  Gasteiner  Tals.  R.  der  doppel- 
gipfelige  Bernkogel  (2321m).   —  86km  Stat.  Dorfgastein  (823m). 

91km  Hofgastein.  —  Bahnhof  3km  n.  vom  Ort;  Postautomobil  60 Ä, 
Hotelomnibus  II.  —  Gasth.:  Moser  zum  Goldenen  Adler,  Z.  3-51, 
H.  Central,  Z.  2-41,  beide  gut;  H.  Turri;  Post.  —  Bäder  u.  a.  im 
Zentralbad.  —  Kurtaxe  (5  Tage  frei)  3-24  K. 

Hofgastein  (869m),  Hauptort  des  Tals  (840  Einw.),  war  im 
xvi.  Jahrb..,  als  der  Goldbergbau  am  Radhausberg  in  Blüte  stand, 
nächst  Salzburg  der  reichste  Ort  des  Landes  und  wird  jetzt  als 
ruhiger  Kurort  besucht,  dem  das  Thermalwasser  aus  Badgastein 
durch  einen  Rohrkanal  mit  geringem  Wärmeverlust  zugeführt  wird. 
Am  westl.  Talabhang  mehrere  Kaffeewirtschaften,  am  östl.,  20  Min. 
oberhalb  des  Orts,  der  "Wasserfall  des  Rastetzenbachs. 

Lohnend  die  Besteigung  des  *Gamskarkogels  (2465m),  von  Hofgastein 
oder  dem  Bad  in  41/2  St.  (F.  8  K>  Pferd  mit  F.  21  K  60).  Auf  dem  Gipfel 
eine  offne  Hütte.  Prächtige  Gebirgsrundsicht ;  der  Gebirgskranz  des  Naß- 
feldes und  der  Ankogel  treten  s.  am  meisten  hervor,  w.  Großglockner  und 
Wiesbachkorn,  n.  Übergossene  Alm,  n.ö.  Dachstein  und  Hochgolling. 

Die  Bahn  führt  ansteigend  nach  (96km)  Personenhaltestelle  Hof- 
gastein (911m),  20  Min.  oberhalb  des  Orts  (Promenadenwege).  Blick 
auf  den  Gamskarkogel  und  s.o.  in  das  vergletscherte  Kötschachtal 


172   Route  17.  BADGASTEIN. 

mit  Ankogel  und  Tischlerkarkees.  Weiter  über  mehrere  Viadukte, 
der  bedeutendste  die  110m  1.  eiserne  Angertalbrücke,  83m  über  dem 
brausenden  Lafennbacb.  100km  HS.  Angertal  (975m).  L.  unten 
am  Ausgang  des  Kötschachtals  die  Dörfer  Kötschach  und  Badbrack, 
dann  über  der  Erzh.- Johann-Promenade  hin  (S.  173). 

107km  Badgastein.  —  Bahnhof  (1083m  •,  PI.  B  4),  auf  der  oberen 
Talstufe  hinter  Gastein  (S.  173),  lU  St.  vom  Straubinger  Platz ;  Omnibus 
der  ersten  Hotels,  soweit  noch  Z.  frei  sind,  warten  bei  Ankunft  der  Züge; 
Wagen  einsp.  2l/2-4,  zweisp.  4-6  K. 

Gasthöfe  (Saison  Mai  bis  Ende  Sept.;  Vorausbestellung  ratsam;  in 
der  Hochsaison  bedeutend  erhöhte  Zimmerpreise):  "Kaiserhof  (PI.  B  3), 
am  östl.  Talabhang,  Kaiserpromenade,  mit  freier  Aussicht  talabwärts,  aller- 
ersten Banges,  100  Z.  von  15Ä"an,  F.  1.50,  M.  6  K,  Dcpendance  Habsburger 
Hof  (Fl.  C  2;  s.  unten;  23  Z.  zu  5-15  ä:);  *H.  Straubinger  (PI.  B  4), 
Straubingerplatz,  100  Z.  zu  3-10  JT,  F.  1.40,  M.  5  TT,  mit  Dependance  "Äustria 
(PI.  a:  B  4),  115  Z.  zu  5-14  JT;  *ß  ade  schloß  (PI.  b:  B  4;  17t)4  erbaut; 
1863-87  Absteigequartier  Kaiser  Wilhelms  I.),  südl.  über  dem  Straubinger- 
platz, Familienh.  mit  30  Z.  und  Restaurant;  *H.  Weismayr  (PI.  f:  B  4), 
65  Z.  zu  3-10  K;  *Gr.  H.  de  TEurope  (PI.  B  4),  am  westl.  Talabhang, 
Z.  von  8  K  an,  F.  1.50,  M.  von  4  K  an.  Am  östlichen  Talabhang  schließen 
sich  unterhalb  derkalh.  Pfarrkirche  an:  *Gasteiner  Hof  (PI.  B  4),  100  Z. 
zu  4-10  üT,  mit  Dependancen  und  Terrasse,  Aussicht  auf  den  unteren  Wasser- 
fall; 'Hirsch  (PL  B  3),  55  Z.  zu  4-8  K,  *  Germania  (PI.  g :  B  3),  beide 
an  der  Kaiserpromenade.  In  der  Nähe  des  Bahnhofs:  Salzburger  Hof 
(PI.  c:  B  4),  50  Z.  zu  3-6  Är;  Bellevue  (PI.  d:  B  4),  34  Z.  zu  3-5  iL  Die 
Gasthäuser  sind  durchweg  mit  Restaurants  verbunden,  einige  auch  mit 
etwas  billigeren  Wein-  und  Bierstuben  im  Unterstock.  Alle  haben  Ther- 
malbäder im  Hause.  —  Für  Touristen:  Krone  (PI.  k:  B  5),  oben  beim 
Bahnhof,  und  Touristenheim  (vorm.  Patschger),  15-20  Min.  vom  Bahn- 
hof, am  Fahrweg  nach  Böckstein,  einfach.  —  Zahlreiche  Miet-  und  Bade- 
häuser. 

Kaffeehäuser  und  Konditoreien:  *Sponfeldnei\  bei  der  Achenbrücke 
neben  der  Wandelbahn,  mit  Terrasse;  Gasteiner  Hof,  s.  oben;  Habsburger 
Hof  (s.  oben),  an  der  Kaiserpromenade,  lfe  St.  vom  Straubingerplatz;  Erz- 
herzog  Johann  s.  S.  173. 

Post  und  Telegraph  am  Straubingerplatz.  —  Bank  für  Oberöster- 
reich und  Salzburg  (Agentur  für  Schlafwagen),  gegenüber  dem  Kurkasino. 

Kurtaxe  bei  mehr  als  5  tag.  Aufenthalt  15-52  iT.  —  Bademüsik:  tägl. 
12-1  und  6-8  Uhr  auf  dem  Straubingerplatz  oder  in  der  Wandelhalle, 
bei  gutem  Wetter  auch  vorm.  oder  nachm.  an  den  Promenaden.  — 
Elektr.  Beleuchtung  der  Wasserfälle:  Di.  Do.  Sa.  9-10,  vom  1.  Aug. 
an  8V2-91/*  Uhr  abends. 

Wagen  nach  Böckstein  einsp.  6,  zweisp.  9  K;  Hofgastein  8,  12  K, 
Grüner  Baum  (S.  173)  8,  12  K. 

Badgastein  (991-1046m;  800  Einw.)  liegt  malerisch  am  obern 
Ende  des  Gasteiner  Tals  zu  beiden  Seiten  der  Ache,  die  mitten  im 
Ort  in  zwei  großartigen,  63  und  85m  hohen  Fällen  durch  die  Tal- 
schlucht herabbraust,  der  größere  Teil  ö.  am  Fuße  des  Graukogels, 
der  kleinere,  seit  Eröffnung  der  Eisenbahn  mehr  und  mehr  an- 
wachsende Teil  w.  am  Fuße  des  Stubner  Kogels.  Die  45-49°  C. 
warmen  Heilquellen  sind  seit  dem  Mittelalter  bekannt;  ihre  be- 
währte Wirksamkeit  bei  Nervenleiden,  Gicht,  Rheumatismus,  Alters- 
schwäche wird  dem  1898  nachgewiesenen  Radiumgehalt  des  Ther- 
malwassers  zugeschrieben.    Zahl  der  Kurgäste  jährlich  8000-9000. 

Mittelpunkt  des  Badeverkehrs  sind  der  kleine  Straubingerplatz 


BADGASTEIN.  11.  Route.    173 

(PI.  B  4)  östl.  und  die  Wandelbahn  mit  dem  Kurkasino  westl.  von 
der  Brücke  am  oberen  Wasserfall.  Am  östl.  Talhang  die  1875  voll- 
endete kath.  Pfarrkirche,  hinter  der  man  unten  von  einem  Ausbau 
den  unteren  Fall  gut  sieht,  und  weiterhin  die  St.  Nikolauskirche 
(PI.  B  3),  aus  dem  Ende  des  xiv.  Jahrhunderts.  Am  westl.  Talhang, 
wo  die  kleine,  1873  erbaute  evang.  Kirche  steht  (PI.  B  4),  münden 
die  von  Hofgastein  kommende  Reichsstraße  und  die  Bahnhofsstraße. 
An  dem  bewaldeten  Abhang  oberhalb  des  Elisabethhofs  steigt  die 
Fahrstraße  nach  Böckstein  weiter  (S.  174),  von  der  1.  über  die  Hohe 
Brücke  (PI.  B  4)  der  Fahrweg  ins  Kötschachtal  abzweigt  (s.  unten). 
Bei  den  Erdarbeiten  für  die  Eisenbahn  sind  sowohl  an  der  Bahn- 
hofstraße wie  bei  der  Böcksteiner  Straße  mehrere  alte  Gletscher- 
mühlen gefunden  worden,  deren  Lage  unser  Plan  andeutet. 

Promenadenwege  mit  vielen  Bänken  umgeben  den  Kurort.  Am 
westl.  Talhang:  r.  unterhalb  der  Reichsstraße  die  Schwarzenberg- 
Anlagen  (PI.  B  3,  4)  und  weiterhin  1.  oberhalb  der  Straße,  bei  dem 
Miet-  u.  Kaffeehaus  Erzh.  Johann  beginnend,  die  Erzherzog-Johann- 
Promenade,  die  am  Cafe  Oswald  endet  (PI.  A  1 ;  ^  St.).  —  Am 
östl.  Talhang  zieht  sich  die  Kaiser-  Wilhelm- Promenade  (PJ,  B  C 
3,  2)  vom  Hirschen  eben  bis  in  das  Kötschachtel  (3/4  St.);  jenseit 
des  Kaiserhofs  ein  Kaiser- Wilhelm-Denkmal  (S.  172);  die  abzwei- 
genden Wege  führen:  r.  bergan  zum  Cafe -Rest.  Schwarze  Liesel 
(PL  C  3;  Y2  St.  vom  Straubin gei platz ,  hinter  dem  der  oben  er- 
wähnte Fahrweg  von  der  Hohen  Brücke  her  vorbeiläuft);  1.  bergab 
zur  König- Carol-Promenade  (PI.  C  2),  an  den  Kötschachf allen  hin 
(über  die  Brücke  nach  dem  Cafe  Gamskar  s.  unten).  Im  Kötschach- 
tal, '6U~1  St.  vom  Straubingerplatz,  das  besuchte  Garten-Caferestau- 
rant Grüner  Baum,  mit  Aussicht.  Beim  Zugang  zur  König-Carol- 
Promenade  zeigt  der  Wegweiser  des  Cafe  Gamskar  hinab  nach  der 
brücke  am  Hauptfall  der  Kötschach;  auf  dem  andern  Ufer  bergan 
1.  in  1/i  St.  zum  Cafe-Rest.  Gamskar  (PI.  B  1 ;  1027m),  mit  schön- 
stem Blick  auf  Badgastein  (auch  Z.;  P.  8-10  K). 

Auf  der  oberen  Talstufe  (80m  über  Gastein)  erstreckt  sich 
die  Kaiserin  -  Elisabeth  -  Promenade  (PI.  Ä  5;  nächster  Zugang  von 
der  Bahnhofstr.  her ;  kurz  vor  dem  Bahnhof  r.  unter  der  Bahn  durch), 
bei  einem  im  Fels  angebrachten  Bronzemedaillon  der  Kaiserin 
vorüber,  am  1.  Ufer  der  Ache  hin  bis  nach  Böckstein  (IV4  St., 
S.  174).  Die  Landstraße  (s.  oben)  führt  jenseit  der  Abzweigung 
nach  der  Hohen  Brücke  und  des  Gasth.  z.  Echo  an  einer  (r.)  über- 
hängenden Felswand  vorbei,  von  der  das  Rauschen  des  Wasser- 
falls wiedertönt.  Dann  r.  Fußpfad  zur  Pyrkershöhe  (1131m;  Aus- 
sicht, Abstieg  zum  Bahnhof).  Die  Landstraße  teilt  sich  :  r.  zum 
Bahnhof  (1.  Abzweigung  unter  der  Bahn  durch  nach  der  Elisabeth- 
promenade), 1.  über  die  Ache.  dann  unter  der  Eisenbahn  durch,  bei 
den  Gasthäusern  Touristenheim  (Patschger,  S.  172;  1086m)  und 
zum  Hirschkar  vorüber  nach  Böckstein  (S.  174;  1  St.). 

Vom  Straubingerplatz  steigen  Fußpfade  am  Abhang  aufwärts 


174    R.17.  —  K.S.176.       BÖCKSTEIN, 

zum  Fahrweg  Hohe  Brücke-Kötschachtal  (S.  173)  und  zur  (3/4  St.) 
Windischgr  ätzhöhe  (PI.  B  C  5;  1255m),  mit  schöner  Aussicht. 

Die  Tauernbahn  überschreitet  die  Ache  und  steigt  am  östl. 
Talhang  aufwärts  nach 

Böckstein:  110km  Personenhaltestelle  (1149m),  zunächst  dem 
Ort,  zu  dem  ein  Fußweg  hinabführt;  112km  Hauptstation  (1171m) 
unmittelbar  beim  Tauerntunnel  (S.  263) ,  für  den  Wagenverkehr 
und  für  Ausflüge  ins  Anlauftal.  Beckstein  besteht  aus  dem  seit 
dem  Bahnbau  entstandenen  östlichen  Ort  (Scholz'  Cafe -Rest.  z. 
Tauernbahn,  auch  Z.),  den  auch  die  Landstraße  von  Gastein  zuerst 
berührt,  und  dem  15  Min.  westl.  gelegenen  alten  Dorf  (1127m; 
Gasth. :  Kurhaus,  mit  Garten-Rest.,  P.  10  K\  Edlinger,  vorm.  Mühl- 
berger,  P.  8-10  K\  am  Fuß  des  Radhausbergs,  der  das  Böcksteiner 
Talbecken  s.  abschließt,  am  Eingang  des  Naßfeldtals. 

In  dem  von  der  Ache  durchflossenen  Naßfeldtal  führt  ein  schmaler 
Fahrweg  aufwärts  (2  St.  ;  Bergwagen  1  Pers.  12,  2  Pers.  16  ÜT,  hin  u.  zu- 
rück). 5  Min.  vom  Kurhaus  1.  eine  Anhöhe  mit  BJick  auf  den  Ankogel. 
35  Min.  Straubinger -Alp  (12l4m).  Dann  bergan  durch  die  Asten,  eine  enge 
Felsschlucht,  in  der  die  Ache  eine  Reihe  von  Fällen  bildet:  am  Eingang 
den  schönen  ^  Kesself  all,  am  Ausgang  (1  St.)  den  Bärenfall.  Unterhalb  des 
letztern  rinnt  der  Ausfluß  des  Pochhard-Sees  in  dem  zierlichen  Schleierfall 
über  die  100m  h.  Felswand.  Bei  der  Brücke,  10  Min.  weiter,  beginnt  das 
Naßfeld,  ein  3k  St.  langes  Hochtal,  umgeben  von  zum  Teil  schneebedeckten 
Bergen.  8  Min.  von  der  Brücke  am  1.  Ufer  der  Ache  das  Erzherzogin- Marie- 
Valerie-Haus  (1605m ;  Sommerwirtsch.  von  Frz.  Stöckl). 

Nach  Mallnitz  über  den  Mallnitzer  oder  Niedern  Tauern,  Saum- 
weg, vom  Erzherzogin -Marie -Valerie- Haus  6  St.  (F.  bei  gutem  Wetter 
entbehrlich,  bis  Mallnitz  1  K;  Pferd  von  Böckstein  bis  Mallnitz  21  JT60, 
bis  zum  Tauernhaus  15  K  60  ;  von  da  bergab  Reiten  unangenehm).  Vom 
Valeriehaus  in  3/4  St.  zur  Reckhütte  am  S.-Ende  des  Naßfeldes;  dann  in 
vielen  Windungen  hinan  (Weg  durch  Stangen  bezeichnet)  zur  (2V2-3  St.) 
Paßhöhe  (2414m);  einige  hundert  Schritt  unterhalb  das  Mallnitzer  Tauern- 
haus (2320m;  Whs.,  Bett  3  K).  Hinab  an  der  Mannhardalp  vorbei  nach 
(2l/2  St.)  Mallnitz  (S.  263). 

Nach  Kolm-Saigurn  über  die  Pochhardscharte  (2238m),  4'/2  St., 
lohnend  (F.  angenehm,  von  Gastein  12  K).  Vom  Valeriehaus  r.  ins  Siglitz- 
tal,  auf  rot  mark.  Wege  hinan  am  Untern  und  Obern  Pochhardsee  vor- 
bei zur  (23/4  St.)  Paßhöhe,  mit  schöner  Aussicht;  hinab  nach  (IV2  St.) 
Kolm-Saigurn  (S.  166). 

Von  Gastein  nach  Triest  s.  R.  38. 


175 


III.   Tirol  und  Vorarlberg. 


Route  Seite 

18.  Von  Wien  über  Zell  am  See  und  Wörgl  nach  Innsbruck  176 

Von  Saalfelden  nach  Lofer  176.  —  Waidring.  Kitzbühler 
Hörn.  Hohe  Salve  177.  —  Von  Jenbach  nach  dem  Achen- 
see.     Kellerjoch  178. 

19.  Von  Salzburg  über  Rosenheim  (München)  und  Wörgl 

nach  Innsbruck 179 

Chiemsee  179. 

20.  Innsbruck  und  Umgebung . 180 

Weiherbnrg.  Hungerburg.  Mühlau  186.  —  Schloß  Amras 
187.  —  Von  Innsbruck  nach  Igls;  nach  Fulpmes  188. 

21.  Das  Zillertal 189 

Gerlostal.  Über  die  Pinzgauer  Platte  nach  Krimml.  Ahorn- 
spitze. Von  Mayrhofen  über  das  Tuxer  Joch  nach  St.  Jodok 
189.  Von  Ginzling  über  das  Pfitscher  Joch  nach  Sterzing  190. 

22.  Von  Bregenz  nach  Innsbruck.   Arlbergbahn     ....   190 

Gebhardsberg.  Pfänder.  Bregenzer  Wald.  Vom  Schröcken 
nach  Stuben  191.  —  Hoher  Freschen.  Margaretenkap  f. 
Von  Feldkirch  nach  Buchs.  Lüner  See.  Scesaplana.  Mon- 
tafoner  Tal  192.  —  Von  Landeck  nach  Mals  und  Spondinig 
194.  —  Von  Imst  nach  R-eutte  über  den  Fernpaß  195.  — 
Pitztal.  Martinswand  196.  —  Von  Zirl  nach  Mittenwald  197. 

23.  DasÖtztal 197 

Stuibenfall  197.  —  Brunnenkogel.  Bergtouren  von  Vent 
198.  —  Ausflüge  von  Gurgl  199. 

24.  Von  Innsbruck  mit  der  Brennerbahn  über  Franzens- 

feste nach  Bozen 199 

Stubaital  2C0.  —  Ridnauntal  201.  —  Grödner  Tal.  Schiern 
203    —  Ritten.    Sarntal.    Eggental.    Mendel  206,  207. 

25.  Von  Bozen  über  Meran  nach  Spondinig- Prad.    Das 

Stilfser  Joch 207 

Schloß  Tirol.  Schenna.  Schloß  Leben berg  210.  —  Passeier- 
tal. Von  Meran  zum  Rabbibad.  Martelltal  211.  —  Sulden- 
tal.    Ortler  212.  —  Die  Heiligen  drei  Brunnen  213. 

26.  Von  Bozen  nach  Verona.    Der  Gardasee 214 

Kons-  und  Sulzberg.  Von  S.  Michele  nach  Madonna  di 
Campiglio  214.  —  Von  Trient  nach  Bassano  durch  das 
Suganertal ;  nach  Madonna  di  Campiglio  216.  —  Ponale- 
straße.    Varone.    Ledrotal  218. 

27.  Von  Franzensfeste  durch  das  Pustertal  nach  Lienz  .    .219 

Enneberger  oder  Gadertal.  Tauferer  Tal.  Reintal.  Kron- 
platz 220.  —  Pragser  Tal.     Sextental  221. 


*)  Eine  ausführliche  Beschreibung  der  österreichischen  Alpenländer, 
besonders  der  höheren  Bergtouren,  übersteigt  die  Grenzen  dieses  Buches; 
eine  solche  ist  enthalten  in:  Baedekers  Siidbayern,  Tirol  und  Salzburg, 
Ober-  u.  Meder-Österreich,   Steiermark,  Kärnten  und  Krain. 

Baedekers  Österreich.    28.  Aufl.  H 


176   Route  18.  SAALFELDEN. 


Route  Seite 

28.  Von  Lienz  nach  Windisch-Matrei  (Prägraten)    und 

Kais 222 

Von  Windisch-Matrei  über  den  Felber  Tauern  nach  Mitter- 
sill.  Von  Prägraten  auf  den  Groß- Venediger.  Von  Prä- 
graten über  das  Unibaltörl  ins  Ahrntal  222.  —Von  Kais  auf 
den  Großglockner.  Von  Kais  nach  Uttendorf  und  nach 
Heiligenblut  223. 

29.  Yon  Lienz  nach  Heiligenblut 223 

Franz -Josephs -Höhe.  Von  Heiligenblut  auf  den  Groß- 
glockner.  Vom  Glocknerhaus  über  die  Pfandelscharte  nach 
Ferleiten  224. 

30.  Von  Toblach  über  Cortina  nach  Neumarkt.    Die  Dolo- 

mitenstraße 225 

Monte  Pian  225.  —  Misurina-See.  Tre  Croci.  Nuvolau. 
Pfalzgauhütte  226.  —  Von  Canazei  überdenFedajapaß  nach 
Caprile  227.  —  Seiseralpe.  Ciampedie.  Von  Predazzo  nach 
Primiero  228. 


18.  Von  Wien  über  Zell  am  See  und  Wörgl  nach 
Innsbruck. 

Staatsbahn.  Schnellzug  über  Sel/tal  und  Bisehofshofen,  543km,  in 
11  St.  oder  über  Linz,  Salzburg  und  Bisch,  fs^ofen,  567km,  in  12  St.:  58  JT, 
37 K,  23JT20  (Personenzag  46JT30,  29.40,  18.20). 

Von  Wien  nach  Zell  am  See  s.  R.  15.  —  Die  Bahn  führt  weiter 
am  W.-Üfer  des  Zeller  Sees  entlang,  den  sie  bei  dem  alten,  jetzt 
von  Bauern  bewohnten  Schloß  Prielau  verläßt.  —  5km  (von  Zell  am 
See)  Maishofen  (766m),  an  der  Mündung  des  Olemmtals,  aus  dem 
die  Saalach  hervorströmt.  —  Weiter  durch  das  breite  Wiesental  des 
Mitter- Pinzg aus,  mit  schönem  Blick  r.  auf  das  Steinerne  Meer,  nach 

13km  Saalfelden  (728m;  Bahnrest.,  Z.  2  S)\  20  Min.  östl.  der 
Markt  (Gasth. :  Neue  Post,  Z.  1-2K,  gut;  Post),  in  weitem  Tal- 
boden an  der  ürslauer  Ache  hübsch  gelegen.  5  Min.  südl.  Bade- 
n.  Schwimmanstalt  (Torfmoorwasser;  auch  Restaur.  u.  Z.). 

Von  Saalfelden  nach  Lofer,  25km,  Post  2mal  tägl.  in  3V2  St. 
für  3  K$  Einsp.  12,  Zweisp.  20  K.  Die  Straße  fahrt  am  r.  Ufer  der  Saalach 
durch  eine  2  St.  1.  Gebirgsenge,  die  Diesbacher  Hohlwege,  nach  (16km) 
Oberweißbach,  (S.  163),  wo  r.  die  Straße  von  Berchtesgaden  über  den  Hir sch- 
licht herabkommt  (s.  S.  163;  35  Min.  n.  die  *Seisenbergklamm,  S.  163). 
Dann  über  die  Saalach  am  (1.)  Lamprechts-Ofenloch,  einer  großen  Höhle, 
weiter  an  der  Mündung  des  Schüttachgrabens ,  in  dem  3/4  St.  aufwärts  die 
*  Vorder kaser klamm  (40  A),  vorbei  über  (22km)  St.  Martin  nach  (25km)  Lofer 
(639m;  Gasth.:  Post,  Z.  1.40-2  K\  Bräu;  Schweizer),  einem  besuchten  Som- 
merfrischort in  großartiger  Umgebung  (s.w.  Loferer  Steinberge,  ö.  die 
Reiteralpe).  Von  hier  über  Waidring  nach  St.  Johann  s.  S.  177.  Nach 
Reichenhall  (S.  158),  26km,  schöne  Straße  (Post  2mal  tägl.  in  4  St.)  über 
(9km)  Unken  (552m ;  Gasth.:  Post,  Z.  1.40-1.80  K;  Krämerwirt),  einer  Som- 
merfrische mit  dem  kleinen  Bad  Oberrain;  weiter  über  Melleck  (615m), 
Schneizelreut  und  Jettenberg,  oder  (für  Fußgänger  lohnender)  von  Schneizel- 
reut  über  den  Nesselgraben,  am  Thumsee  vorbei. 


unanuesüg;  "nTT^sjrrft 


VonWien  nach  Innsbruck.     KITZBÜHEL.  15.  Route.   177 

Die  Bahn  wendet  sich  n.w.  über  die  Saalach  ins  Leogangtal  und 
führt  ansteigend  am  Fuß  der  Leoganger  Steinberge  nach  (21km) 
Leogang  (840m  ;  y4  St.  n.  das  hübsch  gelegene  Bad  d.  N.).  —  Weiter 
an  dem  sumpfigen  Grießensee  vorbei  über  die  tiroler  Grenze  nach 
(31km)  Hochfilzen  (965m),  auf  der  Wasserscheide  zwischen  Saalach 
und  Inn.  — •  Hinab  auf  der  N. -Seite  des  Pramau-  oder  Pillersee- 
Achentals  nach  (40km)  Eieberbrunn  (788m ;  Gasth. :  Wieshofer1 
am  Bahnhof;  Obermeier;  Metzgerwirt;  Auwirt) ,  einer  besuchten 
Sommerfrische  in  hübscher  Lage.  —  Über  die  Pillerseer  Ache  nach 

48km  St.  Johann  in  Tirol  (660m;  Gasth.:  Zum  Hohen  Kaiser, 
am  Bahnhof,  Z.  80  7&-2ÜT40;  Post),  im  breiten  Leukental  freund- 
lich gelegen,  w.  vom  Kaisergebirge  überragt. 

N.  führt  von  St.  Johann  eine  Fahrstraße  (25km)  durch  das  Tal  der 
Großen  Ache  über  Erpfendorf  nach  (15km)  Waidring  (775m ;  Gasth. :  Post), 
einem  großen  Dorf  anf  der  Wasserscheide  zwischen  Ache  nnd  Saalach 
(hübscher  Spaziergang  von  hier  s.  durch  die  Waidringer  Öfen  in  lx/4  St. 
zum  Pillersee);   weiter   durch  den  Paß  Strub  nach  (lükm)  Lofer  (S.  176). 

58km  Kitzbühel  (770m;  Gasth. :  *Gr.-H.  Kitzbühel,  s.  von  der 
Stadt,  90  Z.  von  3  K  an ;  Tiefenbrunner ;  Hinterbräu ,  25  Z.  zu 
1.60-2.50  K;  Goldner  Greif;  Zum  Wilden  Kaiser;  Schwarzer  Adler; 
Amberger;  Haas,  am  Bahnhof),  hübsch  gelegenes  altes  Städtchen 
mit  3500  Einw.,  als  Sommerfrische  und  Wintersportplatz  viel  be- 
sucht. —  */4  St.  s.  das  Kitzbühler  Bad,  mit  erdig-salinischer  Quelle. 

Anf  das  ^Kitzbühler  Hörn  (1998m) ,  3V2-4  St.,  leicht  (Führer  unnötig, 
Pferd  bis  zum  Gipfel  und  zurück  12-14  K,  Sesselwagen  14-16  E).  Guter 
Fahrweg  über  das  (1  St.)  Whs.  Obholz  (1076m)  und  das  (1V2-2  St.)  Alpenhaus 
(16tl9m)  oberhalb  der  Tratt-A.  zum  (1  St.)  Qipfelhaus  (1970m;  Bett  2-3  K), 
3  Min.  ö.  unterhalb  des  Gipfels;  prächtige  Aussicht  besonders  auf  die 
Tauern,  der  von  der  Hohen  Salve   vorzuziehen. 

Südl.  führt  von  Kitzbühel  eine  Fahrstraße  über  den  Paß  Thurn  (1273m ; 
Whs.)  nach  (31km)  Mittersill  (S.  169). 

Die  Bahn  führt  ansteigend  an  der  HS.  (63km)  Schwär zensee  vor- 
bei. R.  das  alte  Schloß  Mbnichau.  —  67km  Kirchberg  (823m ;  Bahn- 
rest.), großes  Dorf  an  der  Mündung  des  Spertentals.  —  Hinab  am 
S.-Fuß  der  Hohen  Salve  (s.  unten)  nach  (74km)  Westendorf  (762m  ; 
H.  Bahnhof).  Folgt  ein  Tunnel;  die  Bahn  wendet  sich  1.  in  das 
Windautal,  beschreibt  eine  großs  Kehre  und  kehrt  mittels  eines 
zweiten  330m  1.  Tunnels  in  das  Brixental  zurück. 

84km  Hopfgarten  (600m;  Gasth.  Filiale  Post,  am  Bahnhof,  7  Z. 
zu  1-1.60  AT);  20  Min.  östl.  der  Markt  d.  N.  mit  1000  Einw. 
(Gasth. :  Post,  Z.  1-1.60  K-,  Rose). 

Die  *Hohe  Salve  (182Um),  ein  altberühmter  Aussichtsberg,  wird  meist 
von  Hopfgarten  bestiegen  (37'iSt.,  MW.;  F.  unnötig,  Reittier  10 iT,  Trag- 
sessel 24J5T).  Vom  Bahnhof  r.  zum  (20  Min.)  Dorf,  in  der  Hauptstraße  gerade 
fort,  beim  (5  Min.)  Handweiser  1.  hinan  zum  (H/a  St.)  Tennwirt  (1165m) 
und  an  der  Kalbn-A.  vorbei  zum  (2  St.)  Gipfel,  mit  gutem  Gasth.  (40  Betten 
zu  1.60-2  IT).  Aussicht  namentlich  nach  S.  schön  (Tauernkette  vom  Hoch- 
tenn  bis  zu  den  Zillertaler  Fernern). 

Weiter  durch  die  Brixentaler  Klause ;  r.  oben  Schloß  Itter. 
93km  Wörgl  (5 1 2m ;  Bahnrestaur.),  Knotenpunkt  für  die  Bahn 
nach  Rosenheim  (München)  und  Salzburg  (S.  180). 

11* 


178    R.18.  —  K.S.189.     ACHENSEE.  Wien- Innsbruck. 

Die  Innsbrucker  Bahn  führt  in  dem  breiten  Inntal  weiter,  an 
dessen  N.  -Seite  der  lange  Rücken  des  Brandenberger  Jochs  (151  Om). 
—  108km  Rattenberg  (513m;  Gasth.  :  Post,  Kramerbräu),  alter- 
tümliches Städtchen  mit  750  Einw.  und  den  Resten  einer  Feste.  — 
Tunnel.  —  109km  Brixlegg(6l2&m',  Gasth.:  Brixlegger  Hof,  Herren- 
haus, Judenwirt,  Kammerlander),  besuchte  Sommerfrische  in  hüb- 
scher Lage.  —  Die  Bahn  tritt  auf  das  1.  Ufer  des  Inn.  L.  die 
Burgen  Matzen  und  Lichtwert  und  die  Ruine  Kropfsberg. 

119km  Jenbach  (530m;  Gasth.:  PrantVs  Bahnhot.  Toleranz, 
am  Bahnhof,  Z.  1.50-3  K,  gut;  Alte  Toleranz,  3  Min.  vom  Bahn- 
hof; Bräuhaus,  oben  im  Ort;  Post),  großes  Dorf  mit  Hüttenwerk, 
Station  für  das  Zillertal  (R.  21).  Am  Bergabhang  3/4  St.  w.  das 
Schloß  Tratzberg  des  Grafen  Enzenberg,  mit  wertvoller  alter  Ein- 
richtung; l3/4  St.  weiter  die  "Wallfahrtskirche  St.  Georgenberg 
(895m),  über  wilder  Schlucht  prächtig  gelegen. 

VonJenbachnaeh  demAchensee,  6,4km ,  schmalspurige  Lokal- 
bahn (bis  Eben  Zahnstangenbahn)  Soial  tägl.  in  36  Min.;  Fahrpreis  auf- 
wärts 3  K,  abwärts  2  K,  hin  u.  zurück  4  K.  Die  Bahn  steigt  an  der  Halte- 
stelle Burgeck  vorbei,  mit  hübschen  Blicken  in  das  Inntal,  bis  zur  (3,6km) 
Stat.  Eben  (963m;  Kirchenwirt),  einem  Wallfahrtsort  mit  dem  Grabe  der  h. 
Notburga,  führt  dann  eben  fort  zur  (5km)  HS.  Maurach  und  senkt  sich 
zur  (6,4km)  Endstation  beim  Oasth.  Seespitz,  am  S.-Ende  des  9km  1.,  1km 
br.  *Achensees  (920m),  des  schönsten  und  größten  in  Nordtirol  (der  Dampf- 
bootsteg ist  3  Min.  vom  Bahnhof).  Ein  l>ampfboot  befährt  den  See  (täg- 
lich 8mal  von  Seespitz  bis  Scholastika,  50  Min.,  180  oder  1.30 K).  Am 
s.w.  Ufer  ein  grünes,  von  Bergen  rings  umschlossenes  Vorland,  die  Per- 
tisau  (Gasth.:  *H.-P.  Alpenhof,  Z.  2-6,  F.  1.20,  M.  3.50 K,  Fürstenhaus, 
Stephanie,  Post,  alle  vier  am  See),  als  Sommerfrische  besucht.  —  Am  ö. 
Ufer  näher  dem  N.-Ende  das  Hotel  Achenseehof,  25  Min.  weiter  das  Hot. 
Scholastika  (Z.  1-3.50,  M.  3  K)  und  am  Ende  des  Sees  Mayens  Qasth.  (von 
der  Scholastika  auf  den  Unnütz,  2077m,  3  St.,  unschwierig  und  lohnend).  — 
Nicht  weit  vom  N.-Ende  des  Sees  beginnen  die  weit  zerstreuten  Häuser 
des  Dorfes  Achenkirchen  (Gasth. :  Kern,  Post,  Adler)  -,  2  St.  weiter,  jenseit 
des  Dorfs  Achenwald,  ist  die  bayrische  Grenze  in  dem  ehem.  befestigten 
Paß  Achen.  Näheres  und  Fortsetzung  der  Straße  nach  Kreuth  und  Tegem- 
see  s.  in  Baedekers  Südbayern  oder  Süddeutschland. 

126km  Schwaz  (538m;  Gasth.:  Post,  Zur  Brücke,  Boter  Turm, 
Zum  Freundsberg),  altes  Städtchen  von  7000  Einw.,  am  r.  Innufer, 
vom  Bergfried  der  Burg  Freundsberg  überragt.  R.  am  Berge  das 
Benediktinerstift  Fiecht. 

*Kellerjoch  (2344m),  5  St.,  unschwierig  (F.  8  1,  entbehrlich).  Rot 
mark.  Weg  am  Schloß  Frenndsberg  vorbei  stets  durch  Wald  zum  (4T/2  St.) 
neuen  Keller  jochhaus  (2237m)  und  zum  (20  Min.)  Gipfel,  mit  weiter  Aus- 
sicht.   Abstieg  in  3V2-4  St.  nach  Fügen  (S.  189). 

144km  Hall  (559m;  Gasth. :  Bär,  Z.  1.20-1.80  K,  Post,  Stern, 
Engel,  alle  vier  gut;  H.-P.  Volderwaldhof,  in  schöner  Lage  20  Min. 
ö.  am  r.  Immfer),  altertümliches  Städtchen  mit  6400  Einw.,  das 
seine  Bedentnng  den  seit  dem  frühen  Mittelalter  betriebenen  Salz- 
gruben  verdankt.  Unweit  des  Bahnhofs  die  Sudhäuser,  mit  Sol- 
bädern.   Altes  Rathans.  —  Lokalbahn  nach  Innsbruck  s.  S.  181. 

3  St.  nördl.  (Fahrweg)  der  Haller  Salzberg ;  Besichtigung  der  Stollen, 
Fahrt  über  den  Salzsee  usw.  interessant  (nur  Mo. -Do. ;  Dauer  i>/g  St. ;  1  Pers. 
4JT,  jede  mehr  2K). 


Salzburg-InnstirucÜ.     TBAUNSTEIN.  19.  Route.    179 

Die  Bahn  überschreitet  weiterhin  den  Inn  (1.  Schloß  Amras, 
S.  187)  nnd  führt  dann  auf  langem  Viadukt  in  den  Bahnhof  von 
153kra  Innsbruck  (S.  180). 


19.  Von  Salzburg  über  Rosenheim  (München)  und 
Wörgl  nach  Innsbruck. 

195km.  Bis  Kufstein  Baybiscbe  Staatsbahn,  weiter  bis  Innsbruck 
ÜSTERBEicHiscHE  Südbahn.  Schnellzug  Salzburg-Rosenheim  in  2  St.,  Rosen- 
heim-Innsbruck in  2y2  St.  Keine  direkten  Züge.  Gepäckdurchsuchung 
in  Salzburg  und  Kufstein.  —  Schnellzug  München-Rosenheim-Innsbruck  in 
3l/2  St.  für  Ji  15.80,  10.90,  7.00. 

Salzburg  s.  S.  141.  —  Die  Bahn  überschreitet  die  Salzach, 
dann  die  Saalach,  Grenzfluß  zwischen  Salzburg  und  Bayern.  7km 
Freilassing  (421m),  bayrischer  Grenzort  und  Knotenpunkt  der  Bahn 
nach  Reichenhall  (S.  158).  —  Jenseit  (19km)  Teisendorf  1.  Ruine 
Roschenberg. 

35km  Traunstein  (591m;  Gasth. :  Parkhotel,  Traunsteiner  Hof , 
Bahnhof-Hot.  zur  Krone,  Wispauer,  Post),  wohlhabende  Stadt  mit 
8100  Einw.,  an  der  Traun,  als  Sommerfrische  viel  besucht.  Am 
obern  Stadtplatz  der  marmorne  Liendlbrunnen  vom  J.  1526.  Die 
Salinen -Gebäude  liegen  an  der  Traun;  die  Sole  wird  36km  weit 
von  Reichenhall  hergeleitet.  Bäder  in  der  Kuranstalt  Traunstein 
und  im  Marienbad. 

Die  Bahn  umzieht  weiterhin  den  Chiemsee  (s.  unten)  an  der 
S. -Seite.  —  63km  Prien  (Bahnrest.;  Gasth. :  Chiemsee  am  Bahn- 
hof, Z.  l1/2-3,  F.  1  M ;  Zur  Kampenwand;  Bahnhofhot. ;  Bayrischer 
Hof),  besuchte  Sommerfrische  im  freundlichen  Priental,  20  Min. 
(Lokalbahn  in  8  Min.)  von  Stock  (Strandhotel),  Landeplatz  für  das 
Dampfboot,  das  auf  dem  Chiemsee  lOmal  tägl.  in  */4  St.  zur  Herren- 
insel (Rückfahrkarte  von  Prien  2  jU  40  oder  1  J$  80),  8mal  in 
25  Min.  zur  Fraueninsel  fährt. 

Der  Chiemsee  (519m),  11km  lang,  12km  breit,  hat  drei  Inseln,  die 
Herreninsel  (205ha),  die  Fraueninsel  (9ha;  gutes  Gasth.)  und  die  unbe- 
wohnte Krautinsel.  Auf  der  Fraueninsel  ist  neben  dem  ansehnlichen  Bene- 
diktinerinnen-Kloster ein  Fischerdörfchen  und  ein  Gasthaus.  Auf  der 
Herreninsel  das  große  *Schlofi  Herrenchiemsee,  von  König  Ludwig  II. 
von  Bayern  (f  1886)  nach  dem  Vorbilde  des  Versailler  Schlosses  erbaut  und 
mit  verschwenderischer  Pracht  ausgeschmückt,  aber  unvollendet  (Eintr. 
vom  10.  Mai  bis  18.  Okt.  tägl.  9-5  Uhr.  3  M,  Sonn-  u.  Festt.  li/a  Jt\  am 
13.  Juni  geschlossen).     Unweit  das  Schloßhotcl. 

Die  Bahn  tritt  bei  (77km)  Krottenmühi  an  den  6km  langen 
Simmsee  (470m)  und  überschreitet  jenseit  (82km)  Stephanskirchen 
den  Inn. 

88km  Rosenheim  (445m;  Bahnrestaur. ;  Gasth.:  Deutscher 
Kaiser,  Z.  2-4  M,  Kaiserbad,  Reuter 's  Hot.  Wendelstein;  Deutsches 
Haus,  alle  drei  gut;  König  Otto),  Stadt  von  15  400  Einw.,  am  1. 
Innufer,  Knotenpunkt  der  Bahn  nach  München,  mit  Salzsiedereien 


180   Route  20.  INNSBRUCK.     Prakt.  Vorbemerkungen. 

und  Solbädern.  Yom  Schloßberg  (Restaur.),  i/2  St.  vom  Bahnhof 
auf  dem  r.  Innnfer,  hübsche  Aussicht. 

Die  Bahn  wendet  sich  nach  S.,  am  1.  Ufer  des  Irin,  und  über- 
schreitet jenseit  (118km)  Kiefersfelden  die  tiroler  Grenze  in  einem 
Engpaß,  die  Klause  genannt. 

122km  Kufstein  (484m ;  Bahnrestaur.  ,•  Gasth. :  *Egger,  Z.  2- 
5 IT;  *Auracher;  *Drei  Könige;  Post,  am  Inn ;  Hot.  Gisela,  am 
Bahnhof),  malerisch  gelegenes  Städtchen  mit  5000  Einw.,  überragt 
von  der  ehem.  Festung  Geroldseck  (Eintr.  20h).  Ö.  vom  Friedhof 
ein  Marmorsitz bild  des  Nationalökonomen  Fr.  List  (f  1846),  von 
Pfretzschner  (1906).  Schöne  Aussicht  vom  Kalvarienberg  (20  Min. 
vom  Bahnhof)  und  von  Ruine  Tierberg  (723m),  1  St.  nördl. 

Die  Bahn  tritt  jenseit  (129km)  Langkampfen  auf  das  r.  Ufer 
des  Inn  und  überschreitet  weiterhin  die  Brixentaler  Ache. 

136km  Wörgl  (512m;  Bahnrestaur.  ;  Hot.  Bahnhof),  Knoten- 
punkt für  die  von  Zell  am  See  kommende  Bahn  (S.  177).  —  Weiter 
nach  (195km)  Innsbruck  s.  S.  178. 


20.    Innsbruck  und  Umgebung. 

Gasthöfe  (im  Hochsommer  Vorausbestellung  ratsam):  *H.  Tirol  (PI.  a: 
D4),  157  Z.  zu  4-8,  F.  1.50,  G.  3.50,  M.  5-6^,  *Goldne  Sonne  (PI.  c:  D  4), 
120  Z.  zu  3-7,  F.  1.40,  M.  5  K,  *H.  Europe  (PI.  b:  D  4),  120  Z.  zu  3-8, 
F.  1.50,  M.  4.50  K,  diese  drei  am  Bahnhof;  H  Maria  Theresia  (PI.  t: 
C4),  Maria-Theresien-Str.  31,  Z.  3-8,  F.  1.20 K.  —  Zweiten  Ranges:  *Hot. 
Kreid  (PI.  m:  D4),  Margaretenplatz,  70  Z.  zu  3-6  -ff;  Habsburger 
Hof  (PI.  k:  D  3),  Museumstr.  21,  mit  Gartenrestaur.,  60  Z.  zu  3-7Z5 
Stadt  München  (PI.  e:  C  4),  Landhausstr.  5,  Z.  3-6  K-,  Hot.  Viktoria 
(PI.  n:  D  4),  am  Bahnhof,  53  Z.  zu  2.40-3.40  K;  H.  Zentral  (PI.  f:  C  4), 
Erlerstr.  11,  Z.  2.40-3.40,  F.  1.20  K;  Grauer  Bär,  Universitätstr.  9 
(PI.  CD  3),  163  Z.  zu  1.60-4  K,  gelobt-,  ArlbergerHof  (PI.  p  :  D  4,  5),  am 
Bahnhof,  45  Z.  zu  1.50-3,  F.  lÄ";  Akademikerhaus  (PI.  s:  C  4),  Gilm- 
str.  1,  64  Z.  zu  1.50-3.50  K-,  Alte  Post  (PI.  r:  C  4),  Maria-Theresien-Str.; 
Neue  Post  (PI.  q:  C  3),  Maximiliansstr.  la,  gut;  Goldene  Krone  (PI.  g: 
C  4,  5),  an  der  Triumphpforte,  Z.  1.20-3  ÜT.  —  In  der  Altstadt:  Goldner 
Adler  (PI.  d:  B  C  3),  unweit  der  Innbrücke-,  Gold.  Hirsch,  Gold. 
Löwe,  Roter  Adler,  alle  drei  Seilergasse  .(PI.  B  C  3);  Gold.  Rose 
(PI.  R:  C  3),  Herzog -Friedrich -Str.  39,  Z.  1-2  K.  —  Am  linken  Innufer: 
*H.-P.  Kays  er  (PI.  Gl),  schön  gelegen,  mit  Cafe-Restaurant;  Kaiser- 
hof  (PI.  o:  B  3),  Innstr.  13,  50  Z.  zu  1.60-4.40  iT;  Mondschein  (PI.  i: 
B  3),  34  Z.  zu  1-3  K. 

Cafes  u.Restaurants:  S  tad  ts  äle  (PI.  19:  C  3),  mit  Terrasse,  abends 
Konzert;  C.  Maria  Theresia  (s.  oben);  Maximilian,  Anichstr.  2 
(PI.  C  4);  Hierhammer,  Museumstr.  5  (PI.  C  D  3);  Deutsches  Cafe, 
Museumstr.  20,  abends  Konzert.  —  Biergäkten:  Bürgerl.  Brauhaus, 
Viaduktgasse  5  (PI.  D  3),  beim  Bahnhof;  Breinößl,  Maria-Theresien- 
Str.  12  (PI.  C3,  4).  —  Wein  im  Hot.  Kreid  (s.  oben)  und  im  Grauen 
Bär  (s.  oben);  Weißer  Hahn,  Sillgasse  3  (PI.  D  3). 

Wagen  vom  oder  zum  Bahnhof  Einsp.  1,  Zweisp.  2  K,  größere  Ge- 
päckstücke je  20  h.  Zum  Berg  Isel  und  zurück  mit  1  St.  Aufenthalt  Einsp.  3, 
Zweisp.  4.60  K\  Weiherburg  4.60  u.  6.60  K,  Amras  u.  zurück  mit  1  St. 
Aufenthalt  4.80  u.  7.20  K,  Stephansbrücke  6  u.  9.20  K,  Igls  über  Vill  7  u.  10  K. 

Elektrische  Stadtbahn  alle  772  Min.  vom  Berg  Isel  bei  dem  Stubaital- 
bahnhof  und  dem  Wiltener  Bahnhof  vorbei  durch  die  Andreas -Hofer- Str., 


JÜ11T3S 


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Prakl.  Vorbemerkungen.      INNSBRUCK.  20.  Route.    181 

Bürgerstr.,  Anichstr.,  Maria-Theresien-Str.,  Museumstr.,  Viaduktstr.  u.  Clau- 
diastr.  bis  nahe  der  Lokalbahn  in  der  Falkstraße  und  der  Hungerburgbahn 
(S.  186);  Seitenlinie  von  der  Bürgerstr.  durch  die  Maximilianstr.  am  Haupt- 
bahnhof vorbei  zur  Museumstraße. 

Elektr.  Lokalbahn  vom  Berg  Isel  durch  die  Stadt  nach  Hall  alle  1/2  St. ; 
Haltestellen:  Berg  Isel  (PI.  D  7,  8;  Mittelgebirgsbahn  s.  S.  188),  Wüten, 
Triumphpforte,  Maria- Theresien-Str.,  Innbrücke,  Innsteg,  Falkstr..  Hunger- 
burgbahn, Dollinger  (Stern  in  Mühlau),  Rum,  Thaur,  Hall  (S.  178)  •,  Fahr- 
zeit vom  Berg  Isel  bis  zur  Theresienstr.  13  Min.,  Theresienstr. -Dollinger 
(Mühlau)  14  Min.,  von  hier  bis  Hall  28  Min.  5  Fahrpreise  (7  Zonen)  10-36  h.  — 

llüXGERBURGBAHN   S.    S.  186. 

Bäder :  Schwimm-  u.  Badeanstalt,  Adamgasse  (PL  D  4) ;  Städtisches  Schwimm- 
bad, Museumstr.  (jenseit  des  Viadukts). 

Theater  (PI.  C  3).  Vorstellungen  nur  im  Winter.  —  Bauerntheater  im 
Löwenhaus  (PI.  D  1)  und  in  Pradl.  —  Konzerte  tägl.  im  Hofgarten  (PI.  C  2). 

Panorama  (PL  jenseit  D  1),  an  der  Kettenbrücke,  Schlacht  am  Berge 
Isel,  von  Diemer  und  Burger  (Eintr.  1  K).  —  Relief  von  Tirol  und  Vorarl- 
berg, im  Garten  der  k.  k.  Lehrerbildungsanstalt  (Pädagogium;  PL  B  C  4), 
90qm  groß,  im  Maßstab  von  1:7500,  von  Prof.  Schuler  aus  dem  natür- 
lichen Gestein  der  Gebirge  zusammengesetzt:  tägl.  7  Uhr  früh  bis  8  Uhr 
abends  •  60  h.  —  Glasmalerei-  und  Mosaikanstalt  (PI.  24:  B  5),  werkt.  11-12, 
5-6  Uhr  zugänglich.  —  Permanente  Kunstgewerbe-  Ausstellung ,  Meinhart- 
str.  14;  Eintr.  frei.  —  Tiroler  Trachten- Sammlung,  Pfarrplatz  9  (9-12  u, 
2-5  Uhr;  50  ä). 

Post  u.  Telegraph  (PL  C  5),  Ecke  Maximilians-  und  Fallmerayerstr. 
und  am  Bahnhof. 

Amtl.  Verkehrsbureau,  Karlstr.  14,  am  Margaretenplatz  (PL  C  4). 

Innsbruck  (574m),  1151  zuerst  erwähnt,  seit  1420  Hauptstadt 
der  gefürsteten  Grafschaft  Tirol,  in  neuerer  Zeit  in  kräftigem  Auf- 
schwung und  jetzt  (mit  Wüten  und  Pradl)  50000  Einw.  zählend 
(einschl.  2475  Mann  Besatzung),  liegt  am  r.  Ufer  des  Inn  unweit 
der  Mündung  der  SM.  Seine  Umgebung  ist  neben  der  von  Salz- 
burg die  schönste  aller  deutschen  Alpenstädte.  Überall  öffnen  sich 
Durchblicke  auf  den  Gebirgskranz,  der  im  N.  dicht  an  den  Inn 
herantritt  und  in  einer  Reihe  zackiger  Kalkgipfel  (Brandjoch,  Frau 
Hitt,  Seegrubenspitzen,  Hafelekar,  Rumerspitze)  das  bis  hoch  hinauf 
bebaute  Mittelgebirge  überragt,  während  im  S.  über  dem  bewal- 
deten Rücken  des  Berges  Isel  die  schönen  Formen  der  Waldraster 
Spitze  und  Saile  das  Auge  fesseln ;  mehr  im  Vordergrund  1.  über 
den  Lanser  Köpfen  die  runde  Kuppe  des  Patscherkofels.  —  Inns- 
bruck ist  wegen  seiner  gegen  Nordwinde  geschützten  Lage  und  des 
milden  gleichmäßigen  Klimas  als  Übergangsstation  im  Frühjahr  und 
Spatherbst,  sowie  als  Winteraufenthalt  zu  empfehlen. 

Auf  dem  Bahnhofplatz  (PI.  D  4)  der  Vereinigungsbrunnen  zur 
Erinnerung  an  die  Vereinigung  der  Gemeinden  Wüten  und  Pradl 
mit  Innsbruck,  von  H.  Sicherer  (1906).  Die  Rudolfstraße  führt  r. 
auf  den  Margaretenplatz  (PI.  C  D  4),  wo  der  1877  vollendete 
Rudolfsbrunnen  (PI.  2)  an  die  500  jährige  Vereinigung  Tirols  mit 
Österreich  erinnert. 

Weiter  durch  die  Landhausstraße  zur  Maria-Theresien- 
Straße  (PI.  C  3,  4),  der  Hauptstraße  der  Stadt,  mit  ansehnlichen 
Gebäuden  aus  dem  xvn.  und  xviii.  Jahrh. :  1.  an  der  Ecke  das  Land- 
haus, von  1719-28,   mit  stuckverziertem  Treppenhaus  im  ersten 


182   Route  20.  INNSBRUCK.  Goldms  Dacht. 

Stock;  weiter  das  ehem.  Palais  Thurn  und  Taxis,  jetzt  zum  Land- 
hause gehörend  (im  ersten  Stock  der  Parissaal  mit  Fresken  von 
M.  Knoller) ;  südl.  die  Triumphpforte  (S.  185).  —  Im  nördl.  Teil 
der  Straße  die  Annasäule  (PI.  C  4),  zur  Erinnerung  an  den  Ahzug 
der  während  des  span.  Erbfolgekrieges  in  Tirol  eingedrungenen 
Bayern  am  St.  Annatage  1703  im  J.  1706  errichtet.  Im  Hof  des 
Rathauses  (PI.  17)  Fassadenmalereien  von  Ferd.  Wagner. 

N.  schließt  sich  an  die  Maria -Theresien- Straße  die  einst  von 
Gräben  umschlossene  Altstadt  und  deren  Hauptverkehrsader,  die 
von  Bogengängen  („Lauben")  eingefaßte  Herzog-Friedrich- 
Straße  (PI.  C  3),  die  auf  das  Goldene  Dachl  zuführt. 

Das  Goldne  DacM  (PL  4:  C  3),  ein  reicher  spätgot.  Erker  mit 
vergoldetem  Kupferdach,  ist  der  Hauptschmuck  der  von  Herzog 
Friedrich  „mit  der  leeren  Tasche"  (f  1439)  bei  der  Verlegung  des 
Hofhalts  nach  Innsbruck  erbauten  Fürstenburg,  jetzt  städtisches 
Eigentum.  Der  Erker  ist  laut  daran  angebrachter  Jahreszahl  erst 
von  1500.  Die  Reliefs  an  der  oberen  Brüstung  zeigen  Maximilian  I. 
mit  seiner  Gemahlin  den  Aufführungen  von  Tänzern  und  Gauklern 
zuschauend.  Auch  die  Malereien  und  die  marmornen  Wappen- 
schilder an  der  unteren  Brüstung  beziehen  sich  auf  den  Kaiser. 

Gegenüber  der  56m  h.  Stadt-  oder  Feuerturm  (PI.  22;  oben  gute 
Rundsicht,  Trkg.").  —  Das  Eckhaus  (Katholisches  Kasino)  auf  der 
andern  Seite  der  Herzog-Friedrich-Straße  ist  reich  im  Rokokostil 
verziert.  Nebenan,  in  dem  nach  der  Innbrücke  (S.  186)  führenden 
breiten  Teile  der  Straße,  der  Goldene  Adler  (PL  d;  S.  180),  der 
älteste  Gasthof  der  Stadt,  wo  u.  a.  1786  Goethe  einkehrte  und  am 
15.  Aug.  1809  Andreas  Hof  er  aus  dem  Fenster  zum  Volke,  sprach. 

Beim  Goldnen  Dachl  und  dem  Stadtturm  führt  ö.  die  Hofgasse 
auf  den  Rennplatz  (PL  C  3),  den  südl.  die  Hofkirche,  westl.  die 
Hofburg  (S.  183),  östl.  die  Stadtsäle  (PI.  19;  s.  S.  180)  und  das 
1835  erbaute  Stadttheater  begrenzen.  In  der  Mitte  der  zierliche 
Leopoldsbrunnen  (PL  1),  1893  errichtet  unter  Verwendung  eines 
kleinen  Reiterbildes  des  Erzherzogs  Leopold  V.  (1609-32  Graf  von 
Tirol)  und  zehn  anderer  Bronzefiguren  von  Caspar  Gras  (1626). 
—  N.  der  Hofgarten  (S.  181). 

Die  *Hof-  oder  Franziskanerkirche  (PL  C  3)  wurde  nach  den 
letztwilligen  Bestimmungen  Kaiser  Maximilians  I.  (f  1519)  zur 
Aufnahme  seines  Grabdenkmals  1553-63  von  A.  Crivelli  erbaut. 
Dem  Grundplan  nach  ist  sie  eine  dreischiffige  Hallenkirche,  in  der 
Ausführung  ein  Renaissancebau  italienischen  Stils.  Zu  beachten 
die  schöne  Vorhalle  und  das  Portal. 

Das  Innere  (zu  besichtigen  werktags  von  9  Uhr  vorm.  an,  Sa.  und  vor 
Festen  nur  bis  4  Uhr  nachm.  •,  Sonn-  und  Festt.  sowie  3.  Mai,  13.  Juni, 
14.  Sept.  und  4.  Okt.  11-5  und  nach  6V2  Uhr)  erscheint  infolge  der  weiten 
Stellung  der  schlanken  Rundpfeiler,  die  zur  Sicherung  verankert  sind,  wie 
ein  einheitlicher  Raum.  Die  gotischen  Netzgewölbe  sind  durch  reichen 
Stukkoschmuck  verdeckt.  —  L.  vom  Eingang  ein  18o4  errichtetes  Denkmal 
für  Andreas  Hof  er  (S.  211 ;  erschossen  in  Mantua  20.  Febr.  1810;  die  Gebeine 
1823  hierher  übertragen);  zu  Seiten  ruhen  seine  Kampfgenossen  Jos.  Speck- 


Hofkirche.  INNSBRUCK.  20.  Route.    183 

bacher  (•{■  1820)  und  der  Kapuziner  Joachim  Haspinger  (+  1858).  Gegenüber 
ein  Denkmal  für  alle  in  den  Befreiungskämpfen  gefallenen  Tiroler  (1883). 

Das  "Grabdenkmal  des  Kaisers  Maximilian  I.  (sein  Körper  ruht  zu 
Wiener -Neustadt,  S.  117)  erhebt  sieb  im  Hauptschiff:  in  der  Mitte  ein 
Marmorsarkophag,  an  den  Seiten,  zwischen  den  Rundpfeilern,  28  Bronze- 
standbilder von  wirklichen  und  angeblichen  Vorfahren  und  von  Zeit- 
genossen des  Kaisers.  Der  Entwurf  rührt  von  dem  Hofmaler  Qilg  Sessel- 
schreiber her,  der  seit  1508  die  Ausführung  betrieb  und  1518  in  Stephan  Oodl 
seinen  Nachfolger  erhielt.  Die  Standbilder,  die  als  Leidtragende  gedacht 
sind  und  bei  Totenfeiern  Fackeln  halten  sollten,  sind  von  sehr  verschiede- 
nem Wert.  Die  Namen  sind  unten  auf  den  Standplatten  zu  lesen.  Hervor- 
zuheben: r.  3.  Kaiser  Rudolf  von  Habsburg;  *5.  der  Ostgotenkönig 
Theodorich,  *8.  König  Arthur  von  England,  diese  beiden  von  P.  Vischer, 
König  Arthur  unbestritten  das  schönste  deutsche  Ritterbild  der  Zeit 
(1513;  der  Schild  moderne  Zutut);  die  beiden  10.  Figuren  stellen  die  beiden 
Gemahlinnen  Maximilians  dar,  1.  Maria  von  Burgund,  r.  Bianca  Maria 
Sforza  von  Mailand;  1550  wurde  die  letzte  Figur  (König  Chlodwig  von 
Frankreich;  1.  rechts)  von  Gregor  Löffler  gegossen. 

Den  schwarzen  Marmorsarkophag,  den  ein  prächtiges  Eisengitter 
umschließt,  schmücken  Reliefs  aus  karrarischem  Marmor,  nach  Zeich- 
nungen Florian  AbeVs  (f  1565)  1561-66  größtenteils  von  Alex.  Colin  (1526-1612), 
dem  Schöpfer  der  Bildwerke  am  Otto-Heinrichs-Bau  zu  Heidelberg,  ausge- 
führt. Sie  schildern  in  malerisch  belebten  Darstellungen  die  Haupt- 
begebenheiten aus  dem  Leben  des  Kaisers,  dessen  Ähnlichkeit  in  den  ver- 
schiedenen Altersstufen  unverkennbar  ist  (an  der  vorderen  Schmalseite  oben 
1.  beginnend,  Nr.  1-12  obere  Reihe,  13-24  untere  Reihe):  1.  Vermählung  mit 
Maria  von  Burgund  1477;  2,  3.  Kämpfe  in  den  Niederlanden  gegen  die 
Franzosen;  4.  Krönung  in  Aachen  1486;  7,  9.  Kämpfe  gegen  die  Türken; 
10.  Bündnis  mit  Papst  Alexander  VI.,  Venedig  und  Mailand  gegen  Karl  VIII. 
von  Frankreich;  11,  17,  18,  21,  22,  24.  Ereignisse  und  Kämpfe  in  Italien; 
12.  Vermählung  seines  Sohnes  Philipp  des  Schönen  mit  Johanna  von  Ara- 
gonien;  13.  B  lagerung  von  Kufstein  1504;  15,  16,  19,  20.  Ereignisse  und 
Kämpfe  in  den  Niederlanden  (16.  Ligue  von  Cambrai  1518;  20.  Zusammen- 
kunft mit  Heinrich  VIII.  von  England  bei  der  Belagerung  von  Tournai 
1513).  —  Die  kniende  Figur  des  Kaisers  im  Krönungsornat  auf  dem  Sar- 
kophag und  die  vier  Kardinaltugenden  oben  an  den  Ecken  sind  von  L.  del 
Duca  (1584  vollendet). 

Auch  das  1568-71  ausgeführte  Gestühl  im  Chor  der  Kirche  ist  zu  be- 
achten. Am  3.  Nov.  1654  trat  hier  die  Königin  Christine  von  Schweden, 
Gustav  Adolfs  Tochter,  Öffentlich  zur  katholischen  Kirche  über. 

Vorn  im  r.  Seitenschiff  führt  eine  Treppe  zur  Silbernen  Kapelle,  so 
genannt  wegen  einer  silbernen  Muttergottes  und  der  aus  Silber  getriebenen 
Darstellungen  der  Lauretanischen  Litanei  am  Altar  (Zutritt  an  Werk- 
tagen 9-12,  2-5,  Sa.  nur  bis  4  Uhr,  Führung  jede  */4  St.;  Eintritt  einschl. 
Hofburg  40  Ä,  Eintrittskarten  gegen  Einwurf  von  zwei  20  h  Stücken  in 
den  Automaten  im  Vorzimmer  der  Hof  bürg- Kanzlei,  im  Haupttorweg  der 
Hofburg  1.).  An  der  Wand  1.  23  Statuetten  von  Heiligen  aus  Erz,  wahr- 
scheinlich Gieß  versuche  für  das  Maximiliandenkmal.  Grabmal  des  Erz- 
herzogs Ferdinand  II.  (f  1595),  mit  Marmorbild  von  Colin  und  vier  Reliefs, 
Taten  des  Erzherzogs.  Vorn  1.  Grabmal  der  Philippine  Welser  (S.  187), 
mit  zwei  Reliefs  von  Colin.  Alte  Orgel  in  Zedernholz,  angeblich  von 
Papst  Julius  II.  geschenkt. 

Die  k.  k.  Hofburg  (PI.  C  3),  1766-70  erbaut,  enthält  im  zweiten 
Stockwerk  einige  Prunkgemächer  aus  der  Zeit  nach  der  Erbauung, 
namentlich  den  Riesensaal  mit  Gemälden  von  Ant.  Frz.  Manlbertsch. 
Zutritt  von  der  Hofkirche  aus  durch  die  Silberne  Kapelle  (s.  oben). 

N.  w.  hinter  der  Hofburg  die  Pfarrkirche  zu  St.  Jakob  (PI.  0  3), 
1717-24  erbaut;  am  Hochaltar  ein  berühmtes  Marienbild  von 
L.  Cranach  d.  Ä.,  als  Mittelstück  in  einem  Schöpf  sehen  Gemälde; 


184  Route  20.  INNSBRUCK.  Museum. 

ebenfalls  im  Chor  das  nach  Casp.  Gras'  Modell  gegossene  Grabmal 
Erzherzog  Maximilians  des  Deutschmeisters  (f  1618). 

Neben  der  Hofkirche  in  der  Universitätsstraße  das  alte  baufällige 
Staatsgymnasium  (Neubau  im  alten  botan.  Garten,  PI.  5);  weiter 
die  Universität  (PI.  CD3),  1672  von  Kaiser  Leopold I.  gestiftet 
(1000  Stud.).  Nebenan  die  Universitäts-  oder  Jesuitenkirche  (PI.  9), 
1620-40  im  Barockstil  erbaut,  mit  stattlicher,  60m  h.  Kuppel  und 
zwei  1901  erbauten  Türmen,  und  die  Universitäts- Bibliothek  (PI.  25), 
mit  234000  Bänden  (tägl.  8-1  und  3-5  Uhr  geöffnet). 

Im  N.  der  Universitätsstraße  das  KapuzinerMoster  (PI.  D  2,  3), 
1592  begonnen,  das  erste  dieses  Ordens  in  Deutschland;  der  Pfört- 
ner zeigt  die  Einsiedelei  Erzherzog  Maximilians  des  Deutschmeisters 
(s.  oben),  der  hier  jährlich  eine  Zeitlang  wohnte. 

In  der  Museumstraße  erhebt  sich  der  stattliche  Renaissance- 
bau des  *Mnseum  Ferdinandeum  (PI.  C  D  3),  1884-86  erbaut,  mit 
22  Künstler-  und  Gelehrtenbüsten  an  der  Fassade.  Eintr.  tägl.  9-5 
(So.  9-12)  Uhr  (1  K-,  Kleiner  Führer  20  K). 

ErdgeschoB.  Korridor  links:  römische  Grab-,  Meilen-  und  Altar- 
steine ;  rechts  mittelalterl.  und  neuere  Stein-  u.  Bronzedenkmäler,  u.  a. 
Wappensfcn  des  Herzogs  Siegmund  (1482)-,  Grabplatte  des  Erzgießers  Gregor 
LÖffler  (f  1565)  und  seioer  Frau.  —  In  der  Mitte  der  zugleich  zu  Aus- 
stellungen benutzte  Sitz  ungss  aal.  —  L.  die  zoologische  Sammlung 
(unter  den  Vögeln  mehrere  sog.  Rackelhähne,  eine  Kreuzung  zwischen 
Auerhahn  u.  Birkhuhn).  R.  die  geo  gnostisch-paläontologische 
und  die  mineralogische  Sammlung. 

Im  Treppenhaus  Kartone  von  M.  Stadler,   G.  Flatz,  K.  Blaas  u.  a. 

Erster  Stock.  Im  Korridor  Originalmodelle  von  Werken  tiroler 
Bildhauer.  —  R.  I.  Waffen -Kabinett.  Glasgemälde  des  xvi.  u.  xvn. 
Jahrh.,  Waffen.  —  II.  Archäolog.  Saal:  rhätische,  römische  und  ger- 
manische Altertümer.  Beachtenswert  die  Funde  aus  dem  langobard.  Fürsten- 
grab  von  Civezzano,  die  Funde  von  Matrei,  Moritzing,  Brixen  usw.  —  III. 
Ethnograph.  Kabinett  (u.  a.  alte  Orient.  Waffen;  indische  Aquarelle).  — 
IV.  Kartograph.  Saal:  tiroler  Karten  vom  xv. -xix.  Jahrh.,  darunter 
die  des  Peter  Anich  u.  Blasius  Hueber  von  1774;  Reliefkarten  von  Franz 
Keil  u.  a.  —  V.  Kulturhistor.  Saal:  Zunftzeichen  •,  tiroler  Maße  u. 
Gewichte;  Trachtenbilder;  tiroler  Musikinstrumente. 

VI.  Rundsaal.  Erinnerungen  an  die  Kämpfe  des  J.  1809,  nament- 
lich an  Andreas  Hofer  (S.  18'2,  211)  und  seine  Waffengefährten,  den  Landes- 
schützenmajor Jos.  Speckbächer  (1767-1820)  und  den  Kapuziner  Haspinger 
(1776-1858),  sowie  auch  an  die  Kriege  von  1848  und  1866.  Radetzky- Album 
mit  über  1000  Autographen  aus  der  Mitte  des  xix.  Jahrhunderts. 

VII.  Saal.  Plastische  Bildwerke  aus  Tirol  seit  dem  Mittelalter  :  Terpsi- 
chore  und  Venus,  Bronzen  von  Dom.  Mahlknecht  (1793-1876);  Reliefs  von 
A.  Colin  (S.  185);  Holzreliefs  von  Jos.  Hell  (1793-1832);  Kruzifixe  des  xni.- 
xviii.  Jahrh.  ;  Votivbild  aus  Wachs  des  Grafen  Leonhard  v.  Görz  (f  1500). 
—  VIII.  Saal:  Emaillen,  venezian.  und  deutsche  Gläser,  Steinkrüge,  Meß- 
gewänder, Spitzen,  Uhren  (Taschensonnenuhren  mit  Magnetnadel),  Por- 
zellan usw.  —  IX.  Saal.  Möbel  seit  dem  xv.  Jahrh.,  Glasgemälde;  an  der 
Schmalwand  neben  dem  Fenster:  Emailaltar  aus  Limoges  (um  1588).  — 
X.  Saal.  Metallarbeiten:  1.  am  Fenster  ein  Glasschrank  mit  Arbeiten  aus 
edlem  Metall,  u.  a.  das  sog.  Schmuckkästchen  der  Philippine  Welser;  Be- 
stecke, kirchl.  Geräte,  Zinnsachen,  Schmiedearbeiten  u.  a.  —  XI.  Saal. 
Münz-  und  heraldische  Sammlung. 

Zweiter  Stock.  Gemälde-Galerie,  in  sieben  Sälen  und  zehn  Kabi- 
netten. Von  der  Treppe  r.  I.-V.  Kab. :  tiroler,  altdeutsche  u.  niederländ. 
Maler  vom  xiv.  bis  xvi.  Jahrh.;  hervorzuheben,   im  II.  Kab.:   25.  Mich, 


Berg  Isel.  INNSBRUCK.  20.  Route.   185 

Packer  (+  1498),  Flügelaltar  ans  dem  Besitz  der  Familie  v.  Anreiter  in  Brixen  ; 
im  IV.  Kab.:  122.  Unbekannter  Meister  (Schule  Holbeins),  Bildnis  des 
Brixener  Domherrn  Angerer,  1519  ;  899,  900.  H.  Baidung  Grien,  Beweinung 
Christi,  Madonna  mit  Engeln;  818,  816.  L.  Granach  d.  Ä.,  Madonna,  h.  Hie- 
ronymus;  124.  M.  de  Vos,  Madonna  5  im  V.  Kab. :  130.  JSeb.  Scheel  (1479-1554), 
h.  Familie,  Altarbild  von  1517,  im  alten  Rahmen;  o.  Nr.  JSigm.  Elsasser 
(f  1587),  männl.  Bildnis.  —  I.-I1I.  Saal:  tirole  Maler  des  xvii.-xix.  Jahrh. 
(im  III.  Saal:  872.  K.  Blaas,  Gefangennahme  Andreas  Hofers ;  Landschaften 
von  Jos.  Ant.  Koch,  1768-1839).  —  IV.  Defregger-Saal.  Defregger,  "3.  Speck- 
bacher und  sein  Sohn  Anderl,  9.  Selbs'aufopferung  des  Tharerwirts,  11. 
tiroler  Helden-,  dann  sechs  Kopien  der  Hauptbilder  Defreggers,  z.  T.  vom 
Meister  seihst  vollendet.  —  V.  Saal.  Moderne  Tiroler  und  Österreicher: 
1)43.  K.  Jordan,  1809;  457.  A.  Egger-Lienz,  Ave  Maria  nach  dem  Kampfe  am 
Berge  Isel  1803.  —  VI.  Saal.  Italiener,  Franzosen,  Spanier  des  xvu.  u. 
xviii.  Jahrh.  —  VII.  Saal.  Niederländer,  z.  T.  vortrefflich:  *606.  Frans  Hals, 
Familienbild  ;  608.  Ter  Boren,  Bildnis  in  ganzer  Figur;  598.  B.  van  der  Helst^ 
Brustbild;  703.  A.  van  Dyck,  Dame  mit  Spitzenkragen;  635.  Alb.  Cuyp, 
Kircheninneres;  625.  G.hou,  männl.  Bildnis;  599.  Rembrandt,  des  Malers 
Vater;  697.  Rubens,  ein  Feldhauptmann;  652-54.  A.  van  der  Meer,  Tagesland- 
schaft und  zwei  Nachtlandschaften  ;  613,  611.  A.  van  Ostade,  alter  Mann  mit 
einem  Zeitung.cblatt,  Mann  mit  Tonpfeife,  Weib  mit  Bierkrug;  717.  Dav. 
Teniers  d.  J.,  Küche;  624.  G.  Dou,  flöteblasender  Knabe;  712.  A.  Brouwer, 
lachender  Mann  mit  Zinnkrug;  659.  P.  Potter,  Tierstudie.  —  Kab.  VI. 
Kleine  Niederländer.  —  Kab.  VII.  -  X.  Aquarelle  und  Zeichnungen  von 
tiroler  Malern ;  im  VII.  Edgar  Meyer,  Schwarzensteingrund. 

Den  südl.  Abschluß  der  Maria  -  Theresien  -  Straße  "bildet  die 
Triumphpforte  (PI.  C  5),  die  zur  Feier  der  Vermählung  des  spätem 
Kaisers  Leopold  II.  mit  der  Infantin  Maria  Ludovica  1765  zum  Ein- 
zug der  Kaiserin  Maria  Theresia  und  ihres  Gemahls  Franz  I.  er- 
richtet wurde  (letzterer  starb  während  der  Festlichkeiten,  daber  die 
Trauerzeichen  im  Ornament  der  Nordseite). 

Im  W.  der  Triumphpforte  sind  zu  erwähnen:  das  Pädagogium 
(PI.  B  C  4;  Relief  s.  S.  181),  das  Postgebäude  (PI.  C  5),  das  Gerichts- 
gebäude (PI.  B  4,  5),  die  Herz-Jesu-Kirche  (PL  16 :  B  5),  die  Univer- 
sitätskliniken usw.  Auf  dem  Karl-Ludwig-Platz  (PI.  C  4)  das  Adolf - 
Pichler- Denkmal  von  Edm.  Klotz  (1909). 

Ein  Teil  der  obengenannten  Gebäude  liegt  auf  dem  Gebiet  des 
seit  1904  mit  Innsbruck  vereinigten  Stadtteils  Wilten,  der  im  S.  der 
Triumphpforte  beginnt  und  sich  bis  zum  Fuße  des  Berges  Isel  er- 
streckt (Lokalbahn  u.  elektr.  Stadtbahn  s.  S.  181).  Nahe  dem  S.- 
Ende r.  die  Pfarrkirche  (PI.  D  7),  1751-56  von  Franz  Penz  erbaut, 
mit  Kuppel-  und  Wandgemälden  von  Math.  Günther  (1764)  und 
hübscher  Stuckdekoration  im  Rokokostil.  —  Schräg  gegenüber  der 
kräftige  Barockbau  der  Prämonstratenser- Stiftskirche  (PI.  D  7),  aus 
dem  Ende  des  xvu.  Jahrh.,  ebenfalls  im  Innern  zu  beachten.  Die 
Gründung  des  Stifts  wird  1128  angesetzt.  Zur  Römerzeit  lag  hier 
Veldidena,  das  in  der  Völkerwanderung  zerstört  wurde.  Unweit  der 
Station  der  Lokalbahn  der  Biergarten  zum  „Bierstindl",  am  Fuße 
des  Berges  Isel.  —  Stubaital-Bahnhof  (PI.  C  7)  s.  S.  188. 

Der  *Berg  Isel  (PL  D  8;  750m  ü.  M.),  auf  Promenadenwegen 
in  10  Min.  zu  ersteigen  (der  Fahrweg  zweigt  weiter  westl.  von  der 
Brennerstraße  ab,  vgl.  PI.  C  8),  verdankt  seinen  berühmten  Namen 
den  Kämpfen  des  J.  1809,  in  deren  Verlauf  die  tapfern  tiroler 


186   Route  20,  INNSBRUCK.  Hungerburg. 

Bauern  unter  Andreas  Hofer  dreimal  (12.  April,  29.  Mai,  13.  August) 
von  hier  aus  die  von  Bayern  und  Franzosen  besetzte  Hauptstadt 
nahmen.  Er  ist  seit  1816  im  Besitz  der  Kaiserjäger,  die  hier  ihre 
Schießstätte  haben  (Militärkonzert  Sa.  nachm.).  Vorn  das  Regiments- 
Museum,  mit  vielen  Erinnerungen  (Eintr.  nur  im  Sommer,  40  h, 
gedruckter  Führer  40  h)  ,  und  n.ö.  von  diesem  ein  Pavillon  mit 
Orientierungstafel  und  reizender  Aussicht  auf  Inntal  und  Stadt. 
Dabei  eine  große  Gartenwirtschaft.  In  der  Nähe  der  Schießstände, 
wo  der  Fahrweg  endet,  ein  1893  errichtetes  Bronzestandbild  Andreas 
Hofer  s,  die  Fahne  in  der  linken  Hand,  mit  der  rechten  Hand  nach 
Innsbruck  weisend,  von  H.  Natter,  und  drei  Kriegerdenkmäler. 


Den  schönen  Blick  von  der  entgegengesetzten  Seite  auf  Inns- 
bruck mit  dem  Hochgebirge  im  Hintergrund  hat  man  im  N. 
der  Stadt. 

Man  überschreitet  die  Innbrücke  (PI.  B  3),  die  nach  den  Vor- 
orten Mariahilf,  Höiting  (mit  alter  hochgelegener  Kirche  und  dem 
neuen  botan.  Garten  der  Universität)  und  St.  Nikolaus  führt,  und 
geht  durch  die  Anlagen  des  Innparks  (PI.  B  3,  2,  0  2);  oder  man 
benutzt  die  Lokalbahn  bis  zum  Ende  des  Rennwegs  (PI.  C  2,  1),  wo 
ein  Laufsteg  zum  1.  Ufer  hinüberführt. 

Bei  der  got.  St.  Nikolauskirche  (PI.  12:  C  1)  wendet  man  sich 
nördl.  in  die  Weiherburggasse  und  erreicht,  am  Schloß  Büchsen- 
hausen (Bräuhaus  und  Badeanstalt)  und  dem  H.-P.  Kayser  (S.  180) 
vorbei,  in  1/o  St.  das  Schloß  Weiherburg  (673m;  Pens.  u.  Restaur.): 
von  der  Aussichtsterrasse  (Orientierungstafel)  schöner  Blick  auf 
das  Inntal,  die  Stadt  Innsbruck,  den  Glungezer,  Patscherkofel  usw. 
(von  hier  zur  Hungerburg,  s.  unten,  steiler  Fußweg  in  1/2  St.  ;  nach 
Mühlau,  s.  unten,  Fahrstraße  in  20  Min.). 

Eine  850m  1.  Drahtseilbahn,  am  r.  Innufer  oberhalb  der  Ketten- 
brücke neben  der  Haltestelle  der  Lokalbahn  beginnend  (Abfahrt 
alle  15  Min.,  Fahrzeit  9  Min.;  Fahrpreis  80/?,  hin  und  zurück  1  K). 
führt  auf  schräger  150m  1.  Brücke  über  den  Inn,  dann  hinan 
(Steigung  19-55  %)  über  einen  Viadukt  von  170m  Länge  und  12m 
Höhe  zum  Plateau  der  Hungerburg  (858m;  H.-Rest.  Mariabrunn, 
Z.  3-5  K-,  Cafe-Rest.  Bahnhof),  mit  Aussicht  (am  besten  nach- 
mittags) bis  zu  den  Stubaier  Fernern. 

Von  hier  auf  dem  1908  erbauten  20km  langen  Promenadenweg:  westl. 
zum  (Y2  St.)  *Alpengasth.  Frau  Ritt  auf  dem  Grammartboden  (874m),  zum 
(20  Min.)  Rötung*  r  Bild  (906m)  und  Eötting  und  in  lT/4  St.  über  den  Stangen- 
sieig  zum  Kersehbuchhof  (7b7m  5  Wirt  seh.) ;  östl.  über  den  Puren-  und  (IV4  St. ) 
Reckenhof  (gutes  Gasth.)  zur  (■</♦  St.)  Thaurer  Schloßruine,  weiter  nach 
(3/4  St.)  "Absonn  und  (1/2  St.)  Hall  (S.  178). 

Von  Weiherburg  führt  der  hübsche  Schillerweg  zum  (20  Min.] 
Eingang  der  sehenswerten  Mühlauer  Klamm  (Rest.  Schillerhof,  gut); 
von  der  (2-3  Min.  J  Höllenkanzel  Blick  auf  den  die  Klamm  durch- 
tosenden Bach.  Zurück  nach  (15  Min.)  Mühlau  (618m;  Gasth.: 
Pens.  Edelweiß  i  Villa  Andechs;  Stern,  mit  Garten-Rest. ;  Badhaus). 


Schloß  Amras.  INNSBRUCK.  20.  Route.    187 

hübsch  gelegenes  Dorf  mit  1017  Einw.,   und  mit  Lokalhahn  in 
12  Min.  oder  zu  Fuß  in  V2  St.  nach  Innsbruck. 


Nach  Amras,  entweder  mit  der  Mittelgebirgsbahn  (S.  188)  bis 
Stat.  Amras,  dann  zu  Fuß  5  Min. ;  oder  mit  Trambahn  bis  Berg 
Isel,  von  hier  1.  unter  der  Brennerbahn  hindurch,  über  die  Sill,  mit 
Blick  auf  den  ersten  Tunnel  der  Bahn,  dann  „Fürstenweg"-Straße 
bis  zum  Schloß,  3/4  St.  Für  Fußgänger  schönster  Weg:  jenseit  der 
Sillbrücke  beim  Berg  Isel  r.  auf  dem  Vill-Iglser  Fahrweg  beim 
Bretterkeller  vorüber,  dann  1.  auf  schönem  Promenaden wege  (vgl. 
PI.  E  F  8)  durch  Wald  in  3/4  St.  zum  Tummelplatz,  der  ehem. 
Turnierbahn;  von  da,  zuletzt  auf  dem  Fürstenweg  an  der  Park- 
mauer entlang,  in  10  Min.  zum  Eingang  des  Schlosses  (Restaur. 
Schloßkeller). 

*Schlofi  Amras  oder  Ambras  (630m),  seit  Anfang  des  xi.  Jahrh. 
Burg  der  Grafen  von  Andechs,  kam  1563  durch  Kaiser  Ferdinand  I. 
an  seinen  zum  Statthalter  von  Tirol  ernannten  Sohn  Ferdinand,  den 
Gemahl  der  Augsburger  Patriziertochter  Philippine  Welser  (seit 
1557).  Der  Erzherzog  erweiterte  den  bis  dahin  unansehnlichen 
Bau  und  füllte  ihn  nach  dem  Tode  seiner  Frau  mit  Kunstschätzen, 
die,  seit  1806  in  Wien,  noch  heute  den  wertvollsten  Teil  der  Waffen- 
sammlung des  k.  k.  Hofmuseums  bilden.  In  den  Kriegszeiten  Ende 
des  xviii.  und  Anfang  des  xix.  Jahrh.  diente  das  Schloß  mehrfach 
als  Kaserne  und  als  Spital.  Bewohnt  wurde  es  nur  noch  1855-61 
von  Erzh.  Karl  Ludwig,  Statthalter  von  Tirol,  der  es  herstellen 
ließ.  Die  von  ihm  neu  gesammelten  Kunstgegenstände  wurden 
1880-82  aus  den  Wiener  Sammlungen  zu  einem  Museum  ergänzt. 

Einlaß:  außer  am  Montag  und  den  Tagen  nach  Feiertagen,  tag]. 
9-12,  2-5,  im  Winter  10-12  n.  2-4  Uhr,  20  h;  Sonn-  u.  Feiertags  frei.  —  Be- 
schreibung von  Dr.  A.  Ilg,  60  h. 

In  dem  großen  Hofe,  den  man  zunächst  betritt,  hat  man  r.  das  von 
Erzh.  Ferdinand  erbaute  ÜNTEESCHLOß,  in  dessen  offener  Säulenhalle  acht 
römische  Meilensteine  von  der  Brenr.erstraße  aufgestellt  sind.  An  die 
Säulenhalle  schließt  sich  in  zwei  großen  Sälen  die  reichhaltige  Waffen- 
sammlung, in  cbronolog.  Ordnung  vom  xv.  Jahrh.  bis  zur  Neuzeit. 

Hinten  im  Hof  1.  das  HocHscHLoß,  der  älteste  Teil  des  Gebäudes, 
unter  Erzh.  Ferdinand  mit  einem  zweiten  Stockwerk  versehen  und  be- 
deutend erweitert,  namentlich  durch  den  1570-71  angebauten  sog.  "Spa- 
nischen Saal,  den  man  zuerst  betritt.  Der  Saal,  1856-77  restauriert,  43m  1., 
10m  br..  5,5m  h.,  ist  mit  seinem  Marmorfußboden,  der  kräftigen  Holz.decke, 
den  kunstvollen  Intarsiatüren,  den  in  Wasserfarben  ausgeführten  Bildern 
von  Grafen  und  Herzögen  von  Tirol  von  1229-1600  und  den  Stuckscbilden 
und  Geweihen  ein  charakteristisches  Werk  deutscher  Renaissance.  An- 
stoßend das  Kaiserzimmer,  mit  der  Fortsetzung  der  Fürstenbilder.  Ferner 
im  Erdgeschoß  zu  erwähnen  :  die  neu  hergestellte  got.  Kapelle  aus  dem 
xv.  Jahrh.,  mit  Wandgemälden  von  Wörndle,  und  das  angebl.  Bade- 
zimmer der  Philippine  Welser.  —Im  I.  Stock,  Nordseite,  sechs  Säle  mit 
Möbeln  und  anderen  Einrichtungsstücken  des  xvi.-xviii.  J.ihrh.  ;  im  V.  S. 
Täfelung  von  1691  aus  Meran,  im  VI.  S.  kirchliche  Gegenstände.  Die  acht 
Säle  der  Südseite  enthalten  Modelle  und  Werke  der  Kleinkunst.  —  Im 
II.  Stock  (N. -Seite)  die  historische  Porträt-Galerie  in  neun  Sälen;  dar- 
unter im  III.  u.  IV.  Saal  Porträte  des  Erzh.  Ferdinand  (f  1595)  in  ver- 
schiedenen Lebensaltern,  das  angebl.  Porträt  der  Philippine  Welser  (1527- 


188  Route  20.  INNSBRUCK.  Umgebung. 

80),  ihrer  Söhne  Andreas  (f  1600  als  Kardinal)  und  Karl  (+  1618)  u.  v.  a. ; 
im  V.  Saal  schöne  Holzdecke  von  1566-70.  Weiter  vier  Säle  mit  Bildern 
ohne  Wert. 

Der  ausgedehnte  Park  (Eingang  beim  Hochschloß  r.),  mit  malerischen 
Wasserfällen,  bietet  schöne  Aussichten. 

20  Min.  ö.  vom  Amras  liegt  Bad  Egerdach  (597m),  mit  erdalkalischen 
Quellen,  in  waldreicher  Umgebung.  Schöne  Aussicht  von  dem  Kirchhiigel 
von  Ampaß  (718m),  15  Min.  weiter  östlich. 


Von  Innsbruck  nach  Igls.  —  Innsbrucker  Mittelgebirgs- 
bahn (Fortsetzung  der  Lokalbahn,  S.  181;  kein  Wagenwechsel)  von  der 
Station  Berg  Isel  im  Sommer  12mal  tägl.  in  26  Min.  für  1  K  20  (Talfahrt 
80 h).  —  Wagen  s.  S.  180. 

Lokalbahn  bis  zur  Station  Berg  Isel  s.  S.  181.  Die  Bahn  über- 
schreitet die  SM,  dann  den  Fürstenweg  (S.  187)  und  führt  durch 
Wald  bergan  in  7  Min.  zur  Stat.  Amras ,  5  Min.  oberhalb  des 
Schlosses  (S.  187).  —  Stat.  Lans-Sistrans,  10  Min.  westl.  von  dem 
Dorf  Lans  (864m;  Gasth.  Traube).  Yom  Bahnhof  gleich  r.  durch 
das  Holzgatter  erreicht  man  in  westl.  Richtung  in  20-25  Min.  die 
nordwestl.  Kuppe  der  *Lanser  Köpfe  (931m) ,  mit  schöner  Aus- 
sicht auf  Innsbruck,  über  das  Inntal,  von  der  Martinswand  bis  zum 
Kaisergebirge,  im  S.  Stubaier  Ferner,  Waldraster  Spitze,  Saile.  ■ — 
HS.  Lanser  See,  bei  dem  moorhaltigen  kleinen  See  d.  N.  (842m). 

8,5km  Igls  (870-884m;  Gasth.:  *Gr.-H.  Iglerhof,  130  Z.  von 
3^50  an,  F.  1.60,  M.  5  K-,  *Hot.  Maximilian;  Hot  Tirolerhof, 
Altwirt,  Z.  von  2  K  an,  beide  gut"),  Kirchdorf,  von  freundlichen 
Tillen  umgeben,  als  Luftkurort  und  Wintersportplatz  besucht. 

Von  Innsbruck  nach  Fulpm^s.  —  Stubaitalbahn  (elektr. 
Schmalspurbahn),  18km  in  65  Min.,  für  3  oder  2  E.  Rückfahrkarten 
(5.60  u.  3.80  ii )  nur  drei  Tage  gültig.  Abfahrt  vom  Bahnhof  Wüten- 
Stubai  (PI.  C  7 5  elektr.  Straßenbahn  vom  Hanptbahnhof  s.  S.  180/81).  Aus- 
sicht links. 

Die  Bahn  zieht  sich  unterhalb  der  Brennerstraße  bergan; 
schöner  Blick  ins  Inntal.  Tunnel.  —  Jenseit  (2,3km)  HS.  Sonnen- 
burgerhof  (680m)  r.  aufwärts,  mit  stets  wechselnden  Blicken  auf 
das  Siiltal,  über  (4.5km)  Natter 's  nach  (6km)  Mutters  (837m),  am 
Fuß  der  Saile  hübsch  gelegen.  —  Tunnel,  dann  Viadukt  über  den 
Mutterer  Graben.  —  Jenseit  (107km)  Kreit  (980m)  überschreitet 
die  Bahn  den  Kreiter  Graben  und  wendet  sich  s.w.  in  das  Stubai- 
tal.  —  16km  Telfes  (987m).  Dann  in  Windungen  scharf  hinab  nach 

18km  Fulpmes  (940m;  Gasth.:  *ET.  Stubai,  am  Bahnhof,  großes 
Haus  ersten  Ranges;  Pfurtscheller ,  Z.  1.20-2  K,  Lutz,  beide  gut), 
Dorf  von  1400  Einw.,  als  Somm erfrische  besucht.  —  5-5V2  St.  s.w. 
der  Hohe  Burgstall  (2613m),  mit  großartiger  Aussicht. 

Von  Fulpmes  Fahrstr.-ße  (Postomnibus  vom  Bahnhof  2mal  tägl.  in 
174  St.)  n.ö.  nach  (4,5km)  Mieders  (98Vm-.  H.P.  Lerchenhof,  Alte  Post,  beide 
gut),  Sommerfrische  (390  Einw.)  in  hübscher  Lage.  Von  hier  auf  die 
Seriesspitze   (2719m)  über  Maria -Waldrast  5-6  St.  m.  F.,   nicht  schwierig. 

Von  Fulpnies  weiter  im  Stubaital  s.  S.  200. 


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189 


21.  Das  Zillertal. 


Von  Jeubach  bis  Mayrhofen,  32km,  Eisenbahn  in  1  St.  40  Min.  für 
3.80,  2.40  K. 

Jenbach  (531m)  s.  S.  178;  Abfahrt  vom  Südbahnhof.  —  Die 
Bahn  überschreitet  den  Inn  und  führt  über  (2km)  Rotholz  nach 
(3km)  Straß,  wo  sie  r.  in  das  Zillertal  einbiegt.  —  10km  Fügen 
(544m  ;  Gasth. :  Post,  Stern,  Aigner),  als  Sommerfrische  besucht.  — 
17km  Kaltenbach  (Gasth.  Post,  Z.  80  h-i  K  20),  hübsch  gelegenes 
Dorf.    Nun  am  Ziller  entlang  über  (20km)  Aschau. 

24km  Zell  am  Ziller  (575m;  Gasth.:  Bräu,  30  Z.  zu  1.20-3 Ky 
Zum  Welschen,  Schneeb erger,  am  r.  Ufer ;  Post  bei  Strasser,  am  1. 
Ufer),  Dorf  mit  750  Einw.  und  Sommerfrische.  Ö.  der  Hainzen- 
berg,  mit  der  Maria -Rast- Kapelle,  und  mauerähnlich  hoch  auf- 
ragend die  Gerloswand  (2166m),  südl.  die  stumpfe  Pyramide  des 
Tristner  (2763m)  und  die  Schneefelder  des  Ingent  (2918m).  — 
MW.  von  der  Post  w.  hinan  nach  (3/4  St.)  Klopf elstaudach  (760m), 
Bauernhof  mit  trefflicher  Aussicht. 

Östl.  von  Zell  öffnet  sich  das  Gerlostal,  dnrch  das  ein  viel  begangener 
Sanmweg  in  den  Pinzgau  führt  (bis  Gerlos  4*/2  St.,  von  Gerlos  über  die 
Platte  nach  Krimml  4,  über  den  Plattenkogel  5  St. ;  Führer  entbehrlich, 
von  Zell  bis  Krimml  11  K)  Von  Zell  s.o.  zum  (V4  St.)  Fuß  des  Eaimenbergs 
und  über  Dorf  Hainzenberg  zum  (IV2  St.)  Ötschen-Whs.  (1081m).  Der  Weg 
tritt  in  den  Wald  und  führt  durch  das  Qerlostal  zum  (28/4  St.)  Dorf  Gerlos 
(1241ni  .  Gasth. :  Alpenrose,  Stöckl).  Weiter  über  den  Krummbach  zum  (1  St.) 
Durlasboden  (1403m)  und  zum  (20  Min.)  Wegweiser  zur  Zittauer  Hütte. 
Das  Gerlostal  wendet  sich  hier  nach  S.  (  Wildgerlostal).  Weiter  zur  (10  Min.) 
Brücke  über  den  Ilollenzer  Bach  (Grenze  von  Tirol  und  Salzburg).  7  Min. 
Wegteilung  (vgl.  unten;  geradeaus  zur  Platte);  der  direkte  Weg  in  den 
Piaz^au  wendet  sich  hier  1.  am  Bach  hinan,  überschreitet  bald  darauf 
das  flache  Joch,  den  (3/4  St.)  Gerlospaß  oder  die  Pinzgauer  Höhe  (1486m), 
und  senkt  sich  ins  Salzachtal  nach  (l/-z  St.)  Ronach  (1380m)  und  (IV2  St.) 
Wald  (S.  170). 

Vorzuziehen  ist  der  Reitweg  über  die  Pinzgauer  Platte  nach  Krimml 
(4  St.,  MW.,  F.  entbehrlich).  Bei  der  (37  Min.  von  Durlasboden)  Weg- 
teilung (vgl.  oben)  am  NW.-Abhang  des  Plattenkogels  hinan,  dann  1.  zu 
(3/4  St.)  WaltVs  Gasth.  auf  der  Mitterplatten-Alp  (1695m),  und  zur  (1/2  St.) 
Leitner-Alp  (l6S8iu);  10  Min.  weiter  die  Füzsttin-Alp  (1641m);  gleich  darauf 
öffnet  sich  der  Blick  ins  Krimmler  Tal  mit  den  Wasserfällen.  Hinab 
durch  Wald  im  Zickzack  nach  (1  St.)  Krimml  (S.  170).  —  Noch  lohnender 
ist  bei  gutem  Wetter  der  1  St.  weitere  Weg  (rote  WM.)  über  den  Platten- 
kogel (2040m),  mit  herrlichem  Blick  über  den  Pinzgau,  Dreiherrnspitze, 
Keichenspitze  etc.  (Führer  entbehrlich). 

Die  Eisenbahn  führt  von  Zell  weiter  über  (29km)  Bühel  nach 

32km  Mayrhofen  (630m;  Gasth.:  Neuhaus,  40  Z.  zu  1.60- 
2.50  ÜT,  gut;  Stern;  Alte  Post),  dem  letzten  Dorf  des  untern  Zillertals, 
in  hübscher  Lage.  Das  Tal  teilt  sich  hier  in  vier  Äste  („Gründe"): 
ö.  Zillergrund,  s.o.  Stillup,  s.w.  Zemmtal,  w.  Tuxertal. 

-Ahornspitze  (2971m),  von  Mayrhofen  6V2-7  St.  (F.  12  K),  nicht 
schwierig  ;  rot  mark.  Weg  über  die  Fellenberg- Alp  zur  (4-4 */2  St.)  Edelhüttt 
(2238m  ;   Wirtsch.).    dann  in  2  St.   zur  Spitze,   mit  großartiger  Aussicht. 

Von  Mayrhofen  über  das  Tuxer  Joch  nach  St.  Jodok, 
IIV2  St.  (Fahrweg  im  Bau).  Auf  dem  0/s  St )  untern  Steg  über  den  Zemm~ 
bach  ins  Tuxertal  nach  (3/4  St.)  Finkenberg  (839m  ;  Neuwirt) 5  2  St.  Vorder- 


190  Route  21.  GINZLING.  Zemmtal. 

Lanersbach  (1256m  ;  Kapellenwirt) ;  i/2  St.  Lanersbach  oder  Vordertux  (1290m  ; 
Stockwirt).  2  St.  Hintertux  (1494m;  Gasth. :  Kirchler,  Z.  1-1.60  K,  im  Hoch- 
sommer oft  überfallt),  mit  indifferenter  Therme.  Von  hier  auf  rot  MW. 
zum  (2x/2  St.)  Tuxer  oder  Schmirner  Joch  (2340m;  Unterkunftshaus  im 
Bau);  hinab  in  das  Schmirner  Tal  nach  (IV2  St.)  Käsern  (lb2Sm),  (3/4  St.) 
Inner- Schmirn  (1449m),  (13/4  St.)  St.  Jodok  (S.  200). 

Das  Zemmtal  ist  sehr  hesuchenswert  (F.  unnötig).  10  Min. 
hinter  Mayrkofen  über  den  Ziller,  10  Min.  weiter  über  den  Stillup- 
hach  (in  der  Stillupklamm  drei  schöne  Wasserfälle);  1  Min.  den 
Fahrweg  1.  zum  (15  Min.)  Hochsteg  (660m),  15m  über  dem  aus 
wilder  Schlucht  hervorstürzenden  Zemmbach.  Dann  am  1.  Ufer 
bergan,  am  (15  Min.)  Whs.  zur  Linde  vorbei  in  die  *Dornauberg- 
klamm,  zn  beiden  Seiten  nchtenbewachsene  Felswände,  unten  der 
brausende  Zemmbach  mit  zahllosen  Fällen,  bis  zum  (3/4  St.)  Karl- 
steg (860m)  ;  hier  aufs  r.  Ufer ;  55  Min.  Gasth.  zum  Schliff  stein ; 
20  Min.  Ginzling  oder  Dornauberg(999m ;  KrölVs  Gasth. ;  Tipotsch's 
Gasth.  Neuginzling,  Z.  1-1.40  K),  an  der  Mündung  des  Floitentals 
hübsch  gelegen. 

Bergpässe.  Von  Ginzling  über  das  Pfitscher  Joch  nach 
Sterzing,  12*/2  St.  F.  hei  gutem  Wetter  entbehrlich,  von  Breitlahner 
bis  St.  Jakob  11,  von  hier  bis  Sterzing  6  K.  Der  Weg  führt  durch  das 
Zemmtal  nach  (1  St.)  Roßhag  (1096m;  Gasth.  Fankhauser)  und  (1  St.)  Neu- 
Breitlahner  (1240m;  Eder's  Gasth.).  S.o.  öffnet  sich  hier  der  besuchens- 
werte  Zemm-  oder  Schwarz ensteingrund :  3-372  St.  bis  zur  Berliner  Bütte 
(2057m;  Wirtsch.)  auf  der  Schwarzenstein-Alp,  in  prächtiger  Lage  (s.  Bae- 
dekers Südbayern  etc.).  —  In  dem  s.w.  Talzweig,  dem  Zamser  Tal,  folgt 
von  Neu-Breitlahner  die  (2T/2  St.)  Dominicushütte  (1684m;  Wirtsch.),  gegen- 
über der  Mündung  des  gletschererfüllten  Schleaeistals  (lohnender  Abstecher 
in  2V2-3  St.  zum  Furtschagelhaus ;  2337m;  Wirtsch.).  Weiter  in  2*/2  St. 
zum  Pfitscher  Joch  (2248m;  Rainer's  Whs.),  mit  trefflicher  Aussicht; 
hinab  über  Stein  nach  (2  St.)  St.  Jakob  in  Pfitsch  (Rainer's  Gasth.);  l3/4  St. 
Wieder  23A  St.  Sterzing  (S.  201). 


22,  Von  Bregenz  nach  Innsbruck.   Arlbergbahn. 

•  Von  Landeck  nach  Mals  und  Spondinig. 

220km.  Staatsbahn,  Schnellzug  in  4V2-5  St.  für  26  K  20,  16.00,  10.20; 
Personenzug  in  8-9  St.  —  Die  "Arlbergbahn,  1880-84  erbaut,  gehört  zu 
den  interessantesten  Gebirgsbahnen  •,  Maximalsteigung  auf  der  Westseite 
(Bludenz-Langcu)  31o/0o,  Ostseite  (Landeck-St.  Anton)  28%o-  Aussicht  von 
Bludenz  bis  Langen  meist  rechts,  von  St.  Anton  bis  Innsbruck  links. 

Bregenz.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  *H.  Montfort  (PI.  a:  B  2), 
55  Z.  zu  3-6,  F.  1.50,..M.  4  K,  *H.  de  LEurope  (PI.  b:  B  2),  Z.  2-4  Z, 
beide  am  Bahnhof;  Österreichischer  Hot  (PL  c:  B  2),  am  Hafens 
Weißes  Kreuz  (PI.  d:  B  3),  Römerstr..  34  Z.  zu  2-4,  F.  1.20  #,  Post 
(PL  e  :  C  2),  am  Hafen,  50  Z.  zu  2-4,  F.  1.20.  M  2.30-4  K,  beide  gut;  Krone 
(PL  f:  B  3);  Bregenzer  Hof  (PL  i :  A  3),  20  Z.  zu  1.40-2Ä";  Heidel- 
berger Faß  (PL  k:  B  3);  Löwe  (PI.  n :  B  2)  u.  a.  —  RestaüR.  :  Sport- 
haus (PL  A  2),  in  den  Seeanlagen;  Zentral  (Pilsner  Bier);  Austria;  Veranda 
am  See.  —  Wein  bei  F.  Kinz,  Kirchstraße  (PL  B  3);  Bier  im  Hirsch,  bei 
Forster  usw.  —  Schwimm-  und  Badeanstalten  an  der  Lindauer  Straße. 

Bregenz  (396m),  das  Brigantium  der  Römer,  Hauptstadt  von 
Vorarlberg,  mit  8500  Einw.,  liegt  reizend  am  Fuß  des  Pfänder,  am 


1:125.000  ? 


Arlbergbahn.  BREGENZ.       K.S.  192.—  22.  R.  191 

O.-Ende  des  Bodensees.  Die  Alt-  oder  Oberstadt  (PI.  0  3) ,  ein 
unregelmäßiges  Viereck  anf  einer  Anhöhe,  die  von  der  nenen 
Stadt  nach  drei  Seiten  hin  umschlossen  wird,  ist  das  altrömische 
Castrum ;  auf  einem  Hügel  südl.  die  stattliche  Pfarrkirche  (PI.  B  4), 
mit  altem  Quaderturm.  Im  Landesmuseum  (PI.  B  2 ;  1  K)  natur- 
geschichtliche Gegenstände,  Gemälde,  Münzen,  röm.  Altertümer 
usw.  Von  den  Seeanlagen  (häufig  Konzert)  herrlicher  Blick  auf  den 
See  und  die  Santisgruppe.  20  Min.  n.  an  der  Lindauer  Straße  die 
Villa  Gravenreuth  (Bregenzer  Klause),  mit  hübscher  Aussicht. 

Vom  *Gebhardsberg  (600m),  3/4  st.  Fahrweg  bei  der  Pfarrkirche  vor- 
über, mit  den  Trümmern  der  alten  Burg  Hohenbregenz,  Kirchlein  und 
Whs.  (Orientierungstafel),  schöne  Aussicht  über  den  Bodensee,  das  Rheintal 
und  die  Appenzeller  und  Glarner  Alpen. 

Ausgedehnter  ist  die  Aussicht  vom  "Pfänder  (1064  m),  ö.  von  Bregenz. 
Der  Fußweg  (2  St. ;  elektr.  Zahnradbahn  wird  gebaut)  führt  über  den  Berg 
Isel  (Schießstand)  und  bei  dem  (1.)  Hof  Weißenreute  vorüber,  dann  r.  (weiße 
WM.)  durch  Wald  bergan,  über  Hintermoos  zum  E.-P.  PJ 'ander ,  5  Min. 
unter  dem  Gipfel.  Der  Fahrweg  ist  etwas  weiter  (2J/2  St.  ;  Zweisp.  hin  und 
zurück  20  K). 

Von  Bregenz  nachBezau,  35krn,  Bregenzerwald -Bahn  in  2  St. 
für  2  K  60  (II.  KL),  1  K  70  (III.  KL).  Die  Bahn  führt  durch  das  Tal  der 
Bregenzer  Ach.  —  21km  Ungenau- Eittisau  (505m);  23km  Egg  (6C0m);  27km 
Andelsbuch  (614m).  —  30km  Schwarzenberg  (635m;  Bahnrest.).  4km  nördl. 
das  gleichnam.  Dorf  (Gasth. :  Hirsch,  Lamm),  Sommerfrischort  am  Fuß 
des  Eochälpele  (1467m;  in  3  St.  leicht  zu  ersteigen;  lohnende  Aussicht).  — 
35km  Bezau  (651m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Post).  Von  hier  Poststraße  (Post 
2mal  tägl.  in  3  St.)  über  (6km)  Meltau  (690m;  Gasth.:  Bär,  mit  Stahlbad)  und 
(12km)  Schnepfau  (753m;  Gasth.:  Krone)  nach  (16km)  Au  (796m;  Gasth.: 
Krone,  Rößle)  und  (20km)  Schoppernau  (840m ;  Gasth. :  Krone).  Nun  Karren- 
weg über  das  (25km)  Schwefelbad  Eop/reben  (1021m),  dann  schärfer  bergan 
zum  (32km)  *Schröcken  (1269m;  Peter 's  Gasth.),  Dörfchen  inmitten  eines 
gewaltigen  Trichters,  umschlossen  von  steilen  Bergen,  die  bis  weit  hinauf 
mit  Wald  und  Matten  bedeckt  sind. 

Vom  Schröcken  nach  Stuben  am  Arlberg,  bl/i  St.,  blau  MW. 
(Führer  unnötig)  über  die  Körber-A.  nach  (272  St.)  Lech  (1438m ;  Gasth. : 
Krone),  am  Fuß  des  Omeshoms  (2258m)  hübsch  gelegen;  von  hier  Fahr- 
straße über  Zürs  und  den  Flexensattel  (1784m)  nach  (23/4  St.)  Stuben 
(S.  193). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Bregenzer  Ach  (1.  der  Gebhardsberg, 
s.  oben)  und  tritt  bei  (4km)  Lauterach  in  das  breite  Rheintal.  — 
9km  Schwarzach  (422m;  Gasth.:  Bregenzer  Wald),  großes  Dorf. 

12km  Dornbirn  (430m;  Gasth.:  Weiß,  am  Bahnhof ,  Z.  1.40- 
2.60,  F.  1  K,  Rhomberg,  beide  gut;  Dornbirner  Hof;  Mohr),  fast 
5km  lange  Stadt  mit  14000  Einw.,  an  der  Dornbirner  Ach.  Den 
s.w.  Horizont  begrenzen  die  Appenzeller  Berge ,  der  Kamor  und 
Hohe  Kasten,  der  schneebedeckte  Säntis,  die  vielgezackten  Cur- 
flrsten  und  der  Alvier. 

1  St.  s.o.  das  Oütle  (519m;  Gasth.),  mit  Baumwollspinnerei  und  57m  h. 
Springbrunnen;  10  Min.  weiter  die  Rappenlochschlucht,  von  der  tosenden 
Ach  durchströmt.  Zurück  über  den  Zanzenberg  (585m),  mit  hübscher  Aus- 
sicht (I1/2  St.  bis  Dornbirn). 

20km  Hohenems  (433m;  Gasth.:  Einfürst),  Markt  mit  5700 
Einw.  und  Schloß  des  Grafen  Waldburg-Zeil.  Darüber  auf  steilem 
Fels  Ruine  Alt-Hohenems.    3/4  st.  n.  Burg  Olopper. 

Baedekers  Österreich.    28.  Aufl.  12 


192   Boute22.  BLUDENZ.  Arlbergbahn. 

Aus  der  Rheinebene  ragt  w.  der  Kummenberg  (668m)  auf.  —  Bei 
(25km)  Oötzis(A2Qm ;  Hot.  Montfort)!.  Ruine  Neu- Mont  fort.—  33km 
Bankweil  (462m ;  Gasth.:  Hecht,  Z.  1-1.40  K;  Zum  Schützen),  an 
der  Mündung  des  Laternser  Tals. 

Lohnend  aber  s-iemlich  mühsam  die  Besteigung  des  *Hohen  Freschen 
(2006m).  5l/2-6  8t.,  F.  10  K,  für  Geübte  entbehrlich  (1  St.  unter  dem  Gipfel 
das  Freschenhaus,  mit  Wirt  seh.);  treffliche  Aussicht  auf  Vorarlberger, 
Appenzeller  und  Glarner  Alpen,  Bodensee  usw. 

37km  Feldkirch  (456m;  Bahnrestaur. ;  Gasth.:  Englischer  Hof 
oder  Post,  Z.  2-6  K,  gut;  Bär,  Z.  2-5  K,  mit  Biergarten;  Vorarl- 
berger Hof,  am  Bahnhof;  Löwe;  Schäfte,  Z.  1.2J-2  K) ,  sauberes 
Städtchen  mit  4800  Einw.,  10  Min.  vom  Bahnhof,  überragt  von  der 
großen  Burg  Schattenburg.    Pfarrkirche  von  1487. 

Aussicht  über  das  Rheintal  vom  Falknis  bis  zum  Bodensee  und  über 
die  lllschlucht  vom  Margaretenkapf  (557m),  l/4  St.  w.  am  1.  Ufer  der  111, 
mit  Parkanlagen  und  Villa  der  Familie  v.  Tschavoll  (jenseit  der  untern 
Illbrücke  r.  hinan ;  Eintritt  außer  Fr.  tägl.  8-11  u.  3-7  Uhr,  frei). 

VonFeldkirchnachBuchs,  19km,  Eisenbahn  in  V2-3A  St.  —  15km 
Schaan  (4km  südl.  Vaduz,  Hauptort  des  Fürstentums  Liechtenstein) ;  vor 
Buchs  über  den  Rhein  (vgl.  Baedekers  Schweiz). 

Die  III  durchbricht  unter-  und  oberhalb  von  Feldkirch  eine 
Barre  von  Kalkfelsen  (untere  und  obere  Illklamm).  Die  Bahn  tritt 
durch  einen  Tunnel  in  die  obere  Klamm  und  überschreitet  die  111 
vor  (41km)  Frastanz  (472m).  Das  Tal  erweitert  sich,  von  hier 
bis  Bludenz  Inner  Walgau  genannt.  —  48km  Nenzing  (508m),  an 
der  Mündung  des  Gampertontals.    Über  die  111. 

59km  Bludenz  (558m;  Gasth.:  Bludenzer  Hof,  Z.  von  2  K  an, 
gut,  Zum  Arlberg,  beide  am  Bahnhof;  Post;  Eisernes  Kreuz),  Städt- 
chen mit  6000  Einw.  in  schöner  Lage,  überragt  von  dem  schlichten 
Schloß  Oaienhofen  (jetzt  Bezirkshauptmannschaft).  S.  die  male- 
rische Schlucht  des  Brandner  Tals. 

Auf  den  'Hohen  Frassen  (l£8Lm)  l-b1/?  St.  (Führer  8JT,  entbehrlich), 
leicht  (V2  St.  unter  dem  Gipfel  die  Frassenhütte  mit  Wirtsch.);  prächtige 
Aussicht. 

Von  Bludenz  zum  Lüner  See  und  auf  die  Scesaplana, 
sehr  lohnend.  Fahrstraße  bis  Brand  (10km;  Stellwagen  vom  Bludenzer 
Hof  in  2  St.;  3 K).  Über  die  111  nach  (20  Min  )  Bürs,  dann  entweder  durch 
die  malerische  B ürserschluchi  (20 h)  direkt  nach  (21/3  St.)  Brand  (1047m; 
Gasth..  Beck,  Z.  1-3  A',  Soesaplana,  Z.  1.80  2  TT,  beide  gut),  einem  hübsch 
gelegenen  Dorf,  oder  über  (l'/4  vSt.)  Biirsrberg  (8.0m)  durch  das  schöne 
Brandner  Tal  nach  (l1/*  St.)  Brand.  Weiter  Fußweg  über  (ll/2  St.)  Alp 
Schatten-  Lagant  zum  *Lünersee  (iy43m) ;  an  der  W. -Seite  (2  St.)  die  Dou- 
glasshütte (Whs.).  Von  der  Douglasshütte  auf  die  'Scesaplana  (29ß9m), 
den  höchsten  Gipfel  der  Rhätikonkette,  3-3V2  St.  (Führer  von  Brand  12  K), 
etwas  mühsam  aber  sehr  lohnend;  großartige  Rundsicht.  —  Näher  (für 
nicht  Schwindelfreie  F.  nötig  i.-t  der  Weg  von  Brand  über  die  (27*2  St.) 
Oberzalimhütte  (I93um)  und  die  (274  St.)  Straßburger  Hütte  (2700m),  beide 
bewirtschaftet,  zum  (1  St.)  Gipfel. 

S.o.  öffnet  sich  oberhalb  Bludenz  das  freundliche  von  der  111  durch- 
strömte Montafoner  Tal.  Elektr.  Bahn  (13km  in  40  Min. ;  1  K  50  oder  &  >  h) 
nach  dem  Hauptort  Schruns  (686m;  Gasth.:  Taube,  Z  1.60-2,  M.  2.50  JT, 
Stern,  beide  gut,  Löwe,  Adler,  Montafon),  einem  hübsch  gelegenen  Dorf, 
als  Sommerfrische  und  Wintersporiplatz  besucht.  Mittelpunkt  lohnender 
Ausflüge:   n.  auf  den  (1V4  St.)  aussichtsreichen  Bartholomäberg  (1085m); 


Arlbergbahn.  ST.  ANTON.  22.  Route.   193 

durch  das  Qauertal  zum  (7-8  St.)  Lünersee  (S.  192);  auf  die  Sulzfluli 
(2824m),  mit  prächtiger  Aussicht,  über  die  Tilisunahütte  (Wirtsch.)  in 
71/2  St.  m.  Führer  (16  K).  usw.  —  Fahrstraße  (Post  2mal  tägl.  in  2V2  St.  für 
2ä"40)  von  Schruns  über  (9km)  St.  Gallenkirch  (833m;  Gasth. :  Rößle, 
Adler)  nach  (15km)  Gaschum  (951m;  Gasth.:  Rößle  oder  Post,  Z.  2-3  K-, 
Krone),  Dorf  mit  680  Ein  w.  5km  weiter  Patenen  (1047m;  Gasth.:  Sonne), 
das  letzte  Dorf  des  Montafon ;  lohnende  und  nicht  beschwerliche  Über- 
gänge von  hier  über  das  Zeinisjoch  (1852m)  in  4-4V2  St.,  oder  die  Bielerhöhe 
(2046m;  diesseits  das  Madiener  haus,  mit  Wirtsch.)  in  7  St.  nach  Galtür 
(1537m;  Hot  Fluchthorn)  im  Paznauntal,  von  wo  Fahrstraße  talabwärts 
über  (9km)  Ischgl  (l377m;  Gasth.:  Post,  Wälschwirt)  und  (19km)  Kappl 
(1258m ;  Gasth.:  Sonne)  nach  (34km)  Pians  (S.  194). 

Die  Arlbergbahn  verläßt  bei  dem  Nonnenkloster  St.  Peter  die  111 
nnd  wendet  sich  1.  ansteigend  in  das  von  der  Alfenz  durchfiossene 
Klostertal.  —  69km  Bratz  (705m).  Viadukte  nnd  Tunnels  folgen 
sich  rasch.  —  81km  Baiaas  (932m;  Gasth.  Paradies);  unten  im  Tal 
das  Dorf  (836m;  Gasth.:  Post).  —  Weiter  meist  hoch  an  der  Berg- 
wand über  die  Radona schluckt  und  zwei  kleinere  Tobel  nach 
(88km)  Danöfen  (1074m);  dann  über  den  Streubach  zur  (93km) 
HS.  Klösterle;  r.  unten  das  Dorf,  an  der  Mündung  des  Nenzigast- 
Tals,  aus  dem  der  Kaltenberg  (2900m)  hervorblickt.  "Weiter  über 
die  Wäldlitobelbrücke,  dann  in  einem  Tunnel  unter  dem  Bergsturz 
von  1892  hindurch  nach  (96km)  Langen  (1217m;  Bahnrestaur. 
$  Gasth.  Post). 

Von  Langen  nach  St.  Anton  über  den  Arlberg,  372-4  St., 
lohnende  aber  schattenlose  Wanderung  auf  der  Arlbergstraße  über  (40  Min.) 
Stuben  (1409m;  Gasth.:  Alte  Post)  in  Windungen  hinan  zur  (IV2  St.) 
Arlberger  Höhe  (1802m;  5  Min.  weiter  das  Hospiz  St.  Christoph):  hinab  über 
(20  Min.)  Kalteneck  (1693m)  nach  (i  St.)  St.  Anton  (s.  unten). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Alfenz  und  tritt  in  den  Arlberg- 
tunnel,  10216m  lang,  bis  zur  Mitte  (1311m)  stark  ansteigend. 
Die  Durchfahrt  dauert  15-20  Min.  Am  Ostportal  1.  ein  Obelisk 
mit  Reliei'porträt  des  Tunnelerbauers  Julius  Lott  (f  1883). 

111km  St.  Anton  (1303m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Post,  am  Bahnhof, 
78  Z.  zu  2-6,  F.  1.50,  M.  &  K;  Schwarzer  Adler,  20  Z.  zu  1.20- 
2  JT),  oberstes  Dorf  im  Rosanna-Tal,  das  oberhalb  St.  Anton  Fer- 
wall-,  unterhalb  Stanzer  Tal  heißt,  als  Sommerfrische  und  Winter- 
sportplatz besucht. 

Weiter  bergab  nach  (119km)  Pettneu  (1196m);  r.  der  Riffler 
(3160m),  mit  steil  abstürzendem  Gletscher.  —  Die  Bahn  tritt  auf 
das  r.  Ufer  der  Rosanna.  122km  HS.  Schnann  (1180m),  am  Ausgang 
der  Schnanner  Klamm.    Zweimal  über  die  Rosanna  nach 

125km  Flirsch  (1122m;  Gasth.:  Post  $  Löwe,  gut),  am  Fuß 
der  Eisenspitze  (2865m)  malerisch  gelegen.  Das  Tal  verengt  sich, 
der     luß  stürzt  mit  starkem  Gefäll  über  Felsen. 

131km  Strengen  (1023m) ;  1.  das  Dorf  (980m ;  Gasth.:  Post). 
Die  Bahn  führt  durch  zwei  Tunnels  und  überschreitet  auf  255m 
1.,  86m  h.  Yiadukt  die  aus  dem  Paznauntal  kommende  Trisanna, 
die  mit  der  Rosanna  die  Sanna  bildet.  —  136km  HS.  Wiesberg 
(960m),  bei  dem  alten  Schloß  d.  N.  Dann  mittels  einer  Reihe  von 
Viadukten  an  der  brüchigen  Majenwand  entlang  nach  Pians. 

12* 


194   R.22.—  K.S.196.      LANDECK.  Arlbergbahn  von 

139km  Stat.  Pians  (910m);  1.  unten  das  Dorf  Plans  (852m  ; 
Gasth.:  Alte  Post,  Z.  1.20-2  5;  gut),  von  wo  die  Straße  ins  Paz- 
nauntal  führt  (S.  193);  darüber  auf  grünem  Mittelgebirge  das 
Dorf  Orins,  am  Fuß  der  mächtigen  Parseierspitze  (3038m).  —  Weiter 
am  r.  Ufer  der  Sanna  (1.  unten  bleibt  Bruggen)  zur  (144km)  HS. 
Landeck- Per  fuchs ;  dann  über  den  Inn  nach 

147km  Landeck  (Bahnrestaur.,  Z.  2  7T40);  der  Markt  (816m; 
Gasth. :  *Post,  90  Z.  zu  3-6,  F.  1.20  JT;  Ooldner  Adler,  30  Z.  zu 
1.60-2.50  K\  Schwarzer  Adler)  liegt  20  Min.  s.w.  sehr  malerisch 
auf  beiden  Ufern  des  Inn,  von  dem  alten  Schloß  Landeck  über- 
ragt. Hübscher  Spaziergang  (2  St.  hin  und  zurück)  über  Perjen 
zur  Lötzer  Klamm  (Wasserfall  in  wilder  Schlucht). 


Von  Landeck  nach  Mals  und  Spondinig  (Meran ,  Stilfser 
Joch),  79km. 

Automohilpost  bis  Trafoi  im  Sommer  2mal  tägl.  in  6  St.  für  c.  29  K.  Mail- 
coach  (11  Plätze)  bis  Mals  im  Sommer  lmal  tägl.  in  83/4  St.  für  13  #60 
(Außensitz  16  K  56),  bis  Spondinig  in  93/4  St.  für  16  K  20  (19  K 14).  Touristen- 
fahrt (18  Plätze)  bis  Mals  2mal  tägl.  in  9y3-10  St.  für  12JT  30;  Post  (Zahl 
der  Fahrgäste  unbeschränkt)  2mal  tägl  in  8l/2-9  St.  für  13  iT  80-,  zwei- 
spännige  Extrapost  für  71  K  72. 

Die  Straße  steigt  s.o.  am  r.  Ufer  des  Inn,  der  hier  mehrere 
Stromschnellen  bildet,  zur  (9,2km)  Pontlatzer  Brücke  (860m).  — 
12km  Prutz  (866m;  Gasth.:  Post  oder  Rose),  Dorf  am  Eingang  des 
Kauner  Tals. 

3/4  St.  westl.  Ladis  (1190m),  mit  Schwefelbad  (Kurhotel)  und  Ruine 
LaudecTc.    V2  St.  höher  Obladis  (1386m),  mit  Sauerbrunnen,  in  schöner  Lage. 

Das  Kauner  Tal  zieht  sich  bis  Kaltenbrunn  in  östl.,  dann  in  südl. 
Richtung  parallel  dem  Pitztal  zum  Ötztaler  Zentralstock  hinan.  Straße 
(für  Fußgänger  der  Saumweg  über  Kauns  und  den  Wallfahrtsort  Kalten- 
brunn vorzuziehen)  am  Faggenbach  entlang  über  (9,5km)  Nufels  (1267m), 
wo  der  eben  erwähnte  Saumweg  einmündet,  bis  (13km)  Feuchten  (1273m  $ 
Gasth.:  Hirsch);  dann  Saumweg  zum  (372-4  St.)  Gepatschhaus  (1928m  ^ 
Wirtsch.),  in  schöner  Lage  angesichts  des  mächtigen  *  Gepatschferners. 
Übergänge  von  hier:  über  das  ölgrubenjoch  (3013m)  nach  Mittelberg  im 
Pitztal  (S.  196)  7-8  St.  (F.  15  K);  über  das  Gepatschjoch  (3243m)  nach  Vent 
(S.  198)  9-10  St.,  schwierig  (2  F.  zu  23  K) ;  über  das  Weißseejoch  (2970m) 
nach  Langläufers,  6-7  St.,  bis  Fratzen  (Führer  12  K)  lohnend  (von  Pratzen 
in  2  St.  nach  Graun,  S.  195). 

16km  Bied  (877m;  Gasth.:  Post),  Dorf  mit  dem  Schloß  Sig- 
mundsried. —  Die  Straße  übersteigt  ein  Schuttvorland  und  führt 
dann  nach  (22km)  Tösens  (931m) ;  10  Min.  weiter  über  den  Inn 
und  am  (5  Min.)  Gasth.  Tschupach  vorbei  nach 

31km  Pfunds  (967m),  aus  zwei  Dörfern  bestehend,  durch  den 
Inn  getrennt,  am  1.  Ufer  an  der  Straße  Stuben  (Gasth. :  Post),  am  r. 
Ufer  Pfunds,  an  der  Mündung  des  Radurschel-Tals. 

Die  Straße  überschreitet  auf  der  (Y2  St.)  Cajetanbrücke  den 
Inn  und  zieht  sich  am  r.  Ufer  allmählich  aufwärts,  zum  Teil  in 
den  Fels  gesprengt,  zum  Teil  auf  gemauerten  Dämmen,  mit  einer 
Reihe  schöner  Blicke  in  das  enge  Inntal,  nach  (37km)  Hoch- 
Finstermünz  (1137m;  *H.-P.  Hochfinster  münz,  Z.  2-5,  F.  1.20, 


Bregenz  nach  Innsbruck.       MALS.  K.  8. 196.  —  22.  R.    195 

M.  4  K),  in  malerischer  Lage.  Tief  unten  Alt- Finstermünz  (995m), 
mit  altem  Turm  und  Innbrücke. 

Die  Straße  wendet  sich  1.  durch  den  Finstermünzpaß  in  das  Tal 
des  Stillen  Bachs,  an  dem  kleinen  Fort  Nauders  vorbei.  Dann  in 
einer  großen  Kehre  hinan  (der  alte  „Gehweg"  kürzt)  nach 

44km  Nauders  (1365m;  Gasth. :  Post,  Löwe,  Roter  Adler),  einem 
großen  Dorf  mit  dem  alten  Schloß  Naudersberg. 

Von  Nauders  führt  westl.  eine  Straße  über  Marlinsbruck  nach  Schuls 
(Post  tägl.  in  372  St.),  s.  Bcedekers  Schweiz. 

Die  Straße  steigt  langsam  am  r.  Ufer  des  Stillen  Bachs  zur 
(50km)  Reschen  -  Scheideck  (1494m),  Wasserscheide  zwischen 
Inn  und  Etsch.  Hier  öffnet  sich,  sobald  man  jenseit  des  Dorfes 
(51km)  Reschen  (1494m;  Gasth.:  Stern)  den  grünen  Reschen-See 
erreicht  hat,  eine  prächtige  *Aussicht  auf  die  Schnee-  und  Eis- 
felder der  Ortlerkette,  die  den  ganzen  Hintergrund  ausfüllen 
(vgl.  S.  212).  —  54km  Graun  (1488m;  Gasth.:  Wenter,  35  Z.  zu 
2-6  K,  gut;  Ortler),  an  der  Mündung  des  Langtauferer  Tals. 

60km  St.  Valentin  auf  der  Haide  (1470m;  Gasth. :  Post),  zwi- 
schen Mitter-  und  Haidersee.  Der  einförmige  Talboden  bis  Burgeis 
heißt  die  Maiser  Haide.  R.  Burgeis  (1215m),  Dorf  mit  dem  alten 
Schloß  Fürstenburg ;  auf  einem  Bergvorsprung  die  Benediktiner- 
abtei Marienberg. 

69km Mals (1045m;  Gasth. :  Post  oder  Adler,  35  Z.  zu  1.50-4  K; 
Bär),  Marktflecken  im  Obern  Vinschgau,  Ausgangspunkt  der  Bahn 
nach  Meran  (Bahnhof  1km  unterhalb  des  Orts). 

Wer  zwei  Tage  sehr  lohnend  verwenden  will,  wandere  von  Mals  über 
(10km)  Taufers  und  (13km)  Münster  nach  dem  (17km)  Schweiz.  Dorf  St. 
Maria  (1388m;  Gasth.:  Schweizerhof,  Stelvio,  Weißes  Kreuz),  weiter  über 
den  ümbvailpaß  (S.  213)  nach  (30km)  S.  Maria  am  Stelvio,  folgenden 
Tags  über  das  Stüfser  Joch  in  das  Etschtal  zurück  (3.  S.  213). 

Die  Yinschgau-Bahn  führt  an  demalten  Städtchen  Glurns 
vorbei  nach  (5km)  Schluderns  (919m;  Gasth.:  Schweizerhof),  mit 
der  Churburg  des  Grafen  Trapp.    R.  Ruine  Lichtenberg. 

10km  Spondinig-Prad  (885m;  Posthotel  Hirsch),  wo  die  Stilfser 
Straße  (S.  212)  s.w.  abzweigt.  Weiter  nach  Meran  und  Bozen  s.  R.  25. 


Die  Bahn  von  Landeck  nach  Innsbruck  bleibt  auf  dem 
r,  Ufer  des  Inn.  L.  an  der  Felswand  Ruine  Schroffenstein.  150km 
Zams,  mit  großem  Kloster  der  barmherzigen  Schwestern.  Weiter 
an  der  Ruine  Kronburg  vorbei  über  (158km)  Schönwies  (736m)  nach 

166km  Stat.  Imst  (716m;  Bahnrest, .).  3/4  St.  n.  (Omn.  60  h) 
das  gleichn. Städtchen (825m ;  Gasth.:  Post,  Z.  1.20-3.60  JT,  Sonne, 
beide  gut;  Eggerbräu),  an  der  W. -Seite  des  Ourgler  Tals  freund- 
lich gelegen ;  ö.  der  Tschirgant  (2372m). 

N.ö.  führt  von  Imst  eine  Fahrstraße  (Post  2mal  tägl.  in  2  St.)  durch 
das  schattenlose  Ourgler  Tal  über  Tar'renz  nach  (15km)  Nassereit  (836m; 
Gasth.  :  Post,  54  Z.  von  1  #60  an,  gut),  wo  r.  die  Straße  von  (21km)  Telfs 
(S.  196)  über  Obsteig  mündet.  —  Von  Nassereit  nach  Reutte  über  den 


196    Route  22.  ZIRL.  Arlbergbahn. 

Fernpaß,  einen  der  schönsten  Übergänge  von  Tirol  nach  Bayern  (40km; 
Post  lmal  tägl.  in  ö3^  St.).  Die  Straße  überschreitet  den  Abfluß  des  dankel- 
grünen Fernstein- Sees,  an  dem  die  Trümmer  der  Sigmundsburg;  5km  das 
Gasth.  Fernstein  (lUÖ7m;  1910  abgebrannt),  unterhalb  des  malerischen 
Schlosses  Fernstein;  an  der  westl.  Talseite  hinauf  zum  (10km)  Fernpaß 
(1210m;  Gasth.)\  hinab  am  Blind-  und  Weißensee  vorüber,  mit  prächtigen 
Blicken  auf  das  Wettersteingebirge,  nach  (19km)  Lermoos  (993m-,  Gasth.: 
Drei  Mohren,  Z.  2-6  K,  Post,  beide  gut),  in  weitem  Talkessel  schön  gelegen, 
Knotenpunkt  der  Straße  über  Griesen  nach  Partenkirchen  (vgl.  Baedekers 
Südbayern).  Weiter  über  (32km)  Heiterwang  nach  (40km)  Eeutte  (850m; 
Gasth.:  Hirsch,  35  Z.  zu  1.50-3  JT,  gut;  Post;  Krone),  einem  großen  Markt- 
Hecken  am  Lech;  1  St.  östl.  die  *Stuibenfälle.  —  Von  Reutte  ins  obere Lechtal, 
nach  Hohenschwangau,  Füssen  usw.  s.  Baedekers  Südbayern. 

Das  Pitztal,  in  seinem  untern  Teil  ein  enges,  Schluchten  reiches  Tal 
mit  zahlreichen  Wasserfällen,  verdient  wegen  des  großartigen  Talschlusses 
einen  Besuch  (Post  bis  Mittelberg).  Fahrweg  vom  Bahnhof  Imst  s.o.  hinan 
nach  (7*2  St.)  Arzl  (883m),  am  Fuß  des  Burgstalls  (1054m)  schön  gelegen; 
weiter  über  (IV2  St.)  Wenns  (979m;  Gasth.:  Roter  Ochse  bei  Gabi,  Z. 
1-2.40  Ki  Post,  Adler)  und  das  (1  St.)  Whs.  auf  der  Schön  nach  (3  St.)  St.  Leon- 
hard  (1397m;  Gasth. :  Sonne)  und  #1/4  St.)  Planggeros  (1616m ;  Frz.  Kirsch- 
ner s  Gasth.),  dem  letzten  Dorf.  1  St.  aufwärts  der  Weiler  Mittelberg 
(1734m;  Kirschner^s  Gasth.),  in  schöner  Lage  angesichts  des  prächtigen 
*  Mittelberg-Ferners,  der  sich  40  Min.  aufwärts  in  großartigem  Absturz  bis 
auf  die  Talsohle  herabsenkt.  2V2-3  St.  s.w.  im  Taschachtal  der  gleichfalls 
großartige  Taschach-Ferner,  mit  dem  Taschachhaus  (2435m;  Wirtsch.).  — 
Übergänge  von  Mittelberg :  nach  Sölden  (S.  198)  über  das  Pitztaler  Jöchl 
(2995m)  7  St.;  F.  14 TT.  Lohnender  ist  der  Übergang  nach  Vent  (S.  198) 
über  das  *  Taufkar -j 'och  (3209m):  8-9  St.,  F.  17  K;  an  den  Kaar lesköpfen, 
3  St.  von  Mittelberg  (F.  5  K),  die  Braunschweiger  Hütte  (2759m ;  Sommer- 
Wirtschaft),  mit  herrlichem  Blick  über  das  Firnmeer  bis  zur  Wildspitze. 
—  Über  das  Ölgrubenjoch  zum  Gepatschhaus,  ll/v  St.,  nicht  schwierig 
(F.  15  K):  3  St.  das  Taschachhaus  (s.  oben);  dann  über  den  Sechseg erten- 
ferner  zum  (272  St.)  Ölgrubenjoch  (3013m),  von  wo  die  Hintere  Ölgrubenspitze 
(3265m),  mit  sehr  lohnender  Aussicht,  von  Geübten  in  1  St.  zu  ersteigen  ist; 
hinab  zum  (2  St.)  Gepatschhaus  (S.  194).     Näheres  in  Baedekers  Südbayern. 

Die  Bahn  überschreitet  den  Pitzbach ;  1.  auf  der  Höhe  Karres, 
mit  schlankem  Kirchturm.  Weiter  längs  der  jähen  Abstürze  des 
r.  Innnfers  auf  Dämmen  nach  (171km)  Roppen  (706m;  Gasth.: 
Klocker);  dann  auf  20m  h.  Brücke  über  die  Otztaler  Ache  (schöner 
Blick  r.  ins  Ötztal  mit  dem  Acherkogel,  1.  auf  die  Weiße  Wand) 
nach  (175km)  Ötztal  (692m;  Otztaler  Hof,  am  Bahnhof,  Z.  1.60- 
3.50  K),  Station  für  das  Ötztal  (S.  197). 

Jenseit  (177km)  Haiming  r.  Schloß  Petersberg.  —  186km 
Stams;  10  Min.  s.  das  hübsch  gelegene  Dorf  mit  Zisterzienserstift. 

194km  Telfs  (623m;  Gasth.:  Seiser,  am  Bahnhof,  Z.  1.20-1.50  K; 
Post,  Löwe,  Schöpfer,  im  Ort),  ansehnlicher  Markt  (2800  Einw.), 
y4  St.  n.  der  Bahn.  Yon  Telfs  führt  eine  schöne  Straße  über  Ober- 
mieming  (876m;  Gasth.:  Speckbacher)  und  Obsteig  nach  (21km) 
Nassereit  (S.  195). 

200km  Zirl  (596m;  Gasth.  zur  Martinswand,  am  Bahnhof); 
20  Min.  n.  am  1.  Innufer  das  Dorf  (622m;  Gasth.:  Post,  Löwe), 
von  der  Ruine  Fragenstein  überragt.  Yom  (^  St.  vom  Bahnhof) 
Kalvarienberg  schöne  Aussicht. 

Unterhalb  Zirl  steigt  senkrecht  die  Martins  wand  (1113m)  auf,  be- 
kannt durch  das  Jagdabenteuer  Kaiser  Maximilians  im  J.  1493.    Hoch  oben 


( 


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Otztal. 


UMHAUSEN.  23.  Route.   197 


die  Felshöhle,  wo  sich  der  Kaiser  angeblich  in  Lebensgefahr  befand  (jetzt 
auf  sicherm  Pfad  zugänglich,  vom  Bahnhof  iy4  St.). 

Von  Zirl  nach  Mittenwald,  27km,  Post  (Bahn  im  Bau)  tägl. 
in  43/4  St.  über  Seefeld  (1180m;  Gasth. :  Post)  und  Scharnitz  (964m;  Gasth. : 
Adler).     Vgl.  Bocdekers  Südbayern. 

Die  Bahn  (1.  die  Martinswand,  S.  196)  führt  über  die  Melach 
nach  (210km)  Keniaten  (593m),  an  der  Mündung  des  Sellraintals  ; 
weiter  über  (214km)  Völs  (584m),  zwischen  Obstbäumen  freundlich 
gelegen,  nach  (220km)  Innsbruck  (S.  180). 


23.    Das  Otztal. 

Von  Stat.  Otztal  Post  im  Sommer  3mal  täglich  bis  Sölden  (39km)  in 
6-8  St.,  für  6  K.  Wagen:  Einsp.  von  Stat.  Otztal  bis  Ötz  41  60, 
Zweisp.  8JT20;  bis  Umhausen  10^60  u.  18.20,  Längenfeld  15.80  u.  27.60, 
Sölden  22.40  u.  42.80  TT;  10%  Trkg.  —  Entfernungen:  von  Stat.  Otztal 
bis  Ötz  IV2  St.,  Umhausen  2,  Längenfeld  2V2,  Sölden  374,  Zwieselstein  1  St.  -, 
von  Zwieselstein  nach  Vent  3J/2  St.;  von  Vent  über  das  Niederjoch  nach 
Unser-Frau  7,  über  das  Hochjoch  8V2  St. ;  von  Unser-Frau  nach  Naturns  4  St. 

Stat.  Otztal  (692m)  s.  S.  196.  Die  Straße  steigt  in  Windungen, 
senkt  sich  zur  Ötztaler  Acht  und  führt  über  (3km)  Ebene,  an  der 
Mündung  des  Stuibenbachs,  der  hier  aus  der  Auerklamm  hervorbricht, 
nach  (6,5km)  Ötz  (820m ;  *Hot.  Kafil,  90  Z.  zu  1.60-3.50,  M.  2.60  K), 
als  Sommerfrische  besucht,  am  Fuß  des  Acherkogels  (3010m). 

Hinter  Ötz  bei  (8,5  km)  Eabichen  (844m)  über  die  Ache,  in 
Windungen  am  Gsteig  hinan ;  gegenüber  am  r.  Ufer  die  gewaltige 
Acherwand.  —  11km  Tumpen  (936m;  Gasth.  zum  Acherkogel,  Z. 
1-1.50  Är).  Weiter  am  1.  Ufer,  an  der  schroffen  Engelsw and  vor- 
über nach  (15km)  Umhausen  (1036m;  Gasth.:  Krone,  52  Z.  zu 
1.40-2  K),  Dorf  in  hübscher  Lage. 

Zum  (3/4  St.)  *Stuibenfall  (F.  1  K  50,  unnötig)  :  vor  der  Kirche  am 
r.  Ufer  des  Horlachbachs  hinan;  nach  lfa  St.  auf  das  1.  Ufer  und  durch 
Lärchenwald  */<  St.  bergan ,  bis  man  dem  prächtigen  Fall  gegenüber 
steht ,  der  unter  einer  natürlichen  Felsenbrücke  hindurch  in  zwei  ge- 
waltigen Sätzen  140m  hoch  hinabstürzt.  —  Wer  nach  Längenfeld  will, 
geht  bei  der  Brücke  unterhalb  des  Falls  an  dem  Wassergraben  1.  hinab 
(blau-weiße  WM.)  zu  dem  an  der  Ache  hinführenden  Fahrweg. 

Nun  in  die  3/4  St.  lange  Talenge  Maurach,  eine  alte  Moräne 
mit  wüsten  Geröll-  und  Lehmwänden,  in  der  man  die  Ache  zwei- 
mal überschreitet.  Nach  kurzer  Steigung  in  spärlichem  Nadelgehölz 
tritt  die  Straße  in  eine  grüne  Talfläche,  in  der  die  Weiler  Au 
(1152m  ;  Gasth. :  Lamm)  und  Dorf  liegen.  S.w.  der  Hauerkogel, 
weiter  zurück  Hallkogel,  Perlerkogel,  1.  Gamskogel. 

24km  Längenfeld  (ll?9m;  Gasth.:  *H.-P.  zum  Hirschen,  Z. 
1.20-3,  M.  2  K  50;  Stern),  an  der  Mündung  des  Sulztals,  aus  dem 
der  Fischbach  hervorströmt  (5  Min.  vom  Hirschen  das  Kurbad 
Längenfeld,  mit  Schwefelquelle).  —  Bei  (28,5km)  Hüben  (1182m) 
erscheint  r.  die  Hohe  Geige  (3395m).  Das  Tal  verengt  sich.  — 
Beim  (33,5km)  Gasth.  Aschbach  (1253m)  auf  das  1.  Ufer,  im  Wald 
bergan ;  dann  eben  fort.    Zwei  Tunnels. 


198   R.23.  —  K.S.196.     ZWIESELSTEIN.  Ötztal. 

39km  Sölden  (1333m;  Gasth.:  Grüner  zum  Alpenverein,  bei 
der  Kirche,  Z.  1.20-2.40,  M.2.20J5T,  gut;  Oberwirt  Rimml;  Unter- 
wirt  Gstrein),  schön  gelegenes  Dorf  und  Sommerfrische. 

Lohnend,  aber  etwas  mühsam  die  Besteigung  des  Brunnenkogels 
(2900m),  4-4V2St.,  rote  WM.  (F.  8  £",  ratsam);  durch  Wald  steil  aufwärts 
zum  (1V2-2  St.)  Whs.  Falkner  (1974m),  dann  über  Viehtriften,  Geröll  und 
Fels  zur  (2  St.)  Erzherzog- Eugen-Hütte  (2743m;  Wirtsch.)  und  zum  (3/4  St.) 
Gipfel.  —  Ins  Stubaital  über  das  Bildstöckl -Joch  s.  S.  200.  —  Ins 
Pitztal  über  das  Püztaler  Jöchl  s.  S.  196. 

Hinter  Sölden  über  die  Ache  und  den  Windachbach,  dann  längs 
der  Bergwand  durch  die  Kühtreien,  eine  wilde  Schlucht,  in  der 
unten  zwischen  mächtigen  Felsblöcken  die  Ache  braust. 

1  St.  Zwieselstein  (1472m;  Gasth.:  Traube),  Knotenpunkt  der 
beiden  Täler,  in  die  sich  das  Ötztal  verzweigt  („zwieselt") :  1.  das 
Gurgler  Tal  (S.  199),  r.  das  Venter  Tal. 

Um  ins  Yenter  Tal  zu  gelangen,  wendet  man  sich  vor  den 
ersten  Häusern  von  Zwieselstein  beim  Handweiser  r.  über  die 
Ache  und  folgt  am  Abhang  entlang  dem  guten  Saumpfade  auf  dem 
1.  Ufer  der  Venter  Ache  bis  (l1^  St.)  Kurzlehn  oder  Heiligkreuz 
(1712m;  Gasth.  im  Widum);  oberhalb  über  die  zweite  Brücke  auf 
das  r.,  dann  bald  wieder  auf  das  1.  Ufer  nach  (2  St.)  Vent  (1893m ; 
Hot.  Vent,  66  Z.  zu  1-2.50  K;  Gasth.  zum  Kurat),  einem  Dorf  am 
Fuß  der  Talleitspitze  (3407m),  die  das  Tal  teilt.  Durch  den  w. 
Arm,  das  Bofental,  führt  der  Weg  zum  Hochjoch,  durch  den  ö., 
das  Niedertal,  der  zum  Niederjoch. 

Bergtouren  von  Vent :  * Kreuzspitze  (3455m),  5x/2  St.,  lohnend  und  bei 
wenig  Schnee  nicht  schwierig  (F.  12 K),  vom  Niederjochwege  bei  der  (23/4  St.) 
Sammoarhütte  (s.  unten)  r.  hinan ;  prächtige  Rundsicht.  —  *Similaun  (3607m), 
von  der  Sammoarhütte  4-4V2  St.,  für  Geübte  nicht  schwierig  (F.  12  K).  — 
Wildspitze  (3774m),  höchster  Gipfel  der  Ötztaler  Alpen,  6-7  St.  (F.  von 
der  Breslauer  Hütte  12  K),  für  Geübte  nicht  sehr  schwierig;  der  Weg 
führt  über  die  (2V2-3  St.)  schön  gelegene  Breslauer  Hütte  (2848m-,  Wirtsch.). 
—  Weißkugel  (3746m),  vom  Hochi och  -Hospiz  (S.  199)  5V2-6  St.  (F.18K), 
schwierig;  Aussicht  großartig.  —  Übergänge  :  über  das* Taufkar y och  (3209m) 
nach  Mittelberg,  im  Pitztal  (S.  196)  9  St.  (F.  17  #),  beschwerlich,  aber  sehr 
lohnend.  —  Über  das  *Ramoljoch  nach  Gurgl  7-8  St.  (F.  12  K),  nicht 
schwierig,  s.  S.  199.    Ausführliches  s.  in  Baedekers  Südbayern. 

Der  Weg  von  Yent  über  das  N  i  e  d  e  r  j  0  c  h  (7  St.  bis  Unser- 
Frau,  mit  F.,  13  K)  überschreitet  die  Niedertaler  Ache  und  steigt 
zur  (13/4  St.)  Schäfer-  oder  Klotzhütte  (2246m),  dann  steiler  ober- 
halb der  Zunge  des  Marzellferners  zur  (1  St.)  Sammoarhütte  (2525m ; 
Wirtsch.),  in  herrlicher  Lage  dem  Schalfferner  gegenüber.  Von 
hier  über  den  Nieder j  och  ferner  in  2  St.  zum  Niederjoch  (3017m), 
zwischen  Finailspitze  und  Similaun  (s.  oben).  Jenseit  der  Paßhöhe 
die  Similaunhütte  (Whs.),  mit  Aussicht  auf  die  Schnals er  Berge 
und  die  Ortlerkette.  Steil  hinab  zum  Tisenhof  (1814m)  und  nach 
(3  St.)  Unser-Frau  (S.  199). 

Von  Vent  nach  Unser-Frau  über  das  Hoc hj och  (8V2  St.  bis 
Unser-Frau,  F.  bis  Kurzras  13;  Pferd  bis  zum  Hochjoch-Hospiz 
12  K).  Von  Vent  nach  den  ( y2  St.)  Rofenhöfen  (2014m)  über  Matten. 


Ötztal.  NEU-RATTEIS.     K.S.196.  —  23.R.   199 

8  Min.  über  die  Acne;  15  Min.  1.  hübscher  Fall  des  Eisfernerbachs; 
^2  St.  die  alte  Moräne  des  Groß  -Vernagt ferner s ,  die  man  anf 
dem  Fnßpfad  r.  in  20  Min.  überschreitet.  Dann  noch  1  St.  Steigens 
znm  Hochjoch-Hospiz  (2441m ;  Whs.,  54  Betten  zu  3  K),  unweit  des 
steil  abstürzenden  Hochjochferners ;  r.  Hintereis-  und  Kesselwand- 
ferner, mit  großen  Moränen.  Vom  Hospiz  25  Min.  über  die  Moräne, 
dann  über  den  gut  gangbaren  Hochjoch-Ferner  zum  (I1/2  St.)  Hoch- 
joch (2885m);  Rückblick  auf  das  Rofental,  Wildspitze,  s.w.  das 
Schnalser  Tal  mit  der  Salurnspitze ;  n.ö.  Stubaier  Ferner. 

Nach  1/4  St.  verläßt  man  den  Gletscher ;  nun  wieder  Saumweg 
an  Felsen  hinab  zum  (4/4  St.)  Whs.  zur  Schönen  Aussicht  (2728m), 
dann  auf  steinigem  Pfad  nach  (I1/2  St.)  Kurzras  (2009m;  Gasth.), 
der  obersten  Häusergruppe  im  Schnalser  Tal.  Von  hier  Karrenweg 
bergab  am  Schnalser  Bach  durch  Wiesen  und  Lärchenwald  nach 
(1 1/2  St.)  Ober -Vernagt  (1624m;  Gasth.  Edelweiß),  wo  der  Weg 
vom  Niederjoch  einmündet  (S.  198),  und  (*/2  St.)  Unser -Frau 
(1449m;  Gasth.:  Adler,  Kreuz).  Das  Tal  verengt  sich;  der  Weg 
tritt  nach  1  St.  auf  das  r.  Ufer  des  Bachs  und  führt  hinauf  nach 
(10  Min.)  Karthaus  (1323m;  Gasth.  Rose),  ehem.  Kloster.  Nun 
hinab  nach  (1  St.)  Neu-Batteis  (941m;  Gasth.  Neuratteis),  wo  die 
Fahrstraße  beginnt  (Stellwagen  nach  Schnalstal  in  3/4  St.,  1  IT 80; 
Einsp.  6  K).  Sie  tritt  unterhalb  (20  Min.)  Alt -Ratteis  (837m; 
Whs.)  auf  das  1.  Ufer  und  führt  durch  die  wilde  malerische  Schlucht 
in  1^4  St.  hinaus  in  den  Yinschgau,  zui  (IV4  St.)  Station  Schnalstal 
(S.  211).  Yod  hier  nach  (25km)  Meran  (S.  207)  Eisenbahn  in  i/2  St. 

Die  östl.  Abzweigung  des  Ötztals  bei  Zwieselstein  (S.  198)  ist 
das  GurglerTal.  In  diesem  aufwärts  gelangt  man  in  3  St.,  am 
Eingang  des  Timmler  Tals  (1  St.  von  Zwieselstein)  vorbei,  nach 
Ober-Gurgl  (1927m;  M.  Scheiber 's  Gasth.),  dem  höchstgelegenen 
Kirchdorf  Tirols,  in  großartiger  Umgebung. 

Von  Ober-Gurgl  nach  Vent  über  das  Rainoljoch,  7-772  St., 
sehr  lohnend  und  nicht  schwierig  (F.  12  K).  Saumpfad  bis  zum  (372  St.) 
Ramolhaus  auf  dem  Kreuzköpß  (3002m;  Whs.),  dann  über  den  kleinen  Ramol- 
ferner  zum  (3/4  St.)  *Ranioljoch  (3194m),  zwischen  Ramol-  und  Spiegelkogel, 
mit  prächtiger  Aussicht  auf  die  Ötztaler  Ferner.    Hinab  nach  Vent  3  St. 

Ins  Passeier  (und  nach  Meran)  führt  aus  dem  Gurgler  Tal  ein  im 
ganzen  wenig  lohnender  Pfad  über  das  Timmeljoch  (S.  211);  10  St.  von 
Zwieselstein  bis  St.  Leonhard  (S.  211).  Vorzuziehen  ist  der  Übergang  über 
das  Apere  Verwalljoch  und  die  Essener  Hütte  (S.  211 ;  F.  ratsam),  12  St.  von 
Ober-Gurgl  bis  St.  Leonhard. 


24.   Von  Innsbruck  mit  der  Brennerbahn  über 
Franzensfeste  nach  Bozen. 

134km.  Südbahn.  Luxuszug  in  3V4  St.  für  19  K;  Schnellzug  in  3V2  St. 
für  K  15.30,  11.50,  7.50;  Personenzug  in  672  St.  für  K  11.80,  8.80,  5.80. 
Aussicht  bis  zur  Brennerhöhe  rechts,  nachher  links. 

Der  Brennersattel  (1370m)  ist  der  niedrigste  Übergang  über  die  Haupt- 
kette der  Alpen,  schon  von  den  Römern  benutzt,  von  allen  Alpenstraßen 


200  R.24.  —  K.S.189.     STÜBAITAL.  Brennerbahn  von 

zuerst  (1772)  fahrbar  gemacht.  Die  Brennerbahn  wurde  1863-67  erbaut 
(bis  Bozen  21  Tunnels,  60  größere  und  viele  kleinere  Brücken).  Größte 
Steigung  von  Innsbruck  bis  zur  Paßhöhe  1 :  40,  vom  Brenner  bis  Sterzing 
1 :  44.  —  Für  einen  flüchtigen  Blick  genügt  es,  bis  Stat.  Oossensaß  zu  fahren 
(Hochwieden  besteigen),  abends  zurück. 

Innsbruck  (574m)  s.  S.  180.  Die  Bahn  führt  an  (r.)  der  Abtei 
Wüten  vorbei  in  einem  Tunnel  unter  dem  Berg  Isel  hindurch, 
dann  durch  einen  zweiten  Tunnel  und  über  die  Sill.  Weiter  hoch 
über  dem  Fluß  durch  das  Wipptal;  am  1.  Ufer  die  Brennerstraße. 
Fünf  Tunnels  (zwischen  dem  zweiten  und  dritten  die  HS.  unter- 
berg),  dann  (10km)  Patsch  (783m ;  Restaur.  am  Bahnhof). 

Das  *Stubaital  zieht  sich  s.  von  Innsbruck  zur  Ötztaler  Zentralgruppe 
hinan.  Stubaitalbahn  von  Innsbruck  nach  Fulproes  s.  S.  188.  Weiter 
Fahrstraße  nach  (6  5km)  Neustift  (993m  ;  Gasth. :  Salzburger,  Z.  1-2  K\  Hofer). 
Bei  (25  Min.)  Milders  scheidet  sich  das  Tal  in  r.  Oberberg,  1.  Unterberg. 
In  den  Oberberg  lohnender  Ausflug  von  Milders  zur  (4-472  St.)  Franz-Senn- 
Hütte  (2173m),  3/4  St.  vom  Ende  des  großen  Alp  einer  Ferners  schön  gelegen. 
—  Von  Neustift  südl.  über  das  Pinniser  Joch  (2369m)  nach  Gschnitz,  67*2  St. 
(F.  13/i),  nicht  schwierig;  auf  der  Paßböhe  die  Innsbrucker  Hütte  (Wirtsch.), 
von  wo  der  aussichtsreiche  Habicht  (3280m)  für  Geübte  mit  F.  (14  K)  in 
3-3l/2  St.  zu  besteigen  ist.  —  In  dem  Haupttal,  dem  Unterberg,  liegt  23A  St. 
oberhalb  Milders  der  Weiler  Ranalt  (1260m ;  Gasth.)*,  von  hier  zur  Nürnberger 
Hütte  (2297m)  3-3x/4  St.  (Bergtouren  u.  Pässe  s.  Baedekers  Südbayern).  Von 
Ranalt  über  die  (2  St.)  Mutterberger  Alpe  (1728m ;  Unterkunft)  zu  den 
(i3/4  St.)  Dresdner  Hütten  in  der  Obern  Fernau  (2308m;  Wirtsch.)  und  über 
das  (3  St.)  -Büdstöckl-Joch  (3138m)  nach  (4  St.)  Sölden  (S.  198),  sehr  lohnend 
(F.  von  Neustift  22  K)  \  von  der  Jochhöhe  prächtige  Aussicht  auf  Stubaier 
und  Ötztaler  Alpen. 

Drei  Tunnels.  Vor  Matrei  durch  den  Matreier  Schloßberg  und 
über  die  Sill.  —  20km  Matrei  (992m;  Gasth.:  Krone,  Lamm), 
schön  gelegener  Markt  mit  dem  fürstl.  Auersperg'schen  Schloß 
Trautson.  —  Weiter  am  1.  Ufer  der  Sill  und  über  diese  nach 
(25km)  Steinach  (1050m;  Gasth.:  Steinbock,  60  Z.  zu  1.40-3  K, 
Steinacher  Hof,  beide  gut ;  Post ;  Wilder  Mann),  an  der  Mündung 
des  Gschnitztals,  als  Sommerfrische  besucht. 

Die  Bahn  steigt  allmählich  am  Fuß  der  östl.  Berglehne  und 
biegt  dann  bei  dem  Dorfe  Staff 'lach  ( 1100m)  1.  in  das  Schmirner  Tal 
ein.  —  30km  HS.  St.  Jodok  (S.  190);  r.  das  Dorf  (1153m;  Gasth.: 
Geraer  Hof,  Post),  an  der  Mündung  des  Valser  Tals.  Die  Bahn 
überschreitet  den  Schmirner  Bach,  durchdringt  den  Scheiderücken 
zwischen  Schmirn  und  Vals  mittels  eines  halbkreisförmigen  Tunnels 
und  überschreitet  den  Valser  Bach.  Nun  an  der  südl.  Talwand  an- 
steigend (r.  60m  tiefer  die  eben  zurückgelegte  Bahnstrecke),  dann 
mittels  eines  gekrümmten  Tunnels  wieder  in  das  Silltal,  hoch  über 
dem  Fluß.  —  35km  Gries  (1254m);  unten  das  Dorf  (1162m ;  Gasth. : 
Grieser  Hof,  Weiße  Rose),  an  der  Mündung  des  Obernbergtals. 

Weiter  in  großer  Kehre  hoch  über  dem  Silltal,  am  Brenner-See 
(1309m)  vorbei,  über  den  Yennabach,  dann  zum  letztenmal  über 
die  Sill  zur  (40km)  Stat.  Brenner  (1370m;  Bahnrest.),  auf  der 
Wasserscheid  e  zwischen  dem  Schwarzen  und  Adriatischen  Meer; 
daneben  Büstendenkmal  des  Erbauers  der  Brennerbahn  K.  von 


Innsbruck  nach  Bozen.       GOSSENSASS.     K.  S.  189.  -  24.  JB.   201 

Etzel  (f  1865).  Gegenüber  an  der  Brennerstraße  das  *H.-P.  Post, 
Sommerfrische  (Z.  2-3.50,  F.  1,  M.  3.60  K). 

Rechts  kommt  in  kleinen  Fällen  der  Eisdk  herab.  —  44km 
Brennerbad  (1326m;  *Gr.-Hot.  Brennerbad  $  Sterzingerhof ,  Z. 
3-11,  F.  1.50,  M.  5  K-,  Oeizkoflerhaus  $  Bürgerhaus,  einfacher, 
Bett  1-3  K),  mit  indifferenter  Therme.  —  Weiter  in  scharfer 
Senkung  durch  zwei  Tunnels  bis  (49km)  Schelleberg  (1241m).  Die 
Bahn  wendet  sich  w.  in  das  Pflerschtal,  senkt  sich  an  der  n.  Berg- 
lehne und  wendet  sich  dann  in  dem  Aster-Kehrtunnel  zurück  (r. 
Blick  auf  die  Gletscher  des  Pflerschtals). 

58km  Gossensaß.  -  Gasth.:  *H.-P.  Gröbner,  128  Z.  zu  3-4.50, 
F.  1.50,  M.  4JT;  *Wielandhof,  60  Z.  zu  2-6,  F.1.50,  M.  4  JT;  *H.  Auken- 
thaler,  40  Z.  zu  2-3,  F.  1,  M.  3  K-,  Lamm,  Z.  1-2  K ;  Rose.  —  Kurtaxe 
in  der  Saison  2  K  wöchentlich. 

Gossensaß  (1100m),  reizend  gelegener  Markt  mit  610  Einw., 
wird  als  Sommerfrische  und  Wintersportplatz  viel  besucht.  Orts- 
museum.  Schöne  Aussicht  von  (*/2  St.)  Eochwieden  (1250m; 
Wirtsch.).  472-5  St-  °stl.  die  Amthorspitze  (Hühnerspiel;  2751m), 
leicht  und  sehr  lohnend  (F.  unnötig,  Pferd  10  K). 

Die  Bahn  überschreitet  den  Eisak  und  führt  eine  Strecke  durch 
das  frühere  Flußbett;  weiter  in  engem  Tal  (1.  Ruine  Straßberg). 
Dann  öffnet  sich  das  weite  Talbecken  von 

64km  Sterzing  (949m;  Gasth.:  *Stötter,  am  Bahnhof,  Z.  von 
1  J5T40  an;  *Zentral-Hot.  Alte  Post;  *Sterzinger  Hof;  Neue  Post; 
Krone).  Das  saubere  Städtchen,  durch  frühern  Bergbau  wohl- 
habend, mit  zierlichen  alten  Häusern  und  Bogengängen,  liegt 
7  Min.  vom  Bahnhof  am  r.  Ufer  des  Eisak.  Sehenswert  das  spät- 
got.  Rathaus  und  die  Pfarrkirche. 

Lohnender  Austlug  von  Sterzing  (F.  unnötig)  oder  Gossensaß  (F.  an- 
genehm, 8  K)  auf  MW.  zum  (31/2  St.)  *Roßkopf  (2191m) ,  mit  prächtiger 
Rundsicht.  (3/4  St.  unter  dem  Gipfel  die  Roßkopfhütte  mit  Wirtsch.). 

In  dem  w.  mündenden  Eidnauntal  führt  eine  Fahrstraße  (Stellwagen 
bis  Ilareit  3mal  tägl.  in  iy4  St. 5  1  K)  an  (5,5km)  Stange  (Gasth.  Gilfen- 
klamm)  vorbei  O/2  St.  aüdl.  in  der  Gilf  die  sehenswerte  Gilfen-  oder 
Marmorklamm;  Eintr.  50  h)  nach  (8,5km)  Mareit  (1039m;  Gasth.  Stern). 
Weiter  auf  markiertem  Saumweg  nch  (IV4  St.)  Ridnaun  (1347m;  Gasth.: 
Sonklarhof,  gut).  Von  hier  zum  Übeltalferner  sehr  lohnender  Ausflug : 
mit  Führer  (bis  zur  Grohmannhütte  6,  Teplitzer  Hütte  8,  Kaiserin-Elisabeth- 
Haus  10  K)  über  (3/4  St.)  Maiern  (1391m);  beim  <x/4  St.)  Pochwerk  r.  hinan 
zur  (2^2  St.)  Grohmannhütte  (2261m;  Proviant  Depot),  in  prächtiger  Lage 
gegenüber  dem  großartigen  Absturz  des  *  Übeltalferners ;  ill\  St.  weiter 
die  gleichfalls  herrlich  gelegene  Teplitzer  Hütte  (2642m;  Wirtsch.);  von  hier 
noch  3  St.  zum  Kaiserin- Elisabeth- Baus  auf  dem  Becher  (3203m ;  Wirtsch.), 
Ausgangspunkt  für  eine  Reihe  lohnender  Bergtouren  (s.  Baedekers  Süd- 
bayern, Tirol  etc.). 

Von  Sterzing  über  den  Javfen  ins  Passeier  s.  S.  211;  —  über  das 
Pßtscher  Joch  ins  Zillertal  s.  S.  190. 

Die  Bahn  überschreitet  den  Pfitscher  Bach  und  führt  zwischen 
Fels  und  Fluß  dicht  unter  der  Halbruine  Sprechenstein  hin ;  r.  die 
Burg  Reifenstein  an  der  Mündung  des  Ridnauntals  (s.  oben),  in 
dessen  Hintergrund  sich  hohe  Schneeberge  (Botzer,  Sonklarspitze, 


202   R.24.—K.S.225.       BRIXEN.  Innsbruck- Bozen. 

Freiger)  zeigen.  69km  Freienfeld.  —  Über  den  Eisak  und  an  der 
nen  aufgebauten  Burg  Weifenstein  vorbei  zur  (72km)  HS.  Mauls 
(899m).  —  Die  Balm  tritt  in  einen  Engpaß,  in  dem  (76km)  Gras- 
stein und  (80km)  Mittewald  liegen,  bekannt  durch  die  Niederlage 
der  Franzosen  im  J.  1809.  Bei  Oberau  wurden  550  Sachsen  aus 
Lefebvre's  Korps  gefangen;  die  Talenge  heißt  heute  noch  die 
Sachsenklemme  (Denkmal). 

Den  Ausgang  der  Schlucht,  die  Brixener  Klause  (765m),  schließt 
die  1833-38  erbaute  Franzensfeste,  die  den  Übergang  über  den 
Brenner  und  den  Eingang  ins  Pustertal  beherrscht.  Die  Station 
(84km)  Franzensfeste  (747m;  *Bahnrestaur.)  liegt  2km  n.w.  vor 
der  Festung.    Eisenbahn  in  das  Pustertal  und  nach  Villach  s.  R.  27. 

Links  unten  im  Tal  das  1141  gegründete  Kloster  Neustift.  Bei 
(91km)  HS.  Vahrn  (Gasth. :  Pens.  Villa  Mayr,  Waldsacker),  mit 
Ruine,  öffnet  sich  r.  das  Schalderer  Tal.  Der  Pflanzenwuchs  nimmt 
eine  südlichere  Natur  an,  Kastanien  und  Reben  erscheinen. 

95km  Brixen.  —  Gasth.:  Elefant  (PI.  a:  B  1),  Weißlahngasse  2, 
altbekanntes  Haus,  mit  Garten,  40  Z.  von  2  K  an,  Omn.  50  ä,  H.  Bahn- 
hof (PL  b:  A4),  24  Z.  zu  1.20-2.40  K,  H.  &  Cafe  Zentral  (PI.  e:  A3), 
alle  drei  gut;  Goldnes  Kreuz  (PL  d:  B2);  Sonne  (PL  e:  B2); 
Strasser  (PL  i:  U  2),  am  1.  Eisakufer,  mit  Gartenwirtschaft,.  —  Wein- 
stabe  Finsterwirt,  mit  Künstlerstubchen. 

Brixen  (560m),  alte  Stadt  mit  6000  Einw.,  seit  992  Sitz  von 
Fürstbischöfen,  die  bis  1803  ihre  Reichsunmittelbaikeit  behaup- 
teten, liegt  am  r.  Ufer  des  Eisak,  in  den  die  aus  dem  Pustertal 
kommende  Rienz  mündet.  Die  fürstbischbjliche  Burg  (PI.  B  C2),  an 
der  S. -Seite  der  inneren  Stadt,  stammt  in  ihrer  heutigen  Gestalt 
aus  dem  xvi.  und  xvn.  Jahrh. ;  schöner  Hof  mit  ATkaden  in  drei 
Stockwerken  und  bronzierten  Tonstatuen  deutscher  Kaiser  und 
Brixener  Fürstbischöfe.  Am  Südrande  des  Burgplatzes  steht  seit 
1909  ein  Denkmal  zur  Erinnerung  an  das  1000  jährige  Bestehen 
der  Stadt  Brixen,  von  Pfretschner.  Unweit  n.ö.  der  Dom  (PI.  02), 
1745-54  erbaut,  1897  hergestellt ;  an  der  S.-Seite  das  alte  Johannis- 
kirchlein  und  der  wohlerhaltene  Kreuzgang,  aus  dem  xn.  Jahrh., 
beide  mit  Wandmalereien  des  xiv.  -xvi.  Jahrh.  N.  vom  Dom  der  alte 
Friedhof,  mit  dem  Grabstein  des  Minnesingers  Oswald  v.  Wolken- 
stein (f  1445)  an  der  östl.  Mauer,  und  die  St.  Michaels  Pfarrkirche 
(PI.  C  2).  Die  vom  Pfarrplatz  w.  laufende  Stadtgasse  (PI.  B  C  2), 
mit  vielen  Erkern,  ist  von  Laubengängen  eingefaßt.  —  Am  1.  Ufer 
dbs  Eisak  die  Rappanlage  (PI.  D  2),  mit  Aussicht. 

2'/4  St.  s.w.  Velthurns  (828m),  mit  ehem.  Sommerschloß  der  Brixener 
Fürstbischöfe,  dessen  Inneres  reich  im  tiroler  Renaissancestil  ausgestattet 
ist  (Eintr.  60  7i).  —  Prächtige  Alpenaussicht  von  der  Plose  (2506m),  572- 
6  St.  östl.  ;  F.  8^,  entbehrlich.  1/4  St.  unterhalb  des  Gipfels  die  Plose- 
hütte  (Wirtsch.). 

L.  Schloß  Pallaus.  Die  Bahn  überschreitet  den  Eisak;  1.  an 
der  Mündung  des  Afer  Tals,  aus  dem  die  wilden  0  eisler  spitzen 
hervorblicken,  das  Dorf  Albeins.  —  103km  HS.  Vülnös  (539m),  an 
der  Mündung  des  5  St.  langen  Vülnöstals. 


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^BrürnerBank, C2 

5  JiibiZäztms-BenkmcCL         C  2 

6  JBreiczgang C  2 

1  JTez^es  Jtathazis     C2 


Wagner  ADebes,  Leipzig 


Innsbruck-Bozen.  ATZWANG.      K.S.225.—  24.  JB.    203 

105km  Klausen  (525m;  Gasth.:  Alte  Post,  45  Z.  zu  1.20-2  K; 
Lamm;  Krone  am  Bahnhof),  großenteils  ans  einer  einzigen  engen 
Straße  bestehend;  darüber  Halbruine  Branzoll  und  hoch  oben  das 
Kloster  Sähen  (717m),  einst  feste  Burg,  seit  1685  Nonnenkloster. 

111km  Waidbruck  (471m;  Gasth.:  Krone,  Sonne,  beide  gut; 
Lamm),  an  der  Mündung  des  Grödner  Tals.  L.  oben  die  Trost- 
burg (621m),  dem  Grafen  Wolkenstein  gehörig. 

Das  25km  lange  Grödner  Tal  ist  ein  enges  vom  Grödner  Bach  durch- 
strömtes  Tal;  im  Hintergrund  gewaltige  Dolomitberge.  Talsprache  ist 
bis  St.  Ulrich  deutsch,  sonst  ladinisch.  Viel  Holzschnitzerei.  Post  von 
Waidbruck  3mal  tägl.  in  374  St.  nach  (13km)  St.  Ulrich  (1236m ;  Gasth. : 
*Rößl,  Z.  von  2JTan;  Adler;  Marienhof,  Z.  1.20-3  K-,  Dolomitenhot.  Madonna, 
Z.  zu  1.60-3  ÜT;  Mondschein),  Hauptort  des  Tals,  in  malerischer  Lage  (ö.  Lang- 
kofel u.  Sella).  Dann  Fahrstraße  über  (5km)  St.  Christina  (H.-P.  Wolken- 
stein) und  (10km)  Wolkenstein  (1539m;  H.-P.  Oswald  von  Wolkenstein), 
an  der  Mündung  des  Langentais,  nach  (11km)  Plan  (1613m;  Gasth.),  am  Tal- 
ende. Von  hier  nach  Enneberg  über  das  Grödner  Joch  (bis  Corvara  3-372  St.) 
s.  S.  220.  Nach  Fassa  über  das  Sellajoch  (bis  Campitello  472  St.),  lohnend; 
Saumweg  bei  Plan  r.  hinan  zum  (2  St.)  Sellajoch  (2218m;  Sellajochhaus, 
etwas  unterhalb),  mit  prächtigem  Blick  auf  Marmolata  usw.  (schöner  noch 
von  der  *Rodeüa,  2486m,  vom  Sellajoch  s.w.  in  3/4-l  St.  leicht  zu  erreichen) ; 
hinab  nach  (2  St.)  Campitello  (S.  228). 

Schiern,  einer  der  lohnendsten  Aussichtspunkte  Südtirols.  Post  2mal 
tägl.  von  Waidbrack  nach  (8km)  Kastelruth  in  272  St.  für  2  K,  weiter 
3fual  täglich  nach  (8km)  Rat/.es  in  l3/4  St.  für  1  K  20.  Die  Straße  steigt 
von  Waidbrack,  am  (4,5km)  Gasth.  beim  Zoll  vorbei,  dann  in  Windungen 
durch  Wald  nach  (8km)  Kastelruth  (1095m;  Gasth.:  Lamm,  gut;  Rößl), 
Luftkurort  in  aussichtsreicher  Lage,  und  weiter  über  (13km)  Sei»  (1002m; 
H.-P.  Seiserhof,  Z.  2-3  K,  H.-P.  Dolomitenhof,  H.-P.  Laurin,  alle  drei  gut), 
besuchte  Sommerfrische  in  schöner  Lage,  am  H.  Salegg  vorbei,  nach  (16km) 
Bad  Ratzes  (1200m;  Proßliner's  Gasth.,  Z.  l.bO-2.20  K),  in  wilder  Wald- 
schlucht am  Frötschbach,  mit  Schwefel-  und  eisenhaltigen  Quellen.  Von 
hier  ö.  in  I72  St.  auf  die  SeiserAlpe.  eine  wellige  Hochebene,  mit  100  Senn- 
hütten und  400  Heustadeln.  Treffliche  Aussicht  vom  Puflatsch  (2174m), 
37^  St.  von  Kastelruth.  —  Von  Ratzes  auf  den  Schiern  4V2-5  St.  (F.  8  K, 
entbehrlich):  auf  dem  „Touristensteig"  (Reitweg,  nach  72  St.  bei  der  Blech- 
tafel r.)  durch  die  Schlucht  des  Frötschbachs  zum  (3  St.)  Schlernplateau; 
72  St.  die  Schiernhäuser  (2481m),  von  wo  ein  bequemer  Fußweg  in  20  Min. 
auf  den  Gipfel  des  massigen  Dolomitstocks  des  *Schlern  (2565m)  führt; 
großartige  Rundsicht. 

Über  den  Grödner  Bach  und  über  den  Eisak.  Von  (120km) 
Atzwang  (372m;  Gasth.:  Post)  führt  r.  ein  steiler  Weg  nach 
(272  St.)  Klobenstein  am  Ritten  (S.  20ö). 

Nun  wieder  auf  das  1.  Ufer  des  Eisak  und  durch  vier  Tunnejs, 
hinter  der  (123km)  HS.  Völs  am  Schiern  über  den  Schiernbach. 
(1  St.  ö.  die  große  Burg  Prösels,  im  Hintergrunde  der  Schiern)  nach 
(126km)  Blumau  (316m;  Gasth. :  Tierser  Hof),  an  der  Mündung  des 
Tierser  Tals.  Tunnel ;  am  r.  Ufer  beginnen  die  rebenreichen  Ab- 
hänge der  Bozener  Leite.  —  131km  Kardaun  (289m ;  Gasth.:  Post), 
an  der  Mündung  des  Eggentals  (S.  206);  1.  hoch  oben  Burg  Karneid. 
Dann  tritt  die  Bahn  auf  das  r.  Ufer  des  Eisak  und  es  öffnet  sich 
der  weite  Talkessel  von  (134km)  Bozen  (S.  204),  mit  seinen  Reben- 
und  Obstgärten. 


204   Route  24.  BOZEN. 

Bozen. 

Gasthöfe  (Vorausbestellung  ratsam):  *H.  Bristol  (PI.  a),  Kaiser- 
Franz -Joseph -Straße,  3  Min.  vom  Bahnhof,  mit  der  neuen  Dependance 
König  Laurin  (PL  kl),  70  Z.  zu  4-10,  F.  1.75,  M  6  K;  *  Hotel  Viktoria 
(PI.  b),  am  Bahnhof,  70  Z.  zu  2.50-6,  F.  1.50,  M.  4.50  K;  *Kaiser- 
krone  (PI.  c)  Erzherzog-Rainer-Straße.  56  Z.  zu  2  50-6,  F.  120,  M.  5  K; 
*Hot.  Greif  (PI.  d),  140  Z.  zu  2.5!>6iT-,  *Schgraffer  (PI.  n),  Walter- 
platz 1/2,  94  Z.  zu  2-4  K;  *Kräutner1s  Hot.  Europa  (PI.  e),  Walter- 
platz, 50  Z.  zu  2.40-5,  F  1.30  M.  31;  Walter  von  der  Vogelweide 
(PI.  f)  Z.  2-4.  F.  1.20  iT;  Erzherzog  Heinrich  (PI.  k),  Goethestr..  50  Z. 
zu  2-3.50  JT;  Zentral  (PI.  z),  Goethe  tr.,  Z.  3-5  I;  Stiegl  (PI.  h), 
Zollstange,  Z.  2-3  K;  Gasser  (PI.  p) ,  Z.  2-3  K,  gut;  Riesen  (PI.  i); 
H.  Tirol  (PI.  g),  Otntinarkt,  Z.  1.60-2  iT;  Mondschein  (PI.  1),  Binder- 
gasse-, Rosengarten  (PI.  m),  Z.  1.50-2  50  K. 

Restaük.  :  Bristol,  gegenüber  dem  Hotel  (s.  oben);  Greif,  Kräutner, 
Walter  von  der  Vogelweide,  Schgrajfer,  alle  vier  am  Walterplatz ;  Bayrischer 
Hof,  Laubenga-se  10;  Schonblick,  Wasserpromenade. —  Wein:  Batzenhäusl 
(PI.  s),  Löwen grübe  (PI.  o),  beide  Kirchebnerstraße;  Torgglhaus  (PI.  t),  Obst- 
markt, Ecke  Museumsgasse.  —  Cafes:  Kusseth,  Erzherz og-Rainer-Str.  7 ; 
Bizzi,  Laubengasse. 

Wagen:  die  erste  i/4  St.  Einsp.  1  K,  jede  weitere  1/4  St.  50  h,  Zweisp. 
1  K&0  u.  80  h.  Nach  Ortes  Einsp.  2,  Zweisp.  3  K.  —  Elektr.  StkaBenbaiin 
vom  Bahnhof  über  den  W.tlterplatz  nach  Gries-Hauptplau. 

Post  und  Telegraph,  Poststr.  1.  —  Fremdenverkehrsbureau,  Walterplatz  7, 
Mo.  bis  Fr.  9-12,  2-5,  Sa.  10-3  Uhr. 

Bozen  (265m),  ital.  Bolznno,  mit  15  000  (mit  den  Yororten  Gries 
und  Zwölf malgreien  23500 )  deutschen  Einw.,  im  Mittelalter  Haupt- 
stapelplatz des  Handels  zwischen  Venedig  und  dem  Norden,  ist  heute 
noch  die  bedeutendste  Handelsstadt  Tirols.  Seine  Lage  am  Einfluß 
der  n.  aus  dem  Samtal  kommenden  Talfer  in  den  Eisak,  der  sich 
Y2  St.  unterhalb  in  die  Etsch  ergießt,  ist  reizend;  überraschend 
treten  namentlich  ö\,  im  Hintergrunde  des  Eisaktais,  die  phan- 
tastischen Dolomitgestalten  des  Schiern  und  Rosengartens  hervor, 
während  w.  der  Porphyrrücken  der  Mendel  vom  Mte.  Roen  bis  zum 
Gantkofel  den  Blick  begrenzt. 

Im  Stadtpark  beim  Bahnhof  die  MarmoTbüste  des  Schriftstellers 
Heinrich  Noe  (f  1896).  Die  schattige  Parkstraße  führt  auf  den 
Walterplatz,  mit  Denkmal  Walters  von  der  Vogelweide  (wahr- 
scheinlich um  1160  auf  dem  Vogelweidhof  bei  Lajen  gehören), 
von  Heinr.  Natter  (1839).  Die  got.  Pfarrkirche,  aus  dem  xiv.  u. 
xv.  Jahrh.,  hat  ein  lombardisches  Portal  mit  zwei  säulentragenden 
Löwen  aus  rotem  Marmor  und  einen  zierlichen  65m  h.  Turm  mit 
durchbrochenem  Steinhelm,  1519  vollendet;  spätgot.  Kanzel  mit 
Reliefs  (1513-14);  Marmoraltar  von  1716,  Altarbild  (Himmelfahrt 
Maria)  vonLazzarini,  einem  Schüler  Tizians. —  Südl.  von  der  Kirche 
ein  Denkmal  für  Peter  Mayr,  Wirt  an  der  Mahr,  der  1810  von  den 
Franzosen  in  Bozen  erschossen  wurde. 

Mittelpunkt  des  Geschäftslebens  sind  die  malerische  Lauben - 
gas  se,  mit  ihren  Bogengängen,  und  der  anstoßende  Obstmarkt. 
Am  Dreifaltigkeitsplatz  das  hübsche  neue  Rathaus,  von  A.  Delug 
(1906).  —  Das  städtische  Museum  (tägl.  9-12  u.  2-5,  So.  9-12  Uhr; 
1  K)  enthält  im  Erdgeschoß  r.  tiroler  Zimmereinrichtungen,  Möbel 


Geograph. Anst.v.'WagTier  &Debee in/Leipzig 


I    Whs.zStsff 


Pal.  Jöhcamexan, 

:         K"l  gtyMoster         r§x  ° 

^  ^Z>r Streiter  Sir.    ~t*- 

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1  Bezb-kshptnuuuischafL 

B.  -r-    2  Jlandelskanmier 

\\^7\   TT    IX       3  Xauptoollanvt- 
zß&FW§<A   JL-J    -L.H        *  KkjFacAscJiule  für 
JTolzindustjie 

5  ZehrerbiUhuigsschulc 

6  Sparkasse 
°     7  Pcil.cLEi^zliei-iogsHemii r]i 

8  Ttieater 

9  .Bürgersäle 


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*>Viryh\*urtA 


9  Tzfn/Z   -  h     ^r  „ 


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1:  18.000 


+Kblileri\  ■ 
=^2  En|L^Iile 


BOZEN.  24.  Boute.   205 

und  Geräte,  1.  prähistorische  und  andere  Funde  aus  der  Bozner 
Gegend,  Münzen,  sowie  zwei  Reliefs  der  Umgebung  von  Bozen;  im 

I.  Stock  (Saal  14) Trachten,  Erinnerungen  an  1809  (u.a.  ein  Andreas- 
Hofer -Bildnis  von  Altmutter),    ethnographische   Sammlung;   im 

II.  Stock  Gemälde.  Gegenüber  der  stattliche  Neubau  der  städtischen 
Sparkasse,  von  Kürschner.  —  Die  Kirche  und  der  n.  anstoßende 
Kreuzgang  des  Franziskanerklosters  sind  aus  dem  xiv.  Jahrh. ;  in  der 
Marienkapelle  neben  dem  Chor  ein  spätgot.  Schnitzaltar  von  1500. 
—  Besuchenswert  sind,  besonders  im  Frühjahr,  die  Gärten  des 
Fürsten  Campofranco  und  des  Dr.  Streiter  am  Oberbozener  Berge, 
sowie  der  Garten  des  Grafen  Toggenburg,  Franziskanergasse  2.  — 
Am  Anfang  der  St.  Heinrichstraße  (Weg  nach  Runkelstein,  S.  206) 
das  Deutsch- Ordenshaus  Weggenstein,  mit  spätgot.  Kapelle. 

Am  1.  Ufer  der  Talfer  (Zugang  vor  der  Talferbrü^ke  r.)  bietet 
die  1300m  1,  *  Wassermauer- Promenade,  mit  dem  Laurinsbrunnen 
(Dietrich  von  Bern  bezwingt  den  König  Laurin)  und  Restaur.  Schön- 
blick, eine  herrliche  Aussicht  auf  den  Schiern  und  Rosengarten 
(nach  Sonnenuntergang  Alpenglühen);  daneben  die  fünftürmige 
Burg  Maretsch  (Waffendepot).  Die  Promenade  endet  bei  (20  Min.) 
St.  Anton  (S.206),  von  wo  man  auf  der  aussichtsreichen  *$t.  Oswald- 
promenade,  die  bei  der  Schlößlmühle  von  der  Runkelsteiner  Straße 
1.  abzweigt,  in  Windungen  ansteigt  und  dann  in  einer  Höhe  von 
c.  100m  am  Abhang  des  Hörtenbergs  entlang  führt,  über  St.  Oswald 
und  Zwölfmalgreien  in  1/2  St.  in  die  Stadt  zurückkehren  kann. 

Eine  der  schönsten  Aussichten  auf  Bozen,  Eisak-,  Talfer-  und 
Etschtal  und  die  umliegenden  Höhen  hat  man  vom  *Virgl,  am  1. 
Ufer  des  Eisak.  Virglbahn  (elektr.  Drahtseilbahn,  288m  lang,  mit 
66-700/o  Steigung),  alle  15-30  Min.  in  4  Min.  (60,  hin  und  zurück 
80  Ä);  Bahnhof  3  Min.  von  der  Eisakbrücke ,  unter  der  Südbahn. 
Fußgänger  brauchen  auf  dem  gewundenen  Promenadenwege  i/2  St. 
In  der  obern  Endstation  (461m)  das  *  Restaurant  Virglwarte  mit 
Aussichtsterrasse.  Wenige  Schritte  weiter  die  Pens.  Hof  Weinegg 
(P.  von  5  K  an);  etwas  höher  die  Wirtschaften  Wendlandhof  und 
Kohlerhof.  —  Der  Fahrweg  zweigt  jenseit  des  Bozner  Hofs  (Bier- 
garten) von  der  Reichsstraße  (nach  Trient)  1.  ab  und  führt  bei  den 
Passionskapellen  (lebensgroße  Holzfiguren)  vorüber  zur  (15  Min.) 
Kapelle  auf  dem  Kalvarienberg  (290m),  der  ebenfalls  eine  schöne 
Aussicht  bietet,  dann  in  Windungen  bergan  (*/2  St.).  —  Yom  Yirgl 
nach  Kohlern  guter  MW.  in  iy2  St. 

Von  der  Trienter  Straße  zweigt  jenseit  der  Eisenbahnkreuzung 
(10  Min.  von  der  Eisakbrücke)  1.  eine  neue  Straße  ab,  auf  der  man 
über  Ilaslach,  durch  Wald  allmählich  ansteigend,  zur  (i/2  St.) 
*Haselburg  oder  Burg  Kühlach  (417m;  Wirtsrh.,  guter  Wein) 
gelangt,  der  Gräfin  Sarnthein  gehörig  und  zum  Teil  erhalten  (in- 
teressante Fiesken),  am  Rande  eines  Abgrunds  malerisch  gelegen; 
schöne  Aussicht,  besonders  von  dem  Felshügel  2  Min.  hinter  der  Burg. 


206   12.24.  —  K.S.  225.        GRIES. 

Vi  St.  westl.  von  Bozen  (Straßenbahn  s.  S.  204)  Hegt  jenseit 
der  Talfer 

Gries.  —  Gasthöfe  (im  Sommer  meist  geschlossen):  *Austria,  100Z. 
von  3  Ä"an,  *Sonnenhof,  Z.  2-6-ff,  *Bellevue,  *Grieser  Hof,  Habs- 
burg, alle  fünf  ersten  Ranges;  Badl,  Z.  2-4  K.  —  Kurhaus,  mit  Cafe- 
Restaur.,  Lesesaal  und  Park.  —  Kurtaxe  tägl.  30-60  h. 

Gries  (273m),  in  geschützter  Lage  am  Fnß  des  Ountschnabergs, 
wird  von  Brustkranken  als  Winteraufenthalt  viel  besucht  (zahlreiche 
Pensionen).  Reizender  Spaziergang  auf  der  am  Guntschnaberg  sich 
hinanziehenden  *  Erzherzog-Heinrich-Promenade. 

Elektr.  Schwebebahn  von  der  „Kohlstatt",  20  Min.  ö.  von  Bozen  am 
1.  Eisakufer,  in  20  Min.  für  1  K  50,  nach  Kohlern.  5  Min.  oberhalb  der 
Endstation  liegt  Bauemkohlem  (1140m;  Staffiert  Restaur.,  mit  Aussichts- 
terrasse); 20  Min.  weiter  Herrenkohlern,  beides  beliebte  Sommerfrischen. 

Der  Ritten,  das  hügelige  Plateau  n.ö.  von  Bozen  zwischen  Taller  und 
Eisak,  wird  wegen  seiner  prächtigen  Aufsichten  viel  besucht.  Rittnerbahn 
vom  Walterplatz  in  Bozen  nach  Klobenstein,  11,8km,  l1/?  St.,  6  JT  30  hin 
u.  zurück.  Die  elektr.  Bahn  fuhrt  am  Südbahnhof  vorbei  und  steigt  dann 
vom  Rittnerbahnhof,  wo  die  Zahnstangenstrecke  beginnt  (Maximalsteigung 
25,5%)  zur  (5km)  HS.  Maria  Himmelfahrt.  Weiter  Adhäsionsbahn  über 
(6,2 km)'  Oberbozen  (1220m:  Hot.  Oberbozen,  Z.  2-8  K,  Hot.  Hofer)  und 
(8,ikm)  Wolfsgruben  nach  (ll,8km)  Klobenstein  (1149m;  *H.  Post,  Z.  3-5  K), 
mit  prächtiger  Aussicht  auf  die  Dolomiten.  25  Min.  n.  im  Tal  des  Finster- 
bachs zahlreiche  *Erdpyramiden:  von  Regenwasser  ausgespülte  Pfeiler  oder 
Nadeln  von  altem  Moränenschutt,  vielfach  oben  durch  einen  Stein  vor 
weiterer  Zerstörung  geschützt.  —  Sehr  lohnend  die  Besteigung  des  ■Rittner- 
horns  (2260m),  von  Klobenstein  über  Pemmern  (Whs.)  in  4-4 1/2  St.  (F.  3  Ä",  un- 
nötig, Pferd  8  K) ;  oben  das  Ritinerhornhaus  ( Wirtsch.) ;  großartige  Rundsicht. 

Nördl.  von  Bozen  mündet  das  von  der  Talfer  durchströmte  Sarntal ; 
Straße  bis  Sarnthein  (20km ;  Omn.  3  K  hin  und  zurück).  Vom  Rranziskaner- 
kloster  n.  zur  (20  Min.)  Baumwollspinnerei  St.  Anton;  weiter  unterhalb  der 
(15  Min.)  1888  hergestellten  Burg  '"Runkelstein  (421m;  Wirtsch.),  mit  Fresken 
aus  dem  xiv.  Jahrb.,  vorbei.  Über  die  Talfer  an  Schloß  Ried  und  den  Ruinen 
Rafenstein  und  Langegg  vorbei  zum  Mackner  Kessel,  einem  Chaos  wilder 
Felstrümmer  am  Fuß  des  senkrecht  aufsteigenden  Johanneskofels,  und  zum 
(2x/2  St.  von  Bozen)  Oasth.  zur  Post  Halbwegs  (bis  hierher  lohnendste 
Strecke);  dann  am  Gasth.  zum  Touristen  vorbei  nach  (2  St.)  Sarnthein 
(965m ;  Gasth. :  Schweizerhof,  Post),  Sommerfrische  in  freundlicher  Lage. 

Eggental.  Post  von  Bozen  zum  Karersee-Hotel,  33km,  im  Sommer  2mal 
tägl.  in  6V4  St.  für  6  iT  40,  außerdem  mehrmals  tägl.  Omnibus;  zweisp. 
Landauer  36  K.  Motorwagen  vom  H.  Karersee  über  Vigo  und  das  Pordoi- 
joch  nach  Cortina  (S.  226).  Auf  der  Brennerstraße  ö.  nach  (Vz  St.)  Rentsch 
und  über  den  Eisak  und  die  Eisenbahn  nach  O/4  St.)  Kardaun  (S.  203); 
hier  r.  durch  ein  Tor  in  die  vom  Karneider  Bach  durchströmte  Schlucht 
des  Eggentals,  unterhalb  der  malerischen  Burg  Karneid  vorbei  bis  zu  dem 
P/2  St.)  Straßentunnel  (davor  unter  der  Brücke  der  Eggentaler  Wasserfäll). 
Das  Tal  wird  breiter  und  verengt  sich  dann  nochmals  zu  wilder  Schlucht. 
Weiter  ziemlich  einförmig  nach  (2*/2  St.,  19km)  Birchabruck  (863m  ;  Gasth.: 
Post),  mit  schönem  Blick  auf  r.  Latemar,  1.  Rosengarten  und  Rotwand. 
Die  Straße  steigt  nach  (25,skm)  Welschnofen  (1178m;  Gasth.:  Rößl  &  Post, 
Kreuz,  Krone),  weiter  durch  Wald  am  malerischen  Karersee  vorbei  zum 
(33,5km)  ""Karersee-Hotel  (1607m),  großes  Haus  ersten  Ranges,  in  schöner 
Lage  (300  Z.  zu  3-12,  F.  1.50,  M.4Z;  billigeres  Touristen -Restaur.).  Von  hier 
zum  (36,5km)  Karerpaß  (1742m ;  Hot.  Karerpaß  <fe  Rosengartenhof),  zwischen 
1.  Rotwand,  r.  Latemar,  und  hinab  nach  (44km)   Vigo  di  Fassa  (S.  228). 

Mendel.  Überetscher  Bahn  von  Bozen  nach  Kaltem,  19km  in  44  Min. 
(I.  Kl.  2  JT48,  III.  Kl.  1  iT24);  von  Kaltem  zur  Mendel  Mendelbahn  in 
37-46  Min.  für  3  K  50  und  2  K  50,  hin  und  zurück  5  und  4  K.  Die  Überetscher 
Bahn   folgt  zuerst  der  Meraner  Bahn  und  überschreitet  dann  die  Etsch.  — 


MENDEL.     K.S.225U.196.—24.R.   207 

5km  HS.  Überelsch  (240m).  L.  auf  vorspringendem  Fels  (20  Min.)  Ruine 
Sigmundskron,  jetzt  z.  T.  Pulvermagazin.  —  Durch  einen  kurzen  Tunnel 
und  bergan  an  der  Burg  Warth  vorbei,  dann  nochmals  durch  einen  Tunnel. 
14km  Stat.  Eppan-Girlan  (400m;  Bahnrest.);  5  Min.  westl.  St.  Michael  in 
Eppan  (416m-,  Gasth. :  Eppaner  Hof,  Sonne,  Rößl),  stattliches  Dorf.  —  19km 
Kaltem  (421m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Rößl),  Hauptort  von  Überetsch.  Von 
hier  Fahrweg  an  der  Ostseite  des  Kälterer  Sees  über  Gmünd  zur  (2J/2  St.) 
Stat.  Auer  (S.  214). 

Die  Mendelbahn  (elektr.  Betrieb)  führt  von  Kaltem  weiter  bis  (2km) 
St.  Anton  (520m);  hier  umsteigen  in  die  Drahtseilbahn  (2,3km  lang,  Maximal- 
steigung 62%),  die  über  einen  Viadukt  und  durch  drei  kurze  Tunnels  durch 
die  Waldschlucht  der  Pfusser  Lahn  steil  hinaufführt.  Nahe  der  Endstation 
(herrliche  Aussicht  von  der  Bahnhofs terrasse)  der  Mendelpaß  (1360m),  in 
waldreicher  Umgebung;  5  Min.  jenseits  das  -'Gr.-H.  Penegal  (220  Z.  zu 
3-10,  F.  1.50,  M.  4  K)  und  *Spreter*s  Mendelhof  (210  Z.  zu  3-12,  F.  1.50,  M. 
4  K),  beide  mit  Touristenhäusern  und  billigerem  Restaurant.  IV2  St.  n.  vom 
Paß  der  * Penegal  (1738m),  leicht  und  sehr  lohnend;  oben  Gasth.  und  herr- 
liche Aussicht  vom  Turm  (von  hier  nach  Fondo  MW.  in  2  St.).  —  Von  der 
Mendel  führt  eine  elektr.  Schmalspurbahn  über  (8,3  km)  Fondo  (987m ;  Gasth. : 
Post),  mit  40m  tiefer  Klamm  (Burone  del  Sasso;  40  h)  und  (20km)  Sanzeno 
(641m),  malerisches  Dorf,  nach  (23,7  km)  Dermullo  (549m),  wo  sich  die  Mendel- 
bahn mit  der  Bahn  San  Michele-Male  vereinigt :  52km  Male  (S.  214).  Weiter 
Straße  nach  Madonna  di  Campiglio  s.  S.  214/15. 

Von  Bozen  nach  Meran  s.  R.  25;  —  nach  Verona  s.  R.  26.  —  Dolomiten- 
slraße  s.  R.  30. 


25.  Von  Bozen  über  Meran  nach  Spondinig-Prad. 
Das  Stilfser  Joch. 

Von  Bozen  nach  Meran,  32km,  Siaatsb ahn  in  1  St.  für 3 K 40(1.  Kl.) 
oder  2  K  10  (III.  Kl.),  Rückfahrkarten  (3  Tage  gültig)  5.60  oder  3.50.  — 
Von  Meran  nach  Spondinig-Prad,  62km,  Vinschgaubahn  in  272  St. 
für  b  K  90  (I.  Kl.)  oder  2  K  60  (III.  Kl.).  —  Von  Spondinig  nach  Bad 
Bormio  über  das  Stilfser  Joch,  47,6km,  Post  im  Sommer  tägl.  in  113/4  St. 
für  16  Ä"  (bequeme  Landauer)  •  Mailcoach  vom  Trafoihotel  nach  Bad  Bormio 
tägl.  in  9l/2  St.  für  12  K.  Außerdem  3mal  tägl.  Omnibus  von  Spondinig 
nach  Trafoi  in  23/4-3y2  St.  für  4  K. 

Bozen  s.  S.204.  Die  Bahn  überschreitet  die  Talfer  und  gelangt 
bei  (5km)  Stat.  Sigmundskron  (s.  oben)  in  das  Etschgebiet.  L.  die 
Ruinen  Boimont  und  Hocheppan.  r.  oben  Ruine  Greifenstein  und 
weiterhin  Ruine  Neuhaus  (auch  Maultasch  genannt).  13km  Terlan 
(246m-,  Gasth.:  Steindlhof),  weinberühmtes  Dorf,  mit  got.  Kirche 
(xiv.  Jahrb.).  —  16km  Vilpian  (254m);  1.  Nalsy  dann  das  Mittel- 
gebirge von  Tisens,  darüber  die  bewaldete  Gall  (1631m)  und  die 
Laugenspitze  (2433m).  —  Hinter  (24km)  Lana- Burgstall  (elektr, 
Bahn  s.  S.  208)  erscheinen  die  Meraner  Berge.  —  30km  üntermais 
(291m),  am  Fuß  des  Marlinger  Bergs  (!.  Schloß  Lebenberg,  S.  210); 
dann  über  die  Passer  nach 

32km  Meran.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasthöfe  (zum  Teil  im  Sommer 
geschlossen):  *  Gr.-H.  Meraner  Hof  (PI.  a),  Franz-Ferdinand-Kai  2,  mit 
schönem  Garten,  300  Z.  zu  4-14,  F.  1.50,  M.  b  K\  *  Palasthotel  (PI.  p  a), 
Herzog-Karl-Theodor-Straße,  150  Z.  zu  5-10,  F.  1.50,  M.5I;  ♦Familien- 
hotel Erzherzog  Johann  (PI.  b),  am  Sandplatz,  150  Z.  zu  5-10,  F.  1.50, 
M.  4.50  tf;  'Bristol  (PI.  B),  130  Z.  von  5  K  an,  F.  1.50,  M.  5  K;  *Habs- 

Bsedekers  Österreich.    28.  Aufl.  13 


208   Route  25.  MERAN. 

burger  Hof  (PI.  d),  Z.  3-8,  F.  1.50,  M.  4.50  JT,  *Kaiserhof  (PI.  c), 
120  Z.  zu  4-8,  F.  1.50,  M.  4.50  K,  *TirolerHof  (PI.  e),  100  Z.  3-5,  F.  1.50, 
M.  4  K,  diese  drei  beim  Bahnhof;  *Savoy-Hot.  (PI.  g),  Z.  von  5  K  an, 
F.  1.50,  M.  bK,  *H.-P.  Spitkö  (PI.  h),  Z.  von  3  K  an,  F.  1.50,  M.  4  k\ 
H.  Frau  Emma  (PI.  E),  Habsburger  Platz,  Z.  2-9,  F.  1,  M.  31";  Graf 
von  Meran  (PI.  i),  Rennweg;  H.  Haßfurther  (PI.  1),  Steinachplatz, 
Z.  3-4,  F.  1,  M.  4  X;  Stadt  M  ünchen  (PI.  m),  beim  Bahnhof;  Europa 
(PI.  n),  Habsburger  Straße,  Z.  von  1  iT  80  an ;  Sonne  (PI.  z),  G  o  1  d.  Stern 
(PI.  a),  30  Z.  zu  1.20-2  K,  Mondschein,  alle  drei  in  der  inneren  Stadt, 
von  Durchreisenden  besucht.  —  *H.-P.  Minerva  (PI.  M),  *Parkhotel 
(PL  s),  Erzherzog  Rainer  (PI.  t),  Austria  (PI.  u),  Msendlhof  (PI.  v), 
alle  in  Obermais.  ■—  Maiserhof  (PI.  x),  in  Untermais.  —  Zahlreiche 
Pensionen, 

Bier-Restaur.  im  Kurhaus,  im  Forsterbräu  (PI.  p),  mit  Garten,  u.  a.  — 
Cafes  :  Kurhaus,  Giselapromenade ;  Oilf,  an  der  Gilfpromenade  ;  Ortenstein, 
Kaiserstr.  5,  mit  Aussicht;  Wieser,  Berglauben,  mit  Garten.  —  Wein: 
Batzenhäusl,  Berglauben  32;  Marchetti,  Berglauben  84,  mit  Garten. 

Kurhaus  (s.  oben),  Giselapromenade,  Zutritt  gegen  1  K  wöchentlich, 
4  K  monatlich.  —  Kurtaxe  (5  Tage  frei)  35-70  h  täglich. 

Post  und  Telegraph  am  Sandplatz. 

Droschken  die  einfache  Fahrt  im  Stadtgebiet,  in  Untermais  oder  Ober- 
mais bis  zum  Naifbaeh  innerhalb  einer  Zone  Einsp.  1,  Zweisp.  2  K,  für 
jede  weitere  Zone  Einsp.  50  h,  Zweisp.  1  K  Zuschlag;  Zeitfahrten  die  erste 
V2  St.  2  und  4  K,  jede  weitere  1/4  St.  50  h  und  1  K  (nachts  die  Hälfte  mehr). 

Elektr.  StraBenbahn  vom  Bahnhof  zum  Sandplatz  (10  h)  und  nach 
Obermais;  —  vom  Rufinplatz  (Theater)  nach  Forst,  20  h;  —  vom  Rufin- 
platz  über  Tscherms  nach  (7,5km)  Lana,  26  Min.,  40  h. 

Meran  (319m),  mit  11 000  deutschen  Einw.,  die  alte  Hauptstadt 
von  Tirol,  in  herrlicher,  durch  üppige  Obst-  und  Weinpflanzungen 
ausgezeichneter ,  burgenreicher  Umgebung ,  liegt  am  Fuß  des 
Küchelbergs  ungefähr  1km  ö.  der  Etsch  am  Ausgang  des  Passeier- 
tals (S.  211) ,  von  den  Nachbargemeinden  Obermais  (4000  Einw.) 
und  Untermais  (6500  Einw.)  durch  die  Passer  geschieden.  Es  wird 
wegen  seines  sonnigen  trockenen  Klimas  als  Winterkurort  (mittlere 
Wintertemperatur  1,8°  C.)  und  auch  im  Herbst  zur  Traubenkur  viel 
besucht. 

Der  neue  Stadtteil  beim  Bahnhof  hat  als  wichtigste  Verkehrs- 
straße die  Habsburger  Straße,  die  sich  im  S.  der  Altstadt  bis 
zum  Sandplatz  S.  209)  fortsetzt.  Der  dem  neuen  Stadttheater 
gegenüber  nördl.  abzweigende  Renn  weg  bildet  die  westl.  Grenze 
der  Altstadt.  An  ihm  erinnert  r.  am  Gasthof  Graf  von  Meran 
(PL  i)  eine  Gedenktafel  an  das  Verhör  des  gefangenen  Andreas 
Hofer  vor  seiner  Abführung  nach  Mantua  am  28.  Jan.  1810  (vgl. 
S.  182).  —  Das  gewerbliche  Leben  drängt  sich  in  der  Laubengasse 
zusammen,  die  beiderseits  im  Erdgeschoß  der  Häuser  von  Bogen- 
gängen eingefaßt  ist,  südl.  „Wasserlauben",  nördl.  „Berglauben" 
genannt.  In  letzteren,  Nr.  74,  führt  ein  Durchgang  in  den  Hof  des 
Rathauses  zu  der  ehem.  Landes  fürstlichen  Burg,  von  Herzog 
Siegmund  um  1450  erbaut;  das  wiederhergestellte  Innere  (Eintr. 
60  h),  mit  altem  Hausrat,  Bildnissen,  Wandmalereien,  bietet  ein 
treffliches  Beispiel  der  Einfachheit  fürstlicher  Wohnungen  jener 
Zeit.  Hinter  der  Burg  die  kleine  Kunstausstellung  (9-ll1/2  u-  2-7, 
So.  10-1  Uhr;  40  h)  und  der  westl.  Aufgang  zum  Tappeiner  Weg 


Oberhaus 


Verti 


Bozen^M^M»^  Bozen« 
18*  Engl.M. 


Wagner  &  Debes ,  Leipzig . 


MERAN.  25.  Route.   209 

(8.  nnten).  —  Die  Laubengasse  mündet  östl.  auf  den  Pfarrplatz. 
Die  gotische  Pfarrkirche ,  1367  geweiht,  1495  vollendet,  wurde 
neuerdings  gründlich  restauriert;  an  der  Außenseite  bemerkens- 
werte Grabtafeln,  u.  a.  die  Wolkensteinsche,  Bronzeguß  von  1586, 
mit  Relief  der  Kreuzigung.  —  Durch  die  Postgasse  gelangt  man 
südl.  auf  den  Sandplatz,  wo  eine  Mariensäule  an  die  Kriegs- 
drangsale von  1797-99  erinnert. 

Die  auf  dem  breiten  Damm  der  Passer  angelegten  Kurprome- 
naden, mit  schönen  alten  Pappeln  und  Aussicht  auf  die  Berge 
des  Etschtals,  stehen  unter  der  vollen  Einwirkung  der  Südsonne. 
Mittelpunkt  des  Kurlebens  ist  die  Gisela- Promenade,  mit  dem 
Kurhaus  (S.208);  westl.  schließt  sich  die  Stephanie- Promenade  an. 
mit  der  Evang.  Christuskirche,  östl.  die  geschützte  Winteranlage,  mit 
einer  Wandelhalle.  Vorn  bei  letzterer  das  kleine  städtische  Museum 
(10-12,  3-5  Uhr;  50  h),  mit  kulturhistorischer  Sammlung.  Gegen- 
über führt  die  neue  Reichsbrücke  nach  Untermais  zu  der  spätgot. 
Spitalkirche  und  der  seit  1903  mit  einem  Marmorstandbild  der 
Kaiserin  Elisabeth  (*f-  1898)  geschmückten  Marie -Valerie- Anlage, 
die  in  der  Sommer- Anlage,  am  Abhang  der  Höhe  von  Obermais, 
ihre  Fortsetzung  rindet  und  durch  den  „Tappeiner  Steg"  mit  der 
Winteranlage  verbunden  ist.  Die  Promenaden  erstrecken  sich  auf 
beiden  Ufern  bis  zum  Steinernen  Steg,  der  in  hohem  Bogen  die  Passer 
überbrückt,  und  am  r.  Ufer  weiter  in  der  durch  üppigen  Pflanzen- 
wuchs ausgezeichneten  Gilfpromenade ,  mit  Büste  Beda  Weber's 
(f  1858),  bis  an  die  Passerschlucht  unter  der  Zenoburg  (S.  210). 

Eine  prachtvolle  Aussicht  auf  Meran  und  das  Etschtai  gewährt 
der  am  Abhang  des  Küchelbergs  entlangführende  *Tappeiner 
Weg,  zu  dem  man  vom  Steinernen  Steg  auf  Treppen,  von  der 
Gilfanlage  auf  Promenadenwegen  hinansteigt;  Der  Tappeiner  Weg 
beginnt  beim  Hot.  Ortenstein.  Schönster  Blick  von  der  Terrasse 
bei  dem  mittelalterlichen  sog.  Pulverturm.  Weiterhin  ein  Büsten- 
denkmal für  den  Stifter  des  Weges,  Dr.  Franz  Tappeiner,  jenseit 
dessen  r.  der  Tiroler  Steig  (S.  210)  abzweigt.  Am  Westende  des 
Weges  in  Windungen  hinab  zum  Burghof  (S.  208). 

Obermais,  auf  dem  ansteigenden  Bergabhang  am  1.  Ufer  der 
Passer,  besteht  fast  ganz  aus  gartenumgebenen  Villen  und  Schlössern, 
die  zum  Teil  für  Pensionsgäste  oder  zur  Yermietung  eingerichtet 
sind.  Auf  der  oberhalb  der  Sommeranlage  herlaufenden  Elisabeth- 
straße gelangt  man  zum  Elisabethgarten,  mit  Wandelhalle  und 
einer  Marmorbüste  des  Dichters  Oskar  v.  Redwitz  (f  1891).  Südl., 
zwischen  dem  bei  der  alten  St.  Georgskirche  beginnenden  Ober- 
maiser  Fahrweg  und  dem  Winkelweg,  Schloß  Winkel;  weiter  am 
Winkelweg  der  Franz -Josephs -Park  (Kurmusik).  N.  vom  Karl- 
Ludwig-Platz  das  Schloß  Rottenstein  des  Erzh.  Ferdinand  Karl,  mit 
meist  zugänglichem  Garten,  und  Schloß  Greifen  oder  Planta  (412m), 
mit  prächtiger  Efeu  -  Umrankung.  Im  s.o.  Teile  von  Obermais 
Schloß  Rubeln,  mit  alten  Zypressen  und  malerischem  Hof. 

13* 


210   Route  25.  SCHLOSS  TIROL. 

Der  Ausflug  nach  Schloß  Tirol  erfordert  hin  und  zurück 
mit  Aufenthalt  3^2  St.  (Einsp.  12,  Zweisp.  15  K  hin  u.  zurück). 
Der  Fahrweg  verläßt  Meran  n.ö.  durch  das  Passeirer  Tor  und  steigt, 
bei  der  Ruine  Zenoburg  (roman.  Portal,  xni.  Jahrh.)  vorüber,  als 
„Kaiserstraße'*  den  Rücken  des  Küchelbergs  hinan,  wo  er  in  dem 
steinigen  alten  Tiroler  Fahrweg  seine  Fortsetzung  findet.  Fuß- 
gänger folgen  vom  Tappeiner  Weg  (Aufgang  hinter  der  S.  208  gen. 
landesfürstlichen  Burg)  dem  steinigen  Tiroler  Steig  und  weiter  dem 
TiroleTFahrwegbisCl-li^StODorfT^o^öOßm;  Gasth.:  Rimmele, 
mit  Aussichtsterrasse ;  Schloß  Tirol).  Weiter  am  Abhang  hin,  ober- 
halb der  neu  ausgebauten  Brunnenburg;  nach  ^St.  durch  einen  52m 
langen  Tunnel,  das  „Knappenloch",  und  über  einen  kurzen  Yiadukt 
(r.  oben  einige  Erdpyramiden),  dann  in  5  Min.  zum  Schloßeingang. 

*Schloß  Tirol  (639m ;  Eintr.  50  fr),  der  alte  Sitz  der  Grafen  von 
Tirol,  die  1253  im  Mannesstamm  ausstarben,  entstand  um  1200 
aus  einem  Kloster,  geriet  später  in  Verfall,  wurde  z.  T.  abgetragen 
(Ostseite),  wird  aber  jetzt  instandgehalten.  Der  Palas,  mit  zwei 
beachtenswerten  roman.  Portalen  und  Flügelbau,  wurde  Ende  des 
xix.  Jahrh.  schlecht  hergestellt.  Aus  den  Fenstern  des  Kaisersaals 
schöne  Aussicht  auf  dasEtschtal  und  das  Gebirge  (s.w.  die  Laaser 
Ferner).    Die  Kapelle  ist  alt.    Neben  dem  Schloß  Weinwirtschaft. 

1  St.  n.ö.  von  Meran  thront  über  dem  Eingang  ins  Passeier  Tal 
das  alte  Schloß  Schenna  (596m).  Der  Fahrweg  (Einsp.  11,  Zweisp. 
15  K  hin  u.  zurück)  führt  durch  Obermais,  dann  n.  unterhalb  der 
Höhe  des  alten  Schlosses  Goyen  bergan.  Im  Dorf  Schenna  die  ordent- 
lichen Gasth.  Schennaer  Hof  und  Brunner.  Das  Schloß  (xn.- 
xvi.  Jahrb.),  1844  von  Erzherzog  Johann  angekauft  und  hergestellt, 
enthält  mancherlei  Sehenswürdigkeiten;  im  Mausoleum  das  Grab 
des  Erzherzogs  (f  1859).  Die  Aussicht  gehört  zu  den  schönsten 
um  Meran. 

ll/2  St.  s.  von  Obermais  (Einsp.  14,  Zweisp.  18  K),  über  den 
Stegerhof  und  Weißplatter,  die  Fragsburg  (734m),  mit  prächtiger 
Aussicht  auf  das  Meraner  Tal  und  die  Berge  im  Norden.  Daneben 
ein  Hotel-Restaurant. 

Auf  den  Höhen  im  W.  des  Etschtals  bietet,  besonders  nach- 
mittags, das  alte  Schloß  Lebenberg  (511m),  iy2St.  s.  von  Meran, 
die  schönste  Aussicht  (Weinwirtschaft;  Zimmer  mit  lustigen 
Malereien  und  Sprüchen).  Elektr.  Bahn  über  üntermais  in  10  Min. 
bis  zur  HS.  Marling  Kellerei;  von  hier  in  1  Min.  hinauf  zum  Riebler- 
hof und  1.  auf  dem  Tschermser  Fahrweg  bis  über  den  Lebenberger 
Graben;  dann  gleich  r.  den  Wiesenpfad  hinan,  der  bald  in  den 
holperigen  Schloßweg  mündet  (bis  oben  3/4St.). 

Nordwest!,  führt  von  Meran  die  Vinschgauer  Straße  (Straßenbahn  s. 
S.  208)  zur  (40  Min.)  Etschbrücke  (344m);  jenseits  r.  Schloß  Forst  (344m), 
seit  1880  hergestellt.  Weiter  an  der  Forster  Brauerei  vorbei  zu  der  sog. 
Römerbrücke  (40  Min.),  auf  der  die  Straße  hoch  üher  den  Stromschnellen 
der  Etsch  zum  1.  Ufer  übertritt.    Von  hier  entweder  Fahrweg  1.  über  die 


ST.  LEONHARD.      K.  S.  196.  —  25.  R.   211 

Quadrathöfe  (814m)  zur  Sommerfrische  (21/*  St.)  'H.-P.  Eggerhof  (1272m) ; 
oder  r.  im  Zieltal  hinan  zum  (l3/4  St.)  Parlschinser  Wasserfall. 

Passeiertal.  Post  von  Meran  nach  St.  Leonhard  2mal  tägl.  in  3*/2  St. 
für  2  K  40.  Fahrweg  von  Meran  an  der  Zenoburg  (S.  210)  vorbei  über 
(5,2 km)  Riffian  (499m)  und  (9,skm)  Saltaus  (493m)  nach  (16, 5km)  St.  Martin 
(568m;  Unterwirt)  ;  gegenüber  hoch  oben  im  Walde  die  Pfandlhütte  (1132m), 
Hofer's  Zufluchtsort,  wo  er  am  27.  Jan.  1810  gefangen  genommen  wurde. 
Weiter  der  (18,5km)  Sandhof  (638m;  Whs.),  Geburtshaus  Hofer's  (22.  Okt. 
1767),  des  „Sandwirts  von  Passeier",  mit  Erinnerungen  an  ihn ;  daneben 
die  alte  und  die  neue  Hoferkapelle  (Eintr.  20  h).  —  20,6km  St.  Leonhard 
(680m;  Theiswirt,  Stroblwirt),  Hauptort  des  Tals,  mit  den  Trümmern  der 
Jaufenburg  (810m).  Von  hiernach  Sterzing  (S.  201)  Straße  durch  das 
Waltental  und  über  den  Jaufen  (2094m;  Jaufenhaus)  in  8-8V2  St.  —  Von 
St.  Leonhard  nachSölden  im  Otztal:  bis  Schönau  (F.  unnötig)  574  St. ; 
von  hier  nach  Sölden  5V2  St.,  wenig  lohnend  (F.  10  K).  Saumweg  von 
St.  Leonhard  am  1.  Ufer  der  Passer  nach  (272  St.)  Moos  (1020m;  Oberwirt 
Auer),  oberhalb  aufs  r.  Ufer  zum  (1  St.)  Oasth.  am  See  (1198m)  und  über 
Rabenstein  nach  (l3/4  St.)  Schönau  (1682m;  über  die  Essener  Hütte  und  das 
Apere  Verwallj och  nach  Gurgl,  S.  199,  7  St.,  lohnend,  F.  10  K,  ratsam);  dann 
bergan  zum  (2l/2  St.)  Timmeljoch  (2509m)  und  am  Timmelbach  hinab  nach 
(23/4  St.)  Sölden  (S.  198). 

Von  Meran  zum  Rabbibad  durch  das  Ultental  15-16  St.,  lohnend. 
Fahrstraße  vom  Bahnhof  Lana-Meran  nach  (1  St.)  Außerhof  im  Ultental; 
aufwärts  zum  Hof  Klaus,  dann  abwärts  und  wieder  hinan  nach  (IV2  St.) 
St.  Pankraz  (737m ;  Innerwirt).  3/4  St.  weiter  zweigt  1.  ab  ein  Fahrweg 
zum  (40  Min.)  Uliner.  IV2  St.  Mitterbad  (973m),  mit  Arsen -Eisenquelle. 
Die  neue  Straße  endet  in  (IV2  St.)  St.  Wallburg  (1030m);  dann  Saumweg: 
2  St.  St.  Nikolaus  (1264m ;  l»/2  St.  Gertraud  (1512m).  Von  hier  s.w.  über 
die  (2  St.)  lach-A.  (2161m)  zum  (1  St.)  Kirchberger  oder  Rabbi-Joch  (2501m) ; 
hinab  auf  steinigem  Pfade  über  die  (3/4  St.)  Malga  Palü  de  Caldes  nach  dem 
(1V4  St.)  Rabbibad  (S.  214). 

Lohnender  Tagesausflug  von  Meran  zum  *Vigiljoch  (1790m-,  prächtige 
Aussicht),  5  St.;  Schwebebahn  von  Lana  (S.  207)  im  Bau. 

Bergtouren  von  Meran  s.  Baedekers  Südbayern,  Tirol  etc. 

Die  Yin  sc  hg  au  bahn  wendet  sich  von  Meran  w.,  steigt  zur 
(5km)  Stat.  Marling  und  führt  durch  drei  Tunnels  zur  (15km) 
Stat.  Toll  (510m),  am  r.  Etschufer.  —  Weiter  durch  den  Talboden 
des  TJnter-Vinschgau,  vorbei  an  1.  Burg  Dornsberg,  nach  (22km) 
Naturm  (556m);  1km  n.  das  gleichnam.  Dorf  (Gasth.  Post),  mit  der 
BurgHoch-Naturns.  —  Bei  (25km)  Schnalstal  (562m ;  H.  Schnalstal) 
öffnet  sich  n.  das  enge  Schnalser  Tal  (nach  Neu-Ratteis  s.  S.199).  — 
Weiterhin  r.  über  Stäben  Ruine  Jufahl.  —  Jenseit  (31km)  HS. 
Kastelbell  (597m),  mit  der  malerischen  Burgruine  d.  N.  rechts,  durch 
eine  Talenge,  die  Latschander,  nach  (35km)  Latsch  (638m;  Gasth.: 
Hirsch),  Markt  mit  1000  Einw.  Hoch  am  n.  Bergabhang  Ruine 
Annenberg  (1056m),  darüber  die  Wallfahrtskirche  St.  Martin  am 
Kofel  (1736m).  —  Über  die  Plima  zur  (39km)  HS.  Goldrain 
(622m),  Station  für  das  sich  s.  öffnende  Martelltal. 

Das  Martelltal  steigt  in  s.w.  Richtung  zur  Ortlergruppe  hinan.  Am 
Ausgang  des  Tals  (von  Goldrain  20  Min.)  das  Dorf  Morter  mit  den  Burg- 
ruinen Unter-  und  Ober -Montan.  V/2  St.  weiter  Bad  Salt  (1148m);  r.  am 
Abhang  bleibt  das  Kirchdorf  Martell  oder  Tal.  Von  Salt  führt  der  Weg 
über  (36  Min.)  Gand  (1257m;  Gasth.:  Eberhöfer),  an  der  (1  St.)  Kapelle 
Maria  -  Schmelz  (1555m)  vorbei  zum  (1  St.)  Zufritthaus  (1828m;  Gasth.), 
mit  herrlichem  Blick  auf  den  Talschluß,  und  zur  (2  St.)  Zufallhütte  (2273m; 
Wirtsch.),  in  schöner  Lage  angesichts  des  Zufallferners.  Auf  den  *Cevedale 
(Zufallspitzej  3774m)  6  St.,  mit  F.  (19  K),  anstrengend  aber  nicht  schwierig. 


212   R.  25.  —  K.  S.  196.     SULDENTAL.  Stilfser- 

Gletscherpfade  führen  von  der  Hütte  n.  über  das  Madritschjoch  (3119m)  in 
6-7  St.  oder  über  den  Eisseepaß  (3133m)  in  672-7  St.  nach  Sulden  (s.  unten)  $ 
w.  über  das  Lang enf einer j och  (3271m)  in  8  St.  nach  S.  Caterina. 

48km  Schlünden  (706m;  Gasth. :  Post),  Markt  an  der  Mündung 
des  Schlandemauntals.  —  55km  Laas  (869m;  Gasth.:  Hirsch),  mit 
großen  Marmorwerken,  an  der  Mündung  des  Laaser  Tals.  —  62km 
Spondinig-Prad  (885m;  Bahn-Posthotel  Hirsch,  Z.  von  1  K  60  an, 
M.  3  K,  gut).  Die  Bahn  führt  weiter  nach  (72km)  Mals  (S.  195). 
Post  nach  Landeck  s.  S.  195/94. 

Bei  Spondinig-Prad  beginnt,  aus  dem  Vinschgau  1.  abzweigend, 
die  *Stilfserjochstraße,  1820-24  erbaut,  die  höchste  fahrbare 
Straße  Europas.  Sie  überschreitet  die  Etsch,  dann  auf  einem  Damm 
die  vom  Trafoier  Bach  mit  Geröll  bedeckte  Talsohle.  —  2,7km  Prad 
(900m ;  Gasth.:  Prader  Hof,  Post). 

Bei  der  Schmelz  (930m ;  Gasth. :  Adler)  beginnt  die  Straße  zu 
steigen;  das  Tal  verengt  sich,  zur  Seite  der  ungestüme  Trafoier 
Bach  in  einer  Reihe  von  Fällen.  R.  an  steiler  Bergwand  das  Dorf 
Stilfs  (1311m);  die  Straße  tritt  auf  das  1.  Ufer  des  Bachs.  —  Bei 
(9,3km)  Gomagoi,  deutsch  Beidewasser  (1273m;  Hot.  Post),  mit 
kleinem  Sperrfort,  öffnet  sich  s.o.  das  Suldental. 

Das  3  St.  lange 'Suldental  zieht  sich  in  das  Herz  der  Ortlergruppe  hinein. 
Post  und  Omnibus  von  Spondinig-Prad  zum  Suldenhotel  mehrmals  tägl. 
in  5  St.  für  6  K,  Zweisp.  30  K.  Fahrstraße  von  Gomagoi  nach  (272  St. ;  9km) 
Sulden  oder  St.  Gertraud  (1845m -,  H.  Eller,  Z.  1.60-3  K,  Posthotel  zum 
Ortler,  Z.  1.80-3,  F.  1  K,  beide  gut).  11,3km  das  *Suldenhotel  (ersten  Ranges, 
1906m ;  140  Z.  von  3  K  an,  F.  i.50,  M.  4  K),  mit  vollem  Überblick  des 
großartigen  Bergkranzes,  der  den  vom  Tal  aus  nur  wenig  sichtbaren  Sulden- 
ferner  umgibt.  Guter  Überblick  über  den  Ferner  von  der  (2  St.)  Schaubach- 
hütte auf  der  Ebenwand  (2694m  -,  Wirtsch.),  Ausgangspunkt  für  Königsspitze, 
Cevedale,  Schöntauf  spitze.  Cevedalepaß  (nach  S.  Caterina)  und  Madritschjoch 
(nach  Martell).  Lohnend  auch  der  Besuch  der  (2-272  St.)  Düsseldorfer  Hütte 
(2700m -,  Wirtsch.)  im  Zaytal,  mit  schönem  Blick  auf  den  Ortler,  und  der 
(27-2  St. ;  F.  8  Ä')  Bäckmannhütte  (2661m)  oberhalb  des  Suldenferners.  — 
Bergtouren  von  Sulden:  * Hintere  Schöntauf  spitze  (3324m),  4  St.,  F.  11  K, 
für  Geübte  entbehrlich:  von  der  Schaubachhütte  (s.  obeu)  zum  (IV2  St.) 
Madritschjoch  (s.  oben),  dann  1.  über  den  Kamm  zum  (35  Min.)  Gipfel,  mit 
prächtiger  Aussicht.  Abstieg  vom  Joch  zur  Zufallhütte  (S.  211)  2  St.  — 
«Cevedale  (3774m ;  S.  211),  von  der  Schaubachhütte  71/2-8  St.,  F.  17  K,  sehr 
lohnend  (prächtige  Aussicht  auf  die  Ortlergruppe).  Auf  dem  Eisseepaß 
(s.  oben),  272  St.  von  der  Schaubachhütte,  die  Hallesche  Hütte  (Wirtsch.).  — 
Königsspitze  (3857m),  von  der  Schaubachhütte  5-6  St.  (F.  26  K),  schwierig.  — 
Der  *Ortler  (3902m),  der  höchste  Berg  der  Ostalpen,  wird  sowohl  von 
Trafoi  (s.  unten)  in  772-8  St.  wie  von  Sulden  aus  in  672-7  St.  bestiegen 
(anstrengend,  aber  für  Geübte  bei  gutem  Schnee  nicht  schwierig;  F.  20  K). 
Der  Weg  führt  von  Sulden  durch  das  Marlttal  scharf  ansteigend  zur 
(3V2  St.)  Payerhütte  (3020m-,  Wirtsch.)  am  Tabarettajoch;  von  hier  über 
den  Tabaretta-  und  Obern  Ortlerferner  zur  (372  St.)  Spitze,  mit  großartiger 
BUndsicht.  —  Näheres  s.  in  Baedekers  Südbayern,  Tirol  etc. 

Die  Straße  steigt  rascher  und  überschreitet  viermal  den  Trafoier 
Bach ;  vorn  immer  großartiger  die  gewaltige  Ortlergruppe. 

13km  Trafoi  (1541m;  Gasth.:  *  Trafoi -Hotel,  ersten  Ranges, 
170  Z.  zu  3-15,  F.  1.50,  M.  5  K;  *Neue  Post,  Z.  2-6,  F.  1  K,  Alte 
Post;  Zur  schönen  Aussicht;  Edelweiß'),  lkm  langes  Dorf  in  groß- 
artiger Lage. 


jochslraße.  SANTA  MARIA.      K.  S.  196.  —  25.  R.    213 

Lohnender  Spaziergang  (1/2  St.)  zu  den  Heil,  drei  Brunnen  (1598m), 
beim  Hot.  Trafoi  von  der  Straße  1.  ab,  durch  Wald,  an  der  Wirtsch. 
Waldheim  vorbei.  Unter  einem  Schuppen  drei  Bildsäulen,  Christus,  Maria 
und  Johannes,  aus  deren  Brust  sich  das  „heilige  Wasser"  ergießt;  daneben 
eine  Kapelle  und  Whs.  Ein  Fußweg  führt  vom  Waldheim  in  1  St.  hinauf 
zum  Weißen  Knott  (s.  unten).  —  Schöne  Aussicht  auf  das  Ortlergebiet 
vom  *Kleinboden  (2100m),  zu  dem  man  auf  dem  unterhalb  der  Alten  Post 
abzweigenden  „Dorawegeu  in  2  St.  bequem  hinaufsteigt.  —  Ortler  s.  S.  212. 

Die  Straße  steigt  in  kühnen  Windungen  anf  der  1.  Talseite 
hinan ;  Aussichten  am  besten  von  den  Straßenkehren,  daher  ab- 
kürzende Fußwege  vermeiden.  Schönster  Punkt  am  (17,4km) 
*  Weißen  Knott  (1863m;  Restaur.),  einem  Felsvorsprung:  vorn  der 
schwarze  Madatsch,  r.  der  Madatschferner,  1.  der  Trafoier  Ferner 
und,  im  Vordergrund ,  das  Pleißhorn ;  tief  unten  die  Heil,  drei 
Brunnen  (s.  oben;  Abstieg  in  30  Min.).  25  Min.  Cantoniera  delBosco, 
gegenüber  dem  schönen  Madatschgletscher.  Der  Baumwuchs  hört 
auf,  nur  dürftige  Zwergkiefern  kommen  noch  fort.    Yor  (40  Min.) 

20,5km  Franzenshöhe  (2188m  5  Post- Alpenhotel)  zeigt  sich  zu- 
erst der  Gipfel  des  Ortlers.  —  Die  Straße  steigt  in  langen  Kehren 
zum  (13/4  St.) 

27,4km  Stilfser  Joch  (Qiogo  diStelvio),  mit  dem  Gasth.  Fer- 
dinandshöhe (Z.  2.50-5  K)  und  Österreich.  Zollamt.  L.  am  Fels 
bezeichnet  eine  Säule  die  Grenze  und  Paßhöhe  (2760m ;  auf  dem 
Grenzstein  falsch  2814m).  Ganz  schneefrei  ist  die  Straße  hier 
nur  im  Hochsommer  warmer  Jahre ;  im  Juli  noch  tiefer  Schnee  zu 
beiden  Seiten.  15  Min.  n.  oberhalb  der  Paßhöhe  die  * Dreisprachen- 
spitze (2843m;  großes  Hotel,  gut).  —  In  Windungen  hinab  nach 

31,6km  Santa  Maria  (2487m ;  Whs.),  der  Quarta  Cantoniera, 
mit  dem  ital.  Zollamt. 

Eine  Straße  (Post  im  Sommer  2mal  tägl.,  bergab  in  1  St.,  anfwärts  in 
3V4  St.)  führt  bei  Santa  Maria  r.  ab,  über  den  Umbrailpaß  (2505m)  und 
durch  das  Muranza-Tal,  nach  (13,6km)  S.  Maria  im  Münstertal  (S.  195) 

*Piz  TJmbrail  (3032m),  13/4-2  St.,  lohnend  (F.  5-6  fr.).  Jenseit  der  Dogana 
1.  den  rasenbewachsenen  Hügel  hinan,  weiter  oben  im  Zickzack  über 
Geröll  (der  Umbrailgletscher  bleibt  r.)  zur  zackigen  Spitze.  Prachtvolle  Aus- 
sicht auf  Ortler,  Veltliner  Alpen,  Bernina,  Silvretta,  Ötztaler  Alpen. 

Folgt  (25  Min.)  die  Terza  Cantoniera  „al  Piano  del  Braulio" 
(2313m;  Whs.)  mit  Kapelle;  dann  das  Casino  dei  rotteri  di  Spon- 
dalunga  (2165m),  Straßenarbeiter-Haus.  Die  Straße  senkt  sich  in 
zahlreichen  Kehren,  die  der  Fußgänger  vielfach  abschneiden  kann 
(r.  in  der  Schlucht  die  über  Felsterrassen  abstürzenden  *Fälle  des 
Braulio),  überschreitet  auf  dem  Ponte  alto  den  Vitelli-Bach  und  er- 
reicht die  verfallene  IIa  Cantoniera  Bruciato  (1980m).  R.  die  Ab- 
stürze des  Mte.  Braulio  (2980m).  Weiter  in  langen  Kehren  an  der 
Bergwand  abwärts ,  vermittelst  einer  Reihe  von  Schutzgalerien 
durch  die  wilde  Schlucht,  das  Wormser  Loch  (il  Diroccamento). 
Folgt  die  I<*  Cantoniera  di  Piatta  Martina  (1702m) ;  weiter  stürzt 
r.  aus  dem  wilden  Val  Fraele  die  Adda  und  nimmt  den  Braulio  auf. 
Hinter  der  vorletzten  Galerie  wendet  sich  das  Tal  nach  Süden  und 
es  öffnet  sich  eine  prächtige  Aussicht  über  den  Talboden  von 


214   Route  26.  S.  MICHELE.  Bozen -Verona. 

Bormio  bis  Ceppina,  s.w.  Corno  di  S.  Colombano  (3022m),  Cima 
diPiazzi  (3439m)  und  Cima  Redasco  (3139m),  s.o.  Monte  Sobretta 
(3296m)  und  die  Eispyramide  des  Piz  Tresero  (3602m).  Dann  er- 
scheint gleich  unterhalb  der  Straße  wie  an  den  Felsen  angeklebt 
das  Alte  Bad  Bormio  (Bagni  Vecchi,  1410m);  ein  Fahrweg  führt 
kurz  vor  dem  letzten  Tunnel  hinab  (gute  Unterkunft  für  Touristen  j 
Z.  2-4,  F.  li/4  fr.).    10  Min.  weiter  abwärts  das 

47,6km  Neue  Bad  Bormio  (Bagni  Nuovi,  1340m),  ein  stattliches 
Gebäude  auf  einer  Terrasse,  mit  schönem  Blick  über  den  Talboden 
von  Bormio  und  das  Gebirgsrund  (Z.  3-7,  F.  ll/2,  M.  5  fr.).  Die 
Bäder  erhalten  ihr  Wasser  (indifferente,  schwach  gipshaltige  radio- 
aktive Thermen,  38-41  °  C.)  von  den  Quellen  beim  Alten  Bad. 

Von  Bormio  nach  Colico  am  Corner  See  s.  Baedekers  Oberitalien. 


26.  Von  Bozen  nach  Verona.    Der  Gardasee. 

143km.  Südbahn,  Luxuszug  in  3  St.  für  22JT45  (von  Innsbruck  nach 
Verona  41  K  45);  Schnellzug  in  3-4  St.,  Personenzug  in  572  St. 

Bozen  (265m)  s.  S.  204.  Die  Bahn  überschreitet  den  Eisak, 
den  1  St.  weiter  abwärts  die  Etsch  (Adige)  aufnimmt,  die  bei 
(10km)  Branzoll  schiffbar  wird.  —  Jenseit  (16km)  Auer  (Gasth.: 
Post),  bei  Gmünd,  über  die  Etsch;  r.  auf  der  Höhe  Kaltem 
(S.  207).  —  21km  Neumarkt- Tramin  (213m);  der  Marktflecken 
Neumarkt  (Gasth.:  Post,  Krone)  liegt  am  1.  Ufer  der  Etsch,  20  Min. 
von  der  Bahn.    Nach  dem  Fleimstal  s.  S.  228. 

Am  Abhang  des  Gebirges  r.  die  Orte  Tramin,  Kurtatsch,  Marg- 
reid.  — 31km  Saturn  (224m ;  Gasth. :  Adler),  das  letzte  vorwiegend 
deutsche  Dorf,  mit  der  Ruine  Haderburg  auf  steilem  Fels. 

38km  S.  Michele  oder  St  Michael  (228m;  Gasth.:  Adler),  mit 
ehem.  Augustinerkloster. 

In  den  Nons-  und  Sulzberg  (Val  di  Non  und  Val  di  Sole),  das  50km 
lange  Tal  des  Noce,  führt  von  S.  Michele  nach  (52km)  Male  die  elektr. 
Uonsbergbahn  (23/4-4  St.),  von  da  Post  nach  Fucine  2  mal  täglich  in  2x/4St.  — 
3km  Mezzolombardo  (264m ;  H.  Commercio).  Dann  durch  die  (8km)  Rocchetta, 
einen  Engpaß,  über  (23km)  Tajo  (517m;  Gasth. :  Post)  und  (26km)  Dermullo 
(elektr.  Bahn  auf  die  Mendel  s.  S.  207)  nach  (33km)  Cles  (656m;  Grand- 
Hotel),  Hauptort  des  Nonsbergs,  mit  altem  Schloß.  Hinab  zur  Mostizzol- 
brücke  (591m),  hoch  über  dem  in  tiefer  Klamm  schäumenden  Noce.  und 
durch  die  Talsohle  des  Sulzbergs  über  (48km)  Caldes  (697m)  nach  (52km) 
Male  (737m 5  Gasth.:  Male,  Onestinghel),  Hauptort  des  Sulzbergs  (nach  Ma- 
donna di  Campiglio,  s.  unten);  13km  n.w.  das  besuchte  Rabbi-Bad  (1250m) 
mit  Eisensäuerling  (ins  Ultental  s.  S.  211).  Weiter  Fahrstraße  an  (67km) 
Mezzana  (941m)  vorbei  nach  (72km)  Fucine  (956m ;  Gasth. :  Post,  Zanella), 
am  Eingang  des  Val  di  Pejo,  in  dem  2lU  St.  aufwärts  das  Bad  Pejo  (1380m ; 
Gr. -H.  Pejo),  mit  Eisensäuerling,  liegt.  Von  Fucine  Post  täglich  in 
5  St.  über  den  (87km)  Tonale -Paß  (1884m)  nach  (98km)  Ponte  di  Legno 
(1261m  \  H.  Tonale),  in  dem  vom  Oglio  durchflossenen  Val  Camonica.  Von 
hier  nach  (20km)  Edolo  (699m)  und  mit  Bahn  durch  das  Val  Camonica 
nach  Iseo  und  Brescia,  oder  Fahrstraße  über  den  Passo  d'Aprica  (1181m) 
nach  Tirano,  s.  B&dekers  Südbayern. 

Von  S.  Michele  nachMadonna  di  Campiglio,  75km,  Nonsberg- 
bahn   bis  Male  (52km)    s.  oben,   von   da  nach  Campiglio  (23km)  Motorpost 


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Bozen-Verona.  TRIENT.  26.  Route.   215 

2  mal  tägl.  in  2  St. ;  zweisp.  Landauer  (beim  Postmeister  in  Mezzolombardo 
zu  bestellen)  von  S.  Micbele  nach  Campiglio  in  7V2-8  St.  für  52  K  u.  Trkg. 

—  Nonsbergbahn  bis  Mate  (52km)  s.  S.  214.  —  56km  Dimaro  (766m-,  Gastb. : 
Corona,  Z.  1  JT60).  Nun  in  Kehren  in  dem  bewaldeten  Meledriotal  aufwärts 
zur  Höhe  des  Campo  di  Carlomagno  (1683m;  H.  Campo  Carlomagno,  100  Z. 
zu  6-20,  F.  1.75,  M.  6  K)  und  hinab  nach  (75km)  Madonna  di  Campiglio 
(1515m),  ehem.  Kloster,  jetzt  "Grand-Hötel  des  Alpes,  ersten  Ranges  (Z. 
4-16,  F.  1.75,  M.  5  K),  als  Sommerfrische  und  Luftkurort  viel  besucht,  in 
geschützter  Lage  am  Fuß  des  aussichtsreichen  *Mte.  Spinale  (2163m ;  in 
2  St.  leicht  zu  ersteigen).  Andere  Gasth.:  Slanina's  Dolomitenhotel  (Z.  3-5, 
F.  1  30,  M.  4  K),  H.-P.  Rainalter  (Z.  3-4  K)}  H.-P.  Neumann  (Z.  2.40-6.40, 
M.  4.50  K),  H.-P.  Brenta;  gute  Unterkunft  in  Villa  Hedwig.  Ausflüge  und 
Pässe  von  hier  s.  Baedekers  Südbayern ,  Tirol  etc.  ;  am  lohnendsten  die 
Bocca  di  Brenta  (2549m;  von  Campiglio  bis  Molveno  9  St.,  F.  20  K). 

Die  Bahn  tritt  wieder  auf  das  1.  Ufer  der  Etsch.  45km  Lavis 
(227m).    Über  den  Avisio.  —  L.  der  Monte  Calis  (1906m). 

55km  Trient.  —  Bahnrestaurant,  mit  Garten.  —  Gasth.  :  am  Bahnhof 
♦Imperial  Hotel  Trento  (PL  a:  B  1),  großes  Haus  ersten  Ranges, 
mit  Garten  und  Restaur.,  Z.  3-8,  F.  1.50,  M.  51;  Bahnhof  hot.  Mayer, 
Z.  2.50-4  iT;  in  der  Stadt:  H.  garni  Europa  (PL  b:  C2),  Via  Lunga  41, 
Z.  von  2JTan;  Stellad'Oro,  Piazza  S.  Pietro  (PL  C  2),  deutsch.  —  Bier : 
Isola  Nuova,  Danteplatz  (PI.  B  1),  deutsch;  Forsterbräu,  Via  Oss-Mazurana  15 
(PL  C  2,  3).  —  Post  u.  Telegraph  (PL  C  3),  Piazza  della  Posta. 

Trient  (195m),  ital.  Trento,  das  Tridentum  der  Römer,  am  1. 
Ufer  der  Etsch,  mit  25000  meist  ital.  Einw.,  bis  1803  Hauptstadt 
eines  deutschen  Fürstbistums,  jetzt  Sitz  der  Statthaltereiabteilung 
für  Welschtirol  (ital.  il  Trentino),  macht  mit  seinen  mittelalter- 
lichen Türmen  und  stattlichen  Palästen  einen  ganz  italienischen 
Eindruck.  •—  Auf  der  mit  Anlagen  geschmückten  Piazza  Dante  vor 
dem  Bahnhof  ein  großes  Dantedenkmal,  von  Zocchi  (1896). 

Die  Via  Romana  führt  von  der  Piazza  Dante  südl.  nach  den 
breiten  Hauptstraßen  Via  Lunga  und  Via  Adolfo  Belenzani,  beide 
mit  beachtenswerten  Palästen,  z.  T.  mit  bemalten  Fassaden  nach 
venezianischei  Art.  In  Via  Adolfo  Belenzani  der  Pal.  Municipale 
(PI.  2:  B  2,  3),  mit  dem  Museo  Comunale  (werktags  9-12,  3-6  Uhr 
frei  zugänglich,  So.  und  15.  Juli -31.  August  geschlossen),  einer 
Sammlung  naturhist.  Gegenstände,  römischer  u.  a.  Altertümer  etc. 

—  Eine  Seitenstraße  führt  r.  nach  der  Kirche  8.  Maria  Maggiore 
(PI.  B  3),  einem  einschiffigen  Bau  im  ital.  Frührenaissancestil, 
1545-63  Sitz  des  Konzils  von  Trient ;  im  Chor  1.  ein  Bild  des  Konzils. 

Auf  dem  malerischen  Domplatz  der  hübsche  Neptunsbrunnen 
(1768),  ein  Standbild  des  Bildhauers  AI.  Vittoria  (f  1609),  von  Ru- 
bino  (1909),  und  der  Pal.  Pretorio  (jetzt  Platzkommando)  mit  dem 
ührturm  (Torre  grande,  PL  11).  —  Der  *Dom  (PL  B  C  3),  zu  Anfang 
des  xi.  Jahrh.  gegründet,  unter  dem  Bischof  Friedrich  von  Wangen 
durch  Adam  d'Arogno  (f  um  1230)  neu  aufgeführt,  aber  erst  im 
xvi.  Jahrh.  vollendet,  ist  eine  lombardisch-roman.  Pfeilerbasilika 
mit  Vierungskuppel;  am  nördl.  Portal  ein  Löwenpaar. 

O.  über  der  Stadt  das  mächtige  Castello  del  Buon  Consiglio 
(PL  D  1,  2),  1474-84  errichtet,  einst  Sitz  der  Fürstbischöfe,  jetzt 
Kaserne  (zugänglich  9-11,  2-4  Uhr);  beachtenswert  der  Bmnnenhof 


216   Route  26.  ROVERETO.  Bozen -Verona. 

und  der  ältere  Hof,  sowie  die  Fresken  von  Romanino,  Dosso,  Bru- 
sasorci;  der  runde  Augustusturm  kein  „Römerturm".  Guter  Über- 
blick der  Stadt  von  der  Terrasse  des  Kapuzinerklosters  (PI.  D  1). 

Im  S.  der  Altstadt  ein  Stück  der  auf  Theodorich  d.  Gr.  zurück- 
geführten Ringmauer  (Mura  antiche;  PI.  C  4)  und  das  Museo  Dio- 
cesano  (PL  jenseit  B  4;  50  h),  mit  sieben  prachtvollen  flämischen 
Wandteppichen  aus  dem  xvi.  Jahrhundert  u.  a. 

Von  Trient  nach  Bassano  durch  das  Suganertal,  110km, 
Eisenbahn  in  3l/2-4  St.  —  Die  Bahn  zweigt  oberhalb  Trient  von  der  Bahn 
nach  Verona  ö.  ab,  durchschneidet  auf  einem  U/^km.  langen  Viadukt  das 
fruchtbare  Etschtal,  steigt  dann  am  Bergabhang  mittels  einer  großen  Schleife 
(Kehrtunnel)  zur  (9km)  Stat.  Villazzano  (280m)  und  tritt  bei  (13km)  Povo  (330m) 
in  das  Tal  der  Fersina.  Vier  Tunnels.  —  21km  Roncogno  (421m),  gegenüber 
der  Mündung  des  Val  di  Pine.  —  25km  Pergine  (469m ;  Bahnrest.  5  H.  Per- 
gine),  Markt  mit  3000  Einw.,  überragt  von  der  schönen  großen  Burg  Persen 
(676m).  —  Weiter,  an  der  W.-Seite  des  4km  1.  Sees  von  Galdonazzo  (449m) 
entlang,  nach  (32km)  Calceranica  (451m)  und  (35km)  Galdonazzo  (466m) ;  dann 
n.ö.  über  die  aus  dem  See  ausfließende  Brenta  nach  (39km)  Levico  (500m; 
Gasth. :  *  Grand- Rötel  des  Bains,  65  Z.  zu  3-6,  F.  1.50,  M.  5  JT;  *Gr.-ff.  Neues 
Kurhaus,  70  Z.  zu  3.50-6,  F.  1.50,  M.  5  K;  Eden  Hot.  Caliari;  Bellevue 
de  de  Russie ;  Voltolini;  Goncordia),  einem  besuchten  Bad  mit  Eisen- Arsen- 
Quellen,  die  bei  dem  3  St.  höher  am  Bergabhang  gelegenen  Bad  Vetriolo  ent- 
springen. Hier  beginnt  die  eigentliche  Val  Sugana,  ein  fruchtbares  Tal 
mit  Wein-  und  Maulbeerpflanzungen.  —  48km  Roncegno  -  Marter  (416m). 
V2  St.  nördl.  das  gleichnam.  Bad  (*Gr.-Höt.  des  Bains  &  Palacehotel,  Z. 
von  4  K  an,  F.  1.25,  M.  5  K;  Stella  &  Moro),  mit  Arsen-Eisenquelle.  —  53km 
Borgo  di  Valsugana  (380m;  ff.  Valsugana),  mit  4400  Einw.  —  59km  VHP 
Agnedo-Strigno  (349m;  Gasth.:  Aquila  Nera).  —  76km  Tezze  (226m),  letzte 
Österreich.  Station.  —  Die  Bahn  überschreitet  die  ital.  Grenze.  81km 
Primolano  (217m),  mit  italien.  und  Österreich.  Zollamt.  Weiter  durch 
den  Canale  di  Brenta,  eine  großartige  Felsschlucht.  L.  in  einer  Felsgrotte 
Trümmer  der  venezianischen  Feste  Covolo  oder  Kofel  (unzugänglich).  — 
Bei  (103km)  Solagna  öffnet  sich  die  Talenge  der  Brenta.  —  110km  Bassano 
(129m;  Gasth.:  S.  Antonio,  Mondo),  hübsch  gelegenes  Städtchen  mit  7600 
Einw.  Im  Museum  eine  Anzahl  Bilder  der  Künstlerfamilie  da  Ponte, 
nach  ihrem  Heimatsort  Bassano  genannt.  Promenaden  mit  schönen  Aus- 
sichten auf  die  Alpen  umgeben  die  Stadt.  —  Eisenbahn  von  Bassano  nach 
Venedig  und  Padua,  s.  Baedekers  Oberitalien. 

Von  Trient  nach  Campiglio,  77km,  Postautomobil  im  Sommer 
3mal  tägl.  nach  Pinzolo  in  43/4  St.  für  13^80;  weiter  Postautomobil  über 
Campiglio  nach  Male;  zweisp.  Landauer  von  Trient  nach  Campiglio  in 
10-11  St.  für  60  K  u.  Trkg.  (über  S.  Michele  s.  S.  214).  Die  Straße  steigt 
am  r.  Etschufer,  an  dem  befestigten  Felshügel  Doss  Trento  vorbei,  zur  Paß- 
höhe (492m)  jenseit  des  Dörfchens  Cädine  und  senkt  sich  dann  über  Vezzano 
(386m),  an  dem  malerischen  Schloß  Toblino  (guter  „Vino  santo")  im  gleichn. 
See  vorbei,  nach  (22km)  Alle  Sarche  (254m;  Whs.);  Postautomobil  über 
Arco  nach  Riva,  S.  218).  Hier  über  die  Sarca,  dann  am  r.  Ufer  der  Sarca- 
schlucht  in  Windungen  hinan  nach  (31km)  Gomano  (365m) ,  Bad  mit 
Schwefelquelle.  Über  (33km)  Ponte  delle  Arche  (401m)  und  durch  das 
Sarcatal  nach  (47km)  Tione  (565m ;  Gasth. :  Gavallo  bianco ,  Posta) ,  mit 
1800  Einw.,  am  Einfluß  des  Arno  in  die  Sarca.  Das  Sarcatal  wendet  sich 
nach  X.  (Val  Rendma).  Die  Straße  führt  durch  zahlreiche  Dörfer  nach 
(64km)  Pinzolo  (770m ;  Gasth. :  Krone,  ff.  Pinzolo),  Ausgangspunkt  für  den 
sehr  lohnenden  Besuch  des  obersten  Sarcatals  oder  *  Val  di  Genova  (bis  Bedole 
5  St.,  von  da  zur  Mandronhütte  2lfa  St.),  und  steigt  dann  ö.  bergan,  über 
S.  Antonio  di  Mavignola  (1128m)  nach  (77km)  Madonna  di  Campiglio  (S.  215). 

Bei  (71km)  Calliano  (186m)  1.  auf  der  Höhe  die  Burgruine 
Beseno.  Das  untere  Etschtal.  reich  an  Reben,  Mais  und  Maulbeer- 
bäumen, heißt  bis  zur  ital.  Grenze  Val  Lagarina.  —  79km  Bovereto 


G<>ograpk-ÄiistrTOaiWagrverr  *De"bes^LeipTsig. 


Engl.Mile 


Bozen-Verona.  ARCO.  2(5.  Route.     217 

(190m ;  Bahnrestaur.;  H.  Centrale,  H.  Rover  eto\  Stadt  von  11 000  ita- 
lienischen Einw.,  mit  hochgelegenem  altem  Schloß  (jetzt  Kaserne). 
20  Min.  w.  Sacco,  mit  großer  Tabakfabrik. 

Am  r.  Ufer  lsera,  mit  Wasserfall;  am  1.  Ufer  bei  Lizzana  ein 
Schloß,  angeblich  um  1303  Aufenthalt  des  aus  Florenz  verbannten 
Dante.  —  83km  Mori  (174m ;  Hot.  Stazione).    Nach  Riva  s.  unten. 

Bei  (85km)  S.  Marco  durchschneidet  die  Bahn  die  Slavini  di 
Marco,  Schuttmassen  des  alten  Etschgletschers,  nach  Dante  (Inf. 
xn,  4-9)  Reste  eines  Bergsturzes  vom  J.  883.  —  Bei  (89km)  Serra- 
valle,  der  alten  Klausenfeste,  wird  das  Tal  enger. 

95km  Ala  (147m;  Bahnrestaur.),  Städtchen  mit  3200  Einw. 
(Zollrevision). 

100km  Avio,  mit  Schloß  des  Grafen  Gastelbarco.  —  110km  Peri 
(126m) ,  erste  ital.  Station.  Der  Bergrücken  des  Monte  Baldo 
(2218m)  trennt  w.  das  Etschtal  vom  Gardasee.  —  Kurz  vor  (121km) 
Ceraino  r.  auf  der  Höhe  Rivoli,  1797  von  den  Franzosen  unter 
Massena  erstürmt.  Die  Bahn  tritt  in  den  stark  befestigten  Engpaß 
der  Berner  Klause  (Chiusa  di  Verona).  —  137km  Parona.  Über 
die  Etsch. 

143km  Verona,  s.  Badekers  Oberitalien. 


Von  Mori  nach  Riva.   Der  Gardasee. 

25km.  Schmalspurbahn  in  l*/4  St.  für  (I.  Kl.)  3  K  20  oder  (III.  Kl.) 
1  #60.  —  Dampfboot  auf  dem  Gardasee  s.  S.  218. 

Mori  s.  oben.  —  Die  Bahn  führt  über  die  Etsch  nach  (3km) 
Mori-Borgata,  Station  für  den  Markt  Mori  (194m;  Alb.  Mori); 
weiter  in  grünem  Tal  nach  (7km)  Loppio  (224m)  und  an  dem 
hübschen  See  von  Loppio  mit  seinen  Felseninseln  vorbei,  zwischen 
Felstrümmern  in  Windungen  hinan  zur  Paßhöhe  (279m);  dann 
hinab  nach  (13km)  Nago-Torbole  (217m),  am  Rande  einer  Schlucht, 
mit  der  Burgruine  Penede  1.  auf  steilem  Fels.  L.  führt  von  hier 
die  alte  Straße  über  (1/4  St.)  Torbole  (*Gr.-H.  Torbole,  100  Z.  von 
3  K  an,  15.  Nov. -15.  Febr.  geschlossen;  H.  Gardasee)  nach  (1  St.) 
Riva.  Die  Bahn  senkt  sich  n.  an  der  Bergwand,  1.  mit  herrlichem 
Blick  auf  den  Gardasee  und  das  Sarcatal,  nach  (18km)  Oltresarca ; 
dann  über  die  Sarca  nach 

20km  Arco.  —  Gasth.  (die  größeren  nur  Okt.  bis  Mai  geöffnet): 
*Gr.-H.  des  Palmes,  am  Kurplatz,  mit  Zentralheizung,  ersten  Ranges, 
Z.  3-10,  F.  1.20,  M.  4  K,  *H.  Bellevue,  beim  Bahnhof,  Z.  1.50-5  K; 
*H.  Viktoria,  10  Min.  vom  Kurplatz,  Z.  3-10,  F.  1.50  JST;  H.  d  e  s  Boule- 
vards (C  auf  der  Karte),  am  Kurplatz,  mit  Cafe-Restaur.,  Z.  von  3  K  an, 
F.  1,  M.3^  H.  deTEurope,  Z.%hK-,  H.-P.  Olivo;  Hot.  Strasser; 
H.-P.  Olivenheim,  hoch  gelegen-,  H.  Austria,  am  Kurpark,  Z.  1.60-3  Ky 
Kaiserkrone,  H.  Riviera,  beim  Bahnhof,  alle  drei  das  ganze  Jahr 
geöffnet.  —  Viele  Pensionen. 

Arco  (91m),  Städtchen  mit  4500  Einw.,  am  r.  Ufer  der  Sarca, 
überragt  von  dem  im  spanischen  Erbfolgekrieg  von  den  Franzosen 
zerstörten  Schloß  Arco  (284m;  vom  Kurplatz  1/2  St.),  wird  wegen 


218   Route  26.  RIVA. 

seiner  geschützten  Lage  viel  als  Winteraufenthalt  besucht,  ist 
jedoch  im  Sommer  fast  ohne  Fremdenverkehr.  Beim  Kurpark  das 
Bronzestandbild  des  aus  Arco  geb.  Malers  Giov.  Segantini  (f  1899), 
von  Bistolfi  (1909). 

Weiter  durch  die  Sarca-Niederung  über  (22km)  S.  Tomaso  nach 

25km  Riva  (Karte  8. 8. 217).  —  Der  Bahnhof  (Restaur.)  liegt  7-8  Min. 
östl.  vom  Hafen.  —  Gasth.  :  *  Lido-Palace-Hotel,  östl.  vom  Bhf., 
15.  Nov.-15.  Febr.  geschlossen,  mit  Zentralheizung-,  Z.  3-12,  F.  1.50,  M.  5  Kx> 
Hot.  Imperial  zur  Sonne  (S  auf  der  Karte),  mit  Terrasse  am  See, 
Z.  2.50-5,  F.  1.20,  M.  3.50  K;  *H.-P.  du  Lac,  mit  Garten,  Z.  2-3,  F.  1, 
M.  3^;  H.-P.  See-Villa,  1/4  St.  östl.  vom  Bhf.;  H.P.Riva,  Z.  2-3.50, 
F.  1,  M.  3.50  5";  Bayr.  Hof,  mit  Zentralheizung  und  Cafe -Restaur., 
Z.  160-4  Z,  gut,  Zentralhotel,  beide  am  Hafen;  H.  Bahnhof, 
Z.  1.60-3  Z";  Böhm,  Z.  1.50-2.50  iL  —  Post  u.  Telegraph,  Piazza  Brolo.  — 
Seebäder  beim  Lido-Hot.  und  an  der  Ponalestraße. 

Riva  (70m),  lebhafter  Hafenort  mit  8000  Einw. ,  liegt  an  der 
NW.-Ecke  des  Gardasees,  am  Fuß  der  steil  aufragenden  Rocchetta, 
an  deren  Abhang,  hoch  über  dem  Städtchen,  ein  verfallener  Wart- 
turm an  die  venezianische  Herrschaft  erinnert.  Mittelpunkt  des 
Verkehrs  ist  der  Hafenplatz,  mit  Bogengängen  an  den  Häusern 
und  einem  mächtigen  alten  Uhrturm.  —  Die  Sommerhitze  wird 
mittags  durch  einen  kühlen  Seewind  (Ora)  gemildert ;  nachmittags 
liegt  die  Stadt  im  Bergesschatten. 

Zum  Ponalefall,  am  besten  hin  mit  Motorboot  (3mal  tägl.  in  20  Min., 
50  h)  oder  Barke  (3/4  St.,  3-4  JH,  die  bei  dem  schönen  untersten  Fall  an- 
legen. Durchgang  durch  das  Restaur.  20  h.  Man  steigt  von  hier  an  der 
oberen  elektr.  Kraftstation  und  an  drei  kleineren  künstlichen  Fällen 
vorüber  in  25-30  Min  hinauf  zur  ^Ponalestraße,  auf  der  man  r.,  an  dem 
kleinen  Restaurant  Belvedere  (unterhalb  eine  Terrasse  mit  Blick  auf 
sämtliche  Ponalefälle 5  Zutritt  20A)  vorüber,  in  zj\  St.  nach  Riva  zurück- 
wandert. Die  sehr  staubige  Straße  ist  an  den  steil  abstürzenden  Fels 
z.  T.  durch  Tunnels  geführt  und  bietet  namentlich  nachm.  die  prächtig- 
sten Aussichten. 

1  St.  n.  Varone  (123m),  mit  sehenswertem  Wasserfall  in  dunkler  Klamm 
(Eintr.  40  K) ;  weiter  nach  (3/4  St.)  Tenno  (435m).  mit  alter  Burg  (reizende 
Aussicht),  dann  über  Cologna  und  Varignano  hinab  nach  (1  St.)  Arco  (S.  217). 

Ins  Ledrotal  (Wagen  nach  Pieve  u.  zurück  einsp.  8,  zweisp.  16  K\ 
Post  in  372  St.).  Gegenüber  den  Ponalefällen  (s.  oben)  steigt  die  Straße 
in  Kehren,  wendet  sich  w.  und  erreicht  über  Biacesa  und  Molina-Legos  den 
hübschen  Lago  di  Ledro  (655m),  an  dessen  Nordseite  Mezzolago  und  unweit 
des  NW. -Endes  (13km)  Pieve  di  Ledro  (660m;  Albergo  Alpino).  Weiter 
nach  Storo  und  Condino  (Hinter-Judicarien)  s.  Baedekers  Südbayem  etc. 

Der  *Gardasee,  Lago  di  Oarda  (65m),  der  Lacus  Benacus  der 
Römer,  ist  55km  lang  und  5-18km  breit.  Er  gehört  fast  ganz  zu 
Italien,  nur  die  Nordspitze  mit  Riva  zu  Tirol.  Die  Uferberge,  am 
obern  Ende  steil  und  hoch,  verflachen  sich  nach  S.  allmählich  und 
laufen  in  den  breiten  Moränengürtel  am  Rande  der  oberitalienischen 
Ebene  aus.  Das  Wasser  erscheint  meist  dunkelblau.  —  Dampf- 
boote befahren  den  See  3-6mal  tägl.  am  westl.  Ufer  (Riva-Desen- 
zano,  4-51/4  St.;  4  fr.  45,  2  fr.  60c),  l-2mal  tägl.  am  östl.  Ufer 
(Riva-Peschiera,  41/4  St. ;  4  fr.  60,  2  fr.  60  c). 

Westl.  Ufer  —  Die  wichtigsten  Landestellen  sind:  Limone, 
der  erste  ital.  Ort,  zwischen  Zitronen-  u.  Olivenpflanzungen.  — 


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MÜHLBACH.  27.  Route.   219 

Campione,  mit  Baumwollspinnerei.  —  Gargnano  (Gasth. :  Cervo), 
der  nördlichste  Ort  der  „Riviera",  der  wärmsten  Uferstrecke.  — 
Maderno,  am  Fuß  des  Monte  Pizzocolo  (1583m).  —  Gardone  Riviera 
(*Grand-Hötel,  Z.3-8,  F.  li/2,M.4i/2-6rr.,  im  Sommer  geschlossen ; 
H.  Benaco,  Bayrischer  Hof,  für  Durchreisende),  eine  Gruppe  von 
acht  Dörfern  (JFasano  di  sotto,  Gardone  di  sotto,  G.  di  sopra  u.  a.), 
wird  besonders  im  Frühjahr  und  Herbst  von  Vergnügungsreisen- 
den, im  Winter  auch  als  Kurort  für  Brust-  u.  Nervenkranke  be- 
sucht. Die  Berge  bieten  eine  Fülle  staubfreier  abwechslungsreicher 
Spazierwege.  —  Salb  (Gasth. :  Gr.-H.  Salö,  Juni- Aug.  geschlossen ; 
H.  Baviera),  Städtchen  mit  5200  Ein w.,  der  südlichste  Ort  der 
Riviera.  —  Vor  Desenzano  (Gasth.  :  H.  Splendide,  H.  Royal  Mayer) 
berührt  das  Dampf boot  noch  Sirmione  (H.  Regie  Terme),  unweit 
der  N.-Spitze  der  4km  langen  schmalen  Landzunge  gl.  N.,  mit 
Schwefeltherme,  großer  Wasserburg  der  Scaliger  und  spätrömischen 
Ruinen,  den  sog.  Grotte  di  Catullo. 

Östl.  Ufer.  —  Die  wichtigsten  Landestellen  sind:  Torhole 
(S.  217);  Malcesine,  mit  Scaligerburg ;  Torri  del  Benaco,  mit 
Burgruine;  dann  um  das  Vorgebirge  S.  Vigilio  herum  nach  Gar  da; 
Peschiera  (H.  Montresor),  Festung  am  s.o.  Ende  des  Sees. 

Ausführliche  Angaben  über  den  Gardasee  und  seine  Winterkurorte 
s.  in  Baedekers  Riviera  und  in  Baedekers  Oberitalien. 


27.  Von  Franzensfeste  durch  das  Pustertal  nach  Lienz 
(Villach)  Marburg). 

108km.    Südbahn,  Schnellzug  in  23/4  St.,  Personenzug  in  33/4  St. 

Das  Pustertal,  eines  der  längsten  und  durch  seine  Seitentäler  (Am- 
pezzotal,  Iseltal  usw.)  touristisch  wichtigsten  Täler  Tirols,  besteht  aus  den 
durch  den  Toblacher  Sattel  geschiedenen  Tälern  der  Rienz  und  der  obern 
Drau.  Es  bietet  eine  Reihe  freundlicher,  aber  nur  selten  großartiger 
Bilder;  von  Niederdorf  bis  Lienz  erscheinen  südl.  über  den  grünen  Vor- 
bergen von  Zeit  zu  Zeit  die  kühnen  Formen  der  Dolomiten. 

Franzensfeste  (747m)  s.  S.  202.  Die  Bann  führt  durch  die 
Festung  und  überschreitet  den  Eisah,  80m  über  dem  in  tiefer 
Klamm  schäumenden  Fluß.  Hinter  Aicha  der  Mühlbach  -  Tunnel. 
Die  Bahn  durchbricht  bei  (Ökm)  Schabs  den  Höhenzug  zwischen 
Eisak  und  Rienz  und  wendet  sich  1.  ins  Pustertal,  auf  hohem  Damm 
an  der  Bergwand  hingeführt ;  r.  abseits  Burg  Rodeneck.  —  Hinter 
(9km)  Mühlbach  (768m;  Gasth.:  Sonne,  gut,  Linde),  Sommer- 
frische an  der  Mündung  des  Valier  Tals,  verengt  sich  das  Tal  auf 
kurzer  Strecke.  —  14km  Vintl  (742m),  beim  Dorf  Niedervintl 
(Gasth. :  Post),  an  der  Mündung  des  Pfunderstais. 

Über  die  Rienz;  r.  das  kleine  Schwefelbad  Ilstern.  19km  St. 
Sigmund.  —  24km  Ehrenburg  (786m),  mit  Schloß  des  Grafen 
Künigl.  Weiter  mehrfach  tiefe  Felseinschnitte ;  dann  vor  (29km) 
St.  Lorenzen  (802m ;  Gasth.:  Rose,  Mondschein)  über  die  aus  dem 


220   R.  27.  —  K.  S.  189  m.  225.     BRUNECK. 

Enneberger  Tal  kommende  Oader ;  1.  das  verfallene  Kloster  Sonnen- 
burg, r.  auf  einem  Felsen  die  Halbruine  Michaelsburg. 

Das  Enneberger  oder  Gader-Tal  ist  namentlich  wegen  der  Dolo- 
miten in  seinem  Hintergrunde  besuchenswert.  Talsprache  ist  ladinisch, 
doch  wird  Deutsch  fast  allgemein  verstanden.  Die  Straße  (33km ;  Post  von 
Bruneck  bis  Corvara  tägl.  in  6lA  St.  für  4  E)  führt  von  St.  Lorenzen  durch 
die  enge  Gaderschlucht  nach  (9km)  Zwischenwasser  (1015m ;  Whs.),  an  der 
Mündung  des  Yigil-Tals  in  das  Gadertal.  In  ersterm  liegt  1  St.  aufwärts 
St.  Vigil  (1201m ;  Gasth. :  Monte  Sella,  Z.  von  2E  an,  gut;  Post  oder 
Stern),  als  Sommerfrische  besucht,  am  Fuß  des  Kronplatt  (Besteigung  in 
3-3l/2  St.,  s.  unten).  Ausflüge  und  Übergänge  nach  Ampezzo,  Prags  usw. 
s.  Bcedekers  Südbayern,  Tirol  etc. 

Die  Straße  nach  Corvara  überschreitet  den  Vigilbach  (s.w.  der  Peitler- 
kofel,  2877m)  und  führt  über  (14km)  Picolein  nach  (24km)  Pedratsches 
(1325m),  gegenüber  dem  höher  am  r.  Ufer  gelegenen  St.  Leonhard  oder 
Abtei,  ladin.  Badia  (1376m  ;  Gasth. :  Kreuz,  einfach),  Hauptort  des  Tals 
(von  hier  Abteital  genannt),  am  Fuß  des  Heiligkremkofels  (2911m).  Vor 
(23km)  Stern  verzweigt  sich  das  Tal;  in  dem  s.o.  Arm  liegt  (2  St.  von 
St.  Leonhard)  St.  Cassian  (1542m;  Crazzolara's  Whs.),  durch  seine  Ver- 
steinerungen bekannt.  Die  Fahrstraße  führt  weiter  im  s.w.  Talarm,  zu- 
letzt über  den  Corvara-Bach  nach  (33km)  Corvara  (1558m;  Gasth.:  Post), 
einem  schön  gelegenen  Dorf.  N.w.  35  Min.  aufwärts  liegt  Colfuschg  oder 
Colfosco  (1645m;  Kapellen wirt),  der  malerischste  Punkt  in  dieser  charak- 
teristischen Dolomitgegend.  Von  hier  nach  St.  Ulrich  (S.  203)  über  das 
Orödner  Joch  (2125m;  Hospiz)  5  St.  —  Nach  Fassa  über  das  Grödner  und 
Sella-Joch  (S.  203),  6  St.  bis  Campitello  (S.  228),  s.  S.  203. 

33km  Bruneck  (830m;  Bahnrestaur. ;  Gasth.:  Post,  Z.  1.60- 
3.40  JT;  H.-P.  Tirol,  Z.  von  2  K  40  an,  H.  Bruneck,  3  Min.  vom 
Bahnhof,  Z.  1.20- 4.50  J£T;  Niederbacher),  Hauptort  des  westl. 
Pustertals  mit  2600  Einw.  und  altem  Schloß,  in  reizender  Lage 
an  der  Mündung  des  Tauferer  Tals  (s.  unten),  als  Sommerfrische 
viel  besucht.  Schöne  Aussicht  von  der  Kaiserwarte  (1005m ;  Y2  St.). 

Nach  Taufers  lohnender  Tagesausflug  (elektr.  Lokalbahn  in  50  Min. 
für  1,2:80  oder  iE  20;  Abfahrt  vom  Südbahnhof).  Die  Lokalbahn  führt 
durch  das  Tauferer  oder  Ahrn-Tal  über  St.  Georgen,  Oais  und  üttenheim 
nach  (17km)  Sand  im  Tauferertal  oder  Täufers  (855m ;  Gasth. :  Post,  Z. 
1.20-3  E,  gut;  Elefant),  Hauptort  des  Tals  mit  800  Einw.,  aus  den  Dörfern 
Sand  am  r.,  St.  Moritzen  am  1.  Bachufer  bestehend,  von  der  großen,  jetzt 
hergestellten  Burg  Taufers  überragt.  —  Oberhalb  Taufers  verengt  sich 
das  Tal;  5km  Luttach  (956m;  Gasth.  Schwarzenstein),  an  der  Mündung 
des  Weißenbachtals.  Die  Straße  führt  weiter  über  (12,7km)  Steinhaus  (1052m; 
gutes  Gasth.)  bis  (28km)  Easern  (S.  171).  —  Lohnender  Ausflug  von  Taufers 
in  das  *Reintal,  ein  bewaldetes  malerisches  Tal,  durch  das  der  Reinbach 
in  einer  Reihe  schöner  Wasserfälle  hinabstürzt ;  3-3V4  St.  bis  Rein  (1600m  ; 
Klammlwirt),  in  herrlicher  Lage  angesichts  der  Rieserferner. 

Von  Bruneck  auf  den  *Kronplatz  (2272m)  4-4l/2  St.,  lohnend  (F.  7  K, 
unnötig),  über  Reischach  auf  rot  mark.  "Wege  meist  durch  Wald.  Oben  das 
Kronplatzhaus  (Sommerwirtsch.);  vom  Aussichtsturm  prächtige  Rundsicht. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Rienz,  umzieht  Bruneck  in  großem 
Bogen ,  durchdringt  einen  Tunnel  gegenüber  der  Lamprechtsburg 
und  tritt  hei  Percha  wieder  auf  das  1.  Ufer  der  Rienz.  Zwei 
Tunnels.  —  46km  Olang  (1055m);  n.  öffnet  sich  das  Antholzer 
Tal.  —  Weiter  hoch  am  1.  Ufer  der  Rienz  nach  (51km)  Welsberg- 
Waldbrunn  (1085m ;  Gasth. :  Oold.  Löwe,  Lamm,  Rose),  in  schöner 
Lage  an  der  Mündung  des  Osieser  Tals.  N.  Burg  Welsberg  und 
Ruine  Thurn;  s.  Wildbad  Waldbrunn.  —  Die  Bahn  überschreitet 
den  Pragser  Bach  und  erreicht  ansteigend  Niederdorf. 


TOBLACH.      K.  S.  225  u.  176.  —  27.  72.    221 

56km  Niederdorf  (1156m;  Gasth.:  Bahnhofhotel,  Z.  1.50-3  K, 
gut;  Post;  Emma;  Oold.  Adler),  großes  Dorf  in  breitem  schatten- 
losem Tal,  als  Sommerfrische  besucht.  10  Min.  ö.  das  Weiherbad 
(Gasth.:  Grasser). 

y2  St.  w.  von  Niederdorf  und  ebensoweit  von  Welsberg  (S.  220)  öffnet 
sich  das  *Pragser  Tal,  mit  den  Bädern  Alt-  und  Neu- Prags  (Post  von 
Niederdorf  bis  Alt -Prags  2mal  tägl.  in  IV4  St.  für  l.fi"20}  Einsp.  zum 
Pragser  See  8,  Zweisp.  12  K).  Von  (13/4  St.)  Neu-Prags  (1325m;  Gasth.),  im 
westl.  Talarm,  erreicht  man  in  3/4  St.  den  dunkelgrünen  *  Pragser  Wildsee 
(1496m;  *Hot.  Wildsee-Prags),  in  dem  sich  der  gewaltige  Seekofel  (2810m) 
spiegelt.  —  Ali-Prags  (1383m  ;  Gasth.),  l*/4  St.  von  Niederdorf,  liegt  reizend 
im  ö.  Talzweig,  südl.  überragt  von  der  Hohen  Gaisl  (S.  225).  Ein  leichter 
und  lohnender  Weg  führt  von  hier  über  die  Plätzwiese  (1993m  ;  *H.  Dürren- 
stein) zwischen  1.  Dürrenstein,  r.  Hoher  Gaisl  nach  (4y2  St.)  Schluderbach 
an  der  Ampezzostraße  (S.  225). 

Die  Bahn  überschreitet  zum  letzten  Mal  die  Rienz  und  erreicht 
ihren  höchsten  Punkt,  die  Wasserscheide  zwischen  Rienz  und 
Drau,  auf  dem  Toblacher  Feld  (1209m). 

61km  Toblach.  —  Gasth.:  *Südbahn-Hotel,  300  Z.  zu  3-15, 
F.  1.50,  M.  5  IT,  *H.  Union,  40  Z.  zu  3-6,  M.  4  K ,  *  Germania,  120  Z. 
zu  3-6,  F.  1.20,  M.  4K,  Bellevue,  Z.  2-4,  F.  II,  alle  vier  unweit  des 
Bahnhofs;  Mutschlechner ,  Z.  1.40-2  K,  Schwarzer  Adler,  Z.  von 
1  K  20  an,  beide  im  Dorf. 

Toblach  (1211m),  als  Sommerfrische  viel  besucht,  besteht  aus 
den  in  der  Nähe  des  Bahnhofs  gelegenen  Gasthöfen  und  dem 
großen  Dorf  Toblach  (1224m),  */4  St.  n.  vom  Bahnhof.  Besteigung 
des  Toblacher  Pfannhoms  (2663ml,  41/4  St.  (F.  7  K,  entbehrlich), 
lohnend.  —  Ins  Ampezzotal  s.  R.  30. 

Nun  bergab  (r.  die  unscheinbare  Quelle  der  Drau)  nach  (66km) 
Innichen  (1175m;  Gasth.:  P.  Saxonia,  Z.  3-5  K,  gut;  Mayr's 
Gasth.  zur  Südbahn,  Z.  1.20-3  ÜT;  Grauer  Bär,  Z.  2-8  TT;  Stern; 
Adler),  einem  besuchten  Sommerfrischort  an  der  Mündung  des 
Sextentals.  Die  erste  Kapelle  1.  beim  Eingang  in  den  Ort,  von 
1653,  ist  eine  Nachahmung  der  h.  Grabeskapelle  in  Jerusalem  und 
das  Vorbild  für  die  Grabkapelle  Kaiser  Friedrichs  III.  in  Potsdam. 
Romanische  Stiftskirche  (xin.  Jahrh.)  mit  interessantem  Portal. 

Im  Sextental  Fahrweg  am  1.  Ufer  des  Sextner  Bachs  (r.  oberhalb  der 
Straße  im  Walde,  35  Min.  von  Innichen,  das  Wildbad  Innichen)  nach  (9km) 
Sexten  oder  St.  Veit  (1310m-,  Gasth.:  Post,  Kreuz)  und  (V2  St.)  Moos,  wo 
sich  das  Tal  teilt;  im  w.  Talarm  (V4  St.)  das  Bad  Moos  (1358m-,  Kast- 
laDger's  Gasth.),  von  wo  lohnender  Spaziergang  zum  (25  Min.)  Fischelein- 
boden  (1450m ;  zwei  gute  Gasthäuser),  mit  prachtvollem  Blick  auf  den 
Talschluß  (Dreischusterspitze,  Oberbacherspitze,  Zwölfer,  Elfer  u.  a.). 

Weiter  am  (74km)  Bad  Weitlahnbrunn  vorbei.  —  Bei  (77km) 
Sillian (1101m;  Gasth.:  Adler)  ö.  an  der  Mündung  des  Villgraten- 
tals  Burg  Heimfels.  Lohnend  die  Besteigung  des  Helm  (2434m), 
schattiger  Fuß-  und  Reitweg  in  3-3l/2  St. ;  oben  die  Helmhütte 
(Wirtsch.)  und  weite  Aussicht.  —  Hinter  (92km)  Mittewald  tritt 
die  Bahn  (Fall  1  :  40)  in  die  3  St.  lange  Lienzer  Klause,  1809  von 
den  Tirolern  mit  Erfolg  verteidigt. 

108km  Lienz  (676m ;  Bahnrest.,  auch  Z. ;  Gasth. :  Lienzer  Hof, 
Z.  2-5,  F.  1,  M.  3.50  K-,  Post,  gut;  Traube;  Weißes  Lamm;  Adler; 


222   R.28.  —  K.S.176.     WINDISCH-MATREI. 

Sonne),  gegen  0.  die  letzte  Stadt  in  Tirol  (5000  Einw.),  unweit 
der  Vereinigung  der  dreimal  stärkeren  Isel  mit  der  Drau.  y4  St. 
n.w.  Schloß  Brück,  jetzt  Gasthaus.  Schöne  Aussicht  vom  Schieß- 
stand, 20  Minuten. 

Von  Lienz  ins  Iseltal  (Windisch-Matrei,  Prägraten)  s.  R.  28;  —  ins 
Mölltal  (Heiligenblut,  Übergänge  nach  dem  Pinzgau)  s.  R.  29;  —  nach 
Villach  (Triest)  und  Marburg  s.  R.  35. 


28.  Von  Lienz  nach  Windisch-Matrei  (Prägraten) 
und  Kais. 

Die  Südtäler  der  Hohen  Tauern,  Virgen-,  Kaiser-  und  oberes  Mölltal 
sind  am  bequemsten  von  der  Pustertalbahn  aus  zu  erreichen.  —  Post 
von  Lienz  nach  Windisch-Matrei  täglich  in  ÖVz  St.  (3  K) ;  Einsp.  15, 
Zweisp.  26  K. 

Lienz  (676m)  s.  S.  221.  Die  Straße  führt  an  Schloß  Brück 
vorbei  über  die  Isel  und  am  1.  Ufer  über  (8km)  Ainet  nach  (13km) 
St.  Johann  im  Wald  (732m;  Vereiner's  Whs.),  wo  sie  auf  das 
r.  Ufer  zurücktritt.  —  4/2  St.  Ruine  Kienburg ;  weiter  1.  Hand- 
weiser zur  (10  Min.)  * Glöckner-  Ansicht,  19km  Hüben  (854m ;  gutes 
Gasth.),  an  der  Mündung  des  Defereggentals. 

29,5km  Windisch-Matrei  (975m;  Gasth.:  Zum  Rauter,  Z. 
1-2  K~),  Hauptort  des  Iseltals,  am  Bretterwandbach.  1/^St.  n.  Schloß 
Weißenstein  (Hotel-Pension). 

VonWindisch-MatreiüberdenFelberTauernnachMitter- 
sill,  H1/2-I2  St.  (F.  18  .ff).  Der  Weg  führt  durch  das  n.  mündende 
Tauerntal  hinan  zum  (4  St.)  Matreier  Tauemhaus  (1501m;  Whs.).  Sehr 
lohnender  Ausflug  von  hier  über  (1  St.)  Inner- G schloß  (1685m;  Venediger- 
haus)  zur  (372-4  St.)  Neuen  Prag  er  Hütte  (2805m;  Wirtsch.),  in  großartiger 
Lage  am  Hinterm  Kesselkopf  (2904m),  von  wo  der  Groß- Venedig  er  (s.  unten) 
in  3-372  St.  mit  Führer  (24  K  von  Windisch  -  Matrei)  zu  ersteigen  ist.  — 
Weiter  vom  Matreier  Tauernhaus  durch  öde  Felsgegend  zum  (3  St.)  Felber 
Tauern  (2545m);  hinab  zum  (272  St.)  Tauernhaus  Spital  (1174m)  und 
am  (74  St.)  Tauernhaus  Schößwend  (1003m)  vorbei  nach  (l3/4  St.)  Mittersill 
(S.  169). 

Das  Iseltal  wendet  sich  bei  Windisch-Matrei  w.  und  heißt  Vir- 
gental. Der  schlechte  Fahrweg  überschreitet  den  Tauernbach  und 
steigt  durch  Wald  über  Mitteldorf  nach  (13/4  St.)  Virgen  (1191m; 
Gasth.  zum  Panzl);  r.  auf  der  Höhe  Ruine  Rabenstein  (1410m). 
Der  Karrenweg  von  hier  nach  (13/4  St.)  Prägraten  führt  im  Talgrund 
über  Welzelach.  Lohnender  ist  der  Fußweg  (rote  WM.)  von  Virgen 
über  (20  Min.)  Obermauer,  dann  hoch  an  der  Nordseite  des  Tals 
durch  Wald  über  (50  Min.)  Bobojach  nach  (40  Min.)  Prägraten 
(1312m ;  Gasth. :  Steiner'),  einem  schön  gelegenen  Dorf. 

Der  Groß- Venediger  (3660m)  ist  von  Prägraten  in  8-9  St.  m.  Führer 
18 K)  zu  ersteigen;  Saumweg  zur  (3  St.)  Johannishütte  auf  der  Dörfer  A. 
(2089m;  Wirtsch.),  dann  Reitsteig  zum  (27*  St.)  Lefreg  gerhaus  (2960m; 
Wirtsch.)  am  Mullmtz-Aderl;  von  hier  in  272  St.  zum  Gipfel,  mit  pracht- 
voller Aussicht. 

VonPrägraten  üb  er  das  Umbal  törl  insAhrntal,  bis  Käsern 
IO72  St.  m.  F.,  beschwerlich,  aber  lohnend.     Saumweg  durch  das  oberste 


KALS.      K.S.176.  — 28.  Route.    223 

Isel-  oder  Urnbaltal  an  schönen  Wasserfällen  vorbei  zur  (4  St.)  Klarahütte 
(2103m;  Wirtsch.),  xfi  St.  vom  Ende  des  prächtigen  ümbalglet  scher s;  über 
diesen ,  dann  auf  der  W. -Seite  steil  über  Geröll  nnd  Fels  hinan  znm 
(3V2  St.)  Vordem  TJmbaltörl  (2928m),  mit  prächtiger  Aussicht.  Hinab 
über  Geröll  und  den  Windtalgletscher  zur  (l1/*  St.)  Lenkjöchlhütte  (2603m; 
Wirtsch.)  und  durch  das  Röttal  nach  (3V2  St.)  Käsern  (S.  171). 

Der  Reitweg  von  Windisch-Matrei  nach  Kais  (5- 
572  St.,  F.  9  K,  unnötig)  steigt  an  der  Post  vorbei  den  Kapellen- 
berg hinan;  hinter  der  (20  Min.)  Kapelle  geradeaus,  an  einem 
Kreuz  vorbei,  bei  den  p/4  St.)  Häusern  von  Klaunz  r.  bergan; 
40 Min.  Handweiser,  durch  Wald;  40  Min.  über  den  Goldriedbach; 
25  Min.  weiter  tritt  man  aus  dem  Walde  (r.  halten)  und  erblickt 
oben  das  Whs.  Vom  (li/4  St.,  3-31/2  St.  von  W.-Matrei)  *Kals- 
Matreier  Törl  (2206m;  Whs.)  prachtvolle  Aussicht  auf  Vene- 
diger-, Glockner-  und  Schober gruppe.  Hinab  1.,  später  durch 
Wald,  im  Tal  r.  (nicht  1.)  auf  das  untere  (S.-)  Ende  von  Kais  zu. 

13/4  St.  Kais  (1322m;  Olocknerwirt  Joh.  Qroder;  Oberwirt 
„zum  Alpenverein"),  in  breitem  Tal  freundlich  gelegenes  Dorf, 
gutes  Standquartier  für  Bergbesteigungen  in  der  Glocknergruppe. 

Besteigung  des  *Grofiglockner  (3798m)  von  Kais  aus  kürzer  und  leichter 
als  von  Heiligenblut,  doch  nur  geübten  Bergsteigern  anzuraten  Ol/2-8lh  St., 
F.  21  K).  Der  Weg  führt  durchs  Ködnüztal  zur  (4-4V2  St.)  Stüdlhütte  auf 
der  Vanitscharte  (2803m;  Wirtsch.);  von  hier  zur  (2*/4  St.)  Erzherzog- 
Johann-Hütte  auf  der  Adlersruhe  (3464m;  Wirtsch.),  mit  herrlicher  Aus- 
sicht, dann  zum  (l-l1/*  St.)  Kleinglockner  (3764m)  und  über  die  9m  lange, 
40  Zentimeter  breite  Scharte  (Drahtseil)  zur  (25  Min.)  höchsten  Spitze. 
Großartige  **Aussicht. 

Von  Kais  nach  Uttendorf  im  Pinzgau  (S.  J69)  über  den  Kaiser 
oder  Stubacher  Tauern  (2512m),  12  St.  m.  Führer  (22 K),  einer  der  Schönsten 
Tauern-Übergänge ;  jenseit  des  Passes  am  Weißsee,  bxji  St.  von  Kais,  die 
schön  gelegene  Rudolfshütte  (2242m;  Wirtsch.). 

Von  Kais  nach  Heiligenblut  über  das  Berger  Törl  (2650m), 
71/2  St.,  MW.,  F.  13  K,  für  Geübte  entbehrlich.  Saumpfad  durchs  Ködnüz- 
tal zu  den  Höfen  von  (1  St.  10  Min.)  Groder  (1719m);  25  Min.  oberhalb  vom 
Wege  zur  Stüdlhütte  r.  ab  und  steil  hinan  zum  (272  St.)  Berger  Törl 
(2646m)  mit  der  Glorerhütie  (Wirtsch.)  und  Aussicht.  Beim  Hinabsteigen 
öffnet  sich  bald  der  Blick  1.  auf  Leiterkees,  Adlersruhe  und  Glockner.  Der 
Weg  führt  steil  hinab  ins  Leitertal  zur  (IV4  St.)  Obern  und  (8  Min.)  Untern 
Leiter-A.  (2016m);  25  Min.  weiter  r.  über  den  Bach,  am  r.  Ufer  hinan  zur 
Trogalp  (1866m)  und  weiter  nach  (IV2  St.)  Heiligenblut  (S.  224). 


29.  Von  Lienz  nach  Heiligenblut. 

45km.  Von  Dölsach  bis  (40km)  Heiligenblut  tägl.  P  o  s  t  in  7  St.  (6  K  40). 
Einspänner  von  Dölsach  bis  Heiligenblut  und  zurück  mit  Übernachten 
28  K,  Zweisp.  48  K.  Besser  geht  man  zu  Fuß  bis  Winklern  (Träger  SK) 
und  nimmt  dort  einen  Wagen  (bis   Heiligenblut  10-12  K). 

Von  Lienz  bis  (5km,  Eisenbahn  in  8  Min.)  Dölsach  s.  S.  248 
(5  Min.  vom  Bahnhof  Putzenbacher's  Gasth.);  das  Dorf  (Gasth. : 
Tiroler  Hof)  liegt  2km  n.  vom  Bahnhof;  in  der  Kirche  ein  Altar- 
bild, h.  Familie,  von  Franz  Defregger  (1835  auf  dem  Ederhof  bei 


224   R.  29.  —  K.  8. 176.     HEILIGENBLUT. 

Dölsach  geboren).  —  Die  Straße  steigt  in  großen  Kehren  (rot  mar- 
kierte Abkürzungswege),  mit  prächtigen  Blicken  anf  das  Drantal 
nnd  die  Lienzer  Dolomiten,  zum  (6km)  Dörfchen  Iselsberg  (1111m) ; 
weiter  am  (8km)  Gasth.  zur  Wacht  vorbei  über  die  kärntner  Grenze 
zur  (9km)  Höhe  des  Iselsbergs  (1204m  ;  H.  Defreggerhof).  Hinab 
zum  (9,5km)  H.-P.  Bad  Iselsberg,  dann  durch  Wald  nach  (13km) 
Winklern  (964m  ;  Gasth. :  Post,  Geiler),  am  Bergabhang  über  dem 
Mölltal  gelegen.  —  Weiter  über  (20,5km)  Mörtschach  (930m)  nach 
(28km)  Döllach  (1024m ;  Gasth.:  Ortner),  an  der  Mündung  des 
Zirknitzbachs,  und,  vorbei  an  dem  130m  h.  Wasserfall  Jungfern- 
sprung,  über  (37km)  Pockhorn  nach 

40km  Heiligenblut  (1279m;  Gasth.:  *Rup er tihaus,  Z.  1.20-5, 
F.  1.20,  M.  3.20  ÜT,  Post,  gut,  beide  mit  schöner  Aussicht ;  Schober), 
einem  kleinen  Alpenkirchdorf,  nach  einem  Fläschchen  des  Blutes 
Christi  benannt,  das,  vom  sei.  Briccius  aus  Konstantinopel  ge- 
bracht, in  der  Kirche  (1483)  aufbewahrt  wird. 

Der  Glanzpunkt  von  Heiligenblut  ist  die  Franz-Josephs-Höhe 
(4l/2  St. ;  F.  6  K,  unnötig).  Die  aussichtsreiche  Kaiserin-Elisabeth- 
Hochstraße  (11,2km  lang)  steigt  in  großen  Kehren  hinan  (zur 
(2i/2  St. ;  8,5km)  Höhe  des  Pallik  (1950m;  Schober's  Gasth.),  mit 
schöner  Aussicht,  dann  ins  Mölltal  einbiegend  zum  (1  St.)  Glock- 
nerhaus auf  der  Elisabethruhe  (2138m;  Wirtsch.),  mit  trefflichem 
Blick  auf  den  Absturz  d'es  Pasterzengletschers  und  den  Groß- 
glockner.  Der  Weg  führt  weiter  über  den  Pfandlbach,  dann  1. 
hinan  zum  (1  St.)  Kaiser-Franz- Joseph-Haus  (gutes  Gasth.  des  P. 
Haritzer,  Bett  1.60-4  K)  und  zur  (5  Min.)  **Franz-Josephs-Höhe 
(2418m),  mit  vollem  Überblick  des  mächtigen  Pasterzen-Keeses1 
des  größten  Gletschers  der  Ostalpen  (10km  lang,  bis  1650m  breit). 
Geradeaus  fast  senkrecht  aufragend  der  Großglockner,  mit  seinen 
beiden  Spitzen,  1.  davon  Adlersruhe,  Hohenwartkopf,  Kellersberg 
und  die  drei  Leiterköpfe ;  r.  vom  Glockner  Hofmannspitze,  Glock 
nerwand,  Romariswandkopf ,  Schneewinkelkopf,  Johannisberg, 
Hohe  Riffl;  die  drei  Felsköpfe  im  obern  Pasterzenboden  sind  der 
Kleine,  Mittlere  und  Hohe  Burgstall. 

Um  den  Pasterzengletscher  selbst  zu  betreten  (F.  vom  Glocknerhaus 
5  K  hin  u.  zurück)  geht  man  von  der  Franz-Josephs-Höhe  über  die  Moräne 
hinab,  dann  auf  dem  Gletscher  allmählich  hinan  zur  (H/4  St.)  Hofmanns- 
Hütte  (2443m)  in  der  Qamsgrube,  am  Fuß  des  Fuscherkarkopfs. 

Besteigung  des  *  Großglockner  (S.  223)  anstrengend,  nur  geübten  Steigern 
bei  gutem  Schnee  anzuraten  (5J/2-6  St.  vom  Kaiser-Franz-Joseph-Haus, 
F.  vom  Glocknerhaus  21 K).  Vom  Kaiser-Franz-Joseph-Haus  (s.  oben) 
zum  Pasterzengletscher  hinab  und  schräg  hinüber  zum  Hofmannsweg,  der 
durch  das  Äußere  Glocknerkar  zur  (372-4  St.)  Adlersruhe  (S.  223)  und  zum 
(IV2  St.)  Gipfel  führt.     Näheres  s.  in  Baedekers  Südbayern,  Tirol  etc. 

Vom  Glocknerhaus  über  die  Pfandlscharte  nach  Fer- 
leiten  5V2-6  St.  (F.  12  K),  lohnend  (kürzester  und  bester  Weg  von  N. 
her  nach  Heiligenblut).  Vom  Glocknerhaus  in  1»/«  St.  zur  Unteren  Pfandl- 
scharte (2665m),  zwischen  r.  Spielmann,  1.  Bärenkopf.  Hinab  über  das 
Pfandlschartenkees  zur  (2  St.)  Trauner-Alp  (1541m ;  Gasth.),  mit  prächtigem 
Blick  auf  die  Fuscher  Eisberge,  und  nach  (IV2  St. \Fer leiten  (S.  167).  — 
Etwas  beschwerlicher,  aber  weit  lohnender  ist  der  Übergang  vom  Glock- 


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HÖHLENSTEIN.  30.  Route.   225 

nerhaus  über  die  Bockkarscharte  (3046m)  und  den  Hohen  Gang  zur  (6-7  St.) 
Mainzer  Hütte  (2388m;  Wirtsch.)  und  nach  (2  St.)  Ferleiten. 

Von  Heiligenblut  nach  Rauris  über  das  Rauriser  Tauernhaus  s.  S.  166; 
über  den  Hochtor  oder  Heiligenbluter  Tauern  und  das  Fuscher  Törl  (2405m) 
nach  (8l/2-9  St.)  Ferleiten  (S.  167),  lohnend  (vom  Törl  und  weiter  beim 
Hinabsteigen  prächtige  Aussicht). 


30.    Von  Toblach  über  Cortina  nach  Neumarkt.    Die 
Dolomitenstraße. 

158km.  Von  Toblach  nach  Cortina,  32km:  Automobilpost 
2-3mal  tägl.  in  2  St.  für  6  J5T  40;  Stellwagen  3mal  tägl.  in  4  St.  für  4  K; 
Omnibus  (Dolomiten-Rundfahrt)  vom  Hot.  Germania  über  Schluderbach, 
Misurina  nach  Cortina,  zurück  über  Ospitale  2mal  tägl.  in  12  St.  hin  u. 
zurück  für  12 iT;  zweisp.  Wagen  26 K.  —  Automobilpost  von  Cortina 
nach  Buchenstein,  31km,  2mal  tägl.  in  2  St.  für  7 iT 50;  über  Buchen- 
stein, Canazei  und  Vigo  zum  Karersee,  81km,  2mal  tägl.  in  5V2-6  St. 
für  18  E ;  über  Vigo,  Predazzo  und  Auer  (Neumarkt)  nachBozen,  145km, 
in  IOV2  St. 

Die  südtiroler  Kalkalpen  zwischen  Drau,  Bienz,  Eisak,  Etsch,  Brenta 
und  Piave  werden  meist  unter  der  Bezeichnung  Dolomiten  (nach  dem 
französischen  Geologen  Dolomieu,  gest.  1801)  zusammengefaßt.  Sie  um- 
fassen die  Fassaner,  Grödner,  Sextener,  Ampezzaner  und  Agordiner  Berge  ; 
der  höchste  Gipfel  ist  die  Marmolata  (3344m).  Ihr  eigentümlicher  Charakter 
besteht  in  der  scharfen  Individualisierung  der  Massen:  kahle;  steil  ab- 
stürzenden Wände  neben  breiten  Tälern  und  Hochplateaus,  phantastische, 
wild  zerklüftete  Gipfelbildungen  mit  Zinnen  und  Türmen,  eine  reiche 
Fülle  wechselvoller  Bilder  auf  engem  Baume.  —  Die  1909  vollendete  *Dolo- 
mitenstraße  führt  von  Cortina  über  den  Falzarego-Paß,  das  Pordoijoch  und 
den  Karerpaß  nach  Bozen. 

Toblach,  &.  S.  221.  Die  Ampezzostraße  verläßt  hier  das 
Pustertal  und  führt  gerade  gegen  Süden  in  das  von  der  Rienz 
durchflossene  Höhlenst ein- Tal,  am  Toblacher  See  (1259m ;  Seehotel, 
gut)  vorbei.  Das  Tal  verengt  sich ;  r.  die  zackigen  Ausläufer  des 
Dürrenstein  (2840m),  südl.  der  breite  Mte.  Pian  (s.  unten).  Ober- 
halb der  (7km)  Klausbrücke  (1314m)  tritt  die  Rienz  zu  Tage;  vor 
Höhlenstein  ein  Fort.    Bei 

11km  Höhlenstein  oder  Landro  (1407m  j  Gasth. :  *Baur,  Z. 
2.10-6.10,  M.  4  K),  als  Sommerfrische  besucht,  öffnet  sich  1.  das 
Tal  der  Schwarzen  Rienz,  in  dessen  Hintergrund  die  hohen  hell- 
schimmernden Drei  Zinnen  (3003m)  aufragen.  Weiter  der  hell- 
grüne Dürrensee,  im  Hintergrund  der  gewaltige  *Afonte  Cristallo 
(3199m),  mit  seinem  Gletscher,  daneben  1.  der  Piz  Popena  (3143m) 
und  der  Cristallin  (2786m) :  ein  großartiges  Bild. 

14km  Schluderbach  (1441m ;  *Ploner's  Hot.  Schluderbach,  Z. 
2.50-5,  F.  1.40,  M.  AK;  ^ Baumg artner  s  H.  Sigmundsbrunn), 
in  schöner  Lage  am  Eingang  des  Val  Popena.  R.  die  gewaltige 
rote  Kalkpyramide  der  Hohen  Oaisl  {Croda  Rossa,  3148m),  1.  im 
Hintergrund  die  Cadini. 

Auf  den  *  Monte  Pian  (2325m),  2V»-3  St.  (F.  entbehrlich).  Von  der 
Straße  nach  Misurina  nach  6  Min.  bei  Telegraphenstange  19  1.  in  den 
Wald,  8  Min.  weiter  über  den  Bach  und  steil  bergan  zum  Gipfelplateau 
10  Min.  n.  der  Schutzhütte  (Wirtsch.).    Prächtige  Rundsicht. 


226   R.30.  —  K.S.225.       CORTINA.  Dolomiten. 

Von  Schluderbach  über  Misurina  und  Tre  Croci  nach 
Cortina,  472-5  St.,  sehr  lohnende  Wanderung  (Omnibus  von  Schluder- 
bach zum  Hot.  Misurina  3mal  tägl.  in  ll/2  St.,  3K,  von  da  nach  Cortina 
zweisp.  Wagen  20  JT).  Von  Schluderbach  s.o.  (beim  H.  Sigmundsbrunn 
1.  ab)  auf  der  „Erzstraße"  über  die  ital.  Grenze,  durch  das  waldige  Val 
Popen a  bassa  hinan  (1.  der  Mte.  Pian)  zum  Col  San?  Ängelo  (1800m)  und 
dem  (13  4  St.)  Misurina- See  (1755m;  H.  Misurina,  gat).  einem  hellgrünen 
Wasserbecken  in  schöner  Umgebung.  Am  W.-rfer  des  Sees  entlang  zum 
S.-Ende  (8  Min. ;  1.  das  *Gr.-Hot.  Misurina,  90  Z.  zu  3.50-8,  F.  1.50,  M. 
5üT);  dann  über  die  Misurina-A.,  beim  (25  Min.)  Handweiser  r.  ab  in  den 
Wald  zur  österr.  Grenze  und  allmählich  bergan.  Nach  3/4  St.  vereinigt 
sich  der  Weg  mit  dem  aus  Valbona  kommenden  Karrenweg.  20  Min.  Fasso 
Tre  Croci  (1808m;  Hot.  Tre  Croci;  österr.  Zollamt:  zur  Pfalzgauhütte  s. 
unten),  wo  sich  der  Blick  nach  W.  auf  das  Ampezzotal  öffnet:  gegenüber 
die  mächtige  Tofana,  in  der  Ferne  1.  die  schneebedeckte  Marmolata,  r. 
der  Cristallo.  Hinab  Fahrweg  durch  Wald  und  Wiesen  im  Bigontina-Tal 
über  Älvera  nach  (itya  St.)  Cortina  (&  unten). 

Von  Schluderbach  über  die  Plätzwiese  nach  Prags  s.  S.  221. 

Die  Straße  steigt  an  und  erreicht  auf  dem  (17km)  Gemärk 
(1544m)  die  Wasserscheide  zwischen  Rienz  und  Boite.  Nnn  all- 
mählich bergab  nach  (21km)  Ospitale  (1474m ;  Gasth.),  in  male- 
rischer Lage  am  Fuß  der  Croda  dell'  Ancona  (2363m).  J/2  St. 
weiter  der  jäh  abstürzende  Felsen  Peutelstein  (1608m).  Die  Straße 
wendet  sich  scharf  r.  und  führt  hinab  in  großen  Kehren  in  das  vom 
Boite  durchströmte  Ampezzo-Tal. 

32km  Cortina.  —  Gasth.:  *H.  Miramonti  ,  25  Min.  s.  am  Walde, 
150  Z.  von  iK  an,  F.  1.50,  M.  QK;  *H.  Faloria,  25  Min.  s.o.  am  Walde 
hoch  gelesen,  Z.  von  3lan:  *Palace  H.  Cristallo  .  100  Z.  zu  3-4,  F. 
1.40,  M.  4.50  K;  *H.  Concordia,  70  Z.  zu  3-4:  F.  1.25,  M.  4  K,  mit  Cafe ; 
•Weißes  Kreuz,  60  Z.  von  2  K  an,  F.  1.20,  M.  4.50  A',  auch  im  Winter 
geöffnet;  H. -P.  Bellevue;  Aqnila  Yera.  Z.  2.50-5,  M.  41,  auch  im 
Winter  geöffnet :  H.  Cortina:  H.  Viktoria:  Post:  H.  Zentral,  Z. 
2-3  K,  mit  Cafe'. 

Cortina  d'Ampezzo  (1219m),  mit  1000  Einw.,  in  prächtiger 
Lage,  ist  ein  gutes  Standquartier  für  Ausflüge.  Neben  der  Kirche 
(reicher  Altarschatz,  Holzschnitzwerke  von  Brustolon  usw.)  ein 
76m  h.  Campanile,  von  dessen  Galerie  beste  Übersicht  der  groß- 
artigen Umgebung.  An  der  Hauptstraße  das  kleine  Museo  Elisa- 
bettino  (30  h). 

Schöne  Aussicht  vom  •Belvedere  auf  der  Crepa  (1543m),  einem  vor- 
springenden Hügel  an  der  w.  Talseite:  auf  der  alten  Falzarego-Straße  bis 
zum  (1  St.)  Alb.  Tofana,  hier  1.  in  5  Min.  zum  Restaur.  am  Felsrande. 

Auf  den  *Nuvolau  (2578m),  41/2-6  St.,  leicht  und  sehr  lohnend  (MW. : 
F.  S  K.  entbehrlich).  Auf  der  Falzarego-Straße  (S.  227)  über  Pocol  bis 
zum  (2  St.)  Handweiser;  hier  Reitweg  1.  hinan  zum  (2  St.)  Kuvolausaüel 
(2400m)  und  1.  über  den  breiten  Felsrücken  zur  O/2  St.)  Sachsendankhülte 
(2574m :  Wirtsch.),  mit  großartiger  Rundsicht  über  die  Dolomiten. 

Zur  Pfalzgauhütte  (1935m),  4-5  St. ;  F.  8  K,  unnötig.  Von  (2  St.)  Tre 
Croci  (s.  oben)  AV.-Weg  über  Alp  Malquoira,  um  den  Fuß  des  Cadin  del 
Malquoira  (2406)  herum  und  am  Abhang  entlang  zur  (2  St.)  Hütte  im 
wilden  Sorapiskar. 

Von  Cortina  nach  (75km)  Bellum  2mal  tägl.  Post  in  9]/2  St.  für  8  #50, 
über  (31km)  Piere  di  Cadore,  Geburtsort  Tizian  s  (1477-1576).  Weiter  Eisen- 
bahn nach  (116km")  Venedig  in  3-5  St.  Näheres  s.  in  Baedekers  Südbayern. 
Tirol,  etc. 

Von  Cortina  über  Tre  Croci  nach  Schluderbach  (4V2-5  St.)  s.  oben. 


Dolomiten.  CANAZEI.       K.S.225.  —  30.R.   227 

Die  Dolomitenstraße  überschreitet  in  Cortina  den  Boite,  steigt 
in  großer  Kehre,  dann  um  die  0. -Seite  der  Crepa  herum  zur  S. -Seite 
und  in  zwei  großen  Windungen  hinan  nach  (38.ßkm)  Pocol  (1535m; 
Alb.  Tofana).  Weiter  in  allmählicher  Steigung  auf  der  N. -Seite  des 
bewaldeten  Falzarego-Tals  zum  (47km)  Hospiz  Falzarego  (1985m), 
25  Min.  vor  dem  Falz&rego-Pafs  (2117m),  einer  breiten  trümmer- 
reichen Einsenkung  am  ö.  Fuß  des  Sasso  di  Stria  (2477m).  Die 
Straße  wendet  sich  südl.  in  großen  Kehren,  die  der  rot  bez.  alte 
Weg  abschneidet,  durch  einen  55m  langen  Tunnel  hinab  zum  Pian 
di  Falzarego  (1939m),  dann  durch  Wald,  an  der  Burgruine  Buchen- 
stem oder  Andraz  (1747m)  vorbei,  nach  (60km)  Andraz  (1421m; 
Gasth.:  Andraz,  Alpenrose),  einem  hübsch  gelegenen  Dorf,  wo  ein 
Karrenweg  nach  (2  St.)  Oaprile  (s.  unten)  s.  abzweigt.  Die  Dolomi- 
tenstraße führt  weiter  nach 

63km  Buchenstein  oder  Pieve  di  Livinallongo  (1468m ;  Gasth.: 
Tirol,  neu;  Alpino,  Z.  2-3  iT,  gelobt;  Tratte),  Dorf  mit  300Einw., 
in  schöner  Lage  hoch  über  dem  in  tiefer  Schlucht  fließenden  Corde- 
vole.  Prächtige  Aussicht  vom  Col  di  Lana  (2464m),  3  St.,  F.  6  K, 
entbehrlich. 

Weiter  an  derN.-Seite  derwald-und  mattenreichen  Buchenstein- 
oder  Livinallongo-Tals  über  (68km)  Crepaz  (Gasth.:  Grünwald)  nach 
(70,3km)  Arabba  (1603m;  Gasth.:  Arabba,  Z.  1.40-2  K\  einem 
hübsch  gelegenen  Dörfchen  am  Fuß  der  Sella.  —  Die  Straße  über- 
schreitet den  Cordevole  und  steigt  an  dessen  r.  Ufer  in  zahlreichen 
Kehren  (der  alte  Saumpfad  kürzt  um  eine  Stunde)  zum  (80,7km) 
Pordoijoch  (2250m;  einf.  Whs.;  größerer  deutscher  Gasthof  wird 
gebaut),  mit  Aussicht  auf  die  schneebedeckte  Marmolata  und  die 
Dolomiten  von  Ampezzo  undCadore.  Zum  Bamberger  Haus  (s.  unten) 
auf  dem  Bindelweg  3  St.  (F.  5  K).  —  Die  Straße  senkt  sich  zum 
(82km)  Hot.Pordoi  (2120m;  ital.  Haus  ersten  Ranges,  Z.  3-6  K, 
F.  1.50,  M.  5  K),  mit  herrlichem  Blick  auf  Rosengarten,  Langkofel 
und  Sellagruppe,  dann  in  großen  Kehren  durch  Wald  (rot  bez.  Fuß- 
steige kürzen)  nach 

93km  Canazei  (1465m;  Gasth.:  *  Dolomitenhaus  Canazei,  Z. 
2-8,  F.  1.50,  M.  4.50  K,  mit  billigerem  Touristen-Restaur. ,  Belve- 
dere,  deutsch),  wo  1.  der  Weg  zum  Fedajapaß,  r.  zum  Sellajoch 
(S.  203)  abzweigt. 

Von  Canazei  über  den  Fedajapaß  nach  Caprile,  6V2-T  St., 
leicht  und  lohnend  (F.  von  Campitello  12  iT,  entbehrlich).  Fahrweg  über 
(20  Min.)  Alba  (1483m ;  Gasth.  Rößl)  nach  (20  Min.)  Penia  (1542m ;  Gasth. 
Penia),  dem  letzten  Dorf  des  Fassatals.  Der  Saumweg  steigt  am  r.  Ufer 
des  Avisio  in  anfangs  breitem  Tal,  dann  steiler  am  Rande  einer  waldigen 
Schlucht  (r.  der  Große  Vernel,  3205m)  zum  (2  St.)  Bamberger  Haus  auf 
Fedaja  (2042m  5  Sommer-Gasth.),  mit  großartiger  Aussicht  (von  hier  auf  die 
3344m  h.  Marmolata  5  St. ,  F.  14  K,  anstrengend,  nur  für  Geübte ,  aber 
höchst  lohnend).  20  Min.  weiter  der  Fedaja-Paß  (2047m;  italien.  Whs.), 
mit  beschränkter  Aussicht.  Hinab  ins  Feltorina-Tal  und  durch  die  ^Schlucht 
(Serraj)  von  Sottoguda  nach  Rocca  und  ßlj2  St.)  Caprile. 

Die  Straße  führt  weiter  durch  das  vom  Avisio  durchflossene 
Fassatal  über  (94km)  Gries  (1445m;    H.  Marmolata)  nach  (96km) 


228   R.30.  —  K.S.225.      PREDAZZO. 

Campitello  (1421m ;  Gasth. :  Mulino,  Z.  1.60-3  K,  deutsch;  Lamm), 
am  Einfluß  des  Duronhachs  in  den  Aviso. 

Auf  die  Seiser  Alpe  (F.  ratsam  bis  Ratzes,  91)  Saumweg  w.  im 
Durontal  hinan,  an  dem  (IV2  St.)  Restaur.  Durontal  (1895m)  vorbei  zur 
(3/4  St.)  Soricia-Alp  (1934m),  oberhalb  r.  bergan,  auf  die  zackigen  Roßzähne 
los,  über  das  Mahlknecht-Joch  (2168m)  zum  (1  St.)  Dialerhaus,  dann  über 
die  Seiser  Alp  nach  (3  St.)  Ratzes  oder  (4*/2  St.)  Kastelruth  s.  S.  203. 

Nach  Gröden  über  das  Sella-Joch  s.  S.  203;  die  Besteigung  der 
*  Rodella  (S.  203),  mit  prächtiger  Aussicht,  leicht  damit  zu  verbinden  (3x/2  St. 
von  Campitello,  F.  6  JT,  für  Geübte  entbehrlich). 

Weiter  über  Pera  (1310m;  Gasth.  bei  Silvio  Rizzi)  und  Pozza 
(1312m)  nach  (104km)  S.  Giovanni  (1327m),  Pfarrkirche  für  das  r. 
10  Min.  höher  gelegene  Vigo  di  Fassa  (1391m;  Gasth.:  Corona  fy 
Post,  Z.  2  K,  ital.  gut;  H.  Vigo,  Z.  1.40-2  K,  deutsch),  Hauptort 
des  Fassatals,  mit  950Einw.  Nach  Bozen  über  denKarerpaß,  44km, 
s.  S.  206. 

Auf  die  *Ciampedie  (1991m ;  Whs.),  den  östl.  Ausläufer  der  Mugoni- 
spitzen,  2  St.  (F.  entbehrlich)-,  prächtiger  Blick  auf  den  in  mächtigen 
Zacken  aufragenden  Rosengarten,  Langkofel,  Marmolata  usw. 

107km  Soraga  (1202m).  R.  die  Dolomitwände  der  Eotwand  und 
der  Rosengartengruppe,  im  N.  der  Langkofel  (3178m)  und  der 
Plattkofel  (2970m).  —  110km  Moena  (1199m;  Gasth.:  Krone),  mit 
1550  Einw.,  an  der  Mündung  des  Costalunga-Tals.  Weiterhinnimmt 
das  Tal  den  Namen  Fleimser  Tal  an. 

120km  Predazzo  (1031m;  Gasth.:  Nave  d'Oro,  Rosa\  bekannt 
als  Fundort  von  Mineralien.  Im  Fremdenbuch  des  Nave  d'Oro 
viele  Namen  berühmter  Naturforscher.    Lokal-Museum. 

VonPredazzo  nachPrimiero  (43km)  Fahrstraße  (Post  im  Sommer 
tägl.  in  11  St.  für  6  K)  über  (13km)  Paneveggio  (1541m;  Hot.  Paneveggio, 
gut),  und  den  (20km)  Rolle-Paß  (1984m;  Gasth.).  Jenseits  senkt  sich  die 
Straße  in  Windungen  nach  (29km)  S.Martino  di  Castrozza  (1444m ;  "Panzer  s 
Dolomiten-Hctel,  Z.  von  3  K  an;  "Alpenrose,  Z.  3-7,  F.  1.50,  M.  4.50  Z; 
ToffoVs  Alpenhotel,  Z.  3-5,  F.  1.40,  M.  3.20  Z),  einer  besuchten  Sommerfrische 
in  herrlicher  Lage;  weiter  an  der  W.-Seite  des  Tals  nach  (43km)  Fiera 
di  Prirniero  (717m;  Gasth.:  Orsingher,  Aquila  Nera),  dem  Hauptort  des 
Primörtals.  Eine  schöne  Straße  führt  von  hier  s.  über  Monte  Groce  nach 
(22km)  Fonzaso,  wo  sie  sich  teilt:  1.  nach  (9km)  Feltre,  an  der  Bahn  von 
Belluno  nach  Venedig;  r.  nach  (14km)  Primolano  (S.  216). 

Die  Straße  führt  in  Windungen  auf  der  N.-Seite  des  Tals  über 
Ziano  (953m)  und  Panchia  (982m)  nach  (134km)  Cavalese  (1000m; 
Gasth.:  Anker,  Z.  1.40-3  TT;  Angelo  cforo),  Hauptort  des  Fleimser 
Tals,  mit  2850  Einw.;  der  ehem.  Palast  der  Bischöfe  von  Trient, 
mit  bemalter  Fassade,  ist  jetzt  Gemeindehaus.  —  Die  Straße  ver- 
läßt das  Fleimser  Tal,  steigt  zum  (142km)  Sattel  von  San  Lugano 
(1100m ;  Whs.)  und  senkt  sich  in  Windungen  über  (145km)  Kalten- 
brunn,  ital.  Fontane  fredde  (950m;  Gasth.  mit  Brauerei),  vorbei  an 
dem  hergestellten  Schloß  Enn,  nach  (154km)  Montan  (425m). 
Weiterhin  mündet  r.  die  von  Bozen -Auer  kommende  Straße.  — 
158km  Neumarkt,  s.  S.  214. 


229 


IV.  Steiermark,  Kärnten,  Krain,  Istrien. 


Route  Seite 

31.  Ton  Wien  nach  Graz  (Triest).    Semmeringbahn  .    .    .  230 

Neuburg.    Mürzsteg.    Hochschwab  230.  —  Lurgrotte  231. 

32.  Graz 232 

Buchkogel.  Schöckel.  Tobelbad.  Von  Graz  nach  Köflach. 
Von  Graz  über  Schwanberg  nach  Klagenfurt.  Schwan- 
berger  Alpen  233. 

33.  Von  (Wien)  Graz  über  Marburg  nach  Triest    ....   239 

Von  Spielfeld  nach  Luttenberg  239.  —  St.  Urban.  Gono- 
bitz.  Von  Grobelno  nach  Rohitsch  240  —  Neuhaus.  Von 
Steinbrück  nach  Agram  241.  —  Von  Laibach  nach  Villach, 
Strascha-Töplitz,  Gottschee.  Quecksilbergruben  von  Idria 
243. . —  Adels  berger  Grotte.  Die  Rekahöhlen  bei  St.  Canzian 
244,  245.  —  Kronprinz-Rudolf-Grotte  246. 

34.  Von  Graz  nach  Fehring  (Budapest) 247 

Von  Gleisdorf  nach  Weiz.    Gleichenberg.    Riegersburg  247. 

35.  Von  Franzensfeste  über  Lienz   und  Villach  (Triest) 

nach  Marburg 248 

Von  Spittal  nach  Mauterndorf  248.  —  Dobratsch  250.  — 
Eisenkappel  252. 

36.  Von  Wien  über  Villach  nach  Udiue  (Venedig)     .    .    .  253 

a.  Über  Selztal 253 

Von  Zeltweg  nach  Cilli  253.  —  Von  Unzmarkt-Frauen- 
burg nach  Mauterndorf.  Von  Treibach-Althofen  nach 
Klein-Glödnitz  254.  —  Von  Launsdorf  nach  Hüttenberg. 
Von  Arnoldstein  nach  Hermagor  255.  —  Von  Tarvis 
nach  S.  Lucia-Tolmein.     Luschariberg  256. 

b.  Über  Brück 257 

Von  Leoben  nach  Hieflau  258. 

37.  Von  Linz  oder  Wien  nach  Triest 259 

a.  Von  Linz  nach  Triest.    Karawankenbahn ....   259 

Wocheiner  See.     Triglav  260. 

b.  Von  Wien  nach  Triest 262 

38.  Von  Salzburg  über  Gastein  und  Villach  nach  Triest. 

Tauernbahn 263 

39.  Triest 263 

Aussichts warte  und  Riesengrotte  bei  Opcina.  Miramar 
263.  —  Grado.  Capodistria.  Nach  Adelsberg  und  Abbazia 
269. 

40.  Von  Triest  mit  der  Eisenbahn  nach  Venedig.   Aquileja  270 

41.  Von  Triest  nach  Pola 271 

42.  Von  Wien  nach  Abbazia  und  Fiume 276 


Baedekers  Osterreich.    28.  Aufl.  14 


230 
31.  Von  Wien  nach  Graz  (Triest).   Semmeringbahn. 

224km.  Südbahn,  Schnellzug  in  4-5  St.  für  23  K,  17.20,  11.20;  Per- 
sonenzug in  6V4-S  St.  für  17  K  70,  13.20,  8.60..  Aussicht  bis  Gloggnitz 
rechte,  dann  meist  links.  —  Für  einen  flüchtigen  Überblick  der  "Semmering- 
bahn genügt  die  Fahrt  nach  Semmering  und  zurück  (1  Tag),  s.  K-.  5. 

Südbahn  von  Wien  nach  Semmering  (894m),  112km,  s.  R.  5.  — 
Die  Bahn  durchbohrt  gleich  jenseit  der  Station  den  Semmering 
(980m;  vgl.  S.  122)  mittels  eines  1430m  1.  Tunnels  (3  Min.  Durch- 
fahrt) und  senkt  sich  über  (118km)  HS.  Steinhaus  (839m)  hoch  an 
der  N. -Seite  des  Fröschnüztals  nach  (122km)  Spital  am  Semmering 
(788m;  Gasth. :  Hirschenhof). 

130km  Mürzzuschlag  (676m;  Bahnrestaur.,  Z.2ÜT40;  Gasth.: 
Kurhaus,  Post,  50  Z.  zu  1.60-4  K,  beide  gut;  Sandwirt;  Elefant), 
Markt  mit  4900  Einw.,  an  der  Mündung  der  Fröschnitz  in  die  Mürz, 
als  Sommerfrische  und  Wintersportplatz  viel  besucht.  Am  Ölberg 
die  evang.  Heilandskirche,  mit  Altarbild  von  Defregger.  Im  Ge- 
meindepark das  1895  errichtete  Scheffel-Denkmal;  in  der  Au  die 
Denkmäler  Hamerling's  und  Brahms'. 

Zweigbahn  über  (7km)  Kapellen  (S.  120)  nach  (12km)  Neuberg  (733m ; 
Gasth.:  Post,  Gold.  Hirsch),  Sommerfrische  mit  2ti00  Einw.,  in  schöner 
Lage  am  Fuß  der  Schneealpe  (1904m),  die  von  hier  in  3V2  St.  zu  ersteigen 
ist.  Unweit  des  Bahnhofs  das  große  ehem.  Zisterz'enserstift  Neüberg,  dessen 
östl.  Flügel  als  kaiserl.  Jagdschloß  dient  5  die  schöne  got.  Stiftskirche  wurde 
1471  geweiht.  —  13km  westl.  von  Neuberg  (2 mal  tägl.  Post)  liegt  das  Dorf 
Mürzsleg  (Gasth.:  Gold.  Adler),  mit  kaiserl.  Jagdschlößchen.  Von  hier 
Poststraße  westl.  über  den  Nieder alpel- Sattel  (1220m)  nach  (19km)  Wegscheid 
(s.  unten)  und  weiter  nördl.  nach  (34km)  Mariazell  (S.  137). 

Die  Bahn  folgt  der  Mürz  in  einem  anmutigen  nchtenbewach- 
senen,  durch  Hammerwerke  belebten  Tal.  137km  Langenwang; 
darüber  Ruine  Hohenwang.  —  141km  Krieglach  (600m;  Gasth.: 
Maurer),  mit  Landhaus  Peter  Rosegger's  (1843  in  Alpl,  3  St.  s.o., 
geboren).  —  146km  Mitterdorf  (590m;  Gasth.:  Post);  r.  an  der 
Mündung  des  Veitschtals  das  viertürmige  Schloß  Pichl.  —  148km 
Wartberg-Mürztal;  1.  Ruine  Lichtenegg.  Die  Bahn  umzieht  den 
Wartbergkogel  (707m);  zweimal  über  die  Mürz.  —  153km  Kindberg 
(555m;  Gasth.:  Wolfbauer),  mit  Schloß  des  Grafen  Attems.  — 
167km  Kapfenberg  (510m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Ramsauer,  Grüner 
Baum),  an  der  Mündung  des  Törltals.  20  Min.  w.  Bad  Steinerhof 
(495m;  Fichtennadelbäder). 

Von  Kapfenberg  führt  die  schmalspurige  Steiermärkische  Landesbahn 
nach  (23km)  Au-Seewiesen  (767m),  von  wo  Poststraße  über  (7km)  Seewiesen 
(Gasth. :  Post)  und  22km  Wegscheid  (s.  oben)  nach  (37km)  Mariazell  (S.  137).  — 
Von  Seewiesen  wird  der  *Hochschwab  (2278m)  häutig  bestiegen  (5J/2  St., 
MW.;  F.,  für  Geübte  entbehrlich,  bis  Weichselboden  10  K).  Im  Seetal 
hinan  zur  (IV2  St.)  Untern  und  (iy4  St.)  Obern  Dullwitz-Alm,  mit  der  Vois- 
talerhütte  (1670m 5  Proviant-Depot)-,  von  hier  im  Tal  noch  1/2  St.  aufwärts, 
dann  r.  hinan  zum  (13/4  St.)  Schiestlhaus  auf  dem  Schwabenboden  (2150m ; 
Sommer  -Wirtsch.),  und  zum  (V2  St.)  Gipfel,  mit  weiter  Aussicht  n.  bis 
zur  Donau  und  über  die  ganzen  Ost-Alpen  vom  Schneeberg  bis  zum  Dach- 
stein.    Abstieg  nach  (3  St.)  Weichselt  öden. 

171km  Brück  an  der  Mur  (487m;  Bahnrestaur,;  Gasth.:  Qold. 
Strauß,  Hauptplatz,  25  Z.  zu  2-2,80  K]  Schwarzer  Adler,  Minoriten- 


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Geogr. Aast. v. Wagner  iDebes  ,Ierpzig 


FROHNLEITEN.     K.S.253.  — 31.  R.   231 

platz;  Pott,  am  Bahnhof;  Gold.  Löwe),  Städtchen  von  8000  Einw., 
am  Einfluß  der  Mürz  in  die  Mur.  Vom  Bahnhof  geradeaus  durch 
die  Kastanienallee;  jenseit  der  Mürzbrücke  1.  über  den  Minoriten- 
platz,  dann  r.  durch  die  Mittergasse  zum  (12  Min.)  Hauptplatz, 
mit  schönem  schmiedeeisernem  Brunnen  von  1626  und,  an  der 
O.-Seite,  dem  spätgot.  Kornmesserhaus,  früher  Herzogshof,  mit 
Arkaden  und  Loggia,  aus  dem  Ende  des  xv.  Jahrh.  Unweit  nord- 
westl.  oberhalb  des  Platzes  die  got.  Pfarrkirche  (xv.  Jahrh.).  Vom 
Kornmesserhaus  nordöstl.  durch  die  Wiener  Straße  und  nach  4  Min. 
1.  durch  einen  kleinen  Torweg  hinauf  zu  den  (6  Min.)  geringen 
Kesten  der  Burg  Landskron,  mit  Uhrturm  und  dem  Schloßberg- 
restaurant; hübscher  Rundblick.  Yom  Gloriett,  östl.  oberhalb  des 
Bahnhof s,  und  vom  Kalvarienberg,  am  r.  Murufer,  schöne  Aussicht. — 
Nach  Leoben- Villach-Udine  s.  R.  36  b. 

Die  Bahn  tritt  in  das  enge  Tal  der  Mur.  Bei  (181km)  Pernegg 
(474m)  r.  ein  großes  1582  erbautes  Schloß.  —  184km  Mixnitz  (449m), 
am  Fuß  des  Rötelsteins  (1234m).  41/2_5  St.  n.ö.  der  Hcchlantsch 
(1722m;  vgl.  S.  247),  mit  schöner  Aussicht  auf  die  steirischen 
Alpen. 

196km  Frohnleiten  (434m ;  Gasth. :  Stadt  Straßburg,  gut ;  Krone), 
mit  Wasserheilanstalt.  R.  an  der  Bahn  Schloß  Neu- Pfannberg,  1.  auf 
einem  Bergkegel  die  Ruine  Pfannberg.  Weiter  r.  malerisch  auf 
einem  Felsen  die  hergestellte  Burg  Rabenstein.  —  Das  Tal  ver- 
breitert sich  auf  kurzer  Strecke,  dann  treten  zu  beiden  Seiten  die 
Bergwände  dicht  an  den  Fluß  und  bilden  einen  Engpaß,  den  die 
Bahn  an  der  Badlwand  mittels  einer  364m  1.  Galerie  v  on  35  Bogen 
durchbricht.  Bei  (204km)  Peggau  (411m;  Gasth.:  Hochhuber), 
mit  Burgruine,  1.  der  Schöckel  (S.  238);  r.  an  der  Mündung  des 
Übelbachs  der  Markt  Deutsch-Feistritz,  mit  Blei-  und  Zinkgruben. 

Östl.  führt  von  Peggau  ein  Weg  nach  (l3/4  St.)  Semriach  (707m ;  Gasth. : 
Grawatsch).  1/2  St.  n.w.  von  da  die  *Lurgrotte,  eine  große  Tropfsteinhöhle 
(im  Sommer  tägl.  1-4  Uhr  elektrisch  beleuchtet ;   Eintr.  1  K  60,  So.  1  K). 

Die  Bahn  tritt  auf  das  r.  Ufer  der  Mur.  Bei  (208km)  Stübing 
r.  ein  Schloß  des  Fürsten  Pälffy.  —  213km  Gratwein  (394m),  mit 
großer  Papierfabrik.  —  Das  Tal  wird  weiter.  Bei  (216km)  Juden- 
dorf (380m;  Gasth. :  Styria,  54  Z.  zu  2-3  K,  gut;  Kurhotel),  einer 
beliebten  Sommerfrische  mit  schönen  Waldungen,  r.  auf  einer  An- 
höhe die  got.  Wallfahrt kirche  Maria-Straßengel  (1355  erbaut).  — 
220km  Gösting,  mit  Schloß  des  Grafen  Attems  und  (3/4  St.)  Burg- 
ruine. Die  Bahn  tritt  in  einen  weiten  fruchtbaren  Talkessel;  1. 
der  Grazer  Schloßberg. 

224km  Graz,  s.  S.  232. 


14* 


232 


32.  Graz. 


Bahnhöfe:  1.  Südbahnhof  (PI.  A4,  5;  Restaur.),  für  alle  Züge;  bei  der 
Ankunft  warten  Hotelomnibus  ;  2.  Köflacher  Bahnhof  (PL  jenseit  PI.  A  5), 
Nebenbahnhof  für  Köflach  und  Wies;  3.  Staatsbahnhof  (PI.  D  E  8),  Neben- 
bahnhof  für  Gleisdorf-Fehring  (Raab,  Budapest). 

Gasthöfe.  Am  rechten  Murufer:  *  Gr.  -  H.  Wi  esler  (PI.  g:  C5),  Gries- 
kai  4,  100  Z.  zu  2.60-10,  F.  1,  M.  3-6  if,  Omn.  80^-lA";  *Hot.  Daniel 
(PI.  h:  A  5),  beim  Südbahnhof,  60  Z.  zu  2.50-4.50,  M.  3,  P.  6-10  A'; 
*  Elefant  (PI.  a:  C  5),  Murplatz  13,  mit  Garten  und  Münch.  Bier,  100  Z. 
zu  2.40-10  ii,  F.  80  A,  M.  4A",  Omn.  80/»- 1  K;  Fl  orian  (PI.  d:  C  5),  Gries- 
kai  12;  Drei  Raben  (PI.  c:  B  5),  Annenstr.  43,  mit  Garten;  D'eu- 
tinger  (PI.  k:  B  5),  Elisabethiner  Gasse  12;  Drei  Hacken  (PI.  1:  B  5), 
Dreihackengasse  2,  60  Z.  zu  1.20-2.49  K,  Omn.  40A;  Schwan  (PI.  n:  C5), 
Annenstr.  3;  Goldene  Sonne,  Löwe,  beide  bescheiden,  Mariahilfer 
Str.  12  bzw.  4  (PL  C  4).  —  Am  linken  Ufer  (innere  Stadt;  15-20  Min.  vom 
Südbahnhof):  *Erzherzog  Johann  (PL  b :  C  5),  Hauptplatz,  100  Z.  zu 
2-6  A";  Gr.-H.  Steirer  Hof  (Pl.f:D5),  Jakominiplatz,  63  Z.  zu  2.-40-7 K; 
Goldne  Birn  (PI.  i:  E  5),  Leonhardstr.  8,  58  Z.  zu  2.40-6,  M.  2.50  AT, 
gelobt;  Kaiserkrone  (PL  e:  D  5),  Färbergasse  6.  —  Pens.  Plentl, 
Goethestr.  3  (PL  E  3),  25  Z.,  P.  6-8  K. 

Cafes:  Thonethof,  Herrengasse  28  (PL  D  5),  beim  Bismarckplatz ; 
Kaiserhof,  Ecke  Kaiserfeldgasse  und  Bismarckplatz  (PL  D  5);  Stadt- 
park (PL  D  4;  S.  236);  Stadttheater,  Karl-Lndwie-Ring  20  (PL  D  5), 
beim  Stadtpark;  C;  Promenade,  Burgring  (PL  D  E  5),  im  Stadtpark.  — 
Am  r.  Murufer:  Österreichischer  Hof,  Annenstr.  10  (PL  AB  5); 
Helm,  Annenstraße,  Ecke  Murplatz. 

Konditoreien:  Sluchlik,  Hofgasse  5  (PL  D  4);  Stvehly,  Sporgasse  14 
(PL  D  4).  —  „Grazer  Zwieback"  u.  a.  bei  Spreng,  Bürgergasse  7  (PL  D  5); 
Sorger,  Murplatz  14  (PL  C  5). 

Bierhäuser:  Schwechater  Bierhalle,  Herrengasse  13  (PL  D  5); 
Theater-Restaurant,  Karl-Ludwig-Ring  1  (PL  D  5);  Wilder  Mann, 
Jakominigasse  7  (PL  D6);  Neugraz.  Hamerlinggasse  4  (PL  D  5) ;  Nuß- 
dorfer  Hofbräu,  Kaiserfeldgasse  3  (PL  C  D  5);  Budweiser  Bier- 
halle, Jungferngasse  3,  beim  Zeughaus  (PL  D  5).  —  Die  Steiermark  ist 
berühmt  für  Kapaune  und  Truthähne. 

Automat.  Restaurant,  Murgasse  3  (PL  C  5). 

Weinstuben:  Kleinoscheg,  Herrengasse  13  (PL  D  51,  im  Hof  L; 
Landhausfceller,  Schmiedgasse  9  (PL  D  5);  Tiro  1  er  Weins tube 
(Zum  Freiberger),  Prokopigasse  1  (PL  D  5).  Die  besten  steir.  Weine  sind 
Luttenberger  (stärkster),  Pickerei\  Kerschbacher,  Sandberger,  Nachtigaller. 
Schilcher  ist  ein  blaßroter  säuerlicher  Landwein. 

Schwimm-  und  Bade-Anstalten :  Militär- Schwimmschule,  oberhalb  der 
Ferdinandbrücke  (PL  C  3) ;  Dr.  Just,  Brandhofgasse  17  (PL  E  4) ;  Zur  Sonne, 
Tegetthoffgasse  15  (PL  C  5). 

Theater:  Stadttheater  (PL  D  E  5),  Karl  Ludwig-Ring,  Oper  und  Schau- 
spiel;  Theater  am  Franzensplatz  (PL  11:  D  4),  Schauspiel.  —  Orpheum, 
Jacobigasse  8  (PL  B  4),  Variete. 

Militär -Konzerte  im  Sommer  im  Stadtpark  (S.  236),  am  Hilmteich 
(S.  237),  am  Schloßberg  (S.  233),  im  Volksgarten  (PL  B  4)  und  in  der  In- 
dustriehalle (PL  E  7;  mit  großem  Park  und  Rennbahn). 

Hauptpost  und  Telegraph  (PL  C  5),  Neutorgasse. 

Droschken.    Einspänner  die  erste  V4  St.  60  h,  erste  l/2  St.  1  E,  Stunde 

1  K  60,  jede  weitere  1/4  St.  40  h,  Zweispänner  die  erste  1/2  St.  1  A"20,  Stunde 

2  K,  jede  weitere  l/2  St.  1  K.  Vom  und  zum  Südbahnhof:  innere  Stadt 
Einsp.  1  K  40,  Zweisp.  2  K  (bei  den  Nachtschnellzügen  2  K  20  bzw.  3  A", 
östl.  Bezirke  2.60  bzw.  3.60);  Murvorstadt  (r.  Ufer)  1  K  bzw.  1  K  60  (bei 
den  Nachtschnellzügen  2  K  bzw.  2  K  40) ,  Handgepäck  im  Wagen  frei, 
größeres  Gepäck  ein  oder  mehrere  Stück  40  h.  Nachts  (9  Uhr  abends  bis 
6  U.  früh)  die  Hälfte  mehr.  V2  Tag  im  Stadtgebiet  bis  zum  Umkreis  von 
7V2km  vorm.  5  K  oder  6  K.  nachm.  6  oder  8  K;  ganzer  Tag  10  oder  14  K; 
für  weitere  Fahrten  im  Umkreise  von  15km  y2  Tag  vorm.  6  oder  8, 
nachm.  7  oder  10,  ganzer  Tag  11  oder  16  K. 


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Hauptplatz.  GRAZ.  32.  Route.    233 

Elektr.  Straßenbahnen  (Fahrt  10-26  h):  1.  Südbahnhof  (PI.  A  4,  5)- 
Annenstraße- Hauptplatz-  Jakominiplatz  (PL  D  5)-Leonhardstr.  -Hilmteich 
(PI.  F  2),  4,9km,  26  Min.,  Stirnscheibc  und  Lichter  weiß«,  —  2.  Südbahnhof - 
Jakominiplatz-Geidorfplatz  (PI.  D  3)-Keplerstr.  (PI.  A  B  4) -Südbahnhof,  St. 
weiß-rot;  —  3.  Schillerplatz  (PI.  F  5)-Jakominiplatz-Griesplatz  (PI.  C  5,  6)- 
Lendplatz  (PI.  B  C  4),  St.  grün;  —  4.  Staatsbahnhof  (PI.  D  E  8) -Hauptplatz 
(PI.  C  D  5)-  Sackstr.- Ardritz  (PI.  jenseit  B  1),  St.  rot;  —  5.  Leonhardstr. 
(PI.  E  F  4,  5) -St.  Leonhard  (PI.  jenseit  F  4),  St.  gelb;  —  6.  Griesplatz 
(PI.  CO,  6)-Pantigam  (PI.  jenseit  C  8),  St.  weiß-blau;  —  7.  St.  Peter 
(PL  jenseit  F  7)- Annenstraße  (PL  A  B  5)-Kurhaus  Eggenberg  (PL  jenseit 
A  5),  St.  blau;  —  8.  Lendplatz  (PL  B  C4)-Gösting  (PL  jenseit  B  2),  St. 
weißgrün;  —  9.  Annenstraße  (PL  A  B  5) -Wetzeisdorf  (PI.  jenseit  A  5), 
St.  weißblau;  —  10.  Zinzendorfstr.  (PL  E  4) -  Hilmteich-Mariatrost  (S.  237) 
in  26  Min. 

Bei  beschränkter  Zeit  (1  Tag):  vormittags  Franz-Karl-Brücke, 
Herrengasse  mit  Landeszeughaus,  kulturhistorisches  Museum,  Stadtpark, 
Schloßberg;   nachmittags  der  S.  237  angedeutete  Ausflug. 

Graz  (346),  die  alte  Hauptstadt  des  Herzogtums  Steiermark,  das 
seit  dem  Ende  des  xn.  Jahrb.  mit  Österreich  vereint  ist,  Sitz  des 
Statthalters  und  des  Generalkommandos  des  III.  Armeekorps,  an 
beiden  Ufern  der  Mur,  über  die  sieben  Brücken  führen,  mit  160000 
deutschen  Einwohnern  und  5200  Mann  Besatzung,  ist  die  bedeu- 
tendste Stadt  der  Ostalpen  und  eine  der  angenehmsten,  daher  von 
pensionierten  Beamten  und  Offizieren  bevorzugten  österreichischen 
Provinzialstädte.  Auch  die  nicht  unbedeutende  Industrie,  Ma- 
schinenbau, Papier-,  Loden-,  Lederwaren-,  Schaumwein-  und 
andere  Fabriken,  Mühlenwerke  usw.,  tritt  in  der  grünen  malerischen 
Umgebung  durchaus  zurück.  Am  1.  Ufer  liegt  die  eigentliche 
innere  Stadt  (I.  Bezirk),  an  die  sich  südl.  die  frühere  Jakomini- 
Vorstadt  (VI.  Bez.),  ö.  St.  Leonhard  (II.  Bez.),  n.  Geidorf  (III.  Bez.) 
schließen.    Am  r.  Ufer  n.  Lend  (IV.  Bez.)  und  s.  Gries  (V.  Bez.). 

Die  wichtigste  Verkehrsstraße  am  rechten  Murufer  ist  die 
Annenstraße  (PI.  AB  5),  die  vom  Südbahnhof  ausgeht.  An  ihrem 
Ostende  1.  die  große  Kirche  der  Barmherzigen  Brüder  (PI.  3  :  C  5), 
aus  dem  xvn.  und  xviii.  Jahrb.,  mit  Altarbildern  der  Zeit  und  ge- 
schnitztem Kruzifix  des  Nürnbergers  G-.  Schweigger  (1633).  — 
Außerdem  in  diesem  Stadtteil  zu  erwähnen:  die  Dominikaner- 
kirche St.  Andrea  (PL  4),  ein  BaTockbau  von  1627,  und  die  neu- 
gotische Marienkirche  (PI.  A  4),  von  1865. 

Den  Hauptverkehr  nach  der  innern  Stadt  vermittelt  die  1891 
erbaute  Franz-Karl-Brücke  (PI.  C5),  mit  Bronzefiguren  der  Austria 
und  Styria  und  Aussicht  auf  den  Schloßberg.  —  Die  Murgasse  führt 
weiter  nach  dem 

Hauptplatz  (PI.  C  D  5),  an  dem  die  belebtesten  Straßen  der 
innern  Stadt  zusammentreffen.  Geradeaus,  Ecke  Sporgasse,  das  Haus 
am  Luegg ,  mit  Stuckfassade  von  1675.  In  der  Mitte  des  Platzes 
ein  Brunnendenkmal  des  Erzherzogs  Johann  (f  1859),  umgeben 
von  allegorischen  Figuren  der  Mur,  Enns,  Drau  und  Save,  Erzguß 
vonPönninger  (1878).  Südl.  das  Kathaus  (PI.  10),  im  deutschen 
Renaissancestil,  von  Wielemans  und  Reuter  (1887-92).    Im  dritten 


234   Route  32.  GRAZ.  Landhaus. 

Stock  des  Treppenhauses  (Eingang  Landhausgasse)  eine  Freske 
(Graz  im  J.  1635),  von  Paul  Scholz  (1890);  im  Ratssaal  ein  altes 
Bild  von  Nie.  Strohel,  Darstellung  einer  Gerichtssitzung  1478. 

Die  Sporgasse,  darin  rechts  die  Hofgasse  führen  nach  dem 
Franzensplatz  (PI.  D  4),  mit  Bronzestandbild  des  Kaisers 
Franz  /.,  im  Gewand  des  Goldenen  Vlieses,  von  Marchesi  (1841), 
und  dem  Theater  am  Franzensplatz  (PI.  11),  1825  erbaut.  Östl. 
dahinter  die  k.  k.  Burg,  aus  dem  xv.  Jahrh. ,  später  erneut,  jetzt 
Statthalterei ;  bemerkenswert  die  Wendeltreppe  am  Ende  des  ersten 
Hofs  von  1500.  —  Südl.  der 

Dom  (PI.  5:  D  4,  5),  spätgot.  Hallenkirche  von  1449-62,  mit 
bemerkenswertem  Westportal,  im  Innern  seit  1577  von  den  Jesuiten 
teilweise  erneut;  das  kupferne  Turmdach  von  1663.  Im  Chor  am 
Hochaltar  Wunder  des  h.  Ägidius  von  Jos.  Flurer  (Ende  des  xvn. 
Jahrh.);  links  und  rechts  zwei  Votivbilder,  die  Familie  des  Erz- 
herzogs Karl  II.  vor  dem  Kruzifix  und  der  Madonna  von  Pietro  de 
Pomis  (f  1633).  Am  Aufgang  zum  Chor  r.  und  1.  auf  marmornen 
Fußgestellen  zwei  Reliquienschreine  mit  je  drei  zierlichen  ital. 
Elfenbeinreliefs  des  xvi.  Jahrb.,  die  Triumphe  der  Liebe ,  Un- 
schuld, des  Todes  und  des  Ruhmes,  der  Zeit,  der  Ewigkeit  (nach 
Petrarca's  „Trionfi"). 

Hinter  dem  Dom  das  Mausoleum  (PI.  8),  ein  prunkvoller  Barock- 
bau, von  P.  de  Pomis  1615  für  Kaiser  Ferdinand  II.  (f  1637)  er- 
baut, der  mit  seiner  Gemahlin  Maria  Anna  hier  beigesetzt  ist.  — 
Unweit  westl.,  Ecke  Fliegenplatz  und  -Gasse,  das  Maurersche 
Glockenspiel  (tägl.  11  Uhr  vorm.  und  6  Uhr  abends).  —  Östl.  ge- 
langt man  durch  das  Burgtor  in  den  Stadtpark  (S.  236). 

Die  vom  Hauptplatz  s.o.  auslaufende  Herren  ga-ss  e  (PI.  D  5) 
ist  die  verkehrreichste  Straße  der  Stadt.  In  ihr  r.  Nr.  16  das 
Landhaus  (PI.  D  5),  das  Versammlungshans  der  steir.  Landstände, 
1558-63  im  Renaissancestil  erbaut.  Das  beachtenswerte  Portal 
mit  überdachtem  Balkon  führt  in  den  schönen  Arkadenhof. 

Den  streitbaren  Sinn  der  alten  Landstände  bekundet  r.  neben  dem 
Portal  die  Warnung  auf  der  Tafel  von  1588,  daß  „niemand  sich  unter- 
stehe, in  diesem  hochbefreiten  Landhaus  zu  rumohren,  die  Wöhr,  Tolch 
oder  Brodmesser  zu  zucken,  zu  balgen  und  zu  schlagen,  gleichfalls  mit 
andern  Wöhren  Ungebühr  zu  üben,  oder  Maulstreich  auszugeben." 

Beachtenswert  in  dem  Arkadenhof  der  originelle  *  Renaissancebrunnen 
von  1590,  laut  Inschrift  ein  Werk  der  Bronzegießer  Thom.  Auer  und  Max 
Wening,  mit  durchbrochenem,  von  fünf  schlanken  Säulchen  getragenem 
Baldachin,  den  ein  Bannerträger  krönt.  An  der  Mauer  darüber  ist  eine 
Gedenktafel  für  den  Astronomen  Joh.  Kepler,  der  1594-1600  in  Graz  Mathe- 
matik lehrte.  —  Der  Arkadenzwischenbau,  der  die  Höfe  des  Landhauses 
und  des  Zeughauses  trennt,  ist  modern  (1890). 

R.  von  dem  Brunnen  führt  eine  Treppe  nach  dem  Rittersaal  und 
der  Landstube ,  ersterer  mit  Stuckdecke  aus  dem  xvi.  Jahrh.,  sonst 
modern,  letztere  großenteils  noch  mit  der  Ausstattung  aus  dem  Anfang 
des  xvitt.  Jahrh.  (Schlüssel  beim  Torwart). 

An  das  Landhaus  stößt  das  Landeszeughaus,  1642-44  erbant. 
Zu  beiden  Seiten  des  kräftigen  Straßenportals  Mars  und  Bellona. 


Joanneum . 


GRAZ.  32.  Route.   235 


Hochbedeutend  ist  die  innere  *Einricütung  und  Ausstattung,  die 
unverändert  aus  dem  xvn.  Jahrh.  erhalten  ist,  mit  30000  Angriffs- 
und Schutzwaffen  für*  steirische  Söldner,  die  hei  Einfällen  der 
Türken  oder  andern  Kriegsnöten  aufgeboten  wurden. 

Eintritt  außer  Mo.  tägl.  10-1  IThr  gegen  Karten,  die  der  Torwart  des 
Landhauses,  Herrengasse  16,  ausgibt,  60  /<,  So.  frei.  Im  ersten  Stock  Ge- 
schütze, Doppelhaken,  Musketen,  Fußknechtharnische.  Im  zweiten  Stock 
Reiterrüstungen  und  -pistolen.  Im  dritten  Stock  Harnische  und  Feuer- 
waffen.   Im  vierten  Stock  Stangenwaffen,  Seitengewehre  und  Schilde. 

L.  Nr.  3  das  Gemalte  Haus,  mit  Freskenschmuck  von  Joh. 
Mayer  (1742),  und  die  Stadtpfarrkirche  (PI.  D  5),  spätgot.  Hallen- 
kirche aus  dem  xv.  Jahrh.,  die  Fassade  von  1781,  das  Innere  1875 
hergestellt,  mit  Hochaltar blatt  von  Tintoretto,  Himmelfahrt  Maria. 

Die  Herrengasse  mündet  auf  den  Bismarckplatz  (PI.  D  5), 
den  der  zierliche  Auerspergbrunnen  schmückt.  —  Weiter  der  große 
Jakominiplatz  (PI.  D  5),  ein  Kreuzungspunkt  für  mehrere 
Straßenbahnen  (S.  233).  In  der  Mitte  eine  eherne  Mariensäule  auf 
mamorner  Basis,  16m  hoch,  zu  Ehren  von  Montecuculi's  1664  bei 
St.  Gotthard  in  Ungarn  erfochtenem  Siege  über  die  Türken  errichtet, 
1796  hierher  übertragen. 

Das  Joanneum  (PI.  D5),  von  Erzherzog  Johann  1811  gegrün- 
det, enthält  verschiedene  Sammlungen,  die  in  zwei  durch  einen 
Garten  verbundenen  Gebäuden  untergebracht  sind. 

Im  alten  Joanneum,  Raubergasse  10,  die  Altertümer  und  die 
naturwissenschaftlichen  Sammlangen:  Eintritt  außer  Mo.  tägl.  10- 
12  Uhr,  40  Ä;  So.  frei. 

I.  Stock.  Rechts  vorgeschichtliche,  besonders  keltische  und  römische 
Altertümer  aus  der  Steiermaik  (in  Saal  IV  der  sog.  „Judenburger  Wagen", 
ein  keltisches  Opfergerät),  sowie  eine  reichhaltige  Sammlung  griechischer, 
römischer,  mittelalterlicher  und  neuerer  Münzen.  Links  die  geologisch- 
mineralogischen Sammlungen.  —  Im  II.  Stock  1.  Botanik,  r.  Mineralogie  (in 
Saal  XIII  die  Kienzle'sche  Reliefkarte  der  Steiermark  in  1  :  37500)  und 
Zoologie  (neben  Saal  IX  ein  Zimmer  mit  Vivarien  und  Aquarien).  —  In 
einem  Anbau  die  Landes- Bibliothek  (Eingang  Kalchberggasse  2),  mit  175 000 
Bänden-,  im  Hochparterre  Lesesäle  und  Ausstellung  bemerkenswerter 
Drucke.  Eintritt  werkt.  10-1,  4-9  (1.  Mai-15.  Juli  7)  Uhr,  Aug.  und  Sept. 
nur  vorm.-  Sonn.-  u.  Festt.  außer  1.  Mai-15.  Sept.  10-1  Uhr. 

Das  Neue  Museumsgebäude  in  der  Neutorgasse  45,  ein  Monu- 
mentalbau im  Barockstil  nach  Gunolt's  Plänen,  enthält  das  *Steier- 
märkische  Kulturhistor.  u.  Kunstgewerbe-Museum  (Katalog  50  h\  die 
Landesbildergalerie  (Katalog  40  K)  und  die  Kupferstich- Sammlung  : 
Eintr.  So.  10-1  Uhr  frei,  Mo.  Di.  Mi.  Fr.  Sa.  9-1  Uhr  50  h:  Do. 
10-2  Uhr  1  K. 

ErdgeschoB.  L.^von  der  Eintrittshalle  2.  und  3.  Saal:  Renaissance-, 
Rokoko -und  Empire-Öfen.— 7.  Zimmer:  Rechtsdenkmäler,  Richtschwerter, 
Folterwerkzeuge-,  Jagdgeräte.  —  8.  "Prunksaal  aus  dem  Schloß  Radmanns- 
dorf in  Weiz  vom  J.  1Ö63.  —  9.  Saal:  historische  Gegenstände,  Doppelsänfte 
Sigismund  Bathory's  und  seiner  Gemahlin,  Erzherzogin  Maria  Christine ; 
Reiftonnenwagen  Kaiser  Friedrichs  III.,  ohne  Untergestell;  Bildnisse.  — 
R.  von  der  Eingangshalle  Räume  für  Ausstellungen. 

I.  Stock.  R.  vom  Aufgang  11.  Saal:  Truhen,  Schränke,  Bettstellen 
und  andere  Möbel  aus  dem  xvi.  und  xvn.  Jahrh.,  Empirezimmer,  Rokoko- 
zimmer. — 12.  Stube  aus  Neumarkt  vom  J.  1607.  — 13.  Wirtsstube  aus  Mösna 


236    Route  32.  GRAZ.  Stadtpark. 

vom  J.  1577.  —  Zimmer  14  (hier  Aufgang  zum  zweiten  Stock)  und  15 :  Zunft- 
wesen. —  16.  Zimmer:  bürgerliches  Wohnen.  —  17.  Saal:  kirchliche 
Altertümer,  z.  T.  aus  lutherischer  Zeit.  —  18.  Galerie:  steirische  Schmiede- 
kunst, meist  größere  Gegenstände,  xvi.-xviii.  Jahrhundert.  —  19.  Kuppel- 
saal :  Arbeiten  in  Edelmetall ;  Miniaturen;  in  der  Mitte  in  einem  Glaskasten 
der  1,05  m  hohe  *  Landschadenbundbecher,  in  Silber  getrieben,  vergoldet  und 
emailliert,  ein  Meisterwerk  der  Augsburger  Goldschmiedekunst  des  xvi.  Jahr- 
hunderts. —  20.  Galerie:  steirische  Schmiedekunst,  kleinere  Gegenstände 
xv. -xviii.  Jahrhundert.  —  22.-25.  Saal :  kunstgewerbliche  Muslersammlung, 
zumeist  auswärtiger  Herkunft,  Majoliken,  Fayencen,  SteiDzeug,  Porzellan 
Gläser,  Webereien,  Stickereien,  Spitzen,  Bucheinbände. 

II.  Stock  (Aufgang  vom  14.  Z.,  s.  oben).  27.  Verbindungsgang:  Leder- 
gürtel, Frauenschmuck.  —  28.  Zimmer:  Kostüme.  —  29.  Stube  aus  Schön- 
berg (1568).  —  30.  Stube  aus  dem  Geisttal  (1596).  —  Zurück  durch  den 
Verbindungsgang  27  in  das  31.  Zimmer:  Kostüme.  —  32.  Saal:  neue 
Erwerbungen  —  33.  Saal:  bäuerliche  Gegenstände.  —  Zurück  in  den 
Verbindungsgang  27  und  geradeaus  zu  den  Sälen  der  Landesgalerie 
(über  500  Bilder).  Sie  enthält  u.  a.  aus  der  altdeutschen  Schule:  3.  B. 
Striegel,  Bildnis  des  Kaisers  Maximilian  I. ;  25.  L.  Granach  d.  Ä. ,  der 
Ritter  am  Scheidewege-,  30.  A.  Dürer,  Madonna  (1519;  übermalt).  Nieder- 
länder: 69.  P.  Brueghel,  der  Triumph  des  Todes.  Italiener:  176.  L.  Gior- 
dano,  Anbetung  der  h.  drei  Könige;  182.  Vasari,  Bildnis  Michelangelo's \ 
264.  P.  de  Pomis,  Tod  des  h.  Dominikus.  37.  und  38.  Saal:  meist  Bilder 
aus  der  älteren  und  neuern  Wiener  Schule.  —  39.  Saal :  Ausstellung  der 
Kupferstichsammlung  (Mo.  11-1,  Do.  2  4  Thr). 

Gegenüber  in  der  Neutorgasse  das  Post-  und  Telegraphenamt 
(PI.  C  5),  1887  von  Fr.  Setz  erbaut.  Daneben  am  Stadt- Kai  der 
Justizpalast  (PI.  9  :  C  5),  1895  von  Wielemans  und  Reuter  erbaut. 
Unweit  südl.  ein  Bronzestandbild  des  Feldzeugmeisters  Herzog  Wilh. 
von  Württemberg  (f  1896),  von  Winkler  (1907). 

Zwischen  der  innern  Stadt  und  den  östlichen  Stadtteilen  er- 
streckt sich  seit  1869  an  Stelle  des  ehem.  Festungsgeländes  der  12ha 
große  *Stadtpark  (PI.  D  E4),  mit  reizenden  Anlagen  im  englischen 
Geschmack  und  Denkmälern  des  Gründers,  Bürgermeister  Franck 
(PI.  F.-St.) ,  der  in  Graz  gest.  Dichter  Oraf  AI.  v.  Auersperg  (Ana- 
stasius  Grün,  f  1876)  und  Rob.  Hamerling  (f  1889)  und  andern 
Bildwerken  (  Waldlilie,  nach  Rosegger's  Waldschulmeister,  Bronze- 
flgur  von  Brandstätter).  Bei  dem  monumentalen  Franz-Josephs- 
brunnen  (von  Durenne  in  Paris,  1873)  und  dem  großen  Kaffeehaus 
3mal  wöch.  nachm.  Militärkonzert.  —  Am  S.-Ende  das  1898  von 
Fellner  &  Helmer  erbaute  Stadttheater  (PI.  D  E  5);  dahinter  die 
kleine  Protestantische  Kirche  (1824).  An  der  Glacisstraße  die  Leech- 
kirche  (PI.  E  4),  einschiffiger  frühgotischer  Bau  des  Deutschritter- 
ordens (xin.  Jahrh.),  mit  altkölnischem  Flügelaltar,  zierlichem 
Sakramentshäuschen  von  1499  und  alten  Glasgemälden. 

Der  *Schloßberg  (PI.  C  D  3,  4 ;  475m),  zu  dem  vom  Karmeliter- 
platz (PI.  D  4;  Mariensäule  von  1685)  und  von  der  NW.-Fcke  des 
Stadtparks  Promenadenwege  in  20  Min.,  vom  Franz- Josephs-Kai 
Nr.  40  eine  Drahtseilbahn  in  3  Min.  (40,  bzw.  20  h)  hinaufführen, 
einst  Sitz  der  „Markgrafen  von  Steier",  im  xv.  Jahrh.  zum  Schutz 
gegen  die  Türken  neu  befestigt,  1809  von  dem  kaiserl.  Major 
Hackher  gegen  die  Franzosen  unter  Maedonald  erfolgreich  ver- 
teidigt (ein  Marmorlöwe  erinnert  seit  1909  daran),   ist  seit  der 


---■Anschluss    an   die  Nebenkart 


Umgebung. 


GRAZ.  32.  Route.    237 


Sprengung  der  Werke  infolge  des  Wiener  Friedens  1809  von  Park- 
anlagen umgeben.  An  der  Ostseite,  auf  halber  Höhe,  vor  dem 
Schweizerhaus  (Erfrisch.)  ein  Bronzestandbild  des  Feldzeug- 
meisters v.  Weiden  (f  1853),  des  Schöpfers  der  Anlagen.  Am  Süd- 
abhang ein  altertümlicher,  weithin  auffallender  Uhrturm,  mit 
riesigem  Zifferblatt,  und  der  94m  tiefe  Türkenbrunnen.  Auf  dem 
obern  Plateau  neben  der  Endstation  der  Drahtseilbahn  eine  be- 
suchte Gartenwirtschaft  (nachm.  häufig  Konzert).  Der  1574  auf- 
geführte 19  m  hohe  Glockenturm  enthält  eine  7200kg  schwere 
Glocke  („Schloßbergliesel").  Vier  Rampen,  mit  Orientierungs- 
tafeln, bieten  herrliche  Aussichten  auf  das  früchtbare,  dichtbebaute 
Murtal  und  die  schöngeformten  Berge  ringsum:  n.  der  Schöckel, 
n.w.  die  obersteirischen  Alpen,  s.w.  die  Koralpe,  südl.  das  Bacher- 
gebirge. 

In  den  östl.  Stadtteilen  zu  erwähnen:  die  aus  einem  1573 
von  Erzh.  Karl  gegründeten  Jesuitenkollegium  hervorgegangene, 
1826  unter  Franz  I.  neu  organisierte  Karl-Franz-Universität 
(PI.  E  3),  deren  neue  Gebäude  1890-95  von  Rezori  und  Köchlin 
aufgeführt  wurden  (2000  Studenten;  Bibliothek,  an  der  Universi- 
tätsstraße, 245  000  Bände).  —  Südöstl.  vom  Stadtpark  die  1814  ge- 
gründete, 1874  vom  Staat  übernommene  Technische  Hochschule 
(PI.  E5);  das  Gebäude,  an  der  Rechbauerstraße,  von  Wüst,  1888 
(600  Studenten).  Noch  weitere.,  Naglergasse,  die  Herz- Jesu-Kirche 
(PI.  F  5),  1891  im  frühgot.  Stil  nach  Hauberrisser's  Plänen  voll- 
endet, mit  Unterkirche  und  109m  h.  Turm. 

Umgebung.  25  Min.  n  ö.  vom  Stadtpark  (elektr.  Bahn  von  der  Zinzen- 
dorfgasse,  s.  S.  233),  der  *Hilmteich  (PI.  F  2),  besuchter  Vergnügungsort 
mit  Restaur.,  Anlagen  und  Teich  (Kahnfahrten).  Von  der  (10  Min.)  30m 
hohen  Hilmwarte  (183  Stufen ;  20  h)  reizende  Aussicht.  —  Die  elektr.  Bahn 
führt  weiter  nach  dem  Wallfahrtsort  Mariatrost  (469m),  mit  zweitürmiger 
Kuppelkirche  aus  der  ersten  Hälfte  des  xvm  Jahrh.  und  mehreren  Garten- 
wirtschaften. Von  der  Hilmwarte  auch  schöner  Waldweg  über  das  Häuserl 
im  Wald,  ll/i  St. 

Hübscher  Nachmittagsausflug  (vom  Geidorfplatz ,  PI.  D  3,  über  die 
Körbler-,  Rosenberg-  u.  Panoramagasse)  auf  den  Rosenberg  (479m)  zum  Whs. 
zur  Rose  und  zum  (1  St.)  Stoffbauer  (Whs.)-,  vcn  da  */4  St.  auf  die  Platte 
(651m),  mit  prächtiger  Aussicht  von  der  Stephanie-  Warte ;  hinab  nach  der  im 
Walde  gelegenen  Kirche  O/2  St.)  Maria-Grün  (445m;  Gasth.)  und  an  dem 
schön  gelegenen  Sanatorium  Maria-Grün  und  dem  Restaur.  Kaltenbrunn  vor- 
bei zum  (35  Min.)  Hilmteich  (s  oben)  zurück.  —  Vielbesuchte  Punkte  sind 
außerdem  :  am  1.  Murufer  Rainerkogel  (504m),  mit  Aussichtswaite  und  Whs., 
von  der  Tram-HS.  Bäckergasse  (PI.  B  1)  1/2  St.  (rote  WM.),  Ruckerlberg 
(Restaur.)  bis  Schloß  Lustbühel  (H/4  St.)  und  weiter  bis  *LaJ3niizhöhe(ll/2  St., 
S.  247),  einem  besuchten  Luftkurort  mit  Aussicht,  zurück  über  Hönigtal  und 
die/to«  (3'/2St.);  von  Dorf  Andritz  (elektr.  Straßenbahn  s.  S.  233)  in  i  St. 
zum  Andritz- Ursprung,  mit  Fischzuchtanstalt. 

Am  r.  Murufer  Eggenberg  (3/4  St.  5  elektr.  Bahn  s.  S.  233),  Schloß  (nur 
mit  P:intrittskarte  der  gräfl.  Herberstein'schen  Schloßverwallung  in  Graz) 
und  Wasserheilanstalt}  über  (1  St.)  Gösting  (S.  231,  elektr.  Bahn  s.  S.233; 
in  der  Nähe  der  nach  ^der  Mur  steil  abfallende  Jungfern sprtmg)  nach 
(1  St.)  Tal;  Plabutsch  (764m),  mit  trefflicher  Aussicht  vom  Fürstenstande 
(über  Eggenberg  in  H/2  St.)  ;  Judendorf- Straßengel,  Station  der  Wiener  Bahn 
(S.  231 5  zu  Fuß  2  St.)  und  von  da  auf  den  (1  St.)  Frauenkogel  (693m)  mit 
der  25m  h.  Goldhann- Warte. 


238    Route  32.  SCHÖCKEL. 

Auf  den  *Buchkogel  (659m),  2l/2  St.  s.w. :  elektr.  Straßenbahn  von  der 
Annenstraße  bis  Wetzeisdorf;  von  da  rot  MW.  zur  (3/4  St.)  Kirche  St.  Johann 
nnd  Paul  (564m)  und  durch  Wald  zum  (3/4  St.)  Gipfel  mit  der  lim  h. 
Rudolfs- Warte;  reizende  Aussicht  über  den  weiten  Talkessel,  n.  über  Graz 
Maria-Trost,  der  Schöckel,  n.w.  die  obersteirischen  Gebirge,  w.  die 
Schwanberger  Alpen,  s.  das  Bachergebirge. 

*Sch5ckel  (1446m)  4V2-Ö  St.,  lohnend ;  am  bequemsten  von  Bad  Rade- 
gund  (714m  ;  Wasserheilanstalt),  19km  n  ö.  von  Graz  am  SO. -Fuß  des  Berges 
(Post  2mal  tägl.  in  3  St.,  8  K\  auch  Autimobil-Omnibus  2mal  tägl.).  Von 
hier  n.  auf  gutem  MW.  am  Jagdhaus  Polenstein  vorbei  zum  (ll/2-2  St.) 
Stubenberghaus  •  oder  Fahrweg  n.ö.  zum  (1V4  St.)  obern  Schöckel- Kreuz 
(1126m);  dann  1.  zur  (3A  St.)  Semriacher  Alpenhütte  (1350m  ;  Erfr.)  und  zum 
(i/4  St.)  Stubenberghaus  (1410m;  gute  Unterkunft),  10  Min.  unter  dem  Gipfel. 
Weite  herrliche  Aussicht.  —  Vom  (2  St.)  Andritz- Ursprung  (S.  287)  führt 
ein  direkter  Weg  über  Buch  und  die  Göslinger  Alphütte  (Erfr.)  in  2l/z  St. 
zum  Gipfel. 

Nach  Tobelbad  (12km  s.w.),  auf  der  Köflacher  Bahn  (s.  unten)  in 
25  Min.  bis  Stat.  Premstätteny  dann  noch  x\i  St.  Gehens  zu  dem  Bad  (350m  •, 
Kurhaus),  mit  eisenhaltigen  Thermalquellen. 

Von  Graz  nach  Kö  flach,  41km,  Eisenbahn  in  IV2  St.,  in  dem 
breiten  Murtal  abwärts  bis  (12km)  Premslätten -Tobelbad  (s.  oben),  dann  im 
Tal  der  Kainach  aufwärts  über  (16km)  Lieboch  (Bahnrest. ;  Zweigbahn  nach 
Wies,  s.  unten).  —  32km  Krems,  mit  großer  Burgruine.  —  34km  Voitsberg, 
mit  Ruine  Obervoitsberg,  41km  Kößach  (442m;  Gasth. :  Bräuhaus),  beide 
mit  bedeutenden  Braunkohlengruben. 

Ausflug  in  die  Schwanberger  Alpen,  2  Tage  (vgl.  Karte  S.  253).  — 
Eisenbahn  über  Lieboch  (s.  oben),  (31km)  Pr eding-Wieselsdorf  nach  (47km) 
Deutsch-Landsberg  (372m;  Gasth.:  Fritzberg,  Stelzer),  einem  hübsch  ge- 
legenen Markt  mit  Burgruine,  Ausgangspunkt  zum  Besuch  der  Schwan- 
berger Alpen.  —  Die  Eisenbahn  führt  weiter  an  dem  stattlichen  Schloß 
Hollenegg  vorbei  nach  (55km)  Schwanberg,  5km  ö.  vom  Ort  (Gasth.: 
Mollak),  und  (67km)  Wies  (341m-,  Gasth.:  Kurz),  an  der  Weißen  Sulm 
freundlich  gelegen,  mit  altem  Schloß,  Kohlengruben  und  Hochöfen. 

Von  Deutsch-Landsberg  Fahrweg  über  die  Laßiitz ,  dann  r.  hinan 
über  (2Va  St.)  Trahütten  (995m;  Alpen-Gasth.)  und  das  Parfuß  Whs.  (987m), 
mit  schöner  Aussicht,  nach  (IV2  St.)  St.  Maria  oder  Glashütten  (1275m; 
Gasth.) ;  von  hier  Fahrweg  r.  zum  (IV4  St.)  Sattel  der  Weinebene  (1666m), 
Grenze  zwischen  Steiermark  und  Kärnten,  dann  Fußweg  1.  am  Gatter 
und  am  O  -Abhang  der  Brandlhöhe  (1859m)  und  des  Moschkogels  (1915m) 
entlang  zur  (1  St.)  Einsattelung  (1745m)  zwischen  Hühnerstützen  und  Mosch- 
kogel,  in  der  r.  etwas  abwärts  die  Grillitschhütte  (1745m;  Whs.);  Von 
hier  durch  das  Große  Kar  auf  die  (IV2  St.)  *Koralpe  (2141m),  den  höchsten 
Gipfel  der  Schwanberger  Alpen,  auch  Speikkogel  genannt;  20  Min.  w. 
unterhalb  das  Koralpenhaus  (1962m;  Wirtsch.).  Vom  Gipfel  umfassende 
Aussicht.  —  Abstieg  östl.  über  die  Brendlhütte  nach  (6  St.)  Schwanberg 
(s.  oben);  w.  über  die  Hipfelhütten  nach  (4  St.)  Wolfsberg  (S.  253),  oder 
über  die  Kollnitzer  Alpe  und  Gemersdorf  nach  (4  St.)  St.  Andrä,  Station 
der  Bahn  von  Zeltweg  nach  Cilli. 

Von  Wies  (s.  oben)  Fahrstraße  nach  Wuchern  an  der  Marburg- 
Klagenfurter  Bahn  (4l/2  St.).  Post  3mal  tägl.  in  50  Min.  bis  (5km)  Eibis- 
wald  (362m).  Weiter  steil  ansteigend  über  den  Radiberg  (670m),  mit 
weiter  Aussicht,  hinab  ins  Drautal  nach  (18km)  Mahrenberg  (371m;  Gasth. : 
Lukas),  einem  großen  Flecken  mit  Klosterruine;  dann  über  die  Drau  nach 
(1/2  St.)  Stat.   Wuchern- Mahrenberg  (S.  253). 

Von  Graz  nach  Triest  s.  R.  33;  —  nach  Fehring  (Budapest)  s.  R.  34. 


239 


33.  Von  (Wien)  Graz  über  Marburg  nach  Triest. 

Vergl.  Karten  S.  253,  240,  242. 

365km.  Österr.  Südbahn.  Schnellzug  in  71/2-8  St.  für  40iT80,  30.60, 
20.00;  Personenzug  in  12-13  St.  für  31  JT40,  23JT50,  15  K 30.  —  Von  Wien 
nach  Triest  s.  R.  37b. 

Oraz  s.  S.  232.  —  6km  Puntigam,  mit  großer  Brauerei  (Restaur.) ; 
am  Gebirge  r.  Schloß  Premstätten.  —  Jenseit  (19km)  Werndorfl.  auf 
der  Höhe  über  der  Mur  Schloß  Weißenegg.  —  Vor  (24km)  Wildern 
(296m)  über  die  Kainach;  auf  dem  Schloßberg  zwei  Ruinen.  — 
Bei  (28km)  Lebring  öffnet  sich  r.  das  Laßnitz-Tal,  weiter  bei 
(36km)  Leibnitz  das  Tal  der  Sulm.  Zwischen  beiden  Tälern  das 
rebenreiche  Sausalgebirge.  Auf  der  Halbinsel  zwischen  Sulm  und 
Mur,  dem  Leibnitzer  Feld,  wurden  zahlreiche  röm.  Altertümer  ge- 
funden, hier  stand  das  röm.  Flavium  Solvense  (in  dem  bischöfl. 
Schloß  Seggau,  ^  St.  w.  von  Leibnitz,  eine  Sammlung  römischer 
Inschriften). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Sulm  und  tritt  dicht  an  die  Mur. 
43km  Ehrenhausen,  mit  Schloß;  der  Kuppelbau  daneben  ist  die 
Gruftkirche  der  Fürsten  von  Eggenberg.  — 47km  Spielfeld  (264m  ; 
Bahnrest.),  mit  Schloß  des  Freiherrn  v.  Brück. 

Von  Spielfeld  nach  Luttenberg,  57km,  Zweigbahn  in  2V2  St. 
durch  das  fruchtbare  Murtal.  —  31km  Radkersburg  (221m ;  Gasth. :  Kaiser 
von  Österreich,  Sonne),  freundliches  Städtchen  (2500  Einw.)  am  1.  Murufer, 
mit  spätgot.  Pfarrkirche  aus  dem  xv.  Jahrhundert.  —  34km  Ober-Radkers- 
lurg,  mit  hochgelegenem  Schloß  des  Grafen  Wurmbrand  (265m;  schöne 
Aussicht).  —  39km  Radein  (208m;  Kurhaus,  40  Z.  zu  1.40-3.20  iT),  Bad  mit 
lithionhaltigem  Sauerbrunnen.  Lohnender  Spaziergang  auf  bequemen 
Waldwegen  nach  (V2  St.)  Kapellen  (309m;  Whs.),  mit  weiter  Aussicht  be- 
sonders gegen  Ungarn.  —  57km  Luttenberg  (184m;  Gasth.:  Stadt  Graz),  am 
Stainzbach,  mit  Weinbau. 

Die  Bahn  verläßt  die  Mur  und  wendet  sich  s.  in  das  Gebirge, 
die  Windisch -Büheln;  auf  der  Wasserscheide  (297m)  der  Egydi- 
Tunnel.  Weiter  bei  (59km)  Pößnitz  auf  649m  1.  Damm  über  das 
Pößnitztal,  mittels  des  664m  1.  Leitersberger  Tunnels  durch  den 
Posruck  und  nach 

66km  Marburg.  —  Zwei  Bahnhöfe:  Hauptbahnhof  (Restaur.),  im  O. 
der  Stadt;  Kärntner  Bahnhof  (S.  253),  auf  dem  r.  Ufer  der  Drau.  —  Gasth.  : 
•Erzherzog  Johann,  Burggasse  13,  Ecke  Herrengasse,  Z.  1.40-6  K; 
H.  Meran,  Tegetthoffstr.  37,  beim  Hauptbahnhof,  mit  Garten,  Z.  2-5  K; 
Mohr,  Herrengasse  30,  Z.  vonliT40an;  Stadt  Wien,  Tegetthoffstr.  25, 
mit  Garten,  bescheiden.  —  Wein  in  der  Steir.  Weinstube,  Tegetthoffstr.  18. 
—  Cafes:  Zentral,  Ecke  Herren- u.  Schulgasse;  Meran,  Tegetthoffstr.  15.  — 
Droschken:  vom  Hauptbahnhof  in  die  Stadt  einsp.  80  h,  zweisp.  1  K  20; 
nachts  (9-6  Uhr)  die  Hälfte  mehr.  —  Post  d.  Telegraph,  S.-Seite  des 
Domplatzes. 

Marburg  (274m),  Stadt  von  27000  deutschen  Einw.,  die  zweite 
der  Steiermark,  Hauptsitz  des  steirischen  Wein-  und  Geflügel- 
handels, liegt  beim  Eintritt  der  Drau  in  das  kroatisch-slawonische 
Tiefland,  die  eigentliche  Stadt  am  linken,  die  Vorstadt  St.  Mag- 
dalena mit  großen  Eisenbahnwerkstätten  am  rechten  Ufer.     Yom 


240   Route  33.  MARBURG.        Von  Graz  nach  Tri  est. 

Hauptbahnhof  führt  1.  die  Tegetthoffstraße,  an  der  neuen  zwei- 
türmigen  FranziskaneTkirche  vorbei ,  in  10  Min.  zum  Sophien- 
platz,  dessen  W. -Seite  eine  1717  von  Graf  Brandis  erbaute,  jetzt 
ganz  vernachlässigte  Burg  begrenzt,  mit  Arkaden  im  obern  Stock. 
Die  Fortsetzung  der  Tegetthoffstraße  heißt  Burggasse;  von  ihr 
führt  1.,  beim  Hot.  Erzherzog  Johann,  die  Herrengasse  nach  dem 
Hauptmarkt,  mit  Rathaus  aus  dem  xvn.  Jahrh.,  und  weiter  zur 
Draubrücke.  Unweit  nördl.  vom  Markt  der  Domplatz:  in  der 
Mitte  die  got.  Domkirche ;  an  der  N. -Seite  die  Residenz  des  Fürst- 
bischofs von  Lavant;  an  der  W.- Seite  die  Sparkasse,  vor  der  ein 
Marmorstandbild  ihres  Begründers,  Bürgermeister  Tappeiner,  von 
Kassin  (1904).  — Yom  Sophienplatz  gelangt  man,  an  dem  Büsten- 
denkmal des  in  Marburg  geborenen  Admirals  Tegetthoff  (1827-71 ; 
vgl.  S.  276)  vorüber,  nach  den  neueren  Stadtteilen  und  dem  Stadt- 
park,  der  sich  an  der  N.-Seite  der  Stadt  nach  W.  erstreckt,  mit 
einigen  Denkmälern.  Im  W.  (Weinbaugasse)  die  steir.  Landes- 
Obst-  und  Weinbauschule,  am  Fuß  des  rebenbepftanzten  Kai- 
varienbergs  (378m),  zu  dem  in  der  NW.-Ecke  des  Parks  ein  Prome- 
nadenweg hinanfühit  (20  Min.):  Aussichtspunkt  Sieben  Eichen, 
mit  Kriegerdenkstein;  morg.  früh  und  abends  beste  Beleuchtung. 

Lohnender  Ausflug  nach  (2  St.  n.w.)  St.  TJrban  (595m),  Wallfahrtskirche 
a.Whs.,  mit  weiter  Aussicht  (bis  zum  Fuß  des  Berges  kann  man  fahren, 
dann  noch  3/<  St.  bequemen  Steigens ;  Zweisp.  hin  u.  zurück  8  K). 

Von  Marburg  nach   Villach  und  Franzensfeste  s.  R.  35  u.  27. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Drau  auf  langer  Brücke  (r.  Blick  auf 
Stadt  und  Drautal)  und  führt  durch  eine  weite  Ebene,  die  südl. 
bis  zum  Metzelgebirge  reicht.  R.  die  Abhänge  des  Bacher -Ge- 
birges. —  84km  Pragerhof  (251m;  Bahnrest.').  Nach  Nagy-Kanizsa 
und  Budapest  s.  Baedekers  Österreich-Ungarn. 

Die  Bahn  tritt  in  Hügelland;  zwei  Tunnels.  —  98km  Pöltschach 
(263m;  Gasth. :  Baumann),  am  Fuß  des  Wotsch  (980m). 

Eisenbahn  (15km  in  1  St.)  w.  nach  Gonobitz  (332m;  Gasth.:  Hirsch), 
einem  freundlichen  Städtchen  mit  Weinbau,  sowie  Schloß  und  Burgruine 
der  Fürsten  Windischgrätz. 

118km  Grobelno. 

Von  Grobelno  nach  Rohitsch,  29km,  Lokalbahn  in  IV2  St.  — * 
22km  Tfcohitsch-Sauerbrunn  (228m ;  Logierhäuser  der  Landeskuranstalt,  6C0  Z. 
zu  2-12,  P.  von  6  K  an;  Hot.  Europa;  Hot.  Sonne;  Kurtaxe '14  K),  be- 
suchter Kurort  mit  alkalisch -salinischen  Säuerlingen  (Bäder  im  Kaiser- 
und  im  Styriabad,  2-3*/2  K).  —  29km  Rohitsch  (Gasth. :  Post),  am  Fuß  des 
kegelförmigen  Donatiberges  (883m;  5  Min.  unterhalb  des  Gipfels  die  offne 
Fröhlichh iitte),  der  der  Aussicht  wegen  viel  bestiegen  wird  (über  St.  Gc 
orgen  in  2l/2  St.). 

Die  deutsche  Zunge  beginnt  der  slowenischen  oder  windischen 
zu  weichen.  Vor  Cilli  weite  Aussicht  über  das  Sanntal,  das  die 
Steiner  Alpen  einfassen. 

133km  Cilli  (241m;  Gasth.:  Stadt  Wien,  35  Z.  zu  2.70-3  IC- 
Erzherzog  Johann,  16  Z.  zu  1.60-2.50  ÜT;  Deutsches  Haus,  beim 
Bahnhof),  freundliches  Städtchen  mit  6700  meist  deutschen  Einw., 


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Von  Graz  nach  Tr lest.     STEINBRÜCK.  33.  R oute.    241 

am  I.  Ufer  der  Saun,  durch  Kaiser  Claudius  (Colonia  Claudia  Ce- 
leja)  gegründet.  Das  Lokal-Museum  enthält  viele  römische  Alter- 
tümer. Sannbäder  (im  Sommer  22-27°  C).  Dem  Bahnhof  gegen 
über  in  20  Min.  zur  Kirche  auf  dem  Josefiberg  (3/4  St.  weiter  Swe- 
tel's  Wlis.,  mit  Aussicht).  —  S.o.  auf  dem  Schloßberg  die  große, 
z.  T.  hergestellte  Burgruine  von  Ober-Cilti  (411m;  ^St.,  Restaur.), 
die  bei  der  Weiterfahrt  1.  oben  sichtbar  ist. 

Nördl.  über  Hohenegg  und  Schloß  Sternstein  nach  (4  St.)  Gonobitz 
(S.  240h  im  Sanntal  nach  (2  St.)  Deutschental,  mit  großer  Steingut-  und  Ma- 
jolika-Fabrik ;  auf  den  (2V-2  St.)  Dostberg  (838m),  mit  lohnender  Aussicht. 

17km  n.w.  von  Cilli  (Post  2mal  tägl.  in  2  St.)  liegt  das  Frauenbad 
Neuhaus  (307m;  *  Kurhaus,  Z.  von  2  iTan^  Kurtaxe  7,  Musiktaxe  5  K), 
mit  indifferenter  Therme  (37°  C).  Hübsche  Spaziergänge,  namentlich  zur 
(*/«  St.)    Ruine  Schlangenburg  (516m),  mit  malerischer  Fernsicht. 

Von  Cilli  nach  Zellweg  s.  S.  254/3.  —  Ausflüge  in  die  Sanntaler  oder 
Steiner  Alpen,  s.  Baedekers  Südbayern. 

Die  Bahn  überschreitet  zweimal  die  Sann  und  tritt  in  ein 
malerisches  Felsental.  —  143km  Markt  Tüffer  (224m),  mit  unbe- 
deutender Burgruine,  auf  dem  1.  Flußufer,  am  Fuß  des  dolomi- 
tischen Humberges  (585m;  l1/^  St.,  Aussicht).  Auf  dem  r.  Ufer  der 
Bahnhof  und  das  Kaiser- Franz- Joseph- Bad ,  mit  starken  indiffe- 
renten Quellen  (35-39°  C),  die  gegen  Rheumatismus  und  Frauen- 
leiden wirksam  sind.  Gasth. :  Kurhaus  (150  Z.  zu  2-7  K),  mit 
Park;  Herrenhaus,  zum  Flößer,  zur  Brücke  u.  a. 

150km  Römerbad  (212m ;  Gasth.:  Post,  am  Bahnhof,  8  Z.  zu 
2  üf).  Gegenüber  am  r.  Ufer  der  Sann  das  besuchte  Bad  gl.  N. 
(37°  C),  schon  den  Römern  bekannt,  mit  indifferenten  Quellen 
(37°  C.)  und  *Kurhaus  (150  Z.  zu  1-6  ^T;  Kurtaxe  bei  mehr  als  ein- 
wöchigem  Aufenthalt  7,  Musiktaxe  5  K). 

Beliebter  Ausflug  nach  dem  durch  seltene  Koniferen  ausgezeichneten 
Park  des  über  der  Save  gelegenen  Schlößchens  Weichselstein,  3/4  St.  talab 
von  Steinbrück,  jenseit  des  Marktes  Ratschach  (Wagen  von  Römerbad  in 
l1/^  St.,  10  K).  —  Ferner  durchs  Qraschnitztal  (mit  Dolomitfelsen)  nach 
Oairach,  mit  Schloß  und  Wasserfall  (3  St.  von  Römerbad,  Wagen  in 
2  St.,  UK),  usw. 

158km  Steinbrück  (203m;  Bahnrestaur.,  auch  Z.),  an  der  Save 
oder  Sau,  die  hier  die  Sann  aufnimmt.  Westl.  der  lange  Rücken 
nnbergs  (1219m). 

Von  Steinbrück  nach  Agram,  76km,  Eisenbahn  in  2  St.  Die 
Bahn  führt  abwärts  durch  das  Savetal  und  überschreitet  jenseit  (44km) 
Rann  die  ungar.  Grenze.  —  63km  Zapvesii.  Zweigbahn  nach  Csakathurn. 
—  76km  Agram  (Südbahnhof),  s.  Baedekers  Österreich-Ungarn. 

Weiter  aufwärts  in  dem  engen,  von  hohen  steilen  Kalkfelswän- 
den  eingeschlossenen  Savetal.  —  170km  Trifail  (214m),  mit  einer 
der  bedeutendsten  Kohlengruben  Österreichs. —  175km  £ayor,erster 
Ort  in  Krain;  183km  Suva.  Hier  erweitert  sich  das  Tal.  Hinter 
(190km)  Littai  über  die  Save,  dann  ein  kleiner  Tunnel;  r.  Schloß 
Poganek.  —  206km  Laase.  Die  Bahn  verläßt  die  Save  beim  Ein- 
fluß der  Laibach  und  überschreitet  diese  bei  (213km)  Salloch.  R. 
die  Steiner  Alpen  mit  dem  Grintouz  (2559m). 


242   Route  33.  LAIBACH.       Von  Graz  nach  Triest. 

221km  Laibach.  —  Der  Südbahnhof  (gutes  Restaur.)  liegt  im  N.  der 
Stadt ,  12  Min.  n.w.  von  ihm  der  Staatsbahnhof  (für  Stein).  —  Gasth.  : 
Gr.-H.  Union,  Miklosicgasse  2,  Z.  2-4,  F.  1.20,  M.  1.20-4  iT,  Omn. 
60A;  Elefant,  Wiener  Str.2,  Z.  von  2.40-5  K,  Omn.  60ä;  Stadt  Wien, 
Franz -Joseph -Str.  1,  Z.  2.40,  M.  3iT,  Omn.  60  h.  —  Cafes:  C.-Rest. 
Deutsches  Kasino  (s.  unten),  mit  Gartenwirtschaft;  C.  Europa,  Wiener 
Str.  17.  —  Eisen-  und  Moorbäder  im  Elefant.  —  Post  und  Telegkaph, 
Schellenburggasse.  —  Dkoschken  (einsp.):  vom  oder  zum  Bahnhof  80  h 
(nachts  1  K)\  in  der  Stadt  die  erste  V*  St.  60,  jede  weitere  V4St.  50 h.  — 
Elektr.  StraBenbahn  vom  Südbahnhof  durch  die  Stadt  zum  Unterkrainer 
Bahnhof  (Haitestelle  der  Bahn  Strascha-Töplitz). 

Laibach  (294m),  slow.  Ljubjana,  das  röm.  Emona,  die  Haupt- 
stadt des  Herzogtums  Krain,  mit  40 000  meist  slowenischen  Einw., 
liegt  in  einer  weiten  Ebene  zu  beiden  Seiten  der  Laibach,  die  vom 
Schloßberg  überragte  Altstadt  am  r,,  die  neueren  Stadtteile  mit  den 
Regierung?  gebäuden  und  dem  Südbahnhof  am  1.  Ufer.  Nach  dem 
Erdbeben  vom  J.  1895  wurde  die  Stadt  z.  T.  neu  erbaut. 

Yom  Südbahnhof  führt  r.  die  Südbahnstraße,  dann  1.  die  Wie- 
ner Straße  (Dunajska  cesta)  in  12  Min.  zur  Post:  geradeaus  die 
Schellenburggasse  (&elenburgo\  e  ulice),  r.  die  Franz- Joseph-Straße 
(Fran  Josipa  cesta),  1.  die  Presemgasse.  An  der  Schellenburggasse 
das  Deutsche  Kasino  (s.  oben),  gegenüber  der  Kongreßplatz,  mit  einer 
Bronzebüste  des  Feldmarschalls  Radetzky,  von  Fernkorn  (1860). 
Unweit  s.  die  Oberrealschule  mit  Erdbebenwarte.  —  Ad  der  Franz- 
Joseph-Straße  1.  das  Theater ,  r.  das  slow.  Volkshaus  (Narodni  Dom). 
Südlich  gegenüber  dem  Theater  das  Landes-Museum  Rudolphinum 
(Direktor:  Dr.  Mantuani;  Zutritt  So.  10-12,  Do.  2-4  Uhrfrei,  sonst 
außer  So.  nachm.  60  ä;  Eingang  an  der  Bleiweißstraße),  mit  natur- 
geschichtlichen und  archäologischen  Sammlungen  (Pfahlbaufunde 
aus  Krain,  römische  Altertümer  aus  Laibach)  und  Bildergalerie. 
Yor  dem  Museum  ein  Bronzestandbild  des  krainischen  Geschicht- 
schreibers J.  W.  v.  Valvasor  (f  1641),  von  Gangl  (1904).  —  Durch 
die  Presemgasse  gelangt  man  über  den  Marienplatz ,  mit  einem 
Bronzestandbild  des  Dichters  Presern  (f  1849),  von  Zajec  (1905), 
und  über  die  Franz-Karl-Brücke  auf  das  rechte  Ufer  der  Laibach, 
wo  weiterhin  geradeaus  der  Rathausplatz  mit  Mannorbrunnen  von 
Robba  (1752).  Nordöstl.  der  im  Anf.  des  xvin.  Jahrh.  erbaute  Dom, 
mit  Fresken  von  Quaglio.  Unweit  östl.  der  Yodnikplatz  (Yodnikov 
trg)  mit  einem  Bronzestandbild  des  Dichters  Vodnik  (f  1819),  von 
Gangl.  Yon  der  S.  -Seite  des  Platzes  führt  die  Studentengasse  hin- 
auf zu  dem  die  Stadt  überragenden  ehem.  Schloß  der  Landeshaupt- 
leute (384m) ;  bei  einer  Umwanderung  prächtige  Aussichten,  be- 
sonders nördl.  auf  die  Steiner  Alpen. 

Lohnend  ein  Spaziergang  vom  Theater  (s.  oben)  westl.  durch  Lat~ 
termanns  Allee,  mit  alten  Kastanien,  nach  (8  Min.)  Tivoli,  Park  und 
Schloß,  einst  im  Besitz  Radetzky's,  mit  Restaur.  Schweizerhaus; 
weiter  nach  (15  Min.)  ZJnter-Rosenbach  (Wirtsch.);  von  hier  durch 
Wald  nach  (20  Min.)  Ober-Rosenbach  (391m),  mit  Gastwirtschaft 
und  Aussicht. 


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Von  Graz  nach  Triest.     LOITSCH.    K.  8.  240  u.  248.— 33.  R.    243 

Von  Laibach  nach  Villach,  131km,  Staatsbahn  in  472-5  St.  Ab- 
fahrt vom  Südbahnhof.  Aussicht  meist  links.  1km  Laibach-Staatsbahn- 
hof. Die  Bahn  durchschneidet  das  weite  Tal  der  Save  oder  Sau  und  tritt 
hinter  (7km)  Vizmarje  näher  an  den  Fluß.  —  Jenseit  (13km)  Zwischen- 
wässern über  die  Zeier ;  dann  öffnet  sich  der  weite  Talkessel  von  Krainburg, 
r.  die  Steiner  Alpen,  1.  der  dieigipfelige  Triglav.  —  30km  Krainburg  (385m; 
Gasth.:  Alte  Post,  Z.  1.20-1.40  if,  Ntue  Post) ,  kleine  Stadt  auf  einer  Anhöhe 
an  der  Mündung  der  Kanker  in  die  Save.  —  Das  Tal  verengt  sich}  die 
Bahn  tritt  hinter  (40km)  Podnart-Kropp  auf  das  1.  Ufer  der  Save;  Tunnel.  — 
51km  Radmannsdorf,  am  Zusammenfluß  der  Wurzener  und  Wocheintr  Save.  — 
52km  Lees  (494m);  5km  westl.  Veldes  (S.  260).  —  Die  Bahn  nähert  sich 
dem  südl.  Fuß  der  Karawanken ,  aus  denen  der  Hochstuhl  oder  Siou  (2236m) 
mächtig  hervortritt.  —  62km  Jauerburg  (558m).  —  65km  Aßling  (578m), 
Knotenpunkt  der  Karawankenbahn  (S.  259).  —  Bei  (68km)  Birnbaum  mündet 
r.  der  Karawankentunnel  (S.  <59).  —  75km  Lengenfeld  (t56m).  Gegenüber 
am  r.  Ufer  der  Save  Moistrana  (H.  Triglav),  an  der  Mündung  des  Urata- 
Tals,  in  dem  IV2  St.  aufwärts  der  4Cm  h.  Peritschnik-Fall,  in  malerischer 
Umgebung  (auf  den  Triglav  s.  S.  260).  —  87km  Kronau  (810m;  Gasth. :  Post), 
an  der  Mündung  des  Pischenzatals.  —  95km  Ratschach-  Weißenfels  (850m;  H. 
Manhart,  am  Bahnhof),  1  St.  s.w.  die  Weißenfelser  Seen  (bö3m;  Whs.);  vom 
Rudo.fsfelsen  (967m),  zwischen  den  beiden  Seen,  großartiger  Blick  auf  den 
gewaltigen  Manhart  (2678m).  —  Die  Bahn  überschreitet  den  Weißenbach, 
dann  das  Felsental  der  Schlitza  auf  70m  h.  Brücke  und  erreicht  (103km) 
Tarvis.    Von  hier  nach  (131km)   Villach  s.  S.  255. 

Von  Laibach  nach  Strascha-Töplitz,  84km,  Eisenbahn  in 
372  St.  Abfahrt  vom  Südhahnhof.  —  22km  Oroßlupp  (Bahnrestaur.);  nach 
Gottschee  s.  unten.  —  32km  Weixelburg,  mit  Ruine  Auersperg.  —  84km 
Strascha-Töplitz  (172m).  Post  2 mal  tägl.  nach  (5km)  Töplitz  (179m;  Kur-  u. 
Badehaus,  Z.  2-3.40  K),  Badeort  mit  drei  indifferenten  Thermen  (38-50°  C). 

Von  Laibach  nach  Gottschee,  77km,  Eisenbahn  in  3  St.  —  22km 
Großlupp  (s.  oben).  —  77km  Gottschee  (460m ;  Gasth. :  Stadt  Triest),  deutsche 
Sprachinsel  (2200  Einw.),  mit  Auersperg'schem  Schloß.  2  St.  westl.  die 
Friedrichsteiner  Eishöhle. 

Die  Bahn  durchzieht  das  z.  T.  entsumpfte  Laibacher  Moor  auf 
einem  2300m  1.  Damm  und  überschreitet  die  Laibach.  —  Vor 
(243km)  Franzdorf  (334m)  führt  die  Bahn  über  einen  569m  1. 
Viadukt,  und  steigt  dann  an  dem  Städtchen  Oberlaibach  (r.)  vorbei 
zum  Karst  (slow.  Kras,  ital.  Cario),  einem  100-1 50km  breiten  Kalk- 
gebirge, das  sich  südl.  bis  zum  istrischen  Küstenland  erstreckt, 
mit  langgezogenen  Hügelrücken,  vielen  Schluchten  und  trichter- 
förmigen Vertiefungen  (Dolinen),  im  Innern  von  Höhlen  durch- 
klüftet,  in  denen  die  fließenden  Wasser  streckenweise  ganz  ver- 
schwinden. Im  nördl.  Teil  sind  noch  prächtige  Wälder  erhalten; 
weiterhin  sind  sie  seit  dem  Altertum  und  Mittelalter  abgeholzt, 
doch  beginnt  man  mit  der  Aufforstung. 

259km  Loitsch  (481m;  Gasth.:  Kramar,  einfach  aber  gut). 

Quecksilber-Gruben  von  Idria,  34km  n.w.  von  Loitsch.  Post 
2inal  tägl.  in  4V4  8t.,2£";  Wagen  12-15 K,  Fahrzeit  hin  u.  zurück  6-8  St. 
Dauer  der  Besichtigung  3  St.  Die  Straße  führt  über  Hotederschitz,  Godowitz 
und  durch  das  malerische  Salatal  nach  Idria  (331m;  Gasth.:  Schwarzer 
Adler),  Städtchen  mit  6000  Einw.,  an  der  Idriza.  Die  Quecksilbergruben, 
1497  entdeckt,  sind  seit  1580  in  staatlichem  Betrieb  (Erlaubnis  zur  Ein- 
fahrt bei  der  k.  k.  Bergdirektion,  nur  werktags,  2.40  oder  3  K).  Das  Erz, 
mit  durchschnittlich  6°/0  Quecksilbergehalt,  kommt  meist  als  Zinnober 
vor.  Es  wird  in  deD  Hüttenwerken  (10  Min.  n.ö.  von  Idria  am  r.  Idriza- 
Ufer)  geröstet  und  die  erzeugten  Quecksilberdämpfe  werden  dann  in 
Kühlapparaten   niedergeschlagen ;    aus    der  in    den   Kondensationsräumen 


244   Route  33.  ADELSBERG.     Von  Graz  nach  Triest. 

gewonnenen  Stupp  wird  der  letzte  Rest  von  Quecksilber  in  Stupppressen 
ausgepreßt.  Das  flüssige  Metall  wird  in  eiserne  Flaschen  gefüllt  oder  in 
Schafieder  verpackt.  Jährliche  Erzeugung  5700  Meterzentner  Quecksilber, 
wovon  an  Ort  und  Stelle  400  Meterzentner  zu  Zinnober  umgearbeitet 
werden.  Zahl  der  Bergarbeiter  1200  (Nebenverdienst  Spitzenindustrie). 
Bemerkenswert  sind  das  alte  Schloß  Gewerkenegg  (1527  erbaut,  jetzt  Berg- 
direktion), das  Werkstheater  (unter  Maria  Theresia  erbaut)  usw. 

273km  Stat.  Rakeh;  l^St.  ö.  der  Zirknitzer  See,  mit  wechseln- 
dem Wasserstand. 

285km  Adelsberg.  —  Zum  Besuch  der  Grotte  genügt  ein  23/4-3stün- 
diger  Aufenthalt.  Führungen:  1.  April  -  31.  Okt.  IOV4  und  3l/2  Uhr;  im 
Winter  nur  IOV2  Uhr.  Am  Bahnhof  (583m ;  einfaches  Restaur.)  warten  die 
Hotelomnibus,  die  auch  Nichtgästen  zur  Verfügung  stehen :  Fahrt  bis  zur 
Grotte  20  Min.,  1  K.  Der  Kutscher  besorgt  unterwegs  die  Eintrittskarten 
(5,  Sonn-  undFestt.  3  K;  bei  den  Grottenfesten  am  Pfingstmontag  und  15.  Aug. 
2  K).  Sonderführungen  1  Pers.  25,  2  Pers.  je  15,  3  und  mehr  Pers.  je  10  K. 
Die  Wanderung  durch  die  Grotte  erfordert  D/2-2  St.    Keine  Trinkgelder. 

Gasthäuser  (im  Sommer  Vorausbestellung  ratsam):  Adelsberger 
Hof  (PI.  a),  58  Z.  zu  4-5,  F.  1-1.50,  M.  3-5,  P.  8-12  K,  mit  großem  Garten 
(im  Winter  geschlossen);  Ungar.  Krone  (PI.  b),  62  Z.  zu  2-4,  M.  2-4, 
P.  6-10  K,  mit  Garten,  gut;  National  (PI.  c),  10  Z.  zu  2-3  K,  auch  im 
Winter  geöffnet;  Ribnik  (PI.  d). 

Adelsberg  (554m),  slow.  Postojna,  Markt  mit  2000  Einw.,  be- 
liebte Sommerfrische,  ist  der  berühmten  Grotte  wegen  das  Ziel 
zahlreicher  Reisenden.  Vom  Bahnhof  (583m)  folgt  man  r.  der  Straße 
abwärts;  nach  10  Min.  beim  Hotel  National  (PI.  c)  l.j  3  Min.  (1.) 
die  Bezirkshanptmannschaft,  wo  die  Eintrittskarten  zur  Grotte  aus- 
gegeben werden  (s.  oben),  hier  auch  das  Grottenmuseum  (9-12, 
3-5  Uhr  frei  zugänglich);  2  Min.  weiter  (1.)  die  Ungar.  Krone; 
5  Min.  (r.)  der  Adelsberger  Hof.  —  Der  Weg  nach  der  Grotte  zweigt 
bei  der  Ungar.  Krone  r.  ab  und  teilt  sich  nach  wenigen  Schritten: 
geradeaus  weiter  abwärts  zur  Grotte  (18  Min. ;  eine  gute  V2  St. 
vom  Bahnhof),  r.  hinauf,  zwischen  Häusern  her  (blau-rote  WM.), 
zur  (25  Min.)  Burgruine  Adelsberg  (672m;  Aussicht). 

Die  *Adelsberger  Grotte,  die  bekannteste  und  leichtest  zu- 
gängliche der  Höhlen  des  Karstgebietes,  die  der  Erosionskraft  des 
durchfließenden  Wassers  und  der  Leichtlöslichkeit  des  Gesteins 
ihre  Entstehung  verdanken,  gehört  sowohl  ihres  gewaltigen  Um- 
fangs  wie  der  wunderbaren  Tropfsteingebilde  wegen  zu  den  merk- 
würdigsten Naturerscheinungen  der  Erde.  Der  Eingang  (531m)  ist 
durch  ein  Gittertor  verschlossen;  links  unten  fließt  die  Poik  {Pivka; 
S.  245)  ein.  Die  Wege  (über  4km)  sind  bequem  und  gut  gehalten. 
Elektr.  Beleuchtung.  Temperatur  13°  C.  Man  gelangt  zunächst  in 
den  Großen  Dom  (45m  lang,  28m  hoch,  30m  breit),  aus  dem  die 
Poik  unterirdisch  weiter  strömt.  Von  hier  eine  Steintreppe  von 
84  Stufen  hinab  zur  eisernen  Brücke  über  die  Poik,  dann  wieder 
82  Stufen  hinauf  in  die  1818  erschlossene  Kaiser-Ferdinand- Grotte, 
mit  dem  „Tanzsaal"  (PI.  13;  47m  lang,  28m  breit,  14m  hoch),  wo 
die  Grottenfeste  stattfinden.  Bei  dem  „Grab"  (PI.  8)  gabelt  sich 
der  Weg.  Geradeaus  in  die  Kaiser- Franz- Joseph-  und  Elisabeth- 
Grotte,  die  früher  aus  zwei  getrennten  Galerien  bestand,  die  1856 


\  Brücken  Grotte 
1  Gultcnbcrg-llalle 
3  Mahorcic  -  Grotte 
\MariiTitscfi  -  Gr 
ö  Mctrinitschwarte 
6  MUller-Dom 
7 Xoe -Korst 
8  Oblasser-Warte, 
SRudolf-Dom 
\0Scfi7nidl  -Grotte 

11  Schröder-Grotte 

12  Sretäna  -Dom 

13  Tomnuisini-Brücke 
WTominz-  Grotte 


Stcphniüevarrte 


MX   2    /  StCmman 


I 


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^       ZKatarakt 


Nad^Ölankp 


'  „    ,  7  Atatavuu 

Ghs.Gombcic  r}^.}Sahorcic 


^aQiuM\M)obes,Ioipziö 


Von  Graz  nach  Triest.      DIVACA.  33.  Route.   245 

durch  einen  Durchschlag  verbunden  wurden.  Am  Ende  das  „Belve- 
dere".  Weiter  in  die  Maria- Anna-Grotte,  mit  dem  „Brillant"  (PI.  2), 
und  hinauf  zu  dem  aus  Trümmern  riesiger  Tropfsteinsäulen  ge- 
bildeten Großen  Kalvarienberg,  in  einem  großen  50m  hohen  Kaum. 
Dei  Weg  führt  an  einem  Wasserhecken  vorüber,  in  dem  einige 
Kvemplarc  des  in  den  unterirdischen  Karstgewässern  vorkommenden 
(Jrottenolms  (Proteus  anguineus)  schwimmen.  Zurück  zurKaiser- 
Ferdinand-Grotte  und,  oberhalb  des  Tanzsaals,  wieder  zum  Eingang. 

Weiter  durch  das  Poik-Tal  nach  (298km)  St.  Peter  in  Krain 
(578m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Zur  Südbahn,  10  Z.  zu  1.60-2.40  K), 
Knotenpunkt  für  die  Bahn  nach  Abbazia  und  Fiume  s.  R.  42. 

Die  Landschaft  nimmt  das  charakteristische  Karstgepräge  an. 
Nur  vereinzelt  wird  die  unwegsame  Felsenwüste  von  rotem  Acker- 
land unterbrochen,  das  sich  in  flachen  Mulden  aus  dem  tonigen 
Rückstand  der  Kalksteinlösungen  angesammelt  hat,  während  die 
heftigen  Stürme  (Bora)  sonst  allenthalben  die  Bodenkrume  weg- 
fegen. Vier  Tunnels.  —  310km  Ober-Lezece  (504m).  Zwei  Tunnels. 

322km  Divaca  (Karte  bei  S.  244).  —  Bahnrestaurant,  gut,  5  Z.  zu 
2ä"80;  Unterkunft  auch  gegenüber  im  Reaiaur.  Obersnel.  —  Der  Bahnhofs- 
wirt besorgt  Wagen  nach  Matavun  (Vorausbestellung  ratsam):  Fahrzeit 
20  Min.,  2  K\  hin  und  zurück  5  K,  einschl.  2*/2  St.  Wartens. 

Divaca  (spr.  diwätscha ;  432m),  Knotenpunkt  für  die  istrische 
Bahn  (S.  272),  ist  Station  für  den  Ausflug  nach  den  *Höhlen  und 
Katarakten  von  St.  Canzian,  einem  der  großartigsten  Gebilde  des 
Karsts,  wo  üieheka  zwei  mächtige  Felswände  durchbricht,  um  dann 
unterirdisch  wieder  zu  verschwinden.  -  Die  schattenlose  Landstraße 
nach  (4km)  Matavun  führt  vom  Bahnhof  r.,  läßt  das  Dorf  Divaca  1. 
liegen,  kreuzt  die  Bahn,  läuft  südl.  auf  der  Höhe  hin  und  wendet  sich 
nach  2.5km  Lab.  Fußgängerwendensich  jenseit  des  Bahnübergangs 
bei  dem  Wegweiser  1.  nach  (10  Min.)  Unter-Lezece  und  bei  der  Kirche 
des  Orts  rechts.  2  Min.  weiter  zeigen  1.  rote  WM.  nach  der  (t/o  St.) 
*  Stephaniewarte  (435m),  dem  schönsten,  von  der  Landstraße  nicht 
berührten  Aussichtspunkt,  mit  prachtvollem  Blick  auf  die  von  der 
Reka  durchströmten,  üppig  begrünten  Felsenkessel  (Große  und 
Kleine  Doline),  auf  den  Wasserfall,  mit  dem  sie  in  den  See  stürzt 
(160m  unter  der  Warte),  auf  das  Dorf  St.  Canzian,  das  die  100m 
hohe  oberste,  vom  Fluß  durchbrochene  Felswand  krönt,  auf  den 
Krainer  Schneeberg,  Gaberk,  Nanos  usw.  Von  der  Warte  hinab  in 
10  Min.  nach 

Matavun  (Gasth.  „zu  den  St.  Canziangrotten"  des  Joh.  Gombac; 
Gasth.  Mahorcic,  6  Z.  von  2  K  an),  unweit  südl.  von  St.  Canzian, 
»tandquartier  der  AVS.  Küstenland,  die  die  Grotten  mit  Wegen 
und  Brücken  zugänglich  gemacht  hat. 

Die  kleine  Tour  durch  die  Grotten  erfordert  2,  die  große  3-4  St.: 
Eintr.  60  h  (1  K  20  einschl.  Beleuchtung  usw.  beim  Grottenfest  am  ersten 
Sonntag  im  Juni),  Alpenvereinsmitglieder  frei ;  Führer:  1-4  Pers.  die  erste 
St.  80  /i,  jede  folgende  St.  (eine  angefangene  wird  voll  berechnet)  2  Pers.  40, 

Baedekers  Österreich.    28.   Aufl.  15 


246   R.  33.  —  K.  S.  242.     ST.  CANZIAN-GROTTEtf . 

3  Pers.  60,  4  Pers.  80  ä,  halbe  Fackel  1,  ganze  2  K\  Kerzen  je  20  h\  Mag- 
nesiuoidraht  20  h  der  m  (für  die  kl.  Tour  geniigen  4m)  $  Magnesiumlanipe 
(Lutterothgrotte  5  große  Tour)  31  die  Stunde.  Schlechte  Kleider  und  feste 
Schuhe  ratsam,  Stock  hinderlich. 

Man  folgt  dem  Alpenvereinsweg  abwärts  zur  Mar inüschw arte 
(PI.  5),  mit  Blick  in  die  Kleine  Doline.  Auf  gutem  Treppenweg 
hinah  und  durch,  eine  Tür  zum  Lugeck,  mit  Blick  in  die  70m  hohe 
Riesentorklamm,  die  die  Reka  in  fünf  Fällen  durchbraust.  Weiter 
zur  Tommasinibrücke  (PI.  13)  über  der  Riesentorklamm,  mit  Blick 
in  die  Tiefe  (40m).  Durch  einen  niedrigen  Naturstollen  zur  Ob- 
lasserwarte  (Fl.  8;  Aussicht  auf  die  Wasserfälle)  und  weiter  an 
der  Felswand  auf  dem  schmalen  Miklaucicweg,  von  dem  man  hoch 
oben  die  Stephaniewarte  (S.  245),  unten  einen  Wasserfall  der  Reka 
erblickt,  zur  Tominzgrotte  (PI.  14;  Inneres  schlüpfrig;  Fundstätte 
vorgeschichtlicher  Gegenstände)  in  der  Großen  Doline.  Nun  auf 
dem  Plenkersteig  und  durch  einen  Stollen  zur  Schmidlgrotte  (PI.  10), 
mit  hohen  Wölbungen  und  Stalaktiten.  Unterirdisch  auf  dem  Königs- 
weg  zum  Rudolfdom  (PI.  9),  durch  den  die  Reka  in  die  Felsen  tritt 
(bester  Blick  vom  Belvedere);  dann  vorbei  am  Cilicap  zur  Brunnen- 
grotte (Lutterothgrotte  s.  unten)  und  zur  Schmidlgrotte  zurück.  Auf 
dem  Hankesteig  zur  Guttenb  erghalle  (PI.  2),  gegenüber  dem  Lugeck, 
und  durch  die  Schrödergrotte  (PI.  11)  zum  Gasth.  zurück.  —  Bei 
der  „großen  Tour"  werden  von  der  Brunnengrotte  aus  noch  besucht: 
der  Svettinadom  (PL  12),  dann  an  der  Valvasorwand  hinauf  in  den 
85m  hohen  Müllerdom  (PI.  6),  mit  einem  See  (von  hier  kann  man 
noch  bis  zum  Alpenvereinsdom  und  Rinaldinidom  vordringen),  und 
über  die  Swidabrücke  zur  Lutterothgrotte,  einer  647m  langen  Tropf- 
steinhöhle, die  nur  mit  Magnesiumlampen  begangen  werden  darf, 
zurück  über  den  Hohen  Gang  (45m  über  demFluß)  zur  Brunnengrotte. 

25  Min.  vom  Bahnhof  Divaöa  die  ^Kronprinz-Rudolf- Grotte  (Eintritts- 
karten beim  ßahnhofswirt  1  A",  Führer  und  Beleuchtung  für  1-10  Pers.  3  K; 
die  Besichtigung  erfordert  ll/2  St.),  mit  prächtigen  Tropfsteinen  in  mannig- 
fachster Form.    Ein  tiefer  Schlund  führt  zum  Eingang. 

Die  Triestei  Bahn  führt  weiter  abwärts,  bald  mit  prächtiger 
Aussicht  auf  das  blaue  Meer.  —  331km  Sessana  (360m).  1  St.  südl. 
das  1580  gegründete  Hofgestüt  Lipizza.  —  338km  Opcina- Süd- 
bahnhof, 2ö  Min.  nördl.  vom  gleichnam.  Ort  (S.  268).  Staatsbahn- 
hof  s.  S.  262.  —  342km  Prosecco  (258m),  durch  seinen  Wein  be- 
kannt (S.  264).  —  350km  Nabresina  (167m ;  Bahnrest.  $  Hot.  garni 
Andre,  26  Z.  zu  2.40-3  K),  wo  die  Bahn  nach  Venedig  abzweigt 
(R.  40).  —  Die  Bahn  beschreibt  eine  große  Schleife  nach  S.  und 
tritt  näher  an  das  Meer.  —  358km  Grignano  (82m ;  S.  268).  — 
359km  HS.  Miramar;  15 Min.  südl.  das  gleichnam.  Schloß  (S.268), 
das  erst  weiterhin  r.  im  Rückblick  sichtbar  ist. 

365km  TriesL  s.S.  263. 


247 


34.  Von  Graz  nach  Fehring  (Budapest). 

Ü4kru.    Staatsbahn  in  1V4-2  St. 

Graz  s.  S.  232.  Die  Bahn  überschreitet  nach  der  Abfahrt  vom 
Südbahnhof  die  Mur,  berührt  den  (5km)  Staatsbahnhof  und  durch- 
dringt kurz  vor  (20km)  Laßnitzhöhe  (S.  238)  mittels  eines  Tunnels 
die  Wasserscheide  zwischen  Raab  und  Mur.  —  31km  Gleisdorf. 

Von  Gleisdorf  n  ach  Weiz,  16km,  Zweigbahn  n.  durch  das  Raab- 
tal in  V«  St.  über  (5km)  Wollsdorf  (1.  oben  Schloß  Freiberg)  und  (7km)  St. 
Huprecht  (387m),  kleines  Bad  in  hübscher  Lage  an  der  Mündung  des  Weiß- 
buchs in  die  Raab.  An  letzterer  3km  n.w.  das  Schloß  Stadl.  —  16km  Weiz 
(477m;  Gasth. :  Stadt  Graz),  hübsches  Städtchen,  mit  der  alten  Thomas- 
kirche und  dem  Schloß  Ratmannsdorf  (jetzt  Gericht).  Fahrstraßen  führen 
von  hier  n.w.  durch  die  romantische  Weizklamm  nach  (8km)  Passail  (655m), 
von  wo  man  über  die  Teich- Alpe  in  4-4!/2  St.  den  Hochlantsch  (1722m;  vgl. 
S.  231)  ersteigen  kann;  n.ö.  über  (14km)  Anger,  mit  Ruine  Wachseneck,  nach 
(26km)  Birkfeld  und  Schloß  Birkenstein. 

N.ö.  führt  von  Gleisdorf  eine  Straße  über  Pischelsdorf  und  Hirnsdorf 
nach  (19km)  St.  Johann;  gegenüber,  jenseit  der  Feistritz  auf  steilem  Felsen, 
Schloß  Herberstein,  eine  der  schönsten  Burgen  der  Steiermark.  In  der 
Nähe  Schloß  Stubenberg  und  Ruine  Schieleiten.  il/-z  St.  w.  auf  dem  Kulmberg 
(976m)  der  Wallfahrtsort  Mariabrunn. 

Weiterhin  durch  das  Raabtal.  Jenseit  (44km)  Studenzen-Flad- 
nilz  r.  das  Liechtenstein'sche  Schloß  Kirchberg.  —  54km  Feldbach 
(282m;  Bahnrestaur. ;  Gasth.:  Schaar),  Städtchen  mit  2000  Einw. 
und  Resten  einer  alten  Befestigung,  Tabor  genannt. 
,».4  Vom  Kalvarienberg  (375m ;  20  Min.)  schöne  Aussicht.  —  11km  südl. 
(Post  im  Sommer  Önial  tägl.  in  1  St.  20  Min.,  1  K  60 ,  Wagen  1  K)  Bad 
Gleichenberg  (317m;  Gasth.:  Mailand,  Schweizerei,  Ungarische  Krone;  Kur- 
haus-Restaur.),  bereits  den  Römern  bekannt,  in  einem  parkartig  angelegten 
Tal  (Bad  2-3  Ä";  Kurtaxe  20  K,  bei  3-5täg.  Aufenthalt  4  IC).  Die  Konstantins- 
quelle ,  ein  alkalisch -muriatischer  Säuerling  (17,3°  C),  ist  Brustkranken 
besonders  zuträglich.  Ähnlich,  nur  weniger  kohlensäurehaltig  die  Emma- 
quelle. Der  Klausen-  und  der  Johannisbrunnen  (*/2  bzw.  IV2  St.  vom  Kurort 
entfernt)  sind  eisenhaltig.  Auf  einem  von  drei  Seiten  unzugänglichen 
Felsen  (426m;  i/2  St.)  liegt  das  alte  Schloß  Gleichenberg ,  im  Besitz  des 
Grafen  Trauttmannsdorf.  Ausflüge:  nach  der  Klause  (Cafe"),  50  Min.,  WM. 
weiß;  zum  Bauernhansl,  3/4  St.,  WM.  weiß-blau  ;  nach  Kapfenstein  (s.  unten) 
2  St.  Wagenfahrt  (10  JT);  nach  St.  Anna  am  Aigen  2lh  St.  Wagenfahrt  (13  A'); 
nach  Riegersburg  (3.  unten)  2Va  St.  Wagenfahrt  (15  K). 

Weiter  r.  an  dem  am  r.  Raabufer  gelegenen  Schloß  Hainfeld, 
dann  an  (1.)  Schloß  Johnsdorf  vorbei  nach  (64km)  Fehring  (270m; 
liahnrestaur. ;  Gasth.:  Brauner  Hirsch),  mit  Resten  eines  Tabors  (s. 
oben).   Von  hier  nach  Budapest  s.  Baedekers  Österreich-Ungarn. 

l»/t  St.  südl.  Dorf  Kapfenstein  (282m;  Lutz'  Gasth.),  am  Fuße  des 
Kapfensteinerbergs  (471m),  mit  Schloß  und  Kirche.  —  4km  westl.  von 
Fehring  (Wagen  5  K)  Schloß  Bertholdstein  aus  dem  xi.  Jahrh.,  vom  türk. 
General  Sefer  Pascha  restauriert  und  mit  orientalischer  Pracht  ausgestattet, 
jetzt  Besitz  des  Herrn  Lipthay  v.  Kisfalud.  Von  hier  schöner  Fußweg 
über  Fehringleiten  in  2  St.  nach  Bad  Gleichenberg  (s.  oben). 

Von  Fehring  nach  Friedberg,  82km,  österr.  Staatsbahn  in  33/4  St. 
—  5km  Hatzendorf,  Station  für  (4km,  Wagen  2  K,  Fußweg  in  40  Min.) 
Riegersburg  (376m;  Gasth.  bei  Neuhold).  Schloß  Riegersburg,  auf  steilem 
vulkan.  Felsen  (482m),  trotzte  allen  Angriffen  der  Türken.  Ein  in  den 
Felsen  gehauener  Schlängelweg  führt  durch  sieben  Tore  in  das  Schloß. 
Weite  Aussicht.  —  24km  Fürstenfeld  (276m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Bräuhaus), 

15* 


248    Route  35.  SPITTAL.     Franzens  feste- Marburg. 

Städtchen  an  der  Feistritz,  mit  großer  k.  k,  Tabaksfabrik  und  Johanniter 
ordenskommende.  In  der  Umgegend  viel  Hopfenbau.  —  Weiter  im  Safen- 
tal  nach  (43km)  Sebersdorf  (1.  Neustift  mit  Schloß  Ober-Mayerhoferi).  — 
54km  Hartberg  (360m;  Gasth.  zur  Post,  Z.  1.20-2  K,  Omn.  40  h),  hübsch 
gelegenes  Städtchen  am  Fuß  des  Ringkogels  (751m).  —  82km  Friedberg 
(Gasth.:  Groller).  Post  2mal  tägl.  in  5  St.  nach  (20km)  Aspang  (S.  118); 
Kahn  geplant. 


35.  Von  Franzensfeste  über  Lienz  und  Villach  (Triest) 
nach  Marburg. 

377km.     Südbahn,   Schnellzug  in  8  St.   für  40  K  80,  30  K  60,  20  K, 
Personenzug  in    13  St.  —  Zwischen   Velden  und   Militär -Schwimmschule 
bei  Klagen!"  art  lohnt  die  Dampibootfahrt  auf  dem  Wörther  See  (größeres 
Gepäck  beim  Übergang  zum  Dampfboot  lästig,  wegen  der  Entfernung  der  \ 
beiderseitigen  Bahnhöfe  und  Landebrücken). 

Franzensfeste,  Station  der  Brennerbahn  von  Innsbruck  nach 
Verona,  s.  S.  202;  von  hier  durch  das  Pustertal  bis  Lienz,  108km, 
s.  R.  27.  Die  Bahn  verläßt  das  Pustertal  und  führt  östl.  durch  das 
Tal  der  Drau.  112km  Dölsach  (S.  223);  über  den  Jselsberg  ins 
Mölltal  s.  S.  224.  —  119km  Nikolsdorf  (638m);  dann  über  die  Drau 
und  die  kärntner  Grenze  vor  (126km)  Oberdrauburg  (620m  j  Gasth. : 
Stern).  E.  auf  einer  Felswand  Burg  Stein.  —  134km  Dellach  (r. 
der  Reißkofel,  2369m).  —  165km  Möllbrücke- Sachsenburg  (558m; 
Gasth. :  Fleischhacker,  am  Bahnhof),  an  der  Mündung  des  Mölltals 
(S.  263).  Über  die  Moll  und  durch  das  fruchtbare  Lumfeld.  — 
170km  Lendorf;  r.  Ruine  Ortenburg. 

176km  Spittal  (554m;  Gasth.:  Alte  Post;  Goldeck,  Bahnhof- 
straße ;  Ertl,  am  Bahnhof),  Markt  an  der  Drau,  Knotenpunkt  der 
Tauernbahn  (R.  38).  Schönes  Renaissanceschloß  des  Fürsten  Porcia. 

Hübscher  Ausflug  (Post  4mal  tägl.  in  l»/2  St. ;  1  K  20)  nach  (13km) 
Millstatt  (580m  -,  Gasth.:  * Lindenhof,  L.  3-8  iT;  Burg  staller  &  Seevilla;  Post, 
Z.  2-4,  M.  2  ÜT),  an  dem  von  einem  Dampfboot  befahrenen  Millstätter  See 
hübsch  gelegen. 

Von  Spittal  nach  Mauterndorf,  56km,  Post  in  9*/2  St.  für  9  K. 
Die  Straße  führt  durch  das  hübsche  Liesertal  nach  (lokm)  Gmünd  in  Kärnten 
(732m ;  Gasth. :  Feldner,  Kohlmayr,  Lax),  altertümliches  Städtchen  an  der 
Mündung  des  Maltatals.  Der  Besuch  des  wasserfallreichen  Maltatals  ist 
sehr  lohnend  (im  Sommer  Post  bis  zum  Pflüglhof,  15km,  2  K;  Zweisp. 
12  K):  IV2  St.  Malta  (838m),  mit  der  Ruine  Kronegg-,  1  St.  Fallbach;  20  Min. 
Brandstatt  und  Alpenhotel  Pßäglhof  (854m)-,  40  Min.  Fallertümpfe  (889m); 
20  Min.  Hochsteg  mit  Melnikfall;  3/4  St.  Hochbrücke  (1153m);  20  Min.  Gmünder 
Hütte  (1185m;  Wirtsch.);  15  Min.  Hochalpen/all  und  Blauer  Tumpf;  5  Min. 
Schillerruhe;  1/2  St.  Klammfall;  2*/4  St.  Samer-Ochsenhütte  (1728m);  H/2  St. 
Osnabrücker  Hütte  (2040m;  Wirtsch.),  in  großartiger  Umgebung.  —  32km 
Rennweg  (1130m;  Gasth. :  Post).  Über  den  Katschberg  (1641m),  Grenze 
zwischen  Kärnten  und  Salzburg,  nach  (47km)  St.  Michael  im  Lungau  (Gasth.  : 
Post)  und  (56km)  Mauterndorf  (S.  254). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Lieser;  r.  Schloß  Schüttbach.  — 
185km  Rotenthurn,  mit  Schloß. 

212km  Villach.  —  Zwei  Bahnhöfe:  Südbahnhof  (PI.  B  1;  gutes 
Pi,estaur.),  an  der  N.-Seite  der  Stadt,  für  alle  Züge;  Staatsbahnhof  {VI.  A  3), 
an  der  W. -Seite  der  Stadt,  nur  für  Personenzüge  der  Staatsbahn.  —  Gasth.  : 


ir^ü^" ^'b*»w'  /-oÄ/««^i%"'', .., .-;/  j,wr4t"">! 'bö^ss* 


Franzens  feste- Marburg.      VILLACH. 


35.  Route.    249 


Koste?  (PL  a:  B  1),  Südbahnstraße.  mit  Aussichtsterrasse  über  der  Drau, 
Z.  L>-6  A',  Ümn.  40  7»,  gut;  Post  (PI.  b  :  15  2),  Hauptplatz,  80  Z.  zu  2.50-4  K, 
Omn.  40  A,  gelobt;  B  ahnbof  shot  el  (PI.  c:Bl),  Z.  2-6  A";  Fischer 
(PI.  d:  B  1).  Südbahnstraße.  —  Restaur.  Pitener  Hof  (auch  Z.),  Hans-Gasser- 
Platz  (PI.  AB2).  —  Co/4  Drau,  bei  der  Draubrücke,  mit  Aussichtsterrasse. 
—  Droschken  vom  oder  zum  Hauptbahnhof  einsp.  1  AT,  zweisp.  1  K  50, 
nachts  (9-6  Uhr)  die  Hälfte  mehr.  —  Post  u.  Telegraph,  Hans-Gasser-Platz. 
Villach  (508m),  gewerbreiche  Stadt  und  Hauptstapelplatz  des 
Holzhandels  nach  Italien,  1007-1759  zum  Bamberger  Bistum  ge- 
hörend und  dann  durch  Kauf  an  Österreich  gekommen,  mit  14000 
deutschen  Einw.  die  zweitgrößte  Stadt  Kärntens,  liegt  malerisch  an 
der  Drau,  in  einem  weiten  fruchtbaren  Talkessel,  den  im  S.  die 
zackige    Karawankenkette    überragt.     Vom    Südbahnhof  (PI.  B  1) 


Wigii  er  £Debes,  Leipzig. 


geradeaus  über  die  Südbahnstraße  und  die  Draubrücke  (Alpen- 
aussicht) zum  langgestreckten  Hauptplatz  (PI.  B  2),  an  dessen  S.- 
Ende (8  Min.)  die  got.  Pfarrkirche  St.  Jakob  (xv.  Jahrh.);  im  Innern 
zahlreiche  Grabsteine  der  Khevenhüller,  Dietrichstein  u.  a.,  sowie 
eine  Marmorkanzel  vom  J.  1555;  von  dem  freistehenden,  95m  h. 
Turm  schöne  Aussicht.  Westl.  vom  Hauptplatz,  auf  dem  Kaiser- 
Joseph-Platz  (PI.  B  1,  '2)  ein  Marraorstandbild  Kaiser  Josephs  II.. 
von  Meßner  und  Kundmann.  In  der  Schulstraße,  der  südl.  Ver- 
längerung des  Hauptplatzes,  gleich  1.  das  Rathaus  (PI.  B  2),  mit  dem 
städt.  archäologischen  Museum.  Weiterhin  führt  r.  die  Postgasse 
zum  Hans-Gas>er-Platz  (PI.  A  B  2),  auf  dem  ein  MarmoTstandbild 
des  Bildhauers  Hans  Gasser  (f  18oö),  von  Meßner.   Ecke  Schul-  und 


250   R.ÖÖ.—  K.S.240.  WÖRTHER  SEE.    Franzens  feste- Marburg. 

Peraustraße  das  Staatsgymnasiuni  (PI.  B  3),  in  dessen  Garten  ein 
Relief  von  Kärnten  in  1 :  10000  aufgestellt  ist  (Zutritt  gegen  Trkg.). 

3/4  St.  s.  vom  Villacher  Hauptplatz  (Einsp.  1  K  60;  Eisenbahn  s. 
S.  263  und  S.  255)  das  Warmbad  Villach  (Kuranstalt,  Z.  3-5  K,  F.  90  h, 
M.  3,  P.  o.  Z.  5.5U-6  K),  mit  indifferenten  Thermen  (30°  C.). 

Der  *üobratsch  oder  die  Villacher  Alpe  (2167m),  ein  berühmter  Aus- 
sichtsberg, wird  am  besten  von  Bleiberg  (892m  ;  Gasth.:  Mohr,  Stern),  14km 
w.  von  Villach  (Einsp.  in  I1/2  St.  für  6  K  60,  auch  Post  in  2V2  St.  für 
1  K  69)  bestiegen,  von  wo  ein  höher  oben  steiniger  Fahrweg  in  3i/2-4  St. 
hinaufführt  (halbwegs  die  Ottohütte,  mit  Wirtsch.).  Oben  Gasth.  \  präch- 
tige Aussicht  über  die  Täler  der  Drau  und  der  Gail,  den  Ossiacher  und 
Wörther  See,  südl.  die  Julischen  Alpen.  —  8km  w.  von  Villach  an  der 
Straße  nach  ßleiberg  der  Luftkurort  Mittewald  (700m)  mit  Wasserheil- 
anstalt. —  l3/4  St.  s.o.  von  Villach  (Omnibus  80  h)  der  schöne  Faaker  See 
(55im ;    Hotel-Rest,  auf  einer  Insel  im  See). 

Von  Villach  nach  Triest  s.  E..  33;  —  nach  Laibach  s.  S.  243;  —  nach 
Udine  oder  Brück  s.  R.  3ö. 

Die  Bahn  durchzieht  waldiges  Hügelland,  überschreitet  zwei- 
mal die  Drau,  die  sie  nun  verläßt,  und  tritt  an  den  anmutigen  16km 
langen  *Wörther  See  (440m),  an  dessen  N.-Seite  sie  entlang  führt. 
Dampfboot  im  Sommer  mehrmals  täglich  von  Velden  nach  der  Mili- 
tär-Schwimmschule, IV2  St.,  1  J\T50;  hübsche  Fahrt.  —  228km 
Velden,  besuchte  Sommerfrische  am  W.-Ende  des  Sees,  in  anmu- 
tiger Umgebung,  mit  800  Einw.  Vom  Bahnhof  zur  Dampfboot- 
landestelle  7  Min.  Gehens.  Gasth.:  *Ulbing,  60  Z.  zu  5.50-7.50  K, 
*Wahliß,  im  alten  Schloß,  beide  mehr  für  längeren  Aufenthalt, 
*Wrann,  30  Z.  zu  2-5  Ä",  alle  drei  mit  Badeanstalt;  Richter.  1  St. 
südl.  Rosegg,  mit  fürstl.  Liechtensteinschem  Schloß  und  Tiergarten, 
reizend  gelegen.  —  236km  Pörtschach  am  See,  besuchter  Kur-  und 
Sommerfrischort,  in  schöner  Lage.  Gasth.:  *  Etablissement  vorm. 
Wahliß,  mitRestaur.  und  Park,  400  Z.  zu  2-6  K;  *Werzer,  mit  Park, 
Restaurant  und  Cafe,  120  Z.  zu  3-4  K;  H.-P.  Bellevue,  28  Z.  zu 
2-5  K-  H.  Bahnhof.  3/4  St.  n.  Ruine  Leonstein.  —  239km  HS.  Prit- 
schitz;  gegenüber  am  S.-Ufer  auf  einer  Landzunge  Maria- Wörth, 
mit  alter  Kirche.  —  243km  Krumpendorf,  mit  vielen  Villen.  — 
245km  HS.  Militär  -  Schwimmschule  (Hot.  Wörther  See,  50  Z.  zu 
2-3  K),  am  O.-Ende  des  Sees. 

Die  Bahn  überschreitet  bei  (248km)  HS.  Klagen  für  t-Lend  den 
Lendkanal. 

250km  Klagenfurt.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  *K aiser  von 
Österreich  (PI.  a:  B  2;  Bes.  Lerch),  Wiener  Gasse  11,  Ecke  Heuplatz, 
123  Z.  von  2  K  an,  F.  70  A,  M.  2,  P.  7  A~,  Omn.  50  h,  mit  der  hübschen 
Weinstube  Koschatstüberl,  Heuplatz  2;  *H.  Moser  (PI.  c:  B  3),  Burg- 
gasse 9,  85  Z.  zu  2.50-6  K;  —  Sandwirt  (PI.  b:  A  3,  4;  Bes.  Lamek), 
Pernhartgasse  9,  mit  großem  Konzertsaal  und  Garten,  Z.  von  2  K  an;  Lamm 
(PI.  f:  B  3),  Bahnhofstr.  2,  15  Z.  zu  1.6C-4  K;  Götz  (PI.  e:  D  6),  beim 
Bahnhof;  Grömmer  (PI.  d:  C  4),  Adlergasse  1,  45  Z.  zu  1.60-2.2)  A, 
gelobt;  Jan  ach  (PI.  i:  C  3),  Bahnhofstr.  5;  Goldner  Bär  (PI.  g:  B  3), 
Sternallee,  bescheiden. 

Restaurants:  Sonne,  Bahnhofstr.  9  (PI.  C  3);  Glockenbräu,  Paulitsch- 
gasse  20  (PI.  B  4);  Swalschina,  Fröhlichgasse  8  (PL  B  C  4). 

Cafes:  Lerch,  Wiener  Gasse  10,  Ecke  Heuplatz  (PL  B  2),  mit  schat- 
tigem Galten;  Dorrer,  Neuer  Platz  13  (PL  B  3);  Schiberth,  Bahnhofstr.  lb 


k 


Geograph-Anstalt-von 


Vagner£-Debes,Leipi  | 


Franzens  feste- Marburg.     KLAGENFURT.  35.  Route.   251 

(PI.  C  3),  viel  Zeitungen  5  Zentral.  Heilig-Geist-Platz  1  (PI.  A3);  Konditorei 
u.  Frühstückstube  Joos,  Neuer  Platz  2,  NW.-Ecke  (PI.  B  3). 

Bäder:  Römerbad  (PL  A  3;  Dampf-  und  Wannenbäder),  Villacher  Str.  2; 
Kaltwasser-Heilanstalt   des  Dr.  R.   Puschnig.  —  Am  Wörther  See  e.  S.  250. 

Fiaker  vom  oder  zum  Bahnhof  einsp.  1,  zweisp  1.60,  bei  Nacht  2  und 
4  K:  erste  V4  St.  einsp.  50  h,  1/2  St.  i  K,  zweisp.  1.20  Kh  ganzer  Tag  12 
u.  16  /T,  1/2  TaS  vorm.  5  u.  7,  nachm.  7  u.  9  K. 

StraBenrahn  vom  Sndbahnhof  durch  die  Stadt  (10  h)  Mai-Okt.  vom 
Heilip-Geist-Platz  (PI.  A  3)  nach  der  Militär-Schwimmschule  am  Wörther 
See,  40  Min.  (20  h). 

Post  und  Telegraph  (PI.  A  4),     ernhartgasse  7. 

Auskunftei  des  Landesverbandes  für  Fremdenverkehr,  Bahnhofstr.  20. 

Klagenfurt  (446m),  mit  25  000  Einw.,  Hauptstadt  des  ehem. 
Herzogtums  Kärnten,  das  um  880  Ludwigs  des  Frommen  Enkel,  dem 
späteren  Kaiser  Arnulf  verliehen  wurde,  1122-1269  im  Besitz  der 
Grafen  von  Lavant  aus  dem  rheinfränkischen  Hause  Sponheim  war 
und  1335  an  Osterreich  kam,  liegt  an  der  Glan  in  einer  fruchtbaren 
Ebene,  umgeben  von  bewaldeten  Hügeln ,  über  denen  im  S.  die 
zackige  Karawankenkette  emporragt.  Die  Stadt,  mit  regelmäßigen 
breiten  Straßen  und  geräumigen  Plätzen,  ist  an  Stelle  der  ehem. 
Festungswerke  von  einer  Ringstraße  umgehen,  an  die  sich  die  Vor- 
städte anschließen.  Der  5km  lange  Lendkanal  sowie  eine  Straßen 
bahn  verbinden  sie  mit  dem  Wörther  See  (S.  250). 

Vom  Hauptbahnhof  (PI.  C6)  führt  die  von  der  Straßenbahn  be- 
fahrene Bahnhofstraße  in  die  Stadt.  Zwischen  dem  Viktringer  Ring 
und  der  Rudolfstraße  (PI.  C  4,5),  8  Min.  vom  Bahnhof,  das  Landes- 
regierungsgebäude, das  Landesmuseum,  die  Acherbau-  und  Berg- 
schule und  das  Musikvereinsgebäude. 

Das  Landesmuseum  Rudolfinum  (PL  C  4,  5)  enthält  naturge- 
schichtliche und  die  sehenswerten  Sammlungen  des  Geschichtsvereins 
für  Kärnten,  geöffnet  werktags  9-12,  2-5  Uhr,  40  und  60  h ;  So. 
10-12,  Mi.  2-4  Uhr  frei;  feiertags  geschlossen. 

Im  Vorgarten  an  der  Rudolfstraße  römische  Grab-,  Votiv-  und 
Meilensteine,  mittelalterliche  Wappensteine;  in  der  Mitte  eine  große 
Kaiserstatue  aus  dem  xvi.  Jahrh.  und  eine  Kanone  aus  dem  xiv.  Jahr- 
hundert. 

Der  Einsang  zum  Museum  ist  in  der  Museumsstraße.  —  Erdge  sc  ho  ß. 
In  der  Eingangshalle  vorn  r.  der  uralte  Fürstenstein,  auf  dem  bis  1414 
die  Einsetzung  der  Herzöge  von  Kärnten  durch  einen  Vertreter  der  Bauern- 
schaft, stattfand  (früher  in  Karnburg  bei  Maria  Saal,  S.  259).  —  Durch  den 
Lichthof,  der  römische  Grabsteine  und  dgl.  enthält  (am  r.  Gang:  ein  Saal 
mit  25qm  großem  Glocknerrelief  in  1:2000;  Eintr.  40,  So.  20  h).  und 
hinauf  in  den  —  Ersten  Stock  zum  Naturhistorischen  Museum  (gedr. 
Führer  50  A),  in  welchem  die  Abteilung:  „Kärntens  Gebirssformation"  her- 
vorgehoben sei;  darin  ein  kleineres,  übersichtlicheres  Glocknerrelief.  — 
Im  Zweiten  Stock  die  geschichtlichen  Sammlungen  (gedr.  Führer  70  h). 
Eiutrittsgang,  mit  großem  Glocyknerpanorama  des  Malers  Pernhart  (f  1871). 
Zimmer  mit  einem  nahe  dem  Zollfeld  erfundenen  wohlerhaltenen  römischen 
Mosaikhoden.  —  I.  Saal  :  Münzen,  Medaillen,  Urkunden  (von  Kaiser  Arnulf 
an,  898).  —  II.  Saal:  Waffen.  —  TTT.  Saal:  vorgeschichtliche  und  römische 
Fundstücke  aus  dem  Zollfeld  (S.  259)  und  anderen  Kärntner  Gräberstätten; 
im  1.  Pult,  Abt.  2,  merkwürdige  kleine  Bleifiguren  (u.  a.  ein  Wagen  mit 
zwölf  Zugtieren,   vermutlich  Opfergaben);   im  2.  Pult  Abt.  3,   keltische 


252    R.35.  —  K.S.240.  EISENKAPPEL.    Franzens  feste- Marburg. 

Münzen;  kleine  Bronzen,  Terrakotten.  —  IV.  Saal:  mittelalterl.  Truhen 
Schränke,  Bettstätten«,  am  Fenster  zwei  Truhenwände  mit  Demalten  Stuck- 
reliefs  nach  Entwürfen  von  Andr.  Mantegna;  Bronze-  nnd  "Eisengeräte.  — 
V.  Saal:  vorwiegend  kirchliche  Altertümer.  —  VI.  Saal:  Maria- Thsresia- 
Saa\  Bildnisse,  Landschaften,  Trachten.  —  VII.  Saal:  Gipsabgüsse  nach 
Bildwerken  von  Hans  Gasser  (1817-68).  —  Durch  zwei  Gänge  (im  zweiten 
Felsinschriften  der  westgallischen  Veneter  des  v.  oder  iv.  Jahrh.  vor  Chr., 
aus  dem  Gailtal,  1857  von  Th.  Mommsen  entdeckt)  zum  Eingang   zurück. 

Die  Dornkirche  (PL  B  4;  Eing.  Lidmanskygasse)  wurde  1582-93 
von  den  protestantischen  Ständen  erbaut,  1603  den  Jesuiten  über- 
wiesen nnd  1787  zur  Kathedrale  des  in  Klagenfurt  residierenden 
Fürstbischofs  von  Gurk  erhoben. 

Die  Mitte  der  Stadt  nimmt  der  ausgedehnte  Neue  Platz  (PL  B  3) 
ein,  mit  dem  kolossalen  Lindwurmbrunnen  von  1590,  einer  Marien- 
säule von  1686  und  einem  Bronzestandbild  der  Kaiserin  Maria 
Theresia  von  1873.  Die  verkehrreiche  Kramergasse  und  die  jenseit 
des  Alten  Platzes  anschließende  Wiener  Gasse  führen  nach  dem 
Heuplatz.  Das  Landhaus  (PL  A  3),  aus  dem  xvi.  Jahrh.,  enthält 
im  Hauptsaal  die  Wappen  der  kärntner  Stände.  Die  Stadtpfarr- 
kirche (PI.  B  2, 3),  die  älteste  der  Stadt,  wurde  Ende  des  xvn.  Jahrh. 
neu  aufgeführt,  mit  91m  hohem  Kuppelturm,  den  oben  eine  Galerie 
umgibt.  Auf  dem  Kardinalplatz  (PL  0  3)  ein  20m  h.  Obelisk,  er- 
richtet von  Kard.  Salm  zum  Gedächtnis  des  Preßburger  Friedens 
(1805). 

Vom  Theaterplatz  führt  dieRadetzkystraße  (PL  A  2)  in  20  Min. 
zum  Fuß  des  Kalvarien-  oder  Kreuzbergs,  an  dem  sich  die  Franz- 
Josephs- Anlagen  aufwärts  ziehen,  mit  dem  Restaurant  Schweizerhaus 
nnd  einem  den  Gipfel  (584m)  krönenden  *Aussichtsturm  (171  Stu- 
fen;  20  h,  So.  10  K),  der  einen  prächtigen  Überblick  über  die  Stadt 
und  die  Ebene  bis  zu  den  Karawanken  gewährt  (Orientierungstafel). 

Vom  Kalvarienberg  schöner  Waldweg  (blaue  WM.)  am  Schloß  Freien- 
thurn  vorbei  zum  (lJ/4  St.)  ff.  Wörthersee  nnd  von  dort  (gelbe  WM.)  nach 
(1  St.)  Krumpendorf  und  weiter  (rote  WM.)  nach  (H/2  St.)  Pörtschach  (S.250). 

Karawankenbahn  s.  R.  37a. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Glan und  die  Gurk.  —  261km  Grafen- 
stein. Südl.  schöner  Blick  auf  den  Hochobir  und  die  Koschuta. 
Über  die  Drau.  —  276km  Völkermarkt- Kühnsdorf  (443m;  Bahn- 
restaur.);  vom  Bahnhof  schöner  Rundblick,  südl.  auf  die  lange  Kette 
der  Karawanken  vom  Ursulaberg  bis  zum  Mittagskogel,  nördl.  auf 
die  Sau-  und  Kor-Alpe. 

Zweiebahn  in  1  St.  nach  (18km)  Eisenkappel  (558m;  Gasth. :  Gregorhof, 
Z.  272-5  K,  gut;  Nieder  do?f er),  einem  großen  Markt  an  der  Mündung  der 
Ehriach  in  die  Vellach ;  gutes  Standquartier  für  Wanderungen  in  den 
Karawanken  nnd  Sanntaler  Alpen  (vergl.  Baedekers  Südbayern  etc.).  Sehr 
lohnend,  namentlich  auch  für  Mineralogen  und  Botaniker,  ist  die  Besteigung 
des  Hochobir  (214im),  41/2  St.,  F.  entbehrlich  (oben  Aas  Rainer-Schutzhaus). 

290km  Bleiburg  (468m);  2km  nördl.  das  gleichnam.  Städtchen 
(Gasth.:  Gold.  Ochse),  mit  Schloß  des  Grafen  Thurn.  Südl.  die 
einzeln  aufragenden  Petzen  (2114m).  —  Die  Bahn  durchdringt  zwei 
Tunnels  und  führt  durch  das  bewaldete  Mißtal  nach  (313km)  Ünter- 
drauburg  (364m;  Bahnrest.),  an  der  Mündung  des  Mißbachs  in  die 


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Wien-Udine.  ZELTWEG.  36.  Route.    253 

Drau,  Knotenpunkt  für  die  Bahn  von  Zeltweg  nach  Cilli  (s.  unten). 
Weiter  durch  das  Drautal.  332km  Wuchern- Mahrenberg.  Fahr- 
straße nach  Wies  s.  S.  238.  —  Jenseit  (358km)  Faal  (295m)  durch 
einen  kurzen  Tunnel  nach  (364km)  Maria-Rast.  —  368km  Feistritz, 
L.  das  an  Rebenhügeln  hübsch  gelegene  Dorf  Garns;  r.  am  Fuß  des 
Bachergebirges  Schloß  Rotwein.  —  370km  HS.  Lembach.  —  374km 
Marburg -Kärntner  Bahnhof,  bei  der  Yorstadt  St.  Magdalena.  — 
377km  Afar&wrsf-Hauptbahnhof,  s.  S.  239. 


36.  Von  Wien  über  Villach  nach  Udine  (Venedig). 

a.  Über  Selztal. 

615km.  Staatsbahn  bis  Pontebba,  weiter  italienische  Staatsbahn, 
Schnellzug  in  14  St.  —  Von  Wien  bis  Venedig,  751km,  Schnellzug  in 
'V/2  St.  für  77  fr.  83^  52  fr.  90.     Schlafwagen  im  Nachtschnellzug. 

Von  Wien  nach  Selztal,  245km,  s.  R.  15.  Unsere  Bahn  wendet 
^ich  von  der  Innsbrucker  1.  ab  und  biegt  in  das  Paltental  ein;  r. 
Burg  Strschau  auf  einem  Hügel.  —  251km  Stadt  Rottenmann  (674m; 
Gasth.:  Tiroler  Hof,  12  Z.  zu  1.60-2.50  JT),  Städtchen  mit2000Einw. 
und  Eisenwerken.  —  267km  Gaishom;  r.  der  gleichnam.  kleine 
See.  —  Die  Bahn  steigt  zur  (277km)  Stat.  Wald  auf  der  Höhe  des 
Schoberpasses  (8i6m)  und  senkt  sich  dann  im  Liesing-Tal,  vorbei 
an  den  (1.)  Ruinen  Ehrenfels  und  Kammerstein,  nach 

303km  St.  Michael  (596m;  Bahnrest.),  wo  die  von  Brück  kom- 
mende Bahn  einmündet  (R.  36  b).   Weiter  r.  sitzen. 

Die  Bahn  tritt  in  das  Murtal.  330km  Knittelfeld  (645m;  Gasth.: 
Post,  Eck),  industriereiche  Stadt  in  hübscher  Lage,  mit  10000  Einw. 
und  Maschinenwerkstätten  der  Staatsbahn.  8/4  St.  w.  das  v.  Arbesser- 
sche  Schloß  Spielberg  (702m;  Aussicht).  —  Post  von  Knittelfeld  n.ö. 
nach  (13km)  Seckau  (842m),  mit  großem  Benediktinerstift. 

Das  Murtal  erreicht  nun  seine  größte  Breite.  —  338km  Zeltweg 
(676m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Steirerhof),  mit  großen  Eisenwerken  der 
Alpinen  Montangesellschaft  (Kohlenbahn  nach  Fohnsdorf). 

Von  Zeltweg  nach  Cilli,  185km,  Eisenbahn  in  10  St.  —  Die 
Bahn  wendet  sich  südl.  und  führt  jenseit  (20km)  Obdach  (874m)  über  den 
Obdacher  Sattel  (949m),  dann  beim  (30km)  Taxwirt  (Gasth.)  über  die 
kärntner  Grenze.  —  Durch  das  breite  Obere  Lavanttal  nach  (41km)  St.  Leon- 
hard  (T2lm),  Städtchen  mit  alter  got.  Kirche.  Das  Tal  verengt  sich 
weiterhin  zu  malerischer  Schlucht  (Twimberger  Graben).  Tunnel.  —  64km 
Wolfsberg  (461m-,  Bahnrest.;  Gasth.:  Schellander,  Z.  1.60-2  K,  Omn.  50  A; 
Pfundner,  Z.  1.20-1.60  K),  Hauptort  des  Lavanttals,  mit  4800  Einw.  und 
prächtigem  Schloß  des  Fürsten  Henckel  v.  Donnersmark.  Auf  die  Kor- 
alpe  (S.  238)  5-6  St.  (F.  angenehm);  auf  die  Saualpe  (2081m)  6-7  St.  — 
81km  St.  Paul  (400m;  Bahnhofshot.),  überragt  von  einer  ansehnlichen, 
1U91  gegründeten  Benediktinerabtei,  mit  roman.  Kirche.  —  93km  Lava 
münd.  an  der  Mündung  der  Lavant  in  die  Drau.  —  103km  Unter-Brauburg , 
s.S.  252.  —Weiter  durch  das  Mißlingtal.  114km  Windischgraz  (409m;  Gasth.: 
Post),  Städtchen  mit  dem  verfallenen  Stammsitz  der  Fürsten  von  Windisch- 
grätz,  von  wo  der  Ursulaberg  (1696m),  mit  Wallfahrtskirche  und  weiter  Aus- 
sicht, in  4 -472  St.  bestiegen  wird.  —  Die  Bahn  verläßt  bei  (129km)  Mißling 


254   R.  36. —  Karte  S.  253.     LAÜNSDORF.  Von  Wien 

das  Tal  <i.  N.  und  tritt  bei  (136km)  Huda-Lukna  in  das  enge  Packtal.  —  147km 
Wöllan  (398m),  mit  altem  Schloß  und  Kohlengruben.  R.  Ruine  Schalbeck.  — 
151km  Schönstein,  hübsch  gelegen.  —  Bei  (16lkm)  Metzdorf  an  der  Pack  öffnet 
sich  das  breite  fruchtbare  Sanntal,  durch  das  die  Bahn  nach  (185km)  Cilli 
(S.  240)  führt. 

345km  Judenburg  (734m ;  Gasth. :  Post,  am  Hauptplatz),  altes 
Städtchen  mit  5500  Einw.,  20  Min.  vom  Bahnhof  auf  einer  Anhöhe 
am  r.  Murufer  am  Fuße  der  Seetaler  Alpen.  Auf  dem  Hauptplatz 
der  1449-1509  erbaute  Römerturm,  72m  hoch  (oben  schöne  Aus- 
sicht, 20  h).  Vor  der  ehem.  Jesuitenkirche  eine  Pestsäule  von  1719. 
Am  Erker  der  „Post"  ein  über  500  J.  alter  steinerner  Judenkopf, 
das  Wahrzeichen  der  Stadt.  1/4  St.  ö.  Ruine  Liechtenstein.  3/4  gt.  n. 
die  Wasserburg  Gabelkhofen. 

364km  TJnzmarkt  (732m;  Gasth.:  Post).  N.w.  auf  steilem  Fels 
Ruine  Frauenburg,  mit  roman.  Palas;  in  der  Kapelle  der  angebliche 
Grabstein  des  Minnesängers  Ulrich  von  Liechtenstein. 

Von  Unzmarkt-Frauenburg  nach  Mauterndorf ,  77km,  Mur- 
talbahn in  4V2  St.  —  27km  Murau  (80im;  Bahnrest.;  Gasth.:  Post,  Sonne), 
Städtchen  mit  drei  alten  Kirchen,  von  dem  fürstl.  Schwarzenberg1schen 
Schloß  Ober-Murau  überragt.  —  77km  Mauterndorf  (1063m ;  Gasth. :  Post, 
35  Z.  zu  1.60-5  K.  gut,  Wallner),  Markt  mit  Mineralbad  und  großer  her- 
gestellter Burg.    Post  nach  Radstadt  s.  S.  165;  nach  Spittal  s.  S.  248. 

Jenseit  (372km)  Scheifling  (793m)  verläßt  die  Bahn  das  Murtal.  — 
376km  HS.  Sehr attenb erg.  mit  gleichnam.  Schloß  (Hot.- Pens.).  — 
379km  St.  Lambrecht  (888m),  auf  der  Wasserscheide  zwischen  Mut 
und  Drau.  —  384km  Neumarkt  in  Steiermark  (838m;  20  Min.  ö. 
der  gleichn.  Markt,  als  Sommerfrische  besucht);  weiter  in  engem 
Tal,  durch  das  der  Olsabach  in  einer  Reihe  kleiner  Fälle  hinab- 
stürzt. —  Vor  (393km)  Einöd  (735m)  r.  das  gleichnam.  Bad,  mit 
Thermalquellen.  L.  am  Eingang  des  Metnitztals  Ruine  Dürnstein. 
Die  Bahn  überschreitet  die  Grenze  zwischen  Steiermark  und  Kärnten. 

401km  Friesach  (637m ;  Bahnrest. ;  Gasth. :  Petersberg ,  Z.  2-3  ÜT; 
Bahnhofhotel;  Kaiserhof),  altes  Städtchen  mit  2000  Einw.,  Mauern 
und  Wassergraben,  als  Sommerfrische  besucht,  malerisch  umgeben 
von  den  Halbruinen  Petersberg  (Wohnturm,  Kapelle)  und  Lavant 
und  von  den  Ruinen  Oeiersberg  und  Virgilienberg  (ehem.  Propstei). 
Dominikanerkirche  von  1251  und  Pfarrkirche  im  Übergangsstil.  Auf 
dem  Hauptplatz  ein  Renaissancebrunnen  aus  dem  xvi.  Jahrhundert. 

407km  Hirt  (613m).  l/2  St.  s.  am  Einfluß  der  Metnitz  in  die 
Ourk  liegt  Zwischenwässem  mit  dem  fürstbischöfl.  Schloß  Pbck- 
stein.  L.  die  Saualpe;  südl.  die  Karawanken.  —  411km  Treibach- 
Althofen  (613m;  Bahnrest.),  mit  Schloß  des  Dr.  v.  Auer,  Erfinders 
des  Gasglühlichts. 

Von  Treibach- AI  thofen  nach  Klein-Glödnitz,  31km,  Eisen- 
bahn in  I1/2-2  St.  —  Die  Bahn  führt  im  Gurktal  aufwärts.  —  18km  Ourk 
(ii62rn ;  Gasth.:  Erian),  mit  sehenswerter  roman.  Domkir;he  (xi.  Jahrh.). 
—  31km  Klein-Glödnitz  (724m). 

Bei  (424km)  HS.  Pölling  1.  Burg  Mannsberg.  —  425km  Launs- 
dorf  (524m;  Bahnrest.).  1  St.  s.w.  auf  100m  h.  Felsen  die  um 
1600  neuerbaute  Burg  *Hoch-Osterwitz  (725m),  den  Khevenhüller 


nachüdine.  TARVIS.     K.  S.240  U.248.  —  36.  R.    255 

den  Khevenhüller  gehörig  (am  Fuß  Wirtsch.).  Ein  in  den  Felsen 
gehauener  Weg  führt  in  Windungen  dnrch  vierzehn  Torgebäude 
hinauf;  Kirche  mit  Denkmälern.    Abstieg  auf  dem  Narrensteig., 

Von  Launsdorf  nach  Hüttenberg:,  33km,  Staatsbahn  in  IV2  St. 
durch  das  freundliche  GbrtscMtztal.  —  33km  Hüttenberg  (770m  •,  Gastb. : 
Post).  Hanptort  des  Tals,  mit  950Einw.,  am  Fuß  des  Erzbergs,  der  schon 
den  Römern  Eisen  lieferte  (die  Gruben  jetzt  außer  Betrieb). 

432km  Station  St.  Veit  an  der  Glan  (Bahnrest.),  Knotenpunkt 
für  die  Bahn  nach  Klagenfnrt-Triest  (R.  37).  R.  Ruine  Taggen- 
brunn. —  434km  Stadt  St.  Veit  an  der  Glan  (470m;  Gasth. :  Post . 
am  Markt),  altes  Städtchen  mit  6000  Einw.,  bis  1518  Hauptstadt 
von  Kärnten.  Auf  dem  Markt  eine  9m  weite  antike  Marmorschale, 
im  Zollfeld  (S.  259)  ausgegraben.  Sehenswertes  Lokalmuseum  (Do. 
So.  10-12  Uhr).  1^4  St.  n.w.  das  turmreiche  Schloß  Frauenstein 
(xvi.  Jahrb.) ;  Vg  St.  weiter  in  einem  Waldtal  die  Reste  der  drei 
Kralger  Schlösser. 

Weiter  durch  das  zum  Teil  versumpfte  Tal  der  Glan.  —  Bei 
(442km)  Feistritz-Pulst  r.  Schloß  Hohenstein  (xvi.  Jahrh.),  1.  Ruine 
Hardegg.  1  St.  n.  die  große  Ruine  Liebenfels.  —  447km  Glanegg, 
dann  r.  die  gleichn.  Ruine.  —  Weiter  durch  das  enge  Waldtal  der 
Glan  nach  (458km)  Feldkirchen  (556m).  Die  Bahn  führt  an  einer 
weiten  Moosfläche  entlang  und  tritt  bei  (468km)  Steindorf  an  den 
11km  langen  Ossiacher  See  (501m).  —  469km  Ossiach  (505m), 
gegenüber  (Dampf  boot)  das  gleichn.  Dorf  mit  ehem.  Benediktiner- 
abtei. —  476km  Sattendorf  (Gasth.:  Görlitzenhaus,  Z.  1.60-3.60  K, 
Nindler),  als  Sommerfrische  besucht.  —  477km  Annenheim,  Halte- 
stelle (Überfahrt  mit  Dampfschiff)  für  das  am  SW.-Ende  des  Sees 
gelegene  * 'Kurhotel  Annenheim  (Z.  von  2-3  IT  an,  P.  0.  Z.  5.50  ZT); 
darüber  die  stattliche  Ruine  des  im  xvi.  Jahrh.  erbauten  Schlosses 
Landskron  (677m). 

483km  Villach,  s.  S.  248. 

Die  Bahn  nachTarvis  überschreitet  die  Drau.  —  488km  Warm- 
bad-Villach (S.  250).  Knotenpunkt  für  die  Bahn  nach  Triest  (R.  38). 
Über  die  Oail.  —  500km  Arnoldstein  (590m ;  Bahnhofhot.),  mit 
großer  Klosterruine. 

Von  Arnoldstein  nach  Hermagor,  31km,  Eisenbahn  in  1V2St. 
durch  das  Oailtal.  —  31km  Hennagor  (612m;  Gasth.:  Gasser,  Post),  Haupt- 
ort des  Untern  Gailtals,  in  reizender  Lage  an  der  Mündung  de"  Gitschtals.  — 
Von  Hermagor  tägl.  Post  nach  (32km)  Kötschach  (708m 5  Gasth.:  Post), 
Hauotort  des  Obern  Gailtals  in  hübscher  Lage.  N.  führt  von  hier  eine 
Straße  (Post  in  2  St.)  über  den  Gailb er g- Sattel  (970m)  nach  (14km)  Ober- 
drauburg  (S.  248). 

505km  Thörl- Maglern  (648m).  Weiter  hoch  an  der  1.  Seite  des 
tief  eingeschnittenen  Kanaltals  durch  zwei  Tunnels. 

511km  Tarvis  (731m;  Bahnhofhot;  H.  Mörtl,  beim  Bahnhof, 
20  Z.  zu  2-3  K),  großer  schön  gelegener  Markt,  als  Sommerfrische 
besucht.  Er  besteht  aus  Ünter-Tarvis  (Gasth. :  Teppan),  15  Min. 
vom  Bahnhof  in  der  Talsohle,  und  Oher-Tarvis  (Gasth.:  Gelbfnß"), 
15  Min.  weiter  am  Bergabhang.  Eisenbahn  nach  Laibach  s.  S.  243. 
Beedekers  Österreich.    28.  Aufl.  Iß 


256   B.  36.  —  Karte  S.  248.     PONTEBBA.  Von  Wien 

Von  Tarvis  nach  S.  Lucia-Tolmein ,  76km,  Fahrstraße:  Post 
von  Tarvis  nach  Flitsch  2mal  tägl.  in  5  St.  für  4  K,  von  Flitsch  nach 
S.  Lucia  2mal  tägl.  in  5V4  St.  für  5  K  nnd  von  da  zum  Bahnhof  5mal  tägl. 
in  l/i  St.  für  30  h.  —  Die  Straße  führt  s.  durch  das  freundliche  Schlitzatal 
nach  (9km)  Raibl  (900m«,  Gasth.:  Post),  einem  schöngelegenen  Markt,  und 
steigt  dann,  mit  hübschen  Blicken  auf  den  Raibler  See  (r.)  zur  (12km)  Paß- 
höhe des  Predil  (1156m;  Gasth.  zum  Touristen,  einfach).  Hinab  über  Fort 
Predil,  Olevbreth  (983m),  in  großartiger  Lage,  mit  Aussicht  auf  den  ge- 
waltigen Manhart,  Unterbreth  und  durch  die  Flitscher  Klause  (532m),  eine 
befestigten  Engpaß,  nach  (31km)  Flitsch  (485m;  Gasth. :  Post),  im  Isonzotal. 
Weiter  über  (52km)  Kar/reit  (235m ;  Gasth, :  Devetak)  nach  (70km)  Tolmein 
(201m),  in  dessen  Schloß  Dante  einige  Gesänge  seiner  Göttlichen  Komödie 
geschrieben  haben  soll.  Nun  über  das  (74km)  Dorf  S.  Lucia  (206m),  in 
malerischer  Lage,  nach  (76km)  S.  Lucia-Tolmein  (S.  260). 

Von  Tarvis  nach  den  Weifienfelser  Seen  (Einsp.  hin  u.  zurück  9  K) 
s.  S.  243. 

Die  Bahn  wendet  sich  w.  zur (5 15km)  HS.  Ober-  Tarvis  nnd  steigt 
dann  nach  (519km)  Saifnitz-Luschariberg  (797m;  Gasth.:  Post). 

Der  *Luschariberg  (1792m),  besuchtester  Wallfahrtsort  Kärntens,  wird 
meist  von  hier  bestiegen  (3-3x/2  St.,  Pferd  8  K).  Oben  neben  der  Kirche 
einige  Gasthäuser.    Malerische  Aussicht. 

Weiter  zur  (524km)  HS.  Wolfsbach ,  an  der  geröllbedeckten 
Mündung  des  Seisera  -  Tals  vorbei  (im  Hintergrund  der  zackige 
Wischberg),  nach  (526km)  Uggowitz  (787m) ;  dann  bei  dem  male- 
rischen Fort  Malborghet  über  die  Fella  nach  (530km)  Malborghet 
(721m);  der  Ort  (Gasth. :  Schnablegger,  gut)  gegenüber  am  r.  Ufer. 

536km  Lußnitz  (659m),  kleines  Schwefelbad.  Die  Bahn  über- 
schreitet die  Fella  und  erreicht 

544km  Pontafel (571m ;  Bahnrest.;  Gasth. :  Post),  österreichische 
Grenzstation,  durch  die  reißende  Pontebbana  von  dem  italienischen 
Pontebba  getrennt. 

545km  Pontebba  (567m;  Bahnrest.;  italienische  Zollrevision). 
In  der  Pfarrkirche  ein  schöner  Schnitzaltar  (1520). 

Die  nun  folgende  Strecke  der  *Pontebbabahn  bis  Chiusaforte 
durch  das  enge  wilde  Felsental  der  Fella  erforderte  eine  fast  un- 
unterbrochene Reihe  von  Felssprengungen,  Tunnels,  Brücken  und 
Viadukten.  Die  Bahn  zieht  sich  am  r.  Ufer  der  Fella  scharf  ab- 
wärts und  tritt  bei  Ponte  di  Muro  auf  40m  h.  Eisenbrücke  auf  das 
i.  Ufer.  —  550km  JDogna  (464m),  an  der  Mündung  des  Dognatals, 
ö.  im  Hintergrund  der  prächtige  Montasch  (2752m). 

556km  Chiusaforte  (392m;  Alb.  Pesamosca  alla  Stazione,  mit 
Garten).  Unterhalb  mündet  1.  das  wilde  Raccolanatal.  Bei  Peraria 
zum  letztenmal  über  die  Fella;  mehrere  Tunnels. 

564km  Resiutta  (315m),  an  der  Mündung  des  Resiatals.  — 
566km  Moggio  ;  gegenüber  das  Dorf.  —  574km  Stazione  per  la  Car- 
nia  (257m).    Unterhalb  mündet  die  Fella  in  den  Tagliamento. 

579km  Venzone  (230m),  altertümliches  Städtchen.  Die  Bahn 
überschreitet  die  sumpfigen  Rughi  Bianchi  auf  langem  Viadukt.  — 
585km  Gemona-Ospedaletto.  —  615km  Udine  (Bahnrest.;  Gasth.: 
Jtalia,  Croce  di  Malta),  freundliche  Stadt  von  23  200  Einw.,  mit 
lebhaftem  Handel,  Von  hier  nwhVenedig  s.  Bcedekers  Ober-Italien. 


nach  Udlne. 


LEOBEN.       K.S.253.—36.R.    257 


b.  Über  Brück. 

507km.  Südbahn  bis  Leoben,  weiter  bis  Pontebba  Östeilr.  Staats- 
baiin,  dann  Italienische  Staatsbahn.  Schnellzug  in  121/»  St.  Von  Wien 
bis  Venedig,  643km,  Schnellzug  in  1 5l/2  St.  für  77  fr.  85,  52  fr.  90. 

Von  Wien  nach  Brück,  171km,  s.  R.  31.  Unsere  Bahn  zweigt 
von  der  Grazer  Bahn  r.  ab,  überschreitet  die  Mur  auf  langer  Brücke 
und  wendet  sich  w.  in  das  Murtal.  —  182km  Nihlasdorf,  dann 
über  die  Mur. 


km  Leoben.  —  Gasth.:  *Gr.-H.  Garn  er  (PI.  a:  B  2),  Kaiser- 
Franz- Joseph-Str.  10,  60  Z.  von  3  K  an,  F.  80  Omn.  40  h;  Post  (PI.  b: 
B2),  Hauptplatz  2ö,  28  Z.  zu  1.80-3  .AT;  Steirer  Hof  (PL  c:  B  2),  Kaiser- 
Franz-Joseph-Straße;  Hot.  Südbahnhof  (PL  d:  A  1),  am  Südbahnhof; 


b^*y£2sL£ 


Wfrffiier  &.Debes,  Leipzig 


Mohr  (PL  e:  B  3),  Kindler  (PL  f:  B  3),  beide  Straußgasse.  —  Post  und 
Ebligbaph  (PI.  3:  B  2),  Kaiser-Franz-Joseph-Straße. 

I*o&en(532m),  Stadt  mit  11  000  Einw.,  in  einem  von  bewaldeten 
Bergen  umgebenen  Talkessel  auf  einer  von  der  Mur  umflossenen 
Halbinsel,  ist  Mittelpunkt  des  obersteirischen  Braunkohlenberg- 


258   R.36.—K.  8.138 u.e253.     EISENERZ. 

baues  und  Sitz  einer  montanistischen  Hochschule.!  Vom  Südhahn- 
hof (PI.  A  1)  gelangt  man  geradeaus  über  die  Murbrücke  in  die 
Neustadt  und  weiter  durch  die  Kaiser-Franz-Joseph-Straße,  vor- 
bei an  dem  Neubau  der  montanistischen  Hochschule  (früher  Berg- 
akademie; PI.  B  2),  zur  (10  Min.)  Erzherzog-Johann-Straße  (PI. 
A  B  2),  die  Neu-  und  Altstadt  scheidet:  r.  eine  Bronzebüste  des 
ersten  Direktors  der  Bergakademie,  Peter  Tunner  (f  1897;  PI.  7), 
von  Hackstock  (1904)  und  die  Sparkasse  mit  dem  städt.  Museum 
(PI.  4;  im  Sommer  So.  10-12  Uhr  frei  zugänglich,  sonst  gegen 
40  /*),  1.  ein  Marmordenkmal  des  Bürgermeisters  Homann  (PI.  1). 
Unweit  südl.  in  der  Altstadt  der  Hauptplatz  (PI.  B  2,  3),  wo  eine 
Dreifaltigkeitssäule  (1716)  und  zwei  Brunnen,  der  südl.  mit  Berg- 
mann sflgur.  Westl.  vom  Hauptplatz  der  1790  erneute  Mautturm 
(PI.  2)  und,  am  1.  Murufer,  die  Vorstadt  Waasen;  in  der  alten 
Pfarrkirche  (PI.  AB  3)  schöne  Glasgemälde  (xrv.  Jahrh.).  Südl.  von 
der  Altstadt  auf  einer  Anhöhe  die  1846  erbaute  Redemptoristen- 
kirche  (PL  B  3),  mit  Aussicht.  An  der  NO. -Seite  der  Ötadt  der 
Stadtpark  (PL  B  1),  mit  Sommerrestaurant. 

Von  Leoben  nach  Hie  flau,  55km,  Eisenbahn  in  3J/2  St.    R.  Fitzen. 

—  Die  Bahn  führt  ansteigend  nach  (11km)  Trofaiach  (659m ;  Gaslh.:  Fuchs, 
20  Z.  von  2  K  an),  einer  beliebten  Sommerfrische.  —  22km  Vordernberg- 
Markt  (P44m;  Gasth.;  Gold.  Krone,  Schwarzer  AdJer),  wohlhabender  Ort 
mit  31UÜ  Einw.  und  Hochöfen.  Hier  beginnt  die  *Erzbergbahn,  die  sich 
durch  kühne  Anlage  und  großartige  Landschaftsbilder  auszeichnet;  Zahn- 
stangenbetrieb zwischen  Vordernberg  und  Krümpental;  durchschnittliche 
Steigung  68°/oo.  —  28km  Prebichl  (1218m  ;  Gasth.:  Beichenstein),  in  schöner 
Lage.  —  Die  Bahn  senkt  sich  durch  zwei  Tunnels  nach  (33km)  Erzberg 
(1070m),  mit  Aussicht  auf  den  Etagenbau  des  Er/berges  (s.  unten),  und  fuhrt, 
auf  hohen  Viadukten  und  durch  zwei  Tunnels  nach  (39km)  Krumpental 
(721m).  Tunnel.  —  40km  Eisenerz  (692m;  Bahnrest.;  Gasth.:  König  von 
Sachsen;  Post,  17  Z.  von  J  #60  an ;  Zum  Heil.  Geist,  18  Z.  zu  1.20-2  K\ 
Rudolfsbahn,  beim  Bahnhof),  altes  Bergstädtchen  mit  2600  Einw.,  ö.  über- 
ragt von  dem  schroffen  Pfaffenstein  (1871m),  w.  vom  Kaiserschild  (2083m). 
Die  befestigte,  gotische  Pfarrkirche  St.  Oswald  wurde  1279  gegründet  und 
1471-1512  umgebaut.  Am  Aufgang  zur  Kirche  das  sehenswerte  knlturhistor. 
Museum  (Eintr.  mit  Katalog  50  h).  Von  der  Terrasse  vor  dem  Schichtturm 
treffliche  Aussicht  (Orientierungstafel).  Südlich  schließt  der  rote  Erzberg 
(1537m)  das  Tal,  buchstäblich  ein  Eisenberg,  da  der  größere  Teil  seiner 
Masse  so  reich  an  Metall  ist,  daß  es  im  Sommer  wie  in  einem  Steinbruch 
gebrochen  wird.  Der  Eisenerzer  Bergbau,  seit  uralter  Zeit  in  Betrieb, 
beschäftigt  im  Sommer  4500,  im  Winter  2800  Arbeiter  und  liefert  jährlich 
12000000  Meterzentner  Eisen.  Man  fährt  am  besten  mit  der  Erzbergbahn 
bis  zur  Stat.  Prebichl  (s.  oben) ,  dann  mit  der  Werkbahn  (nur  werktags) 
bis  zum  Wiesmathaus  (1714m ;  1/4  St.)  und  geht  von  da  zum  Vordemberger 
Berghaus  (Restaur.)  und  die  Etagen  des  Erzbergs  abwärts  bis  zur  (8/4  St.) 
Barbarakapelle  (Restaur.  Barbarahaus)  und  nach  (3/4  St. ;  F.  1  K)  Eisenerz. 

—  42km  Leopoldst einer  See;  r.  auf  einer  Anhöhe  Schloß  Leopoldstein.  — 
55km  Hieflau  (S.  164). 

Die  Bahn  nach  St.  Michael  umzieht  Leoben.  190km  Leoben- 
Staatsbahnhof,  in  der  Vorstadt  Waasen.  —  Weiter  am  1.  Ufer  der 
Mur  (1.  Schloß  Goß,  jetzt  Bräuhaus)  nach  (200km)  St.  Michael,  wo 
die  von  Selztal  kommende  Bahn  einmündet.  Von  hier  nach  (507km) 
Vdine  s.  R.  36  a. 


259 
37.  Von  Linz  oder  Wien  nach  Triest. 

a.  Von  Linz  nach  Triest.    Karawankenbahn. 

Karte  8.  240  u.  248. 
533km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  12  St.  für  63  JT40,  38  Är50,  24  #20. 
Die  1901-06  erbaute  Karawanken-  und  Wocheiner  Bahn  (Klagenfurt-Triest) 
bildet  die  nächste  Verbindung  von  Böhmen,  Sachsen  usw.  nach  Triest. 
Großartiger  Bahnhau,  47  Tunnels,  49  große  und  678  kleine  Brücken.  Sehr 
lohnende  Fahrt.  —  Durchlaufende  Wagen  .#eW*w-Dresden-Prag-Budweis- 
Linz -Selztal- Klagenflirt -ZVüs*:  Schnellzug  in  25  St.  für  M  107.50,65.20, 
41.40.    2-3  St.  kürzer  ist  die  Strecke  über  Salzburg,vgl.  E.  38. 

Von  Linz  nach  Selztal  (111km)  8.  E.  9;  weiter  nach  (299km) 
St.  Veit  an  der  Glan,  s.  R.  3(3  a.  —  Unsere  Bahn  wendet  sich  von  der 
Yillacher  1.  ab  und  führt  durch  das  Zollfeld,  eine  weite  zum  Teil 
sumpfige  Ebene,  in  der  man  viele  römische  Altertümer,  Münzen  u.a. 
gefunden  hat.  —  Yor  (304km)  Wülersdorfl.  auf  der  Höhe  das  Schloß 
Stadelhof  des  Barons  Yiveno't.  —  Bei  (306km)  Stat.  Zollfeld  1.  das 
Schlößchen  Töltschach;  r.  auf  der  Höhe  Schloß  Tanzenberg.  — 
308km  Maria-Saal  (505m),  mit  Wallfahrtskirche.  R.  der  von  einem 
Eisengitter  umgebene  uralte  Herzogsstuhl,  wo  bis  1414  die  Herzöge 
von  Kärnten  die  Lehen  erteilten  (vgl.  S.  251). 

317km  Klagenfurt,  s.  S.  250. 

Die  Karawankenbahn  wendet  sich  s.  nach  (320km)  Viktring, 
überschreitet  die  Glanfurt  (Abfluß  des  Wörther  Sees)  und  steigt 
zum  Plateau  der  Sattnitz  hinan.  —  326km  Maria-Rain  (521m), 
auf  der  Wasserscheide  gegen  das  Drautal-,  1.  auf  bewaldeter  Höhe 
die  zweitürmige  Wallfahrtskirche.  Die  Bahn  senkt  sich,  mit  präch- 
tigem Blick  über  das  Drautal  („Rosental")  und  die  Karawanken,  an 
der  steilen  Berglehne  unterhalb  des  (r.)  malerischen  alten  Schlosses 
Hollenburg  (559m)  hinab  zur  Drau  und  überschreitet  sie.  —  333km 
Stat.  Weizelsdorf(&33m)]  Zweigbahn  n ach  (6km)  Ferlach,  mit  Eisen- 
werken. R.  Rückblick  auf  die  Hollenburg.  —  Nun  wieder  ansteigend 
nach  (339km)  Feistritz  im  Rosental  (464m);  10  Min.  südl.  der  Ort 
(495m),  am  Eingang  des  Bärentals.  —  Über  den  Feistritzbach,  dann 
an  der  Berglehne  entlang  nach  (347km)  Maria-Elend  (507m),  mit 
Wallfahrtskirche  (1.  oben).  —  Die  Bahn  überschreitet  den  Radisch- 
graben und  die  tiefe  Schlucht  des  Rosenbaohs,  führt  durch  einen 
Tunnel  und  wendet  sich  s.  nach  (354km)  Rosenbach  (600m;  Bahn- 
restaur.),  Knotenpunkt  für  die  Salzburg -Yillacher  Bahn  (R.  38). 
Prachtvolle  Aussicht  auf  das  Drautal  und  die  Karawanken. 

Die  Karawankenbahn  steigt  in  dem  engen  Rosenbachtal  bergan, 
überschreitet  den  Gradschizagraben  und  tritt  in  den  7976m  1.  Kara- 
wankentunnel (N. -Eingang  626m,  S.-Ende  614m),  der  bei  Birn- 
baum in  das  Savetal  mündet.  Die  Bahn  wendet  sich  s.o.  (1.  vorn 
die  Karawankenkette,  mit  dem  Hochstuhl),  kreuzt  die  Staatsbahn 
Tarvis-Laibach  und  führt  parallel  mit  ihr  nach 

368km  Aßling  (573m ;  Bahnrestaur. ;  H.  Triglav),  dem  ersten  Ort 
im  Kronlande  Krain,  mit  1200  Einw.   Nach  Laibach  s.  S.  243. 

16* 


260   R<37.~K.S.248u.242.     TRIGLAV.  Von  Linz 

Bei  Aßling  beginnt  die  Wocheiner  Bahn,  die  hei  den  Hütten- 
werken von  Sava  auf  einem  Yiadukt  die  Save  überschreitet.  An 
der  Berglehne  entlang  nach  (373km)  Dobrawa  (577m),  mit  schönem 
Kundblick ;  dann  nach  einem  kurzen  Tunnel  über  die  Rotweinklamm 
und  durch  den  Rotweintunnel.  —  379km  Stat.  Veldes  (523m;  Hot. 
Triglav,  22  Z.  zu  2.50-3.50  üf),  mit  (1.)  Aussicht  auf  den  malerischen 
Veldeser  See  (475m).  Fahrstraße  1.  hinab  in  */2  St.  nach  dem  reizend 
gelegenen  Bade-  und  Sommerfrischort  Veldes  (Gasth. :  Maliner; 
*Louisenbadj  58  Z.  zu  4-7  K-,  Steidl).  Auf  einer  Insel  die  Wall- 
fahrtskirche Maria  im  See.  An  der  IN. -Seite  auf  steilem  Fels  das 
malerische  Schloß  Veldes  (604m). 

Weiter  durch  drei  Tunnels  nach  (384km)  Wocheiner -Vellach 
(486m),  in  tief  eingeschnittenem  Tal.  Dann  durch  den  Obrne- 
Tunnel  und  mittels  zahlreicher  Kunstbauten  an  den  Felswänden 
des  1.  Save-Ufers  entlang,  zuletzt  über  den  Fluß  nach  (388km) 
Stiege  (481m).  —  Wieder  über  die  Save  nach  (393  km)  Neuming 
(493m),  dann  abermals  aufs  r.  Ufer  nach  (399km)  Feistritz-  Wocheiner 
See,  Station  für  das  1j^  St.  westl.  entfernte  Dorf  Feistritz  (üasth. : 
H.  Triglav,  50  Z.  zu  2-3  K,  Post,  Bistrica),  Hauptort  der  Wochein, 
mit  Eisenhämmern,  an  der  Mündung  des  Feistritzbachs  in  die  Save. 

6km  w.  der  WocJieiner  See  (523m}  Hot.  St.  Johann,  42  Z.  zu  3-81), 
am  untern  Ende  von  bewaldeten  Hügeln,  am  obern  von  mächtigen  Fels- 
wänden umschlossen.  Westl.  vom  öee  der  schöne  Savüza-Fall  (837m), 
der  Ursprung  der  Wocheiner  riave,  die  in  engem  Talkessel  60m  hoch  aus 
einem  Loch  im  Felsen  in  ein  tiel'grünes  Wasserbecken  stürzt  \  Wagen  von 
Feistritz  in  4-5  St.  hin  und   zurück,  9  K. 

Der  ""Triglav  (2863m),  der  stolze  südostl.  Eckpfeiler  und  höchste  Gipfel 
der  Julischen  Alpen,  mit  einer  der  großartigsten  Alpenaussichten  bis  weit 
über  das  Adriatische  Meer,  ist  vom  Hot.  St.  Johann  in  y-10  St.  zu  erstei- 
gen, anstrengend,  aber  für  Geübte  nicht  schwierig  (F.  14üT)$  Übernachten 
im  Maria- Theresia- Schutzhaus  (2404m,  8  St.  vom  Hotelj;  von  da  über  den 
Kleinen  Triglav  (2725m)  und  die  schmale  80m  lange  Schneide  auf  den 
Großen  Triglav  l1/*  St.  —  Ebenfalls  mühsam  ist  die  jetzt  mehr  übliche  Be- 
steigung von  Moistrana,  an  der  N.-Seite  (S.  243  $  F.  14  K)\  zum  Deschmann- 
haus  (2323m)  6  St.,  von  da  über  den  Kleinen  zum  Großen  Triglav  23/4  St. 

Die  Bahn  überschreitet  den  Sternizkibach  und  tritt  in  den 
6339m  1.  Wocheiner  Tunnel  (525m),  der  die  südlichste  Kette  der 
Julischen  Alpen  durchbohrt.  Am  Südausgang  liegt  (406km)  Podbrdo 
(504m),  die  erste  Station  des  Küstenlandes  j  10  Min.  n.  das  Dorf.  — 
Weiter  hoch  auf  der  1.  Seite  des  Batschatals  und  durch  einen  kurzen 
Tunnel  nach  (413km)  Hudajuzna  (397m) j  dann  abermals  durch 
mehrere  Tunnels  und  zweimal  über  die  Batscha  nach  (422km)  Gra- 
hovo  (255m),  20  Min.  jenseit  des  gleichn.  Ortes.  —  Weiter,  fort- 
während durch  Tunnels  und  über  Viadukte  nach  (427km)  Podmelee 
(206m ;  r.  oben  der  Ort)  und  nach  (433km)  S.  Lucia  -  Tolmein 
(179niJ,  an  der  Vereinigung  der  Batscha  mit  der  ldria,  die  2km 
unterhalb  in  den  Isonzo  mündet.  Schöner  Blick  n.w.  auf  die  Berge 
des  obern  Isonzotals.    Von  S.  Lucia  nach  Tarvis  s.  S.  256. 

Im  lsonzotal  führt  die  Bahn  durch  den  S.  Lucia-Tunnel  und 
tritt  in  die  Schlucht  des  Isonzo ,  an  dessen  steil  abfallendem  1.  Ufer 


nach  Tuest.  GÖRZ.     Karte  S.  242.  —  37.  R.    261 

sie  in  Tunneln  hinabführt.  —  442km  Auzza  (130m);  weiter  über 
zwei  lange  Viadukte ,  dann  über  den  Isonzo  nach  (447km)  Canale 
(Ulm);  gegenüber  am  1.  Ufer  das  malerische  Dorf,  mit  Schloß  und 
stattlicher  Kirche.  Die  Vegetation  zeigt  südlichen  Charakter.  — 
Hinter  (453km)  Plava  zwei  Tunnels;  dann  durch  einen  7km  1.  wal- 
digen Engpaß.  L.  hoch  oben  der  Wallfahrtsort  Monte  Santo  (684m; 
2l/2  St.  nördl.  von  Görz).  Am  Ausgang  der  Schlucht  überschreitet 
die  Bahn  den  Isonzo  auf  220m  1.,  36m  h.  Steinbrücke  (Spannweite 
des  mittleren  Bogens  85m)  und  tritt  in  die  weite,  fruchtbare  Görzer 
Ebene. 

466km  Görz- Staatsbahnhof.  —  Zwei  Bahnhöfe  (in  beiden  Restaur.), 
3[i  St.  voneinander  entfernt  (Straßenbahn  s.  unten):  Staatsbahnhof ',  im  NO., 
und  Südbahnhof  für  Monfalcone-Nabresina-Triest  und  Cormons-Udine  (S.  271) 
im  SW.  der  Stadt.  —  Gasth.  :  *Südbahnhotel,  Piazza  della  Ginnastica  9, 
mit  Garten,  Z.  von  3Ä"an,  P.  10-15  K;  Post,  Via  del  Teatro  7,  mit 
Garten,  50  Z.  zu  1.60-3  K,  gelobt-,  Hot. -Pens.  Wiener  Heim,  Corso 
Francesco  Giuseppe  I.  16,  Z.  von  2  K an,  P.  6-9  K\  Parkhotel,  Via  Sal- 
cano  17,  16  Z.  zu  2-4,  P.  6-8  K-,  Drei  Kr onen  ,  Via  G.  Carducci  12.  36  Z. 
zu  1.50-2.40  iT;  Union,  Via  del  Teatro  10. 

Caf£s:  C.  al  Corso,  Corso  Francesco  Giuseppe  I.  13;  C.  del  Teatro,  Via 
del  Teatro  2;  C.  Zentral,  Piazza  Grande  2.  —  Post  u.  Telegraph,  Ecke 
Corso  G.  Verdi  und  Via  del  Teatro. 

Dkoschken  (eiasp.) :  von  den  Bahnhöfen  in  die  Stadt  tags  80  ä,  nachts 
1  K,  vom  Staats bahnhof  zum  Südbahnhof  oder  umgekehrt  1  K  20  bzw. 
1  .ff  40;  »/«St.  11,1  St.  21,  jede  »/4  St.  mehr  40  h.  —  Elektk.  StraBen- 
bahn  vom  Staatsbahnhof  durch  die  Stadt  zum  Südbahnhof,  3,8km, 
20  Min.,  20  h. 

Görz  (86m),  mit  25500  meist  italienischen  Einwohnern,  Haupt- 
stadt der  seit  1500  zu  Österreich  gehörenden  gefürsteten  Grafschaft 
Görz  und  Gradisca  und  Sitz  eines  Erzbischofs,  als  Winterkurort  be- 
sucht, liegt  in  einer  fruchtbaren,  auf  drei  Seiten  von  Bergen  um- 
schlossenen Ebene  unweit  des  1.  Ufers  des  Isonzo,  die  Altstadt  an 
und  um  den  156m  hohen  Schloßberg  gelagert. 

Vom  Staatsbahnhof  gelangt  man  geradeaus  der  Straßenbahn 
nach,  dann  nach  4  Min.  1.,  weiterhin  über  die  Piazza  Oatterini,  zur 
(11  Min.)  Piazza  Edmondo  de  Amicis ,  an  deren  W.-Seite  das 
Landesmuseum  (naturgeschichtliche  Sammlungen,  Altertümer  usw. ; 
Sonn-  u.  Festt.  10-12  Uhr  frei,  werktags  gegen  20  h,  Klingel  1.  vom 
Torweg).  Von  der  N. -Seite  des  Platzes  entweder  westl.  durch  den 
kurzen  Largo  N.  Pacassi  und  1.  immer  geradeaus  durch  die  Via 
Ascoli,  den  Corso  G.  Verdi  und  den  mit  Platanen  bestandenen  Corso 
Francesco  Giuseppe  I.  zum  (V2  St.)  Südbahnhof  oder  südl.  durch  die 
Via  G.  Carducci,  vorbei  an  dem  (1.)  Erzbis  elvi  fliehen  Palast,  in  8  Min. 
zur  Piazza  Grande :  an  der  S.-Seite  der  steinerne  Neptunbrunnen,  an 
der  W.-Seite  die  ehem.  Jesuitenkirche  aus  dem  xvn.  Jahrh.  4  Min. 
weiter  südl.,  durch  die  Via  Rastello,  die  Piazza  del  Duomo;  westl. 
der  im  xiv.  Jahrh.  erbaute,  im  xvm.  Jahrh.  veränderte  Dom,  mit  ro- 
manischen Arbeiten  aus  Aquileja  im  Kirchenschatz.  Die  vom  Dom- 
platz östl.  ansteigende  Riva  del  Castello  führt  in  8  Min.  zum 
Kastell   der   alten   Grafen  von   Görz   auf   dem   Schloßberg   (jetzt 


262   Route  37.  —  K.  S.  242.     RETFENBERG. 

Kaserne);  Zutritt  zum  Aussichtspunkt  nur  mit  Erlaubnis  des  Platz- 
kommandanten, Corso  Gius.  Verdi  30. 

Yom  Dom  westl.  durch  die  kurze  Via  del  Duomo,  dann!,  durch 
die  Via  Municipio,  vorbei  an  dem  (1.)  Rathaus,  mit  wertvoller  Bi- 
bliothek, und  r.  durch  die  Via  del  Teatro,  an  deren  Ende  beim  Theater 
(5  Min.)  1.  der  Corsa  Francesco  Giuseppe  I.  (S.  261),  r.  der  Corso 
G.  Verdi  abzweigen.  An  letzterem  1.  der  schattige  Oiardino  Pubblico, 
mit  reichem  Pflanzenwuchs. 

Östl.  von  der  Piazza  Edmondo  de  Amicis  auf  einem  Hügel  das 
Franziskanerkloster  Castagnavizza,  in  dem  Karl  X.  von  Frankreich 
(f  1836)  und  der  Graf  von  Chambord  (f  1883)  ruhen j  Aussicht 
von  der  Terrasse. 

Eisenbahn  nach  Venedig  s.  E..  40b.  —  Zweigbahn  im  Bau  über  Gradisca, 
Cervignano  und  Aquileja  (S.  270)  nach  Belvedere. 

Die  Bahn  führt  in  einem  Tunnel  unter  dem  Kloster  Castagnavizza 
(s.  oben)  hindurch,  umzieht  die  Stadt  an  der  0. -Seite  und  erreicht 
bei  (474km)  Volcjadraga  (54m)  die  Wippachtalbahn  (von  Görz- Süd- 
bahnhof nach  Haidenschaft,  28km  in  1^2  St.),  deren  Geleise  sie  bis 
(478km)  Prvacina  (57m)  folgt.  —  Über  die  Wippach  (1.  Abzweigung 
der  Bahn  nach  Haidenschaft),  dann  durch  einen  kurzen  Tunnel  und 
noch  zweimal  über  die  "Wippach.  Die  Bahn  verlaßt  das  Wippachtal 
und  führt  im  Branizatal  hinan.  —  485km  Reifenberg  (113m),  mit 
wohlerhaltener  Burg ;  dann  mittels  Dämmen,  Viadukten  und  Tunnels 
aufwärts  nach  (495km)  St.  Daniel- Kobdilj  (275m),  auf  dem  Karst- 
plateau (S.  243).  —  50ikm  Dutovlje-Skopo  (277m).  Weiter  durch 
Felseinschnitte  und  zwei  Tunnels,  die  Südbahn  (S.  246)  kreuzend, 
nach  (511km)  Opcina  (311m),  bei  dem  S.  268  gen.  Ort  (elektr. 
Bergbahn  nach  Triest).  Die  Bahn  durchbricht  den  Südrand  des 
Karstplateaus  in  einem  Tunnel  und  senkt  sich,  mit  einigen  schönen 
Blicken  auf  Triest  und  das  Meer,  in  weitem  Bogen  um  die  Stadt 
herum,  auf  Viadukten  und  durch  Tunnels  zur  (523km)  HS.  Guar- 
diella;  dann  durch  den  Revoltellatunnel  zur  (533km)  Endstation 
S.  Andrea  in  Triest  (S.  263). 


b.    Von  Wien  nach  Triest. 

Südbahn  über  Graz,  589km,  Schnellzug  in  11-12  St.  für 
61  IT 20,  45  K  90,  29  K  90.  — ■  Von  Wien  nach  Graz,  224km,  s. 
R.  31,  von  da  nach  Triest,  365km,  s.  R.  33. 

Staatsbahn  über  Amstetten,  667km,  Schnellzug  in  14  St. 
für  61  #20,  43  K,  27  #60.  Von  Wien  nach  Selztal,  245km, 
s.  R.  15,  von  da  weiter  nach  St.  Veit  an  der  Grlan,  188km,  s.  R.  36  a, 
von  da  nach  Triest,  234km,  s.  R.  37a. 


263 


38.  Von  Salzburg  über  Gastein  und  Villach  nach  Triest. 
Tauernbahn. 

414km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  974  St.  für  49  Z80,  30  #40, 19  K  30. 
Die  19U9  erötfaete  Tauernbahn  (vgl.  R.  17)  zwischen  Schwarzach -St.  Veit 
und  Spittal  bildet  mit  der  Karawankenbahn  (R.  37a)  die  nächste  Verbindung 
von  Salzburg,  Tirol  und  Süddeutschland  nach  Triest.  —  Auf  dieser  Strecke 
wird  auch  die  schnellste  Verbindung  zwischen  Berlin  und  Triest  geführt: 
Schnellzug  (durchlaufende  Wagen)  über  Halle -Nürnberg -München -Mühl- 
dorf-Salzburg -Villach- Bosenbach  in  22  St.  für  Ji  108.^0,  65.80,  39.50. 

Von  Salzburg  über  Gastein  nach  Backstein,  112km,  s.  R.  17.  — 
Die  Bahn  nach  Spittal  durchdringt  im  Tauerntunnel  (8505m  lang) 
die  Hohe  Tauern,  den  -von  keiner  Straße  überquerten  südl.  Grenz- 
wall Salzburgs,  und  erreicht  im  Seebachtal  (Tunnelmündung  1219m) 
das  Kronland  Kärnten.  —  125km  Mallnitz  (1180m;  Gasth. :  Tou- 
ristenheim), als  Sommerfrische  besucht.  —  Durch  den  Dößentunnel, 
dann  hoch  oben  an  dem  bewaldeten  Abhang  des  Mölltals  abwärts, 
vorbei  an  Burg  Oroppenstein,  nach  (134km)  Obervellach  (1050m). — 
Zahlreiche  Tunnels  und  Yiadukte.  Jenseit  (143km)  Penlc  (898m) 
über  den  Riickenbach  nach  (153km)  Kolbnitz  (747m).  —  Jenseit 
(159km)  Mühldorf-Möllbrücke  (623m)  erreicht  die  Bahn  den  Tal- 
boden  und  bald  darauf  die  Drau,  an  deren  1.  Ufer  die  Tauernbahn 
neben  der  Südbahn  (R.  35)  entlang  läuft. 

172km  Svitt&l- MiUstätter  See,  s.  S.  248.  —  181km  Rotenthurn; 
208km  Villach,  s.  S.  248. 

Die  Bahn  benutzt  bis  jenseit  (216km)  Warmbad-Villach  die  Ge- 
leise der  Bahn  nach  Pontebba(S.  256)  und  wendet  sich  dann  1.  ab. — 
216km  Finkenstein  (511m).  —  Zweimal  über  den  Seebach.  222km 
Faak,  unweit  vom  S.-Ufer  de9  hübschen  Faaker  Sees  (S.250)  ;  1  St. 
8.  die  schöne  Ruine  Finkenstein.  —  Nun  ansteigend  zur  (228km)  Stat. 
Ltdenihen  (605m)  und  am  Abhang  der  nördl.  Yorberge  der  Kara- 
wanken hin,  dann  in  großem  Bogen  auf  Dämmen  und  in  Ein- 
schnitten hinab  nach  (235km)  Rosenbach  (S.  259).  Weiter  über 
Aßling  und  Qörz  nach  (414km)  Triest,  s.  R.  37a. 


39.    Triest  und  Umgebung. 

Bahnhofe.  Der  Südbahnhof  (Stazione  Meridionale;  PL  B  C  2),  für  Graz 
(Wien),  Flame,  Pragerhof  (Budapest)  und  Venedig,  im  N.  der  Stadt,  10  Min. 
von  der  Piazza  della  Bursa  (PI.  C  4) ;  Staatsbahnhof  S.  Andrea  {Stazione  dello 
fitafo;  PI.  A  6)  für  Klagenflirt  (Linz),  Villaeh  (Salzburg),  Pola  und  Parenzo, 
im  S.  der  Stadt,  V4  St.  von  der  Piazza  della  Borsa.  Omnibus  der  Gasthöfe 
1  K.  Einsp.  Droschke  von  oder  zu  den  Bahnhöfen  1  K  60,  von  9  Uhr 
abends  bis  6  Uhr  morg.  2  K\  Handgepäck  im  Wagen  frei,  auf  dem  Bock 
20  h,  größeres  Gepäck  50  h.  —  Die  Verbindungshahn  zwischen  Südbahnhof 
und  Bhf.  S.  Andrea  dient  nur  dem  Güterverkehr. 

Dampferanlegeplätze:  österreichischer  Lloyd,  Eildampfer  nach  Pola 
und  Dalmatien  (R.  41b)  und  nach  Venedig  (R.  40)  am  Molo  S.  Carlo  5  Post- 
dampfer nach  Pola  und  Dalmatien  am  Molo  Giuseppina;  nach  Konstanti- 
nopel u.  a.  O.  im   Porto  Nuovo;   Dalmatiadampfer  am  Molo  Giuseppinaj 


264   Route  39.  TRIEST.      Prakt.  Vorbemerkungen. 

Istria -Triesle- Dampfer  nach  Parenzo,  Rovigno  und  Pola  am  Molo  della 
banüä;  nach  Grado,  Miramar,  Sistiana  am  Molo  S.  Carlo;  nach  Capodi- 
stria,  Muggia  an  der  Riva  del  Mandracchio. 

Gasthofe  (durchweg  nicht  auf  der  Höhe  der  Zeit;  im  Sommer  Vorausbe- 
stellung ratsam):  H.  de  la  Ville  (PI.  a:  C4),  Riva  Carciotti  7,  mit  Zentral- 
heizung und  Restaurant  ersten  Ranges;  H.  Volpich  all  "Aquila  .Nera 
(PI.  d:  C  4),  Via  S.  Spiridione  2,  gut,  mit  Cafe-Restaur.  (Spatenbräu, 
Pilsner),  1ÜÜ  Z.  zu  3-8,  F.  1.20,  M.  3  K;  Balkan  (PI.  c:  C  3),  Piazza 
della  Caserma,  100  Z.  von  3  K  an,  F.  70  h,  M.  2AöO;  H.  Toniato  (PI.  h: 
1.4),  Via  6.  Nicolö  25;  El.  Van oli  (PI.  k:  B  4,  5),  Piazza  Grande  2;  Union 
(PI.  i:  C  4),  Piazza  della  Borsa  15;  fl.  Ueiornie  (PI.  b:  C  4),  Via  del 
Teatro  5;  Jd.  Central  {Haberleitner ;  PI.  f:  C  4),  Via  8.  Nicolö  15,  ohne 
Restaurant,  40  Z.  zu  2.50-4.50,  F.  1.20  K\  Metropole  (früher  Buon  Pas- 
tore; PI.  e:  C  4),  Via  S.  Nicolö  20,  70  Z.  zu  2.40-4  K;  Moncenisio 
(PI.  g:  D  4),  Via  G.  Gallina  1,  60  Z.  zu  2-3.50  K,  F.  80  h.  —  Christlichet 
Hospiz,  Piazza  della  Chiesa  evangelica  1  (PI.  C  3),  10  Z.  zu  1-4  K. 

Cafes.  Die  besuchtesten  an  der  Piazza  Grande  (PI.  B  C4):  Caffe  al 
Mnnicipio  (im  Rathaus),  degii  Speccni,  Orientale  (im  Lloyd- 
palast).   Andere  an  der  Piazza  della  Stazione  (PI.  C  2,  3),  usw. 

Restaurants  außer  den  Gasth. :  Borsa  Vecchia  (Dreher'sches  Bier), 
Via  della  Cassa  üi  risparmio  (PI.  C  4),  bei  der  Alten  Börse,  mit  Dach- 
garten (Autzug;  Aussicht);  Pilsen,  Via  della  Caserma  5  (PI.  C  D  3), 
auch  Spatenbrau;  Ristorante  la  Cooperativa,  Piazza  S.  (jriovanni  5 
(PI.  D  ö,  4).  —  Wein:  Bona  via,  Via  Procureria  1,  hinter  dem  Municipio 
(PI.  C  4).  Prosecco  (s.  S.  246),  ein  halb  schäumender  Landwein;  Refosco, 
gleichfalls  schäumend,  süß,  fast  schwarz.  Die  gewöhnlichen  Rotweine 
öind  Terrano  und  Jstriano. 

Droschken:  zum  Bahnhof  s.  S.  263;  in  der  innern  Stadt  die  einfache 
Fahrt  einsp.  ±  K,  nachts  1  A"20;  im  weitern  Bezirk  1  K  40  oder  1  Ä  60; 
Zeitfahrt  die  1/2  öt.  1  #20,  nachts  1  £60,  3A  St.  1  K  60,  2  K  20,  1  St.  2  Ä, 
2Ä"bü,  jede  */4  St.  mehr  50  oder  60  h  (aweisp.  1A40,  1  K  60;  2  R  20, 
2  K  40;  2  K  80,  3  K  20;  70  oder  80  h). 

Elektr.  Straßenbannen  (vgl.  den  Plan):  Boschetto  (PI.  jenseit  E  2)- 
Staatsbahnhof- ßertwfa  (PI.  jenseit  E  7),  7,4km,  32  A,  Schild  grün;  —  Via 
Kandier  (PI.  jenseit  E  2)-Staatsbahnhoi->S.  Andrea,  3,skrn,  12/?,  Schild  rot 
u.  grün;  —  Piazza  Barriera-  Teatro  Goldoni,  2,9km,  12  A,  Schild  weiß;  — 
Rojano  (PI.  B  1)- Bette  Fontane  (PI.  E  5),  3,5km,  12  h,  Schild  gelb;  —  Süd- 
bahnhof  (Stazione;  PI.  C  2) -Barcola,  0,9km,  22  h,  Schild  weiß  u.  grün. 

Post  u.  Telegraph  (PI.  12:  C  3):  Piazza  delle  Poste.  —  Deutscher 
Generalkonsul:  Geh.  Reg.-Rat  Scheefer  (werktags  9-1  Uhr ).  Turnverein  Ein- 
tracht, Via  Coroneo  15  (PI.  D  2,  3),  mit  Restaurant. 

Seebäder:  Bagno  Excelsior  in  Barcola  (S.  268),  gut  (Straßenbahn  s. 
oben);  Bagno  Militare,  beim  Staatsbahnhof  S.  Andrea  (PI.  A  6);  Bagno  alla 
digai^l.  A  3),  mit  Resiaur.  —  Jbootfahrten:  im  Hafen  2  K  die  erste  Stunde 
(per  ora),  1  K  20  jede  weitere  Stunde;  nach  Miramar  (S:  268)  6üThin  und 
zurück,  Preis  vorher  ausmachen. 

Theater  (im  Sommer  geschlossen) :  Teatro  Comunale  Gius.  Verdi(Pl.  B  C  4) ; 
Teatro  Politeama  Rossetti  (PI.  E  3);  Fenice  (PI.  D  3).  —  Teatro  Eden  (PI.  E  3), 
Variete,  mit  Cafe. 

Seekarten  usw.  in  der  Buchhandlung  F.  H.  Schimpff,  Piazza  della 
Borsa  12  (PI.  C  4). 

Bei  beschränkter  Zeit  (1  Tag):  vorm.  Civico  Museo  Revoltella, 
Museo  lapidario,  Basilica  S.  Giusto  und  Spaziergang  am  Hafen ;  nachm.  mit 
Dampfer  nach  :::Miramar  (S.  2ö8);  zurück  mit  der  Bahn;  gegen  Abend  nach 
*Obeiisco  (S.  263).  Wer  auch  die  Grotta  Gigante  (S.  268)  besuchen  will, 
rechne  für  Obelisco  und  die  Riesengrotte  V2  rag. 

Triest,  das  Tergeste  der  Römer,  seit  1382  zu  Österreich  gehörig, 
die  Hauptstadt  des  Küstenlandes  und  der  einzige  große  Seehandels- 
platz Österreichs,  mit  220000  Einw.  (75%  ital->  19%  slowen., 
5%  deutsch),  liegt  am  NO. -Ende  des  Adriatischen  Meeres  an  den 


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Hafen.  TRIEST.  39.  Route.   265 

Abhängen  des  Karst  und  ist  eine  vorwiegend  moderne  Stadt.  Ohne 
die  Gunst  eines  Naturhafens,  verdankt  es  seine  erste  Bedeutung 
der  Fürsorge  Kaiser  Karls  VI.,  der  die  Stadt  1819  zum  Frei- 
hafen machte,  und  seinen  Aufschwung  in  der  zweiten  Hälfte  des 
xix.  Jahrh.  dem  Bau  der  Semmeringbahn,  die  sein  Handelsgebiet 
auch  auf  SO.-Deutschland  erweiterte.  Dem  erfolgreichen  Wett- 
bewerb des  deutschen  Seeverkehrs  nach  dem  Mittelmeer,  der  Genua 
bevorzugt,  hofft  man  durch  die  1909  eröffnete  Tauernbahn  (R.  38) 
zu  begegnen.  Der  Hafenverkehr  belief  sich  1908  auf  10  633  ein- 
laufende Schiffe,  mit  einem  Tonnengehalt  von  3  606  351  Tonnen, 
und  auf  10641  auslaufende  Schiffe;  der  Wert  der  Einfuhr  betrug 
540MÜ1.  K,  der  der  Ausfuhr  460  Mill.  K  (eingeführt  werden  Kaffee, 
Reis,  Baumwolle,  Gewürze,  Erz,  Kohlen  und  aus  der  Levante  Süd- 
früchte, Olivenöl,  ausgeführt  Zucker,  Bier  und  Industrieartikel). 

Der  Hafen  besteht  aus  drei  Teilen:  nördl.  der  1867-83  erbaute 
Neue  Hafen  [Porto  Nuovo;  PI.  A  1-3),  mit  vier  Molen,  gegen  das 
Meer  durch  einen  1100m  langen  Wellenbrecher  geschützt;  der  Alte 
Hafen  [Porto  Vecchio ;  PI.  A  B  4),  dessen  südl.  Abschluß  der  Molo 
S.  Teresa  mit  33m  h.  Leuchtturm  (Fanale  maritirno;  PI.  A  5)  bildet; 
der  1910  vollendete  Franz-Joseph-Hafen  [Porto  nuovo  di  Fran- 
cesco Giuseppe  1.;  PI.  A  B  7),  mit  drei  großen  Molen  und  Wellen- 
brechern. Der  Porto  Nuovo  und  der  Franz-Joseph-Hafen  bilden 
das  Freihafengebiet.  —  Zwischen  dem  Neuen  und  dem  Alten  Hafen 
mündet  der  1756  vollendete  Canal  Grande  (PI.  C  4),  für  kleinere 
Segelschiffe,  an  dessen  O.-Ende  hinten  die  1827-49  erbaute  Kirche 
S.  Antonio  Nuovo  (PI.  4),  r.  die  serbisch-orientalische  Kirche  S.  Spiri- 
dione  aufragen.  Auf  den  Kaistraßen,  die  am  Alten  Hafen  entlang 
laufen,  herrscht  reges  Leben;  der  Molo  S.  Carlo  ist  gegen  Abend 
von  Spaziergängern  belebt.  An  der  Riva  Carciotti  (PI.  C  4),  die 
am  Canal  Grande  beginnt,  der  Pal.  Carciotti,  mit  grüner  Kuppel, 
und  die  Griech.  Kirche  [S.  Nicolb  dei  Greci;  PI.  6 :  C  4),  südl.  weiter 
das  Teatro  Comunale  Gius.  Verdi,  wo  der  Kai  den  Namen  Riva  del 
Mandracchio  annimmt,  und  die  Schmalseite  der  1904  erbauten 
k.k.  Statthalterei  (Luogotenenza ;  PI.  7),  deren  Hauptfront  sich  der 
Piazza  Grande  zuwendet.  Die  Südseite  des  Platzes  nimmt  der  1883 
aufgeführte  Palast  des  Österreichischen  Lloyd  ein,  der  bekannten, 
1833  gegründeten  Dampfschitfahrtsgesellschaft,  die  in  Triest  ihren 
Sitz  hat.  Rathaus  s.  unten.  Weiter  südl.  das  Hafenamt  (Sanitä). 
Gegenüber  dem  Molo  Giuseppina  auf  dem  gleichnam.  Platz  (PI.  B  5) 
ein  Bronzedenkmal  des  eitrigen  Förderers  der  österreichischen 
Kriegsmarine  Erzherzog  Maximilian  (S.  268),  von  Schilling,  1875. 
Museo  Revoltella  s.  S.  267. 

Die  zwischen  der  Statthalterei  und  dem  Lloydpalast  sich  öffnende 
Piazza  Grande  (PI.  B  C  4;  s.  oben)  ist  einer  der  Brennpunkte 
Verkehrs  zwischen  Hafen  und  Stadt ;  im  Sommer  häufig  abends  des 
Konzert.  Die  O.-Seite  begrenzt  das  Rathaus  (Municipio),  1874  er- 
baut. Davor  der  Maria- Theresia- Brunnen  von  1751  und  eine  Säule 


266   Route  39.  TRIEST.  Basilica  S.  Giusto. 

mit  dem  Marmorstandbild  Karls  VI.  (S.  265),  von  1729.  —  Unweit 
nördl.  hinter  dem  S.  265  gen.  Theater  das  1852  erbaute  Tergesteo 
(PI.  13:  0  4),  dessen  kreuzförmige,  glasüberdeckte  Innenhalle  als 
Börse  dient  (Börsenstunde  121/2-21/4  Uhr.  Die  Alte  Börse  (Borsa), 
an  der  Piazza  della  Borsa  (PI.  0  4),  mit  vi  ersäuligem  Portikus, 
ist  der  Handels-  und  Gewerbekammer  eingeräumt.  Auf  dem  Platz 
eine  Säule  mit  Bronzestandbild  Leopolds  /.,  von  1660. 

Die  Via  del  Cor  so  (PI.  CD  4),  östl.  vom  Börsenplatz,  zwischen 
der  Neustadt  und  den  alten  Stadtteilen  am  Kastellberg,  ist  die 
Hauptverkehrsstraße  der  Stadt.  Sie  mündet  auf  der  Piazza  Carlo 
Goldoni,  von  der  die  Galleria  di  Montuzza  (PI.  D  4,  5),  ein  347m 
langer  Tunnel  unter  dem  Kastellberg,  in  die  südl.  Stadtteile  führt. 
—  Auf  der  Piazza  S.  Giovanni  (PI.  D  3,  4)  ein  Marmorsitzbild  des 
Komponisten  G.  Verdi  (f  1901),  von  Laforet,  1906. 

In  dem  Stadtviertel  zwischen  dem  Canal  Grande  und  dem  Süd- 
bahnhof (Staz.  Meridionale;  PI.  C  2,  3)  liegen  das  1894  erbaute 
Post-  und  Telegraphenamt  (PI.  12;  in  der  großen  Halle  Gemälde  von 
Lefler)  und  die  evangel.  Kirche  (1874).  Südwestl.  nahe  dem IV.  Molo 
des  Neuen  Hafens  die  Fischhalle  (Pescheria,  PI.  11 ;  frühmorgens 
Hauptverkehr)  und  das  Gebäude  der  Assicurazioni  Generali  (PI.  2), 
der  größten  österreichischen  Versicherungsanstalt. 

Von  der  Piazza  Grande  (S.  265)  führen  hinter  dem  Stadthaus 
die  steilen  Straßen  der  Altstadt  zum  Kastellberg  hinauf.  Am 
Wege  1.  die  1627-82  aufgeführte  Jesuitenkirche  8.  Maria  Maggiore 
(PI.  5:  C  5);  gegenüber  die  kleine  evang.  Erlöserkirche,  der 
Überlieferung  nach  die  älteste  christliche  Kultstätte  in  Triest. 
Einige  Schritte  w.  höher  die  Piazzetta  di  Riccardo,  mit  einem 
zwischen  Straßenmauern  eingeklemmten  römischen  Tor,  Arco  di 
Riccardo  (PI.  la:  C5).  Weiter  bergan  folgt  man  der  Via  della  Catte- 
drale.    Etwas  unterhalb  der  Kirche  r.  der  Eingang  zum 

Museo  lapidario  (PI.  9:  C  5;  täglich  10-2  Uhr  zugänglich; 
Kustos  gegenüber,  1.  Nr.  18;  Trkg.  40  K),  auf  einem  ehemaligen 
Begräbnisplatz  im  Freien  aufgestellt.    Direktor :  Dr.  A.  Puschi. 

R.  vom  Eingang  die  sog.  Glyptothek,  mit  zwei  Bruchstücken  von  Ama- 
zonensarkophagen und  einer  Inschrift  von  der  Basis  eineg  Reiterdenkmals 
des  Triestiner  Dekurionen  L.  Fabius  Severus,  sowie  Köpfen  und  anderen 
Statuenfragmenten.  L.  vom  Eingang  über  die  untere  Terrasse  (Fundstücke 
aus  Aquileja)  zur  oberen  Terrasse  mit  Fundstücken  aus  Triest;  am  Ende  1. 
ein  1833  zu  Ehren  Winckelmann's  errichtetes  Kenotaph,  mit  allegor.  Relief, 
darüber  ein  Genius  mit  Medaillonbild.  Winckelmann,  der  1717  inStendal 
geborene  Begründer  der  Kunstgeschichte  des  Altertums,  wurde  in  der 
ehemal.  Locanda  grande  1768  von  einem  Italiener  ermordet. 

Die  hochgelegene  Basilica  S.  Giusto  oder  Kathedrale  (PI.  3 : 
D  5 ;  12-3  Uhr  geschlossen)  erhebt  sich  an  der  Stelle  eines  alt- 
römischen Tempels.  Der  jetzige  Bau  wurde  im  xiv.  Jahrh.  durch 
die  Vereinigung  dreier  an  einander  stoßenden  Gebäude  aus  dem 
vi.  Jahrh.  hergestellt,  einer  altchristl.  Basilika,  eines  Baptisteriums 
und  einer  byzant.  Kuppelkirche.  Am  Sockel  der  Fassade  sind  Grab- 
steine eingemauert  j  die  Portalpfosten  sind  Teile  eines  römischen 


Museo  Rtvolklla.  TR1EST.  M.  Route.    267 

Grabmals  der  Familie  Barbius,  mit  sechs  Brustbildern,  darüber 
drei  Bronzebüsten  (1.  Papst  Pius  II.,  r.  die  Kaiser  Friedrich  III. 
und  Karl  YI.)  und  eine  große  Fensterrose.  An  dem  1337  erbauten 
Glockenturm  korinthische  Säulen  des  römischen  Tempels  und  ein 
Standbild  des  h.  Justus.  Von  der  Terrasse  vor  der  Kirche  Aussicht 
auf  das  Meer. 

Das  fünfschiffige  Innere  ist  großenteils  übertüncht,  doch  sind  einige 
Mosaiken  sehenswert :  hinter  dem  Justusaltar  (r.  vor  dem  Chor)  Christus 
zwischen  den  Stadtheiligen  Justus  und  Servulus,  an  dem  Altar  1.  vor  dem 
Chor  Madonna  zwischen  den  Engeln  Gabriel  und  Michael  (xn.  Jahrh.), 
darunter  die  12  Apostel  (vn.  Jahrh).  Die  Kapitale  sind  teils  antik,  teils 
romanisch.  In  der  Kap.  S.  Carlo  (die  letzte  im  zweiten  r.  Seitenschiff)  sind 
sämtliche  Mitglieder  der  altern  Linie  der  spanischen  Bourbons  beigesetzt. 

Den  Berg  krönt  das  alte  Kastell  (PI.  D  5),  jetzt  Kaserne. 

Im  südlichen  Stadtteil  sind  einige  Sammlungen  zu  er- 
wähnen. Die  Handels-  und  Nautische  Akademie  (PI.  1),  an  der 
Piazza  Lipsia,  enthält  im  3.  Stock  das  städt.  naturhistorische  Museum 
(Mi.  Sa.  10-1,  So.  11-1  IL),  mit  der  vollständigen  Fauna  des  Adria- 
tischen  Meeres  und  vorgeschichtlichen  Funden  aus  dem  Küsten- 
land ;  Direktor  Dr.  K.  Marchesetti.  Im  Hof  geradeaus,  1.  u.  2.  Stock, 
die  zweite  Abteilung  des  städt.  Altertümermuseums  (werktags  9-2, 
Sonn-  u.  Festt.  11-1  Uhr;  Trkg.  40  h)  :  kleinere  Altertümer,  Terra- 
kotten, Vasen,  Bronzen,  meist  aus  Tarent,  Apulien,  Aquileja  und 
Istrien;  römische  Mosaiken  aus  Barcola  (Museo  lapidario  s.  S.  266); 
Münzen,  Medaillen,  Waffen  und  auf  Triest  bezügl.  kunstgewerb- 
liche Gegenstände.  —  Ecke  Via  della  Sanitä  (Nr.  2)  und  Piazza 
Giuseppina  das  Civico  Museo  Revoltella  (PI.  10 :  B  5),  eine  Stif- 
tung des  Barons  Revoltella,  in  1859  von  Hitzing  erbautem  Palast, 
mit  guten  modernen  Gemälden  von  Triestiner  und  andern  Künst- 
lern und  einigen  Skulpturen  (werktags  9-2  Uhr  frei  zugänglich). 
Auf  dem  Platz  das  S.  265  gen.  Maximilian-Denkmal. 

Im  S.  der  Stadt  erstreckt  sich  die  Allee  Passeggio  di  S.  Andrea 
(PI.  AE7)  eine  Stunde  lang  am  Ufer  hin,  bei  der  k.  k.  zoologischen 
Station  mit  Seewasseraquarium  (?1.  A  6 ;  Zutritt  nach  Anmeldung) 
und  dem  Lloyd- Arsenal  vorbei,  bis  Servola  (Straßenbahn  s.S.  264). 
Die  Werften  des  Lloyd  (PI.  C  D  7)  sind  werktags  9-11  u.  12-4  Uhr 
zugänglich  (Eintrittskarten  am  Tor,  1  K;  Schiffskran  2  K  mehr).  — 
Die  Straße  führt  von  Servola  weiter,  an  den  schönen  Friedhöfen 
vorüber,  nach  Zaule  und  nach  Muggia  (S.  271  u.  272). 

Mit  der  Straßenbahn  gelangt  man  von  Piazza  della  Borsa  (S.  266) 
über  Via  del  Corso  und  Largo  del  Giardino  (PI.  E  3),  auf  dem  ein 
Bronzestandbild  des  Triester  Patrioten  Dom.  Rossetti  (f  1842) 
steht,  nach  dem  schattigen  Giardino  Pubblico  (PI.  E  2)  und  weiter 
nach  dem  Boschetto  (Restaur.).  Von  hier  steigt  man  auf  schattigen 
Wegen  in  35  Min.  zu  der  auf  225m  h.  Bergplateau  gelegenen  Schieß- 
stätte Zum  Jäger  (Bersaglio)  und  zum  Hot. -Rest.  Ferdinandeo  (mit 
Garten)  hinan.  Unweit  ö.  die  städtische  Villa  Revoltella,  mit  Park 
und  Grabkapelle,  und  eine  künstliche  Ruine,  mit  Aussichtsturm. 


268   Route  39.  MIRAMAß.       Umgebung  von  Triest. 


Umgebung  von  Triest. 

Höchst  lohnend  ist  die  Auffahrt  mit  der  elektr.  Bergbahn  nach 
Obelisco  und  der  Besuch  der  Grotta  Gigante,  Nachmittagsausflug. 
Abfahrt  an  der  Piazza  della  Caserma  (PI.  C  D  3),  1.  rückwärts  sitzen : 
Fahrzeit  bis  Obeiisco  V2  St. ;  hinauf  80,  hinab  50  h.  Sonn- und 
Festt.  nachm.  hinauf  1  K,  hinab  60  h.  Die  Bahn  führt  zunächst 
durch  die  Via  Commerciale  und  steigt  dann  an  der  Berglehne  über 
(l,3km)  Scorcola  fl78nO  nach  (4,2km)  Obelisco  (343m ;  Gr.-H. 
Obelisco,  40  Z. ,  P.  8-10  TT,  mit  Aussichtsterrasse),  am  Rande 
des  Karstplateaus.  Von  hier  zu  Fuß  n.w.  am  Karstrande  in 
8  Min.  zur  *  Aussichtswarte  (397m),  mit  großartigem  Rundblick  (am 
schönsten  gegen  Abend).  —  Die  Bahn  senkt  sich  nun  etwas  nach 
dem  Dorf  (5,2^m)  Opcina  (spr.  optschina;  320m;  Restaur.  Union; 
Wagen  zur  Riesengrotte  in  ^4  St.  für  2  K,  hin  und  zurück  4  K) 
und  führt  weiter  zum  (6,2km)  Staatsbahnhof  Opcina  (S.  262). 

Vom  Dorf  Opcina  (s.  oben;  rot-schwarze  WM.)  besucht  man  in 
3/4  St.  die  dem  Club  Touristi  Triestini  gehörende  Tropfsteinhöhle 
*Biesengrotte  (Grotta  Gigante)  bei  Brisciki,  wo  im  Gasth.  Milid 
Grottenführer  besorgt  werden.  Eintritt  in  die  Höhle  60  ä;  Azetylen- 
lampe 40  h;  dem  Führer  80  fr,  Gesellschaft  1  K.  Die  Besichtigung 
erfordert  1  St.  Mantel  angenehm.  Der  größte  Raum  ist  der  „Große, 
Dom",  240m  lang,  138m  hoch.  20  Min.  nordwestl.  von  Brisciki 
die  Südbahnstation  Prosecco  (S.  246). 

1  St.  westl.  von  Opcina,  an  der  Napoleonsstraße  (Via  Vicentina), 
seit  1908  die  Hm  hohe  Kaiser-Franz- Joseph- Jubiläumswarte,  mit 
Aussicht  auf  Triest.   Von  hier  nach  Station  Prosecco  (S.  246)  V2  St. 

Der  *Ausflug  nach  Miramar  ist  besonders  nachm.  zu  empfehlen ; 
man  erkundige  sich  vorher,  ob  Park  und  Schloß  geöffnet  sind.  Die 
Landstraße  führt  an  der  Küste  entlang  (7km  vom  Südbahnhof; 
Einsp.  6  K  hin  und  zurück,  einschl.  1  St.  Wartens ;  wochent.  vorm. 
Automobilomnibus,  3  TT  hin  und  zurück):  Straßenbahn  bis  Barcola 
(Hot.  garni  Exelsior,  40  Z.  von  3  K  30  an),  mit  Seebädern;  von  da 
zu  Fuß  noch  1  St.  (auch  Automobilomnibus,  60  K).  Lohnender  ist 
die  Fahrt  mit  dem  Dampfboot  (S.  264),  2mal  täglich  in  3/4  St.  für 
80  h,  1  K20  hin  und  zurück.  Die  Landestelle  ist  beim  Schloß. 
Das  Boot  fährt  weiter  nach  Grignano  (Hot.-Pens.  Grignano.  32  Z., 
P.  9  K;  Pens.  Meridionale,  7  Z.,  P.  6-8  K\  Eisenbahn  (S.  246; 
vom  Südbahnhof,  hin  und  zurück  1  /<T60,  1  JT20,  80  /t)  in  */4  St.  bis 
HS.  Miramar  (Hot.-Rest.  Bellevue,  24  Z.  von  4  K  an;  P.  Miramar), 
V4  St.  östl.  vom  Schloß,  oder  in  20  Min.  bis  Grignano  (s.  oben), 
J/2  St.  nördl.  vom  Schloß.  Das  kaiserl.  Schloß  Miramar,  in  herrlicher 
Lage  auf  einem  Felsvorsprung  über  dem  Meer,  wurde  1854-56  von 
Erzh.  Maximilian  erbaut,  der  damals  als  Kontreadmiral  in  die  Öster- 
reich. Kriegsmarine  eintrat  und  hier  auch  am  10.  April  1864  die 
Kaiserkrone  von  Mexiko  annahm  (f  1867).    Eintritt  tägl.  10-12, 


Gt'oarnplu\ji.si  .-w.i.-ui  ,«-  bilxs.LoJpz.ig 


■  St(utts1xi7m    -  -a  —  SücUküin    J  ° 


Umgebung  von  Triest.         GRADO.      K.  S.  24i>.  —  39.  R.    269 

3-5,  im  Winter  2-4  Uhr,  60  h.    Lohnende  Aussichten  bei  einer  Um 
Wanderung  des  Schlosses.    Schöner  Park. 

Das  besuchteste  Seebad  in  der  weiteren  Umgebung:  von  Triest 
ist  Grade:  Dampfboot  (S.  264)  2mal  tägl.  in  13/4  St.  für  3  K,  hin 
und  zurück  4  K  50,  oder  Eisenbahn  (S.  270)  nach  Villa  Vicentina 
oder  Cervignano,  von  da  weiter  mit  Wagen  (Bahn  im  Bau)  nach 
Aquileja  (S.  270)  und  mit  Dampfboot  (s.  unten)  nach  Grado.  Das 
Triester  Dampfboot  steuert  westl.  über  den  Golf  von  Triest  (n.  die 
Julischen  Alpen),  läuft  in  den  Hafenkanal  von  Grado  ein  (westl. 
vom  Ort)  und  hält  im  Hafen  an  der  Nord-  oder  Landseite. 

Grado  (Plan  s.  S.  270).  —  Gasth.:  Gr.-H.  Fonzari  (PI.  a:  B  3), 
Piazza  delle  Corte,  H  L  i  d  o  (PI.  b  :  B  3) ,  Lareo  S.  Grisogono,  "beide  am  Meer; 
H.  Warner  (PI.  c  :  B  3),  Viale  Gradenigo,  70  Z.  zu  2-4,  P.  6-9  K;  H.  Metro  - 
pole  (PI.  d:  B  2),  H.  Khuner  (PI.  e:  B  2),  Alb.  Cervo  d'  Oro  (PL  f: 
B  2),  alle  drei  am  Hafen;  H.  zur  Post  (PI.  g  :  A  3),  Via  Stefania;  H. 
Goldberger  (PI.  h:  C  3),  Viale  G.  Gasser;  H.  Fahris  (PI.  i:  B  3).  Via 
Francesco  Giuseppe.  —  Pensionen  :  Fortino  (PI.  k  :  B  3),  Piazza  delle  Corte, 
Vienna,  beide  am  Meer;  Wiener  Heim  (PI.  1:  C  3),  Via  Giuseppe  Verdi. 
20  Z.,  P.  10-12  K.  —  Cafes:  Sezession,  gegenüber  H.  Fonzari:  Europa,  am 
Hafen.  —  Post  und  Telegraph  (PI  A  3),  Via  Ospizio  vecchio.  —  Kuk- 
taxe  (2  Tage  frei):  8  Tage  3,  sonst  6  A";  Musiktaxe  eine  Woche  1,  sonst 
3  K.  —  Seebad  50  h.  —  Im  Sommer  evang.  Gottesdienst. 

Grado,  ein  auf  einer  Nehrung  anmutig  gelegenes  Fischerstädt- 
chen mit  4000  Einw.,  wird  aus  Österreich  als  Seebad  viel  besucht. 
Vortrefflicher  Sandstrand;  große  Badeanstalt  mit  Restaurant  und 
Seesteg.  Kursalon,  am  Strande,  mit  Lesesaal.  Seehospiz  (Ospizio 
Marino")  für  Kinder.  In  dem  aus  dem  Ende  des  vi.  Jahrh.  stammen- 
den Dom  (S.  Eufemia;  PI.  B  3),  einer  dreischiffigen  Säulenbasilika 
ohne  Querschiff,  Mosaikfußboden  aus  der  Erbauungszeit ,  roman. 
Kanzel  und  Fresken  in  der  Apsis  aus  dem  xin.  Jahrb.:  in  der  Sa- 
kristei altchristliche  Kleinodien  und  mittelalterliche  Kunstwerke. 
Ausführliche  Angaben  in  Baedekers  Oberitalien. 

Dampfboot  mehrmals  tägl.  in  W\\  St.  für  83  h  durch  die  Lagune  nach 
Aquileja  (S.  270);  Ruderboot  für  1  Pers.  6ÜT80  hin  und  zurück. 

Von  Triest  nach  Capodistria:  früh  mit  dem  tägl.  nach  Pola 
fahrenden  Postdampfer  in  1  St.  nach  Pirano  (S.  272).  Von  hier  östl.  zu  Fuß 
über  (2'/4  St.)  Isola  (Eisenbahnstation  s.  S.  271)  und  weiter  stets  am  Meer 
nach  (1  St.)  Capodistria  (Caffe  auf  dem  Hauptplatz;  Trattoria  Tartori,  Via 
Tant oria),  einer  alten  Stadt  (10800  Einw.)  auf  einer  ehem.  Insel  im  Meer. 
Der  Dom,  der  Palazzo  Pabblico  und  die  Salinen  sind  beachtenswert. 
Zurück  nach  Triest  mit  dem  Dampfboot  oder  mit  der  Eisenbahn  (S.  271). 

Adelsberg  und  St.  Can/iau  lassen  sieh  von  Triest  im  Sommer  in 
1  Tage  begeben:  früh  mit  dem  Südbahnschnellzug  in  2!/2  St.  nach  Adelsbern 
(S.  244;  9  JT20,  6.90,  4.50),  wo  man  nach  Besichtigung  d*r  Grotte  noch 
Zeit  zum  Mittagessen  hat.  Nachm.  Personenzug  nach  Divaca  (S.  245) ;  mit 
Wagen  (auf  der  Hinfahrt  oder  vorher  brieflich  beim  Bahnhofsrestaurateur 
zu  bestellen)  nach  den  Höhlen  von  St.  Ganzian  (S.  245).  Abends  mit  dem 
Schnellzug  zurück. 

Von  Triest  nach  Abbazia  (Fiume),  118km,  Südbahn.  Schnellzag 
in  31/4  St.  für  12  K  30,  9  K  20,  6  K.  Von  Triest  nach  St.  Peter  (69km) 
s.  S.  246/5;  von  da  nach  Abbazia-Mattuglie  s.  R  42.  —  Motorpost  s.  S.  278. 

Von  Triest  n^e.h  Aquileja  s.  S.  270;  auch  Automobil  2 mal  wöch.  von 
Piazza  Caserma  3,15  K\  —  nach  Pola  s.  R.  41. 


270 


40.  Von  Triest  mit  der  Ei8enbahn  nach  Venedig. 
Aquileja. 

Außer  der  Eisenbahn  auch  Dampfboot  des  Österreichischen  Lloyd 
April-Oktober  tägl.,  November-März  3 mal  wöch.  in  4-6!/2  St.  für  12  oder 
8  K  (Rückfahrkarle,  15  Tage  gültig,  18  oder  12  K).  Bett  3  K.  Außerdem 
Rückfahrkarten  für  Eisenbahn  hin  und  Dampfschiff  zurück. 

a.  Über  Cervignano  und  Portogruaro. 

161km.  Sddbahn.  Schnellzug  in  4  St.  für  19  fr.  85,  13.95,  9.05.  N?ch 
Cervignano  (Station  für  Aquileja)  Schnellzug  für  5  K  60,   3  K  90,  2  K  50. 

Von  Triest  bis  Nabresina  (17km)  s.S.  246  ;  1.  das  Meer. 

25km  Duino-Sistiana.  —  Gasth.  :  Parkhotel,  Berghotel, 
Strandhotel,  in  Sistiana,  alle  drei  gut  und  Eigentum  des  Fürsten  von 
Thurn  und  Taxis,  zusammen  mit  140  Z.  zu  2.50-6,  F.  1,  M.  4,  P.  von  9  K  an, 
1.  Nov.-l  März  geschlossen;  H.  Pleß,  in  Duino,  bescheiden.  —  Südbahn 
von  Triest  in  1V4  St.  für  1  K  60,  1  #20,  80  h.  —  Dampfboot  von  Triest 
(S.  261)  in  1  St,  für  1  K. 

Duino-Sistiana  ist  Station  für  das  an  einer  kleinen  Bucht  ge- 
legene Seebad  Sistiana  und  für  Dorf  und  Schloß  Duino.  Yom  Bahn- 
hof führt  eine  Straße  südwestl.  abwärts;  nach  8  Min.  Straßengabe- 
lung: geradeaus  in  weiteren  8  Min.  nach  Duino,  1.  in  1/2  St.  nach 
Sistiana.  —  Duino,  wie  Sistiana  früher  Eigentum  der  Fürsten  Hohen- 
lohe,  jetzt  des  Prinzen  Alex,  von  Thurn  und  Taxis,  besitzt  ein  sehens- 
wertes altes  Schloß  (Zutritt  1  K)  und  eine  Burgruine,  beide  am 
Meer.  1/2  St.  nordwestl.  vom  Dorf,  an  der  Straße  nach  Monfalcone, 
liegt  8.  Giovanni,  wo  der  Timavo  aus  einem  Felsen  hervordringt  und 
sich  nach  kurzem  Lauf  ins  Meer  ergießt. 

33km  Monfalcone  (24m;  Gasth.:  Post),  Städtchen  mit  3800 
Einw.  Y4  St.  nordöstl.  Burgruine  Falkenburg  (87m);  Aussicht, 
50  Min.  südöstl.  vom  Ort  die  Schwefelthermen  Monfalcone  (Kur- 
haus;  auch  Fangobäder).  —  46km  Villa  Vicentina.  Schattenlose 
Landstraße  nach (5km)  Aquileja  (s. unten);  Einsp.  2 K  40.  —  50km 
Cervignano  (Bahnrestaur.);  italienische  Zollabfertigung.  Schatten- 
lose Landstraße  nach  (8km)  Aquileja  (s.  unten);  Post  50  Ä,  Einsp. 
2  K  60  ;  Eisenbahn  im  Bau,  ebenso  nach  Görz  (S.  261). 

Aquileja  (Gasth.:  Aquila  Nera,  PI.  a:  B  4;  Post,  PI.  b: 
B  4,  mit  Cafe-Restaur. ,  Cittä  di  Grado,  PI.  c :  B  4,  beide  mit 
Garten),  von  den  Römern  als  Bollwerk  gegen  Istrer  und  Kelten 
gegründet,  452  von  Attila  zerstört,  bis  1752  Sitz  eines  Patriarchen, 
ist  heute  ein  ärmlicher  österreichischer  Ort  mit  900  Einw.  Das 
wichtigste  mittelalterliche  Denkmal  des  Ortes  ist  der  Dom  (PI. 
C  3),  eine  dreischiffige  flachgedeckte  Säulenbasilika  mit  Quer- 
schifT,  Auf.  des  xi.  Jahrb.  auf  älterer  Grundlage  aufgeführt,  Ende 
des  xiv.  Jahrh.  im  got.  Stil  umgebaut.  Im  Mittelschiff  und  in  den 
beiden  Seitenschiffen  Mosaik  aus  dem  Anf.  des  iv.  Jahrh.;  im  Chol 
ein  Altarbild  von  Pellegrino  da  S.  Daniele  in  altem  Rahmen,  im  r. 
QaerschirT  Reste  von  Chorschranken  aus  Karls  d.  Gr.  Zeit,  in  der 


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AQUILEJA.     K.  S.  24*2.  —  4L  R.     271 

Krypta  hinter  Gittern  ein  jetzt  leerer  Reliquienschrein.  Das  Bap- 
tisterium  wurde  imiv.  Jahrh.  auf  römischen  Grundmauern  errichtet. 
Schöne  Aussicht  von  dem  73m  h.  Glockenturm.  —  Von  dem  rö- 
mischen Aquileja  sind  nur  Überreste  einer  Straße  und  die  N W.- 
Ecke der  Stadtmauer  wieder  aufgedeckt  worden.  Ausgrabungsfunde 
enthält  das  sehenswerte  archäologische  Staatsmuseum  (PJ.  0  4): 
Eintr.  tägl.  8-5  (im  Sommer  7)  Uhr,  40  h;  Direktor  Prof.  H.  Maio- 
nica.  Hervorzuheben  der  reizende  Garten  mit  Bildwerken  und  die 
antiken  Glasgefäße  im  VIII.  Saal  des  Oberen  Stockwerkes.  —  Aus- 
führliche Angaben  s.  Baedekers  Oberitalien. 

Dampfboot  nach  Grado  s.  S.  269. 

Die  Weiterfahrt  von  Cervignano  über  Portogruaro  und  Mestre 
nach  Venedig  s.  in  Baedekers  Oberitalien. 

b.  Über  Udine  und  Treviso. 

225km.    Südbahn.     Schnellzug  in  53/4  St.  für  27^25,  19.45,  12.65. 

Von  Triest  bis  Monfalcone  (33km)  s.  S.  270.  —  37km  Ronchi.  Die 
Bahn  tritt  an  den  Isonzo  und  umzieht  die  n.w.  Ausläufer  des  Karst. 
—  45km  Gradisca-  Sdraussina.  L.  gegenüber  am  r.  Isonzoufer 
Gradisca,  mit  altem  Kastell,  jetzt  Strafanstalt.  —  55km  (?ö>z-Süd- 
bahnhof  (Bahnrestaur.),  s.  S.  261.  Karawankenbahn  vom  Staats- 
bahnhof (3/4  St.  vom  Südbahnhof)  s.  R.  37a.  —  Über  den  Isonzo. 
67km  Cormons,  Sitz  der  österreichischen  Maut.  —  88km  Udine 
(S.  257);  italienische  Zollabfertigung.  Die  Weiterfahrt  über  Tre- 
viso nach  Venedig  s.  in  Baedekers  Oberitalien. 


41.   Von  Triest  nach  Pola. 

Die  Halbinsel  Istrien  (4956qkm) ,  zwischen  dem  Adriatischen  Meer 
and  dem  tief  einschneidenden,  inselreichen  Meerbusen  von  Quarnero,  ist 
eine  südl.  Fortsetzung  ,  des  Karstgebiets,  von  dem  sie  durch  die  breite 
Mulde  des  Tschitschen  (ticer\-)bodlens  (S.  272)  im  SO.  von  Triest  getrennt  wird. 
Über  der  buchtenreichen  "YV. -Küste,  an  der  sich  zahlreiche  kleine  Hafen- 
städte angesiedelt  haben,  steigt  eine  niedrige  Kalkplatts  auf,  die  den 
größten  Teil  der  Halbinsel  ausmacht  und  im  NO.  von  einer  höheren  Berg- 
kette überragt  wird  (Monte  Maggiore  1396m).  Der  steinige  Boden  ist  nur 
zum  Teil  dem  Ackerbau  gewonnen,  namentlich  in  den  von  roter  Erde  er- 
füllten Mulden  (vgl.  S.  245).  An  der  Küste  gedeihen  Oliven  und  Wein. 
Von  den  350000  Einwohnern  sind  rund  42°/o  'serbo-kroat.iecher,  39%  ita- 
lienischer, 14°/o  slowenischer,  2°/o  deutscher  Nationalität.  Die  Römer  unter- 
warfen die  Halbinsel,  deren  illyrische  Bewohner  sich  durch  Seeräuberei 
lästig  machten,  im  J.  177  vor  Chr.  Im  Mittelalter  wnren  die  Venetianer 
Herren  des  Lindes,  nur  der  nordöstl.  Teil  gehörte  zum  Herzogtum  Krain. 

a.  Mit  der  Eisenbahn. 
138km.  Staatsbaiin  in  31/2-W2  St.  Schnellzug  für  16  #70,  10  tf  20,  6  Ä'50, 
Personenzug  für  12  K  60,  7^70,  4  K  90.  —  Außer  der  Hauptbahn  nach 
Pola  führt  eine  Nebenbahn  durch  den  nordwestl.  Teil  der  Halbinsel  nach 
Parenzo  (S.  273):  153km,  in  7  St.,  8Ar  80,  5  K  60;  Zwischen-tationen : 
14km  Muggia,  2Skm  Capodistria  (3.  269).  35km  Jsola  (S.  269).  47km  Porto- 
rose (S.  272),   Station  für  Pirano  (4km;  S.  272),  72km  Buje  (Bahnrestaur.). 


272   Route  41.  PIRANO.  Von  Triest 

Triest,  s.  S.263;  Abfahrt  von  Staz.  di  S.  Andrea  (PI.  A  6). 
Jenseit  des  Lloyd- Arsen  als  (r.,  S.  267)  verläßt  die  Bahn  das  Meer, 
trennt  sich  von  der  Klagenfurter  Bahn  und  steigt  in  zahlreichen 
Kehren,  mit  schönen  Rückblicken  r.,  und  einem  Tunnel  nach  (i  3km) 
Borst  (218m),  dann  durch  vier  Tunnels  nach  (21km)  Draga  (363m). 

27km  Herpelje-Kozina  (491m;  Bahnrestaur.),  Knotenpunkt  für 
die  Eisenbahn  von  Divaca  (S.  245;  13km).  Etwa  10km  s.o.  von 
Herpelje  die  Tropfsteinhöhle  Dimnica,  bei  Markovsina. 

"Weiter  durch  die  Steinwüste  des  Öicenbodens,  dessen  arme  Be- 
wohner, die  kroatischen  Cicen,  sich  meist  durch  Kohlenbrennen 
und  Schafzucht  ernähren.  L.  der  Slavnik  (1029m).  —  51km  Pin- 
guente  (391m),;  r.  tief  unten  im  Tal  des  Quieto  der  schon  lange 
vorher  sichtbare  gleichn.  Ort  auf  mauerumgebenem  Felshügel 
(153m),  mit  roman.  Kirche.  —  Weiter  an  steiler  Berglehne  nach 
(65km")  Lupoglava  (396m*).  Schöner  Blick  auf  den  Monte  Maggiore 
(S.  278).  —  Die  Bahn  senkt  sich  in  Kehren  und  durch  einen  Tunnel 
ins  Foibatal  nach  (86km)  Pisino  oder  Mitterburg  (296m).  Das 
gleichn.  Städtchen  (20  Min.  vom  Bahnhof ;  Gasth.:  Aquila  nera), 
mit  3800  Einw.  und  dem  alten  Schloß  Mitterburg,  liegt  prächtig 
an  der  Foiba,  die  hier  in  der  Tiefe  verschwindet.  Motorpost  2mal 
tägl.  in  2i/4  St.  für  4  K  nach  (36km)  PaTenzo  (S.  273)  —  Weiter 
auf  der  Höhe  (r.  das  Draga-Tal)  bis  (107km)  Canfanaro  (270m; 
Bahnrest.;  8/4  St.  w.  die  Stadtruine  Docastelli).  Zweigbahn  in  1  St. 
nach  Roviqno  (S.  273).  Dann  hinab  an  (1.)  Sanvincenti  vorbei  über 
(125km)  Dignano  (144m)  nach  (138km)  Pola  (2m;  S.  274). 

b.  Seefahrt. 

Gesellschaft  Istria- Truste,  2mal  täel. :  Postume,  in  71/2  St.,  für  3  KhO,  2  A', 
Eillinie  in  5  St.,  für  4  K,  2  K,  Abfahrt  am  Molo  della  Sanita  (außerdem 
mehrere  andere  Linien  nach  Uinago,  Portorose  usw.).  —  Österreich.  Lloyd, 
5mal  wöch.  in  4V4-7V4  St..  für  6  JT,  4  K  (Fahrten  nach  Dalmatien).  — 
Ungarisch-Kroatische  Gesellschaft  lmal  wöch.,  in  8  St.  (Fahrt  nach  Fiume).  — 
Verg;l.  das  Österr.  Kursbuch  950-961  a.  —  Entfernungsangaben  in  Seemeilen 
(S.M.).  —  Die  Fahrt  ist  besonders  bei  Nachmittags-Beleuchtung  schön. 

Triest,  s.  S.  263.  Bald  nach  der  Abfahrt  öffnet  sich  r.  die  Bucht 
von  Muggia  (Vallone  di  Muggia),  dann  die  Bucht  von  Capodistria 
(S.  269).   Nach  1  St.  landen  die  Postdampfer  Istria  -Trieste  bei 

12  S.M.  Pirano  (Gasth.:  Stadt  Triest),  Stadt  mit  10000  Einw., 
malerisch  an  einem  Vorsprung  desKalkplateaus  ansteigend,  von  den 
Resten  der  ehem.  Festung  beherrscht.  Am  Nordstrand  erhebt  sich 
auf  mächtigen  Unterbauten  die  Kathedrale;  auf  dem  Glockenturm 
ein  Bronzestandbild  des  h.  Georg  als  "Windfahne.  Am  Hafen  ein 
Denkmal  des  Komponisten  Giuseppe  Tartini  (f  1790). 

4km  von  Pirano  (elektr.  Stra Renhahn)  Portorose,  mit  Sol-u.  Seebädern. 
Gasth. :  Palace-Hotel  (Direktor  Frediani),  neu,  ersten  Ranges,  174  Z.  zu 
3-8,  F.  1.30.  M.  5-7,  P.  o.  Z.  7.50  TT;  Strandhotel;  H.  Adria.  4R  Z.  zu 
2.20-3.20,  M.  2.  P.  7-10  JT;  Casa  Verde,  25  Z.  zu  2  JT  20-3.30,  F.  75  h, 
M.  2.40-3,  P.  6.50-7.50  iT.  20  Min.  weiter  der  Bahnhof  der  Küstenbahn 
(S,  271).  —  2  St,  s.w.  von  Pirano  die  Salzgärten  von  Sicciole. 


nachPola.  ROVIGNO.  41.  Route.    273 

Bei  der  Weiterfahrt  an  der  mit  Olivenpflanzungen  bedeckten 
Küste  hin  folgen  der  Leuchtturm  von  Salvore ;  (21  S.M.)  Umago ; 
Schloß  Daila.  —  29  S.M.  Cittanuova  (an  Stelle  des  alten  Noven- 
tium),  mit  2000  Einwohnern.  —  Erste  Station  des  istrischen  Eil- 
dampi'ers,  nach  2^2 stimmiger  (Postdampfer  S^stüncl.)  Fahrt,  ist 

35  S.M.  Parenzo  (Gasth. :  Hot.  Riviera,  neu,  65  Z.  zu  3.20-8  K-, 
Clttä  di  Trieste) ,  Stadt  mit  3500  Einw. ,  Sitz  des  Landtags  von 
lstrien.  Der  sehenswerte  Dom  ist  eine  dreischifnge  Basilika  aus 
dem  vi.  Jahrh.;  im  Innern  hervorzuheben  in  der  Apsis  des  Mittel- 
schiffs der  Wandschmuck  aus  Marmor  und  Perlmuscheln,  sowie  der 
Baldachin  über  dem  Altar;  Mosaikböden  aus  dem  in.  und  v.  Jahrh. 
Museum  der  Societa  Istriana  di  archeologia  e  storia  patria,  mit 
vorgeschichtlichen  und  römischen  Altertümern.  Auf  der  Insel,  die 
dem  Hafen  vorliegt,  ragt  ein  Leuchtturm  auf.  —  Eisenbahn  nach 
Triest  s.  S.  271.  Motorpost  nach  Pisino  (S.  272). 

Jenseit  der  Burg  Orsera  fährt  das  Schiff  an  der  Mündung  des 
Canal  di  Lerne,  eines  12km  langen  Fjords,  vorbei.  Während  der 
ganzen  Fahrt  bietet,  am  Abhang  wie  auf  der  Höhe  der  Küste,  die 
zwischen  dem  grünen  Pilanzenwuchs  durchleuchtende  rote  Acker- 
erde einen  charakteristischen  Anblick  („Istria  rossa").  Die  zweite 
Station  des  Eildampfers,  3/4  St.  (Postdainpier  1^4  St.),  jenseit  Pa- 
renzo, ist 

44  S.M.  Rovigno  (Gasth. :  Citth  di  Trieste),  das  alte  Rubiginium, 
mit  10  300  Einw.  Die  hochgelegene  Domkirche  ist  der  heil.  Eufemia 
geweiht  und  enthält  ihren  Steinsarg ;  der  Campanile  trägt  auf  der 
Spitze  das  Erzbild  der  Schutzheiligen  als  Windfahne.  Zwischen 
Bahnhof  und  Stadt  eine  1891  errichtete  zoologische  Station  des  Ber- 
liner Aquariums  (Zutritt  gestattet).  Nördl.,  an  einer  Bucht,  ein 
großes  Seehospiz  für  Kinder.  W.  auf  der  Insel  8.  Andrea  ein  ehem. 
Benediktinerkloster,  jetzt  Villa.  —  Eisenbahn  nach  Canfanaro 
s.  S.  272. 

Eine  Reihe  kleiner  Inseln  begleitet  die  Küste,  einzelne  mit 
schloßartigen  Landsitzen.  R.  bleiben  (l-l^St.  von  Rovigno)  die 
bewaldeten  Brionischen  Inseln  liegen,  deren  größte,  Brioni  grande 
(die  röm.  Ursaria),  als  Seebad  besucht  wird  (bei  Bedarf  Station  der 
istrischen  Postdampfer,  vgl.  auch  S.  274;  Gasth. :  *H.  Brioni,  mit 
drei  Dependancen,  170  Z.  zu  4-6,  F.  1.50,  M.4.50,  P.  von  12  K 
an,  Vorausbestellung  ratsam).  Schöne  Promenadenwege.  20  Min. 
südl.  vom  Hotel,  an  der  Catenabucht,  Reste  einer  großen  röm.  Villa 
aus  dem  i.  Jahrh.  nach  Chr. ;  ^2  St.  westl.  vom  Hotel,  im  Val  Ma- 
donna, Ruine  einer  frühchristlichen  Kirche.  Auf  der  südlichsten 
der  Inseln,  S.  Girolamo,  erkennt  man  in  der  Vertiefung,  die  die 
ganze  Insel  durchsetzt,  Steinbrüche  der  Venezianer. 

L.  am  Festland  die  kleine  (57  S.M.)  Hafenstadt  Fasana,  die 
letzte  Zwischenstation  der  istrischen  Postdampfer.  —  Bei  der  Ein- 
fahrt in  die  Bucht  von  Pola,  zwischen  den  befestigten  Vorsprüngen 


274   Route  dl.  POLA. 

(1.)  Punta  del  Cristo  und  (r.)  Capo  Compare  tritt  die  helle  hohe  Um- 
fassungsmauer des  Amphitheaters  mächtig  hervor.  R.  die  ehem. 
Oliveninsel  (Scogtio  Olivi),  mit  den  Werften  und  Docks  der  k.  u.  k. 
Kriegsmarine.  —  62  S.M.  Pola. 

Pola. 

Gasth.:  *H.  Riviera  (PI.  r :  ß  1),  großer  Neubau  am  Parco  Muni- 
cipale,  mit  Terrasse,  ersten  Ranges,  ICO  Z.  zu  3-10,  F.  1.50,  M.  3-5,  P. 
8-18  K,  Omn.  60/»;  H.  Zentral  (PI.  a:  C4),  Via  Arsenale,  50  Z.  zu  2.40-6  K, 
Omn.  80  ä,  gelobt,  mit  gutem,  von  Offizieren  viel  besuchtem  Restaurant 
und  Cafe;  Imperial  (PI.  c:  C  3),  Via  Kandier  76,  Z.  2-3  K-,  Belvedere 
(PI.  b:  D4),  Via  Zaro  2,  12  Z.  zu  2.50-3  A",  Z.  gut,  sonst  bescheiden,  mit 
Vergnügungsgarten.  —  Caf£s:    Mirarnare   und  degli  SpeccM   am  Hafenkai. 

Droschken:  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  Einsp.  1  K  70,  Zweisp.  2  üf, 
zum  Bahnhof  1  iToder  1  if  20;  in  der  Stadt  Einsp.  y4  St.  70  Ä,  Zweisp.  1  Z; 
Va  St.  1  K  30  oder  1  K  70;  1  St.  2  K  oder  2  AT  70;  jede  folgende  i/4  St. 
50  oder  60  h  mehr.  Zum  Kaiserwald  1  K  40  oder  2  K\  hin  und  zurück 
2JT60  oder  3  iT  60.  —  Nachtfahrten  9  Uhr  abends  -  6  Uhr  früh  (im 
Winter  8-7)  30  u.  40  h  mehr;  Gepäck  20  h  das  Stück. 

Elektr.  StraBenbahnen:  vom  Bahnhof  (PI.  A  1)  durch  die  Stadt  bis 
zur  Marine- Schwimmschule  (s.  unten)  westl.,  18  Min.,  20  Ä;  —  nach  dem 
Kaiserwald. 

Seebäder:  Bagno  Polese  (PI.  A3;  1.  Juni-  1.  Okt.),  Überfahrt  hin  6  A, 
Bad  mit  Wäsche  40  h\  Marine- Schwimmschule  (auf  der  Beikarte  mit  S.  an- 
gedeutet; Straßenbahn  s.  oben),  II-IV2,  5-7  Uhr  für  Herren,  9-11,  3l/:r 
ö  Uhr  für  Damen ;  40  A;  —  auf  den  Brionischen  Inseln  s.  S.  273,  Lokaldampfer 
(von  der  Lloydlandestelle  aus;  PI.  B  4)  4inal  tägl.  in  40  Min.,  für  60  h. 

Post  u.  Telegraph  (PI.  C4),  Via  Arsenale.  —  Auskunft  in  der  Schrinner- 
schen  Buchhandlung  (C.  Mahl  er),  Riva  del  Mercato. 

Die  Wärter  des  Augustustempels  und  des  Amphitheaters  sind  bei  gutem 
Wetter  stets  anweseud,  sonst  im  Municipio  zu  erfragen.  —  Photographische 
Aufnahmen  innerhalb  des  ganzen  Festungsgebiets  untersagt. 

Pola,  der  Hauptkriegshafen  Österreich-Ungarns,  mit  36200 
Einw.,  war  schon  zur  Rörneizeit  als  Colonia  Pietas  Julia  eine  der 
wichtigsten  Flottenstationen  am  Adriatischen  Meer.  Seine  Blüte 
im  i.-iit.  Jahrh.  nach  Chr.  bekunden  zahlreiche  Baudenkmäler.  1148 
von  den  Venezianern  besetzt,  hatte  Pola  in  deren  Kämpfen  mit  den 
Genuesen  viel  zu  leiden  und  wurde  1379  völlig  zerstört.  Seit  1815 
gehört  es  zu  Österreich. 

Am  Handelshafen  (Porto  di  Commercio)  erstreckt  sich  der  Kai 
Riva  oder  Corsia  Francesco  Giuseppe  entlang,  mit  der  k.  u.  k.  Genie- 
Direktion  (Uffizio  del  Genio  Militare),  dem  Dom,  dem  Zollamt 
(Dogana)  und  einer  großen  Infanteriekaserne  (P1.B4,  3).  Der  Dorr?, 
eine  dreischiffige  Basilika  des  xv.  Jahrh.,  enthält  einige  antike 
Säulen.  Der  Glockenturm  davor  ist  aus  dem  xviii.  Jahrh.  —  Süd- 
westl.  an  den  Handelshafen  schließt  sich  der  große  Kriegshafen 
(Porto  Militare),  nördl.  begrenzt  von  der  oben  gen.  Oliveninsel,  zu 
der  eine  Brücke  hinüberführt,  s.w.  von  dem  ausgedehnten  Marine- 
arsenal (PI.  C  5,  6).  Im  Artillerie -Direktionsgebäude  ein  Marine- 
museum,  mit  Schiffsmodellen,  Trophäen,  Waffen  usw.,  zu  dem  man 
im  Arsenal-Kommando,  schräg  gegenüber  vom  Hot.  Zentral,  Ein- 
trittskarten erhält  (morg.  10-12,  nachm.  von  2  Uhr  an;  Ausweis- 
papiere angenehm). 


_  Gihrwno  - 

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li«o$rajai  Aiurtall 


M'aCHPT  SDe"b es  Leipzig 


POLA.  4L  Route.   275 

Seitenstraßen  führen  vom  südl.Ende  der  Corsia Franc.  Giuseppe 
nach  der  Piazza  Foro  (PI.  B4),  dem  Hauptplatz  der  Stadt,  dessen 
nördl.  Schmalseite  das  Stadthaus  (Municipio)  einnimmt,  mit  vier- 
bogiger  Loggia  an  der  Front.  Das  um  1300  erhaute,  1651  erneute 
Gebäude  nimmt  die  Stelle  eines  Tempels  der  Diana,  wahrschein- 
licher der  Roma  ein,  dessen  Rückwand  erhalten  ist.  —  In  der 
schmalen  Seitenstraße  1.  der  wohlerhaltene  *Tempel  des  Augustus 
(PI.  B4),  19  vor  Chr.  erbaut,  14m  h.,  8m  br.,  mit  Portikus  von 
sechs  7m  h.  unkannelierten  korinth.  Säulen  (vier  in  der  Front) 
und  fein  geschlungenem  Rankenwerk  am  umlaufenden  Fries.  Die 
Inschrift  ist  aus  den  Löchern  der  Nägel,  die  die  Metallbuchstaben 
hielten,  noch  zu  erkennen:  Romae  et  Augusto  Caesari  Divi  F(ilio) 
Patri  Patriae.  Im  Vorraum  und  im  Innern  eine  kleine  Sammlung 
römischer  Altertümer  (Trkg.). 

Von  der  Piazza  Foro  führt  die  Via  Sergia  östl.  zur  Porta  Aurea 
(PI.  D  4),  dem  Triumphbogen  der  Sergier,  einem  zierlichen,  8,5mh. 
Bau  im  korinth.  Stil,  im  i.  Jahrh.  nach  Chr.  von  der  Familie  der 
Sergier  errichtet  (Inschrift  an  der  Rückseite :  Salvia  Posthuma 
Sergii  F.  Sua  Pecunia).  —  Unweit  nordöstl.,  Clivo  S.  Stefano  5, 
das  kleine  städt.  Museum  (Museo  civico;  Eintr.  werktags  10-3  Uhr 
50  ft,  Sonn-  u.  Festt.  10-12  Uhr  frei),  mit  Funden  aus  Pola  und 
Nesactium(S. 276),  Vasen,  kleinen  Bronzen,  Münzen;  im  Hof  Archi- 
tektur- und  Skulpturreste,  Grabsteine  aus  venezianischer  Zeit  usw. 

Von  der  alten  Stadtmauer,  die  den  Burghügel  umzieht,  sind 
zwei  Tore  freigelegt:  das  Herkules-Tor  ( Porta Erculea) ,  wie  neben 
dem  Schlußstein  Kopf  und  Keule  andeuten,  und  das  Doppeltor 
(Porta  Qemina).  Das  den  Hügel  krönende  Kastell  stammt  aus 
venezianischer  Zeit,  im  xix.  Jahrh.  z.  T.  erneut  (unzugänglich). 

Das  großartigste  Römerdenkmal  ist  das  im  Außenbau  fast  un- 
versehrt erhaltene  *  Amphitheater  (Arena;  PI.  C2),  das  am  Abhang 
eines  Felsenhügels  in  drei  Stockwerken,  mit  je  72  rundbogigen,  im 
oberen  viereckigen  Öffnungen,  24-29,4om  h.  aufsteigt.  Große  Achse 
132560m,  kleine  105,i0ni.  Das  Material  ist  weißer  istrischer  Kalk- 
stein. Als  Zeit  der  Erbauung  nimmt  man  das  Ende  des  in.  Jahrh. 
nach  Chr.  an.  Vier  Eingänge  mit  turmartigen  Treppenvorbauten, 
deren  Fenster  noch  zum  Teil  von  durchbrochenen  Marmorplatten 
geschlossen  sind,  führen  in  das  Innere.  Die  Arena  hatte  70  :  44m 
im  Durchmesser.  Die  Sitzreihen  boten  Raum  für  20000  Zuschauer 
und  ruhten  im  östl.  Teile  auf  dem  natürlichen  Boden,  im  westl.  auf 
mächtigen  Unterbauten,  sind  aber  von  den  Venezianern,  die  die 
Blöcke  zu  ihren  heimischen  Bauten  entführten,  völlig  zerstört  worden. 
Schlingpflanzen,  Disteln  und  duftige  Kräuter  bedecken  den  ver- 
witterten Boden.  An  der  Außenseite  des  obersten  Stockwerks  sind 
noch  Standsteine  für  die  Mäste  erhalten,  an  denen  Segeltücher  zum 
Schutz  gegen  die  Sonne  aufgezogen  wurden.  —  Westl.  unterhalb 
des  Amphitheaters  der  kleine  Parco  Valeria;  darin  ein  Bronze- 
Standbild  der  Kaiserin  Elisabeth  (f  1898),  von  Canciani  (1904). 


276   Route  42.  ABBAZIA. 

Im  südl.  Stadtteil  (Borgo  Zaro;  PI.  D  5)  erhebt  sich  ein  mit 
Anlagen  bedeckter  Hügel,  zu  dem  man  beim  Hot.  Belvedere  auf 
Promenadenwegen  hinansteigt.  Oben  das  hydrographische  Amt  und 
die  Sternwarte  (Osservatorio).  Vorn  ein  Bronzestandbild  des  Sie- 
gers in  der  Seeschlacht  bei  Lissa  1866,  Admiral  W.  v.  Tegetthoff, 
von  Kundmann  (1877).  Schöner  Blick  auf  Stadt  und  Meer  bis  zu 
den  Brionischen  Inseln.  —  Weiter  südl.,  in  der  Vorstadt  S.  Poli- 
carpo,  der  Maximilian -Park  (PI.  C  D  6)  mit  dem  Maximilian-Denk- 
mal, einer  Säule  mit  Schiffsschnäbeln  und  einer  Viktoria  (vgl. 
S.  268).  —  An  der  Via  Lissa,  5  Min.  westl.  vom  Maximilian-Park, 
die  Marinekirche  Madonna  del  Mare,  mit  dem  Grab  des  Admirals 
Frhr.  v.  Sterneck  (f  1897),  der  bei  Lissa  das  Admiralschiff  Tegett- 
hoff's  befehligte. 

Viel  besucht  wird  der  Kaiserwald  (Bosco  Siana;  Restaur.  zum  Jäger 
oder  al  Cacciatore),  ein  Eichwald  40  Min.  östl.  von  der  Stadt  an  der  Straße 
nach  Altura.  —  Nördl.  von  Altura  lag  das  röm.  Nesactium,  die  Fundstätte 
vieler  Altertümer  (vgl.  S.  27ö),  von  Pola  1  St.  Wagenfahrt. 

Von  Pola  nach  Fiume,  75  S.M.,  Dampfer  der  ungarisch-kroatischen 
Gesellschaft,  mehrmals  wöchentlich  in  5-9  St.  für  4  K 40  (Eil dampf er  8  K). 
Der  Dampfer  umfährt  die  Südspitze  der  Istrischen  Halbinsel  (Cap  Pro- 
rnontore)  und  steuert  durch  den  Qniarnero,  die  Insel  Cherso  r.  lassend.  Jen- 
seit  des  Canale  di  Farasina  1.  Abbazia  und  der  Monte  Maggiore  (S.  278) $ 
ö.  am  Horizont  die  kroatischen  Gebirge.  —  75  SM.  Fiume,  s.  S.  513. 

Motorpost  von  Pola  nach  Abbazia  s.  s.  278. 


42.  Von  Wien  nach  Abbazia  und  Fiume. 

585km.  Södbahn.  Schnellzug  in  13 V«  St.  für  61  IT  40,  46  Ä,  30  K,  nach 
Abbazia-Mattuglie  für  61  #20,  45  Ä  90,  29  K  90.  Direkte  Wagen,  im  Schnell- 
zuge Schlafwagen.  —  Billiger,  aber  länger  ist  die  Fahrt  über  Budapest-Agram. 

Von  Wien  nach  Graz  (224km)  s.  K.  31,  von  da  nach  8t  Peter 
(522km)  s.  R.  33.  Unsere  Bahn  wendet  sich  von  der  nach  Triest 
1.  ab  und  durchzieht  welliges  Karstgebiet.  Vier  Tunnels.  533km 
Küllenberg  (471m),  mit  Aussicht.  —  Bei  (539km)  Dornegg-Feistritz 
(406m),  mit  Schloßtrümmem,  bricht  die  Feistritz  (Bystrica)  in  star- 
kem Strom  aus  dem  Gebirge  hervor.  — Vor  (550km)  Sapiane  (427m) 
in  einem  Tunnel  durch  die  Wasserscheide  zwischen  dem  Adriati- 
schen  Meer  und  dem  Quarnero.  —  Weiterhin  senkt  sich  die  Bahn 
nach  (562km)  Jurdani  (342m),  mit  großer  Höhle.  Jenseit  eines 
Tunnels  r.  Aussicht  auf  die  Insel  Cherso  und  das  Meer. 

571km  Abbazia- Mattuglie  (213m;  auch  Z.  im  Bahnhof),  mit 
prächtigem  Blick  auf  das  Meer  (%  St.  n.ö.  das  Städtchen  Castua,  mit 
einer  Kirchenruine).  —  Die  Station  ist  Haltestelle  für  das  6km  südl. 
gelegene  Abbazia:  elektr.  Straßenbahn  in  */2  St.  für  1  K  (nach 
Lovrana  in  50  Min.  für  1  K  40) ;  Wagen  8  K.  Fußgänger  gehen  vom 
Bahnhof  auf  der  alten  Fahrstraße  südl.  hinab  nach  (25  Min*)  Volosca 
(S.  277)  und  von  hier  auf  der  Küstenstraße  weiter  südl.  in  20  Min . 
nach  Abbazia. 


MLPUmlk 

1265  11S6 


ABBAZIA.  42.  Route.   277 

Abbazia.  —  Gasthöfe  (Zimmervorausbestellung  ratsam):  °H.  Ste- 
phanie (PI.  a),  *H.  Quarnero  (PI.  b),  mit  mehreren  Villen,  zusammen 
300  Z.  zu  4-14,  F.  1.40,  M.  4.70-6,  Abendessen  3.20-4,  P.  o.  Z.  7-9  JT; 
*H.  Bristol  (PI.  s);  Grand-Hotel  (Zehentner ;  PI.  r),  oberhalb  des  Hafens, 
50  Z.  von  3.  M.  von  3,  P.  von  9  K  an;  Lackner  (PI.  1),  Z.  von  4,  P.  von 
8  Ä"an;  Trotter  (PI.  t)-,  Slatina  (PI.  m);  Gvuber  (PI.  h);  Posthorn 
(PI.  n),  10  Z.  zu  1.60-2  K.  —  Prnsionen:  Bellevue  (PI.  i),  am  Meer,  mit 
Dependa nee  Palace-Hoteh  200  Z.,  P.  8-14 /T;  Quisisana  (PI.  c).  65  Z.,  P.  von 
10  K&n;  Speranza  (PI.  u),  70  Z.,  P.  8-14  K;  Lederer  (PI.  n);  F««r  Jahres- 
zeiten (PI.  g),  30  Z.,  P.  von  8  Ä"  50  an;  Wiener  Heim  (PI.  e),  60  Z.,  P.  von 
9Ä"an;  QtnVto  (PI.  k),  am  südl.  Strandweg,  70  Z.,  P.  8-12  TT;  Hausner 
(PI.  o);  Friedrichshof  &  ViUa  Heim,  nnweit  nördl.  vom  Wiener  Heim,  60  Z., 
P.  8-12  Ä';  Scheler,  2i  Z.,  P.  von  10  K  an. 

Rkstaürants:  * Kursaal;  *H.  Stephanie  fa.  oben);  Wiener  Hof  bräu,  M. 
2  Ä";  David,  beim  Kurpark.  —  (7.  LoJcey ;  G.  Pavillon  Glacier;  außerdem 
ein  Cafe  am  Landeplatz  der  Dampfboote. 

Post,  Telegraph  u.  Telephon  im  Basar.  — Lesezimmer  im  Hot.  Quarnero. 

Bäder.  Seebäder  (für  Damen  und  Herren  gemeinsam),  1.  Mai -Ende 
Okt.:  gegenüber  der  Villa  Angiolina,  in  der  Slatina  u.  a. ;  Bad  70-90  h.  — 
Warme  Seebäder  im  Erzherzog-Ludwie>Vikto~-Bad  (auch  Wasserheilanstalt), 
neben  dem  Hot.  Stephanie.  —  Dr.  Schalk's  Neues  Kurhaus  (PI.  f).  56  Z., 
P.  von  10  K  an ;  Wasserheilanstalt  des  Dr.  K.  Szego,  am  Nordstrand. 

Elektr.  StraBenbahn:  nach  Volosca  für  20  7?,  nach  Mattuglie  s.  S.  276; 
nach  Lovrana  für  40  h. 

Wagen  (Tarif):  nach  Castua  und  zurück  12  K  für  1-3  Pers.,  14  K  für 
4Pers..  2  St.  Wartezeit;  Fiume  12  oder  14,  2  St.  Wartezeit;  Ika  5  oder  6, 

1  St.  Wartezeit;  Lovrana  6  oder  8,  1  St.  Wartezeit;  Moscenice  14  oder  16, 

2  St.  Wartezeit;  Veprinac  14  oder  16,  2  St.  Wartezeit;  die  Preise  sind  für 
Hin-  und  Rückfahrt,  jede  */4  St.  Wartezeit  mehr  50  ft;  nach  dem  Stephanie- 
Schutzhaus  am  Monte   Maggiore,   mit  5   St.  Wartezeit,   26    oder  32  K. 

Dampfschiffe  (Fahrkarten  an  Bord  teurer):  jede  volle  Stunde  nach 
Fiume  (35  Min.;  80  Ä,  hin  und  zurück  1  K  20);  ferner  nach  Ika,  Lovrana 
(40  h)  u.  a.  O.  Auskunft  über  mehrstündige  Ausflüge  bei  Nagel  <fe  Wort- 
mann, im  Hot.  Stephanie.  —  Barken  mit  einem  Ruderer  1/2  St.  1  JT20,  1  St. 
2  K,  jede  1/2  St.  mehr  80  ä,  1/2  Tag  6  K;  mit  zwei  Ruderern  die  Hälfte  mehr. 

Kur-  und  Musiktaxe  4  K  wöchentlich  (2  Tage  frei).  —  Kathol.  Gottes- 
dienst in  der  St.  Jakobskirche,  evangelischer  in  der  Christuskirche. 

Abbazia,  ein  eleganter,  jäbrlich  von  40000  Pers.  besuchter 
Sommer-  und  Winterkurort  (mittlere  Temperatur  im  Winter 
+  7,9°  C,  im  Juli  22,3°  C),  in  geschützter  Lage,  bat  herrliche 
Parkanlagen  und  große  Lorbeerhaine.  Unweit  des  Hot.  Quarnero 
ein  Büstendenkmal  des  Direktors  der  Südbahn  und  Gründers  des 
Badeortes  Fr.  Schüler  (f  1894\  von  Ratbausky  (1896\  Der  Haupt- 
spaziergang ist  der  1,5-2m  breite  *Strandiveg,  der  sich  von  Volosca 
(n.)  bis  Ika  (s.)  c.  10km  lang  am  klippenreichen  Meeresstrand  ent- 
lang zieht.  Ein  anderer  lohnender  Spazierwesr  führt  vom  Slatinabad 
über  die  Kaiser-Franz- Joseph- Anlagen,  den  Königin-Elisabeth-Fels, 
die  Aurohöhe  (Aussicht)  und  den  König- Carol-Fels  zur  Reichs'" 
straße,  5  Min.  nördl.  vom  Wiener  Heim:  im  ganzen  ll/2  St. 

Ausflüge  (Wagen,  Straßenbahn  u.  Dampfboot  s.  oben).  N.  am 
Stiande  entlang  nach  (*/2  St.)  Volosca  (Hot.  Liburnia),  auch  als 
Winteraufenthalt  besucht;  Mattuglie  (S.  276"),  1  St. ;  Castua  (S.  276), 
ii/2  St.  —  W.  über  die  Vrutkiquelle  hinauf  nach  (iy2  St.)  Veprinac 
(519m),  mit  weithin  sichtbarer  Kirche.  —  S.  (lohnend)  der  Küsten- 
straße  folgend  über  Icici,  (1  St.)  Ika  (Hot.  Krone)  und  (li/2  St.) 


278  Route  42.  LOVRANA. 

Lovrana  (s.  unten)  nach  (IV2  St.)  Moscenice.  —  Flume  kann  mit 
Dampfboot  (3/4  St.)  oder  Wagen  (l1/^  St.)  besucht  werden. 

Lovrana  (Gasth. :  *Hot.  Lovrana,  100  Z.  von  5  K  an,  F.  1.20, 
M.  4.50,  P.  von  12  K  an;  H.-Rest.  Königsvilla,  am  Hafen  ;  H.-Rest. 
Miramar;  P.  Marienhof;  P.  Atlanta,  12  Z.,  P.  8-12  if ;  Cafe  Adria, 
oberhalb  des  Hafens,  mit  Terrasse;  Kurtaxe  20/itägl.),  in  reizender 
Lage,  lJ/2  St.  s.  von  Abbazia  und  wie  dieses  als  Sommer-  und 
Winterkurort  besucht.  Seebad  80 h.  Elektr.  Straßenbahn  zum  Süd- 
bahnhof Abbazia-Mattuglie  s.  S.  276. 

Von  Abbazia  auf  den  Monte  Maggiore  (Vela  TJcka,  1396m),  sehr  lohnen- 
der Ausflug  in  4x/2  St.  zn  Fuß  oder  mit  Wagen  (s.  S.  277).  Die  Wagen 
fahren  über  Volosca,  Mattuglie  und  Veprinac  in  3x/2  St.  zum  bewirtschafteten 
Stephanie- Schutzhaus  (927m  ^  9  Z.,  das  ganze  Jahr  offen).  Fußgänger  steigen 
w.  nach  (l1^  St.)  Veprinac  (S.  277)  hinauf,  folgen  hier  s.w.  der  aussichts- 
reichen Fahrstraße  durch  Eichen-  und  Buchenwald  bis  zum  (l1/?  St.) 
Schutzhaus  und  steigen  s.w.  auf  blau  bez.  Wege  hinauf  zum  (IV4  St.) 
Gipfel  (Windhütte),  mit  weiter  Aussicht.  Vom  Stephanie-Schutzhaus  auf 
steinigem  Pfad  hinab  nach  Lovrana  (s.  oben).  2x/2  St. 

Eisenbahn  von  Abbazia  nach  Triest  s.  S.  269;  außerdem  Motorpost  in 
3  St.  für  12  ÜT,  Abfahrt  beim  Erzherzog-Ludwig- Viktor-Bad,  Ankunft  in 
Triest  beim  Hotel  de  la  Ville.  —  Motorpost  2mal  tägl.  in  51/2  St.  nach 
(95km)  Pola  (S.  274 ;  Abfahrt  bei  der  Post,  Ankunft  in  Pola  bei  der  Post) 
für  12  K. 

Die  Bahn  nach  Fiume  senkt  sich  von  Abbazia-Mattuglie 
hinab  zum  Meer,  mit  schönem  Blick  auf  die  Quarnero-Bucht,  mit 
den  Inseln  Veglia  und  Cherso.  —  585km  Fiume,  s.  Baedekers 
Österreich-Ungarn. 


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279 
V.  Böhmen,  Mähren  und  Schlesien. 


Route  Seite 

43.  Prag 282 

44.  Von  Prag  nach  Dresden 299 

Von  Lobositz  nach  Reichenberg ;  nach  Laun  300.  —  Von 
Aussig  nach  Bilin  301.  —  Schneeberg.  Von  Bodenbach 
nach  Komotau  302.  —  Von  Tetschen  nach  Warnsdorf  303. 

45.  Von  Aussig  über  Teplitz  nach  Komotan 303 

Von  Teplitz  nach  Lobositz  306.  —  Von  Brüx  nach  Moldau  ; 
nach  Prag  S07. 

46.  Von  Prag  über  Karlsbad  nach  Eger  und  Franzensbad  308 

Von  Luina-Lischan  nach  Beraun.  Von  Komotau  nach 
Chemnitz  308.  —  Kaaden.  St.  Joachimstal  309.  —  Von 
Falkenau  nach  Klingental  310. 

Von  Eger  nach  Franzensbad 311 

Von  Franzensbad  nach  Hof  312. 

47.  Karlsbad  und  Umgebung 313 

Elbogen  319.  —  Gießhübl-Sauerbrunn.  Von  Karlsbad  nach 
Marienbad  5  nach  Johanngeorgenstadt  320. 

48.  Von  Prag  nach  Fürth  (München,  Nürnberg)    ....   321 

Burg  Karlstein  321.  —  Von  Zditz  nach  Protiwin  322.  — 
Von  Pilsen  nach  Dux ;  nach  Eisenstein  323. 

49.  Von  Eger  über  Marienbad  nach  Wien 323 

Von  Horazdovic  nach  Klattau  326.  —  Von  Strakonitz 
nach  Wallern.  Von  Raiic  nach  Iglau.  Von  Wodnan- 
Cicenic  nach  Wallern  327.  — Von  Budweis  nach  Linz  ;  nach 
Salnau.    Von  Gmünd  nach  Groß-Gerungs ;   nach  Litschau 

328.  —  Von  Sigmundsherberg  nach  Hadersdorf  329. 

50.  Von  Prag  über  Brunn  nach  Wien 330 

a.  Über  Lnndenburg 330 

Von  Böhmisch-Trübau  nach  Olmütz  330.  —  Das  Slouper 
Tal  331.  —  Von  Brunn  nach  Tischnowitz:  nach  Olmütz 
und  Prerau;  nach  Hölak-Trencsenteplicz.  Eisgrub  334.  — 
Von  Lnndenburg  nach  Zellemdorf  335. 

b.  Über  Grußbach 335 

51.  Von  Prag  über  Gmünd  nach  Wien 336 

Von  Weseli  nach  Iglau  336. 

52.  Von  Dresden  über  Tetschen  und  Iglau  nach  Wien   .   337 

Von  Groß -Priesen  nach  Auscha  337.  —  Kuttenberg  338.  — 
Von  Deutschbrod  nach  Tischnowitz  ;  nach  Pardubitz.  Von 
Okrischko  nach  Brunn  339.  —  Von  Znaim  nach  Gruß- 
bach 340. 

53.  Von    Prag    nach    Georgswalde -Ebersbach    (Zittau, 
Görlitz) 341 

54.  Von  Prag  nach  Reichenberg  (Zittau) 342 

Von  Reichenberg   nach   Seidenberg ^   nach  Grüntal  5   nach 
Zittau  3U. 
f)5.   Von  Prag  nach  Breslau 345 

a.  Über  Mittelwalde 345 

Von  Wichstadtl-Lichtenau  nach  Hannsdorf  346 

b.  Über  Halbstadt .    .    .   346 

Wekelsdorf.     Von  Halbstadt  nach  Mittelsteine  347. 

Jsedekers  Österreich.     J8.  Aul).  17 


280  BÖHMEN,  MÄHREN  UND  SCHLESIEN. 


Route  ..  Seite 

c.  Über  Josephstadt  und  Lieban 347 

Von  Josephstadt  nach  Turnau  347. 

d.  Über  CMumetz  und  Liebau 348 

Rochlitz.    Hohenelbe  345.  —  Johannisbad  349. 

56.  Von  Wien  nach  Breslau 349 

Von  Hullein  nach  Kojetein ;  nach  Bielitz  349. — Von Zauchtel 
nach   Neutitschein.     Von  Schönbrunn   nach  Troppau  351. 

57.  Yon  Prerau  nach  Olm ütz 352 

Von  Olinütz  über  Jägerndorf  nach  Troppau  353. 

58.  Von  Olniütz  über  Sternberg  nach  Jägerndorf     .    .    .  353 

Von  Ramsau  nach  Würbental  354. 


Den  nordwestlichen  Teil  Österreichs  bilden  das  Königreich  Böhmen,  die 
Markgrafschaft  Mähren  und  das  Herzogtum  Schlesien.  Böhmen,  ein  schräges 
Viereck  von  51  948qkm,  mit  6318000  Einw.,  ist  ein  auf  drei  Seiten  von 
natürlichen  Grenzwällen,  dem  Böhmerwald  im  SW.,  dem  Erzgebirge  im  NW. 
und  den  Sudeten  im  NO.,  umgebenes  Terrassenland,  das  fast  ganz  dem  Quell- 
gebiet der  Elbe  angehört.  —  An  Böhmen  grenzt  östlich,  jenseit  der  Böhmisch- 
Mährischen  Höhe,  Mähren  (22231qkm;  2435000  Einw.),  ein  von  der  March, 
einem  Nebenfluß  der  Donau,  durchströmtes  Hügelland,  das  sich  nordl.  in 
dem  Mährischen  Gesenke  und  dem  Odergebirge  den  Sudeten  angliedert,  s.o. 
durch  die  Weißen  Karpathen  und  Westbeskiden  von  Ungarn  geschieden  ist. 
—  Österreichisch  -  Schlesien  (5147qkm;  680000  Einw.)  wird  durch  ,  einen 
nördl.  Ausläufer  Mährens  in  zwei  Teile  getrennt,  den  noch  zum  Gebirgs- 
system  der  Sudeten  (Altvater)  gehörigen  ehem.  Troppauer  Kreis  im  W. 
und  den  ehem.  Teschener  Kreis  im  O.,   am  Nordrande   der  Westbeskiden. 

Böhmen,  dessen  Warenabsatz  nach  dem  Norden  die  Elbe  mit  ihrem 
regen  Schiffsverkehr  begünstigt,  gehört  zu  den  industriereichsten  Ländern 
Europas.  Neben  Kohlengruben  (bei  Dux,  Brüx,  Kladno,  Pilsen  u.  a.  O.), 
Eisenbergbau  und  Edelsteinwäschereien  (böhmische  Granaten)  begründen 
Textilindustrie,  Maschinenbau,  Glas-  und  Porzellanfabrikation  den  Reichtum 
des  Landes.  Mähren  hat  gleichfalls  ansehnlichen  Bergbau  (Kohlen,  Eisen, 
Graphit  u.  a.),  seine  Wollwarenindustrie  (Brunn)  wetteifert  mit  der  Schlesiens 
(Bielitz,  Troppau,  Jägerndorf,  Teschen).  Schlesien  weist  in  dem  Ostrau- 
Karwiner  Revier  reiche  Steinkohlengruben  auf.  In  der  Landwirtschaft 
Böhmens  und  Mährens  überwiegt  die  Rübenzuckerfabrikation,  die  frucht- 
bare mährische  Hanna  liefert  vortreffliche  Gerste  und  Weizen,  das  Egertal 
bei  Saaz  ist  wegen  seines  Hopfens  berühmt.  Das  böhmische  Bier  von 
Pilsen  u.  a.  O.  hat  neben  dem  bayrischen  und  englischen  Weltruf. 

Die  Bevölkerung  Böhmens  und  Mährens  gehört  überwiegend  (63  bzw. 
70%)  dem  tschechoslawischen  Stamme  an :  den  eigentlichen  Tschechen  im 
mittleren  und  südlichen  Böhmen,  sowie  in  einzelnen  Gebieten  Mährens, 
den  Sloioaken  in  dem  mährischen  Grenzlande  zwischen  der  March  und  den 
Weißen  Karpathen,  und  verschiedenen  kleineren  slawischen  Stämmen  mit 
stark  hervortretenden  ethnographischen  Eigentümlichkeiten  (Horaken  an  der 
BÖhmisch-Mährischen  Höhe,  IJannaken  im  mittleren  Marchgebiet,  Walachm 
im  nordöstl.  Teile  Mährens).  Die  mährischen  Slawen  zeichnen  sich  durch 
das  zähe  Festhalten  an  ihren  bunten  Volkstrachten  aus.  —  Neben  den  Tsche- 
chen sitzen  in  geschlossenen  Massen  Deutsche  bayrischen  Stammes  im  Böh- 
merwald, im  oberen  Egerland  und  im  Ascher  Bezirk  sowie  in  der  Sprach- 
insel Budweis,  Obersachsen  am  Erzgebirge  und  im  Böhmischen  Mittel- 
gebirge, Schlesier  am  Südwestabhange  der  Sudeten.  Wie  das  südlichste 
Böhmen,  gehört  auch  der  schmale,  ebenfalls  an  Nieder- Österreich  an- 
grenzende Südrand  Mährens  zum  deutschen  Sprachgebiet,  das  neben  Brunn 
und  kleineren  Sprachinseln  (Iglau)  auch  den  größten  Teil  Nordmährens  bis 
in  die  Gegend  von  Olmütz  und  Neutitschein  umfaßt.  Der  schlesische  Kreis 
Troppau  wird  von  Deutschen  und  Tschechen,  der  Teschener  Kreis  hauptsäch- 
lich von  Deutschen  und  Polen  bewohnt. 


BÖHMEN,  MÄHREN  UND  SCHLESIEN.  281 

Über  die  älteste  Geschichte  Böhmens,  dessen  ursprünglicher  Name 
Boihaemum  („Heim  der  Bojer")  auf  die  Besiedelung  durch  die  keltischen 
Bojer  (v.  Jahrh.  vor  Chr.  ?)  hinweist,  ist  wenig  bekannt.  Etwa  seit  der  Zeit 
des  Augustus  finden  wir  Böhmen  und  Mähren  im  Besitz  germanischer  Stämme, 
der  Markomannen  und  Quaden,  welche  die  Donau  als  Südgrenze  gegen  die 
Römer  behaupten.  Als  die  Markomannen  im  Anfang  des  vi.  Jahrhunderts  nach 
Bayern  übergesiedelt  waren,  wurden  slawische  Stämme  Herren  des  Landes, 
unterlagen  jedoch  rasch  den  Awaren.  Ein  eingewanderter  Franke,  Samo 
(f  658),  gründete  630  das  erste  böhmische  Reich,  das  aber  bei  seinem  Tode 
sofort  zerfiel.  Nachdem  seit  Karl  dem  Großen  das  Christentum  allmählich 
von  Regensburg  und  Passau  aus  in  Böhmen  Eingang  gefunden  hatte,  be- 
gannen die  Slawenapostel  Cyrillus  und  Methodius  864  unter  dem  von  Ludwig 
dem  Deutschen  ernannten  Herzog  Rastislaw  die  Bekehrung  Mährens,  wurden 
aber  von  Swatopluk  (870-894),  dem  Begründer  des  auch  Böhmen  umfassenden 
großmährischen  Reiches,  des  Landes  verwiesen. 

Während  der  Einfälle  der  Magyaren,  die  das  Mährenreich  vernichteten, 
rissen  die  Premysliden  912.  seit  929  unter  deutscher  Oberherrschaft,  Böhmen 
an  sich  und  unterwarfen  1029  Mähren.  Der  Versuch  Ottokar  s  II.  (1253-78) 
die  Herrschaft  über  Österreich,  Steiermark,  Kärnten  und  Krain  zu  behaupten, 
scheiterte  mit  seiner  Besiegung  durch  Rudolf  von  Habsburg  auf  dem  March- 
felde.  Auf  die  Premysliden  folgten  kraft  Erbrechts  1310-1437  Könige  aus 
dem  deutschen  Hause  Luxemburg .  König  Johann,  der  1327  Schlesien  mit 
Böhmen  und  Mähren  vereinigte,  und  sein  Sohn  Karl  IV.  (1346-78),  unter 
dem  Prag  als  Hauptstadt  des  deutschen  Reiches  seine  größte  Blüte  erlebte, 
besetzten  nach  dem  Vorgange  der  Premysliden  die  Grenzgebirge  Böhmens 
mit  deutschen  Bauern  und  siedelten  zahlreiche  deutsche  Kaufleute  in  den 
Städten  an.  Unter  Wenzel  IV.  (1378-1419;  bis  1400  deutscher  König)  begann, 
durch  das  Auftreten  des  Joh.  Hus  mächtig  gefördert,  die  tschechisch-natio- 
nale Reaktion,  die  unter  Sigismund  (1419-37;  1411-37  deutscher  Kaiser) 
durch  die  Hussitenkriege  der  tschechischen  Sprache  und  Literatur  die 
Oberhand  verschaffte.  Nach  einer  kurzen  Zwischenherrschaft  der  Habs- 
burger Albrecht  V.  und  Ladislaus  Posthumus  und  des  hussitisch  gesinnten 
Böhmen  Georg  von  Podiebrad  (1458-71)  bestieg  Wladislaw  II.  (1471-1516),  aus 
dem  polnischen  Hause  der  Jagellonen,  den  böhmischen  Königsthron  und 
verlegte,  nach  seiner  Königswahl  in  Ungarn  (1490),  die  Residenz  nach 
Ofen.  Die  Türkenschlacht  bei  Mohäcs  (1526),  in  der  Wladislaws  Sohn 
Ludmg  fiel,  verhalf  den  Habsburgern  zum  dauernden  Besitze  Böhmens. 
Auf  Ferdinand  I.  (1556-64  deutscher  Kaiser),  der  bereits  1547  auf  dem 
„Blutigen  Landtage"  die  Vorrechte  der  protestantisch  gesinnten  böhmischen 
Stnnde  und  Städte  eingeschränkt  hatte,  folgte  die  für  Böhmen  segens- 
reiche Regierung  der  Kaiser  Maximilian  II.  (1564-76)  und  Rudolf  II. 
(1576-1611),  dem  sein  Bruder  Matthias  (1611-19)  mit  Hilfe  des  protestantischen 
Adels  bereits  1608  Mähren  entrissen  hatte.  Der  Aufruhr  der  böhmischen 
und  mährischen  Protestanten  unter  dem  Grafen  Matthias  von  Thurn 
und  die  Königswahl  des  Kurfürsten  Friedrich  V.  von  der  Pfalz  (1619),  an 
Stelle  des  streng  katholischen  Ferdinand  //.,  führten  zu  der  Schlacht  am 
W  ei  Ben  Berge,  die  den  Kaiser  wieder  in  den  Besitz  des  Landes  brachte, 
und  /ur  Vertreibung  fast  aller  Protestanten,  sowie  zur  Verlegung  der 
Residenz  nach  Wien.  Das  auch  von  den  in  Böhmen  und  Mähren  bald  all- 
mächtigen Jesuiten  geförderte  Bestreben  der  Habsburger,  die  tschechischen 
Landesteile  für  die  deutsche  Kultur  und  Sprache  zurückzugewinnen,  er- 
reichte seinen  Höhepunkt  in  der  Einführung  der  deutschen  Volksschule 
unter  Joseph  IL  Demgegenüber  hat  seit  dem  Ende  des  xvm.  Jahrhunderts  all- 
mählich eine  neutschechische  Bewegung  eingesetzt  und,  seit  1861  unter  hef- 
tigen parlamentarischen  Kämpfen,  zur  Zurückdrängung  der  deutschen  Sprache 
und  zu  scharfen  Fehden  zwischen  Deutschböhmen  und  Tschechen  geführt. 

Tschechische  Sprache.  Zur  Aussprache  sei  bemerkt:  c  =  z,  &  =  tsch, 
d'  =  dj  ,  e  =  je,  n  =  nj ,  r  =  rsch ,  s  =  ss,  s  =  seh  (scharf),  t'  =  tj, 
v  =  w,  z  =  s  (in  sagen),  &  =  j  (in  Journal).  Der  Akzent  über  den 
Vokalen  ist  ein  Dehnungszeichen,  u  wird  ebenfalls  lang  gesprochen  $ 
ie  =  ije. 

17* 


282   Route  43.  PRAG.        Trakt  Vorbemerkungen. 

Die  für  den  Reisenden  wichtigsten  Wörter  sind  etwa:  hostinec  Gast- 
haus, restaurace  Restaurant,  pokoj  Zimmer,  postel  Bett,  svicka  Kerze,  ohen 
Feuer,  jidelna  Speisesaal,  vidlicka  Gabel,  n%z,  Messer,  sklenice  Glas,  lähev 
Flasche,  voda  Wasser,  vino  Wein,  pivo  Bier,  käva  Kaffee,  mUko  Milch,  chUb 
Brot,  mäslo  Butter,  maso  Fleisch,  sunka  Schinken,  vejce  Eier,  syr  Käse;  — 
zeleznice  Eisenbahn,  nädrazi  Bahnhof,  zavazadlo  Gepäck,  vchod  Ein- 
gang, vychod  Ausgang;  —  mesto  Stadt,  vesnice  Dorf,  tfida  Straße,  ulice 
Gasse,  nämesti  Platz,  dum  Haus,  paläc  Palast,  kostet  Kirche,  kläster  Kloster, 
postooni  tifad  Postamt,  telegrafni  üfad  Telegraphenamt,  divadlo  Theater, 
kavärna  Kaffeehaus,  eukräfstvi  Konditorei ;  —  wWagen,  kun  Pferd,  pru- 
vodee  doved?te  mne  do  x  Führer,  führen  Sie  mich  nach  x,  nosic  Träger;  — 
cesta  Weg,  silnice  Landstraße,  most  Brücke,  zahrada  Garten,  ström  Baum, 
les  Wald,  louka  Wiese,  hora,  vrch  Berg,  üdoli  Tal,  potok  Bach,  feka  Fluß, 
jezero  der  See;  —  jitro  Morgen,  den  Tag,  poledne  Mittag,  vecer  Abend, 
noc  Nacht ;  — pän  Herr,  päni  Frau,  muz  Mann ,  dite  Kind ;  —  nemecky  deutsch, 
polsky  polnisch,  uhersky  ungarisch;  —  veliky  groß,  maly  klein,  vysoky  hoch, 
nizky  niedrig,  blizky  nahe,  dahky  weit,  cäsne  früh,  pozde  spät,  volny  (adv. 
pomalu)  langsam ,  rychly  (adv.  rychle)  schnell ,  dobry  gut,  spatny  schlecht, 
pfilis  drahy  zu  tener,  dole  unten,  nahofe  oben,  v  levo  links,  v  pravo  rechts, 
pul  halb,  cely  ganz,  cerveny  rot,  modry  blau,  bily  weiß,  cerny  schwarz, 
zeleny  grün,  svaty  heilig,  zapovezeny  verboten,  je  ist,  mä  hat,  dekuji  danke, 
prosim  bitte;  —  jeden  eins,  dva  zwei,  tri  drei,  ciyfi  vier,  pet  fünf,  sest 
sechs,  sedm  sieben,  osm  acht,  devet  neun,  deset  zehn,  jedenäet  elf,  dvanäet 
zwölf,  patndet  fünfzehn,  dvacet  zwanzig,  padesät  fünfzig,  sto  hundert,  tisic 
tausend;  —  nedele  Sonntag,  pondeli  Montag,  tltery  Dienstag,  stfeda  Mitt- 
woch, ctvrtek  Donnerstag,  pätek  Freitag,  sobota  Samstag. 


43.  Prag.*) 

Die  Straßennamen  usw.  sind  seit  1894  nur  in  tschechischer  Sprache 
(s.  S.  281  und  oben)  angebracht.  Unser  Übersichtsplan  gibt  die  tschechischen 
Straßennamen  (nämesti  =  Platz,  trh  =  Marktplatz,  trida,  silnice  =  Straße, 
ulice  =  Gasse),  der  zweite  Plan,  die  Altstadt,  die  Kleinseite  und  den  Hrad- 
schin  umfassend,  die  altbekannten  deutschen  Namen. 

Bahnhöfe  (Droschken  s.  S.  283;  Gepäckträger  20  h  für  das  Stück): 
1.  Staatsbahnhof  (PI.  G  H  4;  Eingang  Hyberner-,  Ausgang  Havlicekgasse), 
für  Dresden  über  Bodenbach  (K.  44),  für  Wien  über  Brunn  (R.  00),  für 
Eger  über  Karlsbad  (R.  46).  -  2.  Franz- Josephs -Bahnhof  (PI.  H  5),  für 
Wien  über  Gmünd  (R.  51),  für  Linz  über  Budweis,  für  Pilsen  und 
Fürth  (R.  48),  für  Brüx  und  Moldau,  für  Reichenberg  (R.  54)  und  Georgs- 
waide-Ebersbach (R.  53),  für  Dresden  über  Väetat-Privor.  —  3.  Nordwest- 
bahnhof  (PI.  H  3),  für  Lissa  und  von  da  über  Znaim  nach  Wien  (R.  52), 
für  Breslau  über  Mittelwalde  (R.  55  a). 

Gasthöfe  (keine  Omnibus  an  den  Bahnhöfen),  alle  mit  Restaurant: 
:'H6t.  de  Saxe  (PI.  a:  G  4),  Hybernergasse  2,  80  Z.  von  3.50  an,  F.  1.50, 
M.  5  K,  *Blauer  Stern  (PI.  e:  G  4),  Ecke  Graben  (Na  Pnkope)  und 
Hybernergasse,  ICO  Z.  von  4  K  an,  F.  1  K,  beide  von  Deutschen  bevorzugt; 
'Schwarzes  Roß  (Pl.b:  G  4),  Graben  28,  150  Z.  zu  3-6,  M.  1.40-4  K; 
-Erzherzog  Stephan  (PI.  g:  G5),  Wenzelsplatz  (Väclavske  nämesti), 
130  Z.  zu  3.50-10  K,  M  3  K;  *Palace  Hotel  (PI.  1:  G  5),  Herrengas.se 
(Panskä  ulice),  neu,  150  Z.  von  3.50  an,  F.  II;  -Hot.  Zentral  (PI.  c: 
G  4),  Hybernergasse,  60  Z.  zu  3-5,  F.  1,  M.  1.40-4  K;  Hot  de  Paris 
(PI.  i:  G4),  Pariser  Gasse  (Pafiäska  ulice),  95  Z.  zu  4-10,  M.  4  K;  Goldner 
Engel  (PI.  h :  F  4) ,  Zeltnergasse  31  (Celetnä  ulice) ;  Hot.  Viktoria 
(PI.  f:  F6),  Ecke  Jungmann-  und  Palackystr.,  50  Z.  zu  2.40-4  iT,  F.  80  7t, 
von  Deutschen  bevorzugt;  Englischer  Hof  (PI. d:  G4),  Pof itscher  Str. 9 ; 
Hot.  Monopol  (PI.  k:  G  4),  gegenüber  dem  Staatsbahnhof,  Z.  von  3K 
an.  —  Pension  Finger.  Stadtpark  1,  Ecke  des  Wenzelsplatzes  (PI.  G  6), 
14  Z.,  P.  8-10  K. 

*)  Man  vermeide  das  Trinken  von  ungekochtem  Wasser. 


Ptmkt.  Vorbemerkungen.        PRAG. 


43.  Route.    283 


Bier-  und  Speisehäuser  (M.  12-3  Uhr) :   Deutsches  Haus  (s.  unten), 
M.  1  A'20  u.  2K;  Stadtpark;  Deutscher  Theatergarten,  beim  Neuen 
den  Theater  (PI.  G  6),   nur  im  Sommer;    Gold.  Kreuzel,    Neka- 
7  i  PI.  G  6),  mit  Garten  (Hilfsverein  deutscher  Reichsangehöriger 
Zwei    Amseln,    Herrengasse  4   (Panskä   ulice;    PL  F  G  5); 
teis,    Ferdinandstr.  37,    Eingang    vom    Kohlenmarkt    (Uhelny   trh ; 
j);   Schlaraffia,    Stephansgasse  36  (Stepänskä    ulice;    PI.  F  6); 
old,  Kleinseite,  Radetzkyplatz  24  (PI.  CD  4).  —  Deutsches  Stu- 
nheim  (PI.  H  4,  5),    Mariengasse  34  (Mariaoskä  ulice),   M.  1  K  20. 
Weinstuben:    Lippert,   Graben  39  (Na  Prikope),  Maader,   Eisen- 
11  (Zeleznä  ulice-,  PI.  F  4,5),  beim  Deutschen  Landestheater,   beide 
"elikatessenhandlung;  Binder,  Großer  Ring  29  (Velke  nämesti ;  PL 
Bo  d  e^a,  Nekazankagasse  (PI.  G  5),  beim  Graben. 
Cafes:   Kontinental,   Graben  17  (Na  Prikope;  PL  F  G  5),  I.  Stock  ; 
10.  Graben  37,  I.  Stock ;  Zentral,  Graben  15,  I.Stock;  Francais, 
draben  39;  Wien,  Graben,  Ecke  Wenzelsplatz  (Väclavske  nämesti;  PL  F 
»;),  I.  Stock;  Metropole,  Ecke  Wenzelsplatz  und  Wassergasse  (Vo- 
i  ulice),  I.  Stock;  Edison,  Ecke  Graben  und  Brückel  (Na  Müstku; 
);  Erzherzog  Stephan  (S.  282).  — Konditorei:  Köpf&Jäger, 
i> platz  20  (Väclavske  nämesti;  PL  F  G  5,  6). 
Vergnügungsgärten  (im  Sommer  häufig  Konzerte) :  *Baumgarten, 
s.  S.  298;  Bei  vedere-Anlagen,  s.  S.  298;  Schützeninsel  (Streleckjr 
.  PL  D  5,6);  Hasenburg,  am  1.  Moldauufer.  s.  S.  298. 
Deutsches  Haus  (s.  oben),  Graben  26,  mit  großem  Garten  (im  Sommer 
häufig  Militärkonzert),    Treffpunkt  der   deutschböhmischen    Gesellschaft, 
hrung  durch  ein  Mitglied  (Eintritt  in  das  Restaurant  frei). 
Btder.    Elisabethbad  (PL  G  3),  Elisabethstr.  30  (EiiScina  trida);  Königs- 
bad, Karolina  Svetlä-Gasse  43  (PI.  E  5),  unweit  der  Karlsbrücke;  auf  der 
ninsel  (PL  D  E6)  Warmbad  und  Schwimmschule;  Zivil-  und  Militär- 
■4 umschule  (PL  E  3,  4). 

Hauptpost  u.  Telegraph  (PL  G  5),  Heinrichsgasse  (JindriSskä  ulice).  — 
Rohrpost  (rote  Briefkästen ;  7  Uhr  morg.  bis  9  Uhr  abends) :  Brief  35,  Karte  25  h. 
Deutscher  Konsul  :  Frhr.  v.  Gebsattel ,  Heuwagsgasse  2  (Senoväänä 
ulice;  P1.G4,  5);  Amtsstunden  10-1  Uhr.  —  Gesellige  Zusammenkünfte 
üftvereins  deutscher  Reichsangehöriger  jeden  Mi.,  Sa.  und  So.  8  Uhr 
abends  im  Vereinshaus,  Nekazankagasse  7  (PL  G  5).  —  Deutsch-pbotest. 
Kirche  (PL  E  6),    in  der  Gärbergasse  (V  jirchärich). 

Droschkentarif,  von  6  Uhr  früh  bis  10  ab.  (nachts   die  Hälfte  mehr), 
mspänner  bis  3  Pers.,  für  Zweispänner  („Fiaker")  bis  4  Personen: 
Innerhalb  der  Alt-,  Neu-  und  Josephstadt,  der  unteren     Einsp.     Zweisp. 
Kleinseite,  der  Vororte  Karolinental,  Smichow,  kgl.      K     h        K    h 

Weinberge  usw. :  V4  Stunde —  80        1.  20 

Vi  Stunde 1.  20        2.  — 

folgende   »4   bzw.    bei   Zweispännern   y2   Stunde     —  40        i. 

kengeld —  10       —  20 

■  der  oberen  Kleinseite,  auf  den  Hradschin,  nach  1    außer    dem  Tarif 
den    Vororten    Bubna-Holeschowitz    und    Zizko 
und  nach  der  Zitadelle  Wyschehrad 
Von    und    nach    den    Bahnhöfen    (Handgepäck   frei,    1 
Koffer  das  Stück  im  Einsp.  und   Zweisp.  40  h)     .    f 
der  Alt-,  Neu-  und  Josephstadt  nach:  Baumgarten, 
edere,  Bubenö,  Kaisermühle,  Koschir  bis  Clani- 

:en,   Nusle.    Wolsan,  Wrsowic 2.  

•  tit.Tgarten ]       4.  — 

Fahrt  und  Wartezeit  bei  Einsp.  jede  V«  Stunde    '.     —  40 
Rückfahrt  und  Wartezeit  bei  Zweisp.  jede  1/2  Stunde. 
*™  Automobildroschken  (mit  Fahrpreisanzeiger):   1-2  Pers.  600m   1  AT,    ,« 
KX)m  mehr  20  h;  nachts  (10-6  Uhr)  3(X)m  l  K,  je  150m  mehr  20  h.    Kofler 
Zuschlag  von  den  Bahnhöfen,  Theatern  usw.  40  h 


ichl 
ow  \ 


wie  oben  noch  ein 
Zuschlag  tou 

—  40    ,    —  60 

Tarif  wie  oben 
and  Zuschlag  von 

-  60    I    1.  — 


3.  — 


je  40  h. 


Feem oenründfaubt  :  tägl.  9  u.  3  Uhr  vom  Pulverturm  (PL  G  4),  3  St.,  4  K. 


284   Route  43.  PRAG.  Trakt.  Vorbemerkungen. 

Elektr.  Straßenbahnen  (12-30  h).  Die  Wagen  sind,  wie  in  dem  nach- 
stehenden Verzeichnis,  mit  Nammern  bezeichnet.  Den  Graben  berühren 
die  Linien  1,  3,  5  und  11.  1.  Pulverturm  (Prasnä  brana;  PI.  G  4) -Staats- 
bahnhof (PI.  G  H  4) -Franz-Josephs-Bahnhof  (PL  H  5,  b)-Vriovie  (PI.  K  8)5 
3,8km,  21  Min.  —  2.  Tschechisches  Theater  (Närodni  divadlo;  PI.  E  6)-Brennte 
Gasse  (Spälenä  ulice;  PL  E  F  6)-Kronenstraße  (Korunni  trida;  PL  K  7)- 
Karlsstraße  (Karlova  trida;  PL  I  5) -Staatsbahnhof  (PI.  G  H  4) -Pulverturm 
(PL  G  4)-Großer  Ring  (Velke  nämesti ;  PI.  F  4)- Tschechisches  Theater  (PL  E  6)  5 
8,9km,  52  Min.  —  3.  Baumgarten  (Krälovskä  Obora;  PL  E  1)-Franz- Josephs- 
Brücke  (PL  G  3)-Graben  (Na  Prikope;  PL  F  G  5)-Böhm.  Museum  (PL  G  6)- 
Havlicekstr.  (Havlickova  trida;  PL  Gl)- HS.  königl.  Weinberge  (PL  H  8); 
5,7km,  32  Min.  —  4.  Tschechisches  Theater  (Närodni  divadlo;  PL  E  6)-Brennte 
Gasse  (Spälenä  ulice;  PI.  E  F  6) -Wyschehrader  Bahnhof  (PL  E  F  8) -Wusle 
(Jaromirgasse;  PL  F  G  9) ;  3,4km,  20  Min.  —  5.  Vysocany  (PL  jenseit  K  3)- 
Nordwestbahnhof  (PL  H  3) -Graben  (Na  Prikope;  PL  F  G  5) -Kaiser-Franz - 
Brücke  (PL  D  5,  6)-Kleinseitner  Ring  (Malostranske  nämesti;  PL  C  b)-Hofburg 
(PL  C  4)  ;  10,8km,  60  Min.  —  6.  Belskystraße  (Belskeho  trida;  PL  G  1,  2)-Nord- 
westbahnhof  (PL  H  3)  -  Staatsbahnhof  (PI.  G  H  4) -Wassergasse  (Vodickova 
ulice;  PL  F  6) -Palackf- Brücke  (PL  D  E  7)- Bahnhof  Smichow  (PL  D  9)- 
Cervenä  zahrada  (PL  jenseit  D  9);  7km,  38  Min.  —  7.  Baumgarten  (s.  oben)- 
Moldaugasse  (Vltavskä  ul.;  PL  I  K2)-Pod  Letnou  (PL  E  F  3)-Cechbnicke 
(PL  E3)-Niklasstraße  (Mikulässka  trida ;  PL  F  4)-  Großer  Ring  (Velke  nämesti ; 
PL  F  4);  5,gkm,  30  Miu.  —  9.  Nakwasgasse  (Näkvasova  ul. ;  PI.  jenseit  K5)- 
Franz-Josephs -Bahnhof  (PL  H  5,  ti)- Wenzelsplatz  (PL  F  G  5,  6) -Ferdinand- 
straße-Kaiser-Franz-Brücke (PL  D  5,  6)-Kinskystraße  (PL  C  7)  -  Bahnhof 
Smichow  (PL  D  9)-Slavojgasse  (PL  jenseit  D  9) ;  7,ikm,  42  Min.  —  11.  Strescho- 
witz  (PL  jenseit  A2)-Sandtorbahnhof  (Nädrazf  v  Brusce  •  PL  B  C2)-Belcredistr. 
(Belcrediho  trida;  PL  E  F  2)-Franz-Joseph-Brücke  (PL  G3)-Graben-Wenzel- 
platz-Jungmannstraße  (Jungmannova  trida;  PL  I  K  6) -  Strasnice  ;  10,3km, 
57  Min. 

Drahtseilbahnen:  im  Sommer  vom  Aujezd  (Kleinseite)  zur  Hasenburg 
(S.  298)  alle  10  Min.,  hinauf  20,  hinab  12,  hin  und  zurück  24  Ä;  —  von  der 
Franz-Josephs-Brücke  auf  das  Belvedere  (S.  297),  6  h. 

Theater:  Deutsches  Landestheater  (PL  F5),  am  Obstmarkt;  Neues  Deutsches 
Theater  (PL  G  6),  beim  Stadtpark.  —  Tschechisches  Nationaltheater  (PL  E  6), 
am  Franzenskai. 

Kunstausstellungen:  im  Rudolphinum  (S.  289);  4-5mal  jährlich  im 
Manes -Verein  (PL  C  6). 

Auskunft  erteilt  der  Deutsche  Volksrat,  Graben  26  (geöffnet  werktags 
9-1,  4-7  Uhr). 

Besuchsordnung  der  Sammlungen  u.  dgl. 
Altneuschule  (S.  290):    außer  Sa.  und  an  hohen  jüdischen  Feiertagen  tägl. 

8-12  und  1-7  Uhr. 
Belvedere  (S  297),  s.  Hofburg. 
Böhmisches    Museum  (S.  291):  So.  9-1  Uhr  gegen  30  h,  werktags  10-4  Uhr, 

Mi.  Sa.  frei;  sonst  gegen  1  K. 
Dom  (S.  295),  geöffnet  zur  Besichtigung  wochent.  9V2-7»/2  (Winter  4)  Uhr, 

So.  12-3,  4-7V2  Uhr.     Dem   herumführenden   Kirchendiener  30  h  (in 

den  Stunden,  wo  der  Dom  geschlossen  ist,  60  A),   wobei   man   einen 

guten  gedruckten  Führer  erhält. 
Hofburg  (S.  295):   im  Sommer  tägl.  11-1,   4-6   (Okt.   bis  Ende  Mai  5)  Uhr 

gegen  Karten  (40  A,  zugleich  für  das  Belvedere),  die  in  der  Kanzlei  der 

Schloßhauptmannschaft  ausgegeben  werden.  15.-17.  Mai  und  27.-29.  Sept. 

freier  Eintritt. 
Judenfriedhof  (S.  290):  außer  Sa.  und  an  hohen  jüdischen  Feiertagen  tägl. 

8-6  Uhr  gegen  Eintrittskarten  (40  h). 
Kunstgewerbe-Museum  (S.290):  außer  Mo.  werkt.  10-1,  3-5,  Sonn- und  Festt. 

10-3  Uhr;   frei.     Bibliothek   geöffnet   Di.   bis   Sa.  10-12,  Mi.  Sa.    auch 

5-8  Uhr. 
Loretokirche   (S.  297) ,    Schatzkammer    im    Sommer    tägl.   8-4   Uhr;    im 

Winter  nach  Anmeldung  tags  zuvor  im  angrenzenden  Kapuzinerkloster. 


Geschichte.  PRAG.  43.  Route.    285 

Moderne   Oalerie  des  Königreichs  Böhmen  (S.  298):    außer  Mo.   wochentags 

10-3  bzw.  4  Uhr,  Sonn-  u.  Festt.  9-6  bzw.  10-3  Uhr ;  unentgeltlich. 
Ndprstek"s  Böhmisches  Oewerbemuseum  (S.  289) :  im  Sommer  Sonn-  u.  Festt. 

9-12  Uhr  gegen  20  /»,  werkt,  vorm.  1  Pers.  gegen  2  ä",  mehrere  je  1  K. 
Nostit 'z 'scher  Palast  (S.  294):  Gemälde,  nur  im  Sommer  nach  Anmeldung  •,  Trkg. 
Rathaus,  Altstädtev  (S.  287):  werktags  9-4,  Sonn-  u.  Festt.  9-1  Uhr;  40  h. 
Rudolphinum  (S.  289),  Gemäldegalerie  und  Kupferstichkabinett:  außer  Mo. 

tägl.  9-1  Uhr;  frei. 
Stadt.  Museum  (S.  293) :  So.  9-12,  Di.  Mi.  Fr.  2-6  (Winter  4)  Uhr  frei  5  Sa. 

2-6  (4)  Uhr  gegen  40  h;  sonst  1-4  Pers.  gegen  2  K. 
Strahow  (S.  297),  Gemäldegalerie  werkt.  IO72-IIV2  Uhr,  Bibliothek  nur  im 

Sommer  werkt.  10-ll3/4  Uhr. 
Tschechisch-slawisches  ethnographisches  Museum  (S.  299):  außer  Mo.  tägl.  8-12 

gegen  1  K,  2-6  Uhr  frei. 
Universitäts-Bibliothek  (S.  288):  werkt.  9-1,  3-8  Uhr;  Besichtigung  werktags 

11-1  Uhr. 
Waldslein  scher    Palast    (S.   294):     nach    Anmeldung    beim    Kastellan    (im 

I.  Hofe  r.);  Trkg. 

Bei  beschränkter  Zeit  (1V2-2  Tage).  I.  Tag:  vorm.  Pulverturm 
(S.  286),  Altstädter  Bing  (S.  287),  Rudolphinum  (S.  289),  Judenfriedhof  (S.  2£0) 
und  AUneuschule  (S.  290) \  nachm.  Hasenburg  (S.  298)  oder  Baumgarten  (S.  298). 
—  II.  Tag:  vorm.  Karlsbrücke  (S.  293),  Strahow  (S  297;  am  besten  zu  Wa- 
gen), Hradschin  (S.  294),  Belvedere  (S.  297),  Waldsteinscher  Palast  (S.  294). 
Ausflug  nach  Karlstein  s.  S.  321. 

Prag  (187m),  tschechisch  Praha,  die  Hauptstadt  des  österr. 
Kronlandes  und  Königreichs  Böhmen,  Sitz  des  Generalkommandos 
des  VIII.  Armeekorps,  eines  Fürsterzbischofs,  einer  deutschen 
(1300  Stud.)  und  seit  1882  einer  tschechischen  (3800  Stud.)  Uni- 
versität, einer  deutschen  (seit  1806)  und  einer  tschech.  technischen 
Hochschule  usw.,  liegt  auf  beiden  Seiten  der  Moldau  (Vltava)  in 
einem  weiten  Talkessel,  dessen  Grund  und  Abhänge  das  imposante 
Häusermeer  ausfüllt.  Zahlreiche  Türme  und  Barockpaläste,  der  von 
stattlichen  Brücken  überspannte  Strom,  am  linken  Ufer  die  vom 
Hradschin  gekröntenHöhen  bilden  zusammen  ein  äußerst  malerisches 
Städtebild,  dem  die  geschichtlichen  Erinnerungen  noch  einen  eigen- 
tümlichen Zauber  verleihen.  Die  Einwohnerzahl  beträgt  224000, 
die  der  Vororte  Karolinental  (Karlin),  Zizkow,  Weinberge  (Vino- 
hrady),  Wrschowitz  und  Smichow  252000,  zusammen  476000  (5/6 
Tschechen ;  Vr  Deutsche,  zumeist  Kaufleute,  Beamte  und  Mittel- 
stand), dazu  8600  Mann  Garnison.  Die  Stadt  zerfällt  in  acht  Bezirke: 
am  r.  Ufer  der  Moldau  die  Altstadt  (Stare'  Mesto;  I.  Bez.),  die 
Josephstadt  (Josefov;  V.),  die  Neustadt  (Nove  Mesto;  II.)  rings  um 
die  Altstadt,  der  Wyschehrad  (VI.)  und  Lieben  (VIII.);  am  1.  Ufer 
die  Kleinseite  (Mala  Strana ;  III.)  im  Tal  und  an  den  Abhängen 
des  Hradschin  und  Laurenziberges,  der  hochgelegene  Hradschin 
( Ilradcany;  IV.)  mit  der  k.  Burg,  Holeschowitz-Bubna  (Holesovice- 
Bubny;  VII.).  Die  Industrie  (Brauereien,  Mühlen,  Eisengießereien, 
L8XÜ1  waren,  Maschinenfabriken  u.  a.)  hat  sich  hauptsächlich  in 
Holeschowitz-Bubna,  Lieben,  Smichow  und  Karolinental  angesiedelt. 

Die  Gründung  Prags  wird  auf  Libussa,  die  sagenhafte  erste  Herzogin 
von  Böhmen  (vm.  Jahrh.),  zurückgeführt.  Gegen  das  Ende  des  xi.  Jahrh. 
entstand  in  der  jetzigen  unteren  Neustadt  eine  deutsche  Kolonie,  die 
namentlich  von  Ottokar  II.  (1253-78)  gefördert  wurde.    Kaiser  Karl  IV. 


286   Route  43.  PBAG.  Pulverturm. 

(1346-78),  auf  den  die  meisten  mittelalterlichen  Bauten  der  Stadt  zurück 
gehen,  setzte  1344  die  Erhebung  Prags  zum  Erzbistum  durch  und  gründet 
1348  die  Neustadt,  sowie  die  Universität,  die  älteste  Hochschule  im  deut 
sehen  Reich.  Der  in  Frankreich  erzogene  Fürst  berief  französische,  deutsch» 
(Peter  Parier,  Baumeister  und  Bildhauer;  die  Maler  Meister  Dietricl 
oder  Theodorich,  Nik.  Wurmser)  und  italienische  Künstler;  die  1348  ge 
stiftete  Prager  „Malerzeche"  ist  die  älteste  Malerschule  Deutschlands.  Karl; 
Nachfolger,  Wenzel  IV.  (1378-1419),  beschränkte  auf  Betreiben  des  Magister« 
Johannes  Hus  die  Rechte  der  Ausländer  an  der  Universität  zu  Gunsten  der 
Tschechen,  weshalb  im  J.  1409  viele  Professoren  und  an  2000  deutsche  Stu 
deuten  auswanderten  und  u.  a.  die  Universität  Leipzig  gründeten.  Der  Aus- 
bruch der  Hussitenkriege,  die  der  Stadt  viel  Schaden  brachten,  fällt  in  das 
f.  1419 :  eine  von  Zliika  geführte  Volksmenge  stürmte  das  Neustädter  Rat- 
haus, befreite  die  gefangenen  Hussiten  und  warf  die  Ratsherren  zum 
Fenster  hinaus.  Wladislaw  II.  (1471-1516)  erhob  den  Hradschin  zum  all- 
einigen Herrschersitz  in  Prag.  Ferdinand  I.  (seit  1526  König  von  Böhmen) 
schuf  das  Belvedere,  eine  der  schönsten  Renaissancebauten  italienischen 
Stils  diesseit  der  Alpen.  Sein  Enkel,  Rudolf  II.  (1576-1612),  lebte  auf  dem 
Hradschin  nur  seinen  Kunstsammlungen  (vgl.  S.  59,  66)  und  naturwissen- 
schaftlich-astrologischen Studien,  zu  denen  er  die  .Gelehrten  Tycho  Brahe 
(S.  287)  und  Joh.  Kepler  an  seinen  Hof  berief.  Über  die  Auslegung  des 
den  Protestanten  1609  freie  Religionsübung  zusichernden  „Majestätsbriefs" 
kam  es  unter  seinem  Bruder  und  Nachfolger  Matthias  (1612-1 Ö)  zu  Streitig- 
keiten, die  zum  Ausbruch  des  30jährigen  Krieges  führten  (vgl.  S.  295). 
Die  Schlacht  auf  dem  Weißen  Berge  (S.  299)  entschied  das  Schicksal  der 
böhmisch-protestantischen  Erhebung.  Die  1631  eingedrungenen  Sachsen 
wies  Wallenstein  rasch  zurück.  1648  nahmen  die  Schweden  die  Klein- 
seite und  wollten  eben  die  Altstadt  angreifen,  als  die  Nachricht  vom  Ab- 
schluß des  Friedens  kam.  Dank  den  reichen  Geldmitteln  der  Geistlichkeit 
und  des  Adels  trat  Prag  nun  als  Schauplatz  der  Barockkunst  in  die 
vorderste  Reihe.  Im  Kirchenbau  hatten  die  Jesuiten  die  Führung.  Auf 
weltlichem  Gebiet  kann  Wallensteins  glänzender  Palast  (S.  294)  als  ein 
Vorläufer  der  neuen  Richtung  bezeichnet  werden.  Gegen  Ende  des  xvn. 
und  im  xvm.  Jahrh.  traten  neben  den  italienischen  Baumeistern  vor- 
wiegend Deutsche  auf,  so  der  S.  23  gen.  Joh.  Beruh.  Fischer  v.  Erlach  (S.  288) 
und  die  aus  Franken  eingewanderte  Architektenfamilie  Dientzenhofer,  von 
der  Fischers  Schüler  Kilian  Ignaz  Dientzenhofer  (1690-1752)  der  bedeutendste 
ist  (S.  287,  292,  294).  Im  österr.  Erbfolgekrieg  nahmen  1741  die  Bayern, 
Sachsen  und  Franzosen,  1744  die  Preußen  die  Stadt  ein.  Im  siebenjährigen 
Krieg  wurde  es  1757  über  zwei  Wochen  lang  von  den  Preußen  beschossen, 
aber  durch  die  Niederlage  Friedrichs  d.  Gr.  bei  Kolin  befreit.  Unter 
Joseph  II.  wurden  1784  die  Magistrate  der  einzelnen  Stadtteile  zu  einem 
einzigen  vereinigt.  Der  Prager  Friede  vom  23.  Aug.  1866  beendete  den 
Krieg  zwischen  Preußen  und  Österreich  um  die  Vorherrschaft  in  Deutsch- 
land. —  Vgl.  Jos.  Neuwirth,  Prag  (Berühmte  Kunststätten,   Leipzig  1901). 

a.  Die  Stadtteile  auf  dem  rechten  Moldauufer. 
Der  Graben  (Na  Pffkope ;  PI.  FG4,  5),  ehemals  Stadtgraben 
am  SO.-Rande  der  Altstadt,  ist  jetzt  die  belebteste  Straße  Prags, 
mit  reichen  Läden,  einigen  Großbanken  und  besuchten  Kaffee- 
hänsern.  An  der  O. -Seite  Nr.  12  der  seit  1738  von  Dientzenhofer 
aufgeführte  Palast  Sylva-Tarouca  (jetzt  Eigentum  der  Stadt).  Am 
NO.-Ende  der  Straße,  zwischen  der  Hybernergasse  (Hybernskä 
ulice)  und  der  Zeltnergasse  (S.  287),  erhebt  sich  der  spätgotische 
Pulverturm  (PI.  G  4),  ein  seit  1475  nach  dem  Vorbilde  des  Alt- 
städter Brückenturmes  (S.  293)  erbauter,  1883  hergestellter  Tor- 
turm (Schlüssel  im  Rathaus).  Nördl.  gegenüber  dem  Pulverturm 
der  im  Bau  befindliche  Kuppelbau  des  städt.  Repräsentationshauses; 


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Rathaus.  PRAG.  43.  Route.   287 

das  Innere  wird  mit  Bildern  ans  Altprag  geschmückt  werden  (z.  Z. 
noch  in  einem  Pavillon  des  Ausstellnngsplatzes). 

Wir  wenden  uns  dnrch  die  Zeltnergasse  (Celetnä  ulice),  in  die 
Altstadt.  Anf  dem  1.  abzweigenden  Obstmarkt  (Ovocny  trh)  das 
1781  erbaute  Deutsche  Landestheater  (Pl.F  5;  S.  284).  Nördl.  gegen- 
über, in  der  Eisengasse  (Zeleznä  nlice;  Nr.  11),  das  Carolinuni 
(PI.  F  4,  5),  seit  1383  Universität,  jetzt  nur  noch  für  juristische 
und  philosophische  Vorlesungen  benutzt  (deutsch  und  tschechisch), 
mit  schönem  gotischem  Erker  auf  der  Obstmarktseite ;  im  Promo- 
tionssaal hielt  einst  Hus  (S.  286)  seine  Disputationen. 

Die  Zeltnergasse  mündet  auf  den  Altstädter  oder  Großen 
Ring  (Velke  namesti;  PI.  F4),  den  altertümlichen  Verkehrs- 
mittelpunkt dieses  Stadtteils,  mit  Laubengängen  an  der  Süd-  und 
Ostseite.  Die  Mariensäule  in  der  Mitte,  1650  nach  Entwürfen  von 
Joh.  G.  Pendel  errichtet,  erinnert  an  die  Befreiung  Prags  von  den 
Schweden  im  J.  1648. 

Die  Teynkirche  (Zugang  unter  den  Lauben  Nr.  18,  wo  auch  1. 
die  Kirchendienerwohnung),  an  der  0. -Seite  des  Ringplatzes,  ehe- 
mals die  utraquistisehe  Hauptkirche  der  Stadt,  ist  eine  got.  Basilika 
ohne  Querschiff.  Der  Chor  wurde  bereits  um  1370  von  den  deutschen 
Kaufleuten  begonnen,  die  halb  verdeckte  *Fassade  mit  dem  hohen 
Giebeldach  und  den  beiden  80m  h.  spitzen  Türmen,  deren  Helm  vier 
zierliche  Ecktürmchen  umgeben,  seit  1460  unter  Georg  v.  Podiebrad 
ausgeführt.  Den  goldenen  Kelch,  den  der  König  nebst  seinem 
Standbild  zum  Andenken  an  seine  Krönung  im  Giebel  aufstellen 
ließ,  ersetzte  nach  der  Schlacht  am  Weißen  Berge  (S.  286)  ein 
Marienbild.  Schönes  rundbogiges  Nordportal,  mit  Szenen  aus  der 
Leidensgeschichte  im  Bogenfeld  (xiv.  Jahrh.).  Im  Innern  am  vier- 
ten Pfeiler  r.  vom  Haupteingang  der  rotmarmorne  Grabstein  des 
dänischen  Astronomen  Tycho  Brahe  (f  1601),  der  1599  nach  Prag 
berufen  wurde.  Am  Hochaltar  eine  Himmelfahrt  Maria  von  Karl 
Skreta.  In  der  Kapelle  1.  vom  Chor  eine  gotische  Kreuzigungsgruppe 
vom  Triumphbogen  (1439 ?) ;  in  der  Marienkapelle,  r.  vom  Hoch- 
altar, ein  gotischer  Taufkessel  von  Zinn  aus  dem  J.  1414. 

N.  zunächst  der  Teynkirche  der  fürstl.  Kinsky'sche  Palast,  im 
Barockstil  für  den  Grafen  Golz  von  Kilian  Dientzenhofer  und  An- 
selm  Luragho  erbaut.  Er  enthält  jetzt  u.  a.  das  deutsche  Altstädter 
Gymnasium. 

An  der  Westseite  des  Platzes  das  Altstädter  Rathaus  (Zutritt 
s.  S.  285),  1838-48  von  Jos.  Bergmann  im  neugotischen  Stil  an 
der  Stelle  des  alten  Rathauses  erbaut,  von  dem  nur  die  1381  voll- 
endete malerische  Erkerkapelle,  der  große  Turm  von  1474,  die 
Südseite  mit  reichem  Portal  (hier  der  Eingang)  und  die  Ratsstube 
(S.  288)  erhalten  blieben.  Unten  an  der  S. -Seite  des  Turms  ein 
Uhrwerk  aus  dem  J.  1490,  an  dem  sich  nach  jeder  Stunde  des  astro- 
nomischen Tages  die  Apostelflguren  bewegen,  worauf  ein  Hahn 
kräht;  r.  daneben  zeigt  eine  Tafel  an,  wann  die  Uhr  schlägt.    Die 


288   Route  43.  PRAG.  Ckmcntinum. 

Standbilder  am  Balkon  des  zweiten  Stocks,  von  Jos.  Max,  stellen 
vier  um  Prag  besonders  verdiente  Landesherren  dar.  Im  südl.  Teil 
des  Rathauses  der  neue  Sitzungssaal  (darin  zwei  Kolossalgemälde 
von  W.  Brozik,  1.  Hns  vor  dem  Konzil  zn  Konstanz,  r.  Wahl 
Georgs  von  Podiebrad),  die  alte  Ratsstube,  mit  schönen  Holz- 
schnitzereien, nnd  die  Kapelle;  im  nördl.  Teil  das  städt.  Archiv. 

Östl.  gegenüber  der  Teynkirche  der  Teynhof  (Eingang  von  der 
Teyngasse),  mit  Renaissance-Fassade  nnd  -Hof  (1560).  Noch  wei- 
ter östl.  die  St.  Jakobskirche  (PI.  F  4),  in  deren  1.  Seitenschiff  das 
von  J.  B.  Fischer  von  Erlach  entworfene,  von  BrokofT  1716  aus- 
geführte Grabmal  des  Kanzlers  Wratislaw  v.  Mitrowitz. 

Unweit  westl.  vom  Rathaus,  am  Kleinen  Ring,  ein  Brunnen  mit 
Eisengitter  aus  dem  J.  1560,  ferner,  Ecke  Husgasse  (Husova  trida) 
und  Marienplatz,  der  gräfl.  *Clam-Gallas,sche  Palast  (PI.  E  4,  5), 
1707-12  von  Fischer  v.  Erlach  erbaut,  das  Portal  und  der  Herkules- 
brunnen im  ersten  Hof  von  M.  Braun.  —  Weiter  in  der  Karlsgasse 
(Karlova  ulice)  r.  das  von  den  Jesuiten  1653-1726  im  Barockstil 
errichtete  Clementinum  (PI.  E  4,  5),  eine  ganze  Häuserinsel,  mit 
mehreren  Kirchen  und  Kapellen,  drei  Toren  und  vier  Türmen.  Das 
Gebäude  enthält  jetzt  die  theolog.  und  philosoph.  Fakultät  der 
deutschen  und  der  tschechischen  Universität,  die  Universitäts- 
Bibliothek  (s.  unten),  das  archäologische  Institut  (Gipsabgüsse),  das 
erzbischöfl.  Seminar,  die  Sternwarte  u.  a.  Die  Salvatorkirche,  an 
der  W.- Seite,  wurde  1578-1601  von  den  Jesuiten  erbaut,  der  Portal- 
vorbau 1659  von  C.  Luragho  hinzugefügt.  Im  ersten  Hof  (von  der 
Karlsbrücke),  1.  zwischen  Bäumen,  das  Standbild  einesPrager  Studen- 
ten in  der  Tracht  des  xvn.  Jahrh.,  zum  Andenken  an  die  Teil- 
nahme der  Studenten  bei  der  Abwehr  der  Schweden  im  J.  1648, 
von  Em.  Max  (1864). 

Die  Universität*  -  Bibliothek  (Eintritt  s.  S.  285)  besitzt  370000  gedruckte 
Bände  und  3921  Handschriften.  Von  Manuskripten  seien  genannt:  das 
Wyschehrader  Evangeliar  (xi.  Jahrh.)  -,  das  Passionale  des  Dominikaners 
Colda,  nach  1312  von  dem  Kanonikus  Benessius  gefertigt;  Thomas  von 
Stitny's  christliches  Lehrbuch  (um  1374;  tschechisch). 

Zwischen  dem  Clementinum  und  der  Moldau  liegt  das  Kreuz- 
herrenstift (PI.  E  4),  die  Kirche  1679-88  von  Carlo  Luragho  erbaut. 
Davor,  bei  der  Karlsbrücke  (S.  293),  das  1848  bei  der  500jähr. 
Jubelfeier  der  Universität  errichtete  Bronzestandbild  Karls  IV., 
nach  E.  Hähnel's  Modell. 

Jenseit  der  Altstädter  Mühlen  (PI.  E  5)  und  des  angeblich  aus 
der  Zeit  Wladislaws  II.  stammenden  alten  Wasserturms  führt  der 
Franzenskai  (Frantiskovo  näbrezi;  PI.  E  5)  nach  der  Kaiser- 
Franz-Brücke  (S.  293).  In  der  Mitte  des  Kais  steht  seit  1845  das 
Franzensmonument,  ein  23m  h.  gotischer  Brunnen  nach  Jos.  Kran- 
ner's  Entwurf,  mit  dem  Bronzereiterbilde  Kaiser  Franz'  I.  und 
allegorischen  Sandsteinstatuen  von  Jos.  Max.  Unweit  östl.,  an 
der  Bethlehemgasse,  die  H.  Kreuzkapelle,  ein  kleiner  romanischer 
Rundbau, 


Rudolphinum.  PRAG.  43.  Route.    289 

Östl.  vom  Franzensmonument,  am  Bethlehemsplatz  (Betlemske'  nä- 
mestf;  PI.  Eö),  stand  einst  Hus"  Wohnhaus  (jetzt  Nr.  7)  und  die  Kapelle, 
in  der  er  predigte.  —  In  dem  Hause  Nr.  1  ist  NäprsteVs  böhmisches  Ge- 
werbemuseum (Eintritt  s.  S.  285). 

Stromabwärts  gelangt  man  von  der  Karlsbrücke  durch  die 
Kreuzherrengasse  zu  dem  Kronprinz-Rudolf- Kai  (Nabrezi 
korun.  prince  Rudolfa;  PI.  E  4),  mit  der  ehem.  Kunstakademie,  jetzt 
von  der  juristischen  Fakultät  der  tschechischen  Universität  einge- 
nommen, und  dem  Rudolphinum.  Zwischen  beiden  Gebäuden 
führt  der  Kettensteg  (2  h  Brückengeld)  zur  Kleinseite  (s.  S.  293). 
Das  Künstlerhaus  Rudolphinum  (PI.  E  4),  1884  von  Jos.  Zitek 
und  Jos.  Schulz  erbaut,  enthält  außer  dem  Konservatorium  der 
Musik  und  zwei  Konzertsälen  (im  südl.  Teil)  die  Ausstellungen 
des  Kunstvereins  und  (im  I.  Stock)  die  Bildergalerie  der  1796  ge- 
gründeten Gesellschaft  patriotischer  Kunstfreunde.  Eintritt  s. 
S.  285;  Zugang  von  der  Moldauseite.  Der  Katalog  der  Galerie 
(1889  ;  1  K  60,  mit  30  Lichtdrucken  4  K)  und  der  „Führer  durch 
das  Kupferstichkabinett"  (1885;  20  K)  sind  im  I.  Saal  zu  haben. 
Inspektor:  Paul  Bergner. 

I.  Saal  (Vorraum  der  Gemäldegalerie):  Skulpturen  ;  r.  Andrea  della 
Röbbia,  Madonnenrelief.  —  R.  der 

II.  Saal:  ältere  deutsche  und  niederländische  Schulen.  Rechts:  687. 
Schule  des  Meisters  Theodorich,  Votivbild  des  Erzbischofs  Ocko  von  Wlaschim. 

—  222-224.  Oeertgen  van  Haarlem,  dreiteiliger  Flügelaltar;  *230.  Jan  Gos- 
saert  gen.  Mabuse,  Flügelaltar,  das  sog.  Prager  Dombild  (aus  Mecheln) : 
in  der  Mitte  der  h.  Lukas  die  Madonna  malend,  auf  den  Flügeln  (von  M. 
Coxie)  r.  Johannes  auf  Patmos,  1.  Martertod  Johannes  des  Ev.;  462.  Meister 
vom  Tode  der  Maria  (?),  Anbetung  der  Könige,  auf  den  Flügeln  die  Familie 
de3  Stifters.  —  379.  Hans  Holbein  d.  J.,  Lady  Vaux  (das  Original  in  Hampton 
Court) ;  *27.  Hops  Baidung  Grien%  Martertod  der  h.  Dorothea  (1516). 

HI.  Eckzimmer:  böhmische  Schule  (xiv.-xvi.  Jahrb..). 

IV.  Saal  (r.  von  Saal  II):  Italiener,  spätere  Niederländer  und  Deutsche. 
Linke  Langwand:    486      Paolo  Moranda  (gen.  Cavazzola),  männl.  Bildnis. 

—  Ohne  Nr  *  Frans  Hals,  Bildnis  des  Jasper  Schade  van  Westrum;  G.  Dou, 
Mädchen  am  Balkon;  Gerard  Ter  Borch,  Mann  und  Fraa.  —  452.  Frans 
Luycx,  Octavio  Piccolomini;  o.  Nr.  Rubens,  Vision  des  h.  Augustin  (aus 
der  Tüomaskirche,  1639);  o.  Nr.  *Rubens,  Martertod  des  h.  Thomas  (aus 
der  Thomaskirche,  1639);  Jac.  Gerr.  Cuyp,  Bildnis  einer  Dame  (1636); 
468.  Fr.  MUlet,  große  ital.  Landschaft. 

V.  Saal  (folgt,  auf  Saal  III).  Kabinett  a:  70.  Dierict  Bouts,  Grablegung 
Christi;  120-123  P.  Bruegheld.  Ä.,  Landschaften;  118,  119.  P.  Brueghel  d.  J., 
Anbetung  der  Könige,  Winterbelustigungen;  Rubens:  585.  kleine  Verkün- 
digung ,  586.  Skizze  der  Austreibung  aus  dem  Paradiese  für  die  Jesuiten- 
kirche in  Antwerpen.  — Kab.  b:  559.  Pieter  Polier,  die  Wachtstube  (1631); 
594.  D.  Ryckaert  III.,  der  Labetrunk  (1638).  —  Kab.  d:  227.  Luca  Giordano , 
Lucretia  ;  72 1 .  Watteau,  bei  Fackellicht  heimkehrende  Gesellschaft  (Skizze). 

—  Kab.  e:  203  A.  van  Everdingen*  norwegische  Landschaft;  o.  Nr.  Sal. 
van  Ruisdael(f),  Landschaft;  358,  359.  Com.  de  Heem,  Früchte;  660.  Frans 
Snyders  (?),  Stilleben.  —  Kab./:  233.  A.  Goubau,  Lagerszene;  375.  Jan  van 
den  Hoecke,  Philemon  und  Baucis;  493,  494.  A.  van  der  Neer,  Kegelbahn, 
Mondscheinlandschaft;  463.  Gabr.  Metsu,  die  Fischhändlerin;  *225.  A.  de 
G eider,  Vertumnus  und  Pomona;  706.  W.  van  de  Velare  d.  J.,  leicht  bewegte 
See.  —  Kab.  g:  IST.  Phil.  Wouwerman,  Pferde  auf  der  Weide  ;  :;:666.  Jan  Steen, 
die  Katzenmusik;  169.  A.  Cuyp,  Landschaft  mit  Vieh;  199.  G.  van  den  Eeck- 
hout,  Rebekka  und  Elieser  am  Brunnen.  —  Kab.  h:  r.  *200.  Ad.  EUheimer, 
Tempel  am  See. 

VI  Eckzimmer:  Maler  des  xviii.  und  vom  Anfang  des  xix.  Jahrh., 
meist  Österreicher  (95.  Joh.    Chr.  Brand,   Donaulandschaft  bei  Theben). 


290   Route  43.  PRAG.  Josephatadt. 

—  VII.  Saal:  böhmische  Maler  des  xvn.  und  xviii.  Jahrh.  (Karl  Skreta, 
Feter  Brandt,  W.L.  Reiner).  —  VIILSaal:  1.236.  J.  B.  Grenze,  junges  Mädchen-, 
o.  Nr.  Karl  Würbs,  das  Altstädter  Rathaus;  216.  Führich,  Madonna  mit 
Heiligen  und  Engeln. 

IX. -XVI.  Saal:  neuere  deutsche,  französische  u.  a.  Bilder  (Gourbet, 
Defregger ,  Duprt ,  Lenbach,  Gabriel  Max,  Segantini,  Thoma,  Troyon)-,  im 
XII.  Saal  (schöner  Blick  auf  den  Hradschin)  solche  von  deutschen  und 
tschechischen  Künstlern  des  xviii.  Jahrhunderts. 

Beim  Kabinett«  des  V.  Saales  gelangt  man  über  eine  Treppe  zu  dem 
Kupferstichkabinett,  mit  Blättern  von  Meistern  aller  Schulen,  und  zu 
dem  sich  anschließenden  Hollareum,  mit  457  Blättern  von  Wenzel  Hollar 
(geb.  1607  zu  Prag,  1 1677). 

Das  Kunstgewerbe-Museum  (PI.  E  4),  ö.  hinter  dem  Rudolphi- 
num,  von  Jos.  Schulz  1899  erbaut,  enthält  im  Halbgeschoß  eine 
Bibliothek  (1.)  und  Räume  für  wechselnde  Ausstellungen,  in  den 
beiden  oberen  Stockwerken  die  kunstgewerblichen  Sammlungen. 
Eintritt  s.  S.  284;  Direktor:  Dr.  K.  Chytil.    „Führer"  2  K. 

ErdgeschoB.  Am  Fuß  der  Treppe  Sandsteinstatuen  (Venus  mit  Amor 
und  Merkur)  von  Matth.  Braun  (f  1738). 

I.  Stock.  —  I.  Saal  (Votivsaal):  ein  kleines  Bronzepferd  von  Adr.  de 
Vries  (1610)  und  eine  Bronze-Brunnengruppe,  Venus  und  Amor,  von  B.  Wur~ 
zelbauer  (1599).  —  II.  Saal  (1.):  Keramik.  Majoliken,  deutsches  Steingut, 
Delfter  Fayencen ,  Porzellan.  Außerdem  drei  schöne  Kachelöfen.  —  III.  S  aal : 
antikes,  persisches  und  spanisches  Glas;  Reste  von  antikem  und  mittel- 
alterlichem Glas;  schöne  venezianische  und  böhmische  Gläser.  —  IV.  Saal: 
Goldschmiedearbeiten,  Email,  Siegel,  Bleireliefs,  Uhren  und  Medaillen.  — 
V.  Saal  (r.  vom  I.  Saal):  Arbeiten  aus  Schmiedeeisen  (Gitter,  Truhen- 
beschläge, Prachtschlösser,  Schlüssel  u.  a.)  und  Bronze  (ital.  Renaissance- 
Türklopfer),  ferner  Arbeiten  in  Zinn,  Messing,  Kupfer  und  Blei,  eine  Ge- 
wehrsammlung u.  a.  —  VI.  Saal:  kirchliche  Holzskulpturen,  kleinere 
Arbeiten  in  Elfenbein,  Holz,  Stein  und  Perlmutter. — VII.  Saal:  Schränke, 
Truhen,  holzgeschnitzte  Füllungen. 

II.  Stock.  —  R.  VIII.  Saal:  Drucke,  alte  Buchdeckel ,  Ledereinbände. 

—  Nebenan  der  IX.  Saal:  Stickereien,  Fächer.  —  Die  übrigen  Säle  ent- 
halten die  reichhaltige  Lanna'sche  Sammlung:  1200  Gläser,  hervorragend 
die  venezianischen  und  böhmischen;  Keramik,  kleine  Skulpturen,  Metall- 
arbeiten. 

Östl.  vom  Rudolphinum  liegt  die  Josephstadt,  die  ehem. 
Judenstadt,  jetzt  zumeist  von  stattlichen  Neubauten  eingenommen. 
Südl.  vom  Kunstgewerbemuseum  gelangt  man  durch  die  Joseph- 
städter Gasse,  dann  1.,  in  die  Rabbinergasse  (Rabfnskä  ulice).  An 
ihrer  r.  Seite  steht  n.  gegenüber  dem  nach  der  Schwedenbelagerung 
von  1648  im  Barockstil  erneuten  alten  jüdischen  Rathaus  die  älteste 
Synagoge  Prags,  die  Altneuschule  (PI.  E  4;  Eintr.  s.  S.  284),  ein 
nach  dem  Brande  der  Judenstadt  (1338)  im  frühgotischen  Stil  neu 
aufgeführter  unscheinbarer  Bau.  In  dem  zweischifngen  Innern 
hängt  am  Gewölbe  eine  große  Fahne,  ein  Geschenk  Kaiser  Ferdi- 
nands III.  für  die  Tapferkeit  der  Juden  bei  der  oben  erwähnten 
Belagerung. 

Wenige  Schritte-  westl.,  r.  am  Ende  einer  Sackgasse,  ist  neben 
der  Kanzlei  der  1564  gegründeten  israelitischen  Beerdigungs- 
brüderschaft, wo  man  die  Eintrittskarten  (s.  S.  284)  erhält,  der 
Eingang  des  stimmungsvollen  alten  *  Judenfriedhofs  (Beth-Chajim, 
d.  i.  Haus  des  Lebens;  PL  E  2). 


Böhmisches  Museum.  PRAG.  43.  Route.    291 

Dicht  gedrängt,  da  die  Toten  wegen  des  beschränkten  Raumes  über- 
einander beerdigt  wurden,  stehen  hier  unter  Holunderbäumen  über  12000 
bemooste,  mit  hebräischen  Inschriften  bedeckte  Leichensteine ;  der  nach- 
weisbar älteste  ist  der  des  Rabbiners  Abigdor  Karo  (i  1439),  der  jüngste 
von  1787.  Manche  haben  das  Zeichen  des  Stammes  :  zwei  segnende  Hände 
bedeuten  das  Geschlecht  Aaron,  eine  Kanne  den  Stamm  Levi,  eine  Traube 
den  Stamm  Israel  usw.  Ein  Sarkophag  mit  eingemeißeltem  Löwen  be- 
zeichnet das  Grab  des  gelehrten  und  wundertätigen  Eabbi  Jehuda  ben  Be- 
zalel  Low  (f  1609).  Auch  Familiennamen  sind  symbolisch  dargestellt  : 
Low  (Löwe),  Hahn,  Hirsch,  Karpeles  (Karpfen),  Fischl  (gekreuzte  Fische). 
Die  auf  den  Grabmälern  aufgehäuften  Steinchen  sind  von  Verwandten  oder 
Freunden  der  Verstorbenen  als  Zeichen  der  Achtung  niedergelegt  worden. 


Rings  um  die  Altstadt  erstreckt  sich  nach  Osten  und  Süden  die 
Neustadt.  Südwestlich  vom  Graben  (S.  286)  ist  1.  der  Wenzels- 
platz (Väclavske*  nämesti;  PI.  F  G  5,  6),  680m  lang,  60m  breit, 
gegen  Südosten  ansteigend. 

Am  obern  Ende  des  Platzes  erhebt  sich  das  Böhmische  Museum 
(PI.  G  6),  1885-90  von  Jos.  Schulz  erbaut,  im  Innern  reich  aus- 
gestattet.   Eintritt  s.  S.  284;  „Führer"  1  #20. 

Vom  Eingang  gelangt  man  geradeaus  durch  das  Treppenhaus  in  den 

I.  Stock.  In  der  Mitte  das  Pantheon,  ein  durch  zwei  Stockwerke 
reichender  Festraum,  mit  acht  Bronzestatuen  verdienter  Böhmen,  von 
Ludw.  v.  Schwanthaler  (1840),  Bronzebüsten  und  Wandgemälden.  —  Rechts 
1.  Saal:  Urkunden,  alte  Handschriften  und  Wiegendrucke.  Im  7.  Pult  die 
Mater  verborum  (xm.  Jahrh.),  eine  Abschrift  des  Universallexikons  des  Abtes 
Salomo  von  St.  Gallen,  mit  berühmten  Miniaturen  ;  im  15.  P.  das  Mariale 
und  das  Orationale  des  Ernst  (Arnestus)  von  Pardubitz,  ersten  Erzbischofs 
von  Prag  (+  1364),  sowie  die  Königinhofer  Handschrift  (Fälschung,  s.  S.  347); 
im  25.  P.  Hus'  Schriften;  im  27.  P.  ein  Brief  Äizka's  (1422);  im  50.  P.  ein 
Stammbuch  mit  dem  Autograph  Tycho  Brahe's  (S.  287);  im  53.  P.  die  Haupt- 
werke des  Comenius,  Urkunden  Gustav  Adolfs,  Wallensteins  und  Tillys ;  im 
55.  P.  „Gangulfi  martyris  vitau,  Handschrift  mit  Miniaturen  (xvn.  Jahrh.). 
An  den  Wänden  alte  Ansichten  Prags.  —  2.  Ecksaal:  böhmische  Münzen 
bis  1858,  Medaillen,  Krönungsmünzen,  Siegelstöcke.  —  Zurück  und  1.  durch 
den  1.  Saal  in  Saal  4-6:  prähistorische  Archäologie.  —  7-10.  Saal:  historisch- 
archäologische  und  ethnographische  Sammlungen.  Im  7.  Ecksaal  zwei  alt- 
böhmische Apotheken  (xvn.  und  xvni.  Jahrb.).  Im  8.  Saal  hussitische 
Dreschflegel,  Tartschen  und  Wagenbüchse  (r.  von  Saal  7);  in  den  Schränken 
böhmische  geschliffene  Gläser  (xvn,  und  xvm.  Jahrh.),  Musikinstrumente, 
böhmisch- mährische  Majoliken,  Elfenbeinschnitzereien  und  Goldschmiede- 
arbeiten (Mitra  des  h.  Eligius,  Geschenk  Karls  IV.  an  die  Goldschmiedezunft, 
1378 ;  am  vierten  Fenster  vom  Eingang).  Im  9.  Saal  (,,böhmische  Bauernstube1*) 
Sammlungen  zur  böhmischen  Volkskunde.  Im  10.  Saal  („mährisch -sch*Ie- 
sische  Bauernstube")  Trachten  und  Stickereien  der  mährischen  und  ungari- 
schen Slowaken,  der  Hannaken,  Walachen  und  Schlesier.  — 11.-17.  Saal: 
naturwissenschaftliche  Sammlungen.  Im  11.  Saal  (nur  für  Fachleute)  Her- 
barien. 12.  Saal :  botanische  Schausammlung.  13.-17.  Saal :  mineralogisch- 
petrographische  Abteilung. 

H.  Stock.  Fortsetzung  der  naturwissenschaftlichen  Sammlungen.  — 
1.-8.  Saal:  paläontologische  und  geologische  Sammlungen.  Im  1.  Saal 
(„Barrandeum" ;  1.  vom  Eintritt  der  letzte)  1.-3.,  64.-66.  Sehr.  Typen  der 
Gesteine  des  böhmischen  Urgebirges;  4.-63.  Sehr.  Silurformation.  Im  2.  Saal 
(„Sternbergeum")  Pflanzen  und  Gliedertiere  der  Steinkohlenformation.  — 
9.-17.  Saal:  zoologische  Sammlungen  (9.  Fauna  Böhmens). 

N.ö.  unterhalb  des  Franz- Josephs-Bahnhofs  der  Stadtpark ;  an 
der  O. -Seite,  in  der  Parkstraße  (Sadova  silnice),  das  Neue  Deutsche 
Theater  (PI.  G  6),  von  Fellner  und  Helmer  (1887). 


292   Route  43.  PRAG.  Wyschehrad. 

Südl.  führen  vom  Wenzelsplatz  die  Torgasse  (Mezibranskä 
ulice)  nnd  die  Sokolstraße  (Sokolskä  tnda)  nach  der  gotischen 
*Karlshofer  Kirche  (PI.  G8),  in  Form  eines  Achtecks  1351-77  von 
Peter  Parier  erbaut,  das  Innere  seit  1720  von  Kilian  Dientzen- 
hofer  modernisiert;  die  Kuppel  (22,75m  Durchmesser)  mit  dem 
prachtvollen  Sterngewölbe  gilt  als  eine  der  glänzendsten  konstruk- 
tiven Leistungen  des  Mittelalters. 

Die  Südspitze  von  Prag  bildet  der  Wyschehrad  (PI.  EF  9; 
Straßenbahn  Nr.  4)  nach  der  Überlieferung  die  Burg  Libussa's 
(S.  285).  Die  Höhe  des  Berges  nehmen  Festungswerke  ein  (hübsche 
Aussicht  von  der  nördl.  Bastei).  Aus  alter  Zeit  sind  hier  die  runde 
romanische  Martinskapelle  (xn.  Jahrh.)  und  die  Kollegiatkirche 
St.  Peter  und  Paul  erhalten,  ursprünglich  eine  romanische  Anlage 
(um  1080),  im  xv.  Jahrh.  zu  einer  dreischiffigen  spätgotischen  Ba- 
silika umgebaut,  die  Türme  1903  hinzugefügt. 

In  der  von  dem  ehem.  Rathaus  (PI.  E  8)  nordwärts  laufenden 
Wyschehrader  Straße  (Vysehradskä  tnda)  ist  1.  das  Emausklosteb, 
(PI.  E  7),  ein  Benediktinerkloster  aus  der  Zeit  Karls  IY.,  mit  der 
seit  1880  durch  die  Beuroner  Benediktiner  restaurierten  und  neu 
ausgemalten  Marienkirche,  einem  gotischen  Hallenbau  (1348-72); 
in  den  26  Wandfeldern  des  Kreuzganges  eine  große  Fresken  folge 
(alt-  und  neutestamentliche  Szenen  in  Parallele,  nach  Art  der  sog. 
Armenbibeln),  das  durch  wiederholte  Übermalung  sehr  verdorbene 
Hauptdenkmal  der  alten  Prager  Malerschule.  —  Dem  Kloster  öst- 
lich gegenüber  die  von  K.  I.  Dientzenhofer  1703  erbaute  Kirche 
des  H.  Johann  von  Nepomuk  am  Felsen,  mit  doppelarmiger  Freitreppe. 

Die  Wyschehrader  Straße  mündet  auf  den  Karlsplatz  (Kar- 
lovo  nämesti;  PI.  F  6 ,  7),  den  530ml.,  150m  br.  größten  Platz 
der  Stadt,  mit  hübschen  Anlagen  und  den  Denkmälern  des  Bota- 
nikers B.  Roezl  (südl.)  und  des  tschechischen  Dichters  V.  Eälek 
(1835-74).  An  der  Westseite  die  Tschechische  Technische  Hochschule. 
In  der  n.ö.  Ecke  das  S.  286  gen.  ehem.  Neustädter  Rathaus  (PI.  F  6 ; 
jetzt  Strafgerichtsgebäude),  von  welchem  bei  dem  Neubau  (1806) 
nur  ein  1451  begonnener  Turm  übrig  geblieben  ist;  die  Südfassade 
v/urde  in  den  letzten  Jahren  in  alter  Gestalt  hergestellt. 

Im  0.  des  Karlsplatzes  liegen  die  Hörsäle  und  Institute  der  medizini- 
schen Fakultät  der  beiden  Universitäten,  Krankenhäuser  u.  a.  —  In  der 
Stephansgnsse  (Stepanskä  ulice),  die  1351-67  erbaute  gotische  St.  Stephans- 
kirche (PI.  F6,  7);  in  dem  modernisierten  Innern  ein  spätgotisches  Tauf- 
becken (1462). 

Vom  Karlsplatz  führt  die  Jungmannstraße  (Jungmannova  tnda) 
nördl.  zu  der  seit  1347  erbauten  Maria-Schneekirche  (PI.  F  5),  mit 
großem  Hochaltar  (1625).  Davor  eine  sitzende  Bronzestatue  des 
tschechischen  Sprachforschers  Jos.  Jungmann  (1773-1847),  von 
L.  Schimek  (1878). 

Die  breite  Ferdinandstraße  (Ferdinandova  trfda),  die  Fort- 
setzung der  vom  Graben  (S.  286)  kommenden  Obstgasse  (Ovocnä 


Karlsbrücke.  PRAG.  43.  Route.   293 

ulice),  zieht  sich  von  hier  an  der  (r.)  Polizeidirektion  und  an  dem 
(1.)  Vrsulinerinnenkloster  (PI.  E  6)  vorüber  zur  Moldau.  Am  Ende 
der  Straße  ist  r.  (Nr.  7)  die  Böhmische  Sparkasse,  von  Ullmann 
(1861);  1.  das  Tschechische  Nationaltheater,  nach  Zitek's  Plänen  im 
Renaissancestil  erbaut,  nach  dem  Brande  von  1881  von  Jos.  Schulz 
umgebaut. 

Die  1900  neu  erbaute  Kaiser -Franz -Brücke  (PI.  D  5,  6;  2  h 
Brückengeld)  führt  hier  über  die  Schützeninsel  (S.  283)  nach 
der  Kleinseite  (s.  unten).  —  Franzenskai  s.  S.  288. 

Von  dem  an  den  Graben  (S.  286)  n.ö.  angrenzenden  Joseph- 
platz ( Josefske  nämesti ;  PI.  G  4)  gelangt  man :  nördl.  durch  die  Elisa- 
bethstraße  (Eliscina  trida)  zu  der  Franz-Josephs-Brücke  (PI.  G3; 
2h  Brückengeld),  —  östl.  durch  die  Poritscher  Straße  (Na  Ponci) 
zum  Nordwestbahnhof  (S.  282)  und  zu  dem  kleinen  Poritscher  Park 
(PI.  H  4),  mit  einem  Kriegerdenkmal  für  1848-49,  von  Jos.  Max. 
An  der  S.- Seite  des  Parks  das  beachtenswerte  städt.  Museum 
(PI.  ED  4;  Eintr.  s.  S.  285).  Es  enthält  im  ersten  Stock  Kunst- 
gewerbe, kirchliche  Altertümer,  Hausrat,  im  oberen  Stock  Stadt- 
ansichten, alte  Drucke,  Medaillen,  Waffen,  Rüstungen  und 
Innungsstücke. 

b.  Die  Stadtteile  auf  dem  linken  Moldauufer  (Kleinseite). 

Straßenbahn  Nr.  3,  5,  6,  7,  9,  11  s.  S.  234. 

Den  Hauptverkehr  zur  Kleinseite  vermittelt  die  sechzehnbogige 
♦Karlsbrücke  (PL  ED  4,  5),  die  505m  lange,  10m  breite  älteste 
Moldaubrücke,  1357  unter  Karl  IV.  durch  Peter  Parier  (S.  295)  be- 
gonnen, aber  erst  unter  Wenzel  IV.  vollendet.  Den  Aufgang  be- 
herrschen stattliche,  1874-79  hergestellte  Verteidigungstürme  go- 
tischen Stils:  am  r.  Ufer  der  *  Altstädter  Turm,  der  schönste  Turm 
der  Stadt ;  am  1.  Ufer  (Kleinseite)  ein  Turm  aus  Karls  IV.  Zeit  und 
ein  kleinerer,  ein  Überrest  der  alten  Judithbrücke. 

Den  Altstädter  Turm  schmücken  auf  der  0. -Seite  die  Wappen  der 
Länder,  die  einst  mit  Böhmen  verbunden  waren ;  über  dem  Torbogen, 
r.  und  1.  neben  dem  Standbild  des  h.  Sigismund,  die  sitzenden  Statuen 
Karls  IV.  und  Wenzels  IV.  ^  oben    St.  Veit  und  St.  Adalbert. 

Ihren  malerischen  Eindruck  verdankt  die  Brücke  vornehmlich  dem 
reichen  Statuenschmuck:  Bronzekruzifix  von  Joh.  Hilger  (1606)  und 
28  Standbilder  und  Gruppen  von  Heiligen,  meist  Barockarbeiten  aus  dem 
Anfange  des  xvm.  Jahrb.  (einige  neuere  von  Jos.  und  Em.  Max).  It.  in  der 
Mitte  das  nach  dem  Modell  Joh.  Brokoffs  1683  in  Nürnberg  gegossene 
Bronzestandbild  Johanns  von  Nepomuk  (S.  326),  des  erst  1729  heilig  ge- 
sprochenen böhmischen  Landespatrons,  zu  welchem  alljährlich,  besonders 
am  16.  Mai,  viele  Tausende  wallfahrten.  Eine  kleine  Marmortafel  mit 
einem  Kreuz  r.  auf  der  Brückenmauer,  zwischen  dem  6.  und  7.  Pfeiler, 
bezeichnet  die  Stelle,  wo  der  Legende  nach  der  fromme  Priester  1383  aut 
Befehl  Wenzels  IV.  hinabgestürzt  wurde.  —  Am  1.  Ufer,  auf  der  Kampa- 
Insel,  eine  (erneute)  gotische  Rolandsäule. 

Vom  W.-Ende  der  KarLsbrücke  führt  die  ßrückengasse  (Ulice 
k  mostu)  zum  Kleinseitner  Ring  (Malostranskö*  nämestf ;  PI. 
C  4),  mit  dem  bronzenen  Radetzky -  Denkmal  (der  Feldmarschall 


294   Route  43.  PRAG.  Waldsteinscher  Palast. 

auf  einem  Schild  stellend,  den  acht  Soldaten  tragen),  von  Em. 
und  Jos.  Max  (1858). 

In  der  Mitte  des  Platzes  erhebt  sich  die  1673  begonnene,  1704-22 
von  Christoph  Dientzcnhofer  weiter  geführte  und  1752  von  Kilian 
Dientzenhofer  vollendete  *St.  Nikolauskirche  (PI.  0  4),  eine  im 
Innern  reich  geschmückte  ehem.  Jesuitenkirche,  mit  Gewölbe- 
fresken von  Oraker  und  prachtvoller  Kuppel.  —  Gegenüber  an  der 
N. -Seite  des  Platzes,  Ecke  der  Landtagsgasse  (Snemovüi  ulice), 
das  Statthaltereigebäude  (unweit  nördl.  das  Landtagsgebäude)]  an 
der  W. -Seite  das  Generalkommando. 

Yon  der  NO. -Ecke  des  Kleinseitner  Rings  führt  die  Thomas- 
gasse (Tomässka  ulice)  an  der  gotischen  Thomaskirche  (xiv.  Jahrh., 
von  Kil.  I.  Dientzenhofer  umgebaut)  vorüber  auf  den  "Waldstein- 
platz (Valdstynske*  nämestf),  an  dem  r.  der  große  gräfl. 

Waldsteinsche  Palast  (PI.  D4;  Zutritt  s.  S.  285),  1623-30 
von  dem  Mailänder  Giovanni  Mar ini  (?)  für  Albrecht  v.  Wallenstein, 
Herzog  v.  Friedland,  erbaut,  heute  noch  Eigentum  der  Familie 
und  ziemlich  unverändert  erhalten.  An  der  Rückseite  eine  offene 
*Gartenhalle,  mit  Stukkaturen  von  Bartolomeo  Bianco  (?).  eine  ehem. 
Badegrotte  und  ein  Spielsaal  (worin  der  ausgestopfte  Balg  des 
Pferdes,  das  Wallenstein  bei  Lützen  ritt,  und  ein  altes  Bildnis), 
sowie  der  große  Garten.  Im  I.  Stock  werden  der  schöne  Audienz- 
saal und  die  Kapelle  mit  einigen  Bildern  gezeigt. 

In  der  zur  Bruskagasse  (S.  298)  führenden  Waldsteingasse 
(Valdstynskä  ulice)  ist  1.  (Nr.  12)  das  fürstl.  Fürstenberg' sehe  Palais 
(Pl.D  3,4),  mit  schönem,  terrassenförmig  ansteigendem  Garten. 

Unweit  der  Brückengasse  (S.  293),  am  Malteserplatz  (Mal- 
tezske  namestf),  liegt  der  gräfl.  Nostitz'sche  Palast  (PI.  D  5), 
mit  Gemäldesammlung  (an  300  Bilder).  Zutritt  s.  S.  285;  illustr. 
Yerzeichnis  von  P.  Bergner  (1905;  2K  40). 

Hervorzuheben:  *  Rembrandt ,  ein  Rabbiner  (1634);  *  Rubens,  General 
Spinola  in  voller  Rüstung ;  163.  Jan  van  Ravesteyn,  Mann  und  Frau  (Pourbus 
genannt) ;  48.  6.  Mostaert,  der  Markt ;  63.  N.  Knüpf  er,  Bad  der  Diana ;  278.  Nie. 
Neuchatel,  junges  Mädchen ;  *160.  Jac.v.  Ruisdael,  Waldlandschaft  (Frühwerk) ; 
275.  0.  Dou,  der  Gelehrte;  171.  A.  van  Dyck,  h.  Bruno  (Jugendwerk);  215. 
Verspronck,  Bildnis ;  Neuchatel,  Frau  und  Kind;  212.  D.  Teniers,  Bauernkneipe. 

Zwei  Wege  führen  vom  Kleinseitner  Ring  (S.  293)  zum  Hrad- 
schin :  der  kürzere  r.  durch  das  Schloßgäßchen  (Zämeckä  ulice), 
dann  auf  der  Neuen  Schloßstiege  (Schody  zamecke;  205  Stufen) ; 
der  längere  bequemere  (10  Min.)  geradeaus  durch  die  Nerudagasse 
(Nerudova  ulice),  mit  dem  (1.)  gräfl.  Morzin'schen  Palast  (von  1670; 
die  Atlanten  an  der  Fassade  von  F.  M.  Brokoff,  1714)  und  mit  dem 
(r.)  gräfl.  Thun  sehen  Palast  (PI.  0  4;  das  Barockportal  von  Matth. 
Braun),  dann  rechts  die  Auffahrt  hinauf. 

Den  Mittelpunkt  des  Hradschins  (Hradcany ;  PI.  B  0  4,  3)  bildet 
der  Hradschiner  Platz  (Hradcanske  nämesti),  ein  längliches 
Viereck  mit  einer  Mariensäule  von  F.M.  Brokoff  (1725),  n.  begrenzt 
von   dem    1764   umgebauten  Erzbischöfl.  Palatt,    s.  vom  fürstl. 


Hradschin.  PßAG.  43.  Route.   295 

Schwarzenberg' sehen  Palast,  mit  Sgrafntodekoration  (c.  1550),  und 
von  dem  Karmeliterinnenkloster ,  w.  vom  ehem.  Toscana 'sehen  Palast 
(jetzt  dem  Kaiser  gehörig). 

An  die  Ostseite  des  Hradschiner  Platzes  grenzen  die  ausge- 
dehnten Gehände  der  Hofburg  [PI.  C  4).  Der  älteste,  1303  durch 
Brand  verwüstete  Bau  wurde  seit  1333  für  den  nachmal.  Kaiser 
KarllV.  durch  den  französ.  Baumeister  Matthias  von  Arras  (f  1352) 
erneuert.  Weitere  Umhauten  erfolgten  unter  Wladislaw  II.  (durch 
Benedikt  RietK),  unter  Ludwig  von  Ungarn  und  unter  Ferdinand  I., 
der  nach  dem  Brande  von  1541  die  Wiederherstellung  der  Burg 
dem  Bonifaz  Wohlmut  übertrug.  Einige  Gebäudeteile  stammen 
aus  der  Zeit  der  Kaiser  Rudolf  II.  und  Matthias,  für  den  der 
Vicentiner  Vincenzo  Scamozzi  1614  hier  tätig  war.  Die  letzte 
Vergrößerung  der  Burg,  die  seitdem  711  Gemächer  umfaßt,  fand 
nach  Plänen  Nie.  Pacassis  durch  Anselm  Luragho  u.  a.  1756-74 
unter  Maria  Theresia  statt. 

Yom  Vorhof  wendet  man  sich  geradeaus  zu  dem  Hauptportal, 
von  Scamozzi,  und  durch  den  Torweg,  aus  dem  r.  eine  Treppe  zu 
den  kaiserlichen  Gemächern  führt,  in  den  ersten  Burghof  (1.  die 
S.  284  gen.  Schloßhauptmannschaft ,  wo  die  Eintrittskarten  aus- 
gegeben werden) ;  weiter,  r.  von  der  Schloßkapelle,  wieder  durch 
einen  überdeckten  Durchgang  in  den  zweiten  Burghof,  wo  1.  der 
Dom,  r.  der  Eingang  zu  dem  südl.  Burgflügel  (läuten!). 

Der  Glanzpunkt  der  Burg  ist  der  durch  sein  reiches  spätgotisches  Ge 
wölbe  ausgezeichnete  *Wladislawsche  oder  Huldigungssaal,  68m  lang«  19m 
breit,  13m  hoch.  14S4-15D2  von  B.  Rieth  erbaut;  dahinter  die  1563  von 
B.  Wohlmut  vollendete,  ebenfalls  gotische  Landrechtsstube,  bis  1817  Sitz  des 
böhmischen  Landtags.  Die  ehem.  Statthalterei  war  am  23.  Mai  1618  Schau- 
platz des  hitzigen  Wortwechsels  zwischen  dem  Grafen  Thurn  an  der  Spitze 
der  protestantischen  Stände  und  den  kaiserlichen  Statthaltern,  deren  ver- 
haßteste, Martinit'/  und  Slawata,  nebst  dem  Sekretär  Fabricius  dabei  aus 
dem  Fenster  gestürzt  wurden  (unten  ein  Erinnerungskreuz).  —  Der  nördl. 
Teil  der  Burg,  neben  dem  ersten  Hof,  enthält  zwei  prächtige,  1783  und 
1865-68  neu  hergestellte  Säle:  den  deutschen  Saal,  ehemals  Rudolfs  II. 
Kunstkammer,  und  den  1601  von  Horatio  Fontana  de  Brussaio  erbauten 
spanischen  Saal  (48m  lang,  24m  breit,  12m  hoch). 

Das  beachtenswerte  kleine  Reiterbüd  des  h.  Georg  auf  dem 
Brunnen  im  zweiten  Burghof  wurde  1373  von  MaTtin  und  Georg  von 
Klausenburg  in  Bronze  gegossen  (das  Pferd  1562  ausgebessert).  — 
In  der  nördl.  Hofecke  verbindet  eine  Galerie  die  Burg  mit  dem  Dom. 

Der  *Dom  (PI.  C  4;  Zutritt  s.  S.  284),  die  Metropolitankirche 
zu  St.  Veit,  nimmt  die  Stätte  eines  935  von  Herzog  Wenzel,  dem 
Heiligen,  begonnenen  kleinen  Rundbaues  ein.  Den  jetzigen  Bau 
begann  1344  Matthias  von  Arras  in  Anlehnung  an  die  Kathedrale 
von  Narbonne ;  der  hei  seinem  Tode  erst  in  den  unteren  Teilen 
fertig  gestellte,  74m  lange  und  39m  hohe  Chor  wurde  1356-85  durch 
Peter  Parier  aus  Schwäbisch-Gmünd  in  reichen  deutsch-gotischen 
Formen  vollendet.  Der  Weiterbau  (Langhaus  seit  1392)  ward  seit 
den  Hussitenkriegen  eingestellt.  Nach  dem  Hradschinbrande  von 
1541  restaurierte  Bonifaz  Wohlmut  den  Chor.     Erst  1867  wurde, 

Bsedekers  Österreich.    28.  Aufl.  18 


296  Route  43.  PRAG.  Dom. 

unter  Leitung  der  Dombanmeister  Jos.  Kranner  (+ 1871),  Jos.  Mocker 
(f  1899)  und  Kamillo  Hubert,  der  Ausbau  der  Kirche  in  Angriff 
genommen,  der  aber  noch  nicht  beendet  ist. 

Der  *Chor,  den  man  durch  das  unten  gen.  königliche  Oratorium 
(Südseite)  betrilt,  ist  dieischiffig,  mit  Umgang  und  zwei  Kapellenreihen. 
Seine  Triforiengalerie  schmücken  21  arg  zerstörte  Büsten  von  Haupt- 
förderern des  Dombaues  aus  dem  xiv.  Jahrhundert.  In  der  Mitte  steht, 
von  dem  schönen  Renaissancegitter  Jörg  Schmidthammer'' s  umgeben,  das 
große  marmorne  '"Kais  ergrab  mal,  von  Alex.  Colin  1570-73  in  Innsbruck  als 
Denkmal  Ferdinands  I.  (1556-64)  und  seiner  Gemahlin,  der  Königin  Anna 
(+  1547),  begonnen,  unter  Rudolf  IE.  1585-89  zugleich  zum  Denkmal  Maxi- 
milians II.  (1564-76)  umgestaltet;  oben  die  liegenden  Figuren  der  drei 
Fürstlichkeiten  (in  der  Mitte  Ferdinand  I.,  1.  Anna,  r.  Maximilian  II.); 
an  den  Seiten  die  Medaillonbildnisse  Karls  IV.  (f  1378)  und  seiner  vier  Ge- 
mahlinnen, Wenzels  IV.  (f  1419),  des  Ladislaus  Posthumus  (t  1458)  und 
Georg  von  Podiebrad  (f  1471),  die  ebenfalls  hier  ruhen. 

Chorkapellen.  Die  1347-67  erbaute  "-Wenzels  kapeile  (die  erste  r.,  von 
W.  beginnend),  mit  dem  Reliquienschrein  des  935  in  Alt-Bunzlau  von  seinem 
Bruder  ermordeten  Herzogs  Wenzel,  ist  mit  böhmischen  Halbedelsteinen 
ausgelegt  und  mit  verblichenen  Wandgemälden  verziert,  deren  untere 
Reihe,  Darstellungen  aus  der  Leidensgeschichte,  von  dem  Prager  Meister 
Oswald  (1373)  herrührt-,  die  mittelmäßigen  oberen  Fresken  aus  dem  xvi.  Jahrh. 
schildern  die  Legende  des  h.  Wenzel.  Der  Bronzeleuchter  mit  dem  Standbild 
des  h.  Wenzel  ist  von  Bans  Vischer  in  Nürnberg  (1532).  —  Die  (unzugängliche) 
Kronkammer,  über  der  Wenzelskapelle,  enthält  seit  1625  die  böhmischen 
Kroninsignien  (vgl.  S.  321).  —  Am  ersten  Pfeiler,  gegenüber  der  Kapelle,  das 
Barockgrabmal  des  Feldmarschalls  Grafen  Schlick  (f  1723)    von  M.  Braun. 

In  der  folgenden  St.  Andreas-  oder  Martinitzkapelle  der  Grabstein  des 
kaiserl.  Statthalters  Jaroslaw  von  Martinitz  (f  1GA9;  s.  S.  287).  —  In  der 
(nächsten)  Kreuzkapelle  1.  ein  Gemälde  von  1369:  das  Schvveißtuch  der 
h.  Veronika  ^  auf  dem  Rahmen  die  sechs  böhmischen  Landesheiligen.  — • 
Weiter  das  königliche  Oratorium,  ein  reicher  spätgotischer  Einbau  von 
Benedikt  Rieth  (1493),  mit  tief  herabreichendem  Schlußstein. 

Im  Chorumgang  ist  1.  das  silberne  Grabmal  des  h.  Johann  von 
Nepomuk  (S.  293),  1736  in  Wien  nach  Jos.  Ein.  Fischers  Entwurf  aus- 
geführt. —  Gegenüber  auf  dem  Altar  der  St.  AdalbeTt-  oder  Johann- 
Nepomuk-Kapelle  die  silbernen  Büsten  der  H.  Adalbert,  Wenzel,  Veit  und 
Cyrillus  (1699).  —  Die  Reliquien-  oder  sächsische  Kapelle  enthält  die 
gotischen  Grabmäler  der  Könige  Ottokar  I.  (1197-1230;  r.)  und  Ottokar  II. 
(1253-78;  1.),  von  Peter  Parier.  —  Nebenan  in  der  Maiienkapelle  r.  u. 
1.  die  Grabmäler  der  Herzöge  Bretislaw  I.  (-J- 1055)  und  Spitihniew  II. 
(f  1061),  wahrscheinlich  ebenfalls  aus  der  Werkstatt  des  Peter  Parier.  — 
Gegenüber,  an  der  Rückseite  des  Hochaltars,  das  Grab  des  h.  Veit,  mit 
Standbild  von  Jos.  Max  (1840).  —  In  der  Kapelle  Johannes  des  Täufers  1. 
und  r.  die  Grabmäler  der  Herzöge  Bretislaw  II.  (f  1100)  und  Boriwoj  II. 
(f  1124),  sowie  ein  Bronzeleuchter,  dessen  romanischer  Fuß  aus  der  Mai- 
länder Kriegsbeute  Friedrich  Barbarossas  stammt  (der  obere  Teil  von 
1641).  —  Unter  der  erzbischöfJichen  Kapelle  die  Gruft  der  Erzbischöfe  von 
Prag.  —  Gegenüber  die  kniende  Bronze^tatue  des  Fürsterzbischofs  Friedrich 
von  Schwarzenberg  (f  1885),  von  Myslbek  (1904).  Dahinter  und  gegenüber 
der  St.  Anna-Kapelle  ein  zweiteiliges  Holzrelief  von  O.  Bendel  (um  1630): 
die  Flucht  Friedrichs  V.  durch  Prag  im  J.  1620  (s.  S.  299). 

Die  Schatzkammer,  über  der  Sakristei,  enthält  ein  Evangeliar  des 
ix.  Jahrh.  und  kostbare  Kirchengeräte  (Reliquientafel  von  1266,  aus  St. 
Maximin  in  Trier  ^  ital.  Reliquienkreuz,  Geschenk  Papst  Urbans  V.  an 
Karl  IV.,  u.  a.).     Eintrittskarten  (1  K)  in  der  Sakristei. 

Hinter  dem  Dom,  auf  dem  Georgsplatz  (U  sv.  Jiri),  ist  gerade- 
aus die  romanische  St.  Georg skirche,  912  gegründet,  nach  einem 
Brande  1142-50  erneut,  seit  1906  im  Umbau  und  unzugänglich, 
mit  einem  Seitenpoital  im  Renaissancestil,   Im  Innern  beachten»- 


Strdhow.  PRAG.  43.  Route.    297 

werte  "Wandgemälde  (xm.  und  xrv.  Jahrh.)  und  das  im  xv.  Jahrh. 
erneute  Grabmal  der  h.  Lndmilla  (f  927).  —  R.  das  Theresianische 
Adlige- Damenstift  (Eingang  in  dem  tempelartigen  Vorbau),  das  an 
die  1541  z.  T.  abgebrannte  gotische  Allerheiligenkirche  angebaut  ist; 
vom  Balkon  prächtige  Aussicht  über  die  Stadt  und  die  umgebenden 
Höhen  (40  h  Trkg.). 

Am  Ende  des  Georgsgäßchens  (Jifskä  ulice)  gelangt  man  durch 
das  Tor  neben  dem  Schwarzen  Turm  und  dem  Daliborka-  Turm 
(40  h)  r.  auf  die  aussichtreiche  Bastei  neben  dem  Lobkowitz sehen 
Palais.  Die  Alte  Schloßstiege  (Stare  zämecke  schody ;  98  Stufen) 
führt  von  hier  in  die  Bruskagasse  (S.  298)  hinab. 

Vom  Hradschiner  Platz  führt  s.w.  die  Loretogasse  auf  den 
Loretoplatz  (Loretänske  nämesti),  mit  dem  gewaltigen,  seit 
1670  von  Francesco  Oaratti  erbauten  gräfl.  Czernin  sehen  Palast 
(jetzt  Franz- Joseph-Kaserne;  PI.  A4).  Gegenüber  die  Loretokirche, 
der  Casa  Santa  in  Loreto  nachgebildet.  Die  Schatzkammer  (Zutritt 
s.  S.  284)  hat  einige  Monstranzen  aus  dem  xvn.  Jahrh.,  darunter 
eine  strahlenförmige,  angeblich  mit  6580  Edelsteinen. 

Von  dem  s.w.  angrenzenden  Pohorelecplatz  gelangt  man  1.  über 
die  Treppe  in  Nr.  8  auf  den  Strahower  Platz  (Strahovske 
nädvon).  R. ,  auf  dem  höchsten  Punkt  der  Stadt,  das  Prämon- 
stratenserstift 

Strahow  (PL  A4,  5;  Zutritt  s.  S.285),  1140  gegründet,  in 
seiner  jetzigen  Gestalt  zumeist  aus  dem  xvii.  und  xviii.  Jahrhundert. 
Eintritt  durch  das  Portal  Nr.  1  gegenüber  der  oben  gen.  Treppe. 

In  der  Maria  Himmelfahrt-Kirche  r.  das  Grab  des  kaiserl.  Generals 
Grafen  Pappenheim,  der  1632  bei  Liitzen  fiel.  —  In  der  Gemäldesammlung 
(tür  Damen  nicht  zugänglich)  das  sog.  *Rosenkranzfest,  von  Albrecht  Dürer 
1506  im  Auftrage  der  deutseben  Kaufleute  in  Venedig  gemalt  (1841  durch 
Ühermalung  verdorben):  die  h.  Jungfrau  mit  dem  Kinde,  von  Engeln 
gekrönt,  mit  Bildnissen  des  Malers  selbst,  eines  seiner  deutschen  Freunde 
in  Venedig,  des  Kaisers  Maximilian  I.,  des  Papstes  Julius  II.  und  mehrerer 
Venezianer.  —  Die  Bibliothek  (Eingang  r.  vor  der  Front  der  Maria 
Himmplfahrt-Kirche,  eine  Treppe  hinauf,  klingeln)  enthält  über  lOUCOO 
gedruckte  Bücher  (darunter  1064  Wiegendrucke),  1700  Handschriften,  alte 
Landkarten,  Autographen  Tycbo  Brahe's  (S  28i)  u.  a.  Im  Hauptsaal  ein 
großes  Deckengemälde  von  A.  Fr.  Maulpertsch  (1794)  und  schöne  Schränke 
aus  dem  ehem.  Stift  Brück  bei  Znaim.  —  Vom  Klostergarten  prächtige 
Aussicht  auf  Prag  und  Umgebung. 

Wir  kehren  zur  Hofburg  zurück  und  begeben  uns  aus  dem 
ersten  Burghof  n.  über  den  Hirschgraben  und  durch  die  Staub- 
brückengasse (U  prasneho  mostu)  ins  Freie,  dann  r.  zwischen  dem 
unzugänglichen  Kaisergarten  (darin  der  „Singende  Brunnen",  15G8 
von  Jarosch  in  Bronze  gegossen)  und  der  Kadettenschule  hin  zum 
*Belvedere  (PI.  C  3;  Eintr.  s.  S.  284),  einem  großartigen  Lust- 
haus, das  Ferdinand  I.  1536-52  durch  Paolo  della  Stella,  einen 
Schüler  Jacopo  Sansovino's,  in  edlem  ital.  Renaissancestil  erbauen 
ließ  (das  Obergeschoß  von  Bonifaz  Wohlmut  u.  a.  erst  1558  voll- 
endet). Die  Säulenhalle  im  Erdgeschoß  ist  mit  einem  Ranken- 
fries und  mythologischen  Reliefs  geschmückt ;  an  die  Stelle  der 

18* 


298   Route  43.  PRAG.  Baumgarten. 

alten  Dekoration  des  großen  Saals,  der  nnter  Rudolf  II.  als  Mine- 
ralienkabinett diente,  sind  mäßige  Fresken  ans  der  böhm.  Ge- 
schichte, von  Chr.  Ruhen  (f  1875),  getreten.  Yom  Altan  *Aus- 
sicht  auf  den  Hradschin  und  die  Stadt. 

Yom  Belvedere  durch  die  Choteks- Anlagen  (PI.  D  3)  und  auf 
der  Chotekstraße  (Chotkova  silnice)  bergab  zur  Bruskagasse  (Pod 
Bruskou),  wo  in  der  Raphaelskapelle  des  Blindeninstituts  (PI.  D  3) 
schöne  Fresken  von  Jos.  v.  Führich;  dann  entweder  zum  Ketten- 
steg (S.  289)  oder  r.  durch  die  Wendische  Gasse  (Luzicka  ulice) 
zur  Karlsbrücke  (S.  293). 

Östlich  an  dem  steilen  Moldauufer  die  ^Kronprinz-Rudolf-  oder 
Belvedere- Anlagen,  mit  schönen  Aussichtspunkten  und  Restaurant 
(Drahtseilbahn  in  l4/4  Min.  zur  Franz-Josephs-Brücke  s.  S.  284). 

Im  N.  der  Kronprinz-Rudolf- Anlagen  liegt  der  *Baumgarten 
(Stromovka  oder  Krälovskä  Obora ;  PL  E  1) ,  ein  prächtiger  dem 
Lande  gehöriger  Park,  mit  einem  Schloß  (Sommerresidenz  des 
Statthalters)  und  Restaurant  (Militärkonzerte).  Straßenbahn  Nr.  3 
(S.  284)  vom  Wenzelsplatz  über  den  Graben  in  18  Minuten;  außer- 
dem Nr.  7. 

Im  Baumgarten  ist  auch  auf  dem  Ausstellungsplatz  die  1902 
von  Kaiser  Franz  Joseph  I.  gestiftete 

Moderne  Galerie  des  Königreichs  Böhmen  untergebracht 
(PL  G  1 ;  Eingang  an  der  W.- Seite;  Eintr.  s.  S.  285).  Sie  enthält 
Werke  deutscher  und  tschechischer  Künstler,  die  aus  Böhmen 
stammen  oder  in  Böhmen  wohnen.  111.  Katalog  (1907)  1  K\  die 
Bilder  sind  außerdem  bezeichnet. 

Deutschte  Abteilung:  E.  Ameseder,  Mondnacht;  E.  Hegenbart , 
Treiber;  Fr.  Jäger,  nordböhmische  Landschaften;  K.  Krattner ,  Judas; 
Oabr.  Max,  Judas;  Fr.  Metzner,  die  Erde;  Fr.  Rumpier.  Nymphe;  Fr.  Thiele, 
Dame  im  Grünen.  Ferner  graphische  Arbeiten  von  E.  Brömse,  Fr.  Hegen- 
hart,  R.  Jettmar,  E.  Orlik  u.a.  —  TschechischeAbteilung:  V.  Brozik, 
Damenbildnis;  A.  Chi'Jusi,  Landschaften;  F.  Jenewein,  die  Pest,  Judas; 
Jos.  Manes.  das  Leben  auf  einem  Herrensitz  (Zyklus);  L.  Märold,  schlechte 
Ausrede;  H.  Schwaiger,  Straße  in  Brügge;  St.  Sucharda,  Prag;  M.  Svabinsky, 
Kamelien;  J.  Uprka,  Marienlied;   F.  Zenisek,  Haustiere  und  Räuber. 

Schönste  Aussicht  von  der  *Hasenburg  {Petrin;  PL  C  5),  n.w. 
oberhalb  des  Aujezd  (Üjezd).  Eine  400m  1.  Drahtseilbahn  (S.  284) 
führt  in  3  Min.  zur  oberen  Station  (300m,  102m  über  der  untern). 
3  Min.  oberhalb  auf  dem  Laurentiusberg  der  60m  h.  eiserne  Aus- 
sichtsturm (Petrinwarte),  geöffnet  bis  8  Uhr  abends:  Besteigung 
(300  Stufen)  40  /*,  Aufzug  1  K.  Von  der  obern  Galerie  (384m  ü.  M.) 
prächtige  *  Aussicht  auf  Prag  und  das  Moldautal,  sowie  über  den 
größten  Teil  Böhmens  bis  zu  dem  Riesengebirge,  der  Böhm.- 
mährischen  Höhe,  dem  Böhmerwald,  dem  Erzgebirge  und  dem 
Böhm.-sächs.  Sandsteingebirge.  Die  Kuppen  des  Böhm.  Mittel- 
gebirges treten  besonders  hervor.  3  Min.  unterhalb  der  oberen  Sta- 
tion das  Restaur.  Hasenburg  mit  Aussichtsterrasse. 

Schöne  Anlagen  enthält  der  jetzt  städtische,  ehem.  gräfl.  Kins- 
ky'sche  Garten  (PL  C  6;  Erfrisch.),  gleichfalls  oberhalb  des  Aujezd. 


Umgebung.  PRAG.  43.  Route.   299 

In  der  Villa  ist  das  Tschechisch-slawische  ethnographische  Museum 
untergebracht  (Eintr.  s.  S.  285);  es  enthält  im  Erdgeschoß  1. 
Stickereien  und  Interieurs  aus  Bauernstuben ,  r.  Modelle  von 
Bauernhäusern  und  Hausgerät,  im  ersten  Stock  Kostüme,  Stickereien 
und  Keramik. 

Auf  dem  Weißen  Berge  (379m),  ll/i  St.  westl.  vom  Strahower  Plalz 
(PI.  A4;  Ausflug  wenig  lohnend),  erinnert  die  Maria- Viktoria- Kirche  an 
die  Schlacht  vom  8.  Nov.  1620  (s.  S.  281).  Die  Böhmen  hatten  sich  unter 
ihrem  „Winterkönig"  Friedrich  V.  von  der  Pfalz  auf  dem  Weißen  Berge 
verschanzt,  aber  Maximilian  von  Bayern,  das  Haupt  der  kathol.  Liga, 
griff  mit  seinen  Bayern  und  den  kaiserl.  Truppen  so  heftig  an,  daß  in 
kaum  einer  Stunde  der  entscheidende  Sieg  erfochten  war.  —  In  der  Nähe, 
auf  dem  n.w.  Abhang  des  Berges,  liegt  der  ehem.  Sterntiergarten,  jetzt  ein 
Belustigungsort  der  Prager  (10  Min.  von  Stat.  Liboc ,  S.  308),  mit  einem 
Inschriftstein  zum  Andenken  an  die  preuß.  Einnahme  von  Prag  im  .1.  1744. 
Das  Sternschloß,  am  Ende  des  Parkes,  ursprünglich  ein  stattliches  kaiserl. 
Lustschloß  im  ital.  Kenaissancestil,  seit  1555  in  der  Form  eines  sechs- 
strahligen  Sternes  nach  Plänen  des  Erzherzogs  Ferdinand  aufgeführt,  später 
Pulvermagazin,  1875  restauriert,  hat  von  der  alten  Dekoration  noch  reiz- 
volle Stuckreliefs  bewahrt.  Eintritt  tägl.  11-1  und  4-5  Uhr;  20  h  (Eintritts- 
karten im  Forsthaus). 

Nahe  dem  Dorf  Sierbohol ,  l1/?  St.  ö.  von  Prag  (35  Min.  von  Stat. 
Hostivaf,  S.  336),  erinnern  zwei  Denkmäler  an  den  Feldmarschall  Grafen 
Schwerin,  der  hier  am  6.  Mai  1757  in  der  Schlacht  bei  Prag  fiel. 

Dampfer  nach  &t$chovic,  4  St.  hin,  21/*  St.  zurück;  Abfahrtstelle 
unterhalb  der  Palackybrücke  (PI.  D  E  7).  Königsaal,  am  1.  Ufer  der 
Moldau,  ehem.  1283-1305  von  König  Wenzel  n.  errichtetes,  1420  von  den 
Jlussiten  zerstörtes  reiches  Zisterzienserkloster,  jetzt  Schloß  des  Fürsten 
Ottingen,  hat  einen  schönen  Park.  Südl.  von  Stechovic  die  St.  Johannes- 
Stromschnellen. 


44.  Von  Prag  nach  Dresden. 


192km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  4  St.  für  19  J£20,  12.00,  7.60; 
Personenzug  in  6V2  St.  für  15  US?  30,  9.40,  6.05  (Aussicht  r.).  —  Dampf- 
boot von  Aussig  nach  Dresden  im  Sommer  ömal  tägl.  in  5-7  St.  für  4  iT85, 
3.30  (Schnelldampfer  6  ZT 70),  der  Eisenbahn  vorzuziehen.  Das  Boot  fährt 
von  Leifmeritz  (S.  337)  ab;  Fahrzeit  Leitmeritz-Lobositz  V«  St.,  Lobositz- 
Aussig  2l/2  St. 

Prag  s.  S.  282  ;N  Abfahrt  vom  Staatsbahnhof.  Bald  nach  der 
Ausfahrt  r.  der  Zizkaberg.  Die  Bahn  führt  über  den  1327ml.  Via- 
dukt, der  in  87  Bogen  Karolinental,  die  Jerusalems-  nnd  Hetzinsel, 
einige  Arme  der  Moldau  und  den  Hauptstrom  überbrückt. 

5km  Bubentsch,  mit  vielen  Villen.  Die  Bahn  tritt  in  das  enge 
gewundene  Felsental  der  Moldau.  —  7km  Podbaba,  an  der  Mündung 
des  Scharkatals.  —  12km  Rostok,  Dorf  in  einem  Obstwald.  Über 
die  Moldauberge  ragt  der  einzeln  stehende  Georgs-  oder  Rip-Berg 
(459m)  mit  weißer  Kapelle  hervor,  auf  weiter  Strecke  mehrfach 
Augenpunkt,  1  St.  s.o.  von  Raudnitz  (S.  300)  gelegen. 

Am  r.  Ufer  Ruine  Chwaterub.  —  27km  Kralup  (Bahnrest.), 
mit  Fabriken  und  Bahnwerkstätten.  Zweigbahnen  nach  (28km) 
Kladno  (S.  308)  und  nach  (17km)  Neratovic  (S.  341).  —  Die  Bahn 


300  Route  44.  LOBOSITZ.      Von  Prag  nach  Dresden. 

führt  dicht  an  der  Moldau  durch  einen  Tunnel  und  Galerien  nach 
(30km)  Mühlhausen,  mit  fürstl.  Lobkowitz'schem  Schloß.  Unter- 
halb eine  weite  Ebene,  wo  die  Bahn  die  Moldan  verläßt.  —  33km 
Weltrus,  mit  gräfl.  Chotek'schem  Schloß  und  Park.  Der  Georgs- 
berg zeigt  sich  nun  1.,  geradeaus  der  Geltschberg  (S.  337):  r.  in 
der  Ferne  Melnik  (S.  338). 

48km  TJnter-Befkowitz.  Die  Bahn  nähert  sich  der  Elbe,  die 
5km  oberhalb  die  Moldau  aufgenommen  hat.  —  67km  Raudnitz 
(175m ;  Gasth. :  Post),  Städtchen  von  8000  Einw.  in  hübscher  Lage 
aml.  Ufer  der  Elbe,  mit  burgartigem  fürstl.  Lobkowitz'schem  Schloß. 
Im  J.  1350  saß  hier  ein  Jahr  lang,  als  Gefangener  Karls  IV.,  der 
röm.  „Volkstribun"  Cola  di  Rienzo.  Zweigbahn  nach  (36km) 
Zlonitz  (S.  307). 

Vor  (78km)  Stat.  Theresienstadt  (Bahnrest.)  über  die  Eger;  es 
beginnt  das  deutsche  Sprachgebiet.  i/2  St.  n.  die  ehem.  Festung 
Theresienstadt  (Gasth.:  Erzherzog  Karl;  Restaur.  Deutsches  Haus) 
an  der  Eger,  die  unterhalb  in  die  Elbe  mündet.  —  Jenseits  Aus- 
sicht auf  die  malerischen  Basaltkegel  des  Mittelgebirges,  R.  an  der 
Elbe  Leitmeritz  (S.  337). 

85km  Lobositz  (153m;  Gasth.:  Germania;  Schwarzes  Roß, 
Hauptstr.  44,  7  Z.  zu  1.60-3.20  K\  Dampf  schiff -Restaur.,  an  der 
Elbe),  betriebsames  Städtchen  am  1.  Eibufer,  mit  4600  deutschen 
Einw.  und  fürstl.  Schwarzenberg'schem  Schloß,  bekannt  durch  den 
Sieg  Friedrichs  d.  Gr.  (1.  Okt.  1756). 

Von  Lobositz  nach  Reichenberg,  109km,  Eisenbahn  in  3-4  St. 
Die  Bahn  überschreitet  die  Elbe  auf  einer  335m  langen  Eisenbrücke.  4km 
Gzalositz  (170m).  Zweigbahn  nach  (2km)  Cäernosek  (S.  337).  —  8km  Leit- 
meritz (182m ;  Bahnrest.),  s.  S.  337.  —  21km Liebeschitz  (280m ;  Gasth. :  Goldene 
Sechs).  1/4  St.  nördl.  Trnobrand,  von  wo  blau-gelb  MW.  durch  Wald  auf 
den  (1  St.)  Geltschberg  (S.  337).  —  25km  Ansehet  (240m  ;  Bahnrest.).  Lokal- 
bahn nach  (19km)  Groß-Priesen  s.  S.  337.  —  Die  Bahn  steigt  nach  (33km) 
Bleiswedel  (368m)  und  senkt  sich  dann  nach  (35km)  Graber  ('<!85m;  Ga-th. : 
Rathaus).  R.  der  Ronberg  (551m),  mit  Burgruine.  —  43km  Neugarten  (278m ; 
Bahnrest.)  R.  das  gräfl.  Kaunitz'sche  Schloß  Neuschloß.  Jenseits  über  den 
24m  hohen  Karba-  Viadukt;  1.  der  Höllen^rnnd  (S.  341).  —  49km  Böhmisch- 
Leipa  (249m),  s.  S.  341.  —  57km  Reichstadt  (268m;  Gasth.:  Habsbnrg),  mit 
einem  großen  kaiserl.  Schloß,  nach  dem  der  Sohn  Napoleons  I.  den  Titel 
eines  Herzogs  von  Reichstadt  führte  (er  war  jedoch  nie  hier).  —  64km  Niemes 
(286m^  Bahnrest.;  Gasth.:  Schwarzes  Roß),  mit  Schloß  des  Grafen  Hartig. 
l3/4  St.  n.Ö.  der  Roll  (694m),  mit  Burgtrümmern.  —  78km  Deutsch- Gabel 
(319m ;  Bahnrest. ;  Gasth.:  Habsburg,  beim  Bahnhof)  Städtchen  mit  2700Einw. 
und  der  KuppelKirche  St.  Laurentius.  Zweigbahn  nach  (21km)  Röhrsdorf 
(S.  341).  —  81km  Lämberg-Markersdorf.  R  das  Schloß  Lämberg  des  Grafen 
Clam-Gallas.  L.  Aussicht  auf  das  Lausitzer  Gebirge.  Die  Bahn  steigt  das 
Jeschkengebirge  hinan,  das  sie  hinter  (93km)  Kriesdorf  (499m)  in  einem  Tunnel 
durchbricht;  gleich  darauf  über  einen  29m  hohen  Viadukt.  —  95km  Neuland. 
Zwei  Tunnels.  —  Jenseit  (97km)  Christof sg rund  wieder  durch  zwei  Tunnels. 
—  Bei  (100km)  Karlswald  öffnet  sich  der  Blick  auf  das  Isergebirge.  —  109km 
Reichenberg,  s.  S.  343. 

Von  Lobositz  nach  Laun,  35km,  Eisenbahn  in  2V4  St.  —  5km 
Tschischkowitz.  Zweigbahn  nach  (37km)  Obernitz  (S.  307)  über  (5km)  Trebnitz 
(Gasth. :  Deutsches  Haus),  von  wo  ein  braun-gelb  bezeichneter  Weg  zu  der 
(3/4  St.)  kleinen  Burgruine  Kostial  (488m)  führt.  —  35km  Laun  (S.  307). 

Nach  Teplitz  über  Boreslau  (Milleschauer)  s.  S.  306. 


Von  Prag  nach  Dresden.     AUSSIG.  di.  Route.    301 

BeiLobositz  beginnt  das  von  hohen  Felsbergen  eingeschlossene, 
an  malerischen  Stellen  reiche  Tal  der  Elbe  ;  am  r.  Ufer  das  Dorf 
Czemosek  (S.  337)  und  der  Hradek  (268m),  mit  Kapelle.  —  97km 
Salesel  (Gasth.:  Meraner  Hof),  am  Fuß  einer  hohen  Berglehne 
hübsch  gelegen  (gegenüber  stromabwärts  Sebusein,  S.  337);  3/4  St. 
westl.  das  Dubüzer  Kirchlein,  in  hübscher  Lage.  Yor  Aussig  1.  der 
Workotsch,  ein  Fels  mit  strahlenförmig  gelagerten  Basaltsäulen, 
r.  malerisch  der  Schreckenstein  (s.  unten). 

1 07km  Aussig.  —  Bahnrestaurant,  gut.  —  Gasth.:  Goldenes  Schiff, 
40  Z.  von  SK  an,  F.  1,  M  2  K,  Englischer  Hof,  Dampfschiffs- 
hotel, alle  drei,  sowie  die  Dampf  bootlandestelle ,  unweit  des  Staats- 
bahnhofs (PI.  1).  —  Ca/4.  Wien,  Marktplatz.  —  Post  u.  Telegraph  (PI.  6), 
Teplitzer  Straße.  —  Elektr.  STRAßENBAHN  vom  Marktplatz  östl.  nach 
Schönpriesen,  westl.  nach  Prödlitz,  nördl.  nach  Pokau.  —  Empfehlenswert 
die  vom  Anssiger  Gebirgs -Verein  herausgegebene  Touristenkarte  (75  h) ; 
Auskunft  über  Ausflüge  in  die  schöne  Umgebung  erteilt  das  Fremden- 
verkehrs-Bureau im  Stadthause. 

Aussig  (138m)  ist  eine  lebhafte  Stadt  (43000  deutsche  Einw.) 
an  der  Mündung  der  Biela  in  die  Elbe,  mit  großen  chemischen 
Fabriken  und  bedeutendem  Kohlenhandel  (in  der  Nähe  w.  die 
gewaltigen  nordböhmischen  Braunkohlenlager).  An  der  Elbe  Kai- 
anlagen, wo  die  großen  Eibkähne  beladen  werden.  Yom  Bahnhof 
gelangt  man  nördl.  durch  die  Gerbergasse,  dann  1.  durch  die  Töpfer- 
gasse auf  den  (3  Min.)  Marktplatz,  an  dessen  N. -Seite  das  Stadthaus 
(PI.  7).  W.  vom  Marktplatz  ein  Bronzestandbild  Kaiser  Josephs  II. 
und,  am  Spitalplatz,  das  Stadtmuseum,  mit  naturwissenschaft- 
lichen Sammlungen  und  vorgeschichtlichen  Altertümern  (Sonn- 
u.  Festt.  10-1,  wochent.  9-12,  2-4  übr).  Von  der  SW.-Ecke  des 
Marktplatzes  führt  die  Bielagasse  südl.  zur  nahegelegenen  Stadt- 
kirche (PI.  8),  1426  von  den  Hussiten  zerstört,  in  der  Folge  mehr- 
mals hergestellt.  Durch  die  südl.  Verlängerung  der  Bielagasse 
erreicht  man  die  Eisenbahnbrücke  über  die  Elbe  (auch  für  Fuß- 
gänger; 4  h)  nach  der  Station  Schreckenstein  am  r.  Eibufer  (S.  337). 
2  Min.  vor  der  Brücke  führt  r.  der  Gerichtssteig  in  */4  St.  hinauf  zur 
Ferdinandshöhe  (268m ;  PI.  5 ;  Hot.-Restaur.  mit  hübscher  Aussicht). 

Am  r.  Eibufer,  3/4  St.  stromaufwärts,  auf  einem  85m  hoch  am 
Fluß  aufsteigenden  Klingsteinfels  die  ansehnlichen  Trümme-r  der 
erst  im  xvni.  Jahrh.  verfallenen  Burg  *  Schreckenstein  (246m; 
Erfr.),  Eigentum  des  Fürsten  Lobkowitz,  mit  trefflicher  Aussicht. 
—  Von  Aussig  auf  die  Hohe  Wostrey,  l1/^  St.:  vom  O.-Ende  der 
Eibbrücke  1.  hinab  und  auf  der  Landstraße  über  Krammel  und 
Ober-Sedlitz;  bei  Neudörfel  r.  ab  auf  einem  Feldwege  (blaue  WM.), 
dann  durch  Wald  zur  Hohen  Wostrey  (585m),  mit  schöner  Fern- 
sicht. Von  Neudörfel  führt  w.  ein  grün-gelb  bez.  Weg  zum  (3/4  St.) 
Schrecken  stein  (s.  oben). 

Von  Aussig  nach  Bilin,  32km,  Eisenbahn  in  l1/«  St.  —  5km 
Türmitz  (158m),  mit  gräfl.  NostitVsehem  Schloß  und  Kohlengruben.  —  19km 
Auperschin  (S.  3C6).  —  32km  Bilin  (199m;  Gasth.:  Hohes  Haus,  9  Z.  zu 
1/20-3  JJ"^  Weißer  Löwe),  gewerbreiches  Städtchen  (6800  Einw.),  mit  fürstl. 


302   R.  U.  —  K.  8.  301.     TETSCHEN.  Von  Prag 

Lobkowitz'schem  Schloß  an  der  Biela.  lfe  St.  s.w.  der  Biliner  Sauerbrunnen 
(Kurhaus  ;  Bahnstat.  s.  S. 323).  3A  St.  südl.  vom  Sauerbrunnen  (rote  WM.)  der 
Borschen  (538m),  ein  großer  Klingsteinfels  (Phonolith),  mit  seltener  Flora 
und  lohnender  Aussicht.     Von  Bilin  nach  Dux  und  Pilsen  s.  S.  323. 

Von  Aussig  nach  Teplitz  und  Komotau  s.  R.  45.  —  Dampfboot  nach 
Dresden  s.  S.  299. 

116km  Nestersitz-Pömmerle,  von  wo  der  Ziegenberg  (379m)  in 
50  Min.  bestiegen  wird. 

130km  Bodenbach.  —  Vom  Bahnhof  (Restaur.)  zur  Dampfbootlande- 
stelle  10  Min.  Gehens.  —  Gasth.:  Post  (PI.  a),  3  Min.  r.  vom  Bahnhof ^ 
Töpfer  (vorm.  Frieser;  PL  b),  30  Z.  zu  1.60-3  iT,  Umlauft  (PI.  c),  30  Z. 
zu  2-3  K.  beide  unweit  w.  vom  Bahnhof;  Vereins  haus.  —  Einspänner 
1/2  Tag  5,  1  Tag  10  K. 

Bodenb  ach  (131m),  am  I.Ufer  der  Elbe,  Sitz  der  österreichischen 
und  sächsischen  Zollbehörden,  ist  eine  gewerbtätige  Stadt,  mit 
12000  deutschen  Einwohnern.  Nördl.  über  der  Stadt  erhebt  sich 
die  bewaldete  *Schäferwand  (282m ;  Hot.-Restaur.,  mit  Aussichts- 
terrasse, 6  Z.  zu  2-3  K\  mit  prächtigem  Blick  auf  Tetschen  und  das 
Eibtal:  vom  Bahnhof  r. ,  dann  vor  der  Bahnüberführung  1,  auf 
einem  Zickzackwege  hinauf  (25  Min.). 

Elbabwärts,  20  Min.  vom  Bodenbacher  Bahnhof,  ist  Obergrund  (Badhotel, 
PI.  b,  33  Z.  zu  2-3,  P.  8-10  K)>  Sommerfrische,  mit  dem  Josephsbad  (PI.  c). 

Von  Bodenbach  auf  den  Schneeberg,  2l/2  St.  (Zweisp.  hin  u. 
zurück  14-16  K):  gegenüber  der  Eibbrücke  auf  dem  „Kammweg"  aufwärts 
(WM.  blauer  vierzackiger  Kamm  in  einem  weißen  Felde)  über  Bösegründl 
und  Biela  (von  hier  weiße  WM.)  zum  (8,5km)  Gipfel  (721m);  vom  30m  h. 
Aussichtsturm  (30  h)  großartige  *Rundsicht. 

VonBodenbach  nachKomotau,  90km,  Staatsbahn  in  3  St.  Die 
Bahn  führt  durch  das  enge  malerische  Tal  des  Eulauer  Bachs;  r.  der  Schnee- 
berg (s.  oben).  —  20km  Tyssa- Königswald.  2/4  St.  n.  das  Dorf  Tyssa  mit  den 
Tyssaer  Wänden,  gewaltigen  seltsam  zerklüfteten  Sandsteinfelsen.  —  Bei 
(24km)  Kleinkahn  (396m)  r.  auf  der  Höhe  Nollendorf,  wo  am  30.  Aug.  1813 
durch  die  Preußen  unter  Kleist  die  Schlachtbei  Kulm  mit  der  Gefangennahme 
von  10000  Franzosen  unter  Vandamme  entschieden  wurde.  —  34km  AciZm; 
36km  Hohenstein  (r.  Ruine  Geiersburg);  38km  Mariaschein  (S.  303);  40km 
Rosental- Graupen  (S.  806;  r.  die  Wilhelmshöhe  und  Rosenburg).  —  44km 
Teplitz- Waldtor  (S.  304 ;  der  Bahnhof  ist  20  Min.  vom  Marktplatz  entfernt).  — 
48km  Kosten.  272km  w.  das  Städtchen  Klostergrab  (S.  307).  —  55km  Ossegg 
(S.  307).  Weiter  stets  dicht  am  s.  Fuß  des  Erzgebirges  über  Wiesa-Ober- 
leutensdorf  (S.  307),  Obergeorgental  und  Görkau  (S.  307)  nach  (90km)  Ko- 
motau (S.  308). 

Von  Bodenhach  nach  Tetschen  wendet  man  sich  vom  Bahnhof 
r.  und  nach  */4  St.  r.  über  die  Kettenbrücke  (4  h  Brückengeld); 
jenseits  1.  zum  (10  Min.)  Marktplatz. 

Tetschen.  —  Der  Bahnhof  (Restaur.)  ist  */4  St.  s.o.  vom  Marktplatz, 
die  Dampf  bootlandest  eile  bei  der  Kettenbrücke.  —  Gasth.:  Silberner 
Stern,  16  Z.  zu  1.60-3  K,  Krone,  22  Z.  zu  2-3  JT,  gut,  Grüner  Baum, 
mit  Cafe,  22  Z.  zu  3iT,  alle  drei  am  Markt  5  H.  National  (Pl.a),  an  der  Elbe. 

Tetschen  (132m),  Stadt  von  11600  deutschen  Einwohnein,  am 
r.Elbufer,  mit  großem  schlichtem  Schloß  (unzugänglich)  des  Grafen 
Thun  auf  einer  Anhöhe  s.  oberhalb  der  Kettenbrücke,  ist  einer 
der  anmutigsten  Punkte  des  ganzen  Elbtals.  Ö.  vom  Markt  der 
Schulplatz,  mit  einem  Bronzestandbild  des  Kaisers  Joseph  IL, 
von  Rassau.  Im  Polzental  die  landwirtschaftliche  Akademie  Lieb- 
werd.  —  Yon  Tetschen  nach  Iglau  s.  B.  52. 


nach  Dresden.  SCHANDAU.  4d.  Route.  303 

Hübscher  Spaziergang  von  2-2 V4  St.:  am  N.-Ende  der  vom  Scb.nl- 
platz  n.  laufenden  Gartenstraße  r.  über  die  Eisenbahn,  an  dieser  entlang 
auf  dem  breiten  Wege  bergan,  dann  1.  ebenfalls  auf  breitem  Wege  zur 
Gloriette,  mit  einem  Standbild  der  Bohemia.  Weiter  durch  die  Anlagen, 
dann  r.  (Wegweiser)  zur  * Kaiser aussieht  (40-45  Min.  vom  Markt),  mit  Block- 
haus (Erfrisch.)-,  schöne  Aussicht  auf  das  Tal  von  Tetschen  und  die  be- 
waldeten Berge  der  Umgebung.  Dann  (stets  1.  halten !)  in  1|4  St.  zur 
Leopoldshöhe  und  Elbwartey  mit  Blick  elbabwärts,  und  hinab  zum  Dörfchen 
Laube  an  der  Elbe  und  auf  der  Straße  zurück  Q5/*  St.). 

Von  Tetschen  nach  Warnsdorf,  63km,  Eisenbahn  in  21/-2  St.  — 
9km  Bensen  ('215m  $  Gasth. :  Schwarzes  Roß,  Marktplatz),  Städtchen  mit 
3300  Einw.  Zweigbahn  nach  (20km)  Böhmisch-Leipa  (S.  341).  —  Die  Bahn 
wendet  sich  nördl.  nach  (22km)  Böhmisch-Kamnitz  (3L7m-,  Gasth. :  Deutsches 
Haus),  Städtchen  mit  4700  Einw.  1  St.  s.  der  Schloßberg  mit  Ruine  und 
Aussichtsturm.  Zweigbahn  nach  (35km)  Böhinisch-Leipa  s.  S.  341.  —  43km 
Tannenberg  (542m-,  Bahnrest.);  s/4  st.  n.ö.  Euine  Tollenstein,  mit  Gasthaus. 
Nach  Prag  oder  Geortsswalde-Ebersbuch  s.  S.  342.  —  52km  Kreibitz-Teichslatt 
(S.  342).  —  63km  Warnsdorf  (336m;  Bahnrest.),  von  wo  die  Bahn  nach 
Zittau  weiter  führt,  s.  Baedekers  Nordost-Deutschland. 

Die  Bodenbach-Dresdener  Bahn  (ausführliche  Angaben 
s.  in  Baedekers  Nordost -Deutschland)  führt  durch  zwei  kleine 
Tunnels  unter  der  vorspringenden  Schäferwand  (S.  302)  hindurch 
und  folgt  dem  1.  Ufer  der  Elbe.  —  140km  Niedergrund  (S.  337), 
letzter  Österreich.  Ort  am  1.  Ufer.  Stromabwärts  Her rnskr et sehen , 
das  letzte  österreichische  Dorf  am  r.  Ufer.  —  153km  Schandau, 
besuchter  Sommerfrischort  am  r.  Ufer.  —  157km  König  stein, 
Städtchen  mit  der  Bergfeste  gl.  Namens  (360m  ü.  M.,  247m  über 
der  Elbe).  Gegenüber  erhebt  sich  noch  51m  höher  der  Lilien- 
stein.  —  Bei  Rathen  ist  die  *Bastei,  eine  am  r.  Ufer  von  der  Elbe 
315m  (296m  ü.  M.)  steil  aufsteigende  Felsmasse,  der  Glanzpunkt 
der  Sachs.  Schweiz,  mit  schöner  Aussicht.  —  Pötzscha,  Stat.  für 
das  gegenüber  gelegene  Städtchen  Wehlen. 

174km  Pirna,  mit  Schloß  Sonnenstein,  jetzt  Irrenanstalt.  — 
Die  Bahn  hat  das  enge  Elbtal  verlassen.  Mügeln  und  Nieder- 
sedlitz  letzte  Stationen;  r.  der  Große  Garten,  dann 

192km  Dresden,  s.  Bcedekers  Nordost-Deutschland. 


45.  Von  Aussig  über  Teplitz  nach  Komotau. 

66km.    Aussig-Teplitzeb  Eisenbahn  in  i1/^1/«  St. 

Aussig  s.  S.  301 5  Abfahrt  vom  Staatsbahnhof.  —  5km  Türmitz 
(S.  301).  —  Jenseit  (9km) Karbitz  (187m ;  Bahnrest.)  1.  das  kuppen- 
reiche Mittelgebirge.  —  13km  Stat.  Mariaschein  (216m;  Bahnrest.); 
der  Ort  selbst  (Gasth.:  Gold.  Brunnen),  mit  Jesuitenkloster  und 
"Wallfahrtskirche,  liegt  20  Min.  r.  (auch  Stat.  der  Bodenbach- 
Komotauer  Bahn,  S.  302).  —  R.  Graupen  (S.  306),  mit  der  Wilhelms- 
höhe und  Rosenburg,  dann  Eichwald  (S.  306).  —  19km  Teplitz 
(Bahnrest.). 


304  Route  45.  TEPLITZ.  Trakt  Yorlem. 

Teplitz  und  Umgebung. 

Ankunft.  Der  Aussig-Teplitzer  oder  Haupt- Bahnhof  (PI.  D  1)  ist  im  N., 
10  Min.  vom  Marktplatz  (Wagen  nnd  elektr.  Bahn  s.  unten).  —  Bahnhof 
Waldtor  der  Komotau-Bodenbacher  Bahn  liegt  im  NW.,  20  Min.  vom  Markt- 
platz (Wagen  s.  unten).  —  Bahnhof  Schloßgarten  (PI.  A  4)  der  Bahn  nach 
Lobositz  (Reichenberg)  ist  im  SW.,  20  Min.  vom  Marktplatz  (elektr.  Bahn 
s.  unten),  doch  kann  man  auch  vom  Aussiger  Bahnhof  abfahren. 

Gasthöfe:  Gr.-H.  zum  alten  Rathaus  (PI.  a:  C  3),  Marktplatz  9, 
96  Z.  zu  2.40-7,  M.  2.50-4,  P.  von  7.50  K  an,  Omn.  50  A;  Hot.  zur  Post 
(PI.  b:  C  3),  Langegasse  24,  50  Z.  von  2  K  an,  P.  von  7  K  an,  Omn.  50  A; 
Kronprinz  Rudolf  (PI.  d :  D  2,  3),  Bahnhofstr.  1;  H.  de  TKurope 
(PI.  c:  D  2),  Bahnhofstr.  38,  Z.  2Ar,  M.  1  #20;  H.  de  Saxe  (PI.  e:  D  2), 
Ecke  Bahnhof-  und  Nordstraße,  Z.  2-3.50,  M.  2  K .  —  Nur  während  der 
Saison:  Fischer's  Pension  Hermannsburg  (Pl.f:  F3),  Schlangenbad- 
straße;Hot.  H ab 8 bürg  (PI.  g:  F  3),  Neubadallee. 

Eestaurants  in  den  Gasthöfen;  ferner  im  Theater-Cafe,  s.  unten; 
Kursalon  (PI.  D3).  Seumestr.2;  fürstl. Claryscher  Gartensalon  (P1.C4); 
Seumepark  (PI.  D  3),  Stephansplatz  1,  M.  liT30;  Goldnes  Schiff, 
Seumestr.  7(P1.D3),  M.  1^60;  Lindenhof,  M.  1.50-2.50  K,  Weilburg, 
beide  am  O. -Ende  der  Lindenstr.  (PI.  DE  3);  Zur  Schiefen  Ecke,  Schul- 
platz, Ecke  Waisenhausgasse  (PI.  C2);  Drei  Ros  en,  Mühlstr.2  (PI. DE 3); 
Franz -Joseph-Warte  s.  S.  305. 

Cafes:  Th  eater- Caf  e,  im  Theater  (PI.  D  3),  mit  Terrasse;  Kur- 
sal  on  (PI.  D  3),  Stephansplatz,  mit  den  Lesesalons  (8-8  bzw.  9  Uhr  geöffnet); 
Cafe  Zentral,  Ecke  Langegasse  u.  Fleischbankgasse  (PI.  C  3),  I.  Stock; 
Cafe  Bauer,  Graupner  Gasse  20  (P1.C3),  I.  Stock. 

Wohnungen:  am  besten  in  den  städtischen  Badehäusern  Kaiserin- 
Elisabeth-Bad,  neu,  Kaiserbad,  Stadtbad  und  Schlangenbad; 
in  den  vereinigten  Herrenhaus-Fürs  tenbädern,  sowie  im  N  eu- 
bad  (alle  drei  Eigentum  des  Fürsten  Clary),  außerdem  zahlreiche  Logier- 
häuser im  Östl.  Stadtteil,  meist  mit  Garten.  Z.  10-70  K  die  Woche. 
Einsichtnahme  der  „Mietordnung"  nötig. 

Kur-  und  Musiktaxe  bei  mehr  als  8tägigem  Aufenthalt  I.  Kl.  18  iT, 
jedes  Familienglied  12  TT;  II.  Kl.  12  u.  8,  III.  Kl.  8  u.  3,  IV.  Kl.  je  3  K. 
—  Kurkcnzerte:  im  Kurgarten  tägl.  7-8  Uhr  morgens  und  Di.  Fr.  4J/2-6V2Uhr 
nachm.;  im  Schloßgarten  außer  Di.  Fr.  tägl.  ll-l2V2Uhr;  in  Schönau  Mo. 
Do.  Sa;  4V2-6V2  Uhr  nachm.  —  Stadttheater  (PI.  D  3)  im  Kurgarten.  —  Post 
u.  Telegraph  (PI.  24),  Stephansplatz.  —  Hallenschwimmbad  (PI.  7:  E  3),  im 
Kaiserpark,  mit  Dampfbad. 

Wagen:  in  der  Stadt  die  Fahrt  einsp.  80  A,  zweisp.  1  iT20;  1/2  St. 
einsp.  1  K  20,  zweisp.  1  K  80,  jede  folgende  */2  St.  80  h  u.  1  K  20;  vom 
und  zum  Aussig-Teplitzer  Bahnhof  mit  Handgepäck  einsp.  80  A,  mit  Koffer 
1  K  20,  zweisp.  1  K  60  oder  2  K\  Bahnhof  Waldtor  mit  oder  ohne  Gepäck 
1  K  60  u.  2  K  60.     Nachts  (10-5  oder  8-7  Uhr)  die  Hälfte  mehr. 

Elektrische  Bahn  :  alle  20  Min.  bis  9  Uhr  abends  vom  Bahnhof  Schloß- 
garten (PI.  A4)  über  den  Schulplatz,  am  Aussig-Teplitzer  Bahnhof  (PL  D  1) 
vorbei,  in  50  Min.  nach  (10km)  Eichwald  (S.  306),  für  (vom  Schulplatz)  50, 
hin  und  zurück  70  h  (vom  Aussiger  Bahnhof  zur  Stadt  10  h). 

Fußgängern  ist  das  vom  Teplitzer  Gebirgsverein  zusammengestellte 
Wegeverzeichnis  (50  h)  zu  empfehlen. 

Bei  beschränkter  Zeit.  1.  Tag:  vorm.  Kurgarten,  Schloßgarten 
(Musik  s.  oben),  Königshöhe  und  Franz- Joseph-Warte;  nachm.  Eichwald 
(elektr.  Bahn  s.  oben).    2.  Tag :  Milleschauer  (S.  306). 

Teplitz- Schönau  (230m),  Bade-  und  aufblühende  Industrie- 
stadt mit  28000  deutschen  Einw.,  liegt  zwischen  dem  Erzgebirge 
im  N.  und  dem  höhmischen  Mittelgebirge  im  S.  u.  O.,  in  einer 
weiten  hügeligen  Talsenkung,  deren  Hauptgewässer  die  1  St.  südl. 
yon  Teplitz  vorüberfließende  Biela  ist.    Die  28-46°  0.  warmen, 


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Königshöhe.  TEPLITZ.  45.  RouU.   305 

alkalisch-salinischen  Quellen,  die  schon  den  Bojern  und  Marko- 
mannen bekannt  waten,  sind  hauptsächlich  wirksam  gegen  Gicht, 
Rheumatismus,  Lähmungen  usw.  (jährlich  über  6500  Kurgäste). 

Die  Hauptquelle  ist  die  Urquelle,  im  Stadtbad  (PI.  5),  deren 
Wasser  durch  ein  Pumpwerk  gehohen  wird.  Sie  versorgt  noch  das 
Kaiserin-Elisabeth-Bad  (PI.  6),  das  Kaiserbad  (PI.  3),  das  Schlangen- 
*  lad  (Pl.F  3)  und  das  Sophienbad  (PI.  4);  Bad  1-5  K.  Das  Herren- 
haus-Für st  enb  ad  (PI.  1  u.  2)  und  das  Neubad  (PI.  F  3),  haben  eigene 
I  Quellen.    Bad  1-2  K. 

Den  hübschen  Kurgarten  (PI.  D  3)  umgeben  das  Herrenhaus, 
der  Kursalon,  das  Kaiserbad  und  das  Staditheater. 

Etwas  höher,  an  der  Lindenstraße,  der  kleine  Seume-Park, 
mit  einer  1895  aufgestellten  Marmorbüste  (PI.  17)  und,  bei  der 
Kapelle,  dem  Grab  (PI.  18)  des  1810  in  Teplitz  gestorb.  Dichters 
Joh.  Gottfr.  Seume.  —  An  der  Nordseite  der  LindenstraJße  das 
sächsische  und  das  preußische  Militär-Badehaus,  das  Bürger-Spital 
u.  a.  Am  Ende  der  Straße  das  neue  Kaiserin- Elisabeth- Bad  (PI.  6). 
Weiterhin  1.  das  k.  k.  Militär-Badehaus  (PI.  F  3),  r.  das  Schlangen- 
bad, geradeaus  das  Neubad. 

Vom  Neubad  durch  die  Elisabethstraße  zurück.  An  dieser  r. 
die  kath.  Elisabethkirche  und  der  Kaiserpark  ,•  dann  1.  die  Synagoge 
(PI.  E  3),  mit  hoher  Kuppel,  und  die  evang.  Kirche,  im  Basiliken- 
stil, auf  aussichtreicher  Terrasse  (evang.  Gottesdienst  So.  9^2  Uhr). 
—  In  der  Schulgasse  8  (PI.  C  2)  das  Museum  (freier  Eintr.  Mo.  Mi. 
Sa.  10-12,  2-4,  Sonn-u.  Festt.  10-12  Uhr),  mit  vorgeschichtlichen 
Funden  und  naturhistorischen  Sammlungen. 

Tom  Marktplatz  (PI.  C  3),  an  dessen  N. -Seite  die  städt.  Spar- 
kasse (PI.  19),  mit  den  Stadtbehörden,  führt  die  Lange  Gasse  (elektr. 
Bahn)  südl.  zum  Schloßplatz,  auf  dem  eine  barocke  Dreifaltigkeits- 
säule von  1717.  An  der  O. -Seite  des  Platzes  die  katholische  De- 
kanalkirche  (PI.  C  D  4);  an  der  S. -Seite  das  dem  Fürsten  Clary- 
Aldringen  gehörige  Schloß,  1751  umgebaut.  Hinter  dem  Schloß 
der  Schloßgarten  (PI.  B  C  4;  Eingänge  durch  das  Hauptportal  des 
Schlosses,  sowie  neben  dem  S.  304  gen.  Gartensalon),  mit  alten 
Bäumen  und  zwei  großen  Teichen;  auf  der  O.-Seite  die  Meierei 
(PI.  C  4),  mit  Milch-  u.  Kaffeewirtschaft. 

Im  SO.  die  *Königshöhe  (274m;  PI.  D  4),  zu  der  man  von 
der  S.-Seite  des  Stephansplatzes  zuerst  auf  einem  Treppenwege 
(230  Stufen),  dann  den  ersten  Weg  r.  in  5  Min.  hinansteigt.  Oben 
ein  1841  errichtetes  Denkmal  für  König  Friedrich  Wilhelm  III.,  der 
Teplitz  häufig  besuchte.  Etwas  zurück  liegen  die  Franz-Joseph- 
Warte  (Restaur. ;  vom  Turm,  90  Stufen,  20  h,  prächtige  Rundsicht 
über  die  Stadt)  und  das  burgartige  Restaur.  Schlackenburg. —  3/4^t. 
südl.  erhebt  sich  der  Wachholderberg  (382m),  mit  trefflicher 
Aussicht;  Aufgang  auf  der  Wolfram-Straße  hinter  dem  Schloß- 
garten vorüber,  dann  r.  durch  den  „Galgenbusch";  in  halber  Höhe 
das  Restaur.  Berg  Schlößchen. 


306   Route  45.  EICH  WALD.  Von  Aussig 

Den  Anblick  von  0.  über  die  Stadt  bietet  die  Stephanshöhe 
(255m;  PI.  F  3):  Aufgang  vom  Wege  nach  dem  Schloßberg  rechts 
(PI.  F  3).  —  Den  n.ö.  Abhang  der  Stephanshöhe  hinuntergehend, 
dann  r.  in  die  Lindenallee,  später  abermals  r.  und  in  bequemen  Win- 
dungen durch  Wald  hinauf,  gelangt  man  in  3/4  St.  zum  Schloßberg 
(392m;  vergl.  P1.F3;  Einsp.  4,  Zweisp.  6  K);  oben  Festungsruine, 
z.  T.  ausgebaut,  mit  Restaur.  u.  Aussichtsturm  (20  ä). 

l3/4  St.  n.w.  von  Teplitz  —  staubige  Landstraße  (elektrische 
Bahn,  vorzuziehen,  s.  S.  304;  Einsp.  4,  Zweisp.  6  K)  —  liegt 
Eichwald  (358m) ,  am  Abhang  und  in  einer  Talschlucht  des  Erz- 
gebirges, als  Sommerfrische  viel  besucht  (Eisenbahn  nach  Brüx 
oder  Moldau  s.  S.  307).  Zahlreiche  Logierhäuser.  In  Ober-Eich- 
wald (429m)  eine  1906  geweihte  Backsteinkirche  (Nachbildung 
der  Kirche  Madonna  delf  Orto  in  Venedig),  die  *  Wasserheilanstalt 
Theresienbad,  mit  Restaur.  (im  Winter  geschlossen);  daneben  das 
Hot.-Rest.  Waldesruhe  und  das  Rest.  Bellevue.  —  Ein  Fahrweg 
und  Fußwege  (gegenüber  der  Wartehalle  der  elektr.  Bahn)  führen 
in  20  Min.  aufwärts  zum  Forsthaus  Schweißjäger  (480m ;  Restaur.), 
mit  malerischem  Blick  über  die  Ebene  zum  Schloßberg  und  Mille- 
schauer und  auf  Teplitz.  Von  hier  Fahrweg  durch  Wald  zum 
(1^2  St.)  Mückentürmchen  (s.  unten).  —  Auf  einem  Waldwege, 
der  beim  Theresienbad  abgeht  (1.  von  Teplitz  kommend),  dann  auf 
dem  Fahrwege  r.  weiter,  kommt  man  in  25  Min.  zu  dem  viel- 
besuchten Forsthaus  Tuppelhurg  (Erfr.),  mit  Hirschgehege. 

H/4  St.  n.ö.  von  Teplitz  am  Fuß  des  Erzgebirges  die  alte  Berg- 
stadt Graupen  (340m;  Eisenbahn  s.  S.  302),  in  deren  Nähe  die 
Wilhelmshöhe  (352m;  Gasth.)  und  die  Ruine  Rosenburg  (421m; 
Wirtsch.)  schöne  Aussichten  bieten.  */2  St.  ö.,  oberhalb  Hohenstein 
(S.  302),  die  Ruine  Geiersburg  (481m).  ■ —  Die  Graupener  Straße 
führt  weiter  bergan  über  Obergraupen  (kürzer  aber  steiler  der  alte 
Weg  im  Grunde)  zum  (IV2  St.)  Mückentürmchen  (806m;  Whs.), 
einem  weithin  sichtbaren  Aussichtspunkt  auf  dem  Kamme  des  Erz- 
gebirges (Einsp.  von  Teplitz  10,  Zweisp.  16  K). 

Von  Teplitz  nach  Lobositz,  40km,  Eisenbahn  in  1-2  St.  Abfahrt 
vom  Aussig-Teplitzer  Bahnhof  (PI.  D  1)$  Aussicht  meist  1.,  von  Eatsch  bis 
Boreslau  ist  der  Milleschaner  r.  sichtbar.  —  3km  Settenz  (S.  307).  —  6km 
Teplitz  -  Schloßgarten  (254m;  PI.  A4);  r.  der  Wachholderberg.  —  13km 
Auperschin  (L78m),  Knotenpunkt  der  Bahn  von  Aussig  nach  Bilin  (S.  301). 
—  Tunnel ;  15km  Ratsch.  —  20km  Boreslau  (308m;  Ga^th.  zum  Donnersberg), 
Ausgangspunkt  für  die  Besteigung  des  *Mille  schauer  oder  Donnersberg  (835m; 
l3/4  St. ;  weiß-blaue  WM.) :  vom  Bahnhof  auf  dem  Fahrweg  südl.  und  durch 
das  Dorf  Boreslau;  nach  20  Min.  auf  der  Landstraße  weiter  (der  hier  r. 
abgehende  Weg  ist  10  Min.  kürzer,  aber  nach  B-egen  zu  meiden);  nach 
weiteren  20  Min.  r.  (Wegweiser)  nach  (10  Min.)  Pillcau  (588m;  Gasth.  zum 
Milleschauer;  Reitpferd  auf  den  Gipfel  und  zurück  8  K,  mit  2 stündigem 
Aufenthalt).  Von  hier  steil  durch  Wald  in  einer  kleinen  Stunde  zum  Gipfel 
des  Milleschauer,  mit  Wetterwarte,  Aussichtsturm  (20  h)  und  Gasthaus. 
Keine  andere  Höhe  in  Böhmen  bietet  eine  so  malerische  und  ausgedehnte 
Aussicht.  Abstieg  nach  (2*/2  St.)  Lobositz  (S.  300);  über  die  hübsche  Burg- 
ruine Kostenblatt  (Wirtsch.)  nach  Bilin  (S.  301)  3J/2  St.  —  30km  Milleschau- 


nach  Komotau.  BRÜX.  45.  Route.  307 

Kotiomirsch  (302m),  der  Milleschauer  ist  von  hier  über  Wettemin  und  Mille- 
cchau  in  2-2*/2  St.  zu  ersteigen.  —  40km  Lobositz  (156m;  S.  300). 


Bei  der  Weiterfahrt  viele  Grubenhäuser.  —  21km  Settenz 
(235m ;  S.  306). 

29km  Dux  (217m;  Bahnrest.;  Gasth.  :  Krone,  gut,  unweit  des 
Schlosses;  Stadthotel,  am  Marktplatz),  Stadt  von  12000  deutschen 
und  tschechischen  Einw.,  mit  Braunkohlengruhen,  Zuckerfabrik, 
Glashütte  usw.  An  der  SW. -Seite  des  Marktplatzes,  5  Min. 
vom  Bahnhof,  das  gräfl.  Waldstein'' sehe  Schloß  und  die  "barocke 
Schloßkirche.  Im  1.  Seitenflügel  des  Schlosses  das  „Museum",  mit 
Erinnerungen  an  den  Friedländer,  Gewehrsammlung,  Biblio- 
,  thek  u.  a.  (Besichtigung  durch  den  Schloßverwalter;  1  K).  — 
Eisenbahn  nach  Pilsen  s.  S.  323. 

33km  Preschen  (232m;  Bahnrest.).  Yor  Btüx  1.  einige  Basalt- 
kuppen, in  der  Ferne  der  Biliner  Borschen  (S.  302) ;  r.  am  Fuß  des 
Erzgebirges  das  Stift  Ossegg,  dahinter  die  Riesenburg  (s.  unten). 

44km  Brüx  (239m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Boß,  Adler,  34  Z.  zu 
2-3  K,  beide  am  Markt),  Stadt  von  21  500  deutschen  Einw.,  mit 
einer  nach  Plänen  des  Annaberger  Baumeisters  Jakob  v.  Schwein- 
furt 1517-32  im  spätgot.  Stil  aufgeführten  Kirche.  —  2  St.  s.  die 
Bitterwasserquellen  von  Püllna. 

Von  Brüx  nach  Moldau,  39km,  Staatsbahn  in  1^2  St.  Die  Bahn 
kreuzt  bei  (7km)  Wiesa-Oberleutensdorf  (305m)  die  Bodenfcach-Komotauer 
Bahn  (S.  3Ö2).  —  13km  Ossegg-Biesenberg  (342m ;  Gasth. :  Kaiser  v.  Österreich), 
Marktflecken  mit  berühmtem,  im  xn.  Jahrh.  gegründetem  Zisterzienserstift 
(aus  den  Fenstern  des  Speisesaals  schöne  Aussicht  in  die  fruchtbare  industrie- 
reiche Landschaft);  dahinter  in  der  Schlucht  3A  St.  aufwärts  die  Trümmer 
der  Riesenburg  (561m).  —  18km  Klostergrab  (356m;  Gasth.:  Rathaus),  altes 
Bergstädtchen  am  Fuß  des  Erzgebirges:  Aussicht  vom  (10  Min.)  Königs- 
hügel (442m).  —Weiter  über  (27km)  Eichwald  (570m;  2km  s.  das  Theresien- 
bad,  S.  306)  bergan  nach  (33km)  Niklasberg  und  über  Neustadt  bei  Moldau 
(777m)  nach  (39km)  Moldau  (791m;  Bahnrest.),  österr.  Grenzstation  (Zoll- 
revision).   Von  hier  nach  Freiberg  in  Sachsen  41km. 

Von  Brüx  nach  Prag,  131km,  Eisenbahn  in  3-4  St.  —  7km  Ober- 
nitz  (212m),  s.  S.  323.  Zweigbahn  nach  (37km)  Tschischkowitz  (S.  300).  — 
14km  Hochpetsck  (235m);  l/i  St.  n.  Saidschiiz  mit  Bitterwasserquelle.  — 
30km  Laun  (20Lm;  Bahnrest.;  Gasth.:  Union,  30  Z.  von  I/18O  an,  Omn. 
40  h) ,  altertümliches  Städtchen  mit  10200  tschechischen  Einw.,  an  der 
Eger.  Zweigbahnen  nach  (50km)  Kakonitz  (S.  303),  nach  (35km)  Lobositz 
(S.  3C0)  und  nach  (13km)  Postelberg  (S.  323).  —  61km  Zlonitz  (243m). 
Zweigbahn  nach  (36km)  Raudnitz  (S. 300).  —71km  Schlan  (299m;  Bahnrest.), 
altes  Städtchen  mit  9500  Einw.,  am  Roten  Bach.  —  110km  Dusnilc  (391m). 
Zweigbahn  nach  (23km)  Beraun  (S.  321).  —  126km  Smichow  (Bahnrest.).  — 
131km  Prag  (Franz-Joseph-Bahnhof),  s.  S.  282. 

56km  Wurzmes  (296m);  Zweigbahn  nach  (18km)  Potscherad 
(S.  323).  R.  am  Gebirge  das  vielfensterige  Schloß  Botenhaus.  — 
60km  Üdwitz- Görkau  (324m),  letzteres  (Hot.  Schorsch),  mit  bedeu- 
tenden Baumwollspinnereien,  auch  Station  deT  Bodenbach-Komo- 
tauer  Bahn  (S.  302).  —  66km  Komotau,  s.  S.  308. 


308 


46.  Von  Prag  über  Karlsbad  nach  Eger 
und  Franzensbad. 

239km.  Buschtiehrader  Eisenbahn.  Schnellzug  in  5V4  St.,  für  27  K, 
16.60,  8.90  (bis  Karlsbad  23.20,  14.40,  7.80) ;  Personenzug  in  8V2  St. 

Frag  (195m)  s.  S.  282;  Abfahrt  vom  Staatsbahnhof.  Die  Bahn 
führt  über  die  Moldau  zum  (2km)  Bubnaer  Bahnhof  und  umzieht 
die  Stadt  (Kleinseite)  in  großem  Bogen ;  4km  Sandtor- Bahnhof, 
nahe  dem  Belvedere  (S.  297) ;  weiterhin  1.  der  Dom  (S.  295).  — 
11km  Liboc  (323m);  1.  der  Weiße  Berg  (S.  299),  am  n.w.  Abhang 
der  Stern  (S.  299).  —  30km  Kladno  (384m;  Bahnrest.;  Gasth.  zur 
Stadt  Kladno),  Bergstadt  mit  18600  tschechischen  Einw.  Zweig- 
bahn durch  den  Kladnoer  Kohlenbezirk  nach  (28km)  Kralup 
(S.  299).  —  Bei  (55km)  Rene  (442m)  r.  der  Höhenzug  des  Zban- 
waldes.  —  63km  Luzna-Lischan  (381m;  Bahnrest.). 

Von  Luzna-Li3chan  nach  Beraun,  54km,  Eisenbahn  in  2V2  St. 
—  10km  RaTconitz  (325m -,  Bahnrestaur. ;  Gasth.:  Krone),  Städtchen  von 
6600  Einw.,  mit  zwei  alten  Tortürmen  und  der  got.  Barbarakirche.  Zweig- 
bahnen nach  (50km)  Laun  (S.  307),  nach  (48km)  Mlatz  (S.  323),  sowie  über 
(31km)  Pladen  (S.  Ü23)  nach  (102km) Petschau  (S.  320).  —  25km  Burg  Pürglitz, 
großes,  im  xiv.  Jahrb.  umgebautes  Schloß  des  Fürsten  von  Fürstenberg,  jetzt 
z.  T.  Euiiie:,  27km  Pürylitz,  Hauptort  einer  70iikm  umfassenden  Fürsten- 
berg'schen  Herrschaft.  —  Weiter  im  Berauntal.    54km  Beraun,   s.  S.  321. 

68km  TTrwpa  (353m ;  Bahnrest.).  —  74km  Milostin-Kounowa. 
Die  Bahn  überschreitet  einen  waldigen  Bergrücken  und  tritt  in 
das  Tal  der  Trnowa.  —  100km  Trnowan  (198m);  r.  Schloß  Dobrit- 
schan  mit  Mineralbad.  Über  die  Eger.  —  104km  Saaz  (233m; 
Restaur.  im  Buschtiehrader  Bahnhof;  Gasth.:  Hanslick,  45  Z.  zu 
1.60-2.40  K,  Omn.  60  h,  Engel,  beide  am  Ringplatz).  Am  1.  Ufer 
der  Eger  sind  die  Bahnhöfe  der  Buschtiehrader  Bahn  und  der  Staats- 
bahn, am  r.  Ufer  die  Stadt  (16200  deutsche  Einw.).  Auf  dem 
Laurettaplatz,  l/4St.  von  den  Bahnhöfen,  die  Stadtkirche,  1383  nach 
einem  Brande  neu  aufgeführt.  Unweit  südl.,  auf  dem  Ringplatz,  das 
Rathaus,  von  1559.  Saaz  ist  Mittelpunkt  des  böhmischen  Hopfen- 
handels. Nach  Pilsen  und  nach  Dux  8.  S.  323.  —  Die  Bahn  tritt 
in  das  Tal  des  Saubachs. 

127km  Komotau  (330m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Scherber,  30 Z. von 
2  K&Q  an;  Reiter,  am  Marktplatz,  35  Z.  zu  2-3  AT),  alte  Stadt  mit 
15900  deutschen  Einw.,  am  Fuß  des  Erzgebirges.  An  dem  von 
Lauben  umgebenen  Marktplatz  (vom  Bahnhof  1.,  25  Min.)  das  1520 
erbaute  Rathaus,  ehem.  Schloß,  mit  dem  Stadtmuseum,  und  die 
aus  dem  xvi.  Jahrh.  stammende  Dekanatskirche.  Unweit  nördl. 
der  Stadtpark  mit  den  Parksälen. 

Von  Komotau  nach  Chemnitz  zwei  Bahnen:  entweder  über 
Reifzenhain  (117km,  in  43/4-6  St.),  oder  über  Weipert  und  Annaberg  (147km, 
in  73/4  St.).  Stationen  der  letztern  Bahn :  Tschernowitz,  Domina-Schönlind , 
38km  Sonnenberg  (797m),  das  Städtchen,  1/2  St.  s.o.,  mit  weithin  sicht- 
barer Kirche;  45km  Preßnitz - Reischdorf  (823m),  ersteres  (4000  Einw.) 
Heimat  vieler  umherziehenden  böhm.  Musikanten.  —  Jenseit  (49km)  Kupfer- 
berg (829m)  erreicht  die  Bahn  ihren  höchsten  Punkt  (863m)  und  senkt  sich 


KAADEN.  46.  Route.   309 

dann  über  (59km)  Schmiedeberg  (850m)  längs  der  sächs.  Grenze  nach  (72km) 
Weipert  (713m),  Stadt  mit  10000  Einw.;  Zollabfertigung.  83km  Cranzahl 
(655m ;  Bahnrest.).  Weiter  über  Annäberg  bis  Chemnitz  s.  Baedekers  Nord- 
ostdeutschland. —  Von  Cranzahl  führt  eine  Nebenbahn  nach  (17km)  Ober- 
Wiesental  (Bahnhof  892m,  Stadt  918m;  Gasth.:  Stadt  Karlsbad,  Kathaus), 
von  wo  der  *Fichtelberg  (1213m),  der  höchste  Berg  Sachsens,  in  50  Min. 
zu  ersteigen  ist  (oben  gutes  Gasth.  und  Aussichtsturm  mit  prächtiger 
Aussicht,  besonders  auf  Sachsen;  von  hier  direkt  auf  den  Keilberg  IV2  St.). 
4km  westl.  von  Ober-Wiesental  liegt  Gottesgab  (1028m;  Hot.  Wien),  die 
höchste  Stadt  Böhmens.  Von  hier  auf  den  ''Keilberg  (Sonnenwirbel,  1244m), 
den  höchsten  Punkt  des  Erzgebirges,  1  St.;  oben  gutes  Gasth.  und  der 
Kaiser-Franz-Joseph-Turm  (20  h:t  schöne  Aussicht  nach  Böhmen).  Von 
Gottesgab  lmal  tägl.  Post  nach  (6km)  St.  Joachimstal  (3.  unten). 

Von  Komotau  nach  Aussig  s.  R.  45;  —  nach  Bodenbach  s.  S.  302. 

140km  Kaaden-Brunnersdorf  (325m ;  Bahnrest.).  iy2  St.  11. 
(blaue  WM.)  die  schlecht  hergestellte  Burgruine  Hassenstein 
(Gasth.). 

Von  Kaaden-Brunnersdorf  nach  Willomitz,  24km,  Eisen- 
bahn in  IV4  St.  —  4km  Kaaden  (297m;  Gasth.:  Atistria,  am  Ring,  Z.  2  K), 
alte  Stadt  an  der  Eger,  mit  75C0  Einw.,  bemerkenswertem  Stadttor  (Hei- 
ligentor) und  Rathaus  aus  dem  xv.  Jahrh.  Vor  der  Stadt  ein  Franziskaner- 
kloster mit  spätgot.  Kirche.  —  24km  Willomitz,  von  wo  Zweigbahn  nach 
(13km)  Kaschitz  (S.  323). 

146km  Klösterle  (315m ;  Gasth.:  Rathaus),  Städtchen  mit  Sauer- 
brunnen und  großer  Porzellanfabrik.  1  St.  s.  die  stattliche  Ruine 
Egerberg;  1  St.  ö.  Ruine  Schönburg.  Die  Bahn  überschreitet  die 
Eger  und  folgt  deren  engem  malerischem  Tal  aufwärts  (Aussicht  r.). 
—  160km  Hauenstein -Warta  (327m);  1km  n.ö.  vom  Bahnhof  ist 
Krondorf  (Rest.  Panorama),  mit  alkalischem  Sauerbrunnen.  — 
165km  Wickwitz  (335m).  Zweigbahn  nach  (9km)  Gießhübl-Sauer- 
brunn  (S.  320).  —  Über  die  Eger.  Die  Bahn  wendet  sich  r.  am 
Wistritzbach  aufwärts  nach  (172km) Schlackenwerth (400m;  Gasth.: 
Renthaus),  Städtchen  mit  Schloß  und  Park. 

Eisenbahn  von  Schlackenwerth  nach  (12km)  St.  Joachimstal  (648m; 
Gasth.:  Stadt  Dresden,  Kaiser  von  Österreich;  Bahnhot  1/2  St-  südöstl.  vom 
Markt;  Post  nach  Gottesgab  s.  oben),  Städtchen  mit  7400  Einw.,  in  engem, 
vom  Weseritzbach  durchflossenem  Tal.  Der  einst  reiche  Bergbau  auf  Silber 
(Graf  Schlik  schlug  hier  1518  die  ersten  Joachims  „Taler")  ist  zurück- 
gegangen. K.  k.  Laboratorium  zur  Herstellung  von  Radium  aus  dem  hier 
gewonnenen  "Uranpeclierz  (1  Gramm  Radium  kostet  3^0000  K).  Badehaus 
fiir  Radiumbäder.  Auf  den  Keilberg  (s.  oben;  Fahrweg  bis  hinauf)  zu 
Fuß  in  1^4  St.  über  das  Forsthaus  Eibecken,  den  ünruhstollen  und  die 
Sonnenwirb  elhäuser. 

184km  Dallwitz  (S.  319).  Zweigbahn  nach  (13km)  Merkelsgrün. 

187km  Karlsbad  (S.  313);  der  Buschtiehrader  Bahnhof  (Rest.) 
ist  30  Min.  vom  Marktplatz.  —  Nach  Marienbad  und  Johann- 
georgenstadt  s.  S.  320/21. 

198km  Chodau  (434m).  Zweighahn  nach  (7km)  Neu  -  Rohlau 
(S.  320).  —  204km  Neusattl  (45im).  Zweigbahn  über  (2km) 
Hclenenschacht,  mit  großer  Glashütte,  nach  (6km)  Elbogen(S.  319). 
—  Die  Bahn  tritt  wieder  an  die  Eger  vor  (2l0km)  Falkenau  (401m  ; 
Bahnrestaur. ;  Gasth. :  Kaiser  von  Österreich),  Städtchen  mit  Schloß 
des  Grafen  Nostitz. 


310  Route  46.  EGER. 

Von  Falkenau  nach  Klingental,  30km,  Eisenbahn  in  il/2  St. 
Die  Bahn  führt  im  Zwodautal  über  Bartenberg  (434m),  mit  gräfl.  Auersperg- 
schem  Schloß,  nach  (13km)  Bleistadt  (455m),  einem  alten  Bergstädtchen 
mit  1400  Einw.  5  weiter  durch  einen  Tunnel  nach  (18km)  Annqtal-Rothau 
(484m).  —  25km  Graslitz  (510m;  Bahnrest;  Gasth.:  Kaiser  v.  Österreich), 
gewerhreiche  Stadt  mit  11500  Einw.  Dann  über  die  sächs.  Grenze  nach 
(30km)  Klingental,  von  wo  Nebenbahn  nach  Zwota,  an  der  Chemnitz-Aue- 
Adorfer  Bahn;  s.  Baedekers  Nordostdeutschland. 

219km  Daßnitz.  1/2  St.  nördl.  die  alte  Propstei  Maria-Kulm,  mit 
Wallfahrtskirche.  —  234km  Tir schnitz  (429m;  Bahnrest.).  Zweig- 
bahn nach  (5km)  Franzensbad  (S.  311).  —  Über  die  Eger  nach 

239km  Eger.  —  Bahnrestaurant,  gut.  —  Gasth.:  Hot.  Welzel  zum 
Kaiser  Wilhelm  (PI.  a:  D  4),  gegenüber  dem  Bahnhof,  70  Z.  zu  2.50-6, 
F.  l.lO/i;  Zwei  Erzherzoge  (PI.  e:  C  2),  Markt  26,  18  Z.  zu  1.60-3  K, 
Omn.  40  Ä;  H.  Neuberger  (Pl.b:  D  4),  Bahnhofstr.  49,  2ö  Z.  von  2  TT  an; 
Goldener  Stern  (PI.  d:  C2),  Markt  21,  mit  Cafe-Restaur.;  H.  Kron- 
prinz Rudolf  (PI.  c:  C  3),  Bahnhofstr.  32.  —  Bestadr.  :  Ca/4-Restaur. 
Pisiorius,  Markt  30  (P1.BC2),  M.  1  K;  Ratskeller,  Markt,  in  der  Sparkasse.  — 
Post  u.  Telegraph  (P1.B2),  am  Markt.  Zur  Besichtigung  der  Stadt  genügen 
2-3  Stunden. 

Eger  (448m),  gewerbreiche  Stadt  mit  25000  deutschen  Einw., 
auf  einer  Anhöhe  am  r.  Ufer  der  Eger,  1061  zuerst  urkundlich  ge- 
nannt, ehemals  freie  Reichsstadt,  ist  der  Hauptort  des  Egerlandes, 
das  1322  von  Ludwig  dem  Bayern  an  Böhmen  verpfändet  wurde. 

Vom  Bahnhof  (PI.  E4)  fühlt  die  Bahnhofstraße  n.w.  in  15  Min. 
zu  dem  altertümlichen  Marktplatz  (PI.  B  C  2),  mit  einem 
Bronzestandbilde  Josephs  II.,  vonWilfert  (1887),  und  einem  Rolands- 
brunnen  (1584).  R.,  Nr.  17,  das  Schillerhaus,  1791  Wohnung  des 
Dichters  bei  seinen  Studien  für  die  Wailenstein-Trilogie ;  Nr.  10 
das  1711-28  erbaute  ehem.  Rathaus.  —  Am  unteren  Ende  des 
Marktes  das  Stöckl  (ehemal.  Kaufhaus);  dahinter  das  aus  dem  An- 
fang des  xvii.  Jahrh.  stammende 

Stadthaus  (PI.  B  02),  das  ehem.  Wohnhaus  des  Bürgermeisters 
Pachelbel,  worin  am  25.  Febr.  1634  Wallenstein  durch  den  Ir- 
länder  Deveroux  ermordet  wurde.  Der  I.  Stock  enthält  1.  das 
städtische  Museum  (Besichtigung  im  Sommer  von  7  Uhr  morg.  an ; 
Eintrittskarten  zu  60  h  unten  r. ;  Katalog,  20  h). 

I.  Wallensteinzimmers  das  Sterbezimmer  des  Friedländers.  An  der  r. 
Langwand  ein  Bildnis  Wallecsteins  (Nr.  1),  eine  Darstellung  seiner  Er- 
mordung, aus  dem  J.  1735  (Nr.  6),  die  Partisane,  mit  der  er  erstochen 
worden  sein  soll  (Nr.  283) ;  neben  dem  Ausgang  das  Bildnis  Wallensteins 
als  sechsjähriger  Knabe  (Nr.  42).  In  dem  Schaupult  am  mittleren  Fenster 
Egerer  Münzen,  Stempel  und  Siegel.  —  II.  Zunftstube.  —  III.  Egerländer 
Bauernstube,  mit  Hausrat  und  Trachten.  —  IV.  Zimmer:  Stadtansichten 
und  Pläne,  Handschriften  und  Drucke.  Beim  Ausgang:  1603.  Altarvorsatz 
mit  Glasperlenstickerei  (xiv.  Jahrh.).  —  V.  Zimmer:  eiserne  Geldtruhe 
(1735).  —  VI.  Zimmer:  kirchliche  Altertümer.  —  VII.  Zimmer:  natur- 
wissenschaftliche Sammlungen. 

Im  Hof  Grabsteine  und  eine  alte  Holzgalerie. 

Von  der  NW. -Ecke  des  Marktes  erreicht  man  in  5  Min.  durch 
die  Juden-,  Bruder-,  Rosen-  und  Staufengasse  die  auf  einem  Felsen 
über  der  Eger  gelegene,  jetzt  städtische  Kaiserburg. 


FRANZENSBAD.  46.  Route.   311 

Die  Kaiserbusg  (PI.  AB  1 ;  Eintr.  40  h)  wurde  von  Kaiser 
Friedrich  I.,  nach  seiner  Ehe  mit  Adelheid  von  Vohbnrg  (1149), 
an  Stelle  der  Burg  der  Vohburger  Markgrafen  erbaut,  blieb  seit 
1634  unbewohnt  und  ist  seit  1742  Ruine. 

Der  viereckige  21m   hohe  Bergfried  („schwarze  Turm"),   1.  vom  Ein- 
gange,  ein  Überrest  der  Burg  der  V'ohburger,   aus  basaltiger  Schlacke  er- 
baut,  mit  Ziegelaufbau  für  Geschütz  (xvn.  Jahrb.),  wird  von   der   ehem. 
Stadtbefestigung  umschlossen.  —  Halbrechts  vom  Eingangstor  die  aus  dem 
xiii.  Jahrb.  stammende  *Doppelkapelle,  äußerlich  ein  schmuckloser,  recht- 
eckiger Bau.    Vier  massige  Granitsaulen  tragen  das  von  einer  achteckigen 
I Öffnung   durchbrochene   rundbogige  Gewölbe   der  unteren   Kapelle.     Das 
Ispitzbogige  Gewölbe  der  oberen  Kapelle  ruht  auf  vier  schlanken  Marmor- 
I  säulen.  — Von  dem  Ende  des  xn.  Jahrb.  von  Friedrich  I.  erbauten  Palas, 
|(n.  von  der  Kapelle),  wo  im  Bankettsaal,  wenige  Stunden  bevor  Deveroux 
seinen  Feldherrn  erstach,   Feldmarschall  Ilow,   Graf  Terzka,    Kinsky  und 
[  Rittmeister  Neumann  unter  den  Streichen  ihrer  Gegner  fielen,  sind  noch 
zwei  Außenmauern  mit  drei  romanischen,   durch  vier  Säulchen  geteilten 
Fensterbügen   wohl   erhalten.  —  Von   der  Terrasse,  25m   über  der  Eger, 
hübsche  Aussicht. 

R.  vom  Stadthause  (S.  310)  gelangt  man  durch  die  Kirchen- 
gasse in  1  Min.  zu  der  schönen  Erzdekanalkirche#£.  Nikolaus  (PI.  B 
C  1),  einer  1460-75  errichteten  dreischifflgen  gotischen  Hallen- 
kirche; das  Westportal  und  der  untere  Teil  der  Osttürme  Reste  des 
um  1230  im  Übergangsstil  aufgeführten  ältesten  Baues,  der  Chor 
frühgotisch ,  nach  1270.  —  Angenehme  Spazierwege  auf  beiden 
Ufern  der  Esrer  flußaufwärts  (auch  lohnende  Motorfahrt  nach  dem 
Mühlerl,  S.  312). 

Ausflüge  :  Kammerbühl  (8.  312),  l3/4St.  n.w.  •,  Schloß  Rinsberg,  H/2St.  s., 
mit  hübscher  Aussicht-,  Kloster  Waldsassen,  1128  gegründet,  ehem.  freies 
Reichsstift,  1803  säkularisiert  (Station  der  Bahn  nach  Wiesau);  Alexanders- 
bad,  Marienbad  (S.  324)  u.  a. 

Von  Eger  nach  Franzensbad,  7km,  Eisenbahn  in  11  Mi- 
nuten (1.  Blick  auf  Eger). 

Franzensbad.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasthöfe  (fast  alle  im  Winter 
geschlossen;  bei  längerem  Aufenthalt  Einsichtnahme  der  „Mietordnung14 
nötig):  *Königsvilla  (PI.  a:  D  4),  80  Z.  zu  8-15,  F.  1.50,  M.  6,  Abend- 
essen 4.50,  P.  von  15  K  an ,  *Grand-H6tel  (PI.  b :  D  4),  60  Z.  zu  4-8, 
F.  1.50,  M.  3.20,  P.  von  10  K  an,  beide  Salzquellstraße-,  Tost  (PI.  c:  B  3), 
Kaiserstr.,  mit  großem  Cafe'-Restaur.  und  der  Dependance  Villa  Imperiale 
(PI.  C  4),  Z.  5-15,  F.  120  M.  3.20-4.40,  P.  von  10  K  an,  auch  im  Winter 
geöffnet;  *H.  Bristol  (PI.  e:  B  2),  Parkstr. ;  *H.  Hübner  (Pl.n:  B  4), 
Kaiserstr.,  Z.  4-6,  M.  3-5,  P.  8-11  K-,  *H.  Belve'dere  &  Belle  vue  (Pl.m  : 
C4),  Morgenzeile,  100  Z.  zu  510,  F.  150,  M.  3.50-4.50,  P.  von  12  K  an  ; 
Palasthotel  (PI.  1:  B4),  Kaiserstraße.  75  Z.  von  5  JBTan,  M.  3.5Ü-5,  P.  von 
12#an;  Park-Hotel  (PI.  d:  C  2),  J'ahnhofstr.,  Ecke  Parkstr.;  BuberTs 
H.  Erzherzogin  Gisel  a./Pl.  f:  C  1),  dem  Bahnhof  gegenüber,  das  ganze 
Jahr  geöffnet;  Kaiser  von  Österreich  (Pl.e:  B3),  Luisenstr.;  H.  Holz  er 
(PI.  h:  C3),  Kreuz  (PI.  i :  C  3),  66  Z.  zu  2.50-4.50,  F.  1,  M.  3-4  K,  Stadt 
Leipzig  (PI.  k:  B  3),  alle  drei  Kulmer  Str.;  Adler,  Kirchengasse  (israeli- 
tisch). —  Zahlreiche  Logierhäuser.  —  Restaur.  (im  Winter  geschlossen): 
"Kurhaus  (M.  3-6 JT);  Eüb-aer  (s.  oben);  Th.  Spiegel  (israelitisch). 

Wagentarif:  vom  und  zum  Bahnhof  Einsp.  1  K  40,  Zweisp.  2  K 
(nachts,  10-6  Uhr,  2  oder  3  K);  »/«  st-  8°  h  oder  1  ^T  20;  1  St.  1  K  60 
oder  2  JT;  ein  Tag  16  oder  23  K,  mit  Trkg. 

Bäder  (sämtliche  S.  312  gen.  Badeanstalten  sind  Besitz  der  Stadt): 
Moorbad  4  K  60,  Stahlbad  3  K. 

Baedekers  Österreich.     28.    \ufl.  19 


312   Route  46.  FRANZENSBAD. 

Kub-  u.  Musiktaxe  (bei  mehr  als  7 tag.  Aufenthalt):  I.  Klasse  30  i 
II.  Kl.  19,  III.  Kl.  13  K.  —  Kurmüsik:  früh  6-7  U.  an  der  Salzquelle;  7-8  üJ 
an  der  Franzensquelle;  im  Kurpark  So.  Mi.  Fr.  Sa.  4-6,  Mo.  Do.  4-5  U.  —  j 
Stadttheater  (PI.  C  3),  für  Operette  und  Lustspiel. 

Post  und  Telegraph  (PI.  C  4),  Neuquellstraße. 

Zur  Besichtigung  des  Badeortes  genügen  1-2  St.  ;  Fuß  Wanderern  ist  der 
Weg  nach  Eger  über  den  Kammerbühl  (s.  unten)  zu  empfehlen  (3  St.). 

Franzensbad  (450mJ,  Badeort  mit  2000  deutschen  Einw.,  wie 
Eger  auf  der  Hochebene  zwischen  den  Ausläufern  des  Böhmerwaldes, 
des  Fichtel-  und  des  Erzgebirges  gelegen,  hat  vierzehn  Mineral- 
quellen (alkalische  Glaubersalzsäuerlinge,  alkalische  glaubersalzige 
Eisensäuerlinge,  Stahlquellen;  10}1 -12,5°  C),  die  zum  Trinken 
und  Baden  gebraucht  werden  (auch  Moor-  und  Gasbäder).  Jährlich 
15000  Kurgäste,  überwiegend  Frauen.    Saison  1.  Mai-1.  Okt. 

Vom  Bahnhof  (PI.  C  D  1)  gelangt  man  durch  die  Bahnhofstraße 
in  3  Min.  zum  schattigen  Kurpark  (PI.  B  C  2),  mit  dem  Park-Cafe 
und  einem  Bronzestandbild  des  Kaisers  Franz  I.,  des  Gründers  des 
Bades  (1793),  von  Schwanthaler.  N.w.,  an  der  Hönnlstraße,  die 
evangel.  Kirche  (PI.  A  2)  und  die  Synagoge.  Südl.  vom  Kurpark 
läuft  die  Hauptstraße  der  Stadt,  die  Kaiserstraße.  An  dieser  r.  das 
Kurhaus  (PI.  B  4;  Rest.  s.  S.  311 ;  Reunion  jeden  Sa.  8 Uhr;  Lese- 
zimmer 8  U.  morg.  bis  9  U.  abends  geöffnet)  und,  anschließend 
die  mit  Läden  besetzte  Wandelbahn.  W.  von  hier  die  Luisenquelle 
(PI.  2)  und  der  kalte  Sprudel  (PI.  3),  sowie  das  Zentralbad  (PI.  B  4) ; 
s.o.  die  Franzensquelle  (PI.  1),  die  Haupttrinkquelle,  in  einer 
Rotunde,  das  städt.  Badehaus  und  das  Oasbad.  Weiter  östl.  die 
Salz-  (PI.  5)  und  die  Wiesenquelle  (PI.  6),  mit  r.  dem  Franz- Joseph- 
Bad  und  1.  dem  Kaiserbad  (PI.  D  5).  Im  Morgenzeilepark  eine 
sitzende  Marmorstatue  der  Kaiserin  Elisabeth,  von  Wilfert  (1905), 
der  Goethebrunnen,  gleichfalls  von  Wilfert  (1906),  und  das  Theater 
(PI.  C  3).  Von  hier  durch  die  Stephaniestraße  (r.  die  russische 
Kirche)  zum  Bahnhof  zurück. 

Ausflüge  (vergl.  den  Karton  auf  dem  Plan  von  Eger):  s.  zum  O/4  St.) 
Cafe"  Miramonti,  mit  Camera  obscura ;  weiter  der  Ahornallee  folgend,  dann 
beim  Rest.  Kammerbühl  r.  ab  auf  den  (V2  St.)  Kammerbühl  (500ai),  einen 
30m  hohen  Lavakegel,  von  Goethe  beschrieben.  Auf  schattenloser  Land- 
straße südl.  weiter  durch  den  Ort  Stein  und  über  die  Eger  zu  dem  reizend 
gelegenen  Rest.  Mühlerl  O/2  St. ;  Omnibus  von  Franzensbad  nachm.  3mal  für 
80  h,  Abfahrt  unweit  der  Franzensquelle);  von  hier  auf  demselben  Ufer 
(bei  dem  Steg  über  die  Eger  r.  durch  Wald  hinauf)  in  */*  St.  zum  Siechen- 
haus (Rest.),  hübsch  im  Walde  liegend  (V2  St.  s.w.  St.  Anna,  ein  Kirchlein 
mit  guter  Rundsicht).  Von  hier  abwärts  durch  das  *Egertal  nach  Eger 
(40  Min.  bis  zum  Marktplatz).  —  Ferner  w.  zum  (3/4  St.)  Stadtwald  (Cafe'- 
Restaur.);  n.w.  zur  (3/4  St.)  Antonienhöhe  (495m;  Restaur. ;  auch  Eisen- 
bahn), nach  den  Schlössern  Seeberg  (IV4  St.)  und  Liebenstein  (2x/4  St.), 
alle  mit  schöner  Aussicht;  n.  nach  Schönberg  und  Wildstein  (je  2  St.). 

Von  Franzensbad  nach  Hof,  53km,  Eisenbahn  in  2  St.  —  21km 
Asch  (640m;  Gasth. :  Geyer,  30  Z.  zu  2-3.40  #;  Post),  böhmische  Stadt  mit 
18700  meist  protestantischen  Einwohnern,  2km  nördl.  vom  Bahnhof  (Zweig- 
bahn nach  Adorf  über  Asch-Stadtbahnhof).  Zollabfertigung.  V2  St.  nördl. 
der  Hainberg  (749m),  mit  35m  hohem  Turm  (Rundsicht  über  Fichtelgebirge 
und  Böhmerwald)  —  Über  die  bayrische  Grenze.  53km  Hof,  s.  Baedekers 
Süddeutschland, 


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'&.  Kalt  er  Sprudel  B.4 

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5 .  Salzquelle  D.  5 . 

6 .  JJ Ye.vertquelle  D.  5 , 
l.Stuhlavelh'  D.6. 
8./>r  C(rrtpllieri-QuJ>&, 
9.  Ix)unajinsquclt£  B.5, 


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313 


47.  Karlsbad  und  Umgebung. 

Bahnhöfe  (30  bzw.  25  Min.  Gehens  vom  Marktplatz):  Bahnhof  der 
Buschtiehrader  Bahn  (PL  A  1;  412m ;  Restaur.),  für  Prag,  Eger  und  Johann- 
georgenstadt;  der  kleine  Zentralbahnhof  (PI.  A  2).  für  Marienbad  und 
Johanngeorgenstadt.  Droschke  und  Omnibus  s.  S.  314.  —  Gepäckaufgabe 
(7  Uhr  inorg.  bis  9  Uhr  ab.)  im  Eisenbahn-Stadtbureau,  Neue  Wiese,  Haus 
Blaues  Schiff,  neben  dem  Theater  (Vergütung  1  K  40  für  je  50  kg);  hier 
auch   zollamtliche  Gepäckbesichtigung  für  Deutschland  (8-12  Uhr  morg.). 

Gasthöfe  (Omnibus  am  Bahnhof  ;  Zimmervorausbestellung  ratsam;  bei 
längerem  Aufenthalt  Einsichtnahme  der  „Mietordnung"  nötig):  *Gr.-fl. 
Pupp  (PI.  a:  C  6),  Alte  Wiese,  im  Mittelpunkt  des  Verkehrs,  im  Winter 
geschlossen;  *S  avoy- Westend-Hotel  (PI.  n  :  C  4),  Westendstraße,  in 
ruhiger  Lage,  170  Z.  von  6  K  an,  F.  2,  M.  5-7  A,  im  Winter  geschlossen-, 
-Hot.  Bristol  (PI.  d:  C4),  Westendstraße,  180  Z.  von  6  1  an,  F.  1, 
M.  4  A,  im  Winter  geschlossen;  'Goldener  Schild  (PI.  b:  D  5), 
zwischen  Becherplatz  und  Neue  Wiese,  200  Z.  von  4  K  an,  M.  5  A,  auch 
im  Winter  geöffnet;  *Hot.  Königs  vi  IIa  (PI.  q:  C  4),  Westend,  95  Z.  zu 
8-10,  F.  1.50,  M.  4-5,  P.  12-15  A,  im  Winter  geschlossen;  Anger'a  Hotel 
(PL  c:  D  5),  Neue  Wiese,  mit  American  Bar;  *Hot.  Kroh  (PLh:  C3),  Park- 
straße, im  Winter  geschlossen;  Post  (PL  m:  C3),  Egerstraße,  160  Z.  zu 
4-8  A,  F.  80  A,  M.  3-4,  P.  9-14  A,  Omn.  80  A,  im  Winter  geöffnet;  »Hot. 
National  (PL  g:  C  3) ,  Gartenzeile,  55  Z.  zu  5.50-15,  F.  1,  M.  4  K, 
Omn.  80  A,  im  Winter  geöffnet ;  Hot.  deRussie  (PL  e:  D  3),  Z.  3-12,  F.  1, 
M.  3-4  A,  im  Winter  geschlossen,  Hot.  Paradies  (PL  f:  D  3) .  beide 
Kaiserstraße,  dem  Kurhaus  gegenüber;  Kaiserbad  (PL  z:  D  5),  Marien- 
bader Straße;  Österreichischer  Hof  (PL  y:  C  5),  Neue  Wiese;  Hot. 
Continental  (PL  k:  D  4),  Markt,  Ecke  der  Alten  Wiese;  Residenz- 
hotel (PL  i:  D  4,  5),  Kirchengasse;  Glattauer  (PL  t:  C  3);  "Nürn- 
berger Hof  (PL  o:  D5),  Kirchengasse,  61  Z.  zu  4-10,  M.  3  A,  im  Winter 
geöffnet;  Württemberger  Hof  (PLp:D4),  Marktplatz,  60  Z.  von  2  A50 
an,  F.  80  A,  M.  3,  P.  8-15  A,  gelobt,  im  Winter  geöffnet;  Morgen- 
stern (Pl.v:  CD  3),  Kaiserstraße;  Hot.  Traut  wein  (PI.  1:  B3),  Kaiser- 
Franz- Joseph-Straße,  100  Z.  zu  4.60-10  A,  F.  80  A,  M.  3  K,  Omn.  80  A,  im 
Winter  geöffnet;  Zentralhotel  Loib  (PL  x :  D  5),  Theatergasse,  70  Z. 
zu  5-6  A,  F.  80  A,  M.  3-4  A,  Omn.  80  A,  im  Winter  geöffnet;  *Hopfen- 
stock  (Pl.w:  D  5),  Theatergasse;  Gr.-H.  Schützenhaus  (PL  s:  B  2), 
Kaiser-Franz-Joseph-Straße,  90  Z.  zu  3-8,  M.  von  2  K  50  an,  Omn.  60  A, 
gut,  mit  Varietetheater;  Hot.  Hannover  (PI.  u :  D  4),  Markt,  Z.  3-12  A', 
gelobt,  im  Winter  geöffnet;  Bayr.  Hof  (PL  r:  C  3),  Egerstraße;  Zen- 
tralbahnhof, Z.  2-10,  M.  1.20-2  A,  WienerHof,  beide  Ecke  Zentral- 
bahnhof- und  Dr.  W.  Payer-Straße  (PL  A  2,  3),  30  Z.  zu  3-8,  M.  1  #40, 
für  Durchreisende.  —  Evangelisches  Hospiz  (PL  B  4),  Westend,  40  Z.  von 
22  AT  woch.  an.  —  Kurgäste  finden,  ohne  vorher  im  Gasthof  abzusteigen, 
leicht  möbl.  Zimmer;  die  bestgelegenen  und  teuersten  an  der  Alten  und 
Neuen  Wiese,  an  der  Parkstraße,  im  Westend,  an  der  Gartenzeile  und 
am  Schloßberg.     Jedes   Haus  hat  außer  der  Nr.  einen  besondern  Namen. 

Restaurants :  *Pupp'sEestaurant  (PL  C  5,  6),  Alte  Wiese ;  'Stadt- 
park -Restaur.  (P1.C3),  M.  12-3 Uhr  3-4 A;  "'Kurhaus  (PL  C3),  M.  3-4  A; 
*Goldener  Schild  (s.  oben);  *Weishaupt,  Alte  Wiese;  Hopfen- 
stock  (s.  oben);  Morgenstern  (s.  oben);  Cafe-Rest.  Hanika,  Kaiser- 
straße (PL  C  D  3),  neben  Hot.  de  Russie;  Österr.  Hof  (s.  oben);  Sans- 
souci (PI.  D  6);  Schützenhaus  (s.  oben),  M.  21;  Schwedisches 
Haus,  Sprudelgasse  (PL  D  4). 

Cafes:  Tupp's  Cafe -Salon  (PL  C  5,  6  ;  mehrmals  wöchentl.  Garten- 
konzert), viele  Zeitungen  ;  *Stadtpark,  s.  oben;  Theater-Cafe,  neben 
dem  Stadttheater  (PL  D  5);  Goldener  S  chil  d  (s.  oben);  Elefant,  Alte 
Wiese  (PL  C  D  5);  Wiener  Cafe,  Sprudelgasse  (PL  D  4),  im  ersten 
Stock;  Helenenhof  (PL  D  5),  in  hoher  Lage.  Drahtseilbahn  s.  S.  314. 

19* 


314   Route  47.  KARLSBAD.  Prakt.  VorUm. 

Weinstuben:  Pötzl,  Mühlbrunnstr.  (PL  D4),  Friedl,  Sprudelgasse 
;P1.  D  4),  Charwat,  Kreuzgasse  (PL  D  3,  4),  alle  drei  mit  Delikatessen- 
handlung; Wach  au  er  Weinstube,  Kreuzgasse  (PL  D  3,4). 

Kurmusik  im  Sommer :  täglich  6V2-8  IL  früh  am  Sprudel  und  am  Mühl- 
brunnen; im  Stadtpark  (S.  315)  So.  4-6  Uhr  nachm.,  Mo.  Fr.  7V2-9  Uhr 
abends;  bei  Pupp  Di.  Do.  4-6  Uhr  nachm.,  Mi.  71/2-9  Uhr  abends;  im  Posthof 
(S.  316)  Mo.  Mi.  Fr.  4-6  Uhr  nachm.  Sinfonie-Konzert  (1  1).  Außerdem 
So.   Militärmusik  bei  Pupp  u.  a.  —  Stadttheater  (PL  D  5),  Neue  Wiese. 

Kurtaxe  bei  mehr  als  8täg.  Aufenthalt  1.  Kl.  die  Person  20  1,  2.  Kl. 
12  1,  3.  KL  8  1;  Kinder  und  Dienstboten  je  2  1.  —  Musiktaxe  für  Familien 
je  nach  der  Anzahl  der  Personen  1.  Kl.  10-34  1,  2.  KL  8-24  1,  3.  Kl.  4-12  1. 

Post  u.  Telegraph  (PL  B  3),  Ecke  Gartenzeile  und  Kaiser-Franz- 
Joseph -Straße  (geöffnet  wochentags  7-7,  So.  8-11,  3-4  Uhr);  Nebenamt 
(PL  D  4)  am  Markt. 

Lesezimmer  im  Kurhaus  (mit  Damenzimmer),  30  h  tägl.,  1  140  wöch., 
4  1  monatlich ;  viele  Zeitungen. 

Droschke:  vom  oder  zum  Buschtiehrader  Bahnhof  einsp.  2  1  20, 
Fiaker  (zweisp.)  3  1  60  (nachts,  9  U.  abends  bis  6  U.  morg.,  2  1  80  u.  4  1  60) ; 
vom  oder  zum  Zentralbahnhof  einsp.  2  IT,  Fiaker  3  1  (nachts  2  1  40  u. 
41);  vom  Buschtiehrader  Bahnhof  zum  Zentralbahnhof  oder  umgekehrt 
einsp.  1  1  80,  Fiaker  3  1  (nachts  2  1  40  u.  41).  Gepäck  einsp.  60  h  (bis 
60  kg) ,  zweisp.  1  1  (bis  100  kg).  Bei  der  Ankunft  werden  Droschken- 
marken  ausgegeben.  —  In  der  Stadt:  Einspänner  l/*  St.  1  1,  lJ2  St.  1  160, 
jede  folgende  V«  St.  40  Ä;  Zweispänner  V2  St.  2  1  40,  jede  folgende  xj-i  St. 
1  120;  nachts  die  Hälfte  mehr.  —  Nach  Aich,  Dallwitz,  Pirkenhammer 
einsp.  4,  zweisp.  6  1. 

Omnibus  :  vom  Buschtiehrader  Bahnhof  in  die  Stadt  80  Ä,  vom  Zentral- 
bahnhof in  die  Stadt  (60  h)  und  weiter  zum  Kaiserpark  (Gepäck  25kg  20  h)  ; 
Teilstrecke  20  h.  —  Nach  Pirkenhammer  (S.  316)  vom  Theaterplatz,  Becher- 
platz und  von  der  Egerstraße  80  A.  —  Nach  Giefihübl- Sauerbrunn  (S.  320) 
tägl.  11  und  1  Uhr  in  iy2  St.,  hin  u.  zurück  für  3120,  Abfahrt  vom 
Theaterplatz.  —  Nach  Dallwitz  (S.  319)  2mal  tägl.  vom  Becherplatz,  80/». 

Automobil-Omnibus  3m al  tägl.  in  IV2  St.  nach  Marienbad  (KaiserstTaße) 
für  10  1,  hin  u.  zurück  17  1;  Abfahrt  bei  der  evangel.  Kirche  (PL  2:  D  6). 

Drahtseilbahn  (PL  D  5)  vom  Dr.-Becher-Platz  zum  Helenenhof  (S.  313); 
14  A,  hin  u.  zurück  20  h. 

Esel  (im  Stadthause  zu  bestellen) :  ganzer  Tag  9,  halber  Tag  7  1; 
zum  Hirschensprung  oder  Dreikreuzberg  31.  —  Reit- Institut ,  Habsburger 
Straße. 

Das  Radfahren  ist  auf  den  Straßen  längs  dem  1.  Teplufer  vom  Militär- 
badhaus (PL  G  3)  bis  oberhalb  Gr.-H.  Pupp  (PL  a:  C  6)  verboten. 

Bäder  im  Kaiserbad  (S.  316;  Sprudelbad  2  1  30-31)  und  in  den  anderen 
städtischen  Badehäusern  (Wannenbad  21-2150). 

Sprudelstein  und  Sprudelsteinfabrikate  sowie  Mosaikarbeiten  auf  der 
Alten  Wiese.  —  Karlsbader  Inkrustate  (Versinterungen)  bei  Tschamerhöll, 
Durchgang  der  Sprudel-Kolonnade  (beim  Sprudel). 

Karlsbader  Oblaten,  ein  in  Eisen  gebackener  dünner,  blätteriger  Teig, 
u.  a.  bei  Karl  Bayer,  Alte  Wiese,  Laden  15.  Der  die  Kur  erleichternde 
„Brunnenkuchen"  ist  Honigkuchen   (Lebkuchen)  ohne  Gewürz. 

Banken:  österreichische  Kreditanstalt,  Böhmische  Eskomptebank ,  beide 
am  Markt. 

Bei  beschränkter  Zeit(2  Tage):  1.  Tag  frühmorgens  Mühlbrunnen, 
Sprudel,  auf  dem  1.  Teplufer  nach  Pirkenhammer,  zurück  auf  dem  r.  Ufer 
über  Bergwirthaus,  Stephaniewarte,  Dreikreuzberg.  —  2.  Tag :  Hirschen- 
sprung, Jägerhaus,  Bild,  Aberg,  St.  Leonhard,  Aich,  Hans-Heiling-F eisen, 
Elbogen. 

Karlsbad  (374m),  mit  15000  deutschen  Einw.,  berühmte  Bade- 
stadt (jährlich  über  66000  Kurgäste),  liegt  in  einem  engen,  von 
der  Tepl  kurz  vor  ihrer  Mündung  in  die  Eger  durchflossenen  Tal, 


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Stadtpark.  KARLSBAD.  47.  Route.   315 

dessen  bewaldete  Bergwände  durch  schöne  wohlgepflegte  Wege  be- 
quem zugänglich  gemacht  sind.  Der  Sage  nach  wurden  die  Quellen 
1347  von  Kaiser  Karl  IV.  bei  einer  Hirschjagd  entdeckt,  doch 
sind  dieselben  nachweislich  schon  früher  benutzt  worden. 

Die  Thermen  kommen  im  Tepltal  ans  Granit,  die  Sprudelquellen  über- 
dies aus  einer  Sinterdecke  (als  Sprudelschale  oder  Sprudelstein  bekannt), 
in  welche  mehrere  Bohrlöcher,  die  alljährlich  wegen  der  inkrustierenden 
Eigenschaft  des  Was3ers  nachgebohrt  werden  müssen,  auf  wenige  Meter 
Tiefe  hinabreichen.  Tief  unter  der  Stadt,  deren  größter  Teil  auf  dieser 
Sinterdecke  steht,  ist  ein  großer  gemeinschaftlicher  Behälter  heißen 
Mineralwassers,  der  „Sprudelkessel",  der  von  der  in  unbekannte  Tiefe 
hinabsetzenden  Hauptspalte  gespeist  wird. 

Die  Karlsbader  Quellen,  alkalische  Glaubersalzquellen, 
unterscheiden  sich  nur  durch  den  Wärmegrad  und  den  davon  abhän- 
genden größeren  oder  geringeren  Gehalt  an  freier  Kohlensäure.  Sie 
werden  sowohl  getrunken  wie  zum  Baden  verwendet.  Die  älteste 
und  reichste  Quelle  (über  2000  Liter  in  der  Minute)  ist  der  Sprudel 
(PL  19 ;  73°  C),  der  am  r.  Ufer  der  Tepl  entspringt.  Am  1.  Ufer 
entspringen  die  kühleren  Thermen  (30-60°  C.) :  die  Kaiser-Karl* 
Quelle  (PI.  11),  der  Marktbrunnen  (PI.  13),  der  Schloßbrunnen 
(PI.  17),  der  Mühlbrunnen  (PI.  14),  der  Neubrunnen  (PI.  15),  der 
Theresienbrunnen  (PL  20),  der  Bernhardsbrunnen  (PL  7),  die  Elisa- 
bethquelle (PL  8),  die  Felsenquelle  (PL  9),  die  Spitalquelle  (PL  18), 
die  Franz- Joseph-Quelle  (PL  12),  der  Kaiserbrunnen  (PL  10),  die 
üochberger  Quelle  und  die  Parkquelle.  Außer  diesen  warmen  besitzt 
Karlsbad  noch  drei  kalte  Quellen.  Morgens  um  5  Uhr  beginnt  die 
Trinkzeit ;  beim  Mühlbrunnen  und  Sprudel  herrscht  meist  solcher 
Andrang,  daß  man  im  Gänsemarsch  erst  nach  länger  als  4/4  St.  wieder 
an  die  Reihe  kommt.  —  Saison  vom  15.  April  bis  1.  Oktober. 

Die  Stadt  dehnt  sich  im  N.  bis  zur  Eger  hin,  doch  bewegt  sich 
der  Verkehr  meist  in  dem  Stadtteil,  der  n.  durch  den  Franz-Joseph- 
Park  (PL  C  2),  s.  durch  das  Pupp'sche  Etablissement  (PL  C  5,  6) 
begrenzt  ist.  —  Im  Franz-Joseph-Park  das  Elisabethbad  (PL  B  2). 
In  dem  hübschen  Stadtpark  (PL  C  3),  am  1.  Ufer  der  Tepl,  das  S.  313 
gen.  Restaurant,  mit  anschließender  Kolonnade,  worin  die  Park- 
quelle. Nördl.  gegenüber,  am  andern  Ufer,  das  Neubad  (PL  C  3), 
mit  Moorbädern.  —  Nach  SW.  geht  vom  Stadtpark  die  elegante  Park- 
straße  ab,  in  der  1.  die  Synagoge  (PL  C  3,  4),  1877  nach  Plänen  von 
Wolff  erbaut.  Rechts,  weiter  oben,  das  Militär-Kurhaus  (PL  B  4), 
das  evangel.  Hospiz  und  die  1893-97  nach  Plänen  von  Wiedemann 
aufgeführte  russische  Peter-Pauls- Kirche. 

An  den  Stadtpark  stößt  s.o.  das  k.  k.  Militärbadehaus  (Pl.C  3), 
in  dem  der  Kaiserbrunnen  und  die  Ho chb erger  Quelle  entspringen. 
Südl.  das  Kurhaus  und  die  Mühlbrunnen-Kolonnade  (PL  C  D  4), 
eine  Säulenhalle  im  korinth.  Stil,  1871-78  von  Zitek  erbaut,  mit 
der  Elisabeth  quelle,  dem  Theresien-,  dem  Bernhards-,  dem  Neu- 
und  dem  Mühlbrunnen.  Nahebei  das  Stadthaus  (PL  6).  Oberhalb 
der  Kolonnade  die  Anlagen  des  Schloßbergs  (S.  316)  und  die 
anglikanische  Kirche  (PL  O  4). 


316   Route  47.  KARLSBAD.  Sprudel. 

Von  der  Mühlbrunnen-Kolonnade  durch  die  Mühlbrunnstraße 
auf  den  Markt  (PI.  D  4) ,  wo  unter  der  hölzernen ,  vom  Stadtturm 
überragten  Marktbrunnkolonnade  die  Kaiser-Karl-Quelle  (PI.  11) 
und  der  Marktbrunnen  (PI.  13)  entspringen. 

Vom  untern  Ende  des  Markts  führt  die  Sprudelbrücke  über 
die  Tepl  zur  *Sprudelkolonnade  (PI.  D  4),  einem  Eisenbau  von 
Fellner  &  Helmer  (1879).  Darin  entspringen  die  Hygiea-Quelle, 
neben  einer  Statue  der  Hygiea  von  Fernkorn,  und  der  Sprudel 
(S.  315),  dessen  Springquelle  das  Wasser  in  40-60  ungleichen, 
schwächern  und  stärkern  Stößen  in  der  Minute  2-3m  hoch  empor- 
schleudert. —  Jenseit  der  Kolonnade  auf  dem  Kirchplatz  die  kath. 
Magdalenenkirche  (PI.  4),  mit  terrassiertem  Vorbau,  1732-36  er- 
baut; oberhalb  (Aufgang  durch  die  Schulgasse,  dann  1.)  der  Stadt- 
garten (PI.  D  E  4)  mit  einer  Säule,  auf  der  ein  Standbild  Kaiser 
Karls  IV.  von  Jos.  Max,  „zum  ÖOOjähr.  Jubiläum"  1868  errichtet, 
und  die  Anlagen  des  Panoramas  (PI.  D  4;  Cafe-Restaur.),  mit 
reizender  Aussicht  auf  die  Stadt.  —  Südl.  vom  Stadtgarten  an  der 
Helenenstraße  die  erste  Volksschule,  mit  dem  Stadt- Museum  (ßmtx. 
15.  März-15.  Okt.  Mi.  Sa.  3-5  Uhr).  Drahtseilbahn  vom  Helenenhof 
zum  Dr. -Becher-Platz  s.  S.  314. 

An  den  Markt  schließt  sich  südl.,  an  der  Tepl  sich  hinzie- 
hend, der  belebteste  Promenadenplatz  Karlsbads,  die  baumbe- 
pflanzte Alte  Wiese  (PI.  C  D  5),  mit  den  reichsten  Läden.  Sie  endet 
an  dem  Goethe-Platz  und  den  Pupp'schen  Anlagen. 

Gegenüber,  am  r.  Ufer  der  Tepl ,  zieht  sich  die  Neue  Wiese 
(PI.  C  D  5)  hin,  vorüber  an  dem  von  Fellner  &  Hellmer  1886  er- 
bauten Stadttheater.  An  der  Marienbader  Straße  das  Kaiserbad 
(PI.  C  D  5),  von  Fellner  &  Hellmer  1895  erbaut.  Die  Straße  führt 
weiter  an  der  1856  erbauten  evang.  Kirche  (PI.  2;  Gottesdienst  So 
10^2  Uhr)  vorbei  zur  Karlsbrücke  (s.  unten). 

Von  den  vielen  anmutigen  Spaziergängen  (überall  Weg- 
weiser) ist  der  beliebteste  (bis  Pirkenhammer  völlig  eben ;  1  St.) 
der  durch  den  Goethe -Weg  (PI.  C  5,  6),  mit  einer  Marmorbüste 
Goethe' s  von  Donndorf  (1883),  zum  *Cafe  Sanssouci  (PI.  D  6; 
8  Min.).  Weiter,  die  Karlsbrücke  1.  lassend,  durch  die  Posthof- 
Promenade,  mit  dem  Schiller-Denkmal  von  Hiller  (1909)  und  dem 
Körner- Denkmal  r.  abseits  (am  r.  Ufer  der  Tepl  das  *Cafe  Schön- 
brunn und  das  *Cafe  Schweizerhof;  vom  Cafe  Schönbrunn  nach 
Pirkenhammer  s.  S.  318),  über  das  *Cafe  Posthof  (PL  E  7 ;  10  Min.), 
mit  schönen  Gartenanlagen,  und  das  Cafe  Freundschaftssaal  (P1.D7 ; 
12  Min.)  zum  romantisch  gelegenen  *Kaiserpark  (PL  B  C  7 ;  8  Min.  ; 
Cafe).  Von  da  noch  20  Min.  (nach  10  Min.  Wegeteilung:  1.  unser 
Weg  über  die  Tepl ;  r.  führt  die  Straße  nach  Marienbad  weiter) 
nach  Pirkenhammer,  gewöhnlich  Hammer  genannt  (408m;  Omni- 
bus S.  314;  Eisenbahn  s.  S.  320;  Gasth.  Kempf,  mit  Gartenrest., 
M.  2JT;  Restaur.  Schützenmühle,  mit  Schießständen);  am  oberen 
Ende  des  Dorfes  (r.  am  Wege  eine  Bronzebüste  Th.  Körner  s)  eine 


Geograph.  Anstalt  Trcra 


Stephaniewarte.  KARLSBAD.  47.  Route.    317 

große  Porzellanfabrik  (25  Min.  vom  Gastb.  Kempf).  Gleicb  1.  hinter 
der  Fabrik  durch  Wald  hinauf  in  40  Min.  zur  Mecsery-Höhe  (621m ; 
etwas  unterhalb  eine  Wirtschaft),  mit  schöner  Rundsicht. 

Von  der  oben  gen.  Porzellanfabrik  führt  ein  Fußweg  am  r.  Ufer  des 
Lammitzbaches,  vorbei  an  der  Massamühle  und  der  Donawitzer  Mühle  (Whs.), 
zum  (1  St.)  Wütenden  Stein,  einer  romantischen  Schlucht. 

Von  Pirkenhammer  über  die  Stephanie  warte  nach  Karls- 
bad zurück,  3  St.  —  5  Min.  n.  vom  Gasth.  Kempf  r.  ab  von  der  Land- 
straße auf  dem  Nikolaus -Dumba -Weg  aufwärts-,  9  Min.  Wegeteilung  und 
geradeaus  aufwärts  weiter-,  12  Min.  r.  aufwärts  (Bismarckweg) ;  20  Min. 
Pavillon  Herolds  Ruhe.  2  Min.  geradeaus  weiter  (r.  gelangt  man  in  10  Min. 
auf  den  Veitsberg  oder  Bismarckhöhe,  s.  S.  318) ;  der  Weg  senkt  sich,  18  Min. 
Taxisbank;  3  Min.  Kreuzung  mehrerer  Wege  und  geradeaus  weiter  (Weg- 
weiser „Zur  Stadt")  ^  7  Min.  r.  (Wegweiser  „Prager  Straße,  Kronprinzessin- 
Stephanie- Warte").  Der  Weg  steigt;  10  Min.  die  Prager  Straße  gekreuzt  und 
geradeaus  aufwärts  (r.  führt  die  Straße  in  langsamer  Steigung  ebenfalls 
zum  Bergwirtshaus)-,  2  Min.  1.  auf  einem  Promenadenweg,  bald  darauf  bei 
der  Wegeteilung  r.  und  dann  wieder  r. ;  9  Min.  Bergwirtshaus.  Nach  wenigen 
Schritten  von  der  Prager  Straße  1.  ab  (Wegweiser);  18  «Min.  Stephaniewarte 
(s.  unten).  Wir  folgen  dem  Wegweiser  „Zur  Stadt"  unweit  der  Rückseite 
der  Warte;  der  Weg  senkt  sich,  8  Min.  r.  (Wegweiser  „König-Otto-Höhe, 
Drei  Kreuzberg,  Stadt");  4  Min  1.  auf  einem  breiten  Wege  (Wegweiser); 
4  Min.  r.  hinauf  (Wegweiser) ;  5  Min.  geradeaus  weiter  (1.  in  2  Min.  zur 
König-Ottc-Höhe,  s.  unten);  10  Min.  Dreikreuzberg  (s.  unten);  3  Min.  Cafe- 
Rest.  Dreikreuzberg;  etwas  unterhalb  1.  abwärts  (Wegweiser  „Hubertus- 
burg, Stadt"),  dann  auf  einem  Zickzackwege,  zuletzt  auf  Stufen  in  25  Min. 
zum  Kirchplatz  (PI.  D  4). 

Spaziergänge  am  rechten  Teplufer.  —  Dbeikbeuzberg, 
Stephaniewarte,  Bergwibtshaus,  zusammen  l3/4  St.  Zum  Cafe- 
Restaur.  Dreikreuzberg  (PI.  D  E  3;  V2  St.),  mit  heiilicher  Aus- 
sicht auf  Karlsbad  und  Umgebung,  geht  man  von  der  Sprudelgasse 
(PI.  D  4)  n.w.  die  Andreasgasse  hinan,  überschreitet  die  Panorama- 
straße,  wendet  sich  r.  zum  Cafe  Egerländer  und  jenseits  wiederum 
rechts.  Ein  anderer  Weg  führt  von  der  Magdalenenkirche  (PI.  4: 
D  4)  durch  die  Schulgasse  und  bei  der  Turnhalle  1.,  am  Stadtgarten 
(S.  316)  vorbei,  zum  Cafe  Panorama  (PL  D  4);  jenseit  des  Armen- 
hauses r.  in  Windungen  aufwärts  über  die  Hubertusburg.  Vom 
Cafe'-Restaur.  Dreikreuzberg  in  5  Min.  zum  Gipfel  des  Breikreuz- 
bergs (551m ;  Aussicht)  und  in  12  Min.  zur  König-  Otto-Höhe  (Pl.E  3 ; 
597m ;  Aussicht  beschränkt).  */2  St.  weiter  die  30m  hohe  *Stephanie« 
warte  (636m;  Cafe-Restaur.),  mit  prächtiger  Rundsicht. 

Die  Stephaniewarte  erreicht  man  auch  entweder  von  der  Magdalenen- 
kirche über  die  Prager  Straße,  dann  1.  etwa  150m  auf  der  Panoramastraße 
und  r.,  am  Pöhlenhof  vorbei,  zu  dem  vom  Dreikreuzberg  kommenden  Weg 
(3A  St.)  oder  man  geht  jenseit  des  Cafes  Egerländer  (s.  oben)  geradeaus 
und  schlägt  nach  einigen  Minuten  r.  den  bequemen  Graf-Franz-Thun-Weg 
ein,  zuletzt  an  einem  Aussichtstempel  vorüber  (l'/4  St.). 

Yon  der  Stephaniewarte  gelangt  man  s.o.  in  15-20  Min.  (Fuß- 
und  Fahrweg)  zum  Bergwirtshaus  an  der  Prager  Landstraße,  das 
auch  von  der  Magdalenenkirche  direkt  in  3/4-l  St.  zu  erreichen  ist. 

Vom  Bergwirtshaus  nach  Pirkenhammer  über  die  Bismarckhöhe 
(S.  318)  schlägt  man  den  Fußweg  ein,  der  die  Straßenkehre  kürzt  (10  Min.); 
unten  über  die  Straße  und  in  8  Min.  auf  den  Bismarckweg  (S.  318). 
—  Fußwege  führen  vom  Bergwirtshaus  östl.  in  1  St.  nach  dem  Städtchen 


Ölö    Route  47,  KARLSBAD.  Hirschensprung. 

Engelhaus  (Stadt.  Gasthaus),  am  Fuß  eines  Klingsteinfelsens,  den  die 
gleichnam.  Ruine  (auch  Engels  bürg  genannt)  krönt  (Zutritt  60  h).  Kurz 
vor  dem  Städtchen  n.  Fahrweg  in  den  Wald,  nach  35  Min.  (Wegweiser) 
1.  in  20  Min.  auf  den  Hermarm-  oder  Schömitzslein  (641m;  Erfrisch,  im 
Hegerhaus),  s.  oberhalb  von  Schömüz  (S.  320),  mit  schöner  Aussicht. 

Vom  Cafe  Schönbbunn  nach  Piekenhammeb,,  1  bzw.  ll/2  St. 
Vom  Cafe  Schönbrunn  (PL  E  6)  entweder  am  Bergabhang  über  den 
Nikolaus-Dumba-Weg  in  1  St.  bis  zu  der  vom  Kaiserpark  kommen- 
den Straße  (vgl.  S.  316)  und  auf  dieser  1.  in  5  Min.  bis  zum 
Gasth.  Kempf  (S.  316);  —  oder  höher  am  Bergabhang  auf  dem 
vielgewundenen  Bismarckweg  über  die  [}fe  St.)  Taxisbank  bis  zu 
einer  Stelle,  von  der  man  1.  in  12  Min.  auf  den  Veitsberg  (Bismarck- 
höhe;  637m;  Aussichtsgerüst)  gelangt;  dann  bergab,  an  dem 
Pavillon  Heroldsruhe  vorüber  (der  Bismarckweg  biegt  weiterhin  r. 
ab),  zum  (^  St.)  Nikolaus-Dumba-Weg  und  auf  ihm  in  10  Min.  zu 
der  vom  Kaiserpark  kommenden  Straße  (vgl.  oben), 

Spaziergänge  am  linken  Teplufer.  —  Vom  N.-Ende 
der  Alten  Wiese  westl.,  anfangs  auf  Stufen,  weiter  oben  entweder 
r.  auf  einem  Zickzackweg  durch  die  Felsen  oder  1.  auf  einem  be- 
quemeren Weg  in  25  Min.  zum  Kreuz  auf  dem  *Hirschensprung 
(PL  C  4;  494m;  Cafe),  mit  prachtvoller  Aussicht  auf  Stadt  und 
Egertal.  Unmittelbar  dabei  eine  Büste  Peters  d.  Gr.,  der  1711  und 
1712  hier  war.  Über  den  Jubiläumsweg  am  „Himmel  auf  Erden'4 
vorbei  zum  Schloßberg  zurück  oderin  25  Min.,  &nFindlaters  Obelisk 
vorbei,  zur  Franz-Joseph-Höhe  (s.  unten). 

Vom  Goetheplatz  durch  die  Mariengasse  zur  Marienkapellt 
(PL  C  5),  von  hier  r.  auf  dem  Fürstin-Schaumburg-Lippe-Weg 
unterhalb  des  Friedrich  -  Wilhelm  -  Platzes  vorüber  zur  (20  Min.) 
Ecce  -  homo  -  Kapelle  (nach  Pirkenhammer  s.  unten)  und  auf  die 
(8  Min.)  Franz- Joseph-Höhe  (PL  C  D  6 ;  507m),  mit  Aussichtsturm. 

Über  den  Schloßberg  oder  durch  die  Parkstraße  zum  Cafe  Jäger- 
haus Karls  IV.  (PL  B  5;  466m;  25  Min.);  etwas  oberhalb  r.  auf 
dem  Königin -Carola -Weg,  unterhalb  der  Freundschaftshöhe  (1.) 
vorüber,  zu  einer  Schutzhütte  am  Bildwege  und  r.  zum  (35  Min.) 
Bild  (549m;  Schutzpavillon),  einem  Waldplatz  mit  Marienbild 
(nach  Pirkenhammer  s.  unten).  Von  hier  entweder  r.  in  J/4  St. 
nach  dem  Restaur.  St.  Leonhard  (s.  unten)  oder  1.  in  25  Min.  auf 
den  *Aberg  (603m),  mit  CafeVRestaur.  u.  Aussichtsturm.  —  Vom 
Cafe  Jägerhaus  (s.  oben)  auf  der  Aicher  Straße,  weiterhin  1.  auf 
dem  Russelweg,  am  Russelsitz  (PL  A  6 ;  keine  Aussicht)  vorbei, 
zum  (*/2  St.)  Echo  (520m)  und,  an  der  St.  Leonhard- Kapelle  vor- 
über, in  20  Min.  nach  dem  Restaur,  St.  Leonhard  (496m).  Von  hier 
auf  den  Aberg  15-20  Min.,  nach  Aich  (S.  319)  i/2  St. 

Nach  Pirkenhammer:  entweder  von  der  Ecce-homo-Kapelle 
(s.  oben)  abwärts  auf  dem  Faulenzerweg  zur  (25  Min.)  Straße  im 
Tepltal,  y4  St.  vor  dem  Anfang  von  Pirkenhammer  (S.  316);  — 
oder  vom  Bild  (s.  oben)  1.  auf  dem  Esterhäzyweg  zur  (25  Min.) 
Marienbader  Straße  und  gegenüber  in  5  Min.  zur  Mitte  des  Dorfes. 


Elbogen. 


KARLSBAD. 


47.  Route.   319 


Ausflüge.  —  50  Min.  n.ö.  von  Karlsbad  (über  die  Egerbrücke 
bei  Drahowitz,  dann  Fußpfad  am  1.  Ufer  abwärts)  liegt  DaUwitz 
(Restaur.  zu  den  Drei  Eichen;  Omn.  S.  314;  Eisenbahn  S.  309), 
Dorf  mit  Porzellanfabrik,  schönen,  von  Körner  besungenen  Eichen. 
stattlichem  Schloß  und  einem  Standbild  Kaiser  Josephs  II.  (1881). 

Nach  Elbogen  :  Einsp.  16,  Zweisp.  24  TT,  hin  u.  zurück ;  Eisen- 
bahn s.  S.  309  und  320.  Fußwanderer  (3  St.)  folgen  vom  Cafe' 
Jägerhaus  Karls  1Y.  (S.  318)  r.  dem  Fahrwege  über  den  (20  Min.) 
Holzplatz  (501m)  nach  (35  Min.)  Aich  (Schloßrestaur.,  mit  Aus- 
sicht; Eisenbahn  s.  S.  320;  auch  Kahnfahrt  nach  Hans-Heiling),  mit 
hergestelltem  Schloß.  Weiter  auf  der  Landstraße  aufwärts,  dann 
Fahrweg  am  r.  Egerufer  abwärts,  zuletzt  durch  Wald,  zum  (35  Min!) 
guten  Rest.  Hans-Heiling;  gegenüber  der  Hans-Heüing-Felsen.  Yon 


Geogr-Anst  ^VagnertDebes^Laipzig . 


hier  Fahrweg  erst  auf  dem  r.,  dann  auf  dem  1.  Ufer  der  Eger  in 
1^2  St.  nach  Elbogen.  Der  Weg  mündet  beim  Bronzestandbild 
Kaiser  Josephs  IL :  geradeaus  in  die  Stadt,  r.  abwärts  zu  der  Ketten- 
brücke und  dem  Bahnhof. 

Elbogen  (Bahnhof  394m,  Schloß  443m;  Gasth. :  Weißes  Roh, 
PI.  a,  mit  Aussichtsveranda,  15  Z.  zu  2-3,  P.  8-12  Ar,  gut),  Städt- 
chen mit  4400  Einw.  und  Porzellanfabriken,  auf  einem  von  der 
Eger  umflossenen  Felsvorsprung  malerisch  gelegen.  Das  große 
Schloß  (xi. -xviii.  Jahrh.)  ist  jetzt  z.  T.  Gefängnis  (Besichtigung 
gestattet;  von  den  Fenstern  der  Kapelle  schöne  Aussicht);  im 
Markgrafenhaus  das  Stadtmuseum  (Eintritt  40  h),  mit  der  Ratsuhr 
(Augsburger  Silberarbeit  des  xvi.  Jahrh.),  Urkunden,  Mineralien 


320   Route  47.         •  KARLSBAD.      Gießhüll- Sauerbrunn. 

und  einer  17  kg  schweren  Meteorsteinmasse,  „der  verwunschene 
Burggraf"  genannt.  —  Hübscher  Spaziergang  (13/4  St.)  von  der 
Kettenbrücke  auf  der  Landstraße  aufwärts,  nach  8  Min.  1.  ab  und 
durch  das  bewaldete  Geierbachstal  zum  (20  Min.)  Restaur.  Schieß- 
haus. Yon  hier  1.  hinauf  in  2b  Min.  zum  Hohen  Kreuz,  einer 
Kapelle.  Hinunter  über  den  ,/Walenda-  Steig"  (Aussicht  auf  die 
Stadt)  ;  nach  1/4  St.  geradeaus  (nicht  1.),  weiterhin  die  Landstraße  1. 
einschlagend  (ein  Fußpfad  an  derEger  führt  durch  die  sog.  Kolow- 
rats-Höhle)  zur  Kettenbrücke  zurück  (3/4  St.  vom  Hohen  Kreuz).  — 
Im  NO.  der  Stadt  eine  seltsame  Felsgruppe,  der  spitzige  Stein. 

Nach  GiEßuüEL  -  Sauerbrunn  (zu  Fuß  3^4  St. ;  zu  Wagen 
I1/2  St.,  Einsp.  16,  Zweisp.  22  K  hin  u.  zurück;  Omnibus  s.  S.  314). 
Durch  die  Andreasstraße  (PI.  D  3,  4)v  am  Cafe  Egerländer  (S.  317) 
und  an  den  Friedhöfen  vorbei ;  kurz  hinter  einem  Forsthause  (40  Min.) 
auf  die  Drahowitzer  Landstraße  und  auf  dieser  durch  Wald  weiter; 
am  Ende  des  Waldes  (1  St.)  entweder  r.  über  Satteies  und  Schömitz 
[S.  318)  oder  besser  1.  nahe  der  Eger  über  Egerbrücken  nach  (1  St.) 
Eichenhof  und  (V2  St.)  Gießhübl -  Sauerbrunn  (340m  5  Kur-  u. 
Wasserheilanstalt,  Z.  von  10-fiTwöch.  an,  im  Winter  geschlossen; 
Hot.  Kronprinz;  Kurtaxe  4  K;  Eisenbahn  nach  Wickwitz  s.  S.  309), 
einem  anmutig  an  der  Eger  gelegenen  Kurort  und  Ursprungsort  von 
Mattonfs  Gießhübler  Sauerbrunn. 

Lohnender  Tagesausflug  auf  den  Keilberg:  mit  der  Eisenbahn  nach 
St.  Joachimstal  und  von  da  hinauf,  vgl.  S.  309. 

Von  Karlsbad  über  Petschau  nach  Marienbad,  61km,  Eisen- 
bahn in  H/2-3  St.  (Aussichtswagen  im  Schnellzug).  Abfahrt  vom  Zentral- 
bahnhof (PI.  A  2).  Die  Bahn  führt  ansteigend  nach  (4km)  Aich,  unweit 
östl.  von  dem  S.  319  gen.  Ort.  Kurzer  Tunnel.  —  6km  Aich-Pirkenhammer 
(456m) ,  2V2km  westl.  von  dem  S.  316  gen.  Ort  Pirkenhammer.  L.  der 
Aberg  (S.  318).  Weiter  in  üem  vielfach  gewundenen  Tepltal.  Zweimal 
über  die  Tepl.  —  17km  Schönwehr;  Zweigbahn  nach  (23km)  Elbogen  (S.  319). 
Zweimal  über  die  Tepl  und  durch  einen  Tunnel.  —  22km  Petschau  (492m; 
Bahnrest.),  mit  2300  Einw.  und  einem  Schloß  1.  von  der  Bahn.  Zweigbahn 
nach  (102km)  Bakonitz  (S.  308).  —  Das  Tepltal  wird  zwischen  Petschau 
und  (32km)  Einsiedl-Pauten  (621m)  enger;  achtmal  über  den  Fluß  und  durch 
vier  Tunnels.  —  38km  Tept  (657m),  mit  2800  Einw.  2km  s.o.  vom  Bahnhof 
das  Prämonstratenserstift  Tepl  (Eintr.  nur  für  Männer;  Erfrisch,  im 
Gasth.),  mit.  einer  zweitürmigen,  schon  vor  der  Station  sichtbaren  roman. 
Pieilerbasilika  (1193  gegründet;  das  Innere  stark  modernisiert)  und  einer 
Bibliothek  von  70000  Bänden  (Mo.  Mi.  Fr.  2-6  Uhr).  —  Das  Tepltal  wird 
breiter.  42km  Prosau;  dann  am  (r.)  S.-Ende  des  Podhorn-Teiches  entlang.  — 
Jensei  t  (46km)  Habakladrau  (706m)  r.  der  Podhorn  (843m;  MW.  40  Min. 
von  der  Station),  ein  Basaltberg  mit  ausgedehnter  Fernsicht  über  Erz- 
gebirge, Fichtelgebirge  und  Böhmerwald.  Die  Bahn  senkt  sich  nach  (52km) 
Wilkowitz  (653m);  1.  Aussicht.  Dann  durch  einen  Tunnel  und  über  die 
Auscha  und  in  großem  Bogen  nach  (61km)  Marienbad  (S.  324). 

Von  Karlsbad  nach  Johanngeorgenstadt,  63km,  Eisenbahn 
in  2V2  St.  (einige  Züge  haben  einen  Aussichtswagen);  Abfahrt  vom  Zentral- 
bahnhof. —  4km  Karlsbad  -  Buschtiehrader  Bahnhof.  —  15km  Neu -Rohlau 
(442m).  Zweigbahn  nach  (7km)  Chodaa  (S.  30J).  Die  Bahn  tritt  in  das 
anmutige  Tal  des  Rohlaubachs  und  steigt  stark.  —  25km  Neudek  (559m; 
Gasth.:  Post,  Herrenhaus),  hübsches  Städtchen  mit  4700  Einw.,  großer 
Spinnerei  und  Eisenwalzwerk.  —  Zwei  Tunnels.  30km  Hochofen.  —  Darch 
einen  Kehrtunnel   nach   (34km)  Neuhammer  (712m)  und  weiter  scharf  an- 


KARLSTEIN.  48.  Route.    321 

steigend  (r.  hübscher  Rückblick)  nach  (41km)  Sai/enhäusl  (829m),  von  wo 
Aufstieg  zum  (l/2  St.)  Peindlberg  (970m),  mit  Aussichtsturm.  —  In  Win- 
dungen zur  Wasserscheide  beim  Tellerer  (914m)  und  zur  (48km)  Stat. 
Bärringen- Abertham  (90im;  Gasth. :  Hermann,  unweit  unterhalb  des  Bahn- 
hofs), hoch  über  dem  Städtchen  Barringen  (831m ;  Gasth. :  Rathaus)  ge- 
legen ;  r.  das  Erzgebirge.  Nun  hinab  über  (5lkm)  Platten  (868m)  und 
(62km)  Breitenbach  (696m)  nach  (63km)  Johanngeorgenstadt  (676m ;  Hot.  de 
Saxe),  Städtchen  mit  6200  Einw.  Von  hier  nach  Zwickau  s.  Baedekers 
Nordottdeuttchland. 


48.  Von  Prag  nach  Fürth  (München,  Nürnberg). 

196km.  Staatsbahn,  Schnellzug  in  33/4  St.  für  23  K  70,  14.50,  9.20; 
Personenzug  in  6  St.  (bis  Nürnberg  7l/4-U  St.,  bis  München  9-14  St.). 

Prag  s.  S.  282 ;  Abfahrt  vom  Franz- Joseph-Bahnhof.  Die  Bahn 
wendet  sich  nach  Dnrchfahren  eines  1141m  langen  Tnnnels  südl. 
ins  Tal  der  Moldau.  —  10km  Kuchelbad,  Yergnügungsort  der 
Prager.  —  15km  Radotin  (202m).  Die  Bahn  verläßt  die  Moldan 
und  tritt  an  die  Beraun ,  die  sie  bei  Mokropetz  überschreitet.  ■ — 
32km  Hinter- Tfeban.  Zweigbahn  nach  (34km)  Lochowitz  (S.  322). 

—  35km  Karlstein  (216m;  Gasth. :  Kaiser  Karl  IV.,  am  Fuß  der 
Burg).  Die  in  einem  Seitental  der  Beraun  auf  steilem  Kalkstein- 
felsen  gelegene  Barg  ist  kurz  vor  der  Station  r.  sichtbar. 

Vom  Bahnhof  r.,  dann  1.  über  die  Beraun  und  durch  das  Dorf  Budnan, 
mit  der  1356  erbauten  Palmatiuskirche ;  am  oberen  Ende  des  Ortes  1.  hinauf 
zur  (35  Min.)  *Burg  Karlstein  {Karlüv  Tyn;  319m;  Whs.  am  Eingang), 
1348-65  von  Kaiser  Karl  IV.  als  Schatzhaus  für  die  Kleinodien  des  deutschen 
Reiches  und  für  zahlreiche  Reliquien  errichtet.  Die  im  xv.  und  xvi.  Jahrh. 
B.  T.  umgebaute  Burg  ist  1888-97  durch  Fr.  Schmidt  und  Jos.  Mocker  mit 
mancherlei  Änderungen  hergestellt  worden.  Die  Besichtigung  erfordert  3/4  St. 
(dem  Kastellan  1  K). 

Durch  zwei  Torgebäude  (neben  dem  inneren  die  Kastellanwohnung) 
gelangt  man  in  die  Unterburg,  mit  90m  tiefem  Brunnen.  Das  außen 
vierstöckige  Burggra/e?ihaus  ist  in  den  unteren  Teilen  ein  Bau  des  xv.  Jahrh. 

—  Ein  Tor  führt  von  hier  in  den  schmalen  zweiten  Barghof,  in  der  Ober- 
burg. R.  der  Palas  Karls  IV.,  mit  der  Nikolauskapelle  und  z.  T.  alter 
Täfelung.  Anstoßend  das  Domherrenhaus.  Ein  geschlossener  Holzgang  auf 
Mauerbögen  führt  zum  Frauenturm^  in  dem  die  Marienkirche,  mit  restau- 
rierten Wandgemälden  aus  der  Apokalypse  von  Tommaso  da  Modena(?), 
und  die  Katharinenkapelle ,  mit  über  10J0  in  die  Wände  eingelassenen 
Halbedelsteinen.  Auf  der  obersten  Felsstufe  der  mächtige,  37m  hohe  Wohn- 
turm („Zitadelle").  Im  dritten  Stockwerk  die  prächtige,  1365  geweihte 
Kreuzkapelle,  die  durch  ein  vergoldetes  Eisengitter  in  zwei  Teile  geschieden 
ist;  an  den  Wänden  sind  über  dem  Kerzengeländer  (für  1330  Wachskerzen) 
2267  in  vergoldetem  Gips  eingelegte  Halbedelsteine  und  132  Gemälde  von 
Meister  Theodorich,  Halbfiguren  von  Aposteln,  Heiligen  u.  a.,  angebracht; 
in  einer  ^Nische  hinter  dem  Altar  wurden  die  deutschen  Reichskleinodien 
und  später  die  böhmischen  Kroninsignien  aufbewahrt. 

Hinter  Karlstein  wird  das  Berauntal  durch  Kalksteinfelsen 
eingeengt  und  erweitert  sich  erst  wieder  dicht  vor  (44km)  Beraun 
(222m  ;  Bahnrest.;  Gasth.:  Böhm.  Hof\  einem  alten  Städtchen  mit 
9700  Einw.  (nach  Rakonitz  und  Luzna-Lischan  s.  S.  308;  nach 
Dusnik  s.  S.  307).  Die  Bahn  tritt  in  das  Litawa-Tal,  —  53km 
Zditz  (260m:  Bahnrest.). 


322   Route  48.  PILSEN.  Von  Prag 

Von  Zditz  nach  Protiwin,  103km,  Staatsbahn  in  2V4-3  St.  Die 
Bahn  führt  durch  das  anmutige  Litawa-  Tal.  —  8km  Lochowitz  (319m). 
Zweigbahn  nach  (34km)  Hinter-Tfeban  (S.  321).  —  28km  Pfibram  (509m ; 
Gasth. :  Kaiser  von  Österreich,  Erzherzog  Franz  Ferdinand),  ßergstadt  (13600 
tschechische  Einw.),  mit  Silber-  und  Bleibergwerken.  Besichtigung  der 
Silberschmelzhütte  O/2  St.  n.  von  der  Stadt)  und  der  Schachte  auf  Karten, 
die  in  der  Bergwerksdirektion  zu  haben  sind.  Bergakademie.  20  Min.  östl. 
von  der  Stadt  der  Heilige  Berg  (580m),  ein  Wallfahrtsort.  —  47km  Breznitz 
(483m).  Zweigbahn  südl.  über  (25km)  Blafna  (Abzweigung  nach  Nepomuk, 
S.  326)  nach  (56km)  Strakonitz  (S.  327).  —  67km  HS.  Lhota-Mirotitz.  2  St.  ö. 
(15km  n.  von  Pisek),  am  Einfluß  der  Wottaua  in  die  Moldau,  die  große 
Ruine  Klingenberg  (tschech.  Zvikov),  die  sehenswerteste  Böhmens,  z.  T.  vom 
Fürsten  v.  Schwarzenberg  hergestellt  (Bergfriede,  Arkadenhof,  Kapelle, 
Wandmalereien).  —  89km  Pisek  (378m ;  Gasth.  zum  Gold.  Rad),  ansehnliche 
Stadt  (13100  tschechische  Einw.),  von  der  Wottawa  umflossen.  Nach  Iglau 
s.  S.  327.  —  103km  Protiwin  (S.  327). 

60km  Praskoles-Zebräk;  1  St.  n.w.  die  Ruine  Tocnik,  mit  er- 
haltenem Palas.  —  63km  Horowitz  (360m)  mit  Schloß  des  Fürsten 
v.Hanau  und  Eisenwerken.  —  73km  Zbirow;  10km  n.  das  gleichnam. 
Städtchen,  mit  Schloß  des  Fürsten  Colloredo-Mansfeld.  —  80km 
Mauth,  mit  2300  Einw.  —  83km  Eoloubkau  (426m),  mit  Waggon- 
fabrik. —  Die  Gegend  wird  offner  bei  (92km)  Rokitzan  (362m), 
Städtchen  mit  5500  Einw.  —  Weiter  an  der  Klabawa,  an  Eisen- 
werken vorbei.  104km  Chrast  (346m;  Bahnrest.);  Zweigbahn  nach 
Radnitz,  mit  Kohlengruben.  —  Die  Bahn  tritt  nun  wieder  ins  Tal 
der  Beraun  und  erreicht,  nach  Überschreitung  der  Uslavabrücke, 

115km  Pilsen.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  *Waldek,s  Hotel 
zum  Kaiser  v.  Österreich,  Smetana-Promenade,  140  Z.  zu  2-6.60  K, 
Omn.  50  A;  Pilsner  Hof,  Zeughausgasse,  10  Z.  zu  2.20-6  K,  Omn.  40  A, 
gelobt;  Goldener  Adler,  Ringplatz,  32  Z.  zu  3-10  iT,  Omn.  50  h.  — 
Bier:  in  den  Gasthöfen,  ferner  im  Deutschen  Haus,  Ecke  Kopecky-Pro^ 
menade  und  Goethegasse.  —  Cafes  :  in  den  beiden  zuerst  gen.  Gasth.  — 
Droschken  :  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  Einsp.  1,  Zweisp.  2  K  (nachts  IV2 
u.  3  K).  —  Elektk.  STRAßENBAHN:  vom  Bahnhof  zum  Ringplatz  (10  A);  von 
hier  mehrere  Linien  in  die  Vorstädte.  —  Post  u.  Telegraph,  Stephans- 
promenade. —  Zur  flüchtigen  Besichtigung  genügen  3  Stunden.  Die  Straßen- 
schilder sind  tschechisch  (vgl.  auch  S.  282;  Promenade  =  sady). 

Pilsen  (311m),  gewerbreiche  und  bierberühmte  Stadt  von 
68000  Einw.  (darunter  9000  Deutsche),  liegt  am  Zusammenfluß 
der  Mies  und  Radbusa.  Wallenstein's  Verschwörung  spielte  zum 
Teil  in  Pilsen.  —  Vom  Bahnhof  (Straßenbahn  s.  oben)  geradeaus, 
dann  r.  unter  der  Bahnüberführung  her,  weiter  durch  die  Bahnhofs- 
straße (Nädrazni  tri  da),  die  Podiebradstr.,  dann  1.  über  den  Platz 
U  zvonu  und  durch  die  Zeughausgasse  (Zbrojnicka  ul.)  zum  (1/4  St.) 
Ringplatz.  In  der  Mitte  die  im  Anfange  des  xv.  Jahrh.  vollen- 
dete got.  Bartholomäuskirche ,  mit  102m  hohem  Turm;  auf  dem 
Hauptaltar  eine  Madonnenstatue  aus  dem  Ende  des  xrv.  Jahrh.  An 
der  N.-Seite  das  1558  erbaute  Rathaus.  Die  Franziskanergasse  (1. 
das  Franziskanerkloster,  mit  restaurierten  Fresken  aus  dem  Ende 
des  xv.  Jahrh.  in  der  Barharakapelle)  führt  von  der  SO. -Ecke  des 
Platzes  zur  Ringpromenade,  die  unter  verschiedenen  Namen  die 
Altstadt  umzieht.  L.,  Ecke  Kopeck^r-  und  Safarikpromenade,  das 
stäß*M&m  —tseum  (freier  Eintritt  Sonn-  u.  Festt.  9-12,  Di.  Mi.  Sa. 

i 


nach  Fürth.  FÜRTH.  48.  Route.    323 

9-12,  2-5,  Winter  4,  Uhr),  mit  kunstgewerblichen  Samminngen, 
Waffen,  Münzen,  Urkunden,  vorgeschichtlichen  Funden,  usw.  — 
Nördl.  vom  Bahnhof  das  1842  gegründete  Bürgerl.  Bräuhaus  (Be- 
sichtigung werktags  9-11  und  2-4  Uhr  gestattet),  mit  Felsenkellern ; 
unweit  östl.  die  Erste  Pilsner  Aktien  Brauerei.  Auf  der  W.-Seite  der 
Stadt  die  Skodawerke  (Maschinen,  Stahl,  Geschütze). 

Von  Pilsen  nach  Dux,  150km,  Eisenbahn  in  372-5  St.  —  32km 
Plaß  (351m),  mit  Schloß  des  Fürsten  Metternich.  —  39km  Mlatz  (374m). 
Zweigbahn  nach  (48km)  Rakonitz  (S.  308).  —  59km  Pladen  (408m),  s.  S.  308. 
—  66km  Petersburg  in  Böhmen,  mit  Schloß  nnd  Park  des  Grafen  Czernin.  — 
90km  Kaschitz  (283m).  Zweigbahn  nach  (13km)  Willomitz  (S.  309).  —  107km 
Saaz  (Bahnrest.),  s.  S.  308.  —  118km  Poste Iberg  (208m;  Bahnrest.).  Zweig- 
bahn nach  (13km)  Laun  (S.  307).  Die  Bahn  verläßt  die  Eger.  —  124km 
Potscherad.  Zweigbahn  nach  (18km)  Wnrzmes  (S.  307).  —  136km  Obernitz 
(210m),  8.  S.  307.  —  143km  Sauerbrunn.,  HS.  für  den  Biliner  Sauerbrunnen 
(S.  302).  —  146km  Silin  (S.  301).  —  150km  Duz  (S.  307). 

Von  Pilsen  nach  Eisenstein,  112km,  Eisenbahn  in  3x/2  St.  — 
48km  Klattau  (409m 5  Bahnrest.;  Gasth.:  Weiße  Rose,  Ringplatz,  1/4  St« 
vom  Bahnhof),  ansehnliche  Stadt  mit  12200  tschech.  Einw.,  Knotenpunkt 
der  Bahn  nach  Horazdovic  (S.  326).  —  56km  Janowitz  (414m).  Zweigbahn 
nach  (32km)  Taus  (s.  unten).  —  64km  Neuem  (465m;  Gasth.  zur  Angel), 
hübsch  gelegener  Markt  am  Fuß  des  Böhmerwald-Gebirges;  1  St,  südl. 
die  Ruine  Bayereck.  Die  Bahn  steigt  in  langen  Kehren  zur  (79km)  Stat. 
Grün  (628m),  weiter  durch  Felseinschnitte  und  über  hohe  Dämme.  —  89km 
Hammern- Eis enstr aß  (736m;  r.,  in  3  St.  zu  besteigen,  der  Osser,  1293m,  mit 
Schutzhaus);  dann  durch  den  Spitzberg-Tunnel  zur  (101km)  Stat.  Spitzberg 
(835m),  dem  höchsten  Punkt  der  Bahn,  Wasserscheide  zwischen  Elbe  und 
Donau  (in  der  Nähe  auf  dem  Spitzbergsattel,  1000m,  H.-P.  Rixy,  mit  schöner 
Aussicht).  Hinab  am  Markt  Eisenstein  (Haltestelle)  vorbei  zum  (112km) 
böhm.-bayr.  Grenzbahnhof  Eisenstein,  s.  Baedekers  Süddeutschland. 

Von  Pilsen  nach  Eger,  Budweis  u.  Wien  s.  R.  49. 

128km  Nürschan  (340m),  mit  Glashütte;  in  der  Umgegend 
Kohlengruhen.  Weiter  1.  von  der  Bahn  Chotieschau,  mit  Schloß  des 
Fürsten  Timm  und  Taxis.  -—  154km  Slankau  (370m).  —  173km 
Taus  (428m;  Bahnrest.),  Stadt  mit  7600  Einw.  Nach  Janowitz  s.  ohen. 

Hinter  Taus  beginnt  das  Böhmerwald- Oebirge,  das  die  Bahn  an 
der  niedrigsten  Stelle  mittels  Einschnitte  und  Tunnels  durch- 
dringt. Die  Wasser-,  zugleich  Sprachscheide  (512m)  ist  zwischen 
Böhmisch-  und  Deutsch- Kubitzen,  unweit  der  Grenze  zwischen 
Böhmen  und  Bayern.  Die  Bahn  senkt  sich  in  großer  Kehre,  führt 
durch  einen  Tunnel  und  überschreitet  die  Pastritz. 

196km  Fürth.    Nach  Nürnberg  s.  Bcedekers  Süddeutschland. 


49.  Von  Eger  über  Marienbad  nach  Wien. 

456km.  Staatsbahn,  Schnellzug  in  9VZ  St.,  für  54  £"40,  33  AT  10,  21  Ä"; 
Personenzug  in  15-17  St.  für  41  K10,  25  K,  15  iT80. 

Eger  s.S.  310.  Die  Bahn  zweigt  von  der  Regenshurger  Linie  1.  ah 
und  überschreitet  den  Wondreb-Fluß.  —  17km  Sandau  (556m). 

23km  Königswart  (602m;  Omnibus  zum  Bad  1  K).  20  Min. 
n.w.  vom  Bahnhof  das  von  hübschen  Anlagen  umgebene  Schloß 
Königswart.  Eigentum  des  Fürsten  Metternich.   Im  r.  Schloßflügel 


324   Route  49.  MARTENBAD.      Von  Eger  nach  Wien. 

das  Museum  (jederzeit  zugänglich),  mit  Bibliothek,  Mineralien- 
sammlung, Kuriositäten  u.  a.  —  ^  St.  höher  liegt  an  der  Berg- 
lehne das  Bad  Königswart  (723m;  Gasth. :  Buberl,  32  Z.  von  2.50 
an,  F.  1,  M.  2,  P.  von  7  K  an;  Kurhaus  oder  Villa  Metternich; 
H.-P.  Waldheim;  Kurtaxe  10  IT),  als  Stahlbad  (auch  Moorbäder) 
und  Sommerfrische  besucht.  Eine  Waldstraße  führt  in  l1^  St.  nach 
Marienbad  (Omn.  1  JT40).  —  31km  Marienbad. 


Marienbad.  —  Der  Bahnhof  (PI.  A  5;  Restaur.)  ist  >/a  St.  südl.  von 
der  Stadt.  Wagen  s.  unten;  Omnibus  der  Gasthöfe  60,  Gepäck  bis  zu  50kg 
20  A;  EleTetr.  Straßenbahn  vom  Bahnhof  in  die  Stadt,  10  Min.,  40  h.  —  Im 
Sommer  Zollabfertigung  von  Gepäck  nach  Deutschland  über  Eger  bei 
E.  Lucker,  Kaiserstr.  42  (71/2-IOV2  Uhr  vorm.,  2-5  Uhr  nachm.). 

Gasthöfe  (bei  längerem  Aufenthalt  Einsichtnahme  der  „Mietordnung" 
nötig;  im  Winter  die  meisten  geschlossen).  Innerhalb  der  Stadt:  *Gr. -H. 
Ott  (PI.  a:  A  2),  N.-Seite  des  Franz-Joseph-Platzes,  80  Z.  von  8K  an,  F. 
1  JTÖ0;  *Weimar  (PI.  b:  B  2),  Kirchenplatz  9,  100  Z.  von  5  JTan,  F.  1.50, 
M.  4#;  *Klinger  (PI.  c:  AB  2),  Stephansstraße,  200  Z.  von  4  K  an,  F.  1, 
M.  3.60-4.60  K\  *Egerländer  (PI.  d:  A  2;,  W.- Seite  des  Franz -Joseph- 
Platzes,  50  Z.  von  6  K  an,  F.  1  #50;  »Imperial  (PI.  e:  A  2),  Schiller- 
straße; *Palasthotel  Fürstenhof  (PI.  f:  A3),  Kaiserstraße,  140  Z.  zu 
3-9,  F.  150,  M.  3-4.50,  P.  10-16  K\  *Carlton  (PI.  h:  A  2),  Schillerstraße, 
45  Z.  zu  6-12,  M.  4-6,  P.  von  14.fi:  an;  *  Stern  (PI.  k:  B  3),  Kirchenplatz, 
100  Z.  von  4  K  an,  F.  1,  M.  3  K;  Kaiserhof  (PI.  v:  A  3),  Kaiserstraße, 
50  Z.  von  ÖÄ'an,  F.  1.50,  M.  3.20-6,  P.  von  12 K an;  Casino  (PI.  i:A3). 
am  Casinopark,  90  Z.  zu  3-10,  F.  1,  M.  3.30-5,  P.  9-16  K;  New  York 
(PI.  g:  A  3),  Kaiserstraße,  90  Z.  zu  3-6,  F.  1,  M.  3-4.50,  P.  9-12 JT;  —  Tepler 
Haus  (PI.  1:  A  2),  Stephansstraße;  Delphin  (PI.  m:  A  2),  Waldbrunn- 
straße, Z.  von  SK an;  Neptun  (PI.  n:  A  2),  Kaiserstraße;  Hot.  Leipzig 
(PI.  o :  B  2),  Untere  Kreuzbrnnnstraße,  60  Z.  zu  5-10  K,  F.  80  Ä,  M.  2  iT30, 
P.  10-15  ii;  M  a r i  e n b  a d e r  M ü h  1  e  (PI.  p:  A3),  Kaiserstraße,  gute  Küche ; 
Wagner  (PI.  q:  A  3),  Habermann's  Hot.  Annaberg  (PI.  w:  A  3), 
beide  Jägerstraße  ;EnglischerHof  (PI.  r  :  A3),  Kaiserstraße ;  K  0 1  b  e  n  - 
schlag  (PI.  s:  A4),  Bahnhofstraße;  Hot.  Eisenhahn,  gegenüber  dem 
Bahnhof,  bescheiden  ;  —  W  al  h  al  la  (PI.  t :  A  2),  S. -Seite  des  Franz-Joseph- 
Platzes,  israelitisch.  —  Außerdem  zahlreiche  Logierhäuser. 

Außerhalb  der  Stadt:  ""Rübezahl  (PI.  C  3),  20  Min.  östl.  oberhalb  des 
Neubades,  Z.  von  6  K  an,  M.  4-6,  P.  von  16  K  an;  *HÖhenhotel  Eger- 
1  ander  (PI.  A4),  s.w.  oberhalb  der  Stadt,  mit  weiter  Aussicht;  *Wald- 
roühle  (PI.  A  2),  80  Z.  von  4  K  an,  M.  4  K-,  *Miramonti  (PI.  u:  B  4). 

Restaurants  in  den  Gasthöfen;  ferner  im  Kursaal  (PI.  B  3;  M.  3-6 K). 
Weinrestaurant  im  Haus  „Glocke",  N.-Ende  der  Kaiserstraße  (PI.  A  3). 

Cafes  (außerhalb  des  Orts):  *  Höhenhotel  Egerländer,  s.  oben;  *Riibezahly 
s.  oben;  Waldmühle ,  s.  oben;  Miramonti  (PI.  B  4);  Panorama  (PI.  B  3); 
Maxtal  (PI.  A  1) ;  Forstwarte  (PI.  C  2) ;  Alm  (PI.  C  1) ;  Schweizerhof  (PI.  B  4) ; 
Hochwald  (PI.  C  4);  Kieselmühle,  mit  Schwimmbad  (50  Ä),  Kieselhof,  beide 
eine  gute  V2  St.  westl.  vom  Höhenhotel  Egerländer;  Nimrod  (PI.  jenseit  A  1). 

Droschken;  vom  oder  zum  Bahnhof  Einsp.  2  üT,  Zweisp.  3  üT  60,  Ge- 
päck 50kg  50  oder  40  h\  im  Stadtbezirk  20  Min.  90  h  oder  1  TT  50,  jede 
1/4  St.  mehr  50  oder  80  h. 

Kürtaxe  bei  mehr  als  8  tag.  Aufenthalt  (3-8  Tage,  1-3  K) :  I.  Klasse  20, 
II.  Klasse  12,  III.  Klasse  8  K ;  Kinder  unter  14  Jahren  und  Dienstboten  2  K. 

—  Mdsiktaxe  :  I.  Kl.  1  Pers.  10  K,  Familie  von  2  Pers.  16  K,  3  Pers.  22  K 
usw.;  II.  Kl.  8,  10,  12  K\  III.  Kl.  4,  6,  8  K.  Kurkonzert  vorm.  6-7  u. 
nachm.  6-7  U.  beim  Kreuzbrunnen,  7-8  U.  vorm.  beim  Ferdinandsbrunnen, 
mittags  UV2-I2V2  U.  an  der  Waldquelle  (bei  Regenwetter  am  Kreuzbrunnen). 

—  Moorbad  im  Zentralbad  3.20-5  ÜT,  Mineralbad  im  Neubad  von  3  K  an. 

Post-  u.  Telegraphenamt  im  Stadthaus  (PI.  16:  A  3).  —  Theater  (PI.  18: 
A  2),  Waldbrunnstraße. 


'  Talspe  rre  1,3  km,  Cafe  Nimrod  1,91cm. 


Cafc'xuffat. 
Hgcrländer 


Wald 

Ca/b'  S&nrvi  zerhnf 


4  '  SfJzsxickverk 
Vraxiznandsbrunnen. 


1  TZeamterinaus 

2  Englische-  2&rc7ie 

3  ItvzuujeUscke-lSrcJie. 
4-  Fixcnz- Joseph- -~Platz 
o  JZätfiotisch&JSrche 

KcrfeTTT-Betrt)       q  Kolonnude?}. 

7  J/iltf<crki(77urzis 

8  Moortxifl 
Quellen..- 

^     9  Jüte^andrin  en-iuid 
rroJ^ngtvn        Altrcdscfnelle 

1 0  A  tu  In  vsiusiptelle 

11  Fcrdhxmd  und 


A3 

A2 

A2 
B3 
B23 
A.~ 
B3 

AI 
K3 

B3 


Karo  Tznenbrurmeii 

j     VILa'ouxbnimierv        .       B2 

13  MarieruptcUe  B3 

0ÄÜ  Bpitrnbc/xjerDrnkwal        B2 

^/ löffusxisc/ic  Mrche  A3 

Prälaiewp  ißlLe^lG  Stadthaus  Obst  u*Telegr:/A2 

Jf         17  .txnagoqc  A3 

Theater  A2 

Elektr.  Strassenbahrv 


m  ^Karlsbaxl  ■ 


Geo^r.Anst  \r.^a?neQ<<-Debe.--,Leip7;ie 


Von  Eger  nach  Wien.     MARIENBAD.  19.  RouU.   325 

Marienbad  (628m),  berühmter  Badeort  mit  6000  deutschen 
Einw.,  liegt  in  einem  anmutigen,  nach  S,  geöffneten  Talkessel,  nach 
0. ,  N.  und  W.  von  flchtenbewachsenen  Bergen  umschlossen.  Es 
wird  jährlich  von  32000  Kurgästen  besucht  (Kursaison  1.  Mai  bis 
30.  Sept.).  Die  zehn  Quellen,  Eigentum  des  Stiftes  Tepl  (S.  320), 
sind  den  Karlsbader  Quellen  ähnlich  (Glaubersalzwasser),  jedoch 
kalt.  Kreuzbrunnen  (PI.  12:  B  2),  Ferdinandsbrunnen  (PI.  B  5; 
y2  St.  südl.,  aber  bis  zum  Promenadenplatz  geleitet)  und  die  12  Min. 
n.w.  vom  Kreuzbrunnen  gelegene  Waldquelle  (milder  alkalisch- 
salin.  Säuerling;  PL  A  2)  sind  die  drei  wichtigsten  Trinkquellen. 
Die  Marienquelle  (PI.  13:  B  3)  dient  hauptsächlich  zum  Baden; 
außerdem  Stahlbäder  aus  dem  Ambrosius-  (PI.  10:  B3)  und  Karo- 
linenbrunnen (PI.  11:  B  3),  sowie  Ferdinandsbrunnenbäder  (kräf- 
tigste Stahl-  und  Salzbäder)  und  Moorbäder.  Die  Rudolfsquelle 
(PI.  B  5)  ist  eine  eisenhaltige  erdige  Quelle. 

Die  Hauptstraße  von  Marienbad  ist  die  langgestreckte  Kaiser- 
straße (PI.  A  3),  ö.  von  Anlagen  begrenzt,  die  sich  zu  einem  hübschen 
Park  erweitern.  Von  der  Kaiserstraße  zweigt  w.  die  Jägerstraße  ab ; 
an  dieser  das  Stadthaus  (PI.  1 6 :  A  3),  in  dem  sich  auch  Post,  Telegraph 
und  Zollamt,  sowie  ein  Lesesaal  (Zutritt  frei)  befinden.  Südl.  vom 
Stadthaus  die  englische  Kirche  (PL  2:  A3)  und  die  russische  Wladi- 
mir-Kirche (PL  15 :  A  3).  Die  Kaiserstraße  mündet  auf  den  Franz- 
Joseph-Platz  (PL  4:  A2);  an  der  N.-Seite  die  evangelische  Kirche 
(PL  3)  und  das  Haus  der  Friedrich- Wilhelm-Stiftung.  Die  Wald- 
brunnstr.  führt  von  hier  n.w.,  am  Theater  (PL  18  :  A  2)  vorbei,  zur 
Waldquelle  (PL  A  2;  Rest.,  Promenaden-Konzert  s.  S.  324). 

Der  oben  erwähnte  Park  wird  nördl.  begrenzt  von  der  Stephan- 
straße.  Am  Ende  der  Untern  Kreuzbrunnstraße  der  Kreuzbrunnen 
(PL  12 :  B  2),  mit  säulengetragener  Rotunde  und  einer  Bronzebüste 
des  „ärztlichen  Gründers  Marienbads",  Dr.  Jos.  Nehr  (f  1820). 
Anschließend  ein  langes  Gebäude,  das  die  Brunnenhalle,  die  bei 
ungünstigem  Wetter  als  Wandelbahn  dient,  und  die  sog.  Kolonnade 
(PL  6 :  B  2) ,  mit  Verkaufsläden ,  in  sich  vereinigt.  W.  vor  der 
Kolonnade  die  Bronzestatue  des  um  Marienbad  verdienten  Tepler 
Abtes  Reitenberger  (f  1860),  von  Kundmann  (1879).  Gegenüber 
dem  S.-Ende  der  Wandelbahn  unter  einem  Säulengang  der  Fer- 
dinandsbrunnen (s.  oben)  und  der  Karolinenbrunnen ;  oberhalb  1. 
die  1844-48  erbaute  kathol.  Kirche  (PL  5 :  B  3).  Nach  0.  und  S. 
begrenzen  den  Platz  das  Moorbad  (PL  8 :  B  3) ,  der  Ambrosius- 
brunnen  (PL  10:  B  3),  in  einer  gotischen  Kuppelhalle,  der  Kur- 
saal, mit  Lesesaal  (40  ä,  2üf  für  die  Saison)  und  CafeVRestaur.,  das 
Zentralbad  (PL  B  3)  und  das  Neubad  (PL  A  B  3). 

Beliebte  Spaziergänge  sind:  im  N.,  jenseit  der  Waldquelle, 
die  Waldmühle  (S.  324;  10  Min.  vom  Franz- Joseph-Platz),  r.  von 
hier  der  Dianahof (Erfr.)  und,  20  Min.  weiter,  das  Maxtal  (S.  324) ; 
zurück  auf  der  Fahrstraße  am  Walde  entlang.   S.w.  von  der  Wald- 


326   Route  49.  MARIENBAD.  Von  Eger 

mühle  über  die  König  in- Carola-Höhe  (PI.  A  2;  665m)  zum  (^4  St.) 
Jägerhaus  (PI.  A  2;  Rest.).  N.ö.  vom  Dianahof  zur  (^4  St.)  Ama- 
lienruhe  (PI.  B  2),  weiter  über  den  Schwarzenberg-Weg  in  12  Min. 
zur  Friedrich-  Wilhelm-Höhe  (PI.  A  B  2 ;  735m),  mit  schönem  Blick 
auf  Marienbad;  hinunter  und  beim  Wegweiser  „Rojauer  Förster- 
haus" den  Weg  r.  einschlagend  in  ^  St.  zum  Kreuzbrunnen.  —  Vom 
Kreuzbrunnen  östl.  gelangt  man  in  20  Min.  zum  Cafe-Restaur. 
Forstwarte  (PI.  C  2) ;  weiter  südlich  das  Hot-Rest.  Rübezahl  (S.  324). 
Schöne  Fernblicke  bieten  auch  der  auf  dem  Hamelikaberg  (PI.  B  3 ; 
25  Min.  vom  Zentralbad)  errichtete  Aussichtsturm  (716m;  100 
Stufen ;  Aussicht  auf  Marienbad)  und  die  20  Min.  weiter  gelegene 
Hohendorfer  Höhe  (776m;  Cafe;  auf  den  Podhorn,  S.  320,   1  St.). 

Lohnende  Ausflüge  n.ö.  durch  Wald  zum  (I1/2  St. ;  Zweisp.  14  K  hin 
und  zurück)  Rojauer  Forsthaus  (PI.  jenseit  C  1-,  Erfr.)  und  weiter  n.  in 
IV4  St.  auf  den  Wolfsteig  (880m);  Rückweg  über  die  Talsperre;  —  durch 
das  Maxtal ,  weiter  durch  Wald  nach  Königswart  (S.  323) ,  l3/4  St.  n.w. 
(Zweisp.  16  iThin  und  zurück);  —  zum  Jagdschloß  Glatzen  (814m;  Restaur. 
zum  balzenden  Auerhahn),  l3/»  St.  n.  (Zweisp.  10  K);  —  nach  Kuttenplan 
und  Plan  (s.  unten),  2  St.  s. ;  —  auf  den  Podhorn  (s.  oben)  und  nach  Tepl 
s.  S.  320;  Zweisp.  20  ii  hin  und  zurück.  —  10km  n.  von  Marienbad  (Post 
in  lJ/2  St.)  das  Moorbad  Sangerberg  (723m;  Kurhaus). 

Eisenbahn  über  Tepl  nach  Karlsbad  s.  S.  320.  —  Automobil-Omnibus 
nach  Karsbad  s.  S.  314. 

38km  Kuttenplan  (533m;  Bahnhofshotel),  mit  Schloß  und  hüb- 
schen Anlagen  auf  dem  Kellerberg  (unzugänglich).  —  43km  Plan 
(510m;  Gasth. :  Schwarzer  Bär),  Stadtchen  mit  Schloß. 

Zweigbahn  durch  das  obere  Miestal  nach  (13km)  Tachau  (438m;  Gasth. : 
Herrenhaus),  Städtchen  mit  6700  Einw.  Hübscher  Spaziergang  nach 
(20  Min.)  Heiligen,  mit  Resten  eines  Paulanerklosters. 

Die  Bahn  tritt  vor  (51km)  Josefihütte  (451m)  in  das  hübsche  Tal 
der  Mies  (Aussicht  1.).  Zwei  kurze  Tunnels.  —  73km  Mies-Kladrau. 
2km  n.  Mies  (395m ;  Gasth. :  Stadt  Prag,  20  Z.zulK  60),  Städtchen 
von  3900  Einw.,  mit  Rathaus  im  Renaissancestil  (modernisiert) 
und  dem  sehenswerten  Prager  Tor  (xvi.  Jahrh.).  4km  südl.  die 
ehem.  Benediktinerabtei  Kladrau,  mit  schöner  Kirche. 

Kurz  vor  Pilsen  1.  die  Skodawerke  (S.  323);  dann  über  die  Rad- 
busa.  106km  Pilsen  (Bahnrest.),  s.  S.  322.  —  Weiter  durch  das 
waldige  Üslava-Tal;  r.  auf  der  Höhe  v  Ruine  Radina  (505m).  — 
116km  Pilsenetz  (358m).  —  135km  Zdär-Zdirec.  Weiter  r.  auf 
bewaldetem  Berge  Schloß  Grünberg  (533m),  dem  Grafen  Colloredo 
gehörig.  —  142km  Nepomuk  (439m),  Geburtsort  des  heil.  Johann 
v.  Nepomuk  (1320;  s.  S.  293).  An  der  Stelle  seines  Elternhauses 
steht  die  1686  geweihte  Johanneskirche;  ein  Altar  bezeichnet  die 
Geburtsstätte  des  Heiligen.  Zweigbahn  nach  (32km)  Blatna  (S.  322). 

Die  Bahn  verläßt  das  Üslava-Tal.  —  154km  Wolschan  (528m), 
mit  großen  Teichen.  —  1 66km  Horazdovic-Babin  (432m ;  Bahnrest.). 

Von  Horazdovic  nach  Klattau,  59km,  Eisenbahn  in  2  St.  — 
13km  Schichowitz .  R.  die  mächtige  Ruine  Raby.  —  20km  Schüttenhofen. 
3km  südl.  das  gleichnam.  Städtchen  (469m  ;  Gasth. :  Krone),  mit  6700  Einw. 
und  Fischzuchtanstalt,  am  Fuße  des  Swatobor  (796m ;  1  St.).  —  40km  Nemel- 
kau.   3A  St.  s.  der  Markt  WeihaMtz,  mit  Halbruine.  —  59km  Klattau  (ß.  323). 


nach  Wien.  BUDWEIS.  49.  Route.    327 

Weiter  im  hübschen  Tal  der  Wottawa.  —  183krn  Strakonitz 
(397m;  Bahnrest.),  Städtchen  an  der  Mündnng  der  Wolinka,  mit 
5500  Einw.  und  großem  altem  Schloß  des  Johanniterordens.  Eisen- 
bahn nach  Bfeznitz  s.  S.  322. 

Von  Strakonitz  nach  Wallern,  88km,  Eisenbahn  in  5  St.  — 
37km  Winterberg  (696m ;  Gasth.:  Habsburg,  14  Z.  zu  2-4  K,  gut),  Städtchen 
von  4700  Einw.  an  der  Wolinka,  mit  Schloß  des  Fürsten  Schwarzenber<r.  Be- 
deutender Holzhandel,  große  Kristallglasfabrik.  —  60km  Kubohütten  (993m); 
östl.  der  Kubani  (1362m),  mit  weiter  Aussicht.  —  78km  Eleonorenhain  (726m), 
Dorf  mit  großer  Glasfabrik.  —  88km  Wallern  (Bahnhofshotel),  Städtchen  mit 
3200  Einw.  .Eisenbahn  nach  Wodnan  s.  unten. 

197km  Razic  (374m;  Bahnrest.). 

Von  Razic  nach  Iglau,  168km,  Eisenbahn  in  5l/<>  St.  —  8km  Pisek, 
Kreuzungspunkt  der  Bahn  Zditz-Protiwin  (S.  322).  —  Bei  (28km)  Jetetitz 
über  die  Moldau  nach  (41km)  Mühlhavsen  (458m),  Städtchen  von  2800  Einw., 
mit  lebhafter  Industrie  und  der  roman.  Kirche  eines  ehem.  Prämonstraten- 
serklosters.  —  67krn  Tabor  (S.  336).  Von  hier  über  Pilgram  und  Ober-Cerekre 
nach  (168km)  Iglau  s.  S.  336. 

Die  Bahn  verläßt  die  Wottawa  und  tritt  in  das  Tal  der  Blanitz. 

—  206km  Protiwin  (384m;  Bahnrest.),  Knotenpunkt  der  Bahn  nach 
Zditz  (S.  321).  —  212km  Wodnan- Cicenic  (391m). 

Von  Wodnan-Cicenic  nach  Wallern,  69km,  Eisenbahn  in 
4  St.  —  25km  Eusinetz,  Geburtsort  von  Joh.  Hus  (geb.  6.  Juli  1369,  f  1415). 

—  3ikm  Prachatitz  (569m;  Gasth.:  Kronprinz  Rudolf),  Städtchen  von  5000 
deutschen  Einw.,  mit  alten  Stadtmauern,  Toren  und  Bürgerhäusern  (manche 
mit  Sgraffitomalereien  geschmückt),  am  Fuß  des  dicht  bewaldeten  Libin 
(1091m;  2  St. ;  Aussichtsturm).  20  Min.  südl.  der  klimat.  Kurort  Margareten- 
bad (619m),  mit  Wasserheilanstalt.  —  69km   Wallern,  s.  oben. 

221km  Nakri-Netolitz  (397m).  —  R.  der  große  Bestrewer  Teich. 
233km  Frauenberg  (381m) ;  3km  n.  (r.)  auf  einem  Hügel  das  präch- 
tige gleichn.  Schloß  des  Fürsten  Schwarzenberg. 

242km  Budweis.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  Gr.-H.  Benes, 
gegenüber  dem  Bahnhof,  neu  und  gut,  50  Z.  zu  2-6  K;  Silberne  Glocke, 
am  Ringplatz,  O. -Seite,  deutsch,  gut;  Kaiser  von  Österreich,  1.  vom 
Bahnhof,  deutsch,  Z.  2-4  K.  —  Restaur.  im  Deutschen  Vereinshaus,  mit  Gar- 
ten. —  Cafd  Central,  Wiener  Gasse,  beim  Ringplatz,  im  ersten  Sto:k.  — 
Droschke  vom  Bahnhof  in  die  Innere  Stadt  einsp.  80  h,  zweisp.  1  ÜT20.  — 
Elektr.  StraBenbahn  vom  Bahnhof  zum  Ringplatz  und  weiter  entweder 
nordl.  in  die  Prager  Vorstadt  oder  südl.  in  die  Linzer  Vorstadt.  —  Post 
u   Telegraph,  Ringplatz,  S.-Seite. 

Budweis  (390m),  Stadt  mit  42000  Einw.  (mehr  als  die  Hälfte 
Tschechen),  ansehnlicher  Industrie  (Bleistift-,  Tabakfabrik)  und 
bedeutendem  Holzhandel,  liegt  am  Zusammenfluß  der  Maltsch  und 
der  Moldau.  Yom  Bahnhof  1.,  dann  beim  Gr.-H.  Benes  r.  durch  die 
Radetzky Straße,  an  deren  Ende  1.  quer  über  den  Radetzkyplatz  und 
r.  durch  die  Schmerlingstraße  zum  (12  Min.)  Eingang  der  Altstadt, 
die  an  der  O. -Seite  von  Anlagen  umgeben  ist:  geradeaus  führt  die 
kurze  Wiener  Gasse  zum  Ringplatz,  r.  (2  Min.)  in  den  Anlagen  das 
Bronzestandbild  des  hochverdienten  Industriellen  Adalbert  Lanna 
(f  1866),  von  Pönninger  (1879);  1.  in  der  Vereinshausgasse  das 
städt.  Museum  und  das  Deutsche  Vereinshaus.  Das  städt.  Museum 
(Eintr.  außer  Mo.  täglich  9-12  u.  2-5  Uhr;  Sonn-  u.  Festt.  und  Sa. 
nachm.  frei,  sonst  gegen  1  K)  enthält  im  ersten  Stock  kunstgewerb- 


328   Route  49.  GMÜND.  Von  Eger 

liehe  Samminngen,  im  zweiten  Stock  natnrgeschichtliche  Samm- 
inngen, Waffen  nnd  ein  Relief  des  Böhmer  Waldes  (1 :  25000).  An 
der  W.-Seite  des  von  Laubengängen  eingefaßten  Ringplatzes  das 
Rathaus  (1730),  mit  drei  Türmen.  Unweit  n.ö.  vom  Ring  die  1649 
erbaute  Domkirche,  mit  freistehendem,  72m  h.  Glockenturm;  n.w. 
vom  Ring  die  got.  Marienkirche  des  ehem.  von  Ottokar  II.  gestifteten 
Dominikanerklosters,  mit  einem  z.  T.  wiederhergestellten  Kreuz- 
gang. —  Zweigbahn  nach  (38km)  Weseli  (S.  336). 

Von  Bndweis  nach  Linz,  127km,  Eisenbahn  in  2J/2-4  St.  Die  Bahn 
läuft  in  südl.  Richtung.  55km  Hohenfvrt-  Rosenberg.  1  St.  n.w.  im  engen 
Moldautal  das  Städtchen  Rosenberg  (Ga^th. :  Gold.  Kreuz),  mit  altem  Buquoy- 
seben  Schloß.  9km  w.  vom  Bahnhof  das  Städtchen  Hohenfurt,  mit  Zister- 
zienserstift. —  73km  Freistadt  in  Ober-Österreich.  3/4  St.  n.  (Einsp.  2  K)  das 
gleichnam.  Städtchen  (564m  ;  Gasth.:  Gold.  Adler),  mit  wohlerhaltener  mittel- 
alterlicher Stadtbefestigung.  —  L.  auf  der  Höhe  das  alte  Schloß  Weinberg. 
83km  Kefermarkt.  In  der  got.  Pfarrkirche  ein  schöner  Schnitzaltar  (Ende  des 
xv.  Jahrh.).  —  94km  Prägarten.  Weiter  r.  Schloß  Hagenberg.  —  100km  Gais- 
bach- Wartberg  (Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  (20km)  !-t.  Valentin  (S.  126).  — 
120km  Steyregg,   mit   altem   und  neuem   Schloß   des   Grafen  Weißenwolf. 

—  122km  Windegg  (S.  130).    Über  die  Donau  nach  (127km)  Lim  (S.  127). 

Von  Budweis  nach  Salnau,  75km,  Staatsbahn  in  4V4-5  St.  Über 
die  Moldau  und  in  starker  Steigung  nach  (20km)  Adolfstal,  von  wo  der 
Schöninger  (1084m  ;  Aussichtsturm)  in  2  St  erstiegen  wird.  —  26km  Golden- 
kron  (540m),  mit  einem  ehem.  Zisterzienserkloster  aus  dem  xiii.  Jahrh.  — 
31km  Krumau  (509m;  Gasth.:  Stadt  Wien,  11  Z.  m  1.60-2.20 K,  Omn.  50  Ä; 
Goldener  Engel,  Ringplatz,  15  Z.  zu  1.20-1  80  iT,  Omn.  50  A;  Wagen  nach 
Höritz,  I1/2  St.,  12  K  hin  u.  zurück),  Stadt  von  8700  Einw.,  mit  großem 
fürstl.  Schwarzenbergschem  Schloß,  auf  einem  Felsen  über  der  Moldau 
•  malerisch  gelegen.  —  Weiter  an  dem  Wallfahrtsort  Gojau  vorüber  nach 
(46km)  Höritz  (679m;  Bahnrest.;  Unterkunft  im  Gasth.  zur  Budweiser  Bier- 
halle, man  übernachtet  besser  in  Krumau),  dem  „Oberammergau  des  Böhmer- 
waldes", Markt  mit  1400  Einw.  Die  Passionsspiele  bestehen  seit  1816,  sind 
aber  seit  1894  durch  den  deutschen  Böhmerwaldbund  nach  Propst  Land- 
steiner,s  Text  neu  eingerichtet  worden  (Auskunft  über  Spielzeit  u.  a.  beim 
Bürgermeisteramt).  —  62km  Schwarzbach- Stuben  (729m),  mit  Graphitwer- 
ken. —  Weiter  über  (68km)  Oberplan  (724m),  Geburtsort  Adalbert  Stifters 
(1805-68;  sein  Bronzestandbild  im  Stift erpark  ist  von  Wilfert,  19(6),  am 
Westabhang  des  hier  breiten  Moldautals  malerisch  gelegen,  zur  Endstation 
(75km)  Salnau  (Hot.  Muhr),  einem  guten  Ausgangspunkt  für  Ausflüge  in 
den  Böhmerwald:  über  LTirschbergen  ( Gasth.)  auf  den  Dreisesselstein  (1312m-, 
Unterkunftshaus);  über  Wallern  (S.  327)  nach  Eleonorenhain  (S.  327)  und 
dem  böhm.  Urwald  am  Kubani  usw.  (S.  327;  s.  Baedekers  Süddeutschland). 

262km  Forbes-Schweinitz  (476m),  mit  ehem.  Augustinerchor- 
herrn-Kloster  ans  dem  xv.  Jahrh.  (3km  w.  Trocnow ,  Geburtsort 
des  Hnssitenführers  Zizka,  1360-1424).  —  278km  Qratzen;  6km 
südl.  das  gleichn.  Städtchen,  mit  Schloß  des  Grafen  Buquoy.  Über 
die  niederösterr.  Grenze.  —  292km  Gmünd  (489m;  Bahnrest.; 
Bahnhofshotet),  Knotenpunkt  für  Wien-Prag  (R.  51). 

Von  Gmünd  nach  Groß- Gerungs,  44km,  Waldviertelbahn  in 
2  St.  —  15km  Weitra  (599m;  Gasth.:  Pelter),  altes,  noch  teilweise  von  Mauern 
umschlossenes  Städtchen.  —  22km  Sl.  Martin  bei  Weitra  (629m),  von  wo  der 
Nebelstein  bestiegen  wird.  — Vor  und  hinter  (30km)  Brudemdorf  (747m)  ein 
Tunnel.  —  44km  Groß-Gerungs  (670m),  Markt  mit  760  Einwohnern. 

Von  Gmünd   nach  Litschau,   26km,  Waldviertelbahn  in  IV2  St. 

—  12km  Alt- Nagelberg  (Bahnrest.),  mit  Glasindustrie.  Zweigbahn  nach 
(13km)  Heidenreichstein  (560m),  Markt  mit  Wasserburg  des  Fürsten  Palffy.  — 
26km  Litschau,  mit  einer  z.  T.  ausgebauten  Burg  des  Grafen  v.  Seilern. 


nach  Wien.  EGGENBÜRG.  40.  Route.    329 

317  km  Schwarzenau  (502m). 

Zweigbahnen  n.  nach  (96km)  Wolframs-Cejl  (S.  336);  —  ß.  nach  (72km) 
Martinsberg  -  Qutenbrunn ,  über  (29km)  Zvoettl  (520m  ;  Gasth. :  Gold.  Löwe), 
Zisterzienserkloster  mit  prachtvollem  rom.  Kapitelhause  und  Kreuzgang 
einer  1343  begonnenen  Stiftskirche,  Bibliothek  (über  400  Handschriften) 
und  sehenswertem  Kirchenschatz.  16km  s.  von  Zwettl  (Post)  Burg  Rappotten- 
stein,  mit  sechs  Toren. 

334km  Qöpfritz  (576m). 

Zweigbahn  nach  (22km)  Raabs  (Gasth. :  Hofer),  Markt  an  der  Thaya, 
mit  großer  malerischer  Burg  des  Grafen  Boos-Waldeck.  lJ/2  St.  ö\,  an 
der  Thaya,  Ruine  Eibenstein. 

367km  Sigmundsherberg  (435m ;  Bahnrest.). 

Von  Sigmundsherberg  nach  Hadersdorf,  45km,  Staatsbahn 
in  2  St.  —  10km  Hörn  (309m;  Gasth.:  Schwarzer  Adler;  Oold.  Stern,  beim 
Bahnhof),  Städtchen  mit  Schloß  des  Grafen  Hoyos.  5km  w.  die  11.44 
gegründete  Benediktinerabtei  Altenburg.  —  17km  Rosenburg  (263m-,  Hot. 
Rosenburg,  am  Bahnhof),  Sommerfrische  in  schöner  Lage  am  Kamp.  20  Min. 
vom  Bahnhof  ein  prächtiges  Schloß  des  Grafen  Hoyos  aus  dem  xvi.  Jahrh. ; 
der  einzigartige  „Turnierplatz"  ist  von  Galerien  umgeben.  Weiter  im 
hübschen  ruinenreichen  Kamptal.  —  22km  Gars-Thunau  (251m),  besuchte 
Sommerfrische.  R.  oben  eine  große  Schloßruine  und  ein  befestigter  Kirch- 
hof. —  40km  Langenlois.  1  St.  w.  die  schöne  Ruine  Kronsegg.  —  45km 
Hadersdorf  (S.  135). 

Von  Sigmundsherberg  nach  Zellerndorf  (S.  340),  20km,  Verbindungs- 
bahn in  1  St. 

377km  Eggenburg  (325m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Sonne,  20  Z.  zu 
1.60-2  K),  altes  teilweise  noch  von  Mauern  umgebenes  Städtchen, 
mit  3200  Einw.  Unweit  nordöstl.  vom  Bahnhof  das  Krahuletz- 
Museum  (Eintr.  40  K) ,  mit  geologisch  -  paläontologischen  u.  a. 
Sammlungen.  Yon  hier  nördl.  durch  die  Kremser  Straße,  an 
deren  Ende  das  „Bemalte  Haus"  aus  dem  J.  1547,  zum  Haupt- 
platz, auf  dem  eine  Prangersäule  (xvi.  Jahrh.),  und  1.  weiter  zur 
St.  Stephanskirche  (xv.  Jahrh.).  Lohnend  ein  Rundgang  um  die 
Stadtmauer  (3/4  St.). 

403km  Groß-  Weikersdorf  (209m). 

Bei  Schloß  Wetzdorf,  V«  St.  n.w. ,  der  Heldenberg,  mit  142  Büsten 
öflterr.  Heerführer  und  Herrscher  sowie  den  Standbildern  des  Kaisers  Franz 
Joseph  I.  und  der  Feldmarschcälle  Radetzky  (f  1858)  und  Baron  Wimpffen 
(t  1854) ;  das  Grab  der  beiden  letzteren  ist  unter  einem  23m  hohen  Obelisk. 

Bei  (412km)  Absdorf- Hipp  er  sdorf  (183m;  Bahnrest.;  Zweig- 
bahn nach  Krems,  32km,  S.  135;  nach  Stockerau  s.  S.  340)  tritt 
die  Bahn  in  das  breite  Donautal  und  überschreitet  den  Strom 
hinter  (415km)  Stat.  Neu-Aigen.  —  422km  Tulln  (181m;  S.  136; 
Bdhnrest.}.  Weiter  am  r.  Ufer  der  Donau,  r.  die  Höhen  des  Wiener 
Waldes.  —  432km  St.  Andrä-Wördern  (174m):  weiter  r.  Schloß 
Altenberg.  —  Bei  (437km)  Greifenstein- Altenberg  (S.  136)  tritt  die 
Bahn  dicht  an  den  Strom.  L.  jenseit  der  Donau  Burg  Kreuzenstein 
(S.  136).  —  442km  Kritzendorf  (17 Im);  1.  am  1.  Donauufer  Kor- 
neuburg und  der  Bisamberg  (S.  136).  —  445km  Klosterneuburg- 
Kierling  (S.  107),  HS.  für  Stadt  und  Stift;  447km  Klosterneuburg  - 
Weidling.  Weiter  unter  den  steilen  Abhängen  des  Kahlenbergs  hin. 
—  450km  Kahlenbergerdorf  (S.  106).  —  451km  Nußdorf  (ß.  104), 
dann  (456km)  Wien,  Franz-Joseph-Bahnhof  (S.  2). 

Baedekers  Österreich.    28    Aufl.  20 


330 

50.  Von  Prag  über  Brunn  nach  Wien. 

a.  Über  Lundenburg. 

398km.  Staatsbahn.  Bis  Brunn  472-8  St.  (Schnellzug  30  K  90,  18.90, 
12.03;  Pers.-Zug  23iT40,  14.30,  9.10)-,  bis  Wien  7-12»/2  St.  (Schnellzug 
47  K  50,  2900,  18.50;  Pers.-Zug  36  K  00,  22.00,  14.03).  Kürzer  und  billiger 
ist  die  Fahrt  über  Gmünd  (vgl.  R.  51).  Von  Dresden  nach  Wien  über  Brunn 
Schnellzug  in  108/4  St.  (Fahrpreis  Ji  54.50,  33.40,  21.10);  vgl.  R.  51  u.  52. 
Bei  Lösung  der  Fahrkarte  hat  man  zu  erklären,  ob  man  im  Nordbahnhof 
oder  Staatsbahnhof  aussteigen  will  (Fahrpreise  gleich). 

Prag  s.  S.  282;  Abfahrt  vom  Staatsbahnhof.  Bei  der  Ausfahrt 
1.  die  Vorstadt  Karolinental ,  r.  der  Zizkaberg  (S.  299).  —  5km 
Lieben  (209m;  S.  345).  —  33km  Böhmisch-Brod  (222m). 

Zwischen  Böhmisch-Brod  und  Podebrad  (S.  338)  fand  1434  die  große 
Schlacht  statt,  die  die  Hussitenkriege  beendigte;  die  beiden  böhmischen 
Heerführer,  Prokop  der  Große  und  der  Kleine,  fielen. 

38km  Porican.    Zweigbahn  nach  (14km)  Niinburg  (S.  338). 

Vor  Kolin  r.  auf  dem  Friedrichsberg  (278m;  von  Kolin  zu  Fuß  IV2  St., 
Wagen  hin  und  zurück  5-6  A"),  Standpunkt  des  Königs  von  Preußen  während 
der  Schlacht,  eine  1842  errichtete  Spitzsäule  zum  Andenken  an  Daun\s 
Sieg  über  Friedrich  IL,  18.  Juni  1757.  Südl.  vom  Friedrichsberg,  bei 
Krechor,  ein  anderes,  1899  errichtetes  österreichisches  Siegesdenkmal. 

62km  Kolin  (200m;  Bahnrest,;  Gasth.:  Grand-Hotel,  Blauer 
Stern),  Stadt  an  der  Elbe,  mit  15000  tschechischen  Einw.  und 
vielen  Fabriken,  Knotenpunkt  der  Bahn  Tetschen-Iglau-Wien 
(S.  338).  Die  St.  Bartholomäuskirche,  Hallenkirche  im  Übergangs- 
stil (xin.  Jahrh.),  mit  Querschiri  und  zwei  westl.  Türmen,  hat 
einen  im  reichsten  got.  Stil  von  Peter  Parier  1360-78  erbauten 
Chor.  Neben  der  Kirche  ein  freistehender  Glockenturm  aus  der 
Mitte  des  xvi.  Jahrh.  —  Zweigbahn  nach  Gercan-Pisely  (S.  336). 

73km  Elbeteinitz  (206m),  an  einem  Hügel  gelegen.  L.  die  Elbe. 
—  105km  Pardubitz  (218m ;  Bahnrestaur. ;  Gasth. :  Veselka,  12  Min. 
vom  Bahnhof,  32  Z.  zu  3-6  K,  Omn.  40  h),  Stadt  mit  17000  meist 
tschechischen  Einw.  Auf  einem  einzelnen  Hügel  n.  die  ansehn- 
liche Ruine  Kunetitz  (305m).  11km  n.w.  von  Pardubitz  (Post  in 
IV2  St.)  Bohdanec  (246m;  Kurhaus),  mit  Eisen-  u.  Moorbädern. 
Eisenbahn  von  Pardubitz  nach  Deutschbrod  s.  S.  339.  Zweigbahn 
nach  (23km)  Königgrätz  (S.  345). 

Jenseit  (139km)  Chotzen  (287m;  Bahnrest.;  Bahnhofhotel), 
mit  Schloß  und  Park  des  Fürsten  Kinsky,  Knotenpunkt  für  die 
Bahn  nach  Tinischt  (S.  346),  tritt  die  Bahn  durch  einen  Tunnel 
in  das  hübsche  enge  Tal  der  Stillen  Adler.  —  143km  Brandeis 
(304m),  von  Schloß trümmern  überragtes  Städtchen,  einst  Haupt- 
sitz der  „Böhmischen  Brüder".  —  154km  Wildenschwert  (330m), 
ansehnliches  Städtchen  mit  Fabriken.  Zweigbahn  nach  (14km) 
Geiersberg  (S.  346). —  164km  Böhmisch-Trüb  au  (385m;  Bahnrest.). 

Von  Böhmisch- Trühau  nach  Olmütz,  87km,  Eisenbahn  in 
272  St.  —  7km  Triebitz  (421m).  Zweighahn  über  (77km)  Kosteletz  (Bahn- 
rest. ;  Abzweigung  nach  Olmütz,  37km)  nach  (83km)  Proßnitz  (S.  334).  — 
15km  Rudelsdorf  (377m).  Weiter  durch  das  enge  waldige  Tal  der  Sazawa.  — 
42km  Hohenstadt  (298m;  Bahnrest.),  Städtchen  in  hübscher  Lage  am  s.o. 
Fuß  der  Sudeten.    Zweigbahn  nach  (8km)  Blauda  (S.  353).    Die  Bahn  tritt 


BRUNN.  50.  Route.   381 

an  die  Mareh.  —  Jeuseit  (48km)  Lukawelz  (266m)  r.  auf  der  Höhe  Schloß 
Mürau,  jetzt  Strafanstalt.  —  54km  Müglitz  (277m;  Gasth. :  Rud.  Köhler), 
Städtchen  mit  4200  Einw.  13A  St.  südl.  (Wagen  hin  und  zurück  8  K)  das  seit 
1896  hergestellte  Deutschordensschloß  Busau.  6km  ö.  von  Müglitz  Mährisch- 
Aussee  (285m),  mit  1700  Einw.;  im  fürstl.Liechtenstein,Bchen  Schloß  ein  Forst- 
und  Jagdmuseum  (im  Sommer  jederzeit  zugänglich). — 77km  Stefanau  (222m); 
im  Hintergrund  n.ö.  Stadt  Sternberg  (S.  353).  Bei  Olmütz  in  der  Ferne  r. 
das  ehem.  Kloster  Hradisch,  jetzt  Militärspital.  —  87km  Olmütz,  s.  S.  352. 

180km  Zwittau  (434m;  Gasth.:  Stadthof,  16  Z.  zu  2-5  JT,  Omn. 
40  h),  Fabrikstadt  mit  10000  Einw.  Zweigbahn  nach  (67km) 
Skutsch  (S.  3ß9).  —  187km  Qreifendorf  (427m).  Die  Bahn  führt 
durch  einen  kurzen  Tunnel  und  tritt  bei  dem  Fabrikort  (196km) 
Brüsau-Brünnlitz  (378m)  an  die  schmale  Zwitta  oder  Zwittawa, 
der  sie  durch  liebliche  Landschaften  bis  Brunn  folgt.  —  Jenseit 
(215km)  Skalitz-Boskowitz  (308m)  1.  fern  Stadt  und  Burgruine 
Boskowitz.  —  224km  Raitz  (290m;  Bräuhaus),  mit  (1.)  fürstl. 
Salmschem  Schloß.  —  231km  Blansko  (282m;  Bahnrest.),  mit 
großen  Eisenhütten  des  Fürsten  Salm. 

Lohnender  Ausflug  (zu  Wagen  4  St.,  10  K)  über  Raitz  (s.  oben)  und  Petro- 
witz  nach  (3  St.)  Sloup  (Gasth. :  Brouschek),  mit  zwei  sehenswerten  Tropf- 
steinhöhlen (Eintr.  je60Ä);  dann  südl.  durch  das  Öde  Tal  aufwärts  zur(ls/4St.) 
Mazocha,  einem  großartigen  138m  tiefen  Einsturzkessel  (guter  Überblick 
von  der  Ripka- Warte),  und  durch  das  Punkwa-Tal,  an  Eisenwerken  vorbei, 
nach  (2J/2  St.)  Blansko  zurück.  —  Fußgänger  wandern  besser  von  Blansko 
(WM.  rot)  über  Klepatschow  (Restaur.)  durch  das  Punkwa'al  zum  Fuß  der 
Mazocha  (2  St.);  von  hier  (WM.  gelb)  hinauf  zur  Ripka-Warte  (1/2  St.)  und 
über  den  Kamm  nach  (IV2  St.)  Sloup,  von  wo  man  (WM.  schwarz)  über 
Neuhof  und  Tiechow  nach  (272  St.)  Blansko  zurückgehe. 

Das  Tal  der  Zwittawa  wird  enger.  Vier  Tunnels;  oberhalb  des 
dritten  Ruine  Nowyhrad  (IV2  St.  von  Adamstal).  — 238km  Adams- 
tal (244m;  Bahnrest.;  Hot. -Rest.  Felsenkeller,  */4  St.  vom  Bahn- 
hof; vgl.  S.  334),  mit  Eisenwerken. 

Lohnende  Wanderung  über  die  (H/4  St. ;  rot-blane  WM.)  Alexandev- 
warte  (491m)  in  das  (V2  St.;  gelb-rote  WM.)  *  Josefstal,  mit  der  Schweizer- 
hütte (Whs.)  und  mehreren  Höhlen.  Weiter  ö.  (blau-gelbe  WM.)  in  iy2  St. 
nach  Kiritein  (422m;  Restaur.  über),  mit  Wallfahrtskirche,  nnd  s  w.  (weiß- 
rote WM.)  nach  (2  St.)  Bilowitz  (s.  unten). 

245km  Bilowitz.    Mehrere  Tunnels.  —  254km  Brunn. 


Brunn.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  "Grand-Hotel  (PI.  a:F4),  am 
Bahnring,  mit  Aufzug  und  Garten,  150  Z.  zu  3-9,  M.  4  2T;  *Hot.  Päd o wetz 
(PI.  b:  F  4),  Ecke  Ferdinands-  und  Franzensberggasse,  90  Z.  zu  3-6,  F.  1, 
M.  1.50-3  iT;  Pilsner  Hof  (PI.  c:  F  3),  Jakobsplatz;  H.  de  TEurope 
(PI.  d:  F  3),  Großer  Platz  17/18. 

Restaurants  :  Deutsches  Haus  (PI.  E  F2),  Eingang  an  der  O. -Seite,  M.  2 
oder  3  A";  Pilsner  Bierhalle,  Salzamtssasse  3a  (PI.  E  3) ;  Schwechater  Bierhalle, 
S. -Seite  des  Lazanskyplatzes  (PI.  E  F3),  mit  Garten;  Eannak,  Ferdinands- 
gasse 16  (PI.  F  3,  4) ;  Morgenstern,  in  Karthaus  (elektr.  Bahn  s.  S.  332),  mit 
harten. 

Uafäs  :  Margaretenhof,  Rennergasse  12/14  (PI.  F3);  Thonethof,  Renner- 
gasse  9  (Pl.F  3) ;  C.  de  VEurope,  im  I.  Stock  des  gleichnam.  Hotels  (s.  oben) ; 
Neuhauser,  Wiesergasse  (PI.  F  3),  beim  Stadttheater. 

Dkoschken:  von  und  zu  den  Bahnhöfen  zweisp.  2  Ä\  einsp.  1  E  40, 
nachts  (9-6  oder  8-7  Uhr)  3  oder  2  K,  Gepäck  40  h.  Tourfahrten :  zweisp. 
erste  i/a  St  1  JT40  (nachts  2  K),  jede  folgende  1/2  St.  1  K  (nachts  1  £"40); 
einsp.  erste  l/4  St.  80  h  (nachts  1  Ä"20),  jede  folgende  1/4  St.  40  h  (nachts  60  h). 

20* 


332    Route  50.  BRUNN.  Von  Prag  nach  Wien. 

Elektk.  StkaBenbahnen:  u.  a.  vom  Bahnhof  (PI.  F3)  nördl.  in  10  Min. 
zum  Augarten  (S.  333;  14  h)  und  in  einer  weiteren  lU  St.  nach  Karthaus, 
südl.  in  20  Min.  zum  Schreibwald  (S.  334;  14  h\  weiße  Tafel. 

Post  u.  Telegeaph  (PI.  F  3),  Postgasse.  —  Deutsches  Stadttheater 
(PI.  F3),  Juni -August  geschlossen. 

Bäder :  Zentralbad  (P1.22 :  F 3),  Liechtensteingasse ;  Charlottenbad (Pl.F 2), 
Josephstadt  10. 

Bei  beschränkter  Zeit  O/2  Tag):  Franzensberg,  Spielberg,  Gewerbe- 
museum und  über  den  LaSansky-  u.  Großen  Platz  zum  ehem.  Landhaus 
und  zum  Franzensmuseum. 

Brunn  (227m),  Hauptstadt  von  Mähren  und  Sitz  einer  deut- 
schen (seit  1850)  und  einer  tschechischen  (seit  1900)  technischen 
Hochschule,  mit  123000  Einw.  (2/3  Deutsche),  liegt  am  Fuß  des 
Spielbergs,  zwischen  der  Schwarzawa  und  Zwittawa,  in  schöner 
fruchtbarer  Umgebung.  Die  innere  Stadt  ist  an  Stelle  der  1860 
niedergelegten  Festungswerke  mit  Anlagen  und  Ringstraßen  um- 
geben, um  die  sich  ansehnliche  Vorstädte  angebaut  haben.  Brunn  ist 
eine  der  bedeutendsten  österreichischen  Industriestädte  (nament- 
lich Tuch);  die  Fabriken  liegen  in  den  südl.  und  östl.  Vorstädten. 

Vom  Bahnhof  gleich  1.  hinauf  gelangt  man  in  die  hübschen 
Anlagen  des  Franzensbergs  (PI.  E  F  4),  mit  20m  h.  MarmoTobelisk, 
1818  zum  Andenken  an  die  Befreiungskriege  errichtet.  Aussicht 
auf  die  südl.  Vorstädte,  die  gartenreiche  Umgebung,  im  Hinter- 
grund südl.  die  Polauer  Berge.  R.  anstoßend  die  bischöfl.  Residenz 
(PI.  1).  Daneben  auf  einem  Hügel  die  Domkirche  St.  Peter  u.  Paul 
(PI.  E  F  4),  im  xv.  Jahrh.  im  got.  Stil  erbaut,  1643  bei  der  Be- 
lagerung der  Stadt  durch  die  Schweden  zerstört,  zuletzt  1906  im 
Äußern  hergestellt  und  mit  zwei  Türmen  versehen. 

Der  *Spielberg  (PI.  DE3;  Aufgang  Elisabethstraße,  PI.  E  3) 
ist  ein  56m  (288m  ü.  M.)  hoher  Bergkegel  mit  der  gleichnam. 
Zitadelle  (jetzt  Kaserne),  1621-1857  Staatsgefängnis,  in  dem  u.  a. 
1746-49  der  Pandurenführer  Franz  Frhr.  von  der  Trenck  (sein 
Grab  s.  S.  333)  und  1822-30  der  ital.  Dichter  Graf  Silvio  Pellico 
gefangen  saßen ;  letzterer  beschrieb  seine  Haft  in  „Le  mie  pri- 
gioni".  In  den  Kasematten  Bildnisse  interessanter  Gefangener,  die 
Kaiser-Josephs-Zelle  mit  der  Figur  eines  Sträflings,  Marterzelle, 
ein  114m  tiefer  Brunnen  u.  a.  (Eintrittskarten,  40  Ä,  beim  Profoß, 
der  auch  als  Führer  dient ;  die  Besichtigung  erfordert  V2_3/4  St. ; 
Trkg.).  Cafe-Restaur.  Zur  hohen  Warte.  Lohnend  ein  Rundgang 
etwas  unterhalb  der  Zitadelle,  der  hübsche  Aussichten  bietet. 

Die  Elisabethstraße  wird  1.  größtenteils  von  Parkanlagen  be- 
grenzt, die  sich  bis  zum  Spielberg  hinaufziehen.  Auf  der  r.  Seite 
das  Erzherzog-Rainer-Gewerbemuseum  (PI.  E  3).  Eintritt  werkt. 
10-12,  2-4  (Juli  und  August  nur  10-12)  Uhr,  Sonn-  und  Festt. 
9-1  Uhr.  Erdgeschoß :  gegenüber  dem  Eingang  kirchliche  Alter- 
tümer; Maschinen.  Erster  Stock:  r.  Porzellan;  mährische  Bauern- 
keramik; Textilarbeiten ;  zwei  mährische  Bauernstuben  mit  Ko- 
stümfiguren. Zweiter  Stock:  Möbel;  Fayenceöfen;  Gläser;  Arbeiten 
in  Schmiedeeisen,  Bronze  und  Zinn;  Schmuck;  Buchdeckel. 


Jlllllt 


Von  Prag  nach  Wien.         BRUNN.  50.  Route.   333 

Die  Elisabethstraße  mündet  auf  den  mit  Anlagen  geschmückten 
Elisabethplatz  (PI.  E  3),  mit  einer  Reihe  stattlicher  Bauten ,  u.a. 
w.  die  1860  erbaute  deutsche  technische  Hochschule  (PI.  16),  n.  die 
Protestant.  Christuskirche,  1867  im  got.  Stil  nach  Ferstel's  Plänen 
aufgeführt.  R.  in  derJodokstraße  das  Landhaus  (PI.  E  2,3),  1876-81 
erbaut,  mit  dem  Sitzungssaal  des  mährischen  Landtags.  Am  Ende 
derJodokstraße,  auf  dem  Lazanskyplatz,  die  St.  Thomaskirche 
(PI.  F  2;  xrv.  Jahrh.);  r.  daneben  das  Statthaltereigebäude  (PI.  14),  bis 
1783  Augustinerkloster,  am  Portal  die  Standbilder  der  Markgrafen 
Johann  (1350-75)  und  Jobst  (1376-1411),  letzterer  mit  der  Kaiser- 
krone. N.  von  der  Kirche  das  Deutsche  Haus  (PI.  E  F  2),  mit  Cafe, 
Restaurant  usw.;  davor  in  den  Anlagen  ein  Bronzestandbild  Kaiser 
Josephs  II.,  von  Brenek  (1892). 

Vom  Lazanskyplatz  südl.  durch  die  Rennergasse  zu  der  got. 
St.  Jakobskirche  (PI.  EF  3),  1314-1480  erbaut,  Hallenkirche  mit 
drei  Schiffen,  durch  schlanke  Verhältnisse  ausgezeichnet,  1874-79 
von  Ferstel  erneut  und  mit  prächtigen  Glasgemälden  geschmückt. 
Der  Turm  ist  92  m  hoch.  Hinter  dem  Hochaltar  das  1727  von 
Kerker  gegossene  Grabdenkmal  des  Feldmarschalls  Radwit  Grafen 
v.  Souches  (f  1683),  der  1645  Brunn  gegen  die  Schweden  vertei- 
digte. —  Unweit  die  Jesuiten-,  jetzt  Garnisonkirche  (P1.F3),  1598- 
1602  erbaut;  die  Deckengemälde  sind  von  Soheffler  (1774). 

Weiter  durch  die  Rennergasse  auf  den  GroßenPlatz  (PI.  F  3), 
mit  einer  Mariensäule  (1680)  an  der  S.-Seite.  —  Am  Domini- 
kanerplatz das  ehem.  Landhaus  (PI.  6),  z.  T.  aus  dem  Anfang 
des  xviii.  Jahrh. ;  im  I.  Stock  das  Stadtmuseum,  die  städt.  Heinr. 
Gomperz'sche  Gemälde-Sammlung,  mit  modernen  Bildern  (So.  10-1, 
Mi.  Sa.  2-4  Uhr ;  frei).  —  In  der  Rathausgasse  r.  das  Rathaus 
(PI.  F3),  1511  erbaut,  aber  fast  ganz  modernisiert,  nur  das  reiche 
spätgot.  Portal  (angeblich  von  Meister  Pilgram)  und  eine  Renais- 
sance-Loggia im  Hof  r.  sind  noch  erhalten;  im  hintern  Durchgang 
hängt  ein  sog.  Lindwurm,  eine  Krokodilhaut. 

Auf  dem  nahen  Krautmarkt  (P1.F4)  ein  Brunnen  vom  J.  1696 
(der  sog.  „Parnaß"),  von  B.  Fischer  von  Erlach  (?),  und  eine  Drei- 
faltigkeitssäule (1729).  Daneben  1.  da3  Franzensmuseum  (PI.  7; 
Mi.  Do.  Sa.  10-12  u.2-4,  So.  10-12  Uhr;  sonst  durch  den  Museums- 
wart,  1.  im  Hof),  Altertümer,  naturwissenschaftliche  Gegenstände, 
mährische  Volkstrachten,  Gemälde  u.  dgl.  enthaltend;  hübscher 
Arkadenhof  mit  Brunnengruppe  (1591)  und  Grabsteinen.  —  Am 
Kapuzinerplatz  die  Kapuzinerkirche  (PI.  F  4 ;  zugänglich  nach  Mel- 
dung beim  Pförtner,  r.  vom  Haupteingang;  schellen),  in  deren 
Gruft  Oberst  Trenck  (f  1749;  S.  332)  in  einem  Glassarge  beigesetzt 
ist.  —  Weiter  n.,  am  Kaiserring,  das  von  Fellner  &  Helmer  1882 
erbaute  Stadttheater  (PI.  F  3),  das  erste  elektrisch  beleuchtete 
Theater  in  Europa.    In  den  Glacisanlagen  mehrere  Denkmäler. 

Der  Augarten  (PI.  EF  1;  elektr.  Straßenbahn  s.  S.  332),  an 
der  Nordseite  der  Stadt,   ein  schöner  Park,  von  Kaiser  Joseph  II. 


334   Route  50.  BRUNN.  Von  Prag 

dem  Publikum  geöffnet,  wird  viel  besucht ;  darin  das  Augarten- 
gebäude  (Cafe*-Restaur.)  und  ein  Büstendenkmal  Kaiser  Josephs, 
von  Tilgner.   Im  Sommer  Mi.  u.  Sa.  nachm.  Militärmusik. 

Am  s.w.  Fuß  des  Spielbergs  das  Königinkloster  in  Altbrünn 
(PL  D  4),  mit  der  beachtenswerten  got.  Augustinerkirche  (xiv.  Jahrh.). 
l/2  St.  weiter  w.  jenseit  der  Schwarzawa  der  Schreib wald  (PI.  jenseit 
A4;  elektr.  Straßenbahn  s.  S.  332;  Zweisp.  2JT40),  beliebter 
Ausflugsort.  Von  der  Endstation  der  Straßenbahn  entweder  gerade- 
aus dem  Fahrweg  nach  zur  (5  Min.)  bürgerl.  Schießstätte  (Restaur.), 
oder  rechts  in  10  Min.  zum  Restaur.  Steinmühle  (etwas  weiter  Über- 
fahrt zum  Restaur.  „Neue  Welt"). 

Von  Brunn  nach  Tischn  o  wi  tz,  29km,  Eisenbahn  in  H/2  St., 
lohnender  Ansflng.  —  3km  Obrowitz  (206m),  unmittelbar  bei  dem  Brünner 
Fabriks viertel. —  7km  Königsfeld  (217m;  Bräuhaus;  elektr.  Straßenbahn 
von  Brunn),  mit  Kadettenschule  und  schönem  Park.  —  15km  Zinsendorf. 
Von  hier  lohnende  Wanderung  (WM.  weiß-rot)  über  die  (lJ/4  St.)  Ripkawarte 
(528m)  und  die  (3/4  St.)  Rohr  erwarte  (563m)  auf  dem  Babylom,  mit  Fernsicht, 
nach  (3/4  St.)  Wranau  (455m),  mit  fürstl.  Liechtenstein'scher  Gruftkirche, 
und  weiter  durch  Hochwald  hinab  nach  (IV4  St.)  Stat.  Adamstal  (S.  331). 

—  28km  Tischnowitz  (253m) ,  hübsch  gelegene  Stadt  am  1.  Ufer  der 
Schwarzawa.  Gegenüber  am  r.  Ufer  Tischnowitz-Vorkloster,  mit  schöner 
Kirche  der  Zisterzienser-Nonnenabtei  Himmelspforte  im  Übergangsstil;  das 
W. -Portal,  mit  reichstem  Skulpturenschmuck,  und  der  nördl.  Kreuzgang 
sind  beachtenswert.  Eisenbahn  nach  (106km)  Deutschbrod  s.  S.  339. 

Von  Brunn  nach  Olmiitz  und  nach  Prerau.  Eisenbahn  nach 
Olmütz,  103km,  in  3  St. ;  nach  Prerau,  9ikm,  in  21/*  St.  Gleich  nach  der 
Ausfahrt  aus  dem  Bahnhof  r.  die  Domkirche,  dann  der  Spielberg   (S.  332). 

—  47km  Wischau  (254m;  Bahnrest.),  am  Beginn  der  fruchtbaren  Hanna- 
Ebene  (S.  352).  —  Bei  (63km)  Nezamislitz  (Bahnrest.)  zweigt  1.  ab  die 
Bahn  über  Proßnitz  (S.  330)  nach  (103km)  Olmiitz  (S.  352).  —  An  der 
Prerauer  Bahn  folgen  noch  Kojetein  (Zweigbahn  nach  Eullein  s.  S.  349) 
und  (91km)  Prerau  (S.  350). 

Von  Brunn  nach  Hölak-Trencsenteplicz,  178km,  Eisenbahn 
in  8  St.  —24km  Austerlitz  (£06m),  Städtchen  mit  Schloß  des  Grafen  Kaunitz, 
bekannt  durch  die  „Drei-Kaiser- Schlacht"  am  2.  Dez.  1805  (Denkmal).  — 
45km  Brankowitz  (260m).  5  St.  ö.  (weiß-rote  WM.),  über  Strilek  (371m), 
mit  Schloß  des  Grafen  Herberstein,  die  Burg  Buchlau  (S.  349).  —  78km 
Bisenz  (184m;  Bahnrest.),  mit  Schloß  des  Giafen  Reichenbach.  —  Vor 
(88km)  Wessely  (Bahnrest.)  über  die  March.   Zweigbahn  nach  (18km)  Skalitz. 

—  Weiter  am  1.  Ufer  der  March.  102km  Eunowitz  (181m ;  Bahnrest.), 
an  der  Olsawa.  —  121km  Äujezd-Luhatschowitz  (Bahnrest.).  Zweigbahn 
nach  (10km)  Luhatschowitz,  mit  jod-  u.  bromhaltigen  Kochsalz- Natron- 
quellen. —  145km  Hradek  (371m).  Dann  durch  den  (164km)  Vlürapaß  (280m  ; 
ungar.  Grenze)  ins  Waagtal  nach  (178km)  Hölak-Trencsir  teplicz. 

Von  Brunn  nach  Okrischko  s.  S.  339. 


Die  Bahn  über  Lundenburg  (über  Grußbach  s.  S.  335)  führt 
über  (266km)  Raigern  (193m),  mit  1048  gegründetem  Benedik- 
tinerstift. —  Jenseit  (280km)  Branowitz  (172m)  über  die  Schwar- 
zawa; r.  das  Polauer  Gebirge,  mit  Burgruinen.  —  298km  Saitz 
(176m) ;  r.  der  oriental.  Turm  in  dem  Liechtenstein'schen  Park 
(S.  335).  —  303km  Kostet  (159m),  mit  der  unterirdischen  Cyrill- 
kapelle.  ■ —  314km  Lundenburg (159m  ;  Bahnrest. ;  Gasth. :  Goldenes 
Lamm),  Knotenpunkt  der  Bahn  von  Wien  nach  Oderberg  (S.  349). 


nach  Wien.  GÄNSERNDORF.  50.  Route.   335 

Eisenbahn  nach  (13km)  *EisgTub ,  einer  fiirstl.  Liechtensteinischen 
Herrschaft,  mit  großem,  1846-57  im  englisch-gotischen  Stil  erbauten  Schloß. 
Die  Parkanlagen  umfassen  über  270qkm,  zwei  Marktflecken,  mehrere 
Dörfer,  schöne  Seen,  Lustbauten,  so  die  Grenzhalle,  wo  sich  Nieder-Öster- 
reich  und  Mähren  scheiden,  den  prachtvoll  dekorierten  orientalischen  Turm 
(68m  hoch  5  oben  wejte  Rundschau),  das  chines.  Lusthaus,  die  Hansenburg 
im  Wildgehege  u.  a.     Unterkunft  im  Gemeinde-Gasthaus. 

Von  Lundenburg  nach  Zellern  dorf,  84km,  Eisenbahn  in  4  St. 
—  13km  Feldsberg  (183m),  mit  Schloß  und  Park  des  Fürsten  Liechten- 
stein. —  24km  Nikohburg  (200m),  mit  stattlichem  altem  Schloß  des  Fürsten 
Dietrichstein-Mensdorff,  bekannt  durch  den  Präliminarfrieden  vom  26.  Juli 
1866.  —  36km  Neusiedl-Dümfiolz  (170m).  Zweigbahn  nach  (9km)  Grußbach 
(s.  unten).  —  61km  Laa  (s.  unten).  —  S4km  Zeilervdorf  (S.  340). 

Von  Lundenburg  nach  (18km)  Kutti  Zweigbahn  in  1  St. 

Die  Bahn  durchschneidet  einen  Teil  des  Eisgruber  Parks  und 
führt  über  die  Thaya,  Grenzfluß  zwischen  Mähren  und  Nieder- 
Österreich.  Fruchtbare  Gegend,  viel  Maisbau.  R.  einzeln  der  Rai- 
stenberg  (291m),  am  Fuß  die  Stadt  Feldsberg.  —  Jenseit  (333km) 
Hohenau (149m)  erreicht  dieBahn  das Marchfeld  (S.  114).  —  339km 
Drösing.  —  347km  Dürnkrut  (144m;  Bahnrest.).  Ö.  die  Kleinen 
Karpathen.  —  Die  Bahn  berührt  mehrmals  die  March,  deren  jen- 
seitiges Ufer  zu  Ungarn  gehört.    358km  Angern  (147m). 

Bei  (366km)  Gänserndorf  (153m ;  Bahnrest.)  zweigt  ö.  die  Bahn 
nach  Preßburg  ab.  —  379km  Wagram  (156m),  bekannt  durch  den 
Sieg  Napoleons  T.  über  die  Österreicher  unter  Erzherzog  Karl  am 
5.  und  6.  Juli  1809.  —  Weit  vor  (392km)  Floridsdorf  tritt  r.  der 
Leopoldsberg  mit  dem  Schloß  hervor,  dann  derKahlenberg(S.  105). 
Der  Zug  fährt  auf  780m  1.  eiserner  Bogenbrücke  über  die  Donau 
und  hält  im  Nordbahnhof  zu  (398km)  Wien  (S.  2). 

b.    Über  Grußbach. 

410km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  V/2  St.  Fahrpreise  die  gleichen 
wie  über  Lundenburg,  s.  S.  3"0. 

Von  Prag  bis  Brunn  (254km)  s.  S.  330/31.  —  Die  Bahn  über- 
schreitet die  Schwarzawa,  dann  bei  (267km)  Strelitz  (295m)  die 
Obrawa  (nach  O  krischkos.  S.  339).  Zwei  Tunnels. — 278km  Kanitz- 
Eibenschütz ;  dann  auf  23m  h.  Viadukt  über  das  Jglawa-Tal.  — 
287km  Kromau  (311m),  mit  großem  fürstl.  Liechtenstein'schem 
Schloß  und  Park  auf  einer  von  der  Rokitna  umflossenen  Anhöhe. 

317km  Grußbach-AS'c/iöncrw  (193m;  Bahnrest.')]  Verbindungsbah- 
nen w.  nach  (26km)  Znaim  (S.  339)  und  Zellerndorf  (S.  340),  ö.  nach 
Lundenburg  (S.  334).  —  Vor  (327km)  Laa  (183m),  einem  noch 
ummauerten  Städtchen  mit  4000  Einw.  und  altem  Schloß,  über  die 
Thaya.  Zweigbahn  nach  LundenbuTg  (s.  oben).  —  Jenseit  (381km) 
Wolkersdorf  (180m)  durch  das  Marchfeld  (S.  114)  nach  (399km) 
Stadlau  (Knotenpunkt  für  Marchegg- Budapest).  —  Die  Bahn 
überschreitet  die  Donau  und  durchschneidet  den  Wiener  Prater; 
weiter  über  den  Donaukanal  und  den  Neustädter  Kanal  zum 
Staatsbahnhof  von  (410km)  Wien  (S.  2). 


336 


51.  Von  Prag  über  Gmünd  nach  Wien. 


350km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  6  St.  für  41  JT70,  25  K  50,  16  £"20 
Personenzug  in  8V2  St.  für  31  K  60,  19  K  30,  12  K  30. 

Prag  s.  S.  282;  Abfahrt  vom  Franz-Joseph-Bahnhof.  Die  Bahn 
tritt  mittels  eines  Tunnels  in  das  Botitsch-Tal.  —  2km  Nusle- 
Vrsovic  (204m).  —  9km  Hostivar  (258m) ;  in  der  alten  Kirche  eine 
Madonna,  angeblich  von  1374.  —  28km  Strancic  (410m),  mit 
Granitbrüchen.  —  Weiterhin  durch  das  Tal  der  Sazawa.  42km 
Öercan-Pisely  (279m).    Zweigbahn  nach  (77km)  Kolin  (S.  330). 

51km  Beneschau  (373m;  Bahnrest.),  Städtchen  mit  got.  Deka- 
natskirche aus  dem  xiii.  u.  xiv.  Jahrh.  y2  St.  w.  das  alte  Schloß 
Konopischt  des  Erzherzogs  Franz  Ferdinand,  mit  großem  Park.  — 
66km  Wotic-Weselka,  mit  Schloß  und  Franziskanerkloster. 

104km  Tabor  (442m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Novy,  Husovo  nämesti), 
die  alte  Hussitenfeste  (10700  tschechische  Einw.),  auf  einer  Anhöhe 
zwischen  der  Luschnitz  südl.  und  dem  Jordanteich  nördl.  Yom  Bahn- 
hof geradeaus  durch  den  Novomestskypark,  die  Nadrazni  trida,  den 
Husovo  nämesti,  die  Palackeho  tri  da  und  die  Prazskä  ulice  zum 
(20  Min.)  Ringplatz,  auf  dem  ein  Brunnen  und  ein  Erzstandbild 
Zizka's,  von  Strachovski  (1884).  An  der  W.- Seite  des  Platzes  das 
dreigiebelige,  1521  vollendete  Rathaus;  das  städt.  Museum  (Eintritt 
40  /i),  im  ersten  und  zweiten  Stock,  enthält  u.a.  einen  zinnernen 
Taufkessel  (1472;  aus  der  Dekanatskirche)  und  ein  kunstvolles 
städtisches  Wappen  aus  Tuffstein,  dessen  Rahmen  die  Statuetten 
von  Zizka,  Prokop,  Hus  und  Hieronymus  sowie  eine  Adamiten- 
gruppe  einschließt  (1515).  An  der  N.- Seite  die  Dekanatskirche, 
1516  erbaut,  und,  vor  dem  Ctibor-Haus  (Nr.  6)  ein  schlichter  Stein- 
tisch, an  dem  die  Taboriten  unter  freiem  Himmel  das  Abendmahl 
unter  beiderlei  Gestalt  nahmen.  An  der  SW.-Ecke  der  Altstadt 
der  mächtige  Turm  der  ehem.  Burg  Kotnov.  IV2  St.  s.w.  die  male- 
rischen Ruinen  von  Pribenic.  —  Nach  Razic  undlglau  s.  S.  327. 

Weiter  am  r.  Ufer  der  Luschnitz.  —  124km  Sobieslau  (403m), 
Städtchen  mit  3800  Einw.  und  spätgot.Dechaneikirche(xv.  Jahrh.). 

131km  Weseli- Mezimosti  (415m;  Bahnrest.').  Zweigbahn  nach 
(38km)  Budweis  (S.  328). 

Von  Weseli  nach  Iglau,  94km,  Eisenbahn  in  3-4  St.  —  27km 
Neuhaus  (478m;  Gasth.:  Friedl,  18  Z.  zu  1.20-2  tf),  betriebsame  Stadt  von 
9300  tschechischen  Einw.,  mit  großem,  z.  T.  ausgebranntem  gräfl.  Czemin'- 
schem  Schloß  (xn.-  xvi.  Jahrh.)  und  einer  got.  Pfarrkirche  aus  dem  xv.  Jahrh. 
—  56km  Ihlawka  (658m),  Station  für  St.  KathaHnabad,  mit  alkal.  mineral. 
Heilquelle.  — 64km  Ober-Cerekve  (587m ;  Bahnrest.).  Zweigbahn  über  Filgram 
(509m),  Städtchen  mit  4700  Einw.  (2  St.  ö.  der  767m  h.  Kremesnik  mit  be- 
suchter Wallfahrtskirche)  nach  (70km)  Tabor  (s.  oben).  —  79km  Wolframs- 
Ceß  (519m-,  Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  (96km)  Schwarzenau  (S.  329).  — - 
94km  Iglau  (S.  339). 

152km  Wittingau  (433m),  Städtchen  (5500  Einw.),  mit  fürstl. 
Schwarzenberg'schem  Schloß  aus  dem  xv.  u.  xvi.  Jahrh.  —  186km 
Gmünd.   Von  hier  bis  Wien  s.  S.  328/329. 


337 
52.  Von  Dresden  über  Tetschen  und  Znaim  nach  Wien. 

520km.  Bis  Tetschen  Sachs.  Staatsbahn  ;  von  Tetschen  bis  Wien 
Österreich.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  103A  St.  für  Jl  54.50,  33.40,  21.10. 
Zollabfertigung  in  Tetscben.  —  Von  Dresden  nach  Wien  über  Prag  und 
Brunn  s.  R.44,  50  a  und  b  (durchgehende  Wagen,  gleiche  Fahrzeit  und  Fahr- 
preise). —  Von  Tetschen  bis  Leitmeritz  auch  Dampfschiff  (vgl.  S.  299). 

Von  Dresden  bis  Niedergrund  (52km)  s.  S.  303.  "Weiter  am 
1.  Eibufer  bis  Mittelgrund,  hier  über  die  Elbe  und  durch  einen 
Tunnel  unter  dem  Quaderberg  nach 

62km  Tetschen  (S.  302). 

Die  Bahn  (r.  sitzen)  führt  von  Tetschen  ab  meist  dicht  am  r. 
Elhufer  entlang  und  tritt  in  das  böhmische  Mittelgebirge ;  hübsche 
Landschaft.  —  80km  Qroß-Priesen  (142m;  Bahnhofshotel). 

Von  Groß-Priesen  nach  Auscha,  19km,  Lokalbahn  in  1V'2  St. 
7km  Saubernitz-Tünscht  (294m).  IV4  St.  nördl.  der  Zinkenstein  (684m;  Aus- 
sicht). —  13km  Lewin- Gel tschberg  (397m);  10  Min.  von  hier  das  Bad  Gelfsch- 
berg  (380m ;  Kurhaus,  54  Z.  zu  1.60-4  K,  P.  100-120  K  monatl.),  mit  salinischer 
Eisenquelle  und  schönen  Waldspaziergängen.  Vom  Bade  südl.  (WM.  blau- 
weiß) über  (1/4  St.)  Hutzice  zum  (iy2  St.)  Gipfel  des  *Geltschberges  (725m ; 
vgl.  Liebeschitz  S.  300),  mit  schöner  Aussicht  über  das  nordl.  Böhmen.  — 
19km  Auscha  (240m  \  Gasth. :  Adler),  Städtchen  mit  2400  Einw. ;  Hopfenbau. 
1  St.  s.  Ruine  Helfenburg.    Nach  Lobositz  oder  Reichenberg  s.  S.  300. 

88km  Schreckenstein  (144m;  Bahnrestaur.).  N.  führt  eine 
Eisenbahnbrücke  nach  Aussig  (S.  301).  20  Min.  elbaufwärts  die 
S.  301  gen.  Ruine  Schreckenstein. 

Das  Elbtal  verengt  sich  aufs  neue;  von  hier  bis  Czernosek 
schönste  Strecke.  —  97km  Sebusein  (156m;  Gasth.  Stephanssaal, 
6  Z.  zu  1.20-2  K),  in  reizender  Umgebung. 

3/i  St.  ö.  von  Sebusein  die  Sommerfrische  Kundvatitz  (Villa  Henrietten- 
ruhe, 15  Z.,  P.  6ÜT50).  —  Ausflug  von  Sebusein  s.o.  auf  der  Leitmeritzer 
Straße  im  Mühlental  hinan  nach  (V2  St.)  Tlutzen,  dann  (WM.  grün-gelb) 
auf  Waldwegen  über  den  Eisberg  (55im)  zur  (%  St.)  Johanniskapelle,  mit 
Aussicht  über  das  Elbtal  und  Mittelgebirge,  im  Vordergrund  (V4  St.) 
die  Burgruine   Kamaik  (382m).     Hinab   nach  Leitmeritz  (s.  unten)  IV2  St. 

107km  Czernosek,  freundlich  gelegenes  Weindorf.  Zweig- 
bahn nach  (2km)  Czalositz  (S.  300). 

111km  Leitmeritz  -  Stadtbahnhof  (171m  ;  Bahnrest.;  Gasth.: 
Roter  Krebs,  am  Ringplatz;  Roter  Hirsch),  freundliche  Stadt  (13500 
deutsche  Einw.)  und  Bischofssitz.  Vom  Stadtbahnhof  führt  die 
Wassergasse,  dann  1.  die  Jesuitengasse  zu  dem  nahegelegenen, 
mit  einer  Marienstatue  aus  dem  J.  1681  geschmückten  Ringplatz, 
an  dem  das  1539  umgebaute  Rathaus  (an  der  Ecke  zum  Platz  hin 
ein  steinerner  Roland),  das  Gemeindehaus,  mit  einem  Kantionale 
aus  dem  Ende  des  xy.  Jahrh.  mit  trefflichen  Miniaturen,  und  das 
Kelchhaus,  ursprünglich  von  einem  utraquistischen  Bürger  1584 
erbaut,  mit  kelchförmigem  Turm,  dem  Wahrzeichen  der  Stadt  (im 
Erdgeschoß  das  Gewerbemuseurri) .  Eine  Brücke  führt  s.  über  die 
Elbe  nach  (1/2  St.)  Theresienstadt  (S.  300).  —  Eisenbahn  über 
Liebeschitz  (Geltschberg)  nach  Lobositz  oder  Reichenberg  s.  S.  300 ; 
Bahnhof  20  Min.  nördlich  vom  Stadtbahnhof. 

Baedekers  Österreich.    28.  Aufl.  21 


338   Route  51.  NIMBURG.  Von  Dresden 

Die  Bahn  verläßt  die  Elbe,  die  hier  eine  große  Krümmung  nach 
S.  macht.  Viel  Hopfenhau.  —  120km  Polepp  (160m).  —  132km 
Wegstädtl  (182m),  wo  die  Elbe  wieder  erreicht  wird.  Jenseit  der 
Station  prächtiger  Rückblick  auf  das  böhmische  Mittelgebirge. 

138km  Liboch  (163m),  am  Eingang  der  romantischen  Libocher 
Gründe.  Jenseits  beginnt  das  tschechische  Sprachgebiet.  —  147km 
Melnik  (220m;  Hot.  Yykysal ,  16  Z.  zu  24  1),  Städtchen  mit 
5000  Einw.,  gegenüber  der  Mündung  der  Moldau  in  die  Elbe. 
Schloß  des  Fürsten  Lobkowitz,  mit  Weinstube  und  einem  Wein- 
baumuseum. Auf  den  Höhen  des  r.  Eibufers  wächst  guter  Wein. 
Zweigbahn  nach  (69km)  Kuttental  (S.  341).  —  158km  Vschetat- 
Pfiwor  (171m;  Bahnrestaur.),  s.  S.  341.  —  171km  Alt-Bunzlau 
(176m ;  Bahnrest.).  1/2  St.  entfernt  Bad  Houschka,  mit  der  eisen- 
haltigen Mariahilf-  Quelle ;  gegenüber  am  1.  Eibufer  Brandeis 
(S.  345).  —  182km  Lissa  (178m;  Bahnrest.),  Knotenpunkt  der  Bahn 
von  Prag  nach  Mittelwalde  (S.  346).  —  196km  Nimburg  (186m ; 
Bahnrestaur.;  Bahnhofshotel,  40  Z.  von  3  K  an),  altes  Städtchen 
(7900  Einw.)  an  der  Elbe  mit  Eisenbahnwerkstätten  und  interes- 
santer got.  Dechaneikirche,  nach  dem  Brande  von  1343  neu  errichtet. 
Eisenbahn  nach  Jungbunzlau  s.  S.  341;  nach  Poiican  s.  S.  330. 

Eisenbahn  nach  (46km)  Jicin,  deutsch  Gitschin  (276m;  Hot.  Hamburg), 
Stadt  mit  10000  Einw.  und  einem  von  Wallenstein  1623-30  erbauten  Schloß, 
jetzt  Eigentum  fies  Fürsten  Trauttmannsdorff.  Zweigbahnen  nach  (18km) 
Wostrome?  (S.  348)  und  nach  (33km)  Turnau  (S.  3±2).  Bei  Gitschin  be- 
siegten am  29.  Juni  1866  zwei  Divisionen  der  ersten  preuß.  Armee  unter 
v.  Tünopling  und  v.  Werder  die  Österreicher  unter  Graf  Clam-Gallas  und 
ermöglichten  so  die  Vereinigung  mit  der  zweiten  preuß.  Armee  und  den 
Sieg  bei  Königgrätz  (S.  345). 

204kmPod^rad(187m),Städtchen(5400Einw.)  und  Schloß, mit 
einer  Kettenbrücke  über  die  Elbe,  Geburtsort  Georgs  von  Podiebrad, 
Königs  von  Böhmen  (f  1471).  —  212km  Groß-  Wosek  (189m ;  Bahn- 
rest.); nach  Chluraetz  s.  S.345.  —Vor  (221km)  Kolin (200m ;  Bahn- 
restaur.; s.  S.  330)  über  die  Elbe.  Über  Brunn  nach  Wien  s.  S.330. 

231km  Stat.  Sedletz- Kuttenberg  (208m). 

Zweigbahn  nach  Kuttenberg:  4km  in  V*  St.  —  1km  /Sedletz.  1/^  St. 
s.w.  vom  Bahnhof  die  zu  einem  ehem.  Zisterzienserkloster  gehörige 
Marienkirche,  ein  fünfschiffiger  got.  Bau,  mit  Umgang  und  Kapellenkranz, 
1290-1304  erbaut ;  die  alten  Klostergebäude  enthalten  eine  große  k.  k.  Tabaks- 
fabrik. Die  Allerheiligen-  oder  Beinhauskapelle,  eine  im  xn.  Jahrh.  gegrün- 
dete Doppelkapelle,  ist  in  ihrem  unteren  Teil  mit  Menschenknochen  be- 
hängt. —  4km  Kuttenberg  (220m ;  Gasth. :  Schwarzes  Roß,  40  Z.  von  2£"an, 
Omn.  40  ?i),  alte  Stadt  mit  14800  tschechischen  Einw.  Die  *Barbara- 
kirche,  1388  von  Peter  Parier  begonnen,  ist  eines  der  glänzendsten  Werke 
der  Gotik;  am  Gewölbe  des  Mittelschiffes  viele  Wappen;  schöne  Chorstühle. 
Im  Welschen  Hofe,  1894-97  zum  Rathaus  umgebaut,  die  Wenzelskapelle, 
mit  gotischem  Brker.  Auch  der  got.  Brunnen  von  1495,  sowie  die  spät- 
gotische Dreifaltigkeitskirche  (1488-1504;  außerhalb  der  Stadt)  sind  be- 
achtenswert. —  Die  Bahn  geht  von  Kuttenberg  weiter  nach  (41  km)  Zruc\ 
von  wo  Zweigbahnen  n.w.  nach  (59km)  Gercan-Pisely  (S.  336),  s.o.  nach 
(35km)  Swetla  (S.  339). 

241km  Caslau  (263m;  Gasth.:  Krone,  beim  Bahnhof),  Städt- 
chen mit  9000  tschechischen  Einw.  und  der  Peter-Pauls-Kirche, 


nach  Wien. 


IGLAU.  52.  Route.    339 


in  der  £izka  (f  1424)  begraben  lag,  bis  seine  Gebeine  1623  auf 
Befehl  Kaiser  Ferdinands  II.  entfernt  und  das  Grab  zerstört  wurde. 
In  der  Nabe  bei  Chotusitz  schlug  Friedrich  II.  1742  die  Öster- 
reicher. —  280km  Swetla.  Nach  Zruc  s.  S.  339.  —  295km  Deutsch- 
brod  (422m;  Bahnrest.;  Gasth. :  Weißes  Roß;  Schwarzer  Adler, 
Ringplatz),  betriebsames vStädtchen  (6500  Einw.)  an  der  Sazawa, 
bekannt  durch  den  Sieg  Zizka's  über  Kaiser  Sigismund  1422. 

Von  Deutschbrod  nach  Tischnowitz,  106km,  Staatsbahn  in 
5  St.  Die  Bahn  führt  im  Sazawatal  aufwärts  nach  (34km)  Saar  in  Mähren 
(572m ^  Gasth.:  Velis),  Städtchen  mit  2900  Einw.  —  51km  Neustadtl  in 
Mähren  (598m),  mit  2400  Einw.  —  90km  Nedwieditz.  lfe  St.  westl.  die  große 
Burg  Pemstein  des  Grafen  Mittrowsky  (xm.-xvi.  Jahrb.),  mit  32  Erkern 
(Zutritt  durch  den  Kastellan).  —  106km  Tischnowitz  (S.  334). 

Von  Deutschbrod  nach  Pardubitz,  95km,  Eisenbahn  in  3-4  St. 

—  55km  Skutsch,  Städtchen  mit  4000  Einw.  und  alter  got.  Pfarrkirche. 
Zweigbahn  nach  (57km)  Zwittau  (S.  331).  —  95km  Pardubitz  (S.  330). 

Die  Bahn  überschreitet  jenseit  (312km)  Po  Ina-Stecken  (472m) 
die  mährische  Grenze. 

321km  Iglau.  —  Zwei  Bahnhöfe:  Staatsbahnhof  (früher  Nordwest- 
bahnhof ;  auch  für  Weseli  und  Tabor),  mit  Restaur.,  35  Min.  nördl.  vom 
Hauptplatz,  und  Stadtbahnhof,  HS.  der  Bahn  nach  Weseli  und  Tabor,  '/4  St. 
vom  Hauptplatz.  —  Gasth.:  Grand-Hotel;  Goldener  Löwe,  Haupt  - 
platz,  35  Z.  von  2  K  40  an.  —  Einsp.  vom  Staatsbahnhof  in  die  Stadt  2  K, 
vom  Stadtbahnhof  70  h.  —  Elektr.  StkaBenbahn  vom  Staatsbahnhof  zum 
Hauptplatz. 

Iglau  (516m),  an  der  Igel  (Iglawa),  ist  eine  alte  Stadt,  mit 
24400  meist  deutschen  Einw.  In  der  got.  Pfarrkirche  St.  Jakob 
ein  gutes  Altarblatt  von  Jos.  Steiner.  Im  Rathaus  (an  der  O. -Seite 
des  Hauptplatzes)  ein  städt.  Rechtsbuch  von  1389  mit  Miniaturen. 

—  Eisenbahn  nach  Weseli  und  Tabor  s.  S.  336. 

Weiter  im  Tal  der  Iglawa.  334km  Wiese  (440m),  mit  Schloß 
des  Grafen  Sedlnitzky.  —  349km  Okfischko  (473m;  Bahnrest.). 

Von  Okrischko  nach  Brunn,  76km,  Eisenbahn  in  3T/2  St.  — 
12km  Trebitsch  (406m  ;  Hot.  Habsburg,  10  Z.  zu  2.20-2  80  K),  Städtchen  von 
10800  meist  tschechischen  Einw.,  an  der  Iglawa,  mit  einer  um  1230-45  er- 
bauten Benediktinerkirche,  dreischiffig  mit  einem  weit  ins  Langhaus  vor- 
springenden Chor,  worunter  eine  von  Säulen  getragene  Krypta  $  am  N. -Ein- 
gang ein  schönes  romanisches  Portal.  —  52km  Segengoüe*  (324m;  Bahnrest.), 
mit  Kohlenbergwerken.  —  62km  Stfelitz  (S.  335).  —  76km  Brunn  (S.  331). 

Bei  (365km)  Kojetitz  (489m)  r.  Schloß  Sadek  des  Grafen  Cho- 
rinsky.  — 373km  Jaromeritz  (433m),  mit  Schloß  des  Grafen  Karolyi. 

—  400km  Schönwald- Fr ain  (432m).  5km  s.w.  das  Städtchen  Frain 
(Gasth.  zur  Rose)  mit  altem,  um  1700  umgebautem  Schloß  der 
Gräfin  Stadnicka.  ll/2  St.  s.o.  weiter  das  Städtchen  Hardegg  (Gasth. 
zur  Rose),  wie  Frain  besuchte  Sommerfrische,  im  Waldtal  der 
Thaya,  mit  mächtiger  Burg  des  Fürsten  Khevenhüller-Metsch,  die 
jetzt  wiederhergestellt  wird. 

419km  Znaim.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  Drei  Kronen,  Oberer 
Platz  15,  Z.  2-5.20  JT,  Omn.  40  A^  Nesweda,  Ottokarplatz-,  Lorber, 
gegenüber  dem  Bahnhof,  20  Z.  zu  2-2.40  Ä'.  —  Restaur.  im  Deutschen  Bürger- 
vereinshaus,  beim  Stadtpark.  —  Fiakeh  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  2  K  40, 
nachts  3  K.  —  Post  u.  Telegraph,  Oberer  Platz. 

21* 


340  Route  52.  ZNAIM. 

Znaim  (289m),  von  Ottokar  I.  1226  zur  Stadt  erhoben,  auf  der 
Höhe  des  1.  Thaya-Ufers  schön  gelegen,  hat  16300  deutsche  Einw. 
und  bedeutende  Tonwarenindustrie.  Die  früheren  Festungswerke 
sind  in  Anlagen  umgewandelt.  —  Vom  Bahnhof  1. ;  nach  2  Min.  r. 
durch  die  Bahnhofstraße;  an  deren  Ende  r.,  vorbei  an  dem  (1.) 
Stadtpark  und  dem  Bürgervereinshaus  (S.  339),  zum  Marienplatz; 
weiter  1.  durch  die  Brantsgasse  und  geradeaus;  am  Ende  der 
Sohlossergasse  r.  in  die  Füttergasse,  die  Hauptgeschäftsstraße  der 
Stadt.  An  ihr  1.  Nr.  14  das  Kreisgericht ,  an  der  Stelle  des  ehem. 
Rathauses,  von  einem  80m  hohen  got.  Turm(xv.  Jahrh.)  überragt, 
und  Nr.  10  das  mit  einem  Renaissanceportal  geschmückte  Goltz'- 
sche  Haus,  mit  dem  Bürgermeisteramt  und  dem  städt.  Archiv 
(schönes  mit  Miniaturen  geschmücktes  Stadtbuch  von  1523).  Die 
Füttergasse  mündet  auf  den  Oberen  Platz  (i/4  St.  vom  Bahnhof). 
Unweit  westl.  (über  den  Ottokar-Platz,  die  Schul-  und  Burggasse) 
die  ehem.  Burg  der  Markgrafen  von  Mähren,  jetzt  Truppen spital, 
und  eine  Brauerei  (vom  Hof  Aussicht  ins  Thayatal).  In  der  Burg- 
kapelle  [Heidentempel  genannt),  einem  roman.  Rundbau  des 
xii.  Jahrh.,  alte,  1893  wieder  hergestellte  Wandmalereien.  Nahe- 
bei östl.  die  Pfarrkirche  St.  Nikolaus,  eine  schlanke  got.  Hallen- 
kirche des  xiv.  Jahrh  ,  die  1848  einen  wenig  passenden  Turm 
erhielt.  Südl.  gegenüber  die  Wenzelskapelle  oder  Christuskirche, 
eine  frühgotische  Doppelkirche;  der  obere  Teil  dient  seit  1861 
dem  evangel.  Gottesdienst,  der  untere  ist  unzugänglich. 

Die  Umgegend  ist  sehr  fruchtbar  (bedeutender  Gemüsebau,  bes.  Gurken) 
und  reich  an  hübschen  Spaziergängen.  —  2km  s.o.  die  ansehnlichen  Ge- 
bäude der  ehem.  Prämonstratenserabtei  Brück,  jetzt  Kaserne.  —  Vom 
Burgberg  hübscher  Spaziergang  am  1.  Thaya-Ufer  aufwärts  (Wegetafel) 
und,  nach  1  St.  Gehens,  r.  durch  das  Salamander tal  (schlechter  Fußpfad) 
zur  Teufelsmühle  (35  Min.).  Weiter  in  10  Min.  zur  Engelsmühle  (Restaur.),  von 
wo  man  auf  der  Landstraße  in  I74  St.  nach  Znaim  zurückkehrt. 

VonZnaim  nachGrußbach,  26km,  Staatsbahn  in  1  St. ;  bei  Znaim 
auf  90m  1.,  2Tm  h.  Viadukt  über  den  Leska- Graben.    Grußbach  s.  S.  335. 

Die  Bahn  überschreitet  das  tief  eingeschnittene  Thayatal  auf 
einem  220m  langen,  45m  hohen  Viadukt;  1.  das  ehem.  Kloster 
Brück  (s.  oben).  —  438km  Hetz  (239m),  mit  Weinbau.  -—  447km 
Zellerndorf  (218m ;  Bahnrestaur.).  Zweigbahn  nach  Sigmundsher- 
berg s.  S.  329;  nach  Grußbach  und  Lundenburg,  S.  335.  —  469km 
Oberhollabrunn  (218m).  4km  n.  die  Kirche  von  Schöngrabern, 
spätrom.  Quaderbau  (1210-30);  in  den  Blenden  an  der  Außen- 
seite der  Apsis  merkwürdige  alte  Reliefs  (Sündenfall  usw.). 

479km  Oöllersdorf  (197m),  mit  wohlerhaltenem  mittelalter- 
lichem Schloß,  an  der  Göller,  in  deren  Tal  die  Bahn  weiterführt, 
vorüber  an  dem  Stammschloß  der  Grafen  Schönborn,  mit  großem 
Park.  —  487km  Sierndorf  (184m),  mit  Schloß  und  Park  des  Fürsten 
Colloredo-Mansfeld.  —  494km  Stockerau  (175m;  Gasth. :  Gold. 
Strauß),  gewerbreicher  Markt,  mit  Kavallerie-Kaserne.  Zweigbahn 
nach  (18km)  Absdorf-Hippersdorf  (S.  329).  Die  Bahn  tritt  in  das 
breite  wald-  und  auenreiche  Donautal;  jenseits  die  Höhen  des 


JUNGBÜNZLAU.  53.  Route.   341 

Wiener  Waldes,  —  504km  Korneuburg  (S.  136);  509km  Langen- 
zersdorf  (162m),  am  w.  Fuße  des  Bisambergs  (S.  136);  gegenüber 
am  r.  Donauufer  die  stattliche  Abtei  Klosterneuburg  (S.  107). 

Yon  (514km)  Floridsdorf  -  Jedlesee  führt  eine  Zweigbahn  nach 
Station  Floridsdorf  (S.  335).  Dann  überschreitet  die  Bahn  die 
Donau  auf  langer  Brücke  (r.  schöner  Blick  stromauf  bis  zum 
Kahlenberg)  und  mündet  im  Nordwestbahnhof  zu 

520km  Wien  (S.  2). 


53.  Von  Prag  nach  Georgswaide-Ebersbach 

(Zittau,  Görlitz). 

189km.  Staatsbahn.  Schnellzug  in  41/4  St.  für  22  K  60,  13.80,  8.80; 
Personenzug  in  7V2  St. 

Prag  s.  S.  282;  Abfahrt  vom  Franz-Joseph-Bahnhof.  —  7km 
Wysocan  (S.  345).  —  34km  Neratovic  (Bahnrest.).  Zweigbahnen 
nach  (17km)  Kralup  (S.299)  und  nach (24km)  Celakowitz  (S.  345). 

—  Über  die  Elbe  nach  (40km)  Vschetat-Pfiwor  (Bahnrest.),  Knoten- 
punkt der  Bahn  von  Tetschen  nach  Iglau  (S.  338).  —  61km  Kutten- 
tat.    Zweigbahn  nach  (69km)  Melnik  (S.  338). 

73km  Jungbunzlau  (206m ;  Bahnrest,  im  Hauptbahnhof;  Gasth.: 
Gold.  Kranz,  Z.  2-4  K,  F.  50  h,  M.  2  K,  Lamm,  beide  am  Alt- 
städter Platz),  gewerbtätige  Stadt  mit  15000  tschechischen  Einw., 
am  1.  Ufer  der  her,  auf  einer  felsigen  Anhöhe.  Von  dem  auf  dem 
r.  Iserufei  gelegenen  Hauptbahnhof  gelangt  man  n.ö.  über  den  Fluß 
zum  (18  Min.)  Alten  Schloß,  jetzt  Kaserne,  mit  Arkaden  im  innern 
Hof  und  zwei  Türmen.  Unweit  n.  der  Altstädter  Platz ;  nahebei  w. 
das  Stadtmuseum  in  einem  ehem.  Haus  des  Templerordens  ;  an  der 
N. -Seite  des  Platzes  das  Kreisgericht,  früher  Bathaus.  S.o.  von 
der  Altstadt  der  Stephaniepark.  — Zweigbahnen  nach  (31km)  Nien- 
burg (S.  338)  und  nach  (69  km)  Alt-Paka  (S.  348). 

82km  Bakov  (Bahnrest.);  nach  Reichenberg,  s.  S.  342.  —  101km 
Bösig  (321m);  1  St.  n.  die  gleichnam.  große  Burgruine  (605m). 
Weiter  durch  hübsche  Gegend.  —  127km  Böhmisch-Leipa  (263m ; 
Bahnrest.;  Gasth.:  Lamm,  am  Markt;  Alte  Pos  t,  Z.  2  K  40),  alte 
gewerbtätige  Stadt  mit  10  000  deutschen  Einw.,  in  anmutiger  Um- 
gebung an  der  Pölzen.  Vom  Kahlenberg  (294m;  Restaur.),  einem 
mit  Anlagen  bedeckten  Basalthügel  25  Min.  w.,  hübsche  Aussicht, 
umfassender  vom  Spitzberg  (445m),  */2  St.  n.,  mit  Aussichtsturm 
(Restaur.).  Vom  Kahlenberg  südl.  über  Klein  -Eicha  und  durch 
den  Höllengrund  nach  Neugarten  (S.  300)  2  St. 

Zweigbahnen  nach  (20km)  Bensen  (S.  303);  —  nach  (35km)  Böhmisch- 
Kanmitz  (S  303)  über  (30km)  Steinschönau  (480m;  Hot.  Mercantile),  Städt- 
chen mit  5100  Einw.  und  bedeutender  Glasindustrie.  —  Nach  Lobositz 
oder  Reichenberg  s.  S.  300. 

141km  Haida.  1  St.  s.o.  die  Reste  der  teilweise  in  den  Sand- 
stein ausgehauenen  Burg  Bürgstein,  auch  Einsiedlerstein  genannt. 

—  148km  Röhrsdorf.    Zweigbahn  über  (5m)  Zwickau  in  Böhmen 


342   Route  54.  TÜRNAU. 

(Gasth:  Gold.  Löwe"),  gewerbreiches  Städteben,  nacb  (21km) 
Deutsch  -  Gabel  (S.  300).  —  160km  Tannenberg.  Nacb  Tetscben 
s.  S.  303.  —  169km  Kr eibitz- Teichstatt  (Bahnrest.);  nacb  Tetscben 
oder  Warnsdorf  s.  S.  303.  —  Von  (174km)  Schönlinde  und  (181km) 
Rumburg  (Bahnrest.)  führen  Zweigbahnen  über  Nixdorf  nach 
Schandau.  —  189km  Georgswalde- Ebersbach.  Von  hier  nach  Löbau 
(Görlitz)  oder  Zittau  s.  Bcedekers  Nordost- Deutschland. 


54.  Von  Prag  nach  Reichenberg  (Zittau). 

141km.  Staatsbahn  in  3V4-6  St.  Schnellzug  für  17^90,  10.90,  7.00 ; 
Personenzug  für  13  K  60,  8.30,  5.30. 

Von  Prag  (Abfahit  vom  Franz- Joseph-Bahnhof)  bis  Bakov  (82km) 
s.  R.  53.  —  90km  Münchengrätz  (244m ;  Bahnhofshotel),  Städtchen 
mit  3700  Einw.,  an  der  Iser,  bekannt  durch  das  Treffen  vom  28.  Juni 
1866.  In  der  Schloßkapelle  liegt  Wallenstein  begraben.  Von  dem 
alten  Zisterzienserkloster  ist  in  der  Brauerei  des  nahen  Dorfes 
Kloster  ein  sehenswertes  Portal  aus  dem  xm.  Jahrh.  erhalten. 

105km  Turnau (263m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Grand-Hotel,  Donat, 
beide  am  Markt) ,  Städtchen  mit  6200  meist  tschechischen  Einw., 
auf  einer  Anhöhe  an  der  Iser  (vom  Bahnhof  r.,  bei  der  Wegeteilung 
geradeaus  abwärts  zum  Markt,  25  Min.).  Über  der  Stadt  die  1853 
im  got.  Stil  erbaute  Marienkirche,  mit  unvollendetem  Turm.  Be- 
deutende Granatindustrie.  —  Zweigbahn  nach  Nimburg  (S.  338). 
Nach  Josephstadt  s.  S.  348/7. 

Von  Turnau  nach  Trosky,  lohnende  Fußwanderung.  Vom  Rat- 
haus am  Marktplatz  folgt  man  s.o.  der  Jicinska-Straße  und  weiterhin  der 
Landstraße  (hübscher  Rückblick).  Nach  V*  St.  nehme  man  jenseit  der 
Maut  r.  den  Feldweg  (Wegweiser;  WM.  weiß-rot);  nach  V*  St.  wiederum 
r.  und  hinauf  durch  Wald  in  20  Min.  zur  schlecht  hergestellten  Ruine 
Waldstein  (389m ;  Gasth. ;  Aussicht),  der  auf  und  in  die  Felsen  gebauten 
Stammburg  des  Friedländers.  Weiter  auf  guter  Waldstraße  (1.  hübsche 
Ausblicke)  in  3/4  St.  nach  Groß-Slal  (364m),  Schloß  des  Frhrn.  v.  Aehren- 
thal;  gegenüber  das  gute  Hot. -Rest.  Stekl.  —  Von  hier  mag  man  (3  St. 
hin  und  zurück;  WM.  weiß-rot,  doch  Führer  angenehm,  I-IV2  K)  die 
sehenswerte  Ruine  Trosky  besuchen,  zwischen  und  auf  zwei  hohen  und 
schroffen  Melaphyrfelsen  („Panna"  und  „Baba")  gelegen.  Dabei  Gasthaus. 
—  Von  Groß-Skal  (s.  oben)  durch  das  enge  Mausloch  (116  Stufen)  hinab 
und  sich  r.  halten  (Spazierwege  führen  in  die  sehenswerte  „Felsenstadt", 
mit  mannigfachen  Felsgebilden);  jenseit  eines  Teiches  1.  und  dann  der 
Waldstraße  folgend  in  25  Min.  nach  der  Kaltwasserheilanstalt  Wartenberg 
(auch  HS.  der  Bahn  Jicin- Turnau).  Weiter  der  Straße  nach  in  JA  St.  zur 
Turnauer  Chaussee  und  auf  dieser  1.  in  1^4  St.   nach  Turnau  zurück. 

Vor  (113km)  Sichrow  (334m),  mit  Schloß  und  Park  des  Fürsten 
Rohan,  durch  einen  Tunnel.  Viadukt  über  das  Mohelka-Tal.  — 
125km  Reichenau  bei  Gablonz  (440m),  mit  Glasindustrie  (über  den 
Kopainberg  nach  Kleinskai  s.  S.  348).  Zweigbahn  nach  (9km) 
Gablonz  (S.  344).  —  Die  Bahn  steigt  in  einer  Kehre  nach  (131km) 
Lang enbruch-  Hermannstal  (495m),  Wasserscheide  zwischen  Iser 
und  Neiße,  und  senkt  sieb  (1.  der  Jeschken)  nach  ßeichenberg. 


.  .  . 


BEICHENBERG.  54.  Route.    343 

141km  Reichenberg.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.  :  *  Goldener 
Löwe  (PI.  a:  C3),  Guten bergstr.  3,  100  Z.  zu  3-15,  F.  1,  M.  3.50  K,  Omn. 
60A-1  K;  *  Schienhof  (PI.  b:  C  3),  Altstädter  Platz  20,  41  Z.  zu  3-4  K-, 
Zentralhotel  (PI.  c:  C  2),  Altstädter  Platz  23,  Z.  2y2-3,  M.  1.50  iT,  Omn. 
50  h;  Eiche  (PI.  d:  C  3),  Wiener  Sir.  14.  —  Cafks  :  Schienhof,  im  ersten 
Stock  des  gleichn.  Hotels  (s.  oben);  C.Post,  Altstädter  Platz  24  (PI.  C2,3), 
mit  der  Weinstube  Zum  Posthorn;   Theater- Cafe"*  im  Zentralhotel  (s.  oben). 

—  Bierhäuser:  Ratskeller,  im  Rathaus  (PI.  13  :  C  3),  Eingang  an  der  O. -Seite, 
auch  Wein;  Pilmer  Bierstube,  Kleiner  Ring  7  (PI.  B  2);  Urstoff halle,  Alt- 
städter Platz  6  (PI.  C  2,  3). 

Droschken:  vom  oder  zum  Bahnhof  einsp.  80  h,  zweisp.  1  K  20, 
nachts  (10-6  Uhr)  1  K  20  oder  1  A'  80;  in  der  Stadt  i/4  St.  80  h  oder  1  K, 
1/2  St.  1  K  oder  1  K  40,  jede  y4  St.  mehr  35  oder  50  h,  nachts  die  Hälfte 
mehr;  zum  Ausgespann,  72  St.  unterhalb  des  Jeschkengipfels,  6  K  35  oder 
7  K  70  (hin  und  zurück,  mit  einer  V2  St.  Aufenthalt).  —  Elektr.  StraBen- 
bahn:  vom  Bahnhof  über  den  Altstädter  Platz  zum  Volksgarten,  3,3km, 
20  Min.,  12  A;  von  Röchlitz  nach  Rosental. 

Post  u.  Telegraph  (PI.  5:  C2),  Altstädter  Platz.  —  Stadttheater  (PI.  18 : 
C  2),  im  Sommer  geschlossen.  —  Bad:  Kaiser-Franz- Joseph-Bad  (PI.  8:  D  2), 
Kaiser-Joseph-Siraße,  mit  Schwimmhalle,  1-3  Uhr  mittags  geschlossen. 

Reichenberg  (340-413ni),  an  der  Neiße,  gewerbreiche  Stadt  [Tuch- 
fabriken, Spinnerei  von  Jon.  Liebieg  &  Co.),  hat  38000  (mit  Vor- 
orten 70000)  deutsche  Einwohner.  —  Vom  Bahnhof  (PI.  A  B  2; 
Straßenbahn  s.  oben)  durch  die  Bahnhofstraße,  dann  halbrechts 
über  den  Tuchplatz  durch  die  Wiener  Straße,  an  der  1.  Nr.  18  das 
Museum  des  Vereins  der  Naturfreunde  (Sonn-  u.  Festt.  9-11  Uhr 
vorm.  frei  zugänglich),  zum  (20  Min.)  Altstädter  Platz  (PI.  C  2,  3), 
auf  dem  das  Bathaus  (PI.  13),  1888-93  von  Neumann  im  deut- 
schen Renaissancestil  erbaut;  schöne  Aussicht  von  dem  5Gm  hohen 
Mittelturm  (40  K).  Hinter  dem  Rathaus  das  Staditheater  (PI.  18), 
von  Fellner  u.  Helmer  (1883).  S.o.,  in  der  Schloßgasse,  das  gräfl. 
Clam*  Gallas'sche  Schloß  (PI.  O  3);  die  1606  erbaute  Schloßkapelle 
enthält  einen  geschnitzten  Hochaltar  im  Stil  der  Spätrenaissance. 

—  N.ö.  (r.)  vom  Rathaus  beginnt  die  Schützenstraße:  entweder 
geradeaus  und  weiterhin  über  die  Kaiser- Joseph- Straße  zum 
(20  Min.)  Stadtwäldchen  (S.  344),  oder  r.  durch  die  Gebirgsstraße 
zu  der  Harzdorfer  Talsperre  (PI.  D  E  2,  3).  An  der  Kaiser-Joseph- 
Straße  1.  das  1898  nach  Plänen  von  Ohmann  &  Grisebach  aufgeführte 

*Nohdböhmische  Gewerbemuseum  (PI.  3:  Dl,  2;  Direktor 
Dr.  Schwedeier- Meyer).  Zutritt  Sonn-  u.  Festt.  10-2  Uhr  frei, 
werktags  10-3  Uhr,  Mi.  Fr.  1  K,  sonst  40  h. 

Im  Vestibül  und  in  dem  anstoßenden  Korridor  modernes  Kunst- 
gewerbe. In  der  Galerie  um  den  Lichthof  chinesisches  und  japanisches 
Porzellan,  die  reichhaltige  Eisensammlung,  Keramik  und  Buchkunst.  — 
Im  ersten  Geschoß  1.  die  große  TextiLammlung  und  Gegenstände  aus 
Reichenberg.  Zurück  durch  die  Galerie  und  1.,  am  Kapellenraum  mit  vier 
Führich\schen  Kartonen  vorbei,  zur  Glassammlung,  mit  schonen  böhmischen 
Gläsern.  Weiter  Schmuck,  Kleinkunst,  Porzellan.  Sammlung  Liebieg  :  im 
I.  Saal  Möbel  des  xviii.  Jahrh.,  Arbeiten  in  Gold  und  Silber;  im  II.  Saal 
Arbeiten  in  Zinn,  Kupfer  und  Messing,  Fayencen,  Majoliken,  Porzellan, 
Bronzen  (an  der  Fensterseite  kleine  Büste  des  Papstes  Gregor  XIV.),  Schlüssel 
(besonders  französische),  Eßbestecke,  japanische  Kleinkunst,  Gläser,  rhei- 
nische Möbel  des  xvu.  Jahrh.  —  Die  Stufen  hinab,  an  den  Musikinstru- 
menten vorbei,  1.  in  ein  Zimmer  mit  einem  niederländischen  Wandteppich 
(xvi.  Jahrh.).  Geradeaus  Saal  IV,  mit  Möbeln;  1.  eine  eingelegte  süd- 
deutsche Truhe  (xvu.  Jahrh.).    E.  im  Korridor  Waffen. 


344    Route  54.  REICHENBERG. 

An  der  Heinrich-Liebieg-Straße  die  im  Bau  befindliche  stä'dt. 
Gemäldegalerie  (PI.  E  2) ;  sie  enthält  u.  a.  die  Liebieg'sche  Gemälde- 
sammlung :  treffliche  moderne  Bilder  deutscher  (Leibl,  Defregger, 
Harburger,  Klaus  Meyer),  österreichischer  (Pettenkofen,  Alt)  und 
französischer  (Meissonier,  Diaz,  Daubigny,  Rousseau)  Meister. 
Nahebei  der  Kaiser  -  Joseph  -  Park  (PL  E  1),  mit  einem  Bronze- 
standbild des  Turnvaters  Jahü,  von  Gerhart  (1902),  einer  Bronze- 
büste Kaiser  Josephs  IL,  von  Brenek  (1882),  und  dem  Restaur. 
Volksgarten  (elektr.  Straßenbahn  s.  S.  343);  unweit  das  Restaur. 
Stadtwäldchen.  Yom  Volksgarten  gelangt  man  in  20  Min.  ö.  zur 
Aussichtswarte  Eohenhabsburg  (Restaur.;  Turm  20  K).  —  Zurück 
zum  Altstädter  Platz  (S.  343)  und  westl.  über  den  Bismarckplatz 
und  die  Wallensteinstraße,  mit  der  (r.)  1696  erbauten  Kreuzkirche 
(PL  11 ;  am  ersten  Seitenaltar  1.  ein  Gemälde  aus  dem  xvi.  Jahrh., 
h.  Anna  selbdritt),  weiterhin  1.  zum  (10  Min.)  Keilsberg  (PL  A  3; 
386m),  mit  Aussicht. 

Auf  den  Jeschken  (2J/4  St.;  Fiaker  s.  S.  343,  auch  Automobile):  vom 
Bahnhof  r.  und  nach  wenigen  Schritten  r.  auf  dem  eisernen  Gehsteg 
über  die  Bahngeleise;  weiter  (WM.  blauer  vierzackiger  Kamm  im  weißen 
Felde)  südwestl.  über  Johannestal  zum  (1  St.)  Gasth.  zur  Schönen  Aus- 
sicht und  durch  Wald  zum  Gipfel  des  "Jeschken  (1010m;  Gasth.,  21  Z. 
und  Aussichtsturm) ,   mit   prächtiger  Aussicht  nach  Böhmen  und  Sachsen. 

Hübscher  Nachmittagsausfiug  von  Reichenberg  n.  nach  0/2St.)  Ruppers- 
dorf,  weiter  über  das  sog.  Bild  nach  (3/4  St.)  Katharinberg  und  auf  der 
Landstraße  aufwärts  nach  (V'2  St.)  Rudolfstal  (586m).  Am  Ende  des  Dorfes 
1.  hinan  nach  (3/4  St.)  Friedrichswald  (Gasth.  zur  Krone)  und  nach  Reichen- 
berg in  2  St.  über  den  Rollberg  und  durch  das  Harzdorfer  Tal  zusück. 

Der  „Kammweg"  (WM.  blauer  vierzackiger  Kamm  im  weißÄ  Felde) 
führt  von  Reichenberg  östl.  zur  (66km)  Schneekoppe  (1603m);  —  westl.  vom 
Jeschken  (s.  oben)  zum  (70km)  Rosenberg  (620m).  Ausführlichere  Angaben 
s.  Baedekers  Nordostdeutschland. 

Von  Reichenberg  nach  Seidenberg,  42km,  Eisenbahn  in 
IV2  St.  —  11km  Einsiedel  (394m).  mit  Tiergarten  des  Grafen  Clam-Gallas.  — 
17km  Raspenau  (350m).  Zweigbahn  über  (5km)  Haindorf,  Station  für  das  2km 
n.  am  Fuß  der  Tafel fichte  (1122m)  hübsch  gelegene  Bad  Liebuser  da  (Gasth. : 
Kurhaus,  Adler),  nach  (7km)  Weißbach.  —  26km  Friedland  (290m ;  Gasth. : 
Schwarzer  Adler,  11  Z.  zu  2  K),  altes  Städtchen  (7000  Einw.),  mit  hochgele- 
genem Schloß  des  Grafen  Clam-Gallas,  einst  Besitz  Wallensteins,  Herzogs 
von  Friedland,  mit  allerlei  Merkwürdigkeiten  aus  der  Zeit  des  30jähr. 
Krieges.  In  der  gotischen  Stadtkirche  Renaissance  -  Grabdenkmäler  der 
Bieberstein  und  Rädern.  Zweigbahnen  nach  (27km)  Zittau  und  nach  (24km) 
Heinersdorf.  — 42km  Seidenberg  (211m),  preuß.  Grenzstation  (Zollrevision); 
Anschluß  nach  Görlitz-Cottbus-Berlin  (s.  Baedekers  Nordostdeutschland). 

Von  Reichenberg  nach  Grüntal,  37km,  Eisenbahn  in  2ll%  St.  — 
6km  Maffersdorf- Sauerbrunn  (Kurhaus,  16  Z.  zu  1.40-2  K,  F.  75  h,  M.  1.20, 
P.  von  5  K  an).  —  13km  Gablonz  (495m;  Gasth.:  Krone,  Stadt  Karlsbad, 
22  Z.  zu  2-3  K;  Geling,  30  Z.  zu  1.60-2.40  K;  elektr.  Straßenbahn),  Stadt 
an  der  Neiße,  mit  26000  deutschen  Einw.,  die  bedeutenden  Glashandel 
treiben.  Zweigbahn  nach  (9km)  Reichenau  (S.  342).  —  Tunnel.  —  21km 
Morchenstern  (593m).  —  28km  Tannwald- Schumburg  (461m ;  Bahnrest. ;  Gasth. : 
Krone).  Zweigbahn  nach  (19km)  Eisenbrod  (S.  348).  —  37km  Grüntal. 
Weiter  nach  Schreiberhau  s.  Baedekers  Nordostdeutschland, 

Von  Reichenberg  nach  Zittau,  27km,  Eisenbahn  in  1  St.  — 
Nach  der  Abfahrt  ist  1.  der  Jeschken  (s.  oben)  sichtbar.  —  Bei  (20km) 
Grottau  über  die  deutsche  Grenze.  Viele  Viadukte,  zuletzt  der  große 
Neiße-Viadukt.  —  27km  Zittau,  s.  Baedekers  Nordostdeutschland. 

Von  Reichenberg  nach  Lobositz  s.  S.  300. 


345 


55.  Von  Prag  nach  Breslau. 

a.  Über  Mittelwalde. 

339km.  Bis  Mittelwalde  Östere.  Staatsbahn,  von  Mittelwalde  bis 
Breslau  Preitss.  Staatsbahn.  Fahrzeit  10V4  St.;  Fahrpreis  JC  27.50, 
17.50,  11.00. 

Prag  8.  S.  282;  Abfahrt  vom  Nordwestbahnhof.  Die  Bahn 
überschreitet  einen  Moldau-Arm  und  durchschneidet  die  Jerusa- 
lems-Insel.  L.  die  Moldau  und  die  Hetzinsel,  r.  die  Vorstadt 
Karolinental  und  der  Zizkaberg  (S.  299).  —  3km  Lieben  (S.  330), 
Vorstadt  von  Prag,  mit  vielen  Fabriken.  Dann  unter  der  Prag- 
Georg3walder  Bahn  (S.  341)  hindurch.  —  6km  Wysocan  (209m ; 
S.  341),  von  Pragern  viel  besucht.   —  26km  Celakowitz  (188m). 

Zweighahn  über  (8km)  Brandeis,  Städtchen  am  1.  Eibufer  mit  altertüm- 
lichem Schloß,  nach  (24km)  Neratovic  (S.  311). 

Über  die  Elbe.  —  3ökm  Lissa  (Bahnrest.),  Knotenpunkt  der  von 
Tetschen  kommenden  Bahn  nach  Iglau  und  Wien  (S.338),  auf  deren 
Geleise  unsere  Bahn  über  (50km)  Nimburg  bis  (66km)  Groß-  Wosek 
(Bahnrest. ;  S.  338)  läuft,  um  dann  in  östl.  Richtung  weiter  zu  gehn. 
—  Jenseit  (73km)  Libnowes  (198m)  an  dem  periodischen  Zehuner 
Teich  (6km  lang)  vorbei.  —  89km  Chlumetz  (216m;  Bahnrest.), 
Städtchen  von  3700Einw.  an  der  Cidlina,  mit  gräfl.  Kinsky'schem 
Schloß.  Nach  Trautenau-Parschnitz-Liebau  s.  R.  65 d.  —  Weiter 
durch  eine  fruchtbare,  von  niedrigen  Höhen  umsäumte  Ebene. 

118km  Königgrätz.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.  :  Grand-Hotel, 
Georgsgasse,  im  Bezirkshause,  50  Z.  zu  3-10,  F.  1,  M.  2  iT,  Omn.  40  h; 
Schwarzes  Roß,    Z.  2-3  K\    Merkur. 

Königgrätz  (244m),  gewerbreiche  Stadt  (9800  meist  tschechi- 
sche Einw.),  bis  1884  Festung,  liegt  Y2  St.  ö.  vom  Bahnhof,  am 
Zusammenfluß  von  Elbe  und  Adler.  In  der  got.  Kathedrale  (h.  Geist- 
kirche), 1302  gegründet,  ein  schönes  Tabernakel  von  1492.  Im 
städt.  Museum  Erinnerungen  an  1866.  —  Nach  Liebau  s.  R.  55  c. 
Zweigbahnen  n.w.  über  (15km)  Sadova  - Dohalic  (S.  346)  nach 
(35km)  Wostromef  (S.  348),  s.  nach  (23km)  Pardubitz  (S.  330). 

In  dem  hügeligen  Gelände  n.w.  von  Königgrätz  zwischen  der  Bistrüz 
und  der  Elbe  wurde  am  3.  Juli  1866  die  Schlacht  von. Königgrätz  ge- 
schlagen. Die  österreichische  Armee  (Gesamtstärke  178000  Österreicher  und 
20800  Sachsen;  770  Geschütze)  unter  Feldzeugmeister  Benedek  hatte  auf 
dem  von  der  Bistritz  allmählich  ansteigenden  Hügellande  eine  sehr  starke 
Defensivaufstellung  genommen,  die  sich  im  Halbkreise  von  nördl.  Racice, 
Hofenoves  und  Benatek  über  Sadova  südl.  bis  Probluz  und  Pf  im  (säch- 
sisches Korps)  erstreckte.  Der  rechte  Flügel  der  Preußen ,  die  Eibarmee 
unter  Herwarth  von  Bittenfeld,  stand  bei  Smidar;  die  Erste  Armee,  unter 
Prinz  Friedrich  Karl,  bei  Hof Uz;  die  Zweite  Armee,  unter  dem  Kronprinzen, 
bei  Königinhof  und  Gradlitz,  22km  entfernt  (Gesamtstärke  der  Preußen 
220984  Mann).  Um  8  Uhr  morg.  begann  die  Schlacht.  Die  Preußen  drangen 
gegen  Sadova  und  Benatek  vor,  hielten  unter  bedeutenden  Verlusten  das 
gewonnene  Gelände,  waren  aber  gegenüber  der  feindlichen  Artillerie  zu 
weiterem  Vordringen  nicht  im  stände,  so  daß  mittags  die  Schlacht  zum  Stehen 
kam.  Gegen  2  Uhr  griff  die  Zweite  Armee  in  die  Schlacht  ein.  Zielpunkt 
des  Vormarsches  waren  ^  die  zwei  weithin  sichtbaren  Linden  auf  dem 
„Tummelplatz"  bei  Horeiioves;  Chlum,  der  Schlüssel  der  österreichischen 
Stellung,  wurde  um  '6  Uhr  von  der  I.  Garde-Division  erstürmt  und  hiermit 


346   Route  55.  TINISCHT.  Von  Prag 

die  Schlacht  entschieden.  Der  Verlust  der  Österreicher  betrug  einschl.  der 
Gefangenen  1313  Offiziere  und  4149'd  Mann,  der  der  Sachsen  55  Offiziere 
und  1446  Mann  $  die  Preußen  verloren  360  Offiziere  und  8812  Mann.  Denk- 
mäler erinnern  an  die  Gefallenen. 

Der  Besuch  des  Schlachtfeldes  erfordert  zu  Wagen  10-11  St.  einschl. 
Mittag-rast  in  Sadova,  aber  ohne  Besuch  von  Hra'dek,  und  ist  vorzugsweise 
für  Militärs  von  Interesse  (Zweisp.  13  K,  Eisenbahn  nach  Sadova  s.  S.  345$ 
Mundvorrat  angenehm).  Mit  dem  Kutscher  (man  überzeuge  sich,  daß  er 
deutsch  spricht)  mache  man  vorher  aus,  die  Ortschaften  in  nachstehender 
Reihenfolge  zu  besuchen  :  V2St.  (Fahrt)  Ober-Prim  (bkm  w.  das  grätl.Harrach- 
sche  Schloß  Hrädek);  ljz  St.  Nieder-Prim;  12  St.  Probluz;  V2  St.  Stresetice; 
weiter  über  Langenhof  und  Hejcmanka  nach  (1  St.)  Holawald;  1/a  St.  Sadova 
(25km  n.w.  von  Königgrätz;  einfaches  Gasthaus  .zum  Schlachtfeld").  V2  St. 
Cistoves.  lj\  St.  Swiepwald;  1  St.  Masloved;  1  St.  Chlum  (beste  Übersicht  des 
Schlachtfeldes) \  von  hier  räch  Königgrätz  noch  l3/4  St.  Fahrt. 

Die  Bahn  umzieht  Königgrätz  in  großem  Bogen,  geht  hei  Wie- 
kosch  über  die  Elbe  und  erreicht  die  Adler,  in  deren  Tal  sie  bis 
Senftenberg  (s.  unten)  bleibt.  —  131km  Hohenbruck  (237m),  am 
Fuß  des  Weinbergs,  den  eine  zweitürmige  Friedhofskirche  krönt. 

139km  Tinischt  (250m;  Bahnrest),  Knotenpunkt  für  Halbstadt- 
Breslau  (R.  55h).    Zweigbahn  nach  (24km)  Chotzen  (S.  330). 

Weiter  am  r.  Ufer  der  Wilden  Adler.  —  147km  Öastolowitz 
(263m).  Lokalbahn  über  (9km)  Reichenau  an  der  Knezna  (321m  ; 
Gasth.:  Puchwein,  20  Z.  zu  1.60-2  K),  schön  gelegenes  Städtchen 
mit  Schloß  des  Grafen  Kolovrat,  nach  (16km)  Solnitz.  —  151km 
Adlerkosteletz  (272m),  Städtchen  an  der  Adler,  mit  Schloß  und  Park 
des  Grafen  Kinsky.  —  159km  Pottenstein  (321m),  anmutig  an  der 
Adler  gelegen,  mit  Burgruine.  —  Tunnel.  —  173km  Senftenberg 
(415m),  Städtchen  (2km  n.  von  der  Bahn)  mit  3400  Einw.  und 
großem  Schloß.  —  179km  Geiersberg  (358m;  Bahnrest.) ;  Zweigbahn 
nach  (14km)  Wildenschwert  (S.  330).  1  St.  w.  Ruine  Schambach,  mit 
schöner  Aussicht.  —  Weiter  durch  das  felsige  Tal  der  Stillen  Adler. 
200km  Wichstadtl-Lichtenau  (528m),  letzter  österreichischer  Ort. 

Von  Wichs  tadtl-Li  ch  tenau  nach  Hannsdorf,  31km,  Eisen- 
bahn in  1  St.  —  5km  Orulich  (5^6m)-,  auf  dem  östl.  davon  gelegenen  aus- 
sichtsreichen Marienberg  (760m)  ein  Servitenkloster  mit  besuchter  Wall- 
fahrtskirche. —  31km  Hannsdorf  (S.  353). 

Die  Bahn  durchschneidet  die  Wasserscheide  zwischen  Elbe  und 
Oder  und  senkt  sich  nach  (209km)  Mittelwalde  (466m;  Bahnrest.; 
Gasth.:  Gold.  Stern,  10  Z.  zu  2  K,  Omn.  60  ä);  Zolldurchsuchung. 
—  Weiter  nach  (339km)  Breslau  s.  Bcedekers  Nordostdeutschland. 

b.  Über  Halbstadt. 
306km.  Bis  Hallstadt  Östere.  Staatsbahn,  weiter  bis  Breslau  PkkcB. 
Staatsbahn-.    Fahrzeit  9  St.  5  Fahrpreise  Ji  25.60,  15.C0,  10.10. 

Von  Prag  bis  Tinischt  (139km)  8.  R.  55a  (Tinischt  ist  auch 
über  Chotzen  zu  erreichen  (vgl.  S.  330).  —  147km  Bolehcscht 
(258m);  1.  auf  einem  Berge  das  Dorf  Hoch-Aujezd  mit  Kirche 
aus  dem  xn.  Jahrh.  —  155km  Opocno  (312m;  Gasth.:  Holub), 
Städtchen  von  2300  Einw.,  mit  Schloß  und  Park  des  Grafen  Col- 
loredo.  —  165km  Neustadt  an  der  Mettau  (324m),  altertümliches 


nach  Breslau.  NACHOD.  55.  Route.    347 

Städtchen  mit  3000  nieist  tschechischen  Einw.,  20  Min.  ü.  von 
der  Bahn  auf  einem  von  der  Mettau  umflossenen  Bergvorsprung 
malerisch  gelegen.  —  Bei  der  Weiterfahrt  1.  die  Ebene  von  Skalitz, 
aus  dem  Kriege  von  1866  bekannt.  —  170km  Wenzelsberg  (369m  j 
Bahnrest.).    Zweigbahn  nach  Starkoc  (S.  348). 

176km  Nachod  (351m ;  Bahnrest. ;  Gasth. :  Sonne,  Gold.  Lamm, 
24  Z.  zu  2-2.50  K,  Omn.  40  h,  beide  am  Hauptplatz),  Stadt  von 
10000  tschechischen  Einw.  In  dem  hochgelegenen  Schloß  des 
Fürsten  v.  Schaumburg-Lippe  eine  Sammlung  historischer  Gemälde. 
Überblick  über  das  Schlachtfeld  vom  27.  und  28.  Juni  1866  von 
der  Anhöhe  oberhalb  des  Bahnhofs.  Die  Besichtigung  der  Schlacht- 
felder erfordert  im  zweisp.  Wagen  (8-10  K)  2-3  St. 

Weiter  im  freundlichen  Mettautal;  r.  das  Bad  Belowes,  mit 
eisenhaltigen  Säuerlingen.  —  183km  Hronow  (379m;  Gasth. :  Rat- 
haus), altertümliches  Städtchen  mit  eisenhaltigem  Sauerbrunnen. 

—  188km  Politz  (399m),  1  St.  w.  von  dem  gleichn.,  am  Fuß  des 
Falkengebirges  malerisch  gelegenen  Städtchen.  —  198km  Wekels- 
dorf  (468m;  gutes  Bahnrest.  ;  Gasth. :  Bayr.  Hof). 

3/4  St.  n.w.  (Zweigbahn)  die  * Wekelsdorfer  Felsen  (Gasth.;  Zum 
Eisenhammer,  Z.  l-iV2  M\  Zur  Felsenstadt),  ein  großartiges  Chaos  merk- 
würdig gebildeter  zerklüfteter  Qnadersandsteinfelsen.  Ganz  ähnliche 
Felsbildungen  bieten  die  w.  angrenzenden  *Adersbacher  Felsen  (Gasth.: 
Zur  Felsenstadt,  Z.  1.40-2  Ji).     Näheres  s.  in  Baedekers  Nordostdtutschland. 

206km  Halbstadt (435m  ;  gutes  Bahnrest.~),  letzte  österr.  Station  ; 
Zollabfertigung. 

Von  Halbstadt  nach   Mittelsteine,   24km,   Eisenbahn  in  1  St. 

—  9km  Braunau  (405m-,  Gasth.:  Traube  bei  Birke,  18  Z.  zu  1.20-3  E,  Omn. 
40  h,  Jarosch,  beide  am  Markt  und  gut),  Städtchen  von  7600  deutschen 
Einw  ,  mit  stattlicher  Benediktinerabtei. — 24km  Mittel st  eine,  von  wo  die 
Bahn  nach  Glatz  weiter  führt.    Näheres  s.  in  Baedekers  Nordostdeutschland. 

Jenseit  Halbstadt  über  die  preuß.  Grenze.  Weiter  nach  (306km) 
Breslau  s.  Bcedekers  Nordostdeutschland. 

c.    Über  Josephstadt  und  Liebau. 
316km.    Östehb.  Staatsbahn  bis  Liebau,  von   da  PbeüB.  Staatsbaun. 
Fahrzeit  10-12  St. ;  Fahrpreis  Jl  25.90,  16.00,  10.30. 

Von  Prag  bis  Kbniggrätz  (118km)  s.  R.  55a.  Unsere  Bahn  wen- 
det sich  nördl.  —  135km  Josephstadt-  Jaromer  (Bahnrest.).  Die 
Stadt  Josephstadt  (266m;  Hot.  Yesely,  20  Z.  zu  1.60-2  K,  Omn. 
40  h),  am  1.  Ufer  der  Elbe,  */2  St.  vom  Bahnhof,  mit  6100  Einw., 
war  bis  1890  Festung  und  ist  jetzt  Sitz  des  Generalkommandos  des 
IX.  Armeekorps. 

Von  Josephstadt  nach  Turnau,  8ökm,  Eisenbahn  in  23/j  St. 
Bald  nach  der  Abfahrt  ist  r.  das  Städtchen  Jaromer  sichtbar.  Die  Bahn 
tritt  an  die  Elbe,  in  deren  grünem  Wiesental  sie  bis  Köni'.inhof  fortläuft; 
Ost-  und  nordwärts  in  der  Ferne  der  Kamm  des  31atzer  und  Biesen- 
Gebirges.  —  8km  Schlotten- Kukus    (306m),    mit    grafl.    Sporck'schem    Stift. 

—  15km  Königinhof  (340m),  lfc  St.  von  der  am  1.  Eibufer  gelegenen  Stadt 
(Gasth.:  Deutsches  Haus),  mit  10900  tschechischen  Einw.,  entfernt.  Der 
Name  ist  bekannt  durch  die  1817  durch  W.  Hanka  aufgefundene  Königin- 
hofer    Handschrift  (Bruchstücke  alter  tschechischer  Volkslieder),   die   aber 


348   Route  55.  TRAUTENAÜ. 

eine  Fälschung  ist  (sie  wird  im  Böhm.  Museum  zu  Prag  aufbewahrt). 
Weiter  durch  waldige  Gegend.  —  28km  Mastig  (443m),  mit  kleinem  Bad; 
1  St.  südl.  der  Swicin  (680m),  mit  Aussicht  auf  Biesengebirge  usw.  — 
Zwischen  Mastig  und  (58km)  Falgendorf- Widach  (492m ;  Bahnrest.;  r.  das 
Riesengebirge)  überschreitet  die  Bahn  ihren  höchsten  Punkt,  das  Plateau 
von  Borowitz  (520m).  1^2  St.  südl.  von  Falgendorf  das  Städtchen  Pecka, 
mit  Burgruine;  auf  dem  Wege  dahin,  bei  dem  Dorfe  Stupna,  ein  ver- 
steinerter Wald.  —  46m  Alt-Paka  (415m;  Bahnrest.).  Nach  Chlumetz  oder 
Trautenau  s.  R.  55d.  Die  Bahn  tritt  in  das  Woleschkatal,  —  Mehrere 
Viadukte.  —  63km  Semil  (330m);  unweit  das  Fabrikdorf  Jsertal.  —  Die 
Bahn  tritt  in  das  romantische  Tal  der  Iser  (Aussicht  r.);  vier  Tunnels. 
—  70km  Eisenbrod  (282m;  Bahnrest.).  Zweigbahn  nach  (19km)  Tannwald- 
Schumburg  (S.34i).  —  Jenseits  r.  die  große  Fabrik  Neil- Hamburg,  dann  durch 
den  Lischneier  Tunnel.  Die  Strecke  von  hier  bis  Turnau  bietet  eine  Reihen- 
folge prächtiger  Wald-  und  Felslandschaften.  —  76km  Kleinskal  (268m). 
Von  der  Station  in  x\i  St.  zum  gleichnamigen  Dorf  und  von  hier  (mit 
Führer)  in  einer  weiteren  */2  St.  zum  ^F  eisen- Pantheon",  am  r.  Iserufer, 
mit  einer  Ruhmeshalle  zur  Erinnerung  an  die  Befreiungskriege;  weiter 
über  Ruine  Friedstein  und  den  Kopairiberg  (655m,  Aussicht)  direkt  nach 
(2  St.)  Reichenau  (S.  342).  —  85km  Turnau,  s.  S.  342. 

Die  Bahn  führt  weiter  durch  die  in  der  Kriegsgeschichte  des 
Jahres  1866  berühmt  gewordenen  Gebirgstäler.  —  148km  Böhmisch- 
Skalitz  (281m).  —  154km  Starkoc.  Zweigbahn  nach  (3km)  Wen- 
zelsberg (S.  347).—  183km  Parschnitz  (406m),  s.  S.  349.  —  196km 
König s/icm (518m).  —  201km  Lieb  au  (B  ahmest.);  Zolldurchsuchung. 
Weiter  nach  Breslau  s.  Baedekers  Nordostdeutschland. 


d.    Über  Chlumetz  und  Liebau. 

337km.  Bis  Liebau  Österk.  Staatsbahn,  weiter  bis  Breslau  PßEüß. 
Staatsbahn. 

Von  Prag  bis  Chlumetz  (89km)  s.  R.  55a.  Unsere  Bahn  wendet 
sich  nördl.,  anfangs  im  Cidlinatal  aufwärts.  —  106km  WostromSr 
(Bahnrest.).  Zweigbahnen  w.  nach  (18km)  Jicin  (S.  338),  ö.  nach 
(35km)  Königgrätz  (S.  345).  —  145km  Alt-Paka,  Knotenpunkt  der 
Bahn  von  Josephstadt  nachTurnau  (s.  oben) ;  Zweigbahn  nach  (69km) 
Jungbunzlau  (S.  341).  —  164km  Starkenbach  -  Martinitz  (464m; 
Bahnrest.),  gewerbtätiges  Städtchen  (1  St.  n.  vom  Bahnhof)  mit  3600 
tschechischen  Einw.  und  altem,  ehem.Wallenstein'schem  Schloß. 

Zweigbahn  nach  (24km)  Rochlitz  (Gasth.  zum  Bergschloß,  in  Nieder- 
rochlitz),  in  schöner  Lage,  mit  7000  deutschen  Einwohnern. 

172km  Pelsdorf  (Bahnrest.). 

Zweigbahn  nach  (5km)  Eohenelbe  (484m;  Gasth.:  Schwan;  Mohr,  14  Z. 
zu  2-2.50,  M.  1.60  K,  Omn.  40  h)y  Städtchen  an  der  Elbe,  mit  6600  deutschen 
Einw.  Post  von  da  2mal  täglich  nach  Spindelmühl  (810m ;  Gasth. :  Deutscher 
Kaiser),  von  wo  in  4J/4  St.  die  Schneekoppe  (1603m)  erstiegen  wird.  Aus- 
führliche Angaben  s.  Baedekers  Nordostdeutschland. 

182km  Arnau.  6y2km  nördl.  (Post  in  3/4  St.)  Forstbad  (423m  ; 
Kuretablissement),  mit  Schwefelbädern. 

199km  Trautenau  (427m;  Bahnrest;  Gasth.:  Union,  am  Bahn- 
hof, Z.2-3  K,  gut;  Weißes  Roß,  am  Markt;  Restaur.in  der  Deutschen 
Turnhalle),  Stadt  mit  17000  deutschen  Einw.,  an  der  Aupa,  Mittel- 
punkt der  böhmischen  Leinenindustrie,  bekannt  durch  die  Gefechte 


TESOHEN.  56;  Route.   349 

vom  27.  und  28.  Juni  1866,  an  die  Denkmäler  auf  dem  Kapellen- 
berg und  der  aussichtsreichen  Gablenzhöhe  erinnern. 

Zweigbahn  im  Tal  der  Aupa  aufwärts  nach  (11km)  Freiheit,  von  wo 
Post  nach  (2,5km)  Johannishad  (630m ;  Gasth. :  Kaiser  v.  Österreich;  Kur- 
haus &  Preuß.  Hof,  Deutsches  Haus),  Kurort  mit  29°  C.  warmer  Quelle. 
Ausführliche  Angaben  in  Bccdeders  Nordostdeutschland. 

204km  Parschnitz.  Weiter  über  Liebau  nach  Breslau  s.  R.  55c. 


56.  Von  Wien  nach  Breslau. 

457km.  Eisenbahn  (österr.  und  Preuß.  Staatsbahn),  Schnellzug  in  9  St. 
für  JC  44.70,  28.00,  17.80,  Personenzug  in  14  St. 

Von  Wien  bis  Lundenburg  (84km)  s.  S.  335/4.  Unsere  Bahn 
zweigt  von  der  Brünner  Bahn  r.  ab.  —  105km  Oöding  (162m; 
Bahnrest.;  Hot.  Fischer),  betriebsame  Stadt  von  10200  Einw.,  am 
r.  Ufer  der  March,  mit  kais.  Schloß.  Zweigbahn  s.o.  nach  (6km) 
Holics.  —  125km  Bisenz-Pisek  (175m;  Bahnrest.).  —  138km 
Ung  arisch- Hradisch  (188m;  Bahnrest.),  Städtchen  an  der  Mar  eh. 

Von  Bahnhof  Ungarisch-Hradisch  2mal  tägl.  Post  nach  (7km)  Buchlowitz 
(265m),  Städtchen  mit  2200  Einw.,  von  wo  noch  3/a  St.  Gehens  bis  zur 
weithin  sichtbaren  großen  Burg  Buchlau,  Eigentum  des  Grafen  Berchtold. 

Hinter  (150km)  Ndpagedl  (201m ;  Bahnrest.)  über  die  March.  — 
169km  Hullein  (196m;  Bahnrest.),  Städtchen  mit  3100  Einwohnern. 

Von  Hullein  nach  Kojetein,  17km,  Eisenbahn  in  3A  St.  — 
7km  Kremsier  (190m ;  Bahnrest.;  Gasth.:  Simon),  Stadt  von  14000  meist 
tschechischen  Einw. ,  mit  Schloß  des  Fürsterzbischofs  von  Olmütz.  — 
17km  Kojetein  (S.  334). 

Von  Hullein  nach  Bielitz  :  163km,  Staatsbahn  in  7  St.  — 
46km  Krasna  (Bahnrest.).  Zweigbahnen  nach  (14km)  Roznau 
(373m;  Gasth. :  Elzer),  einem  hübsch  gelegenen  Markt  von  3000 
Einw.,  mit  Molkenkuranstalt,  und  nach  (25km)  Mährisch -Weiß- 
kirchen (S.  350).  —  53km  Hotzendorf  (386m).  Zweigbahn  nach 
(11km)  Neutitschein  (S.  351).  —  66km  Wernsdorf  (450m). 

Zweigbahn  nach  (7km)  Stramberg  (418m;  Gasth. :  Bad  Stramberg,  1/4  St. 
vom  Ort),  malerisches  Städtchen  von  3100  Ejnw.,  mit,  Burgruine  und  der 
petrefaktenreichen  Schipkahöhle  im  Kotouc  („Ölberg" ;  539m ;  z/\  St.).  Von 
Stramberg  Lokalbahn  nach  (19km)  Stauding  (S.  351). 

85km  Friedland  (356m;  Werkgasthaus),  mit  Hüttenwerk. 
3J/2  St.  ö.  (gelbe  WM.),   über  Dorf  Borowa,   die  Lissa  Hora  (1325m; 
Erzherzog-Albrecht-Schutzhaus),  mit  weiter  Aussicht. 

95km  Friedek-Mistek.  Zweigbahn  nach  (23km)  Mährisch- 
Ostrau  (S.  352). 

122km  Teschen.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.:  Austria,  Kron- 
prinzessin-Stephanie-Straße, mit  Cafe,  36  Z.  zu  2-3.40  K,  F.  80  h,  M.2K; 
Zentralbahnhof,  gegenüber  dem  Bahnhof,  36  Z.  zu  1.60-3 K;  Brauner 
Hirsch,  Demelplatz.  —  Cafe"  Zentral,  Demelplatz.  —  Droschke  vom  und 
zum  Bahnhof  einsp.  60  h,  zweisp.  II.  —  Elektk.  STRAßENBAHN  (im  Bau) 
vom  Bahnhof  über  die  Olsabrücke  und  den  Demelplatz  zum  Krankenhaus.  — 
Auskunft  gibt  die  Sektion  Teschen  des  Beskiden- Vereins. 


350   Route  56.  BIELITZ.  Von  Wien 

Teschen  (296m).  gewerbreiche  Stadt  mit  19100  meist  deutschen 
Einw.,  auf  einer  Anhöhe  am  r.  Ufer  der  Olsa  schön  gelegen,  ehem. 
Hauptstadt  des  gleichn.  Herzogtums,  ist  Hauptort  von  Ostschlesien. 
Vom  Bahnhof  1.,  dann  r.  über  die  „Sachsenberg"  gen.  Straße  zur 
(10  Min.)  Olsabrücke.  Unmittelbar  diesseit  der  Brücke  1.  abwärts 
die  Erzherzog- Albrecht- Allee,  an  der  1.  (3  Min.)  ein  Schillerdenkmal, 
Marmor  von  Schwathe  (1906).  Jenseit  der  Brücke  führt  r.  die 
Kronprinzessin -Stephanie -Straße  aufwärts  zum  (7  Min.)  Ring- 
oder Demelplatz.  L.  von  der  Brücke  liegt  das  schlichte  Schloß  des 
Erzherzogs  Friedrich,  durch  dessen  Torbogen  man  zu  einem  vier- 
eckigen Turm  gelangt,  einem  Rest  desPiastenschlosses  (xm.  Jahrh.); 
unweit  s.w.  vom  Turm  eine  Plattform,  mit  Aussicht  auf  die  Stadt. 
—  Zweigbahn  von  Teschen  nach  Oderberg  oder  Kaschau. 

Auf  den  Jaworowy:  mit  der  Oderbcrg-Kaschauer  Bahn  nach  (7km) 
Trzynietz  (300m ;  Werkhotel),  mit  großem  Eisenwerk  ^  weiter  zu  Fuß  s.w. 
(blaue  WM.)  zum  Erzherzog- Friedrich -Schutzhaus  auf  dem  Kleinen 
Jaworowy  (947m),  mit  schöner  Aussicht,  von  wo  noch  lfc  St.  (rote  WM-) 
bis  zum  Gipfel  des  Jaworowy  (1032m). 

134km  Oolleschau  (349m;  Bahnrest.). 

Zweigbahn  nach  dem  (6km)  Moorbad  Üstron  (356m;  Kurhaus),  von 
wo  noch  6  St.  Gehens  bis  zu  den  Weichselquellen. 

163km  Bielitz.  —  Bähnre&iaurant.  —  Gasth.:  Kaiserhof,  Franz- 
Joseph-Str.  6,  4t  Z.  zu 2.50-10,  M.  3üT,  Omn.40A;  Grand-Hotel;  Zauner's 
Hot.  zur  Post,  neben  der  Hauptpost.  —  Cafe"  de  VEurope,  in  der  Spar- 
kasse. —  Post  u.  Telegraph,  Ecke  Schloßgraben  und  Pastornak.  —  Elektr. 
Straßenbahn  vom  Bahnhof  südl.  durch  die  Stadt  zum  (5km)  Zigeunerwald, 
30  h.  —  Auskunft  gibt  die  Sektion  Bielitz-Biala  des  Beskiden-Vereins. 

Bielitz  (312m),  am  1.  Ufer  der  Biala,  ist  eine  ansehnliche 
Fabrikstadt  in  Österr. -Schlesien  mit  16  900  meist  deutschen  Einw. 
Zweighahn  nach  (59km)  Kalwarya.  —  Gegenüber  am  r.  Ufer 
der  Biala  die  galizische  Stadt  Biala,  mit  8300  Einwohnern. 

Von  Bielitz  lohnender  Ausflug  auf  die  (2*/2  St.)  Kamitzer  Platte  (1001m) : 
von  der  Endstation  der  elektr.  Straßenbahn  im  Zigeunerwald  (Kurhaus) 
geradeaus  durch  Wald,  dann  sich  etwas  1.  halten;  Dach  5  Min.  1.  über  die 
Brücke  und  nach  wenigen  Schritten  r.  den  schwarzen  WM.  nach  (Tele- 
phonweg) zur  Kamitzer  Platte  (gutes  Touristenhaus  mit  Restaur.,  Eintr.  20  A, 
Bett  2  K),  mit  schöner  Rundsicht.  3/4  St.  südl.  von  hier  (blaue  WM.)  die 
Klementinenhütle  (1073m),  mit  Aussicht  und  Sommerwirtschaft. 

An  der  Bahn  nach  Oderherg  folgt  (184km)  Prerau  (212m;  gutes 
Bahnrestaur. ;  Hot.  Prerau,  gegenüber  dem  Bahnhof,  Z.  1.60-2  X"), 
Stadt  von  17000  tschechischen  Einw.,  an  der  Beczwa,  mit  got.  Rat- 
hans nnd  alter  Burg,  einst  Sitz  des  Königs  Matthias  Corvinus.  — 
Nach  Olmütz  s.  R.  57;  über  Nezamislitz  nach  Brunn  s.  S.  334. 

über  die  Beczwa.  —  199km  Leipnik  (246m ;  Bahnrest. ;  Gasth. ; 
Gold.  Kreuz),  Fabrikort  (6900  Einw.)  mit  alten  Warttürmen.  5km 
s.o.  die  umfangreiche  Ruine  Helfenstein  (406m).  3  St.  n.  Kozlau, 
von  wo  noch  20  Min.  bis  zur  Oderquelle.  —  Jenseit  (212km)  Mährisch- 
Weißkirchen  (255m ;  Bahnrest. ;  Yereinshotel,  12  Z.  von  1  #80  an), 
Städtchen  mit  8200  Einw.,  durchschneidet  die  Bahn  eine  Boden- 
schwelle, die  die  Sudeten  mit  den  Karpathen  verbindet.  Zweig- 
bahn nac         km)  Krasna  (S.  349). 


nach  Breslau.  TROPPAU.  66'.  Route.    351 

222km  Pohl  (273m ;  Bahnrest.).  —  Die  Bahn  tritt  vor  (233km) 
Zauchtel  (250m ;  Bahnrest.)  in  das  Gebiet  der  Oder,  im  Hinter- 
grund ö.  die  Kleinen  Karpathen. 

Von  Zauchtel  nach  Neu  titschein,  lOkni,  Lokalbahn  in  25  Min. 
—  Neutitschein  (285m;  Gasth. :  Heinrichshof,  Schuster;  Rcstaur.  im  Deutschen 
Vereinshaus),  gewerbreiche  Stadt  mit  12  000  deutschen  Einw.  und  einem 
Bronzestandbild  Kaiser  Josephs  II.,  von  Brenek  (1902).  Vom  Steinberg 
(374m;  V2  St.  s.)  prächtiger  Rundblick.  1  St.  w.  das  Städtchen  Altläschein, 
mit  hochgelegener  Burgruine  (486m;  1/2  St.).  Von  Neutitschein  Zweigbahn 
nach  (11km)  Hotzendorf  (S.  349). 

245km  Stauding  (230m;  Bahnrest.),  mit  Waggonfabrik. 

Lokalbahn  über  (12km)  Freiberg (297m;  Gasth.:  Hirsch),  Städtchen  mit 
4100  Einw.  (6km  ö.  die  330m  lange  Burgruine  Hochwald),  nach  (19km) 
Stramberg  (S.  349). 

262km  Schbnbrunn-Witkowitz  (209m;  Bahnrest.),  mit  großem 
Eisenwerk. 

Von  Schönbrunn  nach  Troppau,  29km,  Eisenbahn  in  3/4-l  St. 
durch  das  Tal  der  Oppa. 

29km  Troppau,  —  Zwei  Bahnhöfe  (Restaur.):  Nordbahnhof  im  SO., 
Staatsbahnhof  im  W.  der  Stadt.  —  Gasth.:  Schlesischer  Hof,  Herren- 
gasse 11,  45  Z.  zu  2.40-6  K,  Omn.  40  h\  Römischer  Kaiser,  Herren- 
gasse; Gold.  Birne,  30  Z.  zu  2.20-3.50  #,  Gold.  Krone,  32  Z.  zu  3Ar, 
beide  Oberring.  —  Stadt-Cafe',  im  Schmetterhaus  —  Post  und  Telegraph, 
Herrengasse.  —  Fiaker  von  den  Bahnhöfen  in  die  Stadt  1  K,  nachts  1  K  50.  — 
Elekte.  STRAßENBAHN  vom  Nordbahnhof  durch  die  Stadt. 

Troppau  (260m),  die  gewerbreiche  Hauptstadt  von  Österr.- 
Schlesien,  mit  30000  deutschen  Einwohnern,  liegt  am  r.  Ufer  der 
Oppa.  Mittelpunkt  des  Verkehrs  ist  der  Oberring  in  der  von  Pro- 
menaden umgebenen  Altstadt:  vom  Nordbahnhof  r.  durch  die  Bahn- 
hofstraße, dann  r.  einige  Schritte  auf  dem  Bahnring  und  1.  durch 
die  Johannes-  und  Töpfergasse,  8  Min.;  vom  Staatsbahnhof  r.,  dann 
1.  durch  die  Olmützer  Straße  und  an  deren  Ende  r.  über  den  Franz- 
Joseph-Platz  und  durch  die  Rudolfsgas&e,  12  Min.  An  der  O.-Seite 
des  Oberrings  das  1903  erneute  Schmetterhaus,  mit  dem  städt.  Mu- 
seum im  dritten  Stock  (werktags  1-3  Uhr  gegen  40  h,  Sonn-  und 
Festt.  10-12,  1-4  Uhr  gegen  20  h) ;  der  Turm  stammt  aus  dem 
J.  1618.  Südl.  vom  Oberring  die  got.  Propsteikirche  aus  der  zweiten 
Hälfte  des  xv.  Jahrhunderts.  Vom  Schmetterhaus  führt  die  „Zwischen 
Mächten"  gen.  kurze  Straße  zum  Niederring,  an  dessen  O.-Seite  das 
Landhaus,  ehem.  Jesuitenkolleg,  mit  dem  Gymnasial-Museum  (zu- 
meist Naturgeschichtliches;  So.  10-12  Uhr,  frei).  Nahebei  s.o., 
durch  die  Landhaus-  und  Liechtensteingasse,  das  Kaiser-Franz- 
Joseph- Museum,  für  Kunst  und  Gewerbe  (Di.  Mi.  Fr.  So.  10-1  und 
3-6,  Do.  Sa.  10-1  und  2-5  Uhr;  Di.  Do.  So.  frei,  sonst  gegen  20  ä; 
Mo.  geschlossen).  20  Min.  n.w.  vom  Oberring,  durch  die  Jaktar- 
und  Karlsaue-Straße,  der  Stadtpark  (Restaur.  Jägerhaus). 

Zweigbahn  vomNordbahnhof  nach  (8km)  Grätz  (327m),  mit  Schloß  und 
Park  des  Fürsten  Lichnowsky.  —  Nach  Jägerndorf-Olmütz  s.  S.  353, 


352   Route  57.  OLMÜTZ. 

Die  Oderbergei  Bahn  überschreitet  die  Oder.  268km  Mährisch- 
Ostrau  (217m ;  Bahnrest. ;  Gasth.:  Grand-Hotel,  100  Z.  zu  3-10  K-, 
Imperial;  Restaur.  im  Deutschen  Haus),  industriereiche  Stadt  mit 
36000  Einw.  (über  die  Hälfte  Tschechen).  In  der  Nähe  ergiebige 
Kohlengruben.    Zweigbahn  nach  (23km)  Friedek-Mistek  (S.  349). 

276km  Oderberg (201m),  österr.  Grenzstation  (gutes  Bahnrest.; 
Hot.  garni  Lustig,  unweit  des  Bahnhofs,  24  Z.  zu  1.80-3  K,  be- 
scheiden ;  Zollrevision),  Knotenpunkt  der  Bahnen  nach  Krakau 
und  Kaschau.  —  Weiter  nach  (457km)  Breslau  s.  Badeiters 
Nordostdeutschland. 


57.  Von  Prerau  nach  Olmütz. 

23km.    Staatsbahn  in  35  Min. 

Prerau  s.  S.  350.  Die  Bahn  führt  durch  die  fruchtbare  Hanna, 
die  Heimat  der  Hannaken.  —  10km  Brodek  (200m). 

23km  Olmütz.  —  Bahnrestaurant.  —  Gasth.  :  H.  Lauer,  Oberring  24, 
Z.  von  2iTan,  M.  2  K;  Gr.-H.  Anstria.  Franz- Joseph -Str.  27;  Post, 
Littauer  Gasse;  Goliath,  Oberring  28.  —  Rkstauk. :  Olmützer  Bierhalle 
(auch  Cafe),  Oberring:  Schwechatsr  Bier  halle,  Mauritiusplatz,  unweit  n.  vom 
Rathaus.  —  Caf£s:  Hirsch,  Grund,  Oberring. —  Droschken:  vom  Bahnhof 
in  die  Stadt  einsp.  1  K  40,  zweisp.  2  K  (nachts  2  oder  3  K).  —  Elektr. 
StraBenbahnen  :  Bahnhof-  Oberring  -  Beamten  viertel ;  Oberring  -  Stadtpark- 
Neugasse.  —  Post  u.  Telegraph,  Franz-Joseph-Platz.  —  Zu  einer  flüchtigen 
Besichtigung  genügen  4  St. 

Olmütz  (221m),  am  r.  Ufer  der  March,  gegenüber  der  Einmün- 
dung der  Feistritz,  zweite  Hauptstadt  von  Mähren,  hat  21  900  über- 
wiegend deutsche  Einw.  (einschl.  3600  Mann  Besatzung).  —  Vom 
Bahnhof  (Straßenbahn  s.  oben)  gelangt  man  n.w.  über  die  Franz- 
Joseph -Straße,  den  Franz -Joseph -Platz  (r.  die  k.  k.  Studien- 
bibliothek, von  der  1854  aufgehobenen  Universität  herrührend),  die 
Elisabeth-  und  Sporergasse  zum  (^  St.)  Oberring,  den  eine  36m 
hohe  Dreifaltigkeitssäule  (1754),  ein  Bronzestandbild  Kaiser  Franz 
Josephs  I.,  von  Brenek  (1898),  und  ö.  der  Caesar-Brunnen  (1725) 
zieren.  Auf  dem  Platze  ferner  das  Rathaus,  im  xv.  Jahrh.  als  Kauf- 
haus erbaut;  an  der  N. -Seite  eine  astronomische  Uhr  (1420;  1898 
hergestellt),  deren  Figuren  sich  um  12  Uhr  mittags  bewegen ;  an  der 
O.-Seite  über  der  Freitreppe  eine  Loggia  im  Spätrenaissancestil 
(1564);  im  Innern  die  ehem.  Hieronymuskapelle ,  die  jetzt  das 
Stadtmuseum  enthält.  Unweit  nördl.  vom  Rathaus  der  Mauritius- 
platz, an  dem  die  St.  Mauritiuskirche,  eine  Hallenkirche  von  1412, 
die  Türme  unvollendet,  und,  Nr.  5,  das  Gewerbe- Museum  (So.  9-12, 
Mi.  Sa.  10-12  Uhr;  frei).  Weiter  östl.  durch  die  Bäcker-  und  Elisa- 
beth-Gasse zum  Franz- Joseph- Platz  (s.  oben;  r.  geht  es  zum 
Bischofsplatz,  an  dem  die  fürsterzbischöfliche  Residenz)  und  von 
hier  östl.  durch  die  Franz- Joseph-Straße,  dann  1.  einbiegend  durch 
die  Domgasse  zum  Domplatz.  Der  dreitürmige  got.  Dom,  1107- 
1131  unter  Bischof  Heinrich  Zdik  erbaut,  wurde  zuletzt  1883-90 


STERNBERG.  08.  Route.   353 

erneut ;  der  O.-Turm  ist  100m  hoch.  —  An  der  SW. -Seite  der  Stadt 
der  Stadtpark  (Cafe'-Restaur.). 

Von  Olmütz  über  Jägerndorf  nach  Troppau,  121km,  Staats- 
bahn in  2^2-4  St.  Nach  der  Ausfahrt  aus  dem  Bahnhof  über  die  Feistritz, 
die  noch  mehrmals  überschritten  wird.  —  7km  Groß-Wislernitz  (239m), 
Markt  am  südl.  Ausläufer  der  Sudeten;  1.  am  Gebirge,  1V4  St.  von  Wister- 
nitz,  Beiligenberg,  mit  großer  Wallfahrtskirche.  —  Jenseit  (lökm)  Bombok 
(292m)  treten  die  Beige  näher  zusammen.  —  20km  Qroßwasser  (347m). 
Dann  durch  vier  Tunnels  nach  (34km)  Domstadtl  (517m).  —  41km  Bärn- 
Andersdorf  (570m ;  Bahnrest.),  mit  Leinenindustrie.  —  Jenseit  (50km)  Dit- 
tersdorf  (621m)  über  die  Wasserscheide  zwischen  March  und  Oder.  —  61km 
Kri egsdorf  (530m ;  Bahnrest.);  Zweigbahn  nach  (lökm)  Römerstadt  (Post 
nach  Sternberg  s.  unten).  Weiterhin  werden  1.  der  Altvater  (S.  354)  und 
der  Vaterberg  (1367m)  sichtbar.  —  69km  Freudental  (547m ;  Gasth. :  Gold. 
Birne,  12  Z.  zu  1.60-2.50  ix),  schöngelegenes  Städtchen  (8000  Einw.),  mit 
Schloß  des  Deutschen  Ritterordens.  —  Weiter  mit  bedeutendem  Gefäll 
durch  zwei  Tunnels  nach  (78km)  Erbersdorf  (447m;  Bahnrest.).  Zweig- 
bahn nach  (22km)  Würbental  (559m;  Gasth.:  Gold. Stern);  von  hier  1-2 mal 
tägl.  Post  nach  (9km)  Karlsbrunn  (S.  354).  —  Dann  dem  Laufe  der  Oppa 
folgend  nach  (92km)  Jägerndorf  (317m  ;  Gasth. :  Tiroler,  Kaiser  v.  Österreich), 
Stadt  mit  20000  Finw.  und  bedeutenden  Tuchfabriken,  im  Oppatal  hübsch 
gelegen,  Knotenpunkt  der  Bahnen  über  Ziegenhals  (S.  354)  nach  Olmütz 
(S.  352)  und  über  Leobschütz  nach  Ratibor.  —  96km  Burgberg,  mit  Wall- 
fahrtskirche. —  R.  Ruine  Schellenburg.  101km  Lobenstein.  —  lllkm  Troppau- 
Staatsbahnhof,  121km   Troppau-X  ordbahnhof,  s.  S.  351. 

Von  Olmütz  nach  Böhm.-Trübau  s.  8.  331/0;  —  nach  Brunn  s.  S.  334;  — 
nach  Jägerndorf  über  Sternberg  s.  R.  53. 


58.  Von  Olmütz  über  Sternberg  nach  Jägerndorf. 

182km.  Staatsbahn,  7  St.  Besonders  lohnend  ist  die  Strecke  Frei- 
waldau-Hannsdorf.  —  Nach  .lägerndorf  über  Freudental  s.  oben. 

Olmütz  s.  S.  352.  —  14km  Sternberg  (299m;  Bahnrest.;  Gasth.: 
Stadthotel,  12  Z.  zu  2-2.50 -ST;  Lamicli),  schön  gelegene  Stadt  mit 
15200  deutschen  Einw.  und  alter  Burg.  Post  n.  nach  (32km) 
Römerstadt  (s.  oben)  über  (18km)  Eulenberg,  mit  der  alten  Eulen- 
burg, Eigentum  des  Deutschen  Ritterordens.  —  30km  Mähr.- 
Neustadt  (235m ;  Bahnrest.).  —  60km  Mährisch-Schönberg  (331m; 
Restaur.  beim  Bahnhof;  Gasth.:  Ludwig.  34  Z.  zu  2.60-3.40  #, 
Omn.  40  Ä;  Deutsches  Haus,  30  Z.  zu  1.80-5  K),  Stadt  von  11  600 
deutschen  Einw.,  mit  bedeutender  Leinen-  und. Seidenindustrie; 
2  St.  nördl.  (WM.  rot)  der  Bürgerstein  (694m).  —  65km  Blauda 
(293m).  Zweigbahn  nach  (8km)  Hohenstadt  (S.  330).  —  76km 
Eisenberg  (334m),  an  der  March.  —  86km  Hannsdorf  (395m), 
Knotenpunkt  für  Wichstadl-Lichtenau  (S.  346).  Zweigbahn  nach 
(13km)  Mährisch- Altstdt(  536m;  Gasth.:  Erzherzog  Eugen),  Städt- 
chen mit  2300  Einw.;  4  St.  n.w.  (rot-weiße  WM.)  der  Glatzer 
Schneeberg  (1424m;  Kaiser- Wilhelm- Turm).  —  96km  Neu-Üllers- 
dorf,  von  wo  man  östl.  in  23/4  St.,  über  die  Breisteine  (923m), 
Reutenhau  (Gasth.:  Schwarzer  Adler)  erreichen  kann.  —  99km 
Goldenstein  (642m ;  Gasth.:  Deutsches  Haus),  Städtchen  mit  Schloß 
auf  mächtigem  Felsen. 


354   Route  58.  FREIWALDAU. 

108km  Bamsau  (759m;  Gasth.  bei  Fröhlich),  Ausgangspunkt  für 
den  Ausflug  in  das  Altvatergebirge,  den  westl.  Teil  des  Mährischen 
Gesenkes,  das  seinerseits  den  Südosten  der  Sudeten  bildet.  Um 
Wegebezeichnung  u.  a.  bat  sieb  der  1881  gegründete  Mähr.-Schles.- 
Sudeten-Oebirgsverein  (Sitz  in  Freiwaldau)  verdient  gemacht. 

Von  Ramsau  nach  Würbental,  2  tag.  Wanderung.  l.Tag.  Vom 
Bahnhof  östl.  (WM,  blau)  in  21/a  St.  zum"  Georgsschutzhause  (Bett  2  K)  auf 
der  Hochschar  (1351m)  und  südl.  weiter  (WM.  rot)  über  den  Glaseberg 
( Kepernikstein ;  1424m)  nach  der  (2  St.)  Bründlheide  (Gasth.),  an  der  Nord- 
seite des  Roten  Berges  (1333m),  von  dem  schöne  Aussicht.  Südöstl.  weiter- 
gehend gelangt  man  (WM.  rot)  über  das  (1  St.)  Roteberg -Wirtshaus  (1011m) 
zur  (2V2  St.)  Schweizerei  (L304m),  wo  man  übernachtet.  —  2.  Tag.  Von  der 
Schweizerei  (unweit  des  Altvaters  Öffnet  sich  westl.  der  romantische  Wilde 
Steingraben,  2  St.  bis  zum  Teßtal)  südl.  hinauf  (WM.  rot)  in  1  St.  auf  den 
Altvater  (1490m-,  Habsburgwarte),  eine  mit  Gras  bedeckte  Hochfläche,  auf 
der  die  Mittlere  und  die  Weiße  Oppa  entspringen.  Hinab  (WM.  weiß)  in 
3/4  St.  zum  Whs.  Schäferei  (1260m)-,  25  Min.  s.w.  (WM.  gelb)  der  Schiefer- 
felsen Peterstein  (1446m).  Weiter  östl.  (WM.  schwarz)  im  Tal  der  weißen 
Oppa,  die  den  hübschen  Oppafall  (r.  Wegweiser;  *,4  St.  hin  u.  zurück)  bildet, 
nach  (l3/4  St.)  Karlsbrunn  (Kurhaus),  Badeort  mit  Eisensäuerlingen,  von  wo 
noch  9km  Landstraße  (Post)  bis  Würbental  (S.  353). 

118km  Nieder  -  Lindewiese  (505m;  Bahnrest.),  mit  der  von  J. 
Schroth  (f  1856)  gegründeten  diätet.  Heilanstalt.  Zweigbahn  nach 
(40km)  Jauernig,  mit  dem  Schloß  Johannisberg ,  Eigentum  des 
Fürstbischofs  von  Breslau. 

122km  Freiwaldau.  —  Bahnhofhotel  <fe  Restaur. ,  mit  Terrasse  und 
schöner  Aussicht.  —  Gasth.:  Krone,  Z.  von  1  K  60  an,  gut;  Kretsch- 
raar;  Schroth,  14  Z.  zu  1.60-2.40  K.  —  Wein  im  Cafe  Klein,  am  Ring.  — 
Einsp.  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  80  h,  Zweisp.  liT20,  nach  Gräfenberg  2 
oder  3  K. 

Freiwaldau  (440m),  im  xin.  Jahrh.  gegründet,  hat  6500  Einw. 
die  bedeutende  LeineDindustrie  treiben.  Im  Stadtpark  erinnert 
seit  1909  ein  von  Jos.  Obeth  modelliertes  Marmordenkmal  an  Vin- 
cenz  Prießnitz  (f  1851),  den  Begründer  der  Wasserkuren,  der 
1826  in  Gräfenberg  (1/2  St.  n.w.  •  Omn.  80  K)  seine  Wasserheilan- 
stalt gründete.  Lohnende  Aussicht  vom  Koppenhaus  (600m).  Hüb- 
scher Ausflug  (5  St.  hin  und  zurück)  in  das  Freiwaldauer  Quellen- 
gebiet mit  Besteigung  des  Kreuzberges  (am  Fuß  des  Berges  die 
Kuranstalt  Altvaterhotel,  mit  80  Z.)  und  der  Goldkoppe  (908m ; 
Freiwaldauer  Warte,  20  K).  H/2  St.  nördl.  von  Gräfenberg  (WM. 
grün)  die  Nesselkoppe  (964m),  mit  Aussichtsgerüst. 

130km  Sandhübel  (403m)  j  auf  dem  Kirchhof  ein  1896  enthülltes 
Denkmal  für  den  ersten  österr.  Gefallenen  1866.  1/4  St.  nördl. 
(zuletzt  1.)  der  Marmorbruch  am  Großen  Spitzstein,  mit  einer  Tropf- 
steinhöhle (Eintr.  1  K).  —  135km  Niklasdorf  (331m;  Bahnrest.). 
Zweigbahn  nach  (12km)  Zuckmantel  (416m ;  Gasth. :  Graber), 
Städtchen  von  4600  Einw.,  mit  Wasserheilanstalt.  —  144km 
Ziegenhals  (275m;  Bahnrest.;  Gasth.:  Deutsches  Haus),  Stadt  von 
8700  Einw.,  mit  mehreren  Wasserheilanstalten.  Zweigbahn  nach 
(18km)  Neiße.  —  182km  Jägerndorf  (S.  353). 


355 


Abbazia  276. 

Aberg,  der  318. 

Aber-See  149. 

Abertham  321. 

Absdorf  329. 

Absonn  186. 

Abtei  220. 

Abtenau  156. 

Ache,  die  Bischofswieser 
162. 

— ,  die  Bregenzer  191. 

— ,  Brixentaler  180. 

— ,  Dornbirner  191. 

— ,  Fusclier  166. 

— ,  Gasteiner  172. 

— ,  Großarier  166. 

— ,  Krimmler  170. 

— ,  Niedertaler  198. 

— ,  Ötztaler  196.  197. 

— ,  Pillerseer  177. 

— ,  Rauriser  16S. 

— ,  Urslauer  176. 

— ,  Venter  198. 

Achen,  Paß  178. 

Acbenkirchen  173. 

Achensee  178. 

Achenwald  178. 

Acherkogel  197. 

Adamstal  331. 

Adamtal  125. 

Adelsberg  244. 

Adelsberger  Grotte  244. 

Adersbacher  Felsen  347 

Adlerkosteletz  346. 

Adlersruhe  223. 

Adlitzgraben  122. 

Admont  164. 

Adolfstal  328. 

Afer  Tal  202. 

Aggsbach  134. 

Aggstein  134. 

Agonitz  127. 

Ahornspitze  189. 

Ahrntal  220. 

Aich  319. 

Aicha  219. 

Aigen,  Schloß,  bei  Salz- 
burg 147. 

—  bei  Linz  130. 

—  -Voglhub  150. 
Ainet  222. 

Ala  217. 

Bpodekers  Österreich 


Register. 


Alba  227. 
Albeins  202. 
Albing  127. 
Albrechtsburg,  Schloß 

125. 
Alland  114. 
Alle  Sarche  216. 
Almbach-Klamm  160. 
Almsee  140. 
Almtal  140. 
Alpeiner  Ferner  200. 
AJpengipfel  116. 
Alt-Aussee  151. 

Aussee-See  157. 

Bunzlau  338. 

Altenberg  120... 
Altenburg  in  Österreich 

329. 
Altenmarkt,  an  der  Enns 

165. .. 
—  in  Österreich  125. 
Alt-Finstermünz  195. 
Altmannsdorf  108. 
Altmünster  153. 
Alt-Nagelberg  328. 
-Paka  348. 

Pernstein  138. 

Ratteis  199. 

Alttitschein  351. 
Altura  276. 
Altvater,  der  354. 
Alvera  226. 
Ambras,  Schloß  187. 
Ampaß  188. 
Ampezzotal  226. 
Amras,  Schloß  187. 
Amstetten  126. 
Amthorspitze  201. 
Andelsbuch  191. 
Andersdorf  353. 
St.  Andrä   im  Lavanttal 

238. 

-Wördern  329. 
Andraz  227. 
S.  Andrea  273. 
Andritz-Ursprung  237. 
Angelo,  Col  Sant'  226. 
Anger  247. 
Angern  335. 
Angertal  172. 
Anif,  Schloß  148. 
St.  Anna  am  Aigen  247. 
8.  Aufl. 


Annatal-Rothau  310. 
Annenberg,  Ruine  211. 
Annenheim  255. 
Anninger  110. 
Antholzer  Tal  220. 
St.  Anton  am  Arlberg  193. 

—  bei  Bozen  203. 
— ,  Mendelbahn  207. 
AntonienhÖhe  312. 

S.  Antonio  di  Mavignola 

216. 
Anzenau  155. 
Aperes  Verwalljoch  211. 
Aprica,  Passo  d1  214. 
Aquileja  270. 
Arabba  227. 
Arco  217. 
Ardagger  133. 
Ardning  139. 
Arlbergbahn  190. 
Arlberger  Höhe  193. 
Arlbergtunnel  193. 
Arnau  348. 
Arnoldstein  255. 
Arnsdorf  134. 
Artstetten.  Schloß  125. 
Arzl  196. 
Asch  312. 
Aschach  132. 
Aschau,  bei  Ischl  151. 

—  am  Zilier  189. 
Aspang  118. 
Aspern  114. 
Aßling  259. 

Asten,  bei  Gastein  174. 
— ,  bei  Linz  127. 
Attersee  140. 
Attnang-Puchheim  140. 
Atzgersdorf-Mauer  108. 
Atzwang  203. 
Au  im   Ötztal  197. 

—  in  Vorarlberg  191. 
Auer  214. 
Auerbachtal  121. 
Auerklamm  197. 
Aaersperg,  Ruine  243. 
Aujezd  334. 
Auperschin  306. 
Aurach,  die  151. 
Auscha  337. 
Au-Seewiesen  230. 
Aussee  157. 

22 


356 


REGISTER. 


Außerhof  211. 
Aussig  301. 
Austerlitz  334. 
Austriahütte  165. 
Auzza  261. 
Avio  217. 

Babin  326. 
Babylom  334. 
Badbrack  172. 
Baden  bei  Wien  112. 
Badgastein  172. 
Badia  220. 
Badlwand  231. 
Baeckmannhütte  212. 
Bakov  341. 
Baldo,  Monte  217. 
Bamberger  Haus  auf  Fe- 

daja  227. 
Barcola  26S. 
Bärenfall  174. 
Bärenschlucht  167. 
Bärental  259. 
Bärn-Andersdorf  353. 
Bärringen  321. 
St.  Bartholomä  162. 
Bartholomäberg  192. 
Bassano  216. 
Bastei  303. 
Batschatal  260. 
Bauernkohlern  208. 
Baumgarten   bei   Graun- 

den  152. 
—  bei  Wien  124. 
Baumgartenberg  126. 
Baumgartner  115/116. 
Baumgartnerhaus  118. 
Bayereck,  Ruine  323. 
Becher  201. 
Bedole  216. 
Beidewasser  212. 
Belluno  226. 
Belowes,  Bad  347. 
Beneschau  336. 
Bensen  303. 
Beraun  321. 
Berauntal  30S. 
Berchtesgaden  160. 
Berg-Maria-PJain  141. 
Berger  Törl  223. 
Berliner  Hütte  190. 
Berndorf  125. 
Berner  Klause  217. 
Bernkogel  171. 
Bertholdstein  247. 
Beseno,  Burg  216. 
Bestrewer  Teich  327. 
Bezau  191. 
Biacesa  218. 
Biala  350. 

Biedermannsdorf  115. 
Bi  eierhöhe  193 
Bielitz  350. 


Bigontina-Tal  226. 
Bildstöckl-Joch  200. 
Bilin  301. 
Billroth  149. 
Bilowitz  331. 
Binder-Mühle,  die  163. 
Birchabruck  206. 
Birkenstein  247. 
Birkfeld  247. 
Birnbaum  243.  259. 
Birnlücke  170. 
Bisamberg  136. 
Bischofshofen  165. 
Bischofswiesen  159. 
Bisenz  334. 

Pisek  349. 

Blansko  331. 
Blatna  322. 
Blauda  353. 
Blauer  Tumpf  248. 
Bleiberg  250. 
Bleiburg  252. 
Bleistadt  310. 
Bleiswedel  300. 
Blindsee,  der  196. 
Bludenz  192. 
Blühnbachtal  169. 
Blumau  203. 
Blüntautal  169. 
Bobojach  222. 
Bocca  di  Brenta  215. 
Bockkarscharte  225. 
Böckstein  bei   Gastein 

174. 
Bodenbach  302. 
Bohdanec  330. 
Böhmer  Wald  323. 
Böhmisch-Brod  330. 
Kamnitz  303. 

—  -Kubitzen  323. 

Leipa  341. 

Skalitz  348. 

Trübau  330. 

Boimont,  Ruine  207. 
Bölehoscht  346. 
Boreslau  306. 

Borgo  diValsugana  216. 
Bormio,  Bad  214. 
Borowa  349. 
Borowitz  348. 
Borschen,  der  302. 
Borst  272. 
Bösig  341. 

Boskowitz,  Ruine  331. 
Bosrucktunnel  138. 
Bozen  204. 
Bozener  Leite  203. 
Brand  192. 
Brandeis  bei  Chotzen  330 

—  an  der  Elbe  345. 
Brandenberger  Joch  178. 
Brandlhöhe  233. 

I Brandner  Tal  192. 


Brandriedel  1R5. 
Brandstadt  132. 
Brandstatt  (Maltatal)  248. 
Braaizatal  262. 
Brankowitz  334. 
Branowitz  334. 
Branzoll,  Ruine  203. 
— ,  bei  Bozen  214. 
Bratz  193. 
Braulio,  Monte  213. 
Braunau  am  Inn  139. 

—  in  Böhmen  347. 
Braunschweiger  Hütte 

196. 
Bregenz  190. 
Breitenbach  321. 
Breitenberg  140. 
Breitenstein  122. 
Brendlhütte,  die  238. 
Brenner  200. 
Brennerbad  201. 
Brennersattel  199. 
Breslauer  Hütte  198. 
Breznitz  322. 
Brionische  Inseln  273. 
Brisciki  268. 
Brixen  am  Eisak  202. 
Brixentaler  Klause  177. 
Brixlegg  178. 
Brodek  352. 
Brück  an  der  Mur  230. 

—  -Fusch  167. 
— ,  Kloster  340. 
— ,  Schloß  222. 
Bruckberg  169. 
Bruckstein  164. 
Bruderndorf  323. 
Bruggen  bei  Landeck  194. 
Bründlheide  354. 
Bruneck  220. 

Brunn  am  Gebirge-Maria 
Enzersdorf  109. 

Brunn  331. 

Brunnenburg,  Ruine  210. 

Brunnenkogel  198. 

Brunnwinkel  149. 

Brüsau-Brünnlitz  331. 

Brüx  307. 

Bubentsch  299. 

Buch  238. 

Buchberg,  der,  bei  Neu- 
lengbach 124. 

— ,  der,  Attersee  140. 

Buchenstein  227. 

Buchkogel  238. 

Buchlau,  Schloß  349. 

Buchlowitz  349. 

Büchsenhausen  186. 

Buchstein  164. 

Budnan  321. 

Budweis  327. 

Bühel  189. 

Buje  271. 


REGISTER. 


357 


Burgau  140. 
Burgberg  353. 
Burgeck  178. 
Burgeis  195. 
Bürgerstein,  der  353. 
Burgstall,  der  196. 
— ,  Hoher  188. 
Bürgstein,  Burg  341. 
Burgwies  169. 
Burone  del  Sasso  207. 
Bürs  192. 
Bürserberg  192. 
Busau,  Schloß  331. 

Cadine  216. 
Cadini  225. 
Calceranica  216. 
Caldes  214. 
Caldonazzo  216. 
Calis,  Monte  215. 
Calliano  216. 
Camonica,  Val  214. 
Campiglio  215. 
Campione  219. 
Campitello  228. 
Canale  26  t. 
Canazei  227. 
Canfanaro  272. 
Cantoniera  del  Bosco  213 

—  Bruciato  213. 

—  di  Piatta  Martina  213. 
St.  Canzian  245. 
Capodistria  269. 
Caprile  227. 
Carlomagno,  Camno  di 
v  215. 

Caslau  338. 
St.  Cassian  220. 
Castolowitz  346. 
Castua  276. 
Qavalese  228. 
Celakowitz  345. 
Ceraino  217. 
Cercan  336. 
Cervignano  270. 
Cevedale,  Monte  212. 
Cherso,  Insel  276. 
Chiemsee  179. 
Chiusaforte  256. 
Chlum  346. 
Chlumetz  345. 
Chodau  309. 
Chotieschau  323. 
Chotusitz  329. 
Chotzen  330. 
Chrast  322. 
St.  Christina  203. 
Christlieger,  Insel  161. 
Christofsgrund  300. 
St. Christoph,  Hospiz  193. 
Churburg,  die  195. 
Chwaterub  299. 


Ciampedie  228. 
Cicenboden  272. 
Cilli  240. 
Cistoves  346. 
Cittanuova  273. 
Cles  214. 
Colfosco  220. 
Cologna  218. 
Comano  216. 
Compare,  Capo  274. 
Concordiahütte  169. 
Cordevole,  Val  227. 
Cormons  271. 
St.  Corona  125. 
Cortina  d1  Ampezzo  226. 
Corvara  220. 
Costalunga-Tal  228. 
Covolo,  Ruine  216. 
CranzahD309. 
Crepa  226. 
Crepaz  227. 
Cristallin  225. 
Cristallo,  Monte  225. 
Cristo,  Punta  del  274. 
Croda  Rossa  225. 
Czalositz  300. 
Czernosek  337. 

Dachstein  156. 
Daila,  Schloß  273. 
Dalaas  193. 
Dallwitz  319. 
Damberg  127. 
Damböckhaus  119. 
St.  Daniel-Kobdilj  262. 
Danöfen  193. 
Daßnitz  310. 
Defereggental,    das    222 
Defreggerhaus  222. 
Dellach  248. 
Dermullo  207. 
Deschmannhaus  260. 
Desenzano  219. 
Deutsch-Brod  339. 

—  -Feistritz  231. 

—  -Gabel*,  300. 

Kubitzen  323. 

Landsberg  238. 

Deutschental  241. 
Diesbacher  Hohlwege 

176. 
Dignano  272. 
Dimaro  215. 
Dimnica  (Höhle)  272. 
Dirnbach-Stoder  138. 
Diroccamento  213. 
Dittersdorf  353. 
Divaca  245. 
Dobratsch,  der  250. 
Dobrawa  260. 
Dobritschan  308. 
Docastelli  272. 


Dogna  256. 

Döllach  224. 

Dolomiten  225. 

Dölsach  223. 

Domina-Schönlind  30S. 

Dominikushütte  190. 

Domstadtl  353. 

Donatiberg  240. 

Donau,  die  19  etc. 

Donaudorf  133. 

Donnersberg   (Mille- 
schauer) 306. 

Doppelreiterkogel  122. 

Dorf  197. 

Dorf  er  Alp  222. 

Dorfgastein  171. 

Dornach  126. 

Dornau  125. 

Dornaubergklamm  190. 

Dornbach  106. 

Dornbirn  191. 

Dornegg-Feistritz  276. 

Dorner-Alp  150. 

Dornsberg,  Barg  211. 

Doss  Trento  216. 

Dostberg  241. 

Douglasshütte  192. 

Drachenloch,  das  159. 

Draga  272. 

Dragatal,  das  272. 

Drahowitz  319. 

Drau,  die  221  etc. 

Drei  Brunnen,  H.  213. 

Dreikreuzberg  317. 

Dreisesselstein  328. 

Dreisprachenspitze  213. 

Dreisteine  353. 

Drei  Zinnen  225. 

Dresdner  Hütten  200. 

Drösing  335. 

Dubitzer  Kirchlein  301. 

Duino-Sistiana  270. 

Dullwitz-Alm  230. 

Durcheckalpe  167. 

Durlasboden  189. 

Dürnholz  in  Mähren  335. 

Dürnkrut  335. 

Dürnstein  in  Kärnten  254. 

— van"  der  Donau  135. 

Durontal  228. 

Dürrensee   (Ampezzo) 
225. 

Dürrenstein,  der  225. 

Dürrnberg,  der  168. 

Dusnik  307. 

Düsseldorfer  Hütte   212. 

Dutovlje-Skopo  262. 

Dux  307. 

Eben  in  Tirol  178. 

in  Steiermark  165. 
Ebene  197.  d 
Ebenfurth  116. 

22* 


358 


REGISTER. 


Ebensee  153. 
Ebenwand  212. 
Ebenzweier  152. 
Ebersdorf  134. 
Echerntal  156. 
Ed-Alpe  156. 
Edelhütte,  die  189. 
Ederbauer  141. 
Edlach  120. 
Edlitz  118. 
Edolo  214. 
Eferding  140. 
Eger  310. 
Egerberg  309. 
E gerbrücken  320. 
Egerdach,  Bad  188. 
Egertal,  das  309. 
Egg  191. 

Eggenberg,  Schloß  237. 
Eggenburg  329. 
Eggental  206. 
Eggerhof  211. 
Ehrenburg  219. 
Ehrenfels,  Ruine  253. 
Ehrenhausen,  Schloß  239 
Eibenbergtunnel  149. 
Eibensfcein,  Ruine  329. 
Eibiswald  233. 
Eichberg  124. 
—  (Semmering)  121. 
Eichenhain  108. 
Eichenhof  320. 
Eichgraben  124. 
Eichwald  306. 
Einöd  254. 
Einsiedel  344. 
Einsiedl-Pauten  320. 
Eisaktal,  das  202. 219  etc. 
Eisberg,  der  337. 
Eisenauer  Alpe  140, 
Eisenberg  an  der  March 

353. 
Eisenbrod  348. 
Eisenerz  258. 
Eisenkappel  252. 
Eisenspitze,  die  193. 
Eisenstein  323. 
Eisenstraß  323. 
Eisernes  Tor  114. 
Eisfernerbachfall  199. 
Eisgrub  335. 
Eisseepaß  212. 
Elbe,  die  300  etc. 
Elbeteinitz  330. 
Elbogen  319. 
Eleonorenhain  327. 
Elsbethen  168. 
Emmerberg,   Ruine    115. 
Emmersdorf  134.  126. 
Engelhartszell.131. 
Engelhaus  318. 
Engels  zell  131. 
Enn,  Schloß  223. 


Enneb erger  Tal  220. 

Enns  127. 

-,  die  126.  127.  etc. 

Ennsegg,  Schloß  127. 

Ennsleithe,  die  127. 

Enzersberg  148. 

Eppan-Girlan  207. 

Erbersdorf  353. 

Erlakogel  153. 

Erlau  131. 

Erlaufsee  133. 

Ernsthofen  126. 

Erpfendorf  177. 

Erzberg,  der,  bei  Eisen- 
erz 258. 

— ,   — ,    bei   Hüttenberg 
255. 

Erzherzog-Eugen-Hütte 
198. 

Johann-Hütte  223. 

Otto-Schutzhaus  120. 

Eschenau  166. 

Essener  Hütte  211.  199. 

Etsch,  die  212.  214  etc. 

Eugendorf-Kalham  148. 

Eulenberg  3J3. 

Eulenburg,  die  353. 

Ewigschneegebirge  165. 

Faak  263. 

Faaker  See,  der  250. 
Faal  253. 
Falgendorf  348. 
Falkenau  309. 
Falkengebirge  347. 
Falkenstein,  am  Königs- 
see 161. 
— ,  Ruine  131. 
Falkensteinwand  149. 
Fallbach  248. 
Fallertümpfe  248. 
Falzarego-Paß  227. 
Falzköpfl  163. 
Farasina,  Canale  di  276. 
Fasana  273. 
Fassa  203. 
Fassa-Tal  227. 
Fedaja-Paß  227. 
Fehring  247. 
Fehringleiten  247. 
Feistritz  am  Wechsel  118. 

—  bei  Marburg  253. 

—  -Pulst  255. 

—  im  Rosental  249. 

—  am  Wocheiner  See 
260. 

Felber  Tauern  222. 
Feldbach  247. 
Feldkirch  192. 
Feldkirchen  255. 
Feldsberg  335. 
Felixdorf  117. 
iFellatal,  das  256. 


Fellenberg-Alp  189. 
Feltre  228. 
Ferdinandshöhe  (Stilfser 

Joch)  213. 
—  bei  Aussig  301. 
Ferlach  259. 
Ferleiten  167. 
Fernau,  die  200. 
Fernpaß  196. 
Fernstein,  Schloß  196. 
Ferwalltal,  das  193. 
Feuchten  194. 
Fichtelberg,  der  309. 
Fieberbrunn  177. 
Fiecht,  Stift  178. 
Fiera  di  Primiero  228. 
Filzstein-Alp  189. 
Finailspitze  198. 
Finkenberg  189. 
Finkenstein  263. 
Finsterbachtal,   der   206. 
Finstermünz-Paß  195. 
Fischau  115. 
Fischeleinboden  221. 
Fiscberndorf  157. 
Fischhorn,  Schloß  167. 
Fleimser  Tal  228. 
Flexensattel  191. 
Flirsch  193. 
Flitsch  256. 
Floitental,  das  190. 
St.  Florian,  Kloster  127. 
Floridsdorf  335. 
Fohnsdorf  253. 
Föhrenberg  109. 
Foibatal.  das  272. 
Fondo  207. 
Fontane  Fredde  228. 
Fonzaso  228. 
Forbes-Schweinitz  328. 
Forst,  Schloß  210. 
Forstbad  348. 
Fraele,  Val  213. 
Fragenstein,   Ruine  196. 
Fragsburg  210. 
Frain  339. 
Frankenmarkt  141. 
Franzdorf  243. 
Franzensbad  311. 
Franzensfeste  202. 
Franzenshöhe  213. 
Franz-Josephs-Höhe  224. 

Karl-Aussicht  107. 

Senn-Hütte  200. 

Frassenhütte  192. 
Frastanz  192. 
Frauenberg,    an   der 

Donau  135. 
— ,  bei  Admont  164. 
— ,  in  Böhmen  327. 
Frauenburg,   Ruine   254. 
Frauenkogel  237. 
Frauenstein,  Schloß  255. 


REGISTER. 


359 


Freiberg  351. 
Freienfeld  202. 
Freienthurn,  Schloß  252 
Freiheit  349. 
Freilassing  179. 
Freistadt  328. 
Freiwaldau  354. 
Freudental  353. 
Freundsberg,  Burg  178. 
Freyenstein  133. 
Friedberg  248. 
Friedek-Mistek  3i9. 
Friedland  in  Böhmen  344. 

—  bei  Teschen  349. 
Friedrichsberg  330. 
FriedrichsteinerEishöhle 

243. 
Friedrichswald  344. 
Friedstein,  Schloß  bei 

Stainach  164. 
— ,  — ,  bei  Turnau  348. 
Friesach  254. 
Fritztal,  das  165. 
Frohnleiten  231. 
Frohnwies  163. 
Fröschnitztal  230. 
Fucine  214. 
Fügen  189. 
Fulpmes  188. 
Funtensee-Tauern  161. 
Fürberg  149. 
Fürstenbrunn,  der  148. 
Fürstenburg,  ehem. 

Schloß  195. 
Fürstenfeld  247. 
Fürstenstand  237. 
Fürth-Kaprun  169. 
Fürth  in  Bayern  323. 
Furth-Göttweig  125. 
Fnrther  Tal  125. 
Furtschagelhaus  190. 
Fusch  167. 
Fuscher  Tal  167. 

—  Karkopf  224. 

—  Törl  225. 

—  Wegscheide  166. 
Fuschl  149. 

Gaaden  110. 

Gabelkhofen,  Burg   254. 
Gablenzhöhe  349. 
Gablonz  344. 
Gader-Tal  220. 
Gaienhofen,   Schloß  192, 
Gailberg-Sattel  255. 
Gailtal,  das  255. 
Gainfarn  116. 
Gairach  241. 
Gais  220. 

Gaisbach  -Wartberg  328, 
Gaisberg,  der  147. 
Gaishorn,  253. 
Galizynberg  107. 


Gall,  die  207. 
St.  Gallen  164. 
St.  Gallenkirch  193. 
Gallenstein,  Ruine  164. 
Galtür  193. 
Gaming  125. 
Gampertontal  192. 
Garns  bei  Marburg  253 
Gamskarkogel  171. 
Gamsspitzel,  das  170. 
Gand  211. 
Gänserndorf  335. 
Garda  219. 
Gardasee,  der  218. 
Gardone  Riviera  219. 
Gargnano  219. 
Gars-Thunau  329. 
Garsten  127. 
Gartenau,  Schloß  159. 
Gaschurn  193. 
Gastein,  Dorf-  u.  Hof- 

171. 

-,  Bad  172. 
Gauertal,  das  193. 
Gebhardsberg,  der  191. 
Geierbachstal,  das  320. 
Geiereck  14S. 
Geiersberg  346. 
— ,  Ruine  254. 
Geiersburg,  die  306. 
Geislerspitzen  202. 
Geltschberg  337. 
Gemärk,  das  2£6. 
Gemersdorf  238. 
Gemona-  Ospedaletto 

256. 
Genova,  Val  di  216. 
St.  Georgen  im  Tauferer 

Tal  220. 

—  bei  Rohitsch  240. 
St.  Georgenberg  178. 
Georgsberg  299. 

G  eorgswalde-Ebersbach 

342. 
Gepafcxhferner  194. 
Gepatschhaus  194. 
Gepatschjoch  194. 
Gerichtsberg  125. 
Gerlos  189. 
Gerlospaß  189. 
Geroldseck  180. 
St.  Gertraud    (Ultental) 

211. 

—  -(Sulden)  212. 
Gesäuse,  Engpaß  164. 
Gießhübl  -  Sauerbrunn 

320. 
Gilfenklamm  201. 
St.  Gilgen  149. 
Ginzling  190. 
S.  Giovanni  in  Fassa  228. 

—  bei  Triest  270. 

S.  Girolamo,  Insel  273. 


Giselawarte  130. 
Gitschtal,  das  255. 
Glaneck,  Schloß  159. 
Glanegg  255. 
Glase berg  354. 
Glashütten  238. 
Glatzen  326. 
Gleichenberg  247. 
Gleisdorf  247. 
Glemmtal  176. 
Glocknerhaus  224. 
Gloggnitz  121. 
Glopper,  Burg  191. 
Glorerhütte  223. 
Glurns  195. 
Gmain  159. 
Gmünd  207. 
Gmünd  in  Kärnten  248. 

•  in  Nieder-Österreich 

328. 
Gmundbrücke  159. 
Gmunden  151. 
Gmundner  Berg  152. 
Göding  349. 
Godowitz  243. 
Goisern  155. 
Gojau  328. 

Goldberg  (Rauris)  166. 
Goldenkron  328. 
Goldenstein  353. 
Goldkoppe  354. 
Goldrain  211. 
Göll  (Hohe  Göll)  16S. 
Göllersdorf  340. 
Golleschau  350. 
Golling  168. 
Gomagoi  212. 
Gonobitz  240. 
Göpfritz  329. 
Görkau  307. 
Görtschitztal  255. 
Görz  261. 
Gosau  156. 
Gösing  137. 
Goß,  Schloß  25S. 
Gossensaß  201. 
Gößl  158. 
Gösting  231. 
Göstinger  Alphütte  238. 
Göstling  126. 
Göstritz  122. 
Gotschakogel  121. 
Gottesgab  309. 
Gottschee  243. 
Göttweig,  Abtei  135. 
Gotzenalm  162. 
Götzis  192. 
Grabensee,  der  141. 
Graber  200. 

Gradisca-Straussina  271. 
Gradlitz  345. 
Grado  269. 
Gräfenberg  354. 


360 


REGISTER. 


Grafenegg  bei  Wagram 
135. 

—  bei  Liezen  164. 
Grafenstein  252. 
Grahovo  260. 
Grammartboden  186. 
Graschnitztal  241. 
Graslitz  310. 
Grasstein  202. 
Gratwein  231. 
Grätz  351. 
Gratzen  328. 
Graun  195. 
Graupen  306. 

Graz  232. 

Greifen,  Schloß  209. 
Greifendorf  331. 
Greifenstein  a.  d.  Donau 

136. 
— ,  Ruine  207. 
Grein  133. 

Greinburg,  Schloß  133. 
Gries  bei  Bozen  206. 

—  am  Brenner  200. 

—  im  Fassatal  227. 

—  bei  Zell  am  See  166. 
Griesen  196. 
Grießensee  177. 
Grignano  268. 
Grillitschhütte  238. 
Grimmenstein  118. 
Grimming-Tal  157. 
Grins  194. 

Grintouz  241. 
Grinzing  105. 
Grobelno  240. 
Gröbming  165. 
Groder  223. 
Grödig  159. 
Grödner  Joch  220. 

—  Tal  203. 
Grohmannhütte  201. 
Groppenstein  263. 
Groß-Gerungs  32S. 
Großglockner  223. 
Großgmain  159. 
Großlupp  243. 
Groß-Priesen  337. 

Raming  127. 

Reifung  164. 

Sirning  125. 

—  -Skal  342. 

Venediger  222. 

■ Vernagtferner  199. 

Großwasser  353. 
Groß-Weikersdorf  329. 
Wisternitz  353. 

—  -Wosek  338. 
Grottau  344. 
Grubberg  126. 
Grulich  346. 
Grün  323. 
Grünau  140. 


Grünau,  die  138. 
Grünbach  115. 
Grünberg,  Schloß  326. 
Grundlsee  158. 
Grünschacher  120.    119. 
Grünsee-Tauern  161. 
Grüntal  344. 
Grußbach  335.  • 
Gsängerhütte  103. 
Gschnitz  200. 
Gschütt,  Paß  156. 
Gschwandt  150. 
Gsieser  Tal  220. 
Gstatterboden  16i. 
Gsteig,  das  197. 
Guardiella  262. 
Guggental  149. 
Gugging  136. 
Gumpoldskirchen  112. 
Guntramsdorf  112. 
Gurgl  189. 

Gurgler  Tal  (Ötztal)  195. 
Gurk  254. 
Gutenbrunn  329. 
Gutenstein  116. 
Gütle,  das  191. 

Haag  am  Hausruck   140. 

—  (Nieder-Österreich)  126. 
Habachkopf  170. 
Habachtal  169.  170. 
Habakladrau  320. 
Habichen  197. 
Habicht  200. 
Habsburgwarte  106. 
Haderburg  214. 
Hadersdorf  bei  Wien  124, 

—  bei  Krems  135. 
Hadersfeld  136. 
Hafnerzell  131. 
Hagenberg,  Schloß  328. 
Hagengebirge  169. 
Haichenbach,    Ruine 

131. 
Haida  341. 
Haidenschaft  262. 
Haiding  139. 
Haiming  196. 
Hainbach  124. 
Hainberg  312. 
Haindlmauer  164. 
Haindorf  344. 
Hainfeld  125. 
— ,  Schloß  247. 
Hainzenberg  189. 
Halbstadt  347. 
Hall,  Bad  138. 

—  in  Tirol  178. 
Hallein  168. 
Hallesche  Hütte  212. 
Hallstatt  155. 
Hallstätter  See  155. 
Hallthurm  159. 


Hall  wang  -  Elixhausen 

141. 
Halterhütte  120. 
Hameau  107. 
Hammern  323. 
Hangender  Stein  160. 
Hanna,  die  352. 
Hannsdorf  353. 
Hardegg  339. 
— ,  Ruine  255. 
Hartberg  248. 
Hartenberg  310. 
Hartenstein,  Ruine  135. 
Hartlesgraben  164. 
Harzdorfer  Tal  314. 
Haselburg  205. 
Haslach  205. 
Hassenstein,  Ruine  309. 
Hatzendorf  247. 
Hauenstein-Warta  309. 
Hauslitzsattel  115. 
Hausruck  140. 
Hauzenberg  131. 
Heidenreichstein  328. 
Heilige  Berg,  der  322. 
Heiligen  326. 
Heiligenberg  353. 
Heiligenblut  224. 
Heiligenkreuz,  Abtei  110. 
Heiligkreuz  198. 
Heiligkreuz-Kofel  220. 
Heimtels,  Burg  221. 
Heinersdorf  344. 
Heinrichshöhe  121. 
Heiterwang  196. 
Hejcmanka  346. 
Heldenberg,  der  329. 
St.  Helena  113. 
Helenenschacht  309. 
Helenental,  bei  Baden 

113. 
Helfenburg,  Ruine  337. 
Helfenstein,  Schloß  350. 
Hellbrunn,  Schloß  148. 
Helm,  der  221. 
Hengsttal,  das  115. 
Herberstein  247. 
Hermagor  255. 
Hermannhöhle  118. 
Hermannskogel  106. 
Hermannstal  342. 
Hermannstein  318. 
Herpelje-Kozina  272. 
Herrenchiemsee  179. 
Herrenkohlern  206. 
Herrn  skr  etschen  303. 
Herzogenburg  125. 
Herzogsstuhl,  der  259. 
Hetzendorf  108. 
Heukuppe  120.  119. 
Hieburg,  Ruine  170. 
Hieflau  164. 
Hietzing  124. 


REGISTER. 


361 


Hilmteich  237. 

Himberstein  164. 

Himmelspiorte,   Kl.  334 

Hinterbrühl  110. 

Hintereisferner  199. 

Hinter-Hainbach  124. 

Hinterleiten  119. 

Hintermoos  191. 

Hintersee,  der  163. 

Hinterstoder  138. 

Hinter-Treban  321. 

Hipflelhütten,  die  238. 

Hippersdorf  329. 

Hirnsdorf  247. 

Hirschbergen  328. 

Hirsehbühl  163. 

Hirschensprung  318. 

Hirschwang  119. 

Hirt  254. 

Hochälpele  191. 

Hoclialpenfall  248. 

Hoch-Aujezd  346. 

Hochbrücke  248. 

Hocheck  125. 

Hocheppan,  Ruine  207. 

Hochfilzen  177. 

Hoch-Finstermünz  194. 

Hochgeschirr  152. 

Hochgründeck  166. 

Hochjoch  199. 

Hochkalter  163. 

Hochkarr  126. 

Hochkogel  152.  153. 

Hochkönig  165. 

Hochlanlsch  231.  247. 

Hochobir,  der  252. 

Hochofen  320. 

Hoch-Osterwitz  254. 

Hochpetsch  307. 

Hochschar,  die  354. 

Hochschneeberg  116. 

Hochschwab  230. 

Hochstauffen,  der  159. 

Hochsteg,  der  190. 

Hochstraß  124. 

Hochstuhl  243. 

Hochtenn,  der  166. 

Hochthron,  Berchtesga- 
dener und  Salzburger 
148. 

Hochtor  164. 

—  Heiligenbluter  166. 
Hochwald,  Ruine  351. 
Hochwieden  201. 
Hof  bei  Fuschl  149. 
Hoferkapelle  211. 
Hofgastein  171. 
Höflein  136. 
Hofmannshütte  224. 
Hohe  Frassen,    der  192. 

—  Freschen,  der  192. 

—  Fürlegg  170. 

—  Gaisl  225. 


Hohe  Geige  197. 

—  Göll,  der  168. 
Hohenau  335. 
Ilohenbruck  346. 
Hohendorfer  Höhe  326. 
Hohenegg,      bei    Cilli 

241. 
— ,  Schloß  125. 
Hohenelbe  348. 
Hohenems  191. 
Hohenfurt  328. 
Höhen-Salzburg  145. 
Hohenstadt  330. 
Hohenstein  302. 
— ,  Ruine  135. 
-,  Schloß  255. 
.Hohenwang  230. 
Hohenwerfen,  Schi.  169, 
Hoher  Lindkogel  114. 
Hohe  Salve  177. 

—  Wand  115. 

—  Wostrey  301. 
Höhlenstein-Tal  225. 
Holawald  346. 
Holländerdörü  107. 
Hollenburg  136. 

— ,  Schloß  259. 
Hollenegg,  Schloß  238. 
Höllenstein  109. 
Höllental  119. 
Hollersbach  169. 
Holoubkau  322. 
Holzleithen  140. 
Hombok  353. 
Hönigtal  237. 
Hopfgarten  177. 
Hopfreben  191. 
Horazdovic  326. 
Horitz  345. 
Höritz  328. 
Hörn  329. 
Horowitz  322. 
Hostivaf  336. 
Hotederschitz  243. 
Hötting  186. 
Hotzendorf  349. 
Houschka  338. 
Hradek  334. 
— ,  der  301. 
Hradek,  Schloß  346. 
Hradisch  331. 
Hronow  317. 
Hüben  (Ötztal)  197. 

—  (Iseltal)  222. 
Hudajuzna  260. 
Huda-Lukna  254. 
Hühnerspiel  201. 
Hühnerstützen  238. 
Hullein  319. 
Humberg  241. 
Hundskogel  151. 
Hungerburg  186. 
Husarentempel  110. 


Husinetz  327. 
Hüttau  165. 

Hütteldorf-Hacking   124. 
Hüttenberg  255. 
Hütteneckalm  155. 
Hüttenstein  149. 
Hüttwinkeltal  166. 
Hutzke  337. 

Icici  277. 

Idria  243. 

Iglau  339. 

Iglawatal  335. 

Igls  188. 

Ihlawka  336. 

Ika  277. 

Ilsank  162. 

Ilstern  219. 

Imst  195. 

Ingent  189. 

Inn,  der  130.  178.  194. 

Inner-Gschlöß  222. 

Innerkees-Alpe  170. 

tnner-Schmirn  190. 

Walgau  192. 

Innichen  221. 

Innsbruck  180. 

Innsbrucker  Hütte  200. 

Ischgl  193. 

Ischl  153. 

Isel,  Berg,  bei  Bregenz 

191. 
— ,  Bers,    bei  Innsbruck 

185. 
Iselsberg  224. 
Isera  217. 
Isergebirge  300. 
Isertal  348. 
Isola  269. 

Isonzotal,  das  256.  260. 
Isperdorf  133. 
Istrien  271. 
Itter,  Schloß  177. 
ltzling  148. 

Jägerndorf  353. 
Jägerwiese  106. 
Jainzental,  das  154. 
St.  Jakob  in  Putsch  190. 
amThurn,  Schloß  147. 
Jakobskogel  120.  119. 
.lanowitz  323. 
Jaromeritz  339. 
Jammer  347. 
Jauerburg  243. 
Jauerling  134. 
Jauernig  351. 
Jaufen  211. 
Jaufenburg  211. 
Jaworowy,  der  350. 
Jedlesee  341. 
Jenbach  178. 
Jeschken  344.  300.- 


362 


REGISTER. 


Jetetitz  327. 
Jettenberg  176. 
Jicin  338. 
Joachimstal  309. 
Jochenstein,  der  131. 
Jochgrabenberg  124. 
St.  Jodok  200. 
St.   Johann    im    Pongau 
165. 

—  in  Tirol  177. 

—  im  Wald  222. 

—  im  Feistritztal  247. 

—  u.  Paul,  Kirche  238. 
St.  Johannes-Strom- 
schnellen 299. 

Johanngeorgenstadt  321. 
Johannisbad  349. 
Johanniskapelle  337. 
Johannishütte  222. 
Johanneskofel  206. 
Johnsdorf,  Schloß  247. 
Josefihütte  326. 
Josefsberg  137. 
Josefstal  331. 
Josephstadt  347. 
Josephswarte  109. 
Judenberg-Alp  147. 
Judenburg  254. 
Judendorf  231. 
Jufahl,  Ruine  211. 
Jungbunzlau  341. 
Jungfern-Bründl  106. 
Jungfernsprung,  bei  Hei- 
ligenblut 224. 
— ,  bei  Graz  237. 
Jurdani  276. 

Kaadeu  309. 

Brunnersdorf  309. 

Kaa  riesköpfe  196. 
Kahlenberg   bei  Wien 
105. 

—  bei  Böhmisch-Leipa 
341. 

Kahlenbergerdorf   106. 

136. 
Kainisch  157. 
Kaiserbrunn  119. 
Kaiser-Franz-Joseph-Bad 

241. 
Kaisergebirge  177. 
Kaiserin-Elisabeth-Haus 

201. 
Kaiserschild  258. 
Kaiserstein  116. 
Kalenderberg  109. 
Kais  223. 

Kaiser  Tauern  223. 
Kals-Matreier-Törl  223. 
Kaltenbach,  beilschllöl 
— ,    bei    Zell    am    Ziller 

189. 
Kaltenberg,  der  193. 


KalteDbrunn   im  Kauner 
Tal  194. 

— ;  bei  Bozen  228. 

Kalteneck  193. 

Kaltenhausen  168. 

Kaltenleutgeben  109. 

Kaltem  207. 

Kaltwasser-Sattel  115. 

Kamaik,  Ruine  337. 

Kamitzer  Platte  350. 

Kammer   140. 

Kammerbühl  312. 

Kammerlinghorn  163. 

Kammersee,  im  Salzkam- 
mergut 140. 
,  bei  Aussee  158. 

Kammerstein,  Ruine  253. 

Kamptal  329. 

Kanaltal,  das  255. 

Kanitz- Eibenschütz  335. 

Kapellen  an  der  Mürz230. 

—  an  der  Mur  239. 

Kapfenberg  230. 

KapfeDstein  247. 

Kappl  193. 

Kaprun  167. 

Kapruner  Törl  168. 

Kapuzinerberg  147. 

Karawanken ,     die    243. 
254. 

Tunnel  259. 

Karbitz  303. 

Kardaun  203. 

Karersee  206. 

Karfreit  256. 

Karlinger  Kees  168. 

Karl-Ludwig-Haus  120. 

Karlsbad  313. 

Karlsbrunn  354. 

Karlsteg  190. 

Karlstein,  Schloß  321. 

Karlswald  300. 

Karneid,  Burg  206. 

Karpathen,  Kleine  335. 

Karres  196. 

Karst,  der  243. 

Karthaus  199. 

Kaschitz  323. 

Käsern  171. 

Kastellbell,  Schloß  211. 

Kastelruth  203. 

Kastenreith  127. 

St.  Katharinabad  336. 

Katharinberg  344. 

Katschberg  248. 

Kauner  Tal  194. 

Kauns  194. 

Kefermarkt  328. 

Keilberg,  der  309. 

Kellerjoch  178. 

Kematen  197. 

Kemmelbach  126. 

Kepernikstein  354. 


Kernhof  125. 
Kerschbaumer    Schloß 

131. 
Kessel  (Königssee)  162. 
Kesselfall  am  Königssee 

162. 

—  bei  Gastein  174. 
Kesselfall-Aloenhaus  163. 
Kesselkopf  222. 
Kesselwand-Ferner  199. 
Kiefer3felden  180. 
Kienberg  125. 
Kienburg  222. 
Kiental,  das  110. 
Kierling  108.  136. 
Kindberg  230. 
Kinsberg,  Schloß  311. 
Kirchberg  im  Spertental 

177. 

—  an  der  Pielach  137. 

—  am  Wechsel  118. 

—  bei  Reichenhall  159. 
— ,   Schloß,   im   Raabtal 

247. 
Kirchberger  Joch  211. 
Kirchdorf  128. 
Kirchschlag  130. 
Kiritein  331. 
Kitzbühel  177. 
Kitzbühler  Hörn  177. 
Kitzlochklamm  166. 
Klachau  157. 
Kladno  308. 
Kladrau  326. 
Klagenfurt  250. 
Klamm  121. 
— ,  Burg  126. 
Klammstein  171. 
Klarahütte  223. 
Klattau  323. 
Klaus  138. 
Klausbrücke  225. 
Klause  bei  Kufstein  180. 
Klausen  bei  Mödling  110. 

—  im  Eisaktal  203. 

Leopoldsdorf  114. 

Kleinboden  213. 
Klein-Eicha  341. 
Kleinglockner,  der  223. 
Klein-Glödnitz  254. 
Kleingmain  159. 
Klein-Kahn  302. 

München  127. 

Pöchlarn  134. 

Reifling  164. 

Kleinskal  348. 
Klein-Wolkersdorf  118. 

Zell  125. 

Klementinenhütte  350. 
Klepatschow  331. 
j Klingenberg  322. 
Klingental  310. 
'Kloben,  der  119. 


REGISTER. 


363 


Klobenstein  2C6. 
Klöpfelstaudach  189. 
Kloster  342. 
Klostergrab  307. 
Klosterle    in    Böhmen 
309. 

—  in  Vorarlberg  193. 
Klosterneuburg  107.  136. 
Klostertal  193. 
Klosterwappen  116. 
Klotzhütte  198. 
Knappendorf  120. 
Kniepaß,  der  162. 
Knittelfeld  253. 
Kobenzl,  Schloß  106. 
Ködnitztal  223. 

Kofel,  Ruine  216. 
Köflach  238. 
Kohlern  216. 
Kohlreitberg  124. 
Kojetein  334. 
Kojetitz  339. 
Kolbnitz  263. 
Kolin  330. 
Kollraitzberg  133. 
Kollnitzer  Alpe  238. 
Kolm-Saigurn  166. 
Kolowrathöhle  148. 
Komotau  308. 
König-Otto-Höhe  317. 
Königgrätz  345. 
Königinhof  347. 
Königsaal  299. 
Königsfeld   bei    Brunn 

334. 
Königshan  348. 
Königssee,  der  161. 
Königsspitze,  die  212. 
Königstein  303. 
Königs wald  302. 
Königswart  323. 
Konopischt,   Schloß  336. 
Kopainberg  348. 
Koppental,  das  157. 
Koralpe  238. 
Kornenburg  136. 
Kostel  334. 
Kosteletz  330. 
Kosten  302. 
Köstendorf  141. 
Kostial  300. 
Kotnov  3o6. 
Kotouc  349. 
Kötschach  im  Gailtal255. 

—  bei  Gastein  172. 
Kottingbrunn  116. 
Kozlau  350. 
Kraiger  Schlösser  255. 
Krainburg  243. 
Krainerhütten  114. 
Kralup  299. 
Krammel  301. 
Kranichberg  118. 

Baedekers  Österreich 


Krapfenwaldl  105. 
Krasna  349. 
Kratzenberg,  der  169. 
Krechof  330. 
Kreibitz-Teiehstatt  342. 
Kreit  188. 
Kremesnik  336. 
Krems  an  der  Donau  135, 
—  im  Kainachtal  238. 
Kremsier  349. 
Kremsmünster  138. 
Kremstal,  das  135. 
Kreuth  125. 

Kreuzberg,   der   (bei  Bi- 
schofshofen)  165. 
-,   —   (bei   Freiwaldau) 

Kreuzen  133. 
Kreuzenstein,  Burg  136. 
Kreuzköpfl  199. 
Kreuzsattel  109. 
Kreuzspitze  198. 
Kreuzstein  149. 
Krieglach  230. 
Kriegsdorf  353. 
Kriesdorf  300. 
Krimml  170. 
Krimmler  Tauern  171. 
Kritzendorf  329. 
Kroatenhöhle  169. 
Kromau  335. 
Kronau  243. 
Kronburg,  Ruine  195. 
Krondorf  309. 
Kronegg,  Ruine  248. 
Kronplatz  220. 
Kronprinz-Rudolf-Grotte 

246. 
Kronsegg,  Ruine  329. 
Kropfsberg,  Ruine  178. 
Krottenmühl  179. 
Krottensee,  der  149. 
Krumau  328. 
Krummbachsattel  118. 
Krummnußbaum  126. 
Krumpendorf  250. 
Krumpental  258. 
Krupa  308. 
Küb  121. 
Kubani,  der  327. 
Kubohütten  327. 
Kuchelbad  321. 
Küchelberg  208.  210. 
Kuchl  168. 
Kuchler  Loch  162. 
Kufstein  180. 
Kühbach,  Burg  205. 
Kühtreien  198. 
Kukus  347. 
Küllenberg  276. 
Kulm  302. 
Kumberg  241. 
Kulmberg    der  247. 

28.  Aufl. 


Kummenberg,  der  192. 
Kundratitz  337. 
Kunetitz  330. 
Kunowitz  334. 
Kupferberg  308. 
Kürsinger  Hütte  170. 
Kurtatsch  214. 
Kurzleim  198. 
Kurzras  199. 
Kus  115. 
Kuttenberg  338. 
Kuttenplan  326. 
Kuttental  341. 

Laa  335. 
Laas  212. 
Laase  241. 
Lach-Alpe  211. 
Lackenhof  1^6. 
Lackenhoferhütte  120. 
Ladis  194. 
Lagarina,  Val  216. 
Lago  di  Ledro  218. 
Laibach  242. 
Laibacher  Moor  243. 
Lakaboden  118. 
Lambach  140. 
Lämberg,  Schloß  300. 
St.  Lam  brecht  254. 
Lamprechtsburg,  die  220. 
Lamprechts-Ofenloch 

176. 
Lana  207. 
-,  Col  di  227. 
Landeck  194. 
Landl  164. 
Landro  225. 
Landshag  132. 
Landskron  bei  Brück  231. 
—  bei  Villach  255. 
Lanersbach  190. 
Langbath-Seen  153. 
Langegg  206. 
Langen  193. 
Langenbruck  342. 
Längenfeld  197. 
Langenfernerioch  212. 
Langenhof  346. 
Langenlois  329. 
Langen wang  230. 
Langenzersdorf  341. 
Langkampfen  180. 
Langkofel,  der  228. 
Langtauferer  Tal  195. 
Langtaufers  194. 
Lans  1£8. 
Lanser  Köpfe  188. 
Lassingfall,  der  137.  125. 
Laßnitz-Höhe  237. 

Tal  239. 

Laternser  Tal  192. 
Latsch  211. 
Laube  3C3. 

23 


364 


REGISTER. 


Laubenbachmüli]  e  137. 
Laudachsee  152. 
Laudeck,  Ruine  194. 
Laufen  155. 
Laugenspitze  207. 
Laun  307. 
Launsdorf  254. 
Lauterach  191. 
Lavamünd  253. 
Lavant,  Ruine  254. 
Lavantta>  253. 
Lavis  215. 
Laxenburg  110. 
Lebenberg,   Schloß   210. 
Lebring  239. 
Lech  191. 
Lechtal  196. 
Ledenitzen  263. 
Ledrotal  218. 
Lees-Veldes  243. 
Legos  218. 
Leibnitz  239. 
Leibnitzer  Feld  239. 
Leipnik  350. 
Leitertal  223. 
Leithagebirge  116. 
Leitmeritz  337. 
Leitner-Alp  189. 
Lembach  253. 
Lerne,  Canal  di  273. 
Lend  bei  Gastein  166. 

—  bei  Klagenfurt  250. 
Lendkanal  251. 
Lendorf  248. 
Lengenfeld  243. 
Lenkjöchlhütte  223. 
Leoben  257. 
Leobersdorf  116. 
Leogang  177. 
LeogangerSteinberge  163. 
St.  Leonhard  i.  Enneberg 

220. 

—  im  Lavanttal  253. 

—  im  Passeir  211. 

—  im  Pitztal  196. 

—  bei  Salzburg  159. 
Leonstein  127. 

— ,  Ruine  250. 
Leopoldsberg  106. 
Leopoldskron,    Schloß 

148. 
Leopoldsteiner  See  258. 
Lermoos  196. 
Letten  127. 
Leukental  177. 
Levico  216. 
Lewin  337. 
Lezece  245. 
Lhota-Mirotitz  322. 
Libin,  der  327. 
Libnowes  345. 
Liboch  in  Böhmen  338. 
Liboc  308. 


Lichtenau  316. 
Lichtenberg,  der  130. 
— ,  Ruine  195. 
Lichtenegg,  Ruine  230. 
Lichtwert,  Burg  178. 
Liebau  348. 
Lieben  345. 
Liebenfels,  Ruine  255. 
Liebenstein  312. 
Liebeschitz  300. 
Lieboch  238. 
Liebwerda  344. 
Liechtenstein ,    Burg, 

bei  Mödling  109. 
— ,    Ruine ,    bei   Juden 

bürg  254. 
Liechtensteinklamm  166, 
Lienz  221. 
Lienzer  Klause  221. 
Liesertal,  das  248. 
Liesing  108. 
Liesing-Tal  253. 
Liezen  164. 
Lilienstein  303. 
Limberg-Alpe  168. 
Limone  218. 
Lindewiese  354. 
Lindkogel,  Hoher 

(Eisernes  Tor)  114. 
Lingenau-Hittisau  191. 
Linz  127.  132. 
Lipizza  246. 
Lissa  338. 

Hora  349. 
Litawatal  322. 
Litschau  328. 
Littai  241. 

Livinallongo-Tal  227. 
Lizzana  217. 
Lobenstein  353. 
Lobositz  300. 
Lochowitz  322. 
Lockstein,  der  161. 
Lofer  176. 
Loiben  135. 
Loifarn  171. 
Loich  137. 
Loitsch  243. 
Loosdorf  125. 
Loppio  217. 

St.  Lorenz,  bei  Enns  127. 
—  (Salz  kammergut)  148. 
St.  Lorenzen  in  Tirol  219. 
Losbühel  119. 
Losenstein  127. 
Loswand  119. 
Lötzer  Klamm  194. 
Lovrana  278. 
Lubereck,  Schloß  134. 
Lucia    Tolmein   256. 

260. 
Lueg  149. 
— ,  Paß  169. 


S.  Lugano  228. 
Luhatschowitz  334. 
Lukawetz  331. 
Lundenburg  334. 
Lünersee  192. 
Lunz  126. 
Lupoglava  272. 
Lurgrotte  231. 
Lurnfeld,  das  248. 
Luschariberg,  der  256. 
Lußnitz  256. 
Lustbühel,  Schloß  237. 
Luttach  220. 
Luttenberg  239. 
Luzna-Lischan  3Q8. 

Mackner  Kessel  206. 
Mauatschgletscher  213. 
Maderno  219. 
Madienerhaus  193. 
Madonna    di    Campiglio 

215. 
Madritschjoch  212. 
Maffersdorf  344. 
St.  Magdalena  130. 
Maggiore,  Mte.  bei 

Abbazia  278. 
Mahlknechtjoch  228. 
Mahren berg  238. 
Mährisch-Altstadt  353. 
Aussee  331. 

-Neustadt  353. 

-Ostrau  352. 

-Schönberg  353. 

-Weißkirchen  350. 
Maiern  201. 
Mainzer  Hütte  225. 
Maishofen  176. 
Majenwand  193. 
Malborgeth  256. 
Malcesine  219. 
Male  214. 
Mallnitz  263. 
Mallnitzer  Tauern  174. 
Malquoria,  Alp  226. 
Mals  195. 
Maiser  Haide  195. 
Maltatal  248. 
Mandling  165. 
Mandronhütte  216. 
M anhart,  der  243. 
Mannhardalp  174. 
Manning-Wolffsegg  140. 
Mannsberg,  Burg  254. 
Marbach  133. 
Marburg  239. 
Marchfeld  114. 
Marchtal  331.  334. 
S.  Marco  217. 
Mareit  201. 
Maretsch,  Burg  205. 
Margaretenbad  327. 
Margarethenkapf  192. 


REGISTER. 


365 


Margreid  214. 
St.  Maria  im  Münstertal 
195. 

—  im  Laßnitztal  238. 

—  am  Stelvio  213.  195, 
Mariabrunn  bei  Gleisdorf 

247. 

—  bei  Wien  124. 
Maria-Elend  259. 

—  -Grün  237. 
Mariahilf  188. 
Mariahilf  er  Berge  116. 
Maria-Kulm,  Böhmen309. 
Kumnitz  157. 

Piain  148. 

Rain  259. 

Rast  253. 

Saal  259. 

Mariaschein  303. 
Maria-Schmelz  211. 
Schutz  122. 

—  im  See  260. 

Straßengel  231. 

Taferl  133. 

Theresia-Schutzhaus 

260. 

—  -Trost  237. 

—  -Waldrast  188. 

Wörth  250. 

Mariazell  137. 
St.-Marien  138. 
Marienbad  324. 
Marienberg,  Abtei  195. 
— ,  der  346. 
Markovsina  272. 
Markersdorf  300. 
Markt  Tüfl'er  241. 
Marling  211. 
Marmolata  227. 
Marmorklamm  201. 
Marsbach  131. 
Marsbachzeil  131. 
Martelltal  211. 

St    Martin,  an  der  Enns 
165. 

—  am  Kofel  211. 

—  im  Passeir  211. 

—  bei  Weitra  328. 

—  im  Saalachtal  176. 

S.  Martino   di   Castrozza 

228. 
Martinsberg  329. 
Martinsbruck  195. 
Martins  wand  196. 
Marzellferner  198. 
Masloved  346. 
Mastig  348. 
Matavun  245. 
Matrei  200. 
— ,  Windisch  222. 
Matreier  Tauernhaus  '222. 
Mattsee  141. 
Mattuglie  276. 


Matzen,  Burg  178. 
Matzendorf  116. 
Mauerbach,  Kl.  124. 
Mauls  202. 

Maultasch,  Ruine  207. 
Mauracb  178. 
— ,  die  197. 

31autern  an  der  Donaul35. 
Mauterndorf  254. 
Mauth  322. 
Mauthausen  132.  126. 
Maverling  114. 
Mayrhofen  189. 
Mazocha,  die  331. 
Meidling  108. 
Meledriotal  215. 
Melk  134.  125. 
Mellau  191. 
Melleck  176. 
Melnik  338. 
Melnikfall  248. 
Mendel,  die  206.  207. 
Meran  207. 
Merkelsgrün  309. 
Merkenstein  116. 
Mezzana  214. 
Mezzolago  218. 
Mezzolombardo  214. 
St.  Michael  a.  d.  Donau 
134. 

im  Lungau  243. 

in  Kppan  207. 

im  Liesingtal  253.  25S. 
Michaelsburg    die  220. 
Micheldorf  138. 
S.  Michele  214. 
Mieders  188. 
Mies  326. 
Milders  200. 
Milleschauer  306. 
Milleschau  -  Kottomirsch 

306.  307. 
Millstatt  248. 
Milostin-Kounowa  303. 
Miramar,  Schloß  268. 
Mißling  253. 
Mißtal,  das  252. 
Misurina-See  226. 
Mittelberg  im  Pitztal  196. 
—  Ferner  196. 
Mitteldorf  222. 
Mittelgebirge,  böhm.300. 
Mittelsteine  347. 
Mittelwalde  346. 
Mitterbad  (Ulten)  211. 
Mitterburg  (Pisino)   272. 
Mitterdorf  230. 
Mitterkopf  170. 
Mitteradorf  157. 
Mitterplatten-Alp  189. 
MUtersill  169. 
Mitterweißenbach  153. 
Mittewald  a.  Brenner  202, 


Mittewald  bei  Lienz  221. 

—  bei  Villach  250. 
Mixnitz  231. 
Mlatz  323. 
Mödling  109.  110. 
Moena  228. 
Moggio  256. 
Mohelkatal,  das  342. 
Moistrana  243. 
Mokropetz  321. 
Moldau  307. 

— ,  die  285.  299  etc. 

Molina  218. 

Möllbrücke  -Sachsenburg 
248. 

Mol  In  127. 

Mölltal  224.  263. 

Mönchsberg,  der  145. 

Mondsee  149. 

Mönichau,  Schloß  177. 

Monfalcone  270. 

Montafoner  Tal  192. 

Montan,  Ruine,  Martell- 
tal 211. 

— ,  bei  Neumarkt  228. 

Montasch  256. 

Monte  Croce  228. 

Monte  Santo  261. 

Moos  im  Passeir  211. 

— ,  Bad  (Sexten)  221. 

Mooswacht  163. 

Morchenstern  344. 

Morganhof  140. 

Mori  217. 

St.  Moritzen  220. 

Morter  211. 

Mörtschach  224. 

Morzg  159. 

Moscenice  278. 

Moschkogel,  der  23S. 

Moserboden  168. 

Mostizzolbrücke  214. 

Muckendorf  116. 

Mückentürmchen  306. 

Mügeln  303. 

Muggia  271.272. 

Müglitz  331. 

Mugonispitzen  228. 

Mühlau  186. 

Mühlbach  im  Pustertal 
219. 

Mühldorf  263. 

Mühlhausen  a.  d.  Moldau 
300. 

—  bei  Tabor  327. 
Mühllacken  132. 
Mullwitz-Aderl  222. 
Münchengrätz  342. 
Münster  195. 

Mur,  die  231. 233.  239.  etc. 
Muranzatal  212. 
Murau  254. 
Mürau,  Schloß  331. 

23* 


366 


REGISTER. 


Mürzsteg  230. 
Mürzzuschlag  230. 
Mutterberger  Alp  200. 
Mutters  188. 

Nabresina  246. 
Nachod  347. 
Nago  217. 
Nakri-Netolitz  327. 
Nals  207. 
Napagedl  349. 
Nassereit  195. 
Naßfeld  (Gastein)  174. 
Naßkamm  120. 
Naßtal,  das  119.  120. 
Naßwald  120. 
Natters  188. 
Natterstal  137. 
Naturns  211. 
Nauders  195. 
Naudersberg  195. 
Nebelstein,  der  328. 
Nedwieditz  339. 
Nemelkau  326. 
Nenzigast-Tal  193. 
Nenzing  192. 
Nepomuk  326. 
Neratovic  341. 
Nesactium  276. 
Nesselgraben  176. 
Nesselkoppe  354. 
Nestersitz-Pömmerle  302 
Nettingsdorf  138. 
Neu-Aigen  329. 
Neuberg  230. 
Neu-Breitlabner  190. 
Neudek  320. 
Neudörfel  301. 
Neuern  323. 
Neufelden  130. 
Neugarten  300. 
Neu-Hamburg  348. 
Neuhammer  320. 
Neubaus,  Bad  in  Kärnten 
241. 

—  in  Böhmen  336. 

—  bei  Bozen  207. 

—  a.  d.  Donau  132. 

—  im  Oberennstal  165. 

—  bei  Salzburg  168. 
Neuhof  331. 
Neukirchen  170. 
Neuland  300. 
Neulengbach  124. 
Neumarkt-Tramin  214. 

—  -Kallham  139. 
Köstendorf  141. 

—  in  Steiermark  254. 
Neuming  260. 
Neu-Montfort  192. 
Neunkirchen  121. 
Neu-Pfannberg ,     Schloß 

231. 


Neu-Ratteis  199. 
Neu-Rohlau  320. 
Neusattl  309. 
Neusiedl  335. 
Neustadt  an   der  Mettau 

346. 
— ,  bei  Moldau  307. 
Neustadt,  Wiener  117. 
Neustadtl  339. 
Neustift  bei  Brixen  202. 

—  im  Stubaital  200. 
im  Safental  248. 

Neutitschein  351. 
Neu-Ullersdorf  353. 
Neuwaldegg  106. 
Neuweg  109. 
Nezamislitz  334. 
St.  Nicola  133. 
Niederalpel-Sattel  230. 
Niederdorf  221. 
Niedergrund  303. 
Niederhofen  164. 
Nieder j  och  198. 
Nieder-Lindewiese  354. 
Niedernsill  169. 
Niederer  Tauern  174. 
Niederranna  131. 
NiedersedliU  303. 
Niedervintl  219. 
Niemes  300. 
Niklasberg  307. 
Niklasdorf  (Mähren)  354. 

—  (Steiermark)  257. 

St.  Nikolaus  im  Ultental 
211. 

—  bei  Innsbruck  186. 

—  bei  Golling  168. 
Nikolsburg  335. 
Nikolsdorf  248. 
Nimburg  338. 
Nixdorf  342. 
Nockstein  149. 
Nollendorf  302. 
Nonn  159. 
Nonsberg  214. 
Nöstelbach  138. 
Not,  die  126. 
Nowyhrad,  Ruine  331. 
Nufels  194. 

Nürnberger  Hütte  200. 
Nürschan  323. 
Nusle-Vrsovic  336. 
Nußdorf   am  Attersee 

140. 
Nuvolau  226. 

Obdach  253. 
Obelisco  268. 
Oberarl  166. 
Oberau  202. 
Oberbergtal  200. 
Oberbozen  206. 
Oberbreth  256. 


Ober-Cerekve  336. 
-  -Cilli  247. 
Oberdrauburg  248. 
Obergeorgental  302. 
Ober-Grafendorf  137. 
Obergraupen  306. 
Obergrund  302. 
Ober-Gurgl  199. 
Oberhof  120. 
Oberhollabrunn  340. 
Oberlaibach  243. 
Oberland  163. 
Obermais  208.  209. 
Obermauer  222. 
Ober-Mayerhofen  248. 
Obermeisling  135. 
Obermieming  196. 
Obermühl  132. 
Obernbergtal  200. 
Obernitz  307. 
Obernzell  131. 
Oberplan  328. 
Ober-Radkersburg  239. 
Oberrain,  Bad  176. 
Ober-Sedlitz  301. 
Obersee,  der  162. 
Ober-St.  Veit  124. 
Obersulzbachtal  170. 
Obertauern  165. 
Obertraun  157. 
Ober-Vellach  263. 

Vernagt  199. 

Oberweißbach  163. 
Oberwiesenthal  309. 
Oberzalimhütte  192. 
Obladis  194. 
Öblarn  165. 
Obrowitz  334. 
Obsteig  196. 
Oderberg  352. 
Oderquelle  350. 
Ofenauer  Berg,   der  169. 
Okfischko  339. 
Olang  220. 

Ölgrubenjoch  194.   196. 
Ölgrubenspitze  196. 
Olmütz  352. 
Oltresarca  217. 
Omeshorn  191. 
Opcina  262.  268. 
Opocno  346. 
Orglerhütte  168. 
Orsera  273. 
Ort  152. 

Ortenburg,  Ruine  248. 
Ortler  212.  195. 
Osnabrücker  Hütte   248. 
Ospitale  226. 
Ossegg  307. 
Osser  323. 
Ossiach  255. 
j  Osterb  urg,  Ruine  125. 
lötscher,  der  126. 


REGISTER. 


867 


Ötschergraben  137. 
Ottensheim  132. 
Ottobütte  250. 
Öta  197. 
Ötztal  196.  197. 

Packtal  254. 
Pallaus,  Schloß  202. 
Pallik,  der  224. 
Paltental,  das  164.  253. 
Palu  de  Caldes  211. 
Panchia  228. 
Paneveggio  228. 
St.  Pankraz  211. 
Parapluieberg  109. 
Pardubitz  330. 
Parenzo  273. 
Parona  217. 
Parsch  163.  147. 
Parschallen  140. 
Parschnitz  348. 
Parseierspitze  194. 
Partschinser  Wasserfall 

211. 
Passail  247. 
Passau  130. 
Passeiertal  211. 
Pasterzen-Kees  224, 
Pastritz  323. 
Patenen  193. 
Patsch  200. 

St.  Paul  in  Kärnten  253. 
Payerbach  221.   118. 
Payerhütte  212. 
Paznauntal  193.  194. 
Pecka  348. 
Pedratsches  220. 
Peggau  231. 
Peindlberg,  der  321. 
Peitlerkofel  220. 
Pejo,  Bad  214. 
Pelsdorf  348. 
Pemmern  206. 
Penede,  Ruine  217. 
Pen  egal  207. 
Penia  227. 
Penk  263. 
Penzing  124. 
Pera  228. 
Peraria  256. 
Percha  220. 
Perchtoldsdorf  109. 
Perfuchs  194. 
Pergern  127. 
Pergine  216. 
Peri  217. 

Peritschnik-Fall  243. 
Perjen  194. 

Perneck  bei  Ischl  155. 
—  bei  Brück  231. 
Pernitz  116. 
Pernstein,  Schloß  339. 
Persen,  Burg  216. 


Persenbeug  133. 
Pertisau  178. 
Peschiera  219. 
St.  Peter  an  der  111  193 

—  in  Krain  245. 

—  in    Niederösterreich 
126. 

Petersberg  196. 

— ,  Ruine  254. 

Petersburg  323. 

Petersdorf  (Perchtolds- 
dorf) 109. 

Peterstein,  der  354. 

Petrowitz  in  Mähren  331, 

Petschau  320. 

Pettneu  193. 

Pettorina-Tal  227. 

Petzen,  die  252. 

Peutelstein  226. 

Pfaffenstein  258. 

Pfalzau,  die  124. 

Pfalzgauhütte  226. 

Pfänder  191. 

Pfandl  151. 

Pfandlhütte  211. 

Pfandischarie,    Untere 
224. 

Pfannberg,  Ruine  231. 

Pfannhorn  221. 

Pfarr-Werfen  169. 

Pfennigbach  115- 

Pfenningberg  130. 

Pütscher  Joch  190. 

Pflerschtal  201. 

Pfunderstal  219. 

Pfunds  194. 

Pfusser  Lahn  207. 

Pian,  Monte  225. 

Pians  194. 

Pichl  149. 

Schloß  230. 

Picolein  220. 

Piding  153. 

Pießling  138. 

Piesting  116. 

Pieve  di  Cadore  226. 

—  di  Ledro  218. 

—  di  Livinalongo  227. 
Pilgram  336. 

Pilkau  306. 

Pillersee  (Achental)  177. 
Pilsen  322. 
Pilsenetz  326. 
Pine,  Val  di  216. 
Pinguente  272. 
Pinkenkogel  122. 
Pinniser  Joch  200. 
Pinzgau,  der  176. 
'Pinzgauer  Höhe  189. 
— .  Platte  1S9. 
jPinzolo  216. 
Pirano  272. 
Pirkenhammer  316. 


Pirna  303. 
Pischelsdorf  247. 
Pischenza-Tal  243. 
Pisek  322. 
Pisely  333. 
Pisino  272. 
Pitten  118. 
Pitztal  196. 
Pitztaler  Jöchl  196. 
Pizzocolo,  Monte  219. 
Plabutsch  237. 
Pladen  323. 
Piain,  Ruine  159. 
Plan  in  Böhmen  326. 
—  im  Grödner   Tal   203. 
Planggeros  196. 
Plankenau  166. 
Planta,  Schloß  209. 
Plaß  323. 
Platte,  die  237. 
Platten  321. 
Plattenkogel  189. 
Plattkofel  22^. 
Plätzwiese  221. 
Plava  261. 
Plomberg  149. 
Plose,  die  202. 
Pochhardsee  174. 
Pochhardscharte  174. 
Pöchlarn  134.  125. 
Pockhorn  224. 
Pöckstein,  Schloß  254. 
Pocol  226.  227. 
Podbaba  299. 
Podbrdo  260. 
Podebrad  33S. 
Podhorn,  Berg  320. 
Podmelec  260. 
Podnart-Kropp  243. 
Poganek,  Schloß  241. 
Pohl  351. 
Pola  274. 

Polauer  Gebirge  334. 
Polepp  338. 
Politz    bei   Wekelsdorf 

347. 
Fölling  254. 
Polna-Stecken  339. 
St.  Polten  124. 
Pöltschach  240. 
Ponalestraße,  die  218. 
Pongau  l(i5. 
Pontafel  256. 
Ponte  delle  Arche  216. 

di  Legno  214. 

di  Muro  256. 
Pontebba  256. 
Pontlatzer  Brücke  194. 
Popena,  Piz  225. 
Popena  bassa,  Val  226. 
Pordoijoch  227. 
Porican  330. 
Portorose  272. 


368 


REGISTER. 


Pörtschach  250. 
Posruck,  der  239. 
Pößnitz  239. 
Post-Alp  170. 
Postelberg  323. 
Pöstlingberg  129. 
Potscherad  323. 
Pottenbrunn  124. 
Pottenstein    in    Böhmen 

346. 
Pottschach  121. 
Pötzscha  303. 
Povo  216. 
Pozza  228. 
Prachatitz  327. 
Prad  212. 

Prag  282. 
Altneuschule  290. 
Altstadt  287. 
Altstädter  Mühlen  288. 

—  Turm  293. 
Bäder  283. 
Bahnhöfe  282.  293. 
Baumgarten  298. 
Belvedere  297. 

—  Anlagen  298. 
Bierhäuser  283. 
Blindeninstitut  298. 
Böhm.  Museum  291. 
Cafes  283. 
Carolinum  287. 
Choteks-Anlagen  298. 
Clementinum  288. 
Daliborka-Turm  297. 
Denkmäler: 

Franz  I.,  Kaiser  288. 

St.  Georg  295. 

Hälek  292. 

.Tungmann  292. 

Kar]  IV.  289. 

Krieger  293. 

Prager  Student    288. 

Radetzky  293. 

Roezl  292. 
Deutsches  Haus  283. 
Dom  295. 
Droschken  283. 
Emaus-Kloster  292. 
Erzbischöfl.  Palast  294. 
Ferdinandstraße  292. 
Franzenskai  288. 
Franz-Jos. -Brücke  293. 
Galerie   des    Königr. 

Böhmen,   Moderne 

298. 
Gasthöfe  282. 
Generalkomm  ando264. 
Geschichte  285. 
Graben  286. 
Hasenbnrg  298. 
Hofburg  295. 
Hradschin  294, 


Prag  : 
Hus1  Wohnhaus  289. 
Josephstadt  290. 
Judenfriedhof  290. 
Kadettenschule  297. 
Kaiser-Franz-Brücke 

293. 
Karlsbrücke  293. 
Karlsplatz  292. 
Karmeliterinnenkloster 

295. 
Kettensteg  289. 
Kinsky-Garten  298. 
Kirchen : 

Allerheiligen  297. 

St.  Georg  2^6. 

St.  Jakob  288. 

Joh.  von  Nepomuk 
292. 

Karlshof  er  292. 

H.  Kreuzkapelle  288. 

Loretokirche  297. 

Maria  Himmelfahrt 
297. 

Maria-Schnee  292. 

Marien-  292 

Martinskapelle  292. 

Nikolaus  294. 

St.  Peter  u.Paul  292. 

Salvator  288 

St.  Stephan  292. 

Teyn-  287. 

Thomas  294. 

St.  Veit  295. 
Krankenhäuser  292. 
Kreuzherrenstift  288. 
Kronprinz-Rudolf-  An- 
lagen 298. 

Kai  289. 

Kunstgewerbe-Museum 

290. 
Landtagsgebäude  294. 
Laurentiusberg  298. 
Loretoplatz  297. 
Museum,  städt.  293. 
— ,  böhm.  291. 
— ,  tschech.  ethnogr. 

299. 
Näprstek's   böhm.  Ge- 
werbemuseum 289. 
Neustadt  291. 
Palais  Clam-Gallas  283. 

—  Czernin  297. 

—  Fürstenberg  294. 

—  Kinsky  287. 

—  Lobkowitz  297. 

—  Morzin  294. 

—  Nostitz  294. 

—  Schwarzenberg  295. 

—  Sylva-Tarouca  286. 

—  Thun  294. 

—  Toscana  295. 

—  Waidstein  294. 


Prag: 

Pantheon  291. 

Polizeidirektion  293. 

Pofitscher  Park  293. 

Pulverturm  286. 

Rathaus,  Altstädter  287. 

— ,  jüdisches  290. 

— ,  Neustädter  292. 

Repräsentationshaus 
286. 

Ring,  Großer  287. 

— ,  Kleinsei tener  293. 

Rudolphinum  289. 

Schwarzer  Turm  297. 

Sparkasse,  böhm.   293. 

Speisehäuser  283. 

Stadtpark  291. 

Statthalterei  294. 

Sternschloß  299. 

Strahow  297. 

Straßenbahnen  etc.  284. 

Technische  Hoch- 
schule, tschech.  292. 

Teynhof  288. 

Theater,   tschech.  293. 

— ,  deutsche  287.  291. 

Theresianisches  Adlig. 
Damenstift  297. 

Tschech. -slaw.   ethno- 
graph.  Museum  299. 

Universitäts  -  Biblio- 
thek 288. 

Ursulinerinnen-Kl.  293. 

Wasserturm  288. 

Weinstuben  283. 

Weißer  Berg  299. 

Wenzelsplatz  291. 

Wyschehrad  292. 

Prägarten  328. 
Pragerhof  240. 
Prager  Hütte  222. 
Prägraten  222. 
Prags,  Alt-  u.  Neu-  221. 
Pragser  Wildsee  221. 
Pragstein,  Schloß  132. 
Pramautal  v  177. 
Praskoles-Zebräk  322. 
Pratzen  194. 
Prebichl  258. 
Predazzo  228. 
Predil  256. 

Preding-Wieselsdorf  238. 
Prein  120. 
Preiner  Wand  119. 
Premstätten  233.  239. 
Prerau  350. 
Preschen  307. 
Preßbaum  124. 
Preßnitz-Reischdorf  308. 
Pribenic  336. 
Pribram  322. 
Prielau,  Schloß  176. 


REGISTER. 


369 


Prien  179. 
Prießnitztal  109. 
Prim  346. 
Primiero  228. 
Primolano  216. 
Primörtal  228. 
Prinzersdorf  125. 
Pritschitz  250. 
Probluz  346. 
Promontore,  Cap  276. 
Prosau  320. 
Prosecco  246. 
Prösels,  Burg  2Ü3. 
Proßnitz  334. 
Protiwin  327. 
Prutz  194. 
Prvacina  262. 
Puch-Oberalm  168. 
Puchberg  115. 
Puchenau,  Schloß  132. 
Puchenstuben  137. 
Puchheim,  Schloß  140. 
Puflatsch  203. 
Püllna  307. 
Punkwa-Tal  331. 
Puntigam  239. 
Pupping  140. 
Pürglitz  308. 
Purgstall  125. 
Purkersdorf  124. 
Pürnstein  130. 
Pustertal  219. 
Pyhrntal  164. 
Pyrawang  131. 

Quaderberg,  der  337. 
Quadrathöfe  211. 
Quarnero  276. 

Raabtal  247. 
Raabs  329. 
Raach  121. 
Rabbi-Bad  214. 
Rabbi-Joch  211. 
Rabenschwand  -  Ober- 

hofen  141. 
Rabenstein    im    Passeir 

211. 
— ,  Burg,  an  der  Mur  231. 
—  an  der  Pielach  137. 
— ,  Ruine  222. 
Raby,  Ruine  326. 
Raccolanatal  256. 
Radegund  238. 
Radein  239. 
Radina  326. 
Radischgraben  259. 
Radkersburg  239. 
Radiberg,  der  238. 
Radmannsdorf  243. 
Radnitz  322. 
Radonaschlucht  193. 
Radotin  321. 


Radstadt  165. 
Radstädter  Tauern  165. 
Radurseheltal  194. 
Rafenstein,  Ruine  206. 
Raibl  256. 
Raibler  See  256. 
Raigern  334. 
Rainerhütte  168. 
Rainerkogel  237. 
Rainer-Schutzhaus  252. 
Raistenberg  335. 
Raitz  331. 
Rakek  244. 
Rakonitz  308. 
Ramoljoeh  199.  198. 
Ramsau    bei   Berchtes- 
gaden  162.  163. 

—  im  Ennstal  165. 

—  in  Mähren  353. 

—  in   Niederösterr.    125. 
— ,  die  Kleine  152. 
Ranalt  200. 
Rankweil  192. 

Rann  241. 
Rannariedl  131. 
Rappenlochschlucht  191 
Rappottenstein, Burg  329. 
Raschenberg,  Ruine  179, 
Raspenau  344. 
Rathen  303. 
Ratsch  306. 

Ratschach  bei  Römerbad 
241. 

—  bei  Tarvis  243. 
Ratteis  199. 
Rattenberg  178. 
Ratzes,  Bad  203. 
Raudnitz  300. 
Rauheneck,  Ruine  113. 
Rauhenstein,    bei   Baden 

113. 
Rauris-Kitzloch  166. 
St.  Rauris  166. 
Rauriser  Tauernhaus  166. 
Raxalpe,  die  119. 
Razic  327. 
Reckhütte  174. 
Redl-Zipf  141. 
Reichenau  an  der  Kne2na 

346. 

—  bei  Gablonz  342. 

— ,  am  Semmering  119. 
Reichenberg  342. 
Reichenhall  158. 
Reichenstein  164. 
Reichstadt  300. 
Reifenberg  262. 
Reifenstein,  Burg  201. 
Reindlmühle  152. 
Reintal  220. 
Reisalpe  125. 
Reischach  220. 
Reißkofel  248. 


Reileralpe  163. 
Reiternüorf  155. 
Reitzenhain  308. 
Reithof  120. 
Rekawinkl  124. 
Rene  308. 
Rendena,  Val  216. 
Rennweg  248. 
Rentsch  206. 
Reschen-Scheideck  195. 
Reschensee  195. 
Resiatal  256. 
Resiutta  256. 
Rettenbach-Mühle  155. 
Reiz  340. 
Reutenhau  353. 
Reutte  196. 
Rheintal,  das  191. 
Richardshof  109. 
Ridnauntal  201. 
Ried  am  Inn  194. 

—  im  Sarntal  206. 

—  in  Oberösterreich  139. 
Riegersburg,  Schloß  247. 
Ries,  die  237. 
Riesenburg,  Ruine,  bei 

Ossegg  307. 
Riesengrotte  268. 
Rieserferner  220. 
Rietzdorf  254. 
Ritlelsattel  137.  126. 
Riffian  211. 
Riffler  193. 
Riffltor  168. 
rtingkogel  248. 
FUpberg  299. 
Kipkawarte  334. 
Ritten  206/ 
Rittnerhorn  200. 
Riva  218. 
Rivoli  217. 
Rocca  227. 
Rocchetta  214. 
Rochlitz  348. 
Rodella  203. 
Rodeneck,  Schloß  219. 
Rofenhöfe  198. 
Rohitsch  240. 
Rohr  138. 
Rohrerhütte  107. 
Röhrsdorf  341. 
Rokitzan  322. 
Roll  300. 
Rolle-Paß  228. 
Römerbad  241. 
Römerstadt  353. 
Ronach  189. 
Ronberg,  der  309. 
Koncegno-Marter  216. 
Roncogno  216. 
Ronchi  271. 
Roppen  196. 
Rosanna-Tal  193. 


370 


REGISTER. 


Rosegg  250. 

Rosenbach  (Karawanken) 
259. 

—  bei  Laibach  242 
Rosenberg,  der,  bei  Graz 

237. 

—  an  der  Moldau  328. 
Rosenburg,   die,   bei 

Graupen  306. 

—  im  Kamptal  329. 
Rosengarten  228. 
Rosenheim  179. 
Rosental-Großvenedierer 

170. 
Rosittenalp  148. 
Rossatz  135. 
Roßhag  190. 
Roßkopf  201. 
Rostok  299. 
Roßzähne  228. 
Rötelstein,  der  231. 
— ,  Schloß  164. 
Rotenhaus,  Schloß  307. 
Rotenthurn  248. 
Roter  Berg  354. 
Rotholz  189. 
Rothwein,  Schloß  253. 
Röttal  223. 
Rötwand,  die  162. 
Rottenmann  253. 
Rottenstein,  Schloß   209. 
Rotweinklamm  260. 
Rovereto  216. 
Rovigno  273. 
Roznau  349. 
Rubein,  Schloß  209. 
Ruckerlberg  237. 
Rudelsdorf  330. 
Rudolfshütte  223. 
Rudolfstal  344. 
Rudolfsturm  156. 
Rughi  Bianchi  256. 
Rumburg  342. 
Runkelstein,  Schloß  206. 
St.  Rupert  am   Kulm 

165. 
Ruppersdorf  344. 
St.  Ruprecht  247. 

Saalach,  die  158.  176  etc. 

Saalfelden  176. 

Saar  339. 

Saaz  308. 

Sähen,  Kloster  203. 

Sacco  217. 

Sachsendankhütte  226. 

Sachsenklemme  202. 

Sadek  339. 

Sadova  345. 

Safental,  das  248. 

Sagor  241. 

Saidschitz  307. 

Saifenhäusl  321. 


Saifnitz  256. 

Saitz  334. 

Salaberg  126. 

Salamandertal,  das  340. 

Salatal  243. 

Salesel  301. 

Sallet-Alp  162. 

Salloch  241. 

Salnau  328. 

Salö  219. 

Salt  211. 

Saltaus  211. 

Salurn  214. 

Salvore  273. 

Salzach,  die  141. 142. 169 

Salzach-Öfen,  die  169. 

Salzberg,  der,  bei  Berch 

tesgaden  160. 
— ,  bei  Hall  178. 
— ,  bei  Hallstatt  156. 
—  bei  Ischl  155. 
Salzburg  141. 
Salzerbad  125. 
Sammoarhütte  198. 
Sand  220. 
Sandau  323. 
Sandhof,  der  211. 
Sandhübel  354. 
Sangerberg  326. 
Sanntal,  das  240. 
Sanvincenti  272. 
Sanzeno  207. 
Sapiane  276. 
Sarling  133. 
Sarmingstein  133. 
Sarntal,  das  206.  204. 
Sarnthein  206. 
Sarstein,  der  155. 
Sasso  di  Stria  227. 
Sattelbach  114. 
Sattelbachthal  114. 
Satteies  320. 
Sattendorf  255. 
Sattledt  140. 
Sau  s.  Save. 
Saualpe  253. 
Saubernitz  -  Tünscht  337. 
Sauerbrunn  (Bilin)  323. 

Rohitsch  240. 

Sausalgebirge  239. 
Säusenstein  133. 
Sava  241. 
Save,  die  241.  243. 
Savitza-Fall  260. 
Saxen  126. 
Sazawatal  330. 
Scesaplana  192. 
Schaan  192. 
Schahs  219. 
Schafberg  150. 
Schäferhütte  198. 
Schäferwand,  die  302. 
Schalbeck,  Ruine  254. 


Schalderer  Tal  202. 
Schalfferner  198. 
Schallaburg  125. 
Schambach  346. 
Schandau  303. 
Schärding  139. 
Scharfeneck,   Ruine  114. 
Scharfling  149. 
Scharkatal  299. 
Scharnitz  197. 
Schattenburg,  die  192. 
Schatten-Lagant,  Alp  192. 
Schaubachhütte  212. 
Schaumburg,  Ruine  132. 

140. 
Scheibbs  125. 
Scheiblingkirchen  118. 
Scheibmühl  125. 
Scheibwaldhöhe  119. 
Scheifling  254. 
Schelleberg  201. 
Schellenberg  160. 
Schellenburg,  Ruine  353. 
Schenna,  Schloß  210. 
Schichowitz  326. 
Schieleiten,  Ruine  247. 
Schipkahöhle  349. 
Schlackenwerth  309. 
Schladming  165. 
Schlägl  13U. 
Schlan  307. 
Schlandernauntal  212. 
Schlanders  212. 
Schlangenburg,  Ruine 

241. 
Schlegeistal  190. 
Schleierfall  bei  Hallstatt 

156. 

,  bei  Gastein  174. 
Schiern  203. 
Schlitzatal  243.  256. 
Schlöglmühl  121. 
Schloßberg,  bei  Teplitz 

306. 

,  hei  Graz  236. 
Schlotten-Kukus  347. 
Schluderbach  225. 
Schluderns  195. 
Schmelz,  die  212. 
Schmiedeberg  309. 
Schmirner  Joch  190. 

Tal  190.  200. 
Schmittenhöhe  167. 
Schmitt enstein,   der   159. 
Schnalser  Tal  199. 
Schnalstal  211. 
Schnann  193. 
Schneealpe  230. 
Schneeberg,  bei  Wien  115. 
— ,  bei  Bodenbach  302. 
— ,  Glatzer  353. 
Schneebergdörfel  115. 
Schneedörfl  118. 


REGISTER. 


371 


Schneekoppe  348. 
Schneizelreut  176 
Schnepfau  191. 
Schoberpaß  253. 
Schöckel  238. 
Schömitzslein,  der  318. 
Schöüau     bei     Berchtes- 
gaden  162. 

—  in  Österreich  116. 

—  im  Passeir  211. 
Schönberg  bei  Franzens- 
bad 311. 

Schönbrunn  in   Mähren 

351. 
— ,  bei  Wien  97. 
Schönbühel,  Schloß  134. 
Schöndorf  140. 
Schönfeldspitze  161. 
Schöngrab ern  340. 
Schöninger,  der  328. 
Schönlinde  342. 
Schöüstein  254. 
Schöntaufspitze  212. 
Schönwald  339. 
Schönwehr  320. 
Schönwies  195. 
Schoppernau  191. 
Schöptl  125. 
Schößwend,  Tauernhaus 

222. 
Schott  wien  121. 
Schrattenberg  254. 
Schreckenstein  301.  337. 
Schröcken  191. 
Schroffenstein, Ruine  195 
Schruns  192. 
Schüttachgraben  176. 
Schüttbach,    Schloß  248 
Schüttenhofen  326. 
Schwabenboden  230. 
Schwallenbach  134. 
Schwanberg  238. 
Schwanberger  Alpen  238. 
Schwarzach-St.  Veit  166. 

—  in  Vorarlberg  191, 
Schwarzau  119. 
Schwarzbachfall  168. 
Schwarzbach-Stuben  328. 
Schwarz  bachwacht  163, 
Schwarzenau  329. 
Schwarzenbach  137. 
Schwarzenberg  191. 
Schwarzensee  177. 
Schwarzensteingrund 

190. 
Schwarzer  Turm  109. 
Schwaz  in  Tirol  178. 
Schweißjäger  3C6. 
Schwertberg  126. 
Scorcola  268. 
Sebersdorf  248. 
Sebusein  337. 
Sechsegertenferner  196. 


Seckau,  Stift  253. 
Sedletz  338. 
See  am  Mondsee  149. 
Seeau-Alp  162. 
Seebach-Tal  263. 
Seebenstein  118. 
Seeberg,  Schloß  312. 
Seeberger  Tal  163. 
Seefeld  197. 
Seehof,  Schloß  126. 
Seekirchen  141. 
Seekofel  221. 
Seetaler  Alpen  254. 
Seewiesen  230. 
Segengottes  339. 
Seggau,  Schloß  239. 
Seidenberg  344. 
Seidlwinkeltal  166. 
Seis  203. 

Seisenbergklamm  163. 
Seiser  Alp  203. 
Seisera-Tal  256. 
Seitenstetten  126. 
Sellajoch  203. 
Seilraintal  197. 
Selztal  139.  164. 
Semil  348. 

Semmering  122.  120. 
Semriach  231. 
Semriacher  Alpenh.  238 
Senftenberg  346. 
—  im  Kremstal  135. 
Seriesspitze  188. 
Serravalle  217. 
Sessana  246. 
Settenz  307. 
Sexten  221. 
Sicciole  272. 
Sichrow  342. 
Siebenbrunnkessel  120. 
Sieberroit  152. 
Siegenfeld  110. 
Sierndorf  340. 
Sievering  106. 
Siglitztal  174. 
St.  Sigmund  219. 
Sigmundsburg  196. 
Sigmundsherberg  329. 
Sigmundskron  207. 
Sigmundsried  194. 
Sigmund-Thun-Klaram 

167. 
Silbersberg  121. 
Silltal  188.  200. 
Sillian  221. 
Simbach  140. 
Similaun  198. 
Simmsee  179. 
Siriuskogel  154. 
Sirmione  219. 
Sistiana  270. 
Sistrans  188. 
Sittendorf  109. 


Skalitz  in  Böhmen  347. 

—  in  Mähren  331. 
Skutsch  339. 
Slavnik,  der  272. 
Sloup  331. 
Smichow  307. 
Sobieslau  336. 
Solagna  216. 
Sölden  198. 
Söldenköpfl  162. 
Sole,  Val  di  214. 
Sölktal  165. 
Sollenau  115.  117. 
Solnitz  346. 
Sonnberg  136. 
Sonnblick,  der  166. 
Sonnenberg  308. 
Sonnenburg,  Kl.  220. 
Sonnstein-Tunnel  153. 
Sonntagberg  163. 
Sonnwendstein  122. 
Sophienalpe  107. 
Soraga  228. 
Sorapiskar  226. 
Soricia-Alp  228. 
Sottoguda  227. 
Speikkogel  238. 
Speising  99. 
Spertental  177. 
Spiegelkogel  199. 
Spielberg,  Schloß  253. 
— ,  Ruine  132. 
Spielfeld  239. 
Spinale,  Monte  215. 
Spindelmühl  348. 
Spital  am  Pyhrn  138. 

—  am  Semmering  230. 

—  (Tauernhaus)  222. 
Spittal  248. 

Spitz  134. 
Spitzberg  323. 
Spondinig  212. 
Sprechenstein,  Burg  201. 
Stäben  211. 
Stadelhof,  Schloß  259. 
Stadlau  335. 
Stadl,  Schloß  247. 
Stafflach  200. 
Stainach-Trdning  165. 157. 
Stams  196. 
Stange  201. 
Stankau  323. 
Stanzer  Tal  193. 
Starhemberg,  Ruine  116. 
Starkenbach-Martinit/- 

348. 
Starkoc  348. 
Stau ding  351. 
Stauf,  Ruine  132. 
Stauffeneck,  Burg  158. 
Stauffengebirge  159. 
ätSchovic  299. 
Steeg  155. 


372 

Stefan  au  331. 

Stein  an  der  Donau  135. 

—  bei   Franzensbad  312. 

—  im  Pfitscher  Tal  190. 

—  im  Ennstal  165. 
-,  Burg  248. 
Steinabrückl  116. 
Steinach  am  Brenner  200. 
Steinbach  am  Attersee 

140. 

—  bei  Mauerbach  124. 
Steinbachtal  126. 
Steinberg  bei   Neu- 
titschein 351. 

Steinbrück  241. 
Steindorf  in  Salzburg  141 

—  in  Kärnten  255. 
Steiner  Alpen,  die  240. 
Steinerhof  230. 
Steinfeld  117.  118.  125. 
Steinhaus  (Semmering) 

230. 

—  (Taufers)  220. 
Steinkogl  153. 
Steinschönau  341. 
Steinwandklamm  125. 
Stelvio  (Stilfs)  212. 
Stephanie-Schutzhaus 

278. 
Stephaniewarte,  die,  bei 

Wien  105. 
— ,  — ,  bei  Karlsbad  317. 
Stephanskirchen  179. 
Sterbohol  299. 
Stern  220. 

Sternberg  in  Mähren  353. 
Sternstein  241. 
Sterzing  201. 
Steyr  126. 
Steyrdorf  127. 
Steyregg  328. 
Steyrermühl  151. 
Steyrling  138. 
Steyrtal  127.  138. 
Stiege  260. 
Stilfs  212. 

Stilfser  Joch  213.  195. 
Stillupklamm  190. 
Stock  179. 
Stockerau  340. 
Stockwinkel  140. 
Stoderzinken  165. 
Stou,  der  243. 
Strakonitz  327. 
Stramberg  349. 
Strascha-Töplitz  243. 
Straß  189. 

Straßberg,  Ruine  201. 
Straßburger  Hütte  192. 
Straubinger  Alp  174. 
Strechau,  Burg  253. 
Strelitz  335. 
Strengen  193. 


REGISTER. 

Strilek  334. 
Strobl  150. 
Strub,  Paß  177. 
Strudel,  der  Donau-  133. 
Struden  133. 
Stubacher  Tauern  223. 
Stubachtal  169. 
Stubaital  200. 
Stuben   am  Arlberg  193. 

—  am  Inn  194. 
Stubenberg,   Schloß  247. 
Stubenberghaus  238. 
Stübing  231. 
Studenzen-Fladnitz  247. 
Stüdlhütte  223. 
Stuibenfall  (Ötztal)   197. 

—  (bei  Reutte)  196. 
Stupna  348. 
Suben  140. 
Sudeten  330.  354. 
Sugana,  Val  216. 
Sulden  212. 
Sulzbachtal  170. 
Sulzberg  214. 
Sulzfluh  193. 
Sulztal  197. 
Swatobor  326. 
Swetla  339. 
Swicin  348. 
Swiepwald  346. 

Tabaretta-Ferner  212. 
Tabor  336. 
Tachau  326. 
Tafel  flehte  344. 
Taggenbrunn,  Ruine  255. 
Tagliamento,  der  256. 
Tajo  214. 
Tal  bei  Graz  237. 
Talgau  148. 
Talleitspitze  198. 
Tamischbachturm  164. 
Tannberg  141. 
Tannenberg  303.  342. 
Tannwald  -  Schumburg 

344 
Tanzenberg,  Schloß  259. 
Tarrenz  195. 
Tarvis  243.  255. 
Taschach-Ferner  196. 
Tauernhaus,     Krimmler 

170. 
Tauerntal  222. 
Tauerntunnel  263. 
Tauferer  Tal  220. 
Taufers  imVinschgau  195. 

—  bei  Bruneck  220. 
Taufkarjoch  196.  198. 
Taus  323. 
Taxenbach  166. 
Teichalpe  247. 
Teisendorf  179. 
Telfes  188. 


Telfs  196. 
Tellerer,  der  321. 
Tennengebirge  168. 
Tenno  218. 
Tepl,  Stift  320. 
Teplitz  304. 
Teplitzer  Hütte  201. 
Terlan  207. 
Ternitz  121. 
Teschen  349. 
Tetschen  302. 
Teufelshörner,  die  162. 
Teufelskirche  135. 
Teufelsmauer  134. 
Tezze  216. 
Thavatal  335.  340. 
Thenneberg  125. 
Theresienstadt  300. 
Thernberg,  Schloß  118. 
Thomasberg,  Ruine  118. 
Thomasroith  140. 
Thörl- Maglern  255. 
Thumsee  159.  176. 
Thurn,  Ruine  220. 
— ,  Paß  177. 
Tiechow  331. 
Tierberg,  Ruine  180. 
Tierser  Tal  2U3. 
Tilisunahütte  193. 
Timmeljoch  211. 
Timmler  Tal  199. 
Tinischt  346. 
Tione  216. 
Tirol,  Schloß  210. 
Tirschnitz  310. 
Tischnowitz  334. 
Tisenhof  198. 
Tisens  207. 
Tivoli,  Schloß  242. 
Tlutzen  337. 
Tobelbad  238. 
Toblach  221. 
Toblacher  Feld  221. 

gee  225. 

Toblino,  Schloß  216. 

Toifl  103. 

Toll  211. 

Tollenstein,  Ruine  303. 

Tolmein  256. 

Töltschach,  Schloß  259. 

S.  Tomaso  218. 

Tonale-Paß  214. 

Töplitz  243. 

Toplitz-See  158. 

Torbole  217. 

Törl  (Raxalpe)  120. 

Törltal  230. 

Torri  del  Benaco  219. 

Tösens  194. 

Totes  Gebirge  138.  158. 

Trafoi  212. 

Trahütten  238. 

Traiskirchen  115. 


REGISTER. 


373 


Traismauer  136. 
Tramin  214. 
Trattalpe  177. 
Tratzberg,  Schloß  178. 
Traunri3Ö. 
Tranneralpe  224. 
Traunfall  152. 
Traunkirchen  153. 
Traunsee  153. 
Traunstein  179. 
— ,  der  152. 
Trautenau  348. 
Trautenfels  165. 
Trautson,  Schloß  200. 
Trebitsch  339. 
Trebnitz  300. 
Tre  Croci,  Passo  226. 
Treibach-Althofen  254. 
Trenkelbach  154. 
Trento  (Trient)  215. 
Tressen-Sattel,  der  157. 
Triebitz  330. 
Trient  215. 
Triest  263. 
Triestingtal  125. 
Trifail  241. 
Triglav  260. 
Tristner  189. 
Tristramschlucht  159. 
Trnobrand  300. 
Trnowan  308. 
Trocnow  328. 
Trofaiach  253. 
Trogalp  223. 
Troppau  351. 
Troppberg  124. 
Trosky,  Ruine  342. 
Trostburg,  Schloß  203. 
Trumer-See  141. 
Trzynietz  350. 
Tschernowitz  308. 
Tschirgant  195. 
Tschischkowitz  300. 
Tüffer,  Markt  241. 
Tulbinger  Kogel  124. 
Tulln  136.  329. 
Tullnerbach  124. 
Tumpen  197. 
Tuppelburg  306. 
Türkenloch  125. 
Türmitz  301. 
Turnau  342. 
Tux  190. 
Tuxer  Joch  190. 
—  Tal  189. 
Tweng  165. 

Twimberger  Graben  253. 
Tyssa  302. 

Übeltalferner  201. 
Überetsch  207. 
Udine  256. 
Udwitz-Görkau  307. 


Uggowitz  256. 
St.  Ulrich  203. 
Ultental  211. 
Ultner  211. 
Umago  273. 
Umbal-Tal  223. 
Umbrail,  Piz  212. 
Umhausen  197. 
Und  135. 

Ungarisch-Hradisch  349. 
Unken  176. 
Unlaß-Alpe  170. 
Unnütz,  der  178. 
Unser-Frau  199. 
Unterach  140. 
Unterberg  (Stubaital)  200. 

—  (Niederösterreich)  125. 
Unter-Befkowitz  300. 
Unterbreth  256. 
Unter-Drauburg  252. 

Kainisch  157. 

Untermais  207. 
Unter-Rohr  138. 
Untersberg  148. 
Unterstein  lbl. 
Untertauern  165. 
Unzmarkt  254. 
Uratatal,  das  243. 

St.  Urhan  240. 
Urlahr  128. 
Ursulaberg  253. 
Urtelstein  114. 
Uslavatal,  das  326. 
Ustron  350. 
Uttendorf  169. 
Uttenheim  220. 

Vaduz  192. 
Vahrn  202. 
St.  Valentin  126. 

—  auf  der  Haide  195. 
Valerie-Haus  174. 
Valier  Tal,  das  219. 
Valser  Tal,  das  200. 
Vani tscharte  223. 
Varignano  218. 
Varone  218. 
Vaterberg  353. 

St.  Veit  an  der  Glan  255. 

—  im  Sextental  221. 
Veitsberg  318. 
Veitschtal  230. 
Velden  250. 
Veldes  260. 
Velthurns  202. 
Vent  198.  194. 
Venter  Tal,  das  198. 
Venzone  256. 
Veprinac  277. 
Vernel,  großer  227. 
Vetriolo  216. 
Vezzano  216. 
Viechtenstein  131. 


St.  Vigil  220. 
Vigiljoch  211. 
S.  Vigilio  219. 
Vigo  di  Fassa  228. 
Viktring  259. 
Villach  248. 
Villacher  Alpe  250. 
VilP  Agnedo-Strigno  216. 
Villa  Vicentina  270. 
Villazzano  216. 
Villgratental  221. 
Villnös  202. 
Vilpian  207. 

Vinschgau,  der  195.  211. 
Vintl  219. 
Virgen  222. 
Virgilienberg  254. 
Virgl  205. 
Vizmarje  243. 
Vlärapaß  334. 
Vöcklabruck  140. 
Vogeltennwiese  107. 
Voistalerhütte  230. 
Voitsberg  238. 
Volcjadraga  262. 
Völkermarkt-Kühnsdorf 

252. 
Volosca  277. 
Völs  bei  Innsbruck  197. 
—  am  Schiern  203. 
Vorderbrühl  110. 
Vorder-Hainbach  124. 
Vorderkaserklamm  176. 
Vordernberg- Markt  258. 
Vöslau  116. 
Vschetat-Pfiwor  338. 

Wachau,  die  134. 
Wachseneck  247. 
Wacht  151. 
Wagram  335. 

Grafenegg  135. 

Waidbruck  203. 
Waidhofen  a.  d.Ybbs  163. 
Waidring  177. 
Wald  im  Pinzgau  170. 
in  Steiermark  253. 
Waldbachstruh  156. 
Waldbrunn,  Bad  220. 
Waldsassen,  Kloster  311. 
Waldstein,  Ruine  342. 
St.  Wallburg  211. 
Wallern  327. 
Wallersee  141. 
Wallsee  132. 
Waltental,  das  211. 
Warnsdorf  303. 
Warnsdorfer  Hütte   170. 
Wartberg-Mürztal  230. 
Warteck  162. 
Wartenberg  342. 
Wartenstein,  Schloß  121. 
Warth,  Burg  207. 


374 


REGISTER. 


Wartholz  119. 
Watzmann,  der  163. 
Waxriegel  116. 
Wechsel  118. 
Wegscheid  230. 
Wegstädtl  bei  Liboch  338. 
Wehlen  303. 
Weichselstein  241. 
Weichseltal  114. 
Weichtal  119. 
Weidling  103.  106. 
Weidlingau  124. 
Weidlingbach  108. 
Weierburg,  Ruine  169 
Weierhof  169. 
Weiherbad  221. 
Weiherburg,  Schloß  186. 
Weilburg,  die  113.  114. 
Weinberg,  Schloß  328. 
Weinebene  238. 
Weinzettelwand  122. 
Weinzierl  135. 
Weipert  309. 
Weißbach  344. 
Weißenbach,   am  Atter- 
see  140. 

—  am  Semmering  121. 

—  in  Steiermark  164. 

—  -Neuhaus  125. 
Weißenbachtal  220. 
Weißenberg,  Schloß  138. 
Weißenburg  137. 
Weißenegg,  Schloß  239. 
Weißenfels  243. 
Weißenfelser  Seen  243. 
Weißenkirchen  135. 
Weißenreute  191. 
Weißensee  196. 
Weißenstein  222. 
Weißer  Berg  299. 

—  Knott  213. 
Weißkirchen,  Mähr.- 350. 
Weißkugel  198. 
Weißsee  223. 
Weißseejoch  194. 
Weitenegg,  Ruine  134. 
Weitlahnbrunn  221. 
Weitra  328. 
Weixelburg  243. 

Weiz  247. 
Weizklamm  247. 
Weizelsdorf  259. 
Wekelsdorf  347. 
Weifenstein,  Burg  202. 
Welhartitz  326. 
Wellemin  307. 
Wels  139. 
Welsberg  220. 
Welschnofen  206. 
Weltrus  300. 
Welzelach  222. 
Weng  141. 
Wenns  196. 


Wenzelsberg  347. 
Werfen  169. 
Werfenstein,  Ruine  133 
Werndorf  239. 
Wernsdorf  349. 
Wesely-Mezimosii  336. 
Wesenufer  131. 
Wessely  334. 
Westendorf  177. 
Wetterkreuz,  Kirche  135. 
Wetzdorf  329. 
Wetzeisdorf  238. 
Weyregg  140. 
Wichstadtl  346. 
Wickwitz  309. 
Wieden  190. 
Wiekosch  346. 

Wien  2. 

Akad.  der  Künste  80.50. 

—  d.  Wissensch.  41. 
Albertina  36. 
Albrechtplatz  35. 
Aisergrund  99. 
Amalienhof  30. 

Am  Hof,  Platz  38. 
Anatom.  Institut  99. 
Anzengruber's  Wohn 

haus  99. 
Archiv,  k.  u.  k.  Haus-, 

Hof-  und  Staats-,  37. 

—  des  Deutschen 
Ritterordens  41. 

Arenbergpark  92. 
Artillerie-Arsenal  93. 
Aspernbrücke  50.  42. 
Augarten  88. 
Augartenbrücke  41. 
Augustinerkloster  36. 
Aziendahof  28. 
Bäder  5. 

Bahnhöfe  2.  52.  93.  96. 
Ballhausplatz  37. 
Banken  13.  38.  42. 
Beethovenplatz  52. 
Beethoven  s  Wohnhaus 

104. 
Belvedere  90. 
Bibliothek,   städt.    44. 
Böhm.  Hofkanzlei, 

ehem.  40. 
Börse  42. 
Botan.  Garten  92. 
— -  Institut  92. 
Botschaften  90.  92. 
Breitensee  99. 
Brigittenau  88. 
Brunnen  s.  Denkmäler. 
Burg  28. 

Burghauptwache  31. 
Burgplatz  34. 
Burgring  47. 
Burgtor  34. 


Wien : 
Cafes  7. 

Chem.  Institut  99. 
Cottage-Anlagen  104. 
Czernin'sche  Gal.  44. 
Denkmäler  u.Brunnen: 

Albrechts-Br.  35. 

Amerling  50. 

Anzengruber  47. 

Augustin-Br.  96. 

Austria-Br.  38. 

Beethoven  52. 

Brahms  51. 

Brückner  50. 

Canon  49. 

Deutschmeister  42. 

Donauweibchen  -  Br. 
50. 

Donner  49. 

—  -Br.  35. 
Engel-Br.  93. 
Erzh.  Albrecht  35. 

—  Karl  34. 

—  Karl  -  Ludwig  -  Br. 
104. 

—  Rainer-Br.  93. 
Gänsemädchen  -  Br. 

96. 
Goethe  49. 
Grillparzer  46. 
Grün,  Anast.  50. 
Gutenberg  41. 
Haanen  50. 
Haydn  96. 
Hesser  96. 
Hochstrahl  Br.  90. 
Kaiser  Franz  I.  30. 

—  Joseph  II.  36. 
Kaiser  Max.   von 

Mexiko  98. 
KaiserinElisabeth  46. 

—  Maria  Theresia  47. 
Karl-Borromäus-Br. 

90. 
Lanner-Strauß  43. 
Lenau  50. 
Liebenberg  43. 
Makart  50. 
Moses-Br.  41. 
Mozart  35. 

—  -Br.  93. 
Müglitz  104. 
Pallas- Athene-Br.  47. 
Prinz  Eugen  34. 
Radetzky  38. 
Raimund  96. 
Ressel  51. 
Rossauer.-Br.  99. 
Schiller  50. 
Schindler  50. 
Schmidt  44. 
Schubert  00. 
Schwarzenberg  49. 


REGISTER. 


375 


Wien : 

Denkmäler : 

Siebenbrunnen  93. 
Tegetthoff  89. 
Tilgner-Br.  46.  51. 
Velasquez  51. 
Votivdenkmal  40. 
Wessely  104. 
Zelinka  50. 

Dentschordenshaus  41. 

DieDstmänner  13. 

Döbling,  Bez.  101. 

Dominikanerkloster  41. 

Donaustadt  89. 

Dorotheum  36. 

Dreifaltigkeitssäule 
38. 

Droschken  8. 

Eisenbahn-Minist.  50. 

Eislauf  verein  52. 

Esterhazypark  97. 

Evang.  Schule  51. 

Exportakademie  100. 

Favoriten,  Bezirk  93. 

Ferdinandsbrücke  42. 

Finanzministerium  40. 

Franzensplatz  30. 

Franzensring  43. 

Franz-Joseph-Kai   41. 

Freudenau,  die  89. 

Freiung  38. 

Friedhöfe  92.  104. 

Fünfhaus,  Bez.  96. 

Gartenbau-Ges.  49. 

Gasthöfe  3. 

Gemäldegalerie,  K.  K. 
66. 

Geologische  Reichs- 
anstalt 90. 

Gerngroß,  A.,   Waren- 
haus 96. 

Geschichte  21. 

Gewerbe  verein  51. 

Graben  28. 

Grabenhof  28. 

Gumpendorfer  Str.  97. 

Gymnasium,  akad.  52. 

Haas  <fe  Sohne  25. 

Handelsakademie  51. 

Handelskammer  50. 

Handelsminist.  41. 

Harrach'sche  Gemälde- 
Galerie  38. 

Hauptfeuerwache  38. 

Hauptwache  31. 

Hauptzollamt  2.  52. 

Heilanstalt  d.  Wiener 
Kaufmannschaft  104. 

Heiligenstadt  104. 

Heinrichshof  49. 

Heldenplatz  34. 

Heugasse  93. 

Heumarkt  52. 


Wien  : 

Hietzing,  Bez.  97. 
Hochschule  für  Boden 

kultur  104. 
Hofbibliothek  32. 
Hofburg  28. 
— ,  neue  34. 
Hofgarten  35. 
Hofmuseen  48. 
Hofstall  48. 
Hof-  u.  Staatsdruckerei 

92. 
Hohe  Markt,  der  40. 
Hohe  Warte  104. 
Hotels  garnis  5. 
Industriepalast  49. 
Infanterie  -  Kadetten- 
schule 99. 
Ingenieur-  und  Archi- 
tektenverein 51. 
Invalidenhaus  90. 
Josephinum  99. 
Josephsplatz  36. 
Josephstadt  45. 
Justizministerium  50. 
Justizpalast  47. 
Kabarette  15. 
Kaiser  -  Franz  -  Joseph- 
Brücke  88. 

Spital  95. 

Kaisergarten  35. 
Kaisergruft  35. 
Kaiserstöckl  98. 
Karlsplatz  51. 
Kärntner  Ring  49. 
Kärntner  Straße  27. 
Kärnlnertormarkt  51. 
Kaufmannschaft,  Haus 

der  49. 
Kaufläden  13. 
Kirchen : 

Ägidien  97. 

Altlerchenfelder  96. 

Am  Hof  38. 

St.  Anna  41. 

St.  Anton  95. 

Augustiner  36. 

Barbara  41. 

St.  Brigitta  88. 

Burgkapelle  31. 

Elisabeth  41. 

—  (Wieden)  93. 

Evangelische  97. 

Evangel.-luth.  36. 

Griechische  41. 

Heilands-  43. 

Hofpfarr-  36. 

8t.  Johannes  d.T.  28. 

Johannes  von  Nepo- 
muk  88. 

Kaiser  -  Franz  -  Jo- 
seph -  Jubiläums- 
90. 


Wien: 

Kirchen  : 

Kapuziner  35. 
Karls-  51. 
Malteser  28. 
Mariahilfer  96. 
Maria-Stiegen  40. 

—  -Treu  45. 

—  vom  Siege  96. 
Michaeler  28. 
Minoriten  37. 

St.  Othmar  90. 
St.  Peter  2S. 
Reformirte  36. 
Rathauskapelle  40. 
St.  Ruprecht  40. 
Russische  92. 
Salvatorkap.  40. 
Schotten  39. 
St.  Stephan  25. 
Universitäts-  41. 
Votiv-  43. 
Weißgärber-  90. 

Kirchenmusik  15. 

Kolowratring  49. 

Kommandantur  93. 

Konditoreien  7. 

Konsular- Akademie 
100. 

Konsulate  13. 

Konzerte  15. 

Korpskommando  43. 

Kreditanstalt  38. 

Krieau,  die  89. 

Kriegsministerium  38. 

Kronprinz-Rudolf- 
Reichsbrücke  90. 

Straße  89. 

Kuchelauer  Hafen  104. 

Kultus-  u.  Unterrichts- 
ministerium 37. 

Kunstausstellungen  18. 

Kunstgewerbeschule 
50. 

Kunstgewerbeverein 
37. 

Künstlerhaus  51. 

Kursalon  49. 

Lainz  99. 

Landhaus.niederösterr. 
37. 

Landstraße,  Bezirk  90. 

Landwirtschafts-Ge- 
sellschaft 37. 

Lazaristenkirche  96. 

Leopoldstadt  88. 

Leuchtobelisk  96. 

Liechtenstein'sche    Ge- 
mälde-Galerie 100. 

—  Majoratshaus  37. 

Magdalenenstr.  97. 

Magistratsgebäude  40. 

Margareten,  Bez.  93. 


376 


REGISTER 


Wien  : 

Mariahilf,  Bezirk  96. 

Maria  -  Josepha  -  Park 
93. 

Maria  -  Theresien- 
brücke  41. 

Platz  47. 

Marienbrücke  42. 

Mariensäule  38. 

Markthalle,Zentral-  52. 

Maxiniiliansplatz  42. 

Maxingpark  98. 

Meidling,  Bez.  97. 

Meteorolog.  Zentral- 
anstalt 104. 

Micliaeler  Platz  28. 

Milchwirtschaften  7. 

Ministerium  d.  Äuß.  37. 

—  des  Innern  40. 
Minoritenplatz  37. 
Moderne  Galerie  91. 
Mölkerhof  39. 
Münzamt  52. 
Museum,  anat.  99. 
— ,  botan.  80. 

— ,  Ephesus-  46.  92. 
— ,  ethnograph.  78. 
— ,  geologisches  78. 
— ,  gewerbe  -  hygieni- 
sches 43. 

—  der  Gipsabgüsse  78. 
— ,  Goethe-  88. 

— ,  Haydn-  97. 
— ,  Heeres-  93. 
— ,  histor.  der  Stadt 

Wien  85. 
— ,  Hof-  52. 
— ,  jüdisches  88. 

—  für  Kunst  u.  Indu- 
strie 82.  50. 

— ,  kunsthistor.  52.  48. 

—  für  Land-  u.  Forst- 
wirtschaft 104. 

— ,  Lanner-  96. 

— ,  mineralog.  77. 

— ,  naturhistor.  76.  48. 

— ,  Post-  89. 

— ,  prähistor.  78. 

— ,  Schul-  97. 

—  der  österr.  Staats- 
bahnen 96. 

— ,  technisches  99. 
— ,  technolog.Gewerbe- 

99. 
Museum  für  österr. 

Volkskunde  87. 

—  Vindobonense  93. 
— ,  zoologisches  79. 
Musikvereinsgeb.  51. 
Naschmarkt  51. 
Neubau,  Bezirk  95. 
Neue  Markt,  der  35. 
Nußdorf  104. 


Wien : 
Opernring  48. 
Paläste: 

Auersperg  95. 

Belvedere  90. 

Breuner  41. 

Chotek  99. 

Cumberland  98. 

Czernin  44. 

des  Deutschen  Ritter- 
ordens 49. 

Equitable  27. 

Erzbischöfl.  25. 

Erzh.  Friedrich  35. 

—  Ludw.  Viktor  49 

—  Rainer  93. 
Harrach  38. 
Hoyos  90. 
Kinsky  39. 
Lanckoronski  92. 
Larisch  52. 
Liechtenstein  100. 
Lobkowitz  36. 
Miller  v.  Aichholz  93 
Pallavicini  36. 
Prinz  Eugen  von 

Savoyen  40. 

Rothschild  93. 

Schönborn  39. 

Schwarzenberg  90. 

Sina  40. 

Starhemberg  37. 

der  Ungar.  Leibgarde 
95. 

Zichy  99. 
Parkring  49. 
Pensionen  5. 
Penzing  98. 
Pferderennen  15. 
Philippshof  35. 
Physikal.  Institut  43. 
Polizeidirektion  2.  42. 
Post  12.    41. 
Postsparkassen- 
gebäude 41. 
Prater  89. 
Praterstern  89. 
Praterstraße  88. 
Produktenbörse  88. 
Rathaus,  altes  40. 
— ,  neues  44. 
Rathauspark  43. 
Reichsratsgebäude  47. 
Reisebureaus  2. 
Rennweg  90. 
Restaurants  6. 
Rettungsgesellschaft, 

freiwillige  52. 
Ringstraße  42. 
Rosenhügel  99. 
Rothschild'scher  Park 

104. 
Rotunde  89. 


Wien  : 
Rudolfsheim,   Bez.  96. 
Ruhmeshalle  94. 
Salesianerinnen- 

Kloster  92. 
Schatzkammern  31. 
Schillerplatz  50. 
Schmerlingplatz  47. 
Schönborn'' sehe  Ge- 
mälde-Galerie 39. 
Schönbrunn  97. 
Schottenhof  39. 
Schottenring  42. 
Schuberts  Geburtshaus 

100. 
Schwarzenbergplatz 

49. 
Schweizerhof  31. 
Sezessions-Gebäude  51. 
Simmering  92. 
Speising  99. 
Spinnerin  am  Kreuz  95. 
Stadtbahn   etc.  11.  12. 
Stadtpark  49. 
Stallburg  29. 
Statthalterei  37. 
Stephaniebrücke  42. 
Stephansplatz  25. 
Sternwarte  104. 
Stiftungshaus  42. 
Stock  im  Eisen  27. 
Straßenbahnen  9. 
Stubenring  50. 
Sühnhaus  42. 
Taborstaße  88. 
Taubstummen -Institut 

93. 
Techn.  Hochschule  51. 
Teestuben  7. 
Telegraphenamt  12. 
Tempel,  israelit.  88. 
—  der  türk.  Juden  88. 
Theater  (vgl.  S.  14): 

An  der  Wien  97. 

Carl-  88. 

Hofburg-  45. 

Hofoper  48. 

Volks-,  Deutsches  96. 

Volksoper  und  Jubi- 
läums- 100. 

Wiener   Bürger-   52. 
Theresianische   Ritter- 
Akademie  93. 
Theseustempel  46. 
Thonet'sches  Haus  25. 
Tierärztl.    Hochschule 

90. 
Tiergarten  99. 
Tilgner-Brunnen  46. 51. 
Trabrennplatz  89. 
Trattnerhof  28. 
Türkenschair/.park  104. 
Universität  43. 


REGISTER. 


377 


Wien: 
Universit.-Bibliothek 

43. 
Urania  -  Theater  50. 

15. 
Varietes  14. 
Venedig  in  Wien  89. 
Verkehrsvereine  2. 
Versorgungsheim  99. 
Versteigerungsamt  36. 
Volksfeste  15. 
Volksgarten  45. 
Volkssänger  15. 
Waffen-Sammlung  des 

österr.  Kaiserhauses 

62. 
— ,  Arsenal  94. 
Währing,  Bez.  104. 
Währinger  Str.  99. 
Wasserturm  95. 
Weinstuben  6. 
Wieden  93. 
Wiener  Berg  95. 
Winterreitschule  29. 
Wollzeile  41. 
Zeughaus,  bürgerl.  38. 

Wienerbruck  137. 
Wiener-Neustadt  117. 
Wiener  Wald,  der  124. 
Wies  238. 
Wiesa-Oberleutensdorf 

307. 
Wiesberg  193. 
Wiese  339. 
Wiesmathaus  258. 
Wildenschwert  330. 
Wildgrube,  die  105. 
Wildon  239. 
Wildspitze  198. 
Wildstein  311. 
Wilhelminenberg  107. 
Wilhelmshöhe,  die  306. 
Wilhelmswarte  110. 
Wilhering  132. 
Wilkowitz  320. 
Willendorf  115. 
Willersdorf  259. 
Willomitz  309. 
Wüten,  Abtei  200. 
Wimbachklamm  162. 
Windautal  177. 
Windbach-Tal  170. 
Windegg  328. 
Windisch-Büheln  239. 
Windischgarsten  138. 
Windischgrätzhöhe  174. 


Windisch graz  253. 
Windischhütten  108. 
Windisch-Matrei  222. 
Windtalgletscher  223 
Winkel,  Schloß  209. 
Winklern  224. 
Winterberg  327. 
Winzendorf  115. 
Wipptal  200. 
Wischau  334. 
Wischberg,  der  256. 
Witkowitz  351. 
Wittingau  336. 
Wittmannsdorf  116. 
Wocheiner   Tunnel   260. 

-  See  260. 

-  -Vellach  260. 
Wodnan-Cicenic  327. 
St.  Wolfgang  150. 

-  -See  149. 

St.  Wolfgangsbad  167 
Wolframs-Cejl  336. 
Wolfsbach  256. 
Wolfsberg  253. 
Wollsbergkogel  122. 
Wolfsegg  140. 
Wolfsgruben  203. 
Wolfsteig  326. 
Wolkenstein  im  Grödner 
Tal  203. 

-  in  Steiermark  164. 
Wolkersdorf  335. 
Wöllan  254. 
Wöllersdorf  116. 
Wollsdorf  247. 
Wolschan  326. 
Wörgl  180.  177. 
Workotsch,  der  301. 
Wormser  Loch  213. 
Wörschach  164. 
WÖrth  in  der  Rauris  166 
Wörther  See  250. 
Wösendorf  135. 
Wostromef  348. 
Wotic-Weselka  336. 
Wotsch,  der  240. 
Wranau  334. 
Wuehern-Mahrenberg 

253. 
Würbental  353. 
Wurzmes  307. 
Wüstelau  167. 
Wiitender  Stein  317. 
Wysocan  341. 

Ybbs  133. 
,  die  126.  133.  163. 


Zams  195. 

Zamser  Tal,  das  190. 
Zanzenberg  191. 
Zapr&sic  241. 
Zauchtel  351. 
Zaytal  212. 
Zbirow  322. 
Zdär-Zdirec  326. 
Zditz  321. 

Zehuner  Teich  345. 
Zeinisjoch,  das  lb3. 
Zell  am  See  167. 

—  am  Ziller  189. 
Zeller  See  167. 
Zellerndorf  340. 
Zeltweg  253. 
Zemmgrund  190. 
Zemmtal  189.  190. 
St.  Zeno  159. 
Zenoburg,    Ruine 

210. 
Ziano  228. 
Ziegenberg,  der  302! 
Ziegenhals  354. 
Zieltal,  das  211. 
Zigeunerwald  350. 
Zillertal  189. 
Zinkenbach  150. 
Zinkenstein,  der  337. 
Zinsendorf  334. 
Zirknitzer  See  244. 
Zirl  196. 
Zistel-Alp  147. 
Zittelhaus  166. 
Zizkaberg,  der  299. 
Zlonitz  307. 
Znaim  339. 
Zoll  fei  d,  das  259. 
Zruc  338. 
Zuckmantel  354. 
Zufall-Ferner  211. 
Zufritthaus  211. 
Zürs  191. 
Zwentendorf  136. 
Zwettl  329. 
Zwickau  i.  BÖ.  341. 
Zwiesel,  der  159. 
Zwieselalp  156. 
Zwieselbad  156. 
Zwieselstein  198. 
Zwischenwasser  220. 
Zwischenwässern  bei 

Hirt  254. 

—  bei  Laibach  243. 
Zwittau  331. 
Zwota  310. 


Druck  von  Breitkopf  &  Härtel  in  Leipzig. 


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Geogr.  Aast,  von. 


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Spezialkartea  des  Handbuchs 

Maßstab    1:2.750.000 

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16  publishers,  Leipzig 
B26  Österreich       28.  Aufl. 

1910 


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