BvEDEKERS REISEHANDBUCHER.
Deutschland :
Deutschland in einem Bande. Mit 19 Karten u. 67 Plänen. 2. Aufl.
1909 JC9t—
i5erZmM.C777^e6ww9.Mit5Kart.,8Plän.u.l5Grundr,16.Aufl.l910c^3.--
Nordost-Deutschland und Dänemark (von der Elbe und der West-
grenze Sachsens an nebst Hamburg und der Westküste von Schleswig-
Holstein). Mit über 100 Karten und Plänen. 29. Aufl. 1908 JC 6. -
Nordwest-Deutschland (von der Elbe und der Westgrenze Sachsens an,
nebst Hamburg und der Westküste von Schleswig-Holstein). Mit über
100 Karten und Plänen. 29. Aufl. 1908 JC $.—
Süd-Deutschland (Oberrhein, Baden, Württemberg, Bayern und die
angrenzenden Teile von Österreich). Mit über 100 Karten, Plänen
und Grundrissen. 30. Aufl. 1909 JC 6.—
Rheinlande, Schwarzwald ,Vogesen. Mit 65 Karten, 62 Plänen und
Grundrissen. 31.' Aufl. 1909 JC 6-
Südbayern; T^irol und Salzburg , Ober- und Nieder-Österreich, Steier-
mark, Kärnten und Krain. Mit 73 Karten, 16 Plänen und 11 Pan-
oramen. 34. Aufl. 1910 JC 8.--
Nordseebäder , Harz und Thüringen siehe Nordwest-Deutschland.
Ostseebäder ; Sächs.Schweiz und Riesengebirge s.Nordost-Deutschland .,
Elsaß-Lothringen und Vogesen s. Rheinlande.
Schwarzwald s. Rheinlande oder Süd-Deutschland.
Ägypten. Unter- und Oberägypten, Unter- und Ober-Nubien und der
Sudan. Mit 38 Karten und Plänen, 59 Grundrissen, 57 Ansichten und
Textvignetten. 6. Aufl. 1906 ^15.—
Belgien und Holland nebst dem Großherzogtum Luxemburg. Mit
19 Karten- 36 Plänen und 8 Grundrissen. 24. Aufl. 1910 . . . JC 6.—
Dänemark s. Nordost-Deutschland.
England s. Großbritannien
Frankreich:
Paris und Umgebung nebst einigen Routen durch Nordfrankreich.
Mit 16 Karten, 36 Plänen und Grundrissen. 17. Aufl. 1909 JC 6.—
Südost-Frankreich s. Riviera. 9
In französischer Sprache:
Le Nord-Est de la France, de Paris aux Ardennes, aux Vosges et
au Rhone. Avec 12 cartes et 30 plans de villes. 8e ed. 1908 JC§> —
Le Nord-Ouest de la France, de la frontiere beige ä la Loire excepte
Paris. Avec 11 cartes et 33 plans de villes. 8e ed. 1908 . . JC 6.—
Le Sud-Est de la France, du Jura a laM6diterranee y compris la Corse.
Avec 22 cartes, 25 plans de villes et un panorama. 8e 6d. 1906 JC 6.—
Lt Sud-Ouest de la France, de la Loire ä la frontiere d'Espagne. Avec
13 cartes et 25 plans de villes. 8e ed. 1906 <Jt 6.~
Griechenland, die griechischen Inseln und ein Ausflug nach Kreta
Mit einem Panorama von Athen, 15 Karten, 25 Plänen, 5 Grundrissen
und 2 Tafeln. 5. Aufl. 1908 JC 8.—
Großbritannien :
Großbritannien. England (außer London), Wales,
Mit 24 Karten , 58 Plänen und 1 Panorama^
London u. Umgebung. Mit 4£arten n. 33 Plan
Holland s. Belgien. /^/^Cf
Italien: C/ / T.
I. Ober-Italien mit Ravenna, Florenz u. Livorno. Mit 30 Karten,
30 Plänen, 10 Grundrissen u. 1 Panorama. 17. Aufl. 1906 JC 8.—
IL Mittel- Italien und Rom. Mit 19 Karten und 55 Plänen und Grund-
rissen. 14. Aufl. 1908 JC 7.50
III. Unter -Italien , Sizilien, Sardinien , Malta , Tunis und Corfu.
Mit 30 Karten und 28 Plänen. 14. Aufl. 1906 ...... JC 6.—
Italien von den Alpen bis Neapel. Mit 25 Karten, 29 Plänen und 23
Grundrissen. 6. Aufl. 1908 JC 8.—'
Konstantinopel und Kleinasien nebst den Hauptrouten durch die
Balkanhalbinsel und einem Ausflug auf der Anatomischen Bahn. Mit
9 Karten, 34 Plänen und Grundrissen. 1905 JC fi.—
Mittelmeer, nebst Madeira, den Kanarischen Inseln, der Küste
Marokkos, Algerien, Tunesien. Mit 37 Karten u. 49 Plänen. 1909^9.—
Norwegen s. Schweden.
Österreich -Ungarn :
Österreich-Ungarn nebst Bukarest, Belgrad und Cetinje. Mit 150 Kar-
. ten, Plänen und Grundr. 28. Aufl. 1910 ^ 9.»
österreich (ohne Galizien, Dalmatien, Ungarn und Bosnien). Mit 48
Karten, 40 Plänen und 5 Grundrissen. 28. Aufl. 1910 . . . JC 6.-
Tirol, Salzburg, Steiermark, Kärnten s. Südbayern.
Palästina und Syrien, die Hauptrouten durch Mesopotamien und
Babylonien und die Insel Cypern. Mit 21 Karten, 56 Plänen und
1 Panorama. 7. Aufl. 1910 JC 10.—
Portugal s. Spanien.
Riviera, Südost- Frankreich und Korsika. Die Kurorte in Südtirol,
am Genfer See und an den Oberitalienischen Seen. Mit 31 Karten,
38 Plänen und 3 Grundrissen. 4. Aufl. 1906 JC 6.—
Rußland :
Rußland. Europ. Rußland, Eisenbahnen in Russ.-Asien, Teheran, Pe-
king. Mit 20 Karten, 40 Plänen u. 11 Grundr. 6. Aufl. 1904 JC 15,~
Russischer Sprachführer. 4. Aufl. 1903 JC 1.—
Schweden und Norwegen nebst den Reiserouten durch Dänemark
und Ausflügen nach Spitzbergen und Island. Mit 44 Karten, 26 Plänen
und mehreren kleinen Panoramen und Grundr. 11. Aufl. 1908 JC 7.50
Schweiz nebst den angrenzenden Teilen von Ober-Italien, Savoyen und
Tirol. Mit 72 Karten, 19 Plänen u. 12 Panoramen. 33. Aufl. 1909 JC 8.—
Spanien und Portugal nebst Ausflügen nach Tanger u. den Balearen
Mit 9 Karten, 41 Plänen und 15 Grundrissen. 3. Aufl. 1906 JC 16.—
Nordamerika:
Die Vereinigten Staaten nebst Meociko. Mit 25 Karten , 32 Plänen
und 4 Grundrissen. 2. Aufl. 1904 JC 12.—
Canada nur in engl. Sprache :
The Dominion of Canada with Newfoundland and Alaska. Witt
13 Maps and 12 Plans. 3d ed. 1907 Jl 6.—
ÖSTERREICH
ÖSTERREICH
(OHNE GALIZIEN, DALMATIEN, UNGARN
UND BOSNIEN)
HANDBUCH FÜR REISENDE
KARL B2EDBKBR.
Mit 48 Karten, 40 Plänen und 5 Grundrissen
ACHTUNDZWANZIGSTE AUFLAG
nJNLß i
LEIPZIG
VERLAG VON KARL BJ1DEKER
1910
Wer reisen will,
Der schweig fein still,
Geh steten Schritt,
Nehm nicht viel mit,
Tret an am frühen Morgen,
Und lasse heim die Sorgen.
Philander von Sittewald. 1650.
DB
Wo
0
\
\
Das Reisehandbuch für Österreich (ohne Galizien, Dal-
matien, Ungarn und Bosnien), das hiermit zum 28. Mal er-
scheint, will den Reisenden in den Stand setzen, die be-
deutendsten Sehenswürdigkeiten des Landes mit möglichst
geringem Zeit- und Geldaufwand kennen zu lernen. Dieser
praktische Zweck verlangt Beschränkung in der Auswahl
des Stoffes. Viel bereiste Städte und Gegenden sind aus-
führlicherbeschrieben, als abseits gelegene, seltener besuchte,
für die die wesentlichen Angaben ausreichen müssen. Eine
Ausnahme macht hierin nur das Alpengebiet, dessen ein-
gehende Behandlung die Grenzen dieses Bandes überschreiten
würde*). Der Inhalt beruht auf eigener Anschauung des
Herausgebers und seiner Mitarbeiter, sowie auf sorgfältig
eingezogenen Erkundigungen unter Berücksichtigung der
einschlägigen Literatur. Zahlreiche Mitteilungen sind auch
diesmal wieder von wohlwollenden Lesern eingelaufen. Für
alle ihm gewordene Unterstützung sei an dieser Stelle noch-
mals besonders gedankt.
Buchstäbliche Genauigkeit wird niemand von einem Reise-
buche, das über zahlreiche, stetem Wechsel unterworfene
Dinge Auskunft geben muß, verlangen. Der Herausgeber
wiederholt vielmehr seine Bitte, ihn auf Fehler und Mängel
in den Angaben aufmerksam machen zu wollen. Jede neue
Auflage wird zeigen, wie schätzenswert ihm solche Mit-
teilungen sind. Einseitig beschriebene Briefbogen bieten den
Vorteil, daß die einzelnen Berichtigungen ausgeschnitten und
für die nächste Neubearbeitung mit entsprechenden ander-
weitigen Mitteilungen im Original zusammengestellt und ver-
glichen werden können, während sonst Abschriften notwendig
und damit leicht neue Fehler zu gewärtigen sind.
Jede der fünf Abteilungen des Buches (I. Wien und Um-
gebung; IL Nieder- und Ober-Österreich, Salzkammergut und
Salzburg; III. Tirol und Vorarlberg; IV. Steiermark, Kärnten,
Krain, Istrien; V. Böhmen, Mähren und Schlesien) ist selb-
ständig geheftet und kann einzeln benutzt werden. Man
breche zu diesem Zweck am Beginn und am Schluß der los-
zulösenden Abteilung die Seiten stark auf und durchschneide
*) Ausführliche Angaben über das gesamte deutsch- österreichische
Alpengebiet enthält Baedekers Südbayern, Tirol, Salzburg, Ober- und Nieder-
österreich, Steiermark, Kärnten und Krain. Mit 73 Karten, 17 Plänen und
9 Panoramen. 34. Aufl. 1910 (neue Auflagen in der Regel jeden zweiten
Sommer).
VI
die Gaze, auf welche die Bogen geheftet sind, vorsichtig mit
einem Messer. Leinwanddecken zum Hineinlegen der Hefte
sind durch alle Buchhandlungen zu beziehen.
An Karten sind hinzugekommen: Umgebung von Adels-
berg, Aquileja, Arco-Riva, Bregenz, Brixen, Höhlen von
St. Canzian, Grado, Graz, Ischl, Semmering; — an Plänen:
Adelsberger Grotte, Aquileja, Bregenz, Brixen, Grado,
Leoben, Passau, Villach, Wiener-Neustadt.
Empfehlenswerte Gasthäuser, d. h. solche, bei denen
Zimmer und Bett, Verpflegung und Bedienung zu loben und
die Preise angemessen erscheinen, sind, soweit des Ver-
fassers eigene Kenntnis, sowie freundliche Berichte von
Eeisenden reichen, mit kurzen Worten hervorgehoben oder
durch ein Sternchen (*) ausgezeichnet. So wenig damit aber
ausgeschlossen ist, daß es unter den nicht auf diese Weise
hervorgehobenen ebenfalls gute Gasthäuser gibt, ebenso
wenig wolle man in den Gasthofsternchen mehr als den Aus-
druck eines Durchschnittsurteils sehen oder bei abweichen-
der Erfahrung dem Herausgeber die Verantwortlichkeit zu-
muten. Aller Orten sind auch einfache, billige Gasthäuser
angegeben, so daß auch der Reisende, der mit seinen Mitteln
haushalten muß, sich unseres Handbuches mit Vorteil be-
dienen wird.
Für Gasthofsbesitzer, Restaurateure usw. folge hier noch
die Bemerkung, daß Empfehlungen in den Baedeker'schen
Reisehandbüchern auf keine Weise zu erkaufen sind, auch nicht
unter der Form von Inseraten. Jeder, der den Baedeker' sehen
Namen zur Erlangung irgend welcher Vorteile mißbraucht,
ist ohne weiteres als Schwindler anzusehen und darnach zu
behandeln.
Abkürzungen.
Z. = Zimmer, mit Licht und Be-
dienung.
F. = Frühstück, auch wohl Führer.
G. = Gabelfrühstück.
M. = Mittag.
P. = Pension mit Zimmer.
P. o. Z. = Pension ohne Zimmer.
K = Krone.
h = Heller.
n., ö., s., w. =3 nördlich, östlich,
südlich, westlich.
r. = rechts.
1. = links.
St. = Stunde.
m = Meter.
km == Kilometer.
qkm = Quadratkilometer.
ha = Hektar.
Min. = Miaute.
HS. = Eisenbahn-Haltestelle.
WM. = Wegemarkierung.
MW. = markierter Weg.
A. = Alpe.
Vorzugsweise Beachtenswertes ist durch Sternchen (*) hervorgehoben.
VII
Inhalts- Verzeichnis.
I. Wien und Umgebung.
Route Seite
1. Wien 2
2. Umgebung Wiens 105
3. Der Schneeberg 115
4. Das Höllental. Die Raxalpe 119
5. Der Semmering 120
II. Nieder- und Ober-Österreich, Das Salz-
kammergut. Salzburg.
6. Von Wien nach Linz (Salzburg) 124
7. Die Donau von Passau bis Wien 130
8. Von Wien nach Mariazeil 137
9. Von Linz nach Selztal. Pyhrnbahn 138
10. Von Linz nach Salzburg 139
11. Salzburg und Umgebung 141
12. Von Salzburg nach Ischl. Abersee. Schafberg .... 148
13. Gmunden. Ischl. Hallstatt. Aussee 151
14. Von Salzburg nach ßerchtesgaden. Königssee .... 158
15. Von Wien nach Zell am See (Innsbruck) 163
16. Von Zell am See nach Krimml. Ober-Pinzgau .... 169
17. Von Salzburg nach Gastein (Villach, Triest). Tauernbahn 171
III. Tirol und Vorarlberg.
18. Von Wien über Zell am See und Wörgl nach Innsbruck 176
19. Von Salzburg über Rosenheim (München) und Wörgl nach
Innsbruck 179
20. Innsbruck und Umgebung 180
21. DasZillertal .'..'..' 189
22. Von Bregenz nach Innsbruck. Arlbergbahn 190
23. Das Ötztal 197
24. Von Innsbruck mit der Brennerbahn über Franzensfeste
nach Bozen 199
25. Von Bozen über Meran nach Spondinig-Prad. Das Stil fs er
Joch 207
26. Von Bozen nach Verona. Der Gardasee 214
27. Von Franzensfeste durch das Pustertal nach Lienz
(Villach, Marburg) 219
28. Von Lienz nach Windisch-Matrei (Prägraten) und Kais 222
VIII INHALTS-VERZEICHNIS.
Route Seite
29. Von Lienz nach Heiligenblut 223
30. Von Toblach über Cortina nach Neumarkt. Die Dolo-
mitenstraße 225
IV. Steiermark, Kärnten, Krain, Istrien.
31. Von Wien nach Graz (Triest). Semmeringbahn . . . . 230
32. Graz 232
33. Von (Wien) Graz über Marburg nach Triest ..... 239
34. Von Graz nach Fehring (Budapest) 247
35. Von Franzensfeste über Lienz und Villach (Triest) nach
Marburg 248
36. Von Wien über Villach nach Udine (Venedig) .... 253
37. Von Linz oder Wien nach Triest 259
38. Von Salzburg über Gastein und Villach nach Triest.
Tauernbahn / 263
39. Triest 263
40. Von Triest mit der Eisenbahn nach Venedig. Aquileja 270
41. Von Triest nach Pola 271
42. Von Wien nach Abbazia und Fiume 276
V. Böhmen, Mähren und Schlesien.
43. Prag 282
44. Von Prag nach Dresden 299
45. Von Aussig über Teplitz nach Komotau 303
46. Von Prag über Karlsbad nach Eger und Franzensbad. . 308
47. Karlsbad und Umgebung 313
48. Von Prag nach Fürth (München, Nürnberg) 321
49. Von Eger über Marienbad nach Wien 323
50. Von Prag über Brunn nach Wien 330
51. Von Prag über Gmünd nach Wien 336
52. Von Dresden über Tetschen und Znaim nach Wien . . 337
53. Von Prag nach Georgswaide-Ebersbach (Zittau, Görlitz) 341
54. Von Prag nach Reichenberg (Zittau) 342
55. Von Prag nach Breslau 345
56. Von Wien nach Breslau . . 349
57. Von Prerau nach Olmütz 352
58. Von Olmütz über Sternberg nach Jägerndorf 353
Register 355
KARTEN UND PLANE. IX
Karten, Pläne und Grundrisse,
a. Karten.
1. Österreich- Ungarn, in 1 : 2750000, vor dem Titel.
2. Umgebung von Wien, in 1 : 180000, S. 105.
3. Umgebung von Nußdorf und Klosterneuburg, in 1 : 75000, S. 100.
4. Umgebung von Mödling und Baden, in 1 : 75000, S. 109.
5. Schneeberg, Raxalpe, Semmering, in 1:125000, S. 115.
6. Semmering, in 1 : 50 000, S. 117.
7. Pöstlingberg, in 1 : 40000, S. 128.
8. Die Donau von Passau bis zum Strudel, in 1 : 300 000, S. 130.
9. vom Strudel bis Wien, in 1 : 300000, S. 132.
10. Steirische und Osterreichische Alpen von Aussee bis zum Hoch-
schwab, in 1:500000, S. 138.
11. Südl. Umgebung von Salzburg, in 1 : 250 000, S. 148.
12. Nördl. Salzkammergut, in 1 : 250 000, S. 151.
13. Umgebung von Ischl, in 1 : 60 000, S. 154.
14. Südl. Salzkammergut, in 1 : 250000, S. 156.
15. Salzach- und Saalachtal, in 1 : 250 000, S. 166.
16. Lungau und Niedere Tauern, in 1 : 500000, S. 171.
17. Kitzbühler Alpen und Hohe Tauern, in 1 : 500000, S. 176.
18. Umgebung von Innsbruck, in 1 : 75 000, S. 186.
19. Zillertal und westl. Pustertal, in 1 : 500000, S. 189.
20. Umgebung von Bregenz, in 1 : 125000, S. 191.
21. Vorarlberg und Bregenzer Wald, in 1:500000, S. 192.
22. Ötztaler, Stubaier und Ortler Alpen, in 1 : 500000, S. 196.
23. Umgebung von Brixen, in 1 : 125000, S. 202.
24. Umgebung von Meran, in 1 : 50000, S. 208.
25. Adamello-, Presanella- und Brenta-Alpen, Nons- und Sulzberg,
in 1:500000, S. 214.
26. Umgebung von Arco und Biva, in 1 : 75000, S. 217.
27. Gardassee, in 1 : 500000, S. 218.
28. Dolomit- Alpen von Franzensfeste bis Belluno, in 1:500000,
S. 225.
29. Schneeberg, Semmering, Mürztal, in 1 : 500 000, S. 230.
30. Umgebung von Graz, in 1 : 100000, S. 237.
31. Karawanken und Bacher-Gebirge, in 1 : 500000, S. 240.
32. Küstenland, in 1 : 500000, S. 243.
33. Umgebung von Divaca und St. Canzian, in 1 : 100000, S. 244.
34. Kärntner Alpen von Lienz bis zum Wörther See, in 1 : 500 000,
S. 248.
35. Umgebung von Klagenfurt, in 1 : 75 000, S. 251.
36. Steirische und Kärntner Alpen von Murau bis Gleisdorf, in
1:500000, S.253.
37. Umgebung von Triest, in 1 : 100000, S. 268.
38. Umgebung von Grado und Aquileja, in 1 : 250 000, S. 270.
39. Umgebung von Pola, in 1 : 170 000, S. 274.
X PLANE UND GRUNDRISSE.
40. Umgebung von Abbazia, in 1 : 120000, S. 277.
41 . Böhmen, Mähren und Schlesien, in 1 : 1 000000, S. 279.
42. Umgebung von Aussig, in 1 : 40000, S. 301.
43. Umgebung von Bodenbach und Tetschen, in 1 : 55000, S. 301.
44. Umgebung von Eger und Franzensbad, in 1 : 200 000, S. 310.
45. Umgebung von Karlsbad, in 1 : 50000, S. 316.
46. Der Jeschken, in 1 : 100000, S. 343.
47. Üb er sichtsblatt der Spezialkarten der Ost- Alpen \ hinter dem
43. Eisenbahnkarte von Österreich- Ungarn, in 1 : 7 000 000 J Register.
b. Pläne.
1. Abbazia; — 2. Adelsberg; — 3. Adelsberger Grotte; —
4. Aquileja; — 5. Baden bei Wien; — 6. Bozen; — 7. Bregenz; —
8. Brixen; — 9. Brunn; — 10. St. Canzianer Höhlen und Grotten; —
11. Eger; — 12. Elbogen; — 13. Franzensbad; — 14. Gastein; —
15. Gmunden; — 16. Grado ; — 17. Graz; — 18. Innsbruck; —
19. Ischl; — 20. Karlsbad; — 21. Klagenfurt; — 22. Laxenburg ;
— 23. Leoben; — 24. Linz; — 25. Marienbad; — 26. Meran; —
27. Passau; — 28. Pola; — 29. 30. Prag, deutsch und tschechisch ;
— 31. Reichenberg ; — 32. Salzburg; — 33. Teplitz; — 34. Trient;
— 35. Triest; — 36. Villach ; — 37. Wien I. (S. 1) ; — 38. Wien IL
(innere Stadt, S. 25); — 39. Wien (Stadtbahnplan), auf der Karte
vor dem Titel ; — 40. Wiener-Neustadt.
Panorama vom Schafberg, S. 150.
c. Grundrisse.
Wien: 1. Stephanskirche; 2. Hofburg; 3. Kunsthistorisches
Hofmuseum, Hochparterre; 4. Kunsthistorisches Hofmuseum, erster
Stock; 5. Naturhistorisches Hofmuseum, Hochparterre.
XI
EINLEITUNG.
Seite
I. Paß. Zoll. Sprache XI
II. Geld. Reisekosten XI
III. Reiseziele. Reisezeit XII
IV. Eisenbahnen. Droschken. Postfuhrwerk. Dampfschiffe XIII
V. Gasthöfe XIV
VI. Speisehäuser. Kaffeehäuser. Konditoreien. Zigarren . XIV
VII. Post und Telegraph XVI
VIII. Bemerkungen für Rad- und Automobilfahrer .... XVII
IX. Zur Geographie und Statistik XVIII
I. Faß. Zoll. Sprache.
• Ein Paßzwang besteht in Österreich nicht, doch ist ein Paß
oder eine Paßkarte stets angenehm. Geldsendungen oder ein-
geschriebene Briefe werden auch gegen Vorweisung der Mitglieds-
karte des Deutsch -Österreichischen Alpenvereins oder einer in
Deutschland ausgestellten Postausweiskarte (*/2 Jf) ausgehändigt.
Zolldurchsuchung. Man wohne der Zollabfertigung an
der Grenze persönlich bei oder bediene sich der Vermittlung eines
Spediteurs. Tabak und Zigarren können bis zu 3 kg gegen Erlegung
des Zolles eingeführt werden. 35 Gramm Tabak oder 10 Zigarren
bzw. 25 Zigaretten sind frei, darüber hinaus sind für 1 kg 21 K 25 k,
27 K 25 h oder 31 K 25 h zu bezahlen. Zollscheine hebe man auf,
da die städtischen Zollbeamten (S. 2) danach zu fragen berechtigt
sind. — Verzollung der Fahrräder s. S. xyii.
Sprache. Die Kenntnis der deutschen Sprache ist in den sla-
wischen und italienischen Teilen der Monarchie genügend verbreitet
um dem Reisenden Verlegenheiten zu ersparen. Bahn- und Zoll-
beamte, Gendarmen, Schutzleute, wie auch die Bediensteten der
Hotels und Bahnrestaurants sprechen fast durchweg deutsch.
II. Geld. Reisekosten.
Geld. Österreich- Ungarn hat 1892 an Stelle der alten Gulden-
rechnung Goldwährung eingeführt, mit der Krone zu 100 Heller als
Münzeinheit : vgl. die Geldtabelle vor dem Titel (der Kurs ist ge-
ringen Schwankungen unterworfen). Im mündlichen Verkehr sind
aber Preisbestimmungen in Gulden noch vielfach üblich, worauf
man bei Vereinbarungen mit Kutschern, Führern usw. achte. Ge-
prägt werden: in Bronze 1 und 2 Hellerstücke, in Nickel 10 und
XII III. REISEZIELE.
20 Hellerstücke, in Silber 1, 2 (meist alte Guldenstücke) und
5 Kronenstücke, in Gold 10, 20 und 100 Kronenstücke. An Papier-
geld sind im Umlauf: Banknoten zu 10, 20, 50, 100 und 1000
Kronen ; die roten 20-Kronen-Banknoten vom 31. März 1900 haben
noch bis 31. Dez. 1916 Gültigkeit. Die Guldennoten sind ein-
gezogen.
Deutsches oder anderes ausländisches Geld wechselt man am
•vorteilhaftesten in den Bank- und Wechselgeschäften der größeren
Städte. Die Wechsler an den Grenzstationen der Eisenbahnen geben
nicht den vollen Kurs. — Erwähnt sei hier noch die alte Vorsichts-
regel, daß man die größere Reisekasse an sicherer Stelle, etwa in
einer innern Westentasche, verwahre und das Portemonnaie nur mit
dem Tagesbedarf fülle. Kupfer- und Nickelstücke zu Trinkgeldern
trage man lose in der Tasche.
Die Reisekosten sind in Wien und den großen Kurorten etwa
um ein Drittel höher als in deutschen Großstädten. Auf dem Lande
reist man im allgemeinen wohlfeil, so daß der bescheidene Fremde,
der auf die Benutzung von Fuhrwerk verzichtet, seine Ausgaben hier
meist mit 8-10 K täglich bestreiten wird.
III. Reiseziele. Reisezeit.
An Mannigfaltigkeit der Landschaft wie an Reichtum geschicht-
lich und kunstgeschichtlich bemerkenswerter Städte ist die im vor-
liegenden Bande behandelte österreichische Reichshälfte bei weitem
reicher als Ungarn. Als besonders lohnend sind etwa folgende Reise-
ziele hervorzuheben :
In Nieder- und Oberösterreich, Salzburg und Salzkammergut Wien
und Umgebung (R. 1-5); die Semmeringbahn (R. 31); die Donau
von Passau bis Wien (R. 7); Gmunden . Traunsee, Ischl (R. 13),
Schafberg (S. 150); Salzburg und Umgebung (R. 11); Golling,
Liechtensteinklamm (S. 168, 166); Zell am See (S. 167); Krimml
(R. 16); Gastein (R. 17).
In Tirol Innsbruck und Umgebung (R. 20) ; Achensee (S. 178) ;
Kufstein (S. 180); Zillertal (R.21); Kitzbühler Hörn (S. 177); Hohe
Salve (S. 177) ; Franz-Josephs-Höhe (S. 224) ; Arlbergbahn (R. 22) ;
Brennerbahn (R. 24); Bozen (S. 204); Meran (S. 207); Stilfser
Jochstraße (S. 212); Gardasee (S. 218); Dolomitenstraße (R. 30).
In Steiermark, Kärnten, Krain und Istrien Aussee (S. 157);
Mariazeil (S. 137); Eisenerz (S. 258); Gesäuse (S. 164); Graz
(R. 32); Dobratsch (S. 250) ; Adelsberger Grotte (S. 244) ; St. Can-
zian (S. 245); Karawankenbahn (R. 37); Triest (R. 39); Pola
(S. 274) ; Abbazia (S. 277).
In Böhmen und Mähren Prag (R. 43) ; Schreckenstein bei Aussig
(S. 301); Bodenbach und Tetschen (S. 302); Teplitz (S. 304);
Eger (S. 310); Karlsbad (R. 47); Marienbad (S. 324); Brunn
(S. 331); Reichenberg (S. 343).
IV. EISENBAHNEN. X11I
Die beste Reisezeit ist für Wien von Mitte April bis Mitte
Juni, sowie der Herbst. Während der hier sehr heißen Sommer-
monate verläßt der größte Teil der wohlhabenden Bevölkerung die
Stadt; Theater und Vergnügungslokale werden meist geschlossen.
Die Kurorte beleben sich bereits im Frühling und sind im Hoch-
sommer gewöhnlich überfüllt und entsprechend teuer. In den deut-
schen Alpenländern besucht man das Hochgebirge am besten zwischen
Mitte Juli und Mitte September, im Mittelgebirge , sowie in den
Südalpen sind zu Fußwanderungen Mai, Juni und September weit
vorzuziehen.
IV. Eisenbahnen. Droschken. Postfuhrwerk. Dampfschiffe.
Die Eisenbahnen, Straßenbahnen und Droschken fahren auf dem Geleise
bzw. Fahrdamm zur Linken (in Deutschland rechts).
Die Eisenbahnen*) haben ähnliche Einrichtungen wie in
Deutschland, doch wird die Fahrgeschwindigkeit und der Komfort
der deutschen D-Züge in Österreich nur von den internationalen
Luxuszügen erreicht. Die Staatsbahnen führen auf den meisten
Hauptlinien „Harmonikazüge" und. vielfach Schlaf- und Speise-
wagen (Mittagessen 3 K 60) ; an Nichtraucherabteilen ist gewöhn-
lich ein empfindlicher Mangel. Überall ist Bahnsteigsperre. Fahr-
karten und zusammenstellbare Fahrscheinhefte bekommt man in
den größeren Städten auch in den Stadtagenturen. Zuschlagkarten
werden ohne Aufzahlung auch in den Zügen während der Fahrt
ausgegeben. Gepäckträger erhalten 30-60 h. Gepäckstücke werden
vier Wochen in den „Bahnhofsgarderoben" gegen eine Gebühr von 10 h
täglich aufbewahrt. Die Bahnrestaurants der größeren Städte sind
meist recht gut. In Österreich-Ungarn gilt die mitteleuropäische Zeit.
Der Tarif der Österreich. Staatsbahnen ist seit 1910 für die
Person und den Kilometer bei Entfernungen von 1 bis 400km 3.5 Heller
für die III., 5.5 für die IL, 9 für die I. Klasse; 401 bis 600km 3, 5, 8.5 Ä;
über 600km 2, 4, 7.5 h. Die Berechnung der Fahrpreise erfolgt bei mehr
als 50km nach Zonen zu 10km ; angefangene 10km werden für voll gerechnet.
Die Schnellzugspreise ergeben sich durch Zuschlag von 1 h 12 1 h 76, 2 h 88
für den Kilometer zu den Personenzugsfahrpreisen. Rückfahrkarten werden
nicht ausgegeben. — Handgepäck ist frei; größeres Gepäck: 10kg bei
100km 40 Ä, bei 200km 80 h, bei 400km 1 K 50, bei 600km 2 K 10, bei
800km 2 K 70.
Die Droschken, besonders die Zweispänner (Fiaker), fahren
schnell, sind aber nicht billig. Gegen Übervorteilung schütze man
sich von vornherein durch genaue Vereinbarung, wodurch man sich
auch in den nicht deutschen Teilen der Monarchie überzeugt, ob
der Kutscher des Deutschen mächtig ist. Bei kürzeren Fahrten 20-
40 h Trkg. , bei längeren entsprechend mehr. — Bei den Fahrten
*) Die Fahrpläne und Preise der Eisenbahnen, Post, fuhr werke und
Dampfschiffe enthält das lOmal jährlich in Wien erscheinende österreichische
Kursbuch (1 K 60; kleine Ausgabe 90 h).
XIV V. GASTHÖFE.
vom Bahnhof in das Hotel ist der Hotelomnibus (keine in Wien,
Prag usw.) für einzelne Reisende hilliger als eine Droschke.
Post- und Stellwagen. Man unterscheidet Postbotenfahrten
(meist nur 2-3 Plätze), Malleport- und Omnibusfahrten (8 und mehr
Plätze). An die Stelle der Stellwagen, des früheren Haupt-
beförderungsmittels in Tirol, sind fast überall bequemere Omnibusse
getreten, auf größeren Routen, z. B. Landeck-Trafoi, Postomnibus
(Unternehmen der vereinigten Postmeister) mit öfterem Pferde-
wechsel. Sie werden jetzt nach und nach durch Automobilwagen
ersetzt. Beste Plätze (1. Platz) Kabriolett und Coupe ; rechtzeitiges
Belegen ratsam. — Für mehrere Personen ist in Österreich die
angenehmste Reiseart zweispännige Extrapost (offene Wagen mit
4 Plätzen; etwa 10 K für die Station von 15km).
Dampfschiffahrten sind während der schönen Jahreszeit
namentlich auf den Alpenseen von großem Reiz , aber bei aus-
reichender Zeit auch auf der Elbe zwischen (Leitmeritz) Aussig
und Dresden , sowie auf der Donau zwischen Passau und Wien der
Bahnfahrt vorzuziehen. Rückfahrkarten (bei den Flußdampfern
auch die einfache Fahrt stromaufwärts) sind bedeutend billiger.
V. Gasthöfe.
In den großen Städten, sowie in den größeren Kurorten und
Sommerfrischen sind die Gasthöfe ersten Ranges im all-
gemeinen recht gut. Die Zimmerpreise sind verhältnismäßig hoch
(5-10 K und mehr). Dafür ist man im übrigen gewöhnlich frei.
Man nimmt das erste Frühstück im Cafe und speist im Restaurant,
die beide in der Regel mit dem Gasthof verbunden sind. — In
Häusernzweiten Ranges sind die Zimmerpreise etwa ein Drittel
niedriger, auf dem Lande häufig noch recht wohlfeil. Außer den
deutschen Alpenländern läßt hier die Reinlichkeit manchmal zu
wünschen übrig. — Hotelomnibus s. oben.
Trinkgelder sind in den großen Gasthöfen in folgender Art üb-
lich: Zimmermädchen tägl. 40 h1 für 3-5 Tage 1 ÜT, für 8 Tage V/y
2 K; Zimmerkellner wöchentlich 1 K-, Tagportier und Nachtportier für
8 Tage je 1-2 K, Lohndiener für das Reinigen der Kleider und Stiefel,
sowie für den Transport des Gepäcks 50 h täglich, für 8 Tage 2 K.
VI. Speisehäuser. Kaffeehäuser. Konditoreien. Zigarren.
Die Speisehäuser haben in der ganzen Monarchie die gleiche
Einrichtung. Die Küche ist, namentlich in den größeren Städten,
fast durchgängig gut, Suppen und Mehlspeisen meist vortrefflich.
Überall, auch in den vornehmsten Restaurants, erhält man zu mäßi-
gen Preisen Wein und Bier vom Faß. Das Mittagessen nimmt man
gewöhnlich 12-2 Uhr, das Abendessen von 7 Uhr an. Man speist
VI. SPEISEHAÜSER. XV
nach der Karte, selten zu festem Preise („Couvert" von 2 K an).
Kartoffeln, Gemüse und Brot werden stets besonders bezahlt. Außer
dem Speisesaal haben viele Restaurants an der Straße noch ein be-
sonderes Gastzimmer oder Schwemme mit niedrigeren Preisen, wo
anspruchslose Touristen ganz gut ihre Rechnung finden und man
Landes Art und Sitte beobachten kann. Man trifft diese Einrichtung
selbst in manchen Gasthöfen ersten Ranges. — Die Bedienung ge-
schieht in den Städten durch den Speiseträger und den Getränlckellner
(„Piccolo"), nur in den deutschen Alpenländern hat man weibliche
Angestellte. Man zahlt an einen besonderen Zählkellner, dessen
schriftliche Abrechnung man genau prüfe. Vom Trinkgeld (5-10%
der Zeche) erhalten der Zahlkellner die Hälfte (mindestens 10 li),
der Speiseträger und der Getränkkellner zwoi Viertel, die man in
getrennten Häufchen auf dem Tische liegen läßt.
Die Speisekarte ist reich an Dialektausdrücken. „Garniertes Rind-
fleisch" oder „feines Rindfleisch" ist gekochtes Rindfleisch mit verschie-
denen Gemüsen (meist vortrefflich); „Gulyäs" (Gollasch), gedünstete
Fleischstücke in Paprikasauce, „Paprikahuhn" ähnlich zubereitetes Huhn;
„Jungfernbraten", gebratene Schweinslende mit Kümmel ; „Matrosenbraten,
gedämpfter Spitz, Ofener Braten, Husarenbraten", verschiedene Arten Rinder-
braten; „Ungarisches Rebhuhn", gesulztes Kalbfleisch; „Fisolen", Bohnen;
„heurige Erdäpfel", neue Kartoffeln; „Carfiol", Blumenkohl; „Paradeis-
äpfelw, Tomaten; „Kren", Meerrettig; „Aspic", Sülze; „Häuptlsalat", Kopf-
salat; „Risibisi", Reis mit Erbsen; „Beuschel", sauer zubereitete Kalbs-
lunge; „Junges Wild", Ragout oder Eingeweide von Wild oder Geflügel;
„Kaiserfleisch", Jungschweinefleisch geräuchert (geselcht); „Krenfleisch",
gesottenes frisches Schweinefleisch mit Meerrettig; „Frankfurter", ein Paar
kleine geräucherte Würstchen, ein einzelnes heißt „Einspänner". Die kalte
Küche und die Vorspeisen findet man unter „Hors d'oeuvres" oder „As-
sietten". Beliebte Mehlspeisen sind: „Palatschinken", Eierkuchen;
„Strudel mit Röster", dünner Teig, mit Gries oder Quark gefüllt und mit
Rüster (Obstmus) angerichtet; „Schmarrn" , gebackener in Brocken zer-
rissener Teig; „Böhmische Dalken", gebackener Hefenteig mit Pflaumenmus
(Powidl); „Haluschka", in Schmalz gekochte Mehlklößchen (Fleckerle),
mit Topfen (Quark) bestreut, usw. Das „Koch" ist ein Auflauf.
Das Bier trinkt man in 1/2 Liter-Gläsern („großes Glas" oder „Kr ü gel")
oder 3 Deziliter-Gläsern („kleines Glas" oder „Seidel"). Für Münchener
Bier gibt es auch „Steinkrügel". Das Bier wird fast überall sehr kalt,
direkt vom Eise verzapft.
Den Tischwein erhält man in offenen Flaschen (0,2-0,3 Liter) oder in
Gläsern. Beliebt sind Mischungen mit Sodawasser (Syphon) oder einem
Sauerwasser; man bestellt dann „ein Achtel gespritzt" 0/s Liter Wein
mit 1/s Liter Sodawasser) oder ein Viertel gespritzt". „Doppelt" oder
„voll" gespritzt heißt Beimengung der doppelten Menge Sodawasser zum
Wein. In Wien sind die besseren Weine der Umgebung (weiße) Weid-
linger, Gumpoldskirchener, Nvßberger, Reizer, Mailberger u. a., rot Vöslauer.
Auch die niedercsterreichischen Weine vom Manhartsberg haben Ruf. In
Tirol heißen die besseren Sorten „Speziell". Böhmische Weine: Melniker,
Czemoseker. — Weiße Ungarweine : Rüster, Neszmelyer, Szegszarder, Schom-
lauer, T okay er ; rote: Erlauer, Ofener, Karlowitzer.
Kaffeehäuser gibt es in den Städten und Kurorten überall.
Morgens 8-10 Uhr pflegt man hier das erste Frühstück zu nehmen
(„Kipfel" ist Hörnchen). Die Hauptbesuchszeit ist nachmittags und
in den späten Abendstunden. Zeitungen, namentlich die Wiener
Blätter, sind überall in großer Auswahl vorbanden, daneben findet
XVI VII. TOST UND TELEGRAPH.
man in geringer Zahl „reiehsdeutsche" Blätter. Wenn man seinen
Kaffee ausgetrunken hat, so werden einem gewöhnlich zwei Glas
Wasser vorgesetzt, wobei man ruhig noch längere Zeit beim Lesen
von Zeitungen verweilen kann.
Der Kaffee ist meist ausgezeichnet. Nach dem Mittagessen wird ge-
wöhnlich eine kleine Tasse schwarzer Kaffee (ganz kleine Tasse „Nuß-
schwarzer") oder eine kleine Tasse mit Milch („Kapuziner", kleinste Tasse
„Nußkapuziner") verabreicht. Den Frühstücks- und den Nachmittags-
(„Jausen"-) Kaffee erhält man gewöhnlich in größeren Tassen oder in
Gläsern mit Kahm („Melange"); Rahm heißt „Obers". Eine Portion Kaffee
(„großer Kaffee") zu fordern, ist weniger üblich ; man erhält dann Kaffee
und Milch getrennt, zahlt aber für den Inhalt von IV2 Gläsern den Preis
von zweien. Eis („Gefrornes"; s. unten) ist fa^t überall zu haben. — Dem
„Zahlmarqueur" gibt ein einzelner 6-10 h Trinkgeld, dem bedienenden Kellner
mindestens 4 h.
Die Konditoreien („Zuckerbäcker") führen neben guten Bon-
bons und Torten (berühmt in Wien die Linzer, Sacher- und Pi-
schinger-Torte) eine große Auswahl von Eis (40-60 h). „Ribisel" ist
Johannisbeer, „Weinscharl" Berberitzen, „Dirndln" Cornelkirschen,
„Marillen" Aprikosen.
Der Verkauf von Tabak und Zigarren ist in Österreich Staats-
monopol und findet nur in den sog. Tabak-Trafiken statt. Beliebte
Sorten sind Virginia (10 h; sehr stark), Britannica (14 Ä), Trabuco
(16 K), Regalita (18 h). — Für Havanna-Zigarren gibt es in den
größeren Städten Spezialitätenläden.
VII. Post und Telegraph.
Post. Osterreich, Ungarn und Bosnien-Herzegowina haben ihre
eigenen Marken, deren Geltungsbereich sich auf das Land der Aus-
gabe beschränkt. Das Porto beträgt für Briefe innerhalb Österreich-
Ungarns, sowie nach Deutschland (bis 20 g) 10 Ä, im Weltpostverein
(bis 20 g) 25 h, Einschreibgebühr 25 /*; — Postkarten („Korrespon-
denzkarte") 5 und 10 h, mit Rückantwort 10 und 20 h; — Druck-
sachen 50 g 3 /i, 100 5 7i, 250 10 h, 500 20 h, 1000 30 ä, im Welt-
postverein je 50 g 6 h, Höchstgewicht 2 kg; — Warenproben bis
250 g 10 h, 350 g 20 h, im Weltpostverein 50 g 10 h, je 50 g mehr
(bis 350 g) 5 /i; — Postpakete bis 5 kg 30 oder 60 h. Briefmarken
und Postkarten erhält man auch in den meisten Tabak-Trafiken. Bei
Sendungen nach Ungarn empfiehlt es sich , auf der Adresse dem
deutschen den magyarischen Ortsnamen beizufügen.
Telegramme: innerhalb Österreich- Ungarns und nach Deutsch"
land und Serbien das Wort 6 h, mindestens 60 h. — Im Verkehr
mit andern Ländern : außer einer Grundtaxe von 60 h für jedes
Wort nach Belgien 19 h; — Dänemark*!! h ; — Frankreich, Bulgarien,
Niederlande 16 h; — Griechenland 19-28 7i; — Großbritannien 26 h;
— Italien 8-16 7i; — Montenegro, Schweiz 6-8 h; — Norwegen 32 h\
— Rumänien 8h; — Rußland, Schweden 24 h\ — Türkei 23-38 h.
VIII. BEMERKUNGEN FÜR RADFAHRER. XVII
VIII. Bemerkungen für Rad- und Automobilfahrer.
Mitglieder des Deutschen Radfahrerbundes (Geschäftsstelle in
Essen), der Allgemeinen Radfahrer- Union (Deutscher Touren-Club ;
Geschäftsstelle in Straßburg), des Österreichischen Touring-Clubs
(Geschäftsstelle in Wien VII. Breitegasse 7) und anderer Vereine
können ihr Rad (auch Motorrad") bei Vorweis der mit einem Vermerk
versehenen Mitgliedskarte zollfrei in Österreich-Ungarn für drei
Monate einführen. Sonst haben Radfahrer beim Überschreiten der
Grenze 60 K zu hinterlegen, die beim Austritt zurückerstattet
werden (man erkundige sich vorher, welche Förmlichkeiten dabei
zu beachten sind). Kein Nummernzwang. Bei Beförderung eines
Zweirades mit der Bahn wird die Fracht für 20 kg berechnet.
Außerhalb der Ortschaften dürfen Straßenbankette befahren
werden; wo besondere Radfahrwege vorhanden sind, müssen sie be-
nutzt werden. Bei Dunkelheit ist die Laterne anzuzünden, auch
wenn das Rad nur geschoben wird oder im Freien steht.
Die Ausweich- und Vorfahrbestimmungen sind in den einzelnen
Ländern verschieden. Links gefahren, links ausgewichen und rechts
vorgefahren wird: in Böhmen, Nieder- und Oberösterreich, Salzburg,
Steiermark, Krain, Mähren, Galizien, Österr.-Schlesien, Ungarn und
in der Bukowina. Rechts gefahren, rechts ausgewichen und links
vorgefahren (also wie in Deutschland): in Tirol, Kärnten, Istrien
(Küstenland) und Dalmatien.
Zu empfehlen sind u. a. : Tourenbuch für Niederösterreich, heraus-
gegeben vom Gau 34 des Deutschen Radfahrerbundes, 4 K, Oransz,
Nieder -Österreich, 200 Tourenbeschreibungen für Radfahrer und
Automobilisten; das Blatt 10 h, Übersichtskarte 1-ST40. Touren-
buch von Steiermark, herausgegeben vom Steirischen Radfahrer-
Gauverband, 4 K. Wegweiser -von Tirol und Vorarlberg, heraus-
gegeben vom Tiroler Radfahrer -Verbände, 2 K. — Jäger u. Seeger ■,
Profile der Hauptstraßen in den österr. Alpenländern für Radfahrer.
16 Blatt zu 60 Ä, zusammen 8 K.
Lohnende Fahrten (die Entfernungen sind von Ort zu Ort ange-
geben) für Radfahrer sind:
Wien- Graz (199km; gute Straße): Wien (185m) -43km Wiener-Neusf adt
(280m) -17km Neunkirchen (368m) -13km Gloggnitz (435m) -16km Semmering-
paß (980m) -13,5 km Mürzzuschlag (672m) - 44,5 km Brück an der Mur (487m) -
52km Graz (365m).
Rundfahrt durch Steiermark (714km): Salzburg (412m)-28km Golling
(476m)- 17km Werfen (525m) -27,5 km Radstatt (856m) -21. 5 km Hoher Tauern
(1738m) -19km Mauterndorf (1132m) -11km Tamsweg (1021m) -35km Murau
(796m)-17km Teufenbach (759m)- 13km Unzmarkt (750m)-18,5km Juden-
burg (73im)-6,5km Weißkirchen (668m) -18km Obdacher Sattel (951m)-
29km Wolfsberg (461m)-9km St. Andrä (433m)-9,skm St. Paul (400m) -9,5 km
Lavamünd (344m; Vorsicht) - 9km Unterdrauburg (364m) -19km Mahrenberg
(371m) -42,5 km Marburg an der Drau (274m) -66,5 km Graz (365m) -54km
Brück an der Mur (487m) - 15,5 km Leoben (532m) -9km St. Michael (576m)-
34km Wald (849m)-27,5km Rottenmann (674m)-12km Liezen (659m) -11,5km
Stainach (642m)-30,5km Aussee (657m)-28,5km Ischl (468m) -24km St. Gilgen
(550m) -7km Fuschl (669m) -24.5 km Salzburg (412m).
Baedekers Österreich. 28. Aufl. b
XVIII VIII. BEMERKUNGEN FÜR AUTOMOBILFAHRER.
Graz- Triest (307.6 km) : Graz (365m) - 128,5 km Cilli (241m) - 74,5 km Laibach
(287m) -54,2 km Adelsberg (548m) -13km Präwald (580m) - 37,4 km Triest (6m).
Kuf stein- Verona (346.5km): Kufstein (487m)-75,5km Innsbruck (573m)-
38.5km Brenner (1362m) -14km Sterzing (948m) -3km Brixen (558m) -41km
Bozen (260m)-60.5km Trient (185m) -42km Ala (147m) - 45km Veruna (65m).
Villach- Franzensfeste (216. 5 km): Villach (508m) -37km Spittal an der
Drau (554m) -51,5 km Oberdrauberg (6l0m)-20,5km Lienz (676m)-49,5km
Toblacherkreuz (1218m) -27km Bruneck (817m) -31km Franzensfeste (720m).
Tarvis-Triest (147.5km): Tarvis (751m)- 12km Predilpaß (1162m) -35. 5 km
Karfreit (235m) - 30,5 km Canale (108m) - 22km Görz (86m) - 47,5 km Triest (6m).
Automobilfahrer bedürfen in Österreich einer Fahrlizenz,
die auf Grund einer Prüfung erteilt wird (vgl. die Ministerialverord-
nung vom 27. Sept. 1905; Wien, k. k. Hof- und Staatsdruckerei,
8 li). Der Osterreichische Automobilclub hat seinen Sitz in Wien
(I. Kärtner Ring 10; Eintrittsgeld 100 K, Jahresbeitrag 150 K).
Der Deutsche Automohil- Verband (Geschäftsstelle in Berlin) stellt
Karten zum zollfreien Durchlaß nach dem Ausland aus, doch muß
man sein Automobil vor der Abreise von einem Hauptsteueramt mit
einer „Identitätsplombe" versehen lassen und beim deutschen Grenz-
zollamt einen Zollvermerkschein zur zollfreien Wiedereinfuhr er-
bitten. Automobilfahrer können ihr Fahrzeug 2 Monate nach Pas-
sierung der österr. Grenze ohne weitere Genehmigung benutzen
(der Tag des Eintritts wird notiert). Die Automobile haben eine
kleine Nummerntafel rückwärts zu führen. Zulässige Maximal-
geschwindigkeit 45km pro Stunde; in geschlossenen Ortschaften
höchstens 15km, bei Nacht oder auf schwierigen Wegen höchstens
6km pro Stunde. Die Vorschriften für das Ausweichen und Vor-
fahren sind S. xvii angegeben.
IX. Zur Geographie und Statistik.
Die österreichisch-ungarische Monarchie, die durch das Staats-
grundgesetz vom 21. Dez. 1867 an die Stelle des ehem. österreichi-
schen Gesamtstaates getreten ist, besteht aus zwei unter dem Zepter
des Kaisers von Österreich und Königs von Ungarn vereinigten
Staaten, mit getrennter Gesetzgebung und Verwaltung, aber gemein-
samem Heere und Zollverband. Auf kurzer Strecke bildet die östl.
von Wien in die Donau mündende Leitha die Grenze zwischen den
beiden Reichshälften, für die daher vielfach die Bezeichnung Cis-
und Transleithanien üblich ist. Gemeinsamer Besitz der Monarchie
sind seit 1908 Bosnien und die Herzegowina.
Das Kaiserreich Österreich, mit 300 193qkm Flächeninhalt
und 26150708 Einwohnern (1900), umfaßt folgende Kronländer:
zu beiden Seiten der Donau das Hügelgebiet von Nieder- und Ober-
Österreich; die Alpenländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg, Steier-
mark und Kärnten; die Karstgruppe Krain und Istrien (Küsten-
land); das Elb-, Oder- und Marchgebiet zwischen Böhmerwald,
Erzgebirge und Sudeten Böhmen, Mähren, Schlesien; im Norden
IX. ZUR GEOGRAPHIE UND STATISTIK. XIX
der Karpathen Galizien und die Bukowina; ganz im S. abgetrennt
Dalmatien.
Das Königreich Ungarn, mit 325 325qkm Flächeninhalt und
19254559 Einwohnern (1900), umfaßt die auf drei Seiten von den
Karpathen umschlossene Tiefebene des eigentlichen Ungarn, mit
dem Gebirgsland Siebenbürgen im SO., und die südöstlichen Aus-
läufer des Alpen- und Karstgebiets Kroatien und Slawonien.
Ebenso mannigfaltig wie die Bodengestaltung sind die natio-
nalen Gegensätze der Bevölkerung. Nach der Zählung von 1900 gab
es in beiden Reichshälften: 11 306120 Deutsche, die zu 4/s in zu-
sammenhängender Masse die Donaugegend bis zur March und über
die Leitha hinaus, die Alpenländer, den W. und N. Böhmens und
das nördliche Schlesien bewohnen, aber in größeren und kleineren
Sprachinseln über die ganze Monarchie verteilt sind (in Ungarn
2135181, besonders an der Donau hin, im Banat und in Sieben-
bürgen). An sie schließen sich nach 0. im westlichen und mitt-
leren Ungarn die Magyaren, die mit 8751817 Seelen innerhalb
des Königreichs, wie die Deutschen innerhalb Österreichs, an Zahl
jedem einzelnen der andern Volksstämme überlegen sind, und im
östlichen Ungarn die Rumänen (Ostromanen) mit 3030442 Seelen.
Der Norden und Süden der Monarchie gehört den Slawen, die der
Lage, nach in zwei, der Sprache nach in fünf Hauptgruppen ge-
schieden werden : Nordslawen mit 7 975038 Tschechen, Mähren, Slo-
waken, in Böhmen, Mähren und den angrenzenden Teilen Ungarns,
4259152 Polen, in Schlesien und Westgalizien, 3805023 Ruthenen,
in Ostgalizien und den ungarischen Grenzgebieten ; Südslawen :
3442129 Kroaten und Serben und 1 291 721 Slowenen. Endlich in
den Südalpen und an der istrisch-dalmatischen Küste 754 584 Ita-
liener (Westromanen), in deren Zahl auch die Ladiner und Friauler
einbegriffen sind. — Dem Religionsbekenntnis nach sind 2/4 der Ge-
samtbevölkerung römische Katholiken (79% in Österreich, 51,5%
in Ungarn), y5 griechische Katholiken und griechische Orientalen
verschiedener Riten, 4224090 Protestanten augsburgischer und
helvetischer Konfession (größtenteils in Ungarn), 2 076 300 Israeli-
ten (zur größeren Hälfte in Österreich, zur kleineren in Ungarn),
610000 Moslems.
Das österreichisch-ungarische Heer ist eingeteilt in 16 Korps-
bezirke (1. Krakau, 2. Wien, 3. Graz, 4. Budapest, 5. Preßburg,
6. Kaschau, 7. Temesvär, 8. Prag, 9. Josephstadt, 10. Przemysl,
11. Lemberg, 12. Hermannstadt, 13. Agram, 14. Innsbruck,
15. Sarajevo, 16. Zara). Es zählt auf dem Friedensfuß: 102 In-
fanterie - Regimenter zu je 4 Bataillonen, 4 Tiroler Kaiserjäger-
Regimenter, 26 Feldjägerbataillone, sowie 17 Bataillone bosnisch-
herzegowinischer Infanterie und Jäger; 42 Kavallerie - Regimenter
(Dragoner, Husaren, Ulanen) zu je 2 Divisionen ä 3Escadrons;
56 Feldartillerie-Regimenter mit 224 Batterien zu 4 Geschützen,
8 reitende Artillerie-Divisionen = 24Batterien, 6 Gebirgs-Artillerie-
b*
XX IX. ZUR GEOGRAPHIE UND STATISTIK.
Regimenter; 15 Pionierbataillone; 1 Eisenbahn- und Telegraphen-
Regiment ; 3 Regimenter Train usw. ; ferner die Stämme zu 39 In-
fanterie- und 6 Kavallerie-Regimentern österreichischer Landwehr
und zu 28 Infanterie- und 10 Kavallerie-Regimentern ungarischer
Landwehr (Honved), insgesamt einschl. der Offiziere und Beamten
382898 Mann, 69166 Pferde, 1206 bespannte Geschütze. Die
Kommandosprache ist mit Ausnahme der ungarischen Landwehr
deutsch.
\
Zu den Plänen von Wien.
Verzeichnis der Straßen, Plätze, öffentlichen Gebäude,
Brücken usw.
Plan I bezeichnet den Übersichtsplan von Wien im Maßstab 1 : 30C00,
Plan II den der inneren Stadt im Maßstab 1 : 11500. — Die römische Zahl
nach den Straßennamen gibt den Stadtbezirk an (21 Bezirke, vgl. S. 19/20).
I
II
I
II
Abelegasse XVI . .
BC3
Anastasius-Grün-
Abfahrtstraße II . .
G3
Gasse IX, XVIII .
CD2
Absberggasse X . .
F7
Anatom. Institut . .
D3
AI
Adalbert-Stifter-
Andreasgasse VII. .
D5
Straße XX ... .
El
Angeligasse X . . .
E7
Adamsgasse III . . .
F2, 3
Annagasse I . . . .
C4
Adlergasse I . . . .
D2
Anschützgasse XHI,
Afrikanergasse II. .
Fl
XIV
B5, 6
Ägidigasse VI . . .
C5
Anton-Frank-Gasse
Aichholzgasse XII .
B6
XVIII
El
Akademie der bild.
Antonigasse XVII,
Künste
B5
XVIII
C2, 3
— der Wissensch. .
D3
Antonsplatz X . . .
F7
Akademiestraße I .
CO, 4
Anzengrubergasse V
E6
Akadem.Gymnasium
D5
Anzengruberplatz
Albertgasse VIII . .
D4,3
XVI
A3
Albertplatz VIII . .
D3
Apollogasse VII . .
CD5
Albrechtgasse I . .
B4
Apostelgasse III . .
Gö
Albrechtsberger
Arbeitergasse V
D6
Gasse XII ....
C6
Arbesbachgasse XIX
Cl
Albrech tskreith-
Arenbergpark . . .
FG5
F5
gasse XVI ....
B3
Arltgasse XVI . . .
B4
Albrechtsplatz I . .
C4
Arndtstraße V, XH .
C6
Allerheiligenpl. XX
Fl
Arnethgasse XVI. .
AB3
Aloisgasse II ... .
EFl
Arnsteingasse XIV .
C5, 6
Alpengasse X . . .
F7
Arsenal, k. u. k. . .
FG6
Alsegger Straße XVII
B2
Arsenalstraße X . .
F6
Alserbachstraße IX .
DE2
Arthaberplatz X . .
E7
Aiser Straße VIII,
Aspangstraße III . .
FG5
IX
D3
A2
Aspernallee II . . .
15
Aiszeile XVII . . .
ABl
Aspernbrücke . . .
F3, 4
E2
Althangasse IX . .
E 2
Asperngasse II . . .
F3
E2
Althanplatz IX . . .
E2
Aspemplatz I . . .
E2
Altmannsdorfer
Assmayergasse XII .
C6
Straße XII ... .
B7
AuerspergstraßeVIII
D4
E4
Alxinger Gasse X .
E7, 6
Augarten
EF 2, 3
Amalienhof ....
B3
Augartenstraße,
Ameisgasse XIII . .
A5
Obere II
EF 2, 3
Amerlingstraße VI .
D5
— , Untere II . . .
E3
Am Fasangarten Xll
A7
Augustengasse I . .
C2
Am Gestade I . . .
C2
Augustiner -Bastei I
BC4
Am Heumarkt III .
F5, 4
DE5,4
Augusti Der -Straße I
E4
C4
Am Hof I
E, 4
BC2
Ausstellungsstr. II .
G3
Fl
Am Kaisermühlen-
Auwinkel I . . . .
D3
damm II
HI 2, 3
Avedikstraße XIV .
BC5
Am Kanal XI . . .
G6
Am Schüttel II . .
F2
Babenberger Straße I
E4
B4
Am Tabor II. . . .
F2
Bachergasse V . . .
D6
Amtshausgasse,
Bacherplatz V . . .
D6
Obere V
D6
Bachgasse XVI . . .
BC4
Baedekers Österreich. 28. Aufl.
STRASSEN VERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Bäckerstraße I . . .
D3
Boden - Kreditanstalt
B2
Badgasse IX ... .
DE2
Bognergasse I . . .
C3
Badhausgasse VII .
CD4
Bonygasse XII . . .
BC6
Bahngasse, linke III
F4, 5
E4, 5
Boerhavegasse III .
F5
, obere III
F5
Borschkegasse IX .
D3
, rechte III
F4, 5
E4, 5
Börse
E3
Bl, 2
Bahnhöfe s. S. 2.
Börsegasse I . . . .
E3
BC1,2
Baidiagasse XVI . .
B3
Börseplatz I . . . .
BC2
Ballgasse I
C4
Botanischer Garten .
A6, F5
Ballhausplatz I. . .
B3
Brahmsplatz IV . .
E5
Bandgasse VII . . .
D4
Brandmayergasse V.
D6
Bankgasse I . . . .
B3
Brandstätte I . . . .
C3
Barawitzkagasse XIX
DE 1
Bräuhausgasse V . ' .
D6
Barbaragasse I . . .
D3
Bräunerstraße I . .
C3
Barichgasse III . . .
FG5
Braungasse XVII . .
A2
Bartensteingasse I .
A3
Braunhirschengass e
Bastien gasse XVIII .
B1.2
XIV
B5, 6
Bäuerlegasse XX . .
E2
Braunhubergasse XI
H7
Bauernmarkt I . . .
C3
Braunspergengasse X
D7
Baumgasse III .. .
G5
Breite Gasse VII. .
D4
A4
Beatrixgasse III . .
F4
E5,4
Breitenfelder Gasse
Bechardgasse III . .
F3
VIII
CD3
Beckmann gasse XIII,
BreitenfurterStr.XII
BC7
XIV
B5
Breitenseer Straße
Beethovengasse IX .
AI
XIII
A4, B5
Beheim gasse XVII .
C3
Brigittagasse XX . .
E2
Bein gasse XV, XIV
C4,5
Brigittaplatz XX . .
E2
Bellariastraße I. . .
D4
A4
Brigittenauer Lände
Beilegardegasse II .
H2
II, XX
E2, 1
Belvedere
Fö
Brigittenbrücke. . .
E2
Belvedereallee . . .
15
Brunnen gasse XVI .
C4, 3
Belvederegasse IV .
EF5
Brunnweg X . . . .
E7
Bendlgasse XII . . .
C6
Brüsslgasse XVI . .
B4
Benedikt- Schel-
Buchengasse X . . .
E-G7
linger-Gasse XIV .
C5
Buchfeldgasse VIII .
D4
Bennogasse VIII . .
C3
Bürgergasse X . . .
F7
Bennoplatz VIII . .
C3
Bürgerplatz X . . .
F7
Berchtoldgasse II. .
HI 3, 2
Bürgerspitalgasse VI
C5
Berggasse IX ... .
E3
ABl
Bürgertheater . . .
E3
Bergsteiggasse XVII
C3
Burggasse VII,
Bernardgasse VII,
XV
CD4
A4
XVI
CD4
Burghardtgasse XX
E2, 1
Bernhardstalgasse X
DE7
Burgplatz, Äußerer, I
B4
Bezirksgericht . . .
D3
Burgring I
E4
AB4
Biberstraße I . . . .
DE 3,2
Burgtheater . . . .
E4
B3
Bienengasse VI . . .
A5
Burgtor
B4
Billrothstraße XIX .
D 1, 2
Bischofgasse XII . .
BG
Calvarienberggasse
Blaasstraße XIX . .
Cl
XVII
C3
Blattgasse III . . .
F3
Canisiusgasse IX . .
D2
Blechturm gasse IV,
Canovagasse I . . .
Co
V
E6
Capistrangasse VI .
Aö
Bleichergasse IX . .
D2
Cardinal-Rauscher-
Blindengasse VIII .
C4
Platz XIV ....
B5
Blindeninstitut . . .
G4
Carl-Theater ....
F3
E 1, 2
Blumauer Gasse II
F3
E 1
Castellezgasse II . .
F3
Blumengasse XVII,
Castelligasse V . . .
D5
XVIII
C3
Central-Marktplatz .
D6
Blumenstockgasse I
C3,4
Central- Vieh markt .
GH6
Blutgasse I
CD3
Chemisches Institut
DE3
AI
Blütherigasse III . .
F3
Chimanistraße XIX.
Dl
STRASSENVERZEICHNIS VON WIEN.
II
Christinengasse I
Clementinengasse
XV
Clusiusgasse IX
Cobdengasse I . .
Colloredogasse XIX
Colosseum
Columbusga?se X. .
Columbusplatz X . .
Cottagegasse XVIII
XIX
Cumberlandstr. XIII
Custozzagasse III. .
Czapkagas.'-e III . .
Czartoryskigasse
XVIII, XVII . . .
Czermakgasse XVIII
Czerningasse II. . .
Daffingergasse III. .
Dammstraße XX . .
Dampfgasse X . . .
Dampfschiffstraße III
Dapontegasse III .
Darwingasse II . .
Davidgasse X . .
Degengasse XVI .
Deinhardsteingasse
XVI
Dempschgasse XVIII
Deutschmeisterpl. I .
Dianagasse III .. .
Diefenbachgasse XII
XIV
Diehlgasse V . . . .
Diesterweggasse XIII
Dietmayrgacse XX
Dietrichga^se O .
Dingebtedtgasse XV
Disslergasse III .
Dittesgasse XVIII,
XIX
Döblergasse VII .
Döblerhofstraße XI .
Doblhoffgasse I.
Döblinger Haupt-
straße XIX . .
Domgasse I . .
Dominikanerbastei I
Domme?gasse XI.
Donaueschinger
Straße XX . . .
Donaustraße, Obere II
Untere II
Donauuferbahnstr. II
Donnergasse I . .
Dörfelgasse XII .
Dorfgasse XI . . .
Dornbacher Straße
XVII
Dorner Platz XVII
C5
E2
CD2
D3
E7. 6
E6
C2, Dl
AB5
BC2
C3
F3
E2
E6
F4, 3
F3
E7
AB3
C4, 3
C3
C6
D6
AÖ
El
G4, 5
C5
C2
GH6
Dl
HT
Fl
EF 2, 3
F3
G2
CT
H7, 6
A2
C3
D5
D4, 3
F3
F4
EF2,1
DÖ
EF2
F5
Cl
F3, 2
F2
A4
A3
D3
D3
CD1,2
EF2
C4
Dorotheergasse I .
Drachengasse I . .
Drahtgasse I . . .
Draschepark . . .
Draskovichgasse XIII
Dreihausgasse XIV
Dreihufeisengasse VI
Dreilaufergasse VII .
Dresdner Straße II,
XX
Drorygasse III .. .
Dumbagasse I . . .
Dunklergasse XII .
Dürergasse VI . * .
Dürnkrutplatz U . .
Ebendorfer Straße I
Eberlgasse II .
Eckergasse X
Edelhofgasse XVIII
Eduardgasse XVIII
Effinger Gasse XVI
Ehamgasse XI . . .
Ehrenfelsgasse XII .
Eichenstraße XII . .
Einsiedlergasse V. .
Einsiedlerglatz V . .
Einwanggasse XIII .
Eisengasse IX . . .
Eislaufverein ....
Eisnergasse XVI . .
Elektrizitätswerke .
Elisabethpromen ade
IX. . •
Eli^abethstraße I . .
Elterleinplatz XVII
Enenkelstraße XVI .
Engelgasse VI
Engelsberggasse HI
Engerthstraße H, XX
Enkplatz XI . .
Ennsgasse II . .
Epidemiespital .
Erdberger Lände HI
Erdbergstraße HI .
Erlachgasse X . .
Er] achplatz X . .
Erlgasse XII . . .
Erzherzog-Karl-Platz
n
Eschenbachgasse I
Escomptebank . .
Esslinggasse I . .
Esterhazygasse VI
Ettenreichgasse X
Eugengasse X .
Eugenplatz X .
Evangel. Schule
Exerzierplatz. .
Exportakademie
E4
E6
B4
Bö, 6
D5
Fl, 2
G5
C6
D5
G2
F2
E7, 6
D2
C3
B3
H7
B6
C7
D6
D6
A5
D3, 2
B3.4
16
E2, 3
E4
C3
A4, 3
Eö
FG 1, 2
H7
G3
C7. D7
G4, 5
G4, 5
E F 6, 7
E6
C6
G2
E4
D5
EF
E5
B4
STRASSENVERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Fabriksgasse XII . .
B6
Friesenplatz X . . .
E7
Fahnengasse I . . .
B3
Fröbelgasse XVI . .
C4
Falkestraße I . . .
DE3
Fröhlichplatz XII .
C6
Färbergasse I . . .
C2
Fruchtgasse II . . .
F2
Fasangasse III .. .
F5
Fuchsröhrenstr. XI .
H6
Favoritenplatz IV .
E6
Fugbachgasse II . .
F3
Favoritenstraße IV .
EF5,6,7
Führichgasse I . . .
C4
Fechtergas ^e IX . .
DE2
Fuhrmannsgasse VIII
D4
Felberstr. XV, XIV
BC5
Fünfhausgasse XV .
C5
Felbigergasse XIII .
A5
Fürstengasse IX . .
DE3
Felderstraße I . . .
A2
Fütterergasse I . . .
C2
Feldgasse VIII . . .
D3
Fendigasse V. . . .
D6
Gablenzgasse XIII,
Fenzlgasse XIII, XIV
B5
XV, XVI
BC4
Ferchergasse XVII .
B2, 3
G anglbauergasseXVI
B4
Ferdinandsbrücke .
F3, 4
D2
Gareiligasse IX . . .
A2, 1
Ferdinandsstraße II
F3
E2
Garnisongasse IX .
AI
Fernkorngasse X . .
E7, 6
Gar nis ons - Schieß-
Ferrogasse XVIII. .
B2
stätte
Hl
Feßtgasse XVI . . .
B4, 3
Garnisons-SpitalNr.l
AI
Feuerwehr - Zentrale
C2
Gartenbau-Gesell-
Fichtegasse I . . . .
D4
schaft
D4
Fillgrader Gasse VI
A5
Garten gasse V . . .
D5, 6
Findelhaus, Neues .
Bl
Gärtnergasse III . .
F4, 3
Fischergasse II . . .
E2
Gassergasse V . . .
E6
Fischerstiege I . . .
C2
.Gatterburggasse XIX
Dl
Fischhof I
C2
Gatterholzgasse XII
B7, 6
Flachgasse XIII, XIV
B5
Gauermanngasse I .
B5,4
Fleischmarkt I . . .
D2, 3
Gaullachergasse XVI
C3, 4
Floragasse IV . . .
E5
Geblergasse VII . .
BC3
Florianigasse VIII .
CD3
A2
GeibelgasseXIV,XV
C5, 6
Floßgasse II ... .
D 1
Geiselbergstraße XI.
G7
Flotowgasse XIX . .
Cl
Gellertgasse X . . .
F7
Flötzer Steig XIII .
A4
Gellertplatz X . . .
F7
Flursehützgasse XII
CD6
Gemeindehaus . . .
D 1
Fockygasse XII . .
C6
Gemeindeplatz III .
F5
Förstergasse II . . .
E3
Gentzgasse XVIII .
CD2
Forsthausgasse XX .
El
Geologische Reichs-
Franciskanerplatz I
CD3,4
anstalt
FG4
F4
Frankenbergga3se IV
E5
Georgsgasse VIII . .
A3
Frankgasse IX . . .
AI
Gerhardusgasse XX
E2
Franzensbrücke . .
F3
F2
Gerlgasse III ... .
F5
Franzensbrücken-
Gersthofer Straße
straße II .... .
F3
Fl, 2
XVIH
BC 1, 2
Franzensgasse V . .
DE5
Gesandtschaften
Franzensplatz I . .
B3
s. S. 13.
Franzensring I . . .
E4, 3
AB3,2
Gestettengasse III .
G5
Franz-Josefs-
Getreidemarkt I, VI
E4
B4, 5
Jubiläums -Brücke
El
Getrudplatz XVIII .
C2
Franz-Josefs-Kai I .
F 3,4
CD1,2
Geusaugasse III . .
G4
F4
Frauengasse XVII .
C3
Gewerbe Museum .
D2,3
Freihaus
B5
Geyschlägergasse
Freilagergasse II . .
F2
XV, XIV ....
C4
Freisinger Gasse I .
C3
Geys gasse XI. . . .
GHÖ
Freiung I
B2
Ghegaplatz X . . .
F6
Freud enau .....
15,6
Gierstergaase XII . .
C6
Friedigasse XIX . .
Cl
Gigerga8se III .. .
E3
Friedmanngasse XVI
C3
Gilmgasse XVII . .
B2
Friedrich-Kaiser-
Giselastraße I . . .
E4
C5
Gasse XVI ....
B 0 3, 4
Glasergasse IX . . .
E2
Fried rieh straße I . .
BC5
Glatzgasse XIX . .
D2
STRASSENVERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Glockengasse II . .
F3
El
Hakelgasse XI . . .
H7
Gloriettgasse XIII .
A6
Halbgasse VII . . .
C4
Gluckgasse I . . . .
C4
Halirschgasse XVII .
B2,3
Goethegasse X . . .
F6
Hamerlingplatz VIII
D4
Goldegggasse IV . .
EF5
Hammer - Purgstall-
Goldschlagstraße
gasse II
D2
XIII, XIV, XV .
ABC5
Handelsakademie. .
Co
Goldschmiedgasse I
C3
Handelskai II, XX .
F-H 1-3
Göllnergasse III . .
G5
Handels- u. Gewerbe-
Gonzagagasse I . . .
CD1,2
Kammer
E3
Götzgasse X . . . .
E6
Hannovergasse XX .
E2, 1
Graben I
E4
C3
Hansalgasse III. . .
F3
Grashof I
D3
Hansenstraße I . . .
A4
Gredlerstraße II . .
D2
Hardtgasse XIX . .
CD1
Greifgasse XI . . .
H7
Hardtmuthgasse X .
E7
Greiseneckergasse
Harrach gasse II . .
13
XX
E2
Hartäckerstraße XIX
BC1
Grenzgasse XIV, XV
C5
Hartmanngasse V. .
E5,6
Griechengasse I . .
D2
Haschkagasse XII .
BC6
Grillgasse XI ... .
H7
Hasenauer Straße
Grillparzerstraße I .
DE3
A2
XVIH, XIX . . .
CD2
Grimmgasse XIV .
B5, 6
Hasengasse X . . .
E6
Grülleuaeiergasse
Haslinger Gasse XVI,
XVI
B3
XVII
BC3
Grünangergasse I . .
D3
Hasnerstraße XVI .
ABC3,4
Grünberggasse XII .
6 6,7
Hauffgasse XI . . .
GH7
Grundsteingasse XVI
C4
Hauptallee II. . . .
G-I 3-5
Fl
Grüne Torgasse IX .
E3
Hauptzollamt. . . .
F4
E3
Grüngasse V . . . .
DE5
Hausergasse X . . .
F7
Gschwandnergasse
Haydngasse VI . . .
D5
XVII
B3
Haymerlegasse XVI
34
Gudrunstraße X . .
EF 6, 7
Hechtengasse IV . .
E 5
Gumpendorf er Straße
Hedwiggasse II . . .
Fl
VI
CD5
AB5
Hegelgasse I . . . .
D4
Guneschgasse XIX .
Dl
Hegergasse III .. .
F5
Gunoldstraße XIX .
El
Heigerleinstraße
Günthergasse IX . .
AI
XVI
AB3
Gurkgasse XIII . .
AB5
Heiligenstädter
Gußhaasstraße IV .
E5
Lände XIX. . . .
E2, 1
Guttenberggasse VII
A4
Heiligenstädter
Gymnasium* traße
Straße XIX . . .
DE 2,1
XVIH, XIX . . .
CD2
Heilig-Kreuzerhof I.
D3
Gyrowetzgasse XIII
A6,5
Heindlgasse XVI . .
Heinrich-Collin-
B4
Haarhof I
B3
Straße XIII . . .
A5
Haberlgasse XVI . .
C4
Heinrichsgasse I . .
C2
Habichergasse XVI.
BC4
Heinrichshof . . . .
C4,Ö
Habsburger Gasse I
C3
Helenengasse II . .
Fl
Hackengasse XIV,
Helferstorfer Straße I
B2
XV
C4,5
Hellwagstraße XX .
Fl
Hadikgasse XIII . .
A5,6
Hernais er Haupt-
Hafengasse III . . .
G5
straße XVII . . .
BC 2, 3
BC2
Hafnergasse II . . .
El
Herbeckstraße XVIII
Hafnersteig I. . . .
D2
Herborthgasse XI. .
H7
Hagenmüllergasse III
G5
Herststr. XIII, XVI
ABC4
Hahngasse IX . . .
E3
Herklotzgasse XIV,
Haidgasse II ... .
F3
D 1
XV
C5
Haidinger Gasse III
G5,4
Hermannsgasse VII.
D4
Hainburger Straße III
G4,5
Herminengasse II. .
E3
CD1
Haizinger Gasse
Hernalser Gürtel
XVIII
CD2
XVII
C4, 3
STRASSENVERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Herndlgasse X . . .
F7
Im Werd II ... .
Dl
Herrengasse I . . .
E4
B2,3
Indnstriepalast . . .
Dö
Herthergasse XII . .
CD6
Ingenieur- u. Archi-
Herzgasse X . . . .
E7, 6
tekten-Verein . .
Bö
Hessgasse I . . . .
B2
Innstraße II, XX. .
FG2
Hetzendorf (kaiserl.
Intimes Theater . .
E2
Schloß)
A7
Invalidenhaus . . .
F4
E4, 3
Hetzendorfer Straße
Invalidenstraße III .
F4
E4,3
XII
AB7
Inzersdorfer Straße X
F7
Hetzgasse III. ...
FG4
F3
Irrenanstalt, Privat-
Dl
Heugasse III, IV . .
EF5
Dö
Israelitisches Spital.
D2
Heumühlgasse IV .
E5
Hietzinger Haupt-
Jacquingasse III . .
Fö
straße XIII. . . .
A6
Jagdgasse X . . . .
E7, 6
Hildebrandgasse
Jägerstraße XX . .
E2, 1
XVII, XVHI . . .
C3
Jahngasse V . . . .
DE6
Hillerstraße II . . .
GH3
Jakob ergasse I . . .
D3
Himmelpfortgasse I.
E4
CD4
Jasomirgottgasse I .
C3
Hintzergasse III . .
F5
Jesuitengasse I . . .
D3
Hippgasse XIV. . .
C4
Johannagasse V . .
D6
Hirschengasse VI. .
D5
Johannesgasse I . .
EF4
CD4
Hochschule f. Boden-
Joh.-Hoffmann-Platz
kultur
Cl
XII
C7
Höchstädtplatz XX .
EF1
Johann-Nepomuk-
Hochstetter Gasse .
F2
. Berger-Platz XVI .
B3
Hockegasse XVIII .
Bl
Johann-Strauß-
Hofbibliothek . . .
B4
Gasse IV
Eö, 6
Hofburg, k. k. . . .
E4
B3
Theater . . .
E5
Hofenedergasse II .
Fl
Johnstraße XIV, XHI
Bö
r
Hofergasse XX . . .
El
Jordangasse I . . .
C2
Hofgarten
E4
B4
Jörgerstraße XVII,
Hofgartengasse I . .
BC4
XVIII
C3
Hofmühlgasse VI. .
DÖ
Josefinengasse II . .
F3
Hofstall-Gebäude .-• .
D4
A4
Josefinum
D3
AI
Hofstallstraße VII .
DE4
A4
Josefsgasse VIII . .
D4
Hofzeile XIX. , . .
Di
Josefsplatz I . . . .
B3,4
Hohenbergstraße XII
B7
Josefstädter Straße
Hohen^taufengasse I
E3
Bl,2
VHI
CD4
Hoher Markt I . . .
E4
C2, 3
Josefstadt-Theater .
D4
Hohlweg III ... .
F5
Judengasse I . . . .
C2
Höhnegasse XVIII. .
Bl
Judenplatz I , . . .
C2
Holbeingasse X. . .
DE 7
Jungferngasse I . .
C3
Hollergasse XIII,XIV
Bö, 6
Jungmaisgasse II . .
H2
Hörigasse IX. . . .
E3
Bl
Justizpalast ....
D4
A3,4
Hormayrgasse XVII
C3,2
Hörnesgasse III . .
G4
Kadettenschule . . .
FG6
Hospital der Barm-
Kadettenschule (In-
herzigen Brüder .
DE1,2
fanterie)
Aö
Hubergasse XVI . .
C3
Kagraner-Reichs-
Huglgasse XIV . . .
Bö
straße II
H2,l
A2
Hugogasse XI . . .
H7
Kainzgasse XVII . .
Hamboldtplatz X. .
F6
Kaiser-Ebersdorf er-
Hütteldorfer Straße
Straße XI ... .
HI7
XIII, XIV. XV. .
ABC5,4
Kaiser-Ferdinand-
HattengasseXV,XIV
AB 4, 3
Platz I
D2
Hutweidengasse XIX
Cl
Kaiser-Franz-Josef-
Hyrtlgasse XVI . .
B4
Brücke
Kaiser - Franz - Josef-
Fl
I^azgasse XII . . .
C6
Spital
D7
Ihermggasse XIII. .
Bö, 6
Kaiserin-Elisabeth-
I'llel^asse XIV . . .
B5
Spital
Bö
X
STRASSENVERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Kaiser-Josefs-Brücke
GH5
Keinergasse III. . .
G5
Kaiser- Josef-Straße II
F3
Fl
Kellinggasse XIV. .
C6
Kaiser-Jubiläum-
Kendlerstraße XIII.
A5,4
Theater
D2
Kenyongasse VII . .
C4. 5
Kaiserplatz XX. . .
Fl
Keplergasse X . . .
EF6
Kaiserstraße VII . .
C4, 5
Keplerplatz X . . .
EF6
Kaiserwasserstr. XX
Fl
Kettenbrückengasse
Kaiser -Wilhelm- Str.
IV, V
DE5
IV
E5
C5
Khunngasse III. . .
Fö
Kalvarienberggasse
Kienmayergasse XII
B4, 5
XVII
C3
Kinderspital ....
A4
Kampstraße XX . .
Fl
Kirchberggasse VII.
D4
A4
Kandlgasse VII, XV
CD4
Kirchen :
Kantgasse I . . . .
D5,4
Aegidien- ....
D5
Karajangasse XX. .
EF2
Altlerchenfel der-
C4
Kardinal-Rauscher-
Anna-
C4
Platz XIV ....
B5
Anton-
FT
Karl-Beck-Gasse
Augustiner- . . .
BC4
XVIII
C2
Elisabeth- ....
C3
Karl Borromäus-
Evangelische . . .
C3, C 5
Platz III
F5
Evang. Garnison-
AI
Karl-Ludwig-Straße
Franziskaner- . .
D4
XVIII, XIX . . .
CD2
Georgs-
D2
Griechische . . .
D2,3
Gasse VII ... .
A4, 5
Herz-Jesu- ....
H2
Karlsgasse IV . . .
E5
Co
Hof-
C2,5
Karlsplatz I, IV . .
EÖ
C5
Jagerhaus-Kapelle
El
Karl-Walther - Gasse
Johannes- . . . .
F3
El
IV
C5,6
Johannes der
Karmaschgasse X .
E7, 6
Täufer- . . . .
DE2
Karmelitergasse II .
Dl
Josefs-
A5,D1
Kärntner Hof . . .
C4
Kaiser-Franz-Jo-
Kärntner Ring I . .
E4
C4, 5
sefs- Jubiläums-
G2
Kärntner Straße I .
E4
C5-3
Kapuziner- ....
C4
Karolinenbrücke . .
D4
Karls-
E5
C5
Karolinengasse IV .
EFÖ
Laurentius- . . .
A4
Karolinenplatz IV .
E5
Lazaristen- ....
C5
Kasernen j
D3,D6
G5
Lazarus-
Leopold-
C2
Dl
Aiser-
D3
AI
Luther-
C3,4
Artillerie- . . . .
G5
Malteser-
Ol
Erzherzog-
Mariahilf- ....
D5
Albrecht- . . .
H3
Maria-Stiegen- . .
C2
Erzherzog -Wil-
Maria-Treu- . . .
D4
helm-
GH3
Maria-vom- Siege- .
Co
Fahrwesen- . . .
B7
Michael-
BC3
Gensdarmerie- . .
F5
Minoriten- ....
B3
Heumarkt- ....
D5
Peters-
C3
Kavallerie- ....
D3,4
Ruprechts- ....
D2
Neumarkt- ....
F5
Russische ....
F5
Radetzky- . . . .
B4
Salvator-
C2
Reiter-
A4
Schotten-
B2
Rossauer-(Rudolfs-
Stephans- . . . .
E4
C3
Kas.).-
E3
BC1
Universitäts- . . .
D3
Stifts-
A5
Ursuliner- . . . .
C4
Kasernengasse VI. .
D5
Votiv-
D3
AI
Ka^tnergasse XVII .
C3
Weißgärber- . . .
F4
F3
Kaufmannschaft,
Kirchen gasse VII . .
D4,5
Haus der
D5
Kirchstetterngasse
Kaunitzgasse VI . .
D5
XVI
C4
Kegelgasse III .. .
FG4
F3
Kirchtaggasse XX .
El
STRASSENVERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Klagbaumgasse IV .
E5
Krottenbachstraße
Klausgasse XVI . .
B4
XIX
CD1
Kleeblattgasse I . .
C3
Krugerstraße I . . .
C4
Kleistgasse III .. .
F5
Krummbaumgasse II
Dl
Klementinengasse
Krummgasse III . .
E5
XV
C5
Kudlichgasse X . .
FG7
Kliebergasse V . . .
E6
Kulm passe XVI,
Klimschgasse III . .
FG5
XVII
B3
Klopstockgasse XVI,
Kumpfgasse I . . .
D3
XVII
B3
Kundratstraße X . .
D7
Klostergasse XVIII .
C2
Kunstgewerbeschule
E3
Kloster-Neuburger-
Kunsthistorisches
Straße XX ... .
El, 2
Museum
AB4
Kloster-Spital . . .
D5
Künstlerhaus. . . .
C5
Knefsteingasse XIII
AB 4, 5
Kunst- u. Industrie-
Knöllgasse X. . . .
D7
Museum
E3
Kochgasse VIII. . .
D3
Kurhausgasse I. . .
C3
Kohlgasse V . . . .
D6
Kurrentgasse I . . .
C3,2
Kohlmarkt I . . . .
E4
BC3
Kursalon
D4
Kohlmessergasse I .
D2
Kutschkergasse. . .
D3,2
Kölblgasse III .. .
F5
Kolingasse IX . . .
E3
Bl
Laaerberggasse XI .
G7
Kollergasse III . . .
F3
Laaerstraße X . . .
F7
KÖllnerhofgasse I .
D3
Lackirer^asse IX . .
AI
Kolonitzgasse III. .
EF3
Lacknergasse XVII,
Kolonitzplatz III . .
F3
XVIII
C3, 2
Kolowratring I . . .
EF4
D5,4
Xadenburggasse
Kolschitzkygasse IV
E6
XVIII
B2
Komödiengasse II .
El, 2
Lagergasse II. . . .
F4
D5
Königsklostergasse
Lagerhaus
H3
VI
DE4
A5
Lagerhausstraße II .
GH3
Konkordiaplatz I . .
C2
Laimgrubengasse VI
D E5
A5
Konstantinhügel . .
G4
Lainzer Straße XIII
A6
Konsul-Akademie .
D3
Lamm gas se VIII . .
D3
Kopal^asse XI . . .
H6
Lampreehtsgasse IV
E5
Koppstraße XVI . .
ABC4
Landesgericht . . .
D3
A2
Körnergasce II . . .
Fl, 2
Landesgerichtsstraße
II. Korps-Kommando
A2
I, VIII
D4, 3
A3, 2
Köstlergasse VI . .
A5
Landgutgasse X . .
EF6
Krafftgasse II . . .
E3
Landhaus
B3
Kramergasse I . . .
C3
Landhausgasse I . .
B3
Krankenhaus, Allg.
D3
AI
Landskrongasse I. .
C3, 2
Kranzgasse XV. . .
Co, 6
Landstraße Haupt-
Kransegasse XI. . .
H7
straße III ... .
FG 4, 5
EF4,5
Kreditanstalt ....
B2
— Gürtel III ... .
F6
Kreindlgasse XIX .
Dl
Lan dwehr-Kadetten-
Kreitnergasse XVI .
B4
schule
G5
Kreuzgasse XVIII .
C2, 3
Lange Gasse VIII .
D3, 4
KriechbaumgasseXII
C6
L anners traße XIX .
CD1
Krieglergasse III . .
F3
Laubeplatz X . . .
E7
Kriegsschule ....
B5
Laudongasse VIII .
CD3
Kriehubergasse V .
E6
Lauf berger Gasse II
G3
Krongasse V . . . .
E5
Laurenzerberg I . .
D3, 2
Kronprinzessin-
Laurenzgasse V . .
E.6
Stefanie-Spital . .
C4
Laxenburger Str. X
E7, 6
Kronprinz-Rudolf-
Lazarethgasse IX . .
D3
Kinder-Spital. . .
G5
Lazaristengasse
Kronprinz-Rudolf-
XVIII
C2
Reichs-Brücke . .
GH2
Lebergasse XI . . .
G6
Kronprinz-Rudolf-
Lederergasse VIII .
D3,4
Straße III ... .
G3,2
Fl
Leebgasse X . . . .
E7, 6
STRASSENVERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Leibnitzgasse X . .
EF7
Lusthaus
15
Leimäckergasse X .
F7
Lusthausstr., Alte .
H5
Leipziger Straße XX
E2
Lustkandlgasse IX,
Leitermayergasse
XVIII
D2
XVII, XVIII . . .
C3
Lustspiel theater . .
G3
Leitgebgasse V . . .
D6
Lenaugasse VIII . .
D4
A3
Magdalenenbrücke
Leonhardgasse III .
G5
IV.
D5
Leopold-Ernst-Gasse
Magdalenenstraße VI
DE5
B5
XVII, XVIII . . .
C2,3
Makartgasse I . . .
B5
Leopoldsbrücke . .
E5
Malfattigasse XII . .
C6
Leopoldsgasse II . .
F3
D 1
Malzgasse II ... .
F3
Lerchenfelder Gürtel
Mandlgasse XII. . .
C6
XVI
C4
Marc-Aurel-Straße I
C2
Lerchenfelder Straße
Marchettigasse VI .
D5
VII, VIII ....
CD4
A3
Marchfeldstraße XX
Fl
Lerchengasse VIII .
D4
Margarethengürtel
Lessinggasse II . . .
F2, 3
V, XII
D6
Leystraße XX . . .
Fl, 2
Margarethenstr. IV .
DE 6, 5
Lichtenauer Gasse II
F3
F2
Margarethplatz V. .
1)5
Lichtenteisgasse I .
A3
Mariahilfer Gürtel VI
C5
Lichtensteg I . . . .
C3
Mariahilfer Str. VI,
Lichtenthaler Gasse
VII, XIII, XIV, XV
B-D 4, 5
A5
IX
D2
Maria-Josefa-Park .
F6
Liebenberggasse I .
D4
Mariannengasse IX .
D3
Liebhardtgasse XVI
C4
Maria- Theresia-
Liebiggasse I . . . .
A2
Brücke (Schön-
Liechtenstein-
brunn)
B6
Majoratshaus . . .
B3
Maria-Theresien-
— Sommerpalais
(Augarten-) Brücke
E3
Cl
(Galerie)
DE3
Maria -Theresia-Platz
AB4
Liechtensteinstr. IX
D2,3,E3
BS
Bl
Maria-Theresien-
Lienfelder^asse XVI
Straße I, IX . . .
E3
BC1
Lilienbrunngasse II.
F3
D2, 1
Marienbrücke . . .
D2
Liliengasse I . . . .
C3
Marien gasse XVII .
B3
Lindenauer Gasse
Mariensriege I . . .
C2
XVI
C4, 3
Markt XII
C6
Lindengasse VII . .
D5,4
A5
Marktgasse IX . . .
D2
Liniengas se VI . . .
CD5
Marktplatz
D 1
Linnegasse II ... .
H2
Marokkanergasse III
F5
D5
Linzer Straße XIII .
ABö
Maroltinger Gasse
Lisztstraße I . . . .
E3
XVI
A4, 3
Littrowgasse XVIII.
C2
Martinsstraße XVIII
C3,2
Lobenhauer Gasse
Marxer Brücke. . .
E3
XVII
B3
Marxer Gasse III. .
FG4
EF3,4
Lobkowitzbrücke. .
C6
Märzstraße XIV, XV
ABC5
Lobkowitzplatz I. .
C4
Mathäusgasse III . .
F3,2
Löhrgasse XV . . .
C4,5
MathildenplatzII,XX
E2
Loquai platz VI . . .
D5
Matzleinsdorfer
Lorbeergasse III . .
F3
Platz V
DE 6
Lorenz-Mandl - Gasse
Maximilian platz IX
AI, 2
XVI
A4, 3
Maximilianstraße I .
C4
Lorystraße XI . . ,
H7
Maxingpark XIII. .
A6, 7
Lothringer Straße I.
EF 5, 4
CD5
Maxingstraße XIII .
A6
Löwelstraße I . . .
B3
Mayergasse II . . .
Fl
Löwengasse III. . .
F G4
F2, 3
Mayerhofgasse IV .
E5
Löwenherzgasse III.
G5, 4
Mayseder Gasse I .
C4
Lueger, Dr. Karl,-
Mayssengasse XVII .
B3
Platz I
A3
Mechelgasse III . .
F5
Lugeck I
D3
Mechitaristengasse
Luisengasse IV. . .
F5
VII
D4
STRASSENYERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Meichelstraße XI. .
16
Murlingengasse XII.
C7
Meidlinger Haupt-
Museumstraße. I, VII
DE4
A3, 4
straße XII ....
C6, 7
Musikverein ....
C5
Meierei
H4
Muthsamgasse XHI.
A4
Meiselstraße XIV .
BÖ
Mendelssohngasse II
HI2
Naglergasse I. . . .
BC3
Menzelgasse XVI . .
C4
Naschmarkt (Obst-
Messerschmied^asse
markt) IV ... .
BC5
XVIII
B2, 1
Nattergasse XVII. .
B3
Metastasiogasse I. .
B3
Naturhistorisches
Metternichgasse III.
F5
Museum
A4
MichaelergasseXVHI
D2
Nauseagasse XVI. .
A3
Mictiaelerplatz I . .
B3
Negerlegasse II. . .
D2
Miesbachgasse II. .
E F3
Neilreichgasse X . .
E7, 6
Milch gasse II. . . .
C3
Nepomuk^asse II. .
El
Militär-Äron. Anst. .
G6
Nessel gasse XVII . .
B3
Militär-Geograph .-
Neubadgasse I . . .
BC3
Institut
D3,4
A3
Neubaugasse VII . .
D5,4
Militärschwimm-
Neubaugürtel XIV,
schule
14
XV
C4,5
Militärtechn.Komitee
B5
Neuer Markt I . . .
E4
C4,3
Millergasse VI . . .
C D5
Neugasse, Große IV
E5
Millökergasse VI . .
B5
Neugasse, Kleine IV,
Ministerien :
V
E5
Ackerbau- ....
A2
Neulerchenfelder
M. des Äußeren .
B3
v Straße XVI . . .
C3,4
Cultus-
B3
Neulinggasse HI . .
F5
E5
Eisenbahn-. . . .
Bö
Ne um ayr gasse XVI.
C4
Finanz-
C4
Neustiftgasse VII,
Handels-
D3
XVI
CD4
A4
M. des Inneren. .
C2
Neutorgasse I . . .
Cl,2
Justiz-
B4
Neuwallgasse V, XII
C7, G
Kriegs-
C3
Nevillebrücke . . .
D5
Neues Kriegs- . .
E3
Nibelungengasse I .
E4
B4,5
Marine-
E3
Nickel gasse II . . .
Dl
Minoritenplatz I . .
B3
Niederhofstraße XII
C6
Missindorfstr. XHI .
A5
Nikolsdorfer Gasse V
E6
Mittelgasse VI . . .
C5
Nissel gasse XIII . .
A6, 5
Mitterberggasse
Nobilegasse XIV . •.
B5
XVHI
C2
Nordbahnbrücke . .
FG1
Mittersteig IV, V. .
E5
Nordbahnstr. II, XX
F2, 3
Fl
Mohrengasse, Große
Nordwestbahnstraße
H ....... .
F3
E2, 1
II, XX
F2
Mohrengasse, Kleine
Novaragasse II . . .
F3
EF1
II .
El
Nußdorler Straße IX
D3, 2
Mohsgasse III .. .
F5
Nuß wald gasse XIX
D 1
Molitorgasse XI . .
GH6
Mölkerbastei I . . .
B2
Obermüllnerstraße II
G3
MÖlkerhof
B2
Oberzellergasse III .
G5
Mölkersteig I. . . .
B2
Obstmarkt IV . . .
BC5
Molardgasse VI . .
CD5
Odeongasse H . . .
E 1
Mollgasse XVIII . .
D2
Odoakergasse XVI .
A3
Montleartstraße XVI
A4, 3
C4
Offizier-Töchter-
Möringgasse XV . .
Institut
C3
Morzinplatz I . . .
E3
D2
Olympion
H5
Mühlfeldgasse II . .
F3
Operngasse I . . . .
BC5,4
Mühlgasse IV . . .
E5
B5
Opernring I . . . .
E4
BC4
Muhren gasse X. . .
E7
Operntheater ....
E4
C4
Müllnergasse IX . .
E3
Oppel gasse XII. . .
0 6
Münzamt
F4
E4
Oppolzer Gasse I. .
B2
Münzgasse III .. .
E4
Orpheum
D3
STRASSENYERZEICHNIS VON WIEN.
II
II
Ortliebgasse XVII .
C3
Peter -Jordan -Str.
Qsterleitengasse XIX
Dl
XIX
Cl
Österreich- Unga-
Petersplatz I . . . .
C3
rische Bank . . .
B2, 3
Petrarcagasse I . . .
B3
Oswaldgasse XII . .
BOT
Petrusgasse III .. .
G5
Othmarstraße XX .
E2
Pezzlgasse XVII . .
BC2,3
Ottakringer Straße
Pfad enhauergasse
, XVI, XVII. . . .
ABC3
XIII
A5
Ötzeltgasse III .. .
D5
Pfarrgasse, Große II
Pfarrgasse, Kleine II
F3
F3
Dl
Palais:
Pfarrhofgasse III . .
F5
Auersperg ....
D4
A3
Pfarrschule ....
F5,E1
Augarten
EF 2, 3
Pfauengasse VI . .
Aö
Chotek
AI
Pfefierhofgasse III .
F2
Coburg
D4
Pfeifergasse XIV . .
C6
Cumberland . . .
B5
Pferde markt ....
D 6
Czernin
A2
Philadelphia -Brücke
BC7
Erzbischöflicher .
C3
Phorusgasse IV. . .
E5
Erzherzog E.ugen .
D3,4
Phorusplatz IV. . .
E5
Erzherzog
Piai istengasse VIII .
D4
Friedrich. . . .
C4
Pilgrambrücke . . .
D 5
Erzherzog Ludwig
Pilgrameasse V . .
D5
Victor .....
D5
Pillergasse XIV . .
C6
Erzherzog Kainer.
E5
Plankengasse I . . .
C3, 4
Harrach
B2
Plösslgasse IV . . .
EF5
Kinsky
B2
Pohlgasse XII . . .
BC6
Lanckoronski . .
F5
Pokornygasse XIX .
DE 1
Larisch
D4
Poliklinik, Allgem..
D3
Liechtenstein. . .
DE 2, 3
Polizei
E3
Dl
Lobkowitz ....
C4
Polizeidirektion . .
Bl
Montenuovo . . .
B3
Porzellangasse IX .
E2, 3
Pallavicini ....
C3
Possingergasse XVI.
B4
Sehönborn ....
B2
(
A5,B3,
Schwarzenberg . .
EF5
D5
C1,C3,
Sina
C2
Postämter . . . . <
F4
C4,D1,
Todesco
C4
1
D3,E1,
Zichy
B5
l
F3,Fö
Paletzgasse XVI . .
B3
Postgasse I
D2, 3
Palffygasse XVII . .
C3
Postborngasse III. .
E5
Paniglgasse IV . . .
E5
C5
Postsparkasse . . .
DE3
Panikengasse XVI .
B4
Pötzleinsdorfer
Pantzergasse XIX. .
D2, 1
Straße XVIII. . .
ABl
Papagenogasse VI .
B5
Poutbongasse XIV,
Pappenheim gasseXX
E2
XV
C5
Parham er Platz XVII
BC3
Prager Reichsstraßell
F2
Pariser Gasse I. . .
C2
Prager Straße III. .
F4,3
F2
Parkgasse III. .. .
G4
Pramergasse IX . .
E3
Parkring I
F4
D4, 3
Prater
G-I 3 5
Pasetti Straße XX . .
E F 1, 2
Prater Gürtelstraße II
G4
Paulinengasse XVIII
C2
Praterstern II . . .
F3
Fl
Paulusplatz III. . .
G5
Praterstraße II . . ,
F3
D-F2,l
Payergasse XVI . .
C3
Predigergasse I . . .
D3
Pazmanitengasse II .
F3,2
Preßgasse IV. . . .
E5
Pelikangasse IX . .
D3
Preysinggasse XIV .
Bö
Pelzgasse XV . . .
C5
Prinz - Eugen - Straße
Pensionsgasse XI . .
G7
XIX
Cl, D2
PenzingerStraßeXIH
AB6
Prinz-Karl-Gasse
Peregrmgasse IX . .
Bl
XIV
BCö
Pereiragasae XIV .
BC5
Produktenbörse . .
DE2
Perspectivsiraße II .
G3
Puchsbaumgasse X .
FGT
Pestalozzigasse I . .
D5
Puchsbaumplatz X .
1 F7
STRASSENVERZE10HNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Pulverturmgasse IX,
Reschgasse XII. . .
C6
XVHI
D2
Resselgasse IV . . .
CO
Pyrkergasse XIX . .
D 1
Rettungsgesellschaft
Richard- Wagner-
E2
Quellenstraße X . .
EG 7
Platz XVI ....
BC4
Qellenplatz X . . .
E7
Rieht ergasse VII . .
Riemergasse I . . .
D5
D3
Raaberbahngasse X.
EF6
Riesgasse III ... .
F5
Rabengasse III .. .
G5
Rinnböckstraße XI .
GH6
Rabenplatz I. . . .
D2
Robertgasse II . . .
F2
Rabensteig I . . . .
D2
Robert-Ha m erling-
Radelmayergasse
Gasse XV ... .
C5
XIX
Dl
Rochusgasse III . .
F4
F5
Radetzkybrücke . .
E2
Rochusplatz III . .
F5
Radetzkyplatz III .
F4
F2, 3
Rockhgasse I. . . .
B2
Rad etzky straße III .
F4
EF2
Rögergasse IX . . .
E2, 3
Radialstraße II. . .
H5,4
Rokitanskygasse
Raffaelgasse XX . .
El, 2
XVII
C3,2
Rahlgasse VI. . . .
E4
BÖ
Rollingergasse XII .
BC7
Raimund-Theater .
C5
Römergasse XVI,
Rainergasse IV. . .
E6,5
XVII
B3
Rampengasse XIX .
E 1
Rondeau (Prater). .
H4,I5
Rampersdorfergasse
Rosaliagasse XII . .
C6
V
D5, 6
Rosasgacse XII . . .
B6
Randhartingerg. X .
FG7
Roseggergasse XVI .
A4, 3
Ranftlgasse XVII,
Rosenbursenstraße I
DE3
XVIII
C3
Rosengasse I . . . .
B2
Rappach gasse XI. .
H7, 6
Rosenhügelstraße
Rasumofskygasse III
FG4
F4
XII
A7
Rathaus
D4
A3, 2
Rosensteingasse
— , Altes
C2
XVI, XVII. . . .
BC3,2
Rathauspark ....
A3, 2
Rosinagasse XV . .
C5
Rathausstraße I . .
D4, 3
A3, 2
Rote-Kreuzgasse II .
D 1
Ratsch kygasse XII .
B6, C 7
Rote-Mühlgasse XII.
B6
Rauchfangkehrer-
Rotenhausga^se IX .
AI
gasse XIII, XIV .
BC6
Rotenhofgasse X . .
E7
Rauchgasse XII . .
C6
Rotenlöwengasse IX
E2
Rauhensteingasse I .
C4, 3
Rotensterngasse II .
F3
El
Rauscherstraße II,
Rotenturmstraße I .
E4
CD3,!;
XX
F2
Rotgasse I
CD3,5
Ravelinstraße XI. .
HI7
Rottmayrgasse XII .
C6
Redtenbacher Gasse
Rotunde
H3. 4
BC2,3
XVI
B3
Rötzergasse XVII .
Regierungsgasse I .
B3
Ruckergasse XII . .
B7, 6
R eichsapfelgasseXIV
B5, 6
Rückertgasse XVI .
B3
Reichsratsgebäude .
D4
A3
Rüdengasse III . . .
G5
Reichsratsstraße I .
D4,3
A3, 2
Rüdi^ergasse V . .
D5
Reindorfgasse XIV .
C5, 6
Rudolfinergasse XIX
Dl
Reinhart gasse XVI .
C3
Rudolfmum . . . .
D 1
Reinigasse XIII . .
B5
Rudolfsbrücke . . .
D5
Reinp rechtsbrücke .
D5
Rudolf-gasse III . .
FG5
Rei nprechtsdorfer
Rudolfspital . . . .
Fö
Straße V
D5,6
Rudolf -platz I . . .
E3
C2
Reisingergasse X . .
F7
Rueppgasse II . . .
E3
Reisnerstraße III . .
F4, 5
E4,5
Rufgasse IX ... .
D2
Reithoffer-Platz XV
CO
Ruprechtsstiege I. .
CD2
Reitlehrinstitut . . .
F5
Ruthgasse XIX. . .
D 1
Reitschule
B3
Rembrandtstraße II
E3
Sachsenplatz XX. .
EF2
Rennga«*se I . . . .
E3
BC2
Sachsgasse XVIII. .
D2
Rennweg III ... .
FG5
D5
Saileräck ergasse XIX
Cl
STRASSENVERZEICHNIS YON WIEN.
I
II
I
II
Salesianergasse III .
F4, 5
Eö
Schönbrunner
Salesianerkloster . .
Fö
Brücke
B6
Salierigasse XVII .
BC2
Schönbrunner Hof-
Salmgasse III ...
F4
F4
allee XIII ....
B6,5
Salvatorgasse I. . •
C2
Schönbrunner
Salzergasse IX . . .
D2
Scbloßstraße XIU
AB6
Salzgasse I. . . • .
C2
Schönbrunner i
B CDE
Salzgries I
E3
C2
Straße IV, V, XII {
5,6
Salztorgasse I . . .
C2
Schönburgstraße IV.
E5, 6
a '
Sampogasse XIII . .
A4
Schönlaterngasse I .
D3
Sand leitengasse XVI,
Schopenhauerstraße
XVII
A2, 3
XVIII
CD2
Sandwirtgasse VI. .
D5
Schottenbastei I . .
B2
Santa- Lnciapl atz II .
H3
Schottenfeldgasse
Säulengasse IX,
VII
C5, 4
XVIII
D2
Schottengasse I . .
E3
B2
Sautergasse XVII. .
B3
Schottenhof XVI . .
A3
B2
Schafherggasse
Schottenhofgasse VH
D4
XVIII
ABl
Schottenring I . . .
E3
BC2,1
Schäffergasse IV . .
E5
Schrankgasse VII .
A4
Schalkgasse XVII .
B2
Schrankenberggasse
Schallantzerstraße I
E3
X
F7
Schallergasse XII. .
CD 6
Schreigasse n . . .
E3
Schanzstraße XIII .
AB 4,5
Sehreyvogelgasse I .
B2
Schau fJergasse I . .
B3
Schröttergasse X . .
EF7
Schaumburger Gasse
Schrottgießergasse II
El
IV
E5
Schubertgasse IX. .
D2
Schegargasse XIX .
D2
Schulerstraße I. . .
D3
Scheid 1 straße XVIII
BC2
Schul-asse XVIII. .
CD2
Schelleingasse IV. .
E6
Schulhof I
C2
Schel 1 haramergasse
Schulterga^se I. . .
C2
XVI, XVII. . . .
C3
Schumanngas«e
Schellinggasse I . .
CD4
xvii, xvm . . .
C2, 3
12
Schenkenstraße I. .
B3, 2
Schüttauplatz II . .
Scherzergasse II . .
F2
Schüttaustraße II. .
HI2
Schiffamtsgasse II .
EF3
CD1
Schüttelstraße II . .
G3,4
F2
Scbiffgasse, Große II
EF3
Dl
Schützengasse III. .
F5
Schiffgasse, Kleineil
E3
CD1
Schwanengasse I . .
C4
Schiffmühlenstraße
Schwarzenbergplatzl
D5
II
HI 2, 3
Schwarzenberg-
Schillerplatz I . . .
E4
B4, 5
straße I
E4
C4,5
SchindlergasseXVIII
BC2
Schwarzspanier-
Schlachthausgasselll
G5
straße IX ....
D3
AI
Schleiergasse X . .
F7
Schwedengasse XX.
El
Schleifmühlgasse IV
E5
B5
Schweglerstraße XIV
BC5
Schlickgasse IX . .
Bl
Schweizerhof. . . .
B3
Schlickplatz IX . .
E3
Bl
Schwemmgasse XII.
F2
Schlösselgasse V . .
DE5
Schwenkgasse XII .
B7, 6
Schmalzhofga«se VI
D5
Schwertgasse I . . .
. C2
Schmelzer Brücke .
C5
Schwindgasse IV . .
E5
Schmelzgasse II . .
F3
El
Sebastianplatz III .
F5
Schmerlingplatz I .
A3
Sechshauser Straße
Schmidgasse VIII. .
D4
A3
XIV, XV ....
BC5,6
Schmöllerlgasse IV.
E5
Sechskrügelgasse III
F4
F5,4
Schöffelgasse XVII .
B2
Sechsschimmelgasse
Schöllerhof II . . .
D2
IX? XVIII . . . .
D2
Scholzgasse II . . .
E2
Seeböckgasse XVI .
AB3
Schönbrunn (kaiserl.
Seegasse IX ... .
E3
Schloß)
AB6
Seidengasse VII, XV
CD4
Schönbrunner Allee
Seidigasse IH. . . .
F4
F4,3
XII
AB7
Seilergasse I . . . .
C3
STRASSENVERZEICHN1S VON WIEN.
I
II
I
II
Seilerstätte I . . . .
E4
CD4
Stadtgutgasse, Große
Seisgasse IV ... .
E6
II ....... .
F3
Seitenberggasse XVI
B3
Stadtgutgasse,Kleine
Seitenstraße I . . .
D2
II
F3
Fl
Seitzergasse I ...
C3
Stadtpark .....
F4
DE4,3
Semperstraße XVIII.
D2
Stallburggasse I . .
C3
Senefelderga^se X .
E7, 6
D3
Stammgasse HI . .
F4, 3
Sensengasse IX . . .
StarhemberggasselV
E5, 6
Servitengasse IX . .
E3
Stättermayergasse
Severingasse IX . .
D3
XIV
BC5
Sezession (Pavillon)
B5
Statthalterei ....
B3
Siccardsburggasse X
E7, 6
Staudgasse XVHI .
C2,3
Siebenbrunnenfeld-
Staudingergasse XX
E2
gasse V
D6
Stefaniebrücke . . .
E3
D2
Siebenbrunnengasse
Stefanieplatz XVI .
B3
V
D.6
Stefaniestraße H . .
F3
D2,l
Siebeneichengasse
Steinackergasse XII
C6,7
XIII
B5
Steinbauergasse XII
CD6
Siebenstern gasse VII
D4
A4
Steindelgasse I . . .
C3
Siebertgasse XII . .
CD6
Steinergasse XVII .
C3
Siegel gasse III .. .
F4
Steingasse HI . . .
G5
Sigmundsgas.0 e VII .
D4
Stemmer-Allee H .
15
Silbergasse XIX . .
Dl
Stephansplatz I . .
C3
Simmeringer Haupt-
Sterfieckplatz II . .
G3
straße XI ... .
GH 6, 7
Sterngasse I . . . .
C2
Sinagasce II ... .
H2
Sternwarte
C2
Singerstraße I . . .
E4
CD3^
Sternwartestr.XVIII
CD2
Skodagasse VIII . .
D3
Steudelgasse X . . .
F7
Sobieskygasse IX,
Stiegengasse VI . .
D5
A5
XVHI
D2
StiegergasseXII,XIV
CG
Sofienbrücke ....
G4
Stiftgasse VII .. .
D4
A4,Ö
Sofienbrückengasse
Stiftungshaus . . .
Bl,2
III
G4
F5,4
Stock im Eisenplatz I
C3
Sonnenfelsgasse I. .
D3
Stolberggasse V . .
D6
Sonnwendgasse X .
EG
Stolzenthalergasse
Spallartgasse XIII .
A4
VIII
C4
Speckbachergasse
Storchengasse XII,
XVI
B3
XIV
CG
Spengergasse V . .
D5, 6
Stoß im Himmel I .
C2
Sperl^asse, Große II
Dl
Strauchgasse I . . .
B3, 2
Sperlgas,se, Kleine II
F3
Dl
Straußengasse V . .
E5
Sperrgasse XV . . .
C5
Strobachgasse V . .
D 5
Spiegelgasse I . . .
E4
C4, 3
Strobelgasse I . . .
D3
Spinnerin am Kreuz
D7
Strohgasse III .. .
DE5
Spinngas^e XI . . .
G7
Stromstraße XX . .
EF1
Spitalgasse IX . . .
D3
Strozzigasse VHI . .
D4
Spittelauer Gasse IX
D2
Stubenbastei I . . .
F4
D4,3
Spittelauer Lände IX
E2
Stubenring I . . . .
F4
DE3
Spittelberggasse VII
A4
Stubentorbrücke . .
E3
Spittelbreitengasse
Stuckgasse VII. . .
D4
XII
BC7
Stumpergasse VI . .
CD 5
Spöttelgasse XVIII .
C2
Sturzgasse XIH . .
B5
Springerga«se II . .
F3
Stuwerstraße H . .
G3
Staatsarchiv . . . .
B3
Südbahnstraße, Hin-
Staatsbabngasse X .
EF6
tere X
F6
Staatsdr uckerei. . .
F5
Suessgasse XIV . .
B5
Staats gewerbesch. .
CD4
Synagoge
CD2
Staatsgymnasium . .
Bl
Syringgasse XVII. .
C3
Staatsschuldenkasse
D3
Stadiongasse I . . .
A3
Tabakfabrik ....
B3
gtadlauer Brücke. .
15
Taborstraße II, XX
F3,2
DE 2,1
STRASSEN VERZEICHNIS VON WIEN.
I
II
I
II
Tandelmarkt. . . .
Bl
Uchatiusgasse III. .
F4
Tandelmarktgasse II
Dl
Ullmannstraße XIV.
C6, 5
TannengasseXIV,XV
C5
St. Ulrichsplatz VII.
D4
Taubergasse XVII .
B3,
Ungar-Brücke . . .
E4
Taubstummengasse
Ungargasse III .. .
F4,5
EF4,5
IV •
E5
Ungarische Leib-
Taubstummen-Insti-
wache
A4
tut
E5
Ungarische Schiff-
Technikerstraße IV
CD5
fahrts-Gesellschaft
14
Technische Hoch-
Universität
DE3
AB2
schule ......
E5
C5
Universitätsplatz I.
D3
Tegetthoffstraße I .
C4
Universitätsstraße I
DE3
AB 2
TeichgasseXVI.XVII
B C3
UniversumstraßeXX
EF1,2
Teinfaltstraße 1 . .
B2
Urbangasse XVII. .
A2
Telegraphenämter j
B2,C4,
L>1,D3
Urschenböckgasse XI
H6
Tempel d.türk.Juden
El
Valeriestraße II . .
G4
Tempelgasse II. . .
E2
Van der Nüllgasse X
E7,6
Textilindustrie-Anst.
Dö
Van SwietengasseIX
AI
Thalgasse XV . . .
C5
Vegagasse XIX. . .
D2, 1
Veithgasse III .. .
D5
XVI
B4
Venedig in Wien .
G3
Fl
Thaliastraße XVI .
ABC3,4
Vereinsgasse II . .
F3,2
Thavonatgasse X . .
G7
Veronikagasse XVI.
Theater an derWien
E5
B5
XVII
C3
Theobaldgasse VI .
ABS
Verpflegungs-
Theresian. Ritter-
Magazin
E2
Akademie ....
E5
Versatzamt
C3, 4
TheresianumgasselV
EF5
Viaductgasse, Obere
Theresiengasse
III
F4
EF3,2
XVIII
C3, 2
Viaductgasse, Untere
Thongasse III .. .
E5
in
F4
F3,
Thurngasse IX . * .
DE3
AI
Victoriagasse XV .
C5
Tichtelgasse XII . .
C6
Viehmarktgasse III.
G5, 6
Tiefer Graber I . .
BC2
Viktorgasse IV. . .
E5
Tierärztliche Hoch-
Vincenzgasse XVIII
C2
schule
F4
E5
Viriotgasse IX. . .
D2
Tigergasse VIII . .
1>4
Vivarium
G3
Tiroler Gasse XIII .
A (5
Vivenotgasse XII. .
C6, 7
Tivoligasse XII . .
BC6
Voglsanggasse V . .
D6
Töpfelgasse XIII . .
A5
Volkertplatz II. . .
F3
Tossgasse XIV . . .
C5
Volkertstraße II . .
F3
Trabrennbahn . . .
H4
Volksgarten . . . .
E4
AB3
Traisengasse XX. .
F2, 1
Volksgartenstraße I
A4,3
Trappelgasse IV . .
E5, 6
Volkstheater . . . .
D4
A4
Traungasse III .. .
D5
Vorgartenstr. II, XX
FG1,2,3
Trauthsongasse VIII
A3
Vorlaufgasse I . . .
C2
Trauitmansdorff-
gasse XIII ....
A6
Waaggasse IV . . .
E5
Treustraße XX. . .
E2
Wächterstraße I . .
BC 2
Triester Straße V, X
D7
Wagnergasse IX . .
D2
Trostgasse X . . . .
DE7
W ährin ger Gürtel
Trunnerstraße II . .
F2
LX, XVII
CD 3,2
Tuchlauben I . . .
C3, 2
Währinger Straße
Talpengasse VIII. .
A2
IX, XVIII . . . .
CDE2,3
AB1,2
Türkenschanz-Park
Waisenhaus . . . .
D3
XIX
Cl,2
Waisenhausgasse IX
D3,2
Türkenschanzstraße
Waldgasse X. . . .
F7
XIX
C2
Wallensteinplatz XX
E2
Türkenstraße IX . .
E3
ABl
Wallen steinstr. XX
EF2
Turnergasse XV . .
C5
Wallfischgasse I . .
C4
STRASSENVERZEICHNIS VON WIEN.
II
II
Wallfischplatz I . .
C4
Wallgasse VI . . .
C5
Wällischgasse III .
Gö
Wallnerstraße I . .
BC3
Wallriessgasse XVII
BC2
Waltergasse IV . .
E5
Wasagasse IX . . .
DE3
ABl
Waschhausgasse II .
F2
Wasnergasse XX . .
EF2
Wassergasse III . .
G5,4
Wattgasse XVI,
XVII
B3
Wattmann gasse XIII
A6
Webergasse XX . .
E2
Webgasse VI . . .
D5
Wehlistraße II, XX |
Welirgasse V . . .
FGH
1,2,3
DE5
Weid m anngasse
XVII
C3, 2
WeiglgasseXIII,XIV
B6
Weihburggasse I . .
EF4
CD 3, 4
Weinberggasse XIX.
Cl
Weintraubengasse II
F3
El
Weißgärberlände III
G4
Weißgärberstraße,
Obere in ....
F2
Weißgärberstraße,
Untere III ... .
G4
F2,3
Weißgasse XVII . .
C3
WeitlofgasseXVHI.
D2
Wenzelgasse XX . .
E2
Werder torgasse I. .
C2,l
Wertheimstein-Park
D 1
Westbahnstraße VII
CD4
Wexstraße XX . . .
El
Weyprechtgasse XVI
C3
Wevringer Gasse IV
EF 6, 5
Wichtelgasse XVI,
XVII ......
B3
Wickenburggasse
VIII
D3
Wiedner Gürtel IV.
E6
WiednerHauptstraße
IV, V
DE 6,5
BC5
Wielandgasse X . .
F7
Wielandplatz X . .
F7
Wiener Bankverein
B2
Wienerbergstraße X
CD7
Wieninger Platz XIV
BÖ
Wienstraße IV, V .
DEö
B5
Wiesengasse IX . .
D2
Wiesinger Straße I.
DE3,2
Wildpretmarkt I . .
C3
Wilhelminen -Spital
Wilhelminenstraße
XVI
Wilhelmstraße XII
Wimbergergasse
XIV, XV . . .
Wimmergasse V .
Winckelmannstraße
XIII, XIV . . .
Windmühlgasse VI
Wintergasse XX .
Wipplinger Straße I
Witteisbachstraße II
WitthauergasseXVII
Wohllebengasse IV.
Wolfengasse I . . .
Wolfganggasse XII .
Wollzeile I . . . .
Wurlitzergasse XVI,
XVII. ......
Wurmsergasse XIV .
Würthgasse XIX . .
Wurzbachgasse XV,
XVI
Yppenplatz XVI
Zedlitzgasse I .
Zeillergasse XVI,
XVII. . . .
Zelinkagasse I
Zeltgasse VIII
Zenogasse XII
Zentagasse X. .
Ziegelofengasse V .
Zieglergasse VII . .
Zinkgasse XIV, XV
Zipperergasse XI . .
Zirkus
Zirkusgasse II . . .
Zollamtsbrücke . .
Zollamtsstraße, Hin-
tere III
Zollamtsstraße, Vor-
dere III
Zollergasse VII. . .
Zollgasse III ... .
Zufahrtsstraße,
Große II
Zufahrtsstraße,
Kleine II ... .
Zur Spinnerin X . .
Zwerggasse II . . .
Zwölfergasse XV. .
A4
AB3
C7,6
C4
D6
B5, 6
D5
El, 2
E3,4
G4
B2
E5
C6
EF4
B3
Bö
Dl
C4
C3
B3
D4
B7, 6
D E 5, 6
Eö, 6
D5, 4
C4, 5
H6
F3, G3
F3
F4
D4, 5
G3
G3
D7
E3
C5
A5
BC1,2
D3
D3
D3
C
El, Fl
El, 2
E 3
E3
E3
E3
»"'■ (■' ),
I. Wien und Umgebung,
Route Seite
1 . Wien. — Praktische Vorbemerkungen 1
a. Bahnhöfe 2. — b. Gasthöfe, Pensionen, Bäder 2. — c.
Restaurants, Cafes. Konditoreien 6. — d. Droschken 8. —
e. Straßenhahnen 9. — f. Stadt- und Kleinbahnen 11. —
g. Post, Telegraph 12. — h. Gesandtschaften, Konsulate,
Banken. Kaufläden 13. — i. Theater, Konzerte, Volksfeste
13. — k. Besuchsordnung 16. — 1. Kunstausstellungen 18.
I. Die innere Stadt.
1. Stephanskirche, Kärntner Straße, Graben, Michaeler PL 25
2. Die Kaiserliche Hofburg 28
3. Südwestlicher Teil der Inneren Stadt . 35
Kapuzinerkirche 35. — Albertina 'dQ.
4. Nordwestlicher Teil der Inneren Stadt 38
Harrachsche und Sehönborn-che Galerie 88, 39.
5. Östlicher Teil der Inneren Stadt 40
6. Die Ringstraße und ihre nächste Umgebung .... 42
Börse 42. — Votivkirche. Universität 43. — Rathaus.
Czerninsche Galerie 44. — Hofburgtheater 45. — Hof-
museen 48. — Hofoperntheater 49. — Schillerplatz 50. —
Karlsplatz 51.
II. Die GROßEN Sammlungen an der RingstraBe.
7. Kunsthistorisches Hofmuseum 52
8. Naturhistorisches Hofmuseum 76
9. Akademie der bildenden Künste 80
10. Österreichisches Museum für Kunst und Industrie . . 82
11. Historisches Museum der Stadt Wien 85
12. Museum für österreichische Volkskunde 87
III. Die Stadtbezirke jenseit der RingstraBe.
13. Der Nordosten : Leopoldstadt und Prater 88
14. Der Südosten: Landstraße, Wieden, Favoriten. . . 90
Belvedere 90. — K. u. k. Heeresmuseum 93.
15. Der Südwesten: Mariahilf, Hietzing. Schloß Schönbrunn 95
16. Der Nordwesten: Aisergrund, Währing, Döbling . . 99
Liechtensteingalerie 100.
2. Umgebung Wiens 105
a. Kahlen- nnd Leopoldsberg. Hermannskogel 105. —
b. Dornbach. Neuwaldegg 106. — c. Klosterneuburg
107. — d. Mödling. Laxenburg. Baden 108.
3. Der Schneeberg 115
4. Das Höllental. Die Raxalpe 119
5. Der Semmering 120
Baedekers Österreich. 28. Aufl.
1. Wien.
Bei den Verweisungen auf die Stadtpläne im Text ist der Über*
sichtsplan mit I. PL, der Plan der innern Stadt (S. 25) mit II. PI. bezeichnet.
a. Bahnhöfe. Ankunft. Abfahrt.
Bahnhöfe. Westbahnhof (I. PI. C 5), für St. Polten (Mariazeli)-
Ainstetten (St. Michael, Triest), Linz (Passau) -Salzburg (München)-
Bischofshofen (Innsbruck), Pontafel( Venedig), Krems-St. Valentin.
— Franz- Joseph- Bahnhof (l. PI. E 2), für Gmünd (Eger, Marienbad,
Karlsbad) - Prag. — Nordwest- Bahnhof (I. PI. F 2), für Znaim-
Lissa (Prag) - Tetschen (Dresden, Berlin). — Nordbahnhof (I. PI.
F G 3), für Oderberg (Berlin, Warschau) -Krakau, Marchegg-
Budapest, Lundenburg-Brünn-Prag. — Staatsbahnhof (I. PI. F 6),
für Brunn -Prag- Außig- Bodenbach (Dresden, Berlin), Marchegg-
Budapest, Bruck-Budapest. — ■ Südbahnhof (I. PI. F 6), für Baden-
Semmering - Graz - Triest, Franzensfeste - Ala. — Aspang - Bahnhof
(I. PI. F G 5), für den Schneeberg.
Bahnhöfe der Stadtbahn s. S. 11. — Dampfboot nach Passau s.
R. 7. Bureau der Donau- Dampf schiffahrts- Gesellschaft (II. PI. E F 2),
III. Hintere Zollamtsstr. 1.
Ankunft. Gepäckträger erhalten vom Zuge zur Droschke für
kleinere Stücke je 20, für größere je 40 h. Wenig Hotelomnibus.
Am Ausgang der Bahnhöfe Revision wegen der städtischen Verzehr-
steuer. Droschke (vgl. S. 8): vom West-, Nordwest-, Nord-, Staats-
und Südbahnhof in die Innere Stadt Einsp. 2 K 20 (nachts 3 ÜT),
Fiaker 3 K 20 (nachts 4 K 40), Gepäck 60 bzw. 80 h. Vom Franz-
Joseph- und vom Aspang-Bahnhof in die Innere Stadt Einsp. 1 JT80
(nachts 2 #40), Fiaker 2 #60 (nachts 3 #50); Gepäck wie oben.
Handgepäck nur im Innern des Wagens frei. — Gepäckbeförderung
in die Stadt vom West-, Franz- Joseph-, Nord- und Nordwestbahn-
hof durch die Internationale Transport-Gesellschaft: bis 10kg 50 /t,
10-20kg 70 h, je 20kg mehr 30 h. Zentralstelle I. Walfischgasse 15
(II. PI. C 4). — Hauptzollamt (II. PI. E 3), III. Vordere Zollamts-
str. 3, werkt. 8-3, So. 9-12 Uhr.
Abfahrt, Fahrkarten u. Fahrscheinhefte auch in den Stadtbureaus
der österr. Staatsbahn, I. Kärntner Ring 5/7 (IL PI. C4, 5; 8-6 Uhr,
Sonn- u. Feiert. 9-12 Uhr), und der ungar. Staatsbahn, I. Kärntner
Ring 9 (II. PI. C 5). Agentur des Österreichischen Lloyd, I. Kärntner
Ring 6. — Reisebureaus: Internationale Schlafwagengesellschaft,
I. Kärntner Ring 15 (II. PI. C 5); Th. Cook $ Son, I. Stephansplatz 2
(II. PI. C 3); Schenker & Co., I. Schottenring 3 (II. PI. B 1, 2);
Rüssel & Co., I. Franz-Joseph-Kai 19 (II. PI. C 1, 2); Courier
(Nagel & Wortmann), I. Operngasse 6 (II. PI. B C 4, 5).
Verkehrsvereine : Landesverband für Fremdenverkehr in Wien und Nieder-
österreich, I. Kärntner Str. 34 (II. PJ. C 4), werkt. 9-7 Uhr. — Verein für
Stadtinteressen und Fremdenverkehr, I. Bräunerstr. 2 (It. PI. C 3), im Sommer
werkt. 9-4, im Winter 9-12 und 2-6 Uhr. — Österreich. Touristen- Klub,
I. Bäekerstr. 3 (II. PI. D 3), werkt. 9-1, 3-7 Uhr.
Polizeidirektion (II. PI. B 1), Schottenring 11} Fundhureau im Polizei-
gebäude, Elisabethpromenade (I. PI. E 3 5 8-1 bzw. 2 Uhr).
Gasthöfe. WIEN. • 1. Route. 3
b. Gasthöfe. Hotels garnis. Pensionen. Bäder.
Gasthöfe (vgl. S. xiv). Modern internationalen Komfort findet
man nur in den allerersten Häusern, auch in diesen nicht überall
Zentralheizung. Einige Häuser erhöhen den Zimmerpreis um 10%,
wenn nicht mindestens eine Mahlzeit im Hause eingenommen wird.
Abends 11 Uhr wird geschlossen; dem Nachtportier 20 h Sperrgeld.
I. Innere Stadt, für Vergnügungsreisende am geeignetsten :
*H. Bristol (II. PI. s : C 4), Kärntner Ring 5-7, mit Zentralheizung
und Öfen, 200 Z. zu 7-15, F. 2, M. 5 (12-2 1/2 Uhr) oder 7 K (6-
8 Uhr), P. von 20 #an, Omn. 3 JT; ^Grand-Hotel (II. PI. b: C 4, 51,
Kärntner Ring 9, mit Zentralheizung und Öfen, 230 Z. zu 4.50-11.50,
F. 1.60, M. 4.50 oder 7 K- *H. Imperial (II. PI. a: C 5). Kärntner
Ring 16, 130 Z. zu 7-12, F. 1.80, M. (im Restaur.) 4, Omnibus 2 K-,
*H. Sacher (II. PI. x: O 4), Augustinerstr. 4, mit Zentralheizung,
Öfen und Weinrestaur. (S. 6), 120 Z. von 6 K an, F. 1 #20, diese
vier vornehm. — *H. Krantz (II. PI. e: C 4), Neuer Markt 5, mit
Zentralheizung, Wein- und Bierrestaurant (S. 6), 104 Z. von 6 K an,
F. 1.40, G. 5, M. 7, P. o. Z. 12 K- *H. Meißl $ Schadn (II. PI. g: 041,
Neuer Markt 2, mit Zentralheizung und Öfen, 100 Z. zu 6-12, F. 1.20,
M. 6 (im Restaur. 4), P. von 16 JTan; *H. Erzherzog Karl (II. PI. f :
041, Kärntner Str. 31, mit Zentralheizung, 175 Z. zu 4-10, F. 1.50,
M. (5-8 Uhr) 4-6, P. 15-20, Omn. 1 K. — Etwas weniger anspruchs-
voll: *H. Kaiserin Elisabeth (II. PI. k: 0 3). Weihburggasse 3, mit
besuchtem Restaur., 100 Z. zu 4-10, F. 1.10, M. 5, P. von 14 TT an ;
*H. Metropole (H. PI. c: C D 21, Morzinplatz 4, mit Zentralheizung,
250 Z. zu 5-8.50, F. 1.40, M. 6, P. von 15 tf an, Omn. 1K60;
*H. de France (II. PI. d: B 2), Schottenring 3, 95 Z. zu 4-9, F. 1.20,
M. im Restaur. 4.50-6, P.o.Z.8#; H. Royal (II. PI. y : C3), Singer -
str. 3, 80 Z. zu 3.20-10, F. 1.20, M. 3, P. 8-14 K-, Matschakerhof
(II. PI. i: C 3), Seilergasse 6, 70 Z. von 3.60 an, F. 1.50, M. 3-5,
P. von 12 K an; * Residenzhotel (II. PL u: B 2), Teinfaltstr. 6, mit
Zentralheizung, 75 Z. zu 4.50-9, F. 1.40, M. 3-4, P. 11-UK;
* Österreichischer Hof (II. PI. m: D 2, 3), Rotenturmstr. 18, mit Zen-
tralheizung, 140 Z. zu 4-9, F. 1, M. 2.20-4.50, P. von 11 K an;
H. Müller (II. PI. 1 : C 3), Graben 19 ; König von Ungarn (II. PI. w :
D 3), Schulerstr. 10, 35 Z. zu 4.50-7, F. 1, M. 2.20-4.50, P. von
11 üTan. — Klomser (II. PI. p : B 2), Herrengasse 19, 40 Z. zu 3-9,
F.l, M. im Restaur. 3 K; Wandl (II. PI. n : 0 3), Petersplatz 9, 120 Z.
zu 5-10, F. 1.20, M. 4, P. von 12 Ä"an, gelobt ; Dun gl (II. PI. D. : C 4),
Gluckgasse 1, 55 Z. von 4 K an, F. 1.50, M. 3.50 K; Goldene Ente
(II. PL t: D 3), Riemergasse 4, mit Zentralheizung, 45 Z. zu 3.20-
7.60, M. 4, P. von 11 AT an, gut; Pos* (II. PL o : D 3), Fleischmarkt 16,
mit Zentralheizung, 150 Z. zu 3.50-5, F. 1 K. — Germania (II.
PL q: D2), Kaiser -Ferdinand -Platz 4, Z. 3-6 K, Weißer Wolf
(II. PL r: D 3), Wolfengasse 3, Z. 2-4.50 K, beide bescheiden.
Innere Vorstädte, zwischen Ringstraße und Gürtelstraße (S. 20),
mehr in der Nähe der S. 2 genannten Bahnhöfe. — II. Leopold-
1*
4 Route I. WIEN. Gasthöfe.
s t a d t (S . 20), mit dem Nordbahnhof' : H. Continental (II. PI. a:D2),
Praterstr. 7, mit Garten, 200 Z. zu 3.60-8, M. 4, P. 10-16 K-
Kronprinz (II. PI. b: E 2), Asperngasse 4, mit Zentralheizung,
65 Z. zu 3-4.Ö0, M. 3, P. von 8 JTan; H. de VEurope (II. PI. c: E 2),
Asperngasse 2, viel Israeliten; Hot. Zentral (II. PI. r: D 2), Tabor-
str. 8, Z. 2.40-4.80 E\ Gr.-Höt. National (II. PI. $: D E 1), Tabor-
str. 18, mit Zentralheizung, 200 Z. zu 2.50-8, M. 3A"; H. Stephanie
(II. PI. e: D 2), Taborstr. 12; Bayrischer Hof (I. PI. a: F 3), Tabor-
str. 39, 70 Z.'zu 2.50-3.40 K, gelobt; H. Austria (II. PI. v: F 1),
Praterstr. 52, mit Zentralheizung, 75 Z. zu 4-10 AT; //. Nordbahn
(II. PI. d: F 1 J, Praterstr. 72; H du Nord (I. PI. b: F 3), Kaiser-
Joseph-Str. 15, H. de Eussie (II. PI. h: D 1), Gr. Speiigasse 7,
Kaiserkrone (II. PI. g: E 2), Zirkusgasse 3, alle drei israelitisch. —
III. Landstraße (S. 20), mit dem Aspang-Bahnhof : Beatrix (II.
P1.*:EF4), Hauptstr.10; H.Belvedere(l.m.c; F5, 6), Landstraßer
Gürtel 27, unweit des Arsenals; Hungaria (II. PI. I: F 2), Prager
Str. 13; Goldene Bim (II. PI. n: F 4), Hauptstr. 31; Hot. Nagler
(I. PI. d : F 5), Rennweg 59 ; Gold. Adler (II. PI. o: F 2), Radetzky-
str.5, Z. 3-3.60 Km — IV. Wieden (S. 20), nördl. vom Staats- und
Südbahnhof: Kaiserhof (I. PL f : E 5), Frankenberggasse 10 ; Viktoria
(I. PL g: E 5), Favoritenstr. 11, .mit Konzertgarten, 80 Z. zu 3-6,
M. 2.50 K; Kirchmayrs Hot. Südbahn (I. PL h: E 6), Favoriten-
str. 66, 100 Z. zu 2.50-6 K, mit Garten; Parkhotel (I. PI. u: F 6),
Wiedner Gürtel 14, 80 Z. zu 3.50-5, M. 4 K, neu; Goldenes Lamm
(IL PL i: C 5), Hauptstr. 7, 100 Z. zu 2.60-6.60 JT; Stadt Triest
(I. PL e: E 5), Hauptstr. 14; H. Riva (I. PL v: E 6), "Wiedner
Gürtel 34. —• VI. Mariahilf (S. 20), östl. vom Westbahnhof:
H. Kummer (I. PL i: D 5), Mariahilfer Str. 71, 120 Z. zu 3.60-7,
F. 1, M. 3 K, gelobt; Palace-Hot. (I. PL k: D 5), Mariahilfer Str. 99 ;
Hot. Savoy-EnglischerHof(l. PL 1: D 5), Mariahilfer Str. 81, 80 Z.
zu 2.20-6, M. 3 K\ Windsor (II. Pl.fc: A5), Mariahilfer Str. 15, mit
Zentralheizung, 46 Z. zu 3.60-6 K, gelobt; Weißes Kreuz (IL PL k:
B 5), Millöckergasse 6. — VII. Neubau (S. 20): H. Höller (II.
PL q: A 4), Burggasse 2, 125 Z. zu 2.50-5 K. — VIII. Joseph-
stadt (S. 20): H. Hammerand (I. PL n: D 3) , Florianigasse 8,
150 Z. zu 3-8.50, F. 1.25, M. mit Wein 3.50, P.8-12JT, gelobt.
— IX. Aisergrund (S. 20) , mit dem Franz- Joseph -Bahnhof:
*H. Regina (II. PI. p: A 1), Maximilianplatz 16, nahe der Ring-
straße, neu, 55 Z. von AK an, F. 1.40, M. 3-6, P. o. Z. von 7 K
an; H. Bellevue, Althangasse 7, 100 Z. zu 2.50-7 Ä', beim Bahnhof
(I. PL E 2); H. Union (I. PL o: D 2), Nußdorfer Str. 23.
Äußere Stadtbezirke. — X. Favoriten (S. 20): Kolbeck zur
Linde (I. PL p : E 6), Laxenburger Str. 19, 46 Z. zu 2-2.80 K. —
XIII. Hietzing (S. 20): *Parkhotel Schönbrunn (I. PL w: A 6),
Hauptstr. 12, mit Konzertgarten, neu, 55 Z. zu 5-8, F. 1.50,
M. 4-6, P. o. Z. 9 iT; Hietzinger Hof (I. PL q : A 6), Hauptstr. 22,
mit Konzertsaal, Z. 3-6, F. 1, M. 3, P. 8-10 AT, gut. —XV. Fünf-
Pensionen.
WIEN. 7. Jloute. 5
haus (S. 20): 11. Holzwarlh (I. PI. r: C 5), Mariahiifer Str. 156;
H. Wimberger (I. PI. s: C 4), Neubaugürtel 34.
Hotels garnis. I. Innere Stadt: ^Ungarische Krone, Seiler-
stätte 18-20 (II. PI. 0 D 4), 70 Z. zu 4-8, F. 1.40 K; *H.
Tegetthoff (II. PI. m: I) 4), Johannesgasse 23, 84 Z. zu 3.50-9, F.
U; *H. Habsburg (II. PL z: D 2), Rotenturrastr. 24, mit Zentral-
heizung, 80 Z. zu 4-8, F. 1.60 JT, mit Cafe; //. City, Walfisch-
gasse 5 (II. PI. C 4) ; H. Linke, Pestalozzigasse 4 (II. PI. D 5). —
II. Leopoldstadt: H. Weintraube (II. PL f: E 1), Weintrauben-
gasse 14, mit Zentralheizung; H. Donau (I. PI. t : F 3), Taborstr. 47.
— VI. Mariahilf: H. Apollo (I. PL m: D 5), Kaunitzgasse 4.
Pensionen. I. Innere Stadt: Exquisite (Ziffer), Stock-im-Eisen-
Platz3 (II.PLC3), mit Zentralheizung, 12Z., P.14-16ÄT; Splendide,
Krugerstr. 3(11. PI. C 4), 12 Z., P. 6 50-12/iT; Tatlock, Eben-
dorfer Str. 4 (II. PL A 2), mit Zentralheizung, 20 Z., P. 7-9 K;
Washington (Schreiber), Ebendorfer Str. 8 (IL PL A 2), P. 8-12 K;
Zentral (Pleßner), Kärntner Str. 33 (IL PL C 4, 5), 34 Z., P. 9-
16 K. _ VIII. Josephstadt (S. 20) : Columbia, Kochgasse 9 (I. PL D 3),
P. 6-10 K. — IX. Aisergrund (S. 20) : Anna, Berggasse 17 (IL PL
A B 1), 15 Z., P.7-12ÜT; A ustria (Baumann), Höfergasse 5, 18 Z.,
P. 6 £50; BanforU Universitätsstr. 6 (II. PL A 2), 12 Z., P.9-12/JT;
Franz, Hörigasse 12 (II. PL B 1), 10 Z., P. 8-10 TT; Internationale
(Büller), Währinger Str. 33 (I. PL D 2, 3), 10 Z., P. 6-10 K- Mono-
pole (Spieß), Gareiligasse 3 (IL PL A 1, 2), P. 7-10 K- Szämvald
(Prinegg), Hörigasse 4 (IL PL B 1), 15 Z., P. 6-11 K-, Vienna,
Frankgasse 6 (IL PL A 1), 13 Z., P. 6.50-12.50 K.— XIII. Hietzing
('S. 20): Müller, Hauptstr. 53 (I. PL A 6), 16 Z., P. 10-12.40 K. —
XVIII. Währing (S. 20): Meixner, Haizingergasse 28 (I. PL C D 2).
6 Z., P. 7-10 K. — XIX. Döbling (S. 20) : Cottage (Kramer), Hasen-
auerstr. 12 (I. PL C D 2}, mit Zentralheizung, 30 Z., P. 9-14 K.
Deutsches Erzieherinnen-Heim, IX. Wasagasse 31 (II. PL AB 1).
Bäder (Trkg. 20-30 h) : I. (Innere Stadt): Zentralbad (IL PL
CD 4), Weihburggasse 20; Badezeit wochentags 7 Uhr früh bis 6 Uhr
abends. — II. Bez. Dianabad (IL PL D2), Obere Donaustr. 93, mit
Schwimmhalle für Herren und Damen (80 li). — III. Bez. Beatrix-
bad (II. PL E 4), Linke Bahngasse 9, mit Schwimmhalle (9-12 U.
nur für Frauen). — V. Bez. Margaretenbad, Strobachgasse 9 (I. PL
D 5). — VI. Bez. Esterhazybad, Gumpendorferstr. 59 (II. PL AB 5).
— IX. Bez. Brünnlbad , Borschkegasse 4 (I. PL D 3), mit großer
Schwimmhalle (70 7t; Mo. 5-8 Uhr nur für Frauen). — Strom-
bäder: Städtisches Bad (I. PL G 2), am r. Donau-Ufer, mit großer
Schwimmhalle (60 oder 30 Ä; 10-12 U. nur für Frauen) und Einzel-
bädern (von der Terrasse des Cafe-Restaurants schöne Aussicht bis
zum Kahlenberg); Gänsehäufel (I. PL 12), mit Restaurant, Sand-,
Sonnen- und Familienbad (I. Kl. 80 h, mit Wäsche 1 K 20 oder
1 K60; Straßenbahn Nr. 24, S. 10).
6 Route 1. WIEN. Restaurants.
c. Restaurants. Weinstuben. Cafes. Konditoreien.
Restaurants (vgl. S.xiv). In der Inneren Stadt, außer den
S. 3 gen. Gasthofrestaurants : *Sacher, Augustinerstr. 4 (II. PL 0 4),
vornehm, M. 7 K\ * Hartmann, Kärntner Ring 10 (II. PI. 0 4, 5);
*Hopfner, Kärntner Str. 61 (II. PI. 0 4, 5); * Opern -Restaurant,
Operngasse 8 (II. PI. B 0 4, 5), westl. gegenüber dem Hofopern-
theater; * Stephanskeller , Rotenturmstr. 11 (II. PI. 0 D 3) , erster
Stock; * Deutsches Haus, Stephansplatz 4 (II. PI. C 3); * Spaten-
bräu, Neuer Markt 5, im Kellergeschoß des Hot. Krantz (S. 3), M.
2 K 30; * Volksgarten- Restaur. (S. 15), mit angenehmen Sitzen im
Freien; * Zur großen Tabakspfeife, Goldschmiedgasse 7 (II. PI. C 3);
*Lehner (zur Linde), Rotenturmstr. 12 (II. PL C D 3), mit Garten,
Psohorrbräu; *Löwenbräu , Franzensring , Ecke Teinfaltstraße 12
(II. PL B 2), M. 2 K; *Leber's Nachf. (P. Deierl), Babenberger Str. 5
(II. PL B 4), beim Kunsthistorischen Museum; *Bellaria, Bellaria-
str. 12 (II. PL A 4), beim Naturhistorischen Museum; *Roter Igel,
Maysedergasse 5 (II. PL C 4) ; Stadtpark, Kolowratring 1 (II. PL D
4, 5); Ruppert's Restaur, Johanneshof, Johannesgasse 2 (IL PL D 4);
Pohl, Johannesgasse 12 (II. PL D 4), gegenüber dem Hot. Tegetthoff ;
Altpilsenetzer Bierhalle, Wollzeile 38 (IL PL D 3); Goldene Kugel,
Am Hof 11 (II. PL B C 2); Zum alten Schottentor, Schottengasse 7
(II. PL B 2), Münch. Bier; Michaeler Bierhaus, Michaeler Platz 6
(II. PL B 3), gut, nicht teuer. — Automatische Restaurants: Roten-
turmstr. 6 (II. PL C D 3), Kärntner Straße 59 (II. PL C 3, 4), n. a.
In den äußern Bezirken: Kugel, Hauswirth, II. Leopold-
stadt, Praterstr. 47 bzw. 62 (I. PL F 3); — Drehers Bierhalle, III.
Landstraße, Hauptstr. 97(1. PI. F G 4, 5); — Rotes Rößl,lY. Wieden,
Favoritenstr. 1 (I. PL E 5); — Zum Weingarten, VI. Mariahilf,
Getreidemarkt 5 (II. PL B 5); — Kirnberger, VII. Neubau, Burg-
gasse 2 (II. PL A4); — Riedhof, VIII. Josephstadt, Wickenburg-
gasse 15 (I. PL D 3) ; Weißer Hahn , VIII. Josephstädter Str. 24
(I. PL C D 4) ; — Altpilsenetzer Bierhalle, IX. Aisergrund, Währinger
Str. 1 (neben der Votivkirche ; I. PL D 3), gute Küche; Zum silber-
nen Brunnen (Gilly), IX. Berggasse 5 (I. PL E 3), mit Garten,
gut, nicht teuer; Jubiläums -Restaurant, IX. Währinger Str. 67
(neben dem Jubiläumstheater; 1. PL D 2); — « Südbahnhof-Restaur.
(I. PL F 6), X. Favoriten, gute Küche.
Weinstuben (vgl. S. xv): * Rathauskeller (IL PL A 2, 3; S. 44),
Eingang Felderstr. 1 (vom Rathauspark kommend erstes Tor) und
unter den Arkaden (oft überfüllt, im Sommer Sitze im Freien im
zweiten Hof), M. 4 u. 6 K-, * Nieder österreichisches Winzerhaus, I.
Rotenturmstr. 17 (II. PL 0 D 3) und im Prater (S. 89), einfacher;
Habsburger Keller (Aug. Richter), Adlergasse 2, im Hot. Habsburg
(S. 5) ; Tommasoni, I. Wollzeile 12 (H. PL D 3), südtiroler Weine
(Frühstückszimmer, So. nur 8-11 Uhr vorm. geöffnet); Altdeutsche
Weinstube (Berta Kunz), I. Führichgasse 10 (H. PL C4) ; Stiebüz $ Co.
CafSs. WIEN. /. Route. 7
(Zum schwarzen Kamel), I. Boguergasse Ö (11. 1*1. 0 3), Frühstücks-
zimmer; Zaiser's Altdeutsches Weinhaus, I. Petersplatz 3 (II. PI. C3);
Tiroler Weinstube, I. Wallfischgasse 7 (II. PI. C 4); Göttweiger Stifts-
heller, I. Spiegelgasse 9 (II. PI. 0 3, 4); Heilig enkreuzer Kellerei, im
Heiligenkreuzer Hof, Eingang Schönlaterngasse 5 (II. PI. D 3);
Schottenstiftskeller, im Schottenhof (II. PI. B 2), Eingang Freiung 6 ;
Klosterneuburger Stiftswein- Kellerei, I Renngasse 10 (II. PI. B C 2).
— Ungarwein im Esterhäzy- Keller, I. Haarhof (II. PI. B 3), in der
Nähe der Naglergasse, 11-1 und 5-7 Uhr, Sonn- und Festt. nur
10-12 Uhr vorm. geöffnet, dunkel, von allen Klassen besucht, keine
Tische, nur Holzbänke. Italienische Weine im Triestiner Restaurant,
I. Annagasse 14 (II. PI. 0 4). — - Continental-Bodega, I. Kärtner Str. 23
(II. PI. 0 4, 5) und Kolowratring 14 (II. PI. D 4, 5).
Cafes (vgl. S. xv), im Sommer vielfach mit Sitzen im Freien.
In der Inneren Stadt: Cafe de VEuropt, Stephansplatz 8 (II. PI.
0 3); Schrangl, Graben 29 (II. PI. C 3), mit Sommerkiosk; Scheidl,
Kärntner Str. 49 (II. PI. 0 4, 5) ; Splendid, Jasomirgottgasse 3 (II. PI.
0 3); Habsburg (S. 5), Rotenturmstr. 24; Zentral, Ecke Herren-
und Strauchgasse (II. PI. B 2, 3); Pucher, Kohlmarkt 10 (II. PI.
B G 3) ; Silier, Kaiser-Ferdinand-Platz (II. PI. D 2) ; Bristol, Kremser,
Imperial, Kärntner Ring 2, 8, 16 (II. PI. G 4, 5) ; Heinrichshof (II. PI.
G 4, 5), Opernring; Kursalon (11. PI. D 4), im Stadtpark, im Sommer
viel besacht; Prückel, Stubenring 24 (II. PI. E 3) ; Volksgarten (S. 6 ;
II. PI. A B 3), im Sommer viel besucht; Landlmann, Ronacher,
Franzensring 14, 24 (II. PI. A B 2, 3); Bellaria, Bellariastr. 6
(II. PI. A 4); Arkaden- Cafe, Universitätsstr. 3 (II. PI. A 2). — In
den äußern Bezirken. II. Leopoldstadt : Maendel, Dogenhof,
Praterstr. 33, 70 (II. PI. E F 1, 2); Niebauer, Taborstr. 37 (II. PI.
D 2). — HI. Landstraße: Bürgertheater (II. PI. E 3), Vordere Zoll-
amtsstraße; Ratz, Hauptstr. 17 (I. PI. F G 4, 5). — IV. Wieden:
Eichinger, Hauptstr. 11 (I. PI. E 5). — V. Margareten: Terrassen-
Cafe, Margaretenplatz 4 (I. PI. D 5). — VI. Mariahilf: Bolner,
Magdalenenstr. 2 (II. PI. B 5); Wienzeile, Magdalenenstr. 36 (I. PI.
D E 5); Casa piccola, Hof lehner, Ritter, Mariahüfer Str. la, 22, 73
(I. PI. D 4, 5). — VIII. Josephstadt: Eiles, Qreilinger, Josephstädter
Straße 2, 13 (I. PI. G D 4). — IX. Aisergrund: Grand- Cafe, Alser-
str. 16 (I. PI. D 3) ; Rahn-Hof, Bauernfeldplatz, unweit der Liechten-
stein-Galerie (I. PI. D E 2, 3).
Konditoreien (vgl. S. xvf): Bemel, I. Kohlmarkt 18 (II. PI.
B G 3) ; Gerstner, I. Kärntner Str. 6 (II. PI. C 4, 5), gute Konfitüren ;
Sluka, I. Reichsratsstr. 13 (II. PI. A 2, 3).
Kaffee- und Milchwirtschaften (auch von Damen besucht):
Guntramsdorfer, I. Ecke Weihburg- und Schellinggasse (II. PI. D 4);
Wiener Molkerei, I. Petersplatz 7 (IL PI. C 3), Schottenring 14
(II. PI. B G 1) u. a. G. ; Tiroler Hof, I, Führichgasse 8 (II. PI. C 4).
Teestuben : Seilergasse 14 (II. PI. C 3) ; Brandstätte 8 (II. PI. G P>).
8 Route 7.
WIEN.
Droschken .
Einsp.
K h
— 80
1.
20
1.
60
2.
—
2.
40
2.
80
3.
20
Fiaker
K h
1. 20
i. 80
2. 40
d. Droschken.
Es gibt Einspänner („Kom fortab el") für 1-3 Personen und die
zweispännigen „Fiaker", mit 2 Sitzen, meist kurz Zweisitzer, mit
4 Sitzen stets Viersitzer genannt. Taxameter- Droschken und Auto-
taxameter sind nur in geringer Zahl vorhanden. Die Fiaker haben
Gummiräder und fahren rasch. Überforderungen nicht selten, man
bespreche den Preis vor dem Einsteigen. Hohe Trinkgelder üblich
(Fiaker 1 K und mehr).
Streckentarif (für die einfache Fahrt) :
In der Innern Stadt
Aus der Innern Stadt nach den Bezirken II-IX
(einschl. Aspang- und Franz- Joseph-Bahnhof)
Aus der Innern Stadt nach dem Stadt. Bad an der
Donau, Brigittenau, Ober-Döbling, Fünfhaus,
Hernais, Nord- und Nordwestbahnhof, Staats-
bahnhof, Südbahnhof, Westbahnhof, Ottak-
ring (bis zur Wattgasse), Rudolfsheim, Sechs-
haus, Arsenal, Währing, W7 einhaus. ....
Nach Unter- Döbling, Favoriten, westl. Prater,
Praterkai (Dampfboot-Station), Simmering . .
Nach Dornbach, Floridsdorf, Kaisermühlen, Ober-
und Unter-Meidling, östl. Prater bis Krieau,
Ottakring (jenseit der Wattgasse)
Nach Grinzing, Hietzing , Penzing, Pötzleins-
dorf, Schönbrunn
Nach Baumgarten, Zentralfriedhof, Freudenau,
Hacking, Hetzendorf, Kahlenbergerdorf, Lust-
haus im Prater, Neuwaldegg, Nußdorf . . .
Zeittarif (nur bei Fahrten mit Unterbrechung, sowie in Fort-
setzung von Fahrten, die nach dem Streckentarif begonnen wurden) :
^4 Stunde Fahrt oder Warten Einsp. 40 h, Fiaker 60 h. Bei wieder-
holter Fahrtunterbrechung ist außer der Zeittaxe noch die Hälfte der
Streckentaxe zwischen den beiden entferntesten Punkten der Fahrt
zu zahlen. — Fünfstündige Fahrt zwischen 7 Uhr morg. und 2 Uhr
nachm. Einsp. 7, Fiaker 10 K; sechsstündige Fahrt zwischen 2 Uhr
nachm. und 11 Uhr abends Einsp. 10, Fiaker 14 K-} Tagesfahrt bis
zu 10 St. Einsp. 14, Fiaker 20 K.
Nachtfahrten, von 11 bis 6, im Winter 7 Uhr, kosten die Hälfte
mehr. — Bei Vorausbestellung, sowie bei Fahrten von den Bahnhöfen
(S.2), Dampfbooten, Theatern, Vergnügungslokalen ist ein Zuschlag
von 60 h für den Einspänner, 80 h für den Fiaker zu zahlen.
Wagenrundfahrten (vgl. auch S. 9) durch die Stadt wie in die Um-
gebung veranstalten Rüssel & Co., Franz-Joseph-Kai 19 (II. PI. D 2; Fahrt
durch die Stadt täglich 9*/2 Uhr vormittags in 3 St., 6 K; in die Umgebung
täglich 21/2 Uhr nachm., 6iT), und Thos. Cook dt >S<m, Stephansplatz 2 (II. PI.
C 3-, Tagesfahrt 12-14 K).
3.
3. 60
4. 20
4. 80
Straßenbahnen. WIEN. /. Route. 9
e. Elektrische Straßenbahnen.
Städtische Direktion: IV. Favoritenstr. 9 (I. PI. E 5); Fund-
bureau : VI. Rahlgasse 3 (I. PI. E 4). Die Buchstaben oder Nummern,
durch die die einzelnen Linien unterschieden werden, sind dieselben
wie in nachstehender Liste und auf unserm großen Stadtplan (S. 1).
Außerdem gibt es besondere Sonntags-Linien, worüber man Näheres
in der „Fahrordnung" findet (6 h). Fahrpreise 12 bzw. 14-40 h,
Sonn- und Festt. 20-30 h. Übliches Trinkgeld 2 h.
Salonwagen-Rundfahrten zur Besichtigung der Stadt: im Sommer
werkt. Tagesausflug, Abfahrt 10 Uhr vorm. vom Neuen Markt (II. PI. C 3, 4),
3Z; außerdem tägl., im Sommer wie im Winter, Nachmittagsausflug vom
Liebenberg-Denkmal (II. PL A B 2), Abfahrt 3 (Winter 2) Uhr, 3 St., 1 K.
Fahrkarten bei der Direktion (s. oben) und in den Reisebureaus.
Durchgangslinien (Buchstabensignale). — A R(ing), A K(ai),
bzw. B R(ing), B K(ai). Rin g- und Kailinie. Yon Prater-Reichs-
brücke (I. PI. G 2, 3) über Praterstern (II. PL F 1 ; nahe beim Nord-
bahnhof), Aspernbrücke, Ringstraße vom Stubenring (IL PL E 3) bis
zum Schottenring (IL PL B 0 1), Franz- Joseph- Kai (IL PL C L> 1, 2)
zur Prater-Austellungsstraße (I. PL G 3) und umgekehrt.
C A(ugarten straße). Ost-West. Yom Volksprater (I. PL G 3j
über Praterstern (IL PL Fl; nahe dem Nordbahnhof) , Kaiser-
Joseph- Straße, Maria-Theresien-Brücke (II. PL C 1), Schottenring
(IL PL 0 B 1, 2), Alserstraße zur Kochstraße (I. PL D 3).
D. Nord -Süd. Von Spittelau (I. PL D 2) über Franz- Joseph-
Bahnhof, Porzellangasse (Liechtensteingalerie), Ringstraße vom
Schottenring bis zum Kärntner Ring (II. PL B 2-4, C 4-5), Heu-
gasse zum Südbahnhof (I. PL F 6).
E R(ing), E K(ai). ¥e s t - 0 s t. Yon Gersthof (I. PL C 2) über
Währinger Straße, Ringstraße vom Franzensring bis zum Stubenring
(II. PL B A 2-4, E 3) Franz- Joseph- Kai (II. PL D C 2, 1), Wäh-
ringer Straße zurück nach Gersthof.
E. Nordwest-Südost. Von Währing (Kreuzgasse ; I. PL C 2)
über Ringstraße vom Franzensring bis zum Parkring (IL PL B A
2-4, D 4-3), Landstraße -Hauptstraße nach St. Marx (I. PL G 6).
G. Von Teichgasse (I. PL B 3) über Herbststraße, Burgstraße,
Franzensring (IL PL B A 2-4), Alserstraße, Ottakringer Straße nach
Hernais (I. PL B 2).
H. Ost- West. Von Prater- Hauptallee (I. PL G 4) über Löwen-
gasse, Opernring (IL PLCB 4), Jörgerstr. nach Hernais (I. PL B 2); 3/4 St.
J. West-Ost. Von Ottakring (I. PL B 3) über Josephstädter
Straße, Opernring (IL PL B C 4) zur Erdbergstraße (I. PL G 5).
K. West-Ost. Von Felberstraße (I. PL Bö) über Westbahnhof,
Mariahilfer Straße , Opernring (II. PL B C 4) Marxer Gasse zur
Schüttelstraße (I. PL G 4).
L. Ost- West. Von Prater-Hauptallee (I. PL G 4) über So-
phienbrücke (I. PL G 4), Löwengasse, Franz- Joseph-Kai, Ringstraße
vom Schottenring bis zum Burgring (IL PL B A2-4), Mariahilfer Str.
(Westbhf.), nach Schönbrunn (Dreherpark; I. PL ß 6); 50 Min.
10 Roate 1. WIEN. Straßenbahn.
N. Süd- Nord. Von Laxenburger Straße (I. PI. E 7) über
Favoriten straße (Süd- und Staatsbahnhof), Ringstraße vom Opernring
bis zum Schottenring (II. PL B 4-1), Augartenstraße zur Kloster-
neuburger Straße (I. PI. E 1, 2).
0. Süd-Nord. Yon Gudrunstraße (I. PL E 6) über Favoriten-
straße (Süd- und Staatsbhf.), Fasan gasse, Stubenring (II. PL E 3), Ta-
borstraße (II. PL D 2), Nordwestbhf. zur Dresdner Straße (I. PI . F 1 , 2) ;
vom Südbahnhof zum Nordwestbahnhof 1/2 St.
V. Ost -West. Von Innstraße (I. PL F G 2) über Franz-
Joseph-Kai und Alserstraße zur Hormayrgasse (I. PL C 2, 3).
Z. Ost- West. Vom Neuen Markt (I. PL E 4) über Mariahüfer
Str., Schönbrunn (Hofallee) nach Hietzing (I. PL A 6) und Lainz.
Rundlinien(Nummernsignale). — 2. Vom Praterstern(l. PL F 3 ;
nahe dem Nordbahnhof) über Franzensbrücke, Karlsplatz (I. PL E 5),
Deutsches Volkstheater zur Währinger Straße (I. PL D 3j.
3. Yom Südbahnhof (I. PL F 6) über Margaretenplatz (I. PL D 5),
Neubaugasse, Alserstraße (I. PL D 3), Spitalgasse, Franz- Joseph-
Bahnhof zum Nordwestbahnhof (I. PL F 2); 1 St.
4. Von Sophienbrücke (I. PL G 4) über Ungargasse, Fasangasse
zum Staats- und Südbahnhof (I. PL F 6).
5. Vom Volksprater (I. PL G 3) über Nord-, Nordwest-, Franz-
Joseph-Bahnhof, Spitalgasse, Kaiserstraße zum Mariahüfer Gürtel
(I. PL C 5; Westbahnhof).
6. Mariahüfer Gürtel (I. PL C 5 ; Westbahnhof) über Gumpen-
dorfer Straße, Reinprerhtsdorfer Straße zum Gellertplatz (I. PL F 7).
7. Von Simmering (I. PL H 7) zum Gellertplatz (I. PL F 7).
8. Von Meidling-Südbahnhof (I. PL 0 7) über Gürtelstraße zur
Heiligenstädter Straße (I. PJ. D 1, 2).
10. Von Schönbrunn- Hofallee (I. PL B 5) über Breitensee zum
Wilhelminenspital (I. PL A 4).
Pendellinien (Nummernsignale). — Nach Osten. 24. Von
Reichsstraße (I. PL H 2) nach Kaisermühlen (I. PL I 2). — 25. Vom
Praterstern (IL PL F 1 ; I. PL F 3) über Reichsbrücke, Alte Donau
nach Kagran (I. PL jenseit I 1).
Nach Norden. 28. Von Dresdner Straße (I. PL F 1, 2) zur
Innstraße (I. PL F G2). — 31. Von Augartenbrücke (Maria-There-
sien-Brücke; I. PL E 3) nach Floridsdorf (I. PL jenseit F 1). — 34.
Von Klosterneuburger Straße (I. PL E 1, 2) über Brigittenauer Lände,
Barawitzkagasse nach Döbling (I. PL D 1). — 36. Vom Börsenplatz
(I. PL E 3) über Liechtensteinstr. (Liechtensteingalerie), Heiligen-
städter Str. nach Nußdorf- Zahnradbahnhof (I. PL jenseit E 1);
27 Min. — 37. Von Schottengasse (I. PL E 3) über Nußdorfer Str.,
Döblinger Hauptstr. zur Hohen Warte (I. PL jenseit Dl); 23 Min. —
38. Von Schottengasse (I. PL E 3) über Nußdorfer Str., Billrothstr.
nach Grinzlng (I. PL jenseit D 1); 28 Min. — 39. Von Schotten-
gasse (I. PL E 3) über Währinger und Nußdorfer Str., Billrothstr.
nach Sievering (I. PL jenseit 0 1); 1/^ St.
Stadtbahn. WIEN. /. Route. 11
Nach Westen. 40. Vom Börsenplatz (I. PI. E 3) über Liech-
tensteinstr. (Liechtensteingalerie) zum Türkenschampark (I. PI. C 1);
22 Min. — 41. Von Schottengasse (I. PL E 3) über Währinger Str.
nach Pötzleinsdorf (I. PL AI); 24 Min. — 43. Von Schottengasse
(I. PL E 3) über Alserstr., Hernais, Dornbach nach Neuwaldegg
(I. PL jenseit A 2); 28 Min. — 46. Vom Burgring (L PL E 4) über
Lerchenfelder Str., Thaliastr. zur Maroltingergasse (I. PL A 4). —
49. Vom Burgring (I. PL E 4) über Siebensterngasse, Westbahnstr.,
Märzstr. nach Hütteldorf (I. PL jenseit A 5); 40 Min. — 50. Vom
Burgring (I. PL E 4) über Mariahilfer Str., Westbahnhof, Hüttel-
dorfer Str. nach Breitensee (I. PL A 4). — 52. Vom Burgring (I. PI.
E 4) über Mariahilfer Str., Westbahnhof, Linzer Str. nach Hütteldorf
(I. PL jenseit A 5); 40 Min. — 57. Vom Opernring (I. PL E 4) über
Gumpend orfer Str., Sechshauser Str. nach Hietzing (Hadikgasse ;
I. PL A5, 6); 28 Min.
Nach Süden. 61. Vom Neuen Markt (I. PL E 4) über Magda-
lenenstr. nach Meidling -Südbahnhof (I. PL C 7). — 62. Von Phila-
delphiabrücke (I. PL C 7) über Altmannsdorf nach Hetzendorf (I. PL
A 7). — 63. Von Opernschleife (I. PL E 4) über Margaretenstr. nach
Schönbrunn (Dreherpark; I. PI. B 6) ; */2 S*« — 64. Von Opernschleife
(I. PL E 4) über Wiedner Hauptstr. zur Gudrunstraße (I. PI. E 6).
— 65. Von Gudrunstraße (I. PL E 6) zur Triester Straße (I. PL D 7).
— 67. Von Opernschleife (I. PL E 4) über Staatsbahnhof zur Favo-
ritenstraße (I. PL F 7). — 68. Vom Kärntner Ring (I. PL C 5) über
Favoritenstr. zum Südbahnhof (I. PL F 6) ; 1/4 St. — 71. Von Kärnt-
ner Straße (I. PL E 4) über Rennweg (Aspangbahnhof), Simmering
zum Zentralfnedhof (I. PL jenseit H 7); 36 Min. — 72. Vom
Zentralfnedhof (I. PI. jenseit H 7) nach Schwechat.
f. Stadtbahn, Verbindungs-, Donauuferbahn. Kleinbahnen.
Die Stadtbahn (vgl. d ie Nebenkarte auf der Kaite von Österreich-
Ungarn vor dem Titel und denl. Stadtplan, S. 1), 1893-1902 erbaut,
mit Bahnhöfen und Viadukten von O.Wagner (S.24), hat ähnlichen Be-
trieb wie die Stadtbahnen anderer Großstädte : nur II. und III. Klasse ;
Fahrpreis bis 3km 15 und 10 /t, über 3km 30 und 20 h (Sonn- und
Festtags durchweg30, 20 /i); Gepäckbeförderung nur auf bestimmten
Stationen, So. nur in den Vormittagsstunden; die Stationen werden
nicht abgerufen; die Fahrrichtung ist auf Signalarmen und vorn auf
der Lokomotive angegeben ; verkehrsreiche Stationen haben beson-
dere Bahnhöfe für die verschiedenen Fahrrichtungen; die Haltestelle
derWagenll.Kl.ist bezeichnet. —Vgl. das Österr. Kursbuch (S.xm)
oder den Taschenfahrplan (10 K).
1. Hauptlinie (Wiental-, Donaukanal- und Gürtel-
linie), 28km. Hauptstationen: Hütteldorf - Hacking (S. 124)-
Hietzing (I. PL A 6)- Schönbrunn (I. PL B 6)- Meidling Haupt-
straße (I. PL C6)- Karlsplatz (I. PL E 4, 5) - Stadtpark (I. PL
F 4) -Hauptzollamt (S. 12) -Ferdinandsbrücke (I. PL F 3, 4)-
12 Route 1. WIEN. Post u. Telegraph.
Schottenring (I.P1. E 3) - Heiligenstadt (I. PL E 1)-Währinger Straße
(I. PL D 2) -Westbahnhof (I. PL CO)- Meidling Hauptstraße (S.ll)-
Schönbrunn-Hietzing- Rütteldorf - Hacking. Abfahrt von 5 Uhr
früh bis 11^2 Uhr nachts alle 3-18 Minuten.
2. Yorortlinie, 13km. Hauptstationen: Hütteldorf- Hacking
(S. 124)-Penzing (I. PL A 5) - Breitensee (I. PI. A 5)-Ottakring
(I. PL B 3, 4) -Hernais (I. PL B 2)-Gersthof (I. PL C 2)-Ober-
und Unterdöbling (I. PL D 1)- Heiligenstadt (I. PL E 1; s. oben).
Die 17km lange Verbindungsbahn durchzieht die östlichen und
südlichen Stadtteile. Hauptstationen: Praterstern (I. PL F G 3)-
Hauptzollamt (I. PL F 4; S. 11)- Rennweg (I. PL F ö)-Arsenal
(I. PL F 6) -Meidling (I. PL C 7) -Ober-Hetzendorf (I. PL A7)-
Hütteldorf- Hacking (s. oben). Auf der Teilstrecke Praterstern-
Hauptzollamt verkehren von 5 Uhr früh bis Mitternacht 132, auf
der Strecke Praterstern-Meidling 24, vom Praterstern bis Hüttel-
dorf-Hacking 13 Züge. Fahrpreise wie bei der Stadtbahn.
Donau-Uferbahn vom Westbahnhof iibeTVenzing, Ober-Hetzen-
dorf (s.oben)-Inzersdorf-Kleinschwechat-Praterspitz-Ausstellungs-
straße (I. PL H3)-Städt. Bad-Kronprinz -Rudolf -Reichsbrücke
(I. PL GH 2) nach Heiligenstadt (I. PL Ej s. oben).
Kleinbahnen: 1. Dampftrambahn von Floridsdorf (bis hierher
elektr. Straßenbahn Nr. 31 5 Abzweigung nach Auerstal) überKagran,
Aspern, Eßling (S. 114) nach (15km) Groß-Enzersdorf. —2. Dampf-
trambahn vom Hietzinger Kai (I. PL A6) über Speising und Perch-
toldsdorf nach (14km) Mödling. Elektr. Bahn von Hietzing nach
Ober-St. Veit. — 3. Elektrische Bahn von der Giselastr. (I. PL E 4)
über Guntramsdorf und Traiskirchen nach (29,gkm) Baden (Joseph-
platz; S. 113), Schnellzug in 1 St. 10 Min. ; 1 K 30, hin u. zurück
2^20.
g. Post. Telegraph. Telephon. Dienstmänner.
Hauptpostamt (II. PL D 3), auch für postlagernde Briefe, Post-
gasse 10: Briefaufgabe von 7 Uhr morgens bis 10 Uhr abends, Sonn-
und Festtags 8-12 und 4-6 Uhr; Ausgabe postlagernder Briefe 7 Uhr
morgens bis 8 Uhr abends, Sonnt. 9-11 Uhr vorm., Feiert. 8-12 und
4-6 Uhr. — Haupttelegraphenamt (IL PL B 2), Börsenplatz 1. —
Nebenpostämter der inneren Stadt, die meisten mit Telegramm-
annahme und Telephonstationen, geöffnet wochentags 8 Uhr morg.
bis 7 Uhr abends, So. 8-10 Uhr morg., Festt. 8-12 Uhr mitt. :
Seilerstätte 22 , Stoß im Himmel 2 , Hohenstaufengasse 8 , Maxi-
milianstr. 4, Minoritenplatz 9, Bräunerstr. 12, Mbelungengasse 6
(Schillerplatz), Börsenplatz 4, Lichtenfelsgasse 2, sowie im Reichs-
ratsgebäude. Die Postbriefkästen sind gelb angestrichen. — Rohr-
post, mit kleinen roten Briefkästen : Börsenplatz 1, Fleischmarkt 19,
Kärntner Ring 3 , Schottenring 16, Lichtenfelsgasse 2, Bräunerstr. 12;
Briefe (bis 20 g) 45 h, Karten 25 ä, mit Antwortkarte 50 h.
Gesandtschaften. WIEN. 1. Route. 13
Dienstmänner: für einen Gang (einschl. Gepäck bis 5 kg) inner-
halb eines der Bezirke I-IX 40, in einen anstoßenden Bezirk 70 fc,
in jeden anderen Bezirk 1 K. Nach den Bahnhöfen : gleichen Be-
zirks, mit Gepäck bis 5 kg, 50 h; angrenzender Bezirke 1 K, jeden
weiteren Bezirks mehr 40 h. Nachts das Doppelte.
h. Gesandtschaften, Konsulate. Banken. Kaufläden.
Botschaften, Gesandtschaften und Konsulate: Deutsches Reich
(II. PI. E 6), III. Mettemichgasse 3 (Amtsstunden 11-1 Uhr), General-
Konsulat I. Graben 12 (10-1 Uhr); Bayern, I. Herrengasse 9 (9-
11 Uhr) ; Sachsen, III. Yeithgasse 11 (11-12 Uhr). — Amerika (Verein.
Staaten), III. Strohgasse 22; General-Konsulat I. Stock-im-Eisen-
Platz 3. — Belgien, I. Mettemichgasse 4; G.-K. I. Kantgasse 3. —
Dänemark, III. Reimweg 25; G.-K. VII. Zieglergasse 19. —
Frankreich, I. Technikerstr. 2; G.-K. ebenda. — Großbritannien,
III. Mettemichgasse 6 ; G.-K. I. Wildbretmarkt 10. — Italien, I.
Josephsplatz 6 (vgl. S. 92); G.-K. ebenda. — Niederlande, I. Burg-
ring 1 (II. PI. B4); G.-K. IV. Wiedener Gürtel 16. — Norwegen,
G.-K. I. Wildbretmarkt 10. — Päpstliche Nuntiatur, I. Am Hof 4.
— Rumänien, IV. Heugasse 36; G.-K. I. Grillparzergasse 5. —
Rußland, III. Reisnerstr. 47; G.-K. Reisnerstr. 45. — Schweden,
I. Stadiongasse 6; G.-K. I. Wildbretmarkt 10. — Schweiz, III.
Jacquingasse 31. — Serbien, IV. Tilgnerstr. 3 ; G.-K. I. Opern-
gasse 8. — Spanien, I. Annagasse 20; G.-K. I. Graben 13. —
Türkei, IV. Heugasse 38; G.-K. IV. Plößelgasse 3.
Der 1880 gegründete Deutsche Schul verein unterhält an Orten
mit sprachlich gemischter Bevölkerung 153 Schulen und 189 Kinder-
gärten, erbaute 348 Schulgebäude usw. Über 120000 Mitglieder.
Jahresbeitrag mindestens 2 K. Kanzlei I. Bräunerstr. 9 (II. PI. C 3).
Banken : Österr. -ungarische Bank (II. PI . B 3), I. Herrengasse 14 ;
Creditanstalt für Handel u. Gewerbe, I. Am Hof 6; Unionbank,
I. Renngasse 1; Escompte - Gesellschaft, I. Freiung 8; Anglo- öster-
reichische Bank, I. Strauchgasse 1; Wiener Bank-Verein, I. Herren-
gasse 8; Schellhammer fy Schattera, I. Stephansplatz 11.
Kaufläden, die reichsten am Kohlmarkt, Graben, Kärntner Straße,
Stephansplatz und Ringstraße, die wohlfeileren in der Rotenturm-
straße, Wollzeile, Mariahilfer Straße u. a. O.
Tabak und Zigarren (vgl. S. xvi): Spezialitätenladen (Havanna-
Zigarren usw.) Kohlmarkt 6. — Generalstabskarten des Militär-
geographischen Instituts in der R. Lechner'' sehen Buchhandlung (W. Müller),
Graben 31. — Kunsthandlungen: Gemälde u. dgl. bei Artaria dt Co.,
Kohlmarkt 9; Mielhke, Dorotheergasse 11; E. Hirschler & Co,, Planken-
gasse 7; L. T. Neumann^ Kohlmarkt 11; Pisko, Lothringer Str. 14; Artin,
Stephansplatz 4; Arnot, Kärntner Ring 13 (1 K, Mi. Sa. 60 h). Altertümer
bei Fürst, Lobkowitzplatz 1 ; Fischer, Führichgasse 2. — Hausindustrie:
Bosnien und Herzegowina, I. Seilerstätte 30; Spitzen, I. Seilergasse 14;
Ungarn, I. Krugers tr. 3.
14 Route I. WIEN. TUaUr.
i, Theater. Konzerte. Kirchenmusik. Volksfeste.
Theater. K. k. Hoftheater (Juni, Juli, August abwechselnd
geschlossen): Ho fopemtheater (II. PI. C4; S.49; Direktor F. v.Wein-
gartner) ; Logensitz im Parterre und 1. Rang 14, im 2. Rang 10, im
3. Rang 8, Parkettsitz 9-15, Parterre 8-9, Sitz auf der 3. Galerie
2-7, Stehplatz im Parterre 2 K. — Hofburgtheater (II. PI. B 3;
S, 45 ; Direktor A. v. Berger), viel klassische Stücke; Logensitz im
Parterre und 1. Rang 12, 2. Rang 10, 3. Rang 8, Parkettsitz 8-13,
Parterre 7-8, Sitz auf der 3. Galerie 2.50-6.50, Stehparterre 2 K.
Privat- Theater: Deutsches Volkstheater (II. PI. A4; S. 96),
VII. Neustiftgasse 1, für Trauer-, Schau- und Lustspiele, deutsche
und fremdländische Volksstücke; Logensitz 4.80-10.80, Cercle-
sitz 8, Orchestersitz 6.50, Parkett 3.50-4.60, Parterre 2.30, I. Rang
1.90-4.50 K. Anf. 7l/2 Uhr; Tageskasse 9-5 Uhr. — Volksoper #
Jubiläumstheater (I. PI. D 2; S. 100), IX. Währinger Str. 78, für
Oper; Orchesterfauteuil 6, Parkett 4-5, Balkonsitz im 1. Rang 3.50-4,
im 2. Rang 2-2.70 K. — Wiener Bürgertheater (II. PI. E 3; S. 52),
III. Landstraße-Hauptstraße, für Lustspiele; Parkett 3.20-8, 1. Rang
1.70-5.10, 2. Rang 1.10-3.30 K. — Theater an der Wien (II.P1.B5;
S. 97), VI. Magdalenenstr.8, für Operetten ; Logensitz 8-12, Orchester-
sitz 6.20-8.50, Balkonsitz 5.20, Parkett 2.60-6, 1. Galerie 3.20-
5.20, 2. Galerie 2.30-3.20, 3. Galerie 2.10-2.60 K. — Johann-
Strauß- Theater (I. PI. E 5), IV. Favoritenstr. 8r für Operetten;
Orchestersitz 6-8, Parkett 3-5, I. Rangbalkon 3-6, II. Rang 1.50-
&K. — Carl-Theater (II. PI. E 1, 2; S. 88), IL Praterstr. 31, für
Operetten; Fremdenlogen sitz 7-10, Orchestersitz 6-8, Parkett 4-5,
Balkonsitz 5, 1. Rang 3.20-4, 2. Rang 2.20-3.20, 3. Rang 1.20-
2.20 .ST. — Raimund- Theater (I. PI. C 5), VI. Wallgasse 18, für
Schauspiele und Operetten; Cerclesitz 8.30, Orchesterfauteuil 6.30-
7.30, Parkett 3.30-5.80, Parterre 2.30-2.80, 1. Rang 2.20-5 K. —
Theater in der Josephstadt (II. PI. D 4; S. 45), VIII. Josephstädter
Str. 26, für Lustspiele; Logensitz 5-9, Balkonsitz 2.60-5.80, Parkett
5-7, Parterre 3-4 K. — Lustspieltheater (I. PI. G 3), im Prater, für
Possen und Operetten; Orchestersitz 5, Parkett 4 K.
Vorverkauf und Tageskasse für die Hoftheater: I Bräunerstr. 14
(c auf dem Grundriß der Hofburg S. 30; offen 81/2-5 Uhr), für alle Privat-
theater mit Ausnahme des Deutschen Volkstheaters im Basar, I. Roten-
turmstr. 16 (H. PI. C D 3; 9-5 Uhr). Vorverkauf mit erhöhten Preisen (im
Winter auch wohl Abonnentenplätze) in den Agenturen von Kehlendorf er,
I. Kragerstr. 3, Förstl, I. Bellariastr. 4, und Spitzer, I. Morzinplatz 5.
Variete -Theater: Ronachers Etablissement (II. PI. D 4; im
Sommer geschlossen), I. Himmelpfortgasse 25, Orchestersitz 3-5,
Parkett 2 JT; Apollotheater (I. PI. m: D 5), VI. Gumpendorfer
Str. 63, Fremdenlogensitz 10-12, Orchestersitz 3.50-5, Parkett 2-3 JT;
Colosseum (I. PI. D 3), IX. Nußdorf er Str. 4; Pfalz Restaurant,
jn der Gartenbau-Gesellschaft (II. PI. D 4), Weihburggasse 29, im
Konzerte.
WIEN. 1. Route. 15
Sommer im Freien, im Winter in dem schlecht ventilierten Rotunden-
saal, Eintritt 1 ÜT20; Sommertheater in Venedig in Wien (I. PI. G 3).
Kabarette (Beginn gegen lO1/^ Uhr): die Hölle, VI. Magda-
lenenstr. 8 (im Gehäude des Theaters an der Wien, S. 14; Sitzplatz
3-10 K) ; die Fledermaus, Ecke Kärntner Straße und Johannesgasse
(IL PI. C4; 3 #10-10 K 10).
Pferderennen in der Freudenau (S. 89); elektr. Straßenbahn
von der Sophienbrücke Nr. 54, von der Wollzeile Nr. 51 ; Dampf-
boot vom Franz- Joseph-Kai 60 h. Österreichisches Derby am ersten
Sonntag im Juni. -■"=]
Volkssänger (für Herren): Budapester Orpheumsgesellschaft, im
Hot. Stephanie (S. 4), numerierte Plätze 2 und 1.40 K; Qrinzinger
Wintergarten, I. Tegetthoffstr. 1 ; Seidl, Guschelbauer u. a.
Uraniatheater, I. Wollzeile 34 (II. PI. D 3), wissenschaftliche
Vorträge u. a. (Neubau am Aspernplatz, II. PI. E 2).
Konzerte, im Winter: Abonnementskonzerte der Philharmoni-
schen Vereinigung (Mitglieder des k. k. Hof Orchesters), Sinfonie-
konzerte des Wiener Konzertvereins, beide im Musikvereinsgebäude
(S. 51), u. a.j in den Sälen der Klavierfabrikanten Bösendorfer, I.
Herrengasse 6, und Ehrbar, IV. Mühlgasse 28. — Volkskonzerte
(meist gute Militärmusik) : im Volksgarten- Restaurant (S. 46), im
Sommer wochentags 7 Uhr abends (60 h), Sonn- und Festtags 4 Uhr
nachm. (1K), im Winter nur Sa. und Sonn- u. Festtags. Im Sommer:
in den drei Prater-Kaffeehäusern (S. 89), jeden Nachm. (Eintr. frei);
in Venedig in Wien (S. 89); Augarten (S. 88), So. Di. Do. Sa.; in
WeigVs Katharinenhalle, im Dreherpark (I. PI. B 6); im Türken-
schanzpark (S. 104), So. Do. nachm.; im Stadtpark (S. 43). Im
Winter: Kursalon, im Stadtpark (S. 49), So. Do.
Kirchenmusik: Sonnt. 10 U. vorm. in der Votivkirche(ß. 43), der
Kirche Am Hof(S. 38) und der Karlskirche (S. 51), 1 1 U. vorm. in der
Hofburgkapelle (S. 31), Augustinerkirche (S. 36), Stephanskirche
(S. 25) und Peterskirche (S. 28).
Volksfeste u. dgl. Während des Karnevals öffentliche Masken-
bälle in den Sophiensälen. III. Marxer Gasse 13, in den Blumensälen
(S. 49) u. a, O. ; Ball der Stadt Wien (Karten 20 K) im Kathaussaale
(S. 44); Künstlerfest der Wiener Künstler (Eintr. 20 K, nur im
Kostüm) im Künstlerhause (S. 51). — Am Leopoldstage (15. Nov.)
wird Klosterneuburg (S. 107) viel besucht (Zutritt zur Leopolds-
kapelle dann allgemein gestattet); am Annatage (26. Juli) ist Fest
auf dem Kahlenberg (S. 105). — Heiteres Volksleben herrscht an
Sonn- und Festtagen im Prater (S. 89), sowie in Nußdorf (S. 104),
Grinzing (S. 105) und andern Vororten, wo „heuriger" Wein z^m
Ausschank kommt.
16 Route 1 .
WIEN.
Besuchsordnung
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18 Route l. WIEN. Zeiteinteilung.
1. Kunstausstellungen.
Kunstausstellungen. Gemäldeausstellungen im Künstlerhause
(S. 51 j 9-7, 6 oder 5 Uhr, 60 ä-1 K), alle Tier Jahre internationale
Kunstausstellung; zeitweilig in dem Gebäude der 1897 gegründeten
Sezession (S. 51 ; Eintritt 9-7 bzw. 5 Uhr, 1 TT); Hagenbund, I. Zed-
litzgasse 6 (II. PI. D 3; 9-7 Uhr, 1 K)\ ständige Ausstellung bei
Miethke (S. 13 ; 1 K). — Kunstgewerbliche Ausstellung im Kunst-
gewerbeverein (S. 37), im Sommer werktags 9-5 Uhr ; im Winter
werktags 9-6, Sonn- u. Festt. 9-1 Uhr; frei.
Bei beschränkter Zeit genügt eine Woche zum oberflächlichen
Überblick der Sehenswürdigkeiten. Orientirun^s- Rundfahrten zu
Wagen s. S. 8, mit der Straßenbahn S. 9.
1. Tag: Stephanskirche (S.25), Kärntner Straße (S. 27), Graben
(S. 28), Am Hof (S. 38), Freiung (S. 38), Hofburg (S. 28; Prunk-
saal der Hofbibliothek, S. 32). Nachm. Ringstraße (S. 42).
2. Tag: Hofmuseen (S. 52, 76). Nachm., womöglich So., Prater
(S. 89).
3. Tag: Karlsplatz (S. 51), Stadtpark (S. 49), Österr. Museum
für Kunst und Industrie (S. 82). Nachm. Schönbrurm (S. 97).
4. Tag: Liechtenstein - Galerie (S. 100; nur im Sommer). Bei
klarem Wetter nachm. Leopoldsberg (S. 106), Kahlenberg (S. 105),
und Hermannskogel (S. 106), 5 St.
5. Tag: Kunsthistorisches Hofmuseum (S. 52). Nachm. Möd-
ling (S. 109) oder Laxenburg (S. 110).
6. Tag: Belvedere mit der Modernen Galerie (S. 90); Heeres-
museum (S. 93). Nachm. Ausflug nach Baden (S. 112).
7. Tag: Ephesus-Museum (S. 46), Rathaus mit dem Historischen
Museum der Stadt Wien (S. 44, 85). Nachm. Türkenschanzpark
(Aussichtsturm, S. 104).
Von andern Sammlungen seien die Czerninsche Galerie (S. 44),
die Albertina (S. 36), die Galerie der Akademie der bildenden
Künste (S. 80), die Hofbibliothek (S. 32) und die k. k. Schatz-
kammer (S. 31) hervorgehoben. Die Abende widme man den Hof-
theatern (S, 14). — Zu Tagesausflügen empfehlen sich der Schnee-
berg (R. 3) und der Semmering (R. 5).
Literatur: die Berichte der Gemeindeverwaltung der k. k. Haupt- und
Residenzstadt Wien (seit 1889, jetzt jährlich erseheinend); das statistische
Jahrbuch der Stadt Wien für die Jahre 1883-1904 (jetzt jährlich erscheinend);
Alischier, Österreichisches Städtebuch (zuletzt Wien 1904); K. Weissy Ge-
schichte der Stadt Wien, 2 Bände, Wien 1882-1885; Die Österreichisch-
Ungarische Monarchie in Wort und Bild, 1. Band, Wien 1886; E. Guglia,
Geschichte der Stadt Wien (1891); Geschichte der Stadt Wien, heraus-
gegeben vom Wiener Altertumsverein (bis jetzt erschienen Band I, II, 1897-
1905); Wien 1848-88, Denkschrift zum 2. Dez. 1888, herausgegeben vom
Gemeinderat, 2 Bände; Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts, heraus-
gegeben vom Österr. Ingenieur- und Architektenverein, 2 Bände, mit zahl
reichen Abbildungen, Plänen und Grundrissen, 1905, 1906; Petermann, Wien
im Zeitalter Kaiser Franz Josephs I., mit 3J0 Abbildungen, 1908.
I
Lage. WIEN. 1. Route. 19
Wien, die alte Haupt- und Residenzstadt des österreichischen
Kaiserstaats, jetzt Hauptstadt der cisleithanischen Hälfte der öster-
reichisch-ungarischen Monarchie, Sitz der obersten Reichsbehörden
und der Landesbehörden des Erzherzogtums Niederösterreich (Oster-
reich unter der Enns), eines römisch-katholischen Fürsterzbischofs
und des 2. Korpskommandos des österreichisch-ungarischen Heeres,
liegt unter 48° 12' nördl. Breite und 16° 22' östl. Länge in einer
mittleren Höhe von 170m am Ostfuß des Wiener Waldes fast ganz
auf dem rechten, nur mit dem Bezirk Floridsdorf am linken Ufer
der in mehrere Arme geteilten Donau, 5km unterhalb der Stelle,
wo der Strom in südöstlichem Durchbruch durch das Wiener Kalk-
steingebirge in die Ebene des Wiener Beckens getreten ist. Der
Hauptstrom hat bei der 1870-77 mit einem Kostenaufwande von
64 Mill. K durchgeführten Donauregulierung auf einer Strecke
von 13km ein 284m breites Bett erhalten. Der südwestliche
Arm, der 1869-73 regulierte Donaukanal, der innerhalb der Stadt
das großenteils überwölbte Flüßchen Wien aufnimmt, ist durch
Schleusen gegen Hochwasser und Eisgang geschützt (oberhalb und
unterhalb die S. 89 und 106 erwähnten Winterhäfen). Das Stadt-
gebiet umfaßt 275qkm (London 305qkm") und reicht im N. und
NW. bis zum Kamm des Kahlenbergs (438m; S. 105) und zum
Hermannskogel (543m-, S. 106), im W. bis über den Satzberg
(433m), im S. bis zum Südfuß des WTiener Bergs (S. 95) und
zur Donau -U.f erb ahn. Das bebaute Gelände ist namentlich im
NW. und W. von einem breiten Wald- und Wiesengürtel um-
geben, der bei den vorherrschend westlichen Winden der Stadt die
Zufuhr reiner Luft sichert und vor stärkerer Bebauung bewahrt
bleiben soll. Mit 2100000 Einwohnern nimmt Wien unter den
europäischen Großstädten die vierte Stelle ein. Die Mutter- und
Umgangssprache von mehr als 4/5 der Bewohner ist deutsch. Der
Rest verteilt sich zur Hälfte auf eingewanderte Slawen, namentlich
Tschechen, zur Hälfte auf Angehörige der ungarischen Länder und
andere Nationalitäten. Nicht zur römisch-katholischen Religion
bekennen sich nur */8 der Bewohner, darunter 60000 Protestanten
und 167000 Juden. Die Garnison besteht aus 4 Infanterie- und je
2 Kavallerie- und Artilleriebrigaden, im ganzen 26600 Mann.
Die Stadt ist in 21 B e z i r k e geteilt (Verwaltung s. S. 44). Den
Kern bildet der I. Bezirk, Innere Stadt (S. 25), die aus der Altstadt
und der seit 1857 an Stelle der Festungswerke (S. 21) angelegten
Ringstraße besteht. Sie enthält die meisten Sehenswürdigkeiten.
In der Mitte der Altstadt ragt die Stephanskirche auf, den W. -Rand
nimmt die kaiserl. Hofburg ein, deren neuer Flügel sich bis an die
Ringstraße erstreckt. In der Altstadt haben mehrere Ministerien, der
Hochadel und die großen Bankhäuser ihren Sitz. Hauptverkehrsadern
sind der Graben, mit Bognergasse und Kohlmarkt, die Kärntner-
und die Rotenturmstraße. An der Ringstraße liegen gegenüber der
Hofburg die beiden großen Hofmuseen und nördl. weiter dasReichs-
2*
20 Roate 1. WIEN. Stadtbezirke.
ratsgebäude, Hofburgtheater, Rathaus, die Universität ; östl. das Hof-
operntheater. — Der II. Bezirk, Leopoldstadt (S. 88), auf der Insel
zwischen dem Donaukanal und dem Hauptarm, wurde 1622 den Juden
überwiesen und wird noch jetzt vorwiegend von jüdischen Händlern
bewohnt ; östl. schließt sich der Prater an (S. 8.9). — Um die innere
Stadt legt sich ein Kranz innerer Vorstädte (III.-IX. Bezirk), die zwar
schon durch den Linienwall von 1704 (S. 22) zur Stadt gezogen, aber
bis 1857 durch einen 500m breiten fortinkatorischen Rayon von ihr ge-
trennt und in der Entwicklung gehemmt waren. Im 0. der III. Be-
zirk, Landstraße (S. 90), mit der Zentralmarkthalle im nördl. Teile,
in seinem westlichen Teile, wo das k. k. Lustschloß Belvedere, das
Schwarzenbergpalais und mehrere Botschafterpaläste liegen, nebst
dem anstoßenden IV. Bezirk, Wieden (S. 93), Wohnsitz der vor-
nehmen Welt. Im V. Bezirk, Margareten, wie in den äußeren Be-
zirken XII., XIV., XV. (s. unten), herrscht das Kleingewerbe vor; in
den Bezirken VI. Mariahilf und. VII. Neubau, zwischen denen die
belebte Mariahilfer Straße hinläuft, mehr Fabrikindustrie und Klein-
handel. Der VIII. Bezirk, Josephstadt (S. 44, 45), kann als Beamten-
viertel bezeichnet werden. Dem IX. Bezirk, Aisergrund (S. 99),
geben die großen Universitäts -Institute und Krankenhäuser das
Gepräge. — Die Stelle des diese Vorstädte von den ehem. Vor-
orten trennenden Linienwalles (S. 22) nimmt seit 1893 eine 76m
breite Gürlelstraße ein, der auch die Stadtbahn folgt (S. 11/12), mit
Gartenanlagen und freien Plätzen, z. T. hoch über dem Donau-
spiegel. Die äußeren Stadtbezirke sind : im Süden X. Favoriten
(S. 93), mit z. T. tschechischer Fabrikbevölkerung; im Südosten XI.
Simmering (S. 92), mit den städtischen Gas- und Elektrizitätswer-
ken, vielen Fabriken, dem Zentralfriedhof und, weit draußen,
großen Küchengärtnereien. Die an den fünften Bezirk anschließen-
den Bezirke XII. Meldung, XIV. Rudolfsheim, XV. Fünfhaus haben
ähnlichen Charakter wie der fünfte Bezirk. Im W. liegen die Fabrik-
und Arbeiterbezirke XVI. Ottakring, mit der k. k. Tabakhaupt-
fabrik, die über 1300 größtenteils weibliche Arbeiter beschäftigt
(Zutritt Mo. Mi. 9-11, 2-4 Uhr, 60 h), und der niederösterreichischen
Landesirrenanstalt, und XVII. Hernais. Die Bezirke XIII. Hietzing,
mit Schloß Schönbrunn (S. 97), im SW., und XVIII. Währing
(S. 104) und XIX. Döbling (S. 104) im NW., sind die Villenviertel
Wiens; in Döbling wird noch ausgedehnter Weinbau betrieben. Der
XX. Bezirk Brigittenau (S. 88), auf der Donauinsel im NW. der
Leopoldstadt, enthält, ebenso wie der am 1. Donauufer gelegene
1904 einverleibte XXI. Bezirk Floridsdorf, zahlreiche Fabriken
und Arbeiterwohnungen. Floridsdorf nebst den zugehörigen Ge-
meinden Leopoldau, Hirschstetten , Kagran und Aspern (S. 114)
hat auch noch viel ackerbautreibende Bevölkerung.
Als Handelsplatz verdankt Wien seine alte Bedeutung der
Lage an der Kreuzung der aus den Ostseeländern durch Schlesien
und Böhmen nach derAdria laufenden Verkehrsstraße mit der Donau-
Geschichte. WIEN. 1. Kaute. 21
straße, die den Warenaustausch zwischen dem gewerbreichen Westen
und dem landwirtschaftlichen Osten vermittelt. Wien ist Mittelpunkt
des österreichischen Getreide- und Viehhandels und Sitz einer der
bedeutendsten Börsen Europas. Auch in der Industrie behauptet
es die erste Stelle. Besonders hervorragend sind: die Eisenindustrie
(Maschinen, Werkzeuge, feine Instrumente) 5 die Herstellung von
Bronze-, Zinn-, Gold- und Silberwaren ; die Seiden-, Leinen-,
Woll- und Baumwollindustrie (Modestoffe, Kleider, Möbelstoffe,
Teppiche); die Fabrikation von Lederwaren und Möbeln; die
chemische Industrie. Bekannt ist das Wiener Bier (Dreher, in
Schwechat).
Geschichte. In römischer Zeit war Vindobona Grenzfestung zur
Abwehr der germanischen Markomannen und Quaden (S. 114); Kaiser
Mark Aurel starb hier im J. 180. Ende des vi. Jahrh. setzten sich
die Avaren im Lande fest. Karl der GroBe zerstörte deren Reich
und gründete die Ostmark, die 907 dem Ansturm der Ungarn erlag.
Nach Kaiser Ottos I. Sieg auf dem Lechfelde (955) verlieh Otto IL
die Markgrafschaft bis zur Leitha 976 seinem treuen Anhänger
Leopold I. aus dem fränkischen Hause Babenberg, dessen Nach-
kommen, seit Friedrich I. Barbarossa (1156) als Herzöge, bis 1246
herrschten. Der fünfte Babenberger Heinrich Jasomirgott (1141-
77) verlegte seine Residenz vom Leopoldsberg (S. 106) nach Wien,
das 1030 als Viennis, 1137 als Viennensis locus urkundlich erwähnt
wird. Leopold VI. der Glorreiche (1194-1230; S. 28) verlieh dem
Ort, vielleicht in Bestätigung vorhandener Privilegien, im J. 1221
Stadtrecht, nächst Enns (1212; S. 127) das älteste in österreichi-
schen Landen. Die Kreuzzüge, die den Verkehr mit dem Orient
begünstigten, wirkten mächtig auf die Entwicklung der Stadt ein,
die 1237 für kurze Zeit sogar Reichsunmittelbarkeit erlangte. 1251
nahm Ottokar von Böhmen das Land in Besitz und gab Wien 1274
jene Befestigung, die bis 1857 um die innere Stadt erhalten blieb.
Nachdem Rudolf von Habsburg (1273-91) 1278 Ottokar be-
siegt hatte (S. 114), wurde Wien Sitz der habsburgischen Dynastie.
Herzog Rudolf IV. „der Stifter" gründete um 1365 die Universität.
Nach langwierigen Kämpfen im xiv. und xv. Jahrhundert setzten
die Handwerker gegen die Altbürger das Recht der Teilnahme am
Stadtregiment durch. 1453 erhob Kaiser Friedrich III. Österreich
zum Erzherzogtum. 1480 wurde Wien Bischofssitz (1723 Erzbis-
tum). In den J. 1484-90 hielt der Ungarnkönig Matthias Cor-
vtnus im Kampfe gegen Kaiser Friedrich III. die Stadt besetzt.
1515 bewirtete hier Kaiser Maximilian I. den König von Böhmen
und Ungarn, Wladislaw IL, und schloß die Doppelehen seiner Kin-
der, die später Böhmen, Mähren und Ungarn an das Haus Öster-
reich brachten (daher der Spruch : Bella gerant alii, tu felix Austria
nube; Nam quae Mars aliis, dat tibi regna Venus). Unter dem
kaiserl. Feldhauptmann Grafen Niklas Salm widerstand Wien vom
22 Route /. WIEN. Geschichte.
22. Sept. bis 15. Okt. 1529 dem Angriff der türkischen Scharen
Soliman's IL, worauf die Befestigung verstärkt wurde. Die Re-
gierung Ferdinands I. (1556-64) brachte der Stadt den Verlust
ihrer Freiheiten; das Stadtregimeiit sank zu einer landesfürstlichen
Behörde herab. Im dreißigjährigen Kriege sah Wien 1619 die
böhmischen Protestanten unter dem Grafen Matthias Thurn (S. 281),
1645 den Schwedengeneral Torstenson vor seinen Mauern. In die
lange von Kriegen gegen Ludwig XIV. von Frankreich erfüllte Re-
gierung Leopolds I. (1658-1705) fallt die heldenmütige Vertei-
digung Wiens unter dem Grafen Ernst Rüdiger von Starhemberg
gegen das 200 000 Mann starke Türkenheer Mohammed' s IV. unter
dem Großvezier Kara Mustapha, vom 14. Juli bis 12. Sept. 1683,
bis das kaiserliche, von Herzog Karl von Lothringen und Markgraf
Ludwig von Baden befehligte Heer und die polnischen Truppen
Johann Sobieski's vom Kahlenberg aus die Stadt befreiten. Zum
Schutz gegen die unter Räköczi vordringenden ungarischen Kurutzen
wurde 1704 in aller Eile der sog. Linienwall aufgeworfen, der
mehrfach verstärkt bis 1893 die Vorstädte umschloß (S. 20).
Unter der glanzvollen Regierung Karls VI. (1712-40) und der
Kaiserin Maria Theresia (1740-80) entwickelte sich Wien zum
gesellschaftlichen und politischen Mittelpunkte der Monarchie. Die
Zahl der Bewohner, die zu Beginn des Jahrhunderts auf 80000 ge-
schätzt wurde, belief sich 1754 einschl. der Vororte auf 195400.
Auch die Reformtätigkeit JosErns II. (1780-90) und seine zentrali-
sierende Verwaltung kamen der Hauptstadt zu Gute. Die fast leiden-
schaftliche Vorliebe der Wiener für Musik und Theater fesselte nach-
einander Gluck, Jos. Haydn, Mozart und Beethoven an die Kaiserstadt.
Im Burgtheater entstand 1776 eine deutsche Musterbühne.
Unter Franz I. (1792-1835; bis 1806 als deutscher Kaiser
Franz II.) wurde Wien 1804 Hauptstadt des Kaiserreichs Österreich.
Nach den unglücklichen Schlachten von 1805 (Austerlitz) und 1809
(Wagram) wurde die Stadt kurze Zeit von den Franzosen besetzt.
Vom 16. Sept. 1814 bis 19. Juni 1815 tagte hier der Wiener Kongreß.
Die Stadt hatte damals 239300 Einwohner. Die folgende Zeit der
politischen Reaktion hemmte ihre wirtschaftliche Entwicklung. Der
Aufstand im J. 1848 wurde zwar durch die Generale Windis« hgrätz
und Jelacic blutig unterdrückt, führte aber den Sturz des Metter-
nichschen Systems und mit dem Regierungsantritt des Kaisers Franz
Joseph I. (2. Dez. 1848) bessere Zustände herbei. Wien erhielt
das Recht der Selbstverwaltung durch eine frei gewählte Stadtver-
tretung. Mit der Beseitigung der Stadtbefestigung 1857 begann eine
lebhafte Bautätigkeit, die auch durch die Weltausstellung 1873
weiter begünstigt wurde. Doch wurde der schwere Schlag, den Wien
1867 durch den „Ausgleich" mit Ungarn und die Erhebung Buda-
pests zur Hauptstadt der östlichen , „transleithanischen" Reichs-
hälfte erlitt, nur langsam überwunden. Den Aufschwung in neuester
Zeit, besonders srit 1897 unter dem tatkräftigen Bürgermeister
Kunstgeschichte. WIEN. /. Route. 23
Dr. Karl Lueger (j 1910), bekunden der Bau der Stadtbahn (S. 11),
das weitverzweigte Netz der Straßenbahnen, die Hochquellen-
wasserleitung und andere der öffentlichen Wohlfahrt dienende Unter-
nehmungen. Die Zahl der Einwohner hat sich seit 1857 (587 Q35)
vervierfacht; 1869 betrug sie 632127, 1889 817300, 1890 nach Ein-
verleibung der Vororte 1 341 900, 1900 1 648335, 1910 2100000.
In der bildenden Kunst hat Wien erst zu Ende des xvii. Jahr-
hunderts Bedeutung gewonnen. Während es außer der Stephans-
kirche (S. 25) und Maria Stiegen (S. 40) keine hervorragenden
mittelalterlichen Gebäude besitzt und auch an Baudenkmälern der
Renaissance arm ist, entwickelte es sich unter Leopold I. und Karl VI.
durch Johann Bernhard Fischer v. Erlach (1656-1723) und Lukas
v. Hildebrand (1666-1745) neben Prag zum Schauplatz einer glän-
zenden Barockarchitektur, die in ihrer Eigenart für das Stadtbild
bis zur Gegenwart bestimmend wurde. Außer den Bauten des
Hofes (Schloß Schönbrunn, S.97; Winterreitschule und Hofbiblio-
thek, S. 29 u. 32; böhmische Hofkanzlei, S. 40) und den Bauten
des Prinzen Eugen von Savoyen, dem Belvedere- und dem Winter-
palast (S. 90, 40) entstanden stattliche Adelspaläste: Starbeinberg
(S. 37), Lie htenstein'sches Majoratshaus und Sommerpalais (S. 37,
100), Schwarzenberg (S. 90), Kinsky (S. 39), Trautson (S. 95),
Breuner (S. 41) usw.
Den Ruhm der Wiener Plastik begründete Raphael Donner (1693-
1741), welchem sich im Laufe des Jahrhunderts Joh. Wilh. Beyer
(1725-1806), Joh. Bapt. Hagenauer (1732-1810), Joh. Martin
Fischer (1740-1820) und als Meister des Porträts Franz Xaver
Messer Schmidt (1732-83) anschließen. Die tonangebenden Künstler
der Empirezeit waren der Architekt Peter v. IVb 6 ?7e (1774-1854) und
der Bildhauer Franz Zauner (1746-1822).
Die Bedeutung der neueren Wiener Malerei liegt nicht in der
historischen und Monumentalkunst. Friedr. Heinr. Füger (1751-
1818) lebt heute nur noch als Bildnismaler, besonders in Miniaturen.
Ebenso wenig hatten Jos. v. Führich' 's (1800-76), des einstigen Ge-
nossen Overbeck's, und Karl Rahl's (1812-65) Bemühungen, die
monumentale Wandmalerei einzubürgern , dauernden Erfolg, und
noch später blieb die strenge und hohe Kunst eines Anselm Feuer-
bach (1829-80), der 1873-76 an der Akademie wirkte, gänzlich un-
verstanden. Manche junge Talente, wie Moritz v. Schwind, Eduard
£temte,wandertenausund suchten anderweit ein Feld für ihr Schaffen.
Vortreffliches wurde dagegen auf den Gebieten des Bildnisses, der
Landschaft und der Sittenmalerei geleistet. Im Bildnis zeichnete
sich nach Füger und den beiden Joh. Bapt. v. Lampi (Vater und
Sohn; 1751-1830, 1775-1837) besonders der an den Engländern
und Franzosen gebildete Friedr. Amerling (1803-87) aus; er war
neben dem Miniaturmaler Moritz Daffinger (1790-1849) der Lieb-
ling der Wiener Aristokratie. Die Landschaftsmalerei, in der Jakob
und Rudolf Alt (Vater und Sohn; 1789-1872, 1812-1905) voraus-
24 Route 1. WIEN. Kunstgeschichte.
gingen, erreichte ihre Höhe in Em. Jak. Schindler (1842-92), dem
besten deutschen Meister der intimen Landschaft. Unter den
Genremalern ragen hervor: Ferd. Georg Waldmüller (1793-1865),
Peter Fendi (1796-1842), Jos. Danhauser (1805-45), später Ed. Kurz-
bauer (geh. 1840, f in München 1879). Tonschöne kleine Bilder ans
dem Volksleben und Interieurs schuft, v. Pettenkofen (1821-89),
farbenglühende Orientbilder Karl Leop. Müller (1834-92). Ihrer aller
Ruhm stellte Hans Makart (1840-84) mit seinen Farbenorgien in
Schatten. Mit ihm teilte nur Hans Canon (1829-85) die Gunst des
vornehmen Publikums. Aus der neuesten Zeit seien genannt: die
Bildnismaler Heinr. v. Angeli (geb. 1840), Leop. Horovitz (geb. 1839),
Cas. Pochwalski (geb. 1855); die Landschafter Theod. v. Hörmann
(1840-95), Hugo Darnaut (geb. 1850), Karl Moll (geb. 1861); der
Bauernmaler Ferd. Andri (geb. 1871); der auf allen Gebieten sich
versuchende Farbenvirtuos Gust. Klimt (geb. 1862).
Glückliche äußere Umstände kamen der Wiener Baukunst zu
Hilfe. Seit 1848 entstanden ansprechende neue Kirchenbauten (Alt-
lerchenfelder und Votivkirche, S. 96 u. 43). Der Bau des Arsenals
(S. 93) setzte ebenfalls viele Künstlerkräfte in Bewegung. Der
große Aufschwung knüpft aber an die Schleifung der die innere
Stadt einschließenden Basteien an; die Monumentalbauten an der
Ringstraße geben ein Bild des eklektischen Kunstschaffens dieser
Zeit. Unter den Architekten gewann der Dombaumeister Friedr.
Schmidt (1825-91), ein Meister ersten Ranges in der gotischen Bau-
kunst, durch seine Kirchenbauten (Maria vom Siege , S. 96 ; St.
Othmar, S. 90; St. Brigitta, S. 88) und durch das neue Rathaus
(S. 44) einen großen Namen. Aug. v. Siccardsburg (1813-68) und
Ed. van der Null (1812-68) folgten den Spuren der französischen
Renaissance (Hofoperntheater, S. 49 ; Larisch-Palast, S. 52). Heinr.
v. Ferstel (1828-83) , der Erbauer des Österreichischen Museums
für Kunst und Industrie (S. 50) und der Universität (S. 43), Gott fr.
Semper (1803-79) und Karl v. Hasenauer (1833-94) erhoben in
den Hofmuseen (S. 48), dem Burgtheater (S. 45) und dem neuen
Hofburgflügel (S. 34) die italienische Hochrenaissance auf den
Schild. Der Däne Theophil Hansen (1813-91) schuf das Reichsrats-
gebäude (S. 47) im Geiste des Griechentums. Den größten Ruf
genießt neuerding Siccardsburgs Schüler Otto Wagner (geb. 1841),
dessen Stadtbahnbauten und Miethäuser, mit ihren Fassaden in
glattem Putzbau und der farbenfrohen Dekoration, die Ausbildung
eines modernen Stils anstreben.
Auf dem Gebiete der Plastik, wo sich zunächst zugewanderte
Meister (Fernkorn, Zumbusch) auszeichneten, hat sich eine im ein-
heimischen Leben wurzelnde, fröhliche und naturfrische Richtung
herausgebildet und namentlich in der Porträtskulptur (Kundmann,
Tilgner, Weyr, Hellmer) trefflichen Ausdruck gefunden.
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WIEN. 1. Route. 25
I. Die innere Stadt.
1. Stephanskirche. Kärntner Straße. Graben. Michaeler Platz,
Der Stephansplatz (IL PI. C 3) ist der Mittelpunkt des
städtischen Lebens. An ihm treffen die wichtigsten Verkehrsstraßen,
Graben (S. 28), Kärntnerstraße (S. 27) und Rotenturmstraße zu-
sammen. Ihn umgeben: im N., Ecke der Rotenturmstraße, das
Erzbischöfl. Palais, seit 1471 Bischofshof, im xvii. und xviit. Jahrh.
ganz umgebaut; im NW. Nr. 1, Ecke der Brandstätte, das 1883
erbaute Thonef sehe Haus; Nr. 6, Ecke des Grabens, das Kaufhaus
Phil. Haas $ Söhne, mit Barockfassade von Ed. van der Null und
A, v. Siccardsburg (1867), und andere Geschäftshäuser.
Die *St. Stephanskirehe (II. PI. C 3), als erzbischöfliche Me-
tropolitankirche auch Stephansdom genannt, ist das bedeutendste
gotische Gebäude in den österreichischen Ländern. Ursprünglich
als kleine romanische Kirche 1147 geweiht, 1193 durch Brand zer-
stört, stammt sie in ihrer jetzigen Gestalt aus drei verschiedenen
Bauperioden. Der erste Neubau, im spätromanischen (Übergangs-)
Stil, fand um 1230 an der Fassade mit dem Riesentor seinen Ab-
schluß. Unter Ottokar von Böhmen erfolgte der Anbau des Quer-
schiffes und eines polygonalen Chors; gleichzeitig erhöhte man das
Mittelschiff und die Fassade, deren 64m h. „Heidentürme" noch
einzelne spätromanische Formen zeigen. Den polygonalen Chor
verdrängte seit c. 1304 ein nach „deutschem" Grundriß errichteter
gotischer Chor mit besonderen Apsiden für jedes der drei Lang-
schiffe, der 1340 geweiht wurde. Unter Rudolf IV., „dem Stifter"
(1356-65), begann die Erneuerung des erst 1446-54 durch Hans
von Puchsbaum eingewölbten Langhauses und der Anbau der beiden
gotischen Kapellen neben der Fassade. Aus den J. 1359-1438
stammt der 136, 70m h. *Südturm, den Hans von Prachatitz voll-
endete. Der nur 65m h. Nordturm wurde 1450 begonnen und
1579 im Renaissancestil durch Hans Saphoy abgeschlossen. — Seit
1852 wurde der Dom, der im xvn. Jahrh. fast alle alten Glas-
gemälde eingebüßt hatte, durch die Dombaumeister Leop. Ernst
(f 1862), Fr. Schmidt (f 1891) und Jul. Hermann (f 1908) gründ-
lich restauriert. Das mit glasierten Ziegeln gedeckte hohe Dach
erhielt dabei 1852-55 nach dem Vorbilde eines alten Südgiebels
sieben weitere Ziergiebel, der obere Teil des Südturms wurde
1862-64 erneut, die Fassade 1901-2 hergestellt.
Im W. das Riesentor (Grundr. 14), das nur bei großen Feierlich-
keiten geöffnet ist, mit spätromanischen Skulpturen. — An der
Südseite das ebenfalls selten geöffnete Singertor (Gr. 16), dessen
skulpturenreiches gotisches Portal durch einen späteren Vorbau ver-
deckt ist; 1. davon das angebliche Grabmal des Schwankdichters
Neithart Fuchs (Gr. 12), aus dem xiv. Jahrhundert. Weiter die
Turmhalle, mit dem stets offenen Primtor (Gr. 13). — Am Chor
26 Route l.
WIEN.
/. Innere
1. Stephans-
viele Grabsteine und Reliefs vom ehem. Kirchhof, n. a. vier große
Passionsdarstellungen. Am Chorabschluß ein Fresko vonDanhauser
(1827, die Seelen im Fegefeuer). An der NO. -Seite die gotische
Kanzel, auf welcher 1456 der Franziskanermönch Capistranus pre-
digte (Gr. 4) ; daneben der Eingang in die jetzt wenig sehenswerten
Grabgewölbe, die sog. Katakomben. — Der Eingang in die nördl.
Turmhalle heißt Adlertor (Gr. 1). Der zweite, gewöhnlich ge-
schlossene Nordeingang ist das Bischofstor (Gr. 3) , mit ähnlichem
plastischem Schmuck und Vorbau wie das Singertor (S. 25).
ST.STEPH
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16
1. Adlertor, 2. Barbarakapelle, 3. Bischofstor, 4. Capistranus - Kanzel,
5. Eingang in den Turm, 6. Eligiuskapelle , 7. Hochaltar, 8. Kaiser-
Friedrich's III. Grabmal, 9. Kanzel, 10. Katharinenkapelle, 11. Kreuzkapelle,
12. Neithart-Fuchs-Denkmal, 13. Primtor, 14. Riesentor, 15. Rudolfs IV.-
Grabmal, 16. Singertor.
Das Innere (Eintritt durch die südl. oder die nördl. Turmhalle;
Chöre 1-4, die Kapellen 1-7 Uhr nachm. geschlossen, der Kirchen-
diener öffnet) ist 108m lang, 35m breit und 22,5, im Mittelschiff
des Langhauses 28m hoch. Da das Mittelschiff trotz seiner Über-
höhung besonderer Fenster entbehrt, so erfüllt ein weihevolles Halb-
dunkel den Raum. Die reichen Netzgewölbe werden von achtzehn
mit mehr als hundert Statuen geschmückten, sehr starken Pfeilern
getragen. Die zahlreichen Barockaltäre aus dem xvn. Jahrhundert
steigern den malerischen Eindruck.
Langhaus. Im Mittelschiff 1. die spätgotische * Kanzel (Gr. 9) aus
Sandstein , angeblich von Ant. Pilgram aus Brunn (c. 1512), mit
Halbfiguren der vier Kirchenväter und zierlichem Schalldeckel;
unter der Treppe der Meister selbst, aus einem Fenster blickend.
— Die große Orgel, auf der Empore über dem W. -Eingang, ist von
®ad'- WIEN. 1. Route. 27
kirche.
G. Neuhauser(1720). Daneben 1. (südl.) die Eligius- oder Herzogen-
kapelle (Gr. 6), mit einem Gemälde, kreuztragender Christus
(xvi. Jahrb.), und alten Glasmalereien; r. (nördl.) die Kreuzkapelle
(Gr. 11), mit prächtigem Barockgitter und dem Grabe des Prinzen
Eugen v. Savoyen (S. 40). — Im nördl. Seitenschiff, 1. von der Turm-
halle, eine alte gotische Orgelbühne von Ant. Pilgram (1509) ; unten
das lebensvolle Steinbild des Meisters, Winkelmaß und Zirkel in
der Hand. — Über der Kreuzkapelle die Reliquienschatzkammer
(Eintr., nur im Sommer, werkt. 10-11 Uhr; 40 h).
Chorbau. Nördl. der Frauenchor mit vielen Grabdenkmälern,
u. a. dem angeblichen Grab des Herzogs Rudolf IV. (Gr. 15) und
seiner Gemahlin Katharina, sowie dem des Kardinals Rauscher
(f 1875). — Im Hauptchor der marmorne Hochaltar (Gr. 7), von
Hans Bock (1640; das Altarbild, Steinigung des h. Stephanus, von
Tobias Bock); gotisches Stuhlwerk (xv. Jahrh.) und ein Kreu-
zigungsrelief (1517). Von den Fenstern haben zwei noch alte Glas-
malereien aus dem xiv. u. xv. Jahrhundert, die übrigen sind nach
Zeichnungen Führich's ausgeführt. Vor den Stufen zum Priester-
raum der Schließstein der alten Fürstengruft, in welcher jetzt nur die
Eingeweide der Mitglieder des Herrscherhauses beigesetzt werden
(vgl. S. 35). — Im Apostel- oder Theklachor (s. Seitenchor) das
marmorne *Grabmal des 1493 verst. Kaisers Friedrich III. (Gr. 8),
von Niklas von Leyen 1467 für die Neuklosterkirche in Wiener-
Neustadt begonnen, 1513 von Mich. Dichter vollendet; auf der mit
symbolischen Tierfiguren, Statuen der Kurfürsten und acht Reliefs
geschmückten Tumba die liegende Figur des Kaisers; an der Stein-
brüstung Apostelstatuen u. a. Daneben r. an der Wand ein schöner
spätgotischer Schnitzaltar, aus Wiener-Neustadt.
Im südl. Querschiff (Turmhalle) das marmorne Türkendenkmal ,
von Edm. Hellmer (1894), zum Andenken an die zweite Türken-
belagerung (S. 22) : in der Mitte, unter dem Triumphbogen, Graf
Starhemberg und seine Kampfgenossen, ganz oben Kaiser und Papst
im Gebet vor der h. Jungfrau. — Nebenan die Katharinenkapelle
(Gr. 10), von 1395, mit reizvollem gotischem Rippengewölbe, schönem
Holzkruzifix (xiv. Jahrh.) und spätgotischem Taufstein (1481).
Die Resteigung des Stephansturmes (Grundr. 5; 533 Stufen) ist werk-
tags 8-5 Uhr gestattet: Kanea (40 h) nebenan beim Mesner. Im zweiten
Geschoß die 402 Zentner schwere große Glocke, von 1711, im Volksmunde
Pummerin genannt. Weite Aussicht.
Der Stock-im-Eisen-Platz (II. PI. C3), die südwestl.
Fortsetzung des Stephansplatzes, trägt seinen Namen von dem
Stock im Eisen, dem sagenumwobenen uralten Wahrzeichen Wiens,
einem dicht mit Nägeln beschlagenen umgekehrten Fichtenstumpf,
der seit 1890 an dem Equitable- Palast, Ecke der Kärntner Straße,
angebracht ist; der Eisenring trägt die Jahreszahl 1575 und das
Monogramm HB.
Die Kärntner Straße (II. PI. C 3, 4), die seit 1865 von 9
auf 19m Breite erweitert worden ist, jetzt vornehmste Geschäfts-
28 R°utel- ™*# 1. Graben, MichaeLpiT
straße der Stadt, dient nebst dem Graben und dem Kärntner- und
Kolowrat-Ring (S. 49) mittags und abends als Korso der feinen
Welt, L. die Malteserkirche (II. PL 0 4; Kirche St. Johannes
des Täufers), die ungarische Nationalkirche, mit klassizistischer
Fassade (1806); im Innern 1. ein Denkmal (die Festung Malta) zu
Ehren des Großmeisters Lavalette. — Die Straße mündet auf den
Karlsplatz (S. 51) und auf die Wiedner Hauptstraße (S. 93).
Der an den Stock-im-Eisen-Platz angrenzende Graben (II. PI.
C 3) war bis zum xm. Jahrb. die südwestl. Grenze der Stadt. An
der N.-Seite der Aziendahof (Passage; Nr. 31), im italienischen
Renaissancestil, von Hasenauer (1867), und der Trattnerhof (Nr. 29),
von 1776 ; an der S.-Seite der Grabenhof (Nr. 14), von Wagner und
Thienemann (1876). In der Mitte des Grabens die 21m hohe
Dreifaltigkeitssäule, 1693 nach einem Entwurf von Burnacini er-
richtet, mit reichem Skulpturenschmuck, der an das Erlöschen der
Pest von 1679 erinnert. Neben der Säule zwei Brunnen, mit Blei-
figuren des h. Joseph und des h. Leopold, von J. M. Fischer (1804).
— Platz Am Hof s. S. 38, Hoher Markt s. S. 40.
Unweit nördl. vom Graben die St. Peterskirche (IL PL 0 3),
neben St. Ruprecht (S. 40) die älteste Kirche Wiens, durch Bischof
Arno von Salzburg (790-803) gegründet, 1702-13 von Fischer von
Erlach neu erbaut, der Portalvorbau 1753 von Altomonte hinzuge-
fügt. Außen an der O.-Wand ein großes marmornes Reliefdenkmal
Kaiser Karls des Großen, von R. Weyr (1906). Im Innern Decken-
gemälde von Rottmayr (1714).
Vom W.-Ende des Grabens führt der Kohlmarkt (IL PL B 0 3),
gleichfalls eine Hauptgeschäftsstraße, gerade auf die Hofburgfassade
am Michaeler Platz (IL PL B 3) zu. Die Michaeler Kirche,
an der Ostseite des Platzes, 1221 zuerst erwähnt, 1288 neu her-
gestellt, ist eine kreuzförmige Pfeilerbasilika imÜbergangsstil, Chor
und Turm gotisch (1340), im xvii. und xviii. Jahrh. sehr verändert.
An der südl. Außenwand des Langhauses ein großes spätgot. Ölberg-
relief von Meister Hueber (1498). Im Innern: im Chor Grabmäler
der Grafen Trautson (xvi.-xviii. Jahrh.) ; hinter dem Hochaltar ein
großes Alabasterrelief, Höllensturz der Verdammten, von C. Merville
(1781). — Ballhausplatz s. S. 37; Herrengasse und Landhaus s. S. 37.
2. Die kaiserliche Hofburg.
Die k. k. Hofburg („die Burg"; IL PL B C 3, 4), an Stelle der
Burg am Hof (S. 38) von Herzog Leopold VI., dem vorletzten
Babenberger (S. 21), vor 1221 gegründet, seit 1278 Sitz des habs-
burgischen Herrscherhauses, ist eine umfangreiche Gebäudegruppe,
die mehrere Höfe umschließt. Während verschiedener Bauperioden
entstanden, namentlich unter Ferdinand I. Mitte des xvi. Jahrh.,
unter Leopold I. Mitte des xvn. Jahrb., unter Karl VT. in der ersten
Äburg. WIEN- '•*«** 29
Hälfte des xvin. Jahrh. und unter Kaiser Franz Joseph I. seit 1889,
entbehrt sie des einheitlichen Grnndplans. Am bedeutendsten sind
die Bauten Karls VI., der den in Rom gebildeten Baumeister Joh.
Beruh. Fischer v. Erlach (S. 23) mit der Erweiterung der kaiserlichen
Residenz betraute. Zwar sind von Fisch er's Entwürfen, in denen
sich italienische und französische Spätrenaissance zu originell vor-
nehmer Wirkung vereinen, durch den Meister selbst (f 1726) und
seinen Sohn Jos. Em. v. Fischer (f 1742) nur die Hofbibliothek
(S. 32). die Hoffront der Reichskanzlei (S. 30) und die Winterreit-
schule (s. unten) ausgeführt worden. Indem man aber in neuester
Zeit auf sie zurückgriff, sind sie jetzt für den architektonischen
Gesamteindruck der Burg immerhin bestimmend geworden.
Die *H a u p t f a s s a d e am Mi chaeler Platz (S. 28), nach einem
alten Kupferstich 1889-93 von Ferd. Kirschner aufgeführt, hat dem
Reichskanzleigebäude den von Fischer geplanten Abschluß auf der
Stadtseite gegeben. Zwischen kuppelgekrönten Eckpavillons tritt
sie in flacher Rundung nach der Mitte zurück, wo der von einer
hohen Kuppel überwölbte Portalbau die Einfahrt nach dem Burghof
enthält. Ein reicher Skulpturenschmuck erhöht die glänzende Wir-
kung. Zu beiden Seiten des Hauptportals vier Herkulesgruppen von
E. v. Hofmann, Joh. Scherpe, Jos. Lax und A. P. Wagner, Gegen-
stücke zu den alten Bildwerken der Hofseite (S. 30). Hoch oben
als Mittelgruppe Weisheit, Gerechtigkeit, Stärke von Jos. Benk.
Die Brunnengruppen unten an den Eckpavillons , r. die Macht zu
Lande, 1. die Macht zur See, sind von Edm. Hellmer und von
Rud. Weyr. — Der linke Eckpavillon, der einzige alte Teil der
Fassade, gehört zu der anstoßenden Winterreit schule, die nach Joh.
Bemh. v. Fischer's Plänen 1729-35 von Jos. Em. v. Fischer erbaut
wurde und durch eine überwölbte Durchfahrt nach dem Josephs-
platz (S. 36) mit der 1556 erbauten Stallburg verbunden ist.
Die Stallburg enthält im Erdgeschoß die Stallungen für die spanischen
Pferde (Zutritt Mo. Do. 9-UV4 Uhr), in den Obergeschossen das Oberst-
kämmereramt, die Generalintendanz der k. k. Hoftheater (Grundr. c) und
andere Hofkanzleien. — Der *Reitsaal der Winterreitschule (Zutritt Mo.
Do. 9-1 174 Uhr, von der Durchfahrt her: vgl. Grundr. d; Kartenautomat 60 h)
bildet ein Rechteck von 57m Länge, 19m Breite, mit einer vog 46 Säulen
getragenen Galerie 5 die Hofloge, unter der Eckkuppel, ist mit einem Reiter-
bild Karls VI. geziert.
Yom Michaeler Platz tritt man durch das Hauptportal, an dem
die schmiedeeisernen Torflügel zu beachten sind, zunächst in eine
Eingangshalle, die mit schönen Reliefs, Auszug zum Kampf von Otto
König und Heimkehr des Siegers von Stephan Schwarz, geschmückt
ist, und weiter in eine großartige *Rotunde von 24m Durchmesser
und 34m Höhe, mit den Aufgängen zum Obersthofmeisteramt und
den Gemächern des kaiserlichen Gefolges, sowie 1. zur Schatz-
kammer (Grundr. e; S. 31). Die Bildwerke in der anschließenden
Durchgangshalle verkörpern in Doppelgruppen die Wahlsprüche der
vier am Ausbau der Burg besonders beteiligten Herrscher.
30 Baute 1. WIEN. 2. &&£
Den innern Burghof oder Franzensplatz, mit Pompeo
Marchesi's Bronzestandbild Kaiser Franz 1. als röm. Imperator
(1846) in der Mitte, begrenzt n.ö. der sog. Reichskanzleitrakt,
von Joh. Bernh. Fischer erbaut, 1728 vollendet, im xytii. Jahrb.. Sitz
des Reichshof rats, jetzt Residenz des Kaisers, zu dessen Wohn- und
Audienzräumen von dem mittleren Tor die Haupttreppe hinauf-
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Eingänge: a Burghauptmannschaft, & Hofbibliothek, c Kassen der Hof-
theater, d Reitschule, e Schatzkammer, / geistliche Schatzkammer, g Zere-
moniell-Appartements.
führt. Oben das Wappen Karls VI., von allegorischen Frauenge-
stalten umgeben. Der Durchfahrt vom Michaeler Platz entspricht
n. eine kleinere Durchfahrt. Beide sind von Herkulesgruppen von
Lor. Mattielli eingefaßt. — An der nordwestl. Schmalseite des Platzes
steht der Anfang des xvii. Jahrh. umgebaute Amalienhof, nach dem
Tode Josephs I. Witwensitz seiner Gemahlin Wilhelmine Amalie
von Braunschweig, in neuester Zeit von der verst. Kaiserin Elisa-
beth bewohnt; im Erdgeschoß das Oberststallmeisteramt. — Der
f Hofburg ™l. ' UpU,e- 3l
Leopoldinische Trakt, auf der Südwest). Langseite, wurde unter
Kaiser Leopold I. 1660-62 und nach einem Brande 1668-70 neu er-
baut. Im xviii. Jahrh. bewohnten ihn die Kaiserin Maria Theresia,
die das Innere umbauen ließ, und Joseph IL Jetzt enthält das erste
Stockwerk vorn das Zeremoniellappartement (s. unten) und nach
dem äußeren Burgplatz zu die Fremdenappaitements. Im Zwischen-
geschoß die k. k. Militärkanzlei. Im Erdgeschoß r. die Offize des
Hofweinkellers, dessen Lagerräume in den Kellern darunter sind, 1.
die Burghauptwache (Wachtparade wochent. 1 Uhr). — Die Durch-
fahrt l. neben der Hauptwache führt zum äußeren Eurgplatz, s. S. 34.
Die SO.-Seite des Franzensplatzes nimmt der sog. Schweizernof
mit seiner 1536-52 unter Ferdinand I. umgebauten Front ein. Über
die Grabenbrücke, an der steinerne Löwen 1. das Habsburger Wappen,
r. das fünf Adler zeigende Wappen des Erzherzogtums halten, und
durch das schöne Renaissanceportal (r. der Eingang zur geistlichen
Schatzkammer, Gr. f, s. unten) gelangt man in den Hof, der im
wesentlichen noch dem um 1278 erneuten Babenberger Bau ent-
spricht. Darin r. das Wachtlokal der Leibgarde-Kompagnie und die
Aufgänge zum Zeremoniellappartement: die doppelarmige Bot-
schafter st lege und eine schmale Freitreppe, auf der man zur Be-
sichtigung hinansteigt (Gr. g). Anstoßend die geistliche Schatz-
kammer (s. unten) und Burgkapelle, von 1449, mit Ausnahme des
Chorschlusses modernisiert, zugänglich werkt. 7-9*/2 Uhr früh;
darin u. a. ein Kruzifix von Raph. Donner (f 1741); Kirchenmusik
s. S. 15. — Der östl. Durchgang des Schweizerhofs, an den sich die
nach 1744 erbauten Redoutensäle anschließen, mündet auf die W.-
Ecke des Josephsplatzes (S. 36).
Das *Zeremoniellappartement (Zutritt s. S. 16, unter Hofburg) umfaßt
eine Reihe prächtiger Säle und Gemächer. Durch einen Vorraum und über
d:'e innere Botschafterstiege (mit Marmorgruppe des Jason und der Medea,
von Käßuarin) gelangt man zunächst in zwei Säle mit vortrefflich erhal-
tenen Gobelins ans der Fabrik von La Malgrange bei Nancy nach Ent-
würfen Ch. Herbers (f 1703), die die Siege des Herzogs Karl V. von Loth-
ringen und Joh. Sobieski's über die Türken verherrlichen. Der folgende
Galeriesaal und der Neue Saal sind 1898 von E. v. Förster neu her-
gestellt werden Der Rittersaal, 30m lang, 19.ßom breit, ist 1805 für
Franz I. von dem niederl. Baumeister Montoyer im klassizistischen Ge-
schmack ausgeführt und 1898 durch einen Anbau erweitert worden. Durch
den Marmorsaal gelangt man weif er in acht ehemals von Maria Theresia
und Joseph II. bewohnte Gemächer, mit Gobelins, Bildnissen von Winter-
halter, einer prächtigen Uhr von 1671, schönen Boulle-Möbeln, Miniaturen
und Florentiner Mosaikbildern (Pietradura-Zimmer).
Die 1910 eröffnete k. k ^geistliche Schatzkammer (Eingang im Durch-
gang zwischen Franzensplatz und Schweizerhof. Gr. /, s. oben; Zutritt s.
S. 17) enthält liturgische Geräte, Reliquien und Meßgewänder. „Führer"
von 1909, 50 h. — Im Vors aal sieben Brüsseler Bildteppiche aus dem
XYj*£vti. Jahrhundert. — In dem elektrisch erleuchteten Hauptsaal:
prächtige Pontifikal-Omate. z. T. von Maiia Theresia gestiftet (hervorzu-
heben Nr. 28, 29, 30, 56, 82, 83, 181); Monstranzen (Nr. 32, 36, 107); Reli-
quienaltärchen (Nr. 102); 38. Gebetbuch Kaiser Karls VI., deutsche Arbeit
aus dem Ende des xvi. Jahrb..; 242. Reliquienkapsel Kaiser Karls V.; 215.
Schweißtuch der h. Veronika in kostbarem Rahmen u. a.
Die k. k. *Schatzkammer (Aufgang in der Durctgangsrotunde zwischen
Michaeler und Franzensplatz, s.S. 29; Einlaß s. S. 17) enthält denhabsburgisch-
32 Route 1. WIEN. xmSSSl
lothringischen Hausschatz an Krönungsinsignien, Hoheitszeichen, Juwelen
usw. Er ist in fünf 1747 unter Maria Theresia mit prächtigen Wandkasten
und Vertäfelung aus Walnußholz ausgeschmückten Räumen aufgestellt.
„Führer", von 1909, 60 h. Schatzmeister: Hofrat Karl Parsch.
I. Zimmer (Vorraum) : Lederbehälter für die seit 1357 in der Burg Karl-
stein (S. 321), 1424-1796 größtenteils in Nürnberg und Aachen verwahrten,
seitdem nach Wien gebrachten Kleinodien und Keliquien des römisch-
deutschen Reiches aus dem xv. und xvi. Jahrhundert.
II. Zimmer. Im Mittelschrank I die* Kleinodien des römisch-deutschen
Reiches: die *Kaiserkrone (xi.-xii. Jahrh.), Reichsapfel (xn. Jahrh.) und
zwei Zepter (xin. und xiv. Jahrh.); sog. Säbel Karls d. Gr., aus Aachen
(vermutlich sizilische Arbeit-, xn. Jahrh.); das angeblich aus der Gruft
Karls d. Gr. stammende Evangelienbuch, auf welches der Kaiser vor der
Krönung den Eid leistete (Einband aus dem xv. Jahrh.); das sog. Schwert
des h. Mauritius (xn. Jahrh.), das bei der Krönung vorangetragen wurde;
das kaiserl. Zeremonienschwert (wahrscheinlich für Heinrich VI. in Sizilien
gefertigt). — Wandkasten II : "Krönungsgewänder der normannischen Könige,
sarazenische Arbeiten aus Palermo, seit Heinrich VI. (f 1197) Insignien der
deutschen Kaiser, darunter ein kostbarer Mantel, wie die Dalmatika 1133
für Roger II. verfertigt, eine Alba, 1181 für Wilhelm II. hergestellt, ein
Gürtel mit kunstvollen Goldfiligranblättchen. — Mittelkasten 111: Reliquien
des römisch-deutschen Reiches : Reichskreuz aus der Zeit Konrads III. (1137-
52), ehemals Reliquienbehälter für die sog. Lanze des h. Mauritius mit
dem Nagel vom Kreuze Christi und für das Stück vom h. Kreuz; Reliquiar
des h. Stephan, angeblich aus der Zeit Karls d. Gr., aber z. T. erneut. —
Wandkasten IV: Wappenröcke für Herolde. — Schrank V: Schale aus
orientalischem Achat (75cm Durchmesser). — Mittelschrank VI: * Kleinodien
aus dem Schatze des Ordens vom Goldenen Vliese (Toison d'Or), der 1430 durch
Philipp den Guten von Burgund gestiftet wurde. — Wandschrank VII :
Bundhut des Wappenkönigs und Mantel eines Toison-Ordensritters.
III. Zimmer. Im Wandkasten VIII u. a. der Reichskammerrichter-
stab, den Maximilian I. 1495 zu Frankfurt seinem Rat und Oberhofmeister
Eitel Friedrich Grafen von Zollern verlieh. — Wandkasten X : burgundische
und österreichische Krönungs- und Lehenschwerter. — Im Mittelschrank XII
die österreichischen Kroninsignien und Ordenszeichen: die österr. *Kaiser-
krone, ehemals als erzherzoglich österreichische und böhmisch-ungarische
Königskrone von den habsburgischen Fürsten beim Einzüge in Frankfurt
vor der Kaiserkrönung getragen, Reichsapfel, beide aus der Zeit Rudolfs II.;
Zepter, für Kaiser Matthias 1612 gefertigt; Toison-Orden aus 150 Brillanten,
in der Mitte ein rosenroter Brillant (264/32 Karat). — R. das
IV. Zimmer. Im Mittelschrank XIII der * Privatschmuck des österr.
Kaiserhauses: der berühmte „Florentiner" Diamant, 13373 Karat schwer,
einst im Besitze Karls des Kühnen, später im toskanischen Schatz, jetzt
in einer brillantenen Hutagraffe befestigt; Brillantdiadem mit dem „Frank-
furter" Solitär (445/8 Karat); das sog. Rosencollier und die Smaragdgarnitur
der Kaiserin Maria Theresia; die diamantene Krone der Kaiserin Elisabeth.
— Im Wandkasten XIV das kaiserliche Taufzeug, darunter ein goldenes
Gießkännchen (deutsche Arbeit, um 1550). — Wandkasten XV: Krone des
Königs Wladislaw II. von Ungarn. — Wandkasten XVI: Insignien
Napoleons I. als Königs von Italien, von seiner Krönung zu Mailand (1805).
V. Zimmer: silberne vergoldete Wiege des Herzogs von Reichstadt,
Sohnes Napoleons I. und der Maria von Österreich.
Den s.o. Flügel der Burg bildet die von J. B. Fischer v. Erlach
erhaute, 1726 vollendete *Hofbibliothek (IL PI. B 4), deren Haupt-
front dem Josephsplatz (S. 36) zugewendet ist, mit kuppelgekröntem
Mittelbau, den oben eine Minerva auf dem Viergespann schmückt;
über den Seitengebäuden Atlas mit dem Himmels- und Gäa mit dem
Erdglobus. Vom Haupteingang führen breite Treppen in den die ganze
Länge des Gebäudes einnehmenden * Prunksaal (Eintr. s. S. 16),
Holbibliothek. W1EN. I. Baute. 33
der wohl als die herrlichste Biicherhalle der Welt bezeichnet werden
darf, mit elliptischem Kuppelraum in der Mitte, gegen den sich die
Seitenräume zwischen Säulenstellungen öffnen. Die allegorischen
Fresken, von Daniel Gran (1730), verherrlichen in der Kuppel die
Gründer und Förderer der Bibliothek, im übrigen die verschiedenen
Wissenschaften und Künste. Die Marmorstatuen Karls VI. und an-
derer Habsburger werden dem Bildhauer Peter Strudel zugeschrieben.
Reich ornamentierte Bücherschränke und eine Galerie aus Nußbaum-
holz, zu der steinerne Wendeltreppen hinaufführen, vervollstän-
digen die architektonische Dekoration. Bei Besuchen auswärtiger
Herrscher wird der Saal als Cercle-Appartement benutzt.
Die Hofbibliothek (Direktor Hofrat Prof. Dr. Jos. v. Karabacek) um-
faßt 1000000 Druckbände, darunter 8000 Wiegendrucke, sowie 40000 Musi-
kalien, 33000 Handschritten, 30000 Auto graphen, 350000 Kupferstiche usw.
Während der Sommermonate finden im Prunksaal wechselnde Ausstel-
lungen statt. — Der Lesesaal (Eintr. s. S. 16) ist in dem ehem. Bücher-
saal des Augustinerklosters (S. 36).
Von Handschriften seien genannt: die *Genesis, griechische
Silber- und Goldschrift auf Purpurpergament, mit farbigen Illustrationen
(v. Jahrh.); das *Pflanzenbuch des Dioskurides, Abschrift für die byzanti-
nische Prinzessin Juliana Anicia (Anf. des vi. Jahrb.); griechische Evangelien
(x. u. xi. Jahrh.); die 5. Dekade von Livius"1 römischer Geschichte (v. .lahrh. ;
Unikum); Psalterium, Geschenk Karls d. Gr. an Papst Hadrian I. (+ 795);
Otfried's Evangelien-Harmonie (um 865 verfaßt) , hervorragende gleich-
zeitige Handschrift; Tristan und Isolt Gottfrieds von Straßburg (um 1210
verfaßt), Abschrift aus dem xiv. Jahrh. ; die Wenzelsbibel (deutsche Bibel-
übersetzung in sechs Foliobänden), ursprünglich im Besitz des Königs
Wenzel; °Evangeliar von Johann von Troppau (1368); das Rationale
des Durandus, Abschrift mit Miniaturen der Wiener Schule (c. 1395-1403);
Kaiser Karls IV. goldene Bulle, Abschrift für König Wenzel-#(1400); der
Roman von den Taten des Gerard de Roussillon, französische Übersetzung
für Herzog Philipp den Guten von Burgund (1447); * Auszug aus der Chronik
von Jerusalem, Brügger Handschrift für Herzog Philipp den Guten (c. 1450),
gleichfalls mit Miniaturen der altflandrischen Schule; das Gebetbuch Kaiser
Maximilians I., mit Vollbildern von Paul Bening; das vielgebrauchte Gebet-
buch Kaiser Karls V., mit Namensschrift seiner Verwandten; Seb. Brants
„Seelengärtlein", mit 66 Bildern von Gerard Horebout u. a. ; französ.
Gebetbuch in der Art der Livres d'heures des Herzogs Jean de Berry
(xv. Jahrh.); der Roman „vom liebebefangenen Herzen", von Herzog
Rene I. von Anjou, älteste bekannte Handschrift, mit herrlichen 'Minia-
turen; französ. Übersetzung der Teseide Boccaccio1s, ebenfalls mit Minia-
turen in der Art des Jean Foucquet (c. 1470); mehrere Handschriften aus
der Bibliothek des Königs Matthias Corvinus von Ungarn, mit schönen
Miniaturen von dem Florentiner Attavante ; Eurialo d'Ascoli's Gedicht „vom
Siege des Adlers", mit Miniaturen von Giulio Clovio; Torquato Tasso's
Gerusalemme conquistata, vom Dichter selbst geschrieben. Unter den orien-
talischen Handschriften Koran fragmente in kufischer Schrift, mit den
ältesten arabischen Miniaturen (ix. u. x. Jahrh.); die arabische Bilderhand-
schrift von Harirfs Makämen (1334); arabische Bearbeitung des Galenus
über die Latwergen, ebenfalls mit Menschen- und Tierbildern (xm. Jahrh.);
Prinz Schähi,s Diwan, persische Handschrift mit köstlichen Miniaturen
(Anf. des xvi. Jahrh.); das „Königsalbum", mit 48 persischen Kalligraphien
(xv.u. xvi. Jahrh ),1572 dem Sultan Muräd III. geschenkt. — Zur Handschriften-
abteilung gehört auch die Autographensammlung: Autographen der
Habsburger (seit Maximilian 1.) und berühmter Persönlichkeiten.
Hervorragende Wiegendrucke (Inkunabeln) sind: das einzige voll-
ständige Exemplar des Psalteriums von Fust und Schofler (1457); die 42
»eilige Gutenbergbibel ; die 36 zeilige Bibel; unter den spanischen Früh-
34 Kouitl, WIEN. 2.HÄ
drucken namentlich L>iego de Valera's Cronica de Espana (Salamanca 1493)
und das Missale Mozarabicum ; Drucke von Caxton und Wynkyn de Worde.
In der Musik alien ab teilung: das mit herrlichen Miniaturen ver-
zierte Kuttenberger Cantionale, seltene Drucke von 1503-32, sowie musi-
kalische Autographen von Orlando di Lasso , Jos. Haydn, Mozart und
Beethoven. — Das Hauptstück der geographischen Abteilung ist
die ,,Peutinger1sühe Tafel" (xiii. Jahrb.), die einzige erhaltene Kopie einer
römischen Reichs-Straßenkarte des in. Jahrh. nach Chr.
Die Kupferstichsammlung, d eren Kern die Sammlung des Prinzen
Eugen von Savoyen bildet, umfaßt graphische Kunstblätter aller Schulen.
Hervorragend besonders der deutsche Holzschnitt und Kupferstich (xv. .Jahrh.),
die Dürerschule, Rembrandt, das englische Schabkunstblatt (xviii. Jahrh.),
die österr. Graphik (xix. Jahrh.) und die moderne Kunst. — Unterab-
teilungen sind eine große Porträtsammlung (100000 Blätter, darunter die
Wlassack^sche und die Hyrtl-Friedlowsky''sche Sammlung), die Sammlung
von Darstellungen geschichtlicher Ereignisse, Veduten und architektonische
Aufnahmen, Tafelwerke und Photographien.
Im III. Stockwerk (Eingang an der SO. -Seite des Josephsplatzes, mittlere
Tür) der *Papyrus des Erzherzogs Rainer, eine große, 1877-78 im
ägyptischen Fayüm entdeckte und durch andere Funde ergänzte Urkunden-
sammlung in zehn Sprachen. Großer wissenschaftlicher Katalog von 1894.
— I. Saal (hieroglyphische, hieratische, demotische und koptische Texte) :
Nr 102a. Papyrus Reinisch, ein Totenbuch aus der Zeit Tethmosis1 III.
(c. 1500 vor Chr.) ; 103. hieratisches Totenbuch (fast 9m lang) mit der Dar-
stellung des Totengerichts; 1426-29. demotische Rechtsurkunden. In den
Schaupulten Schreibstoffe (Papyrus, Holz, Ton, Wachstafel , Leinwand,
Leder) und Schriftproben. — II. Saal (griechisch, lateinisch, Pehlevi) : 225.
Bekenntnis aus der Volkszählung im J. 175 nach Chr.; 467. tachygraphi-
scher (stenographischer) Papyrus aus byzantinischer Zeit ; 445-463. persische
Schriftstücke aus der Zeit der Sassanidenherrschaft (Anf. des vn. Jahrh.);
52. Fragmente aus der Hekale des Dichters Kallimachus (in. Jahrh. vor
Chr.); 525-529. Zauberpapyrus und Amulette; *531. Chorgesang aus der
Tragödie Orestes von Euripides (Text und Noten; Niederschrift aus der
Zeit der Geburt Christi); 536. Bruchstück aus der Septuaginta (Esaias ;
in. Jahrb.); 537. Fragmente eines Stückes des Komikers Epicharmos
(v. Jahrh. vor Chr.); 541. Bruchstück eines vorkanonischen Evangeliums
(11. Jahrh.). An den Wänden Mumienbildnisse aus Rubajjat; zwischen den
Fenstern eine Papyrusstaude. — III. Saal (arabisch, hebräisch, syrisch) :
Urkunden der ersten Nachfolger des Propheten aus der Zeit der Eroberung
•Ägyptens (556. Kontributionsbefehl des Oberfeldherrn Amru, aus dem J. 643) ;
917 fg. älteste Proben von Schriften auf Hadernpapier; 929 fg. älteste
Drucke auf Papier (x. Jahrh.).
Die Durchfahrt in der S.-Ecke des Franzensplatzes (S. 30), 1.
neben der Hauptwache, mündet auf den äußeren Burg- oder
Heldenplatz (II. PI. B 3, 4), den im SW. das 1821-24 von
P. v. Nobile im klassischen Stil erbaute Burgtor gegen die Ring-
straße abschließt. Ihn schmücken zwei Reiterstandbilder : 1. Prinz
Eugen v. Savoyen, der Führer der kaiserlichen Heere gegen Türken
und Franzosen (f 1736), r. Erzherzog Karl, der Sieger von Aspern
(f 1847), beide in Bronze von A. D. Fernkorn auf hohen Marmor-
sockeln, 1865 und 1860 errichtet.
Der Heldenplatz ist nach Gott fr. Sempers und Karl v. Hasenauers
großartigen Plänen von 1870-75 als forumartiger Mittelhof einer
neuen Hofburg gedacht, die mit den beiden Hofmuseen jenseit
des Burgrings und dem Hofstallgebäude im Hintergrund (vgl. S. 48)
ein Ganzes bilden würde. Zur Ausführung ist nur der die SO.-
Seite des Platzes einnehmende Flügel gelangt, ein glänzender Palast
fsüiwestl. Teil. WIKN" lBoute- 35
im Spätrenaissancestil, dessen Außenbau beim Tode Haseiiauer &
(1894) größtenteils vollendet war. Den innern Ausbau leitete
1897-1907 Oberbaurat Friedr. Ohmann, jetzt Oberbaurat Ludw.
Baumann. Hier sollen auch die Sammlangen des Erzherzogs Franz
Ferdinand und die Aquarelle und Handzeichnungen aus dem kunst-
historischen Hofmuseum aufgestellt werden. — Die Rückseite ist
dem Hof- oder Kaisergarten zugewendet, in dem ein Reiterbild
Franz' 1. (1745-65) von Balth. Moll steht (unzugänglich).
3. Südwestlicher Teil der Inneren Stadt.
DenNeuenMarkt (iL PI. C 3, 4), im W. der Kärntner Straße
(S. 27), schmückt ein 1793 von Raph. Donner (S. 23) in Bleiguß
ausgeführter, 1873 in Bronze erneuter *Brunnen, mit einer sitzenden
weiblichen Figur, die ein Medaillonbild des Äskulap hält, Putten
und wasserspeienden Fischen in der Mitte und den Figuren der
vier Hauptflüsse des Erzherzogtums Österreich, Enns, Ybbs, Traun
und March.
An der Westseite des Platzes liegt die Kapuzinerkirche (II. PI.
C 4), 1622-32 im Barockstil erbaut, mit der Kaisergruft. Eintritt
s. S. 17; Eingang 1. von der Kirche (Tür Nr. 2).
Die Kaisergruft birgt zur Zeit 132 Särge. R. in der 1701 erweiterten
alten Gruft, in die der Kapuziner zuletzt führt, die z. T. reich ver-
zierten Särge des alten habsbnrgischen Hauses : r. die Kaiser von Matthias
(f 1619) bis zu Karl VI. (f 1740; Sarkophag von Joh. Nik. Moll), außer
Ferdinand II. (f 1637), der in Graz beigesetzt ist (vgl. S.234)-, 1. ihre
Gemahlinnen von der Kaiserin Anna (t 1618), der Stifterin der Kirche, an.
— L. die 1748 angelegte, mehrfach vergrößerte neue Gruft, mit den
Särgen der Habsburg-Lothringer : im ersten Raum Maria Theresia (t 1780)
und ihr Gemahl Franz I. (f 1765), in prunkvollem Doppelsarkophage von
Balth. Moll, umgeben von ihren Kindern, am Fußende der schlichte Kupfer-
sarg Josephs II. (f 1790) ; im zweiten Raum ebenfalls in einfachen Kupfer-
särgen Franz II. (f 1835), umgeben von seinen vier Gemahlinnen, daneben
r. Marie Luise, die Gemahlin Napoleons 1. (f 1847), und 1. ihr Sohn der
Herzog von Reichstadt (f 1832)-, im dritten Raum neben einer Marien-
statue 1. die Kaiserin Elisabeth (f 1898), r. Kronprinz Rudolph (f 1889);
im vierten Raum Kaiser Maximilian von Mexiko (t 1857) und Särge des
Hauses Toscana, dann Erzh. Karl (f 1847) und Erzh. Albrecht (f 1895). —
„Historisch-chronologisches Verzeichnis" 20 h.
Den Alb rechtsplatz (II. PI. C 4), den verkehrreichen Platz
an der Rückseite des Hofoperntheaters (S. 49), schmückt das Marmor-
Standbild Mozart's, von V. Tilgner (1896), mit reizenden Pntten am
Sockel. Gegenüber, an der Angustinerbastei, der Albrechtsbrunnen,
von Joh. Meixner (1869), mit Marmorstatuen der Donau und ihrer
Nebenflüsse ; oben auf der Bastei ein bronzenes Reiterstandbild
des Erzherzogs Albrecht (1817-95), des Siegers von Oustozza im
J, 1866, von K. Zumbusch (1898). — An der N.-Seite des Platzes,
Ecke Augustinerstraße, der Phüippshof, 1884 von K. König im
Barockstil erbaut.
An der W.-Seite des Albrechtsplatzes erhebt sich das lang-
gestrekte Palais des Erzherzogs Friedrich (II. PI. C 4), 1801-4
von Montoyer erbaut, 1867 umgestaltet, mit der unter dem Namen
36 *>«*'• WIEN- 3.Südwist«S
Albertina berühmten Sammlung von Handzeichnungen und Kupfer-
stichen (Eintritt s. S. 16). Direktor: Dr. Jos. Meder.
Die *Albertina (Eingang im Hintergebäude, 1. Stock), von Herzog
Albert von Sachsen-Teschen (f 1822) angelegt, von Erzherzog Karl (f 1847)
und Erzherzog Albrecht (S. 35) fortgeführt, ist an Handzeichnungen eine
der reichsten in Europa: 20 600 Blätter, u. a. von Raffael einige Madonnen-
studien, 145 Zeichnungen von Dürer, 52 meist echte Zeichnungen von
Rubens, 150 Zeichnungen von Rembrandt und seinen Schülern (die
größte Sammlung ihrer Art). Des beschränkten Raumes wegen ist nur
ein kleiner Teil der Schätze ausgestellt. Die Dürerschen Zeichnungen,
von denen der Feldhase (1502), das große Rasenstück (1603), die sog. „grüne
Passion" (1504) und das Bildnis Kaiser Maximilian^ I. (1518) hervorgehoben
seien, werden an den Besuchstagen in Faksimiles gezeigt (die Originale
nur zu Studienzwecken an den übrigen Wochentagen 9-12 Uhr, nach Mel-
dung bei der Direktion). — Die Kupferstichs ammlung enthält über 220 0U0
Blätter, darunter die Werke von A. Dürer, Marc Anton Raimondi und
L. v. Leyden in Prachtdrucken. — Die Bibliothek (50000 Bände) ist reich
an älteren Prachtwerken, an historischen, militärwissenschaftlichen und
besonders an kunstgeschichtlichen Werken und seltenen alten Drucken.
— Die Kartensammlung umfaßt 24000 Landkarten und Pläne.
An der W. -Seite des Lobkowitzplatzes das Lobkowüz' sehe Palais
(II. PI. C 4), 1685-90 von C. A. Caimevale erbaut.
Die Augustiner kirche (Hofpfarrkirche; II. PI. B C4), 1349 voll-
endet, ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche mit auffallend
langem Chor. Das Langhaus ist 18, 6m, der Chor 22,gm hoch. Der
unschöne Turm hat 1849/50 einen Aufbau erhalten.
Das Innere ist stark modernisiert. Im r. Seitenschiff, dem Eingang
gegenüber, das wirkungsvolle Grabmal der Maria Christina (f 1793), Tochter
der Kaiserin Maria Theresia, das ihr Gemahl, Herzog Albert von Sachsen-
Teschen, 1805 von Canova errichten ließ: eine 5m h. Marmorpyramide mit
allegor. Figuren. — Vor dem Chor r. die 1627 erbaute Loretokapelle, in der
die Urnen mit den Herzen der Kaiser und Kaiserinnen aufbewahrt werden
(vgl. S. 27). — Nebenan im Durchgang die verschlossene, aber durch das
Fenster sichtbare zweischiffige gotische St. Georgskapelle, in deren Mitte
das Grabmal des Kaisers Leopold II. (1790-92; vgl. S 35), von Fr. Zauner.
Daneben bezeichnet eine einfache Grabplatte im Fußboden die Ruhestätte
van Swieten's (t 1772), des Leibarztes der Kaiserin Maria Theresia. An
der Eingangs wand das Grabmal des Feldmarschalls Grafen Daun (1705-66),
von A. K. Moll, durch Maria Theresia „patriae liberatori" errichtet. —
Pater Abraham a Santa Clara (f 1709) war Prediger an dieser Kirche.
Der Kirche schräg gegenüber in der zum Graben führenden
Dorotheergasse, r. Nr. 17, der 1901 vollendete Neubau des k. k.
Versatz-, Verwahrung*- und Versteigerungsamtes oder Dorotheums
(wochentags 3-5 Uhr), 1. Nr. 18 die evang. -lutherische und Nr. 16
die reformierte Kirche.
Den Josephsplatz (II. PI. B 3, 4), auf dem ein bronzenes
Reiterstandbild Josephs II, (1780-90) in röm. Imperatorentracht
von Fr. Zanner steht (1807), begrenzen: n.w. die Redoutensäle
der Hofburg, s.w. die Hofbibliothek (S. 32; der Torweg in der
westl. Ecke führt in den Schweizerhof, s. S. 31); s.o. das ehem.
Augustinerkloster (Lesesaal der Hofbibliothek s. S. 33) ; ö. Nr. 5 der
gräil. Pallavicini' sehe Palast, 1783-84 für den Grafen v. Fries durch
J. F. v. Hohenberg im klassizistischen Stil erbaut, mit Karyatiden-
portal von Fr. Zauner.
^«f WIEN. 1. Route. 37
In der N.-Ecke des Josephsplatzes führt, zwischen dem Redouten-
saalbau und der Stallburg, die S. 29 erwähnte überwölbte Durch-
fahrt zur Reitschulgasse und dem Michael er Platz.
Vom Michael er Platz (S. 28) führt die Schauflergasse westl., an
dem (r., Nr. 2) Kunstgewerbeverein (Eintr. s. S. 18) und dem Ge-
bäude der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft (Nr. 6) vorüber, zum
Ballhausplatz (II. PI. B 3), an dessen W. -Seite das Ministerium
des Äußern und des kaiserl. Hauses, 1716-21 erbaut, 1881-82 be-
deutend erweitert. — Yolksgarten s. S. 46.
Nördl. vom Ballhausplatz ist der Minorit enplatz (II. PI.
B 3). Die Minoritenkirche, eine dreischiffige gotische Hallen-
kirche, 1404 vollendet, mit skulpturenreichem Portal (um 1395),
seit der Aufhebung des Minoritenklosters (1786) Kirche der Ita-
liener, enthält seit 1846 im 1. Seitenschiff eine Mosaikkopie des
Leonardo'schen Abendmahls; im r. Seitenschiff das Denkmal des
Dichters Pietro Metastasio (geb. 1698, f 1782 in Wien), von Luc-
cardi (1854). — An der S.-Seite des Platzes das 1902 von Hofer
und Holzeland erbaute k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv
(II. PI. B 3), mit 100000 Urkunden (zum Studium werkt. 972-2V2,
So. 10-1 Uhr geöffnet; die Schausammlung Mi. 10-1 Uhr gegen
Karten, die tags vorher in der Direktion ausgegeben werden, Katalog
1 K). Nordwestl. Nr. 7 das Kultus- u. Unterrichtsministerium,
1683 im Barockstil als Starhemberg -Palais erbaut. — Minoriten-
platz 5 und Bankgasse 9 das fürstl. Liechtenstein'sche Majorats-
haus (II. PI. B 3), 1699-1711 von Gabrielli aus Rovereto und Dom.
Martinelli errichtet , mit prachtvollem Treppenhaus. — Hofburg-
theater s. S. 45.
Östl. von der Minoritenkirche, Herrengasse Nr. 11, die Statt-
halterei (IL PI. B 3), 1847 von P. Sprenger erbaut.
Herrengasse Nr. 13 das niederösterreichische Landhans (II. PI.
B 3), 1513-18 am Minoritenplatz errichtet, 1560-1600 bis zur
Herrengasse ausgebaut, 1837-44 von Pichl z. T. neu aufgeführt.
Eintritt 1 . Juni-30. Sept. 9-1 Uhr durch den Hauswart.
Eingangshalle nnd Hof waren am 13. März 1848 ein Hauptschauplatz
der Revolution. — L. im I. Stock die nieder Österreich. Landesbibliothek
(20000 Bände; Bibliothekar: Dr. Vancsa); der Hauptsaal, ehemals Sitzungs-
zimmer der Abgeordneten, hat eine schöne Renaissance -Holzdecke von
G. Haas (1572) und eine merkwürdige Tür; dahinter das Mannskripten-
zimmer, früher Vorraum, mit prächtiger Decke (Malereien von 1571, 1846
restauriert, auf die Kämpfe der Wiener Protestanten gegen die katholische
Kirche bezüglich) und zwei schöne Marmorportale.
Das Rückgebäude enthält im Rrd^eschoß an Stelle des alten Durch-
gangs zum Minoritenplatz eine Kapelle, mit gotischem Gewölbe und
Altarbild von K. Geyling (nach Entwürfen von L. v. Schnorr). Im I. Stock
mehrere aus dem J. 1571 stammende, im xvm. und xix. Jahrh. moder-
nisierte Räume : der Rittersaal mit dem sog. Justizthron, die Herrenstube,
der große Sitzungssaal, mit Deckengemälde von Antonio Beduzzi (1710) und
die Prälatenstube. Nebenan eine gotische Vorhalle, jetzt Beratungszimmer.
Die Herrengasse mündet nördl. auf die Freiung (S. 38), südl.
auf den Michael er Platz (S. 28).
Baedekers Österreich. 28. Aufl. 3
38 Route 1. WIEN. . XT , L f™*™
4. Nordwestlicher
4. Nordwestlicher Teil der Inneren Stadt.
Der Platz Am Hof (II. PI. B C 2"), der größte der Altstadt,
n.w. vom Graben (S. 28), bezeichnet, wie eine Inschrift an dem
Eckgebäude, dem Reichs- Kriegsministerium (Nr. 14), meldet, die
Stelle der ältesten Burg der Babenberger (S. 21); Neubau des
Ministeriums s. S. 50. In der Mitte eine Mariensäule (1668). Vor
dem Kriegs ministerium das schöne Reiterstandbild des Feldmar-
schalls Radetzky (1766-1858), von K. Zumbusch (1892), auf hohem
Granitsockel, den Bronzereliefs aus dem Leben des Feldherrn
schmücken. — Die Pfarrkibche am Hof (zu den neun Chören der
Engel), 1. neben dem Ministerium, ursprünglich ein gotischer Bau
(xv. Jahrh.), ist im xvr. Jahrh. und 1662 umgebaut worden. —
An der W.-Seite, Nr. 6, die Österr. Kreditanstalt (II. PI. B 2), 1858
von Fröhlich erbaut. — An der NO.-Seite, Ecke der Färbergasse,
Nr. 10 das ehem. bürgerliche Zeughaus, jetzt Hauptfeuerwache, 1562
erbaut, mit Fassade von 1732.
In der Mitte derFr eiung(II. PI. B2), des westl. anstoßenden
Platzes, der seinen Namen dem Asylrecht der Schottenkirche ver-
dankt, der Austriabrunnen von Ludw. v. Schwanthaler (1846).
Links Nr. 2 die Österr. -Ungarische Bank, 1860 im italienischen
Rundbogenstil von Ferstel erbaut.
R. nebenan Nr. 3 das gräfl. Harrach'sche Palais (II. PI. B 2),
1689 erbaut, mit einer wertvollen Gemäldegalerie: Einlaß 8. S. 16;
Eingang durch die Tür 1. vom Hauptportal, zwei Treppen hinauf.
Die Sammlung zählt über 400 Bilder, namentlich Italiener und
Franzosen des xvn. -xviii. Jahrh., sowie Niederländer und Spa-
nier des xvn. Jahrh., unter letzteren eine Anzahl Meister, die man
außerhalb Spaniens sonst selten findet. Katalog in Vorbereitung.
Direktor: Dr. Dernjac.
I. Saal. Niederländer und Deutsche. An der Ausgangswand: 17.
Paul Potter O), Landschaft mit Kühen; 1. Jan Fyt und Com. Schut,
Früchtekranz. — 51. Antwerpener Schule (xvi. Jahrh.), großer (stark restau-
rierter) Flügelaltar aus Rohrau, in der Mitte Christus am Kreuz, 1. die
h. Anna selbdritt, r. die h. Helena; 32. E. Bosch, Christus in der Vor-
hölle; *44. Meüter der weiblichen Halbfiguren, drei musizierende Mädchen ;
315. Jac. van Ruisdael(f), Landschaft (1649). — 39. Jac. Jordaens, der h,
Christoph (Farbenskizze); 4. W. Cl. Heda, Stilleben (1635). — 387. 0. Pencz,
Kimon und Pera (1546).
I. Kabinett «Eckraum): Italiener ohne Bedeutung.
II. Saal. Meist Franzosen und Italiener. An der Eingangswand: 208,
121. Jos. Vernet, Seestücke (121 beschädigt); 175, 400. de Troyy Bildnisse.
— 185, 187. Raph. Mengs, h. Christoph, Geburt Christi ; 172. Eust. Lesueur,
Kindermord zu Bethlehem; *188. Pompeo Batoni, Susanna im Bade (1751);
176. Domenichino, h. Hieronymus. — 171. Gasp. Dughet (Poussin), römische
Landschaft mit Tempelruine; 118. Claude Lorrain, Sonnenuntergang.
III. Saal. Bilder von und nach Ribera (*2S2. h. Bartho'omau«, 253),
Luca Giordano (228, 250, 270), Caravaggio, Solimena (242, 243, 249, 252, 266).
IL Kabinett (Tribuna), mit den besten Bildern der Galerie. V or allem
Spanier: *333. Velazquez , Bildnis eines jungen Mannes; *292, 318. Juan
Carreno, Karl II. von Spanien, Maria Anna, Witwe Philipps IV.; *306. J. B.
del Mazo (?, nicht Velazquez), spanischer Infant als Kardinal; Bilder von
|gf- WIKN. /. Route. 39
Herrera, Coello u. a. Außerdem: 318. Rembrandt, betender Greis (1661);
46. Amberger, raännl. Bildnis; 331. H. Rigaud, Graf Ferdinand Harrach
(1698); 296. Art des B. van Orley, Anbetung der Könige; 298. P. Brueghel
d. /., die. sieben Werke der Barmherzigkeit; 325. Jakob van Amsterdam,
mcänni. Bildnis; 303. Com. de Vos, weibl. Porträt; 330. Tizian (Werkstatt-
bild), b. Sebastian. Am Eingang 289. Ansiebt der Freiung mit dem Harrach-
seben Palais, von Canaletto.
Durch das III. in das IV. Kabinett, wo noch die Ansicht von Wien
aus dem xvn. Jahrh. von P. Snayers erwähnt sei.
R. vom Harrach'schen Palais, Freiung Nr. 4, am Ende der
Herrengasse (S. 37), liegt das *Palais des Fürsten Kinsky (II. PI.
B2), mit reicher Fassade und stattlicher Eingangshalle, im Barock-
stil 1709-13 von Hildebrand für den Grafen Daun erbaut.
Die NW. -Seite der Freiung nimmt die Schottenkirche (II. PI.
B 2) ein, die ihre heutige Gestalt bei einem Umbau 1638-42 erhielt,
im xix. Jahrh. mehrfach restauriert. Im Innern zwei Altarbilder
von Sandrart, Hochaltar von Ferstel; neben dem südl. Seitenein-
gang ein Denkmal des Grafen Starhemberg (f 1701 ; S. 22), der in
einer Nische unter dem Hochaltar ruht; daneben, in der unzu-
gänglichen Stiftergruft , das 1901 erneute Grabmal des Herzogs
Heinrich Jasomirgott, an den auch an der westl. Außenseite der
Kirche ein Denkmal von J. Breitner (1893) erinnert. — Die Kirche
gehörte zu der nördl. anstoßenden ehem. Benediktinerabtei, dem
sog. Schottenhof (II. PI. B 2), der 1158 von schottisch-irischen
Mönchen gegründet, aber mehrfach umgebaut wurde (im östl. Flügel
einige Räume mit Gemälden, u. a. bibl. Szenen mit Wiener An-
sichten im Hintergrund, xv. Jahrh.). Auch der 1773 erneute, der
Abtei Melk (S. 134) gehörige Mölkerhof, auf der andern Seite der
Schottengasse ist eine jener geistlichen Stiften gehörigen Gebäude-
gruppen, die einen großen Teil der Stadt einnahmen. Die
Schottengasse mündet nördl. auf den Schottenring, s. S. 42.
An der Nordostecke der Freiung, Renngasse 4, ist das gräfl.
Schönborn'sche Palais (II. PI. B2), um 1700 von Fischer v. Erlach (?)
im Barockstil aufgeführt, mit schöner Vorhalle und einer kleinen
Gemäldegalerie (100 Bilder, meist Niederländer), die in den durch
ihre prächtige Rokokodekoration ausgezeichneten Räumen des
I. Stocks aufgestellt ist. Eintritt s. S. 17 ; Eingang in der Vorhalle
(r.). Katalog (1905) 40 h.
I. Saal: 15. Jan Wynants, Flußtal (1673); 17. Rubens O), Faun und
Bacchantin mit Fruchtkorb; 18. F. Bot, Hagar in der Wüste; *23. Jac.
Jordaens, Meergötter. Außerdem Möbel, Porzellan, Gläser u. a. — II. S a al :
21. Bern. Beiotto, das Brunnenhaus auf der Festung Königstein in Sachsen ;
25, 28. Jan Weenix, totes Wild; 27. D. Teniers d. J. (?), ein Gelehrter;
48. Carlo Cignani, Venus und Amor; 32. J. van Goyen, Ansicht von Dord-
recht; 35, 37. Jac. Gerritsz Cuyp, männl. Bildnisse (1633 und 1634); *4i.
Hans Holbein d. J., männl. Bildnis (1532); 43. Gabr. Metsu, die belauschte
Briefschreiberin. — III. Saal: 86. Rubens, Studienkopf zur Löwenjagd
(München); 76. Jac. van Ruisdael, Schloß Bentheim; 90. A. van Dyck, Maria
mit dem Kinde; 62. F. Neefs, das Innere der Kathedrale zu Antwerpen;
96. /. van Goyen, Landschaft ^ 52. Adr. van Ostade, Bauernunterhaltung ;
114. /. D. de Heem, Stilleben. — Im IV. Zimmer (neben dem II. Saal):
Antiquitäten. In einem Nebenraum eine zierliche Rokoko-Sänfte.
3*
40 *«" '■ WIEN- 4. NordweaUicheÄ
Vom NW.-Ende des Grabens (S. 28) führen r. die Tuchlauben
durch den ältesten Stadtteil zum Hohen Markt (II.P1.C2, 3). Das
ehem. SiNA'sche Palais (Nr. 8), von Hansen 1860 umgebaut, nimmt
angeblich die Stelle des römischen Prätoriums ein (Denktafel). In der
Mitte des Platzes ein Votivdenkmal mit der Vermählung Maria, nach
Fischer v. Erlach' s Entwurf 1732 errichtet, die Figuren von Oorradini.
Zwischen dem Hohen Markt und dem Donaukanal befand sich
bis 1622 das Judenviertel (vgl. S. 20). — An der Ruprechtsstiege,
unweit des Franz-Joseph-Kais (S. 41), r. die St. Ruprechtskirche
(II. PI. D 2), der Überlieferung nach die älteste Kirche Wiens, mit
romanischen Resten aus dem Anfang des xm. Jahrh.,im xix. Jahrh.
gotisch verändert.
Zwischen der Wlpplinger Straße (1. Nr. 7) und dem Judenplatz
(Nr. 11) erhebt sich das Ministerium des Innern (II. PI. 0 2),
1714 für die böhmische Hof kanzlet von Fischer v. Erlach erbaut. —
Gegenüber, Wipplinger Str. 8, das alte Rathaus oder Magistrats-
Gebäude (II. PI. C 2), ursprünglich 1316 von Herzog Friedrich
dem Schönen der Stadt geschenkt, die barocke Fassade aus dem
Anf. des xviii. Jahrh. Im Hof ein Brunnen mit prächtigem Blei-
gußrelief, Perseus und Andromeda, von R. Donner (1741).
R. neben dem Rathaushof die Salvator- oder Rathauskapelle
(II. PI. C 2), eigentlich zwei Kapellen : ein zierlicher frühgotischer
Bau (1361) und, an der Salvatorgasse , eine spätgotische Kapelle
(1540), mit Portal im Stil der venezianischen Frührenaissance,
einem der ältesten Renaissance-Denkmäler auf deutschem Boden
(2. Hälfte des xvi. Jahrh.). Seit 1871 gehört die Kapelle den Alt-
katholiken (nur So. 10-12 Uhr geöffnet).
*Maria-Stiegen (H. PI. C2 ; Maria am Qestade\ am NW.-Ende
der Salvatorgasse, jetzt Nationalkirche der Tschechen, hat ein ein-
schiffiges, 1394-1427 erneutes spätgotisches Langhaus, das sich an
den großen 1369 vollendeten Chor in etwas verschobener Richtung
anlegt. Sehr merkwürdig ist der 57m h. siebeneckige Turm, 1536
aufgeführt, mit reich durchbrochenem steinernem Kuppelhelm.
Im Chor alte Glasgemälde.
5. Östlicher Teil der Inneren Stadt.
Die stillen Gassen im 0. der Kärntner und Rotenturm-Straße
enthalten eine Anzahl sehenswerter Bauten.
Himmelpfortgasse Nr. 8 das *Reichs-Finanzministerium (II. PI.
C4), der ehem. Winterpalast des Prinzen Eugen von Savoyen
(f hier am 21. April 1736), in reichem Barockstil 1703-11 von
Joh. Bernh. Fischer v. Erlach und Lukas Hildebrand erbaut, mit
höchst malerischem Treppenhause und prächtigen Innenräumen.
Auch die südl. Hälfte des Finanzministeriums, mit der Front
Johannesgasse 5, ein nach 1690 für den Grafen A. v. Questenberg
erbauter Palast, ist ein bemerkenswertes Beispiel des Wiener Barock-
5* östlicher^. WIEN- '•*»*■ 41
Stils, mit schöner Treppenanlage. — Die kleine St. Annakirche
(II. PI. C 4), 1320 gegründet, 1627-1773 zu dem angebauten Je-
suiten-Noviziat gehörig, 1632 im Barockstil umgebaut, nach einem
Brande 1747 von Daniel Gran neu mit Deckenfresken ausge-
schmückt, ist jetzt Nationalkirche der Franzosen (So. französ.
Predigt).
Beim Stephansplatz , Singerstraße 7, liegt das 1730 erneute
Deutschordenshaus, mit dem Zentralarchiv des Deutschen Ritter-
ordens im ersten Stock (geöffnet werktags 9-2 Uhr). Die an der
Stelle der Marien kap eile des Ordens 1326 geweihte gotische Elisa-
bethkirche (II. PI. 03) ist in dem 1747 modernisierten, 1864 herge-
stellten Innern mit Wappenschildern, Fahnen und Grabmälern
reich geschmückt; hervorzuheben der Hochaltar, niederländische
Arbeit aus dem Anf. des xv. Jahrh., einst in der Hochmeister-
kapelle der Marienburg, und, neben dem Eingang, das Renaissance-
Grabmal des Komturs Jobst v. Wetzhausen, von Hering (1524). —
Weiter, Nr. 16, das *Palais des Grafen Breuner, um 1730 vielleicht
von dem damaligen Besitzer Stadthauptmann Neupauer erbaut; an
der großartigen Barockfassade 1. und r. neben dem Balkon zwei
Statuengruppen, Herkules und Antäus, Äneas und Anchises. —
Nahebei, auf dem Franziskanerplatz (II. PI. 0 D 3, 4), der Moses-
brunnen, Zinkguß von J. M. Fischer (1793).
Die Hauptverkehrsader zwischen der Rotenturmstraße und
dem Stubenring (S. 50) ist die Wollzeile (II. PI. D 3).
Wenige Schritte nördl. , Universitätsplatz 2, die alte Univer-
sität, jetzt * Akademie der Wissenschaften (II. PI. D 3), 1753-55
von dem franz. Architekten J. N. Jadot de Ville Issey erbaut, mit
prächtigem, 381qm großem Festsaal, der im J. 1848 viel genannten
„Aulatt. Die ehem. Universitätskirche, als Jesuitenkirche 1631
aufgeführt, ist im Innern 1705 von Andrea Pozzo in üppigem
Barockstil umgebaut und mit Gewölbefresken geschmückt worden.
— Nordwestl. das Lugeck (II. PI. D 3), mit einem Bronzestandbilde
Gutenberg's, von H. Bitterlich (1900).
Östl. vom Universitätsplatz, in der Postgasse, liegen das 1225
gestiftete Dominikanerkloster (II. PI. D 3; die Kirche 1631 er-
neut), die 1572 erbaute, 1772 hergestellte Barbarakirche (jetzt
griechisch-unierte Kirche), das Handelsministerium (Nr. 8) und das
Hauptpostamt (Nr. 10/12 ; S. 12). Östl. von der Post, an der Biber-
straße, das 1906 von 0. Wagner erbaute Postsparkassengebäude
(II. PI. D E 3; über 2000 Beamte). — Am Fleischmarkt die Grie-
chische Kirche (II. PL D 2, 3 ; Kirche der nicht-unierten Griechen),
1787 errichtet, 1858 von Hansen im byzantinischen Stil umgebaut.
— Seiten stettengasse 2 (IL PL D 2) ein Haus mit hohem Turm
(Aussicht).
An der Nordseite der Inneren Stadt zieht sich am Donaukanal
(S. 19) der Franz- Joseph-Kai (IL PL O-E 1,2) entlang, der
zwischen der Augarten- oder Maria- Theresien- Brücke (unweit des
42 BouUl. WIEN. 6.EIÄ
Schottenrings, s. unten) und der Stephaniebrücke über der Unter-
grundstrecke der Stadtbahn (S. 11) mit Anlagen geschmückt ist
und bei der Marienbrücke (auf der W. -Seite eine bronzene Marien-
statue von Schwathe, 1909) und Ferdinandsbrücke (S. 88) vorüber
bis zur Aspernbrücke am Stubenring (S. 50) reicht. Am jenseitigen
Ufer die Leopoldstadt, s. S. 88.
6. Die Ringstraße und ihre nächste Umgehung.
Straßenbahnen (S. 9): Nr. Ab, Ak, Br, Bk, Ca, F, K, H, L, V. —
Von der Ringstraße gehen folgende Linien aus: vom Börsenplatz Nr. 36, 40
(beide an der Liechtensteingalerie vorüber) $ von der Schottengasse Nr. 37-39,
41, 43; vom Burgring Nr. 46, 49, 50, 52; vom Opernring Nr. 57; von der
Opernschleife Nr. 63 (Schönbrunn), 6'i, 67.
Die **Ringstrqße , wie die alten Boulevards in Paris auf ehe-
maligem Festungsgebiet entstanden (S. 19) , umzieht mit dem
Franz- Joseph -Kai die ganze Altstadt in einer Länge von 5,5km
bei 57m Breite. Mit ihren großartigen Monumentalbauten, vor-
nehmen Wohnhäusern, Denkmälern, Garten- und Parkanlagen ist
sie der Stolz des modernen Wien. Der große Verkehr beschränkt
sich auf die SW.-Strecke.
Am Franz- Joseph -Kai, unweit der Maria- Theresien- Brücke
(S. 41), beginnt im NW. der Schottenring (II. PI. B C 1, 2),
dessen Name an ehem. Grundbesitz des Schottenklosters (S. 39)
erinnert. Gleich rechts auf einem kleinen Platze, dessen Hinter-
grund die Rudolphkaserne bildet, das von den „Wienern ihrem
Hausregiment" zum 200 jähr. Jubiläum gewidmete, 1906 errichtete
Deutschmeister- Denk mal, mit Bronzebildwerken von Jos. Benk : auf
hohem Granitsockel ein Soldat mit der Fahne; darunter vorn die
Figur der Vindobona, an den Seiten in zwei Gruppen Tapferkeit
(1. ; „der Grenadier von Landshut") und Kameradschaft (r.)j auf
den Reliefs Ruhmestaten des Regiments, vorn Prinz Eugens Sieg
über die Türken bei Zenta (1697), hinten Dauns Sieg über die
Preußen bei Kolin (1757).
Links die Börse (II. PI. B 1,2), 1872-77 nach Plänen von Th. v.
Hansen erbaut, mit schöner Vorhalle und 58m langem, 26m breitem,
23m hohem Hauptsaal (Börsenstunden 10-11, 121/2-^1/2 Unri
Eintr. zum Saal 2 K, auf die Galerie 60 K). Im oberen Stock das
Museum für österreichische Volkskunde (S. 87).
Rechts Nr. 11 die Polizeidirektion; — Nr. 7, Ecke der Heßgasse,
das an der Stelle des 1881 niedergebrannten Ringtheaters 1885 von
Fr. Schmidt im gotischen Stil erbaute kaiserl. Stißungs- oder Sühn-
haus (II. PI. B 1, 2), den Wiener Wohltätigkeitsanstalten gewidmet.
L. das Haus des Wiener Bankvereins, seit 1910 nach Plänen von
Gotthilf und Neumann im Bau.
Auf dem mit Anlagen geschmückten Maximiliansplatz,
zwischen der Währinger Straße (S. 99) und der Universitätsstraße,
Umgebung. WTBN- >-R™le 43
erhebt sich die *Votivkirche (II. PI. A 1 ; Heilandskirche), zum
Andenken an die Rettung des Kaisers aus Mörderhand (1853)
von Ferstet 1856-79 im got. Stil errichtet, der erste hervorragende
neuere Kirchenbau Wiens, dreischifflg mit Querschiff, Chorum-
gang und Kapellenkranz. Schöne Fassade mit zwei durchbroche-
nen 96m h. Türmen und reichem Statuen schmuck. Das in Gold
und Farben prangende Innere, mit 78 Glasgemälden, ist 6-11 und
4-6 Uhr zugänglich. In der Salmkapelle , neben dem s. Quer-
schiff, das marmorne Renaissance-Grabmal des Grafen NiklasSalm
(f 1530; S. 21), 1878 von Raitz bei Brunn hierher übertragen-,
gegenüber ein prächtiger Taufstein.
In der Nähe, Universitätsstr. 7, das Korpskommando (II. PI. A 2; S. 19),
ein Renaissancebau von Doderer (1874)-, am Portal Atlanten von Vinc.
Pilz. — Ebendorfer Str. 6, das Oewerbe-hygienische Museum: Erfindungen
zum Schutze der Arbeiter in gewerblichen Betrieben (freier Eintritt Di.
Mi. Do. Sa. 10-4, Sonn- und Festt. 10-1 Uhr).
Bei der Schottengasse (S. 39) beginnt der *Franzensrin g
(II. PI. AB % 3), der großartigste Teil der Ringstraße.
R. die *Universität (II. PI. A 2), im Stil der ital. Hochrenais-
sance von Heinr. v. Ferstel 1873-84 erbaut, ein 21 412 qm um-
fassendes Viereck, mit den meisten Hörsälen und Sammlungen
der Hochschule. Eine Rampe und Freitreppe führen zu dem mit
einer Giebelgruppe von Jos. Tautenhayn d. Ä. (Geburt der Athene)
geschmückten Portikus und in das Vestibül. Im ersten Stock des
r. Flügels ist der Festsaal, die durch zwei Stockwerke gehende
„Aula" (gegen Trkg. zugänglich); über der Haupttreppe des 1.
Flügels ein Marmorstandbild Franz Josephs I., von K. Zumbusch.
In den Bogengängen Büsten verstorbener Universitätslehrer. — Die
Mitte der Westfassade nimmt die Universitäts-Bibliothek ein, mit
über 760 000 Bänden und einem Lesesaal (werkt. 9-8, im Sommer
9-5 Uhr ; 16. Aug.-16.Sept. geschlossen ; Direktor : Hofrat Dr. W.Haas).
Die Universität, nach der Prager die älteste deutsche, 1365 gegründet,
unter Maria Theresia seit 1752 durch van Swieten reorganisiert, 1755-1857
in 4er jetzigen Akademie der Wissenschaften (S. 41), zählt über 450 Pro-
fessoren und Privatdozenten, über 6400 Studenten und 1200 Hörer. — Zur
Universität gehören u. a. auch die Sternwarte (S. lOi), das physikalische
Institut (IX. Tiirkenstr. 3), der botanische Garten samt Museum (S. 92),
das chemische Institut (S. 99), das anatomisch-pathologische Museum (S. 99),
da3 anatomische Institut (3. 99), die evangelisch-theologische Fakultät (IX.
Türkenstr. 4).
Gegenüber der Universität steht der Liebenberg - Obelisk, zur
Erinnerung an den tapfern Bürgermeister von Wien während der
zweiten Türkenbelagerung, von Joh. Silbernagl (1890).
Yon der Südseite der Universität bis zum Reichsratsgebäude
(S. 47) erstreckt sich der hübsche Rathauspark (II. PI. A 2, 3).
In der Mitte acht Marmor Standbilder von Förderern Wiens. Im
südl. Teil das Lanner- Strauß -Denkmal, von Seifert (1905): vor
einer Marmorwand mit Tänzerpaaren in Relief die Bronzestand-
bilder der Walzerkomponisten Jos. Lannerff 1843) und Joh. Strauß
d. Ä. (f 1849). — Im Sommer Mo. Do. nachm. Militärmusik.
44 *«""■ W1EN- 8.B&Ä
Das *Rathaus (II. PI. A 2, 3), in der Massenwirkung das aiu
meisten hervortretende Gebäude der Stadt nach der Stephanskirche,
wurde 1872-82 nach Plänen Friedr. v, Schmidt1 's im gotischen Stil
mit Verwendung von Renaissanceformen erbaut. Es bedeckt eine
Fläche von 19 430qm, von denen 5760qm'auf den großen Arkadenhof
in der Mitte und sechs kleinere Höfe entfallen. Die Höhe beträgt
bis zu dem durchlaufenden First 36,3 m. Am Mittelbau oben Stand-
bilder von Bürgermeistern und anderen namhaften Personen der
Stadtgeschichte. Den mächtigen 100m h. Turm krönt ein in Kupfer
getriebener Bannerträger („der Eiserne Mann"). Im Innern (Ein-
tritt s. S. 17; Meldung unter dem Portal an der Lichtenfelsgasse,
Trkg.) sind namentlich sehenswert die Sitzungssäle des Magistrats,
der prächtige Gemeinderatssaal, mit Fresken aus der Geschichte
Wiens von Ludw. Mayer, die sog. Volkshalle im Erdgeschoß unter
dem Turm an der Hauptfassade, die beiden Feststiegen, mit Mar-
morsäulen und vergoldetem Gitter, und die durch zwei Stock-
werke gehende Festhalle. Von den Baikonen schöner Blick auf
den Franzensring. — Auch der Rathauskeller (S. 6) weist künst-
lerischen Schmuck auf: Wandbilder aus der Geschichte und Sage
der Stadt, nach H. Lefler's Entwürfen; Ansichten niederöster-
reichischer Weinorte, von H. Darnaut; Wiener Volkssagen und
Stadtansichten, von H. Lefler u. a. — Im I. Stock die 1856 ge-
gründete Städtische Bibliothek (Eintritt s. S. 17), mit reicher Samm-
lung auf Wien bezüglicher Literatur, und das Historische Museum
der Stadt Wien (S. 85).
In die Stadtverwaltung teilen sich der Gemeinderat als beratende und
der Magistrat als ausfuhrende Behörde. Der Gemeinderat zählt 165 Mit-
glieder und wählt aus seiner Mitte den Bürgermeister, der der kaiserlichen
Bestätigung bedarf, und die drei Vizebürgermeister, sowie einen engeren
Aasschuß von 27 Mitgliedern, den Stadtrat. Über die besonderen An-
gelegenheiten der einzelnen Bezirke beraten die Bezirksvertretungen, mit
je IS Mitgliedern. Der Magistrat , mit dem Bürgermeister und einem
Magistratsdirektor an der Spitze, umfaßt die Gesamtheit der rechtskun-
digen, technischen und Sanitäts-Beamten der Stadt und steht als politische
Behörde erster Instanz unter dem Statthalter von Niederösterreich. Die
Ausgaben der Stadt belaufen sich nach dem Voranschlag für 1910 auf
220 5b2 110 Kronen.
In den Anlagen hinter dem Rathaus wurde seinem Erbauer
Friedr. v. Schmidt (S. 24) 1896 ein Bronzestandbild errichtet, von
Ed. v. Hofmann. — Gegenüber an der schon zur Josephstadt (S. 45)
gehörigen Landesgerichtsstraße Nr. 9 das
Czerninsche Palais (II. PI. A2), dessen 343 Nummern zählende,
an guten Niederländern reiche * Gemäldegalerie von Mai bis Okt.
zweimal wöch. zugänglich ist (S. 16). Katalog 40 h.
Man durchschreite das Eingangs-, das III. und IV. Zimmer und be-
ginne, der Numerierung gemäß, mit dem hintersten, dem I. Zimmer. Außer
den Gemälden enthalten die Zimmer einige Antiken.
I. Zimmer, vorwiegend Italiener, Spanier, Franzosen. Links: 4. Nie.
Poussin> die Pest in Marseille $ 5. Sassoferrato, h. Familie ; 10. Paolo Veronese,
eine Vermählung«, 17. Ad. EUheimer, Anbetung der Hirten, Früh werk unter
dem Einfluß Correggio's; 18. Com. Schut, h. Familie ; *19. Tizian {Paris
Bordonef), Herzog Alfonsvon Ferrara vor dem Kruzifixe kniend $ 22. Alt-
*'"*-, K WIEN. 2. Route. 45
und Umgebung.
ßorentiner Schule, Altarblatt, Krönung Maria und Szenen aus dem Leben
Christi (1344) ; *27. Altflandrische Schule (hier: Jan van Eyck), Darstellung im
Tempel} 45. M. Zerego, büßende Magdalena ; *48. Murülo(f), Christus am
Kreuz; 54. Jacopo Tmtoretto (?), ein Doge von Venedig; 58. Pedro de Moya,
männl. Bildnis; 65. A. von Dyck, Ecce homo ; 66. Ribera, Isaak segnet Jakob ;
72. Francesco Primaticcio, die drei Gra/.ien.
II. (und III.) Zimmer: meist Niederländer. An der Schmalwand 1.:
95, 9o. Rachel Ruysch, Blumen und Früchte; 100. Adr. van Ostade, Dorf-
schenke (1653); 101. A. Brouwer, männl Kopf; 106. N. Berchem, Landschaft;
110. Gasp. Dughet, Landschaft; *117. Jan Vermeer, der Künstler in seiner
Werkstatt, eins der schönsten Interieurs der gesamten holländischen Kunst ;
119. A. Cuyp, ruhende Rinder. An der r. Wand und weiterhin : Land-
schaften von Ever dingen , S. van Ruisdael, Jac. van Ruisdael, J. Vermeer,
Wynants, Pynacker u. a. ; 128. van Dyck, Amor; 160, 161. J. Callot, komische
Volksszenen; 104. A. Dürer, männl. Porträt (1516); 168. Rubens, die drei
Frauen am Grabe Christi; 162. Federico Baroccio, Selbstbildnis; 171. Jan
Weenix , totes Wild; 172. M. d'Hondecoeter, Geflügel; 173. Fr. Snyders,
Fuchsjagd. Auf Gestellen: *175, 176. G. Dou, Spielgesellschaft, Selbst-
bildnis ; *184. Adr. van de Velde, Weidevieh ; 186. D. Teniers d. J., Soldaten in
der Schenke; c187. P. Potter, Kühe aus dem Stalle kommend (1647); 188.
A. van der Neer, nächtliche Feuersbrunst ; 189. Saftleben Landschaft.
III. Zimmer. An der Eingangswand : 196. Em. de Witte, Inneres der
Neuen Kirche zu Delft (1664); 197. Fr. de Ilerrera d. Ä., blinder Leiermann
mit Führer; 206. 205. B. van der Helst^ Mann und Frau; 231. Rubens,
männl. Bildnis (1621). Auf dem Gestell: :73. D. Teniers d. ./., der Dudelsack-
pfeifer; 74. Gubr. Metsu, der Raucher; *75. Rembrandl (?), Bildnis seiner
Mutter; 76, 77. Adr. Brouwer , Geizhals, Dorfbader; 78. Adr. van Ostade,
die Schenke; 80, 8t. D. Teniers d. Ä., Wahrsagerinnen, ein Gefangenwärter.
In der Mitte eine Reiterstatuette des Erzherzogs Karl, von Fernkorn.
IV. (Eingangs-)Zimmer: 257. A. Cuyp, Landschaft mit Kühen; 261.
J. van Goyen, Landschaft. — In Abwesenheit der gräfl. Familie zeigt der
Aufseher die Wohnzimmer: Bildnisse von Reynolds, Rigaud, Vige'e Lebrun;
283. Ter Borch, Herr und Dame im Garten; 288. Rubens, weibl. Bildnis ; 291.
Casp. Netscher, Familie des Künstlers; BiMer von Danhauser, Gauermann,
Rottmann und anderen Malern des xix. Jahrhunderts.
In der Joseph Stadt (S. 20) sind ferner zu erwähnen : westl. das 1783
gegründete Josephstädter Theater und nebenan die 1698 1713 erbaute Kuppel-
kirche Maria Treu (I. PI. D 4), mit Fresken von Ant. Fr. Maulpertsch
(t 1796); — südl. vom Czeminsohen Palais das Palais Auersperg, s< S. 95.
Auf der O.- Seite des FraDzensrings, gegenüber dem Rathaus,
erhebt sich das *Hofburgtheater (II. PI. B 3 ; S. 14), 1880-86 nach
Plänen von Semper und Hasenauer in reicher Spätrenaissance auf-
geführt. Der hohe Mittelbau enthält Foyer, Zuschauerraum und
Bühnenhaus; an den Seiten langgestreckte Flügel mit den beiden
Treppenhäusern. An der mit drei allegorischen Statuen von
K. Kundmann geschmückten Attika des geradlinigen Risalits ein
Relieffries von Eud. Weyr, Triumphzug des Bacchus. Die übrigen
Skulpturen sind von V. Titgner, Joh. Benk u. a.
Inneres (Besichtigung werktags 9-12, 2 5, Sonn- u. Festt. 9-12 Uhr;
Eintrittskarren zu 60 h im Automat beim Bühneneingang gegenüber dem
Volksgarten). In den Treppenhäusern Deckengemälde von Fr. Matsch und
Gust. und Ernst Klimt, die Entwicklung der Schauspielkunst darstellend,
sowie Standbilder von Schauspielern; in den Logenvestibülen Decken-
gemälde von K. Karger. — In den beiden Büffettsälen Lünettenbilder von
Rob. Ruß; dazwischen das prächtige Foyer, mit drei Deckengemälden von
Ed. Charlemont und der 1786 gegründeten Galerie von Bildnis>en berühmter
Schauspeler des Burgtheaters (S. 22), das bis 1883 am Michaeler Platz
nebea der Winterreitschule stand. In den zu den kaiserl. Logen führen-
den Prachträumen u. a. ein Rundfries von Aug. Eisenmenger und eine
46 R0Utel- W1EN- 6.Rta«S
Klytia-Statue von Benk. — Der Zuschauerraum (für 1532 Personen) ist
im Louis xvi.-Stil gehalten; an den Logenbrüstungen JVJarmorbüsten von
Schauspielern des allen Burgtheaters von Tilgner, und reizvolle Camai'eu-
malereien von Ad. Hynais.
Vom Hofburgtheatei bis zum Burgring erstreckt sich der k. k.
*Volksgarten (II. PI. AB 3), 1823 von Franz II. angelegt, im
Sommer sehr besucht (Stuhl 4 K). Beim Südeingang, am äußeren
Burgplatz (S. 34), steht der Tügnerhrunnen, mit lebhaft bewegter
Bronzegruppe eines Fauns, der eine Nymphe trägt, von V. Tilgner
(1875). — Westl. von hier, nahe der durch P. v. Nobile erbauten
Säulenhalle des Cafe -Restaurants (Konzerte s. S. 15), das 1889
errichtete Grülparzer- Denkmal, ein Halbrund mit der sitzenden
Figur des Dichters (f 1872), von K. Kundmann, und Reliefdar-
stellungen aus seinen Werken, von R. Weyr. — Im nördl. Teil des
Parkes steht seit 1907 ein Denkmal der Kaiserin Elisabeth (f 1898),
Architektur von Ohmann, das Sitzbild der Kaiserin von Bitterlich.
Der Theseustempel (II. PI. B 3), in der Mitte des Volksgartens,
1823 von P. v. Nobile für Oanova's Theseusgruppe (S. 53), erbaut,
enthält seit 1900 das
*Ephesus -Museum, mit einem Teil der Ergebnisse der öster-
reichischen Ausgrabungen auf der Stätte der griech. Hafenstadt
Ephesus in Kleinasien (Rest im Belvedere, S. 92). Eintritt s. S. 16.
Illustrierter Katalog 1 K.
Die Ausgrabungen wurden 1895-97 von Karl Humann (•$• 18S6) und Prof.
0. Benndorf (f 1907), seit 1898 vom Österreich, archäologischen Institut
geleitet. Die Fundstücke stammen jedoch nicht aus dem berühmten
Artemistempel sondern aus der durch den Diadochenkönig Lysimachos
(t 281 vor Chr.) wegen Versandung des Hafens neu angelegten Stadt, die
noch von den Römern mit großen Gebäuden ausgeschmückt wurde.
*1. Bronzestatue eines Athleten, attisches Originalwerk (Mitte des iv. Jahrh.
vor Chr.), aus 234 Siücken neu zusammengesetzt und z. T. ergänzt;
*2. Oberteil eines bronzenen Lampenträgers (Lychnuchos) , aus der helle-
nistischen Zeit (über der Doppelbüste des Herakles und der Omphale ein
ionisches Kapital mit dem ausrnhenden Herakles und Eroten); *3. Herakles
im Kampfe mit einem Kentauren, Bronzegruppe, mutmaßlich zu dem eben
gen. Lampenträger gehörig. — An der 1. Langwand : 11. Kopf des Apollo,
Marmor; 9. Kopf und Oberteil einer sitzenden Marmorstatue des Demos
von Ephesos, in der Art älterer Zeusdarstellungen ; 14. Marmorbüste
eines Oberpriesters, für den Kult des römischen Kaiserhauses (z. T. er-
gänzt). — An der Rückwand: 20-22. Eroten auf der Löwenjagd und mit
Jagdbeute, Reliefbruchstücke vom Friese des Bühnengebäudes im Theater,
aus der Zeit Kaiser Domitian,s (81-96 nach Chr.), mit Resten der alten
Bemalung. — An der r. Langwand: 5. Marmorkopf des Hermes, im Stil
Polyklefs; *12. Marmorkopf einer Göttin, im Haar ein mit Ranken ver-
ziertes Diadem ; *6. Knabe mit einer Ente, Marmorstatue in der Art des
Boethos, aus hellenistischer Zeit; 4. weiblicher Marmorkopf, vielleicht
nach einem Original werke der sikyonischen Schule (Mitte des v. Jahrh. vor
Chr.). — *28. Marmorrelief einer sterbenden Amazone, Kopie nach der
Erzstatue des Polyklet im Artemistempel; 31. Torso einer Marmorstatue der
Aphrodite. — Aus anderen Fundorten stammen: 33. Kopf des Piaton. von einer
Marmorstatue, attische Arbeit, aus Athen; 34. Halbfigur eines Mädchens
in dorischer Gewandung, einen Vogel in der rechten, einen Granatapfel in
der 1. Hand haltend, mit Resten von Bemalung, in Kalkstein, von einem
(hier rekonstruierten) Grabmal, aus Dynhachium (Durazzo; iv. Jahrh.
vor Chr.); 36. Marmorctatue Marc AureFs, unsicherer Herkunft.
Ängebn„g. WIEN '■ ßo«^ 47
Auf der W. -Seite des Fraiizensrings erhebt sich dem Volksgarten
gegenüber das *Reichsrats- oder Parlamentsgebäude (II. PI. A 3),
Sitz des Abgeordneten- und des Herrenhauses, ein mächtiger 1874-
83 von Hansen im griechischen Stil aufgeführter Bau. Eine breite
Rampe, mit vier bronzenen Pferdebändigern von Jos. Lax und acht
Marmorsitzbildern griechischer und römischer Geschichtsschreiber
von R. Kauffungen , W. Seih u. a., führt zu dem achtsäuligen
Portikus, in dessen Giebelfeld ein Marmorrelief, Verleihung der
Verfassung, von Edm. Hellmer. Auf der mit Statuen geschmückten
Attika der beiden Flügel acht bronzene Viergespanne, von V. Pilz.
Durch den Portikus und das Atrium (Eintr. s. S. 17; Pförtner
unter der Rampe) gelangt man in das Peristyl, mit 24 Monolith-
säulen und Fresken historischen Inhalts. R. der Sitzungssaal der
Abgeordneten (516 Sitze), 1. der des Herrenhauses (261 Sitze).
Vor dem Reichsratsgebäude steht seit 1902 der 15m hohe
Pallas- Athene- Brunnen: auf einer gedrungenen Marmorsäule das
Kolossalbild der Pallas von K. Kundmann ; am Sockel gesetzgebende
und ausübende Gewalt von Tautenhayn d. J., Inn und Donau von
H. Härdtl, Elbe und Moldau von Kundmann.
Südl. vom Reichsratsgebäude ist der Schmerling-Platz,
auf ihm das Anzengrub er- Denkmal von Scherpe (1905): auf einem
Felsblock das Bronzestandbild des Dichters (f 1889), unten der
Steinklopferhans. Ander S.- Seite des Platzes der Justizpalast
(II. PI. A 3, 4), in deutscher Renaissance von Alex. v. Wielemans
1874-81 erbaut. — Westl. dahinter im Stadtbezirk Neubau der
Palast der ungarischen Leibgarde und das Deutsche Volkstheater,
s. S. 95/96.
An den Burg ring (II. PL A B 4) schließt sich s.w., zwischen
den beiden im Äußern völlig gleichen Prachtbauten der Hofmuseen,
der mit Anlagen geschmückte Maria- Theresien-Platz, in
dessen Mitte das Maria-Theresia-Denkmal (IL PL A B 4) aufragt,
im architektonischen Aufbau von Hasenauer, die Bronzebildwerke
von K. Zumbusch, das Ganze 19,40m hoch. Die Kaiserin, die auf
einem hohen von vier Doppelsäulen eingefaßten Granitsockel thront,
ist als 35jährige Frau dargestellt, mit der zeptertragenden Linken
die pragmatische Sanktion umfassend. Am Sockel Reitergestalten
der Feldherrn : r. Laudon, 1. Daun, hinten r. Traun, 1. Khevenhüller ;
zwischen ihnen vier Standbilder: vorn der Reichskanzler Fürst
Kaunitz, hinten der Artilleriegeneral Fürst Wenzel Liechtenstein,
dann 1. der Rechtskundige Graf Haugwitz und r. der Arzt van
Swieten. In den Nischen am obern Teil des Sockels Porträtgruppen
bedeutender Zeitgenossen, u. a. über van Swieten Gluck und Jos.
Haydn mit dem Knaben Mozart. — Außerdem schmücken den
Platz vier Brunnen mit Marmorgruppen von Schmidgruber, Ed.
v. Hofmann und H. Härdtl, sowie am Aufgang zur Museumstraße
zwei Kolossalgruppen von Pferdebändigern, von Th. Friedl.
48 Route 1. WIEN. «. iu£gÄ
Das *Kunsthistorische Hofmuseum (II. PI. B 4), das die SO.-
Seite des Maria -Theresien-Platzes begrenzt, wurde 1872-81 von
K. v. Hasenauer mit Benutzung der Entwürfe Gottfr. Sempers
im ital. Hochrenaissancestil erbaut. Es bedeckt eine Fläche von
169X74m und umschließt zwei große Höfe. Die Hauptfassade
wird durch einen mächtigen Mittelbau, der mit seiner Attika 31,p0 ni
hoch ist, und zwei mäßig vorspringende Eckrisalite gegliedert.
Über dem Mittelbau wölbt sich, zwischen viereckigen Tabernakeln,
eine achteckige Kuppel mit Laterne, die bis zur Spitze der sie
krönenden Kolossalügur der Pallas Athene von Joh. Benk 64,32 m
über dem Platz aufragt. Die allegorischen Figuren in den Taber-
nakeln sind von Fr. Gasteil, die Viktorien oben am Mittelbau
von H. Härdtl und Benk. Auf der Balustrade Statuen von Künstlern
und Kunstfreunden. Am zweiten Stockwerk über den Fenstern
Porträtköpfe von Künstlern, in den Bogenzwickeln der großen
Fenster und in den Nischen der Risalite allegorische Darstellungen.
Zwischen den Säulen der Mittelrisalite im Erdgeschoß vorn die
Figuren der Malerei von Edm. Eellmer und der Bildhauerei von
Benk, hinten Architektur und Kunstgewerbe von K. Kundmann. In
den Anlagen hinter dem Museum ein Marmorsitzbild des aus Wien
gebürtigen Malers M.v. Schwind (1804-71), von Schimkowitz, 1909.
— Beschreibung der Kunstsammlungen im Innern s. S. 52.
Das Naturhistorische Hofmuseum (II. PI. A 4), auf der N W.-
Seite des Platzes, ebenfalls 1872-81 mit Benutzung Semperscher
Entwürfe von K. v. Hasenauer erbaut, stimmt im Äußern wie in
den Verhältnissen, abgesehen von etwas geringerer Tiefe (70 m),
mit dem kunsthistorischen Museum überein. Auf der Kuppel eine
»Kolossalfigur des Helios von Joh. Benk; in den Tabernakeln He-
phästos, Poseidon, Gaea und Urania von Joh. Sübernagl. An der
Attika des Mittelbaues Viktorien von H. Härdtl und K. Kundmann.
Auf der Balustrade Porträtstatuen der für die Naturwissenschaften
bahnbrechenden Männer. Am zweiten Stockwerk über den Fenstern
Porträtköpfe von Naturforschern; in den Bogenzwickeln der großen
Fenster und in den Nischen der Risalite allegorische Figuren.
Zwischen den Säulenstellungen der Mittelrisalite im Erdgeschoß
plastische Gruppen: vorn Europa und Amerika- Australien von
Kundmann, hinten Asien und Afrika von Paul Wagner. — Be-
schreibung der Sammlungen s. S. 76.
Den Hintergrund des Platzes bildet das k. k. Ho f stall gebäude
(II. PI. A 4), 1725 z. T. nach Plänen Fischers v. Erlach aufgeführt,
1850 umgebaut, mit sehenswerter Sammlung von Krönungs- und
Staatskarossen, Prachtsätteln, sowie Gemälden von Hamilton (Ein-
tritt s. S. 17). — In der Nähe die Mariahilfer Straße, s. S. 96.
Östl. stößt an den Burgring der Opernring (II. PI. B C 4),
an welchem gleich 1., neben dem k. k. Hofgarten (S. 35) und am
Anfang der zum Albrechtsplatz (S. 35) führenden Albrechtsgasse,
staf- . WIEN. /. Route. 49
und Umgebung.
eine sitzende Bronzestatue Goethes, von Edm. Hellmer (1900). —
Südl. gegenüber am Schillerplatz die Akademie der bildenden
Künste, s. S. 50.
Am Ende des Opernrings 1. das k. k. *Hofoperntheater (II. PI,
04; S. 14), im Stil der französ. Frührenaissance von Ed. van der
Null und A. v. Siccardsburg 1861-69 erbaut. Über der Loggia
zwei Flügelrosse von Hähnel.
Die ebenso reiche wie geschmackvolle Ausschmückung des Innern
(zugängl. gegen Karten tägl. 9-12, 2-5, Sonn- u. Festt. nur 9-12 Uhr«, 60 h) ist
von Mor. v. Schwind, Ed. Engerth, Karl Rahl u. a. Im Treppenhaus Medaillon-
bildnisse der Erbauer von Jos. Cesar; auf der Brüstung Marmorstatuen
der sieben freien Künste von H. Gasser. Das Foyer, mit Opernszenen
von Schwind und Büsten berühmter Tondichter, hat nach der Straße hin
eine offene Loggia, gleichfalls mit Fresken (Szenen aus der Zauberflöte)
von Schwind und mit fünf Bronzefiguren (Heroismus, Drama, Phantasie,
Komik und Liebe) von E. Hähnel. Im Zuschauerraum (für 2263 Personen)
Deckengemälde von Rahl; an den Logenbrüstungen dreißig Medaillon-
porträte hervorragender Mitglieder der Wiener Oper seit hundert Jahren.
Vor dem Opernhaus der Siegfried- und der Don Juan-Kande-
laber, von Zerritsch (1905); vor der O.- und W. -Seite je ein
Brunnen mit Figuren von Hans Gasser (1866). Dem Opernhaus
südl. gegenüber der Heinrichshof, von Hansen 1861-63 im Re-
naissancestil erbaut, mit Fresken von Rahl.
Jenseit der Kärntner Straße (S. 27) folgt der Kärntner Ring
(II. PI. C 4, 5), mit stattlichen Miethäusern und Gasthöfen, der von
der vornehmen Welt bevorzugt wird.
Auf dem Schwarzenbergplatz(II. PI. DÖ), r. am Ende des
Kärntner Rings, steht ein bronzenes Reiterstandbild des Feld-
marschalls Fürsten Karl Schwarzenberg (f 1820), von Hähnel (1867).
Östl. Nr. 1 das Palais des Erzherzogs Ludwig Viktor, 1864-69 von
Ferstel im ital. Renaissancestil erbaut; w. Nr. 16 das Haus der
Kaufmannschaft, von E. v. Gotthilf (1903); unweit davon ein
Bronzestandbild des Bildhauers Raphael Donner (f 1741) , von
Kauffungen (1906). An der O.-Seite (Nr. 4) der Industriepalast, von
König 1909 erbaut. — Schwarzenberg'sches Palais und Hochstrahl-
brunnen s. S. 90.
Die nordöstl. Fortsetzung des Kärntner Rings bilden der kurze
Kolowratring (II. PI. D 5, 4) und der Parkring (II. PI. D 4).
An letzterem, 1. Nr. 12, das Gebäude der Gartenbau-Gesellschaft,
von A. Weber (1864), mit den „Blumensälen" und Variete-Bühne
(S. 14). — Weiter, 1. Nr. 8, das 1864-68 von Hansen im ital.
Renaissancestil errichtete Palais des Deutschen Ritterordens (S. 41),
jetzt Residenz des Hoch- und Deutschmeisters Erzherzogs Eugen.
Der 1863 angelegte *Stadtpark (II. PI. D 4), an der Ostseite
des Parkrings, ist an schönen Sommertagen sehr belebt. In der
NW.-Ecke ein Bronzestandbild des Malers Canon (f 1885), von
Weyr (1905). Der Kursalon wurde 1867 im ital. Renaissancestil
von J. Garben erbaut (Konzerte s. S. 15). An der SO.- Seite des
50 Route 1. WIEN. u J' l?nV
b. Ringstraße
Parks eine Bronzebüste des Malers van Haarten (f 1894), von
Tilgner (1901) , und der volkstümliche Donauweibchen- Brunnen,
mit Marmorfigur von Hans Gasser (1865). Wenige Schritte von hier,
am Anfang des Schwanenteiches , das Marmorsitzbild des Malers
Emil Jak. Schindler (f 1892), von Edm. Hellmer (1896); weiter
nördlich die Befreiung der Quelle, Marmorgruppe von Jos. Heu
(1903), und die Bronzebüste des Tondichters Anton Brückner
(f 1896), von V. Tilgner, mit Idealfigur von Zerritsch (1899). An
der NW.- Seite des Teiches, nahe der Ringstraße, vier weitere
Denkmäler: Bronzebüste des Bürgermeisters Zelinka (f 1868), von
Fr. Pönninger (1877), Marmorsitzbild des Tondichters Franz
Schubert (S. 100), von K. Kundmann (1872), Marmorbüste des
Malers Friedr. Amerling (f 1887), von Joh. Benk (1902), und
Marmorstandbild des Malers Hans Makart, von Tilgner (1898).
Am St üben ring (II. PI. E 3, 2) rechts Nr. 5 das k. k. Öster-
reichische Museum für Kunst und Industrie, 1868-71 von Heinr.
v. Ferstel errichtet, 1909 durch einen südl. Anbau von L. Baumann
erweitert. Die beiden Sgraffitofriese, 1888 nach K. Karger's Ent-
würfen erneut, und die Majolikamedaillons mit Künstlerbildnissen
waren das erste Beispiel derartigen Fassadenschmucks in Wien.
Außer den hervorragenden kunstgewerblichen Sammlungen (S. 82)
enthält das Museum eine Bibliothek, Vorlese- und Sitzungssäle.
Ein Gang, dessen Außenseite ein Zierbrunnen und ein großes Mosaik
nach Ferd. Laufberger's Zeichnung schmückt, verbindet es mit der
1875-77 gleichfalls von Ferstel erbauten Kunstgewerbeschule (II. PI.
E 3). Weiterhin das neue Kriegsministerium (vgl. S. 38), seit 1909
nach Plänen Baumann's im Bau.
Auf der W.- Seite des Stubenrings die Handels- und Gewerbe-
kammer, 1906-7 von Baumann erbaut, mit Exportabteilung (Aus-
kunftei 9-6 Uhr). — Postsparkasse s. S. 41.
Die Ringstraße endet an der 1864 erbauten Aspernbrücke (II. PI.
E 2), die den Hauptzugang zur Praterstraße bildet (S. 88)5 r. der
Neubau des Vraniatheaters (S. 15). Auf den Pfeilern der Brücke
allegorische Statuen von Fr. Melnitzky.
Vom Opernring (S. 48) gelangt man südl. auf den Schiller-
platz (II. PI. B 4, 5), mit einem Bronzestandbild Schillers, von
Joh. Schilling (1876), und Marmorhermen der Dichter Nik. Lenau
(f 1850) und Anast. Grün (f 1876) , von K. Schwerzek (1891).
Den Platz begrenzen: w. das Justizministerium, 1872 erbaut, ö.
das Eisenbahnministerium, s. die Akademie der bildenden Künste,
1872-76 von Th. v. Hansen im ital. Renaissancestil erbaut, mit reichem
Terrakottaschmuck. Auf der Freitreppe zwei Bronzekentauren, von
Ed. v. Hofmann. Die Akademie wurde 1692 von Leopold I. ge-
gründet und 1872 als Hochschule der Kunst reorganisiert (Aula mit
A. Feuerbachs Deckengemälde und die Sammlungen s. S. 80).
Stodt. WIEN. i. Route. 51
und Umgebung.
Unweit westlich von der Akademie, Eschenbachgasse 9 und 11,
das Gebäude des Ingenieur- und Architektenvereins und des Qe-
werbevereins, ein Renaissancebau von Thienemann (1872).
Südlich hinter der Akademie das Ausstellungsgebäude der
Sezession (II. PI. B 5; Eintritt s. S. 18), ein eigenartiger, 1898
von J. M. Olbrich in Anlehnung an assyrisch - ägyptische Motive
errichteter Bau, mit vergoldeter Eisenkuppel in Gestalt eines
Lorbeerbaumes. An der NO. -Ecke eine wirkungsvolle Bronzegruppe,
Triumphzug des Kaisers Mark Anton, von A. Strasser (1899).
An den Kärntnertor- oder Naschmarkt (II. PI. B C 5) schließt
sich östl. der große, noch unfertige Karls platz (II. PI. C 5), mit
zwei zierlichen Stationsgebäuden der Stadtbahn. Die Anlagen an
der Südseite schmücken ein Marmorsitzbild des Komponisten Joh.
Brahms (1833-97), von Weyr (1908) und der kleine Tilgner-Brunnen
aus rotem Porphyr mit humorvoller Kindergruppe in Bronze (1893).
Die Evangelische Schule, an der Ecke der Wiedener Hauptstraße
(S. 93), ist ein Ziegelrohbau im Renaissancestil, von Hansen (1861).
Daneben die 1818 von Schemerl erbaute k. k. Technische Hochschule
(II. PI. C 5 ; Aufseher im 1. Hof r., linke Ecke), mit umfangreichen
Fachsammlungen (das technologische Kabinett Oktober bis Juli So.
10-12 Uhr frei zugänglich). Davor acht Büsten verdienter Pro-
fessoren und ein Bronzestandbild Jos. ResseVs, des Erfinders der
Schiffsschraube (f 1857), von Fernkorn (1862).
Die *Karlskirche (II. PI. C 5), ein reich gegliederter Zentralbau
mit mächtiger Kuppel, das Hauptwerk J. B. Fischer 's v. Erlach,
wurde nach dem Aufhören der Pest 1715 begonnen und 1737
geweiht. Die Mitte der barocken Fassade nimmt eine antiken
Tempelfronten nachgebildete Giebelhalle mit sechs korinthischen
Säulen ein (das Giebelrelief von Stanetti deutet auf die Verheerungen
der Pest hin) ; daneben zwei kuppelbekrönte 33m h. Glockentürme,
in Form der Trajanssäule, mit Reliefs aus dem Leben des h. Karl
Borromäus von Chr. Mader und Jac. Schletter, und zwei niedrige
Ecktürme. In dem prächtigen Innern Kuppelfresken von Joh. M.
Rothmayer und ein Altarbild, h. Elisabeth, von Dan. Gran; 1. das
Grabmal des Dichters Oollin (f 1811), von Fr. Zauner (1813).
An die N. -Seite des Karlsplatzes grenzt die Handelsakademie
(II. PI. C 5), von Hansen (1862; Eingang Akademiestr. 12). —
Nebenan Karlsplatz 5, das Künstlerhaus (II. PI. C 5; Eintr. s. S. 18),
1868 von A. Weber im italien. Renaissancestil aufgeführt. Ecke
Akademie- u. Giselastraße ein Marmorstandbild des Velazquez, von
Brenek (1909).
Weiterhin , zwischen der Dumba- und Canovagasse , das statt-
liche Musikvereinsgebäude (II. PI. C 5), für die Gesellschaft der
Musikfreunde im ital. Renaissancestil von Hansen 1869 erbaut; in
den Nischen der Fassade zehn Statuen berühmter Musiker. Im
fS9 &*„,** i WT17N H- öffentliche Sammlungen
<J4 KOUte l. WlAIN. T Knnsihist. Hofmnseum,
Innern prächtige Konzertsäle (im Hauptsaal ein Deckengemälde
von Aug. Eisenmenger, Apollo und die Musen) und die Lehrsäle
der k. k. Akademie für Musik und darstellende Kunst. Die 1812
gegründete Gesellschaft der Musikfreunde hesitzt eine Teiche
Sammlung von alten Instrumenten, Bildnissen von Tondichtern,
Handschriften, seltenen Drucken, Medaillen, Büsten u. a. (freier
Eintritt 15. Sept.-15. Juli Di. Do. Sa. 11-1 Uhr; Eingang Canovagasse).
Am Heumarkt, jenseit des Schwarzenbergplatzes (S. 49),
ist das große Grundstück des Wiener Eislauf Vereins (II. PI. D 5). —
An die hier nehen der Stadtbahn hinführende Lothringer Straße
grenzt der Beethovenplatz (II. PI. D 5), mit K. Zumbusch's
Beethoven- Denkmal (1880), einer sitzenden Bronzestatue des Ton-
dichters, am Sockel der gefesselte Prometheus, eine Siegesgöttin
und Kindergenien. — An der Christinengasse das Akademische
Gymnasium (II. PL D 5), 1863-66 von Fr. v. Schmidt erbaut.
Das Gebäude Johannesgasse 26, Ecke der Lothringer Straße, ist
das Palais Larisch (IL PL D 4), von Ed. van der Null (1868). —
Gegenüber der Stadtpark, s. S. 49.
Weiterhin folgen, am Rande des Bezirks Landstraße (S. 90),
das k. k. Münzamt (1838), die Zentral- Markthalle (IL PL E 4), das
Wiener Bürgertheater, 1905 von Frhr. v. Kraus und Tölk erbaut,
der nach dem nahen Hauptzollamt (vgl. S. 2) benannte gemeinsame
Bahnhof der Stadt- und der Verbindungsbahn (IL PL E 3 ; S. 11), und,
jenseit des Hauptzollamts, das Gebäude der 1881 gegründeten Frei-
willigen Rettungsgesellschaft (IL PL E 2).
IL Die grossen öffentlichen Sammlungen an
der Ringstrasse.
7. Das kunsthistorische Hofmuseum.
Das k. k. **kunsthistorische Eofmuseum(II. PL B 4; S. 48), eine
der ersten Kunstsammlungen der Welt, geht in seinen Anfängen
auf den reichen Kunstbesitz Ferdinands I. (1556-64), des Bruders
und Nachfolgers Karls V., zurück. Beim Tode des Kaisers fiel ein
Teil an Maximilian IL, der die Schätze weiter vermehrte, zwei
andere Teile an den Erzherzog Karl von Steiermark ff 1597) und
den Erzherzog Ferdinand von Tirol (f 1595). Letztere beide Samm-
lungen kamen aus Graz 1765 und aus Schloß Amras bei Innsbruck
1806 nach Wien zurück. 1889 wurden sämtliche Kunstgegenstände
des kaiserlichen Hauses zu dem jetzigen Museum vereinigt.
Der Eingang (Besuchsordnung s. S. 17) ist im Mittelbau, dem
Maria-Theresien-Denkmal s.o. gegenüber. Das Tiefparterre enthält
SeÄt. W1EN- '■*»*• 53
antike Skulpturen, Inschriftsteine und die Museumsbibliothek; das
Hochparterre die ägyptische Sammlung (S. 64), die Antikensamm-
lung (S. 55), die kunstgewerbliche Sammlung (S. 58) und die
Waffeiisammlung (S. 62); das 1. Stockwerk die Gemäldegalerie
(S. 66); das II. Stockwerk die Aquarelle und Handzeichnungen
(S. 76). Bei knapp bemessener Zeit beschränke man sich auf das
Hochparterre und das I. Stockwerk.
Aus der Eingangshalle, wo die gute amtliche „Übersicht
der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses"
(1909 ; 1 K 20 h) und mehrere Einzelkataloge (S. 59, 62, 66) ver-
kauft werden, führt r. eine Nebentreppe in das Hochparterre (S. 54).
Geradeaus gelangt man in das mit farbigem echtem und Stuckmarmor
fast überreich ausgeschmückte Treppenhaus. Am mittleren
Treppenabsatz Canovcts kolossaler Theseus den Minotaur bezwin-
gend (1819 in Marmor ausgeführt, früher im Theseustempel, S. 46).
An der Decke ein großes Gemälde von Munkäcsy, Apotheose der
Kunst; in den Lünetten unter der Decke die großen Meister der
Kunst, von Hans Makart; in den Zwickelfeldern und unter dem
Hauptgesims Bilder von Fr. Matsch und den Brüdern Gust. und
Ernst Klimt, Entwicklung der Kunst und des Kunstgewerbes seit
dem Altertum. In dem schönen Kuppelraum reicher plastischer
Schmuck von Benk, Kundmann, V. TUgner und R, Weyr, Verherr-
lichung der Habsburger als Förderer der Kunst, darunter gegen -
über dem Treppenhaus ein Relief von Weyr, Franz Joseph I. als
Schöpfer Neuwiens. Im ersten Stock die Gemäldegalerie, s. S. 66.
Tiefparterre
(für gewöhnlich geschlossen $ man wende sich an einen der Diener).
In dem großen SW.-Hof und dem anstoßenden Saal hat das 1882-83
von Prof. 0. Benndorf nach Wien gebrachte Heroon von Gjölbaschi in
Kleinasien eine leider ziemlich ungünstige Aufbewahrungsstätte gefunden.
Das Denkmal, ein lykisches Fürstengrab aus der Mitte des V. Jahrh.
vor Chr., bestand auc einem friedhofartigen Räume, der den Sarkophag
des Verstorbenen und seiner Angehörigen umschloß und außen «in der
Eingangsseite, wie ringsum im Innern, mit (jetzt arg verwitterten) Reliefs
in Kalkstein ausgeschmückt war. Die Bildwerke der Außenseite sind im
Hof vor dem Eingang zum Saal aufgestellt: vier geflügelte Stiere, zwei
tanzende Jünglinge und sieben zwerghafte Gestalten, die an den ägyptischen
Gott Bes erinnern. Der ebenfalls im Hof befindliche Sarkophag des De-
reimis und Aischylos aus Gjölbaschi gehört nicht zu dem Heroon. — Der
Saal enthält im Mittelraum eine Rekonstruktion des Heroons. die einen
Begriff von der Anlage des Ganzen gibt, und in den Nebenräumen den
Relieffries aus dem Innern, der in zwei Reihen übereinander Szenen aus
der griechischen Heldensage zeigt: im Nebenraum zur Rechten r. I, 1 (oben).
Kampf der Sieben gegen Theben-, I, 2 (unten). Landung der Griechen vor
Troja; II, 3 (oben). Kampf der Amazonen und Griechen $ II, 4 (unten).
Kampf der Lapithen und Kentauren bei der Hochzeit des Peirithoos ; im
Nebenraum zur Linken r. Y, 9 (oben). Odysseus tötet die Freier der Pene-
lope,V, 10 (unten), kalydonische Eberjagd; 1. VI A. Feldschlacht zwischen
Griechen und Trojanern; beim Eingang zum Mittelraum 1. VI B. Sturm auf
Troja, r. VI, C. Amazonenschlacht; im Mittelraum r. VII, 12. Raub der
Leukippiden ; 1. IV, 8. Gelage und Tanz. — Außerdem in der Halle 1. vom
Heroonsaal Baubruchstücke von den griechischen Heiligtümern auf Samothrake,
in der Halle r. Kultbilder und Votivsteine des Mithras.
Baedekers Österreich. 28. Aufl. 4
54 Route 1. WIEN. "' Samsung en ad Ringstraße.
7. Kunsthist. Hufmuseum.
R. von der Tordurchfahrt das Lapidarium. Pfeiler I, 6. Stele aus
Erythrae in Kleinasien, mit Kopie eines Volksbeschlusses der Mytilenäer
(n. Jahrh. vor Chr.) ; 10. Bruchstück eines Zollvertrages des Königs Amyntas
von Makedonien (390-374 vor Chr.) mit den Städten Chalkis und Olynth;
Pfeiler II, 28. Bauinschrift einer Basilika zu Ehren des Kaisers Antoninus
Pius, aus Assuan (Syene) in Ägypten; 38. Votivtafel zu Ehren des kelti-
schen Kriegsgottes Marmogius, aus Perwart in Niederösterreich; Pfeiler III,
53-55. Namentäfelchen aus römischen Kolumbarien. — An der r. Schmal-
wand (Nr. 91-96), sowie an der Rückwand (Nr. 97-107, 109, 110-116) die
größere/t Grabsteine. — An der 1. Schmalwand (181-185) altchristliche Grab-
steine; ebendort und an der Fensterwand römische Meilensteine. — An der
r. Schmalwand (144-164, 166-168, 178) Inschriften aus Karthago. — I. Schau-
tisch: Amphorenhenkel mit Fabrikmarken; II. Tisch: Bruchstücke sog. Terra
Sigillata-Gefäße; III. Tisch: Okulisten steine, Schleuderbleie u. a.
HOCHPARTEKHE.
Die S. 53 genannte Nebentreppe bei der Eingangshalle führt
zunächst in die
Sammlung der ägyptischen Altertümer, 1821 begründet, 1878
durch die Sammlung von Miramar vergrößert, meist kleinere
plastische, sowie kunstgewerbliche Gegenstände von der ältesten Zeit
bis zur Römerherrschaft enthaltend. Kustos: Dr. A. Dedekind.
I. Saal. In der Mitte zwei Bündelsäulen aus rotem Granit von Syene
(Basis und Knauf modern). An den oberen Wandteilen Kopien der Wand-
gemälde eines Felsengrabes von Benihassan (c. 2400 vor Chr.); darunter
Grabstelen und Inschriften von den Zeiten des Alten Reiches bis zum
Neuen Reich. Unter den Sarkophagen und Skulpturen hervorzuheben:
Nr. V. Granitsarkophag (26. Dynastie); XIII. kniende Statue eines Hohen-
priesters, Kalkstein (19. Dynastie); XIV. Altar aus Quarzit (19. Dynastie);
XIX. Granitsarkophag aus der Ptolemäerzeit (daneben der Deckel); XXI.
männl. Porträtstatue aus Granit (13. Dynastie); XXXIX. Kolossalbüste
des jungen Horus, aus Granit (griechisch-römische Zeit). — L. in den
II. Saal, ebenfalls mit Kopien der Wandgemälde von Benihassan. Darunter:
Inschriften, Grabstelen u. a. von der Zeit des Neuen Reiches bis zur
griechischen und römischen Herrschaft. An den Fenstern Nr. XVIII. kleine
Pyramide ; Bruchstücke von Skulpturen, meist aus der sai tischen Periode
(vii. -iv. Jahrh. vor Chr.); 172. Grabstein der Ta-Thot, aus der Ptolemäer-
zeit. In der Mitte Mumien von Katzen und Krokodilen, Krokodileier,
u. a. — III. Saal. An den Wänden Sargdeckel und Sargbretter aus dem
Neuen Reich und aus späterer Zeit. I. Schrank : Totenstatuetten aus dem
Neuen Reich. II. Schrank: Götter- und Tierstatuetten u.a. In der Mitte
ein hölzerner Sarg in Mumienform (26. Dynastie). — IV. Saal. In den
Schränken Särge, Mumien und Kanopen; 1. im VII. Schrank Toten-
statuetten aus der saitischen Epoche. Im VI. Pult Bruchstücke bemalter
und vergoldeter Pappe; Nr. 16. bemalte Gesichtsmaske einer Mumien-
hülle. Im IV. Pult Farbenerde, Früchte, Scarabäen und Amulette aus
altägyptischen Gräbern. — R. in den V. Saal. In der Mitte, neben der
großen Tempelsäule aus rotem Granit (xvi. Jahrh. vor Chr.), Nr. I, III.
Kolossalköpfe eines Königs, aas Kalkstein, wahrscheinlich aus der sai'tischen
Periode; II, IV, VI. Sphinxe. I. Schrank: Porträtköpfe, Büsten und
Statuetten von Königen und Privatleuten. II. -IV. Schrank, V.-VI. Pult :
Götterstatuetten. III. -IV. Palt: Scarabäen. PaltVb und VI b: Amulette.
VII. Schrank : Bronzegefäße u. a. VIII. -IX. Schrank : Statuetten von Tieren.
X. Schrank: Holzskulpturen und hölzerne Grabstelen. — Durch den VII.
1. in den VI. Saal. 1. Schrank: Toilettengegenstände (8-11. Sandalen aus
Papyrusschilf)- II. Pult: Schmucksachen u.a. VII. Postament: Kanopen
und andere Gefäße. X. Pult: figürliche Reliefbruchstücke (6-12. Köpfe,
Typen asiatischer und afrikanischer Kriegsgefangenen). XI. Schrank : Ge-
fäße. XII. Schrank: Geräte und Instrumente. In der Mitte sechs bemalte
Mumiensärge vornehmer Persönlichkeiten der 21. Dynastie.
££SSS!V£££!** WIEN. 1. Baute. 55
Das nördl. Hochparterre enthält die
* Antikensammlung, mit griechischen, etruskischen und römi-
schen Altertümern, die großenteils schon in dem 1765 gegründeten
Münz- und Antikenkabinett vereinigt waren.
VII. (und VIII.) Saal: Vasen. I. Schrank. Vasen von Cypern. —
II. Schrank: älteste griechische Vasen (rhodische und Dipylon-
Vasen, korinthische Gefäße). — III, Schrank: schwarze Tongefäße aus
etruskischen Gräbern, sog. Buccherogefäße. — IV. und V. Schrank:
schwarzfigurige Vasen aus attischen Töpfereien. — VI. Schrank:
attische rotfigurige Vasen. — VII. Schrank: Mischkrüge (Keleben).
Beim Eingang eine Tonfigur der Minerva aus Aspromonte in Unter-
italien; an den Fenstern zwei etruskische Aschenurnen mit den
liegenden Figuren der Verstorbenen} in der Mitte ein Tonsarg aus
Klazomenae in Kleinasien, mit Jagdaarstellungen u. a. im Stil der
rhodischen Gefäße.
VIII. Saal. Bei den Fenstern Weinbehälter (Pithoi). —
VIII. Schrank: Mischkrüge (Kratere). — X. Schrank: Salb-
ölflaschen(Lekythen). — XI.-XV. Schrank: unteritalische Vasen. —
XVI. Schrank (1. vom Ausgang): Vasen aus der römischen Kaiser-
zeit, meist Nachahmungen der roten Terrasigillata - Gefäße von
Arezzo. — Durch den X. Saal r. in den
IX. Saal: Terrakotten und kleinere Steinskulpturen. 1. Schrank:
älteste Schöpfungen der griechischen Tonplastik, besonders aus
Idalion auf Cypern. — II. Schrank: Tonfigürchen aus Tanagra und
Cypern. — III. und IV. Schrank: Tonfiguren aus Athen, Klein-
asien und Ägypten. — V. Schrank: sizilische und römische Ton-
figuren. — VI. Schrank: Tonhenkel und Ampullen aus Sizilien und
Ägypten. — VII. und VIII. Schrank: griechische, römische und
altchristliche Tonlampen ; darüber an der Wand Tonreliefs, z. T. mit
bacchischen Darstellungen. — IX. Schrank: Steinskulpturen. Nr. 1.
Relief aus Khorsabad (Assyrien), männl. Kopf; 2. desgl., aus
Persepolis ; 40. vornehme Frau im Wagen, mit Wagenlenker und
Dienerin, aus Cypern; 44. Apollo; 45, 46. Aphrodite; 47. jugend-
licher Pan im Stil Polyklet's; 48, 49. Köpfe jugendlicher Satyrn;
68. sog. Genius des Schlafes. — X. Schrank: Steinskulpturen.
*88. Knabenbüste; 89.Antinous; 92. Gladiator (Kelte); 122. Zeus
Sarapis; 130. Telesphoros, der Gott der Genesung ; 136. Hänge-
lampe aus Marmor. An der Türwand 9-11. römischer Sarkophag
(n. Jahrh. nach Chr.) ; 13. weibl. Idealkopf.
X. Saal: Steinskulpturen. An den Wänden Nr. 20. Bacchus-
statue aus Karthago; *29. Athena, Kolossalkopf aus der Villa
Hadrian's bei Tivoli, in der Art der Parthenös des Phidias; 27.
Schutzgeist des Kaisers Caracalla, aus Carnuntum; 34. römische
Porträtbüste eines alten Mannes; 23. Kaiser Geta, Büste; 39.
Mithrasopfer, aus Aquileja (n. Jahrh. nach Chr.); 40. sog. Ger-
manikus; 47. Julia Mamaea; 45. Julia Domna (?), Büste mit ab-
nehmbarer Perrücke; oben: *43. Maske des Jupiter Ammon ; in
F)ß Uralt* 7 WTT7TVJ" JI- Öffentlich* Sammlungen
OV UOUtel. W1ÜIN. 7. Kunstnist. Hofmuseum,
der Mitte: 62, 63. Mark Aurel; 64. Julia Domna (abnehmbare
Perrücke); 65. Knabe mit der Kenle des Herakles, Grabfigur;
51, 52. Augustus; 53. Isisstatue; 55. Hadrian; 57. Trajan.
XI. Saal: * ''Steinskulpturen. Nr. 73-81. Skulpturen aus Kalk-
stein, aus Cypern (73. Priester; 80, 81. Astarte); *82. sterbende
Amazone, Bruchstück einer Statuengruppe (Penthesileia und Achil-
les), gute Kopie eines griechischen Werkes aus dem Anfang des
v. Jahrh. vor Chr. ; 83. Diskuswerfer, Kopie nach Myron . — Am mitt-
leren Pfeiler r. : 92. Doryphoros, Kopie nach Polyklet (Torso);
*97. Hera, in der Auffassung des v. Jahrh.; 98. Aphrodite, wahr-
scheinlich ein Werk der jüngeren attischen Schule (iv. Jahrh. vor
Chr.); 107, 110. jugendlicher Satyr; *1 08 (drehbar). Hekataion aus
Athen, mit tanzenden Chariten (rv. Jahrh. vor Chr.); *121. sog.
Fugger'scher Sarkophag, mit der Darstellung einer Schlachtzwischen
Griechen und Amazonen, aus spartanischem Marmor (c. 300 vor Chr.) ;
141. Hygieia, Bruchstück eines Weihreliefs. — In der Mitte ein rö-
mischer Mosaikboden mit Darstellungen aus der Sage von Theseus
und Ariadne, 1815 bei Salzburg gefunden. — An der Straßenseite :
146. große Vase (Krater) mit bacchischen Szenen; *150, *151.
Marmorreliefs mit Tiergruppen in landschaftlicher Umgebung,
römisch (Ende des i. Jahrh. vor Chr.); 152 (drehbar). Artemis,
Statuette aus der attischen Schule (Wiederholung eines Frühwerkes
des Praxiteles?), mit Resten von Bemalung; 153. Grabstein eines
Jünglings, schönes attisches Werk des iv. Jahrh. vor Chr.; 159-167.
Funde aus Samothrake, Giebelfigaren, Baureste u. a.; 168. Unter-
teil einer Statue der Aphrodite, im Golf von Smyrna gefunden;
172. Torso eines (von Eros gequälten) Kentauren (das Original
im Louvre). — Nahe der Ausgangswand: 175. Yitellius, Porphyr;
176. männl. Porträtkopf, von schwarzem Granit, aus der Ptolemäer-
zeit ; *179. Porträt eines griechischen Philosophen (Aristoteles ?) ;
180, 184, 188. weibl. Bildnisbüsten; *1 93. Porträt eines Barbaren,
römische Arbeit ; 200. Kora, Statue, als Euterpe ergänzt, nach einem
Original aus der Schule des Praxiteles.
XII. Saal: Bronzen. In dem Rahmen beim Eingang Masken,
Köpfe und Halbfiguren (Beschlägstücke): *1. Maske eines bac-
chischen Dämons, 1883 bei Cilli gefunden; 2, 4, 5, 7. Theater-
masken; 10. Maske einer Mänade; ll.Sokrates; *12. zwei Widder-
köpfe aus Dodona ; *14. schlafender Neger (v. Jahrh. vor Chr.) ;
30. Apollo als Sonnengott. — I. Schrank : etruskische Geräte und
Gefäße, sowie prähistorische Funde aus Hallstatt (vgl. S. 78) und
Siebenbürgen (Nr. 43. eisernes Schwert aus Hallstatt, auf der Bronze-
scheide Kriegerfiguren in feiner Gravierung). — II. Tisch : Kande-
laber, Dreifüße; in der Mitte : *50. Bronzetischchen mit Halbfiguren
barbarischer Kriegsgefangenen; dahinter an der Fensterwand Mosaik
aus Karthago, mit dem Kopfe des Okeanos. • — III. Schrank: römische
Gefäße und Geräte, darunter *105. Gefäß in Form einer Feidflasche,
mit Grubenemail, aus Istrien. — IY. Pult (beim Eingang) : Löffel,
Hoctpa5'"fScn. ™ '•***• 5?
Griffel, Nadeln u. a. ; darüber ein Mosaik, Darstellung des Schiffs-
kampfes ans der Ilias. — Y. Pult (beim Ausgang): Schlüssel, Schlösser,
darüber ein bronzener Zeuskopf. — VI. Schrank : Schwerter, Helme
(281, 282. griechische Helme korinthischer Form ; 283. samni tische
Helmhaube; 284-295. Sturmhauben, aus Radkersburg ; 360. römi-
scher Helm); ferner Lampen, Glocken u. a.
XIII. Saal: *Bronzen. Neben dem Eingange 1. *Statuette eines
Strategen (sog. Menelaus). — VII. Pult: Gefäßhenkel; oben ein
sitzender Panther. — VIII. Pult: 515-664. Gewandnadeln (fibu-
lae); 665-701. Fingerringe; 702. Ohrringe; 705-707. Gürtel-
schnallen. — IX. Pult: 710-724. etruskische Spiegel; 727-729.
Spiegelkapseln; 750,753-755. Bronzebleche, ebenfalls mit ge-
triebenen Reliefs; 767. römische Reiseuhr; 771-789. Eintritts-
marken für Spiele und Theater (tesserae). — Vor dem 2. (östl.)
Fenster: *Figur eines Greifen, von einer Apollostatue, aus Kärnten;
in der Fensternische 1. eine Bronzetafel, das Senatus Oonsultum
de Bacchanalibus, vom J. 186 vor Chr., die älteste erhaltene römische
Staatsurkunde. — In den übrigen Schränken figürliche Bronzen,
großenteils griechischer Herkunft. Hervorzuheben: X. Schrank 816.
thronender Zeus; 817, 818. Athena; *819. Zeus; *838. Herakles,
Kopie eines attischen Werkes (iv. Jahrh. vor Chr.); 839. Hypnos,
der Gott des Schlafes ; *841. Apollo, nach einem berühmten atti-
schen Original (v. Jahrh. vor Chr.); 849-851. ausruhender Hermes;
XI. Schrank etruskische Figuren ; XII. Schrank 934, 936. Aphro-
dite; *935. jugendlicher Bacchus ; 942. Silen; 944. lachender Satyr;
968. Dionysos; XIII. und XIV. Schrank Figuren ans den römischen
Hausaltären (Lararien) ; XV. Schrank römische Porträtköpfe, Götter-
und Tierfiguren. — In der Mitte des Saales: (drehbare) *Bronze-
statue eines Siegers in den griechischen Kampfspielen, Original
werk aus der Schule des Polyklet (v. Jahrh. vor Chr.), 1502 in
Virunum in Kärnten gefunden.
"Weiter in den im Westflügel gelegenen
XIV. Saal: Gold und Silber, geschnittene Steine. In der Mitte,
auf einer Säule ans Ephesns (S. 46): *Kopf der Artemis, aus Tralles,
ein vortreffliches Original der jüngeren praxitelischen Schule. —
In den Schränken I-IV Arbeiten in Gold und Silber: I. Pult Ringe
mit Gemmen in antiker Fassung; II. Pult Geräte aus Silber (Nr. 1.
Votivteller aus Aquileja, mit Relief, ein römischer Kaiser als
Triptolemos der Ceres opfernd), Goldschmuck, größtenteils griechi-
scher und unteritalischer Herkunft, u. a. ; III. Schrank Gold- und
Silbergegenstände (Nr. 4 Vorderteil eines Kentauren); IV. Schrank
*Goldschatz von Groß-St. Miklos in Ungarn, vielleicht aus der Zeit
der Völkerwanderung (23 Gefäße ; am Halse des Kruges Nr. 2 Wasser-
pflanzen und Störche mit Fröschen in den Schnäbeln). — In den
Schränken V-XIX die *ge?chnittenen Steine aus dem Altertum
und aus neuerer Zeit. In den Schränken V-X: erhaben geschnittene
Steine (Kameen). Im V. Schrank vorn (nach der Mitte des Saales
f)8 P/i4/*« 7 WTT7"Nr H- öffentliche Sammlungen
<JU Kouie 1. W1UIN. ?> Kunsthist# Hofmuseum,
zu): *24. Ptolemaeus II. und seine Gemahlin Arsinoe, Onyx; 31.
griechischer Porträtkopf; hinten meist Kameen aus der späteren
Kaiserzeit; an der Schmalseite 44, 53. Ketten aus Herculaneum.
VI. Schrank, mit den Hauptwerken: vorn 1. Tiberius; 3. Augustus
(Tiberius?); 5. Adler; 9. Livia; 10. Augustus und die Göttin Roma;
*14. sog. Apotheose des Augustus (vielmehr der pannonische
Triumph des Tiberius), Onyx, wahrscheinlich von Dioskorides : oben
Augustus und Roma, daneben Tiberius, Germanikus und allegorische
Gestalten, unten Errichtung eines Siegeszeichens; 18. Claudius; 22.
Claudius und Agrippina d. J., Livia und Tiberius; hinten schöne
Renaissance -Kameen. VII. Schrank vorn: Bildnisse von Habs-
burgern, darunter 1. Karl V. , aus Alabaster (c. 1530); 22. Muschel-
kameen mit 48 Bildnissen ; 23. dieselben als Glieder einer Toison-
Ordenskette, wahrscheinlich für Leopold I. (f 1705) gefertigt;
hinten Renaissance-Kameen. VIII. Schrank : Renaissance-Kameen,
24. Leda mit dem Schwan, wahrscheinlich von Benvenuto Cellini
1524 als Hutschmuck gefertigt (der Leda-Torso antik). X. Schrank :
3. goldene Kanne, mit Rubinen, Diamanten und 127 Kameen
besetzt, 6. Schüssel mit 350 geschnittenen Steinen, in der Mitte
Kleopatra, beide aus dem Ende des xvr. Jahrhunderts. XI.-XVII.
Pult: meist vertieft geschnittene Steine (Intaglien), darunter im
XII. Pult 85. Brustbild der Athena aus augusteischer Zeit, Nach-
bildung der Parthenos des Phidias. XIX. Pult, 1. und 7. Abteilung :
Arbeiten von L. Siries (f c. 1 760) ; 2.-6. Abt. : Timoni'sche Sammlung.
— XX. Schrank: antike Gläser. — XXI. Schrank: Arbeiten in
Elfenbein, Halbedelsteinen und Bernstein.
Es folgt die Sammlung der Münzen und Medaillen. Direktoren r
Dr. Domanig und Prof. Dr. Kubitschek.
XV. Saal. I.-III. und VII. Tisch: antike Münzen. I. Tisch. Münzen
des Orients nnd der griechischen Städte ans der Zeit ihrer Unabhängig-
keit. II. Tisch. Münzen der Diadochen und der hellenistischen Könige;
Münzen der Barbaren und der griechischen Städte zur Römerzeit. III. Tisch,
römische und byzantinische Gold-Münzen und Medaillons (darunter große
spätrömische Goldmedaillons, iv. Jahrh. nach Chr.). — IV.-VII. nnd
IX., X. Tisch. Münzen und Medaillen seit dem Mittelalter. V. Tisch. Italie-
nische Medaillen (xv.-xix. Jahrh.), französische Medaillen (xvi.-xix. Jahrh.)
und spanische Medaillen (xviii. u. xix. Jahrh.). VI. Tisch. Modelle für Me-
daillen, Medaillen in Fassungen, Typare (Siegelstempel), Bullen. IX. Tisch.
Deutsche Medaillen (xvt.-xviii. Jahrh.) und Medaillen der übrigen euro-
päischen Länder. X. Tisch. Münzen des römisch-deutschen Reiches.
XVI. Saal. Münzen und Medaillen des österr. Kaiserhauses und der
österr.-ungaiischen Länder; moderne Wiener Medaillen und Plaketten.
An den Wänden dieser beiden Säle Bildnisse habsburgischer Fürsten,
namentlich von Förderern der kaiserl. Samminngen, sowie die von Erz-
herzog Ferdinand von Tirol 1580-90 angelegte Porträtsammlung: kleine
Bildnisse berühmter Persönlichkeiten vom xi. Jahrh. an (Katalog 40/?).
Die **Sammlung der kunstindustriellen Gegenstände, eine der
hervorragendsten Sammlungen ihrer Art, umfaßt die Erzeugnisse des
Kunsthandwerks des Mittelalters und der neueren Zeit. Neben
einer Anzahl wertvoller Stücke aus der burgundi sehen Erbschaft,
die durch die Ehe Maximilians mit Maria von Burgund (1477) den
Hoctpa^TÄewerbe. WIEN. '• R™"- 59
Habsburgern zufiel, enthält sie u. a. die Überreste der berühmten
Rudolflnischen „Kunst- und Wunderkammer" in Prag. Katalog 80 h.
Direktor: Prof. Dr. Jul. Ritter v. Schlosser.
XVII. Saal: meist mittelalterliche Werke. Unter den frei auf-
gestellten Gegenständen: *1 (drehbar). Allegorie der Vergänglich-
keit, Gruppe dreier nackten Figuren, aus Holz geschnitzt und
bemalt, österreichische Arbeit (?) aus St. Florian (gegen 1500);
4. und 10, 6. und 9. Stammbäume der Habsburger, im Auftrage
Maximilians I. gemalt; 8. spätgotisches kirchenartiges Gehäuse zur
Aufbewahrung des Corpus Domini in der Karwoche (nach 1500);
*14-16. burgundische Meßgewänder, aus der altflandrischen Schule
(xv. Jahrh.); 28. silbernes Vortragekreuz, aus Venedig (gegen 1500;
der Bronzedreifuß, im Renaissancestil, eine Zutat von 1567) ; an der
Decke ein Leuchterweibchen aus Eger (xvi. Jahrh.). — I. Schrank:
mittelalterliche Holzschnitzereien. — II. Schrank: Goldpokale. —
III. Schrank, IV. Pult: Arbeiten in Elfenbein, Buchsbaum (III, 7.
Kästchen des xv. Jahrh., mit Schnitzerei, Leben der wilden Wald-
leute), Bronze, u. a.
XVIII. Saal: Mechanik, Optik und Uhrmacherkunst, astronomi-
sche, militärische und andere Instrumente.
Der XIX. Saal, dessen Deckengemälde, von Berger, Rudolf II.
als Förderer der Kunst verherrlicht, enthält die kostbarsten Er-
zeugnisse der Goldschmiedekunst des XVI. -XV II I.Jahrhunderts. Frei-
stehend: A. Hausapotheke von vergoldeter Bronze (xvni. Jahrh.);
D. Kabinett von Eisen, mit reicher Goldtauschierung, Wiener Arbeit
(1567) ; *E. das berühmte „Salzfaß" (saliera) des Benvenuto Cellini,
von seinen noch vorhandenen Goldschmiedearbeiten die einzige
ganz sicher beglaubigte, 1539-43 für König Franz I. von Frankreich
gefertigt, 1570 von Karl IX. bei seiner Vermählung mit der Erz-
herzogin Elisabeth dem Erzherzog Ferdinand, dem Begründer der
Amraser Sammlung, geschenkt, technisch bewundernswert, in Form
und Gedanken manieriert, die barkenförmige Schale mit der Figur
des salzspendenden Meeresgottes für das Salz, das triumphbogen-
artige Gefäß mit der Erdgöttin für den Pfeffer bestimmt, die Relief-
figuren am Fußgestell in direkter Anlehnung an Michelangelo ; *M.
spätgotischer Hofbecher Herzog Philipps des Guten von Burgund
(f 1467), von Bergkristall; F. Automatenuhr in Form eines Pracht-
möbels von Ebenholz, Augsburger Arbeit (xvii. Jahrh.) ; H. Kabinett
aus Ebenholz, mit silbernen Reliefs und Figuren, Augsburger Arbeit
(Ende des xvi. Jahrh.); an der Ausgangswand: I. silbernes An-
tependium aus St. Blasien (1687). — I. Schrank: 12. Straußenei als
Deckelpokal, Augsburger Arbeit (xvi. Jahrh.); 33. silbervergoldeter
Pokal, oben ein Pelikan, seine Jungen nährend, Ulmer Arbeit
(1583); 50. kleines goldenes Rufhorn, nebst Hundeleine (Ende des
xvi. Jahrh.); 64. Schüssel aus 24 Platten Lapislazuli, in der Mitte
ein Sardonyx mit einem Relief, Leda (xvi. Jahrh.); 90, 91, 93-960
Schatullen, Körbchen und Bezoare, mit vergoldetem Silberfiligran
60 Route 1 WIFN **' ^entliehe Sammlungen
* 7. Knnsthist. Hofmuseum,
(xviii. Jahrh.); *159. Kanne von Onyx, die Fassung von Gold mit
Email nnd Edelsteinen, französische Arbeit (xvi. Jahrh.); 167, *193.
silbervergoldete Prunkschüssel mit dem Triumph Amorsund Kanne,
von dem Nürnberger Christoph Jamnitzer (f 1618) ; 170. silber-
vergoldetes Lesepult, von dem Nürnberger Elias Lenker (f 1691);
*175. Prunkschüssel, von Chr. Lenker (f 1613); 185. goldener
Deckelpokal, oben der h. Michael, französische Arbeit (?); dahinter:
183, 187. 191, 195. vier vergoldete Bronzefiguren Flora, Ceres,
Bacchus, Vulcan, einander ihre Gaben reichend, zu einem im
xvtti. Jahrh. eingeschmolzenen Tafelaufsatz gehörig, von dem Nürn-
berger Wenzel Jamnitzer (^ 1585); 286. Tafelaufsatz von vergoldetem
Silber, für Kaiser Franz I. (f 1765) in Wien gefertigt; 262 fg. sog.
Nachtzeng der Kaiserin Maria Theresia (Toiletten gegenstände, Früh-
stücksgerät u. a. im Rokokostil), von dem Wiener A. Domanek (dazu
287. seidene Tischdecke mit Goldspitzen, von der Kaiserin Elisabeth
Christine gestickt). — II. Schrank: zahlreiche Gegenstände aus
Rauchtopas und *Bergkristall (xvi.-xvin. Jahrh.), darunter 133.
Deckelpokal in der Art des Valerio Belli (f 1546); außerdem 204.
Tableau von Mosaik, Christus und die Samariterin, aus Halbedel-
steinen und Edelsteinen, am Rahmen *Karyatiden, Emailfestons u. a.
in Goldguß, italienische Arbeit (xvi. Jahrh.). — III. Pult: Taschen-
uhren (xvi. -xviii. Jahrh.), Schmuck, Miniaturbildnisse. — IV. u.
V. Schrank: Gefäße und kleine Bildwerke aus Halbedelsteinen und
anderen Mineralien, darunter im V. Sehr. *12. Schüssel aus Sar-
donyxplatten, in der Mitte eine Kamee mit Diana (xvi. Jahrh.). —
VI. Pult: Schmuck, aus Monstreperlen gefertigt (Nr. 5. geigen-
spielende Sirene). — VII. Schrank: *Gegenstände aus Bergkristall:
139. Kännchen mit reicher Goldschmiedearbeit (xvi. Jahrh.).
XX. Saal: Glas und Porzellan. I. Schrank: farbige Gläser. —
II. Schrank: Altargeräte aus Meißner Porzellan, von Kandier (1740).
— IIT. u. IV. Schrank: italienische Majoliken des xvi. Jahrhunderts.
— V. Schrank: spanisch-maurische Fayencen; arabische Tonwaren;
Arbeiten der Wien er Porzellan-Manufaktur; ostasiatisches Porzellan;
7. arabische Glasflasche mit Schmelzfarben (xiv. Jahrh.). — VI.
Schrank: 1. Schüssel von „gestricktem" venezianischem Glas (xvi.
Jahrh.); 3-5. Figürchem aus buntem Glas (xvr. Jahrh.). — VII. u.
IX. Pult : Glasarbeiten ausMurano. — 'VIII. Schrank: deutsche Stein-
krüge und Tonarbeiten (xvi. Jahrh.). — X. Schrank : Bossierungen in
Wachs; hervorzuheben 12. Leda mit dem Schwan, Relief, venezia-
nisch (xvi; Jahrh.) ; 23. Neptun und andere Seegötter (xvn. Jahrh.) ;
19-22. Vier Jahreszeiten (xvn. Jahrh.). — XI. Schrank: italienische
Majoliken. 4. Teller mit der Geschichte der Ino und des Athamas,
von Giorgio von Gubbio (1528). — XII. Schrank: Fayencen aus
Holics (xvm. u. xix. Jahrh.). — XIII. Schrank; Glaspokale. —
XIV. Schrank: venezianische Gläser (10, 12. Trink Schiffchen für
Frauen ; 5. Brautschale des xv. Jahrh.), böhmische Pokale im Barock-
und Rokokostil, Schmelzgläser der deutschen Renaissance. — Schrank
an der Ringstraße. WIEN. /. Route. 61
Hochpart. : Kunstgewerbe.
o.Nr.: Tafelaufsatz aus Wiener Porzellan, Triumph der Religion
über die Laster (xvin. Jalirh.). — L. der
XXI. Saal : Prunkmöbel der italienischen und deutschen Hoch-
renaissance und Barockzeit, Arbeiten in Pietra dura, florentinische
und römische Mosaiken u. a.
XXII. Saal, verschiedenen Inhalts. *D. Spielbrett aus Buchs-
baumholz, von Hans Kels in Kaufbeuren (1537). — Fensterwand:
11. h. Familie mit Engeln, Relief aus Kelheimer Stein, von dem
Augsburger Hans Daucher (1518). — I. Schrank: Arbeiten in Bern-
stein. — II. und III. Schrank: Arbeiten in Elfenbein (II, 9. Kruzifix
im Rubensstil), Rhinozeroshorn u. a. — IV. Schrank : figürliche Holz-
plastik, Intarsia und holzgeschnitzte Geräte: 22. Adam, Statuette
aus Birnbaumholz, von dem Nürnberger Peter Flötner (f 1546);
27, 29, 31. Amazonenschlacht, Raub der Sabinerinnen und Reiter-
treffen, Reliefs aus Zedernholz, wahrscheinlich von dem Wiener
Ignaz Elhafen (c. 1685). — V. Schrank: Musikinstrumente. —
VI. Schrank: Arbeiten in Silberglaserz („Handsteine") u. a. —
VII. Pult: Elfenbeinreliefs (2. Diana undKallisto, von I. Elhafen).
— VIII. Pult: Holzschnitzereien und Kleinarbeiten in Elfenbein. —
Im IX. Schrank: 32. Parisurteil, von Hans Daucher (1522), 34, 42.
Mutterliebe und Gerechtigkeit, von P. Flötner, alle drei Reliefs aus
Kelheimer Stein. — XI. Schrank: Prachtgefäße von Elfenbein. —
XII. Schrank: Bildwerke in Elfenbein. Nr. 35. Satyr eine nackte
Frau verfolgend, deutsche Arbeit (1679); 52-70. kleine Arbeiten
in der Art des Dresdener Juweliers Krüger (xvin. Jahrh.). —
XIII. Schrank: Kunstdrechslerarbeiten in Elfenbein (xvn. und
xvin. Jahrh.). — L. in den
XXIII. Saal: Handschriften des Mittelalters und der Renais-
sance aus der ehem. Bibliothek des Schlosses Amras, alte Drucke,
Holzschnitte, Kupferstiche und Handzeichnungen, Textilarbeiten
u. a. — I. Pult: 4. der h. Willehalm von Orange, Epos, um 1210 von
Wolfram von Eschenbach gedichtet , Abschrift für König Wenzel
(1387) ; 8. Horarium (Livre d'heures), aus dem xiv. Jahrh.; 17. Legende
des h. Adrian, Handschrift, für König Ludwig XI. von Frankreich
ausgeführt (xv. Jahrh.); 27. Weltchronik des Rudolf von Ems,
Abschrift des xiv. Jahrh. ; 35. das sog. Amraser Heldenbuch,
23 mittelhochdeutsche epische Gedichte, u. a. Nibelungenlied und
Gudrun, für Kaiser Maximilian I. von dem Tiroler Hans Ried zu-
sammengestellt ; 38-40. Spielkarten (xv. Jahrh.) ; 41-43. Zeughaus-
bücher Maximilians I. (c. 1515-18); 59. Chormissale, nach 1494
für Maximilian I. gefertigt. — IL Schrank: 8-10. A. Dürer's große
Holzschnittpassion, Triumphzug und Marienleben. — Fensterwand:
17. Glasglockenklavier des Erzherzogs Ferdinand von Tirol.
XXIV. Saal: Skulpturen, namentlich hervorragende Bronzen.
An den Wänden: *8. Madonnenrelief, von dem Florentiner Antonio
Rossellino (f c. 1478; der Rahmen aus dem xvti. Jahrh.); 22.
Christus und die Samariterin am Brunnen , Marmorrelief von
62 Tl™,iP 1 WTFN IL öffentliche Sammlungen
R. Donner (1739), daneben 22a. Wachsskizze dazu. 23. Bronzebüste
des veroneser Humanisten Fracastoro (?), italienisch (xvi. Jahrh.) ;
*25. Kaiser Rudolf II., bronzene Halbfigur von Adriaen de Yries
(1603) ; *32. Karl V., Bronzehalbfigur von Leone Leoni; 35. Kaiser
Joseph II., Büste von Fr. X. Messerschmidt; 36. Hagar in der
Wüste, Marmorrelief von R. Donner (1739); 50, 51. Parisurteil,
Venus in der Schmiede Vulkans, Bronzereliefs von R. Donner. —
In der Mitte freistehend: 79. Bronzestatuette eines schreitenden
Jünglings, von dem Nürnberger Hans Vischer; 80. Nessus raubt die
Dejanira, von Giov. da Bologna; 81. Herkules und Dejanira, 84.
Raub der Sabinerinnen, beide von Adriaen de Vries. — I. Schrank,
italienische Bronzen des xv. undxvi. Jahrhunderts: 12. der Morgen,
nach Michelangelo; 34, Venus, wahrscheiclich von Antico (1534);
36. Venus ohne Arme ; 31. sitzende Bacchantin; 98. Herknies und
Antaens, von Antico. — II. Schrank: Nachbildungen antiker Bild-
werke. — III. Schrank: 4, 6. Venus, 57. Raub der Dejanira, 53.
Merkur, 54. Herknies und Antaeus, sämtlich Bronzen von Giovanni
da Bologna (f 1608) oder seiner Schule; 18. Mars und Venus in
Umarmung, von Gerhard Hubert (c. 1590), kleine abweichende
Wiederholung der Gruppe im Bayrischen Nationalmuseum. —
IV. Schrank: 24. Bronzebüste der h. Susanne, von Franc. Duques-
noy; 14. Papst Alexander VII. — V. Schrank: 3. Wachsabgüsse
nach Modellen G. R. Donner's für die Bleigüsse im St. Martinsdom
zu Preßburg. — VI. Schrank und Pult: 1. segnender Christus,
Halbfigur, venezianisch (nach 1500); 2. Madonna zwischen Heiligen,
3. Geißelung Christi, Silberreliefs von Moderno (c. 1500); 4. Grab-
legung Christi, Bronzerelief von Donatello. Im Pult deutsche Pla-
ketten aus dem xvi. und xvn. Jahrh. : 4-9. Medaillonbildnisse des
Erasmus von Rotterdam, Luthers, Melanchthons, Dürers und Kaiser
Maximilians I., vielleicht von dem Nürnberger G. Schweiggei(f 1690)
21-26 , 29-34. die zwölf ersten deutschen Könige, Silberreliefs. —
VII. Pult, italienische Plaketten : 51-68. Arbeiten des Valerio Belli
35. Apotheose eines Helden, 36. Judith , 37. antike Opferszene
alle drei von Andrea Briosco, gen. Riccio (f 1532). — Im VIII,
Schrank und Pult: moderne Plaketten. — IX. Schrank : Bronzeorna-
mente des xvi. Jahrhunderts. — Am Mittelfenster zwei Türklopfer
aus Venedig (xvi. Jahrh.). — Beim Eingang r., Schrank o. Nr.: 1, 2.
Merkur, Venus, Bleifiguren von R. Donner ; 3-6. gefesselter Pro-
metheus, Magdalena, Beweinung Christi, h. Petrus, Bleigüsse von
J. B. Hagenauer (1759); der h. Georg, deutsch (xvi. Jahrh.).
Die übrigen Säle enthalten die **Waffensammlung, die an
Reichtum mit der Armeria in Madrid wetteifert. Sie stammt größten-
teils aus dem Kunstbesitz Kaiser Ferdinands I. und seines Sohnes,
des Erzherzogs Ferdinand von Tirol (Amraser Sammlung), vgl.
S. 52. In den Kriegsstürmen der J. 1805 und 1809 und bei der
Plünderung des Zeughauses im J. 1848 wurde die Sammlung sehr
geschädigt. Katalog 80 h. Kustos : Dr. Camillo List.
an der Ringstraße. WIEN j R t 63
Hochpart. : Waffen.
XXV. Saal (Waffen des Mittelalters, bis zur Zeit Kaiser Maxi-
milians I.). 2. Feldharnisch Friedrichs des Siegreichen, Pfalzgrafen
bei Rhein (f 1476), von dem Mailänder Tommaso Missaglia; 5.
desgl. König Ferdinands des Kathol. von Aragonien (f 1516); 9.
Knabenharnisch König Philipps I., des Schönen, von Kastilien
(f 1506); 43. Reiterharnisch Maximilians I. (f 1519); *45. desgl.
Erzherzog Siegmunds von Tirol (f 1496). eine der schönsten Platt-
nerarbeiten der Zeit; 52. schweres Roßzeug Maximilians J. ; 62.
Reiterharnisch Maximilians I.; 69. Harnisch König Ludwigs 11. von
Ungarn (f 1526); 126. Harnisch Kaiser Karls V., unvollendet. —
In den Mittelschränken: 12. sog. normannischer Helm (c. 1100);
17. Schwertklinge (xni. Jahrh.); 24. zweihändiges Schwert mit
schöner Passauer Klinge (Anfang des xv. Jahrh.) ; 47, 56. Elfenbein-
sättel, der zweite vermutlich aus dem Besitze Kaiser Karls IV.
(f 1 378) ; 71 . Helm Georg CastriotaJs, Fürsten von Albanien (Skander-
beg, f 1467); *104. Rundschild Kaiser Maximilians I., mit Ver-
zierungen in prächtiger Hochätzung (eines der frühesten Beispiele
dieser Technik).
XXVI. Saal (Zeit Maximilians I.). 139. Harnisch Herzog
Christophs v. Württemberg (f 1568); 141. Feldharnisch Otto Hein-
richs, Pfalzgrafen bei Rhein (f 1559); 142. desgl. des Grafen
Eitel Friedrich v. Zollern (f 1512); 146. desgl. des Salzburger Erz-
bischofs Matthäus Lang (f 1540); 175. Prachtharnisch des Grafen
Andreas v. Sonnenberg (f 1511).
XXVII. Saal (Karl V.). An den Wänden: 196. schön ver-
zierter Harnisch des Kurfürsten Johann Friedrich v. Sachsen (f 1554) ;
198. desgl. Ruprechts v. d. Pfalz (f 1504); 199. Teile eines Prunk-
harnisches des Feldherrn Alessandro Vitelli (f 1556); 231. halber
blanker Feldharnisch des Herzogs Ulrich v. Württemberg (f 1550),
von ungewöhnlich starken Dimensionen, aus des Herzogs letzten
Lebensjahren; *297. große Harnischgarnitur Kaiser Ferdinands I.
(f 1564; „Garnitur mit den Rosenblättern"), Wormser Arbeit ; 341.
halber Prunkharnisch des Feldherrn Cornelio Bentivoglio, ital. Ar-
beit (um 1540). — An den Mittelpfeilern: 342. Trabharnisch Karls V.,
mit geätzten und vergoldeten Zügen und flguralen Darstellungen ;
226. halber blanker Feldharnisch des Landsknechtführers Konrad
v. Bemelberg (f 1567); 207. desgl. des Feldhauptmanns Georg
v. Frundsberg (f 1528); 243. halber blanker geschobener Harnisch
des Herzogs von Alba (um 1560) ; 395. Feldharnisch König Philipps II.
von Spanien (f 1598), deutsche Arbeit (um 1546). — Unter Glas:
*368. Feldharnisch Karls V., mit prächtigen Arabesken und flguralen
Darstellungen. — In den Schränken: 253. Degen Karls K(1530);
260. Faustrohr und Puffer Erzh. Ferdinands v. Tirol (1555); *267.
deutscher Dolch, mit „Giftzügen" an der Klinge (um 1560); 274.
Schwert Georg v. Frundsberg s ; 345. Schwert SkanderbegJ s ; *351.
deutsche Sturmhaube Karls F., aus einem einzigen Stück Eisen, mit
Szenen aus der Äneide; *354. Prunkschild Karls V., in den Kar-
64 Route 1. WIEN. II- Öffentliche Sammlungen
7. Kunstnist. Hofmusenm,
tuschen Szenen aus dem Leben eines Helden, römische Arbeit ;
363. Prunkdegen mit geschnittenen ornamentalen Reliefs, aus To-
ledo ; 364. Degen, der eiserne Griff mit zarten Reliefs aus der bi-
blischen Geschichte ; *379. Prunkdegen Karls V., von dem Mailänder
Antonio Piccinino, „eine der herrlichsten Waffen und eines der
schönsten Werke der Goldschmiedekunst des xvi. Jahrh. über-
haupt"; *380. Courtelas, geschmackvolle ital. Arbeit (um 1565).
XXVIII. Saal (Erzh. Ferdinand von Tirol). *403. Landsknecht-
harnisch Giovanni Bonas, Leib trab anten des Erzh. Ferdinand, eines
Mannes von riesiger Leibesgröße (9 Werkschuh); 407. vollständige
Garnitur eines Harnisches des Erzh. Ferdinand, von dem Innsbrucker
Jörg Seusenhofer (1547); *417. halber Prunkharnisch des Erzh.
Ferdinand, von meisterhafter getriebener Arbeit(derHelmundPrunk-
schild von dem Mailänder Lucio Piccinino, 1552) ; *426. deutscher
Prunkschild von Eisen, mit mythologischen Darstellungen in schöner
Treibarbeit ; 473, 474. vollständige Ausrüstung auf Mann und Roß
des Erzh. Ferdinand im römisch - antikisierenden Stil (c. 1580);
*475. „Mailändische Rüstung" desselben, von antikisierender Form,
reich ornamentiert (1560).
XXIX. Saal (Maximilian IL). An den Wänden : 480. Harnisch-
garnitur des Augsburgers Joh. Jak. Fugger (f 1575) ; 482. halber
Harnisch des Andrea Doria (f 1560); 490. Harnischgarnitur Maxi-
milians IL (f 1576). — In den Schränken: 491. Sturmhaube und
Rundschild des Erzh. Karl v. Steiermark (f 1590), mit schönen Orna-
menten und figürlichen Darstellungen, ital. (um 1570); 529, 530.
zwei geweihte Schwerter und Hüte, wie sie im xii.-xviii. Jahrh.
von den Päpsten an Fürsten für Ruhmestaten im Kampfe gegen die
Ungläubigen verliehen wurden: 529 von Pius Y., 530 von Cle-
mens XIII. an Erzh. Ferdinand gesandt.
XXX. Saal (Maximilian IL). 572. Teile einer ital. Garnitur des
Don Juan de Austria (f 1577); 635. Prunkharnisch des Herzogs
Alessandro Farnese (f 1592); *627. Kommandostab Ferdinands II.
(f 1637) in Elfenbein, oben der Kopf des Kaisers in Email; 644.
Landsknechtharnisch des Erzh. Karl von Steiermark.
XXXII. Saal (Rudolf IL). 667. halber Harnisch Rudolfs IL
(+ 1612); 698, 699. die sog. „rote" und „schwarze" Rüstung auf Roß
und Mann des Erzh. Ferdinand; 703, 704. die „gelbe" und „blaue"
Rüstung desselben; *706. Prunkharnisch Rudolfs IL, hervorragende
deutsche Arbeit (um 1590); *712. halber Prunkharnisch mit Rund-
schild, ital.Arbeit, einMeisterwerk der Tauschierkunst; 743. Schützen-
haube, Kragen und Brust des Marschalls Cristobal Mondragone, in
seltener Technik : gebläut, mit figürlichen aus dem blauen Grunde
herausgeschabten Darstellungen; 745. Harnisch, ganz mit äußerst
zarten in Gold und Silber tauschierten Laubzügen bedeckt.
XXXIV. Saal (Neuzeit). 761. Knabenharnisch des Erzh. Sieg-
mund Franz von Tirol (f 1665), ital. Arbeit (um 1636); 765. halber
Prunkharnisch, wahrscheinlich spanische Arbeit (um 1610); *805.
cm der Ringstraße WIEN. 1. Route. 65
Hochparterre: Waffen. w"
Prunkdegen, der Griff eines der bedeutendsten Kunstwerke der
Eisenschneidekunst (um 1650) ; *811, *812. Flinte und zwei Pistolen
von meisterhafter Eisenschneidearbeit (Geschenk Kaiser Josephs I.
an Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, dessen Bildnis an Läufen
und Kolben) ; 822 (beim 1. Fenster). Reiterschwert, hölzerne Keule
und Fahne des Bauernanführers Stephan Fadinger (f 1626); 835.
zwei Pistolen von trefflicher Ausführung (Marseiller Arbeit); 838.
Marschallstab Kaiser Franz' I. (f 1765); 846. Prunkharnisch des
Kaisers Matthias (f 1619), effektvolle Arbeit. — An der Rückwand:
890. ungarische Rüstung Kaiser Josephs I. (f 1711).
XXXYI. Saal (Turnierwaffen und Turniergeräte). 897. italieni-
sches Stechzeug des mailändischen Gesandten Oasparo Fracasso
(c. 1482); *902. deutsches Stechzeug Kaiser Maximilians /., mit
durchbrochenen spätgotischen Bordüren von vortrefflicher Treibar-
beit; 910. Stechsack aus roher Leinwand, mit Stroh gefüllt, Unikum;
solche Polster wurden an der Brust der Turnierhengste befestigt, da-
mit sich die geblendeten Tiere beim zufälligen Anprall an einander
nicht verwundeten. — An der Ausgangswand: 996. Rennzeug des
Erzh. Ferdinand von Tirol; 998. Wechselstücke eines Harnisches
Franz' /., Königs von Frankreich (f 1547), von Jörg Seusenhofer
(1542).
Man schreitet nun zurück und betritt, vom XXXIV. Saal aus, den
kleineren XXXV. Saal (orientalische Waffen und Ausrüstungen).
84, 85. ungarische Schwerter mit türkischer Klinge, ferner Streit-
kolben des Fürsten Michael Apafi II. (f 1713 ; bildeten nebst der
Fahne über Kasten II die Würdezeichen Siebenbürgens unter
türkischer Schutzherrschaft, 1701 dem Kaiser überreicht). — Im
Mittelschrank III : 94-106. türkische Feldausrüstung, von Lazarus
Schwendi dem Erzh. Ferdinand geschenkt. — Oberhalb der Wand
zwischen den Fenstern: große türkische Fahne, nebst dem Roß-
schweif 109 , den Köchern .22 (Wandkasten I) und den Stücken
126-130 (Kasten IV) bei der Befreiung Wiens 1683 erbeutet.
XXXIII. Saal (Jagdwaffen und Jagdgeräte). Im Mittelschrank :
18. Jagdschwert Maximilians /., in prächtiger Ausführung (c. 1490).
— Im Wandschrank 1 : 56. Pürschbüchse, mit Elfenbeinschäften,
Einlagen aus schwarzem Bein und schöner Eisenschneidearbeit;
126. zwei Flinten Karls VI. (f 1740), mit meisterhaft gravierten
und geschnittenen Schlössern, aus Wolfenbüttel. — Im Wandschrank
II: *155. großes Jagdbesteck von kunstvoller Arbeit; *157, 158.
Büchse und Pulverflasche Rudolfs IL, von dem Augsburger Dav.
Attemstetter (kunstvolle Eisenschneidearbeit, der Schärft mit Silber-
platten belegt, die mit phantasievollen Ornamenten in durchleuch-
tendem Email geziert sind).
Der XXXI. Saal enthält außer Armbrüsten und Jagdgeräten
eine Sammlung von Jagd- und Scheibengewehren.
fifi Tt* .i* i W1T7NT JI- Öffentliche Sammlungen
UU KoMt l' WlUi«. 7 Kunsthisior. Hufmuseum,
I. STOCKWERK.
Das ganze erste Stockwerk mit 15 Sälen und 18 Kabinetten ist
der Gemäldegalerie eingeräumt, und zwar tritt man aus dem Treppen-
haus: 1. (Westseite) in die Abteilung der italienischen, spanischen
und französischen Schulen, an die sich die moderne Abteilung an-
reiht} — r. (Ostseite) in die Abteilung der deutschen und nieder-
ländischen Schulen.
Die **Gemäldegalerie, die 1776-1891 im oberen Eelvedere
(S. 90) ausgestellt war, hatte ihren gegenwärtigen Bestand an alten
Bildern bereits im xvni. Jahrhundert. Aus Rudolfs II. „Kunst-
und Wunderkammer" in Prag (S.286), die nach der schwedischen
Plünderung 1648 und einigen Verkäufen nach Wien übertragen
wurde, stammen über 700 Bilder, darunter die Correggios und viele
Tizians ; aus der Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm, Sohnes
Ferdinands II., niederländischen Statthalters 1646-56, die meisten
Niederländer und mehrere vortreffliche Venezianer ; aus der Kunst-
kammer des Erzherzogs Ferdinand von Tirol Raffaels Madonna im
Grünen und Morettos h. Justina. Die Gesamtzahl der alten Bilder
belauft sich auf 1717. Die moderne Abteilung, die neuerdings allein
noch vermehrt wird, zählt über 400 Bilder. Großer Katalog der Alten
Meister mit 200 Abbildungen, 2. Aufl. 1907, 10 K. Kleine Kataloge :
zwei Hefte Alte Meister (190 1, 1908) zu 1 K und 1^20ä; ein
Hefe Moderne Meister (190?) zulÄ" 20. Die Namen der Maler sind
auf allen Bildern angegeben. Direktor: Hofrat Aug. Schärfer.
Die Wiener Galerie darf sich nicht nur großer Vielseitigkeit
rühmen, sondern auch des Besitzes von Meisterwerken, die dem
Laienauge köstlichen Genuß bieten. Ihre Hauptstirke liegt in den
Venezianern, in Dürer und in Rubens. In dieser Hinsicht wett-
eifert sie mit dem Pradomuseum in Madrid. Unter den Mittel-
italienern fesseln vorzugsweise die beiden Peruginos (I. Saal,
27, 32) ; Frd Bartolomeo' s Darstellung im Tempel (I. S., 41) wirkt
durch die edle und einfache Anordnung und durch die milde
Würde überaus wohltuend ; Andrea del Sarto's Beweinung Christi
(I. S., 39) imponiert durch die gewaltige Kraft .des Ausdrucks.
RaffaeVs Madonna im Grünen (I. S.,29), aus seiner florentiner
Periode, erreicht nicht ganz die anmutige Lebendigkeit der Kom-
position und des Ausdrucks, welche die ähnlich komponierten
Madonnen im Louvre und in Florenz (Belle Jardiniere und Ma-
donna mit dem Stieglitz) besitzen, ist aber durch den sicht-
lichen Einfluß Leonardo's für das Studium des Meisters wichtig.
Von den oberitalienischen Meistern nimmt uns zunächst
Correggio und der ihm nahestehende Francesco Mazzola oder
Parmigianino in Anspruch. Correggio zeigt sich besonders als
lockender Erzähler anmutiger Mythen (I. S., 59, 64). Von Par-
migianino ist außer dem bogenschnitzenden Amor (I. S., 62) das
angebliche Porträt des Malatesta Baglione (I. S.,67) beachtenswert.
Die Masse trefflicher venezianischer Werke macht eine Auswahl
an der Ringstraße. WIEN. 1. Route. 67
I. Stock : Gemälde.
des Trefflichsten schwer. Tizian s weitumfassende Phantasie, die
ihn für die verschiedenartigsten Aufgaben die rechten Formen
finden ließ, lernt man nächst dem Pradomuseum hier am besten
kennen. Welch' eine reiche Scala von Empfindungen durchläuft
man vom Ecce homo (II. S., 178) bis zur Kallisto (II. S., 169) oder
Danae (II. S., 174), von der Grablegung Christi (II. S., 179) bis zu
den geheimnisvollen Liebesallegorien (II. S., 173, 187), von den
mild anmutigen Madonnenbildern (IL S., 176, 180) zu den in
unnahbaren Ernst gehüllten Bildnissen italienischer Gelehrten
(IL S., 177, 182). Überhaupt ist die Galerie an Porträten ungemein
reich und die Vergleichung der venezianischen Bildnisse mit
jenen des größten spanischen Porträtmalers Velazquez oder jenen
van Dyck's in Bezug auf die formellen Eigenheiten der Meister
von hohem Interesse. Von den Giorgione zugeschriebenen Werken
sind nur die sog. drei Weisen aus dem Morgenlande (I. S., 16) ge-
nügend beglaubigt. Außerdem sind hervorzuheben : PalmaVecchio,
Madonna (IL S., 140), Lorenzo Lotto, Krönung Maria (IL S., 214)
und das Meisterwerk des Brescianers Alessandro Bonvicino, gen.
Moretto, die h. Justina (IL S., 218). — Von spanischen Meistern
ist Velazquez reicher als in irgend einer andern Galerie diesseit der
Pyrenäen vertreten (VI. Kab.), wenn auch die seinen Namen tragen-
den Bilder nicht durchweg eigenhändig sind.
Wir wenden uns zu den nordischen Schulen. Jan van
Eyck's Porträt eines alten Mannes (XVIII. Kab., 624) überragt
weit die andern Proben altniederländischer Malerei, von denen
noch Hugo van der Goe/ Doppelbild (XVIII. K , 629, 631), Roger
van der Weyden's Kreuzigung und Madonna (XVIII. K., 634,
632), Hans Memling's Marienaltar (XVIII. K., 635-638), sowie
Vieler BruegheVs d. A. Bauernbilder und Landschaften (XV. S.)
erwähnt seien. — Dürer' s Meisterwerk, die vollendetste Kom-
position, die er gemalt, ist die Dreifaltigkeit (IX. S., 1445). Unter
den Bildnissen des jungem Holbein ragen jene des Arztes John
Chambers und des Londoner Kaufmanns Dirck Tybis (IX. S., 1480,
1485) hervor. Trotz des wenig ansprechenden Inhalts fesseln in
dem großartigen Rubens-Saale (XIV. S.) die beiden Wunder-
szenen des Ignatius und Xaver (865, 860) durch die dramatische
Gewalt des Ausdrucks und die Künste des Kolorits. In demselben
Räume treten noch der h. Ambrosius (850), die Allegorie der vier
Weltteile (857), die Eberjagd (858), das Venusfest (830) und
der große Ildefons-Altar (834) besonders hervor. Nicht unan-
genehm wirkt neben der Vehemenz des Meisters die vornehme,
zuweilen freilich fast kühle Ruhe van Dyck's, der durch die beiden
Madonnenbilder (XIII. S., 1039, 1040), die Delila (1043) und das
Bildnis des Francesco de Moncada(1046) vortrefflich vertreten ist.
Den Wandel in Rembrandfs Kunst zeigen die Porträte, die aus
verschiedenen Jahrzehnten stammen: das Frauenbildnis (XIII.
K., 1272) mit dem Gegenstück (1271), helleuchtend und fleißig
68 Route 1. WIEN. 1L ^mlungma. d Ringstraße.
7. Kunsthistor. Hofmuseum.
genialt, das Bildnis seiner Mutter (ebenda, Nr. 1273), dann das
Selbstporträt (1274) aus der späteren Zeit, und endlich das in
tiefem Goldton gehaltene Selbstbildnis (1268) in rundem Hut,
das er in seinen letzten Lebensjahren gemalt hat.
I. Hauptsaal: oberitalienische und toskanische Schulen
(1450-1530). An der 1. Langwand: *1. Marco Basaiti, Berufung
der Söhne des Zebedäus, kleine Wiederholung des Bildes in der
Akademie zu Venedig (1515); 4. Giovanni Bellini, Taufe Christi
(veränderte Werkstattwiederholung des Bildes in Yicenza) ; 5. An-
tonello da Messina , der Leichnam Christi von Engeln gehalten;
7. Vittore Carpaccio , Christus von Engeln angebetet (1496);
12. Alvise Vivarini, Madonna mit musizierenden Engeln (1489);
13. Bissolo, junge Frau ihr Haar ordnend (nach Giov. Bellini);
*16. Qiorgione, „die drei Weisen aus dem Morgenlande" (Äneas,
Euandros und Pallas?); *19. Cima da Conegliano, die Madonna
unter dem Orangenbaum ; 21. Giorgione, David mit dem Haupte
Goliaths (Kopie nach einem verschollenen Original) ; *22. Jacopo de'
Barbari (?), männl. Bildnis. — *26. Benozzo Gozzoli, Madonna mit
zwei Heiligen ; Pietro Perugino : 24. Taufe Christi, 25. h. Hierony-
mus, *27. Madonna mit vier Heiligen (1493), 32. Madonna mit zwei
h. Frauen; **29. Raff'ael, die Madonna im Grünen (1505) ; 31. Giulio
Romano, h. Margareta; 34. Fra Bartolomeo, Madonna (Werkstatt-
bild). — 36. Giuliano Bugiardini, die Entführung der Dina ; **39.
Andrea del Sarto, Beweinung Christi; *41. Fra Bartolomeo, Dar-
stellung im Tempel (1516); 46. Franciabigio (?) , h. Familie,
47. Francesco Francia, thronende Madonna mit Heiligen; Öl. So-
doma, h. Familie. — Parmigianino: 57. h. Katharina, 58. Selbst-
bildnis, *62. Amor als Bogenschnitzer (unten Amor und Psyche) ,
63. Correggio (vielmehr Cariani), h. Sebastian, auch als Apollo
erklärt ; Correggio: *59. Entführung des Ganymed, *64. Jupiter und
Io ; *67. Parmigianino, Bildnis des Malatesta Baglione (?). — R. das
I. Kabinett: Italiener verschiedener Schulen (xiv.-xvi. Jahrh.).
1. Abteilung: 68. Dosso Dossi, h. Hieronymus; 69. Ambrogio de
Predis, Kaiser Maximilian I. (1502); 70. ders. (?), des Kaisers
zweite Gemahlin Bianca Maria Sforza; Andrea Mantegna: 72-80.
Triumphzug Cäsars (die Originale in Hampton Court), *81. h. Se-
bastian; 82. Andrea Solario, kreuztragender Christus; Bernardino
Luini: 86. die Tochter der Herodias, 87. h. Hieronymus; 88. Lodo-
vico Mazzolino, Darstellung im Tempel (1526); 89. Boccaccio Boc-
caccino, thronende Madonna; 90. Cosimo Tura (hier: Marco Zoppo),
der Leichnam Christi von Engeln gehalten; 91. Cesare da Sesto, die
Tochter der Herodias. — 2. Abt. : 97, 94. Angelo Bronzino, Herzog
Cosimo I. von Toskana und seine Gemahlin Eleonore von Toledo. —
3. Abt.: Domenico Feti : 115. Triumph der Galatea, 119. Flucht
nach Ägypten, 120. der tote Leander.
IL Hauptsaal: Venezianer (xvi. Jahrh.). An der Eingangs-
wand : Palma Vecchio, 133. Bildnis einer jungen Frau, *136. Lucretia
77. Sammlungen a. d. Ringstraße. wtt?N i Route 69
7. Kuiiathistor. Hofmuseum. *
(Wiederholung oder Kopie des Bildes in der Borghesegalerie in
Rom), *137. Mädchenbildnis, sog. Violante, 139/ Heimsuchung
Maria (verdorben), *140. Madonna mit Heiligen ; 145. Bonifazio,
die Tochter der Herodias. — Bonifazio: 166. der Sieg der Keusch-
heit über die Liebe, 157. weibl. Bildnis. Tizian: 169. Diana und
Kallisto (veränderte Wiederholung des Bildes bei Lord Ellesmere),
161. die Ehebrecherin vor Christus (unvollendet; wahrscheinlich
von Aless. Varotan) , 162, 165. Bildnisse eines älteren Mannes
(sog. h. Jakobus) und eines jungen Geistlichen, ursprünglich zu-
sammengehörig, *163. Isabella d'Este, Markgräfin von Mantua
(1534), 166. Madonna mit drei Heiligen (das Original im Louvre),
*167. der Arzt Parma (?), 173. Allegorie (Werkstattbild?), 174.
Danae (Werkstattbild), *176. „die Zigeuner-Madonna" (Jugend-
werk), *177. der Dichter und Geschichtschreiber Benedetto Varchi,
*178. Ecce homo (1543), 179. Grablegung Christi (Spätwerk),
**180. h. Familie („die Kirschen-Madonna" ; Frühwerk), 181. der
Tamburinschläger, *182. der Antiquar Jacopo de Strada (1568),
186. Nymphe und Schäfer (Spätwerk; unvollendet), 187. Allegorie
(Werkstattbild), 191. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, 196.
Selbstbildnis (Kopie), *197. das Mädchen im Pelz (beschädigt), 198.
Lavinia Sarcinelli, die Tochter Tizians, 199. Papst Paul III. (Schul-
kopie). Außerdem hier von Bonifazio: 193. Madonna mit Heiligen,
201. der Triumph der Liebe (Gegenstück zu Nr. 156, s. oben). —
Oiov. Busi, gen. Cariani : 206. ein Krieger, *207. „der Bravo";
208. Oirolamo Savoldo , Beweinung Christi; **218. Moretto, h.
Justina; 0. B. Moroni: 217. männl. Bildnis, 216. ein Bildhauer;
212. Pellegrino da San Daniele, ein junger Held; Lor. Lotto : *215.
der Mann mit der Tierpranke, *214. Madonna, von einem Engel ge-
krönt, zwischen den H. Katharina und Jakobus d. Ä. ; 219. Qirol.
Romanino, weibl. Bildnis; 220. Lor. Lotto (?), männl. Bildnis in drei
Ansichten. — 224. Jacopo Tintoretto, der Patrizier Marcantonio Bar-
baro ; 227. Domenico Tintoretto, ein Procurator von San Marco ;
Paris Bordone: 231. Frauenbildnis, 233. Allegorie; Jac. Tintoretto:
230. männl. Bildnis, 234. Lucretia, 235. ein Greis mit einem Knaben,
236. Sebastiano Veniero, der Sieger von Lepanto, 239. die keusche
Susanna, 244, 250. männl. Bildnis; Paris Bordone: 246. Allegorie,
248. junge Frau am Putztisch, 253. Venus und Adonis.
III. Hauptsaal: Venezianer (xvi.-xviii. Jahrh.). R. Lang-
wand (Mitte) : 395, 397. Antonio Badile (Lehrer des Paolo Veronese),
weibl. Bildnis ; 393. Battista Zelotti, Salbung Davids; Werkstatt des
P. Veronese: 396. Christus vor dem Hause des Jairus, 399. Madonna
mit zwei Heiligen, 402. Anbetung der Könige, 404. Verkündigung
Maria; 408. Carlo Veronese, Christus und die Samariterin. — 432.
Alessandro Varotari {Padovanino~), Judith. — 446. Oiov. Batt. Tie-
polo, h. Katharina von Siena. Außerdem 454-466. B. Beiotto
(Canaletto), große Ansichten aus Wien und Umgebung. — R. das
II. und III. Kabinett. Geringere venezianische Bilder.
Baedekers Österreich. 28. Aufl. 5
70 Rnutf 1 WTTCN IL öff™Mche Sammlungen
t\J Koute 1. YV1ILU. 7. Kunsthistor. Hofmnseum,
IV. Kabinett: italienische Schulen von 1550-1700. In der
Mitte: 366. Oristofano Allori, Judith mit dem Haupte des Holofernes
(Wiederholung des Bildes in der Pitti- Galerie) ; 369. Franc. Furini,
reuige Magdalena; Carlo Bold: 375. Madonna, 376. Erzherzogin
Claudia Felicitas (1670).
IV. Hauptsaal: Schule von Bologna, Naturalisten und italie-
nische Meister des xvn. und xviii. Jahrhunderts. Eingangswand :
468. Lod. Carracci, Venus und Amor; 474. Antonio Carracci, ein
Lautenspieler ; Annibale Carracci : 473. h. Franz von Assisi, 475.
Christus und die Samariterin, 470. Venus und Adonis, 482. Bewei-
nung Christi. — Caravaggio : 485. David mit dem Haupte Goliaths,
486. Maria mit dem Kinde und der h. Anna, *496. die Madonna vom
Rosenkranz; Ribera (lo Spagnoletto) : 501. Kreuztragung Christi
(verdorben), 503. der reuige Petrus, 507. Christus unter den Schrift-
gelehrten; 491. Luca Giordano, der Engelsturz. — Salvator Rosa:
525. büßender h. Wilhelm, 523. Römerschlacht (1645); 529. Franc.
Solimena, Kreuzabnahme. — Carlo Maratta : 534. Tod des h. Joseph
(1676), 541. h. Familie (1704); Guido Reni: 548. Christus mit der
Dornenkrone, 550. h. Familie, 551. Taufe Christi. — Zurück in das
V. Kabinett. 1. Abt.: bolognesische Schule des xvn. Jahr-
hunderts. 561. Marc antonio Franceschini, die Mutterliebe (Caritas).
— 2. Abt.: französische Meister (xvi.-xviii. Jahrh.). 571, 572.
Francois Clouet, Karl IX. von Frankreich (1561 und 1563); 577.
Ant. Watteau, Guitarrenspieler ; 588. Jos. 8.Duplessis, der Tondichter
Gluck (1775) ; 583. Nie. Poussin, die Zerstörung Jerusalems ; Gaspard
Dughet (G. Poussin): *585. das Grabmal der Caecilia Metella, 586.
Landschaft; *587. Hyac.Rigaud, männl. Bildnis ; 594. N. Poussin (?),
Petrus und Johannes heilen den Lahmen.
VI. Kabinett: spanische Schule (xvi. und xvn. Jahrh.).
1. Abt.: 596. Domenico Theotoköpuli (iL Greco), Bildnis eines jungen
Mannes (1600) ; 597, 602. Alonso S. Coello, weibl. Bildnis; Juan
Pantoja de la Cruz: 598. Bildnis einer spanischen Prinzessin (1604:
Infantin Anna , Tochter Philipps III. ?) , 599. König Philipp III.
als Infant, 601. Bildnis eines Kindes; *603. Juan Bautista del Mazo
(Schwiegersohn des Velazquez), die Familie des Künstlers ; 606.
Juan de Carreno, Karl II. von Spanien; 605. Nicht von Velazquez,
Königin Maria Anna ; Velazquez: *607. Philipp IV., 609. Infantin
Margareta Theresia (nach Justi in der Ausführung von Mazo"). —
2. Abt.: 614. Murillo, Johannes der Täufer als Kind. Velazquez:
•611. Infant Philipp Prosper (um 1660), 612. Philipp IV., *616.
Infant Don Baltasar Carlos, *615, 619, 621 (?). Infantin Margareta
Theresia , *617. Königin Maria Anna, 622. Königin Isabella von
Spanien (Werkstattbild).
Zurück zum Eingang und durch den Kuppelraum geradeaus in
die NIEDERLÄNDISCHEN UND DEUTSCHEN SÄLE.
XV. Saal: Niederländer (xvi. Jahrh.). Meister des Todes der Maria :
682. Maria mit dem Kinde (das Dürer-Monogramm gefälscht), 683.
Flügelaltar, thronende Madonna mit Stiftern, 687. Lucretia; Jan
Matsys: 692. h. Hieronymus (1637), 693. Lot nnd seine Töchter
(1563), 694. lustige Gesellschaft (1564). *Pieter Brueghel d. Ä. :
709. Herbstlandschaft, 711. Vorfrühling, 712. Auszug zur Kreuzigung
(1564), 713. Winterlandschaft, 716. Streit des Faschings mit den
Fasten (1559), 717. Bauernhochzeit, 719. Kirmes, 720. Schafhirt.
*722. Pieter Brueghel d. J., Winterlandschaft (1601); 738. Lucas van
Valckenborch, Gebirgslandschaft.
XIV. Saal: Rubens und seine Schule. An der äußeren Lang-
wand : Rubens, **830. Venusfest ; 832. Kaiser Maximilian I. ; **834.
Ildefons- Altar, in der Mitte Maria mit vier h. Frauen und dem h.Ilde-
fons, 1. Erzherzog Albrecht, Statthalter der Niederlande, r. seine Ge-
mahlin Klara Isabella Eugenia, mit ihren Schutzpatronen; 838, 836.
Bildnis eines alten Herrn ; dazwischen: 837. Schloßpark mit Liebes-
paaren ; *839. Beweinung Christi (1614) ; 840. Christus als Knabe
mit dem kleinen Johannes und zwei anderen Kindern spielend ; 841.
Karl der Kühne ; 843. Cimon und Eügenia, nach einer Erzählung
in Boccaccio's Dekameron. — 844. Kopie nach Tizian's Bildnis einer
Venezianerin in Dresden; 846. Kopf der Medusa (die Tiere wahr-
scheinlich von Brueghel)-, 853. Mann im Pelzrock; 855. alter Mann;
*850. der h. Ambrosius verweigert dem Kaiser Theodosius den Ein-
tritt in die Kirche. — **857. die vier Weltteile, durch die Flußgötter
des Maranhon, Nil, der Donau und des Ganges dargestellt ; 858. Jagd
des kaly donischen Ebers (Werkstattbild, Landschaft und Tiere von
Jan Wildens) ; 859. Selbstporträt; *860. der h. Franz Xaver in Indien
predigend und Wunder wirkend (dazu *863. Skizze); *864. Be-
weinung Christi; 861. Himmelfahrt Maria (1620); *865. der h.
Ignatius von Loyola heilt Besessene (dazu *862. eigenhändige
Skizze) ; *868. der Eremit und die schlafende Angelika (nach
Ariost); 867. der h. Pipin, Herzog von Brabant, mit seiner Tochter,
der h. Bega; 869. Landschaft mit Jupiter, Merkur, Philemon und
Baucis. — *871. die h. Familie unter dem Apfelbaum, ursprünglich
zum Ildefons- Altar gehörig. — 875. Kopf eines Greises; 876. h.
Andreas ; ohne Nr. h. Familie, Wiederholung des Bildes in Sanssouci
(1630; beschädigt).
XVIII. Kabinett: altflandrische und altholländische Schulen
(xv. und xvi. Jahrh.). 1. Abt. : **624. Jan van Eyck, der Kardinal della
Croce; *632. Roger van der Weyden, Maria mit dem Kinde; *631,
629. Hugo van der Ooes, Sündenfall, Beweinung Christi; 626. Gerard
David, h. Michael; 625. Jan van Eyck, Bildnis des Jan van der Leeuw
(1436); Roger van der Weyden: 633. h. Katharina, *634. Flügelaltar,
Christus am Kreuz mit den H. Veronika und Magdalena ; Hans Mem~
ling: *635-638. Flügelaltar, auf dem Mittelbilde die thronende
Maria mit dem Kinde, einem anbetenden Engel und Stifter, auf
den (jetzt abgetrennten) Flügeln die beiden Johannes, Adam und
Eva, 639. Kreuztragung und Auferstehung Christi (das Mittelbild,
Kreuzigung, in Budapest). Auf einer Staffelei : 627a. Qerard David,
5*
72 Route 1. WIEN. r%&S££S£E?,
Anbetung des Kindes. — 2. Abt.: *Geertgen tot Sint Jans oder
van Haarlem, 644. Julianus Apostata läßt die Gebeine des h. Johan-
nes d. T. verbrennen, 645. Kreuzabnahme (Flügel eines verlorenen
Johannesaltars); 646. Jacob Cornelissen, Altar des h. Hierony-
mus (1511); H. Bosch: *653. Martertod der h. Julia, Flügelaltar,
*651. h. Hieronymus im Gebet, auf den Flügeln die Versuchung des
h. Antonius und der h. Ägidius. — 3. Abt. : *666. Joachim Patinir,
Taufe Christi; 673. Herri de Bles, h. Hieronymus.
XVII. Kabinett: Niederländer (1500-1650). 1. Abt.: 754.
Jan Mabusc, der h. Lukas malt die Madonna; 756. Lambert Lombard,
h. Familie ; 763, 764. Meister der weibl. Halbfiguren, männl. und
weibl. Bildnis; B. van Orley : 765. Legende der H. Matthias und
Thomas, 766. Ruhe auf der Flucht. — 3. Abt.: A. Mor, *786. Kar-
dinal Granvella (?; 1549), 787. Bildnis einer vornehmen Dame
[1575), 789. männl. Bildnis; 807, 810, 811, 812. P. Pourbus,
männl. Bildnisse; 816. Fr. Pourbus d. Ä., Kaiserin Maria, Gemahlin
Maximilians II. — 4. Abt. : **829. Rubens, Helene Fourment, die
zweite Frau des Künstlers, zum Bade schreitend („das Pelzchen'').
XVI.(-XIV.) Kabinett: flämische Schule. 1. Abt.: 913. Jan
Brueghel d. Ä., Versuchung des h. Antonius; 899, 900. Paul Bril,
Flußlandschaften; Jan Brueghel d. Ä.: 911. Berggegend mit der Ver-
suchung Christi, 904. Blumenstrauß, 906. die Gaben der Erde und
des Wassers (die Figuren von H. de Clerck) ; 919. Jan Brueghel d. J.,
Madonna im Blumengarten. — 2. Abt. : Roeland Savery , 922. das Para-
dies, 924. Landschaft mit Holzschlägern (1610), 925. Blumenstrauß,
926. Berglandschaft; 940, 943. Hendrik vanSteenwyclcd. Ä., Kirchen-
inneres; 946. Peeter Neefs d. Ä., desgl.
XV. Kabinett: nichts von Bedeutung. — XIV. Kabinett:
995. Lucas Achtschellinck unö.Oonzales Coques, Landschaft mit Rudolf
von Habsburg und dem Priester.
XIII. Saal: Zeitgenossen, Schüler und Nachahmer des Rubens.
Beim Eingang: Anton van Dyck, 1028. Gräfin Amalie Solms, Prin-
zessin von Oranien; 1032. Fürst Rhodokanakis; 1033. Christus am
Kreuz ; *1034. Graf Henri Vandenburgh ; 1036. h. Franciscus Sera-
phicus ; 1037. männl. Bildnis ; *1038. Prinz Karl Ludwig von der
Pfalz; *1039. der sei. Hermann Joseph vor der h. Jungfrau kniend
(1630); 1040. die h. Rosalia empfängt vom Jesuskinde den Kranz
(1629); *1042. Prinz Ruprecht von der Pfalz ; *1043. Simson und
Delila; 1045. Erzherzogin Klara Isabella Eugenia als Witwe; *1048.
Johann von Montfort ; 1047. h. Familie ; *1 046. Francesco de Moncada ;
1049. der Jesuit Carolus Scribani; 1051 (gegenüber). Beweinung
Christi; 1052. weibl. Bildnis (1634). — Außerdem: 1063, 1064. Cor-
nelia Schut, Hero und Leander, Bacchuszug; 1070. Frans Leux, der
Kardinal-Infant Ferdinand ; 1082, 1083. Frans Snyders, Fischmarkt
(die Figuren von Com. de Vos) ; 1093, 1094. Pieter Lely, Bildnisse
einer jungen Dame ; *1087. Jac. Jordaens, Bohnenkönigsfest.
rstkÄßc. WIEN. 1. Kaute. 73
XII. Saal: flämische Schule (xvn. Jahrh.). Beim Eintritt 1.
0. Zegers: HOL Diana im Walde, 1102. h. Familie. — 1141. D.
Teniers d.Ä., Landschaft- 1124. O.deCrayer, die h.Therese empfängt
von der Madonna eine Halskette: 1127. D. Ryckaert III,, Kirmes.
— 1135. Adr. Brouwer, trinkender Bauer. D. Teniers d. J. : 1164.
der Zeitungsleser ; 1165. Wirtshausszene; 1162. Kirmes; 1161. ein
Saal der Brüsseler Gemäldesammlung des Erzherzogs Leopold Wil-
helm (S. 66), im J. 1656 gemalt, als Teniers Aufseher dieser Galerie
war; 1160. Bauernhochzeit (1648); *1 159. Bogenschießen; *1 158.
Vogelschießen in Brüssel (1652) ; 1157. Plünderung in einem Dorfe
(1648); *1155. Abrahams Dankopfer (1653); 1153. der Alte und die
Küchenmagd; 1150. Ziegenstall. Joos van Craesbeeck : 1147. Sol-
daten und Weiber im Gespräch , 1146. Bauernwirtschaft.
XI. Saal: flämische und holländische Schule (xvn. Jahrh.).
R. : 1166. Alex. Adriaenssen, tote Rebhühner und kleine Yögel; 1167,
1168, 1169. Jacques d' Arthois, Landschaften; 1176. Com. Huysmans,
Waldlandschaft; 1170. Phil, de Champaigne, der Tod Abels (1656);
Jan Fyt: 1171. Tiere und Früchte, 1174. Früchte und Geflügel
(1652). — Gegenüber: 1221. M. d'Hondecoeter, Geflügel. — 1245,
1246. L. Brauner, Allegorie der Eitelkeit und der Vergänglichkeit.
XIII. (und XII.) Kabinett: Holländer (xvn. Jahrh.). 1. Abt.:
1261. Aert van der Neer, Dorf im Mondlicht; auf einer Staffelei
**1337. Jac. van Ruisdael, der große Wald. — 2. Abt., mit Meister-
werken Rembrandt's: *1269. „der singende Jüngling", vielmehr
Rembrandt's Sohn Titus in einem Buche lesend (c. 1658), 1270. der
Apostel Paulus (um 1630), *1268. Selbstbildnis (als alter Mann;
c. 1666), 1271, 1272. Mann und Frau (c. 1633), *1273. Rembrandt's
Mutter (1639), *1274. Selbstbildnis (c. 1657). Außerdem: 1279.
Oovaert Flinck, alter Mann (1651). — 3. Abt. : Chr. Paudiß, 1286.
der Marodeur (1665), 1285. Bauer in einer Hütte, 1284. h. Hierony-
mus; 1282. Sam. van Hoogslraten, Mann am Fenster (1653); 1297.
Frans Hals, männl. Bildnis; 1302. Adr. van Ostade, der Zahnbrecher.
XII. Kabinett, 1. Abt.: 1307. DircU van Delen, Gartenpalast
(1640); JanSteen: 1304. Bauernhochzeit, *1305. liederliches Leben;
1306. Pal. Palamedsz, Reiterangriff (1638); 1313. Jan van Goyen,
Landschaft; 1312. A. van Everdingen, die Sägemühle; ohne Nr.
Pieter Codde, Rückkehr von der Jagd; 1315. Jan van der Heyde,
alte Burg. — 2. Abt. : Nie. Berchem : 1319. Hirten mit ihrer Herde
(1680), 1322. Herde; 1324. M. Hobbemaf?), Landschaft; 1330. Adr.
van de Velde, Landschaft; 1228. Herrn. Saftleven, Landschaft bei
Sonnenuntergang (1645); Jac. van Ruisdael: 1336. Waldland-
schaft, 1335. Landschaft mit Wasserfall. — 3. Abt. : *1338. Jan
van de Cappelle, ruhige See ; *1339. Sim. de Vlieger, ruhige See (1649) ;
1342. L. Bdkhuysen, Ansicht von Amsterdam (1674); Ph. Wouwer-
man: 1349. Räuberüberfall, 1348. Reitschule und Pferdeschwemme.
XI.Kabinett, 1. (und 2.) Abt. : Holländer (xvn. Jahrh.). 1352.
Phil. Wouwerman, Landschaft; 1362. Com. de Heem , Stilleben;
74- J?™,i£ i WTtfiM H- Öffentliche Sammlungen
i<± UOUte 1. WL&JN. 7 Kunsthistor. Hofmuseum,
1366. Oer. ter Borch, die Äpfelschälerin; 1370. Oabr. Metsu, die
Spitzenklöpplerin-, 1355. Maria van Oosterwyck , Stilleben. —
2. Abt. : 1372. Jur. van Streek, Früchte; Qer.Dou: 1376. alte Frau
am Fenster, 1377. der Arzt (1653), 1378. Mädchen mit Laterne;
1387. J. D. de Heem, Stilleben; Frans van Mieris: *1382. der
Kavalier im Kaufladen (1660), 1381. Dame mit ihrem Arzt (1651).
— 3. Abt.: deutsche Meister (1550-1700). 1628. Ad. Elsheimer,
Ruhe auf der Flucht (Frühwerk).
IX. Saal: deutsche Maler (xiv.-xvi. Jahrb.). Ausgangswand:
*1490. M. Schongauer, h. Familie. — Albrecht Altdorfer : 1421. Christi
Geburt, 1422. h. Familie (1515); Hans Baidung Qrien: 1423. die
Eitelkeit, *1424. Bildnis eines jungen Mannes (1515) ; Bernh. Strigel:
*1425. Kaiser Maximilian I. mit seiner ersten Gemahlin, Maria von
Burgund (f 1482), seinem Sohne Philipp dem Schönen, seinen
Enkeln Karl V. und Ferdinand I. , und mit Ludwig IL von Ungarn
(auf der Rückseite die h. Sippe), 1429, 1426. Maximilian I. als Jüng-
ling und in reiferem Alter; Christ. Amberger: 1412, 1411. Mann
und Frau (1525), 1409. der Nürnberger Patrizier Christoph Baum-
gartner (1543), 1406. Bildnis des Ulrich Sulzer (1530); 1405.
Hans Burgkmair, der Maler mit seiner Frau (1529) ; 1396. D' Pfenning,
Kreuzigung Christi (Wiener Schule; 1449); 1432. Barth. Beham,
Ferdinand I.; 1407, 1408. Amberger, Mann und Frau. — 1439.
G. Pencz, Bildnis eines jungen Mannes (1543). Albrecht Dürer:
1442. Maria mit dem Kinde (1503); *1443. Maximilian I. (1519;
nach der Zeichnung in der Albertina, S. 36); 1444. männl. Bildnis
(1501 ; auf der Rückseite die allegorische Figur des Geizes) ; **1445.
die Anbetung der h. Dreifaltigkeit (1511; der Originalrahmen im
Germanischen Museum zu Nürnberg); 1446. Martertod der 10000
Christen unter König Sapor in Persien, in der Mitte Dürer und Pirk-
heimer (1508); *1447. Maria mit dem Kinde (1512); 1448. Bildnis
des Joh. Kleberger (1526); 1450. das Rosenkranzfest (das Original
in Prag, s. S. 297). — Lukas Kranach d. Ä. : 1455. männl. Bildnis,
1462. das Paradies (1530). Hans Holbein d. J.: 1479. männl. Bildnis
(1541), *1481. Jane Seymour, die dritte Gemahlin Heinrichs VIII.
von England, 1482, 1484. Mann und Frau (1534), 1483. weibl.
Bildnis, *1480. John Chambers, Leibarzt Heinrichs VIII. , im Alter
von 88 Jahren; *1485. Bildnis des Dirck Tybis (1533).
X. (und VIII.) Saal: deutsche Maler (xvn. und xvm. Jahrh.).
R. : 1530. Joh. Rottenhammer, der Kindermord zu Bethlehem. Gegen-
über : 1681. J. Q. Auerbach, Kaiser Karl VI.; 1582, 1583. Balth.
Benner, alter Mann und alte Frau (1726 und 1721); 1579. Joh.
Kupetzky, Selbstbildnis (1709); 1592. Joh. Zoffani, Großherzog
Leopold von Toskana und seine Familie (1778); Angelika Kauff-
mann: 1610. Hermanns Rückkehr aus der Schlacht im Teutoburger
Walde, 1611. Bestattung des Heldenjünglings Pallas (1786); Ant.
Raph. Mengs: 1600. Infantin Maria Ludovica, 1601. Infantin Maria
Theresia von Neapel. — VIII. Saal (an der Südseite des Treppen-
hauses). In den Ecken an der Fensterwand: ohne Nr. Ant. v. Maron,
Maria Theresia und Joseph II. (1773 und 1775).
Der VII. -Y. Saal und das X.-VII. Kabinett enthalten die
Gemälde moderner Meister, meist von österreichischen Malern.
VII. Saal. H. Füger: 3. Johannes der Täufer, 4. h. Magdalena.
— 12. K. Ruß, Hekubaj 17. Joh. J. Schindler, Waldausgang; 30.
Jak. Ph. Hackert, die Wasserfälle von Tivoli; 31. Jos. Ant. Koch,
desgl.; 39. Rud. Alt, die Stephanskirche in Wien. — 58, 59. P.
Krafft, Abschied und Heimkehr des Landwehrmannes (1813 und
1820); 61. L. F. Schnorr von Carolsfeld, Faust und Mephisto; Friedr.
Amerling : 83. Apostel Paulus, 84. Erzherzog Leopold als Kreuz-
ritter, ohne Nr. Bildnis des Malers Ignaz Raffalt, 87. Selbstbildnis;
70. Fr. Steinfeld, die verlassene Mühle.
X.Kabinett, l.Abt. : 9. J.David, Napoleon I. überschreitet
den St. Bernhard. — 2. Abt. : 39. R.Alt, Stephanskirche; 100.
Jos. Rebell, ideale Landschaft. — 3. Abt. : 186a. Ed. v. Steinte, h.
Familie (1855).
VI. Saal. *Jos. Danhauser: 134. der Prasser (1836), 136. die
Testamentseröffnung (1839), 135. die Klostersuppe. — ®G. Wald-
müller: 151. Motiv aus dem Wiener Walde, 158. Selbstbildnis, 152.
Tiroler, 153a. der erste Schritt, o. Nr. Kaiser Ferdinand I. — 212.
M. Daffinger, der Herzog von Reichstadt ; *176. Jan Matejko, der
Reichstag zu Warschau im J. 1773 (1867) ; * 282. Ed. Kurzbauer,
die ereilten Flüchtlinge; o. Nr. Horowitz, Kaiser Franz Joseph I. ;
194. K. Rahl, Empfang König Manfreds in Luceria (1846).
IX. Kabinett, 1. Abt.: 270. Marale, Birkenwald; 377. Ribarz,
Schloßhof bei Marchegg; o. Nr. A. Feuerbach, Selbstbildnis. —
2. Abt. : *297. Schindler, Pax; Jos. v. Führich : 154. Jehova schreibt
Moses die zehn Gebote auf die Tafeln, *155. der Gang Mariens über
das Gebirge (1841), *156. Jakob und Rahel, 157. die Einwohner
Jerusalems sehen vor der Eroberung der Stadt eine Reiterschlacht in
feurigen Wolken. — 3. Abt. : 364. Mor . v. Schwind , Kaiser Max
auf der Martinswand.
VIII. Kabinett, 1. Abt.: *305 a-d. Pettenkofen, Bilder ans
Ungarn; 383. Zetsche, Landschaft. — 2. Abt.: o. Nr. J. v. Blaas,
Prozession in Tirol. — 3. Abt.: 357. Gabr. Max, ein Frühlings-
raärchen (1872).
VII. Kabinett: 326. H. Canon, die Loge Johannis; 306.
C. Troyon, Hühnerhof; 374. Charlemont, Sensen schmied.
V. Saal: 292. Rob. Ruß, der Otto-Heinrichsbau im Heidelberger
Schloß; *293, 294. Fr. Defregger, das letzte Aufgebot (1874), der
Zitherspieler (1876); 290. Jul. v. Payer, Nie zurück! (1892); 341.
W. Brozik, Tu felix Austria nube (S. 21), Kolossalgemälde; 358.
Fr. v. ühde, Weib, warum weinest du ? ; 388. Egger-Lienz, Karfrei-
tag; *311. K. Moll, die römische Ruine in Schönbrunn; H. Makart,
320. Romeo und Julie (verdorben), 321. Blumenstrauß, *322.
Triumph der Ariadne,
7fi iir^.i* i WTT7AT H- Öffentliche Sammlungen
IU KOUtt i. W1H.JN. 7. Kunstbistor. Hofmuseum.
II. Stockwerk.
Sammlung der Aquarelle und Handzeichnungen, überwiegend moderne
Werke (geplant Übertragung in die neue Hofburg, S. 34). Direktor: Hofrat
Aug. Seh äffer.
Der Mittelsaal und der r. anstoßende I. Saal enthalten zwölf große
Kartone von dem Holländer Jan Com. Vermeyen, Darstellungen aus dem
Kriegszuge Karls V. nach Tunis, 1535 ( Vorlagen für die Brüsseler Teppiche
im Schloß zu Madrid). — R. II. Saal: K. v. Blaas, Skizzen zu den F esken
im Heeresmuseum. — III. Saal: 380. E. Darnaut, alter Park; 375. B. Wie-
singer-Florian, Herbstlaub; o. Nr. L. Koch, Regiment, Prinz Eugen; o. Nr.
Defregger, Kraftprobe. — IV. Saal; Bildnisse aus der ehem. Sammlung des
Fürsten Clemens Metternich-Winneburg (Th. Lawrence, Reynolds, F. G4rard,
E. Vigee-Lebrun u. a.). — Die folgenden Säle sind z. Z. geschlossen.
XXXV. Saal: 6. Jos. v. Führich, Marienkopf (1865) ^ Rud. Alt: 8,15. Hof
des Dogenpalastes und Inneres der Markuskirche zu Venedig, 42. Brunnen
von Trient; 44. Jak. AU, das Rathaus zu Köln. — Im XXXVI. Saal das
Kronprinzenalbum, mit Aquarellen und Handzeichnungen österr. Künstler,
Hochzeitsgeschenk an den Kronprinzen Rudolf (1881); hervorzuheben:
66. Jan Matejko, Johann Sobieski; 68. Rud. AU, das Stadthans in Brüssel;
107. Fr. Ruß, da5! alte Burgtheater ; 128. Fr. Defregger, das hohe Brautpaar
in der Bauernstube; 131. Rud. Alt, Ansicht von Budapest. Außerdem
hier Marmorbüsten Radetzky's, von Giov. Emanueli, und Tegetthoff s, von
K. Kundmann. — XXXVII. Saal: 143-232. Jos. Selleny, Studien von der
Weltumsegelung an Bord des Kriegsschiffes Novara in den J. 1857-59. —
XXXVIII. Saal: 233-244. Franz Alt, Alt- und Neuwien; 245. Ed. v. Steinle,
Skizze zu einem Glasgemälde in der Votivkirche; 246. Mor.v. Schwind, Diana
jagend (Karton); Schrank für das Kronprinzenalbum (s. oben), mit Ge-
mälden von Hans Canon; zwei Bände mit japanischen Farbenholzschnitten.
Außerdem : J. Tautenhayn d. ü., Herkules im Kampfe mit den Amazonen,
Bronz-relief. — XXXIX. Saal: 249-261. J. Maräk, Österreichs Baum-
charaktere; ohne Nr. F. Knopff , junge Engländerin. — XL. Saal: 264.
Mor. v. Schwind, das Märchen von der schönen Melusine (elf Aquarelle) ;
J. Tautenhayn d. Ä.y silberner Rundschild mit dem Kampf der Lapithen
und Kentauren. — Zurück zum Eingang und gegenüber in den
XLI. Saal: 295. L. Passini, Kürbisverkäufer in Chioggia (1876). — XLII.
Saal: 306-340. G. Seelos, Leuchttürme und Hafeneinfahrten an den Küsten
von Istrien und Dalmatien ; 341-358. K. Göbel, die ehem. Amraser Sammlung
im unteren Belvedere. — XLI IL Saal: 395-408. i^r. Ovevbeck, Passion Christi \
Handzeichnungen von Führich (435. das Herz Mariens). — XLIV. Saal:
Entwürfe für den inneren Schmuck der Hofmuseen und des neuen Burg-
theaters, darunter 409-412. E. Makart, Skizzen zu den Lünetten und zu
dem (unausgeführten) Deckengemälde, Sieg des Lichtes über die Finster-
nis, im Kunsthistor. Hofmuseum; 427-434. E.Canon, Deckenbild- und Lü-
nettenskizzen für die Hofmuseen. In den Schränken *Kostüme (Röcke und
Westen mit prächtigen Stickereien) aus der Mitte des xviii. Jahrhunderts.
— XLV. Saal: 460. ProfUbildnis Papst Leo's X., aus dem J. 1513. Beim
Fenster : 1524. Albr. Dürer, das Leben Maria, grüne weiß aufgehöhte Zeich-
nungen in Renaissance-Umrahmung.
8. Naturhistorisches Hofmuseum.
Das k. k. * Naturhistorische Hofmuseum (II. PI. A4; S. 48) ent-
hält in den beiden mittleren Stockwerken den Hauptteil der umfang-
reichen Sammlungen, deren Kern die durch Kaiser Franz I. 1748
angekaufte Naturaliensammlung des J. v. Baillou in Florenz bildet.
Intendant ist der Zoologe Hofrat Dr. Franz Steindachner.
Der Eingang (Besuchsordnung s. S. 17) ist dem Maria-Theresia-
Denkmal n.w. gegenüber. Amtlicher „Führer durch das k. k. Natur-
historische Hofmuseum" in der Garderobe zu haben, 1 K 20 h.
an der Ringstraße.
8. Naturhistor. Hofmuseum.
WIEN.
l.RouU. 77
Aus der Eingangshalle, deren Kuppelfelder acht Medaillon-
porträte früherer Museumsdirektoren von Jos. Lax zeigen, führt eine
niedere Treppe r. ins Hochparterre, geradeaus die imposante Haupt-
treppe zum Foyer des I. Stocks (S. 79). Das große Deckengemälde
des Treppenhauses (der Kreislauf des Lebens) und die zwölf
allegorischen Figuren in den Lünetten sind von Hans Canon, acht
Porträtstatuen an den Wandpfeilern von Vikt. Tilgner u. a. In den
Kuppelnischen des Foyers allegor. Figuren von Tilgner, darüber am
Gesims ein heiterer Tierfries von Joh. Benk; in den Zwickeln der
Fenster Reliefs von Rud. Weyr.
Das Hochparterre umfaßt 19 Hauptsäle, deren Wände mit 112
auf die Sammlungen bezüglichen * Landschaftsbildern geschmückt
sind (Tafeln darüber erläutern sie und nennen die Maler).
NATURHISTORISCHES HOFMUSEUM (HoclipaxteTre)
? *? 20 3g 1° 5.°M»t^
I.-V. Saal: mineralogiscli-petrographische Sammlung. Direk-
tor: Keg. Rat Dr. Fr. Berwerth.
I. Saal. Große Einzel kristalle und Kristallstufen am 2. Fensterpfeiler
und auf dem Mitteltisch; künstliche Kristalle an den Rückseiten der Mittel-
kästen. Beim mittleren Fenster eine Tropfsteingruppe aus der Adelsberger
Grotte. — II. Saal. Große Schaustücke in den Kästen der Ausgangswand
(101 und 102. Diamant und Edelmetalle). An der Fensterwand große Stein-
salzkristalle und eine Schwefeldruse. — III. Saal. Auf dem mittlem
Pultkasten (50) das berühmte * Edelsteinbukett in einem Bergkristall-
gefäß, Geschenk Maria Theresias an ihren Gemahl Franz I. Daneben der
'''Edelopal von Czerwenitza in Ungarn, 594g schwer, vollkommen rein,
ein 82 Karat schwerer Diamant und ein großer Smaragd in Kalkspat.
Gegenüber in den Tischen des Mittelfensters (118-120) rohe, geschliffene
und in Ringe gefaßte Edelsteine, besonders verschiedenfarbige Diamanten.
— IV. Saal. Unter den Baumaterialien in den Wandschränken: Nr. 121-
131. Bauten Wiens, 176-177. Deutsches Reich, 178. Italien, 179-182. Bausteine
des alten Rom. An der Fensterwand 141. große Amethystdruse aus Bra-
silien-, 147. Steinsalzkristallstock aus Wieliczka in Galizien. — V. Saal.
In den Mittelkästen die "Meteoritensammlung, die reichste und wertvollste
78 Route 1. WIEN. IL öff«MM" Swnmlungen
8. Naturhistonsches
Europas, aus 516 Orten. Im 1. Kasten (47) u. a. der große 300kg schwere
Meteorstein von Knyahinya in Ungarn (Darstellung des Meteorfalles auf
dem mittleren Wandgemälde) ; in den Pultkästen kleinere Meteoriten ;
im letzten Mittelkasten (116-121) große Stücke Meteoreisen (darunter das
Eisen von Mazapil in Mexiko); am Mittelfenster (346) das 909kg schwere
Meteoreisen von Youndegin in Australien.
VI.-X. Saal: geologisch-paläontologische Sammlung. Kustos:
Dr. E. Kittl.
VI. Sa al : fossile Floren (Wandschrank 1-19 paläozoisches, 20-36 meso-
zoisches, Mittelschrank 37-85 känozoisches Zeitalter). 127. geologisches
Relief des Säntis von Prof. A. Heim. — VII. Saal. Schrank 1-12. dyna-
misch-geologische Sammlung (dazu an der Eingangswand Nr. 102. Kalk-
steinplatten mit Erosionserscheinungen aus Divaca und Nabresina am Karst) ;
Schrank 19-60. Fauna des paläozoischen Zeitalters (an der Ausgangswand
Nr. 106. Sandsteinplatte von Dura-Den in Fifeshire, mit Fischen ; am Mittel-
fenster Nr. 112. Gipsmodell des Pariasaurus, in London). — VIII. Saal:
Sedimentgesteine (Schrank 1-6) und Fauna (7-60) des mesozoischen Zeit-
alters; dazu in Rahmen an den Wänden Seelilien, aus der Gattung
Pentacrinus (besonders Nr. 103), Fischechsen (Ichthyosaurier; Nr. 106-109,
111, 112, 114) und Krokodile (Steneosaurus ; Nr. 125) aus dem schwäbischen
Lias; 128. Meerengel (Squatina) aus dem Jura von Württemberg; Flug-
echsen (Pterodactylus und Ramphorhynchus ; Nr. 131, 132, 136, 137) und
Gipsabguß des reptilartigen Vogels (Archaeopterix , in Berlin ; Nr. 138)
aus dem Schiefer von Solnhofen. — IX. Saal: Gesteine und Fauna des
känozoischen Zeitalters ; dazu an der Eingangswand Nr. 101. fossile Fische
vom Monte Bolca bei Verona, aus der Tertiärformation; im Rahmen 103
neben der Ausgangstür ein diluviales Steinbockskelett; am Mittelfenster
114. Skelett von Dinotherium bavaricum aus dem Diluvium von Franzens-
bad; am letzten Fenster 109. Mammutschädel. — X. Saal: Säugetiere
und Vögel aus dem Känozoikum, darunter Skelette von Höhlenbären
(Ursus spelaeus)0 Höhlenlöwen (Felis spelaea) und Riesenhirsch (Cervus
giganteus) ; im großen Mittelschrank Skelette von Moas (Dinornis und
Palapteryx), der erst im xviii. Jahrh. ausgestorbenen Riesenvögel von Neu-
seeland; in Schrank 104, 105. Fauna aus dem Ton der Pampas Südamerikas,
u. a. Gürteltiere (Glyptodon) und Faultiere (Mylodon); an der Rückseite
(Nr. 11-18) pliocäne Säugetierreste von Maragha in Persien.
XI.-XTII. Saal: prähistorische Sammlung.
XI. Saal. Schrank 1-10. paläolithische Periode oder ältere Steinzeit
(8. menschlicher Schädel aus der Fürst- Johann-Höhle bei Lautsch in Mähren) ;
Schrank 11-31 und 79-90. neolithische Periode oder jüngere Steinzeit (17-18.
Funde aus dänischen Kjökkenmöddingern; 20-31. Pfahlbaufunde); Schrank
32-60, 65, 66, 71, 72, 77, 78. Bronzezeit (32-34. Pfahlbaufunde). — XII. Saal.
Schrank 1-18. Typensammlung von der Bronzezeit bis zu den früh geschicht-
lichen Metallperioden; Schrank 13-90. Hallstatt-Periode oder erste Eisenzeit
(*19-54. Gräber- und Bergbaufunde von Hallstatt in Oberösterreich; 56-60.
Grabfund aus der Byciskala-Höhle in Mähren ; 61-90. Gräberfunde aus ver-
schiedenen Orten, bemerkenswert die großen Graburnen). — XIII. Saal.
Schrank 1-34 und 61-74, 79-86. Hallstatt -Periode (1-11. Funde aus dem
Gräberfeld von Waatsch in Krain); 35-48. La Tene- Periode oder zweite
Eisenzeit (keltische Kultur, seit dem v. Jahrh. vor Chr.) ; 55-57 und 87-92.
römische Funde; 58-60. Funde aus den nachrömischen Perioden (Völker-
wanderungs- und Merowinger-Zeit, altslawische Funde).
XIY. -XIX. Saal: *ethnographische Sammlung. Direktor:
Reg. Rat Fr. Heger.
XIV. Saal: Vorder-, Nord- und Ostasien. Schrank 1-26, 83, 117, 119-
121. China (7, 8. Gefäße aus Porzellan, Steingut, Bronze, Cloisonne und
Silberfiligran); 39-60, 90-103, 113, 118. Japan (*44. Bronze-Tierfiguren; 47,
48.^ Schauspielermasken; 49, 50. Kakemonos, d. h. Hängebilder; 54-56.
Kleidungs- und Schmuckstücke; 57-60, 97-99. Waffen; 90-96. Kultgegen-
stände; 113. bronzenes Räucherbecken). — XV. Saal: Indien und malai-
an der Ringstraße. WIEN 1. Route. 79
Hofmuseum
ischer Archipel. Schrank 1-22, 81, 107-109. Vorderindien (3-4. Malereien
auf Papier; 7-10. Kultgegenstände, Schmuck; 19-22. Trachtenstücke und
Gewebe; 108, 109. Musikinstrumente); 49-72, 96-104. Java (51-60. Waffen;
neben 104. zierliche Figuren für Schattenspiele ; 105, 106. Holzfiguren von
Tänzern und mythologischen Gestalten von Bali); 73-77, 110. Hinterindien
(74. Buddhafiguren aus Siam und Birma; 75. Theatermasken aus Siam);
83-85. Ceylon; 43-48, 89-95. Sumatra (89, 90. Zauberstäbe der Priester). —
XVI. Saal: malaiischer Archipel, Neuguinea und Melanesien. Schrank
1-12. Borneo (7-9. Schwerter und Schädeltrophäen der Dayaks); 31-72, 98-
101, 109, 111-120. Neuguinea (35, 36. Schilde; 98-101. Tanzmasken); 85-92.
Philippinen (S7. alte Gefäße aus Seladonporzellan, wahrscheinlich chine-
sischen Ursprungs); 73-76, 101-108, 121. Neubritannia Archipel (101. Tanz-
masken aus Mens-henschädeln; 121. Maske eines Dukduktänzers). — XVII.
Saal: Neukaledom'en , Australien, Neuseeland, Polynesien, Mikronesien.
Schrank 1, 2, 67, 96. Neue Hebriden (1, 2. Figuren aus Baumrinde und
Schädeltrophäen); 3-6,64-66. Salomon-Inseln (6 1-66. Waffen, z. T. kunstvoll
verziert); 10-12, 69, 70-75. Neukaledonien (70-73. Waffen; 74, 75. Masken-
anzüge); 37-40, 43-52, 76-81. Neuseeland (43-48. Mantel; 45-48. Steinbeile,
z. T. aus Nephrit; 77. Keulen, z. T. aus Nephrit; 80. sog. Tikis, Amulette
aus Nephrit, und eine menschliche Mumie in Hockerstellung) ; 93. geschnitzte
Vorder- u. Hinterteile eines Krisgskanus; 55-60, 85. Karolinen (55. Beile
aus der Schale der Riesenmuschel, Tridacna gigas); 49-54. Sandwich-Inseln
(52, 53. Federhelme und Mäntel von Hawai); 86-8 S. Gilbert- Inseln (86.
Figur eines Kriegers in voller Ausrüstung). — XVIII. Saal: Amerika.
Schrank 1-6), 73-83, 103, 104, 106, 107. Indianerstämme Brasiliens und
der Nachbarländer (4-6. Speere; 13-18. *Federschmuck und Schädeltrophäe
der Mundrucüs; 19-22. Kopfschmuck aus Federn; 23 u. 24. Maskenanzüge
der Tikunas; 25. Holzpflöcke, von den Botokuden als Mund- und Ohren-
zierat benutzt ; 40. Festanzug der Jivaros ; 43-52. Musikinstrumente); 87-93.
Geräte der Eskimos ; 93-97. Indianer Nordamerikas (94. Anzug eines Blaek-
foot-Indianers). — Durch die Tür 1. in fünf Nebenräume mit den ameri-
kanischen Altertümern. Zimmer XVII A: 7 u. 8, 10 u. 11. Tongefäße und
Steingeräte aus den Mounds, künstlichen Hügeln in den Vereinigten Staaten ;
3 u. 4. mexikanische Graburnen aus Ton. Zimmer XVIII B (und A) :
Altertümer aus Mexiko und Mittelamerika. Sehr. 7-9. mexikanische Stein-
figuren (darunter eine menschliche Figur aus grünem Jadeit) und Stein-
masken; 10. eine verkleinerte Nachbildung des großen Kalendersteins in
Mexiko; 11. Holzschild mit feinem Türkismosaik (Kriegerfiguren); 23-28.
Tongefäße aus Costarica. Zimmer XVIII A: in Rahmen 6 ein *Scbild
mit Federmosaik und Goldstreiten (Wappentier), in Rahmsn 7 ein Feder-
fächer ; *10. Federschmuck des Kaisers Montezuma von Mexiko. Zimmer
XIX B: Mittel- und Südamerika. Sehr. 10-15. altperuanische Tongefäße.
Zimmer XIX A: Peru und Bolivien. Rahmen 5. altperuanisches Kleidungs-
stück mit aufgenähten Stoffstücken in Gobelin technik ; 6 u. 7. zwei alt-
peruanische Mumien (Mann und Frau mit Kind) mit Beigaben. — R. in
den XIX. Saal: Afrika. Schrank 1-12, 73-78. Negervölker am obern weißen
Nil; *37-48. Bronze- und Messingfiguren, geschnitzte Elefantenstoßzähne
u. a. aus dem ehem. Königreich Benin); 49-65. äquatoriales Westafrika;
103-106, 109-112. Buschmannzeichnungen in Stein.
Zurück in die Eingangshalle, in der ein großes bronzenes
Räuchergefäß aus Peking (1661), und 1. über die Haupttreppe in den
Ersten Stock, der im XXI.-XXXIX. Saal die zoologischen
Sammlungen enthält. Direktor: Dr. L. Ganglbauer.
In der Vorhalle ein Gipsabguß des Skeletts des riesigen Diplodocus
Carnegie aus dem Jura von Wyoming. — Links der XXI. Saal: Schwämme,
Schlauchtiere, Stachelhäuter 'und Würmer (Nr. 219-223. Edelkorallen; 333-
708. Steinkorallen). — XXII. Saal: Insekten. Schrank 1-52. biologische
Sammlung (24-26. Nester von Termiten); 53-91. systematische Sammlung:
55, 56. große Fang- und Gespenst-Heuschrecken, u. a. das sog. wandelnde
Blatt (Phyllium crurifolium) ; in Nr. 63 der heilige Pillendreher (Ateuchus
sacer; Urbild der ägyptischen Scarabäen); 65. tropische Riesenkäfer;
80 rinnt* 1 W1KN II. öffentliche Sammlungen
W lioultl. W !*,[>. 8. Naturhistor. Hofmuseum.
66. Prachtkäfer und 69. Rüsselkäfer von besonderer Farbenpracht; 71, 72.
riesige Bockkäfer (u. a. der Macropus longimanus) ; 74-84. Schmetterlinge (78.
blaumetalliscbe Morphiden aus Brasilien; 82. große Saturniden) ; 92-122.
Insektenfauna von Wien und Umgebung. — Nebensaal XXII c: Krebse
und Spinnen. Schrank 1-8. große Krebse, darunter in Nr. 6 die Macrocheira
Kaempferi aus Japan. — XXIII. Saal: Weichtiere, Molluskoiden und
Manteltiere. Am Mittelfenster eine Riesenmuschel (Tridacna gigas). —
XXIV. -XXVI. Saal: Fischsammlung. — XXVII. (und XXVIII.) Saal:
Lurche und Reptilien ; beim Mittelfenster eine indische Tigerschlange (Py-
thon molurus; Skelett an der Eingangswand); Schrank 75-116. Eidechsen.
— XXVIII. Saal. Schrank 1-5, 16-20. große Schildkröten; 21-23. ausge-
stopfte Krokodile, Alligatoren u. a. — XXIX. Saal: die Vogelfauna Öster-
reichs und Ungarns; am Mittelfenster ein vollständiger Seeadlerhorst. —
XXX. (-XXXII1.) Saal: systematische Vogelsammlung (die Schaustücke
an den Stirnenden der Kästen). Schrank 1-20, 27-34. Schwimmvögel (1-8.
Pelikane; 17. der ausgestorbene Riesenalk; 27. Flamingos); 35, 42. süd-
amerikanische Wehrvögel (Palamedeidae), mit Sporen am Flügelbug; 51-58.
Rennvögel (51. Schnepfenstrauße oder Kiwis, Apterygidae; 51-58. ameri-
kanische und afrikanische Strauße). — XXXI. Saal. Schrank 14-19. Fasane;
48-51. Pfefferfresser (Tukane); 52-59. Papageien; vor dem Mittelfenster
Reste der ausgestorbenen Dronte (Didus hieptus) von Mauriiius. — XXXII.
Saal. Schrank 15. Webervögel; 28. Kolibris; 02 u. 33. Paradiesvögel; 56.
australischer Leierschwanz. — XXXIII. Saal. Schrank 26-49. Falken ; 50-57.
Geier (53, 54. Kondor und Königsgeier). Fensterschrank 20-25. Schädel,
Zungenbeine und Gehörknochen von Vögeln. — XXXIV. Saal: *Skelette
von Säugetieren. Schrank 2, 3. Affen; an der Fensterseite Steileres Seekuh
und andere Wale ; darüber an der Wand große Barten (Fischbein). —
XXXV. (-XXXIX.) Saal: ausgestopfte Säugetiere. Schrank 4. Seekühe;
5. Faultier, Schuppentier u. Ameisenbär ; 7 u. 8. Beutel tiere. — XXXVI. Saal.
Schrank 3. Stumpfnashorn. — XXXVII. Saal. Schrank lu. 2. Nagetiere; 3-6.
Antilopen; 7. Hirsche u. Moschustiere. — XXXVIII. Saal: Raubtiere u.
Robben (Schrank 5. Walroß, Seelöwe und Seebär). — Durch die Tür 1. in
den Nebensaal XXXVIIIc, mit den vom Kronprinzen Rudolf erlegten
Vögeln und Säugetieren. — XXXIX. Saal: kleinere Raubtiere (Schrank 1.
Marder und Schleichkatzen, darunter der Ichneumon), Halbaffen und Affen
(Schrank 5. Menschenaffen).
Die Doppeltreppe beim XXX. Saal führt zum
Zweiten Stock, wo im L.-LIV. Saal die botanischen Samm-
lungen untergebracht sind (unzugänglich). Kustos : Dr. Alex. Zahl-
bruckner.
9. Akademie der bildenden Künste.
Die k. k. Akademie der bildenden Künste (IL PL B 5 ; S. 50) ent-
hält unter den Gemälden eine Anzahl hervorragender Niederländer
und auch einige gute neuere Bilder. Besuchsordnung s. S. 16.
Man steigt die Freitreppe hinan und gelangt durch das Säulen-
vestibül, dann quer durch einen Korridor, an dessen Enden die
Haupttreppen zu den oberen Stockwerken führen, in die 30m lange
Aula, deren Decke seit 1879 Anselm, Feuerbach' 's gewaltiger
*Titanensturz schmückt (auch vom Korridor aus sichtbar). Die
Aula ist zugleich Hauptsaal des Museums der Gipsabgüsse (1700
Nummern ; Eintritt s. S. 16), in dem sich außerdem einige Originale
befinden, vor allem der *Torso einer Hera, griechische Arbeit der
besten Zeit, das Bleimodell von J. M. Fischer's Anatomie (der sog.
Muskelmann), Skulpturen von Raphael Donner, J.W. Beyer, Franz
Zauner u. a,
an der Ringstraße WIEN Route 1 . 81
9. Akademie d. bild. Künste.
Im Mezzanin, r. am Südende des westl. Korridors, die Biblio-
thek nnd die Kupferstich- $ Handzeichnungensammlung, die 21 900
üandzeichnungen (von Jos. A. Koch, Führich, Genelli, Schnorr,
Schwind, Rottmann) und Aquarelle, 52000 Kupferstiche und Holz-
schnitte (die Hüsgen'sche Dürersammlung), an 11 000 Photogra-
phien usw. enthält.
Im ersten Stock, am Süd ende des westlichen Korridors (Tür
Nr. 152), die Gemäldegalerie, die man im Y. Saale betritt, wo sich
r. die italienischen, 1. die niederländischen und andern Schulen an-
schließen. Der V. Saal und der Korridor IX enthalten die Haupt-
stücke. Die Numerierung beginnt im letzten Saale r. mit den älteren
Italienern.
I.-IV. Saal. — Italienische Maler vom xiv. Jahrh. an, vor-
wiegend Venezianer, wenig hervorragende, viel zweifelhafte nnd verdorbene
Stücke. Etwa zu nennen: im I. Saal 1133. Sandro Botticelli, Madonna mit
zwei Engeln, 1097. Genlile da Fäbriano, Krönung Maria ; — im II. Saal
505. Franc. Francia, thronende Madonna mit den H. Lukas und Petronius;
— im III. Saal 43, 49. Vitt. Carpaccio, Maria Verkündigung und Tod (beide
verdorben), außerdem hier und im IV. Saal eine Anzahl mehr oder weniger
beschädigter Deckengemälde von Paolo Veronese, sowie in letzterem Saal
noch ein verdorbenes Frühwerk Tizian's, Nr. 466. Amor auf einer Stein-
brüstung sitzend, eine Anzahl Bildnisse venezianischer Dogen und Prokura-
toren von Tintoretto usw.
V. Saal. — 1. und 2. Abteilung: Bilder von Luca Giordano, Tiepolo,
Guido Reni, Canaletto und andern Venezianern des xvin. Jahrhunderts. —
3. Abteilung, Spanier des xvn. Jahrh.: 511. Juan Careno, Gründung des
Trinitarierordens; Murillo : 516. Verzückung des h. Franz, *515. würfel-
spielende Knaben.
4. Abteilung, Niederländer: *626. Rubens, Boreas entführt die
Oreithyia (c 1620); außerdem von Rubens Farbenskizzen: 634. Christi
Himmelfahrt (wie 636, 635, 638 und 652 Skizzen für die 1718 verbrannten
Deckengemälde in der Antwerpener Jesuitenkirche); 636. h. Hieronymus ;
635. h. Cäcilie; 625. Kreuztragung (Original im Brüsseler Museum); 628.
Apotheose König Jakobs I. (Original in Whitehall) ; 645. tanzende Bauern
(im Pradomuseum) ; 633. die Verkündigung ; 638. Anbetung der Hirten ; 648.
Christus im Hause Simons des Pharisäers (in der Eremitage zu St. Peters-
burg); 652. Esther vor Ahasverus; gegenüber Rubens: *646. die drei Grazien
(die Landschaft von Jan Brueghel), 606. säugende Tigerin; 654. Lucas
van Uden(f), Abendlandschaft mit Jäger und Herde.
5. Abteilung: 569, 566. P. Pourbus d. J., Bildnis einer Dame (1564)
und eines Mannes; 641. M. J. Miereveit, weibl. Bildnis; Jac. Jordaens: 640.
weibl. Bildnis, 663. Paulus und Barnabas in Lystra; 617. Jac. Gerr. Guyp,
weibl. Bildnis (1647); gegenüber 650. Gonzales Coques , junge Dame am
Spinett; Ä. van Dyck: 649. Seelen im Fegfeuer, 651. der Graf von Feria.
6. u. 7. Abteilung: holländische Tierstücke, Stilleben, Blumenstücke,
u. a. in der 6. Abt. *632. Jan Weenix, totes Geflügel (1693); in der 7. Abt.
*722. Jan van der Ileyde, Stilleben; c63t. Jan Weenix, Stilleben.
8. und 9. Abteilung: Franzosen des xvii. und xvin. Jahrh., u. a.
in der 8. Abt. 846. Claude Lorrain, Waldweg; 913, 919. Bourguignon, Reiter-
kämpfe; gegenüber 847. Claude Lorrain, Schafhürde in der Campagna; in der
9. Abt. Bildnisse von Greuze, Jos. Ducreux und Landschaften von Jos. Vernet.
10.-13. Abteilung: Wiener Maler vom Ende de3 xvin. und Anfang
des xix. Jahrh., u. a. in der 11. Abt. Werke von M. F. Quadal, in der
13. Abt. Bildnisse von Heinr. Füger (1020. Selbstbildnis) und den beiden
Lampi (293. Canova, 108. Joseph II.).
14.-17. Abteilung, deutsche Maler des xix. Jahrh.: 1116, 1117. L. F.
Schnorr v. Carols/eld, Abschied und Heimkehr eines Ritters; 1173. B. Tautier,
Bauernmädchen im Walde (1870); 1076, 1143. Fr. Gauermann, Schafe, Rück-
82 Route 1. WIEN. 9 lU?rS?t\n7™Z.
kehr von der Jagd (1846) ; Jos. Danhauser, männl. Bildnis ; F. Amerling,
Lautenspielerin; 1169. Ludw. Knaus, jüdischer Hausierer; 973. Ant. Hansch,
die Eggenalp in Tirol (1871). — 15. Abt. : 1146. Karl Rahl, Selbstbildnis. —
16. Abt.: 970. 0. v. Thoren, die "Nähe des Wolfes (1870); 1111. Fr. Defregger,
die Maler auf der Alm; 1202. Andr. Schelfhout, Herbstlandschaft (1852). —
17. Abt.: 1162. H. Canon, Votivbild (Zeichnung); 1153. Canon, Klio; 1129.
Fr. Lenbach, der Aquarellist Passiui; 954. F. Amerling, Selbstbildnis.
YI. Saal. — 1. Abteilung: 952. Em. Jak. Schindler, Waldfräuleins
Geburt; 992. Ad. Tidemand, Rückkehr von der Bärenjagd (1859); 976. Jos.
Brandt, Episude aus dem Schwedenkriege im J. 1658 (1870); 963. Fr.
Voltz, heimkehrende Rinderherde (1868); 951. Jos. Hoffmann, Reste des
Venusheiligtums bei Eleusis; 182. Aug. Leu, der Obersee (1858); 174. Fr.
Voltz, Abend auf der Viehweide (1858). — 2. Abteilung: 991. H. Oude,
nächtlicher Fischfang in Norwegen (1859); 1224. G. Courbet, Felslandscbaft.
— 3. Abteilung : 1123. Rob. Ruß, Vorfrühling in der Penzinger Au (1887) ;
179. Osw. Achenbach, Kirchenfest in Italien; 962. H. Oude, der Chiemsee
(1868); 1104. Edm. de Schampheleer, die Scheide bei Wetteren (1880); 1246.
Skarbina, Christus.
VII. Saal (Kopiersaal). — 1102. Ferd. Keller, Hero und Leander
(1880); 1230. Alfr. v. Schrötter, die Heimkehr vom Felde (1898); 1221. Ch.
Wilda, sudanesische Tänzer. — Zurück und aus dem V. Saal in den
IX. Korridor, holländische und altdeutsche Schule. Links
am westl. Ende beginnend (die Prismen sind drehbar) : 579-581. H. Bosch,
Flügelaltar, Erschaffung, Sündenfall, Vertreibung aus dem Paradiese,
Jüngstes Gericht, Hölle; L. Cranach d. Ä.: 557. Lukrezia (1532), 1148.
Herkules und Antäus; 577, 578. Hans von Schwaz, Moritz Welzer und seine
Frau (1524); 35. A. Dürer, Grablegung Christi (nach Scheibler Frühwerk
Lukas Cranachs d. Ä.); 545. Hans Baidung Grien, Ruhe auf der Flucht nach
Ägypten; 572. Ambrosius Holbein (f), Bildnis eines Mannes mit einem Toten-
gerippe (1524); 548. H. de Bles, Landschaft mit Szenen aus der Passion;
582. Frans Floris, Sündenfall; 558. Dierick Bouts, Krönung Maria; *715.
P. de Hooch, Familie im Hof ihres Hauses; 817. Arent de Gelder, Juda
und Thamar; 759. P. Lely, sieben Kinder der Familie Howard; *611.
Rembrandt, junge Frau (1632); 1096. P. Codde, Tanz- und Musikgesellschaft
(1633); 670. JVic. Maes, Knabe als Bogenschütze; Dirck Hals: 734. das Solo,
684. vornehme Gesellschaft (1628); D. Teniers d. J.: 820-822, 824, 825. die
fünf Sinne, *865. Hexensabbat; 726. Ehheimer, Venus; 696. Jac. A. Duck,
das Duett; 689. Kasp. Netscher, junge Dame; 732. Adr. van Ostade, der
komische Vorleser; 730. P. Molyn, Reiter vor einer Schenke; 803. Joh.
Lingelbach, die Piazza del Popolo in Rom; 698. Com. Dusart, Bauer mit
einer Bäuerin scherzend ; 724. Adr. van Ostade, zechende Bauern ; 1127.
Ant. Mor, männl. Bildnis (1554); 638. Pieter Woutcerman, Vieh auf der Weide ;
Phil. Wouwerman: 691. Lagerszene, *835. Reiterkampf; 834. P. van Laer,
italienische Landschaft; 827. N. Ber ehern, Landschaft; 836, 879, 810, 869.
Jan Asselyn, Landschaften ; 874. Adr. van de Velde(f), Viehmarkt in Haarlem;
*893. Gerrit van Hees (früher Ruisdael zugeschrieben), die Landschaft mit
den Planken, *881. Jac. van Ruisdael, Waldlandschaft mit Teich; 823. A. van
Everdingen, Wasserfall; 889. Jac. van Ruisdael, Landschaft mit einem Bach;
828. Ad. Pynacker, Flußlandschaft; *877. Jac. van Ruisdael, Eichenwald;
•814. Jan van Goyen, Ansicht von Dordrecht (1648) ; 868. W. van de Velde
d. /., Seehafen; 876. S. de Vlieger, Reede; 761. /. B. Weenix, Kriegshafen
(die Landschaft von Jan Asselyn); 736. Jan van Goyen, Seehafen; 716,717.
H. van Vliet, Kircheninneres; 719. P. Neefs d. Ä., desgl.
10. Österreichisches Museum für Kunst und Industrie.
Das k. k. österreichische Museum für Kunst und Industrie (II. PI.
E 3 ; S. 50) wurde nach dem Vorbild des South-Kensington Museums
in London als erste kunstgewerbliche Sammlung auf dem Kontinent
an der Ringstraße. WTT7N / KnutP 83
10. Österr. Museum f. Industrie. W1^w- l.KOUte. OO
1863 gegründet und umfaßt jetzt an 40 000 Gegenstände. Direktor :
Reg. Rat Dr. J. Leisching. Besuchsordnung s. S. 17.
Im Erdgeschoß tritt man durch das Eingangs vestibül in den
quadratischen Säulenhof, der den ganzen Mittelbau einnimmt, mit
Arkaden unten wie im ersten Stock. Wechselnde Ausstellungen.
— Nun rechts in den
I. Saal. Goldschmiede- und Emailkunst.
1: griechischer, etruskischer, römischer Schmuck, Schmuck aus der
Zeit der Völkerwanderung. — 2, 3, 4: galvanoplastische Nachbildungen
antiker und byzantinischer Goldschmiedearbeiten. — 5-8 : auserwählte Gold-
schmiede- und Emailarbeiten, darunter ein 'Kruzifix von dem Florentiner
Maso Finiguerra (+ c. 1465); "Renaissanceschmuck von dem Münchener
Hans Mielich (f 1573), ehemals an zwei Marienkronen angebracht; goldene
Dose von Ouzille, mit Emailmalerei von Degault (1793). — 9, 10: Silber-
geschirre aus der Erapirezeit, gold. Reisegeschirr des Herzogs von Reich-
stadt. — 11-16 : galvanoplastische Nachbildungen von mittelalterlichen und
Renaissance-Arbeiten. — 17-26: Schmuck, darunter (in Pult 17) Schmuck-
teile von den beiden Haller Marienkronen (bayrische und österreichische
Arbeiten, xvi. oder xvn. Jahrh.). — 27: Ringsammlung. — 28, 29: Bestecke.
— 30: Do3en (xviii. u. xix. Jahrh.). — 32: japanische Stichblätter und
Beschläge. — 33 : chinesische Vasen und Leuchter aus der Zeit der Ming-
Dynastie (xv. u. xvi. Jahrh.); orientalische Goldschmiedearbeiten, Email-
schüsseln und -Gefäße. — 34: Bronzen und Email aus China und Indien. —
36 : japanische und indische Bronzen. — 37-39 : moderne Email- und Gold-
schmiedearbeiten. — 40, 41: Silbergeschirr aus der Empirezeit. — Fenster-
pult : moderne Medaillen und Plaketten.
II. Saal: Neuere Keramik.
1-4: persische Fliesen, osmanische Halbfayencen. — 6-9: chinesisches
und japanisches Porzellan; Japan. Steingut. — 11: spanisch -maurische
Majoliken (xv.-xvin. Jahrh.). — 12-17: italienische Majoliken (meist
xvi. Jahrh.). — 19, 20: französische Fayencen (xvi.-xviii. Jahrh.). — 21,23,
24: holländische Fayencen (Delft; xvn. u. xviii. Jahrh.). — 22: deutsche
Fayencen aus Hanau, Bayreuth u. a. O. (xviii. Jahrh.). — 26, 27: deutsche,
österreichische, Schweizer und nordische Fayencen. — 28: deutsches Stein-
zeug (xvi.-xviii. Jahrh.). — 31, 32: Meißner Porzellan. — 33: Berliner
Porzellan. — 34-42 : *Porzellan aus der 1718 gegründeten, 1864 aufgelösten
Wiener Fabrik, darunter (im 34. und 35. Schrank) prächtige Biskuitgruppen
im Empirestil, von Ant. Grassi. — 43: 'Porzellan aus Ludwigsburg (Fischer
und Fischerin), Höchst (Schäfergruppe und Blumenmädchen von J. P. Mel-
chior), Frankental und Nymphenburg. — 44 : italienisches Porzellan aus
der Fabrik von Capodimonte in Neapel (oben: gefesselter Türke); spanisches
Porzellan aus der Fabrik von Buen Retiro in Madrid; Sevres-Porzellan
(Tasse mit dem Bilde der Kaiserin Marie Luise von 1810). — 45: Wedg-
woodware. — 47-57: modernes Porzellan, Steingut und Fayencen.
III. Saal; Glas.
1-3: ägyptische Gläser und römische Glasbruchstiicke. — 4: orienta-
lische Gläser, darunter eine altarabische Moscheenampel (xv. Jahrh.);
spanische Gläser aus Barcelona u. a. O. (xvi.-xviii. Jahrh.). — 5-8 und
24, 25: venezianische Gläser (xv.-xix. Jahrh.), darunter (im 25. Schrank)
ein konischer Becher (xv. Jahrh.), mit Emailmalerei, Meerweibchen. —
9, 10 : deutsche und böhmische Gläser mit Schmelzmalerei (xvi.-xviii. Jahrh.) ;
Doppelgläser mit Zwischenvergoldung. — 11 ; Schapergläser, mit Malereien
in Schwarzlot; deutsche und böhmische Rubingläser. — 23: böhmische
geschliffene Gläser (xvn. u. xviii. Jahrh.); unten ein deutsches mittelalter-
liches Glas antiken Charakters, sowie ein schöner Pokal mit dem Wappen
des Erzbischofs Matthäus Lang (f 1540). — 17: chinesisches und japanisches
Glas. — 12-16 und 18-20: moderne Glasarbeiten.
IV. Saal. Erste Abteilung: Keramik des Altertums.
84 Route 1. WIEN. 10. ö^rÄeutÄÄ
1, 2: griechische Vasen der älteren Gattungen, — 4: Caeretaner Vasen,
wahrscheinlich ionischer Herkunft; zwei schöne Hydrien (Nr. 217, 218) ;
Dreifuß altattischen Stils. — 5-7: attische schwarzfigurige Gefäße. — 11 und
18: attische rotfigurige Vasen. — 12: Lekythen (Nr. 351. Darstellung einer
Totenklage). — 13: etruskische und unteritalische Vasen. — 15: italische
Lampen. — 16, 17: griechische Terrakottafiguren, darunter zwei schöne
Tanagra-Figuren (Nr. 794 und 795). — 9: etruskische Buccherogefäße. —
Unter dem Glassturz drei Mumienmasken griech. -römischen Stils, aus
Oberägypten.
Zweite Abteilung : Arbeiten aus unedelm Metall.
1 : antike Bronzen. — 2 : italienische Renaissance-Bronzen, darunter
ein Türklopfer in Form eines Greifen. — 3: italienische und deutsche
Bronzen 5 Tür eines Sakramentshäuschens mit der Grablegung Christi
(ital., xvi. Jahrh.) und eine vergoldete Statuette des h. Sebastian (ital.,
xvii. Jahrh.). Daneben an der Wand: galvanoplastische Nachbildung der
Sakristeitür in der Markuskirche in Venedig; weiblicher *Bronzekopf (ital.,
xvi. Jahrh.); Bleireliefs von R. Donner, Galatea und Pygmalion, Pan und
Amor. — 10-12: italien. Bronzeplaketten. — 13-16: Nachbildungen von
Plaketten des Nürnbergers Peter Flötner (-{- 1546) ; darüber an der Wand
moderne Plaketten von Roty u. a. ; Reliefs von C. van der Stappen, „das
Schweigen" und zwei Bildnisse; davor, freistehend: C. Meunier, der
Sämann, Bronzefigur. — An der Rückwand 21 : moderne Bronzen, darunter
von P. Dubois der Florentiner Sänger und Johannes d. T., sowie (frei-
stehend) eine Pietä; 20: orientalische Arbeiten in Zinn und Messing. —
5: sechs Bleiplaketten von P. Flötner; ::R. Donner, liegende weibl. Figur
und (freistehend) Modell eines Denkmals für die Kaiserin Katharina II.
von Rußland. — 17-19 : Medaillen. — 7, 8 : Schlüssel und Prachtschlösser
(xv.-xix. Jahrh.). — Außerdem prächtige Eisengitter.
Durch den Säulenhof gelangt man r. in den fünften bis achten
Saal, die zeitweise zu Sonderausstellungen benutzt werden.
22 V. Saal: Wobei.
1. Abteilung: gotische Möbel ; 2.-4. Abt. : deutsche Renaissance-Möbel;
5. Abt.: Möbel der französischen Renaissance.
VI. Saal: orientalische Kunstgegenstände (zeitweilig aufgestellt).
1. Abt. : japanisches, persisches und chinesisches Porzellan. Orien-
talische Teppiche. — 2. Abt.: alte japanische Waffen und Rüstungsteile.
An den Wänden alte anatolische Gebetteppiche. — 3. Abt. : persische und
türkische Fayencen und Lackarbeiten. Teppiche, kostbare orientalische
Stickereien, Kirchengewänder und Gewebe.
VII. Saal: Spitzen.
VIII. Saal. Skulpturen, Bucheinbände, Lederarbeiten.
Unter den Marmorskulpturen : an der Ausgangswand 1. ein veneziani-
sches Relief mit zwei Bildnisköpfen (xv. Jahrh.); Grabmal des Bischofs
Lorenzo Gabriello (f 1512), von Lor. Bregno; an der westl. Langwand ein
Madonnenrelief von Mino da Fiesole. Ebendort große Holzbildwerke:
italienischer Renaissance-Altar; Madonnenstatue aus der Werkstatt Tilman
Riemenschneider's. Unter den Terrakottaskulpturen (freistehend): Büste
eines Franziskaners (ital., xv. Jahrh.); Alessandro Vittoria (f 1608), zwei
Frauenbüsten, Büste eines jungen Mannes; auch einige moderne Skulp-
turen. In den großen mittleren Schränken 1. Elfenbeinarbeiten, r. kleinere
Bildwerke in Holz und Wachs : Holzfigur einer klugen Jungfrau (deutsch,
gegen 1500); Adam und Eva, Figuren aus Buchsbaumholz (deutsch,
xvi. Jahrh.); Christus an der Säule, desgl. (deutsch, xvii. Jahrh.); Wachs-
modelle (Beweinung Christi, Maria mit dem Kinde u. a.) von Ant. Bossi,
Vorlagen für die Wiener Porzellanfabrik. — In den übrigen Schränken
Bucheinbände, Kästchen, Füllungen, Leder- und Lackarbeiten u. a. — An
den Wänden zwei süddeutsche Bildteppiche, mit der Darstellung wilder
Männer bei der Feldarbeit und der Erstürmung einer Minneburg (xiv. Jahrh.).
S.t^ÄL der Stadt. WIEN. 1. Route. 85
Im obern Stockwerk sind XI. -XII. Saal ebenfalls zu wechselnden
Ausstellungen bestimmt, die übrigen Säle enthalten Nachbildungen
historischer Innenräume und die Bibliothek, die 29000 Bände und
58000 Kunstblätter umfaßt, darunter Ornamentstiche vom xv. bis
zum xviii. Jahrb., Stick- und Spitzenmuster aus der Renaissance-
zeit usw. : zum Studium geöffnet außer Mo. täglich im Sommer 9-2,
Sonn- u. Festtags 9-1 Uhr, im Winter 9-1, 6-872 Uhr.
11. Historisches Museum der Stadt Wien.
Das Historische Museum der Stadt Wien, das im I. und II. Stock-
werk des Rathauses (S. 44) ausgestellt ist, bietet eine Übersicht der
Geschichte der Stadt von der römischen Zeit an, durch das Mittel-
alter, nach der Türkenbelagerung bis zur Gegenwart, in Plänen,
Ansichten, Bildwerken, kulturhistorischen Gegenständen und andern
Erinnerungen, alles durch Beischriften erläutert. Zugang von der
Felderstraße durch den ersten Hof, dann 1. die Feststiege Nr. 2
hinan. Direktor: Dr. Probst. Besuchsordnung s. S. 16.
I. Stockwerk. — I. Abteilung. Denkmäler aus der Stephanskirche:
Statuen Österreich. Herzöge und von Heiligen (xiv. u. xv. Jahrh.); 3. Nische
r. Sonne und Mond von der ältesten Turmkrone (xv. Jahrb.); Glasgemälde
(xv. Jahrh.); Überreste von Wandmalereien (xm. Jahrh.). Außerdem alte
Ansichten der Kirche und ein Grundriß ihrer .Grabgewölbe („Katakomben").
II. Abteilung. Römische Altertümer (Überreste eines Bades, Münzen
h. a.). Vorgeschichtliche und römische Gegenstände aus Wiens Umgebung;
Gräberfunde aus der Langobardenzeit (vor 568) vom Mariahilfer Gürtel;
Bildwerke von der Spinnerin am Kreuz (S. 95), von alten Wiener Privat-
häusern u. a. O.; die alte Inschrifttafel von dem Grabe Gluck's. —
Stadtpläne. Studien über die Anlage des römischen Wien und über die
mittelalterlichen Stadterweiterungen (Nr. 1-3 und 4-13); Originalplan von
1438-55 (Nr. 14); runder Tisch mit dem Originalplan des Nürnbergers
A. Hirschvogel von 1547(15); Pläne von Bonifaz Wolmuet von 1547 (17),
von Suttinger 1684 (19), von Anguissola und Marinoni 1706 (20), von Nagel
1770 (21 ; die beiden ersteren Kopien) und neuere Pläne. — 37-454. Gesamt-
und Einzelansichten: älteste Ansicht vom J. 1483 (37; Kopie), von 1493
(38; aus der Schederschen Chronik), dann von Hirschvogel 1547 (39, 40),
von Lautensack 1558 (41), von /. tf. Vischer und Hufnagel 1640 (43), von
M. Vischer 1675 (44-46), von Suttinger 1676 (47, 48), von Folhert van Allen
1680-82 (49), von Delsenbach 1719 (54-57), eine große Ansicht der Stadt
und Vorstädte aus der Vogelschau, von /. D. v. Huber 1774 (69). Einzel-
ansichten aus dem xviii. und xix. Jahrh. in Ölbildern und Aquarellen:
u. a. von Fr. Matsch und Qust. Klimt (das Innere des alten Burgtheaters),
von Jakob nud Rud. Alt (das alte Rathaus; 331. Makart's Atelier),
Varrone u. a. Kupferstiche mit Stadtansichten. Übersicht der Stadt-
befestigung vom xvi. Jahrh. bis zum Abbruch der Basteien (1857). —
Medaillen (xvi.-xix. Jahrh.). — 455-623. Darstellungen geschichtlicher
Wiener Ereignisse: Meldemann's Rundansicht der Stadt mit der Auf-
stellung der Türken im J. 1529 (640); türkische Heerführer und Soldaten
von 1529 (463-474); Darstellungen aus der Türkenbelagerung von 1683,
darunter ein Ölgemälde von Wyck, aus dem J. 1698 (485-529); Einzüge
der Kaiser, Huldigungen, Vermählungen, Gedenkblätter auf Maria Theresia
und Joseph II., französische Invasionen von 1805 und 1809, Revolution von
1848. — 624-788. Wiener Volksfiguren und -Szenen , Trachten aus dem
xviii. u. xix. Jahrhundert. — 789-841. Volksfeste, Bälle und Konzerte. —
842-1085. Porträte bedeutender Wiener vom xvi. Jahrh. an.
III. Abteilung. Im Korridor 1. Embleme der einstigen richter-
lichen Gewalt der Stadt, Folter- und Hinrichtungs Werkzeuge ; Zunft-
Öfi P™,#* 7 WTT7N H' Öffentliche Sammlungen
ou uoute i. wiurs. n mstor Museum der stadt
gegenstände; Abbildungen der Wiener Bürgerwehr (vom xvi. Jahrh. bis
1848); Wiener Originalmaße und Gewichte; r. Münzen und Medaillen
Wiens und der österr. Länder. — I. Zimmer: in der Mitte Mozarts
Spinett, Gesichtsmaske Beethovens, Totenmasken Beethovens, Jos. Haydns,
Lenaus, Napoleons I. und des Erzherzogs Karl; Erinnerungen an Beethoven ;
Handschrift zur „Weihe des Hauses" von Beethoven u. a. An den Wänden
Bildnisse von Dichtern, Musikern und Schauspielern; Büste der Charlotte
Wolter, von V. Tilgner ; Büste Beethovens, von A. Dietrich (1821); Er-
innerungen an Ferd. Raimund, Joh. Strauß und Ludwig Anzengrüber ; Toten-
maske Hebbels. — Nebenan 1. das Grillp arz er-Zimmer: im Vor-
raum Bildnisse des Dichters, seiner Mutter und der Familie Fröhlich (M.
Daffinger, Miniaturbildnisse Grillparzers und der Kathi Fröhlich); im
Hauptraum und Kabinett die Wohnungseinrichtung und Bibliothek Grill-
parzers, nebst kleinen Erinnerungsgegenständen. — Im II. Zimmer
A. Hlaväcek, Wien vom Kahlenberg aus, Kolossalgemälde. Ferner Bild-
nisse berühmter Wiener und Darstellungen aus ihrem Leben: H. Makart,
Charl. Wolter als Messalina; Fr. Lenbach, Gottfr. Semper; H. Kaulbach,
Mozarts Tod; F. v. Amerling, Selbstbildnis; A. Jebens, Pauline Lucca; Amer-
ling, Grillparzer. An der Fensterwand 1. Skizzen und Aquarelle von R. von
Alt. In der Mitte ein großes Modell der inneren Stadt (1898). — Im III.
und IV. Zimmer Gemälde der älteren Wiener Schule : * Waldmüller, Dan-
hauser. Gauermann, Fendi, F. v. Amerling u. a. ; ferner Handzeichnungen
von M. v. Schwind. — V. Schubert-Zimmer: Erinnerungen an Franz
Schubert ; Marmorbüste des Tondichters, von K. Kundmann ; M. v. Schwind,
ein Schubertabend bei Ritter von Spann, Sepiazeichnung; J. Schmidt
Schubertabend in einem Wiener Bürgerhaus. — VI. Saal: Landschaften
von Darnaut und Tina Blau; H. Makart, Gruppen aus dem Festzuge 1879;
Schindler, Waldinneres; Larwin) Beim Heurigen.
Zweiter Stock. IV. Abteilung: Waffen.
I. Vorsaal. Wappenschilde von der Leichenfeier Herzog Albrechts VI.
im J. 1463 und Kaiser Friedrichs IV. im J. 1493; zweihändige und ein-
händige Schwerter (xv. u. xvi. Jahrh.); Hand- Hakenbüchsen (xv. Jahrh.);
gotischer Reiterharnisch (xv. Jahrh.); kunstvoll bemalte Tartschen (Reiter-
schilde) aus dem xv. Jahrhundert. In der Mitte die Wiener Bürgerfahne
(xv. Jahrh.), bei beiden Türkenbelagerungen in Gebrauch. — III. Saal.
Spanische Harnische (xvi. Jahrh.); Stangenwaffen, Bürgerharnische, schön
geätzte ganze Harnische. In Schaukästen Armbrüste, Radschloßbüchsen
und Revolver, Jagdgewehre, Baiester (xvi. u. xvn. Jahrh.). An den Wänden
Gruppen von Ahlspießen (xv. Jahrh. ; eine seltene Spezialität der Samm-
lung), Rüststücken, Tartschen und Reisspießen. — IV. Saal. Schwarzgraue
und schwarze Harnische, Reiter- und Landsknechtharnische; Trophäen
von der zweiten Türkenbelagerung, Ölbildnisse und Büsten Herzog Karls
von Lothringen und Starhemberg,s. Der angebliche Schädel Kara Musta-
pha's mit der seidenen Schnur, mit welcher der Großvezier 1683 zu
Belgrad erdrosselt worden sein soll; die Blutfahne, 1684 von Karl v.
Lothringen bei Hamzabeg erbeutet; andere türk. Fahnen, Roßschweife,
Schnapphahnmusketen, Bogen, Pfeile, Schilde u. a. Außerdem Lunten-
und Radschloßgewehre; an der Decke die schöne Fahne des Maltesers
Grafen Herberstein (1686). — V. Saal. Türkische Waffen aus den Kriegen
des Prinzen Eugen und Laudon's, französische Waffen von 1805-9, um die
Büste Franz" II. gruppiert. Waffen und Fahnen der Wiener Bürgerwehr
(xviii. Jahrh.); Trombons (Streubüchsen); Hakenbüchsen größten Kalibers.
In den Schaukästen und an den Wänden prächtige Degen, Dolche, Hand-
schars. Modell der Stephanskirche in 1 : 25. In der Mitte ein großes Modell
der inneren Stadt mit den Basteien und Glacis (c. 1852-54). — VI. Kor-
ridor. Bergstock Andreas Hofer's; Gewehre der Wiener Nationalgarde
von 1848; Waffen und Fahnen der Bürgerwehr; Uniform Franz' II. —
VII. Zimmer. Waffen der Wiener Nationalgarde; Fahne des akadem.
Korps von 1848 und der Tiroler Freischützen von 1848 und 1859; Modell-
figuren der Wiener Freiwilligen (1859 und 1866).
an d*r Ringstraße WIEN. /. Route. 87
12. Museum für Volkskunde.
12. Museum für österreichische Volkskunde.
Das Museum für österreichische Volkskunde gewährt einen Ein-
blick in die häuslichen Einrichtungen, Trachten und Gebräuche der
bäuerlichen Bevölkerung Österreichs. Es umfaßt etwa 13000 Gegen-
stände aus den deutschen Alpenländern, aus den deutschen Sudeten-
ländern, aus den tschechisch-slawischen, denpolnisch-ruthenischen,
den südslawischen und den romanischen Gebieten. Die Sammlung
ist in einem Saal des oberen Stockwerks der Börse (S. 42) aufgestellt :
Eingang Wipplingerstr. 34 ; „Führer" 50 h ; Besuchsordnung s. S. 17.
In der Mitte vorn eine '-Krippe aus Vill bei Innsbruck (xviii. Jahrh.),
mit Figuren aus Holz und Wachs. Dahinter * Bauernstuben: 1. 1, 2. ober-
österr. Wohnstube und Schlafkammer, 3. steiris-he Wohnstube, 4. gora-
lische Weberstube in Schlesien, r. 5. slowakische Wohnstube, 6. slawische
Wohnstube in Mähren, 7. istrische (italienische) Küche, 8. rumänisehe Stube
in der Bukowina.
LinkerSeitengang. Gegenstände aus den deutschen Alpenländern :
1. Ofenkacheln; 6-7. Bauerngeschirr; 8-12. älteres Bauerngeschirr (xvn. und
xviii. Jahrh.) aus Nieder- und Oberösterreich, im Pult davor Eßbestecke;
14-18. Zinn- und Kupfergeschirr, Gläser; 16-18 Pfeifen ; 20-24. Sonnenuhren,
Handwerkszeug; 26-30. Holzmasken zu Volksschanspielen ; Liebesbriefe,
Gratulationskarten, Spielwaren; 31. bemalte Stirnbretter für Bienenstöcke ;
32-37. Heiligenfiguren und Kultgegenstände; 33. Tutenbretter.
Rückwand: 41. Volksschauspieltrachten ans Tirol; 42,43. Volks-
trachten aus Salzburg, Steiermark, Tirol; Schauspieltrxhten aus Salzburg
und Tirol ; 46, 47, 49, 50. Trachten aus Tirol und Vorarlberg.
Nebenzimmer: 53-55. Bauchranzen, Gürtel (xvii.-xix. Jahrh.);
56-60. Trachten, Hauben, Stickereien aus Kärnten und Krain; 62-66. Gold-
und Spitzenhauben; davor Bauernschmuck.
Rechter Seitengang und Fenstergalerie: 72. Tongeschirr aus
Böhmen; 73. Gold- und Silberhauben aus Iglau; 74-77. Trachten aus Deutsch-
böhmen und Mähren; davor: Spitzen aus dem Böhmerwald ; 78. Gold- und
Silberhauben aus Mähren und Schlesien ; 79-83. tschechisch-slawischeTrachten,
gestickte Kopftücher, Schürzen, Hauben; 93. Glas- und Zinngeschirr aus
Deutsch-Böhmen und Mähren ; 96. Hochzeitsbilder, Haisketten, Ärmelbe-
sätze aus Eier; 97-100. Gold- und Silberhauben, Krippenfiguren aus Deutsch-
böhmen; 106. Hausmodell aus dem Böhmerwald; 109. bemalte Ostereier;
darüber tschechisch-slawische Trachten; 111. Brautkrönchen aus Böhmen;
112. slowakische Stickereien; 115, 116. Trachten der Wallachen in Mähren
und der Gnralen in Schlesien. — 120-123. Trachten aus Ostschlesien und
Galizien; 128-130. Ostereier aus der Bukowina; 133. Hochzeits- und Fest-
hüte aus der Bukowina; 136. gestickte Kopftücher aus der Bukowina; 137.
rumänische Trachten aus der Bukowina; 140-142. Trachten von Rumänen
und Huzulen; davor Perlen arbeiten aus der Bukowina; 143. dalmatinische
Hemden, Schürzen- und Kopftücher; 145. Hirteninstrumente aus Dalmatien;
148-151. Trachten und Stickereien aus Dalmatien; davor: Stickereien,
Frauenschmuck, Messer; 153, 154. Trachten aus Bo>nien; 159. Tongeschirr
aus Istrien; davor Modell eines bosnischen Wohnhauses.
Baedekers Osterreich. 28. Aufl.
Route 1. WIEN. III. Stadtbezirke jenseit
13. Der Nordosten:
III. Die Stadtbezirke jenseit der Ringstrasse
(ehemal. Vorstädte und Vororte).
13. Der Nordosten: Leopoldstadt und Prater.
Von Straßenbahnen (S. 9) befährt die Linie 0 die Taborstraße.
Zum Prater führen u. a. die Linien A, B, C, H, L, 2, 5, 25; zum Nord-
bahnhof A, C, 2, 5 ; zum Nordwestbahnhof O, 3, 5. — Verbindungsbahn
(S. 12) vom Hauptzollamt zum Praterstern.
Die Leopoldstadt, das Wiener Judenvieitel (S.20), wird von
zwei wichtigen Verkehrsstraßen durchschnitten, der zum Nordwest-
bahnhof führenden Taborstraße und der zum Prater und zum Nord-
hahnhof führenden Praterstraße.
Die Taborstraße (I. PI. F 3) beginnt an der Ferdinandsbrücke
(S. 42). In ihr, r. Nr. 10, das Gebäude der Produktenbörse (II. PI.
D 2), in französischer Renaissance, von K. König (1890).
In der Mitte der Taborstraße führt 1. die Ohere Augartenstraße
zu dem 1655 angelegten Augarten (I. PI. E F2-, Cafe; Konzerte
s. S.15), einem an 50 ha großen Park im französischen Geschmack,
1775 von Kaiser Joseph II. dem Publikum geöffnet; über dem
Eingangstor (Nr. 1) die Inschrift : „Allen Menschen gewidmeter
Erlustigungs-Ort von ihrem Schätzer". Das große Augartenpalais,
1655 erbaut, in seiner jetzigen Gestalt von Maria Theresia her-
gestellt, dient z. Z. der Erzherzogin Maria Josepha als Witwensitz.
N. stößt an den Augarten der Stadtbezirk Brigittenau (I. PI. E 1, 2 5
S. 20). Die Pfarrkirche *St. Brigitta (I. PL E 2), dreischiffig mit zwei
Türmen, wurde 1867-73 von Friedr. Schmidt im frühgotischen Stil erbaut-,
Inneres farbig ausgemalt, mit Fresken von K. und Fr. Jobst; Altäre mit
Skulpturen von Fr. Erler; Glasmalereien von K. Oeyling. — Die Kaiser-
Franz- Joseph-Brücke (I. PI. Fl), 1876 von Hornbostel erbaut, führt von der
Brigittenau über die Donau nach Floridsdorf (S. 335).
Die Praterstraße (II. PI. EF2, 1). beginnt ebenfalls unweit
der Ferdinandsbrücke (S. 42), erhält aber ihren Hauptverkehr von
der Aspernbrücke her (S. 50) durch die Asperngasse. In der Prater-
straße 1., Nr. 28, das Jüdische Museum, eine Sammlung von Kunst-
und historischen Denkmälern des Judentums (Eintr. Sa. 11-1 Uhr
frei, So. 11-1 Uhr gegen 20 K). Weiter 1. Nr. 31 das 1847 von Ed.
van der Null und A. v. Siccardsburg neu aufgeführte Carltheater
(II. PI. E 1, 2; S. 14) und die Johannes von Nepomuk- Kirche (II.
PI. E 1), 1845 von K. Rbsner erbaut, mit Fresken von Jos. v.
Führich u. a. (Besichtigung nur an hellen Tagen zu empfehlen). —
In der Nähe der Praterstraße liegen : der Israelitische Tempel
(II. PI. E 2), Tempelgasse 5, Ziegelrohbau maurischen Stils von
Ludw. Förster (1858), und der Tempel der türkischen Juden,
Zirkusgasse 22, von Wiedenfeld (1887), mit Vorhalle, schönem
Kuppelraum und prächtiger Innenausstattung. — Zirkusgasse 48
das Sophiengymnasium, mit einem kleinen Goethemuseum (Eintr.
Do. 4-6 Uhr; frei).
der Ringstraße. WTKN / Route 8Ü
Leopoldstadt und Prater. WiJMI. /. ÄOme. ü^
Die Praterstraße mündet am Praterstern (II. PI. F 1), auf
dem weit sichtbar das 1886 errichtete Tegettho ff- Denkmal aufragt,
eine mächtige 19, 5m h. mit bronzenen Schiffschnäbeln geschmückte
Granitsäule, die das 3,5m h. Bronzestandbild des Siegers in der
Seeschlacht bei Lissa 1866 (f 1871) trägt, unten Kampf und Sieg
auf Seepferdgespannen, im architektonischen Teil von Hasenauer,
die Bronzenguren von K. Kundmann.
Der k. k. *Prater (I. PI. GH I 3-5), seit 1570 Eigentum des
kaiserl. Hofes und lange Zeit als Tierpark benutzt, wurde von
Joseph II. 1776 dem Publikum geöffnet. Der jetzt durch Straßen-
anlagen sehr geschmälerte vordere Teil des Praters, zwischen dem
Praterstern, der Ausstellungsstraße (Feuerwerksallee) und der Haupt-
allee, ist der Volks- oder Wur stelprater (I. PI. G 3), mit vielen
Wein- und Bierschenken. Hier erfreut sich namentlich Sonn- und
Feiertags der Wiener Bürger an den Yolkssängern, Damenkapellen,
Karussells, Schaubuden und Puppentheatern („Wurstel" = Hans-
wurst). Nahe dem Eingang das gute Gartenrestaur. Eisvogel, im
Sommer abends überfüllt, von allen Kreisen besucht. Ein Ver-
gnügungslokal großen Stils ist Venedig in Wien (S. 15), mit einem
64m h. Riesenrad, welches einen guten Überblick über Wien und
das Marchfeld (S. 114) gewährt (Auffahrt, von 2 Uhr an, werktags
60 h, Sonn- und Festt. 40 ä; im Winter 1 K).
Die vornehme Welt besucht nur die bereits 1537 angelegte, mit
vier Reihen schöner Kastanienbäume bepflanzte Hauptallee, die
sich 4km lang bis zu dem unten gen. Lusthaus erstreckt. Die Allee
ist im Mai und Juni Schauplatz der durch glänzende Toiletten,
schöne Pferde und Wagen berühmten Korsofahrten. Das lebhafteste
Treiben entwickelt sich im vorderen Teil der Straße, in der Nähe der
Restaurants, von denen l. die drei Kaffeehäuser (im Sommer nachm.
Militärkonzert), HofbauerJs Restaurant und der Braune Hirsch, r.
der Konstantinhügel erwähnt seien. Die Spazierfahrten erstrecken
sich meist bis zum (^ St.) Rondeau und (1 St.) k. k. Lusthaus
(Restaur.), in deren Umgebung der Park noch prächtige alte Baum-
gruppen und malerische Wasserpartien aufweist.
Die für die Weltausstellung 1873 erbaute Rotunde (I. PI. H 3)
enthält im westl. Flügel das sehenswerte k. k. Postmuseum (Eintritt
s. S. 17) und bietet vom Dach (9-5 Uhr, Aufstieg 60, Auffahrt bis
zur inneren Galerie 20 K) eine weite Aussicht, ähnlich der vom
Riesenrad. Dabei der Trabrennplatz. Weiter die Meierei in der
Krieau (I. PI. H 4) mit nachm. besuchter feiner Kaffee Wirtschaft.
Am Ende des Praters jenseit des Lusthauses die Freudenau,
mit dem großen Rennplatz (S. 15) und dem 1899-1903 erbauten
Freudenauer Winterhafen.
Die Kronprinz-Rudolf-Straße (I. PI. G 3), die Fortsetzung der
Praterstraße, durchschneidet die Donaustadt, die z. T. auf früherem Prater-
gelände, z. T. auf den durch die Stromregulierung (S. 104) wasserfrei ge-
wordenen Sandbänken am r. Donau-Ufer neu entsteht. — Auf dem Erz-
6*
90 Route 1. WIEN. III. Stadtbezirke jenseit
14. Der Sudosten :
herzog-Karl-Platz (I. PI. G 2) ist seit 1900 die Kaiser-Franz- Joseph- Jubiläums-
kirche, iin romanischen Stil, von V. Luntz und A. Kirstein, im Bau. Die
zum 1. Ufer des Flusses hinüberfahrende Kronprinz - Rudolf '- Reichsbrücke
(I. PI. GH 2) bietet auf beiden Seiten eine schöne Aussicht.
14. Südöstliche Stadtbezirke: Landstraße, Wieden, Favoriten.
S t raß enbahn en (S. 9) durch die Landstraße-Hauptstraße: F, durch
die Ungar- und Fasangasse: O, 4, durch den Rennweg und die Simmeringer
Hauptstraße (Endstation am Haupteingang des Zentralfriedhofs): 71; —
nach der Wieden er Hauptstraße: 64; nach der Favoritenstraße: N, 67, 6S;
zum Süd- und Staatsbahnhof: D, O, 3, 4, 68. — Verbindungsbahn
(S. 12) vom Prater3tern zum Hauptzollamt und Arsenal.
Der Bezirk Landstraße (S. 20), am r. Ufer der Wien und des
Donaukanals, erstreckt sich westl. bis zur Heugasse (S. 93). — Im
nördl. Teil der Kolonitzplatz, auf dem die St. Othmar- oder
WEißGÄBBERKiRCHE (II. PI. F 3), 1866-73 von Fr. Schmidt im früh-
gotischen Stil erbaut, mit 76 m hohem Turm.
Südöstl. von der Kirche, Rasumofskygasse 23, ist in dem ehem.
fiirstl. Rasumofsky'schen Palast die Geologische Reichsanstalt
(II. PI. F 4), mit ansehnlichen Sammlungen (Zutritt, nur 1. Mai-
1. Nov., Mo. Di. Do. Fr. 2-4 Uhr).
Das k. k. Invalidenhaus (II. PL E 3, 4), Invalidenstr. 1, enthält im
Ehrensaal des I. Stocks zwei große Schlachtenbilder (Aspern, Leipzig)
von P. Krafft (Zutritt nach Anmeldung beim Kommandanten).
In der Linken Bahngasse (Nr. 7) liegt die 1777 gegründete
Tierärztliche Hochschule (II. PL E 5). — Auf dem Karl-Borroinäus-
Platz (II. PL F 5) der hübsche Karl-Borromäus- Brunnen, von
Engelhart, 1909 zu Ehren des Bürgermeisters Dr. Karl Lueger
(f 1910) errichtet.
Hauptverkehrsader des Bezirks Landstraße ist neben der Land-
straße-Hauptstraße der Renn weg (I. PL FÖ), der sich an den
Schwarz enbergplatz (S. 49) anschließt. — Gleich r., hinter dem
Hochstrahlbrunnen, einem 30m h. Leuchtbrunnen (im Sommer Di. Do.
Sa. So. abends; auch Konzert), liegt das fürstl. Schwarzenberg'sche
Palais (I. PL F5), von «7. B. Fischer v. Erlach um 1697 begonnen,
1725 durch Jos. Em. Fischer vollendet ; die Hauptfassade, an der Rück-
seite, ist dem im Sommer allgemein zugänglichen Garten zugekehrt.
— Am Schwarzenbergplatz die Französische Botschaft.
Am Rennweg 3 das Palais der Gräfin Hoyos, von Otto Wagner
(1897). — Rechts Nr. 6 ist der untere Eingang zum Garten des
Belvedere.
Das k. k. *Lustschloß Belvedere (I. PL F 5), sowohl in der Ge-
samtanlage auf ansteigendem Gelände, mit oberem und unterem
Wohngebäude und dem ganz im strengen französischen Stil erhal-
tenen Garten, wie in der architektonischen Durchführung eins der
hervorragendsten Beispiele der Barockkunst und wohl das schönste
der kaiserlichen Schlösser in Wien, wurde für den Prinzen Eugen
von Savoyen von Joh. Luk. v. Hildebrand um 1713 begonnen. Das
SÄT*- WIEN- >Route- 91
untere Belvedere mit dein Stallgebäude wurde um 1716 vollendet
und vom Prinzen bewohnt. Das obere Belvedere, mit stattlicher Frei-
treppe und ursprünglich offenen Hallen nach dem Garten, vier acht-
eckigen Eckpavillons, einem dreiseitigen Yorbau in der Mitte der
Rückfront und glänzender Innendekoration nach Angaben von Clau-
dius le Fort du Plessy, wurde zu großen Empfängen und Festen be-
nutzt. In der geringen Höhe der Gebäude, der belebten Silhouette,
dem reichen Ornament spricht sich, im Gegensatz zu den mehr-
stöckigen ernsten Stadtpal ästen, der Charakter der fürstlichen Vor-
stadtvilla aus. Seit dem Tode des Prinzen Eugen (1736) vernach-
lässigt, wurde das Schloß später von Franz I. angekauft. Das obere
Belvedere wurde 1776 zur Aufnahme der kaiserlichen Gemälde-
sammlung bestimmt und nach deren Übertragung in das Hofmuseum
(S. 66) 1904 als Residenz für den Erzherzog Franz Ferdinand neu
eingerichtet (unzugänglich). Das untere Belvedere, in dem bis 1889
die Amraser Waffen- und die Antikensammlung untergebracht war,
enthält seit 1903 die moderne Gemäldegalerie. und seit 1905 einen
Teil des Ephesusmuseums (S. 92).
Der *Garten (stets zugänglich, sowohl vom Rennweg aus, wie
von der Heugasse beim oberen Belvedere) wurde 1717 von dem
bayrischen Garteninspektor Girard angelegt, mit Terrassen, Zier-
brunnen, Rasenplätzen, Blumenbeeten. In dem oberen Teile, ober-
halb der von H. Gasser mit Kindergruppen (die zwölf Monate) ge-
schmückten Treppe, schöne Aussicht auf Wien. Der südl. Park, hinter
dem oberen Belvedere, mit hübschem Teich, ist unzugänglich.
Die "Moderne Galerie (Besuchsordnung s. S. 17), im unteren Belvedere,
ist vom Garten aus zugänglich. Beim Eintritt wende man sich links und
durchschreite die Säle bis Saal I, wo die Reihenfolge beginnt. Katalog 60 h.
Man achte auch auf die alte Ausstattung der Säle. Direktor: Dr. Dörnhöfer.
I. Saal: * Bilder von F. G. Waldmüller, 325. Ruine in Schönbrunn, 323.
Kaiser Ferdinand I., 21. Fruchtstück; 44, 50. M. v. Schwind, Rübezahl,
Bildnis des Frhrn. von Blittersdorf ; 42. Jos. Danhauser, Mutterliebe (1889) j
46. J. v. Führich, Christi Abschied von Johannes und Jakobus.
II. Saal: 322. G. Klimt, Liebespaar; Hans Makart, 39. Skizze zu einem
Deckengemälde, 32-34, 36, 37. Die fünf Sinne (1879), 31. Wanddekoration,
38. Entwurf zu einem Theatervorhang.
III. Saal (mit IV und V einen großen Raum bildend): *Bilder von
F. G. Waldmüller, 18. Selbstbildnis, 58. Klostersuppe, 22. Frauenbildnis,
20. Bildnis seiner Mutter, 54. der Versehgang. — IV. Saal: A. v. Petten-
kofen, 73. ungarische Dorfidylle, 326. Zigeunerin, 68. männl. Bildnis, 332.
Getreidewagen, 71. Bauernmädchen; 67, 80. E. Jak. Schindler, Sägemühle
bei Goisern, Waldweg mit Schafen; 333. Karl Schindler, der letzte Morgen
des Verurteilten. — V. Saal: 231. Rud. Bacher, zwei Frauen; 237. W. Ber-
natzik, Winter; 88. Th. v. Hörmann, Znaim im Schnee; 302. Aug. Roth,
Kinderreigen ; 257. K. Fröschl, Bildnis ; 247. H. Barnaut, Erntezeit. — An
den drei Fenstern in Schiebpulten Aquarelle mit altwiener Ansichten.
VI. Saal: 189. Zuloaga, der Volksdichter Don Miguel von Segovia; 87.
E. Carriere, die Frau des Künstlers; 25U. H. Evenepoel, Heimkehr von der
Arbeit; 249. A. Egger-Lienz, Nach dem Friedensschluß, Tirol 1809; 269.
W. F. Jäger, die Rast; *106-115, 118-127. Rud. v. Alt, Aquarelle.
VIE. Saal (mit VIII ein Raum): 256. St. Filipkiewicz, der Bergstrom;
340. B. Kustodijeff, die Familie ; 173. L. F. Graf, Studienkopf; 104. L. Michalek,
Dorfkirche. — VIII. Saal: 193. Leop. Graf Kalckreuth, Mucki ; 176. W. Püttner,
92 Route 1. WIEN. ,,L xTf^dZt-
Schneiderstube ; 177. F. Stuck, Abenddämmerung ; 1Ö9. F. v. Uhde, Fischer-
kinder ^ 343. G. Schönleber, Laufenburg am Oberrhein.
IX. Saal (mit X ein Raum): 188. Gh. Gottet, totes Kind; 345. 0. Courbet,
Landschaft; 157. M. Lieber mann, Bauernhaus; '178, *174. G. Segantini, Früh-
lingsweide, die bösen Mütter-, 179. Gl. Monet, der Koch; 346. V. van Gogh,
Landschaft. — X. Saal: 91. Hans Thoma, Landschaft aus Parzival; 96.
IL v. Maries, Studienkopf; *192, 347, *191. A. Böcklin, Meeresidylle, Venus
genetrix, Bildnis LenbachV, 194. W. Leibl, weibl. Bildnis.
XL Saal: 348. Fr. Metzner, der Tanz (Relief); *208. M. Klinger, Urteil
des Paris; 349. G.Minne, Büste; 209, 210. Segantini, Skizzen; 216, 217. An-
sehn Feuerbach, Skizzen.
XII. Saal: ::'218. M. Kling er, Christus im Olymp; 224. A. Bartholomt,
Badende (Marmor); 223. A. Rodin, Rochefort (Gips); 222. G. Meunier, Last-
träger (Bronze).
An den VIII. Saal der Modernen Galerie schließt sich das zu den-
selben Stunden geöffnete Ephesus-Museum, die zweite Abteilung der im
Theseustempel untergebrachten Sammlung (3. 46). Illustrierter Katalog
von 1905 1 JT. — I. Saal: 2. Standbild des Polemseanus, Prokonsuls von
Asien; 3. Porträtkopf eines jungen Römers; 4. Kaiser Hadrian, Büste;
5-8. Kolossalreliefs von einem Ehrendenkmal, wahrscheinlich auf den par-
thischen Feldzug Kaiser Marc Aureis (165 nach Chr.) bezüglich; 18. Büste
eines älteren Mannes-, 22. Standbild der Arete, hellenistisch. — II. Saal:
9-14. weitere Reliefs von dem oben gen. Ehrendenkmal ; 16. Marmorkopf
eines Kentauren. — III. Saal: 31. Kopf eines Philosophen; 32. Altar; 33.
Aphroditekopf; 35. Ganymedes vom Adler des Zeus entführt.
Das Salesianerinnen-Kloster (I.P1. F 5), Rennweg 10, mit *kuppel-
bekrönter Kirche im italienischen Barockstil, ist wahrscheinlich von
Fischer von Erlach erbaut worden (1717-30).
L., Nr. 27, folgt der ehem. Metteniich'sche Palast, seit 1910 Sitz
der Italienischen Botschaft. Auf den Gründen des einstigen Metter-
nich'schen Parks ist das „Diplomatenviertel" entstanden. In der
Metternichgasse (I. PJ. F 5) : Nr. 3 das Palais der Deutschen Botschaft,
1877-79 erbaut, und Nr. 6 das Palais der Großbritannischen Bot-
schaft, 1875 erbaut, beide nach V. Rumpelmeier's Plänen; Reis-
nerstr. 37 das Palais der Russischen Botschaft, 1872-73 für den
Herzog von Nassau nach AI. Wurm's Plänen erbaut, mit der 1899
von Kotow und Giacomelli erbauten Russischen Kirche, im Garten
an der Richardgasse.
Rennweg 14 ist der Eingang in den zur Universität gehörigen
Botanischen Garten (I. PI. F 5 ; nur April-Okt. geöffnet), mit dem
1904 erbauten Botanischen Institut Dann, Nr. 16, die Hof- und
Staatsdruckerei (I. PI, F 5; Besichtigung Fr. 9 Uhr vorm. nach An-
meldung im Direktionsbureau).
Am Südende der Jacquingasse liegt r. (Nr. 18) das Palais des
Grafen Lanckoronski (I. PI. F 5), von Helmer und Fellner 1895 im
Barockstil erbaut, mit großartigen, jedoch nicht öffentlichen Kunst-
sammlungen. — Jenseit der Verbindungsbahn, 1. am Ende der
Boerhavegasse, ist der städtische Arenbergpark (I. PI. F G 5).
In dem XI. Bezirk Simmering (S. 20) führt die Simmeringer Haupt-
straße (Straßenbahn s. S. 90) zum
Zentralfriedhof (I. PI. jenseit H I 7), 1873 von Bluntschli und Mylius
angelegt, in der Folge mehrmals vergrößert (197 ha). Durch das mit Statuen
und Reliefs geschmückte Haupttor erreicht man geradeaus mit wenigen
der Ringstraße. WIEN. I.Route. 93
Wie den.
Schritten die Arkaden; nahebei 1. (s.o.) das Denkmal der Opfer des Ring-
theaterbrandes (S. 42). Gleich hinter den Arkaden, zwischen Zypressen,
** Ehrengräber berühmter Männer, deren Gebeine z. T. von älteren Fried-
höfen hierher übertragen worden sind: 1. n. a. Bauernfeld, Millöcker,
Hasenauer, Suppe, Gluck, Beethoven, Mozart, Schubert, H. Wolf, Joh.
Strauß, Lanner, Brahms, Ghega; r. Anzengruber, Dombaumeister Schmidt,
Makart, R. von Eitelberger, Amerling, Tilgner, Ed. Herbst und Hansen.
Andere Ehrengiäber an der Friedhofsmauer, östl. vom Haupttor. Die große
Friedhofskirche erbaut Max Hegede.
An den Bezirk Landstraße schließt sich westl. der Bezirk
Wieden (S. 20). Die Grenze bildet die H e u g a s s e (I. PI. E F 5),
mit dem (Nr. 26) Palais des Frhrn. Albert v. Rothschild, von dem
Pariser Destailleur (1884), und dem (Nr. 36) Miller v. Aichholz-
schen Palais, von Streit (1880). — Stattliche Paläste hat auch die
Alleegasse (I. PI. E 5) und die Theresianumgasse (I. PI. E F 5), in der
(Nr. 14) das Palais des Frhrn. Alfons v. Rothschild, von dem Pariser
J. Girette (1878). — Auf dem Karolinenplatz (I. PI. E 5) ist die
Elisabethkirche, ein gotischer Backsteinbau von Bergmann (1866).
Die belebtesten Straßen des Bezirks sind die vom Karlsplatz
(S. 51) ausgehende lädenreiche Wiedener Hauptstraße (I.P1.
E 5), mit dem Erzherzog- Rainer- Brunnen, von Kauffungen (1904),
dem Engelbrunnen, von Ant. Wagner (1893), und dem (Nr. 75)
Palais des Erzherzogs Rainer, sowie die von ihr 1. abzweigende
Favoritenstraße (I. PI. E 5). Auf dem Mozartplatz (I. PI. E 5)
der Mozartbrunnen, mit den Bronzefiguren Tamino's und Pamina's
(Zauberflöte), von Wollek (1905). In der Favoritenstraße, 1. Nr. 13,
das k. k. Taub stummen- Institut (I. PI. E 5). Nebenan, Nr. 15, die
1746 gestiftete Theresianische Ritter - Akademie , eine Erziehungs-
anstalt mit großem Garten (früher kaiserl. Lustschloß Favorita,
woher der Name des jetzigen X. Bezirks, s. unten). — Das Volks-
schulgebäude Rainergasse 13 (I. PL E 5, 6) enthält das kleine
Museum Vindobonense, mit römischen Fundstücken aus Wien (frei
zugänglich Mi. 2-5 Uhr).
Im Bezirk Margareten (S. 20) ist der 1904 errichtete hübsche Siebenbrunnen,
an der Siebenbrunnengasse (I. PI. D 6), zu erwähnen, mit Medaillonbildnis
des Bürgermeisters Lueger (-f. 1910) und einer sitzenden Vindobona, von
Rieh. Kauffungen.
Die Hauptsehenswürdigkeit in dem südl. an den Bezirk Wieden
anstoßenden Bezirk Favoriten (S. 20) ist das in der Nähe des Süd-
und des Staatsbahnhofs und des Maria- Josepha- Parks gelegene
K. und k. Artillerie-Arsenal (1. PI. F 6), 1849-55 erbaut,
ein 689m 1., 480m br. Rechteck, mit sechs vorspringenden Kasernen-
blöcken; Eingang durch das schöne, von A. v. Siccardsburg und
Ed. van der Null erbaute Kommandantur- Gebäude an der NW.-
Seite ; über dem Eingangstor Sandsteinstatuen von Hans Gasser.
Im Innern eine Reihe von Werkstätten und, gegenüber dem
Kommandantur- Gebäude, das
K. und k. Heeresmuseum, in einem romanisch-byzantinischen
Mischstil von Ludw. Förster und Hansen für die Sammlungen des
ehem. kaiserl. Zeughauses errichtet, mit reichem künstlerischem
94 Route 1. WIEN. '"■ KÄMÄ
Schmnck am Mittelbau. Eintritt s. S. 1& Katalog (1903) 1 K 50.
Konservator : Dr. W. John.
Vor dem Museumsgebäude im Freien 320 Geschützrohre , 1. öster-
reichische Geschütze vom xv. Jahrh. an, r. fremde, meist eroberte Geschütze.
Zu beachten u. a. der eiserne Riesenmörser (Anfang des xv. Jahrh.), ferner
die künstlerisch geschmückten Rohre von M. Eilger , H. Christ. Löffler,
Wolfg. Neidhart , Balth. Heroldt, A. Benningk und anderen hervorragenden
Geschützgießern des xvi. und xvn. Jahrhunderts. — Neben dem Eingang
des Museums die 583 m 1. Kette, mit welcher die Türken 1543-1602 die
Donau zwischen Ofen und Pest gesperrt hielten.
Erdgeschoß. — Die prächtige, von zwölf Säulengruppen getragene
Eingangshalle schmücken 56 Marmorstandbilder österreichischer Hel-
den, von K. Kundmann, K. Costenoble, Jos. Gasser u. a. — Nebenan 1. die
Bibliothek, mit einer Sammlung von Stichen zur Geschichte des
österr. Heeres. — R. der Gewehrs a al (über 500 Gewehre, vom Ende des
xviii. Jahrh. an) und der Artilleriesaal, mit 200 Geschützmodellen,
Munitionssammlung, Schlachtenbildern (u. a. W. Sochor, Kavalleriekampf
bei Strezetic in der Schlacht bei Königgrätz) und plastischen Darstellungen,
sowie alten Geschützen, darunter : 1. Steinbüchse (I. Hälfte des xv. Jahrh.);
2. Hinterladekanone (Ende des xv. Jahrh.) ; 4, 5. japanische Hinterlade-
kanonenrohre (xvi. Jahrh.); 8. Prunkgeschütz, sog. goldene Kanone (1640) •,
12. Orgelgeschütz, sog. Totenorgel, von dem Wiener Daniel Kollman (1678).
Zurück und durch das von vier Säulenbündeln getragene Treppen-
haus, mit allegorischen Fresken von K. Rahl, Marmorstandbildern der
Heerführer Radetzky, Haynau, Windischgrätz und Jella6ic, und einer
Marmorgruppe, Austria ihre Kinder schirmend, von Joh. Benk, in den
I. Stock. — In der Mitte die Ruhmeshalle, ein 26,5m h. Kuppelsaal
und zwei kleinere Nebensäle, mit Gedenktafeln für die seit 1618 vor dem
Feinde gebliebenen österr. Generale und Obersten und mit Fresken von
Karl Blaas (1859-71): in dem mittleren Saal, in dem ein 1683 erbeutetes
türkisches Zelt aufgestellt ist, 1. Schlacht bei Nördlingen 1634, St. Gotthard
1664, Zenta 1697, Turin 1706; in der Kuppel Darstellungen aus der frühern
Geschichte Österreichs. Saal 1. Mittelbild: Stiftung des Maria-Theresien-
Ordens (1758); 1. Piacenza 1746, Kolin 1757, Hochkirch 1758, Belgrad 1789;
Saal r., Mittelbild: Einzug Franz1 II. in Wien 1814; 1. Caldiero 1805, Aspern
1809, Leipzig 1813, Novara 1849. — Nebenan 1. der
I. Waffensaal: Zeit von 1618-1788. An der Eingangswand (X, r.
Hälfte) und 1. in den Fensterbogen I-IV Waffen und Rüstungen des xvn.
Jahrhunderts. — Kasten 52: Trophäen aus dem dreißigjährigen Kriege. —
Pult 75: das Schwert Tilly's (?); der eigenhändige Befehl Wallenstein's an
Pappenheim, der nach der Schlacht bei Lützen blutgetränkt auf der Brust
des gefallenen Reitergenerals gefunden wurde ; das Koller, das Gustav Adolf
an seinem Todestage bei Lützen trug; alte Skizze der Aufstellung des
kaiserl. Heeres bei Lützen. — Pult 119 : Degen Kaiser Ferdinands III. (?) ;
türkische Taschenuhr, 1664 bei St. Gotthard erbeutet. — Kasten 170: Erinne-
rungen an den Fürsten Montecuccoli. — In den Schränken 203, 204: türkische
Trophäen (Roßschweife, Pfeil- und Bogenköcher, Handschars u. a.); an
der Rückwand ein angeblich 1716 bei Peterwardein erbeutetes türkisches
Zelt. — An den Fensterbogen VI-IX und an der Eingangswand (X, 1. Hälfte)
Waffen des xvm. Jahrhunderts (VII, VIII. Stangenwaffen aus der Zeit
Maria Theresias, Trophäen aus dem österr. Erbfolgekrieg und aus dem
siebenjährigen Kriege) ; zwischen VII und VIII die Büste des Fürsten
Wenzel Liechtenstein, des Begründers der Zeughaussammlungen, von Fr. X.
Messerschmidt (c. 1762). — Kasten 240: Erinnerungen an den Prinzen Eugen
von Savoyen. — Kasten 267, 268: österr. Feldzeichen, meist aus der Zeit
Leopolds I. und Karls VI. — Pult 298 : Degen des Grafen Rüdiger v. Star-
hemberg. — Pult 363: Erinnerungen an Laudon. — Jenseit der Ruhmes-
halle in den
II. Waffensaal: Zeit von 1789 bis zur Gegenwart. An der Ein-
gangswand (X, r. Hälfte) Trophäen aus dem letzten Türkenkriege (1788-
90). — In den Fensterbogen I-III (1.) und IX (r.) Waffen aus der Zeit
t£v™itlnraße' WIEN' 2' R0UU' 95
von 1789 bis i848 (II, III. Trophäen aus den Kriegen gegen Frankreich
1792-1815, darunter der bei Würzburg 1796 genommene Montgolfier'sche
Luftballon). — Pult 70: Oberstenküraß Leopolds IL; zwei türkische Ge-
wehre aus Belgrad (1789); Degen der Feldmarschälle Clerfayt und
Wurmser. — Pult 111 : Kriegsdenkmünzen aus der Zeit von 1789-1848. —
Kasten 132, 134, 136 : Erinnerungsstücke an die patriotische Opferwilligkeit
Österreichs in den Kriegsjahren 1792-94. — Kasten 1Ö8: Erinnerungen an
den Erzherzog Karl; 1. die Fahne des Regiments Zach, mit welcher der
Erzherzog im entscheidenden Augenblick der Schlacht von Aspern die
Österreicher zum biege führte. — Pult 160: Erinnerungen an Franz II. und
den Fürsten Schwarzenberg. — Fensterbogen IV, VI, Rückwand (V) : Waffen
aus der Zeit von 1848-60 (V. Trophäen aus den Feldzüj^en gegen Italien
1848-49). — Kasten 282 : Erinnerungen an Radetzky. — Pult 361 : Erinnerungen
an Hentzi und den Fürsten Windischgrätz. — Kasten 362 : Uniformen aus
der Mitte des xix. Jahrhunderts. — Pult 383 : Kriegsdenkmünzen seit 1848. —
Fensterbogen VII, VIII : Waffen aus der Zeit von 1860 bis zur Gegenwart
(VII. Trophäen aus den Feldzügen von 1859, 1864 und 1866); zwischen VII
und VIII die Büste des Erzherzogs Wilhelm, des Neubegründers des Heeres-
museums, von Haag. — Pult 385 : Erinnerungen an Tegetthoff u. a. —
Kasten 408: Uniformen des Erzherzogs Albrecht, Uniformen seit der Mitte
des xix. Jahrhunderts.
Im südl. Teil von Favoriten erhebt sich die St. Antonskirche
(I. PI. F 7), auf dem gleichnam. Platz seit 1900 von Fr. v. Neumann
im Stil lombardisch-venezianischer Kirchen des Mittelalters erbaut,
innen mit Fresken- und Mosaikenschmuck.
Vom Margaretengürtel führt die Triester Straße an dem Kaiser-
Franz- Joseph- Spital (I. PI. D 7) vorüber zum Wiener Berg (236 m), mit der
Spinnerin am Kreuz, einer 1451 errichteten und 1892 erneuten 16 m h. Bet-
oder Denksäule gotischen Stils. — Unweit ein zu der Wiener Hochquellen-
leitung gehöriger aussichtsreicher Wasserturm (I. PI. D 7-, Zulaßkarten im
Alten Rathause, IL PI. C 2).
15. Südwestliche Stadtbezirke: Neubau, Mariahilf, Fünfhaus,
Hietzing. Schloß Schönbrunn.
Straßenbahnen (S. 9) vom Opernring durch die Mariahilfer Straße
(Linien L, Z, 52) oder die Gumpendorfer Straße (Linie 57) oder die Schön-
brunner Straße (Linie 63) an der Wien entlang nach Schönbrunn und
Hiet/.ing. — Stadtbahn s. S. 11.
An den innem Stadtbezirk schließt sich im W. des Justizpalastes
(S. 47) und der Hofmuseen (S. 48) der Bezirk Neubau (S. 20), mit
der Lerchenfelder Straße als nördlicher Grenze. Ecke der Lerchen-
felder Straße, im Bezirk Josephstadt (S. 45), mit Hauptfront Auers-
pergstraße Nr. 1, das Palais des Fürsten Auersperg (II. PL A 3),
1722 für den Marchese di Roffrano von Fischer v. Erlach erbaut,
seit 1778 im Auerspergschen Besitz, in neuerer Zeit mit einem
polygonalen Vorbau versehen.
Der *Palast der ungarischen Leibgarde (II. PL A 4), Hofstall-
str. 7, Ecke der Neustiftstraße, wurde für den Obersthofmeister
Fürsten Joh. Leop. Trautsoii 1720-30 nach Plänen Fischers v. Erlach
erbaut und 1760 der ungarischen Nobelgarde eingeräumt. Die
Hauptfassade, mit dem Giebelabschluß über dem Mittelbau, zeigt
den Einfluß des Amsterdamer Stadthauses; das Portal und die
Masken und Helme in den Schlußsteinen der großen Mittelfenster
Qfi pA11^ 7 wtt?w Hl. Stadtbezirke jenseii
VÖ Route 1. WIEN. 15. Der Südwesten:
erinnern an Schlüter's Berliner Bauten; prächtiges Treppenhaus. —
Nahebei westl., Mechitaristengasse 5, das Geburtshaus Lannei's,
mit dem Lanner- Museum (vgl. S. 43; freier Zutritt Mi. 2-4 Uhr).
Noch weiter westl. , Ecke Neustiftgasse und Schottenhof, ein Brunnen
mit der Bronzefigur des Dudelsackpfeifers Augustin (flO du lieber
Augustin"), von Scherpe, 1908. — Südl. vom Justizpalast das
Deutsche Volkstheater (II. PI. A4; S. 14), 1889 von Fellner und
Helmer im ital. Spätrenaissancestil erbaut. Davor ein Marmor-
denkmal des Dichters Ferd. Raimund (f 1836), von Fr. Yogi (1898).
Die *Altlerchenfelder Kirche (I. PI. C 4 ; Pfarrkirche zu den
sieben Zufluchteri), in der Lerchenfelder Straße, nach Plänen von
J. O. Müller 1848-61 neu aufgeführt, ist ein Ziegelrohbau im Italien.
Rundbogenstil, mit zwei Türmen und achteckiger Vierungskuppel.
Die harmonische Ausschmückung des Innern leitete Ed. van der Null.
In der Vorhalle ein Fresko, Jüngstes Gericht, von Jos. v. Führich,
nach dessen Entwürfen auch die Wandmalereien der Kirche aus-
geführt worden sind.
Die südliche Grenze des Neubaubezirks, gegen den Bezirk
Mariahilf (S. 20), bildet die beim Hofstallgebäude (S. 48) begin-
nende Mariahilf er Straße (II. Pl.Aö; I. PI. C D 5), die Haupt-
verkehrsader der südwestl. Stadtteile, mit vielen Läden (Nr. 42 das
von Fellner 1903 erbaute Warenhaus A. Oemgroß). Gleich vorn 1.
der hübsche Gänsemädchenbrunnen (II. PL A B 5), mit Bronzefigur
von Ant. Wagner (1866). Weiterhin, vor der 1683-1713 erbauten
Mariahüfer Kirche (I. PI. D 5), ein Marmorstandbild Jos. Haydris
(S. 97), von Heinr. Natter, 1887.
Rechts von der Mariahüfer Straße, am Neubaugürtel, die 1860-62
von Fr. Schmidt erbaute Lazaristenkirche (I. PL C 5), eine got.
Hallenkirche mit 68m hohem Vierungsturm. Gegenüber das Hesser-
Denkmal, von Tuch und Badstieber, 1909 errichtet zur Erinnerung
an die WafTentaten des Infanterieregiments Nr. 49 (Hess) im J. 1809.
Westl. der Wesibahnhof{l. PL 0 5; S. 2), dessen Eingangshalle ein
Marmorstandbild der" Kaiserin Elisabeth, von Hans Gasser, ziert.
Das Administrationsgebäude enthält das Historische Museum der
k.k. österreichischen Eisenbahnen (Eingang Mariahüfer Str. 132; frei
zugänglich Sa. 12-4 und jeden ersten Sonntag im Monat 9-12 Uhr;
geschlossen 15. Juli-15. Sept.).
R. von der Mariahüfer Straße, an der Kreuzung mit dem Neu-
bau-Gürtel, erinnert ein Leuchtobelisk an die Anlage der Gürtel-
straße (S. 20). — Weiter am Mariahüfer Gürtel die Fünfhauser
Pfarrkirche Maria vom Siege (I. PL 0 5), 1867-75 von Fr. Schmidt
erbaut, in dem oktogonalen Grundriß dem beschränkten Platze
angepaßt, mit zwei Türmen und hoher Kuppel.
Die Mariahüfer Straße durchzieht im Bogen die Stadtbezirke
Fünf haus und Rudolfsheim (S. 20) und endet beim Schönbrunner
Vorpark an der Hofallee, s. S. 97..
der Ringstraße. WIEN. 7. Route. 97
Hietzing.
Die beiden andern Hauptstraßen des Bezirks MariaMlf sind:
die vom Karlsplatz (S. 51) ans am 1. Ufer der Wien hinführende
Magdalenenstraße (IL PL B 5; I. PI. DE 5; am r. Ufer die
Stadthahn, s. S. 11), mit dem 1797-1801 von Em. Schikaneder er-
bauten, zuletzt 1900 umgebauten Theater an der Wien (S. 14), und
die den Stadtteil der Länge nach im Bogen durchschneidende
Gumpendorfer Straße (IL PL BA5; I, PL CD 5), mit dem
(Nr. 58) städtischen Esterhazypark, der 1770 erbauten Ägidien-
kirche (I. PL D 6) und einer 1849 von Förster und Hansen im
romanischen Stil erbauten Evangelischen Kirche (I. PL C 5).
Zwischen der Mariahilfer und der Gumpendorfer Straße, Haydngasse 19
(I. PI. D 5), das Sterbehaus des Tondichters Jos. Haydn (1732-1809), mit dem
Haydn- Museum und dem Österreichischen Schulmusetim (in beiden freier
Eintritt werktags 9-12 und 24 bzw. 5 Uhr, Sonn- und Festt. nur vorm.).
Schloß Schönbrunn mit seinem herrlichen Park, fast 4km
s.w. von der Ringstraße an der Grenze der Stadtbezirke Meldung
und Hietzing (S. 20) gelegen, eignet sich zu einem 3-4 stündigen
Nachmittagsausflug: Straßenbahnen und Stadtbahn s. S. 95. Der
Park ist täglich von früh bis abend, das Schloß jedoch nur in Ab-
wesenheit des Hofs zugänglich.
Das kaiserl. *Lustsehloß Schönbrunn (I. PL AB 6), die gewöhn-
liche Residenz des Kaisers, wurde an Stelle eines 1570 erbauten,
1619 erweiterten und nach einer Quelle benannten kaiserl. Jagd-
schlosses, das bei der Belagerung von 1683 durch die Türken zer-
stört worden war, 1696 für den nachmaligen Kaiser Joseph I. von
J. B. Fischer v. Erlach nach einem überaus großartigen Plane be-
gonnen, blieb aber beim Tode des Kaisers (1705) unvollendet, bis
die Kaiserin Maria Theresia, die sich mit Vorliebe in Schönbrunn
aufhielt, 1744 nach neuen Plänen von Nie. Pacassi den Bau wieder
aufnahm. Ihr und ihrem Sohne Joseph IL verdankt das Schloß
seine jetzige Gestalt. In der Gesamtausdehnung wetteifert es mit
dem Vorbilde aller damaligen Fürstenschlcsser Versailles, doch be-
schränkt sich das eigentliche Schloß, dessen Mittelbau unter Maria
Theresia um ein Stockwerk erhöht wurde, auf eine Länge von 200m.
An der W.-Seite des neuen Schönbrunner Vorparks gelangt man
auf einer Brücke über die Wien in den 150qm großen Vorhof, den
zwei Brannengruppen, von J. B. Hagenauer (1.) und von Fr. Zauner
(r.), schmücken. Das Schloß enthält mit seinen Nebengebäuden
1441 Gemächer und 139 Küchen. Zu nennen sind der Spiegelsaal
mit Bildern von Guglielmi, der Hamiltonsaal mit Gemälden von P.
und J. Hamilton, der Zeremoniensaal mit historischen Bildern, die
Schloßkapelle und das 1763 angebaute Theater. 1805 und 1809
hatte Napoleon I. in Schönbrunn sein Hauptquartier; in den von
ihm bewohnten Räumen starb 1832 sein Sohn, der Herzog von
Reichstadt.
Der von Steckhoven und von J. F. v. Hoheriberg 1753-75 an-
gelegte 197ha große Park, mit geradlinigen "Wegen, geschnittenen
98 Knui* 7 WTFN IIL Stadtbezirke jenseit
VO Kautel. WIÜIN. 15. Südwestliche,
Hecken, regelmäßigen Wasserbecken, Skulpturenschmuck, Grotten-
werk, ist eins der besterhaltenen Beispiele altfranzösischer Schloß-
gärten, die als Vermittlung zwischen den starren Gehäudemassen
und der freien Landschaft gedacht waren. Gegen die Regel liegt
das Schloß hier tief, während der Park sich am Hügel hinanzieht,
wo seine Mittelachse in dem luftigen Dekorationsbau des Glorietts
ihren Abschluß findet. Die Statuen aus Tiroler Marmor im Parterre,
sowie die Gruppen an dem großen Neptunbrunnen sind von Joh.
W. Beyer (f 1808) oder nach seinen Modellen ausgeführt. L. von
der Hauptallee in einer Laube versteckt der sog. Schöne Brunnen,
mit einer ruhenden weiblichen Figur in der edelsten Art R. Donner's,
und die künstliche Ruine eines tempelartigen Baues, weiter ein
Obelisk. R., an der Westseite, die Menagerie, ein zoologischer
Garten (freier Eintritt 6 bzw. 7 Uhr früh bis zur Dunkelheit, bei
ungünstiger Witterung Zutritt in die Tierhäuser gegen zwei Ein-
trittskarten, jede 40 A); daneben der 1752 gegründete Botanische
Garten , mit einem kleinen Probeguß zu Zauner's Denkmal
Josephs II. (S. 36) und mehreren an exotischen Pflanzen reichen
Gewächshäusern (Zutritt in das Palmenhaus Sonn- u. Festt. und
werkt, außer Fr. 9-5 oder 4 Uhr gegen 40 h, Sa. 2-5 Uhr frei).
Zum Schluß steige man den Hügel hinan zum Gloriett (237 m),
einer 1775 erbauten, 95m 1., 19m h. Säulenhalle, deren Plattform
(Aufgang in der Halle rechts: 9-12, 1-6, Okt.-Ende Mai 1-4 Uhr
gegen 10 h~) einen herrlichen *Blick über den Tegelmäßigen Garten
auf die tiefer liegende Stadt mit dem Kahlenberg im Hintergrund
bietet. Der Fasangarten, hinter dem Gloriett, ist unzugänglich.
Vor dem östl. Parktor, 7-8 Min. vom Gloriett, der Kaffeegarten
Tivoli, mit weiter Aussicht. Die hier vorüberlaufende Zenogasse
endet südl. in die Schönbrunner Allee, die nach Schloß Hetzendorf
führt (Vi St.; S. 108).
Durch den nordwestl. Ausgang des Schönbrunner Parks am
Kaiser stockt (I. PI. A 6) gelangt man zu den Landhäusern und
Vergnügungslokalen von Hietzing. Gleich vorn, „Am Platz", eine
Bronzestatue des Kaisers Maximilian von Mexiko (*f 1867), von
Joh. Meixner (1871). Südl. von hier der von Maximilian angelegte
Maxingpark.
Am 1. Wienufer, Schönbrunn gegenüber, liegt der zum Stadt-
bezirk Hietzing gehörige ehem. Vorort Penzing (I. PI. AB 5). In
dem Palais des Herzogs von Cumberland wird auch der *Reliquien-
schatz des Hauses Braunschweig-Lüneburg, der sog. Weifenschatz,
aufbewahrt: prachtvolle, meist romanische Kirchengeräte, darunter
ein großer Reliquienschrein in Form einer kuppelbedeckten byzan-
tinischen Kirche (rheinische Arbeit, um 1200), ein Schrein-Trag-
altar von dem Kölner Eiibertus (xn. Jahrh.), der Tragaltar der
Markgräfin Gertrudis (sächsische Arbeit, nach 1100), ein Stand-
kreuz aus vergoldetem Kupfer (xn. Jahrh.), das sog. Weifenkreuz
(xi. oder xn. Jahrh.), das Ostensorium mit der Patene des h. Bern-
der Ringstraße. WTF.N / Raute 99
16. Nordwests Stadtbezirke. W iti?i' L' U0Ule' °
ward von Hildesheim (um 1000). Östl. vom Palais Zichy (früher
Sina; I. PI. B 5) wird das Technische Museum errichtet. Gyrowetz-
gasse 10 bezeichnet eine Denktafel das Wohnhaus des Dichters
Ludw. Anzengruber (1839-89).
In dem nördlichen an Penzing anstoßenden ebem. Vorort Breitensee
(I. PI. A 5, 4 ; Stat. der Vorortbahn) steht vor der Infanterie- Kadettenschule
ein Marmorstandbild des Kaisers Franz Joseph I., von Benk, 1904. Die
Hütteldorf er Straße führt von da westl. weiter über (2km) Baumgarten
(S. 124) nach Hütteldorf (S. 124). Den letzteren beiden Orten gegenüber
am r. Wienufer der ebenfalls zu Hietzing gehörige Vorort St. Veit (S. 124).
Weiter die Vororte Lainz und Speising (Station der Verbindungsbahn,
S. 12); unweit, auf dem Rosenhiigel (244m), ein Reservoir der Wiener Hoch-
quellenleitung. — Von Speising führt die Hermesstraße w. in den schönen,
von Karl VI. und Joseph II. angelegten k. k. Lainzer Tiergarten (Zutritt,
außer an Jagdtagen, nach Anmeldung in der S. 16 gen. Burghauptmann-
schaft). Das kleine kaiserl. Jagdschloß (unzugänglich) ist nach Hasenauer's
Plänen für die Kaiserin Elisabeth erbaut worden, mit Giebelgruppe von
Rud. Weyr. In der Nähe Brunnengruppen von Vikt. Tilgner. — Am Ab-
hang längs der Tiergartenmauer das städtische Versorgungsheim, das mit
seinen 32 Häusern eine Fläche von 353 000 qm bedeckt, 19024 erbaut.
16. Nordwestliche Stadtbezirke: Aisergrund, Währing,
und Döbling.
Straßenbahn (S. 9) durch die Alserstraße (Linie G), durch die
Währinger Straße (E, F, 37-39, 4L), Liechtensteinstraße (36, 40) und Porzellan-
gasse (D), über den Währinger Gürtel (8), nach Pötzleinsdorf (41), nach
Döbling (34, 37) und nach Nußdorf (36).— Stadtb ahn (S. 11) über den Gürtel
und vom (Hauptzollamt) Schottenring nach Heiligenstadt (Nußdorf). —
Staats bahn (S. 329) über Heiligenstadt nach Nußdorf.
Der Bezirk Aisergrund (S. 20) reicht von der Aiser Straße, der
Fortsetzung der Universitätsstraße (S. 42), bis zum Donaukanal.
Im nördl. Teil der Elisabethpromenade (I. PI. E 2, 3) der Rossauer-
Brunnen, von Khuen (1908), mit einer Bronzefigur der Danubia.
An der am Schottenring (S. 42) beginnenden Währinger
Straß e (II. PI. B 2, 1, AI; I. PI. CD 2, 3) 1. die Votivkirche
(S. 43), r. Nr. 10 das Chemische Institut (II. PI. A B 1), 1872 von
Ferstel erbaut; 1. (Nr. 11 und 13) das Anatomische Institut (II. PI.
A 1), 1886 im Frührenaissancestil von Avanzo und Lange erbaut,
mit dem Anatomischen Museum (nur auf Anfrage zugänglich) * —
Weiter r. Nr. 28 das Palais des Grafen Chotek, 1874 von Abel neu auf-
geführt; 1. Nr. 25 das Josephinum (II. PI. A 1 ; I. PL D 3), die ehem.
medizinisch - chirurgische Josephsakademie, 1785 von Joseph II.
gestiftet, mit dem 1812 gegründeten Anatomisch - pathologischen
Museum (Eintritt Sa. 9-1 Uhr); im Hof eine Hygieia, Bleiguß von
J. M. Fischer, als Brunnenfigur.
Das Technologische Gewerbemuseum (I. PL D 2, 3), Währinger
Str. 59, enthält im Hauptgebäude sehenswerte technologische
Sammlungen (So. 9-12, Di. Do. 10-4 Uhr; Eingang Eisengasse 7)
und in dem Neubau, Severingasse 9, eine große Maschinenhalle
(So. 9-12, Mo. bis Fr. 10-4 Uhr; im Betrieb nur So. 9-12, Di. Do.
2-4 Uhr). — Währinger Str. 78, beim Währinger Gürtel, die Volks-
100 Rmite 7 WIEN IIL Stadtbezirke jenseit
W uout€1- WIÄIN. iß. Nordwestl. Stadtbezirke.
oper if Jubiläumstheater (I. PI. D 2; S. 14), ein stattlicher Bau von
Fr. v. Krauß und A. Graf (1898).
In den Querstraßen der Währinger Straße: südwestl. mehrere
große Krankenhäuser; — nordöstl. Berggasse 16 die Exportakademie
(II. PI. B 1), eine Handelshochschule; in der Waisenhaustraße die
1904 von L. Baumann erbaute fe. k. Konsular- Akademie (I. PL D 3),
im Barockstil der Gründungszeit dieser Anstalt (1754); gegenüber
die Waisenhauskirche, 1722 unter Karl VI. als Nationalkirche für
die italienischen und niederländischen Untertanen des Kaisers er-
baut, mit reichem Hochaltar. Nußdorferstr. 54 (I. PI. D 2, 3) das
Geburtshaus des Komponisten Franz Schubert (1797-1828).
In der Liechtensteinstraße (II. PI. B 1, I. PI. D E 3, 2;
Straßenbahn s. S. 99), die am Schottenring unweit der Börse beginnt
(S. 42), erreicht man in 10 Min. das in einem großen Garten ge-
legene, durch das Gartenportal an der r. abzweigenden kurzen
Fürstengasse zugängliche
Alte Soramerpalais des Fürsten Liechtenstein (I. PI. D E 2, 3),
1701-12 für den Fürsten Hans Adam Andreas von Dom. Martinelli
erbaut, mit fünfteiliger, reich geschmückter Durchgangshalle zwi-
schen dem Vorgarten und dem Hauptgarten, der sich hinter dem
Palais ausdehnt und in dem an Stelle eines früheren Lusthauses
1876 von H. v. Ferstel im Renaissancestil erbauten Gartenpalais
seinen nördlichen Abschluß findet. Der hübsche Garten, der, ur-
sprünglich in französischer Art angelegt, von dem Feldmarschall
Fürsten Johann von Liechtenstein (f 1836) im englischen Stil um-
gewandelt wurde, ist im Sommer den ganzen Tag geöffnet.
Das alte Palais enthält in den beiden oberen Stockwerken, zu
denen man aus der Durchgangshalle (läuten !) auf einer prächtigen,
von Rottmayr mit Plafondmalereien ausgeschmückten Treppe hinan-
steigt, die **Liechtensteingalerie (Besuchsordnung s. S. 17), eine der
wertvollsten Privatsammlungen der Welt. Sie wurde im xvii. Jahrh.
von dem Füsten Karl Eusebius begründet und im xvnr. Jahrh.
durch den Fürsten Wenzel zu ihrer heutigen Bedeutung erhoben
(über 800 Bilder). Ihre Hauptstärke liegt in den zahlreichen Wer-
ken von Rubens und van Dyck. Die sechs Deciusbilder von Rubens
gehören, obschon in der Ausführung nicht ganz eigenhändig, zu dem
Besten, was wir von dem Meister besitzen. Kaum minder bemer-
kenswert sind von ihm die Töchter des Kekrops, die Bildnisse
der Söhne des Malers und andere Porträte, sowie eine Anzahl
geistvoller Skizzen. Van Dyck's Porträt der Maria Louisa de Tassis
gehört zu den schönsten Frauenbildern des xvn. Jahrhunderts. Auch
die übrigen Niederländer, die altdeutschen und die italienischen
Bilder verdienen aufmerksame Beachtung. Der jetzige Fürst,
Johann II. (geb. 1840), hat die Sammlung durch vortreffliche
Florentiner Renaissanceskulpturen und kunstgewerbliche Gegen-
stände vormehrt. Die Aufstellung in den durch reiche Stuck-
der Ringstraße. WIEN. I. Route. 101
Liechtensteingalene.
dekoration nnd Deckenmalereien von A. Pozzo, A. Beluzzi und
W. A. Franceschini ausgeschmückten vornehmen Räumen ist höchst
geschmackvoll. Kein Katalog.
Im Treppenhaus ein Brüsseler Wandteppich nach Rubens' De-
ciusbildern, die andern im
I. Saal. Skulpturen und kunstgewerbliche Arbeiten: Luca und
Andrea della Robbia, Tonreliefs; Art des Donatello, Tonbüste des h.
Laurentius; Benedetto da Majano weibl. Relieffigur; * Antonio
Rossellino, Madonnenrelief und männl. Tonbüste; *Mino da Fiesole,
Madonna. Außerdem treffliche Majoliken, Gläser und schöne Limo-
siner Emails: P.Courteys, Tafeln mit Darstellungen aus dem tro-
janischen Kriege; Jean Courtois, Schüssel mit der Anbetung der
ehernen Schlange.
II. Saal. Italienische Bilder des xv . u. xvi. Jahrhunderts. R. vom
Eingang: *36. Francesco Francia (oder Frühwerk Raffaels), männl.
Bildnis; ohne Nr. Franciabigio , männl. Bildnis (1517); Bernardino
Luini, h. Familie; *32. Unbekannter Meister (Leonardo da Vinci?),
Bildnis der Ginevra dei Benci (c. 1472); ohne Nr. *Sandro Botticelli,
Maria mit dem Kinde, männl. Bildnis ; Bastiano Mainardi, h. Familie.
— Paris Bordone, männl. Bildnis ; 13. Moretto, Maria mit dem Kinde
und dem h. Antonius; *12. Andrea del Sarto, Johannes d. T.; 20.
Pietro Perugino, Maria mit dem Kinde (das Original in der Pittigalerie
zu Florenz) ; *734. Antonello da Messina, Mann und Frau, Miniatur-
bildnisse; oben Bronzino, männl. Bildnis; Franciabigio, Madonna
mit Johannes; ohne Nr. Moretto, h. Hieronymus; O. B. Moroni,
männl. Bildnis; 228. Girolamo Savoldo, desgl.; 24. Oirol. da Co-
tignola (?), h. Familie ; 7. Tizian (?),, Maria mit dem Kinde und den
H. Johannes d. T. und Katharina ; 22. Raffael, h. Johannes in der
Wüste (gute alte Kopie). — Ohne Nr. Filippino Lippi, zwei Truhen-
bilder, Geschichte der Esther; Marco Zoppo, Ecce homo ;- Carlo
Crivelli, Maria mit dem Kinde; Cosimo Tura(?), h. Klara, in altem
Rahmen. — L. in den
III. Saal. Italiener des xvi. u. xvii. Jahrhunderts. R.: 45. (Sfuido
Reni, h. Johannes d. Ev. ; 230. Tintoretto, Vater und Sohn; 23. Sasso-
ferrato, Maria im Gebet. — 43. Domenichino, Sibylle; 41. Ribera,
Kreuzigung des h. Petrus; *40. Guido Reni, Anbetung der Hirten,
ein Hauptwerk des Malers ; 229. Paolo Veronese , Verlobung der
h. Katharina (Werkstattbild). — Caravaggio: *31. die Lauten-
spielerin, Frühwerk, 231. Lucretia. Im Schrank kunstgewerbliche
Arbeiten. — Aus dem II. geradeaus in den
IV. Saal. **47-52. Rubens, Geschichte des römischen Kon-
suls Decius Mus, der im Kampfe mit den Latinern auf Grund
eines Traumes den Tod suchte , sechs große figurenreiche Bilder,
die von eingehendem Studium der Antike zeugen, in trefflichen
alten Rahmen, 1618 unter Mitwirkung A. van Dyclcs als Vorlagen
für die Brüsseler Teppichfabrik ausgeführt: 47. Verkündigung
des Traumes; 48. die Opferschau; 49. die Todesweihe; 50. Heim-
102 RouUl. WIEN. ähSÄÄSÄ
sendung der Liktoren; 51. Schlachtgetümmel und Tod des Kon-
suls; 52. das Leichenbegängnis. — Außerdem auf schönen Barock-
tischen Bronzebildwerke, u. a. : Lodovieo Lombardi, große Bronze-
büste; Riccio, Reiterstatuette; A. deVries, Christusstatue.
V. Saal. R.: Rubens, 64. Grablegung Christi (nach Caravaggio);
62. Grablegung (hier van Dyck zugeschrieben), — 60. der h. Franzis-
kus am Fuße des Kreuzes, 59. Allegorie, Skizzen; A. van Dyck:
*61. Bildnis des L. Odescalchi, früher fälschlich Wallenstein ge-
nannt (1624); **58. Marie Luise von Tassis aus Antwerpen; 56.
h. Hieronymus; 152. der Maler Frans Snyders. — **75. Frans
Hals, der Haarlemer Patrizier W. van Heythuysen (c. 1630). A. van
Dyck: 76. junge Dame, 68. Dame in spanischer Tracht, 67. Maria
mit dem Kinde (Original in Dulwich), 66. männl. Bildnis, 69. der
Maler Martin Ryckaert, 73. ein Geistlicher, 74. alter Mann, 70.
männl. Bildnis, 71. alte Frau (letztere beiden auch Rubens zuge-
schrieben). — Geradeaus der
VI. Saal. Niederländer des xvii. Jahrhunderts. R. : 109. Rubens,
Apollo auf dem Sonnenwagen (Skizze) ; 98. A. van Dyck, Erzherzogin
Isabella Klara Eugenia als Witwe ; 107. Sam. van Hoogstraten, junger
Mann (1645); 91. Jan Bockhorst, die fünf törichten Jungfrauen;
*Rubens: ohne Nr. ein Knabenporträt (sein Sohn Albert?), 87. Bild-
nis des Jean Vermoelen (1616), 95. (van Dyck?) alter Mann ; A. van
Dyck: 102. Christus am Kreuz (grau in grau), *94. Graf Johann von
Nassau; 96. Th. de Keyser, männl. Bildnis. — 89. A. de Ge Ider, junger
Mann; ohne Nr. *Rembrandt, Bildnis seiner Schwester Lysbeth,
dieselbe bei der Toilette (1632); *80. Rubens, Maria Himmelfahrt ;
Rembrandt: *84. Selbstbildnis (1635), ohne Nr. Mann und *Frau
(1636); 83. Gov. Flinck (nicht Rembrandt), Diana und Endymion. —
120. Rubens, Toilette der Venus (frei nach Tizian) ; 118. Jac. Jordaens,
Mann bei Tische. Rubens: 117. Vermählung von Amor und Psyche
(Skizze), 115. Tiberius und Agrippina (nach einer antiken Kamee),
*yi4. die beiden Söhne des Malers (Schulwiederholung in Dresden),
*lll. die Töchter des Kekrops und das Kind Erichthonios, 113. der
Maler Rombouts, 116. h. Anna und Maria. Außerdem von Rubens
wie von van Dyck noch eine Reihe anderer vortrefflicher Skizzen. —
L. neben dem V. Saal der
VII. Saal. Minder bedeutende Bilder verschiedener Schulen.
R. : 137. B. van der Helst, junger Mann; 156, 157. Fr. Pourbus d. Ä.,
alter Mann und alte Frau. — 159. Er. Quellinus, alter Mann. —
127. Ch. Lebrun, ein Feldherr; 153. A. van Dyck, G. de Cray er,
Fr. Snyders und andere Maler; 122. Rubens, Ajax und Kassandra;
ohne Nr. M. Miereveit, männl. Bildnis.
Das zweite Stockwerk enthält kleinere Bilder, meist Nieder-
länder des xvii., auch einige Franzosen des xviii. Jahrhunderts.
I. Zimmer : Wandteppiche. Unter den Gemälden : 270. Tiepolo,
Gethsemane ; 21. Nie. Poussin, h. Familie nach Raffael ; Bern. Beiotto
(Canaletto): 215. Ansicht von Pirna, 218. der Königstein in
der Ringstraße WIEN. I. Route. 103
Liechtensteingalerie.
Sachsen; 226. Paolo Veronese, Verlobung der h. Katharina (Werk-
stattbild). — Geradeaus das
II. Zimmer: Wiener Porzellan, Delfter und japanische Fayencen.
Zahlreiche * Ansichten aus Venedig von Ant. Canale (Canaletto),
Bern. Beiotto (Canaletto) und Francesco Guardi(S. Maria della Salute).
— Das III., IV. und V. Zimmer sind zur Zeit geschlossen.
VI. Zimmer. R. : Seestücke und Landschaften von Jos. Vernetz
Oaspard Dughet (Poussin) und Francis Millet; außerdem Chardin
371. die Ermahnung (1735), 379, 376, 369. Köchinnen; ohne Nr.
Gainsborough, männl. Bildnis. — 415. G. Honthor st, der Zahnarzt.
— 414. Sim. de Vlieger, Waldlandschaft (1640); 434. Brekelenkam,
die Austernverkäuferin; ohne Nr. *M. Hobbema, Waidlandschaft
mit Weiher; *Nic. Maes, die Spitzenklöpplerin; 410. R. de Vries,
Landschaft. — Landschaften von A. van der Neer und J. van der
Meer van Haarlem.
VII. Zimmer: Landschaften von Jan Wynanls, A. Cuyp,
(*Flußlandsehaft), Berchem, 8al. van Ruisdael, Jac. van Ruisdael
(513. Landschaft mit hohen Bäumen), Jan van Goyen; Interieurs,
Bauernszenen, Familienbilder, von Dav. Teniers d. J., Jan Steen
(*ohne Nr. das Billett), Molenaer, Gonzales Coques, Fr. van Mieris,
Dusart, Adr. Brouwer (*470, *469. alter Bauer, beide an der Aus-
gangswand); außerdem 510. G. ter Borch, männl. Bildnis; 465.
J.B. Lampi d. J., Feldmarschall Fürst Johann Liechtenstein.
VIII. Zimmer: Landschaften von Bakhuyzen, Wynants, Jac.
van Ruisdael (*ohne Nr. Waldlandschaft), Elsheimer (548. Flucht
nach Ägypten), Hobbema (*ohne Nr. Eichen am Wasser), Sim.. de
Vlieger; Genrebilder von Ant. Palamedes, Dav. Teniers d. J. (553.
Pferdestall), D. Ryckaert (554. musikalische Unterhaltung), Ph.
Wouwerman, Adr. Brouwer (539. der Zahnarzt), Molenaer; Blumen-
stücke von J. van Huysum und Räch. Ruysch.
IX. Zimmer: Bilder derselben und ähnliche Maler; hervor-
zuheben : ohne Nr. J. van der Meer van Haarlem, Landschaft; 645. G.
van den Eeckhout, Königsmahl; 596. Adr. van Ostade, Bauerntanz. —
Ohne Nr. J. van de Cappelle, ruhige See ; 696. S. de Vlieger (nicht Rem-
brandt), stille See; ohne Nr. Jan van der Hey de, Kirchen ruine;*J. van
der Heyde und Adr. van de Velde, ein Schloß ; *689. Adr. van de Velde,
Argus und Io. — 670. H. Rigaud, Fürst Wenzel Liechtenstein; 669.
Pieter Codde, musizierende Gesellschaft (Frühwerk).
X. Zimmer: Schulen des xv. und xvi. Jahrhunderts, meist
Deutsche und Niederländer. R.: Meister der weibl. Halbfiguren, 713.
Dame mit Papagei, ohne Nr. h. Magdalena; Bildnisse von Jan van
Scorel (704, 707), B. Beham, Quinten Matsys (*ohne Nr. ein Geist-
licher), Jan Joest von Calcarf?), H. Aldegrever ; ohne Nr. B. Strigel,
B. Zeiibloem, h. Nikolaus; 710. Lucas van Leydenf?), h. Einsiedler
in der Wüste; Memling, *725. Madonna mit anbetendem Stifter,
733. Madonna. — An der Eingangswand: *718. M. Wolgemut,
männl. Bildnis; *735-737. Hugo van der Goes, Triptychon, Anbetung
Baedekers Österreich. 28. Aufl. 7
104 Route l. WIEN.
der Könige ; 724, 726. B. van Orley, Altarflügel, Stifter und Stifterin,
mit Heiligen; ohne Nr. Luk. Cranach d. Ä. , h. Magdalena und
h. Katharina; *729. Jean Foucquet, männl. Bildnis (1476); *730.
Quinten Matsys (nicht J. Patinir), Christus am Kreuz; oben: 720.
P. Brueghel d. Ä., Winterlandschaft.
XI. und XII. Zimmer: Tierbilder, Blumen- und Fruchtstücke
von *J. D. de Heern, Frans Snyders, Jan Fyt, M. d! Hondeco eter,
Jan Weenix, Jur. van Streck, Fr. W. Tamm, *W. Claesz Heda;
Landschaften von Jan Both, S. de Vlieger, Bakhuyzen.
In der Seegasse 9 (I. PL E 3), unweit östl. von der Liechten-
steingalerie, ein aus dem xvi. Jahrb. stammender Judenfrudhof.
An den Bezirk Aisergrund schließt sich, jenseit der Gürtel-
straße (S. 20; Währinger Gürtel), der Bezirk Währing (S. 20),
dessen nordlichen Teil das seit 1870 entstandene Villenviertel der
Cottage - Anlagen (I. PL 0 D 2) einnimmt. Südwestl. von diesen,
Türkenschanzstr. 17, die 1878 von Fellner und Helmer erbaute
Sternwarte (9-11 Uhr vorm. zugänglich), nordwestlich, im Stadt-
bezirk Döbling (S. 20), der hügelige Türkenschanzpark (I. PL C 1),
mit Restaurant (Konzerte s. S. 15) und Aussichtsturm, der einen
prächtigen *Blick auf Wien, den Wiener Wald und den Schnee-
berg gewährt (Zutritt wochentags 4-8, im Winter 2-4 Uhr nachm.,
So. jederzeit; 10 h)-y hier soll auch ein Brunnendenkmal für Prieß-
nitz (S. 354), von Fernkorn, errichtet werden. — An der Nord-
seite des Parkes liegt die k. k. Hochschule für Bodenkultur
(I. PL C 1), mit einem Museum für Land- und Forstwirtschaft ; davor
die Marmorstandbilder der Forstgelehrten Müglitz und Wessely, von
Weyr (1908). Unweit der Erzherzog - Karl - Ludwig - Brunnen, von
Hofmann v. Aspernburg (1906). W. von der Hochschule die 1910
erbaute Heilanstalt der Wiener Kaufmannschaft.
Die nördl. Fortsetzung der Döblinger Hauptstraße (I. PL D2, 1),
die villenreiche Hohe Warte, mit Restaurant, der Meteorologischen
Zentralanstalt und dem *Park des Frhrn. v. Rothschild (Zutritt zum
Garten und zu den Gewächshäusern Mitte April bis Mitte Juni
Mi. Fr. 2-6 Uhr nachm., 1 K), führt nach Heiligenstadt (I. PL E 1 ;
am Pfarrplatz Nr. 2 das ehem. Wohnhaus Beethovens) und dem be-
liebten Vergnügungsoit
Nußdorf, Endpunkt der Straßenbahn Nr. 36 und Station der
Stadt- und der Staatsbahn (s. S. 105), mit dem Bockkeller zur Rose
und dem Brauhaus- Restaur., gegenüber dem Bahnhof. Auf den
Kahlenberg s. S. 105. Bei Nußdorf ist die obere Einfahrt des
Donaukanals (S. 19), den ein mächtiges Sperrwerk von 10m Höhe
über der Kanalsohle, mit Löwenfiguren von Weyr auf den Pfeilern
und einer eisernen Fahrbrücke, gegen Hochwasser und oberhalb
desselben ein Schwimmtor gegen Eisgang schützen. Weiterhin, bei
der Station Kahlenbergerdorf, der Kuchelautr Winterhafen, 1899-
1903 angelegt.
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2. Umgebung Wiens.
Die Höhen des Wiener Waldes im N. und NW. der Stadt,
der Kahlen- und Leopoldsberg (s. unten und S. 106), die Sophienalpe
(S. 107), der Hermannskogel (S. 106), mit ihren Aussichten auf die
gewaltige Stadt und die weite Ebene im NO., über die Voralpen hin
bis zu den steirischen Alpen im S., bieten eine Fülle landschaftlicher
Reize, die durch die Kahlenberger Zahnradbahn und mehrere
Straßenbahnen leicht erreichbar sind und durch den 1905 auf An-
regung des Bürgermeisters Dr. K. Lueger (f 1910) vom Gemeinderat
genehmigten Ausbau einer 29km langen Höhenstraße vom Kahlen-
berg in großem Bogen an den Abhängen hin südl. bis zur Fort-
setzung der Mariahilfer Straße in großartigster Weise weiter er-
schlossen werden sollen. Im SW. sind das romantische Tal der Brühl
fS. 109), Laxenburg mit seinem prachtvollen Park (S. HO), Baden
mit dem schönen HelenentalfS. ÜT\ durch die Eisenbahn der Stadt
nahe gerückt. Die Fußwege sind überall durch farbige Striche
markiert. Vgl. auch S. 18.
Ausflüge mit der Staatsbahn s. S. J2i ff., nach Greifenstein und Kreuzen-
stein s. S. 136, auf den Bemmering s. R. 5, auf den Schneeberg s. R. 3.
a. Kahlenberg, Leopoldsberg und Hermannskogel, im Norden
{Karte s. S. 106).
Nach Nußdorf Stadtbahn (S. 11; vom Schottenring in 16 Min., tag].
24 Züge, für 30, '20 ä), Staatsbahn (S. 329; vom Franz-Joseph- Bahnhof in
l<> Min., für 50, HO, 20 h) oder Straßenbahn (*. 9; Linie 36, von der Börse
in 20 Min., für 20 h). Von Nußdorf auf den Kahlenberg mit Zahnradbahn
(auch im Winter) in 30 Min. für 1.50 oder 1 Ä", hin u. zurück 2 K oder
1 Ä"20 (Sonn- u. Festt. 1 Ä"40); Familienkarten für 5 Pers. hin u. zurück 5.50
(Sonn- u. Festt. 6) Ä"; Züge im Sommer stündlich, nachm. halbstündlich. —
Außerdem S traß enbahn nach Grinzing (Linie 38) und nach Sievering (39).
Nußdorfs. S. 104 und 329. Von der Eisenbahnstation folgt man
westl. aufwärts dem Geleise der Straßenbahn, deren (4 Min.) End-
station unmittelbar am Bahnhof der Zahnradbahn ist.
Die Zahnradbahn führt zunächst durch die ausgedehnten Wein-
gärten yon (2km) Grinzing (277m; Cafe Rudolfshof, mit Garten;
Borgers' Gartenrestaur.), oberhalb des reizend gelegenen villen-
reichen Dorfes. 3km Krapfenwaldl (332m). Aussicht r. auf den
Kahlenberg, an den sich r. der Leopoldsberg anschließt, 1. auf
Schloß Kobenzl (S. 106). Die Bahn umzieht die Wildgrube und
erreicht durch hübschen Laubwald die (5,2km) obere Endstation
auf dem
Kahlenberg (483m). Unmittelbar hinter dem Stationsgebäude
der Rundschauturm Stephaniewarte (Aufstieg 20 Ä, „Panorama"
10 Ä), mit herrlichem Blick über Wien und das Marchfeld bis zu
den Kleinen Karpathen, südl. über den Wiener Wald und die Vor-
alpen bis zu den Steirischen Alpen; nördl. ist Burg Kreuzenstein
sichtbar. Von hier südöstl., vorbei an der(l.) Elisabethruhe (ß\u\d-
7»
106 R.V.— K.S.W5. LEOPOLDSBERG. Umgebung Wiens.
bank mit Reliefbild der Kaiserin), zum (5 Min.) Hotel Kdhlenberg
(So. nachm. Militärkonzerte). Weiter auf den Hermannskogel
s. unten.
Fußweg von Nnßdorf auf den Kahlenberg (1 St.) : oberhalb des Bahn-
hofs der Zahnradbahn über diese und am Schreiberbach hinan; nach hundert
Schritten 1. über den Bach (oder direkt auf dem weiß-rot bez. Weg), dann
in den schattigen Beethovengang, mit einer Büste Beethoven*^, der gern
hier weilte. Weiterhin r. die Kahleoberger Straße aufwärts, am Cafe"-
Restaur. zur Beethoven-Aussicht (Nr. 111) vorbei. Jenseit des Whs. zur
eisernen Hand (3/4 St. ; r.) entweder r. steiler Fußweg in V* St. zum Hotel
Kahlenberg oder auf der Fahrstraße weiter. — Vom Kahlenberg nach (1 St.)
Weidling oder über den Josephsteig nach (IV4 St.) Klosterneuburg, s. S. 108.
Ein markierter Waldweg führt vom Hot. Kahlenberg in 1/2 St.
auf deo Leopoldsberg (423m ü. M.), den östlichsten Vorsprung des
Wiener Waldes, der 266m hoch fast unmittelbar über der Donau
aufsteigt. Auf den Grundmauern der alten Burg, die an Stelle
von Melk 1101-47 Sitz der Babenberger (S. 21) war, steht ein
Schloß (jetzt Hofbauer's Restaur.), mit kleiner Kirche (1705);
*Aussicht vom Schloßaltan noch malerischer als vom Kahlenberg :
n.w. Klosterneuburg, gegenüber am 1. Donauufer der Bisamberg
und die Vorstadt Floridsdorf (S. 20), n. das Hügelland vom Man-
hartsberg bis zu den Polauer Bergen; ö. die Kleinen Karpathen,
s.o. das Leithagebirge, s. der Wiener Wald, in der Ferne die
Alpen; im Mittelpunkt die Kaiserstadt; trefflicher Überblick über
die Donauregulierung (S. 19; vorn derKuchelauer Hafen am oberen
Eingang des Donaukanals).
Yom Leopoldsberg kehrt man entweder auf den Kahlenberg
zurück oder steigt südöstl. in */2 St. auf steilem Zickzackweg
(„Nasenweg") nach Kahlenberg er dorf (Staatsbahnstation s. S. 329)
hinab (südl. vom Tor des Whses. an der Mauer entlang, bei der
Wegtafel bergab). Ein anderer Fußweg (gelbe WM.) führt hundert
Schritt vor dem Wirtshause nördl. über den Kollersteig nach (1 St.)
KlosterneubuTg (S. 107) hinab.
Vom Kahlenberg führt ein rot bez. Weg über die Jägerwiese
(unweit das Jung fem- Bründl) in l1^ St. auf den *Hermannskogel
(542m), mit weiter Aussicht von der Habsburgwarte (20 h). Etwas
unterhalb das Silberhuberhaus (Restaur.). Abstieg über die Jäger-
wiese, dann r. auf gelb bez. Weg zum Gasth. Am Himmel (Aussicht
von der nahen Elisabethkapelle') und weiter nach (1 St.) Sievering
(Gasth.: Zur heil. Agnes, Wildschütz; Meierei Katharinenhof, mit
Garten). — 1/4 St. n. vom Gasth. Am Himmel Schloß Kobenzl,
Eigentum der Stadt Wien, mit Meierei und Restaurant.
b. Dornbach, Neuwaldegg, im Westen.
Straßenbahn (S. 9 ; Linie 43) über Dornbach nach Neuwaldegg.
Bornbach (Restaur. : zur Waldschnepfe, Kaiserin v. Osterreich)
und Neuwaldegg (Gasth. zum Hirsch, 34 Z. zu 2-2.40 K), zum XVII.
Bezirk Hernals (S. 20) gehörig, in einem Tal des Wiener Waldes,
Umgebung Wiens. KLOSTERNEUBURG. K.S. 106.— 2.B. 107
werden hantig besucht. In Neuwaldegg der fürstl. Schwarzenbery-
sche Park, durch den ein Fahrweg stets im Walde mäßig bergan
führt; aus dem Park nördl. Fahrweg oder blau bez. Fußweg zum
Hameau oder Holländer dörfl{k§1\\\; Kestaur.), ll/4St. von der End-
station der Straßenbahn (Einsp. 3-4 üQ. In der Nähe Aussicht, ö.
über einen Teil von Wien, das Marchfeld und die Kleinen Kar-
pathen; südl. das Gebirge bis zum Schneeberg. Ein angenehmer
Waldweg (WM. bis „Rotes Kreuz" rot, dann blau) führt vom Hameau
südwestl. in 3/4 St. auf die Sophienalpe (471m; Restaur.), wohin
man auch von Neuwaldegg auf aussichtsreichem direktem Wege über
die Rofirerhütte (Restaur.) in l*/4 St. gelangt. 10 Min. s.w. von der
Sophienalpe die Franz- Karl- Aussicht, mit prächtigem *Blick auf
den Wiener Wald bis zum Schneeberg. Hinab (blaue WM.) am Whs.
„zur Knödelhütte" vorbei nach (li/2 St.) Hütteldorf (S. 124).
Man kann auch von der Sophienalpe auf schöner Bergstraße nach
Hinter- Hainbach (S. 124) oder vom Hameau auf steilem Fußweg
(gelbe WM.) nach (Y2 St.) Weidlingbach (S. 108) hinabgelangen.
Vom Wilhelminen- oder Qalizynberg (388m ; Steinbruchwirtshaus), 1 St.
s.w. von Dornbach, gleichfalls lohnende Aussicht; auch von Ottakring
(S. CO) auf der Galizynstraße und durch die Villenkolonie im Liebhartstal
in V2 St. zu erreichen. — Noch schönere Aussicht von der lfc St. westl.
vom Wilhelminenberg (zuerst Straße, dann schwarz-gelb bez. Waldweg)
auf der Vogeltennwiese (430m) gelegenen Jubiläumswarte (10 Ä ^ Restaur.).
Von da nach Hütteldorf-Hacking (S. IM) in 1 St. (grüne WM.). — Am Abhang
des Wilhelminenberges liegt die Niederösterr. Landes-Heil- undPflegeansta.il
für Geistes- und Nervenkranke, mit 34 Pavillons, Kirche (von Otto Wagner
erbaut) und Nebengebäuden.
c. Klosterneuburg, im Norden.
Stadtbahn (S. 9: vom Schottenring in 27-31 Min., tägl. 22 Züge)
und Staats bahn (S. 329-, vom Franz Joseph-Bahnhof in 16-26 Min.), lür
80, 50, 30 h. Außer dem Hauptbahnhof Klosterneuburg-Weidling gibt es
eine Haltestelle Klosterneuburg-Kierling.
Klo8terneuburg(170m; Plans. S. 106; Gasth.: Gold. Schiff,
PI. a, 8 Z. zu 2-3 K, Restaur. Herzogshut, PI. b, beide am Rathaus-
platz), Städtchen mit 11600 Einw., liegt 5km oberhalb Nußdorf
(S. 104), am r. Donauufer. Das 1108 gegründete Augtjstiner-
Chorherrenstift ist das reichste und älteste in Österreich (dem
führenden Diener 1-2 #). Die 1136 geweihte Stiftskirche, ur-
sprünglich eine romanische Pfeilerbasilika mit gotischen Zutaten,
ist 1689-1714 durch Jak. Prandauer im Barockstil umgebaut und
1836 von Jos. Kornhäusel modernisiert worden; der schöne gotische
Kreuzgang stammt zum Teil noch aus dem Ende des xin. Jahr-
hunderts. Die palastartigen Abteigebäude sind 1730-50 von Felke
Donato d'Allio aufgeführt worden; auf der östl. Kuppel die alte
deutsche Kaiserkrone, auf der westl. der Erzherzogshut, von
Schmiedeeisen. Das Stift bewahrt auch den wirklichen Erzher-
zogshut, der bei der Erbhuldigung gebraucht wird, und eine Ge-
mäldesammlung, meist österreichische Meister (xv. u. xvi. Jahrh.).
108 R.2. — K.S 105. WEIDLING. Umgebung Wiens.
Die reiche Schatzkammer ist sehenswert (man wende sich an den Pater
Schatzmeister, am besten vorm. IO72IL); ebenso die Kaiserzimmer, mit
schönen Wandteppichen. — In der Leopoldskapelle der berühmte Altar
von Verdun, 1181 von Nikolaus von Verdun gefertigt, aus 51 vergoldeten
Bronzeplatten zusammengesetzt, mit biblischen Darstellungen in Gruben-
email. — In den Fenstern des alten Kapitelsaales Glasmalereien ans dem
Kreuzgang (Ende des xiii. Jahrh.).
Im Stiftskeller (PI. c), Albrechtsbergergasse 3, treffliche Weine ,
gute, nicht teure Speisen und hübsche Aussicht von der Terrasse.
Westl. gegenüber die Schieß statte, mit besuchtem Restaurant. In
einem kleinen Hause gleich 1. neben der Kirche das große Faß (PI. d ;
„Fasselratschen" am Leopoldstage, s. S. 15). — Am Rathausplatz
eine Pestsäule von 1381.
Von Klosterneuburg auf den (H/2 St.) Kahlenberg (grüne WM.) s. S. 106,
auf den (H/2 St.) Leopoldsberg (gelbe WM.) s. S. 10t>.
3/4 St. s.w. von Klosterneuburg, 25 Min. von der Station Klosterneuburg-
Weidling (von wo geleislose Straßenbahn, 30 h), liegt im Weidlinger Tal
das freundliche Dorf Weidling (Gasth. : Zum goldenen Strauß, mit Garten ;
Zum Tiroler), auf dessen Friedhof der Dichter Lenau (f 1850) ruht. Weiter
talaufwärts die Dörfer Unter- Weidlingbach (Schleinzers Gasth. zur Schieß-
stätte) und (IV2 St.) Ober- Weidlingbach (Wallner's Restaur.). Von Weidling
auf den Kahlenberg (grüne WM.) oder auf den Hermannskogel (S. 106j
H/4 St.; von Unter-Weidlingbach über den Klosterberg nach Neuwaldegg
(S. 106) 1 St., nach dem Hameau (S 107) 3/4 St.; von Ober- Weidlingbach
über den Toifl zur Sophienalpe (S. 107) äl\ Stunden.
Von Kierling (Gasth. : Zum Grünen Baum; Fuchs), 1 St. w. von der
Haltestelle Klosterneuburg-Kierling (Omnibus 40 h), führen hübsche Wald-
wege (2 St.) südl. nach dem Eichenhain (410m ; Erfrisch.) und weiter ent-
weder über die Windischhütten Dach Unter-Weidlingbach oder über die Osänger-
hütte nach Weidling (s. oben).
d. Mödling, Laxenburg, Baden, im Südwesten.
Südbahn (vgl. R. 3b, 5) bis Mödling (16km) in 20-35 Min. für 1 ,5:60,
1 K 20 oder 80 h; bis Laxenburg in »/« St. für 2 K, 1 K 50 oder 1 K; bis
Baden (27 km) in 3/4-l St. für 2iT40, 1ÜT80 oder 1 #20. — Elektrische
Bahn nach Baden s. S. 12. — Nach Laxenburg auch mit der Aspang-
bahn (S. 115) bis Stat. Biedermannsdorf (17km, vom Hauptzollamt 20km);
von da nach Laxenburg 20 Minuten zu Fuß.
Die Südbann führt an der Gürtelstraße (S.20; Margareten-
gürtel) entlang bis (4km) Meldung (I. PI. C7; S. 97), wo eine
Nebenbahn nach Wiener-Neustadt abzweigt (51km; Zwischen-
stationen: 13km Achau; 3ikm Pottendorf-Landegg, Knotenpunkt
für eine Zweigbahn nach Grammat-Neusiedl; 38km Eben-
furth, S. 116) und kreuzt die Verbindungsbahn. R. auf der Höhe
das Gloriett im Schönbrunner Park (S. 98). — 6km Hetzendorf
(I. PI. B 7), zwischen den noch zum XII. Stadtbezirk gehörigen
Yororten Altmannsdorf und Hetzendorf, unweit des gleichnamigen
1744 von Nie. Pacassi erbauten kaiserl. Lustschlosses.
L. Aussicht über die weite Ebene bis zum Leithagebirge, r.
auf das malerische Gebirge, mit zahllosen Landhäusern und volk-
reichen Ortschaften. — 9km Atzgersdorf- Mauer . — 10km Liesing
(217m; Gasth.: Pibitz, beim Bahnhof), Städtchen mit 6900 Einw.,
Dampftischlereien, chemischen Fabriken und Bierbrauerei.
Geogr. Anst.v-.~Waon.er & De"bes ,1, eipz
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TaubenJbründL
HiLTmer-B
Kilometer
Umgehung Wiens. MÖDLING. K.S.10Z. — 2.II 109
Von Liesin g nach Kalte nleutgeb en,7km, Zweigbahn in 22 Min.
(Fahrkarte von Wien 1 Kb), 1 K 10 oder 80 h). Einzige Station von Be-
deutung, zugleich Haltestelle der Dampf tram bahn nach Mödling (S. 12), ist
(2km) Perchtoldsdorf oder Petersdorf (2bQm ; Gasth.: Schwarzer Adler, 24 Z.
zu 2-5 K, guter Wein), alter Markt mit gotischer, 18<S3 von den Türken
zerstörter, jetzt neu hergestellter Kirche und got. Wohnturm, einem Rest
der Herzogsburg. — 7km Kaltenleutgeben, im Tal der Durren Ltesmg
reizend gelegenes Dorf, mit vielen Villen und zwei Wasserbeilanstalten.
Sebr lohnender Ausflug südwestl. (grüne WM.) über die Ofe St.) Oais^erg
wiese auf den (1 St.) Höllenstein (o4om), mit prachtiger Aussicht vom
Julicnturm (im S >mmer Erfr.). Schöne Aussicht auch von der Josephs-
warte (575m) auf dem Föhrenberg (Parapluieberg ; Erzherzog Franz-Ferdinand-
Scbut/.haus), l1/« St. von Kaltenleutgeben oder von Perchtoldsdorf (vom
Föhren berg zum .lulienturm hübsche Wanderung, lVz St.). V01 Kalten-
leutgeben nach (3 St.) Heiligenkreuz (S. 110): bei der Kirche aufwärts
(grüne WM ) zum Kreuzsattel , dann links (blaue WM.) über Neuweg und
Sittendorf.
13km Brunn am Gebirge- Maria Enzersdorf. Weiterhin 1. die
oroße Missionsanstalt St. Gabriel.
16km Mödling. — Gasth.: H. Kursalon (PL a), Brühler Straße,
Z. von 3üT an; H. Deisenhofer zum Lamm (PL b), Klostergasse 22,
bei der Station der Dampftrambahn, Z. von 2A"an, P. 6-12 K, guter Wein ;
IL Stadt Mödling (PL c), Schrannenplatz, Z. von 2 K an, P. 6-12 K;
Ried 1 (Krunner Brauereihof; PL &), beim Südbahnhof-, Kaiser v. Öster-
reich (PL g), Hauptstraße, 12 Z. von 2 K an. — Cafe" Weißkirchner, Elisa-
bethstr. 19. — Goldener Hirsch (Nitsch), im Sommer Konzerte.
Kürtaxe (3 Tage frei) 4 K. — Post- u. Telegraphenamt, Schrannenplatz.
Elektrische Bahn im Anschluß an die Züge der Südbalm über Klausen
und Vorderbrühl (20 h) bis Hinterbrühl (4,5km -, 30 h). Man fahre bis zur
Klause und gebe bis Vorderbrühl, von dahinauf zum Husarentempel, hinab
nach Hinterbrühl (2 St.) oder umgekehrt.
Dampftrambahn nach Wien s. S. 12; Abfahrt nördl. vom Franz-
Joseph-Platz.
Mödling (240m), alte Stadt mit 17000 Einw., liegt am Eingang
des Erübler Tals, eines beliebten Wiener Ausflugsziels. Vom Süd-
bahnhof r., dann 1. durch die Hauptstraße und geradeaus weiter
über den Franz-Joseph-Platz und den Schrannenplatz (1., Elisa-
bethstr. 10, Biegler's Alpengarten) in 20-25 Min. zur St. Othmars-
kirche, seit 1454 im gotischen Stil erbaut, 1690 hergestellt, mit
Krypta; daneben eine romanische, aber ganz modernisierte Grab-
kapelle („Karner"), aus dem xn. Jahrhundert. Südl. von der Kirche
der Stadtpark, mit Kursalon und Sommertheater.
35 Min. südlich vom Stadtpark liegt die Wasserheilanstalt Priefinitztal ;
1/i St. weiter aufwärts die vielbesuchte Meierei Richardshof (369m ; von hier
Va St. nach Gumpoldskirchen, S. 112).
Außer den nuten beschriebenen sind folgende Fußwege in die Brühl
EU empfehlen: hinter der St. Othmarskirche (Wegweiser) in 1U Min. zum
Schwarzen lurm (350m), dann über den Kalenderberg, zuletzt auf einer
Felsentreppe in 40 Min. nach Vorderbrühl-, — oder auf der Höhe r. an
einigen kunstlichen Ruinen vorbei zu der (l/4 St.) hergestellten Burg und
dem 1827 erbauten Schloß Liechtenstein, dann beim Hot. Radetzky (S. 110)
den Fahrweg 1. hinab nach (l/4 St.) Vorderbrühl.
Die Brühl ist ein von bewaldeten Bergen umschlossenes Tal, im
Besitz des Fürsten Liechtenstein. Elektrische Bahn s. oben. Die
Fahrstraße führt vom Kursalon unter der Wiener Hochquellen-
leitung hindurch. Lohnender ist der Fußweg am r. Ufer, vor der
110
R.2. — K.S.105,109. BRÜHL. Umgebung
Wasserleitung 1. hinüber. Besonders schon ist der vordere tief ein-
geschnittene Teil des Tals, die Klause, mit kiefernbewachsenen
schroffen Kalkfelsen, Anlagen nnd künstlichen Ruinen. Die
Häuserreihe an der Straße heißt Klausen. Am Ende 1. oben Ruine
Mödling. Dann öffnet sich, 25 Min. von Mödling, der Wiesen-
grund der Vorderbrühl (Gasth.: *Hot. Hajek, PI. e, 80 Z. von 3 K
an; *Zwei Rahen, PI. f ; Stein storfer's Gasth. z. Gold. Stern, ein-
facher; fürstl. Meierei mit Kaffeehaus). — N.ö., 15 Min. oberhalb
der Vorderbrühl, das hübsch gelegene Hot.-ResL Radetzky.
Ton der Haltestelle Vorderbrühl zum Husarentempel 3/4 St. :
jen seit des Gold. Stern 1. von der Fahrstraße ab (Husarentempel-
gasse), Fahrweg bis zur Kiesgrube, dann Fußweg in derselben
Richtung weiter. Der Husarentempel (494m), 1813 vom Fürsten
Johann Liechtenstein errichtet, der hier einige bei Aspern gefallene
Offiziere seines Husarenregiments beerdigen ließ, krönt den Gipfel
des Kleinen Anninger. Weite Aussicht über die bewaldeten Berge
östl. bis zum Leithagebirge.
Endstation der elektr. Bahn ist Hinterbrühl (H.-Rest. Helmstreit-
mühle; H. zur Weintraube; H. Paulinenhof, 70 Z. zu 3-5 Ä"), von
wo man den Husarentempel in 1 St. erreicht: an der Parkstraße
eine Orientierungstafel; nach 7 Min. 1. hinauf zur Gaadner Straße;
15 Min. Eingang ins Kiental, hier 1. Wegweiser, blaue Wegemarken
(eine Abzweigung 1. führt nach dem Hexensitz).
Lohnend ist eine Wagenfahrt (Zweisp. 15 K) von Hinterbrühl über
Gaaden (3iöm) in 21/? 8t. nach dei Zisterzienser- Abtei "Heiligenkreuz,
mit 1150-87 erbauter, Anfang des xiii. Jahrh. z. T. erneuter Pfeil erb asilika
(der großartige dreischiffige Chor aus dem xiv. Jahrh.) und schönem Kreuz-
gang; im Kapitelsaal u. a. das sehr zerstörte Grabmal Friedrichs des Strei-
tbaren (+ 1246), des letzten Babenbergers (S. 21). Restaur. im Klosterhofe.
Motorpost von Heiligenkreuz nach Baden s. S. 114; Fußgänger (3 St.) folgen
den gelben Wegemarken über Siegenfeld (355m) und durch das Helenental. —
Von Heiligenkreuz nach Kaltenleutgeben s. S. 109.
Auf den Anninger (674m), von Mödling 2-2*/2 St. (rote WM.), sehr
lohnend: von der HS. Klausen (s. oben) über die „Goldne Stiegeu, an der
„Breiten Föhre" (378m) vorbei zur Wilhelmswarte, auf der höchsten Er-
hebung des Anninger -Plateaus, mit prächtiger Aussicht. N.w. V« St.
unterhalb am Buchenbrunnen das bewirtschaftete Anningerhaus. Der An-
ninger ist auch von Ghimpoldskirchen (S. 112) in 1^2 St. zu ersteigen.
Von Mödling Zweigbahn in 10 Min. (für 80, 60 h hin n. zu-
rück) nach
Laxenburg. — Gasth., alle mit Gartenwirtschaft: Gold. Kreuz
(PI. a), 12 Z. zu 3-6 Z, Stadt Wien (PI. b), 5 Z. zu 3-5 Z, beide Bahn-
hofstraße; H.-Rest. Hartmann (PI. c), Parkstraße, beim Bahnüof;
G-old. S tern (PI. d), am Johannesplatz. — Erfrischungen im Parkkaffeehaus
südl. vom Turnierplatz, jenseit des Kanals.
Der Besuch des Parks einschl. der Franzensburg erfordert 172-2 St. :
vom Bahnhof durch die Bahnhofstraße, dann r. durch die Hofstraße zum
Schloßplatz. Besichtigung des Neuen Schlosses und der Franzensburg
y Uhr früh bis eine Stunde vor Eintritt der Dämmerung; zum Eintritt
lost man in den bei beiden aufgestellten Automaten Karten (40 h). Der
Park ist frei zugänglich. Kahnfahrten auf dem Großen Teich 1-2 K die
Stunde, mit Fährmann 1 K mehr.
Wiens.
LAXENBURGk K.S.105.— 2.Ä. 111
Dus k. k. Lustschloß Laxenbury (/174m), au das sich ein un-
bedeutender Ort anschließt, liegt auf einem alten Jagdgrund der
Herzöge von Österreich. Nach der Zerstörung durch die Türken
wurde seit 1693 das heutige Alte Schloß erbaut, das aber nur bei
Jagden benutzt wurde. Das Neue Schloß („ Blauer Hof"), ein schlichter
J-hrstfuius
' Tertmel ;d
Eintracht
Bhf.MimciieiAdmT 2,8 "Sil. m
1 DianatempeL
2 Fischerdorfel
3 ForsOnezsterbriickd
1 / 'ranz 7.- Bus te.
. 5 Ovtische Brüche,
6 Grotte, und SophierttaL
1 jBofkircJie
8 Farp/enteich,Sckured.Lust-
9 Eäskadenbrücke haus
10 Zö\rr.nJ)rücke
11 ZiLSthaiLS im Eichenhain,
12 Marixinnejiijisels
13 mttergrufl
14 Rittcrsäulc
15 Stapelplatz, Sc/iif'fsbrückc
l« Theater
17 Uhlefcldhaus
Iß Wasserfalle
Ceo^r.Aiust v \\';t£ru>r ä Debea ,Leip7ig
zweigeschossiger Bau mit weitläufigen Nebengebäuden, stammt aus
der Zeit Maria Theresias und Josephs II. (um 1752 begonnen). Der
llaupteiiigang ist am Schloßplatz gegenüber der Pfarrkirche. Nur
wenige Säle werden gezeigt.
^ Prachtvoll ist der 1782 und 1798 neu angelegte *Park. der
mit seinen mannigfachen Gehölzgruppen, Einzelbäumen und frisch-
grünen Rasenflächen, seinem inselreichen See und den verschiedenen
Durchblicken in die weite Umgebung als eine der gelungensten
112 R. 2. — K. S. 105, 109. BADEN. Umgebung Wiens.
Schöpfungen der von England ausgegangenen Landschaftsgärtnerei
gelten darf. Bei dem ehem. gräfl. Uhlefeldschen Hause (PI. 17) 1.
vorüber gelangt man über das Schwechatfliißchen zu einem Büsten-
denkmal Franz' I. (PI. 4), dann 1. an den Großen Teich und 1. weiter
an die Fähre (läuten !), mit der man zu der auf einer Insel gelegenen
Franzensburg übersetzt. Der im neugotischen Stil 1801-36 auf-
geführte Bau ist reich mit Holzplafonds, Vertäfelungen , Leder-
tapeten, Schränken, Tischen des xvi. und xvn. Jahrh. aus älteren
Schlössern und Klöstern, mit fürstlichen Bildnissen und Zeremonien-
bildern von Joh. Bapt. und Joh. Nep. Hoechle und andern Malern
aus demAnfang des xix. Jahrh. ausgestattet. — Von der Franzens-
burg geht man weiter über die Brücken zum Turnierplatz, dann
am Kanal hin (jenseit der Kaskadenbrücke das Park- Kaffeehaus)
bis zum Wasserfall (PI. 18) und über die Löwenbrücke (PI. 10)
beim Alten Schloß vorbei zum Eingang zurück.
Die S ü d b a h n berührt jenseit Mödling (20km) Guntramsdorf,
dann das weinberühmte (21km) Gumpoldskirchen (Gasth. Bayrischer
Uof; Ratskeller; Weinhaus Rasser); dahinter ein kurzer Tunnel.
27km Baden. — Gasth. : *Sacher's Hotel (PI. i: A 2), im Helenen-
tal (S. 113), mit Garten, 150 Z. zu 5-10, F. 1, M. 5-7, P. 15-20 .ST; *Suk-
füll1s Gr.-H. Grüner Baum (PI. a: E 2), Renngasse, Ecke Theresien-
gasse, gut. gelegen, 300 Z von 5 E an, F. 1.50, M. 6 Ä'; Bristol (PI. b:
E 3), Josephsplatz, Hotel garni, neu, 75 Z. zu 5-10, F. 1.50 E; Goldner
Löwe (PL c: E3), Weilburggasse 1, mit Garten, 60 Z. zu 4-6, F. 1, M. 4,
P. von 10 ii an, gelobt; Stadt Wien (PI. d: E 3), Hauptplatz, 40 Z. von
'ÖK an, F. 1, M. von 1 £70 an; Goldner Hirsch (PI. e: E 2,3), Haupt-
platz 12; Schwarzer iiock (PI. f: D 3), Kaiser-Franz-Joseph-Str 56-,
Schäferin (PI. g: E 3), Wassergasse 26, 64 Z. zu 3-6 E, F. 80 A, M. 4, P.
9-12 ÜT; H. Brusatti (PI. h: E 3), Kaiser-Franz-Joseph-Sir. 15, 40 Z. zu 3-6,
F. 1. M. 4, P. 10 E; Stadt Baden (PI. k: E 2), Alleegasse 13, 30 Z. zu
3-4, P. 6-10 K; K olb e (PI. 1 : E 3), Wassergasse 31, 70 Z. zu 3-5 E, F. 80 A,
M. 2V-2 E.
Pensionen: Julienhof, Franzensstr. 15 (PI. E F 2), mit Garten. 47 Z., P.
von 12 E an ; Quisisana, Elisabethstr. 65 (PI. D E 4), 40 Z., P. 8-13 E. —
Stadt. Logierhäuser: Herzoghof. Mozarthof, Theresienhof, Elisenhof, in allen
Z. 70-150 E monatlich. — Heilanstalten: Städtische Bade- und Heilanstalt
(PI. 1: E 2), im Stadtpark; Euranstali Gutenbrunn (PI. 5), Schloßgasse;
Sachets Wasserheilanstalt Helenental (s. oben).
Restaurants in den Gasthöfen; im Eurhaus (S. 113); Sauerhof, Weil-
burggasse 11 (PI. C D 3) ; Bahnhofs- Cafe" und Restaur. , heim Babnpark ;
Gröger, gegenüber dem Bahnhof. — Wein im Batzenhäusl, beim Theater
(PI. E 2).
Cafes: Eurhaus; C. Schopf, Weilburggasse 5 (PI. C D 3); C. Francais,
Hauptplatz (PI. E 3); C.Fischer, Kaiser-Franz-Joseph-Straße, am Joseph-
platz (PL E 3), mit Garten; Doblhoff-Meierei, im Doblhoff^ark (s. unten).
Post und Telegraph (PI. E 3), Kaiser-Franz-Joseph-Str. 35.
Bäder (die Schwefelbäder, entweder Einzelbäder oder Gesellschafts-
bäder, in denen beide Geschlechter mit Bademänteln zusammen baden,
Bad 1-1.80 K): Earolinen- Frauenbnd (PL 9); Herzogs- und Antonsbad (PL 6),
auch im Winter geöffnet, Theresienbad (PL 13). alle drei in der Franzens-
straße. — Mineralschwimmbad (PL 12), Bergstr. 13 (Wasser war ine 23° C., Bad
80 A); Doblhoff-Park (PL C 2, 3), Schwimm- und Badeanstalt mit schwefel-
freiem Flußwasser (Bad 70 A), u. a.
,,!,,, l""«
Umgebung Wiens. BADEN. 2. Route. 113
Kur- und Mlsiktaxk (2 Tage frei): bis 3 Wochen 4Ä" wöch., Saison
23 oder 15 K. — Kürkonzerte (1. Mai-15. Okt.) 3mal tägl. im Stadtpark
oder im Kurhaus. — Stadttheater (PI. E 2), im Sommer auch in der
unten gen. Arena. — Trabrennen (PI. jenseit F 1, 2) im Juli und August.
Droschken: vom Bahnhof in die Stadt Einsp. 1 K, Zweisp. („Fiaker"
2 K; Gepäck 4ü bzw. 60 h. Nachts die Hälfte mehr. Für Fahrten in d'e
Umgegend vgl. den Tarif.
Elektrische Bahnen: 1. Südbahnhof (PI. F 3)-Kaiser-Franz-Joseph-
Straße (PI. E 3) - Helenenstraße-Äa«ten*tein (PI. A 1 ; 3km in !/4 St. : 24 h). —
2. Südbahnhof- Franzensstraße (PI. FE 2; Kurhaus)- Alleegasse -Josephplatz
(PI. E3; 12 /t, in 12 Min.). — 3. Pelzgasse (PI. D 2, 3)-Soos (2ü h)- Vbslau
(S. 116 ; 5km, 30 h). — 4. Josephplatz (PI. E 3) -Wien (Giselastraße) ?. S. 12.
Stellagen nach der Krainerhüite von Station Rauhenstein O/2 St. ; 60 h).
Baden (241m), Stadt mit 22 000 Einw., an der Schwechat zwischen
den Vorhöhen des Wiener Waldes hübsch gelegen, wird jährlich
von 30000 Badegästen besucht. Die 27-36° C. warmen Schwefel-
bäder (Aquae Pannonicae) waren schon den Römern bekannt. Die
Hauptquelle (Römerquelle oder Ursprung; PI. 14) entspringt am
Fuß des Kalvarienbergs aus dolomitischem Alpenkalk; ein 34ml.
verschlossener Gang (Trkg. 50 K) führt in eine geräumige Höhle,
wo das heiße Wasser in einem 6m tiefen Kessel gefaßt wird (täg-
lich 7600 hl). In dem schattigen Stadtpark (PI. D E 2; Eingang
gegenüber dem Theater) hervorzuheben das städtische Badehaus,
1. das Kurhaus, die Trinkhalle, die oben gen. Arena und der Un-
dinenbrunnen, von J. Kassin (1903). Das Kaiser-Jubiläums-Stadt-
theater (PI. E 2) wurde 1909 von Helmer und Fellner erbaut. Das
Rollett-Museum (PI. 16: F 2) enthält u. a. die Gall'sche Schädel-
sammlung (freier Zutritt im Sommer Do. So. 3-6 Uhr). Auf dem
Hauptplatz (PL E 3) eine Dreifaltigkeitssäule, von Stanetti (1718).
Ein Kreuzweg führt in y4 St. auf den Kalvarienberg (326m),
mit mehreren Aussichtspunkten (Moritzruhe, Annahöhe, Raimund-
höhe; PI. D 2). Hübsche Aussicht auch von der (^2 St.) Theresien-
warte(416m; PI. DEl; unterhalb das Restaur. Rudolfshof).—
Am Gaminger Berg das Kaiser- Franz- Joseph- Museum der Nieder-
österreichischen Landesfreunde (PI. CD 1; Zutritt jederzeit gegen
40 /*); beachtenswert in Saal IV die Tauf- und Firmungsmünzen.
Das *Helenental, ein an Naturschönheiten reiches Waldtal, ist
der besuchteste Spaziergang. Den Zugang bilden vom Südbahnhof
die Kaiser-Franz-Joseph-Straße und Helenenstraße (Straßenbahn
Nr. 1, s. oben), vom Kurhaus die Bergstraße (PI. C D 2), mit Villen
r. am Hügelabhang, und die Karlsgasse (PI. BC2). Über die
Talmündung führt der Aquädukt der Wiener Hochquellenleitung.
Weiterhin, am 1. Schwechatufer, die Dörfer St. Helena und Rauhen-
stein (Sacher's Hotel, s. S. 112), überragt von der großen Ruine
Rauhenstein (Wirtsch.; lohnender Ausflug, Höhen weg durch die
Alexandrowitsch'schen Anlagen, von der Bergstraße l/2 St.). —
Gegenüber St. Helena, auf dem r. Ufer am Fuß des Berges, den
die große Ruine Rauheneck mit dreieckigem Bergfried und Wirt-
schaft krönt, liegt die 1820-25 durch Jos. Kornhäusel erbaute Weil-
114 R.'2. — K.S. 105,109. BADEN.
bürg, Schloß des Erzherzogs Friedrich, von dem ersten Besitzer,
Erzh. Karl, dem Stammschloß seiner Gemahlin, Prinzessin Hen-
riette von Nassau- Weilburg, nachgebildet. Oberhalb derWeilbnrg
hübsche Anlagen , die sich an der Villa des Erzh. Eugen vorbei bis
zur Hauswiese (Cafe) und znr kleinen Ruine Scharfeneck hinziehen.
Jenseit Rauhenstein schloß früher ein Felsen, der ürtelstein
(72 St. von Baden), das Tal ; seit 1827 führt ein Tunnel hindurch ;
von beiden Seiten führen Pfade hinauf, oben hübscher Blick in das
dichtbewaldete Tal (Cafe Jammer-Pepi). Weiter die Cholerakapelle,
dann (1 St. vom Ende der Straßenbahn) die Alte und die Neue
Krainerhütte (Stell wagen s. S. 113), alle drei mit gutem Restaurant.
Von Baden nach Heiligenkreuz, 13,6km, Motorpost 3 mal tägl.
in 1 St. für 1 TT 40; Abfahrt bei der Post (PL E 3). — Die Straße führt durch
das Schwechattal: 3,6km Rauhenstein, 6,2km Cholerakapelle, 8,2km Neue
Krainerhütte, s. oben ; 10,4km Sattelbach (nach Klausen-Leopoldsdorf s. unten).
Weiter nördl. durch das Sattelbachtal nach (13,6 km) Heiligenkreuz (S. 110).
Von Baden nach Kl ausen-Leopoldsdorf, 23,skm, Motorpost
2mal tägl. in 23/4 St. für 2Ä"30. Bis (10,4km) Sattelbach s. oben. 14,9km
Mayerling , ein jetzt in ein Karmeliterin aenkloster umgewandeltes Jagd-
schloß, in dem am 30. Jan. 1889 Kronprinz Rudolf starb. — 16,9 km AUand
(350m; Gasth. : Lamm), Dorf mit 1700 Einw. x)i St südwestl. eine Volks-
heilstätte für Lungenkranke. 1 St. östl. Heiligenkreuz (S. 110). — 23,skm
Klausen-Leopolds dorf (375m; Gasth.: Drei Linden), mit Holzklause.
Auf das i:Eiserne Tor {Hoher Lindkogel, 831m), den höchsten Berg
der Umgebung, von Baden in 3 St., sehr lohnend: vom Bahnhof (blaue
WM.) zum Jägerhaus im Weichseltal V/4 St., dann in l3/4 St. zum Gipfel,
mit Touristenhaus (Restaur.) und Aussichtsturm. — Auch von der Krainer-
hütte (s. oben) und von Merkenstein (S. 116) führen markierte Wege in IV2 St.
auf den Hohen Lindkogel.
21/4 St. n. von Baden (rote WM.) der Anninger (S. 110).
Die fruchtbare Ebene des Marchf el ds im O. von Wien, zwischen dem
1. Ufer der Donau und dem r. Ufer der March, war mehrmals Schauplatz
bedeutungsvoller Schlachten. Schon die Römer kämpften hier gegen die
Markomannen und Quaden (S. 21) 126'J schlug König Ottokar II. von
Böhmen bei Kroissenbrunn den König Bela IV. von Ungarn, verlor aber am
26. August 1278 gegen Rudolf von Habsburg bei Dürnkrut Schlacht und
Leben (S. 21). Am 21./22. Mai 1809 erlitt Napoleon I. , der nach der
Kapitulation Wiens über die Insel Lobau zum 1. Donauufer übergegangen
war, bei Aspem und Eßling seine erste Niederlage durch den Erzherzog
Karl. Nach wechselreichen mörderischen Kämpfen gelang es am zweiten
Tage dem Erzherzog mit der Fahne in der Hand Aspern nochmals zu er-
stürmen und durch Artillerie Massenfeuer die Franzosen zum Rückzug
über die Donau zu zwingen. Die Österreicher verloren mit 23310 Toten
und Verwundeten fast ein Drittel, die Franzosen mit 44373, einschl. der
Gefangenen, fast die Hälfte ihrer am Kampf beteiligten Mannschaften.
Man besucht das Schlachtfeld mit der S. 12 gen. Dampftrambahn. Die
Stelle der Entscheidung bezeichnet ein steinerner Löwe von Fernkorn.
Schlachtfeld von Wagram (19 km n.ö. von Wien) s. S. 335.
115
3. Der Schneeberg.
Der *Schneeberg ('2075m), ein nach allen Seiten schroff abfallender
Kalkbergstock, mit tief einschneidenden Gräben, liegt 60km südwestl. von
Wien und wird Stidl. durch das II dlental (S. 119) von der Raxalpe (S. 12U)
beschielen. Er ist der höchste 15erg Nieder-Österreichs und der letzte
[ipfel der österreichischen Alpen vor ihrem Einbruch am Wiener
Ti. — Mit der Eisenbahn ist üer Schneeberg von Wien bequem in
einem Tage zu besuchen.
a. Aspanger Bahn von Wien über Sollenau ( Wiener- Neustadt,
Aspany).
m. Reibungsbahn bis Tuchberg, von da'Zahnstangenbahn bis zum
Gipfel (nur Mitte Mai bis Anfang Oktober). Fahrzeit 4 St. Fahrpreis
11 K (II. Kl.), 6JT90(III. Kl.) ; hin und zurück (3 Tage gültig) 18 JT, 11 K 80;
werktags Rückfahrkarten (ö Tage eültig) mit ^littagsmahl (12 Uhr) im
11 »i 11 )chschneeberg 16.fi: 50, 12 TT 30.
Win s. S. 2. Abfahrt vom Aspangbalmliof (I. PI. F G 5) oder
vom Hauptzollamt (I. PI. F 4; Anschluß an die Stadtbahn, S. 11).—
Die Bahn führt durch dan XI. Bezirk Simmering nach (8km) HS.
Zentralfriedhof (S. 92). — 18km Biedermannsdorf, 20 Min. nördl.
von Laxenburg (S. 110). — 25km Traiikirchzn , mit Artillerie-
Kadettenschule, auch Station der elektr. Kleinbahn von Wien nach
Baden (S. 12). Über die Schwschat.
41km Sollenau (235m; Gasth.: Schwarzer Adler), Dorf mit
2300 Einw., Knotenpunkt der Lokalbahn Ebenfurth -Wittmanns-
dorf (S. 116), 20 Min. östl. von dem gleichnam. Bahnhof der Süd-
bahn (S. 117). Unsere Bahn teilt sich: südwestl. nach Puchberg,
südl. über (2km) Felixdorf (S. 117) nach (11km) Wiener- Neustadt
(Aspang; S. 117).
An der Puchberger Strecke folgt (48km) Steinabrückl (S. 116).
— 54km Fi3chau (281m; Gasth.: Zur Schneebergbahn, Haberler),
mit Thermalbad, Schloß und Militär-Unterrealschule; Knotenpunkt
der Bahn von Wiener-Neustadt nach Puchberg (S. 1 18). Zweigbahn
nach (6km) Wöllersdorf (S. 116). — 59km Winzendorf. 20 Min.
n.w. das Whs. Teichmühle; nahebei auf einer Anhöhe die große
Burgruine Emmerberg. — 65km Willendorf; Zweigbahn nach (12km)
Neunkirchen (S. 121). — Die Bahn tritt in das Gebirge und führt
ansteigend unter den Südabstürzen der Hohen Wand (1002m) nach
(73km) Grünbach (557m; Bahnrest.). — Jenseit der (77km) HS.
Griinbach-Klaus (678m) hinab über Pfennigbach nach
83km Puchberg (582m; Bahnrest.; Gasth.: H. Schneebergbahn,
am Bahnhof, 40 Z. zu 3-5 K, gut; //. Stich; Schwarzer Adler), einem
hübsch gelegenen Markt mit Burgruine, w. vom Schneeberg über-
ragt.— Hier beginnt die Zahnstangenbahn (H/4 St., größte Steigung
200/0; 1. sitzen). — 84km HS. Schneeberg dör fei (612m); 20 Min.
w. das Dorf. Nun ansteigend durch das Hengsttal zur (86km) HS.
Hauslitzsattel (849m), mit schönem Rückblick auf Puchberg. —
Weiter am KaltwaM-rsattel (1329m) vorbei zur (91km) HS. Baum-
116 R.3. — K.S.115,230. LEOBERSDORF. Der Schneeberg.
gartner (1400m), '20 Min. n.ö. vom Baumgartnerhaus (S. 118); dann
stark ansteigend und durch zwei Tunnels zur Endstation
93km Hochscbneeberg (1795m), mit dem *Hot. Hochschnee-
berg (15. Mai-30. Sept. ; 60 Z. zu 4-12, F. 1.50, M. 5-6, P. 12-15 K).
Schöne Aussicht von der Terrasse; etwas oberhalb das EJisabeth-
kirchlein, 1901 erbaut. Von hier r. um den Waxriegel (1884m)
herum (Besteigung vom Hotel in 20 Min.) auf der Kaiser-Franz-
Joseph-Promenade entweder r. zum (li/4 St.) Kaiserstein (2061m),
mit der offnen Fischerhütte (im Sommer So. Erfr.) oder 1. zum
(1^4 St.) Klosterwoppen oder Alpengipfel (2075m; vom%einen zum
andern Gipfel 20 Min.). Herrliche * Aussicht, westl. bis zum
Dachstein.
b. Südbahn von Wien über Wiener-Neustadt.
93km. Südbahn bis Wiener- Neustadt, weiter Aspanger- und Schnee-
bergbahn. Fahrzeit 4 St. Fahrpreise: Wien- Wiener-Neustadt Schnellzug
bK 10, 3K 80, 2K 10. Pers< nenzug 3 #90, 3K, 1 K 90; von Wiener-Neu-
stadt auf den Schneeberg 8 #20 (II. Kl ), 5 #40 (III. KJ.), hin und zurück
13 #30, 8 #80. Wagenwechsel in Wiener -Neustadt ; von Wien keine
direkten Fahrkarten. — Außer der Südbahn auch Aspanger Bahn von
Wien über JfolleDau nach (52km) Wiener-Neu: tadt (vg). R. 3a).
Von Wien bis Baden (27 'km) s.S. 108-112. R. die Ruinen Rauhen-
stein und Rauheneck (S. 113); 1. die weite mit Dörfern übersäte
Ebene, vom Leithagebirge begrenzt. — 31km Vöslau- Qainfam
(248m; Gasth.: *Bellevue, */4 St. vom Bahnhof, 100 Z. von 4 K an,
F. 1.50, M. 4üT; *Hallmayer; Jägerhorn; Vöslauer Hof; elektr. Bahn
nach Baden s. S. 113), besuchter BadeoTt mit 4000 Einw. und be-
deutendem Weinbau. Der große Teich, durch eine Thermalquelle
(24° 0.) gespeist, hat ein großes und ein kleines Wasserbecken zum
Schwimmen, die in einem Wasserfall (mit Douchen) ablaufen.
10 Min. w. von Vöslau das hübsch gelegene Dorf Gainfarn (Gasth.:
Eirsch), mit Wasserheilanstalt. — 174 St. n.w. Schloß und Ruine Merken-
stein, mit Wirtschaft. Von hierauf das Eiserne Tor IV2 St., s. S. 114.
33km Kottingbrunn, mit Hindernis-Rennbahn. — Bei (34km)
Leobersdorf (261m; Bahnrest.; Gasth.: Schwarzer Adler) zeigt sich
r. der Schneeberg (s. oben); 2km ö. Schönau, mit Park. Nach
St. Polten s. S. 125.
Von Leobersdorf nach Gutenstein, 37km, Eisenbahn in
IV2 St. Die Bahn zweigt jenseit (3km) Wiitmannsdorf (S. 125) von der
St. Pöltener 1. ab und wendet sich über (7km) Matzendorf in das freund-
liche Piesting - Tal. — 11km Steinabrückl (S. 115). — 13km Wbllersdorf.
Zweigbahn nach (6km) Fischau (S. 115). — 20km Ober - Piesting (351m;
Gasth. bei Reisinger). 25 Min. s. die ansehnliche Burgruine Starhemberg,
einst Sitz Friedrichs des Streitbaren. — 32km Pernttz (429m ; Gasth. :
Schwarzer Adler). lfe St. n.w. Muckendorf (zur Steinwandklamm 8. S. 125).
— 37km Gutenstein (467m ; Gasth. : Gold. Löwe, Z. 2-4 K, Bär), hübsch ge-
legener Markt (25 Min. w. vcm Bahnhof) ; schöne Aussichten von der Ruine
Gutenstein (580m), sowie vom grafl. Hoyos'schen Park und vom (3/* St.)
Mariahilfer Berge (705m; Whs.). Zum Gasth. zur Singerin s. S. 119.
Von Wittmannsdorf führt eine Bahn über (3km) Sollenau (Station
der Aspanger Bahn, S. 115) nach (15km) Ebenfurth (Gasth.: Gold. Hirsch,
Der Schneeherg. WIENER-NEUSTADT. K. 8. 1 15J30.—3. Tl. 117
Z. von 60 h an), einem gewerbreichen Städtchen mit altem Schloß, Kreu-
»ungspunkt der Lokalbahn Wien-Pottendorf-Wiener-Neustadt (S. 108). —
Von' hier nach Ödenburg und Raab s. Baedekers Österreich-Ungarn.
39km SoMenau-Südbahn. Station der Aspanger Bahn s. S. 115.
— 40km Felixdorf, am Beginn des Steinfeldes, mit Artillerie-
Schießplatz.
49km Wiener-Neustadt. — Südbahnhof (PI. A4; gutes Restaurant),
auch für Aapang, an der W.-Seüe der Stadt; westl. nahebei der Schnee-
benjbahnhof nach Fischau-Puchberg. — Gasth.: Gold. Hirsch (PI. a: B 4),
Neunkirchnerstr.; Gold. Kreuz (PI. b: C 3), Wiener Str. 12: Ungar.
Krone (PI. c : C 3), Ungargasse 9 \ Weißes RößKPl. d: B 3, 4), Haupt-
Pl.tz 3, Z. 2-3 K. — Cafäs: Lehn, Wiener Str. 10 (PI. B C 3), unweit des
Hauptplatzes •, Stadler, gegenüber dem Südbahnhof (PI. A 4). — Post und
Tii.niKAPH (PI. 3: B 3), am Pfarrplatz. — Dboschken: vom Bahnhof in
die Stadt eiusp. 1 K, zweisp. 1 K 50-, nachts 1 K 50 oder 2 K 25.
Wiener-Neustadt (280m), Stadt mit 31 000 Einw., Geburtsort
Kaiser Maximilians I. (1459; f 1519), nach dem Brande von 1834
neu aufgebaut, ist als Fabrikstadt für Lokomotivenbau, Eisen-
und Lederwaren usw. von Bedeutung.
Vom Südbahnhof (PI. A 4) gelangt man geradeaus durch die
Bahn- und Burggasse zu der (10 Min.) ehem. herzogl. Burg der
Babenberger, Ende des xu. Jahrb.. gegründet, 1457-75 von Kaiser
Friedrich III. umgestaltet, seit 1752 Sitz der von Maria Theresia
gestifteten k. u. k. Theresianischen Militärakademie (PI. C 4 ; 450 Zög-
linge). In der spätgot. Schloßkapelle (Zutritt nach Anmeldung im
Akademie-Kommando, im Hof geradeaus die Freitreppe hinauf) drei
prachtvolle gemalte Fenster von 1479, das mittlere mit Bildnissen
Kaiser Maximilians I. und seiner beiden Gemahlinnen, oben Taufe
Christi; am Hochaltar eine treffliche Erzstatue des h. Georg aus
dem xv. Jahrh. (unter dem Hochaltar ist die Gruft des Kaisers, vgl.
S. 183),* an der N.-Wand ein Tonrelief, Erzherzog Maximilian III.
die Jungfrau anbetend, aus dem xvi. Jahrhundert. Im Hofe über
dem Eingangs-Torweg die Wappentafel Kaiser Friedrichs III. mit
107 z. T. erfundenen Wappen und seinemWahlspruch : A. E. I. O. U.
(„Austria erit in orbe ultima" oder „Austriae est imperare orbi
universo"); unten sein Standbild von 1453. In dem öffentlichen
Garten ein 4m h. Erzstandbild der Kaiserin Maria Theresia (PI. C 4),
von Gasser (1862), und ein Denkmal für die vor dem Feinde ge-
bliebenen Zöglinge der Akademie.
In der spätgot. Neuklosterkirche (PI. C 4) hinter dem Hochaltar
das Denkmal der Gemahlin Friedrichs III., Eleonore von Portugal
(f 1467), von Nie. Lerch. Die Stiftsbibliothek, mit alten Minia-
turen, und die Kunstsammlung mit altdeutschen Bildern, Elfen-
beinschnitzereien, Majoliken und andern Merkwürdigkeiten sind
beachtenswert (Anmeldung beim Kustos).
Die Liebfrauenkirche (PI. B 3 ; Schlüssel in derPropstei gegen-
über), mit 8pätroman. Schiff aus dem xni., Chor u. Querschiff (spät-
got.) aus dem xv. Jahrh., und zwei 1899 neu aufgeführten Türmen,
enthält interessante Skulpturen (u. a. an den Pfeilern des Mittel-
118 U.3.—K.S. 115,230. WIENER-NEUSTADT. DcrSchrueberg*
schiffs zwölf bemalte Apostelstatuen aus dem xv. Jahrh. in der Art
des Veit S toß; an dem Pfeiler gegenüber der Kanzel b. Sebastian,
Ende des xiv. Jahrb.) und Grabsteine, im Chor r. das Kenotaph
des Kardinals Khlesl (f 1630), Ministers des Kaisers Matthias. —
Am N.-Ende der Wiener Straße das Städtische Museum (PI. 2: G 2;
Besichtigung jederzeit nach Anmeldung im Bürgermeisteramt im
Rathaus, PI. B 4), mit dem Stadtarchiv (Urkunden vom xin. Jahrb.
an), dem sog. Corvinusbecher (aus vergoldetem Silber mit Email,
ungarische Arbeit von 1462, 0,82m hoch), alten Codices, darunter
ein Evangelienbuch von 1325, Waffen, vorgeschichtlichen und
römischen Altertümern, Sammlung des Bürgerkorps u. a.). — In
dem noch recht schattenlosen Kaiser-Franz- Joseph- Yolkspark die
Spinnerin am Kreuz (PI. jenseit C 1), ein aus dem Ende des
xiv. Jahrh. stammendes, 1897 stark erneutes gotisches Stein-
bildwerk.
Von Wiener-Neustadt nach Aspang, 35km, Eisenbahn in
1V4 St. (Wien- Aspang, 87km, in 3 St. für 7 .£"60, 4 K 60, 2 £50). — 8km
Klein- Wolker sdorf. — 13km Pitten, mit Schloß und Park. — 17km
Seebenstein (350m 5 Gasth. : Fuchs), überragt von der großen fürstl. Liechten-
stein'schen Barg d. N (480m; 72 St.). — 22km Scheiblingkircren. 1 St. ö.
Ruine und Schloß Thernberg. — 27km Fdlif.z- Grimmens) ein. ll/2 St. s.o.
Burgruine Tt>omasbery ; 50 Min. s.w. das Sanatorium Grimmenstein (700m;
52 Z. zu 4-10, P. o. Z. 12 K). — 35km Aspang (474m; Bahnrest.). 74 St.
südl. der freundliche Ort Ober-Aspang (506m;» Gasth. : Gold. Löwe, Gold.
Hirsch). Von hier auf den Wechsel (1738m) 5-6 St.. W. führt von Aspang
eine Poststraße über Feistritz nach (13km) Kirchberg am Wechsel (577m;
Gasth. zur Linde), mit der Hermannhöhle, einer großartigen Tropfstein-
höhle (Besichtigung 172-2 St., Eintr. 1 K). Von Kirchberg Straße über
das alte Schloß Kranichberg nach (272 St.) Gloggnitz (S. 121). Post von
Aspang nach Friedberg s. S. 248.
Von Wiener-Neustadt nach Meidling s. S 108; — nach Schloß Forchlen-
slein und Ödenburg s. Beedekers Österreich-Ungarn.
Die Schneebergbahn führt von Wiener-Neustadt (beson-
derer Bahnhof, vgl. S. 117) westl. durch das Steinfeld nach (55km)
Fischau, wo sie sich mit der von Sollenau kommenden vereinigt-,
weiter s. S. 115.
c. Zu Fuß von Payerbach.
Für Fußgänger führt der kürzeste und lohnendste Weg von
Payerbach (Station der Semmeringbahn, S. 121) in 5*/2 St. auf den
Schneeberg. Vom Bahnhof r. steil aufwärts zum (V4 St.) Schnee-
dörfl, durch Wald (rote WM.) in die (^2 St.) Eng , zwischen
Feuchter und Saurüssel, auf dem Mariensteig hinan, dann längs
der Gahnsriese (Holzriese in steiler Schlucht) empor zum (IV4 St.)
Lakaboden (1180m; Sommer-Whs.). Nun geradeaus hinauf auf
dem Pürschhofweg, dann 1. über die Alpelleiten und den (1 St.)
Krummbachsattel (1310m) zum (20 Min.) Baumgartnerhaus (1438m ;
gutes Gasth. , auch im Winter offen, 70 Betten zu 4 K 50), auf steiler
Halde an der S. -Abdachung des Schneebergs. Von hier auf dem
Fischersteig (grüne WM.) über die Kuhplacke, um die Kuppe des
Höllental. REICHENATJ. K. 8. 115,230.-4. R. 119
Waxriegels 1. herum (Schneeberghotel bleibt r.) in l^-l^St.
zum Damböck ha us am Ochsenboden (1802m; im Sommer Erfr.);
dann entweder r. (grüne WM.) zum (1 St.) Kaiserstein , oder 1.
(gelbe WM.) zum (1 St.) Klosterwoppen (S. 116).
4. Das Höllental. Die Raxalpe.
Das von der Schwärzet durchflos^ene "Höllental scheidet den Schnee-
berg (S. 115) nördl. v< n der Raxalpe südlich. .. Die 'Raxalpe (2008m), nach
dem Sehueeberg der höchste Berg in Nieder-Österrehh, i.et ein nach allen
Seit» n schroff abfallendes Kalksteinpl; teau, mit, zahlreichen Kuppen und
Kesseln und interessanter Flora. Die höchsle Erhebung ist die Heukuppe
(2008m), an der SW.-Seite ; in der Mitte des Plateaus die Scheibwaldhöhe
(i944m); Östl. gejjen das Höllental der Grünschacher mit der Pre'.ner Wand
and dem Jakohskvgel.
a. Das Höllental.
Post von Payerbach über (2km) Reiehenau, (6km) llirschwang, (17km)
Singerin nach (23km) Sc-hwarzau. 2mal tägl. in 4l/4 St. für 2if40; bis zur
Singerin in 372 St. für 2 K. — Von Payerbach nach Reiehenau Einsp. 2,
Zweisp. 3 üf, Omn. 60 A; Zweisp. bis zur Singerin und zurück 15 K.
Payerbach (494m), Station der Semmeringbahn, s. S. 121. —
Die Straße in das Höllental führt westl. durch das Tal der Schwarza
nach (2km) Reiehenau (485m), einer beliebten Sommerfrische in
geschützter Lage, mit 1200 Einw., vielen Villen, Logierhäusern und
hübschem Park. Gasth. : *H. Fischer, mit Garten, 93 Z. zu 3-6, M.4,
P. von 10 K an; *H. Talhof, 20 Min. hoher nördl., 134 Z. zu 2-5 K,
halbwegs die Wasserbeil- und Kuranstalt Rudolfsbad ; Anker; Kraft;
Hochwartner. Auf den Grünschacher s. S. 120.
Die Straße führt weiter an dem Park des kaiserl. Schlosses Wart-
holz und dem Schloß Hinterleiten, einer Stiftung des Frhrn. v. Roth-
schild für invalide Offiziere, vorbei. L. mündet das Preintal (nach
Edlach-Prein s. K.4b). — 6km Hirschwang (494m; Gasth.: Fink).
Gleich oberhalb treten die Felswände dicht zusammen; das *Höllen-
tal beginnt. Die Straße überschreitet mehrfach die Schwarza. —
10km Kaiserlrunn (537m; Gasth.), mit dem Wasserbehälter des
■rbrunnens, der stärksten Quelle der Wiener Hochquellenleitung.
Die nun folgende Strecke des Tals ist besonders malerisch. Zweimal
über die Schwarza zum (12km) Touristenheim Weichtal (542m). —
1 4 St. weiter zeigt 1. ein Handweiser in das *Große Höllental (Whs.
am Eingang), einen großartigen Gebirgskessel, von den Felsmauern
der Loswand (1.) und des Kloben (r.) eingeschlossen, im Hintergrund
1. der Losbühel (häufig Gemsen zu sehen). Guter Überblick bei dem
großen Stein auf der Wiese, 10 Min. vom Eingang.
Die Straße führt weiter am (15km) Weinzettel- Whs. (550m) vor-
bei zum (17km) Gasthaus zur Singerin (576m; 21 Z. zu 1.20-3 AT),
an der Mündung der Naß in die Schwarza malerisch gelegen.
Von der cingerin Poststraße über die Voümühle nach (6km) Schwartau
im Gebirge (618m j Gasth.: Singer). — Von der Voismühle Postslraße n.ö.
nach (20,5 km) Gutenstein (S. 116).
120 R.4. — K.S. 115,230. RAXALPE.
Von der Singerin nach Kapellen, 6x/2 St., lohnend. Fahrstraße
w. durch das malerische Naßtal zum (V2 St.) Reifhof (Whs.) und O/4 St.)
Oberhof (Hl8m 5 Gasth. : Post); dann in engem Tal nach (50 Min.) Naßwald
(710m; Gasth.: Post), einer weit zerstreuten Ortschaft. % St. weiter südl.
das Binder -Whs. (854m), in prächtiger Lage am Talende. Durch schönen
Wald steil hinan in 1 St. zum Naßkamm (1206m), Sattel zwischen Raxalpe
und Schneealpe, und hinab über Altenberg nach (2 St.) Kapellen (S. 230).
b. Die Raxalpe.
Post von Payerbach über (2km) Reichenau und (6km) Edlach nach
(10km) Prein, mehrmals tägl. in I1/2 St. für 1 #20. Einsp. 6, Zweisp. 8 K,
Hotelomnibus 1 KM). — Ausführliche Angaben über die Raxalpe s. Baedekers
Südbayern etc.
Von Payerbach auf die Heukuppe, 53/4 St. — Yon
Payerbach, Station der Semmeringbalm (S. 121), Fahrstraße durch
das Schwarzatal bis Wartholz s. S. 119. Unsere Straße zweigt hier
s.w. ab ins Preiner Tal nach (6km) Edlach (580m ; Gasth. : *Ed-
lacher Hof, 100 Z. zu 3-5, P. 9-11 K; H. Rax), Sommerfrische mit
390 Einw. Fahrstraße südl. nach dem (3 St.) Semmeringhotel (S. 122).
— Weiter nach (10km) Prein (689m ; Gasth. : H. Pr einerwand, 40 Z.
zu 2, M. 3, P. 8 K, gut; Kaiserhof; Eggt), Sommerfrische in wal-
diger Umgebung, am Fuß der Raxalpe. — Nun nach dem (l*/4 St.)
Preiner Gscheid (1079m; 5 Min. vorher Gasth.); hier r. auf fahr-
barem Wege in den Siebenbrunnkessel bis zur (1 St.) Halterhütte
(1317m), dann den bequemen Schlangenweg hinan zum (1 St.) Karl-
Ludwig-Haus (1803m; gutes Whs.), mit schöner Aussicht. Weiter
über Grasboden an der Lackenhof erhütte (1935m) vorbei auf die
(% St.) Heukuppe (2008m), den höchsten Gipfel der Raxalpe, mit
weiter herrlicher Aussicht.
Von Reichenauaufden Grünschacher, 5 St. — Reichenau
s. S. 119. Im Schwarzatal bis zur (20 Min.) Abzweigung der Straße
ins Preiner Tal (S. 119), jenseit der Brücke 1. bergan (rot-blaue WM.)
zum (1 St.) Knappendorf (823m; Gasth.: Knappenhof), dann auf
dem rot bez. „Törlweg" in Windungen hinan durch das Tori zum
(2^2 St.) schön gelegenen Erzherzog- Otto -Schutzhaus (1716m; gutes
Whs.; unweit eine Aussichts warte), auf dem Grünschacher. Yon
hierin 10 Min. auf den Jakobskogel (1738m), mit reicher Flora.
5. Der Semmering.
Der *Semmering (980m), ein Bergsattel auf der Grenze zwischen Nieder-
österreich und Steiermark, 80km südwestl. von Wien, scheidet das Tal
der Mürz westl. von dem der Schwarza (Höllental) östlich. Seit dem
xiii. Jahrh. führte über ihn ein Saumweg, der unter Kaiser Karl VI. durch
eine 1728 vollendete Fahrstraße ersetzt wurde, bis Anfang des xix. Jahrh.
neben der Brennerstraße und der Straße über den Radtstätter Tauern die ein-
zige Paßstraße in den östlichen Alpen. Eine neue Semmeringstraße wurde
1841 vollendet, hat aber ihre frühere Bedeutung durch die Bahn verloren.
Die Semmeringbahn , ein Teil der Südbahn von Wien nach Triest,
ist die erste große -Alpenbahn und wurde 1848-54 von Ghega erbaut. Sie
GLOGGNITZ. K.S.115,230.—5.R. 121
eicbnet sich durch Kühnheit der Anlage und durch großartige landschaft-
liche Bilder aus. Ihre Länge beträgt von Gloggnitz bis Miirzzuschlag 55km;
15 Tunnels und 16 Viadukte; Maximalsteigung 1 : 40. Die Baukosten be-
trugen 55 Millionen K. — Fahrzeit Wien-Semmering 274-33/4 St.; Schnell-
ir 12 #30, 9^20, 61, Personenzug für 9Z40, 7/flO, 4 #60.. Aus-
las Gloggnitz r., dann meist 1.
Südbahn von Wien bis Wiener - Neustadt (49km) s. K. 3 b. —
Jenseit Neustadt r. der Schneeberg (S. 116), vom Scheitel bis fast
zum Fuß sichtbar; 1. das Leithagebirge. — 63km Neunkirchen
(368m; Gasth.: Gold. Birne), Fabrikort mit 12500 Einw. Zweig-
bahn nach (12km) Willendorf (S. 115). — 68km Ternitz (394m),
mit Eisenwerken; 70km Pottschach, mit Spinnereien.
75km Gloggnitz (439m; Gasth.: Baumgartner, 16 Z. von 3 K
an; Schwarzer Adler, 28 Z. zu 2-3 K; Grüner Baum), hübscher
Markt mit 5300 Einw., an der Schwarza. Auf einem Hügel 1. das
vielfensterige Schloß Gloggnitz, bis 1803 Benediktiner- Abtei, jetzt
Privatbesitz.
Vom Bahnhof nördl. steiler Aufstieg zur (3/4 St.) Heinrichshöhe auf
dem Silbersberg (718m), mit Gasth. und schöner Aussicht. — S.w. Fahr-
straße (Omnibus bis Schlagl 1K; Zweisp. 10 K) an der (ia/4 St.) z. T. neu
erbauten Burg Wartenstein (759m) des Fürsten Liechtenstein vorbei zum
(10 Min.) Hot. Schlagl (gut), mit herrlicher Rundschau -, von hier w. in lJ/4 St.
nach Maria-Schutz (S. 122), oder ö. zum (10 Min.) Dorf Raach und auf blau
bez. Wege nach (IV4 St.) Gloggnitz zurück. — Auf der Semmeringstraße
von Gloggnitz s.w. nach (1 St.) Weißenbach (490m ; Gasth.: Pfletschinger,
35 Z. zu 3-4 K, gut), Sommerfrische im freundlichen Auerbachtal, und weiter
nach (1 St.) Schottwien (s. unten ; Post von Gloggnitz in 3/* St. für 80 h).
Bei Gloggnitz beginnt die Semmering-Bahn (s. oben). Die
Berglokomotive wird vorgespannt, die Bahn beginnt zu steigen.
Im Schwarzatal die große Papierfabrik Schlöglmühl , 1909 z. T.
abgebrannt; 1. der Sonnwendstein, im w. Hintergrund die Rax-
alpe (S. 120).
82km Payerbach - Reichenau (494m; Bahnrestaur. fy Villen
Kampitsch, Z. 2-4 K; Pay erb acher Hof, 40 Z. zu 2-4 K; Hüttl ; Zweisp.
vom Bahnhof in den 5 Min. unterhalb gelegenen Ort 3 K, kein
Tarif), Sommerfrische mit vielen Villen. Nach Reichenau und dem
Höllental s. R. 4a; auf den Schneeberg s. R. 3c; auf die Raxalpe
s. R. 4b.
Die Bahn überschreitet auf einem 228m 1., 29m h. Viadukt in
dreizehn Bogen die Schwarza und führt in starker Steigung (1 : 40)
an der südl. Talwand aufwärts. 86km HS. Küb (600m ; *H. Kastell
Küb, 100 Z. zu 2-4 K). Zwei Tunnels und drei Viadukte. —
91km HS. Eichberg, L. weiter Blick über die Ebene ; unten, 170m
tiefer, Gloggnitz. Nun um den Gotschakogel, durch drei Tunnels
nach (97km) Stat. Klamm- Schottwien (698m; Gasth. zur Ruine).
Nahebei auf hoher Felswand die Halbruine Klamm mit gutem
Gasthaus.
Fußweg vom Bahnhof s.w. hinab nach (10 Min.) Schottwien (577m;
Gasth. : Zum Touristen, 25 Z. zu 2-3 K; Drei Lerchen; Pott), Sommerfrische
am Fuß des Semmering (nach Maria -Schutz s. S. 122). Schottwien ist
Ausgangspunkt des Semmering- Automobilrennens, das Ziel ist Hot. Erz-
herzog Johann.
122 R.5. — K.S.115. SEMMERING.
Hinter dem nächsten Tunnel 1. Rückblick auf Burg Klamm;
weiterhin hübscher Blick in den tief eingeschnittenen Adlitz-
graben, mit seinen Felswänden und Zacken; dann durch drei, mit
Lichtöffnungen versehene und durch Galerien verbundene Tunnels
(zusammen 688m lang) an der senkrechten Weinzettelwand ent-
laug. — 104km Breitenstein (791m). Wieder zwei Tunnels; dann
auf einem 184m 1., 46m h. Viadukt über die Kalte Rinne. Die
Bahn steigt in großer Kehre (hübscher Rückblick, 1. die Raxalpe)
und erreicht den letzten größern Yiadukt (151m 1., 24m h.) über
den Untern Adlitzgraben. Nochmals drei Tunnels. Hinter dem
zweiten die (111km) HS. Wolfsbergkogel.
112km Semmeiingt Karte s. S. 11 7).— Gasthofe: *Südbahnhotel
Semmering (994m), mit 300 Z. zu 3-9, F. 1.20, M. 4-6, P. 11-17 JT, 25 Min.
nördl. vom Bahnhof (Omn. 80 A, Einsp. 3, Zweisp. 4 iT), in aussichtsreicher
Lage am Abhang des Kartnerkogels, im Juli und August meist überfüllt, auch
jm Winter geöffnet; etwas tiefer die beiden zum Hotel gehörigen Touristen-
häuser, das Rest. Wolfsbergkogel und Pens. Alpenheim; *Hot. Panhans
(1025m), mit 150 Z. zu 4-10, M. 4-6, P. 12-18 K, 20 Min. westl. vom Bahn-
hof, an der Hochstraße in schöner Lage, mit Bädern und Cafe (Konzerte);
5 Min. nördl. Cafe Nowak , mit Terrasse; *Hot. Erzherzog Johann
(Dependance des H. Panhans), mit Z. zu 4-8, M. 4-6 iT, auf der Paßhöhe
(980m); H. Stefanie, beim Bahnhof, 42 Z. zu 3-4, M. 4, P. 8-10 JT, gut;
H.-P. Einsiedelei, nördl. vom Hot. Erzherzog Johann, mit Cafe-Restaur.
— * Kurhaus Semmering, 3 Min. von der HS. Wolfsbergkogel, 90 Z., P. von
20 K an; Dr. Ve'csei's Sanatorium, östl. vom Bahnhof, 40 Z., P. 11-16 K.
Semmering (894m), mit zahlreichen Tillen, wird als Sommer-
frische und Wintersportplatz viel besucht. Beim Bahnhof r. ein Re-
liefbildnis des Erbauers der Bahn, Karl v. Ghega (S. 120). Hübsche
Spaziergänge (überall WM.) : zur Meierei (auch Z. ; vom Südbahn-
hotel direkt 25 Min. auf grün MW., auf dem schattigen Wasserleitungs-
weg 40 Min.); auf den Doppelreiterkogel (^4 St. vom Südbahnhotel;
rote WM.), mit Aussicht auf die Semnieringbahn bis Payerbach ;
vom Hot. Panhans auf blau MW. oder vom Südbahnhotel auf gelb
MW. auf den (3/4 St.) Pinkenicogel (1291m), mit offener Hütte und
lohnender Aussicht; zur Paßhöhe (980m), beim Hot. Erzherzog
Johann, mit Denkmal für Kaiser Karl VL (S. 120), 10 Min. östl. die
Emmahöhe, mit schöner Aussicht.
Der *Sonnwend stein oder Göstritz (1523m), l3/4 St. ö. vom Hot. Erz-
herzog Johann, hietet eine weite, malerische Rundsicht, im Vordergrunde
tief unten die ganze Semmeringbahn. 6 Min. s. unter dem Gipfel das
Fr iedr.- Schüler- Alpenhaus (1453m 3 Gasth., gut). Der grün bez. „Fischer-
steig" führt vom Sonnwendstein w. hinah nach (IV4 St.) Maria- Schutz
(850m 5 Gasth.: H. Bellevue, Z. zu 2-3, P. 7-10 K-, Auerhahn), Wallfahrtsort
in reizender Lage, wohin auch Post vom Bahnhof Semmering in 3/4 St. für
1 K (Einsp. 5, Zweisp. 8 K). Von Maria-Schutz führt die Semmeringstraße
über Schottwien (S. 121) nach (2 St.) Gloggnitz (S. 121).
Vom Semmering Fahrstraße nach Edlach (S. 120). — Südbahn nach
Graz (Triest) s. E. 31.
12:5
II. Nieder- und Ober-Österreich.
Das Salzkammergut. Salzburg.
NB. Ausführlichere Angaben enthält Baedekers Südbayern , Tirol und
Sahburg, Ober- u. Niederösterreich, Steiermark, Kärnten und Krain.
Route Seite
6. Von Wien nach Linz 124
Von St. Polten nach Leobersdorf •, nach Tulln. Von Pöch-
larn nach Waidhofen 125. — Von St. Valentin nach Krems ;
nach Klein- Reifling 126. — Von Garsten nach Agonitz
127. — Von Urfahr nach Aigen-Schlägl 130.
7. Die Donan von Passau bis Wien 130
Von Krems nach Absdorf 135. — Burg Kreuzenstein 136.
8. Von Wien nach Mariazell 137
9. Von Linz nach Selztal. Pyhrnbahn 138
Bad Hall 138.
10. Von Linz nach Salzburg 139
Von Wels nach Passau \ nach Simbach; nach Aschach;
nach Grünau 139/40. — Von Attnang nach Schärding. Von
Vöcklabruck nach Unterach 140. — Tannberg. Mattsee 141.
11. Salzburg und Umgebung 141
Aigen. St. Jakob 147. — Hellbrunn. Leopoldskron. Maria
Piain. Untersberg 148.
12. Von Salzburg nach Ischl. Abersee. Schafberg . . . 148
Von St. Lorenz nach See am Mondsee. Von St. Gilgen auf
den Schafberg ; nach Salzburg 149.
13. Gmunden. Ischl. Hallstatt. Aussee 151
Von Hallstatt nach den Gosauseen. Von Gosau über die
Zwieselalp nach Abtenau 156.
14. Von Salzburg nach Berchtesgaden. Königssee. Von
Berchtesgaden nach Saalfelden 153
a. Von Salzburg über Reichenhall nach Berchtesgaden 158
b. Von Salzburg über St. Leonhard nach Berchtesgaden 159
Wimbachklamm 162. — Watzmann. Kammerlinghorn 163.
15. Von Wien nach Zell am See (Innsbruck") 163
a. Über Amstetten und Selztal . . . . ' 163
Ramsau. Von Radstadt nach Mauterndorf 165. — Liechten-
stein-Klamm. Hochgründeck. Kitzlochklamm. Rauris
166. — Fuscher Tal. Zeller See. Schmittenhöhe. Kapruner
Tal 167.
b. Über Linz und Salzburg 168
Gollinger Wasserfall 168. — Salzach-Öfen 169.
16. Von Zell am See nach Krimml. Ober-Pinzgau . . . 169
Ober-Sulzbachtal. Von Krimml nach Käsern 170.
17. Von Salzburg nach Gastein (Villach, Triest). Tauern-
bahn 171
Böckstein und das Naßfeld. Mallnitzer Tauern. Poch-
hard-Scharte 174.
Bwdekers Österreich. 28. Aufl.
124
6. Von Wien nach Linz (Salzburg).
Vergl. Karte 8. 27$.
189km. Staatsbahn. Schnellzug in 31/4 St. für 22 K 60, 13.80, 8.80;
Personenzug in bll2-1 St. für 17 K 20, 10.50, 6.70; außerdem Orient-Expreß
in 3l/4 St. (Wien-Salzburg in ÖV2 St. für 46 K 50, Wien-Paris in 23 St. für
19t fr. 90) und Ostende-Expreß (Wien -Brüssel in 2H/4 St. für 166 fr. 90,
Wien-London über Ostende in 29 V4 St. für 214 fr. 40). — Für die Talfahrt
(Linz-Wien) ist das Dampf boot (Fahrzeit 9 St.) vorzuziehen; vgl. R. 7.
Wien s. S. 2; Abfahrt vom Westbahnhof. Bald nach der Aus-
fahrt 1. Schönbrunn (S. 97). — 3km Penzing (S. 98); südl. Hietzing.
— 5km Baumgarten. R. die Niederösterr. Landes Heil- und PÜege-
anstalt für Geisteskranke (S. 107); 1. die erzbischöfl. Sommerresi-
denz Ober-St. Veit, mit einem Altarwerk aus A. Dürer's Werkstatt
(1502). — Jenseit (6km) Hütteldorf-Hacking 1. der kais. Tiergarten
(S. 99; auf die Sophien -Alpe s. S. 107). L. bleibt Mariabrunn.
mit Wallfahrtskirche. — 10km Hadersdorf -Weidlingau.
Nahebei nördl. (grüne WM.) Hadersdorf, einst Eigentum des Feld-
marschalls Laudon (f 1790), der im Park begraben liegt (Sarkophag mit
trauerndem Krieger, von Fr. Zauner). Weiter im schönen Mauerbachtal
nach (3/4 St.) Vor der- Hainbach , von wo man r. durch ein enges Waldtal
nach (20 Min.) Hinter- Hainbach (Gasth.) gelangt (Aufstieg zur Sophien-Alpe,
3A St., s. S. 107). 74 St. jenseit Vorder-Hainbach zweigt r. ein andres
Seitental ab, in dem das reizende Dörfchen Steinbach liegt. Im Haupttal
folgt V2 St. weiter das ehem. Kartäuserkloster Mauerbach , 1313 von
Friedrich dem Schönen gestiftet, im xviii. Jahrh. umgestaltet, jetzt Filiale
des Wiener Versorgungshauses. Von hier auf gutem Wege (gelbe WM.)
in I72 St. auf den *Tulbinger Kogel (495m), mit Aussichtswarte und Whs. ;
von da Abstieg über Tulbing nach (2V4 St.) Tulln (S. 136).
12km Purkersdorf (243m; Whser.).
Lohnender Ausflug n.w. (grüne WM.) auf den (2 St.) Tropplerg (540m) $
weite Aussicht vom Aussichtsturm. — N. führt ein schattiger Weg (rote
WM.) über den Eichberg (420m) nach (1 St.) Vorder-Hainbach (s. oben).
Die Bahn wendet sich 1. ansteigend durch den Wolfsgraben
und die Pfalzau den Höhen des Wiener Waldes zu. — Bei (20km)
Tüllnerbach- Preßbaum (317m) s.w. die Quellen der Wien. — 25km
Rekawinkl (308m; Bahnhofshot.), Sommerfrische. Yom Bahnhof
südl. (blaue WM.) zur (l*/4 St.) Wienerwaldwarte auf dem Joch-
grabenberg (646m), mit weiter Rundsicht (von hier über Hochstraß
auf den Schöpft 3y2-4 St., s. S. 125). — Die Bahn senkt sich
durch zwei Tunnels und über einen 25m h. Viadukt nach (31km)
Eichgraben. Von hier 13/4 St. auf den aussichtsreichen Kohlreitberg
(514m; Whs. und Aussichtswarte). — 39km Neulengbach (240m),
auf einer Anhöhe hübsch gelegen, darüber r. ein Liechtenstein'sches
Schloß (jetzt Pension, von 8 K an). H/2 St. n.ö. der Buchberg
(464m), mit schöner Aussicht; n.w. der lange Rücken des Haspel-
waldes. — Hinter (55km) Pottenbrunn über die Traisen.
61km St. Polten (267m; Bahnrestaur., gut; Gasth. : *Gr.-*H.
Pittner, 136 Z. zu 2.40-12 K, Bahnhofshotel, beide nahe dem Bahn-
hof), Bischofssitz mit 14500 Einw. und einer 1030 gegründeten,
Anf. des xviii. Jahrh. im Barockstil umgebauten Pomkirche.
OAMING. 6'. Route. 125
Von St. Pol teu nach Leobersdorl', 76kin, Staatsbahn in 3 St.
— Dia Bahn führt durch das Steinfeld am 1. Ufer der Trauen nach (19km)
Scheiomühl. Zweigbahn nach (38km) Kernhof (Ga9th.), von wo Fahr-
straße (keine Post; Zweisp. 18-20 K) nach (29km) Mariazeil (S. 137). —
ihn wendet sicli ö. in das Tal der Gölsen nach (32km) Hainfeld
(420m; Gasth.: Weintraube, 25 Z. zu 2-6 K; Ploberger, am Bahnhof), Markt
mit 3500 Einw. Hübseber Ausflug durch das Ramsautal südl. über (1 St.)
Ramsau (Gasth. zum Touristen) nach (1 St.) Adamtal (648m; gutes Gasth.),
von wo der Unterberg (1341m) in 2l/v-3 St. leicht zu ersteigen ist; ferner
Fahrstraße (13km, Post in l3/4 St.) über (11km) Salzerbad nach Kleinzell
(470m; Gasth.: Zum Touristen, Weintraube), am nordöstl. Fuß der Reis-
alpe (1398m), die von hier auf blau MW. in 3-3*/2 St. zu besteigen ist
(lohnende Aussicht). — Die Bahn senkt sich jenseit (39km) Gerichtsberg in
•las Tal der Triesting. — 49km Altenmarkt- Thenneberg (Gasth.). Gegenüber
der Kirche von Dornau (V4 St.) führt ein blau bez. schattiger Weg in
21 1 8t. auf das Hocheck (1036m), mit der Franziska-Warte und dem Kaspar-
(nitner-Schutzhaus. — 51km Altenmarkt an der Triesting (406m; Gasth.:
Weißes Lamm). N. über (2!/4 St.) St. Corona (560m ; Gasth. zum Touristen)
auf den (iy4 St.) Schöpft (893m), den höchsten Punkt des Wiener Waldes,
mit Aussichtswarte und dem Franz-Krebs-Schutzhaus. — 57km Weißenbach-
Xeuhaus, Station für den Markt Weißenbach an der Triesting (356m; Gasth.:
Weintraube, Linde), am Ausgang des Further Tals, l1/* St. s.w. das Gasth.
HÖnigaberger (Furthnerwirt), am Eingang des Steinwandgrabens, in dem
(blaue WM.) l1/* St. aufwärts (Omn. von Weißenbach im Sommer tägl.)
die * Steinwandklamm; am Eingang KohPs Gasth. Vom (20 Min.) oberen
Ende durch das Tiirkmloch% einen Felstunnel, zu den (20 Min.) Häusern am
Kreuth und hinab in 40 Min. nach Muckendorf (S. 116). — 66km Berndorf-
Fabrik, Station für die große Krupp'sche Metallwarenfabrik. — 73km
Wittmannsdorf (S. 116). — 76km Leobersdorf (S. 116).
Von St. Polten nach Tulln, 47km, Eisenbahn in 2 St. Die Bahn
führt im Traisenfal abwärts nach (10km) Herzog enburg (227m), einem schönen
alten Chorherrenstift mit Sammlungen und reicher Bibliothek, wo sie sich
teilt: w. über Fürth- Göttweig (S. 135) nach (41km) Krems (S. 135); ö. über
Tmismauer (S. 136) nach (47km) Tulln (S. 136).
Von St. Polten nach Mariazell s. S. 137.
69km Prinzersdorf (2Q0m), au der Pielach ; l3/4St. r. am Dunkel*
tteiner Wald das verfallene große feste Schloß üohenegg. — 74km
HS. <<roß-Sirniny. 3/4 St. n. die Halbruine Osterburg mit altem
Talas. — 79km Loosdorf, mit Zementwerk; 1 St. s. Schloß Schalla-
bürg, mit prächtigem Renaissancehof ; 1/j St. n. Schloß und Ruine
Albrechtsburg. Die Bahn steigt bis zu dem 292m 1. Wachberg -Tunnel ;
jenseits der schönste Punkt der ganzen Fahrt: 85km Melk (210m;
8. 134), überragt von dem großartigen Benediktinerstift (r.). Die
Bahn überschreitet die Melk und tritt an die Donau ; jenseits Ruine
Weitenegg (S. 134). Weiter auf der Höhe Schloß Artstetten des
Erzherzogs Franz Ferdinand.
94km Pöchlarn (215m; Bahnrest.; S. 134).
Von Pöchlarn nach Waidhofe n, 117km, Eisenbahn in ö St.
Die Bahn tritt bei (5km) Erlauf auf das 1. Ufer der Erlauf und führt
über (21km) Purgstall (294m), mit Schloß des Grafen Schaffgotsch, nach
(27km) Scheibbs (332m; Gasth.: Gold. Kreuz, Weiße Rose, Gold. Adler),
einem schöngelegenen Markt. — 38km Kienberg- Gaming (389m), wo die
scbmalspurige Ybbstalbahn beginnt.
43km Gaming (430m; Gasth.: Post bei Höllrigl, Z. 2-4 K; Leckner),
mit den Ruinen eines Kartäuserklosters. Lohnende Wanderung durch das
wildromantische Erlauftal zum (6V4 St.) Lassingfall und in den Ötschergraben
(vgl. 8. 137). — Auf den ötscher, unschwierig und sehr lohnend (Post
8*
126 Route G. STEYR. Ton Wien
bis Lackenhof im Sommer tägl. in 374 St.)- Auf der Lunzer Straße bis zur
(1 St.) Straßenteilung am Grubberg (753m; Whs. Jagersberger), hier 1. ab
nach (2V4 St.) Lackenhof (807m ; Gasth. bei Fallmann). Von hier auf rot
bezeichnetem Weg (F. unnötig) über den (1 St.) Riffelsattel (1284m) zum
(20 Min.) Ötscherhaus des österr. Touristenklubs (1420m; Wirtsch.), dann
östl. über den Kamm zum (1V4 St.) Gipfel des *Ötscher (1892m), mit
prachtvoller umfassender Rundsicht.
64km Lunz (586m; Gasth.: Grubmayr, 26 Z. zu 1.60-3 K>, Lunzer Hof),
in reizender Lage an der Ybbs, als Sommerfrische besucht. V2 St. ö. der
Untere Lunzer See (616m); unweit von seinem O.-Ende Schloß Seehof,
mit einer biologischen Station. — 73km Göstling (524m ; Gasth. : Gold.
Hirsch, Bahnhofshotel), an der Mündung des Göstlingbachs in die Ybbs schön
gelegen. Lohnender Spaziergang ins Steinbachtal: durch die Not (Über-
brückung der Klamm) zum (IV2 St.) Meisterhaus (Whs.). 9km südl. von
Göstling (Fahrstraße) liegt Lassing, von wo in 33/4 St. der Hochkarr (1807m)
erstiegen wird. — 117m Waidhofen (S. 163).
Über die Erlauf; t. Marbach (S. 133), darüber auf der Höhe
Maria-Taferl. — 99km Krummnußbaum ; in der Ferne am 1. Ufer
der Donau Persenbeug (S. 133) und Ybbs (S. 133). — Vor (108km)
Ybbs-Kemmelbach verläßt die Bahn die Donau und tritt in das
Tal der Ybbs. Elektr. Straßenbahn nach (2km) Ybbs (S. 133), 12 h.
125km Amstetten (275m; Gasth.: Eofmann's Bahnhofshotel
u. Restaur., 30 Z. von 2 JT60 an, Gold. Adler, 30 Z. zu 1.40-3 K,
beide gut; Gold. Lamm). Nach Selztal s. R. 15a.
Die Bahn verläßt das Ybbstal. — 145km St. Peter (324m). 3/4 St.
s.o. das Benediktinerstift Seitenstetten. — 151km Haag; 1. Schloß
Salaberg.
165km St. Valentin (269m; Bahnrest.; Bahnhof hot.), Knoten-
punkt der Bahn nach Budweis (S. 328).
Von St. Valentin nach Krems, 115km, Staatsbahn in 5 St. —
Über die Donau nach (7km) Mauthausen (S. 132). — 12km Schwertberg, Markt
mit großer Wasserburg (xin.-xvii. Jahrh.). — 25km Baumgartenberg, mit
einem 1141 gegründeten Kloster, jetzt geistl. Erziehungsanstalt (die ur-
sprünglich roman. Kirche, mit spätgot. Vorhalle, wurde 1684 im Barockstil
teilweise verändert). — 30km Saxen. V2 St. n. die Klammer- Schlucht. lfa St.
weiter die wiederhergestellte Burg Klamm des Grafen Clam-Martinitz (xn.-
xvi. Jahrh.). — Bei (33km) Bornach tritt die Bahn an die Donau, der sie
bis Krems folgt. — 38km Grein (S. 133). — 66km Marbach (S. 133). — 80km
Emmersdorf (S. 134). — 88km Aggsbach (S. 134). — 96km Spitz (S. 134). —
108km Bürnstein (S. 135). — 115km Krems (S. 135).
Von St. Valentin nach Klein-Reifling, 67km, Eisenhahn in
2 St. — Die Bahn tritt bei (7km) Emsthofen in das Tal der Enns.
20km Steyr(306m; Bahnrest.; Gasth.: Steyrer Hof,32 Z. zu 2-4 Z, gut;
Gold. Schiff), alte freundliche Stadt mit 17600 Einw., in hübscher Umgebung,
an der Einmündung der Steyr in die Enns. Die eigentliche Stadt liegt auf
einer Landzunge zwischen den beiden Flüssen und ist durch Brücken mit
den Vorstädten Ennsdorf und Steyrdorf verbunden. Vom Bahnhof gelangt
man r., dann 1. durch die Bahnhofstraße und über die Enns zur (10 Min.)
Spitze der Landzunge, wo auf einem Felshügel die dem Grafen Lamberg
gehörige Burg Steyr, schon im x. Jahrh. erwähnt, die jetzigen Gebäude aus
dem Anf. des xviu. Jahrh. S.w. von der Burg der Franz-Joseph-Platz, mit
einem Bronzestandbild Jos. WerndVs (f 1889; S. 127), von Tilgner (1894).
Östl. vom Franz-Joseph-Platz der altertümliche Stadtplatz, an dessen O.-
Seite das 1765-78 im Rokokostil erbaute Rathaus^ mit viereckigem Turm.
Vom S.-Ende des Stadtplatzes führt die kurze Pfarrgasse s.w. zur got. Stadt-
pfarrkirche (1442-1628), mit Glasmalereien aus dem xvi. Jahrh. und einem
eraenen Taufbecken von 1569; der 86m hohe Turm wurde 1885-89 von
nach Linz. BNNS. 6. Route. 127
Kr. Schmidt (S. 24) erneut. Aul dem Pfarrplatz eine Bronzebüste des Kompo-
nisten Ant. Brückner (f 1896), von Tilgner (1898). — Unweit östl. des Bahnhofs
Steyrdorf (s. unten) liegt die Industriehalle, mit dem städtischen Museum
(Sonn- u. Festt. 9-12 Uhr gegen 20 h, sonst gegen 40 h) und einer dauern-
den Gewerbe-Ausstellung (Sonn- u. Festt. 9-12 Uhr frei). Nördl. die aus-
gedehnten, von Werndl gegründeten Werke der 7. österr. Waffenfabriks-
Oesellschaft ; auch Herstellung von Fahrrädern. — Von der Hohen Ennsleithe
('/« St. ö\), vom Tabor (V2 St. n.) und vom Dachsberg (Vz St. n.w.) hübscher
Blick auf Stadt und Umgebung. l3/4 St. s.o. der Damberg (811m), mit
prächtiger Rundschau von der Warte 0/4 St. unterhalb Gasth. zur Dain-
bergwarte). — Von Steyr über Garsten nach Bad Hall s. unten.
Über die Enns nach (23km) Garsten, mit Strafanstalt in der ehem.
Benediktinerabtei. Nach Agonitz s. unten. — Weiter stets dicht am 1. Ufer
der Enns. — 42km Losenstein, mit Burgruine. — Jenseit, (55km) Großraming
durch einen Tunnel. — 64km Kastenreith, an der Mündung des Gaßenzbachs
in die Enns. — 67km Klein-Reifling (S. 164).
Von Garsten nach Agonitz, 32km, Eisenbahn in 2 St. durch das
hübsche gewerhreiche Steyrtal. — Garsten s. oben. — 3km Steyrdorf, 20 Min.
von Steyr (S. 126). — 7km Pergern. Zweigbahn in 1 St. nach (16km)
Bad Hall (S. 138). — 11km Letten, mit großen Werken der I. Österr. Waffen-
t'uhriks-Gesellschaft (s. oben). Die Bahn tritt in das Gebirge. — 29km
Leonstein (403m ; Gasth.: Linde), Sommerfrische mit gräfl. Sallburg'schem
Schloß und Park. — 31km Mölln. V2 St. ö. das reizend gelegene Dorf d. N.,
an der Mündung der Krummen Steyrling. — 32km Sensenwerk Agonitz (422m),
von wo Eisenbahn nach (10km) Klaus (S. 138).
Über die Enns, Grenzfluß zwischen Nieder- nnd Ober-Öster-
reich. — 171km Enns (280m; Gasth.: Gold. Krone; Gold. Ochs,
Z. '2-3 K\ malerisch gelegenes Städtchen (4300 Einw.), 1/4 St. s.
vom Bahnhof, mit einem freistehenden 65m hohen Stadtturm aus
dem J. 1565, einem Museum römischer Altertümer am Hauptplatz
(tägl. 8-12, 2-5 Uhr, 20 /i)und dem gräfl. Fürstenberg'schen Schloß
Ennsegg.
Unweit s. des Bahnhofs liegt St. Lorenz, das röm. Laureacvm, mit alter
?ot. Kirche. 5km ö. von Enns ist Albing, auf der Stelle eines römischen
Legionslagers.
177km Asten (250m).
1 St. s.w. liegt das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian, eines der
n Österreichs, das jetzige große Gebäude aus dem Anfang des
wni. Jahrh. nach Plänen Carlone^s und Prandauer^s, die niedrige Krypta
aus dem xm. Jahrh. \ Bibliothek (über 100000 Bände) mit vielen Hand-
Mbriften und Inkunabeln. Großer Marmorsaal; im zweiten Stock die
Kaiserzimmer mit prunkvoller Barockausstattung.
Vor (183km) Kleinmünchen über die Traun. — 180km Linz
(Bahntest.).
Linz.
Gasthäuser: Erzherzog Karl (Pl.a:D2), Kaiserin-Elisabelh-Kai 2,
beim Landeplatz der Dampfboote, 63 Z. zu 3-6, F. 1, Omn. 1 K, gut;
Bot er Krebs (PI. d: D 3), Donaulände 9, an der Donau, 75 Z. zu 2-5.
P. 1 A', Omn. 50 A$ Stadt Wien (PI. h : E 5), Volksgartenstr. 34, unweit.
vom Bahnhof, 25 Z. zu 1.60-2.40 A-, Gold. Schiff (PI. g: E 4), Land-
str. 36. 50 Z. zu 2-3 K; Gold. Kanone (PI. c : D 3), Landstr. 18, 60 Z.
zu I.b0-4A; Gold. Löwe (PI. e: D 3), Stadt Frankfurt (PI. b: D 3),
Franz-Joseph-Platz 26 bzw. 10; Gold. Adler (PI. f: D 2), Adlergasse 3;
Englischer Hof (PI. i: E 5), Feldstr. 23, 75 Z. von 1 K 60 an. — In
Urfahr (elektr. Straßenbahn vom Bahnhof, s. S. 128): Achleitn er (PL k:
D l), Hauptstraße 20, mit Garten, 60 Z. zu 1.50-3 K.
128 Route 6. LINZ.
Cafes : C. C e n t r a 1 , Landstr. 38 (PI. DE3,4);Traxlmayr, Prome-
nade 16 (PI. D 3) ; F i s c h e r , neben dem Gasth. Roter Krebs ;Schönberger,
Landstr. 58 (PI. D E 3, 4). — Linzer Torte in der Konditorei Zach,
Landstraße 23 (PL D 3).
Restaurants in den Gasthöfen; ferner Volksgarten (PL E 5 ; So.
Konzert): Kaufmännisches Vereinshaus (PL E 4), Landstr. 49,
mit Garten; Eurich, Domgasse 5 (PI. D3); Schwarzer Bär, Herren -
str. 9 (PI. D3, 4), mit Garten; Märzenkeller der Linzer Aktienbrauerei
(PL D 6), Kellergasse 16. — Weinstuben: Winzerhaus, Pfarrplatz 9/10
(PL DE2); Fiorioli, Domgasse 8 (PL D 3).
Droschken: vom Bahnhof in die Stadt Einsp. 1 iT 40, Zweisp. 2K
vom Dampfbootlandeplatz 1 K 20 oder 2 K\ Zeitfahrten die erste l)i St.
1 K oder 1 K 60, jede weitere y2 St. 60 h oder 1 K.
Elektr. Straßenbahn: vom Bahnhof am Volksgarten vorbei, über die
Landstraße, den Franz- Joseph-Platz und die Donaubrücke bis Urfahr
(s. unten); Abfahrt alle 5 Min. (10 und 20 h). — Von Urfahr führt eine
elektr. Bahn auf den Pöstlingberg (25 Min.; S. 129): hinauf 50, hinab
30 Ä, mit Benutzung der Straßenbahn 1 K hin und zurück.
Landestheater (PL 16: D 3), nur im Winter.
Donaubäder an der oberen und unteren Donaulände.
Post u. Telegraph (PL 4: D E 3), Domgasse.
Bei beschränkter Zeit (1/2 Tag) ; Museum, Franz-Joseph-Platz , Land-
haus, Mariendom und von hier zur Franz-Joseph -Warte. — Sehr lohnend ist
der Besuch des Pöstlingbergs (S. 129; elektr. Bahn bis oben).
Linz (264m"), Hauptstadt des Erzherzogtums Ober-Österreich
(Österreich ob der Enns), mit 60000 Einw. und einer 3500 Mann
starken Garnison, liegt malerisch am r. Ufer der Donau, über die
eine 280m lange eiserne Brücke (hübsche Aussicht) nach der Stadt
Urfahr (13000 Einw.) führt (Straßenbahn s. oben). Die Eisen-
bahnbrücke liegt unterhalb der Stadt.
Auf dem von der Donau ansteigenden Franz - Joseph - Platz
(PI. D 2, 3 j 220m lang, 60m breit) eine 26m h. Dreifaltigkeitssäule
(1723). S. führt von hier die Schmiedtorstraße auf die Landstraße,
die Hauptstraße der Stadt. L. in der Domgasse die alte Domkirche
(PI. 6: D 3), als Jesuitenkirche 1669-82 im Barockstil erbaut. —
Weiter, am Pfarrplatz, die Stadtpfarrkirche (PI. 7) ; an der Außen-
seite des Chors ein Marmorstandbild des h. Joh. von Nepomuk, von
R. Donner. Im Innern r. vom Hochaltar eine Marmorgrabplatte für
Kaiser Friedrich III. (S.129), dessen Eingeweide hier beigesetzt sind.
In der nahen Museumstraße das sehenswerte Museum Francisco-
Carolinum (PI. 11 : E 3), 1892 nach Plänen von Bruno Schmitz im
Spätrenaissancestil erbaut. Oben ein Kolossalfries (110m lang, 2,40m
hoch) in weißem Sandstein, von Prof. zur Straßen, die Kulturent-
wicklung Oberösterreichs von der Urzeit bis zur Besitznahme durch
das Haus Habsburg darstellend. Das Eingangstor, das frühere
Portal des Landhauses, hat kunstvolle Schmiedearbeit (Ende des
xvn. Jahrh.). — Zutritt im Sommer werktags 9-12, 2-5 Uhr, 40 />,
Sonn- u. Festtags 9-12 Uhr, 10 h; im Winter So. Di. Mi. Fr. Sa.
10-12, 2-4 Uhr. 111. Katalog 1 K. Direktor: Dr. H. Lbell.
Erdgeschoß. K>. Saal XXV: Münzen, Siegel. In den folgenden
Sälen botanische ond zoologische Sammlungen; beachtenswert eine Gruppe
neuseeländischer Vögel (Kiwi, Erdpapagei). — I. Stock. R. Saall: vor-
geschichtliche , besonders Hallstätter (S. 156), und römische Landesfunde.
., ^"'
png
LINZ. 6. Route. 129
Saal II: WalVen. Saal III: kunstgewerbliche Gegenstände. Durch «las
Treppenhaus in Saal IV: Musikinstrumente, u. a. 1. am Fenster ein Flügel
Beethovens, von Erard freres. Saal V: Schnitzereien und Gemälde aus
Kirchen. Zimmer VI, mit gotischen Einrichtungsstücken. Zurück in SaalV
und 1. in Saal VII: kirchliche Kunst. Durch einen Gang (VIII) in Saal IX:
Trachten (Goldhauben, gestickte Mieder, Schuhe; beachtenswert die Re-
nalssance-Kassetten-Decke, aus Mitterndorf, 1593J. Im nächsten Zimmer (X) :
MÖbel, kunstgewerbliche Gegenstände usw. Durch das Treppenhaus 1. in
den Sitzungssaal (XI), mit zwei großen Landschaften, von A. Obermüllner
(Gräberfeld bei Hallstatt, Aussicht von Kreuzen bei Grein). — II. Stock.
sll-XVI: mineralogisch-geognostische Sammlungen; Reliefkarten von
<)ber-()sterreich (1 : 75U00) und des Salzkammergutes (1 : 50000); Landes-
bildergalerie; Sammlung des Grafen E. Ludolf (Saal XVII); sog. Schwanen-
gtädter Fund (bürgerl. Hausrat von 1671). — Untergeschoß. Waffen aus
dem Bauernkriege, Kanonen; ländliche Wirts- und Wohnstube, mit Ge-
brauchsstücken. Ferner Eisenarbeiten, Grabsteine u. a.
An derPB,OMENADE(P].D 3) ein Denkmal A dalb er t Stifter' s(P1.15 ;
180J-68),vonRathausky(1902): auf Felsblöcken die sitzendeBronze-
Ügur des Dichters. Ferner das 1562 erbaute, 1800 wiederhergestellte
Landhaus (PI. 3), mit Arkadenhof; von dem altenBau stammen noch
das schöne Marmorportal, an der Altstadt-Seite, und der Stände-
saal; neben dem Portal, an der Promenade, eine Marmorbüste der
Kaiserin Elisabeth (f 1898), von Rathausky (1903). — Nördl. auf
einer Anhöhe an der Donau die langgestreckte Schloßkaserne, an
der Stelle der Kaiserburg, in der Kaiser Friedrich III. 1493 starb.
Südl. von der Promenade der Marien-Dom (PI. D 4), 1862 von
Vinc. Statz im Stil der Frühgotik begonnen ; bis jetzt ist nur der
Chor und der 135m hohe Turm 1902 vollendet. — Im S. der Stadt
der schattige Yolksgaeten (PI. E 5), mit dem städt. Saalbau und
einem Bronzestandbild des Dialektdichters Stelzhamer (f 1874),
Metzner (1908).
Vom Mariendom geht man in einer ^4 St. zum Bauernberg (PL
C 5); von hierin ^4 St. auf der in Windungen ansteigenden Straße
( Fußwege kürzen etwas) auf den Freinberg (PI. A 5). Hier steht
neben einer kleinen Kirche ein fester Turm, der ursprünglich zur
Maximilianschen Befestigung gehörte aber später den Jesuiten
übergeben wurde, und ein dreistöckiges ehem. Jesuitenkloster
(Erzherzog Maximilian von Este befestigte 1830 Linz durch einen
Gürtel von 32 z. T. noch bestehenden und verschiedenen Zwecken
dienenden Türmen). Ein Fahrweg führt von da nördl. in 10 Min.
zum Jägermayr (PL A 4; Gastwirtsch. ; Einsp. von Linz 3 K) und
weiter in die Anlagen des Verschönerungsvereins , mit zahlreichen
Aussichtspunkten. Schönste Rundsicht von der 20m h. *Franz-
Joseph- Warte (PL A 3; unterhalb ein Wirtshaus), 10 Min. vom
Jägermayr am N. -Rande des Plateaus (Eintr. 10 ä; 127 Stufen).
Zur Franz- Joseph -Warte gelangt man auch von der Promenade
(PL D 3) über die Römerstraße (abwärts in 25 Min.).
Die Aussicht von dem früher befestigten *Pöstlingberg (537m),
am 1. Ufer, 1 St. n.w. von Urfahr (elektr. Bahn s. S. 128), ist noch
umfangreicher und besonders bei Abendbeleuchtung schön. Die
130 Route 7. PASSAU.
Bergbahn (vgl. die Beikarte auf dem Stadtplan ; Aussicht r.) führt
an Schloß Hagen (jetzt Branerei) vorbei 5 r. das weithin sichtbare
Petrinum, ein bischön. Knabenseminar. Von der in einen ehe-
maligen Festungsturm eingebauten Endstation (519m) in wenigen
Schritten zu der zweitürmigen Wallfahrtskirche und dem guten
Hot.-Rest. Bergbahn, mit Aussichtsterrasse.
Vom Pöstlingberg auf MW. in l!/2 St. zur * Giselawarte (Whs.) auf dem
Lichtenberg (926m), mit umfassender Aussicht. 1 St. weiter Bad und Luft-
kurort Kirchschlag (894m). Von Linz direkt zur Giselawarte mehrere
markierte Wege (3 St.). — St. Magdalena, Wallfahrtskirche mit Gasthaus
und Aussicht, 3A St. n. von Urfahr, wird gleichfalls viel besucht (auch
mit dem Pöstlingberg zu vereinigen)-, Einsp. hin und zurück mit 2 St.
Wartezeit 7, Zweisp. 10 K. — Auf den Pfenningberg MW. in IV2 St. von
Windegg (S. 328) aus. — IV2 St. donauaufwärts das Zisterzienserstift Wilhering
(S. 132), entweder auf der Landstraße oder durch den Kürnberger Forst.
Von Urfahr nach Ai gen -Schlägl, 5Skm , Mühlkreisbahn in
3 St. Die Bahn geht am 1. Donauufer aufwärts bis (10km) Ottensheim (263m 3
S. 132) und wendet sich hier n.w. nach (33km) Neufelden im Tal der Großen
Mühl, in dem sie dann aufwärts führt. — 36km Pürnstein, r. oben die statt-
liche Ruine Pürnstein. — 58km Aigen (544m 5 Gasth. : Almesberger, 16 Z. zu
1.30-2ÜT), freundlicher Markt, von schön bewaldeten Bergen umgeben. V« St.
südl. die alte Prämonstratenserabtei Schlägt^ mit sehenswerter got. Kirche.
Von Linz nach Salzburg s. R. 10; — auf der Donau nach Wien s. R. 7 •, —
nach Selztal s. R. 9; — nach Budweis s. S. 328.
Lins ist Knotenpunkt der Schnellzugstrecke Berlin-Prag-Triest, s. R. 37,
7. Die Donau von Fassau bis Wien.
Dampfboot bis Linz 2mal tägl. in 4 St. für 5 K 60 oder 3 K 40
(donauaufwärts in 9 St. für 3 IT 60 oder 2JT70); von Linz bis Wien Imal
tägl. in 8-83/4 St. für 9 K 40 oder 5 K 20 (aufwärts in 19 St. für 4 K 40
oder 3 J5T40). Österr. Zolldurchsuchung am Landungsplatz in Passau. Ein-
malige Fahrtunterbrechung gegen Bescheinigung gestattet. Bett, nur für
Fahrgäste I. Kl., 2K-, Kabine für 1-3 Pers. Linz -Wien 8K-, M. um 12 Uhr
2 K 60 (II. Kl. 1 K 60), um 2 Uhr 4 K. Freigepäck 25 kg. — Eisenbahn
s. R. 6. Abwärts ist die Donaufahrt weit vorzuziehen.
Die Dampfbootstationen sind in der nachstehenden Beschreibung wie
auf den Karten mit • bezeichnet.
•Passau. — Gasth.: Bayrischer Hof (PI. a: C 3), Ludwigstraße,
Z. von 2J an, F. 1, M. 2y2Jl\ PassauerWolf (PI. h: B 3), 46 Z. zu
1.80-3 Jt, F. 70 Pf., Zur Eisenbahn (PI. d: A 3), Deutscher Kaiser
(PI. e: A 3), alle drei Bahnhofstraße. — Restaurants. Rathaus k eller, gut,
Wiederleuthner , Schrottgasse (PI. D 3), in beiden Wein; Bier: Theater-
restaurant, Bismarckstraße (PI. C 3); Stadt Wien, Caß Witteisbach, beide
Ludwigsplatz (PI. B 3) ; Stockbauergarten (PI. E 2, 3), unweit des Dampf boot-
landeplatzes. — Ausführliche Beschreibung s. in Baedekers Süddeutschland.
Passau (304m), bayrische Stadt mit 19000 Einw., liegt reizend
auf der schmalen Landzunge, die durch den Einfluß des an seiner
Mündung 290m breiten Inn in die hier nur 240m breite Donau
gebildet wird. An der Ostseite des mit einem Bronzestandbild
Maximilians I. geschmückten Domplatzes erhebt sich der Stephans-
dorn (PI. D 3), vielleicht schon im v. Jahrh. gegründet, im xv. Jahrh.
im gotischen Stil erneut, nach dem Brande von 1662 von 0. Lorago
in reichem Barockstil umgebaut, eines der bedeutendsten Werke
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Donau v. Passau bis Wien. OBERNZELL. 7. Route. 131
der deutschen Kirchenbaukunst des xvn. Jahrb. An der Donau,
beim Dampfbootlandeplatz , das stattliche Rathaus (PI. E 3), mit
einem 68m h. Turm ; in den Sitzungssälen Gemälde aus der Ge-
schichte Passau's von F. Wagner. — Am r. Ufer des Inn, über den
die Ludwigsbrücke führt, liegt die Wallfahrtskirche Mariahilf (PI.
E4; i/i St. vom S.-Ende der Brücke; unterwegs und oberhalb
reizende Aussichten auf die Stadt). — Vom untern Ende der Stadt
gelangt man über den Drahtsteg nach Niederhaus und durch einen
kurzen Tunnel an die Uz; dann Fahrweg 1/^ St. 1. hinan, an der
Salvatorkirche vorbei, zur Feste Oberhaus (427m; PI. E2), auf
steiler Höhe 1219 erbaut, jetzt Gefängnis. Schöne Aussicht (be-
sonders bei Abendbeleuchtung) vom Aussichtsturm des Passauer
Waldvereins (V2 *M\ — Weiter östl., am 1. Ufer der Uz, der Kloster-
berg (PL F 2), gleichfalls mit lohnender Aussicht.
Eisenbahn von Passau nach Wels (Linz) s. S. 139.
Bei der Abfahrt von Passau prächtiger Rückblick auf Stadt und
Umgebung. Die Gewässer des grauen Inn und der dunkelbraunen
Ilz vermischen sich erst allmählich mit dem grünlichen Donau-
wasser. Das r. Ufer ist von Passau an österreichisch, das 1. Ufer bis
gegenüber Engelhartszell bayrisch. Kurz unterhalb von Passau über-
schreitet die Bahn nach Hauzenberg auf neuer Eisenbrücke den
Fluß, führt bis Erlau (s. unten) mit ihm parallel und wendet sich
dann nach N. Zu beiden Seiten steigen bald steile Waldgebirge
auf; am Ufer sieht man nur hin und wieder einzelne Häuschen oder
Häusergruppen. Der Strom ist wenig belebt, die Landschaft ernst.
1. das Dorf Erlau, r. die kleine Burg Krämpelstein auf schroffer
Felswand.
r. *Pyrawang. — 1. •Obernzeil oder Hafnerzell (296m ; Gasth. :
Post), mit Graphitbrüchen und altertümlichem Schloß; letzter
bayrischer Ort. Eisenbahn nach (5km) Erlau.
r. auf der Höhe der kleine Ort Viechtenstein mit großem altem
Schloß des Grafen Pachta. Weiter ragt im Strom 1. der Jochenstein
hervor, die alte Flußgrenze zwischen Bayern und Österreich. Die
Waldschlucht unterhalb am 1. Ufer bildet die Grenze.
r. •Engelhartszell (278m; Gasth.: Post), österr. Grenzzollamt.
In der Nähe Engelszell. ehem. Zisterzienserstift, jetzt Eigentum
des Grafen Pachta.
1. Rannariedl, altes noch bowohntes Bergschloß; weiter unter-
halb, am Fuß des Berges das Dörfchen • Niederranna . ^4 St. im
Rannatal aufwärts die hübsche Ruine Falkenstein.
r. • Wesenufer, alter Markt, einst dem Passauer Domkapitel ge-
hörig. — 1. Marsbachzell, überragt von Schloß Marsbach.
1. Ruine Haichenbach ( Kerschbaumer Schloß), auf steiler Höhe
(4G7m), von Kaiser Maximilian I. zerstört; sie erscheint nach einer
Wendung nochmals.
Das Strombett ist fast um die Hälfte enger geworden, von steilen
200-300m hohen bewaldeten Bergwänden eingeschlossen; viele
132 Route 7, ASCHACH. Donau v. Passau Ms Wien.
Krümmungen. Die Landschaft gehört zu den großartigsten des
Flusses. Bei
1. 'Obermühl fließt der Kleine Mühlbach in die Donau.
1. 'Neuhaus, stattliches Schloß mit fünfeckigem Bergfried auf
hohem bewaldetem Ufer, Hrn. v. Plank gehörig. Bei
r. • Aschach (267m; Gasth. : Sonne), einem hübschen Städtchen
mit Schloß und Park des Grafen Harrach, tritt die Donau wieder in
die Ebene. Gegenüber Landshag, mit Jagdschloß. In der Ferne
der Pöstlingberg (S. 129). Bei klarem Wetter bilden die steirischen
und österreichischen Alpen den südlichen Hintergrund der Land-
schaft; rechts der Traunstein; doch bald verschwindet alles hinter
den zahlreichen buschigen Auen, in die sich nun die Donau wieder
ausfasert. — Eisenbahn nach Wels s. S. 140.
72 St. östl., auf dem 1. Donauufer, das Eisenbad Miihllacken (Kurhotel),
in waldreicher Umgebung; dabei die Ruine Ober - Wallsee.
Yon Aschach an bezeichnen rote Bojen den Schiffahrtsweg. R.
blicken die Trümmer der Schlösser Stauf und Schaumburg von
Hügeln herab, letzteres das Stammschloß eines mächtigen, 1559
ausgestorbenen Geschlechts, das einst das Donautal beherrschte.
r. 'Brandstatt; von hier in 1/2 St. nach Eferding fS. 140). L.
in der Ferne erscheint wieder der Pöstlingberg (S. 129).
1. Ottensheim, mit Schloß des Herrn v. Weißenegg, schon von
weitem sichtbar. — Eisenbahn nach Aigen s. S. 130.
r. •Wilhering, Zisterzienserabtei, 1146 gegründet (Kirche,
mit einem roman. Portal vom alten Bau; und Stiftsgebäude im
xvni. Jahrb. neu erbaut).
1. Schloß Puchenau, Hrn. Hardtmuth gehörig. Oben auf dem
Pöstlingberg die zweitürmige Wallfahrtskirche. R. der Kalvarien-
berg. Das Boot fährt unter der Brücke hindurch und landet in
r. •Linz, s. S. 127. Die Dampfbootlandestelle (PI. D 2) ist
1/2 St. nördl. vom Bahnhof (PI. E 6) ; elektr. Straßenbahn vom
Franz-Joseph-Platz.
Unterhalb Linz ist das r. Ufer der Donau flach; schöner Rück-
blick auf Stadt und Umgebung (der Pöstlingberg ist noch lange
sichtbar). Das Boot fährt unter der Eisengitterbrücke der Linz-
Budweiser Bahn (S. 328) hindurch.
1. abseits Schloß Steyregg (S. 328). Allenthalben Inseln (Auen) ;
auf einer 1. die ansehnliche Ruine Spielberg.
1. •Mauthausen (Gasth.: Zur Post, beim Landesteg; Eisenbahn
nach Krems s. S. 126), Marktflecken. Das alte Schloß Prag stein
ragt in den Strom hinein. Gegenüber fließt r. die grüne Enns in
die Donau und behält auf weiter Strecke noch ihre Farbe. Unter-
halb überschreitet die Brücke der Staatsbahn (St. Yalentin-Bud-
weis) den Strom. Auch das 1. Ufer des Flusses flacht sich nun ab.
r. •Wallsee (275m), Markt mit dem stattlichen, von einem
hohen Turm überragten Schloß Nieder- Wallsee, Eigentum des Erz-
herzogs Franz Salvator.
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Donau v. Passau bis Wien. GRKIN. 7. Haute. 133
1. 4km n. vom Ufer, Burg Klamm (S. 126). Bei
r. Ardagger wendet sich die Donau nach N.; hoch oben auf dem
Kollmitzberge (469m) die Wallfahrtskirche St. Ottilia. Das Fluß-
bett wird eng, zu den Seiten hohe Waldberge.
1. »Grein (218m; Gasth. : Gold. Kreuz; Gold. Ente, 10 Z. zu
2-4 K), Städtchen mit dem Schloß Greinburg des Herzogs von
Koburg- Gotha. — Eisenbahn nach (39km) St. Valentin oder am
1. Donauufer nach Krems s. S. 126.
i 8t. n.w. von Grein (Wagen 6 K, Stellwagen 60 h) die Wasserheil-
anstalt Kreuzen (430m; P. von 38 K wöch. an, Bäder 12 K wöch.; im
Winter geschlossen), mit schönen Anlagen und Burgresten, in aussichts-
reicher freier Lage.
Weit in den Strom hineinreichende Klippen bilden den Greiner
Schwall. Eine Insel , das Wort , legt sich in den Fluß , dessen
Hauptwassermasse an der Nordseite in starkem Fall hinabströmt
(der breitere Stromarm auf der r. Seite der Insel ist fast ganz
versandet). Dies ist der früher der Schiffahrt sehr gefährliche
*Strudel, 500m lang, 9-13m breit. Das Boot fährt dicht an dem
Ufer des Wort entlang ; auf der Nordspitze der Insel ein steinernes
Kreuz, daneben geringe Trümmer einer Burg. Gegenüber am 1.
Ufer auf einem Felsvorsprung Ruine Werfenstein; gleich darauf
der Markt Struden. Einige Minuten weiter unterhalb der Wirbel,
früher gleichfalls den Schiffen gefährlich, jetzt nur eine unbe-
deutende Stromschnelle. Am Ende des Engpasses
1. *St. Nicola, in hübscher Lage.
1. 'Sarming stein, mit altem Burgturm. 0
r. • Freyenstein , mit großer Burgruine. — Bei (1.) *Isperdorf
mündet der Isperbach in die Donau, Grenze von Ober- und
Nieder-Österreich. — r. Donaudorf, mit Schlößchen.
1. erhebt sich auf einem in die Donau hineinragenden Felsen
*Persenbeug% ein äußerlich schlichtes kaiserl. Schloß.
r. •Ybbs (Gasth. : Weißes Lamm, 12 Z. zu 1.40-2.40 #), einst
röm. Kastell ,,ad pontemlsidisa. Von den beiden großen Gebäuden
diesseit des Orts ist das erste eine Landesirrenanstalt, das andere
eine Filiale des Versorgungshauses in Wien. Elektr. Straßenbahn
nach (2km) Ybbs-Kemmelbach (S. 126).
Der Strom beschreibt einen großen Bogen um die 1. vortretende
Halbinsel; fern im S. die österr. Alpen mit dem Ötscher. R. die
Mündung der Ybbs. — Bei (r.) Sarling tritt die Eisenbahn (R. 6)
dicht an die Donau und verläßt sie bei Melk (S. 134).
r. 'Säusenstdii, an einem Felsvorsprung.
1. »Marbach (S. 126; Gasth.: Schwarzer Adler), ansehnlicher
Markt. Darüber auf der Höhe (443m; % St.) die vielbesuchte
Wallfahrtskirche Maria- Taferl; oben (Whs.) überblickt man das
Donautal, nebst einem großen Teil von Nieder-Österreich, und die
steirischen und österreichischen Alpen vom Schneeberg bis an die
bayrische Grenze. — Marbach schräg gegenüber die E.-St. Krumm-
nußbaum (8. 126); weiter die Mündung der Erlauf.
134 Route 7. MELK. Die Donau von
r. •PöcbJLarn (Gasth. : Ooldnes Schiff, an der Donau, 10 Z. zu
1-2 K; Bahnhofshot. ,), das Bechelaren des Nibelungenliedes, Sitz
des sagenhaften „vielgetreuen" Markgrafen Rüdiger. Eisenbahn
s. S. 125. Gegenüber am 1. Ufer Klein- Pbchlarn ; darüber auf der
Höhe Schloß Artstetten CS. 125). Weiter 1. auf der Uferhöhe die
Kirche von Ebersdorf. Über
1. • Weitenegg die ansehnlichen Reste einer Burg, — L. unten
das Schlößchen Lubereck.
r. *Melk. — Gasth.: Melker Hof, Z. von 2 K an, F. 80 A, M. 2K;
Bahnhofshotel; Gold. 0 chs e, 15 Z. zu 1 K 60. — Der Bahnhof (S. 125)
ist 20 Min. von dem unterhalb des Orts gelegenen Landeplatz der großen
Donaudampfer entfernt, 7 Min. von dem der Lokalboote nach Grein und
Krems. — Roll fähre zum 1. Ufer (24 h hin und zurück).
Melk oder Molk (210m), einst Sitz der Babenberger, jetzt ein
Städtchen mit 2500 Einw., liegt am Fuß des Felsens, auf dem
sich, 60m über dem Strom, die berühmte 1089 gegründete, 1702-36
von Prandauer im Barockstil großartig neu aufgeführte, auf der
Landseite stark befestigte Benediktinebabtei erhebt (Zutritt
9-11, 2-5 Uhr). Die Kirche, mit zwei Türmen und Kuppel, ist
im Innern prachtvoll^, mit Gold und Marmor ausgestattet. Die
Bibliothek, in einem stattlichen Saal, umfaßt 70000 Bände. Die
Gemäldesammlung, in der Prälatur, ist sehenswert. Im Archiv
(nur auf Anfrage zugänglich) das „Melker Kreuz", in Gold getrie-
ben, 0,6 m hoch, vom J. 1363; Rückseite mit Perlen und Edel-
steinen geschmückt, der Fuß Silber, in trefflicher Arbeit. Nach
der Donau zu öffnet sich eine schöne Halle mit Aussicht. Auch
Melk („Medelicke",) sowie das weiter flußabwärts gelegene Mau-
tern („Mutaren") erwähnt das Nibelungenlied.
Unterhalb Melk strömt die Donau durch ein langes enges Tal,
schon zu Karls d. Gr. Zeiten die Wachau genannt, reich an Sagen
wie an Naturschönheiten.
1. •Emmersdorf($. 126) der Mündung der Pielach gegenüber. —
r. Schönbühel, Schloß des Grafen Beroldingen und Servitenkloster.
1. #Aggsbach (S. 126). — r. • Agg stein. Hoch oben die große
Ruine #Aggstein (520m; 325m über der Donau), einst Sitz der
mächtigen Kuenringe, dann ein Raubschloß (Eintr. 20 A). Unterhalb
1. Schwallenbach zieht sich vom Fluß bis zum Berggipfel ein
mauerähnliches Felsriff empor, die Teufelsmauer.
1. 'Spitz (S. 126; Gasth.: Wachauer Hof, 20 Z. zu 1.20-2 K),
Marktflecken mit Pfarrkirche aus dem Ende des xv. Jahrh. und
den Resten der Burg Hinterhaus. Der Ort ist um einen bis zum
Gipfel mit Reben bepflanzten Hügel gebaut.
Der *Jauerling (959m), mit prächtiger Aussicht auf das Donautal, die
österreichischen und steirischen Alpen, ist von Spitz auf gutem Reitwege
in 2V2 St. zu ersteigen; oben Aussichtsturm und Touristenhaus.
r. 9Arnsdorf. — 1. St. Michael. Auf dem Dachfirst des Chors
der alten Kirche sieben Hasen aus Ton ; sie sollen an einen
Passau bis Wien. KREMS. 7. Route. 135
Schneefall erinnern , der einst das Dach so bedeckte , daß die
Hasen darüber hinwegliefen. — 1. Wösendorf.
1. #Weißenkirchen (Gasth. : Gold. Löwe).
Lohnender Ausflug über (i.1/2 St.) Weinzierl zur (8/4 St.) Ruine * Harten-
stein, über der Schlucht der Teufelskirche prächtig gelegen; ein Teil der
Ruine ist zu einer Wasserheilanstalt ausgebaut. Von hier durch das
Kremstal an Ruine Hohenstein vorbei nach (2 St.) Obermeisling ( Whs.), dann
Fahrstraße durch die Schluchten der Krems nach (2 St.) Sen/tenberg und
(2 St.) Krems (s. unten).
1. •Dürnstein (S. 126). Von der Donan stellt sich der Ort
hübsch dar, das fürstl. Starhemberg'sche Schloß ans der Mitte des
xvii. Jahrb., das ehem. Chorherrenstift und die Kirche treten
stattlich hervor. Oberhalb ragen auf zackigem Fels die Trümmer
der Feste Dürnstein empor. Hier hielt 1192-93 Herzog Leopold VI.
seinen Feind Richard Löwenherz, König von England, 15 Monate
lang gefangen und hier soll ihn der Sage nach der Sänger Blondel
entdeckt haben. — 1. Loiben. Turmförmiges Denkmal zur Erinne-
rung eines Sieges der Österreicher über die Franzosen am 11. Nov.
1805, 1905 enthüllt.
r. •Rossatz, Marktflecken mit alter got. Kirche.
r. Mautern (195m). R. ist das auf einem 261m h. Berg (449m
ü. M.) gelegene, 1 St. von der Donau entfernte Benediktiner-
stift Ööttweig sichtbar. Diese berühmte Abtei wurde im J. 1072
gegründet; das jetzige Stiftsgebäude, ein Viereck, das die ganze
Bergfläche einnimmt, wurde 1719 erbaut. Das Portal der Kirche
und die große Stiege sind prachtvoll. Die Abtei besitzt eine
Bibliothek mit zahlreichen Inkunabeln und Handschriften, Samm-
lungen von Münzen, Altertümern, Naturalien und Kupferstichen.
— Eine Brücke führt von Maatern über die Donau nach
1. • Stein (Qemeindehot.) , altertümliches Städtchen mit 4300
Einw. Unweit oberhalb der Brücke die verbauten Reste der von
Matthias Corvinus 1486 zerstörten Burg; auf dem Frauenberg Über-
reste einer zweiten Feste. Zwischen Stein und der alten Stadt
•Krems (Gasth. : Hot. Bahnhof, Gold. Hirsch), mit 12700 Einw.,
liegt die Vorstadt Und. Stein und Krems erscheinen wie ein ein-
ziger lang sich hinstreckender Ort. Sehenswert das städtische
Museum in einem ehem. Dominikanerkloster (im Sommer So.
9-12 Uhr; unentgeltlich).
2 St. n. von Krema im Rremstal der Markt Senftenberg, mit befestigter
Kirche und hübscher Burgruine.
Von Krems nach Absdorf, 32km, Eisenbahn in 1 St. — 9km
Hadersdorf. Abzweigung nach (45km) Sigmundsherberg (S. 329). — 15km
Wagram. Vz St. w. Schloß Orafenegg , dem Herzog von Ratibor gehörig,
mit schönem Park. — 32km Absdorf (S. 329).
Eisenbahn von Krems nach St. Polten s. S. 125 ^ — nach 8t. Valentin
v. ff. 126.
Bei Krems überschreitet die Bahn nach St. Polten die Donau.
Das 1. Ufer des Flusses dehnt sich zu weiter Ebene aus; der
Strom bildet hier wieder ein Inselmeer. R. auf dem Kamm des
Gebirges die einsame Kirche Wetterkreuz (368m).
136 Route 7. GREIFENSTEIN.
r. 9Hollenburg (205m), mit Schloß ; im Schloßpark eine vier-
eckige Burgruine. Auch das r. Ufer verflacht sich nun.
r. Traismauer, vom Fluß nicht sichtbar, uralter Markt, in
dessen Nähe die Traisen in die Donau fällt. — r. mZwentendorf.
r. •Tulln (Gasth. : Gold. Hirsch, Gold. Löwe), mit 4300 Einw.,
eine der ältesten Städte an der Donau, der Römer Comagenae.
„Tulne" wird im Nibelungenlied (Str. 1301) erwähnt. Alte Kirche,
daneben romanischer Karner. Auf dem Tullner Feld vereinigte
sich 1683 das 60 000 Mann starke deutsche und polnische Heer
und rückte nach Wien gegen die Türken. Die Staatsbahn (S. 329)
überschreitet hier den Strom auf einer Gitterbrücke. Tulbinger
Kogel s. S. 124.
Eisenbahn von Tulln über Herzogenburg nach St. Polten s. S. 125; —
über Absdorf nach Krems s. S. 329 und S. 135.
Unterhalb Tulln wild die Umgebung wieder anziehender, je
mehr man sich dem Wiener Wald nähert.
r. •G-reifenstein (Gasth. : Schwarzer Bär, Brauner Hirsch), mit
stattlicher, z. T. hergestellter Burg des Fürsten Liechtenstein,
Station der Staatsbahn (S. 329), die von hier ab dicht am Ufer
hinführt. Auf der Höhe Hadersfeld (439m ; Whs. ; 3/4 St. vom
Bahnhof), mit weiter Aussicht vom (*/4 St.) Obelisk; von dort
über den (1 St.) Sonnberg, Gugging und Kierling nach (1^2 St.)
Klosterneuburg (S. 107).
1. Burg Kreuzenstein (s. unten). — Unterhalb
r. Höflein wendet sich der Strom nach Süden ; in der Ferne
der Leopoldsberg und der Kahlenberg (S. 105/06).
1. •Korneuburg (167m; S. 341; Gasth.: Weißes Rößl), mit
8300 Einw., früher Festung, schon weit in der Ebene. In sanfter
Abdachung zieht sich der weinreiche Bisamberg (360m) hin.
i St. nordwestl. von Korneuburg (Wagen hin und zurück 12 K) liegt
*Burg Kreuzenstein (262m ; 105m über der Donau), im xn. Jahrhundert
erbaut, von den Schweden 1645 zerstört, 1874-1906 von Hans Graf Wilczek
neu aufgeführt. Im Innern zahlreiche Kunstschätze. Zutritt außer Mo. Fr.
tägl. zu den vollen Stunden gegen Eintrittskarten (1 i0> die beim Portier
des gräfl. Wilczek"1 sehen Hauses, Wien, I. Herrengasse 5, zu lösen sind.
Schon aus der Ferne glänzen die Kuppeln des großen Augustiner-
Chorherrnstifts
r. Klosterneuburg (S. 107); dahinter die Habsburgwaite (S. 106).
Unterhalb tritt der Leopoldsberg (S. 106) dicht an den Strom, kaum
für die Eisenbahn und die Straße Raum lassend. Rechts oben auf
vorspringender Höhe die Kirche auf dem Leopoldsberg ; am Fuß
inmitten von Weinbergen Kahlenberg er dorf,
r. •Nußdorf (S. 104); r. zweigt hier der Wiener Donaukanal ab.
Weiterhin hübsche Rückblicke auf den Wiener Wald.
•Wien, 8. S. 2. Landeplatz bei der Kronprinz-Rudolf-Brücke
(I. PL G H 2). Einsp. in die Innere Stadt 1 K 80, Fiaker 2 K 40 ;
Gepäck 60 bzw. 80 h.
137
8. Von Wien nach Mariazeil.
Vcrgl. Karte S. 230.
162km. Staatsbahn bis St. Polten, von da bis Mariazell Nikderöbtkk-
UICHI80HS Landksbahn (Pielachtalbahn). Im Sommer Imal tägl. Schnell-
D 5 St. tür 11 K 50 (II. Kl.) und 1 K 60 (111. Kl.). Personenzug in
3t. für 10 K 30, b' £"80. — Über Seheibmühl s. S. 125.
< Wien nach St. Polten (61km) s. S. 124. Die Pielachtalbahn
wendet sich von der Staatsbahn südl. und führt über (73km) Ober-
< Irafendorf (273m), Markt am 1. Ufer der Pielach, und. (87km) Raben-
<tt in ( 339m), mit Burgruine, nach (93km) Kirchberg an der Pielach
(393m), mit altem Schloß. — Jenseit (97km) Lolch verengt sich
das Pielaehtal. — 100km Weißenburg, mit großer Burgruine. —
102km ßchwarxenbach. Die Bahn überschreitet die Pielach zwischen
zwei kurzen Tunneln und wendet sich s.w. in das enge Natterstal
nach (113km) Laubenbachmühle (534m; Bahnrest.). — Die Bahn-
strecke von hier bis Mariazell ist eine der interessantesten öster-
reichischen Gebirgsbahnen und steht streckenweise der Semmering-
bahn kaum nach. Die Bahn steigt in Kehren und über Viadukte
zu dem Plateau von (132km) Puchenstuben (841m), dann durch den
2368m langen Gösingtunnel nach (139km) Gösing (890m; Hot.
Gösing), Sommerfrische mit herrlicher Aussicht auf den Ötscher. —
Nun scharf abwärts über Viadukte und durch Tunnels ins Lassingtal
nach (147km) Wienerbruck- Josefsberg (795m; Burger's Hot. Lassing-
fall, 50 Z. zu 1.40-3 K, gut).
25 Min. westl. (weiße WM.) der 80m hohe "Lassingfall, in großartiger
Felslandschaft (für 4 K kann man die Fallklause öffnen lassen; Karten bei
Purger). — Ein lohnender Weg führt vom Fall durch den wildromantischen
ötschergraben zur (21/:» St.) Klause (87lm) und über den (2 St.) Riffelsattel
1.1284m) auf den (1^4 St.) Ötscher (S. 126); s. Baedekers Südbayern, Tirol usw.
Die Bahn führt weiter im Erlauftal mittels einer Reihe von
Tunneln und Viadukten nach
162km Mariazell (862m ; Gasth. : Schwarzer Adler, 70 Z. zu 2-4 K,
Gold. Kreuz, 48 Z. zu 1.40-4 K, beide gut; Gold. Greif; Blaue
Weintraube; Goldner Löwe; Krone), der besuchteste Wallfahrtsort
Österreichs (jährlich an 150000 Fremde), in einem weiten, von
schönen Waldbergen umgebenen Bergkessel malerisch gelegen. Der
Ort (1500 Einw.) hat zahlreiche Gast- und Logierhäuser, doch ist
im Sommer, wenn die großen Prozessionen eintreffen (die Wiener am
1. Juli, die Grazer am 14. Aug.) schwer Unterkunft zu erlangen.
1/i St. s.o. vom Bahnhof die 1644-99 erbaute Gnadenkirche
oder Basilika, mit drei Türmen, der schöne got. 82m hohe Mittel-
turm aus dem xiv. Jahrh. Das Innere ist 63m lang, 21m breit.
Die Gnadenkapelle im Mittelschiff enthält auf silbernem Altar das
Gnadenbild, eine ü,S2m hohe aus Lindenholz geschnitzte sitzende Statue der
Madonna. — Auf dem Hochaltar eine große silberne Erdkugel, aus der
ein KreuÄ aus Ebenholz mit dem Heiland und Gottvater emporstrebt (beide
aus Silber), ein Geschenk Kaiser Karls VI. ; zu Seiten der Weltkugel die
versilberten Holzstatuen der h. Jungfrau, des h. Johannes und zwei Engel.
— Im südwestl. Turm das Kripplein, eine plastische Darstellung der Geburt
Christi. — Reiche Schatzkammer; auf dem Altar das Schatzkammerbild
(Madonna von einem frühitalienischen Meister).
138 Route 9. KREMSMÜNSTER.
V2 St. n.w., durch die Grünau (Marien- Wasserfall), der Erlauf-
see (835m 5 Seewirt am W.-Ende, Seebäder, Boote zu haben; Herren-
haus am O.-Ende); zurück am S.-Ufer auf der direkten Fahrstraße
in 1 St.
Von Mariazeil über Gußwerk (bis hierher auch Bahn) nach Neuberg
und Mürzzuschlag s. S. 230; — nach Au-Beewiesen und Kapfenberg 9. S. 230.
9. Von Linz nach Selztal. Pyhrnbahn.
111 km. Staatsbahn. Schnellzug in 3 St.
Linz s. S. 127. — Die Bahn überschreitet hinter (9km) Traun
die Traun und tritt bei (13km) Nettingsdorf in das Kremstal; im
Hintergrund s. die Prielgruppe. — 16km Wo stell ach- St. Marien;
r. auf der Höhe Schloß Weißenberg. — 29km Ünter-Rohr (330m ;
Bahnrest.). Zweigbahn nach (17km) Sattledt (S. 140).
Zweigbahn von Unter-Rohr in 10 Min. nach' (8km) Bad Hall (37nm;
Gasth. : Kaiserin Elisabeth, 80 Z. von 3 K an, F. 1, M. 3, P. von 10 K an ;
Budapest, 44 Z. von 2.50 an, P. von 1 K an; Erzherzog Karl; Post, cO Z.
zu 3-10, P. 7-12 Kh Gold. Adler; Kurtaxe 8 oder 20 K; Bad 1 #-2.80), mit
jodhaltigen Salzquellen, Kur- u. Badehaus, Theater und schönen Parkanlagen.
Lokalbahn nach Perger n (S. 127).
33km Kremsmünster (345m; Gasth. : Kaiser Max, Sonne), hübsch
gelegener Markt mit 1000 Einw. Die umfangreichen Gebäude der
berühmten, im J. 777 von Herzog Tassilo von Bayern gegründeten
Benediktinerabtei stammen meist aus dem Anfang des xviii. Jahrh.
(Zutritt im Sommer werktags 11 und 4 Uhr, Sonn- u. Eestt. 11,
3 und 4 Uhr; 40 h). In der Schatzkammer der kupferne *Tassilo-
kelch oder Stifterbecher, mit Niello Verzierungen (777). Die Stern-
warte enthält in den unteren Stockwerken naturgeschichtliche
Sammlungen. Ansehnliche Bibliothek.
51km Kirchdorf(AS3m), alter Markt, — 54km Micheldcrf(4Ädm).
1 St. östl. das alte Schloß Alt- Pernstein (Wirtsch.). — Die Bahn
verläßt das Kremstal und führt durch einen 523m langen Tunnel
nach (62km) Klaus (477m), der ersten Station der Pyhrnbahn, mit
hergestelltem Schloß und Burgruine, im Steyrtal hübsch gelegen.
Nach Agonitz s.S. 127. — Drei Tunnels. 66km Steyrling (493m).
Über die Steyr. — 70km Dirnbach-Stoder (505m ; Gasth. : Post).
Fahrstraße s. nach (3 St.) Hinterst oder (601m; Gasth. : Schachinger ;
Jaidhaus, 25 Z. zu 1.50-3 AT; Schmalzerwirt), in schönem Tal, w.
überragt von den dunkeln Wänden des Toten Gebirges. — 78km
Pießling (563m), in hübscher Lage am Abhang des Radlingberges.
85km Windischgarsten (613m). ^4 St. n. der schön gelegene
Markt (Gasth.: Gold, Sense, Z. 1.40-2 K; Erzherzog Albrecht);
Wintersportplatz. — Tunnel. 92km Spital am Fyhrn (647m;
Gasth. : Alpenhof, 32 Z. zu 2-4 K; Post), Dorf 1/4 St. s. vom Bahn-
hof, mit 1100 Einw. und ehem. Stiftskirche im Barockstil; Winter-
sportplatz. — Weiter durch den 4770m langen Bosrucktunnel
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WELS. K.S.279.— 10.R. 139
(höchster Punkt 726m ü. M.), auf der Grenze zwischen Oberoster-
reich und Steiermark, nacli (103km) Ardning (674m).
111km Selztal (634m; Bahnrest.; Bahnhofshotel, 40 Z. von 2 K
an). Nach Amstetten-Wien s. R. 15a; nach Zell am See-Innsbruck
8. H. 15a; nach Udine-Venedig s. R. 36a; nach Klagenfurt-Triest
s. R. 37.
10. Von Linz nach Salzburg.
125km. Staatsbahn. Orientexpreß in 2!/4 St. (vgl. R. 6). Schnellzug in
23/4 St. für 15 K 60, 9.50, 6.10. Personenzug in 3V2-5 St. für 11 #80, 7.20, 4.60.
Linz s. S. 127. — ■ Die Bahn wendet sich südwestlich.
24km Wel8. — Bahnrestaurant. — Gasth. : Greif, Kaiser-Joseph-
Platz, 90 Z. zu 2.50-4 K, mit Restaur. und grjßem Cafe, Bahnhofshotel,
Dr.-Joh.-Schauer-Str., 24 Z. zu 1.80-2.40 A", ohne Restaur., beide gut; Post,
Bäckergasse 7; Kaiserin von Österreich, Kaiserkrone, beide
gegenüber dem Bahnhof. — Ca/4 Haslinger, Theatergasse 3. — Droschke
vom Bahnhof in die Stadt einsp. 1 JT, zweisp. 1 K 60 (nachts, 9-6 Uhr, die
Hälfte mehr). — Post u. Telegraph, Ringstraße 9.
Weis (317m), das römische Ovüava, Stadt mit 14000 Einw.,
liegt am 1. Ufer der Traun. Yom Bahnhof geradeaus (südl.) durch
die Dr. -Joh. -Schauer-Straße, dann beim Altersheim r. und beim
Denkmal Kaiser Josephs IL auf dem Kaiser-Joseph-Platz 1. durch
die Theatergasse zur p/4 St.) Ringstraße. Am W.-Ende dieser
Straße die Sparkasse, mit dem Stadtmuseum im Erdgeschoß (Mo.
bis Sa. 8-12 u. 2-5, So. 8-12 Uhr 40 h, „Wegweiser" 30 &; kunst-
gewerbliche Gegenstände, Waffen, römische Altertümer u. a.). Die
südl. Verlängerung der Theatergasse führt in wenigen Schritten
zur got. Stadtpfarrkirche am Stadtplatz; im Chor Glasmalereien aus
dem Auf. des xiv. Jahrh. Am W.-Ende des Stadtplatzes der 1376
erbaute Ledererturin. Unweit südl. von der Kirche (durch die Burg-
gasse) die ehem., jetzt völlig verbaute kaiserl. Burg, in der Kaiser
Maximilian I. 1519 starb. — Auf dem r Traunufer, 10 Min. von der
Brücke, der Reinberg (390m), mit Anlagen und dem Aussichtsturm
* Marienwarte (10 h; Orientierungstafel). — N. jenseit der Bahn die
Neustadt, in der viele Häuser mit Erdgas geheizt und beleuchtet
werden, das aus 200 -300m tiefen Bohrlöchern gewonnen wird.
7 Min. weiter nördl. die noch unvollendete große Herz-Jesu-Kirche.
Von Wels nach Passau, 82km, Staatsbahn in 1V4-3 St. Diese Strecke
wird auch vom' Ostende-Expreß befahren. — 8km Haiding (S. 140). — 30km
Neumarkt - Kallham (3Söm •, Bahnrest.), Knotenpunkt für die Bahn nach
Simuach-München. — 68km Schärding (313m ; Gasth.: Ebenhecht), altes
Stadtchen am r. Ufer des Ion. Zweigbahn nach Attnan^-Puchhcims. S.140. —
82km Passau (S. 130). Nach Nürnberg- Frankfurt s. Baedekers Süddeutschland.
Von Wels nach Simbach, 91km, Eisenhahn in 3V2 St. — Bis
(30km) Neumarkt- Kallham 8. oben. — 51km Ried (420m- Bahnreit.; Gasth.:
Gold. Hirsch, Hauptplatz, 1/4 St, vom Bahnhof, 22 Z. zu 2-3 JT), Hauptort
(5700 Einw.) des Österreich. Innkreises. Nach Attnang-Pnchheim oder
Schärding s. S. 140. — 89km Braunau am Inn (352m 5 Gasth. z. Post),
altes Städtchen mit 3900 Einw. Spätgot. Stephanskirche (Mitte des
Badekers Österreich. 28. Aufl. 9
140 Route 10. VÖCKLABRUCK. Von Linz
xv. Jahrh.), mit hohem Turm. Auf der Promenade ein Bronzestandbild
des auf Befehl Napoleons I. 1806 in Braunau erschossenen Nürnberger Buch-
händlers Joh. Palm, von Knoll (1866). Zweigbahn nach (38km) Steindorf
(S. 141). — Die Bahn überschreitet den Inn und erreicht die bayr. Grenz-
station Simbach (Bahnrest.). Von Simbach bis München, 123km, Eisenbahn
in 4V2 St., s. Bcedekers Süddeutschland.
Von Wels nach Aschach, 29km, Eisenbahn in IV2 St. — 8km
Haiding (S. 139). — 20km Eferding (271m), schon im Nibelungenlied genannt,
mit spätgot. Kirche und Schloß des Fürsten Starhemberg. — 25km HS.
Pupping, mit der (V2 St.) großen Ruine Schaumburg. — 29km Aschach, s. S. 132.
Von Wels nach Grünau, 47km, Lokalbahn in 2 St. durch das
hübsche Almtal. — 15km Sattledt (399m). Zweigbahn nach (17km) Unter-
Rohr (S. 138). — 41km Schamstein-Mühldorf, mit der malerischen Ruine
Scharnstein. — 47km Grünau. 3 St. südl. (Zweisp. 14-16 K) der * Almsee (589m).
38km Lambach (386m ; Bahnrestaur.; Gasth. : Schwarzes Rößl,
Z. 1-2 K\ altes Städtchen von 1700 Einw., mit einer stattlichen,
1032 gegründeten Benediktinerabtei. — Zweigbahnen nach (28km)
Gmunden (s. R. 13 a) und nach (32km) Haag am Hausruck (504m),
Markt mit dem Stammschloß der Fürsten v. Starhemberg.
Die Bahn verläßt die Traun und tritt in das Tal der Ager ;
1. Prielgruppe, Traunstein und Höllengebirge. — 55km Attnang-
Puchheim (415m ; Bahnhof -Hot. #Restaur.\ Knotenpunkt der Bahn
nach Gmunden, Ischl und Aussee (R. 13).
Von Attnang nach Schärding (Passau), 67km, Eisenbahn in
2V2 St. — 11km Manning-Wolfsegg. 40 Min. ö. der Markt Wolfsegg (634m ;
Gasth. : Post), am Abhang des Hausrack reizend gelegen (Aussicht vom
Schloßpark und von der „Schanze"). — 17km Holzleithen. Zweigbahn nach
(6km) Thomasroith, mit Kohlenbergbau. — Die Bahn durchdringt den Haus-
ruck mittels eines 706m 1. Tunnels, senkt sich nach (34km) Ried (S. 139)
und tritt bei (59km) Suben an den Inn. — 67km Schärding (S. 139).
L. Schloß Puchheim, im Hintergrund das Höllengebirge. —
59km Vöcklabruck (435m; Bahnrest.; Gasth.: Post, Hauptplatz,
Z. 1-3 K), Städtchen mit 2000 Einw.; 1. auf einer Anhöhe die alte
got. Kirche von Schöndorf.
V on Vöcklabruck nach Unterach: Lokalbahn nach Kammer
in V2 St. für 1 K 40, 90, 50 h, von da Dampfboot nach Unterach in 2 St.
für '6 K 20, 1K 10. — Die Bahn führt s. nach (12km) Kammer (Gasth.:
Seehof, 80 Z. zu 1.50-4 K, gut; Hofwirt; Traube), einem hübsch gelegenen
Dörfchen mit Schloß , am N.-Ende des Attersees. — Der Atter- oder
Kammersee (465m), 20km lang, 2-3km breit, ist der größte österreichische
See (46,7 qkm). Nach N. flachen sich die Ufer allmählich ab; im S. steigt
r. der schöngeformte Schafberg auf; s.o. zieht sich der breite Rücken des
Höllengebirges zum Traunsee hinüber. Das Dampfboot (Landebrücke
beim Bahnhof) fährt am ö. Ufer entlang nach dem Pfarrdorf Weyregg und
wendet sich dann quer über den See nach Atter see (*H.-P. Attersee, 100 Z.
zu 2-4 K), am w. Seeufer am Fuß des bewaldeten Buchbergs (807m) an-
mutig gelegen. Weiter Sfat. Morganhof, Nußdorf, Parschallen und Stock-
winkel am w., Steinbach und Forstamt Weißenbach am Ö. Ufer. Das Boot
nähert sich nun den bewaldeten Bergwänden, die das obere Ende des Sees
umschließen. Weißenbach (Gasth. : *Post, 100 Z. von 2 K an), an der SO.-
Ecke des Sees hübsch gelegen. Dann an dem bewaldeten Breitenberg entlang
nach Burgau, in reizender Lage am See und Wald, und nach Unterach
(Gasth.: Joh. Mayer, gut; Leitner), am Einfluß der aus dem Mondsee
kommenden See-Ache schön gelegen, als Sommerfrische besucht. Über die
Eisenauer-Alpe (1022m) auf den Schaf berg (S. 150) 4-4 V2 St., fast durchweg
schattig; Führer für nicht Schwindelfreie angenehm, 6 JT. Von Unterach
nach See am Mondsee (S. 149), 3,2km, elektr. Lokalbahn in V* St.
nach Salzburg. MATTSEE. 10. Route. 141
Weiter zweimal über die Vöckla, die hier in die Ager fallt. —
71km Redl-Zipf, mit Brauerei. — 80km Frankenmarkt (536m). —
Die Bahn verläßt die Vöckla und durchzieht in großen Kehren
waldiges Hügelland. — Vor (90km) Ederbauer höchster Punkt
(601m). — Bei (94km) Rabenschwand- Oberhof en zeigt sich 1. das
überhängende Hörn des Schafbergs (S. 150). — 99km Steindorf
{ Bahnrest.). Zweigbahn nach (38km) Braunau (S. 139). — 101km
Neumarkt- Köstendorf (550m).
Priichlige Aussicht vom Tannberg (784in), von O/4 St.) Neumarkt über
Köstendorf in IV2 St. bequem zu erreichen (mark. Weg) ; oben Rest, und
Aussichtsturm; Abstieg westl. nach (\l/-> St.) Mattsee (s. unten).
Jenseit (106km) Weng tritt die Bahn an den Waller- oder See-
kirchener See. — 111km Seekir eher) -Mattsee (510m; Bahnhofhot.).
Post 2mal tägl. in 13/4 St. nach (13km) Mattsee (540m; Gasth. : Post),
auf einer Landzunge zwischen den Mattscen (Ober- und Nieder-Trumer See)
reizend gelegen ; 2km n.w. der kleinere Grabensee. Vom Schloßberg (566m;
l/4 St. von Mattsee) guter Überblick.
Weiter durch waldige Gegend, mehrfach über die tief ein-
geschnittene Fischach. 118km Hallwang-Elixhausen. Die Bahn
wendet sich nach S. in das Salzachtal; 1. die Kuppe des Gaisbergs,
r. Hoher Göll, Untersberg, Stauffen. — 122km Berg- Maria- Piain
(S. 148). — 125km Salzburg.
11. Salzburg und Umgebung.
Staatsbahniiok (PL D i; Restaurant), an der N. -Seite der Stadt, »/< St.
von der Staatsbrücke. — Stadtbureau der k. k. Slaat*bahnen Schwarzstr. 7 (PI.
C D2, 3). — Salzkammekgdt-Bahnhof (Salzburg-Ischl, S. 148) und Bahnhof der
Lokalbahb nach Bkkuhtesgaden (S. 159) dem Staatsbahnhof gegenüber.
Gasthöfe (im Hochsommer Vorausbestellung ratsam): *Gr. -H. de
l'Enrope (PI. a:D 1), am Bahnhof, mit großem Garten, 300 Z. zu 4-12,
F. 1.60, G. 4-5, M. 6-71; 'Bristol (PI. e: D 3). Makartplatz, 120 Z. zu
3.50-8, F. 1.50, G. 4, M. 5 K\ ^Österreichischer Hof (PI. c: I) 3),
Schwarzstr. 6, 120 Z. zu 3-7, F. 1.20, M. 4 K; -Parkhotel & Villa
Savoy (PI. b: D 1). 80 Z. von 3 K an, F. 1.50, G. 4-6, M. 4iT; *Pitter
(PI. J: D2), Z. 2.25-4 K\ "Kaiserin Elisabeth (Pl.el: Dl), Elisabeth-
str. 11, mit Garten, 32 Z. zu 2l/2-6, F. 1.20 AT; *H.-Itest. Mirabell
(PI. m: 1> 3), mit Garten und Konzertsaal (abends Konzerte u. Varh'tr-
theater). 30 Z. von 3 K an; H. Habsburg (PI. g: D 2), Faberstr. 10, 50 Z.
zu 2.404, F. 1 K. — In der St.-idt. am I. Uter: "Golden es Schiff (PI. d :
E4), Residenzplatz, 60 Z. zu 2.50-10/1; Gold. Krone (PI. f: D 3), Gold.
H orn (PI. o: D 4), Gold. Hirsch (PL.j: D 4), Mö dlh am m er(Pl. n: D 4),
diese vier in der Getreidecasse: Schranne, Schrannengasse 10, gelobt;
Münchner Hof, Dreifaltigkeitsgasse , einfach, gut; Goldene Birne
(PI. bi: E 3, 4), Judengasse 1, 20 Z. zu 1.60-2.50 K. — Am r. Ufer: ♦H. zum
Stein (PI. h: D E 3), an der Staa'shrücke, 70 Z. zu 2-5 K, F. 90/»; Traube
(PI. k: D 3). Linzer Gasse 4, Z. 1.60-3.50 K, gut .• Gablerbräu (PI. i: D 31,
62 Z. zu 2-3 K, Goldene Kanone, Paris-Lodron-Str. 21, 28 Z. zu 1.60-
3.40 A^, Tiger (PI. t: D E 3), 30 Z. zu 1.60-3 £, F. ö'J ä, alle drei unweit
der Staatsbrücke; Roter Krebs (PI. x : D 2), Mirabellplatz, Z. 2-3 A',
gelobt; H. Mozart (PI. mo : D 2), Franz-.Toseph-Str. 8, 20 Z. zu 1.60-5 Ä\
F. 90 h; Wolf-Dietrich (PI. v: E 2), Wolf-Dietrich-Str. 16, 38 Z. zu2.i0-
5 A~; Goldner Eneel, Gi«elakai 11 (PL E 3), 26 Z. zu 1.60-2 50 K. gelobt;
Söldner Löwe (PI. lo: E 2b Seballmooser Hauptstr. 13, 24 Z. zu 1.60 3 A;
H. Bahnhof, 3 Min. vom Bahnhof, Z. 2 7v', einf. gut.
9*
142 Route IL SALZBÜRG. PrdkL Vorbemerkungen.
Cafes: Tomaselli, am Ludwie-Viktor-Platz fPl. D 4). Am r. Ufer:
Theater-Cafe, Makartplatz (PI. D 3); C. Basar, C. Central , beide bei
der Staatsbrüeke (PI. D 3); Koller. Linzer Gasse 1 (PI. DE 3; auch Z.);
Krimmel, Westbabnstiaße (PI. D 2).
Restaurants: Kurhaus (s. unten; Abendkonzerfe) ; Mirabell
(S. 141). — Wein: Tiroler Weinstube, Rudolfskai 12 (PJ. D E 3) u.
Judengasse 1 (Goldne Birne), gut; St. Peters -S tiftskeller (PI. D 4);
Wachauer Winzerkeller, Rudolfskai (PI. D E 3); R. Schider,
Linzer Gasse 15 (PL D E 3). — Bier: Stieglkeller (PL E 4), Festungs-
gasse 10 5 Sternbräugarten, Getreidegasse (PL D4); Schanzlkeller,
vor dem Kajetaner Tor (PL F4), Mödlham merkeil er, vor dem Klausen-
tor (PL C 3), beide mit schöner Aussicht ; Augustiner-Bräustübl, im
Augustinerkloster (PL 5 : C 2), in Mülln (originelles Lokal, von 3 Uhr nachm.
an geöffnet, sehr besucht).
Wagen: vom Bahnhof in die Stadt mit Gepäck Einsp. 1 iT 40, Zweisp.
2 K; bei Nacht 2 oder 3 K. Zeitfahrten 1/4 Sf, 80 h oder 1 K 20, jede
weitere l/* St. 40 oder 60 h, y2 Tag 8 Z40 oder 12 K, ganzer Tag 16.80 oder
24 K. — Nach Berchiesgaden 10 oder 16 K\ Königssee und zurück IT oder
26 K (Fahrzeit hin u. zurück einschl. Bergwerk 8 St.). Hin und zurück:
Aigen 2 K 60 oder 4 K, Hellbrunn 3 K oder 4 K 40; Wartezeit jede *A St.
40 cder 60 h.
Salzburger Lokalbahn vom Bahnhof (PL D 1) durch die Stadt nach
St. Leonhard und Berchtesgaden im Sommer stündlich in 1 St. 54 Min.
Haltestellen in der Stadt : Fünfhaus, Kurhaus, Basar, Staatsbrücke, Mozart-
sieg, Äußerer Stein (Abzweigung nach Parsch, S. 147); dann über die Karo-
linenbrücke nach (2,skm) Künstlerhaus- Nonntal. Die weitern Stationen sind
S. 159/60 genannt. Fahrkarten an den Stationen vor Antrilt der Fahrt lösen ;
im Wagen doppelte Taxe. — Elektrische SteaBenbahn vom Bahnhof durch
die Westbahnstraße und über die Staatsbrücke zum Ludwig-Viktor-Platz,
alle 6 Min. (20 h).
Post und Telegraph (PL 32: E 4) im Neugebäude auf dem Residenz-
platz, r. neben der Hauptwache.
Kunstausstellung im Sommer im Künstler hause (S. 146; 1 K, Sonn-u.
Festt. 40 h); Kunstsalon Suatschek, Ludwig-Viktor-Platz 5 (tägl. 8-7, So. 9-11
Uhr, Eintr. frei). — Kunstgewerbliche Ausstellung im Mirabellschloßiß. 146).
Bäder: Kurhaus (PL D 2), mit Schwimmhalle; Stadt. Vollbad, beim
Franz-Joseph-Park (PL G 4). — Moor-, Fichtennadel- u. Schlammbäder im
Ludwigs- und Marienbad (S. 148; Omnibus vom Hotel Krone, 20 7*).
Geldwechsler: Bank für Olerösterreich u. Salzburg, Ludwig - Viktor-
Platz 4 (PL D 4) ; Max Kohn, Dreifaltigkeitsgasse 7 (PL D 3). — Fremdenver-
kehrsbureau, Schwarzsir. 7 (PI. C D 2, 3) ; Verein zur Hebung des Fremdenver-
kehrs, Ludwig-Viktor- Platz 7. — Salzburger Kollektivkarte für den freien oder
ermäßigten Eintritt zu den meisten Sehenswürdigkeiten 3 K, Schwarzstr. 1.
Bei beschränkter Zeit (1 Tag): früh Residenzplatz, St. Peters-
friedhof, Festung Hohen- Salzburg, Mozartmuseum, Mönchsberg, Museum
Carolino-Augusteum, Kapuzinerberg. — Nachm. Fahrt auf den Gaisberg.
Salzburg (433m), das Juvavum der Römer, Hauptstadt des frühem
Erzbistums Salzburg, des mächtigsten Hochstifts Süddeutschlands,
das 1802 verweltlicht wurde, 1816 als Herzogtum an Österreich kam
und seit 1850 ein selbständiges Kronlaud bildet, ist Sitz der Landes-
regierung, des Landesgerichts und eines Erzbischofs und hat mit den
Vorstädten 40 000 Einwohner. Die Stadt, mit der sich an Schön-
heit der Lage kaum eine andere deutsche Stadt messen kann, liegt
auf beiden Ufern der Salzach, deren grauweißes Gletscherwasser
in breitem Kiesbett dem Inn zueilt, am 1. Ufer von dem steilen
Festungs- und Mönchsberg eingeschlossen, während der Stadtteil
am r. Ufer sich an den Kapuzinerberg anlehnt. Häufige Feuers-
SALZBURG
1 : 17,55 0
300 4-00
Meter.
-JjokalbaJvrL
- Strasseribatav
1 .^Botanischer Gccrterv
2 Bürgerschule . .
3 .Kofbrzmnen .
4? .KapUelschwenvrne-.
BirclieiLiL Klöster :
Augustiner -Kloster und
5 Augustiner-Kirche . C.2.
diene diktzner-Alftei und
6 Kreuzgang E.4-.
7 .MirgerspitaZkirdie . DA.
8 .Dreifaltigkeitskirche
und Seminar D.3.
9 .Franziskaner -Kloster
undlSrche D.4.
10. Kaj etaner -ffirch& . EJ\4.
^.Kapuziner -Kloster
undJSrche E.3.
MKoUegienkirche .... D.41.
Ultoretto -Kloster w.MrcheD.l,
\k.FrotestajvtischeKirc7ieC23 .
15 .S^hardssjntalkirche F.4-.5.
l6.S?Mdrgaretbenkapeue . E4.
17. &Michaelskirch& . . E.4
lS.SfPeterstiftskirch^ . D.E.4
lü.tf Sebastianskirche . E.2.3
20 . TTrsuliner -Kloster
undMrche C.3.
21 . JTrsuanerinnen -Kloster
und^KrchefFonnberg •) E T.4;.
22. KoUegium-Gebäitde . .
23 . Landtags - G-ebäu de
(CkLerrbseehof) ....
I^eudienhof StPeter .
25. " " S? Sebastian
26 .Mariensäzde
27. Mozarts Gelnalshs.&Mus.
28. Mozarts Standbild ', .
29. " " Wohnhaus
2Q.Jfutterhaus
3 1 . Pferdeschwemm^ .
M.Post u. Telegraph
M.JlaJhhaus
M.Regierung ....
25.So7Taner-Jteitsdiule
W.Theater
— Durchgänge
"Wagner * De"bes,Xeipzig
BALZBÜRG. //. Route. 143
brünste und die Baulust der Fürsten, namentlich des Erzbischofs
Wolf Dietrich (1587-1611), haben von mittelalterlichen Gebänden
wenig übrig gelassen; die Kuppelkirchcn nnd andere stattliche
Gebinde italienischen Stils geben der Stadt das charakteristische
Gepräge eines glänzenden geistlichen Fürstensitzes des xvii. tj,
xviii. Jahrhunderts. Seit der Regulierung der oft reißenden Salzach
sind beide Ufer des Flusses von breiten baumbepflanzten Kais ein-
gefaßt, die Bieh von der Ludwig-Viktor-Brücke bis zur Karolinen-
brücke hinziehen.
Auf dem linkenUfer liegt der ältere Stadtteil. Sein en Mittel-
punkt bildet der Residenzplatz (P1.E4), mit dem 1664-80
von Ant. Dario ausgeführten Residenz- oder IIofbrunnen(?\. 3), aus
Untersberger Marmor, 14m h., in drei Absätzen sich aufbauend;
unten vier Poseidonsrosse und Atlanten ; oben spritzt ein Triton
den Wasserstrahl aus einem Hörn 3m hoch. An der Westseite des
Platzes die k. k. Residenz (PI. DE 4), 1592-1724 erbaut, jetzt
z. T. von der Großherzogin von Toskana bewohnt (Eintr. tägl. 11-
1 Uhr, im Sommer auch 6-7 Uhr, 40 h] Plafondgemaide, Gobelins
und Möbel aus erzbischöflicher Zeit). Gegenüber das Neugebäude
(PI. 34: E4), 1588 begonnen, jetzt Sitz deT Regierung und des
Landesgerichts, sowie des Post- und Telegraphenamts (PI. 32). An
der Südseite der *Dom (PI. E 4), 1614-34 von Solari im ital.
Barockstil erbaut, mit reichem Spätrenaissanceschmuck; vorn im 1.
Seitenschiff ein Taufbecken in Erz von 1321 mit modernem Deckel;
Hoehaltarbild von Mascagni. Sehenswerter Domschatz (Erlaubnis
zur Besichtigung in der Sakristei, im Querschiff r.). — Auf dem
Domplatz eine Mariensäule (PL 26), Bleiguß von Hagenauer (1771).
Auf dem an den Residenzplatz ö. angrenzenden Mozartplatz
ein Standbild Mozarts (geb. 27. Jan. 1756, f 5. Dez 1791), von
Schwanthaler, 1842 (PI. 28: E4). Des Meisters Geburtshaus (PI. 27 :
D 4) ist Getreidegasse Nr. 9; im%dritten Stock das Mozart- Museum,
mit vielen Erinnerungen. Handschriften, Porträten, Mozarts Kon-
zertflügel, anch Mozarts Schädel (Eintr. tägl. 8-7 Uhr, 1 K).
Auf dem Kapitelplatz (PI. E 4) eine Pferdeschwemrae, die
Kapitelschwemme (PI. 4), aus Marmor (1732). An der Ostseite des
Platzes das Erzbischöfliche Palais (PI. E 4).
In der SW.-Ecke des Kapitelplatzes ist der Eingang zum
alten St. Petersfriedhof (PI. E 41, der sich an die steile Nagelfluh-
wand zwischen dem Mönchsberg und dem Festungsberg anlehnt.
Er ist auf drei Seiten von Familiengrabstätten umgeben. In der
Mitte die spätgotische Margaretenkapelle (PI. 16), 1483 erbaut, 1864
erneut, mit Grabsteinen aus dem xv. Jahrh. In den Arkaden der
N.-Seite 1., neben dem Chor der Stiftskirche, die St. Veitskapelle,
mit dem Grab von Luthers Gönner Job. v. Staupitz, der 1524 als
Abi des Benediktinerstifts in Salzburg starb. In der SW.-Ecke die
Kreuzkapelle (xii. Jahrh.); etwas höher die St. Egidiuskapelle, von
wo Felsstufen nach der St. Gertraudenkapelle und der Maximus-
144 Route 11. SALZBURG. St. Peter.
Einsiedelei hinanführen, deren katakombenähnliche Anlage in das
in. Jahrh. hinaufreicht. Nach der Legende soll der h. Maximus bei
der Zerstörung Juvavums im J. 477 hier von dan heidnischen He-
rulern herabgestürzt worden sein. Der Aufseher, der die verschlosse-
nen Kapellen öffnet (Trkg. 20 h), wohnt im ersten Häuschen hinter
den Grüften. — Ein Durchgang führt in den Hof der Benediktiner-
abtei St. Peter (PI. 6 : D E 4), im vn. Jahrh. vom h. Rupertus ge-
gründet, die jetzigen Gebäude aus dem xvn. u. xvm. Jahrhundert.
L. der Eingang zum St. Peters- Stiftskeller (S. 142). R. die Stifts-
kirche St. Peter (PI. 18), 1131 im roman. Stil erbaut, 1754 im
Barockstil hergestellt; das romanische Portal mit Skulpturen aus
dem xin. Jahrh. im Giebelfeld ist innerhalb des Turmvorbaus er-
halten; im Innern viele Grabmäler, u. a. im r. Seitenschiff das des
h. Rupertus aus dem xv. Jahrh. und das des Tonsetzers Mich. Haydn
(f 1806). L. neben der Kirche ist der Zugang zu dem alten Kreuz -
gang, mit vielen Grabsteinen. Ebenda erhält man, gewöhnlich um
1 Uhr, aber nicht immer, die Erlaubnis zur Besichtigung der Stifts-
bibliothek (70 000 Bände, mit alten Drucken und Handschriften),
der Schatzkammer und des Archivs. — Der westl. Durchgang der
Gebäude führt nach der Artilleriekaserne (s. unten).
Die Franziskaner-Kirche (PI. 9:D4), aus dem xin. Jahrh.,
mit roman. SW.-Portal und 1866 neu ausgebautem got. Turm,
hat einen schönen sechseckigen, von Säulen getragenen Chor mit
Netzgewölbe und Kapellenkranz (Ende des xv. Jahrh.). — Gegen-
über im Franziskaner-Kloster wird tägl. vorm. IOV2 Uhr ein von
dem Pater Peter Singer (f 1882) erfundenes „Pansymphonicum"
gespielt (Eintritt für Herren gestattet).
In der Nähe der ehem. fürstbischöfl. Marstall, jetzt Artillerie-
Kaserne (PI. 35: D 4; Eintr. 20 Zi), mit Sommerreitschule, deren
Zuschauergalerien in den Fels des Mönchsbergs eingehauen sind
(1693), und Winterreitschule (Deckengemälde ein Karussell, von
1690).
N. von der Kaserne auf dem Sigmund platz eine römischen
Barockbrunnen nachgebildete Pferde schwemme (PI. 31 : D 4) mit
Pferdebändiger -Gruppe von Mandl (1695). W. führt hier ein
131m 1., 1765-67 durch dieNagelfluh des Mönchsbergs gebrochener
Tunnel, das Neutor (PI. D 4), nach der Vorstadt Riedenburg ; über
dem Eingange das Medaillonbild des Erbauers, Erzb. Sigmund III.,
mit der Überschrift „Te saxa loquuntur"; am Ausgang ein 5m h.
Standbild des h. Sigismund, von Hagenauer (2 Min. 1. vom Aus-
gang im Mönchsberg eine kleine Tropfsteingrotte, elektrisch be-
leuchtet; Eintritt 20 h~). — Auf dem Universitätsplatz die Kolle-
giumkirche (PI. 22: D 4), im Barockstil mit hoher Kuppel, von
Fischer v. Erlach 1696-1707 aufgeführt.
Am Franz- Joseph -Kai das *Museum Carolino - Augusteum
(PI. D 3; Eintr. 9-4, im Winter nur Sonn- u. Festt. 1-4 Uhr; 1 K,
So. 60 K) , eine der reichhaltigsten Provinzialsammlungen (an
Hohensalzburg. SALZBURG. 11. Route. 145
dunklen Tagen isl vom Besuch abzuraten). Direktor: Prof. Eberhard
Fu^er. In den Anlagen vor dein Museum die Büste des ehem.
Museumsdirektors Dr. A. Fetter, von Aicher.
Erdgeschoß. In der Vorhalle schöner Bronzebrunnen aus dein xvn.
Jahrb. und /ahlreiche Steinwappen der Erzbischöfe. Antikenhalle : römische
Mosaikfußboden, Meilensteine, Grabdenkmäler usw. — I. Stock. Kunst-
und Kunstgeicerbehalle; Zunftstube mit Meisterarbeiten. Musikhalle mit
einer reichen Sammlung musikal. Instrumente der drei letzten Jahr-
hunderte. Mathematische und physikalische Apparate und Instrumente. Waffen-
halle mit Wallen aus deni xv.-xrx. Jahrh. Ahnenhalle. Mittelalterliche Küche ;
Studierstube ; Prunkzimmer aus der Zeit des 30 jähr. Krieges; Jagdstube;
Familienstube, mit Erker und alten Glasbildern; Speisesaal; Burgkapelle
mit Sakristei im roman. Stil mit got. Einrichtung; gotische Halle; Rokoko-
stübc'ien; Renaissancehalle. — II. Stock. Historisch-topographische Abteilung ',
mit Urkunden-, Siegel- und Münzsammlung, Werken Salzburger Maler, der
KeiV sehen Relief karte von Salzburg und Salzkammergut (von Major v. Pelikan
▼ollendet) und den Pelikanschen Dachstein- und Glockner-Reliefs in 1 : 25000;
Emigrantenstube mit Erinnerungen an die evang. Auswanderungen 1731 ;
Wolf 'Dietrich-Zimmer ; Sahburger Keramik; zwei Salzburger Kostümsäle; die
volkskundliche Abteilung, mit Bauernhausrat und Waffen ; Antikenkabinett (u. a.
Bronzehelm vom Baß Lueg); Baron Schwarzsehe Mineraliensammlung ; Haus-
rat um löoo aus Salzburger bürgerlichem Besitz; die Goldegger Gewerken-
stube von 1606; volkstümliche Kirchenkwist ; Öfen und Ofenkeramik; viele Re-
naissancetüren aus Salzburger Schlössern.
Über der Stadt thront auf der s.o. Spitze des Mönchsbergs
die Festung *Hobensalzburg (542m), zu der eine Drahtseilbahn
hinaufführt (60 ä, bin u. zurück 80 K). Untere Station in der
Festungsgasse neben dem St. Petersfriedhof (PI. E 4), wo man die
Eintrittskarte löst (40 h, einschl. Führung). Halbwegs die Halte-
stelle Mönchsberg, bei dem Restaurant Katz (Zugang zum Mönchs-
berg, s. unten). Durch einen kurzen Tunnel unter der Festungsmauer
erreicht man die obere Endstation im sog. Hasengraben (Restaur.
Festungskeller, schöne Aussiebt). Die Festung, jetzt Kaserne,
wurde 1077 unter Erzbischof Gebhard erbaut, in der Folge erweitert
und verstärkt ; der größte Teil der jetzigen stattlichen Gebäude und
Türme wurde zwischen 1496 und 1519 aufgeführt. Die St. Georgs-
kirche auf dem Schloßhof, 1502 erbaut, enthält zwölf Apostelreliefs
in rotem Marmor; an der Außenseite ein Reliefdenkmal des Er-
bauers Erzb. Leonhard (j 1519). Im Schloß die Fürstenzimmer,
L861 hergestellt; in der Goldenen Stube ein schöner Kachelofen
von 1501. Von dem 25m h. Aussichtsturm (170m über der Stadt)
prachtvolle Rundsicht.
Der *Mönchsberg (502m), dessen über */2 St. langer wald-
bewachsenei Bergrücken die Westseite der Stadt umschließt, ist
sowohl von der Haltestelle Mönchsberg (s. oben) erreichbar, wie
auch mit dem direkten elektrischen Aufzug Gstättengasse 13 (PI. C 3 ;
Fahrpreis 40, abwärts 20, hin und zurück 50 K). Bei der oberen
Station des Aufzugs ein großes Restaurant (häufig Konzert) und ein
auf 157 Stufen bequem zu ersteigender Aussichtsturm (20 h\ 110m
über der Salzach. Die Rundsicht ist weniger umfangreich, aber
fast noch malerischer als von der Festung, namentlich der Blick auf
die von dieser überragte Stadt. — Waldwege führen von hier s. zum
146 Route 11. SALZBÜRG. Mirabellschloß.
Bürgerwehrsöller (PL OD 4; Rest.) und weiter zur Franz- Josephs-
Höhe (PL D 5) und zur Richterhöhe (502m), mit Denkmal des Geo-
graphen Eduard Richter (f 1905) und herrlicher Aussicht auf das
Salzachtal und die Alpen.
Der östl. unterhalt) der Festung gelegene Ausläufer des Berges
heißt der Nonnberg (PI. E F 4), nach dem dortigen Benediktine-
rinnenkloster. In der got. Klosterkirche (1009 gegründet, im
xv. Jahrh. erneut) ein schöner Flügelaltar, dahinter ein Glas-
gemälde aus dem xv. Jahrh.; Krypta mit interessanten Säulen; im
Turm alte Wandgemälde, angeblich aus der Zeit Heinrichs des
Heiligen. Reizen de Aussicht von der Brustwehr. — Oberhalb der
Karolinenbrücke an der Salzach das Künstlerhaus (PI. F4; Kunst-
ausstellung s S. 142).
S.w. von der Vorstadt Nonntal bei der gleichn. Haltestelle der Lokal-
bahn der schöngelegene Kommunal- Friedhof mit einem Obelisk zur Er-
innerung an die seit 200 Jahren gefallenen Krieger des Regiments Erzh.
Rainer und vielen schönen Grabdenkmälern.
Über die Salzach führt beim Rathaus (PI. 33) die eiserne Franz-
Joseph- oder Staatsbrücke (PI. D 3). Sie mündet am rechten
Ufer auf das „Platzl", wo am 2. Stockwerk des Hauses Nr. 3 ein
Bildnis an den Arzt und Naturforscher Theophrastus Paracelsus
(f 1541) erinnert (sein Grab ist in der Kirche St. Sebastian, Linzer-
gasse ; PI. 19 : E 2). An dem nahen Makartplatz (PI. D 3) r. das
Haus, das Mozart's Vater 1769-77 bewohnte (PI. 29); 1. das Stadt-
theater (PI. 36: D 3), hübscher Rokokobau von Fellner u. Hellmer
(1893).
Das Mirabellschloß (PI. D 2), 1606 von Erzb. Wolf Dietrich
begonnen, von Erzb. Marcus Sitticus vollendet, nach einem Brande
1818 erneut, ist jetzt städt. Eigentum. R. vom Haupteingang die
Salzburger Gewerbe- und Kunstgewerbe-Ausstellung (Eintr. frei).
Im Treppenhaus des Hauptgebäudes Skulpturen von Raph. Donner;
r. der Eingang zu den naturhistor. Abteilungen des Museums
(S. 144; So. 10-1, Mi. 1-4 Uhr, 40 ä). Der das Schloß umgebende
Mirabellgarten bietet mit seinen Terrassen, geschnittenen Hecken
und Marmorstatuen ein gutes Beispiel der Gartenkunst vom Anfang
des xvin. Jahrhunderts. — Ö. dem Mirabellschloß gegenüber die
doppeltürmige St. Andräkirche, im got. Stil von Wessicken erbaut
(1&98) , mit schönen Glasgemälden. — N. schließt sich an den
Mirabell garten der Stadtpabk (PI. OD 2) an, mit dem Kur- u. Bad-
'haus (Restaur. ; Konzerte). In einem Kiosk Panorama von Salzburg
im J. 1826 (Eintr. 40 h). — Vor dem Bahnhof (PL D 1) ein Marmor-
Standbild der Kaiserin Elisabeth (f 1898), von E. Hellmer (1900).
Am r. Ufer der Salzach zieht sich unterhalb der Staatsbrücke
(s. oben) der Elisabethkai (PI.. CD 3, 2) entlang, mit einer
Reihe Villen, dem MakarlUeg (2 h Brückenzoll), der 1865 erbauten
Protestant. Kirche (PL 14 ; Gottesdienst So. 9 Uhr vorm.) und schöner
Aussicht auf die Stadt, Hohensalzburg und den Mönchsberg. Ober-
halb der Staatsbrücke der Gisela- Kai (PL E F 3, 4), mit dem
QaUberg. SALZBURG. Karte S. U8.~ U.R. 147
1£o*arUteg (2K) und einem Denkmal rles Statthalters Grafen Sig-
mund Thun (lo72-97). Der Giselakai endet am Franz- Joseph-Park
(PI. V G4), dem Prater Salzburgs (Badeanstalt s. S. 143).
In der Linzer Gasse, etwa 200 Schritt von der Staatsbrücke,
bildet ein gewölbter Torweg unter dem Hause Nr. 14 (PI. D 3) r.
den Hauptzugang zum *Kapuzinerberg (650m). Ein Stationenweg
führt in 8 Min. zum Kloster (PI. 11 : E 3), wohin man auch aus der
malerischen Steingasse (Nr. 7/9) über die steile „Kapuziner stiege"
hinansteigen kann. Oben durch ein Tor (schellen, 2 K) in die Park-
anlagen. Vorn das Mozarthäuschen (PI. E 3; Eintr. 20 Ä), ein 1874
aus Wien hierher versetztes Gartenhäuschen, in dem Mozart 1791
die Zauberflöte vollendete; davor eine Bronzebüste Mozarts von
E. Hellmer. Dann r. auf c. 500 Stufen im Walde hinan; nach
15 Min. 1. Handweiser „zur Aussicht nach Bayern", im Vordergrund
die Neustadt am r. Ufer und der Bahnhof, r. Maria-Piain, 1. Mülln,
in der Mitte die Salzach weit hinab in die bayr. Ebene. 2 Min.
weiter zeigt r. ein Handweiser (der direkte Weg führt in 7 Min.
zum Franciscischlößl) zur (5 Min.) * Stadt- Aussicht (606m), mit
Pavillon und prächtigem Blick auf Stadt und Festung, Hochstauffen,
die Keichenhaller Berge, Lattengebirge, Untersberg, Schönfeldspitze,
Hohen Gull, Paß Lueg und Tennengebirge: der schönste Punkt des
Kapuzinerbergs (beste Beleuchtung früh und abends). Noch 5 Min.
weiter bergan das Francisci- oder Kapuziner - Schloßt (PI. F 2 ;
"Wirtsch.")- Durch eine Hinterpforte, die man sieli aufschließen Läßt,
kann man n.ö. in 20 Min. zum Uestaur. Gablerbräu, Scballmooser
Hauptstraße, hinabsteigen (PI. G 1).
Der *Gaisberg (1286m) ist der lohnendste Aussichtspunkt in
der nähern Umgebung Salzburgs (zu Fuß 3 St.). Die Zahnrad-
bahn beginnt bei Station Parsch (430m), vom Bahnhof Salzburg
mit der Staatsbahn (S. 168) in 7-8 Min., mit der Lokalbahn (S. 142)
in 22 Min. zu erreichen. Beim Bahnhof Parsch das Gasth. Post.
Die Bahn (r. sitzen) hat eine Maximalsteigung von 25%; Fahr-
zeit 35-47 Min., Fahrpreis 3 K 50, hin und zurück 6 K. Sie steigt
auf der Südseite des Berges an der Stat. Judenberg - Alp (737m;
Gasth.) vorbei zur (3,7km) Stat. Zistel-Alp (996m; Whs.), dann
in großer Kehre zur (5,3km) Endstation (1277m ; Gaisberghotel,
L Mai-1. Okt., 22 Z. zu 1.60-4 K, mit Aussichtsturm, 20 h). Vom
Gipfel (5 Min.) prächtige *Aussicht auf die Salzburger Alpen und
die Ebene mit sieben Seen ; vom Hotel schöner Blick auf die Stadt.
Aigen, Schloß und Park des Fürsten Schwarzenberg, am Fuß des
Gaisbergs, liegt 6km s.o. von Salzburg (Eisenbahn -Station s. S. 168).
Am Eingang ein gnleg Hotel-Restaurant (Z. 1.20-2 K). Führer durch die
Anlagen bei beschränkter Zeit ratsam (60 h) ; schönster Punkt die „Kanzel".
IV« St. oberhalb Aigen, »/j St. ö. von Stat. Elsbethen (S. 168) liegt das
dem Grafen Platz gehörige Schloß St. Jakob am Thurn (620m ; Restaur.).
Von der „Aussicht", 5 Min. vom Schloß, übersieht man das Gebirge und
die Salzachebene in herrlichster Gruppierung.
148 Route 11. SALZBURG. Gaisberg.
Das kais. Schloß Hellbrunn, 5km s. von Salzburg (Lokalbahn s. S. 159),
hat Gartenanlagen (gutes Restaur.) und Wasserkünste (20 h) im Geschmack
des xvii. u. xviii. Jahrhunderts. Im Schloß, 1613 erbaut, Fresken von Mas-
cagni u. a. Nach Besichtigung des Schlosses und der Wasserkünste (mecha-
nisches Theater und Neptungrotte ; man hüte sich vor den Vexierwassern)
durch den Ziergarten in den Park, dann r. den bewaldeten Hügel hinan, am
Monatsschlößchen vorbei zur (15 Min.) Stadt-Aussicht, mit Blick auf Salzburg ;
von hier zur (10 Min.) Watzmann- Aussicht, mit Blick auf den Watzmann.
Auf dem Rückwege nach 5 Min. r. hinab zum Steintheater, in den Felsen
gehauen ; dann die Treopen hinab in die Allee und zum Schloß zurück.
— Am Bahnhof ein 3000qm großes Relief der Salzburger Alpen aus natür-
lichem Gestein im Maßstab von 1 : 3000 (40 h).
72 St. s. von Hellbrunn (Lokalbahn s. S. 159) das der Gräfin Moy
gehörige Schloß Anif, mit schönem Park (nicht zugänglich). — Von Hell-
brunn nach Aigen (S. 147) 50 Min.
V2 St. s.w. von Salzburg ist Schloß Leopoldskron, mit Weiher und
Schwimmschule (Restaur.). S. das große Leopoldskroner Moos^ durch das die
„Moosstraße" bis Glaneck führt; an ihr die „Moosbäder" (Omnibus s. S. 142):
20 Min. das Ludwigsbad, x\i St. das Marienbad.
Von Grödig (Lokalbahn von Salzburg in 3/4 St., s. S. 159) MW. zum
(V2 St.) Rosittenwirt und zum (V2 St.) Whs. Kugelmühle; von hier an den
Wasserfällen der Olan hinan bis zu ihrem Ursprung, dem O/4 St.) Fürsten-
brunn (595m). In der Nähe (Treppenweg, V2 St.) Marmorbrüche, in denen der
Untersberger Marmor gebrochen wird (Zutritt nur mit Erlaubnis der Direk-
tion in Parsch) ; dabei Gasth. zum Fürstenbrunn.
IV4 St. n. am r. Ufer der Salzach weithin sichtbar die 1634 erbaute
Wallfahrtskirche Maria-Piain (562m): von der Terrasse des Phrinwirts
(gutes Gasth.) herrliche Aussicht auf Salzburg und das Gebirgsrund (bei
Abendbeleuchtung am schönsten).
Der in der Umgebung von Salzburg am meisten hervortretende TJnters-
berg ist ein ansehnlicher Gebirgsstock mit den drei Gipfeln Oeiereck (1806m),
Salzburger Hochthron (1853m), Berchtesgadener Hochthron (1973m). Grödig
(s. oben) ist der gewöhnliche Ausgangspunkt für Besteigungen (Führer
nötig) : zum Rosittenwirt (s. oben) und über die (3V4 St.) zerstörte Obere
Rosittenalp (1287m) zum (I74 St). Unter sbergs-Haus (lt)63m«, Wirts eh. ) ; von
hier auf das Geiereck V2 St. ; vom Geiereck auf den Salzburger Hochthron
(schönste Rundsicht) 25 Min. Sehr lohnend der Besuch der Kolowrathöhle
(von der Obern Rosittenalp xji St.) mit schönen Eisbildungen.
12. Von Salzburg nach Ischl. Abersee. Schafberg.
67km. Salzkammergüt-Lokalbahn in 2T/4-3 St. (1. Kl. 8 K 50, 3. Kl.
4.30). Hübsche Fahrt, mit der sich mit 4-5 St. Zeitaufwand der sehr
zu empfehlende Besuch des Schafbergs bequem verbinden läßt (von Stat.
Lueg ab das Dampfboot vorzuziehen ; s. S. 149).
Salzburg (425m; Lokalbalmhof gegenüber dem Staatsbahnhof)
s. S. 141. Die Bahn führt neben der Linzer Bahn, dann nnter ihr
hindurch nach (2km) Itzling (r. Untersberg, Hoher Göll, Gaisberg
mit dem Nockstein). Weiter zwischen waldbedeckten Höhen all-
mählich bergan nach (10km) Eugendorf-Kalham (559m; 1. das große
Dorf Eugendorf). — Über die wiesenreiche Hochebene bis zur
Wasserscheide bei (17km) Enzersberg (632m), dann in Windungen
hinab und über den Fischbach. — 21km Talgau (639m), Markt an
der Fuschler Ache; ö. Schober, Drachenstein, Schafberg und Höllen-
gebirge. — 28km St. Lorenz (488m j Bahnrest.).
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Von Saltburg n. Ischl. ABERSEE. K. 8. 151. — 12. R. 149
Von st. Lorenz nach See am Mondsee: Lokalbahn nach Dfond-
nee, i k 1 1 1 in 10 Min., von da nach See Dampfbool in l'/i St. für I K Hl),
Die Bahn wendet sich von der Ischler Bahn J. ;ih und führt
um- II. nach (4km) Mondsee (481m ; Gasth. : Post <{- Krone, Z. 2l/t-\ K, Königs-
/ 2-3 JT, hcide gut; Traube), einem stattlichen Markt, mit Schloß
(ehem. Benediktinerabtei) und großer Kirche, in hübscher Lage am NW.-
Ende des Llkm langen, iVa-2km breiten Mondsees. — Das Dampfböot
: mdsee nach See fahrt quer über den See, mit schönem Rundblick :
ö. der mächtig aufsteigende Schafberg, im Hintergrund das Höllengebirge;
8. der Drachenstein, durch dessen Wand oben ein Loch geht, dann der
zweispitzige Schober. Erste Station ist Plomberg, am S.-Ufer, auch Haltc-
stelle der Ischler Bahn (s. unten). Weiter über Pichl, Scharfling, 10 Min.
unterhalb der gleichnam. Bahnstation (s. unten), und Waldhotel Kreuzstein
nach See, am O.-Ende des Sees. Nach dem Attersee s. S. 140.
Vor (31km) Plomberg tritt die Bahn an den Mondsee (Dampfboot
8. oben), in den r. der Schafberg steil abstürzt, steigt allmählich
(Tunnel) an offener Halde, dann durch Wald und wendet sich r. ab
durch einen kurzen Tunnel zur (33km) HS. Scharfling (540m); 1.
unten das Dorf (s. oben). Weiter hoch am Abhang, durch einen
kurzen und den 422m 1. Eibenberg- Tunnel (580m), am waldum-
kränzten Krottensee vorbei zur (35km) HS. Hüttenstein (auf den
Schaf berg s. unten). Hinab durch Wiesen und Wald, dann an steiler
Bergwand (24°/00 Gefäll), mit Blick auf den Abersee, zur (38km)
HS. Billroth und in großem Bogen nach
39km St. Gilgen (550m; Bahnrest.; Gasth. : *Seehotel, am See,
50 Z. zu 2.50-6 K; Post), Dorf am NW.-Ende des Abersees.
Ausflüge. Falkensteinwand, 1-1V4 St., lohnend. Mit Dampfboot in
10 Min., oder zu Fuß über Brunnwinkel um die N. -Spitze des Sees herum in
Vi St. nach Fürberg; von hier am (15 Min.) Scheffeldenkmal (4m h. Stein-
pyramide) vorbei hinan zum O/2 St.) Wallfahrtskirchlein und der Ein-
siedelei des h. Wolfgang (der Weg führt weiter an der Villa Haiser vorbei
in I1/2 St. nach St. Wolfgang). — Bei der Felswand 12 Min. vom Beginn des
Anstiegs MW. r. zum (1/4 St.) Aber see- Panorama und (2 Min.) Scheffelblick
auf der Höhe der Falkensteinwand.
Von St. Gilgen auf den S chafb er g (S. 150), Reitweg, 3V2 St. Mit
der Bahn in lü Min. nach Hüttenstein (s. oben); weiter zu Fuß (rote WM.)
über das (5 Min.) Whs. zum Reithberger und die (l3/4 St.) Scbafberg-A. (S. 150)
zum (li 4 St.) Gipfel.
Von St. Gilgen nach Salzburg, 28km, Fahrstraße über (7km)
Fuschl (669m ; Gasth. : Mohren), am O.-Ende des 4km 1. Fuschl-Sees, bergan
bis (15km) Hof (737m; Gasth. : Post); dann hergab, am Nockstein vorbei, über
Ouggental (b09m j Gasth. Hatschek) nach (28km) Salzburg (S. 141).
Der*Aber- oder St. Wolfgang-See (539m), llkm lang, bis 2km
bTeit (Flächenraum 13qkm) und 114m tief, wird n. vom Schafberg
überragt; s. über den bewaldeten Uferhöhen eine Reihe schön-
geformter Berggipfel. — D ampfboot (der Eisenbahn vorzuziehen)
von St. Gilgen über St. Wolfgang nach Strobl in H/4 St. Das Boot
hält am O.-Ufer in Fürberg (3. oben) und fährt dann über den See
nach Lueg (Gasth.), bei der gleichnam. Bahn-Haltestelle (S. 150);
weiter durch die 240m breite See- Enge vor St. Wolfgang zur
Station der Schafbergbahn und, gleich darauf, zum Markt St. Wo If-
gang (S. 150). Von hier am Pürglstein vorbei nach der Endstation
Strobl, 10 Min. w. vom Bahnhof (S. 150).
150 Route 12. SCHAFBERG.
Die Eisenbahn führt von St. Gilgen am SW.-Ufer des Sees
über (41km) HS. Lueg (Dampfbootstation, s. S. 149) nach (43km)
Gschwandt, dann durch das flache Vorland des Zinkenbachs, bei
(45km) HS. Zinkenbach über den Bach, zur (46km) HS. St. Wolf-
gang (Bahnrestaur.), Station für St. Wolfgang und die Schafbergbahn
(Dampfbootüberfahrt bis zum Markt in ö Min., zum Zahnradbahn-
hof 10 Min.).
St. Wolfgang. — Gasth.: i*H.-P. Peter, hoch gelegen, Z. 2-4,
M. 3 K; '"Weißes Rößl, mit Veranda am See, Z. von 2^40 an, M. 3 k\
H.-P. zum Cortisen, am W.-Ende des Orts; Zimmerbräu, 20 Z. zu
1.60-3 Jf, zum Touristen, beide geloht-, Weißer Hirsch; Hot. z.
Schafbergbahn am Bahnhof s. unten.
St. Wolfgang (549m), alter Markt, auf schmalem Ufersaum am
Fuß des Schafbergs malerisch gelegen, wird als Sommerfrische
besucht. In der got. Kirche ein *Schnitzaltar, Hauptwerk des
Brunecker Meisters M. Pacher (1481) ; im Vorhof ein Brunnen mit
guten Reliefs (1515).
Der *Schafberg (1780m), ein aus Muschelkalkstein bestehen-
der Gebirgsstock zwischen Aber-, Mond- und Attersee, bietet eine
der schönsten und malerischsten Aussichten in den deutsch-öster-
reichischen Alpen. — Zahnradbahn von St. Wolfgang, 6km in
1 St. (6 K 30, bergab 4 K 20, hin und zurück 9 K 50). Der Bahnhof
(*Hot. Peter zur Schafb ergbahn, Z. von 2 K 50 an, M. 3 K 50) ist
10 Min. w. vom Markt St. Wolfgang. Die Bahn überschreitet bald
nach der Abfahrt auf 15m h. Viadukt den Dietlbach und führt dann
in w. Richtung durch Wald mit einer Durchschnittssteigung von
25% bis zur (2,6km) Wasserstation. Der See sinkt immer tiefer;
1. unten bleibt die Dorner- A. (955m) ; im SW. tauchen Hochkönig,
Watzmann, Hoher Göll usw. empor. Vor der (4km) HS. Schaf-
berg-A. (1361m; Gasth.), mit prächtiger Aussicht, verläßt die Bahn
den Wald und steigt am kahlen Schafberggipfel hinan, zuletzt durch
einen 100m 1. Tunnel (Fenster schließen !) zur (5,8km) Endstation
Schaßergspitze (1730m), 5 Min. unter dem Gipfel (*Hotel, Z. 3-4 K-,
ratsam Z. vorauszubestellen). Die *Aussicht (vgl. das Panorama
auf der Rückseite der Karte) umfaßt die Gebirge und Seen des Salz-
kammerguts, die steirischen und salzburgischen Alpen, Ober-Öster-
reich bis zum Böhmer Wald, die bayrische Ebene bis zum Chiem-
see und Waginger See. Besonders großartig erscheint die im S.
aufragende Dachsteingruppe.
Auf den Schafberg von St. Gilgen oder Hüttenstein s. S. 149.
Die Bahn nach Ischl führt von der HS. St. Wolfgang (s. oben)
am Abersee entlang (vorn Sparber und Rettenkogel, im Hintergrund
das Tote Gebirge) nach (51km) Strobl; 10 Min. n. am O.-Ende des
Sees das gleichn. Dorf (Gasth. : * Hotel am See, mit Garten, Z. 3-8 K ■
Brandauer; Aigner), mit Dampfbootstation (S. 149; Dampfboot bis
St. Wolfgang in i/4 St.). — Weiter nach (54km) Aigen -Voglhub
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GMUNDEN. 73. Route. 151
(521m) und zur (56km) HS. Wacht ; hier über die aus dem Abersee
abfließende hehl zur (57km) HS. Aschau und (59km) HS. Pfandl.
— Die Bahn wendet sich in großem Bogen nach S. und durchdringt
den Ischler Kalvarienberg mittels eines 670m 1. Tunnels. — 64km
HS. Kaltenbach, am SW.-Ende von Ischl ; dann über die Traun
nach (67km) Ischl (S. 153).
13. Ginunden. Ischl. Hallstatt. Aussee.
a. Gmunden.
Von Attnang-Puchheim nacb Gmunden, 13km. Staats-
bahn in 20-25 Min. (von Wien nach Gmunden Schnellzog in 5 St.
für 30 #90, 18 J5T90, 12 K). — Attnang-Puchheim, Station der
Bahn Wien-Linz-Salzburg, s. S. 140. Die Bahn überschreitet die
Ager (r. Schloß Puchheim), dann die Aurach und führt durch das
freundliche Aurachtal nach (13km) Gmunden ; der Staatsbahnhof
(479m) liegt w. oberhalb der Stadt, 20 Min. vom See (elektr. Bahn
bis zum Rathausplatz s. S. 152).
Von Lambach nach Gmunden, 28km, Lokalbahn durch
das Trauntal in II/4 St. — Lambach, Station der Linz -Salzburger
Bahn, s. S. 140. — 15km Traunfall. Ein Fußweg führt neben der
Station r. durch Wald in 20 Min. hinab zum Traunfall (vgl. S. 152).
— 17km Steyrermühl, mit großer Papierfabrik. — 28km Gmunden-
Seebahnhof, Y2 St. vom Staatsbahnhof (s. oben).
Gmunden. — Gasth. : *Hot. Austria (PI. a), Juni -Okt., CO Z. zu
3,50-7, F. 120, M. 5A, *H. Bellevue (PL b), Mai- Okt., 80 Z. zu 3-20 K,
beide ersten Ranges, am See; "Goldnes Schiff (PI. c), 70 Z. zu 2-6,
F. 1 A; *Hot. Mucha (PI. d), mit Gartenrestaurant am See, 50 Z. zu
2-4^ Krone (PI. e), Z. von 1.60 K an; Post (PI. p), Z. 2.204.40 K- Gold.
Brunnen (PI. f), 26 Z. zu 1.60-4 A, gut; Gold. Sonne (PI. g), 22 Z. zu
2-3 A', gelobt; Schwan (PI. k), Rathausplatz; G o 1 d. Hirsch (PI i), in
Traundorf; Gold. Löwe (PI. r), 20 Z. zu 2-4 A. — Bahnhof-Hotel
(PI. m), 23 Z. zu 1.(0-3 A, beim Slaatsbahnhof (s. oben).
* Kurhotel (PL h), am Abhang des Hochkogels, für Erholungsbe-
dürftige, mit Wasserheilanstalt, usw., 70 Z. zu 4-10, P. 11-18 A.
Caf£s : Kursaal, am See, mit Restaurant, Veranda, Lesesaal usw. (Ein-
tritt frei); Kaffeepavillon, Cafe Corso , Esplanade; Brandt , Gold. Schiff
(s. oben), Rathausplatz.
Bäder im Kurhotel und den Hot. Bellevue und Austria; Theresieribad,
Elisabethstr. 76; Seebade- Anstalt an der Esplanade (Bad mit Wäsche 10 h).
Theater (PI. 2) von Juni bis Mitte Sept. — Kürtaxe vom dritten Tage
an für jede Person ägl. 50 h ; nach 40tägigem Aufenthalt Saisonfaxe, für
jede großjährige oder alleinstehende Perton 20 K (d. i. für Kur- und Musik-
laxe je 10 A), minderjährige Personen, sowie Gouvernanten usw. 10 A,
niedere Diensiboten 2 K.
Fiaker: Fahrt in der Stadt einsp. 1, zweisp. 1.40 A; zum Staatsbahn-
hof 2 oder 3, nachts 3 oder 4 A; Satori-Anlagen 2 u. 3, Allmünsier (S. 153)
3 u. 5, Baumgarten 4 u. 6, Ebenzweier 4 u. 6, desgl. über Satori 5 u. 7,
Traunfall 9 u. 14, Kammer am Attersee 12 u. 20 A, Almsee (S. 140) 19 u. 30,
Langbathseen 16 u. 24 A; Rückfahrt einbegriffen, 1 St. Wartezeit, für
längeren Aufenthalt 40 u. 60 h Wartegeld die Viertelstunde.
152 R. 13. — K. 8. 151. GMÜNDEN.
Elektrische StraBenbahn zum Staatsbahnhof in 15 Min., 40 h\ Abfahrt
vom Rathausplatz 1/2 St. vor Abgang der Züge.
Schiffertaxe: Boot mit einem Ruderer nach Ort oder Weyer 60,
Steinhaus 1 ÜT30, Altmünster, Kleine Ramsau 2, Ebenzweier 2.20, Hoisen
2.40, Staininger 3.20, Lainaustiege 4 K (Rückfahrt einbegriffen, mit zwei
SchifferD die Hälfte mehr; Wartegeld die 1/4 St. 25 h). Zeitfahrten die
Stunde 1 K 60.
Omunden (425m), freundliches Städtchen mit 7500 Einw., am
Ausfluß der Traun aus dem Traunsee (S. 153) reizend gelegen,
wird als Kur- und Sommerfrischort viel besucht. In der Stadt-
pfarrkirche ein Holzschnitzaltar von 1626. Neue evang. Kirche
(1876). Vor der Traunbrücke 1. das Salzkammer gut- Museum (Eintr.
tägl. 9-11 u. 2-5 TL, 50 li), mit sehenswerten Sammlungen. Am
See die schattige *Esplanade (Musik werktags 8-9, ll1^-!^1^ xi.
Ö-ß1^ oder 7 Uhr, So. 5-6 Uhr nachm.), mit schöner Aussicht
(Orientierungstisch der AYS. Gmunden: 1. der bewaldete Grünberg,
dann der fast senkrecht aufsteigende Traunstein (s. unten), der
Erlakogel, weiter r. im Hintergrund der Schönberg, den See an-
scheinend schließend der Kleine Sonnstein, r. die Soiinstein-Höhe,
die Fahrnau, der Alberfeldkogel und das Höllengebirge.
Spaziergänge in der Nähe (Wege überall markiert): n. (*/4 St.)
der Kalvarienberg (480m), mit schönem Überblick über Stadt und
Umgebung; n.w. (10 Min.) der *Hochkogel (540m) ; w. (10 Min.) der
Stadtpark, und, vom oberen Ausgang 5 Min. weiter, die Satori-
Anlagen, Park der Familie v. Miller zu Aichholz (sehenswertes
Brahms-Museum) ; s.w. Ort (V2 St.), mit zwei Schlössern, von denen
das Seeschloß durch eine 130m lange Brücke mit dem Landschloß
verbunden ist. Am r. Ufer der Traun die Kronprinz-Rudolf-An-
lagen mit ßestaur. zur Marienbrücke (*/2 St.). N.ö. auf der Höhe
(V2 St.) das große Schloß des Herzogs von Cumberland, mit schönen
Anlagen (nicht zugänglich). Ö. Baumgarten (3/4 St.), s.o. Sieber-
roit p/4 St.), beide mit Wirtschaft.
Am ö. Seeufer liegen die Restaurants : 15 Min. Alpensteig,
20 Min. Echo, 40 Min. Steinhaus, 1 St. Kleine Ramsau, 70 Min.
Hoisen, l4/2 St. Staininger (die vier letzten Dampfbootstationen).
Weiteke Ausflüge : durch die Satori-Anlagen MW. auf den (IV2 St.)
Omundner Berg (822m; Whs.), mit schöner Aussicht, hinab zur (1 St.)
Reindlmühle im Aurachtal. 7,Tirück über Ebenzweier nach (2 St.) Gmunden.
— *TraunfalJ, zu Fuß rot MW. meist durch WTald in 3V2, zu Wagen l1^ St. ;
besser mit der Lambacher Eisenbahn (S. 151) oder auf einem der Salzschiffe,
die 2mal wöch. von Gmunden auf der Traun in IV2 St. zum Fall hinab,
auf dem Schiffahrtskanal (dem „guten Fall") an demselben vorbeifahren
Tind y4 St. unterhalb landen (interessante und gefahrlose Fahrt. 3 K). —
Über die (lJ/2 St.) Himmelreichwiese und das (1 St.) Hochgschirr (957m), mit
Blick auf die Gletscher des Dachsteins, zum (»/4 St.) Laudachsee (881m);
zurück über (2 St.) Franzi im Holz oder über die Kleine Ramsau und mit
Dampf boot nach Gmunden (überall WM.). — Besteigung des Traunsteins
(1691m), von Leinaustiege 4 St. m. Führer (8 K), nicht schwierig; Erlaub-
nisschein der ÖTCS. oder der k. k. Forstdirektion in Gmunden erforderlich.
Vom Gipfel (Pyramidenkogel) prächtige Aussicht, besonders auf Prielgruppe
und Dachstein.
Von Gmunden nach Ischl s. S. 153.
Satori- stadtpsak
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. darf 4,^ "* c
^e .Trinkhalle.
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TRAÜNSEE. K.S.151. — 13.R. 153
b. Ischl.
Von Attnang-Puchheim nach Ischl, 45km, Staatshahn
in l-l3/4 St. (von Wien nach Ischl Schnellzug in 6 St. für 34 K 50,
21 Ä"10, 13 AT 40). — Vcn Attnang-Puchheim nach Gmunden (13km)
s. R. 13 a. Von Gmunden bis Ebensee ist die Dampfbootfahrt über
den Traunsee vorzuziehen, 1 St. ; es werden gemischte Fahrkarten
ausgegeben, die zur Bahn- und Dampf bootfahrt berechtigen. Die
Bahn (1. sitzen) führt hinter dem Schloß des Herzogs von Württem-
berg vorbei und nähert sich bei (17km) Ebenzweier- Altmünster
dem 12km langen *Traunsee (422m). — Die Landschaft wird, wie
man sich dem Südende des Sees nähert, großartiger; hinter dem
Traunstein erscheint der Hochkogel (1483m), weiter der schön-
geformte Erlakogel (1570m). — 22km Stat. Traunkirchen. Zwei
Tunnels. 24km Traunkirchen- Ort, Haltestelle für das auf einer
Landzunge reizend gelegene Dorf Traunkirchen (Gasth. : Post); in
der Kirche eine holzgeschnitzte Kanzel in Gestalt eines Schiffes,
mit Netzen und Fischen.
Zwei kurze Tunnels, dann der 1428m 1. Sonnstein- Tunnel.
28km Ebensee-Landungsplatz (Gasth.: Post). — Über die Traun.
29km Ebensee (425m; Oasth. zum Auerhahn, Z. 1.60-1.80 IT), an-
sehnlicher Ort, am S.-Ende des Sees, mit k. k. Saline. Die Sole
wird von Ischl und Hallstatt hergeleitet.
Hübscher Spaziergang am 1. Trauimfer längs der Solenleitung znm
(3/4 St.) Gasth. Steinkogl, mit schöner Aussicht , der gleichn. Haltestelle
(s. unten) gegenüber. — Nach den *Langbathseen, 2*/2 St., lohnend (Om-
nibus von Ebensee-Landungsplatz zum Vordem See 3 mal tägl. in 2 St.,
2 ff, von der Kreh zurück i K 20, hin und zurück 3 K) ; Fahrweg durch
das bewaldete Langbathtal zu dem {V-fa St.) Whs. in der Kreh (651m) und
dem (25 Min.) Vordem Langbathsee (675m); von da MW. zum (50 Min.)
kleineren aber schöneren Hintern See (727m).
Weiter durch das Trauntal. — 32km HS. Steinkogl (Gasth. s.
oben). — 40km Mitterweißenbach. Über die Traun nach (45km)
Ischl (s. unten).
YonSalzburgnachlschls. R. 12.
Bad Ischl. — Bahnhop (Restaur.), für die Staatsbahn und Ischl-Salz-
burger Lokalbahn gemeinsam, auf der Ostseite des Ortes. Für die Aus-
flüge nach St. Wolfgang, Mondsee, Salzburg usw. wird die Haltestelle
Kaltenbach der Lokalbahn (S. 151) viel benutzt.
Gasth.: *H. Kai s er in Elisabeth (PI. a), Z. 5-14, F. 1.20, Omn. 1 K,
mit Rathauskeller -Restaur. (M. 3Ä"), *H. vormals Bauer (PI. b), in
schöner Lage 1/4 St. oberhalb Ischl, 100 Z. zu 5-20 K, beide ersten Ranges,
nur im Sommer geöffnet; Tost (PI. c), 120 Z. zu 3-10 £"5 *Goldnes
Kreuz (PI. d), Mai-Okt., 60 Z. zu 3-15, F. 1.20, M. 5 K (zwei Häuser, die
besseren Z. im neuen), H. Austria (PI. e), an der Esplanade, Z. 3-4 K,
gut, H, Viktoria(Pl. f), 43 Z. zu 3-4, M. 4 K, Erzherzog Franz Karl
(PI g), Z. 2.50-6 JT, gut, «Kaiserkrone (PL h), 1. Mai-31. Okt., 70 Z. zu
3.50-7, F. 1.20, M. 4.50 .ff, die letzten fünf mit Garten-Restaur. — Gold.
Stern (PL i), 30 Z. von 3^ an, bürgerlich gut; Gold. Hufeisen (PJ. k),
Pfarrgasse 13, 28 Z. zu 2-4 K; Neue Welt, 32 Z. zu 2 - 4 K; 'H.-P.
Rudolfs höhe (PL s>, mit Cate-Restaur. • Hot. garni Edel weiß , Kreuz-
platz 1, 32 Z. zu 2.40-3.40 K, F. 60 h.
154 JB. 73. — K. S. 151. ISCHL.
Cafäs: Walter, au der Esplanade; Kursaal (s. unten); Rarmauer, Post-
str. 8; Rudolfshöhe (S. 153); Austria , Esplanade. — Konditorei Zauner,
Pfarrgasse 7. — Nürnberger Bratwurst- G'.öcklein, gutes Bier.
Kür- und Mdsiktaxe bei mehr als ltägigem Aufenthalt für jede Person
tägl. 80 oder 50 h; bei mehr als 3wöchigem Aufenthalt ist die volle Kur-
und Musiktaxe zu zahlen (1 Pers. 36 oder 24 K ) Kurmusik im Rudolfs-
park, Kurpark oder auf der Esplanade 2-3mal täglich. — Im Sommer
Theater.
Wasserheilanstalten : Dr. Hertzlca & Dr. Wintemitz, 10 Min. vom Eade
der Esplanade; Dr. Emil Wiener, Kaltenbachstr. 11. — Schwimmschule am
1. Ufer der Ischl (40 h).
Fiaker vom Bahnhof in die Stadt oder umgekehrt einsp. 1 K 20,
zweisp. 2 K, nachts 1.60 u. 2 Ä"80. Tourfahrten innerhalb des Kurortes 80 h
u.iK 60, nachts 1.40 u. 2 #40. Nach Eallstatt in 21/2 St., 13.20 oder 22 K;
Gosau-Schmied in 4 St., 18.30 und 30.3); Rückfahrt und Trinkgeld ein-
begriffen.
Bad Ischl (466 m), besuchter Kurort mit 9650 Einw., liegt reizend
auf einer von %er Traun und der Ischl umflossenen Halbinsel.
Yom Bahnhof führt die schattige Bahnhof straße am (r.) Rudolfs-
bad und Rudolfspark mit Büste des Erzherzogs Rudolf (weil. Kard.-
Erzbischof von Olmütz), sowie am Post- und Telegraphenamt vorbei
zum Kaiser -Ferdinand -Platz. Hier die Trinkhalle (PI. 5), mit
Wandelbahn, dahinter r. das Giselabad, 1. das Salzsudwerk (PI. 4)
mit dem Salinen- Dampfbad (PI. 3). Über dem Ferdinandsplatz
die Pfarrkirche, unter Maria Theresia erbaut, 1877-80 hergestellt,
mit Fresken von Mader und Altarbildern von Kupelwieser.
Vom Kaiser-Ferdinand-Platz durch die Pfarrgasse zum Franz-
Karl-Platz, mit hübschem Brunnen zu Ehren der Eltern des Kaisers
Franz Joseph, und zur Traunbrücke. Am 1. Ufer der Traun be-
ginnt hier die Sophien- Esplanade, mit Cafe. — An der vom Franz-
Karl-Platz n. auslaufenden Wirerstraße , mit Büste des Dr. Wirer
von Rettenbach (f 1844), der Kurpark mit dem stattlichen Kur-
haus. 8 Min. n. vom Bahnhof, neben der Schwimmschule (s. oben)
das Museum, geöffnet werktags 9-12 und 2-5 Uhr, 40 h.
Spaziergänge. Die Kaiserl. Villa, mit schönem Park (bei An-
wesenheit des Kaisers, gewöhnlich Juli bis Sept., unzugänglich).
— Die (l/g St. n.ö.) Große Schmalnau, Kaffee Wirtschaft 1. über
der Straße nach Ebensee, mit hübschem Blick auf Ischl. — Znm
O/2 St.) *Sophien-Doppelblick (Cafe' ; Aussicht auf Ischl, Dachstein
und St. Wolfgangs-Tal). Von hier in 1/4 St. zur Dachstein- Aussicht
und dem meist unbedeutenden Hohenzollern-Wasserfall ; zurück
entweder r. über Trenkelbach (3/4 St.) oder 1. durchs Jainzental über
das Gstätten- Whs. (1 St. bis Ischl). — W. zum (1/4 St.) Kalvarien-
berg (606m), von hier 1. Waldpfad zum (l/4 St.) Ahornbühl (Cafe);
r. vor der Kapelle Kaiserin- Elisabeth-Waldweg (sehr empfehlens-
wert) nach (^2 St.) Pfandl (S. 151). — Von der Esplanade durch
die Franzens- Allee an der Haltestelle Kaltenbach (S. 151) vorbei
zum Kaiser-Franz- Joseph- Platz (1/% St.). — S. nach (H/4 St.) Laufen
(S. 155). — Am r. Traunufer: auf den * Sirius- oder Hundskogel
(598m), V2St.; oben die Kaiser-Franz- Joseph -Warte, mit schönem
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HALLSTATT. K.S.156. — 13.R. 155
Rundblick (kleines Restaur.). — Über die Steinfeldbrücke zur
(V2 St.) Rettenbach- Mühle und (1/4 St.) Rettenbach- Wildnis; über
Sterzens Abendsitz in % St. nach Ischl zurück. — S.o. von Sterzens
Abendsitz auf dem aussichtsreichen Kaiser-Franz- Joseph- Jubiläums-
weg über den Hubkogel nach ( 1 St.) Perneck (s. unten).
Zum Ischler Salzberg (966m), ll/2 St. : Fahrweg (Einsp. 6 K) s. über
Reiterndorf (Bachwirt, Bären wirt) nach (1 St.) Perneck (Cafe zum Salzberg)
und zu den Berghäusern, wo man sich meldet (3 Pers. 6iT90 mit, 4ÜT80
ohne Wageneinfahrt)-, dann noch 25 Min. bis zum Ludovikastollen. Die
Besichtigung dauert IV2 St. Die Gruben bestehen aus 12 Stollen oder
Galerien, die horizontal eine über der andern in den Berg getrieben sind.
Zur Gewinnung der Sole wird Süßwasser in die Kammern geleitet, das
4-6 Wochen stehen bleibt, die Salzadern auslaugt und dann als gesättigte
Sole nach Ischl und Ebensee geführt und dort versotten wird. — Vom
Salzberg rot MW. (bei der kl. Kapelle r. halten), der bald im Walde in
1000 Stufen übergeht, über Reinfalz- A. (1020m) zur (U/2 St.) *Hütteneckalm
(1276m; Wirtsch.), mit prächtiger Aussicht auf Dachstein, Donnerkogel
und Hallstätter See. Von hier über Roßmoos-A. zum Predigstuhl (1276m)
3/4 St. •, Abstieg über Lichtenecker-A. nach (l*/2 St.) Goisern (s. unten).
Von Ischl nach St. Wolfgang und auf den *Schafberg (Halbtagstour,
nicht zu versäumen!) s. S. 151/50 (Rückfahrkarte 3. Kl. 12 K). — Nach
Gmunden s. R. 13a. — Nach Hallstatt s. R. 13c. — Nach Aussee s. R. 13 d.
c. Hallstatt.
Von Attnang-Puchheim nach Hallstatt, 66km, Staats-
bahn in 2-2l/2 St. — Von Attnang-Puchheim nach Ischl (45km)
s. R. 13 b. Die Bahn (r. sitzen) tritt auf das r. Ufer der Traun
(kurzer Tunnel) und umzieht den Fuß des Siriuskogels (S. 154);
dann wieder auf das 1. Ufer. — 51km Laufen, 5 Min. n. von dem
am r. Ufer malerisch gelegenen Markt (479m; Gasth. : Rößl, mit
Garten ; Krone). Die Traun hat hier starke Stromschnellen („Wilder
Laufen")- — Wieder über die Traun nach (52km) Anzenau. —
54km Goisern (500m; Gasth.: Petter zur Post, Goiserer Mühle,
Ramsauer), ansehnlicher Ort mit 1200 Einw., als Sommerfrische
besucht. 10 Min. n. das Erzherzogin -Marie -Valerie -Bad (Jod-
Schwefelquellen). — 58km Steeg (514m; Gasth.: Goldnes Schiff),
am N.-Ende des Hallstätter Sees (s. unten). Die Bahn umzieht das
O.-Ufer des Sees, an dem steilen Fuß des Sarsteins (1973m)
streckenweise in den Fels gesprengt. — 63km HS. Gosaumühle
(S. 156). — 66km HS. Hallstatt. Der »Hallstätter See (494m),
8km lang, l-2km breit, von ernstem und großartigem Charakter,
ist auf drei Seiten von gewaltigen Bergen umschlossen : ö. Sarstein,
südl. Krippenstein, Zwölf erkogel, Hirlatz, w. Plassen, Gosauhals,
Ramsauer Gebirge. Gegenüber am westl. Seeufer (Dampfboot in
10 Min., 50 K)
Hallstatt (Gasth. : Hot. Kainz, mit Terrasse am See, Z. 2-9,
M. 3 K-, Grüner Baum; Zur Simonyhütte, 16 Z. zu 1.20-32T, gelobt;
Adler, einf.), Markt mit 800 Einw., sehr malerisch am SW.-Ende
des Sees gelegen. Mitten im Ort ergießt sich von der Höhe der
Mühlbach über die Felsen und bildet einen Wasserfall. In der
Baedekers Österreich. 28. Aufl. 10
156 Route 13. GOSAU.
alten Pfarrkirche ein Holzschnitzaltar ans dem xv. Jahrh. Im alten
Gefängnis das Museum (8-12 nnd 1-6 Uhr; 40 h), mit zwei voll-
ständigen Keltengräbern, hallstätter Altertümern ans dem Mittel-
alter nnd nenerer Zeit usw. Straße südl. nach der (10 Min.) Lahn
(Gasth.), einem vom Waldbach angeschwemmten Yorland, mit
dem k. k. Sndwerk.
Zum Rudolfsturm (853m) , der Wohnung des Bergverwalters , führt
ein schattiger Reitweg in vielen Windungen in 50 Min. (Pferd 7, zum Salz-
berg 9 K 40). Von der Gartenterrasse hübscher Blick auf den See. In der
Nähe wurden seit 1846 aus einem Begräbnisplatz (an 2000 Gräber sind ge-
öffnet), wahrscheinlich keltischer Salzarbeiter aus dem in. oder iv. Jahrh.
vor Chr., zahlreiche Gegenstände ausgegraben, meist aus Bronze oder Eisen
(Hallstatt-Periode). — Noch 3/4 St. höher ist das Berghaus und der Ein-
gangsstollen zum Hallstätter Salzberg (1120m), beschwerlicher zu befahren
als der Ischler Berg (S. 155); Karten zum Einfahren im Berghause.
Der Waldbach-Strub (629m), 1 St. s.w. von Hallstatt im schön be-
waldeten Echerntal, stürzt in drei Absätzen 93m hoch durah einen Felsspalt
hinab. In dieselbe Tiefe stürzt r. über eine Felswand der Schleierfall.
Der * Dachstein (2992m), zweithöchster Gipfel der nördlichen Kalk-
alpen, ist von Hallstatt in 9-972 St. über die (5V2-6 St.) Simonyhütte (2210m-,
Wirtsch.) zu ersteigen, anstrengend, nur für Geübte, F. 20 JT; großartige
Aussicht.
Von Hallstatt nach den Gosauseen: Omnibus nach (19km)
Gosau-Schmied in 2J/2 St. für 3, hin und zurück 4 K\ Einsp. 16, Zweisp.
24 K einschl. Trkg., hin und zurück. Die Straße nach Gosau führt am
See entlang bis zum (4km) Gosauzwang (s. unten). 10 Min. ö. ist Gosau-
miihl (gutes Gasth. ;• Überfahrt zur gleichnam. Bahnstation, S. 155), an der
Mündung des Gosaubachs (für Fußwanderer lohnender der x/4 St. weitere
Solenleitungsweg oben am Bergabhang entlang; beim Gosauzwang hinab auf
die Straße). Nun w. ansteigend unter dein Gosauzwang hindurch, einer
133m 1., von sieben Pfeilern getragenen Brücke für die Solenleitung, in das
enge bewaldete Gosautal. Erst vor dem lang sich hinziehenden Dorf (14km)
Vorder-Gosau (729m; Brandwirt, 25 Z. zu 1.20-3 K\ wird das Tal breiter.
Der Fahrweg endet beim (19km) Gosau-Schmied (775m; Gasth., gute
„Schwarzreiter" d. h. Saiblinge). Weiter zu Fuß durch Wald bergan zum
i.^/4 St.) waldumschlossenen *Vordern Gosau-See (908m), 172km lang, l/2km
breit; s.o. im Hintergrund der gewaltige Dachstein, mit den beiden Gosau-
gletschern, r. Torstein und Donnerkogel. Noch 2 St. weiter talauf (Über-
fahrt zum SO. -Ende des Vordem Sees 60 h) liegt der kleine weißgrüne
* Hintere Gosav-See (1156m).
Von Gosau über die Zwieselalp nach Abtenau, 6 St., F. bis
zor Zwieselalp 4, bis Abtenau 6 Ä", entbehrlich (auch direkte Poststraße
über den Paß Gschütt, 14km). Vom Brandwirt in Vorder-Gosau (s. oben)
rot MW. über den Kalvarienberg meist durch Wald hinan; oben am Fuß
der Kuppe durch das Gatter und r. zur (272 St.) Ed-Alpe (Gasth.), 74 St.
unterhalb des Gipfels der Zwieselalp (1584m). Oben prächtige * Aussicht
auf den Dach- und Torstein, tief unten das Gosautal und der Hintere Gosau-
See, s. die Tauern von der Hochalpenspitze bis zum Großglockner, s.w.
Übergossene Alp, Tennengebirge, Hoher Göll, Untersberg. — Hinab (weiß-
rote WM.) von der Ed-Alpe zur (I72 St.) Lammerbrücke, dann entweder
über diese direkt nach (I72 St.) Abtenau; oder vor der Brücke r. ab zum
(72 St.) Bad Abtenau oder Zwieselbad ; von hier in 10 Min. auf die Gosauer
Straße und nach (174 St.) Abtenau (712m; Gasth. : Roter Ochs, Post), MaTkt
mit 750 Einw. Von Abtenau führt eine Poststraße w. nach (19km) Golling
(S. 163).
Bergtouren von Hallstatt siehe Baedekers Südbayern.
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AUSSEE. 13. Route. 157
d. Aussee.
Von Attnan g-P uchheim nach Aussee, 78km, Staats-
bahn in 2Y2-3 St. (von Wien nach Aussee Schnellzug in 7 St. für
37 7C 22 J^T 60, 14 #40). — Von Attnang - Puchheim nach Hall-
statt (66km) s. R. 13c. Die Bahn führt weiter nach (67km) Ober-
traun (611m), am SO. -Ende des Hallstätter Sees (S. 155). —
Weiter durch das wilde Koppental am Fuß des Sarsteins, durch
einen Tunnel und dreimal üher die Traun. Endlich öffnet sich
die Schlucht vor (78km) Stat. Aussee (638m ; Bahnrestaur. ;
H. Bahnhof), in Unter- Kainisch (k. k. Saline), 20 Min. s. von Aussee.
Von Stain ach-Irdning nach Aussee, 30km, Staats-
hahn in 50 Min.-l St. (von Wien nach Aussee Schnellzug in 6 St.
für 35 K 70, 21 K 80. 13 K 90). — Stain ach-Irdning, Station der
Bahn Wien-Amstetten-Selztal-Innshruck, s. S. 165. Unsere Bahn
wendet sich von der Innsbrucker r. ab, tritt jenseit eines Tunnels
in das enge Grimmingtal und zieht sich in Windungen hinan nach
(9 km) Klachau (832m), am N. -Fuß des Grimming schön ge-
legen. — Jenseit (16km) Mitterndorfr. die Wallfahrtskirche Maria
Kwnnitz. — 23km Kainisch. Weiter durch das bewaldete Trauntal
nach (30km) Aussee.
Aussee. — Gasth. : *Hackinger's Hot. zum Kaiser v. Öster-
reich, 60 Z. zu 3-6 K, *Erzherzog-Franz-Karl oder Post, 60 Z.
zu 3-5, F. 1, M. 4 I; Erzherzog Johann, Z. 3-4 1/2 Ä", gut; Sonne,
25 Z. zu 1.60-3 JT; Wilder Mann, 22 Z. vonl.60.fi: an; Zum T o.uristen ,
Grundlseer Str., Z. 1.60-3 A", einf.; Weißes Rößl, Hauptplatz 156, 14 Z.
zu 1.20-2 ÜT; Stadt Wien, neben dem Kurbaus, gelobt. — Kurhaus, mit
Cafe, Lesezimmer usw.; Cafe" Vesco, am Kurhausplatz.
Bäder jeder Art im Kaiser-Franz-Joseph-Bad an der Bahnhofsir.; bei
Vitzthum, Hauptstr. 145; in der Kuranstalt Alpenheim (s. unten) usw. —
Schwimmschule an der Altausseer Traun.
Fiaker vom Bahnhof zum Markt einsp. 1.60, zweisp. 2.40 Ä"; vom
Markt nach Grundlsee oder Alt-Aussee 3.60 oder 6 JT, hin und zurück
einschl. 1 St. Wartezeit 6 oder 9.20, bis nach Gößl (Drei-Seen-Tour) und
zurück 8.60 oder 13 K; Trinkg. überall einbegriffen.
Kürtaxe bei Aufenthalt unter 14 Tagen tägl. 60 h.
Aussee (650m), steirischer Markt (1600 Einw.) im engen Tal
der Traun , umgeben von schönen Bergen, wird als Solbad und
Sommerfrische viel besucht. In der kleinen Spitalkirche ein go-
tischer Flügelaltar von 1449. — 5 Min. n. an der Straße nach Alt-
Aussee die ^Kuranstalt Alpenheim und 10 Min. weiter in Praunfalk
das *Badehotel Elisabeth.
Ausflüge. Nach Alt-Aussee (1 St.) : Fiaker s. oben (Fahrzeit 72 St.) ;
Omnihug i K A0. Die Straße (Fußgänger gehen besser über die Elisabeth-
und Payer-Promenade; 1 St. 10 Min.) führt durch das waldige Tal der
Alt-Ausseer Traun nach Alt-Aussee (720m; Kitzerhof, mit Gartenrestaur. 5
Bachwirt). 12 Min. weiter Fischerndorf (717m; *Seewirt oder Hotel am
See, Z. von 3 K 60 an, F. 1.20, M. 3 50; Bruntbaler, mit Badeanstalt, Z.
2-8 JT, einf., gut), am u Alt-Ausseer See (709m), ö. überragt von der Trissel-
wand, s. Tressenstein, n. Loser und w. Sandling. — Von Alt-Aussee zum
Grundlsee direkt üher den Tressen- Sattel (957m) 2Vz St. (Führer 2 K 40, für
Schwindelfreie unnötig).
10*
158 Route Id. REICHENHALL. Von Salzburg
Zum Grundlsee, 1 St. von Anssee bis zur Seeklause; Fiaker s. S. 157;
Omnibus vom Kurhausplatz in l/2 St., 1 K. Fahrstraße meist durch Wald
an der Grundlsee-Traun hin, bei der (1 St.) Seeklause über die Traun
(3 Min. r. Hot. Bellevue mit Aussichtsterrasse, Z. 3-6 K) und am See entlang
an der (3 Min.) Dampfbootstation Seeklause vorbei zum (15 Min.) Hot.
Schraml (Z. 2-5 K, gut), mit reizender Aussicht. Der Grundlsee (709m),
6km 1., 1km br., sehr tischreich, ist von bewaldeten Bergen umschlossen;
ö. im Hintergrunde die kahlen Gipfel des Toten Gebirges. Die Straße führt
weiter am (3/4 St.) Whs. Ladner vorbei nach (V2 St.)(?d'/fZ(Gasth. : Walcher),
am obern Ende des Sees. Ein Dampfboot fährt von der Seeklause 6mal
tägl. zum Schraml und Gößl. Von Gößl zu Fuß über das Dorf d. N. zum
(20 Min.) dunkeln waldumschlossenen *Toplitz-See (7j.6m); Überfahrt in
25 Min. bis zum obern Ende; 5 Min. weiter der kleine Kammersee, in
wilder Einsamkeit am Fuß des Toten Gebirges (sehr lohnende Partie,
die „Drei-Seen-Tour"; vom Schraml Rückfahrkarte einschl. Bootfahrt über
den Toplitzsee 2.30 K).
14. Von Salzburg nach Berchtesgaden. Königssee.
Von Berchtesgaden nach Saalfelden.
a. Von Salzburg über Reichenhall nach Berchtes-
gaden.
40km. Bayr. Staatsbahn in 2TA St. für Jl 4.00, 2.60, 1.35 (Wagen-
wechsel in Beichenhall).
Salzburg s. S. 141 ; Abfahrt vom Staatsbahnhof. Über die
Salzach; dann über die Saalach, Grenze zwischen Osterreich und
Deutschland (Bayern). 7km Freüassing (S. 179), Knotenpunkt der
Bahn nach (146km) München. — Die Bahn führt am 1. Ufer der
Saalach hinan; 1. Gaisberg (S. 147) u. Untersberg (S. 148), r.
Burg St&uffeneck. 17,5km Piding (454m). — Über die Saalach nach
2 l,fikm Reichenhall. — Gasth.: *Kurhaus Axelmannstein,
1. Mai-30. Okt., 200 Z. zu 3V2-10, F. 1.40, M. 3V'2-5 Ji^ *Gr.-H. Burkert,
ara Karpark, 150 Z. zu 3-10, F. IV2, M. 4J; *Gr.-H. Panorama, 120 Z.
zu 3-10, F. 1.20, M. 3.50 JH\ *H. Central, Luitpoldstr. ; *Deutscher
Kaiser, 150 Z. zu §-b Jl , mit Gartenrest, und Dependance; Gold.
Löwe, Z. 2-3 Jl; *Luisenbad; Ludwigsbad: Lilienbad; Post-
Krone, Z. 2-4 Jl\ Habs bürg, beim Bahnhof, Z. 272-5 Jl\ Deutsches
Haus, 60 Z. von IV2 Jl an; Hot. Bahnhof; Münchner Hof, Z.
l1/2-2 Jl. — Ca/4 -Rest. Kurhaus; Axelmannstein; Wiener Cafe" (Thalfried),
Bahnhofstr. — Kurtaxe (7 Tage frei) 5-15 Jl. — Kurmusik im Kurpark,
im Kurgarten (Axelmannstein) und in Kirchberg; Theater im Kurhaus.
Reichenhall (470m), mit 6500 Einw., besuchter Bade- u. Luft-
kurort (jährl. 13000 Kurgäste), liegt sehr malerisch im weiten
Saalachtal , nach drei Seiten von einem schönen Bergkranz um-
geben. Vom Bahnhof südl. zum kgl. Kurgarten, dem Mittelpunkt
des Badelebens, mit dem Kurhaus, dem Gradierwerk, Solspring-
brunnen und der Wandelbahn mit Trinkhalle. W. vom Kurhaus
die Protestantische Kirche und der Bismarckbrunnen. 0. vom
Kurgarten das Kurhaus Axelmannstein (s. oben), mit großem Park.
In der Turnerstr. das kl. Museum (werkt. 9-12 u. 2-5, So. 10-12 u.
3-5 Uhr) mit prahlst, und mittelalterl. Gegenständen (Eintr. 25 Pf.)
und naturwissenschaftl. Sammlung (25 Pf.). Dahinter die spätgot.
nach Berchtesgaden. REICHENHALL. K.S.148.—14.R. 159
Ägidienkirche. In der Salinenstraße die großen Salinengebäude :
in der Mitte das Hauptbrunnhaus und der Quellenbau, r. und 1.
die vier Sudhäuser.
Im Quellenbau (tägl. 9-12 u. 3-6 Uhr alle halbe Stunden Führung, die
Person 80 Pf.) entspringen drei Süßwasser- und 16 Solquellen, von denen
die beiden stärksten, mit einem Salzgehalt von 23-24%, zur Salzgewinnung
verwendet werden; 72 Stufen führen hinab. Die Sole aus den zehn weniger
salzreichen Quellen wird auf das Gradierhaus geleitet und speist auch
den Solsprudel im Gradierpark.
Die Pfarrkirche St. Nikolaus, im roman. Stil, enthält Fresken
von M. v. Schwind.
8 Min. n.ö. von Reichenhall liegt St. Zeno (Hofwirt), uraltes Augustiner-
kloster, 1803 aufgehoben, seit 1853 Erziehungsanstalt der englischen Fräu-
lein. Hinter dem Kloster führt der Königsweg allmählich ansteigend zum
O/2 St.) Klosterhof (529m; Wirtsch.). — 40 Min. östl. das öst.err. Dörfchen
Großgmain (522m; Gasth. z. Untersberg); 25 Min. weiter die Burgruine
Piain. — Eine kleine l/2 St. nördl. Nonn (485m; Hot. Fuchs-, Rest. Hohen-
stauffen), Dorf mit alter Kirche. — 2lfe St. westl., am Thumsee (528m) vor-
bei, das *Mauthäusl (632m; Whs.), über der tiefen Schlucht des Weißbachs
malerisch gelegen. — 4 St. n.w. der *Zwiesel (L781m), der w. höchste Gipfel
des Stauff engebirg es, sehr lohnend. — Nach Lofer s. S. 176.
Die Bahn berührt (23,3km) Reichenhall- Kirchberg (476m; Kur-
hotel Bad Kirchberg) und wendet sich 1. ansteigend (1 : 25) in das
Tal des Weißbachs. — Bei (25km) Gmain (538m) öffnet sich der
Blick auf den Untersberg. — Weiter am Fuß des Lattengebirges und
über die Schlucht des Weißbachs nach (29km) Hallthurm (693m). —
Hinab (1 :50) durchWiesen zur (34,9km) Stat. Bischofswiesen (614m).
— Dann durch die wilde Tristramschlucht (Tunnel) über (39,3km)
Gmundbrücke (550m) nach f40,4km) Stat. Berchtesgaden (540m;
S. 160).
b. Von Salzburg über St. Leonhard nach Berchtes-
gaden.
27,6km. Salzburger Lokalbahn und bayrische Staatsbahn in 1 St.
'20 Min. (2 Kl. 2 i ?0, 3. Kl. 1 Jl 25). — Wagen nach Berchtesgaden
und zum Königssee s S. 142 — Man versehe sich mit deutschem Kleingeld.
Salzburg s. S. 141. — Die Lokalbahn (vgl. S. 142) führt durch
die Vorstadt Nonntal, an den HS. Kommunalfriedhof, Kleingmain
und Morzg (Gasth. zur Einöd, mit schöner Aussicht) vorbei zur
(8km) BS. Hellbrunn (S. 148); weiter an (9km) HS. Anif(ß. 148)
vorbei, über den Almkanal nach (12km) Grödig (Brauerei), am
Fuß des Untersbergs (S. 148). R. das alte Schloß Glaneck, weiter
zurück der spitze Kegel des Hochstauffen (1771m), 1. der Schmitten -
stein (1693m) mit dem festungsartigen Gipfel. Nun am Almkanal
entlang. — 13km St. Leonhard - Gartenau (453m; Bahnrest.). L.
an der Alm das Dorf, darüber am Abhang Schloß Gartenau, mit
Zementfabrik.
Weiter im Tal der Ache aufwärts. Bei der (14km) HS. Drachen-
loch (Restaur.) r. hoch oben in der Felswand des Untersbergs eine
durchgehende Öffnung, das Drachenloch; dann durch einen Eng-
160 R. 14. — K. 8.148. BERCHTESGADEN.
paß. — 15km HS. Hangender Stein (455m), mit dem österr. Zoll-
amt. Der Hangende Stein ist eine vorspringende Felswand ; die
Bahn durchbohrt sie mittels eines Tunnels und überschreitet die
Ache. 17,8km Schellenberg (479m; Gasth. : Forelle, Z. 1.20-2 Ji\
TJntersberg), alter Markt ; bayr. Zollamt. — Zweimal über die Ache.
21,3km Almbachklamm (westl. die * Almbach- Klamm : l1/^ St. bis
zur Theresienklause). R. die schroff abstürzende Graue Wand. Das
Tal öffnet sich und der Große und Kleine Watzmann, dazwischen
der Watzmanngletseher, treten hervor. Über die Ache. — 25,6km
Bergwerk, Station für das Salzbergwerk (531m).
Das Befahren des Salzbergs erfordert I-IV4 St. Allgemeine Einfahrt
tägl., mit Ausnahme der beiden Pfingsttage, 8l/2-ll72 u. 272-5 Uhr, die
Person 2 M; Sondereinfahrt für 1-12 Pers. von 7 Uhr früh bis 5 Uhr
abends außer der Taxe 3 Jl Gesamtzuschlag. Dag Bergwerk ist elektrisch
beleuchtet. Die Temperatur ist kühl (10° R.), warme Kleidung anzuraten.
Interessant die Fahrt über den „Salzsee" 5 Rutschpartie in das verlassene
Sinkwerk Kaiser Franz; zum Schluß Apotheose des Salzbergbaues.
Vom Bergwerk durch die Bergwerksallee nach Berchtesgaden 20 Min.
— Die Salzburger Straße führt von der Gollenb achbrücke (nördl. vom
Bergwerk) über den Oernbach (1. der Malerhügel, Felsblock mit Aussicht),
dann ansteigend durch den langgestreckten Vorort Nonntal nach (20 Min.)
Berchtesgaden.
Die Bahn berührt noch die HS. Breitwiesenbrücke und er-
reicht dann
27,ekm Berchtesgaden. — Gasth.: * Gr. -Hotel & Kurhaus,
82 Z. von 31/2 Jl an; *Bellevue, 85 Z. zu 2Va-7, F. 1.20, M. 31/2 Jt \
Kurhotel Witteisbach; *Post (Leuthaus), Z. 2-5 Jl, F. 80 Pf. ; *Vier
Jahreszeiten, mit Reslaur., Z. 2-5, F. 1 Jl; 'Deutsches Haus;
H. Bahnhof, Z. i1/2-2,/2 Jl , gut; Seh wab en wirt; Stiftskeller,
Z.1V2-3 J?, gut, Krone, Z.2-3 J. gelobt, Bayr. Hof, Bavaria, 30 Z.
zu lJ/2-4 Jl, alle vier Bahnhofstr.; Neuhaus, Bär, Hirsch, Triem-
b ach er, diese vier bescheiden. — Cafes : Forstner; Witteisbach, Maxi-
milianstr. , mit Aussicht; Wenig, beim Rathaus. — Münchner Bier bei
Forstner, in der Krone und in den Vier Jahreszeiten.
Bäder : Wilhelmsbad, Giselabad, beide Maximilianstr. ; Badeanstalt im
Aschauer Weiher, 3/4 st« nordwestlich.
Berchtesgadener Schnitzwaren, seit Jahrhunderten berühmt, bei
Stephan und Paul Zechmeister, A. Käser er u. a.
Wagen : innerhalb des Marktbezirks Berchtesgaden vom Markt bzw.
Bahnhof zum Bestimmungsort für 1/4 St. Einsp. 70 Pf., Zweisp. 1 Jl 20, jede
weitere begonnene l/i St. V2 und 1 Jl. Nach dem Königssee hin u. zurück
mit 3stünd. Aufenthalt Einsp. 8 Jl, Zweisp. 12 Jl (für jede weitere St.
1 Jl bzw. 1 Jl 70 mehr); Ramsau hin u. zurück 13 u. 20 Jl; Hintersee
10 u. 16 Jl, hin u. zurück 13 u. 22 Jl; Reichenhall über Schwarzbach-
wacht und zurück über Hallthurm 18 u. 27 Jl; Trinkgeld einbegriffen,
Wege- u. Brückengeld extra.
Elektrische Bahn zum Königssee s. S. 161. — Motorpost zum Hintersee
(H. Wart3tein) im Sommer lOmal tägl. in 1 St. 5 Min. (IV2 Jl, bis Ilsank 50,
Wimbachklamm 80, Ramsau 80 Pf.); auch Stellwagen vom Schwabenwirt
jeden Vorm. in 4 St., mit 1 St. Halt an der Wimbachklamm, zurück nachm.
in IV2SL (hin u. zurück Zx\iJl.).
Berchtesgaden (572m), großer Markt mit 2800 Einw., Ms 1803
Sitz einer gefürsteten Propstei, zwischen Wiesen und Bäumen
höchst anmutig am Bergabhang gelegen, wird als Sommerfrische
und Wintersportplatz viel besucht. Das stattliche ehem. Stifts-
KÖNIGSSEE. K.S.148u.l66.— U.R. 161
gebäude ist jetzt königl. Schloß. Stiftskirche, mit roman. Kreuz-
gang, geschnitzten Chorstühlen u. a. Mitten im Ort der Postpark
mit Wetterhäuschen und Lesehalle (Reliefs des Berchtesgadener
Landes). Südl. hei der königl. Villa der Luitpold-Hain, mit Bronze-
standbild des Prinzregenten Luitpold im Jagdanzug, von F. v. Miller
(1893). Schöne Aussicht : 1. Schwarzort, Hoher Göll, Hohes Brett,
Jenner, im Hintergrund Stuhlgebirge und Schönfeldspitze, r. Klei-
ner und Großer Watzmann, Hochkalter. Beim Bahnhof die kgl.
Saline. Distrikts- Schnitzschule und Schnitzermuseum (8-1, 21/2-
7 Uhr, frei). — Ausführlichere Angaben s. in Baedekers Südbayern.
Schöner Überblick (bes. abends) des Berchtesgadener Tals vom (V2 St.)
*Lockstein (682m): bei der Stiftskirche r. auf der alten Reichenhaller
Straße den Doktorberg hinan, nach 10 Min. bei dem ehem. Krankenhaus
Fahrweg r., hinter der Villa Weinfeld nochmals r. durch Wald} oben
Wirtschaft.
Nach dem Königssee (elektrische Bahn lömal tägl. in
17 Min. für 50 oder 30 Pf. Abfahrt 2 Min. vom Staatsbahnhof.
Die Bahn führt am 1. Ufer der Königsseer Ache bis zur Schwöb-
brücke (s. unten), hier aufs r. Ufer, über (3km) Unterstein (s.
unten) nach (5km) Königssee.
Die Fahrstraße (Wagen s. S. 160) führt vom Bahnhof auf der
Adelgundenbrücke über die Ache, dann am Wemholz hin, und teilt sich nach
20 Min. : 1. Staatsstraße in gleicher Höhe weiter, r. über die Schwöbbrücke
Distriktstraße, über Unterstein (Whs.), mit gräfl. Arco'schem Landsitz;
8 Min. vor dem See vereinigen sich die Straßen wieder. — Fußgänger
folgen vom Bahnhof den angenehmen Promenadenwegen an der Königs-
seer Ache aufwärts, am (20 Min.) Restaur. Waldstein vorbei.
Der **Königssee (602m) , auch St. Bartholomäussee genannt,
tiefgrün und klar, 8km lang, 3/4-li/2km breit, bis 192m tief (See-
fiäche 517 ha), von gewaltigen, bis 2000m hohen Felswänden ein-
geschlossen, ist der Glanzpunkt des Berchtesgadener Gebiets und
einer der schönsten Alpenseen überhaupt. Am N.-Ende des Sees
das Dörfchen Königssee (Größwang's Gasth. zum Königssee, Gasth.
zum Schiffmeister; Altes Seewirtshaus, einf.).
Motorboot lOmal tägl., bis St. Bartholomä in 30 Min. (1 M), bis zur
Sallet-A. in 45 Min. (1 Jt 30, hin und zurück 2 Jt 60); die St. jede Person
2 Jl. — Ruderboote (bei ausreichender Zeit zu empfehlen) erhält man vom
Schiffmeister angewiesen. Boot für 2 Pers. mit 1 Ruderer bis St. Bartholomä
3 Jl; 1-4 Pers. mit 2 Rud. bis Bartholomä 4V2, bis zur Salletalp 71/a M\
5-7 Pers. mit 3 Ruderern Vfc bzw. 12 Ji u. Trkg. Boote zum Selbstrudern
1 M die Stunde Beste Beleuchtung morgens früh und am späten Nach-
mittag.
Seefahrt. L. auf einer Landzunge die Villa Beust; im See die
kleine Insel Christlieger, mit Standbild des h. Johann v. Nepomuk.
Erst wenn das Boot am Falkenstein (r.) vorbei ist, einer vortreten-
den Felswand mit einem Kreuz zur Erinnerung an ein 1742 hier
gestrandetes Wallfahrerschiff, erscheint der See in seiner ganzen
Ausdehnung, im Hintergrund die Sagereckwand, der Qrünsee- und
Funtensee- Tauern, r. daneben die Schönfeldspitze (2651m). Am ö.
Ufer stürzt der im Hochsommer unansehnliche Königsbach an der
roten, 800m h. Felswand in den See. Etwas weiter, an der tief-
162 R.U. — K.S. 166 u. 148. RAMSAÜ.
sten Stelle des Sees, wecken zwei Schüsse (^ Jl\ w. gegen die
Brentenwand abgefeuert, ein zweimal nachhallendes Echo. In der
Nähe am ö. Ufer kurz vor dem Kessel am Wasserspiegel eine Höhle,
das Kuchler Loch, aus dem ein Zufluß in den See kommt. Yom
Kessel, hei einer baumbewachsenen Landzunge östl., führt ein
Weg bergan zum (10 Min.) Kesselfall (auf die Gotzenalm s. unten).
Weiter s.w. nach St. Bartholomä, einem weit in den See vor-
tretenden grünen Vorland, mit Kapelle und Jagdschloß (ordent-
liche Wirtschaft; Saiblinge).
Am s.w. Ufer stürzt der Schrainbach aus einer Felsschlucht
in den Königssee. Die Sallet-Alp, eine aus moos- und grasdurch-
wachsenen Felstrümmern bestehende 10 Min. breite Landenge mit
einem Landhaus des Herzogs von Meiningen, trennt den Königssee
von dem 2km langen einsamen, auf drei Seiten von hohen Fels-
wänden umschlossenen * Obersee (612m). L. die schroff abstür-
zende Talwand; jenseits ragen die Teufelshbmer (2361m) empor,
von denen an der Rötwand ein Bach in silbernen Fäden 500m hoch
hinabrinnt. Das Befahren des Obersees ist nicht gestattet. — Auf
dem Rückweg zum Landeplatz prächtiger Blick auf den Watzmann.
Vom Kessel (s. oben) mark. Reitweg in Windungen bergan zur (3V4 St.)
♦Gotzenalm (1685m). Unterwegs die (llfa St.) Gotzental-A. (1105m) und
(1 St.) Seeau-A. (146im), dann noch 3/* St. (beim Bildstöckel geradeaus) bis
zur Gotzenalm (Einkehr in der Springelhütte). Prächtige Aussicht, be-
sonders vom W arleck (1740m), 10 Min. d.w., aufÜbergossene Alp, Steiner-
nes Meer, Watzmann, Göll, Untersberg u. a. Rückkehr in 2 St. zum
Kessel, wohin bei der Hinfahrt der Schiffer für die Rückfahrt (6-7 St. später)
zu bestellen ist.
In die Ramsau führt von Königssee ein direkter Fahrweg über
Schönau nach (IV2 St.) Ilsank (s. unten).
Nächst dem Königssee wird von Berchtesgaden die * Ramsau
am meisten besucht (bis zur Straßenteilung in der obern Ramsau
10km; von da nach Reichenhall 17, nach Oberweißbach 19km).
Die Straße führt vom Bahnhof auf dem 1. Ufer der Ache bis zur
(l5lkm) Bahnhaltestelle Omundbrücke (S. 159), wo r. die vom
Grand- Hotel herabkommende Straße einmündet; hier über die
Bischofswieser Ache und im Tal der Ramsauer Ache durch Wald
hinan. 4km Ilsank (590m ; Gasth. zum Watzmann, Z. 1-1 V2 *^i
gut), 5 Min. weiter das Brunnhaus Ilsank, wo eine Wassersäulen-
maschine die Sole 364m bis zum Söldenköpfl hebt und in 30km
langer Röhrenleitung nach Reichenhall treibt. Weiter am 1. Ufer
der schäumenden Ache durch die Schlucht des Kniepasses (kurzer
Tunnel) ; 1. prächtiger Blick auf den Watzmann , vorn der breite
Steinberg. Die Ramsau ist durch den Gegensatz des üppigen Tal-
grüns und der gewaltigen, schön geformten Felsberge besonders
malerisch. — 7,3km Handweiser „Wimbachklamm, Jagdschloß".
Fußpfad 1. über die Brücke (Restaur.), bei der Trinkhalle r. hinan
in die P/4 St.) * Wimbachklamm. Da« bläulich-weiße Wasser bildet die
schönsten Fälle in der engen, 6 Min. langen Felsschlucht, in die von allen
Seiten die Quellen hinabrieseln. 10 Min. vom obern Ende der Klamm
öffnet sich der Blick in das großartige Wirribachtal.
HINTERSEE. Karte S. 148.— U.R. 163
♦Watzmann (Hocheck, 2653m), von Ilsank 6 St. (Führer 10 Jt), nicht
schwierig; bis zum Watzmannhaus der AV. -Sektion München am Falzköpß
(1927m-, Sommerwirtschaft) 4 St., weiter zum Gipfel 2 St.
An der Straße folgt (12 Min.) das *Gasth. zur Wimb achklamm ;
8 Min.* Gasth. zum Hochkalter (Z. l-l1^«^); y^St. (9km) Ramsau
(668m; Oberes Gasth.). 1km weiter teilt sich die Straße: die
Straße r. führt über die Schwarzbachwacht (886m) nach (17km)
Reichenhall (S. 158); die Straße 1. (nach Oberweißbach,
19km) überschreitet die Ache und erreicht bei der (3/4 St.) Hinter-
seeklause den 1km langen Hintersee (790m; Überfahrt 10 Pf.;
läuten!). l/^ St. weiter (6 Min. vom obern Ende des Sees) das
Forsthans Hintersee (794m) nnd das bayr. Zollamt ; gegenüber
Auzingers Gasth. (gut). R. am See die guten Gasthäuser (5 Min.)
H. Post & P. Wartstein und H.-P. Gemsbock (Z. 1 72-2 Jf). — Weiter
in schön bewaldetem Tal zwischen 1. Hochkalter, i. Reiteralpe, zu-
letzt steil hinan zum (2 St.) Hirschbühl (1153m; Was.), mit der
österr. Maut Mooswacht.
♦Kammerlinghorn (2486m), vom Hirschbühl 4-4*/2 St. mit Führer (5 Jt),
nicht besonders schwierig, aber steil nnd schattenlos. Anssicht anf Leo-
ganger Steinberge, Zeller See nsw.
Die Straße steigt noch wenige Minuten bis zur Paßhöhe (1176m)
und senkt sich dann steil hinab in das Saalachtal; vorn die gewal-
tigen Leoganger Steinberge. Nach 1 St., vor der Säge, zeigt ein
Handweiser r. den Fußweg in die * Seisenbergklamm, eine der
längsten und großartigsten in den Alpen, vom Weißbach ausge-
waschen, der über mächtige Felsstufen hinabstürzt. Bei der
(45 Min.) Binder-Mühle erreicht man das Saalachtal und die Loferer
Straße; 8 Min. Oberweißbach (653m; Gasth.: Auvogl, gut), wo 1.
die Straße vom Hirschbühl herabkommt; 10 Min. südl. das Post-
Gasth. in Frohnwies. Weiter nach (4 St.) Saalfelden s. S. 176.
15. Von Wien nach Zell am See (Innsbruck).
a. Über Amstetten undSelztal.
390km. Staatsbahn. Schnellzug in 8 St. für 46 K 50, 28^40, 18 K 10:
Personenzug in 14 St. für 35.2" 20, 21 X 50, 13 K 70.
Von Wien nach Amstetten (125km) s. R. 6. — Unsere Bahn
wendet sich von der Linzer Bahn südl., führt im Tal der Ybbs
aufwärts und überschreitet den Fluß bei (146km) Sonntagberg. —
149km Waidhofen an der Ybbs (358m; Gasth.: Gold. Löwe, 40 Z.
zu 1.60-3.40 JT, Inführ, 30 Z. zu 1.60-4 K, beide gut; Gold. Pflug),
alte Stadt mit 4500 Einw., in freundlichem Talkessel, als Sommer-
frische besucht. Dr. Werners Kuranstalt (70 Z., P. von 7 K an).
Nach Pöchlarn s. S. 126/25. — Die Bahn tritt in das Seeberger
Tal, überschreitet bei (158km) Oberland (502m) die Wasserscheide
zwischen Ybbs und Enns, Grenze von Nieder- und Ober -Öster-
reich, und senkt sich nach Klein-Reifling.
164 JR. 25. — K. S. 138. ADMONT. Von Wien
172krn Klein -Beifling (387m; Bahnrest.), Knotenpunkt für
St. Valentin (S. 127/26). — Zwei Tunnels. 187km Weißenbach-
St. Gallen (396m; Gasth. : Gruber, beim Bahnhof). 3/4 St. s. der
Markt St. Gallen mit der großen Ruine Gallenstein. — Bei (198km)
Groß-Reifling (428m; Gasth.: Baumann, gegenüber dem Bahnhof,
16 Z. zu 2-2.50 K) fließt die Salza in die Enns. — Zwei Tunnels;
die Bahn tritt auf das r. Ennsufer. Hinter (202km) Landl wieder
zwei Tunnels.
208km Hieflau (517m ; Bahnrestaur. ; Gasth. : Post, Z. von 1 K 60
an, Wickenhauser), mit Hüttenwerken, an der Mündung des Erz-
bachs in die Enns. Eisenbahn über Eisenerz nach Leoben s. S. 258.
Das Ennstal wendet sich nach W. ; es beginnt das *Gesäuse
(Fußwanderung bis Gesäuse-Eingang zu empfehlen), ein tiefer,
4 St. langer Einschnitt zwischen den Gebirgsmassen des Tamisch-
bachturms und Gr. Buchsteins nördl. und des Hochtors und Beichen-
steins südl., durch den die Enns in einer Reihe von Stromschnellen
hinabstürzt (von Admont bis Hieflau 149m Fall). Die Bahn (bis
Gstatterboden r., dann 1. sitzen) führt am r. Ufer der Enns (1. die
Schlucht des Hartlesgrabens') und tritt dann auf das 1. Ufer. —
217km Gstatterboden (573m, Hot. Gesäuse, 30 Z. zu 1.60-3 JT, gut),
in großartiger Umgebung. — Die Bahn umzieht den Bruchstein
(1380m) und führt zwischen r. Himber stein, 1. Haindlmauer wieder
zum r. Ufer der Enns und durch einen Tunnel zur (225km) Halte-
stelle Gesäuse-Eingang.
231km Admont (641m; Gasth.: Post, 40 Z. zu 2-5 K-, Sulzer;
Buchbinder ; Kröswang), in weitem Talboden schön gelegener Markt,
als Sommerfrische besucht. Das berühmte Benediktinerstift, 1074
gegründet, wurde 1865 zum Teil neu aufgebaut, namentlich die
stattliche Kirche (St. Blasien- Münster), mit zwei got. Türmen. Die
Bibliothek (86000 Bände und über 1100 Handschriften), in einem
prächtigen Saal, ist tägl. 10-11 u. 4-5 Uhr geöffnet (40 h). Im Stifts-
keller guter Wein. Guter Überblick der Umgebung von der Enns-
brücke (20 Min. vom Bahnhof). — 3/4 St. südl. von Admont das dem
Stift gehörige Schloß Rötelstein (817m), mit schöner Aussicht über
das Ennstal.
Weiter am r. Ufer der Enns ; bei (238km) Frauenberg (626m)
r. der Kulm- oder Frauenberg (766m), mit Wallfahrtskirche. Beim
Einfluß des Paltenbachs in die Enns wendet sich die Bahn nach S.
245km Selztal (S. 139), Knotenpunkt der Bahnen nach Linz (R. 9),
nach Udine (R. 36a) und nach Klagenfurt-Triest (R. 37).
Die Bahn überschreitet den Paltenbach und führt w. durch das
breite Ennstal über die Enns und den Pyhrnbach nach (251km)
Liezen (659m; Gasth.: Post, Fuchs), einem großen Markt an der
Mündung des Pyhrntals. Vom Kalvarienberg guter Überblick. —
Weiter am Fuß der n. Berglehne; r. Schloß Grafenegg. 259km
• Wörschach ; 25 Min. n.ö. das Schwefelbad Wolkenstein, mit Burg-
ruine. — R. Niederhofen, mit Schloß Friedstein; dann (263km)
nach Zell om See. SCHLADMING. K.S.166. — 15.E. 165
Stainach-Irdning (642m ; Bahnhof- Hotel, 50 Z. zu 1.20-4 #), wo
sich die Bahn teilt, r. nach Aussee und Attnang (s. R. 13d), 1.
nach Bischofshofen.
Die Bahn nach Bischofshofen führt über den Grimmingbach
zur (266km) HS. Trautenfels (642m), mit dem stattlichen Schloß
Neuhaus. — Weiter am Fuß des Grimming entlang, bei (271km)
St. Martin über die Enns, nach (275km) Öblarn (679m; Gasth. :
Bahnhofhot., Fischer), als Sommerfrische besucht (w. der spitze
Stoderzinken, 2047m). — 280km Stein an der Enns (674m), an der
Mündung des Sölktals. — 283km Gröbming (675m); 3/4 St. n. auf
der Hohe des 1. Ennsufers der ansehnliche Markt.
302km Schladming (732m; Gasth. : Alte Post, 17 Z. zu 1.80-
2.80 K, gut; Neue Post; Angerer), freundlich gelegener Markt.
In die Ramsau, das bewaldete Mittelgebirge auf der N. -Seite des
Ennstals, lohnender Ausflug: bis St. Rupert am Kulm (1073m; Gasth.)
IV2 St.; von hier in 2*/4 St. zur Austriahütte (1630m; Sommer -Wirtsch.),
20 Min. unter dem Gipfel des Brandriedels (1724m), mit prächtiger Aus-
sicht. Auf den Dachstein (S. 156) von der Austriahütte in 5-6 St., nur für
Schwindelfreie (F. von Schladming 20 K).
Das Ennstal verengt sich. Yor (311km) Mandling (810m)
durch den Mandlingpaß und über die Mandling, Grenze zwischen
Steiermark und Salzburg. — 319km Radstadt (856m; Gasth.:
Post, 16Z. von 1 üT 60 an; Obergloner), altes von Mauern um-
gebenes Städtchen auf einem Felshügel. Wintersportplatz.
Von Radstadt nach Mauterndorf, 41km, Post im Sommer
2mal tägl. in 6l/'2 St. für 6 KbQ. Die Straße führt im Tal der Taurach nach
(12km) Untertauem (1004m) und steigt dann, an bübschen Wasserfällen
vorbei, nach (22km) Obertauem (1649m; Alpenhotel Wiesenegg) und zu der
(20 Min.) Höhe des Radstädter Tauern (1738m). Hinab über (31km) Tweng
(1246m ; Gasth. : Post) nach (41km) Mauterndorf, Endpunkt der Murtalbahn
von Uuzmarkt (S. 254); Post nach Spittal s. S. 248.
Die Bahn verläßt bei (322km) Altenmarkt die Enns nnd wendet
sich n.w. nach (326km) Eben (851m), auf der Wasserscheide zwi-
schen Enns und Salzach. Folgt ein tiefer Einschnitt; die Bahn
übersetzt den Fritzbach auf kühner Brücke (schöner Blick r. auf
den Dachstein) und führt durch das enge Fritztal nach (333km)
Hüttau (708m ; Gasth. : Post). Mehrere Tunnels; die Bahn über-
schreitet in engem Tal sechsmal den Fritzbach, durchbricht den
Kreuzberg mittels eines 700m 1. Tunnels und führt 1. an der Berg-
wand hinab ins Salzachtal, zuletzt über die Salzach nach (343km)
Bischofshofen (547m; Bahnrest.; Gasth.: H.Bahnhof, 16 Z. zu
2-6 Ä"; Neue Post; Alte Post), einem alten Ort mit drei Kirchen,
Knotenpunkt der von Salzburg kommenden Bahn (R. 15b). 1/4 St.
w. ein hübscher Wasserfall des Gainfeldbachs. W. der Hoch-
könig (2938m), die höchste Spitze des Ewigschneegebirges.
Weiter in breitem Tal am 1. Ufer der Salzach; schöner Rück-
blick auf die Zacken und Wände des Tennengebirges. — 352km
St. Johann im Pongau (563m; Gasth. : Pongauer Hof, am Bahn-
hof, 28 Z. zu 1.80-3 K, gut ; Schiffer zur Post, 30 Z. zu 1.50-5 JT;
Lackner), großer Markt, 1/4 St. vom Bahnhof.
166 Route 15. RAURIS-KITZLOCH.
Nach der *Liechtenstein-Klamm (zu Fuß lV4-172St. ; Einsp. in 1 St.,
hin und zurück einschließlich IV2 St. Wartezeit 4 IT 40, Zweisp. 8 IT 20;
Omnibus bis Plankenau 1 K) folgt man dem 5 Min. von der Brücke r.
abzweigenden Fahrwege, über den Wagreiner Bach am Gebirge hin.
40 Min. Dorf Plankenau. Hier Wegeteilung: geradeaus Fahrweg in dem
bewaldeten Tal der Oroßarler Ache aufwärts über das ehem. Hüttenwerk
Oberarl; 1. Waldweg bei den Gasthäusern Oberlechner und Zur Liechtenstein-
klamm (oder auch noch am Gasth. Schöne Aussicht) vorbei zum Eingang
der Klamm, wo bei Schartners Restaur. die Eintrittskarten zu lösen sind
(60 Ä; Mantel ratsam; beste Beleuchtung morgens). Die * Liechtenstein-
klamm, durch die die Großarier Ache schäumend und brausend in zahl-
reichen Fällen hinabstürzt, ist eine der großartigsten Felsschluchten der
Alpen. Die Begehung erfordert hin u. zurück 3/4 St. Der Weg ist viel-
fach in den Felsen gesprengt und überall mit Geländer versehen. Am
Ende der ersten Klamm ein von 100m hohen Felswänden umschlossener
Kessel. Der Weg windet sich um einen vortretenden Felsen und tritt in
die nur 2-4m breite ^zweite Klamm; hier über die Ache und am r. Ufer
durch einen 60m 1. Tunnel zum 50m h. Wasserfall am Ende der Klamm
(S9(Jm vom Eingang).
Von St. Johann auf das * Hochgründeck (1827m) 3-3l/2 St., sehr
lohnend (Reitweg; rot-weiße WM.); 15 Min. unter dem Gipfel Sommer-
Whs. (18 Betten), oben prächtige Aussicht.
357km Schwarzach-St. Veit (590m; Bahnrest.^ Knotenpunkt
der Tauembahn nach Gastein (S. 171). — Die Bahn tritt aufs r.
Ufer und führt durch einen Tunnel; dann wieder aufs 1. Ufer
nach (366km) Lend (631m ; Gasth. : Post).
Oberhalb (370km) Eschenau überschreitet die Bahn zweimal
die Salzach. Tunnel. Weiter stets tief im Grund an der Salzach
entlang zur (374km) HS. Rauris-Kitzloch, an der Mündung des
Rauris-Tals (s. unten).
*Kitzlochklamm (ll/4 St. hin u. zurück). Über die Salzach zum Restaur.
Lackner, dann über die Rauriser Ache (Eintr. 40 h) und am r. Ufer aufwärts,
beim (y4 St.) Beginn der Klamm auf das 1. Ufer zum (8 .Min.) Kessel, in
den die Ache 100m hoch in vier Absätzen hinabstürzt. Über die Brücke
und im Zickzack auf Treppen hinan; oben r. durch zwei kurze und einen
53m 1. Tunnel: von der Brücke hinter dem letzten (3/4 St. vom Bahnhof)
prächtiger Blick in die Tiefe. Zurück vom obern Ende des Treppenwegs
r. etwas bergan durch zwei kurze Tunnels, dann hinab zur (l/2 St.) Station.
In das Rauris-Tal führt der nächste Weg durch die Kitzlochklamm.
2 St. Rauris (984m; Gasth.: Zum Alten Bräuer, Z. 80Ä-1JT 60), Hauptort
des Tals, das sich 1 St. weiter bei Wörth (942m) in r. Seidlwinkel-Tal und 1.
Hüttwinkel- Tal teilt. Im Seidlwinkel-Tal führt derTauernweg(bis Heiligen-
blut 7l/2-8 St., F. 18 K) zum (3 St.) Rauriser Tauernhaus (1514m ; einf. Unter-
kunft); von hier über die (2 St.) Fuscher Wegscheide (2420m) nach dem (3/4 St.)
Heiligenbluter Hochtor (2572m) : dann hinab nach (2 St.) Heiligenblut (S. 224).
— Im Hüttwinkel-Tal folgt (H/4 St. von Wörth) das Frohn-Whs (lU60m);
3 St. Kolm-Saigurn (1650m; Gasth.: Hochtauernhof, 25 Z. zu 1-3 K, gut),
aufgelassenes Goldbergwerk in großartiger Lage; von hier in 23/4 St. zum
Knappenhaus am Hohen Goldberg (2341m ; keine Unterkunft), auf der Moräne
des Goldberggletschers. Von Kolm-Saigurn auf den * Sonnblick (3103m)
41/2-5 St. mit F. (12 /T), nicht schwierig ; oben das Zittelhaus (Whs.) und
eine meteorolog. Station. Abstieg nach Heiligenblut (S. 224) in 5 St. —
Von Kolm-Saigurn ins Gasteiner Naßfeld über die Pochhardscharte s. S. 174.
Durch einen Tunnel unter dem Taxenbacher Schloßberg nach
(375km) Taxenbach (711m; Bahnrest.) ; der Markt (Gasth. : Post)
liegt 20 Min. höher östl. — Das Tal erweitert sich ; bei (380km)
Gries r. auf einem Hügel die Kirche 8t. Georgen; 1. der Hochtenn
(3371m). Über die Salzach und die Fuscher Ache nach Brück.
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ZELL AM SEE. 15. Route. 167
384km Bruck-Fusch (761m; Gfcasth.: Kronprinz von Österreich,
am Bahnhof, gut; Lukashansl; Gmachl, 20 Z. zu 1.40-2.40 üf),
gegenüber der Mündung des Fuscher Tals (s. unten). 4/4 St. n.w.
Schloß Fischhorn, dem Fürsten Liechtenstein gehörig.
Durch das schöne *Fuscher Tal führt von Norden her ein lohnender
Weg nach Heiligenblut (S. 224). Fahrstraße von Brück zum (7km) Dorf
Fusch (811m ; Gasth. zum Imbachhorn), dann an der O.-Seite des Tals bergan
zum (12km) Bad Fusch oder St. Wol fgangs-B ad (12olm ; Gasth.: Weilguni,
106 Z. zu 1.20-7 IT, Post); von hier nach Ferleiten angenehmer Fußweg
in 1V2 St. — Von Dorf Fusch weiter bis zum (11km) Bärenwirt (821m),
dann auf der O.-Seite des Tals oberhalb der Bärenschlucht nach (17km)
Ferleiten (1200m-, Gasth.: * Lukashansl, 40 Z. zu 2-4 Ar; *Tauerngasthof),
mit schönem Blick auf den Talschluß. Bester Überblick von der Oberen
Durcheckalpe (1827m; Erfr.j, 2 St. oberhalb Ferleiten an der ö. Talwand,
oder vom Gasth. Trauneralp (S. 221), 2 St. südl. am Wege zur Pfandelscharte.
Über das Fuscher Törl, die Pfand eis Charte oder Bockkarscharte nach Heiligen-
blut s. S. 224.
Die Bahn überschreitet die Salzach, durchschneidet das Zeller
Moos und tritt an den Zeller See.
390km Zell am See. — Gasth. ^Böhm's Grand-Hotel am See,
Z. 4-7 K; H. Kaiserin Elisabeth, am See und Bahnhof, Z. 3.50-8 K\
IL Lebzelter, Z. 3-4£"; Pinzgauer Hof; Krone & H. Zentral,
80 Z. zu 2-5-ff, gut; Neue u. Alte Post; Metzger Schwaiger, Z.
1.60-3 K; H. & Cafe-Rest. Seehof; Bodingbaur; Elektra, 54 Z. zu
1.50-3.50 if. — Saisontaxe, auch bei kurzem Aufenthalt, tägl. 20 h.
Zell am See (753m), am w. Seeufer reizend gelegen, wird als
Sommerfrische und Wintersportplatz viel besucht. Im Pfarrhof ein
kleines Relief der Umgebung von Zell im Maßstab von 1 : 25000
(8-6 Uhr; 40 K).
Der *Zeller See (753m), 4km lang, 172km breit, bis 69m tief, bietet
treffliche Gelegenheit zum Baden (angenehmes mildes Wasser, 16-19° R.)
und zu Kahnfahrten. Ein Motorboot und ein kleines Dampfboot befahren
den See; tägl. 9 Rundfahrten (in 1 St., 1 K 20). Erst auf der Mitte des
Sees entfaltet sich die volle *Rundsicht, die am W.-Ufer zum Teil ver-
deckt ist.
Auf die * Schmittenhöhe (1968m) sehr lohnender Ausflug; 3-3V2 St.,
Führer (5 K) unnötig, Pferd 12 K, einsitziges „Bergwagerl" 12, hin u. zurück
16, mit Übernachten 24 K. Fahrweg w. im Schmittenlal zu den Häusern
von (V4 St.) Schmitten (836m) ; hier 1. ab auf einem Reitwege meist durch
Wald an dem (IV2 St.) Gasth. Schweizerhaus 0 der Mittel Station (1363m; Bett
1 K 60) und (3/4 St.) Gasth. zum Grofiglockner (1590m) vorbei zum (1V< St.)
Gipfel (Haschke's Hot., 45 Z. von 2.50 K an, gut, auch im Winter offen). Groß-
artige Rundsicht, im S. über die ganze Tauernkette, im N. über die Kalk-
alpen vom Kaisergebirge bis zum Dachstein.
Ins *Kapruner Tal sehr lohnende lange Tagestour, besser in ll/2 Tagen
mit Übernachten im Kesselfall-Alpenhaus (Omnibus vom Marktplatz in
Zell am See zum Kesselfallhaus 15. Juli-12. Sept. 5mal, 1. Juni-14. Juli und
13.-20. Sept. 3mal tägl. in 2V2 St., zurück in 1 St. 40 Min. ; Eilfahrt (vier-
spännig) 6K10, hin u. zurück 6 K 70, zweisp. 3.20 u. 5.90 J5T (Rückfahr-
karten gelten ö Tage). Fahrstraße von Zell durch den breiten Talboden
des Pinzgaus über die Salzach zum (9km) Dorf Kaprun (763m; Gasth.:
Kitzsteinhorn, Neuwirt Orgler), am Talausgang, mit großem altem Schloß.
Von hier zur (V2 St.) * Sigmund- Thun- Klamm (r.), in der die Ache hinab-
stürzt: die Fahrgäste steigen aus, gehen in J/4 St. durch die Klamm (60 h,
für Tliunldamm u. Kesselfall 1 K) und gelangen am obern Ende wieder
auf die Straße, die in Kehren steigt und auf der (I0,skm) Bilinskibrücke
die Klamm überschreitet. Weiter durch das Hochtal der (15km) Wüstelau
(874m; r. Fall des Grubbachs) und am (12 Min.) Gasth. zum Kaprunertörl
168 R.15. — K.S.148. GOLLING. Von Wien
vorbei im Ebentüald hinan zum (*/? St. ; 18km von Zell) * Kessel/all- Alpen-
haus (1056m -, Hotel ersten Ranges, 75 Z. zu 3-6 -ff), wo die breite Fahr-
straße aufhört (r. in der Schlucht der * Kesself all, 60 Ä, abends elektrisch
beleuchtet). Nun auf schmaler Straße (Sesselwagen zum Moserboden 20 K)
über die Ache und in steilen Windungen zur (l3/4 St.) Limbergalpe (1568m;
Erfr.), dann fast eben fort zur (25 Min.) Orglerhütte und der (6 Min.)
Rainerhütte (1621m). Von hier noch l]/4 St. Steigens zum Hot. Moserboden
(Z. 3-7 K), am Eingang der obersten Talstufe, des * Moserbodens (1968m),
mit schönem Blick auf das Karlinger Kees, von mächtigen Bergen um-
geben. — Vom Hot. Moserboden über das Kapruner Tori (2635m) ins
Stubachtal (5l/2 St. bis zur Rudolfshütte, S. 223), lohnend und nicht
schwierig; über das Riffltor (3115m) nach Heiligenblut (S. 224; 9 St. bis
zum Glocknerhaus), schwierig, nur für Geübte.
Von Zell nach *Krimml s. R. 16; — nach Innsbruck s. R. 18.
b. Über Linz und Salzburg.
4Ukm. Staatsbahn. Schnellzug in 83/4 St. für 46JT50, 28 TT 40, 18 KlO;
Personenzug in 16 St. für 35 JT 20, 2iK 50, 13 JT 70.
Von Wien über Linz nach Salzburg (314km) s. R. 6 und 10. —
Die Bann nach Bischof shofen umzieht den Kapuzinerberg ; 1. das
stattliche Schloß Neuhaus. — 319km Parsch (Gaisbergbahn s.
S. 147); 320km Aigen (S. 147). Die Bahn nähert sich der Salzach,
der schroffe Untersberg (S. 148) tritt immer mächtiger hervor. —
325km Elsbethen (*/2 St. s. St. Jakob am Thurn, S. 147). — Hinter
(328km) Puch - Oberalm am 1. Ufer der Salzach die große Bier-
brauerei Kaltenhausen.
322km Hallein (450m ; Gasth. : Solbad Gold. Stern, beim Bahn-
hof, 38 Z. zu 1.60-4 TT, gut; Stampflbräu; Alte Post; Auböck),
altes Städtchen von 7000 Einw., auf beiden Ufern der Salzach,
mit Salzwerken. Museum mit keltischen und römischen Alter-
tümern.
Die Sole wird im Dürrnberg, 300m über Hallein, gewonnen. Die Art
des Betriebes ist S. 155 beschrieben. Karten zum Einfahren: 1 Pers. 5,
2 und mehr Pers. je 3 K\ im Sommer tägl. 11 Uhr vormittags eine Fahrt
zu 2 .£" die Person. Bis zum Einfahrtstollen 3/4 St. Steigens 5 die Befahrung
erfordert 1 St.
340km Kuchl (465m), mit spätgot. Kirche. W. der Hohe Qbll
(2519m) ; s. das Tennengebirge.
343km Golling (468m; Gasth.: Alte Post, im Ort, 42 Z. zu
1.60-4 #, H. Bahnhof, beide gut; Gollinger Hof, 34 Z. zu 2-6,
F. 1, M. 2K; Neue Post, Traube), ansehnlicher Marktflecken. Auf
einem Fels die großenteils nachmittelalterliche Burg, jetzt Sitz
von Behörden.
1 kleine St. w. der : Gollinger Wasserfall oder Schwarzbachfall (Einsp.
für 1-2 Pers. 3, 3 Pers. 4 K u. Trkg.). Vom Bahnhof r., beim Gollinger
Hof (s. oben) über die Salzacb, jenseit r. auf die auf einem Felshügel
liegende Kirche St. Nikolaus (485m) los; am Fuß (35 Min.) das gute Gasth.
Torren. 1 Min. weiter Gasth. zum Amerikaner, 6 Min. Whs. zum Wasserfall,
bei der Mühle. Ein guter Pfad fuhrt an dem bewaldeten Abhang des
Kleinen Göll bergan bis zu der Stelle (579m-, 20 Min.), wo der Schwarz-
bach in starkem Strom aus dem Felsen hervorbricht, um alsbald über
eine 62m hohe Wand in zwei gewaltigen Absätzen hinabzustürzen.
nach Zell am See. PASS LÜEG. K. S.166u.l76.— 15.R. 169
Die * Salzach-Öfen , 3/4 St. s. von Golling an der Straße nach Werfen
(Einsp. in 20 Min., 3-4 K), sind Schluchten mit wild durcheinander liegen-
den Felsblöcken , durch die sich die Salzach ihren Weg gebahnt hat.
Am n. und s. Eingang zu den Öfen stehen an der Landstraße Handweiser,
kaum 5 Min. von einander entfernt, während die Wanderung hinab durch
die Klamm lfa St. erfordert (in der Klamm Wirtsch.). Ein Weg führt
am 1. Salzachufer zu „der Öfen Ende", mit bestem Überblick der Öfen und
zur (16 Min.) Kroatenhöhle.
Von Golling nach Abtenau und über die *Zwie$elalp nach Oosau s. S. 156.
Die Bahn führt in s. Richtung durch den weiten Talboden,
in den r. das Blüntautal, 1. das Lammertal münden, überschreitet
die Lammer, dann die Salzach und durchdringt in einem 928m
langen Tunnel den Ofenauer Berg. Jenseits wieder über die
Salzach, dann am r. Ufer durch den *Paß Lueg, eine großartige,
von der Salzach durchströmte Schlucht, zwischen ö. Tennen-,
w. Hagengebirge. — 357km Concordiahütte (520m), an der Mün-
dung des Blühnb acht als. Die Bahn bleibt am rechten Ufer; r.
auf bewaldetem Felsen die alte Feste Hohenwerfen (633m), 1076
erbaut, im xvi. Jahrh. erneut, jetzt von Erzherzog Eugen her-
gestellt.
360km Werfen (520m) ; gegenüber am 1. Ufer der stattliche
Markt (Gasth. : Post oder Erzherzog Johann, gut; Hirsch'), über-
ragt von den zackigen Wänden des Ewigschneegebirges. — 362km
HS. Pfarr- Werfen. Das Tal erweitert sich ; die Bahn überschreitet
den Fritzbach (S. 165), dann die Salzach.
367km Bischofshofen, s. S. 165. Weiter nach (414km) Zell s.
S. 165/67.
16. Von Zell am See nach Krimml. Ober-Pinzgau.
Ö3km. Pinzgauek Lokalbahn in 23/4-3 St. (5 K 60 oder 2ÜT30).
Zell am See (753m) s. S. 167. Die Bahn führt kurze Zeit am
See entlang; 1. öffnet sich das Fuscher Tal (S. 167), im S. das Im-
bachhorn, daneben 1. der Schneegipfel des Hochtenn. — 3km HS.
Bruckberg; dann w. im Salzachtal weiter. L. Dorf und Schloß
Kaprun (S. 167). — 7km Fürth-Kaprun. — 15km Niedernsill : gegen-
über am r. Ufer das Dorf (Gasth.: Oberwirt, gelobt). — Bei (21km)
üttendorf (778m ; Gasth. : Niederbichler, Post) öffnet sich s. das
Stubachtal (über den Kaiser Tauern nach Kais s. S. 223). — 26km
Burgwies, kleines Schwefelbad.
28km Mittersill (788m; Post, gut, am Bahnhof, 1. Ufer-, Bräu-
rup, Grundnerwirt, am r. Ufer), Hauptort des oberen Pinzgaus, von
dem alten Schloß Mittersill (943m) überragt.
N. führt von hier eine Fahrstraße über den Paß Thurn nach Kitzbühel,
s. S. 177. — Über den Felber Tauern nach Windisch- Matrei s. S. 222.
33km Hollersbach; am r. Ufer das Dorf, an der Mündung des
Holler sbachtals (im Hintergrund der schneebedeckte Kratzenberg,
3030m). — 42km Habachtal. R. Weierhof, mit der Ruine Weierburg
170 R.16. — K.S.176. KRIMML.
(im Whs. alte Holzvertäfelung). L. öffnet sich das Habachtal; im
Hintergrund das Habachkees mit Hoher Fürlegg und Habachkopf. —
Jenseit (44km) Neukirchen (856m ; Gasth. : Post) tritt die Bahn
in das Bosental. — 48km Rosental- Großvenediger (854m ; Huber's
Gasth., Z. 1-3 K). L. münden das Unter- und Ober - Sulzbachtal,
durch den Mitterkopf getrennt ; im erstem der Unter sulzb ach fall
(1/2 St.).
Im Ober-Sulzbachtal, anfangs Reitweg, zur (3l/-2 St.) Post-Alp (1677m,
Wirtsch.); dann noch 2'/2 St. zur Kürsinger Hütte (2558m; Wirtscb.), mit
Blick auf da? mächtige Obersulzbachkees, vom Venediger, Gr. Geiger und
Schlieferspitze überragt. Von hier auf den Groß- Venediger (S. 222) 4V2-5 St.,
beschwerlich aber lohnend (Führer 22 Ä", mit Abstieg zur Pragerhütte
25 K). Über das Gamsspitzel zur Warnsdorfer Hütte (lohnend, F. von der
Kürsinger Hütte 7 K) s. unten.
Weiter an (r.) Ruine Hieburg vorbei nach (49km) Wald (884m ;
Bahnhofhot.), wo r. der Weg über Ronach nach (4^2 St.) Gerlos
abzweigt (S. 189). — Dann über die Salza unmittelbar vor ihrem
Einfluß in die Kr immler Ache (der Fluß heißt von hier an Salzach)
zur (53km) Endstation Krimml (920m), 40 Min. (Omn. 1 K) von
Ober-Krimml (1067m: Gasth.: *Krimmlerhof; *Waltl zur Post,
80 Z. zu 1-3 K-, Hofer 's H.-P. Krimmlerfälle , gut; Gasth. zu den
Wasserfällen), Dorf in geschützter Lage.
Den Hauptanziehungspunkt bilden die **Krimmler Wasser-
fälle, die schönsten und großartigsten in den deutschen Alpen.
Die Krimmler Ache, der Abfluß des großen Krimmler Gletschers,
stürzt in drei Fällen an 380m hoch hinab ins Tal. Die verschie-
denen Aussichtspunkte sind durch einen 4,5km langen Prome-
nadenweg bequem zugänglich gemacht (bis zur Schettbrücke 3 St.
hin u. zurück; Wegezoll 40 h). Gleich hinter dem Gasth. zu den
Wasserfällen den Fahrweg r. , mit prächtigem Blick auf die Fälle,
dann durch Wald. Nach 25 Min. 1. hinab zur *2. Ansicht auf den
untersten Fall. Zurück auf den AV.-Weg und in 10 Min. zur 2. An-
sicht, stets von Wassers taub überschüttet, dann über die (5 Min.)
*3. Ansicht zur (6 Min.) 4. Ansicht. 4 Min. oberhalb die 5. Ansicht
(Riemannkanzel). Weiter zum mittlem Fall, an der 6. und 7. An-
sicht vorbei; 15 Min. Hofer 's Gasth. am zweiten Wasserfall (1306m),
mit prächtigem Blick auf den ^obersten Fall, der in 140m h. Sturz
über eine Gneiswand hinabdonnert. Yon hier in 10 Min. zum Fuß
und in weiteren 20 Min. zur Höhe des obersten Falls. Oben führt
in wenigen Min. ein Fußweg über die Schettbrücke (1463m) zum
Talblick und Tauernweg.
Von Krimml über den Krimmler Tauern nach Käsern
9 St., Führer für Geübte entbehrlich (16 K von Krimml). Von der (1 St.)
Schettbrücke (s. oben) im Krimmler Achental zum (IV2 St.) Krimmler
Tauemhaus (1631m; Gasth.). Von hier zur (20 Min.) Unlaß-A. [Reitweg
1. zur (li/4St.) Innerkees-A. und zur (V/2 St.) Warnsdorfer Hütte (2430m 5
Wirtscb.), in herrlicher. Lage angesichts des großen Krimmler Gletschers,
Ausgangspunkt für die Übergänge über das Gamsspitzl (2895m) zur (372 St.)
Kürsingerhütte (s. oben) oder nach (7V2 St.) Prägraten (S. 222); über die
Birnlücke (2671m) nach (7 St.) Käsern, usw.]. Dann r. im Windbachtal hinan
HOFGASTEIN. 17. Route. 171
zum (3V4 St.) Krimmler Tauern (2634m); etwas unterhalb die Neu-Gers-
d orfer Hütte (Wirtsch.), mit prächtiger Aussicht auf Dreiherrnspitze, Röt-
spitze, Rieserferner usw. Bergab nach (2V4 St.) Käsern (1566m; Gasth.
Leimegger), im obersten Ahvntal, durch das ein Fahrweg nach (27km) Sand
im Tauferertal (S. 220) führt.
Von Krimml nach Gerlos über die Platte (5 St.) s. S. 189;
F. unnötig; Pferd nach Gerlos 12, nach Zell 24 K.
17. Von Salzburg nach Gastein (Villach, Triest).
Tauernbahn.
107km. Staatsbahn. Schnellzug in 2V2 St. für 13 K 10, 8Ar, 5K 10;
Personenzug in 4»/2 St. für 10 JT, 6 K 10, 3 K 90. Die Tauernbahn bildet
den nördlichsten Teil der großen, 1901-1909 erbauten Alpenbalm, durch die
Salzburg bzw. Süddeutschland direkt mit Triest verbunden werden (vgl.
Karawanken- und Wocheiner Bahn; R. 37) : Schnellzug München-Gastein in
51/2 St. für Jt 25.60, 16.20, 10.10 (Berlin -Gastein Schnellzug in 15 St. für
Jl 78.30, 47.60, 30.00).
Von Salzburg nach Bischofshofen (53km) s. R. 15b, von da weiter
nach (67km) Schwarzach- St. Veit s. S. 165/66. — Die Tauernbahn
zweigt von der Bahn nach Zell am See-Innsbruck 1. ab nnd zieht sich,
mit 25%o Steigung, an dem steilen Gehänge über der Salzach ent-
lang, bald mit Blick ins Tal und n. auf den mächtigen Hochkönig.
Tunnels, Viadukte, gewaltige Stütz- und Futtermauern folgen sich
in raschem Wechsel. Jenseit (76km) Loifarn (722m) wendet sich
die Bahn nach S. und tritt durch den Untern Klammtunnel in die
großartige Gasteiner Klamm. Dann über die Gasteiner Ache und
durch den Obern Klammtunnel hinan zur (81km) HS. Klammstein
(797m), auf der untersten Stufe des Gasteiner Tals. R. der doppel-
gipfelige Bernkogel (2321m). — 86km Stat. Dorfgastein (823m).
91km Hofgastein. — Bahnhof 3km n. vom Ort; Postautomobil 60 Ä,
Hotelomnibus II. — Gasth.: Moser zum Goldenen Adler, Z. 3-51,
H. Central, Z. 2-41, beide gut; H. Turri; Post. — Bäder u. a. im
Zentralbad. — Kurtaxe (5 Tage frei) 3-24 K.
Hofgastein (869m), Hauptort des Tals (840 Einw.), war im
xvi. Jahrb.., als der Goldbergbau am Radhausberg in Blüte stand,
nächst Salzburg der reichste Ort des Landes und wird jetzt als
ruhiger Kurort besucht, dem das Thermalwasser aus Badgastein
durch einen Rohrkanal mit geringem Wärmeverlust zugeführt wird.
Am westl. Talabhang mehrere Kaffeewirtschaften, am östl., 20 Min.
oberhalb des Orts, der "Wasserfall des Rastetzenbachs.
Lohnend die Besteigung des *Gamskarkogels (2465m), von Hofgastein
oder dem Bad in 41/2 St. (F. 8 K> Pferd mit F. 21 K 60). Auf dem Gipfel
eine offne Hütte. Prächtige Gebirgsrundsicht ; der Gebirgskranz des Naß-
feldes und der Ankogel treten s. am meisten hervor, w. Großglockner und
Wiesbachkorn, n. Übergossene Alm, n.ö. Dachstein und Hochgolling.
Die Bahn führt ansteigend nach (96km) Personenhaltestelle Hof-
gastein (911m), 20 Min. oberhalb des Orts (Promenadenwege). Blick
auf den Gamskarkogel und s.o. in das vergletscherte Kötschachtal
172 Route 17. BADGASTEIN.
mit Ankogel und Tischlerkarkees. Weiter über mehrere Viadukte,
der bedeutendste die 110m 1. eiserne Angertalbrücke, 83m über dem
brausenden Lafennbacb. 100km HS. Angertal (975m). L. unten
am Ausgang des Kötschachtals die Dörfer Kötschach und Badbrack,
dann über der Erzh.- Johann-Promenade hin (S. 173).
107km Badgastein. — Bahnhof (1083m •, PI. B 4), auf der oberen
Talstufe hinter Gastein (S. 173), lU St. vom Straubinger Platz ; Omnibus
der ersten Hotels, soweit noch Z. frei sind, warten bei Ankunft der Züge;
Wagen einsp. 2l/2-4, zweisp. 4-6 K.
Gasthöfe (Saison Mai bis Ende Sept.; Vorausbestellung ratsam; in
der Hochsaison bedeutend erhöhte Zimmerpreise): "Kaiserhof (PI. B 3),
am östl. Talabhang, Kaiserpromenade, mit freier Aussicht talabwärts, aller-
ersten Banges, 100 Z. von 15Ä"an, F. 1.50, M. 6 K, Dcpendance Habsburger
Hof (Fl. C 2; s. unten; 23 Z. zu 5-15 ä:); *H. Straubinger (PI. B 4),
Straubingerplatz, 100 Z. zu 3-10 JT, F. 1.40, M. 5 TT, mit Dependance "Äustria
(PI. a: B 4), 115 Z. zu 5-14 JT; *ß ade schloß (PI. b: B 4; 17t)4 erbaut;
1863-87 Absteigequartier Kaiser Wilhelms I.), südl. über dem Straubinger-
platz, Familienh. mit 30 Z. und Restaurant; *H. Weismayr (PI. f: B 4),
65 Z. zu 3-10 K; *Gr. H. de TEurope (PI. B 4), am westl. Talabhang,
Z. von 8 K an, F. 1.50, M. von 4 K an. Am östlichen Talabhang schließen
sich unterhalb derkalh. Pfarrkirche an: *Gasteiner Hof (PI. B 4), 100 Z.
zu 4-10 üT, mit Dependancen und Terrasse, Aussicht auf den unteren Wasser-
fall; 'Hirsch (PL B 3), 55 Z. zu 4-8 K, * Germania (PI. g : B 3), beide
an der Kaiserpromenade. In der Nähe des Bahnhofs: Salzburger Hof
(PI. c: B 4), 50 Z. zu 3-6 Är; Bellevue (PI. d: B 4), 34 Z. zu 3-5 iL Die
Gasthäuser sind durchweg mit Restaurants verbunden, einige auch mit
etwas billigeren Wein- und Bierstuben im Unterstock. Alle haben Ther-
malbäder im Hause. — Für Touristen: Krone (PI. k: B 5), oben beim
Bahnhof, und Touristenheim (vorm. Patschger), 15-20 Min. vom Bahn-
hof, am Fahrweg nach Böckstein, einfach. — Zahlreiche Miet- und Bade-
häuser.
Kaffeehäuser und Konditoreien: *Sponfeldnei\ bei der Achenbrücke
neben der Wandelbahn, mit Terrasse; Gasteiner Hof, s. oben; Habsburger
Hof (s. oben), an der Kaiserpromenade, lfe St. vom Straubingerplatz; Erz-
herzog Johann s. S. 173.
Post und Telegraph am Straubingerplatz. — Bank für Oberöster-
reich und Salzburg (Agentur für Schlafwagen), gegenüber dem Kurkasino.
Kurtaxe bei mehr als 5 tag. Aufenthalt 15-52 iT. — Bademüsik: tägl.
12-1 und 6-8 Uhr auf dem Straubingerplatz oder in der Wandelhalle,
bei gutem Wetter auch vorm. oder nachm. an den Promenaden. —
Elektr. Beleuchtung der Wasserfälle: Di. Do. Sa. 9-10, vom 1. Aug.
an 8V2-91/* Uhr abends.
Wagen nach Böckstein einsp. 6, zweisp. 9 K; Hofgastein 8, 12 K,
Grüner Baum (S. 173) 8, 12 K.
Badgastein (991-1046m; 800 Einw.) liegt malerisch am obern
Ende des Gasteiner Tals zu beiden Seiten der Ache, die mitten im
Ort in zwei großartigen, 63 und 85m hohen Fällen durch die Tal-
schlucht herabbraust, der größere Teil ö. am Fuße des Graukogels,
der kleinere, seit Eröffnung der Eisenbahn mehr und mehr an-
wachsende Teil w. am Fuße des Stubner Kogels. Die 45-49° C.
warmen Heilquellen sind seit dem Mittelalter bekannt; ihre be-
währte Wirksamkeit bei Nervenleiden, Gicht, Rheumatismus, Alters-
schwäche wird dem 1898 nachgewiesenen Radiumgehalt des Ther-
malwassers zugeschrieben. Zahl der Kurgäste jährlich 8000-9000.
Mittelpunkt des Badeverkehrs sind der kleine Straubingerplatz
BADGASTEIN. 11. Route. 173
(PI. B 4) östl. und die Wandelbahn mit dem Kurkasino westl. von
der Brücke am oberen Wasserfall. Am östl. Talhang die 1875 voll-
endete kath. Pfarrkirche, hinter der man unten von einem Ausbau
den unteren Fall gut sieht, und weiterhin die St. Nikolauskirche
(PI. B 3), aus dem Ende des xiv. Jahrhunderts. Am westl. Talhang,
wo die kleine, 1873 erbaute evang. Kirche steht (PI. B 4), münden
die von Hofgastein kommende Reichsstraße und die Bahnhofsstraße.
An dem bewaldeten Abhang oberhalb des Elisabethhofs steigt die
Fahrstraße nach Böckstein weiter (S. 174), von der 1. über die Hohe
Brücke (PI. B 4) der Fahrweg ins Kötschachtal abzweigt (s. unten).
Bei den Erdarbeiten für die Eisenbahn sind sowohl an der Bahn-
hofstraße wie bei der Böcksteiner Straße mehrere alte Gletscher-
mühlen gefunden worden, deren Lage unser Plan andeutet.
Promenadenwege mit vielen Bänken umgeben den Kurort. Am
westl. Talhang: r. unterhalb der Reichsstraße die Schwarzenberg-
Anlagen (PI. B 3, 4) und weiterhin 1. oberhalb der Straße, bei dem
Miet- u. Kaffeehaus Erzh. Johann beginnend, die Erzherzog-Johann-
Promenade, die am Cafe Oswald endet (PI. A 1 ; ^ St.). — Am
östl. Talhang zieht sich die Kaiser- Wilhelm- Promenade (PJ, B C
3, 2) vom Hirschen eben bis in das Kötschachtel (3/4 St.); jenseit
des Kaiserhofs ein Kaiser- Wilhelm-Denkmal (S. 172); die abzwei-
genden Wege führen: r. bergan zum Cafe -Rest. Schwarze Liesel
(PL C 3; Y2 St. vom Straubin gei platz , hinter dem der oben er-
wähnte Fahrweg von der Hohen Brücke her vorbeiläuft); 1. bergab
zur König- Carol-Promenade (PI. C 2), an den Kötschachf allen hin
(über die Brücke nach dem Cafe Gamskar s. unten). Im Kötschach-
tal, '6U~1 St. vom Straubingerplatz, das besuchte Garten-Caferestau-
rant Grüner Baum, mit Aussicht. Beim Zugang zur König-Carol-
Promenade zeigt der Wegweiser des Cafe Gamskar hinab nach der
brücke am Hauptfall der Kötschach; auf dem andern Ufer bergan
1. in 1/i St. zum Cafe-Rest. Gamskar (PI. B 1 ; 1027m), mit schön-
stem Blick auf Badgastein (auch Z.; P. 8-10 K).
Auf der oberen Talstufe (80m über Gastein) erstreckt sich
die Kaiserin - Elisabeth - Promenade (PI. Ä 5; nächster Zugang von
der Bahnhofstr. her ; kurz vor dem Bahnhof r. unter der Bahn durch),
bei einem im Fels angebrachten Bronzemedaillon der Kaiserin
vorüber, am 1. Ufer der Ache hin bis nach Böckstein (IV4 St.,
S. 174). Die Landstraße (s. oben) führt jenseit der Abzweigung
nach der Hohen Brücke und des Gasth. z. Echo an einer (r.) über-
hängenden Felswand vorbei, von der das Rauschen des Wasser-
falls wiedertönt. Dann r. Fußpfad zur Pyrkershöhe (1131m; Aus-
sicht, Abstieg zum Bahnhof). Die Landstraße teilt sich : r. zum
Bahnhof (1. Abzweigung unter der Bahn durch nach der Elisabeth-
promenade), 1. über die Ache. dann unter der Eisenbahn durch, bei
den Gasthäusern Touristenheim (Patschger, S. 172; 1086m) und
zum Hirschkar vorüber nach Böckstein (S. 174; 1 St.).
Vom Straubingerplatz steigen Fußpfade am Abhang aufwärts
174 R.17. — K.S.176. BÖCKSTEIN,
zum Fahrweg Hohe Brücke-Kötschachtal (S. 173) und zur (3/4 St.)
Windischgr ätzhöhe (PI. B C 5; 1255m), mit schöner Aussicht.
Die Tauernbahn überschreitet die Ache und steigt am östl.
Talhang aufwärts nach
Böckstein: 110km Personenhaltestelle (1149m), zunächst dem
Ort, zu dem ein Fußweg hinabführt; 112km Hauptstation (1171m)
unmittelbar beim Tauerntunnel (S. 263) , für den Wagenverkehr
und für Ausflüge ins Anlauftal. Beckstein besteht aus dem seit
dem Bahnbau entstandenen östlichen Ort (Scholz' Cafe -Rest. z.
Tauernbahn, auch Z.), den auch die Landstraße von Gastein zuerst
berührt, und dem 15 Min. westl. gelegenen alten Dorf (1127m;
Gasth. : Kurhaus, mit Garten-Rest., P. 10 K\ Edlinger, vorm. Mühl-
berger, P. 8-10 K\ am Fuß des Radhausbergs, der das Böcksteiner
Talbecken s. abschließt, am Eingang des Naßfeldtals.
In dem von der Ache durchflossenen Naßfeldtal führt ein schmaler
Fahrweg aufwärts (2 St. ; Bergwagen 1 Pers. 12, 2 Pers. 16 ÜT, hin u. zu-
rück). 5 Min. vom Kurhaus 1. eine Anhöhe mit BJick auf den Ankogel.
35 Min. Straubinger -Alp (12l4m). Dann bergan durch die Asten, eine enge
Felsschlucht, in der die Ache eine Reihe von Fällen bildet: am Eingang
den schönen ^ Kesself all, am Ausgang (1 St.) den Bärenfall. Unterhalb des
letztern rinnt der Ausfluß des Pochhard-Sees in dem zierlichen Schleierfall
über die 100m h. Felswand. Bei der Brücke, 10 Min. weiter, beginnt das
Naßfeld, ein 3k St. langes Hochtal, umgeben von zum Teil schneebedeckten
Bergen. 8 Min. von der Brücke am 1. Ufer der Ache das Erzherzogin- Marie-
Valerie-Haus (1605m ; Sommerwirtsch. von Frz. Stöckl).
Nach Mallnitz über den Mallnitzer oder Niedern Tauern, Saum-
weg, vom Erzherzogin -Marie -Valerie- Haus 6 St. (F. bei gutem Wetter
entbehrlich, bis Mallnitz 1 K; Pferd von Böckstein bis Mallnitz 21 JT60,
bis zum Tauernhaus 15 K 60 ; von da bergab Reiten unangenehm). Vom
Valeriehaus in 3/4 St. zur Reckhütte am S.-Ende des Naßfeldes; dann in
vielen Windungen hinan (Weg durch Stangen bezeichnet) zur (2V2-3 St.)
Paßhöhe (2414m); einige hundert Schritt unterhalb das Mallnitzer Tauern-
haus (2320m; Whs., Bett 3 K). Hinab an der Mannhardalp vorbei nach
(2l/2 St.) Mallnitz (S. 263).
Nach Kolm-Saigurn über die Pochhardscharte (2238m), 4'/2 St.,
lohnend (F. angenehm, von Gastein 12 K). Vom Valeriehaus r. ins Siglitz-
tal, auf rot mark. Wege hinan am Untern und Obern Pochhardsee vor-
bei zur (23/4 St.) Paßhöhe, mit schöner Aussicht; hinab nach (IV2 St.)
Kolm-Saigurn (S. 166).
Von Gastein nach Triest s. R. 38.
175
III. Tirol und Vorarlberg.
Route Seite
18. Von Wien über Zell am See und Wörgl nach Innsbruck 176
Von Saalfelden nach Lofer 176. — Waidring. Kitzbühler
Hörn. Hohe Salve 177. — Von Jenbach nach dem Achen-
see. Kellerjoch 178.
19. Von Salzburg über Rosenheim (München) und Wörgl
nach Innsbruck 179
Chiemsee 179.
20. Innsbruck und Umgebung . 180
Weiherbnrg. Hungerburg. Mühlau 186. — Schloß Amras
187. — Von Innsbruck nach Igls; nach Fulpmes 188.
21. Das Zillertal 189
Gerlostal. Über die Pinzgauer Platte nach Krimml. Ahorn-
spitze. Von Mayrhofen über das Tuxer Joch nach St. Jodok
189. Von Ginzling über das Pfitscher Joch nach Sterzing 190.
22. Von Bregenz nach Innsbruck. Arlbergbahn .... 190
Gebhardsberg. Pfänder. Bregenzer Wald. Vom Schröcken
nach Stuben 191. — Hoher Freschen. Margaretenkap f.
Von Feldkirch nach Buchs. Lüner See. Scesaplana. Mon-
tafoner Tal 192. — Von Landeck nach Mals und Spondinig
194. — Von Imst nach R-eutte über den Fernpaß 195. —
Pitztal. Martinswand 196. — Von Zirl nach Mittenwald 197.
23. DasÖtztal 197
Stuibenfall 197. — Brunnenkogel. Bergtouren von Vent
198. — Ausflüge von Gurgl 199.
24. Von Innsbruck mit der Brennerbahn über Franzens-
feste nach Bozen 199
Stubaital 2C0. — Ridnauntal 201. — Grödner Tal. Schiern
203 — Ritten. Sarntal. Eggental. Mendel 206, 207.
25. Von Bozen über Meran nach Spondinig- Prad. Das
Stilfser Joch 207
Schloß Tirol. Schenna. Schloß Leben berg 210. — Passeier-
tal. Von Meran zum Rabbibad. Martelltal 211. — Sulden-
tal. Ortler 212. — Die Heiligen drei Brunnen 213.
26. Von Bozen nach Verona. Der Gardasee 214
Kons- und Sulzberg. Von S. Michele nach Madonna di
Campiglio 214. — Von Trient nach Bassano durch das
Suganertal ; nach Madonna di Campiglio 216. — Ponale-
straße. Varone. Ledrotal 218.
27. Von Franzensfeste durch das Pustertal nach Lienz . .219
Enneberger oder Gadertal. Tauferer Tal. Reintal. Kron-
platz 220. — Pragser Tal. Sextental 221.
*) Eine ausführliche Beschreibung der österreichischen Alpenländer,
besonders der höheren Bergtouren, übersteigt die Grenzen dieses Buches;
eine solche ist enthalten in: Baedekers Siidbayern, Tirol und Salzburg,
Ober- u. Meder-Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain.
Baedekers Österreich. 28. Aufl. H
176 Route 18. SAALFELDEN.
Route Seite
28. Von Lienz nach Windisch-Matrei (Prägraten) und
Kais 222
Von Windisch-Matrei über den Felber Tauern nach Mitter-
sill. Von Prägraten auf den Groß- Venediger. Von Prä-
graten über das Unibaltörl ins Ahrntal 222. —Von Kais auf
den Großglockner. Von Kais nach Uttendorf und nach
Heiligenblut 223.
29. Yon Lienz nach Heiligenblut 223
Franz -Josephs -Höhe. Von Heiligenblut auf den Groß-
glockner. Vom Glocknerhaus über die Pfandelscharte nach
Ferleiten 224.
30. Von Toblach über Cortina nach Neumarkt. Die Dolo-
mitenstraße 225
Monte Pian 225. — Misurina-See. Tre Croci. Nuvolau.
Pfalzgauhütte 226. — Von Canazei überdenFedajapaß nach
Caprile 227. — Seiseralpe. Ciampedie. Von Predazzo nach
Primiero 228.
18. Von Wien über Zell am See und Wörgl nach
Innsbruck.
Staatsbahn. Schnellzug über Sel/tal und Bisehofshofen, 543km, in
11 St. oder über Linz, Salzburg und Bisch, fs^ofen, 567km, in 12 St.: 58 JT,
37 K, 23JT20 (Personenzag 46JT30, 29.40, 18.20).
Von Wien nach Zell am See s. R. 15. — Die Bahn führt weiter
am W.-Üfer des Zeller Sees entlang, den sie bei dem alten, jetzt
von Bauern bewohnten Schloß Prielau verläßt. — 5km (von Zell am
See) Maishofen (766m), an der Mündung des Olemmtals, aus dem
die Saalach hervorströmt. — Weiter durch das breite Wiesental des
Mitter- Pinzg aus, mit schönem Blick r. auf das Steinerne Meer, nach
13km Saalfelden (728m; Bahnrest., Z. 2 S)\ 20 Min. östl. der
Markt (Gasth. : Neue Post, Z. 1-2K, gut; Post), in weitem Tal-
boden an der ürslauer Ache hübsch gelegen. 5 Min. südl. Bade-
n. Schwimmanstalt (Torfmoorwasser; auch Restaur. u. Z.).
Von Saalfelden nach Lofer, 25km, Post 2mal tägl. in 3V2 St.
für 3 K$ Einsp. 12, Zweisp. 20 K. Die Straße fahrt am r. Ufer der Saalach
durch eine 2 St. 1. Gebirgsenge, die Diesbacher Hohlwege, nach (16km)
Oberweißbach, (S. 163), wo r. die Straße von Berchtesgaden über den Hir sch-
licht herabkommt (s. S. 163; 35 Min. n. die *Seisenbergklamm, S. 163).
Dann über die Saalach am (1.) Lamprechts-Ofenloch, einer großen Höhle,
weiter an der Mündung des Schüttachgrabens , in dem 3/4 St. aufwärts die
* Vorder kaser klamm (40 A), vorbei über (22km) St. Martin nach (25km) Lofer
(639m; Gasth.: Post, Z. 1.40-2 K\ Bräu; Schweizer), einem besuchten Som-
merfrischort in großartiger Umgebung (s.w. Loferer Steinberge, ö. die
Reiteralpe). Von hier über Waidring nach St. Johann s. S. 177. Nach
Reichenhall (S. 158), 26km, schöne Straße (Post 2mal tägl. in 4 St.) über
(9km) Unken (552m ; Gasth.: Post, Z. 1.40-1.80 K; Krämerwirt), einer Som-
merfrische mit dem kleinen Bad Oberrain; weiter über Melleck (615m),
Schneizelreut und Jettenberg, oder (für Fußgänger lohnender) von Schneizel-
reut über den Nesselgraben, am Thumsee vorbei.
unanuesüg; "nTT^sjrrft
VonWien nach Innsbruck. KITZBÜHEL. 15. Route. 177
Die Bahn wendet sich n.w. über die Saalach ins Leogangtal und
führt ansteigend am Fuß der Leoganger Steinberge nach (21km)
Leogang (840m ; y4 St. n. das hübsch gelegene Bad d. N.). — Weiter
an dem sumpfigen Grießensee vorbei über die tiroler Grenze nach
(31km) Hochfilzen (965m), auf der Wasserscheide zwischen Saalach
und Inn. — • Hinab auf der N. -Seite des Pramau- oder Pillersee-
Achentals nach (40km) Eieberbrunn (788m ; Gasth. : Wieshofer1
am Bahnhof; Obermeier; Metzgerwirt; Auwirt) , einer besuchten
Sommerfrische in hübscher Lage. — Über die Pillerseer Ache nach
48km St. Johann in Tirol (660m; Gasth.: Zum Hohen Kaiser,
am Bahnhof, Z. 80 7&-2ÜT40; Post), im breiten Leukental freund-
lich gelegen, w. vom Kaisergebirge überragt.
N. führt von St. Johann eine Fahrstraße (25km) durch das Tal der
Großen Ache über Erpfendorf nach (15km) Waidring (775m ; Gasth. : Post),
einem großen Dorf anf der Wasserscheide zwischen Ache nnd Saalach
(hübscher Spaziergang von hier s. durch die Waidringer Öfen in lx/4 St.
zum Pillersee); weiter durch den Paß Strub nach (lükm) Lofer (S. 176).
58km Kitzbühel (770m; Gasth. : *Gr.-H. Kitzbühel, s. von der
Stadt, 90 Z. von 3 K an ; Tiefenbrunner ; Hinterbräu , 25 Z. zu
1.60-2.50 K; Goldner Greif; Zum Wilden Kaiser; Schwarzer Adler;
Amberger; Haas, am Bahnhof), hübsch gelegenes altes Städtchen
mit 3500 Einw., als Sommerfrische und Wintersportplatz viel be-
sucht. — */4 St. s. das Kitzbühler Bad, mit erdig-salinischer Quelle.
Anf das ^Kitzbühler Hörn (1998m) , 3V2-4 St., leicht (Führer unnötig,
Pferd bis zum Gipfel und zurück 12-14 K, Sesselwagen 14-16 E). Guter
Fahrweg über das (1 St.) Whs. Obholz (1076m) und das (1V2-2 St.) Alpenhaus
(16tl9m) oberhalb der Tratt-A. zum (1 St.) Qipfelhaus (1970m; Bett 2-3 K),
3 Min. ö. unterhalb des Gipfels; prächtige Aussicht besonders auf die
Tauern, der von der Hohen Salve vorzuziehen.
Südl. führt von Kitzbühel eine Fahrstraße über den Paß Thurn (1273m ;
Whs.) nach (31km) Mittersill (S. 169).
Die Bahn führt ansteigend an der HS. (63km) Schwär zensee vor-
bei. R. das alte Schloß Mbnichau. — 67km Kirchberg (823m ; Bahn-
rest.), großes Dorf an der Mündung des Spertentals. — Hinab am
S.-Fuß der Hohen Salve (s. unten) nach (74km) Westendorf (762m ;
H. Bahnhof). Folgt ein Tunnel; die Bahn wendet sich 1. in das
Windautal, beschreibt eine großs Kehre und kehrt mittels eines
zweiten 330m 1. Tunnels in das Brixental zurück.
84km Hopfgarten (600m; Gasth. Filiale Post, am Bahnhof, 7 Z.
zu 1-1.60 AT); 20 Min. östl. der Markt d. N. mit 1000 Einw.
(Gasth. : Post, Z. 1-1.60 K-, Rose).
Die *Hohe Salve (182Um), ein altberühmter Aussichtsberg, wird meist
von Hopfgarten bestiegen (37'iSt., MW.; F. unnötig, Reittier 10 iT, Trag-
sessel 24J5T). Vom Bahnhof r. zum (20 Min.) Dorf, in der Hauptstraße gerade
fort, beim (5 Min.) Handweiser 1. hinan zum (H/a St.) Tennwirt (1165m)
und an der Kalbn-A. vorbei zum (2 St.) Gipfel, mit gutem Gasth. (40 Betten
zu 1.60-2 IT). Aussicht namentlich nach S. schön (Tauernkette vom Hoch-
tenn bis zu den Zillertaler Fernern).
Weiter durch die Brixentaler Klause ; r. oben Schloß Itter.
93km Wörgl (5 1 2m ; Bahnrestaur.), Knotenpunkt für die Bahn
nach Rosenheim (München) und Salzburg (S. 180).
11*
178 R.18. — K.S.189. ACHENSEE. Wien- Innsbruck.
Die Innsbrucker Bahn führt in dem breiten Inntal weiter, an
dessen N. -Seite der lange Rücken des Brandenberger Jochs (151 Om).
— 108km Rattenberg (513m; Gasth. : Post, Kramerbräu), alter-
tümliches Städtchen mit 750 Einw. und den Resten einer Feste. —
Tunnel. — 109km Brixlegg(6l2&m', Gasth.: Brixlegger Hof, Herren-
haus, Judenwirt, Kammerlander), besuchte Sommerfrische in hüb-
scher Lage. — Die Bahn tritt auf das 1. Ufer des Inn. L. die
Burgen Matzen und Lichtwert und die Ruine Kropfsberg.
119km Jenbach (530m; Gasth.: PrantVs Bahnhot. Toleranz,
am Bahnhof, Z. 1.50-3 K, gut; Alte Toleranz, 3 Min. vom Bahn-
hof; Bräuhaus, oben im Ort; Post), großes Dorf mit Hüttenwerk,
Station für das Zillertal (R. 21). Am Bergabhang 3/4 St. w. das
Schloß Tratzberg des Grafen Enzenberg, mit wertvoller alter Ein-
richtung; l3/4 St. weiter die "Wallfahrtskirche St. Georgenberg
(895m), über wilder Schlucht prächtig gelegen.
VonJenbachnaeh demAchensee, 6,4km , schmalspurige Lokal-
bahn (bis Eben Zahnstangenbahn) Soial tägl. in 36 Min.; Fahrpreis auf-
wärts 3 K, abwärts 2 K, hin u. zurück 4 K. Die Bahn steigt an der Halte-
stelle Burgeck vorbei, mit hübschen Blicken in das Inntal, bis zur (3,6km)
Stat. Eben (963m; Kirchenwirt), einem Wallfahrtsort mit dem Grabe der h.
Notburga, führt dann eben fort zur (5km) HS. Maurach und senkt sich
zur (6,4km) Endstation beim Oasth. Seespitz, am S.-Ende des 9km 1., 1km
br. *Achensees (920m), des schönsten und größten in Nordtirol (der Dampf-
bootsteg ist 3 Min. vom Bahnhof). Ein l>ampfboot befährt den See (täg-
lich 8mal von Seespitz bis Scholastika, 50 Min., 180 oder 1.30 K). Am
s.w. Ufer ein grünes, von Bergen rings umschlossenes Vorland, die Per-
tisau (Gasth.: *H.-P. Alpenhof, Z. 2-6, F. 1.20, M. 3.50 K, Fürstenhaus,
Stephanie, Post, alle vier am See), als Sommerfrische besucht. — Am ö.
Ufer näher dem N.-Ende das Hotel Achenseehof, 25 Min. weiter das Hot.
Scholastika (Z. 1-3.50, M. 3 K) und am Ende des Sees Mayens Qasth. (von
der Scholastika auf den Unnütz, 2077m, 3 St., unschwierig und lohnend). —
Nicht weit vom N.-Ende des Sees beginnen die weit zerstreuten Häuser
des Dorfes Achenkirchen (Gasth. : Kern, Post, Adler) -, 2 St. weiter, jenseit
des Dorfs Achenwald, ist die bayrische Grenze in dem ehem. befestigten
Paß Achen. Näheres und Fortsetzung der Straße nach Kreuth und Tegem-
see s. in Baedekers Südbayern oder Süddeutschland.
126km Schwaz (538m; Gasth.: Post, Zur Brücke, Boter Turm,
Zum Freundsberg), altes Städtchen von 7000 Einw., am r. Innufer,
vom Bergfried der Burg Freundsberg überragt. R. am Berge das
Benediktinerstift Fiecht.
*Kellerjoch (2344m), 5 St., unschwierig (F. 8 1, entbehrlich). Rot
mark. Weg am Schloß Frenndsberg vorbei stets durch Wald zum (4T/2 St.)
neuen Keller jochhaus (2237m) und zum (20 Min.) Gipfel, mit weiter Aus-
sicht. Abstieg in 3V2-4 St. nach Fügen (S. 189).
144km Hall (559m; Gasth. : Bär, Z. 1.20-1.80 K, Post, Stern,
Engel, alle vier gut; H.-P. Volderwaldhof, in schöner Lage 20 Min.
ö. am r. Immfer), altertümliches Städtchen mit 6400 Einw., das
seine Bedentnng den seit dem frühen Mittelalter betriebenen Salz-
gruben verdankt. Unweit des Bahnhofs die Sudhäuser, mit Sol-
bädern. Altes Rathans. — Lokalbahn nach Innsbruck s. S. 181.
3 St. nördl. (Fahrweg) der Haller Salzberg ; Besichtigung der Stollen,
Fahrt über den Salzsee usw. interessant (nur Mo. -Do. ; Dauer i>/g St. ; 1 Pers.
4JT, jede mehr 2K).
Salzburg-InnstirucÜ. TBAUNSTEIN. 19. Route. 179
Die Bahn überschreitet weiterhin den Inn (1. Schloß Amras,
S. 187) nnd führt dann auf langem Viadukt in den Bahnhof von
153kra Innsbruck (S. 180).
19. Von Salzburg über Rosenheim (München) und
Wörgl nach Innsbruck.
195km. Bis Kufstein Baybiscbe Staatsbahn, weiter bis Innsbruck
ÜSTERBEicHiscHE Südbahn. Schnellzug Salzburg-Rosenheim in 2 St., Rosen-
heim-Innsbruck in 2y2 St. Keine direkten Züge. Gepäckdurchsuchung
in Salzburg und Kufstein. — Schnellzug München-Rosenheim-Innsbruck in
3l/2 St. für Ji 15.80, 10.90, 7.00.
Salzburg s. S. 141. — Die Bahn überschreitet die Salzach,
dann die Saalach, Grenzfluß zwischen Salzburg und Bayern. 7km
Freilassing (421m), bayrischer Grenzort und Knotenpunkt der Bahn
nach Reichenhall (S. 158). — Jenseit (19km) Teisendorf 1. Ruine
Roschenberg.
35km Traunstein (591m; Gasth. : Parkhotel, Traunsteiner Hof ,
Bahnhof-Hot. zur Krone, Wispauer, Post), wohlhabende Stadt mit
8100 Einw., an der Traun, als Sommerfrische viel besucht. Am
obern Stadtplatz der marmorne Liendlbrunnen vom J. 1526. Die
Salinen -Gebäude liegen an der Traun; die Sole wird 36km weit
von Reichenhall hergeleitet. Bäder in der Kuranstalt Traunstein
und im Marienbad.
Die Bahn umzieht weiterhin den Chiemsee (s. unten) an der
S. -Seite. — 63km Prien (Bahnrest.; Gasth. : Chiemsee am Bahn-
hof, Z. l1/2-3, F. 1 M ; Zur Kampenwand; Bahnhofhot. ; Bayrischer
Hof), besuchte Sommerfrische im freundlichen Priental, 20 Min.
(Lokalbahn in 8 Min.) von Stock (Strandhotel), Landeplatz für das
Dampfboot, das auf dem Chiemsee lOmal tägl. in */4 St. zur Herren-
insel (Rückfahrkarte von Prien 2 jU 40 oder 1 J$ 80), 8mal in
25 Min. zur Fraueninsel fährt.
Der Chiemsee (519m), 11km lang, 12km breit, hat drei Inseln, die
Herreninsel (205ha), die Fraueninsel (9ha; gutes Gasth.) und die unbe-
wohnte Krautinsel. Auf der Fraueninsel ist neben dem ansehnlichen Bene-
diktinerinnen-Kloster ein Fischerdörfchen und ein Gasthaus. Auf der
Herreninsel das große *Schlofi Herrenchiemsee, von König Ludwig II.
von Bayern (f 1886) nach dem Vorbilde des Versailler Schlosses erbaut und
mit verschwenderischer Pracht ausgeschmückt, aber unvollendet (Eintr.
vom 10. Mai bis 18. Okt. tägl. 9-5 Uhr. 3 M, Sonn- u. Festt. li/a Jt\ am
13. Juni geschlossen). Unweit das Schloßhotcl.
Die Bahn tritt bei (77km) Krottenmühi an den 6km langen
Simmsee (470m) und überschreitet jenseit (82km) Stephanskirchen
den Inn.
88km Rosenheim (445m; Bahnrestaur. ; Gasth.: Deutscher
Kaiser, Z. 2-4 M, Kaiserbad, Reuter 's Hot. Wendelstein; Deutsches
Haus, alle drei gut; König Otto), Stadt von 15 400 Einw., am 1.
Innufer, Knotenpunkt der Bahn nach München, mit Salzsiedereien
180 Route 20. INNSBRUCK. Prakt. Vorbemerkungen.
und Solbädern. Yom Schloßberg (Restaur.), i/2 St. vom Bahnhof
auf dem r. Innnfer, hübsche Aussicht.
Die Bahn wendet sich nach S., am 1. Ufer des Irin, und über-
schreitet jenseit (118km) Kiefersfelden die tiroler Grenze in einem
Engpaß, die Klause genannt.
122km Kufstein (484m ; Bahnrestaur. ,• Gasth. : *Egger, Z. 2-
5 IT; *Auracher; *Drei Könige; Post, am Inn ; Hot. Gisela, am
Bahnhof), malerisch gelegenes Städtchen mit 5000 Einw., überragt
von der ehem. Festung Geroldseck (Eintr. 20h). Ö. vom Friedhof
ein Marmorsitz bild des Nationalökonomen Fr. List (f 1846), von
Pfretzschner (1906). Schöne Aussicht vom Kalvarienberg (20 Min.
vom Bahnhof) und von Ruine Tierberg (723m), 1 St. nördl.
Die Bahn tritt jenseit (129km) Langkampfen auf das r. Ufer
des Inn und überschreitet weiterhin die Brixentaler Ache.
136km Wörgl (512m; Bahnrestaur. ; Hot. Bahnhof), Knoten-
punkt für die von Zell am See kommende Bahn (S. 177). — Weiter
nach (195km) Innsbruck s. S. 178.
20. Innsbruck und Umgebung.
Gasthöfe (im Hochsommer Vorausbestellung ratsam): *H. Tirol (PI. a:
D4), 157 Z. zu 4-8, F. 1.50, G. 3.50, M. 5-6^, *Goldne Sonne (PI. c: D 4),
120 Z. zu 3-7, F. 1.40, M. 5 K, *H. Europe (PI. b: D 4), 120 Z. zu 3-8,
F. 1.50, M. 4.50 K, diese drei am Bahnhof; H Maria Theresia (PI. t:
C4), Maria-Theresien-Str. 31, Z. 3-8, F. 1.20 K. — Zweiten Ranges: *Hot.
Kreid (PI. m: D4), Margaretenplatz, 70 Z. zu 3-6 -ff; Habsburger
Hof (PI. k: D 3), Museumstr. 21, mit Gartenrestaur., 60 Z. zu 3-7Z5
Stadt München (PI. e: C 4), Landhausstr. 5, Z. 3-6 K-, Hot. Viktoria
(PI. n: D 4), am Bahnhof, 53 Z. zu 2.40-3.40 K; H. Zentral (PI. f: C 4),
Erlerstr. 11, Z. 2.40-3.40, F. 1.20 K; Grauer Bär, Universitätstr. 9
(PI. CD 3), 163 Z. zu 1.60-4 K, gelobt-, ArlbergerHof (PI. p : D 4, 5), am
Bahnhof, 45 Z. zu 1.50-3, F. lÄ"; Akademikerhaus (PI. s: C 4), Gilm-
str. 1, 64 Z. zu 1.50-3.50 K-, Alte Post (PI. r: C 4), Maria-Theresien-Str.;
Neue Post (PI. q: C 3), Maximiliansstr. la, gut; Goldene Krone (PI. g:
C 4, 5), an der Triumphpforte, Z. 1.20-3 ÜT. — In der Altstadt: Goldner
Adler (PI. d: B C 3), unweit der Innbrücke-, Gold. Hirsch, Gold.
Löwe, Roter Adler, alle drei Seilergasse .(PI. B C 3); Gold. Rose
(PI. R: C 3), Herzog -Friedrich -Str. 39, Z. 1-2 K. — Am linken Innufer:
*H.-P. Kays er (PI. Gl), schön gelegen, mit Cafe-Restaurant; Kaiser-
hof (PI. o: B 3), Innstr. 13, 50 Z. zu 1.60-4.40 iT; Mondschein (PI. i:
B 3), 34 Z. zu 1-3 K.
Cafes u.Restaurants: S tad ts äle (PI. 19: C 3), mit Terrasse, abends
Konzert; C. Maria Theresia (s. oben); Maximilian, Anichstr. 2
(PI. C 4); Hierhammer, Museumstr. 5 (PI. C D 3); Deutsches Cafe,
Museumstr. 20, abends Konzert. — Biergäkten: Bürgerl. Brauhaus,
Viaduktgasse 5 (PI. D 3), beim Bahnhof; Breinößl, Maria-Theresien-
Str. 12 (PI. C3, 4). — Wein im Hot. Kreid (s. oben) und im Grauen
Bär (s. oben); Weißer Hahn, Sillgasse 3 (PI. D 3).
Wagen vom oder zum Bahnhof Einsp. 1, Zweisp. 2 K, größere Ge-
päckstücke je 20 h. Zum Berg Isel und zurück mit 1 St. Aufenthalt Einsp. 3,
Zweisp. 4.60 K\ Weiherburg 4.60 u. 6.60 K, Amras u. zurück mit 1 St.
Aufenthalt 4.80 u. 7.20 K, Stephansbrücke 6 u. 9.20 K, Igls über Vill 7 u. 10 K.
Elektrische Stadtbahn alle 772 Min. vom Berg Isel bei dem Stubaital-
bahnhof und dem Wiltener Bahnhof vorbei durch die Andreas -Hofer- Str.,
JÜ11T3S
lO PO M
W P PC
Prakl. Vorbemerkungen. INNSBRUCK. 20. Route. 181
Bürgerstr., Anichstr., Maria-Theresien-Str., Museumstr., Viaduktstr. u. Clau-
diastr. bis nahe der Lokalbahn in der Falkstraße und der Hungerburgbahn
(S. 186); Seitenlinie von der Bürgerstr. durch die Maximilianstr. am Haupt-
bahnhof vorbei zur Museumstraße.
Elektr. Lokalbahn vom Berg Isel durch die Stadt nach Hall alle 1/2 St. ;
Haltestellen: Berg Isel (PI. D 7, 8; Mittelgebirgsbahn s. S. 188), Wüten,
Triumphpforte, Maria- Theresien-Str., Innbrücke, Innsteg, Falkstr.. Hunger-
burgbahn, Dollinger (Stern in Mühlau), Rum, Thaur, Hall (S. 178) •, Fahr-
zeit vom Berg Isel bis zur Theresienstr. 13 Min., Theresienstr. -Dollinger
(Mühlau) 14 Min., von hier bis Hall 28 Min. 5 Fahrpreise (7 Zonen) 10-36 h. —
llüXGERBURGBAHN S. S. 186.
Bäder : Schwimm- u. Badeanstalt, Adamgasse (PL D 4) ; Städtisches Schwimm-
bad, Museumstr. (jenseit des Viadukts).
Theater (PI. C 3). Vorstellungen nur im Winter. — Bauerntheater im
Löwenhaus (PI. D 1) und in Pradl. — Konzerte tägl. im Hofgarten (PI. C 2).
Panorama (PL jenseit D 1), an der Kettenbrücke, Schlacht am Berge
Isel, von Diemer und Burger (Eintr. 1 K). — Relief von Tirol und Vorarl-
berg, im Garten der k. k. Lehrerbildungsanstalt (Pädagogium; PL B C 4),
90qm groß, im Maßstab von 1:7500, von Prof. Schuler aus dem natür-
lichen Gestein der Gebirge zusammengesetzt: tägl. 7 Uhr früh bis 8 Uhr
abends • 60 h. — Glasmalerei- und Mosaikanstalt (PI. 24: B 5), werkt. 11-12,
5-6 Uhr zugänglich. — Permanente Kunstgewerbe- Ausstellung , Meinhart-
str. 14; Eintr. frei. — Tiroler Trachten- Sammlung, Pfarrplatz 9 (9-12 u,
2-5 Uhr; 50 ä).
Post u. Telegraph (PL C 5), Ecke Maximilians- und Fallmerayerstr.
und am Bahnhof.
Amtl. Verkehrsbureau, Karlstr. 14, am Margaretenplatz (PL C 4).
Innsbruck (574m), 1151 zuerst erwähnt, seit 1420 Hauptstadt
der gefürsteten Grafschaft Tirol, in neuerer Zeit in kräftigem Auf-
schwung und jetzt (mit Wüten und Pradl) 50000 Einw. zählend
(einschl. 2475 Mann Besatzung), liegt am r. Ufer des Inn unweit
der Mündung der SM. Seine Umgebung ist neben der von Salz-
burg die schönste aller deutschen Alpenstädte. Überall öffnen sich
Durchblicke auf den Gebirgskranz, der im N. dicht an den Inn
herantritt und in einer Reihe zackiger Kalkgipfel (Brandjoch, Frau
Hitt, Seegrubenspitzen, Hafelekar, Rumerspitze) das bis hoch hinauf
bebaute Mittelgebirge überragt, während im S. über dem bewal-
deten Rücken des Berges Isel die schönen Formen der Waldraster
Spitze und Saile das Auge fesseln ; mehr im Vordergrund 1. über
den Lanser Köpfen die runde Kuppe des Patscherkofels. — Inns-
bruck ist wegen seiner gegen Nordwinde geschützten Lage und des
milden gleichmäßigen Klimas als Übergangsstation im Frühjahr und
Spatherbst, sowie als Winteraufenthalt zu empfehlen.
Auf dem Bahnhofplatz (PI. D 4) der Vereinigungsbrunnen zur
Erinnerung an die Vereinigung der Gemeinden Wüten und Pradl
mit Innsbruck, von H. Sicherer (1906). Die Rudolfstraße führt r.
auf den Margaretenplatz (PI. C D 4), wo der 1877 vollendete
Rudolfsbrunnen (PI. 2) an die 500 jährige Vereinigung Tirols mit
Österreich erinnert.
Weiter durch die Landhausstraße zur Maria-Theresien-
Straße (PI. C 3, 4), der Hauptstraße der Stadt, mit ansehnlichen
Gebäuden aus dem xvn. und xviii. Jahrh. : 1. an der Ecke das Land-
haus, von 1719-28, mit stuckverziertem Treppenhaus im ersten
182 Route 20. INNSBRUCK. Goldms Dacht.
Stock; weiter das ehem. Palais Thurn und Taxis, jetzt zum Land-
hause gehörend (im ersten Stock der Parissaal mit Fresken von
M. Knoller) ; südl. die Triumphpforte (S. 185). — Im nördl. Teil
der Straße die Annasäule (PI. C 4), zur Erinnerung an den Ahzug
der während des span. Erbfolgekrieges in Tirol eingedrungenen
Bayern am St. Annatage 1703 im J. 1706 errichtet. Im Hof des
Rathauses (PI. 17) Fassadenmalereien von Ferd. Wagner.
N. schließt sich an die Maria -Theresien- Straße die einst von
Gräben umschlossene Altstadt und deren Hauptverkehrsader, die
von Bogengängen („Lauben") eingefaßte Herzog-Friedrich-
Straße (PI. C 3), die auf das Goldene Dachl zuführt.
Das Goldne DacM (PL 4: C 3), ein reicher spätgot. Erker mit
vergoldetem Kupferdach, ist der Hauptschmuck der von Herzog
Friedrich „mit der leeren Tasche" (f 1439) bei der Verlegung des
Hofhalts nach Innsbruck erbauten Fürstenburg, jetzt städtisches
Eigentum. Der Erker ist laut daran angebrachter Jahreszahl erst
von 1500. Die Reliefs an der oberen Brüstung zeigen Maximilian I.
mit seiner Gemahlin den Aufführungen von Tänzern und Gauklern
zuschauend. Auch die Malereien und die marmornen Wappen-
schilder an der unteren Brüstung beziehen sich auf den Kaiser.
Gegenüber der 56m h. Stadt- oder Feuerturm (PI. 22; oben gute
Rundsicht, Trkg."). — Das Eckhaus (Katholisches Kasino) auf der
andern Seite der Herzog-Friedrich-Straße ist reich im Rokokostil
verziert. Nebenan, in dem nach der Innbrücke (S. 186) führenden
breiten Teile der Straße, der Goldene Adler (PL d; S. 180), der
älteste Gasthof der Stadt, wo u. a. 1786 Goethe einkehrte und am
15. Aug. 1809 Andreas Hof er aus dem Fenster zum Volke, sprach.
Beim Goldnen Dachl und dem Stadtturm führt ö. die Hofgasse
auf den Rennplatz (PL C 3), den südl. die Hofkirche, westl. die
Hofburg (S. 183), östl. die Stadtsäle (PI. 19; s. S. 180) und das
1835 erbaute Stadttheater begrenzen. In der Mitte der zierliche
Leopoldsbrunnen (PL 1), 1893 errichtet unter Verwendung eines
kleinen Reiterbildes des Erzherzogs Leopold V. (1609-32 Graf von
Tirol) und zehn anderer Bronzefiguren von Caspar Gras (1626).
— N. der Hofgarten (S. 181).
Die *Hof- oder Franziskanerkirche (PL C 3) wurde nach den
letztwilligen Bestimmungen Kaiser Maximilians I. (f 1519) zur
Aufnahme seines Grabdenkmals 1553-63 von A. Crivelli erbaut.
Dem Grundplan nach ist sie eine dreischiffige Hallenkirche, in der
Ausführung ein Renaissancebau italienischen Stils. Zu beachten
die schöne Vorhalle und das Portal.
Das Innere (zu besichtigen werktags von 9 Uhr vorm. an, Sa. und vor
Festen nur bis 4 Uhr nachm. •, Sonn- und Festt. sowie 3. Mai, 13. Juni,
14. Sept. und 4. Okt. 11-5 und nach 6V2 Uhr) erscheint infolge der weiten
Stellung der schlanken Rundpfeiler, die zur Sicherung verankert sind, wie
ein einheitlicher Raum. Die gotischen Netzgewölbe sind durch reichen
Stukkoschmuck verdeckt. — L. vom Eingang ein 18o4 errichtetes Denkmal
für Andreas Hof er (S. 211 ; erschossen in Mantua 20. Febr. 1810; die Gebeine
1823 hierher übertragen); zu Seiten ruhen seine Kampfgenossen Jos. Speck-
Hofkirche. INNSBRUCK. 20. Route. 183
bacher (•{■ 1820) und der Kapuziner Joachim Haspinger (+ 1858). Gegenüber
ein Denkmal für alle in den Befreiungskämpfen gefallenen Tiroler (1883).
Das "Grabdenkmal des Kaisers Maximilian I. (sein Körper ruht zu
Wiener -Neustadt, S. 117) erhebt sieb im Hauptschiff: in der Mitte ein
Marmorsarkophag, an den Seiten, zwischen den Rundpfeilern, 28 Bronze-
standbilder von wirklichen und angeblichen Vorfahren und von Zeit-
genossen des Kaisers. Der Entwurf rührt von dem Hofmaler Qilg Sessel-
schreiber her, der seit 1508 die Ausführung betrieb und 1518 in Stephan Oodl
seinen Nachfolger erhielt. Die Standbilder, die als Leidtragende gedacht
sind und bei Totenfeiern Fackeln halten sollten, sind von sehr verschiede-
nem Wert. Die Namen sind unten auf den Standplatten zu lesen. Hervor-
zuheben: r. 3. Kaiser Rudolf von Habsburg; *5. der Ostgotenkönig
Theodorich, *8. König Arthur von England, diese beiden von P. Vischer,
König Arthur unbestritten das schönste deutsche Ritterbild der Zeit
(1513; der Schild moderne Zutut); die beiden 10. Figuren stellen die beiden
Gemahlinnen Maximilians dar, 1. Maria von Burgund, r. Bianca Maria
Sforza von Mailand; 1550 wurde die letzte Figur (König Chlodwig von
Frankreich; 1. rechts) von Gregor Löffler gegossen.
Den schwarzen Marmorsarkophag, den ein prächtiges Eisengitter
umschließt, schmücken Reliefs aus karrarischem Marmor, nach Zeich-
nungen Florian AbeVs (f 1565) 1561-66 größtenteils von Alex. Colin (1526-1612),
dem Schöpfer der Bildwerke am Otto-Heinrichs-Bau zu Heidelberg, ausge-
führt. Sie schildern in malerisch belebten Darstellungen die Haupt-
begebenheiten aus dem Leben des Kaisers, dessen Ähnlichkeit in den ver-
schiedenen Altersstufen unverkennbar ist (an der vorderen Schmalseite oben
1. beginnend, Nr. 1-12 obere Reihe, 13-24 untere Reihe): 1. Vermählung mit
Maria von Burgund 1477; 2, 3. Kämpfe in den Niederlanden gegen die
Franzosen; 4. Krönung in Aachen 1486; 7, 9. Kämpfe gegen die Türken;
10. Bündnis mit Papst Alexander VI., Venedig und Mailand gegen Karl VIII.
von Frankreich; 11, 17, 18, 21, 22, 24. Ereignisse und Kämpfe in Italien;
12. Vermählung seines Sohnes Philipp des Schönen mit Johanna von Ara-
gonien; 13. B lagerung von Kufstein 1504; 15, 16, 19, 20. Ereignisse und
Kämpfe in den Niederlanden (16. Ligue von Cambrai 1518; 20. Zusammen-
kunft mit Heinrich VIII. von England bei der Belagerung von Tournai
1513). — Die kniende Figur des Kaisers im Krönungsornat auf dem Sar-
kophag und die vier Kardinaltugenden oben an den Ecken sind von L. del
Duca (1584 vollendet).
Auch das 1568-71 ausgeführte Gestühl im Chor der Kirche ist zu be-
achten. Am 3. Nov. 1654 trat hier die Königin Christine von Schweden,
Gustav Adolfs Tochter, Öffentlich zur katholischen Kirche über.
Vorn im r. Seitenschiff führt eine Treppe zur Silbernen Kapelle, so
genannt wegen einer silbernen Muttergottes und der aus Silber getriebenen
Darstellungen der Lauretanischen Litanei am Altar (Zutritt an Werk-
tagen 9-12, 2-5, Sa. nur bis 4 Uhr, Führung jede */4 St.; Eintritt einschl.
Hofburg 40 Ä, Eintrittskarten gegen Einwurf von zwei 20 h Stücken in
den Automaten im Vorzimmer der Hof bürg- Kanzlei, im Haupttorweg der
Hofburg 1.). An der Wand 1. 23 Statuetten von Heiligen aus Erz, wahr-
scheinlich Gieß versuche für das Maximiliandenkmal. Grabmal des Erz-
herzogs Ferdinand II. (f 1595), mit Marmorbild von Colin und vier Reliefs,
Taten des Erzherzogs. Vorn 1. Grabmal der Philippine Welser (S. 187),
mit zwei Reliefs von Colin. Alte Orgel in Zedernholz, angeblich von
Papst Julius II. geschenkt.
Die k. k. Hofburg (PI. C 3), 1766-70 erbaut, enthält im zweiten
Stockwerk einige Prunkgemächer aus der Zeit nach der Erbauung,
namentlich den Riesensaal mit Gemälden von Ant. Frz. Manlbertsch.
Zutritt von der Hofkirche aus durch die Silberne Kapelle (s. oben).
N. w. hinter der Hofburg die Pfarrkirche zu St. Jakob (PI. 0 3),
1717-24 erbaut; am Hochaltar ein berühmtes Marienbild von
L. Cranach d. Ä., als Mittelstück in einem Schöpf sehen Gemälde;
184 Route 20. INNSBRUCK. Museum.
ebenfalls im Chor das nach Casp. Gras' Modell gegossene Grabmal
Erzherzog Maximilians des Deutschmeisters (f 1618).
Neben der Hofkirche in der Universitätsstraße das alte baufällige
Staatsgymnasium (Neubau im alten botan. Garten, PI. 5); weiter
die Universität (PI. CD3), 1672 von Kaiser Leopold I. gestiftet
(1000 Stud.). Nebenan die Universitäts- oder Jesuitenkirche (PI. 9),
1620-40 im Barockstil erbaut, mit stattlicher, 60m h. Kuppel und
zwei 1901 erbauten Türmen, und die Universitäts- Bibliothek (PI. 25),
mit 234000 Bänden (tägl. 8-1 und 3-5 Uhr geöffnet).
Im N. der Universitätsstraße das KapuzinerMoster (PI. D 2, 3),
1592 begonnen, das erste dieses Ordens in Deutschland; der Pfört-
ner zeigt die Einsiedelei Erzherzog Maximilians des Deutschmeisters
(s. oben), der hier jährlich eine Zeitlang wohnte.
In der Museumstraße erhebt sich der stattliche Renaissance-
bau des *Mnseum Ferdinandeum (PI. C D 3), 1884-86 erbaut, mit
22 Künstler- und Gelehrtenbüsten an der Fassade. Eintr. tägl. 9-5
(So. 9-12) Uhr (1 K-, Kleiner Führer 20 K).
ErdgeschoB. Korridor links: römische Grab-, Meilen- und Altar-
steine ; rechts mittelalterl. und neuere Stein- u. Bronzedenkmäler, u. a.
Wappensfcn des Herzogs Siegmund (1482)-, Grabplatte des Erzgießers Gregor
LÖffler (f 1565) und seioer Frau. — In der Mitte der zugleich zu Aus-
stellungen benutzte Sitz ungss aal. — L. die zoologische Sammlung
(unter den Vögeln mehrere sog. Rackelhähne, eine Kreuzung zwischen
Auerhahn u. Birkhuhn). R. die geo gnostisch-paläontologische
und die mineralogische Sammlung.
Im Treppenhaus Kartone von M. Stadler, G. Flatz, K. Blaas u. a.
Erster Stock. Im Korridor Originalmodelle von Werken tiroler
Bildhauer. — R. I. Waffen -Kabinett. Glasgemälde des xvi. u. xvn.
Jahrh., Waffen. — II. Archäolog. Saal: rhätische, römische und ger-
manische Altertümer. Beachtenswert die Funde aus dem langobard. Fürsten-
grab von Civezzano, die Funde von Matrei, Moritzing, Brixen usw. — III.
Ethnograph. Kabinett (u. a. alte Orient. Waffen; indische Aquarelle). —
IV. Kartograph. Saal: tiroler Karten vom xv. -xix. Jahrh., darunter
die des Peter Anich u. Blasius Hueber von 1774; Reliefkarten von Franz
Keil u. a. — V. Kulturhistor. Saal: Zunftzeichen •, tiroler Maße u.
Gewichte; Trachtenbilder; tiroler Musikinstrumente.
VI. Rundsaal. Erinnerungen an die Kämpfe des J. 1809, nament-
lich an Andreas Hofer (S. 18'2, 211) und seine Waffengefährten, den Landes-
schützenmajor Jos. Speckbächer (1767-1820) und den Kapuziner Haspinger
(1776-1858), sowie auch an die Kriege von 1848 und 1866. Radetzky- Album
mit über 1000 Autographen aus der Mitte des xix. Jahrhunderts.
VII. Saal. Plastische Bildwerke aus Tirol seit dem Mittelalter : Terpsi-
chore und Venus, Bronzen von Dom. Mahlknecht (1793-1876); Reliefs von
A. Colin (S. 185); Holzreliefs von Jos. Hell (1793-1832); Kruzifixe des xni.-
xviii. Jahrh. ; Votivbild aus Wachs des Grafen Leonhard v. Görz (f 1500).
— VIII. Saal: Emaillen, venezian. und deutsche Gläser, Steinkrüge, Meß-
gewänder, Spitzen, Uhren (Taschensonnenuhren mit Magnetnadel), Por-
zellan usw. — IX. Saal. Möbel seit dem xv. Jahrh., Glasgemälde; an der
Schmalwand neben dem Fenster: Emailaltar aus Limoges (um 1588). —
X. Saal. Metallarbeiten: 1. am Fenster ein Glasschrank mit Arbeiten aus
edlem Metall, u. a. das sog. Schmuckkästchen der Philippine Welser; Be-
stecke, kirchl. Geräte, Zinnsachen, Schmiedearbeiten u. a. — XI. Saal.
Münz- und heraldische Sammlung.
Zweiter Stock. Gemälde-Galerie, in sieben Sälen und zehn Kabi-
netten. Von der Treppe r. I.-V. Kab. : tiroler, altdeutsche u. niederländ.
Maler vom xiv. bis xvi. Jahrh.; hervorzuheben, im II. Kab.: 25. Mich,
Berg Isel. INNSBRUCK. 20. Route. 185
Packer (+ 1498), Flügelaltar ans dem Besitz der Familie v. Anreiter in Brixen ;
im IV. Kab.: 122. Unbekannter Meister (Schule Holbeins), Bildnis des
Brixener Domherrn Angerer, 1519 ; 899, 900. H. Baidung Grien, Beweinung
Christi, Madonna mit Engeln; 818, 816. L. Granach d. Ä., Madonna, h. Hie-
ronymus; 124. M. de Vos, Madonna 5 im V. Kab. : 130. JSeb. Scheel (1479-1554),
h. Familie, Altarbild von 1517, im alten Rahmen; o. Nr. JSigm. Elsasser
(f 1587), männl. Bildnis. — I.-I1I. Saal: tirole Maler des xvii.-xix. Jahrh.
(im III. Saal: 872. K. Blaas, Gefangennahme Andreas Hofers ; Landschaften
von Jos. Ant. Koch, 1768-1839). — IV. Defregger-Saal. Defregger, "3. Speck-
bacher und sein Sohn Anderl, 9. Selbs'aufopferung des Tharerwirts, 11.
tiroler Helden-, dann sechs Kopien der Hauptbilder Defreggers, z. T. vom
Meister seihst vollendet. — V. Saal. Moderne Tiroler und Österreicher:
1)43. K. Jordan, 1809; 457. A. Egger-Lienz, Ave Maria nach dem Kampfe am
Berge Isel 1803. — VI. Saal. Italiener, Franzosen, Spanier des xvu. u.
xviii. Jahrh. — VII. Saal. Niederländer, z. T. vortrefflich: *606. Frans Hals,
Familienbild ; 608. Ter Boren, Bildnis in ganzer Figur; 598. B. van der Helst^
Brustbild; 703. A. van Dyck, Dame mit Spitzenkragen; 635. Alb. Cuyp,
Kircheninneres; 625. G.hou, männl. Bildnis; 599. Rembrandt, des Malers
Vater; 697. Rubens, ein Feldhauptmann; 652-54. A. van der Meer, Tagesland-
schaft und zwei Nachtlandschaften ; 613, 611. A. van Ostade, alter Mann mit
einem Zeitung.cblatt, Mann mit Tonpfeife, Weib mit Bierkrug; 717. Dav.
Teniers d. J., Küche; 624. G. Dou, flöteblasender Knabe; 712. A. Brouwer,
lachender Mann mit Zinnkrug; 659. P. Potter, Tierstudie. — Kab. VI.
Kleine Niederländer. — Kab. VII. - X. Aquarelle und Zeichnungen von
tiroler Malern ; im VII. Edgar Meyer, Schwarzensteingrund.
Den südl. Abschluß der Maria - Theresien - Straße "bildet die
Triumphpforte (PI. C 5), die zur Feier der Vermählung des spätem
Kaisers Leopold II. mit der Infantin Maria Ludovica 1765 zum Ein-
zug der Kaiserin Maria Theresia und ihres Gemahls Franz I. er-
richtet wurde (letzterer starb während der Festlichkeiten, daber die
Trauerzeichen im Ornament der Nordseite).
Im W. der Triumphpforte sind zu erwähnen: das Pädagogium
(PI. B C 4; Relief s. S. 181), das Postgebäude (PI. C 5), das Gerichts-
gebäude (PI. B 4, 5), die Herz-Jesu-Kirche (PL 16 : B 5), die Univer-
sitätskliniken usw. Auf dem Karl-Ludwig-Platz (PI. C 4) das Adolf -
Pichler- Denkmal von Edm. Klotz (1909).
Ein Teil der obengenannten Gebäude liegt auf dem Gebiet des
seit 1904 mit Innsbruck vereinigten Stadtteils Wilten, der im S. der
Triumphpforte beginnt und sich bis zum Fuße des Berges Isel er-
streckt (Lokalbahn u. elektr. Stadtbahn s. S. 181). Nahe dem S.-
Ende r. die Pfarrkirche (PI. D 7), 1751-56 von Franz Penz erbaut,
mit Kuppel- und Wandgemälden von Math. Günther (1764) und
hübscher Stuckdekoration im Rokokostil. — Schräg gegenüber der
kräftige Barockbau der Prämonstratenser- Stiftskirche (PI. D 7), aus
dem Ende des xvu. Jahrh., ebenfalls im Innern zu beachten. Die
Gründung des Stifts wird 1128 angesetzt. Zur Römerzeit lag hier
Veldidena, das in der Völkerwanderung zerstört wurde. Unweit der
Station der Lokalbahn der Biergarten zum „Bierstindl", am Fuße
des Berges Isel. — Stubaital-Bahnhof (PI. C 7) s. S. 188.
Der *Berg Isel (PL D 8; 750m ü. M.), auf Promenadenwegen
in 10 Min. zu ersteigen (der Fahrweg zweigt weiter westl. von der
Brennerstraße ab, vgl. PI. C 8), verdankt seinen berühmten Namen
den Kämpfen des J. 1809, in deren Verlauf die tapfern tiroler
186 Route 20, INNSBRUCK. Hungerburg.
Bauern unter Andreas Hofer dreimal (12. April, 29. Mai, 13. August)
von hier aus die von Bayern und Franzosen besetzte Hauptstadt
nahmen. Er ist seit 1816 im Besitz der Kaiserjäger, die hier ihre
Schießstätte haben (Militärkonzert Sa. nachm.). Vorn das Regiments-
Museum, mit vielen Erinnerungen (Eintr. nur im Sommer, 40 h,
gedruckter Führer 40 h) , und n.ö. von diesem ein Pavillon mit
Orientierungstafel und reizender Aussicht auf Inntal und Stadt.
Dabei eine große Gartenwirtschaft. In der Nähe der Schießstände,
wo der Fahrweg endet, ein 1893 errichtetes Bronzestandbild Andreas
Hofer s, die Fahne in der linken Hand, mit der rechten Hand nach
Innsbruck weisend, von H. Natter, und drei Kriegerdenkmäler.
Den schönen Blick von der entgegengesetzten Seite auf Inns-
bruck mit dem Hochgebirge im Hintergrund hat man im N.
der Stadt.
Man überschreitet die Innbrücke (PI. B 3), die nach den Vor-
orten Mariahilf, Höiting (mit alter hochgelegener Kirche und dem
neuen botan. Garten der Universität) und St. Nikolaus führt, und
geht durch die Anlagen des Innparks (PI. B 3, 2, 0 2); oder man
benutzt die Lokalbahn bis zum Ende des Rennwegs (PI. C 2, 1), wo
ein Laufsteg zum 1. Ufer hinüberführt.
Bei der got. St. Nikolauskirche (PI. 12: C 1) wendet man sich
nördl. in die Weiherburggasse und erreicht, am Schloß Büchsen-
hausen (Bräuhaus und Badeanstalt) und dem H.-P. Kayser (S. 180)
vorbei, in 1/o St. das Schloß Weiherburg (673m; Pens. u. Restaur.):
von der Aussichtsterrasse (Orientierungstafel) schöner Blick auf
das Inntal, die Stadt Innsbruck, den Glungezer, Patscherkofel usw.
(von hier zur Hungerburg, s. unten, steiler Fußweg in 1/2 St. ; nach
Mühlau, s. unten, Fahrstraße in 20 Min.).
Eine 850m 1. Drahtseilbahn, am r. Innufer oberhalb der Ketten-
brücke neben der Haltestelle der Lokalbahn beginnend (Abfahrt
alle 15 Min., Fahrzeit 9 Min.; Fahrpreis 80/?, hin und zurück 1 K).
führt auf schräger 150m 1. Brücke über den Inn, dann hinan
(Steigung 19-55 %) über einen Viadukt von 170m Länge und 12m
Höhe zum Plateau der Hungerburg (858m; H.-Rest. Mariabrunn,
Z. 3-5 K-, Cafe-Rest. Bahnhof), mit Aussicht (am besten nach-
mittags) bis zu den Stubaier Fernern.
Von hier auf dem 1908 erbauten 20km langen Promenadenweg: westl.
zum (Y2 St.) *Alpengasth. Frau Ritt auf dem Grammartboden (874m), zum
(20 Min.) Rötung* r Bild (906m) und Eötting und in lT/4 St. über den Stangen-
sieig zum Kersehbuchhof (7b7m 5 Wirt seh.) ; östl. über den Puren- und (IV4 St. )
Reckenhof (gutes Gasth.) zur (■</♦ St.) Thaurer Schloßruine, weiter nach
(3/4 St.) "Absonn und (1/2 St.) Hall (S. 178).
Von Weiherburg führt der hübsche Schillerweg zum (20 Min.]
Eingang der sehenswerten Mühlauer Klamm (Rest. Schillerhof, gut);
von der (2-3 Min. J Höllenkanzel Blick auf den die Klamm durch-
tosenden Bach. Zurück nach (15 Min.) Mühlau (618m; Gasth.:
Pens. Edelweiß i Villa Andechs; Stern, mit Garten-Rest. ; Badhaus).
Schloß Amras. INNSBRUCK. 20. Route. 187
hübsch gelegenes Dorf mit 1017 Einw., und mit Lokalhahn in
12 Min. oder zu Fuß in V2 St. nach Innsbruck.
Nach Amras, entweder mit der Mittelgebirgsbahn (S. 188) bis
Stat. Amras, dann zu Fuß 5 Min. ; oder mit Trambahn bis Berg
Isel, von hier 1. unter der Brennerbahn hindurch, über die Sill, mit
Blick auf den ersten Tunnel der Bahn, dann „Fürstenweg"-Straße
bis zum Schloß, 3/4 St. Für Fußgänger schönster Weg: jenseit der
Sillbrücke beim Berg Isel r. auf dem Vill-Iglser Fahrweg beim
Bretterkeller vorüber, dann 1. auf schönem Promenaden wege (vgl.
PI. E F 8) durch Wald in 3/4 St. zum Tummelplatz, der ehem.
Turnierbahn; von da, zuletzt auf dem Fürstenweg an der Park-
mauer entlang, in 10 Min. zum Eingang des Schlosses (Restaur.
Schloßkeller).
*Schlofi Amras oder Ambras (630m), seit Anfang des xi. Jahrh.
Burg der Grafen von Andechs, kam 1563 durch Kaiser Ferdinand I.
an seinen zum Statthalter von Tirol ernannten Sohn Ferdinand, den
Gemahl der Augsburger Patriziertochter Philippine Welser (seit
1557). Der Erzherzog erweiterte den bis dahin unansehnlichen
Bau und füllte ihn nach dem Tode seiner Frau mit Kunstschätzen,
die, seit 1806 in Wien, noch heute den wertvollsten Teil der Waffen-
sammlung des k. k. Hofmuseums bilden. In den Kriegszeiten Ende
des xviii. und Anfang des xix. Jahrh. diente das Schloß mehrfach
als Kaserne und als Spital. Bewohnt wurde es nur noch 1855-61
von Erzh. Karl Ludwig, Statthalter von Tirol, der es herstellen
ließ. Die von ihm neu gesammelten Kunstgegenstände wurden
1880-82 aus den Wiener Sammlungen zu einem Museum ergänzt.
Einlaß: außer am Montag und den Tagen nach Feiertagen, tag].
9-12, 2-5, im Winter 10-12 n. 2-4 Uhr, 20 h; Sonn- u. Feiertags frei. — Be-
schreibung von Dr. A. Ilg, 60 h.
In dem großen Hofe, den man zunächst betritt, hat man r. das von
Erzh. Ferdinand erbaute ÜNTEESCHLOß, in dessen offener Säulenhalle acht
römische Meilensteine von der Brenr.erstraße aufgestellt sind. An die
Säulenhalle schließt sich in zwei großen Sälen die reichhaltige Waffen-
sammlung, in cbronolog. Ordnung vom xv. Jahrh. bis zur Neuzeit.
Hinten im Hof 1. das HocHscHLoß, der älteste Teil des Gebäudes,
unter Erzh. Ferdinand mit einem zweiten Stockwerk versehen und be-
deutend erweitert, namentlich durch den 1570-71 angebauten sog. "Spa-
nischen Saal, den man zuerst betritt. Der Saal, 1856-77 restauriert, 43m 1.,
10m br.. 5,5m h., ist mit seinem Marmorfußboden, der kräftigen Holz.decke,
den kunstvollen Intarsiatüren, den in Wasserfarben ausgeführten Bildern
von Grafen und Herzögen von Tirol von 1229-1600 und den Stuckscbilden
und Geweihen ein charakteristisches Werk deutscher Renaissance. An-
stoßend das Kaiserzimmer, mit der Fortsetzung der Fürstenbilder. Ferner
im Erdgeschoß zu erwähnen : die neu hergestellte got. Kapelle aus dem
xv. Jahrh., mit Wandgemälden von Wörndle, und das angebl. Bade-
zimmer der Philippine Welser. —Im I. Stock, Nordseite, sechs Säle mit
Möbeln und anderen Einrichtungsstücken des xvi.-xviii. J.ihrh. ; im V. S.
Täfelung von 1691 aus Meran, im VI. S. kirchliche Gegenstände. Die acht
Säle der Südseite enthalten Modelle und Werke der Kleinkunst. — Im
II. Stock (N. -Seite) die historische Porträt-Galerie in neun Sälen; dar-
unter im III. u. IV. Saal Porträte des Erzh. Ferdinand (f 1595) in ver-
schiedenen Lebensaltern, das angebl. Porträt der Philippine Welser (1527-
188 Route 20. INNSBRUCK. Umgebung.
80), ihrer Söhne Andreas (f 1600 als Kardinal) und Karl (+ 1618) u. v. a. ;
im V. Saal schöne Holzdecke von 1566-70. Weiter vier Säle mit Bildern
ohne Wert.
Der ausgedehnte Park (Eingang beim Hochschloß r.), mit malerischen
Wasserfällen, bietet schöne Aussichten.
20 Min. ö. vom Amras liegt Bad Egerdach (597m), mit erdalkalischen
Quellen, in waldreicher Umgebung. Schöne Aussicht von dem Kirchhiigel
von Ampaß (718m), 15 Min. weiter östlich.
Von Innsbruck nach Igls. — Innsbrucker Mittelgebirgs-
bahn (Fortsetzung der Lokalbahn, S. 181; kein Wagenwechsel) von der
Station Berg Isel im Sommer 12mal tägl. in 26 Min. für 1 K 20 (Talfahrt
80 h). — Wagen s. S. 180.
Lokalbahn bis zur Station Berg Isel s. S. 181. Die Bahn über-
schreitet die SM, dann den Fürstenweg (S. 187) und führt durch
Wald bergan in 7 Min. zur Stat. Amras , 5 Min. oberhalb des
Schlosses (S. 187). — Stat. Lans-Sistrans, 10 Min. westl. von dem
Dorf Lans (864m; Gasth. Traube). Yom Bahnhof gleich r. durch
das Holzgatter erreicht man in westl. Richtung in 20-25 Min. die
nordwestl. Kuppe der *Lanser Köpfe (931m) , mit schöner Aus-
sicht auf Innsbruck, über das Inntal, von der Martinswand bis zum
Kaisergebirge, im S. Stubaier Ferner, Waldraster Spitze, Saile. ■ —
HS. Lanser See, bei dem moorhaltigen kleinen See d. N. (842m).
8,5km Igls (870-884m; Gasth.: *Gr.-H. Iglerhof, 130 Z. von
3^50 an, F. 1.60, M. 5 K-, *Hot. Maximilian; Hot Tirolerhof,
Altwirt, Z. von 2 K an, beide gut"), Kirchdorf, von freundlichen
Tillen umgeben, als Luftkurort und Wintersportplatz besucht.
Von Innsbruck nach Fulpm^s. — Stubaitalbahn (elektr.
Schmalspurbahn), 18km in 65 Min., für 3 oder 2 E. Rückfahrkarten
(5.60 u. 3.80 ii ) nur drei Tage gültig. Abfahrt vom Bahnhof Wüten-
Stubai (PI. C 7 5 elektr. Straßenbahn vom Hanptbahnhof s. S. 180/81). Aus-
sicht links.
Die Bahn zieht sich unterhalb der Brennerstraße bergan;
schöner Blick ins Inntal. Tunnel. — Jenseit (2,3km) HS. Sonnen-
burgerhof (680m) r. aufwärts, mit stets wechselnden Blicken auf
das Siiltal, über (4.5km) Natter 's nach (6km) Mutters (837m), am
Fuß der Saile hübsch gelegen. — Tunnel, dann Viadukt über den
Mutterer Graben. — Jenseit (107km) Kreit (980m) überschreitet
die Bahn den Kreiter Graben und wendet sich s.w. in das Stubai-
tal. — 16km Telfes (987m). Dann in Windungen scharf hinab nach
18km Fulpmes (940m; Gasth.: *ET. Stubai, am Bahnhof, großes
Haus ersten Ranges; Pfurtscheller , Z. 1.20-2 K, Lutz, beide gut),
Dorf von 1400 Einw., als Somm erfrische besucht. — 5-5V2 St. s.w.
der Hohe Burgstall (2613m), mit großartiger Aussicht.
Von Fulpmes Fahrstr.-ße (Postomnibus vom Bahnhof 2mal tägl. in
174 St.) n.ö. nach (4,5km) Mieders (98Vm-. H.P. Lerchenhof, Alte Post, beide
gut), Sommerfrische (390 Einw.) in hübscher Lage. Von hier auf die
Seriesspitze (2719m) über Maria -Waldrast 5-6 St. m. F., nicht schwierig.
Von Fulpnies weiter im Stubaital s. S. 200.
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21. Das Zillertal.
Von Jeubach bis Mayrhofen, 32km, Eisenbahn in 1 St. 40 Min. für
3.80, 2.40 K.
Jenbach (531m) s. S. 178; Abfahrt vom Südbahnhof. — Die
Bahn überschreitet den Inn und führt über (2km) Rotholz nach
(3km) Straß, wo sie r. in das Zillertal einbiegt. — 10km Fügen
(544m ; Gasth. : Post, Stern, Aigner), als Sommerfrische besucht. —
17km Kaltenbach (Gasth. Post, Z. 80 h-i K 20), hübsch gelegenes
Dorf. Nun am Ziller entlang über (20km) Aschau.
24km Zell am Ziller (575m; Gasth.: Bräu, 30 Z. zu 1.20-3 Ky
Zum Welschen, Schneeb erger, am r. Ufer ; Post bei Strasser, am 1.
Ufer), Dorf mit 750 Einw. und Sommerfrische. Ö. der Hainzen-
berg, mit der Maria -Rast- Kapelle, und mauerähnlich hoch auf-
ragend die Gerloswand (2166m), südl. die stumpfe Pyramide des
Tristner (2763m) und die Schneefelder des Ingent (2918m). —
MW. von der Post w. hinan nach (3/4 St.) Klopf elstaudach (760m),
Bauernhof mit trefflicher Aussicht.
Östl. von Zell öffnet sich das Gerlostal, dnrch das ein viel begangener
Sanmweg in den Pinzgau führt (bis Gerlos 4*/2 St., von Gerlos über die
Platte nach Krimml 4, über den Plattenkogel 5 St. ; Führer entbehrlich,
von Zell bis Krimml 11 K) Von Zell s.o. zum (V4 St.) Fuß des Eaimenbergs
und über Dorf Hainzenberg zum (IV2 St.) Ötschen-Whs. (1081m). Der Weg
tritt in den Wald und führt durch das Qerlostal zum (28/4 St.) Dorf Gerlos
(1241ni . Gasth. : Alpenrose, Stöckl). Weiter über den Krummbach zum (1 St.)
Durlasboden (1403m) und zum (20 Min.) Wegweiser zur Zittauer Hütte.
Das Gerlostal wendet sich hier nach S. ( Wildgerlostal). Weiter zur (10 Min.)
Brücke über den Ilollenzer Bach (Grenze von Tirol und Salzburg). 7 Min.
Wegteilung (vgl. unten; geradeaus zur Platte); der direkte Weg in den
Piaz^au wendet sich hier 1. am Bach hinan, überschreitet bald darauf
das flache Joch, den (3/4 St.) Gerlospaß oder die Pinzgauer Höhe (1486m),
und senkt sich ins Salzachtal nach (l/-z St.) Ronach (1380m) und (IV2 St.)
Wald (S. 170).
Vorzuziehen ist der Reitweg über die Pinzgauer Platte nach Krimml
(4 St., MW., F. entbehrlich). Bei der (37 Min. von Durlasboden) Weg-
teilung (vgl. oben) am NW.-Abhang des Plattenkogels hinan, dann 1. zu
(3/4 St.) WaltVs Gasth. auf der Mitterplatten-Alp (1695m), und zur (1/2 St.)
Leitner-Alp (l6S8iu); 10 Min. weiter die Füzsttin-Alp (1641m); gleich darauf
öffnet sich der Blick ins Krimmler Tal mit den Wasserfällen. Hinab
durch Wald im Zickzack nach (1 St.) Krimml (S. 170). — Noch lohnender
ist bei gutem Wetter der 1 St. weitere Weg (rote WM.) über den Platten-
kogel (2040m), mit herrlichem Blick über den Pinzgau, Dreiherrnspitze,
Keichenspitze etc. (Führer entbehrlich).
Die Eisenbahn führt von Zell weiter über (29km) Bühel nach
32km Mayrhofen (630m; Gasth.: Neuhaus, 40 Z. zu 1.60-
2.50 ÜT, gut; Stern; Alte Post), dem letzten Dorf des untern Zillertals,
in hübscher Lage. Das Tal teilt sich hier in vier Äste („Gründe"):
ö. Zillergrund, s.o. Stillup, s.w. Zemmtal, w. Tuxertal.
-Ahornspitze (2971m), von Mayrhofen 6V2-7 St. (F. 12 K), nicht
schwierig ; rot mark. Weg über die Fellenberg- Alp zur (4-4 */2 St.) Edelhüttt
(2238m ; Wirtsch.). dann in 2 St. zur Spitze, mit großartiger Aussicht.
Von Mayrhofen über das Tuxer Joch nach St. Jodok,
IIV2 St. (Fahrweg im Bau). Auf dem 0/s St ) untern Steg über den Zemm~
bach ins Tuxertal nach (3/4 St.) Finkenberg (839m ; Neuwirt) 5 2 St. Vorder-
190 Route 21. GINZLING. Zemmtal.
Lanersbach (1256m ; Kapellenwirt) ; i/2 St. Lanersbach oder Vordertux (1290m ;
Stockwirt). 2 St. Hintertux (1494m; Gasth. : Kirchler, Z. 1-1.60 K, im Hoch-
sommer oft überfallt), mit indifferenter Therme. Von hier auf rot MW.
zum (2x/2 St.) Tuxer oder Schmirner Joch (2340m; Unterkunftshaus im
Bau); hinab in das Schmirner Tal nach (IV2 St.) Käsern (lb2Sm), (3/4 St.)
Inner- Schmirn (1449m), (13/4 St.) St. Jodok (S. 200).
Das Zemmtal ist sehr hesuchenswert (F. unnötig). 10 Min.
hinter Mayrkofen über den Ziller, 10 Min. weiter über den Stillup-
hach (in der Stillupklamm drei schöne Wasserfälle); 1 Min. den
Fahrweg 1. zum (15 Min.) Hochsteg (660m), 15m über dem aus
wilder Schlucht hervorstürzenden Zemmbach. Dann am 1. Ufer
bergan, am (15 Min.) Whs. zur Linde vorbei in die *Dornauberg-
klamm, zn beiden Seiten nchtenbewachsene Felswände, unten der
brausende Zemmbach mit zahllosen Fällen, bis zum (3/4 St.) Karl-
steg (860m) ; hier aufs r. Ufer ; 55 Min. Gasth. zum Schliff stein ;
20 Min. Ginzling oder Dornauberg(999m ; KrölVs Gasth. ; Tipotsch's
Gasth. Neuginzling, Z. 1-1.40 K), an der Mündung des Floitentals
hübsch gelegen.
Bergpässe. Von Ginzling über das Pfitscher Joch nach
Sterzing, 12*/2 St. F. hei gutem Wetter entbehrlich, von Breitlahner
bis St. Jakob 11, von hier bis Sterzing 6 K. Der Weg führt durch das
Zemmtal nach (1 St.) Roßhag (1096m; Gasth. Fankhauser) und (1 St.) Neu-
Breitlahner (1240m; Eder's Gasth.). S.o. öffnet sich hier der besuchens-
werte Zemm- oder Schwarz ensteingrund : 3-372 St. bis zur Berliner Bütte
(2057m; Wirtsch.) auf der Schwarzenstein-Alp, in prächtiger Lage (s. Bae-
dekers Südbayern etc.). — In dem s.w. Talzweig, dem Zamser Tal, folgt
von Neu-Breitlahner die (2T/2 St.) Dominicushütte (1684m; Wirtsch.), gegen-
über der Mündung des gletschererfüllten Schleaeistals (lohnender Abstecher
in 2V2-3 St. zum Furtschagelhaus ; 2337m; Wirtsch.). Weiter in 2*/2 St.
zum Pfitscher Joch (2248m; Rainer's Whs.), mit trefflicher Aussicht;
hinab über Stein nach (2 St.) St. Jakob in Pfitsch (Rainer's Gasth.); l3/4 St.
Wieder 23A St. Sterzing (S. 201).
22, Von Bregenz nach Innsbruck. Arlbergbahn.
• Von Landeck nach Mals und Spondinig.
220km. Staatsbahn, Schnellzug in 4V2-5 St. für 26 K 20, 16.00, 10.20;
Personenzug in 8-9 St. — Die "Arlbergbahn, 1880-84 erbaut, gehört zu
den interessantesten Gebirgsbahnen •, Maximalsteigung auf der Westseite
(Bludenz-Langcu) 31o/0o, Ostseite (Landeck-St. Anton) 28%o- Aussicht von
Bludenz bis Langen meist rechts, von St. Anton bis Innsbruck links.
Bregenz. — Bahnrestaurant. — Gasth.: *H. Montfort (PI. a: B 2),
55 Z. zu 3-6, F. 1.50,..M. 4 K, *H. de LEurope (PI. b: B 2), Z. 2-4 Z,
beide am Bahnhof; Österreichischer Hot (PL c: B 2), am Hafens
Weißes Kreuz (PI. d: B 3), Römerstr.. 34 Z. zu 2-4, F. 1.20 #, Post
(PL e : C 2), am Hafen, 50 Z. zu 2-4, F. 1.20. M 2.30-4 K, beide gut; Krone
(PL f: B 3); Bregenzer Hof (PL i : A 3), 20 Z. zu 1.40-2Ä"; Heidel-
berger Faß (PL k: B 3); Löwe (PI. n : B 2) u. a. — RestaüR. : Sport-
haus (PL A 2), in den Seeanlagen; Zentral (Pilsner Bier); Austria; Veranda
am See. — Wein bei F. Kinz, Kirchstraße (PL B 3); Bier im Hirsch, bei
Forster usw. — Schwimm- und Badeanstalten an der Lindauer Straße.
Bregenz (396m), das Brigantium der Römer, Hauptstadt von
Vorarlberg, mit 8500 Einw., liegt reizend am Fuß des Pfänder, am
1:125.000 ?
Arlbergbahn. BREGENZ. K.S. 192.— 22. R. 191
O.-Ende des Bodensees. Die Alt- oder Oberstadt (PI. 0 3) , ein
unregelmäßiges Viereck anf einer Anhöhe, die von der nenen
Stadt nach drei Seiten hin umschlossen wird, ist das altrömische
Castrum ; auf einem Hügel südl. die stattliche Pfarrkirche (PI. B 4),
mit altem Quaderturm. Im Landesmuseum (PI. B 2 ; 1 K) natur-
geschichtliche Gegenstände, Gemälde, Münzen, röm. Altertümer
usw. Von den Seeanlagen (häufig Konzert) herrlicher Blick auf den
See und die Santisgruppe. 20 Min. n. an der Lindauer Straße die
Villa Gravenreuth (Bregenzer Klause), mit hübscher Aussicht.
Vom *Gebhardsberg (600m), 3/4 st. Fahrweg bei der Pfarrkirche vor-
über, mit den Trümmern der alten Burg Hohenbregenz, Kirchlein und
Whs. (Orientierungstafel), schöne Aussicht über den Bodensee, das Rheintal
und die Appenzeller und Glarner Alpen.
Ausgedehnter ist die Aussicht vom "Pfänder (1064 m), ö. von Bregenz.
Der Fußweg (2 St. ; elektr. Zahnradbahn wird gebaut) führt über den Berg
Isel (Schießstand) und bei dem (1.) Hof Weißenreute vorüber, dann r. (weiße
WM.) durch Wald bergan, über Hintermoos zum E.-P. PJ 'ander , 5 Min.
unter dem Gipfel. Der Fahrweg ist etwas weiter (2J/2 St. ; Zweisp. hin und
zurück 20 K).
Von Bregenz nachBezau, 35krn, Bregenzerwald -Bahn in 2 St.
für 2 K 60 (II. KL), 1 K 70 (III. KL). Die Bahn führt durch das Tal der
Bregenzer Ach. — 21km Ungenau- Eittisau (505m); 23km Egg (6C0m); 27km
Andelsbuch (614m). — 30km Schwarzenberg (635m; Bahnrest.). 4km nördl.
das gleichnam. Dorf (Gasth. : Hirsch, Lamm), Sommerfrischort am Fuß
des Eochälpele (1467m; in 3 St. leicht zu ersteigen; lohnende Aussicht). —
35km Bezau (651m; Bahnrest.; Gasth.: Post). Von hier Poststraße (Post
2mal tägl. in 3 St.) über (6km) Meltau (690m; Gasth.: Bär, mit Stahlbad) und
(12km) Schnepfau (753m; Gasth.: Krone) nach (16km) Au (796m; Gasth.:
Krone, Rößle) und (20km) Schoppernau (840m ; Gasth. : Krone). Nun Karren-
weg über das (25km) Schwefelbad Eop/reben (1021m), dann schärfer bergan
zum (32km) *Schröcken (1269m; Peter 's Gasth.), Dörfchen inmitten eines
gewaltigen Trichters, umschlossen von steilen Bergen, die bis weit hinauf
mit Wald und Matten bedeckt sind.
Vom Schröcken nach Stuben am Arlberg, bl/i St., blau MW.
(Führer unnötig) über die Körber-A. nach (272 St.) Lech (1438m ; Gasth. :
Krone), am Fuß des Omeshoms (2258m) hübsch gelegen; von hier Fahr-
straße über Zürs und den Flexensattel (1784m) nach (23/4 St.) Stuben
(S. 193).
Die Bahn überschreitet die Bregenzer Ach (1. der Gebhardsberg,
s. oben) und tritt bei (4km) Lauterach in das breite Rheintal. —
9km Schwarzach (422m; Gasth.: Bregenzer Wald), großes Dorf.
12km Dornbirn (430m; Gasth.: Weiß, am Bahnhof , Z. 1.40-
2.60, F. 1 K, Rhomberg, beide gut; Dornbirner Hof; Mohr), fast
5km lange Stadt mit 14000 Einw., an der Dornbirner Ach. Den
s.w. Horizont begrenzen die Appenzeller Berge , der Kamor und
Hohe Kasten, der schneebedeckte Säntis, die vielgezackten Cur-
flrsten und der Alvier.
1 St. s.o. das Oütle (519m; Gasth.), mit Baumwollspinnerei und 57m h.
Springbrunnen; 10 Min. weiter die Rappenlochschlucht, von der tosenden
Ach durchströmt. Zurück über den Zanzenberg (585m), mit hübscher Aus-
sicht (I1/2 St. bis Dornbirn).
20km Hohenems (433m; Gasth.: Einfürst), Markt mit 5700
Einw. und Schloß des Grafen Waldburg-Zeil. Darüber auf steilem
Fels Ruine Alt-Hohenems. 3/4 st. n. Burg Olopper.
Baedekers Österreich. 28. Aufl. 12
192 Boute22. BLUDENZ. Arlbergbahn.
Aus der Rheinebene ragt w. der Kummenberg (668m) auf. — Bei
(25km) Oötzis(A2Qm ; Hot. Montfort)!. Ruine Neu- Mont fort.— 33km
Bankweil (462m ; Gasth.: Hecht, Z. 1-1.40 K; Zum Schützen), an
der Mündung des Laternser Tals.
Lohnend aber s-iemlich mühsam die Besteigung des *Hohen Freschen
(2006m). 5l/2-6 8t., F. 10 K, für Geübte entbehrlich (1 St. unter dem Gipfel
das Freschenhaus, mit Wirt seh.); treffliche Aussicht auf Vorarlberger,
Appenzeller und Glarner Alpen, Bodensee usw.
37km Feldkirch (456m; Bahnrestaur. ; Gasth.: Englischer Hof
oder Post, Z. 2-6 K, gut; Bär, Z. 2-5 K, mit Biergarten; Vorarl-
berger Hof, am Bahnhof; Löwe; Schäfte, Z. 1.2J-2 K) , sauberes
Städtchen mit 4800 Einw., 10 Min. vom Bahnhof, überragt von der
großen Burg Schattenburg. Pfarrkirche von 1487.
Aussicht über das Rheintal vom Falknis bis zum Bodensee und über
die lllschlucht vom Margaretenkapf (557m), l/4 St. w. am 1. Ufer der 111,
mit Parkanlagen und Villa der Familie v. Tschavoll (jenseit der untern
Illbrücke r. hinan ; Eintritt außer Fr. tägl. 8-11 u. 3-7 Uhr, frei).
VonFeldkirchnachBuchs, 19km, Eisenbahn in V2-3A St. — 15km
Schaan (4km südl. Vaduz, Hauptort des Fürstentums Liechtenstein) ; vor
Buchs über den Rhein (vgl. Baedekers Schweiz).
Die III durchbricht unter- und oberhalb von Feldkirch eine
Barre von Kalkfelsen (untere und obere Illklamm). Die Bahn tritt
durch einen Tunnel in die obere Klamm und überschreitet die 111
vor (41km) Frastanz (472m). Das Tal erweitert sich, von hier
bis Bludenz Inner Walgau genannt. — 48km Nenzing (508m), an
der Mündung des Gampertontals. Über die 111.
59km Bludenz (558m; Gasth.: Bludenzer Hof, Z. von 2 K an,
gut, Zum Arlberg, beide am Bahnhof; Post; Eisernes Kreuz), Städt-
chen mit 6000 Einw. in schöner Lage, überragt von dem schlichten
Schloß Oaienhofen (jetzt Bezirkshauptmannschaft). S. die male-
rische Schlucht des Brandner Tals.
Auf den 'Hohen Frassen (l£8Lm) l-b1/? St. (Führer 8JT, entbehrlich),
leicht (V2 St. unter dem Gipfel die Frassenhütte mit Wirtsch.); prächtige
Aussicht.
Von Bludenz zum Lüner See und auf die Scesaplana,
sehr lohnend. Fahrstraße bis Brand (10km; Stellwagen vom Bludenzer
Hof in 2 St.; 3 K). Über die 111 nach (20 Min ) Bürs, dann entweder durch
die malerische B ürserschluchi (20 h) direkt nach (21/3 St.) Brand (1047m;
Gasth.. Beck, Z. 1-3 A', Soesaplana, Z. 1.80 2 TT, beide gut), einem hübsch
gelegenen Dorf, oder über (l'/4 vSt.) Biirsrberg (8.0m) durch das schöne
Brandner Tal nach (l1/* St.) Brand. Weiter Fußweg über (ll/2 St.) Alp
Schatten- Lagant zum *Lünersee (iy43m) ; an der W. -Seite (2 St.) die Dou-
glasshütte (Whs.). Von der Douglasshütte auf die 'Scesaplana (29ß9m),
den höchsten Gipfel der Rhätikonkette, 3-3V2 St. (Führer von Brand 12 K),
etwas mühsam aber sehr lohnend; großartige Rundsicht. — Näher (für
nicht Schwindelfreie F. nötig i.-t der Weg von Brand über die (27*2 St.)
Oberzalimhütte (I93um) und die (274 St.) Straßburger Hütte (2700m), beide
bewirtschaftet, zum (1 St.) Gipfel.
S.o. öffnet sich oberhalb Bludenz das freundliche von der 111 durch-
strömte Montafoner Tal. Elektr. Bahn (13km in 40 Min. ; 1 K 50 oder & > h)
nach dem Hauptort Schruns (686m; Gasth.: Taube, Z 1.60-2, M. 2.50 JT,
Stern, beide gut, Löwe, Adler, Montafon), einem hübsch gelegenen Dorf,
als Sommerfrische und Wintersporiplatz besucht. Mittelpunkt lohnender
Ausflüge: n. auf den (1V4 St.) aussichtsreichen Bartholomäberg (1085m);
Arlbergbahn. ST. ANTON. 22. Route. 193
durch das Qauertal zum (7-8 St.) Lünersee (S. 192); auf die Sulzfluli
(2824m), mit prächtiger Aussicht, über die Tilisunahütte (Wirtsch.) in
71/2 St. m. Führer (16 K). usw. — Fahrstraße (Post 2mal tägl. in 2V2 St. für
2ä"40) von Schruns über (9km) St. Gallenkirch (833m; Gasth. : Rößle,
Adler) nach (15km) Gaschum (951m; Gasth.: Rößle oder Post, Z. 2-3 K-,
Krone), Dorf mit 680 Ein w. 5km weiter Patenen (1047m; Gasth.: Sonne),
das letzte Dorf des Montafon ; lohnende und nicht beschwerliche Über-
gänge von hier über das Zeinisjoch (1852m) in 4-4V2 St., oder die Bielerhöhe
(2046m; diesseits das Madiener haus, mit Wirtsch.) in 7 St. nach Galtür
(1537m; Hot Fluchthorn) im Paznauntal, von wo Fahrstraße talabwärts
über (9km) Ischgl (l377m; Gasth.: Post, Wälschwirt) und (19km) Kappl
(1258m ; Gasth.: Sonne) nach (34km) Pians (S. 194).
Die Arlbergbahn verläßt bei dem Nonnenkloster St. Peter die 111
nnd wendet sich 1. ansteigend in das von der Alfenz durchfiossene
Klostertal. — 69km Bratz (705m). Viadukte nnd Tunnels folgen
sich rasch. — 81km Baiaas (932m; Gasth. Paradies); unten im Tal
das Dorf (836m; Gasth.: Post). — Weiter meist hoch an der Berg-
wand über die Radona schluckt und zwei kleinere Tobel nach
(88km) Danöfen (1074m); dann über den Streubach zur (93km)
HS. Klösterle; r. unten das Dorf, an der Mündung des Nenzigast-
Tals, aus dem der Kaltenberg (2900m) hervorblickt. "Weiter über
die Wäldlitobelbrücke, dann in einem Tunnel unter dem Bergsturz
von 1892 hindurch nach (96km) Langen (1217m; Bahnrestaur.
$ Gasth. Post).
Von Langen nach St. Anton über den Arlberg, 372-4 St.,
lohnende aber schattenlose Wanderung auf der Arlbergstraße über (40 Min.)
Stuben (1409m; Gasth.: Alte Post) in Windungen hinan zur (IV2 St.)
Arlberger Höhe (1802m; 5 Min. weiter das Hospiz St. Christoph): hinab über
(20 Min.) Kalteneck (1693m) nach (i St.) St. Anton (s. unten).
Die Bahn überschreitet die Alfenz und tritt in den Arlberg-
tunnel, 10216m lang, bis zur Mitte (1311m) stark ansteigend.
Die Durchfahrt dauert 15-20 Min. Am Ostportal 1. ein Obelisk
mit Reliei'porträt des Tunnelerbauers Julius Lott (f 1883).
111km St. Anton (1303m; Bahnrest.; Gasth.: Post, am Bahnhof,
78 Z. zu 2-6, F. 1.50, M. & K; Schwarzer Adler, 20 Z. zu 1.20-
2 JT), oberstes Dorf im Rosanna-Tal, das oberhalb St. Anton Fer-
wall-, unterhalb Stanzer Tal heißt, als Sommerfrische und Winter-
sportplatz besucht.
Weiter bergab nach (119km) Pettneu (1196m); r. der Riffler
(3160m), mit steil abstürzendem Gletscher. — Die Bahn tritt auf
das r. Ufer der Rosanna. 122km HS. Schnann (1180m), am Ausgang
der Schnanner Klamm. Zweimal über die Rosanna nach
125km Flirsch (1122m; Gasth.: Post $ Löwe, gut), am Fuß
der Eisenspitze (2865m) malerisch gelegen. Das Tal verengt sich,
der luß stürzt mit starkem Gefäll über Felsen.
131km Strengen (1023m) ; 1. das Dorf (980m ; Gasth.: Post).
Die Bahn führt durch zwei Tunnels und überschreitet auf 255m
1., 86m h. Yiadukt die aus dem Paznauntal kommende Trisanna,
die mit der Rosanna die Sanna bildet. — 136km HS. Wiesberg
(960m), bei dem alten Schloß d. N. Dann mittels einer Reihe von
Viadukten an der brüchigen Majenwand entlang nach Pians.
12*
194 R.22.— K.S.196. LANDECK. Arlbergbahn von
139km Stat. Pians (910m); 1. unten das Dorf Plans (852m ;
Gasth.: Alte Post, Z. 1.20-2 5; gut), von wo die Straße ins Paz-
nauntal führt (S. 193); darüber auf grünem Mittelgebirge das
Dorf Orins, am Fuß der mächtigen Parseierspitze (3038m). — Weiter
am r. Ufer der Sanna (1. unten bleibt Bruggen) zur (144km) HS.
Landeck- Per fuchs ; dann über den Inn nach
147km Landeck (Bahnrestaur., Z. 2 7T40); der Markt (816m;
Gasth. : *Post, 90 Z. zu 3-6, F. 1.20 JT; Ooldner Adler, 30 Z. zu
1.60-2.50 K\ Schwarzer Adler) liegt 20 Min. s.w. sehr malerisch
auf beiden Ufern des Inn, von dem alten Schloß Landeck über-
ragt. Hübscher Spaziergang (2 St. hin und zurück) über Perjen
zur Lötzer Klamm (Wasserfall in wilder Schlucht).
Von Landeck nach Mals und Spondinig (Meran , Stilfser
Joch), 79km.
Automohilpost bis Trafoi im Sommer 2mal tägl. in 6 St. für c. 29 K. Mail-
coach (11 Plätze) bis Mals im Sommer lmal tägl. in 83/4 St. für 13 #60
(Außensitz 16 K 56), bis Spondinig in 93/4 St. für 16 K 20 (19 K 14). Touristen-
fahrt (18 Plätze) bis Mals 2mal tägl. in 9y3-10 St. für 12JT 30; Post (Zahl
der Fahrgäste unbeschränkt) 2mal tägl in 8l/2-9 St. für 13 iT 80-, zwei-
spännige Extrapost für 71 K 72.
Die Straße steigt s.o. am r. Ufer des Inn, der hier mehrere
Stromschnellen bildet, zur (9,2km) Pontlatzer Brücke (860m). —
12km Prutz (866m; Gasth.: Post oder Rose), Dorf am Eingang des
Kauner Tals.
3/4 St. westl. Ladis (1190m), mit Schwefelbad (Kurhotel) und Ruine
LaudecTc. V2 St. höher Obladis (1386m), mit Sauerbrunnen, in schöner Lage.
Das Kauner Tal zieht sich bis Kaltenbrunn in östl., dann in südl.
Richtung parallel dem Pitztal zum Ötztaler Zentralstock hinan. Straße
(für Fußgänger der Saumweg über Kauns und den Wallfahrtsort Kalten-
brunn vorzuziehen) am Faggenbach entlang über (9,5km) Nufels (1267m),
wo der eben erwähnte Saumweg einmündet, bis (13km) Feuchten (1273m $
Gasth.: Hirsch); dann Saumweg zum (372-4 St.) Gepatschhaus (1928m ^
Wirtsch.), in schöner Lage angesichts des mächtigen * Gepatschferners.
Übergänge von hier: über das ölgrubenjoch (3013m) nach Mittelberg im
Pitztal (S. 196) 7-8 St. (F. 15 K); über das Gepatschjoch (3243m) nach Vent
(S. 198) 9-10 St., schwierig (2 F. zu 23 K) ; über das Weißseejoch (2970m)
nach Langläufers, 6-7 St., bis Fratzen (Führer 12 K) lohnend (von Pratzen
in 2 St. nach Graun, S. 195).
16km Bied (877m; Gasth.: Post), Dorf mit dem Schloß Sig-
mundsried. — Die Straße übersteigt ein Schuttvorland und führt
dann nach (22km) Tösens (931m) ; 10 Min. weiter über den Inn
und am (5 Min.) Gasth. Tschupach vorbei nach
31km Pfunds (967m), aus zwei Dörfern bestehend, durch den
Inn getrennt, am 1. Ufer an der Straße Stuben (Gasth. : Post), am r.
Ufer Pfunds, an der Mündung des Radurschel-Tals.
Die Straße überschreitet auf der (Y2 St.) Cajetanbrücke den
Inn und zieht sich am r. Ufer allmählich aufwärts, zum Teil in
den Fels gesprengt, zum Teil auf gemauerten Dämmen, mit einer
Reihe schöner Blicke in das enge Inntal, nach (37km) Hoch-
Finstermünz (1137m; *H.-P. Hochfinster münz, Z. 2-5, F. 1.20,
Bregenz nach Innsbruck. MALS. K. 8. 196. — 22. R. 195
M. 4 K), in malerischer Lage. Tief unten Alt- Finstermünz (995m),
mit altem Turm und Innbrücke.
Die Straße wendet sich 1. durch den Finstermünzpaß in das Tal
des Stillen Bachs, an dem kleinen Fort Nauders vorbei. Dann in
einer großen Kehre hinan (der alte „Gehweg" kürzt) nach
44km Nauders (1365m; Gasth. : Post, Löwe, Roter Adler), einem
großen Dorf mit dem alten Schloß Naudersberg.
Von Nauders führt westl. eine Straße über Marlinsbruck nach Schuls
(Post tägl. in 372 St.), s. Bcedekers Schweiz.
Die Straße steigt langsam am r. Ufer des Stillen Bachs zur
(50km) Reschen - Scheideck (1494m), Wasserscheide zwischen
Inn und Etsch. Hier öffnet sich, sobald man jenseit des Dorfes
(51km) Reschen (1494m; Gasth.: Stern) den grünen Reschen-See
erreicht hat, eine prächtige *Aussicht auf die Schnee- und Eis-
felder der Ortlerkette, die den ganzen Hintergrund ausfüllen
(vgl. S. 212). — 54km Graun (1488m; Gasth.: Wenter, 35 Z. zu
2-6 K, gut; Ortler), an der Mündung des Langtauferer Tals.
60km St. Valentin auf der Haide (1470m; Gasth. : Post), zwi-
schen Mitter- und Haidersee. Der einförmige Talboden bis Burgeis
heißt die Maiser Haide. R. Burgeis (1215m), Dorf mit dem alten
Schloß Fürstenburg ; auf einem Bergvorsprung die Benediktiner-
abtei Marienberg.
69km Mals (1045m; Gasth. : Post oder Adler, 35 Z. zu 1.50-4 K;
Bär), Marktflecken im Obern Vinschgau, Ausgangspunkt der Bahn
nach Meran (Bahnhof 1km unterhalb des Orts).
Wer zwei Tage sehr lohnend verwenden will, wandere von Mals über
(10km) Taufers und (13km) Münster nach dem (17km) Schweiz. Dorf St.
Maria (1388m; Gasth.: Schweizerhof, Stelvio, Weißes Kreuz), weiter über
den ümbvailpaß (S. 213) nach (30km) S. Maria am Stelvio, folgenden
Tags über das Stüfser Joch in das Etschtal zurück (3. S. 213).
Die Yinschgau-Bahn führt an demalten Städtchen Glurns
vorbei nach (5km) Schluderns (919m; Gasth.: Schweizerhof), mit
der Churburg des Grafen Trapp. R. Ruine Lichtenberg.
10km Spondinig-Prad (885m; Posthotel Hirsch), wo die Stilfser
Straße (S. 212) s.w. abzweigt. Weiter nach Meran und Bozen s. R. 25.
Die Bahn von Landeck nach Innsbruck bleibt auf dem
r, Ufer des Inn. L. an der Felswand Ruine Schroffenstein. 150km
Zams, mit großem Kloster der barmherzigen Schwestern. Weiter
an der Ruine Kronburg vorbei über (158km) Schönwies (736m) nach
166km Stat. Imst (716m; Bahnrest, .). 3/4 St. n. (Omn. 60 h)
das gleichn. Städtchen (825m ; Gasth.: Post, Z. 1.20-3.60 JT, Sonne,
beide gut; Eggerbräu), an der W. -Seite des Ourgler Tals freund-
lich gelegen ; ö. der Tschirgant (2372m).
N.ö. führt von Imst eine Fahrstraße (Post 2mal tägl. in 2 St.) durch
das schattenlose Ourgler Tal über Tar'renz nach (15km) Nassereit (836m;
Gasth. : Post, 54 Z. von 1 #60 an, gut), wo r. die Straße von (21km) Telfs
(S. 196) über Obsteig mündet. — Von Nassereit nach Reutte über den
196 Route 22. ZIRL. Arlbergbahn.
Fernpaß, einen der schönsten Übergänge von Tirol nach Bayern (40km;
Post lmal tägl. in ö3^ St.). Die Straße überschreitet den Abfluß des dankel-
grünen Fernstein- Sees, an dem die Trümmer der Sigmundsburg; 5km das
Gasth. Fernstein (lUÖ7m; 1910 abgebrannt), unterhalb des malerischen
Schlosses Fernstein; an der westl. Talseite hinauf zum (10km) Fernpaß
(1210m; Gasth.)\ hinab am Blind- und Weißensee vorüber, mit prächtigen
Blicken auf das Wettersteingebirge, nach (19km) Lermoos (993m-, Gasth.:
Drei Mohren, Z. 2-6 K, Post, beide gut), in weitem Talkessel schön gelegen,
Knotenpunkt der Straße über Griesen nach Partenkirchen (vgl. Baedekers
Südbayern). Weiter über (32km) Heiterwang nach (40km) Eeutte (850m;
Gasth.: Hirsch, 35 Z. zu 1.50-3 JT, gut; Post; Krone), einem großen Markt-
Hecken am Lech; 1 St. östl. die *Stuibenfälle. — Von Reutte ins obere Lechtal,
nach Hohenschwangau, Füssen usw. s. Baedekers Südbayern.
Das Pitztal, in seinem untern Teil ein enges, Schluchten reiches Tal
mit zahlreichen Wasserfällen, verdient wegen des großartigen Talschlusses
einen Besuch (Post bis Mittelberg). Fahrweg vom Bahnhof Imst s.o. hinan
nach (7*2 St.) Arzl (883m), am Fuß des Burgstalls (1054m) schön gelegen;
weiter über (IV2 St.) Wenns (979m; Gasth.: Roter Ochse bei Gabi, Z.
1-2.40 Ki Post, Adler) und das (1 St.) Whs. auf der Schön nach (3 St.) St. Leon-
hard (1397m; Gasth. : Sonne) und #1/4 St.) Planggeros (1616m ; Frz. Kirsch-
ner s Gasth.), dem letzten Dorf. 1 St. aufwärts der Weiler Mittelberg
(1734m; Kirschner^s Gasth.), in schöner Lage angesichts des prächtigen
* Mittelberg-Ferners, der sich 40 Min. aufwärts in großartigem Absturz bis
auf die Talsohle herabsenkt. 2V2-3 St. s.w. im Taschachtal der gleichfalls
großartige Taschach-Ferner, mit dem Taschachhaus (2435m; Wirtsch.). —
Übergänge von Mittelberg : nach Sölden (S. 198) über das Pitztaler Jöchl
(2995m) 7 St.; F. 14 TT. Lohnender ist der Übergang nach Vent (S. 198)
über das * Taufkar -j 'och (3209m): 8-9 St., F. 17 K; an den Kaar lesköpfen,
3 St. von Mittelberg (F. 5 K), die Braunschweiger Hütte (2759m ; Sommer-
Wirtschaft), mit herrlichem Blick über das Firnmeer bis zur Wildspitze.
— Über das Ölgrubenjoch zum Gepatschhaus, ll/v St., nicht schwierig
(F. 15 K): 3 St. das Taschachhaus (s. oben); dann über den Sechseg erten-
ferner zum (272 St.) Ölgrubenjoch (3013m), von wo die Hintere Ölgrubenspitze
(3265m), mit sehr lohnender Aussicht, von Geübten in 1 St. zu ersteigen ist;
hinab zum (2 St.) Gepatschhaus (S. 194). Näheres in Baedekers Südbayern.
Die Bahn überschreitet den Pitzbach ; 1. auf der Höhe Karres,
mit schlankem Kirchturm. Weiter längs der jähen Abstürze des
r. Innnfers auf Dämmen nach (171km) Roppen (706m; Gasth.:
Klocker); dann auf 20m h. Brücke über die Otztaler Ache (schöner
Blick r. ins Ötztal mit dem Acherkogel, 1. auf die Weiße Wand)
nach (175km) Ötztal (692m; Otztaler Hof, am Bahnhof, Z. 1.60-
3.50 K), Station für das Ötztal (S. 197).
Jenseit (177km) Haiming r. Schloß Petersberg. — 186km
Stams; 10 Min. s. das hübsch gelegene Dorf mit Zisterzienserstift.
194km Telfs (623m; Gasth.: Seiser, am Bahnhof, Z. 1.20-1.50 K;
Post, Löwe, Schöpfer, im Ort), ansehnlicher Markt (2800 Einw.),
y4 St. n. der Bahn. Yon Telfs führt eine schöne Straße über Ober-
mieming (876m; Gasth.: Speckbacher) und Obsteig nach (21km)
Nassereit (S. 195).
200km Zirl (596m; Gasth. zur Martinswand, am Bahnhof);
20 Min. n. am 1. Innufer das Dorf (622m; Gasth.: Post, Löwe),
von der Ruine Fragenstein überragt. Yom (^ St. vom Bahnhof)
Kalvarienberg schöne Aussicht.
Unterhalb Zirl steigt senkrecht die Martins wand (1113m) auf, be-
kannt durch das Jagdabenteuer Kaiser Maximilians im J. 1493. Hoch oben
(
■^__ i; ;js m
Otztal.
UMHAUSEN. 23. Route. 197
die Felshöhle, wo sich der Kaiser angeblich in Lebensgefahr befand (jetzt
auf sicherm Pfad zugänglich, vom Bahnhof iy4 St.).
Von Zirl nach Mittenwald, 27km, Post (Bahn im Bau) tägl.
in 43/4 St. über Seefeld (1180m; Gasth. : Post) und Scharnitz (964m; Gasth. :
Adler). Vgl. Bocdekers Südbayern.
Die Bahn (1. die Martinswand, S. 196) führt über die Melach
nach (210km) Keniaten (593m), an der Mündung des Sellraintals ;
weiter über (214km) Völs (584m), zwischen Obstbäumen freundlich
gelegen, nach (220km) Innsbruck (S. 180).
23. Das Otztal.
Von Stat. Otztal Post im Sommer 3mal täglich bis Sölden (39km) in
6-8 St., für 6 K. Wagen: Einsp. von Stat. Otztal bis Ötz 41 60,
Zweisp. 8JT20; bis Umhausen 10^60 u. 18.20, Längenfeld 15.80 u. 27.60,
Sölden 22.40 u. 42.80 TT; 10% Trkg. — Entfernungen: von Stat. Otztal
bis Ötz IV2 St., Umhausen 2, Längenfeld 2V2, Sölden 374, Zwieselstein 1 St. -,
von Zwieselstein nach Vent 3J/2 St.; von Vent über das Niederjoch nach
Unser-Frau 7, über das Hochjoch 8V2 St. ; von Unser-Frau nach Naturns 4 St.
Stat. Otztal (692m) s. S. 196. Die Straße steigt in Windungen,
senkt sich zur Ötztaler Acht und führt über (3km) Ebene, an der
Mündung des Stuibenbachs, der hier aus der Auerklamm hervorbricht,
nach (6,5km) Ötz (820m ; *Hot. Kafil, 90 Z. zu 1.60-3.50, M. 2.60 K),
als Sommerfrische besucht, am Fuß des Acherkogels (3010m).
Hinter Ötz bei (8,5 km) Eabichen (844m) über die Ache, in
Windungen am Gsteig hinan ; gegenüber am r. Ufer die gewaltige
Acherwand. — 11km Tumpen (936m; Gasth. zum Acherkogel, Z.
1-1.50 Är). Weiter am 1. Ufer, an der schroffen Engelsw and vor-
über nach (15km) Umhausen (1036m; Gasth.: Krone, 52 Z. zu
1.40-2 K), Dorf in hübscher Lage.
Zum (3/4 St.) *Stuibenfall (F. 1 K 50, unnötig) : vor der Kirche am
r. Ufer des Horlachbachs hinan; nach lfa St. auf das 1. Ufer und durch
Lärchenwald */< St. bergan , bis man dem prächtigen Fall gegenüber
steht , der unter einer natürlichen Felsenbrücke hindurch in zwei ge-
waltigen Sätzen 140m hoch hinabstürzt. — Wer nach Längenfeld will,
geht bei der Brücke unterhalb des Falls an dem Wassergraben 1. hinab
(blau-weiße WM.) zu dem an der Ache hinführenden Fahrweg.
Nun in die 3/4 St. lange Talenge Maurach, eine alte Moräne
mit wüsten Geröll- und Lehmwänden, in der man die Ache zwei-
mal überschreitet. Nach kurzer Steigung in spärlichem Nadelgehölz
tritt die Straße in eine grüne Talfläche, in der die Weiler Au
(1152m ; Gasth. : Lamm) und Dorf liegen. S.w. der Hauerkogel,
weiter zurück Hallkogel, Perlerkogel, 1. Gamskogel.
24km Längenfeld (ll?9m; Gasth.: *H.-P. zum Hirschen, Z.
1.20-3, M. 2 K 50; Stern), an der Mündung des Sulztals, aus dem
der Fischbach hervorströmt (5 Min. vom Hirschen das Kurbad
Längenfeld, mit Schwefelquelle). — Bei (28,5km) Hüben (1182m)
erscheint r. die Hohe Geige (3395m). Das Tal verengt sich. —
Beim (33,5km) Gasth. Aschbach (1253m) auf das 1. Ufer, im Wald
bergan ; dann eben fort. Zwei Tunnels.
198 R.23. — K.S.196. ZWIESELSTEIN. Ötztal.
39km Sölden (1333m; Gasth.: Grüner zum Alpenverein, bei
der Kirche, Z. 1.20-2.40, M.2.20J5T, gut; Oberwirt Rimml; Unter-
wirt Gstrein), schön gelegenes Dorf und Sommerfrische.
Lohnend, aber etwas mühsam die Besteigung des Brunnenkogels
(2900m), 4-4V2St., rote WM. (F. 8 £", ratsam); durch Wald steil aufwärts
zum (1V2-2 St.) Whs. Falkner (1974m), dann über Viehtriften, Geröll und
Fels zur (2 St.) Erzherzog- Eugen-Hütte (2743m; Wirtsch.) und zum (3/4 St.)
Gipfel. — Ins Stubaital über das Bildstöckl -Joch s. S. 200. — Ins
Pitztal über das Püztaler Jöchl s. S. 196.
Hinter Sölden über die Ache und den Windachbach, dann längs
der Bergwand durch die Kühtreien, eine wilde Schlucht, in der
unten zwischen mächtigen Felsblöcken die Ache braust.
1 St. Zwieselstein (1472m; Gasth.: Traube), Knotenpunkt der
beiden Täler, in die sich das Ötztal verzweigt („zwieselt") : 1. das
Gurgler Tal (S. 199), r. das Venter Tal.
Um ins Yenter Tal zu gelangen, wendet man sich vor den
ersten Häusern von Zwieselstein beim Handweiser r. über die
Ache und folgt am Abhang entlang dem guten Saumpfade auf dem
1. Ufer der Venter Ache bis (l1^ St.) Kurzlehn oder Heiligkreuz
(1712m; Gasth. im Widum); oberhalb über die zweite Brücke auf
das r., dann bald wieder auf das 1. Ufer nach (2 St.) Vent (1893m ;
Hot. Vent, 66 Z. zu 1-2.50 K; Gasth. zum Kurat), einem Dorf am
Fuß der Talleitspitze (3407m), die das Tal teilt. Durch den w.
Arm, das Bofental, führt der Weg zum Hochjoch, durch den ö.,
das Niedertal, der zum Niederjoch.
Bergtouren von Vent : * Kreuzspitze (3455m), 5x/2 St., lohnend und bei
wenig Schnee nicht schwierig (F. 12 K), vom Niederjochwege bei der (23/4 St.)
Sammoarhütte (s. unten) r. hinan ; prächtige Rundsicht. — *Similaun (3607m),
von der Sammoarhütte 4-4V2 St., für Geübte nicht schwierig (F. 12 K). —
Wildspitze (3774m), höchster Gipfel der Ötztaler Alpen, 6-7 St. (F. von
der Breslauer Hütte 12 K), für Geübte nicht sehr schwierig; der Weg
führt über die (2V2-3 St.) schön gelegene Breslauer Hütte (2848m-, Wirtsch.).
— Weißkugel (3746m), vom Hochi och -Hospiz (S. 199) 5V2-6 St. (F.18K),
schwierig; Aussicht großartig. — Übergänge : über das* Taufkar y och (3209m)
nach Mittelberg, im Pitztal (S. 196) 9 St. (F. 17 #), beschwerlich, aber sehr
lohnend. — Über das *Ramoljoch nach Gurgl 7-8 St. (F. 12 K), nicht
schwierig, s. S. 199. Ausführliches s. in Baedekers Südbayern.
Der Weg von Yent über das N i e d e r j 0 c h (7 St. bis Unser-
Frau, mit F., 13 K) überschreitet die Niedertaler Ache und steigt
zur (13/4 St.) Schäfer- oder Klotzhütte (2246m), dann steiler ober-
halb der Zunge des Marzellferners zur (1 St.) Sammoarhütte (2525m ;
Wirtsch.), in herrlicher Lage dem Schalfferner gegenüber. Von
hier über den Nieder j och ferner in 2 St. zum Niederjoch (3017m),
zwischen Finailspitze und Similaun (s. oben). Jenseit der Paßhöhe
die Similaunhütte (Whs.), mit Aussicht auf die Schnals er Berge
und die Ortlerkette. Steil hinab zum Tisenhof (1814m) und nach
(3 St.) Unser-Frau (S. 199).
Von Vent nach Unser-Frau über das Hoc hj och (8V2 St. bis
Unser-Frau, F. bis Kurzras 13; Pferd bis zum Hochjoch-Hospiz
12 K). Von Vent nach den ( y2 St.) Rofenhöfen (2014m) über Matten.
Ötztal. NEU-RATTEIS. K.S.196. — 23.R. 199
8 Min. über die Acne; 15 Min. 1. hübscher Fall des Eisfernerbachs;
^2 St. die alte Moräne des Groß -Vernagt ferner s , die man anf
dem Fnßpfad r. in 20 Min. überschreitet. Dann noch 1 St. Steigens
znm Hochjoch-Hospiz (2441m ; Whs., 54 Betten zu 3 K), unweit des
steil abstürzenden Hochjochferners ; r. Hintereis- und Kesselwand-
ferner, mit großen Moränen. Vom Hospiz 25 Min. über die Moräne,
dann über den gut gangbaren Hochjoch-Ferner zum (I1/2 St.) Hoch-
joch (2885m); Rückblick auf das Rofental, Wildspitze, s.w. das
Schnalser Tal mit der Salurnspitze ; n.ö. Stubaier Ferner.
Nach 1/4 St. verläßt man den Gletscher ; nun wieder Saumweg
an Felsen hinab zum (4/4 St.) Whs. zur Schönen Aussicht (2728m),
dann auf steinigem Pfad nach (I1/2 St.) Kurzras (2009m; Gasth.),
der obersten Häusergruppe im Schnalser Tal. Von hier Karrenweg
bergab am Schnalser Bach durch Wiesen und Lärchenwald nach
(1 1/2 St.) Ober -Vernagt (1624m; Gasth. Edelweiß), wo der Weg
vom Niederjoch einmündet (S. 198), und (*/2 St.) Unser -Frau
(1449m; Gasth.: Adler, Kreuz). Das Tal verengt sich; der Weg
tritt nach 1 St. auf das r. Ufer des Bachs und führt hinauf nach
(10 Min.) Karthaus (1323m; Gasth. Rose), ehem. Kloster. Nun
hinab nach (1 St.) Neu-Batteis (941m; Gasth. Neuratteis), wo die
Fahrstraße beginnt (Stellwagen nach Schnalstal in 3/4 St., 1 IT 80;
Einsp. 6 K). Sie tritt unterhalb (20 Min.) Alt -Ratteis (837m;
Whs.) auf das 1. Ufer und führt durch die wilde malerische Schlucht
in 1^4 St. hinaus in den Yinschgau, zui (IV4 St.) Station Schnalstal
(S. 211). Yod hier nach (25km) Meran (S. 207) Eisenbahn in i/2 St.
Die östl. Abzweigung des Ötztals bei Zwieselstein (S. 198) ist
das GurglerTal. In diesem aufwärts gelangt man in 3 St., am
Eingang des Timmler Tals (1 St. von Zwieselstein) vorbei, nach
Ober-Gurgl (1927m; M. Scheiber 's Gasth.), dem höchstgelegenen
Kirchdorf Tirols, in großartiger Umgebung.
Von Ober-Gurgl nach Vent über das Rainoljoch, 7-772 St.,
sehr lohnend und nicht schwierig (F. 12 K). Saumpfad bis zum (372 St.)
Ramolhaus auf dem Kreuzköpß (3002m; Whs.), dann über den kleinen Ramol-
ferner zum (3/4 St.) *Ranioljoch (3194m), zwischen Ramol- und Spiegelkogel,
mit prächtiger Aussicht auf die Ötztaler Ferner. Hinab nach Vent 3 St.
Ins Passeier (und nach Meran) führt aus dem Gurgler Tal ein im
ganzen wenig lohnender Pfad über das Timmeljoch (S. 211); 10 St. von
Zwieselstein bis St. Leonhard (S. 211). Vorzuziehen ist der Übergang über
das Apere Verwalljoch und die Essener Hütte (S. 211 ; F. ratsam), 12 St. von
Ober-Gurgl bis St. Leonhard.
24. Von Innsbruck mit der Brennerbahn über
Franzensfeste nach Bozen.
134km. Südbahn. Luxuszug in 3V4 St. für 19 K; Schnellzug in 3V2 St.
für K 15.30, 11.50, 7.50; Personenzug in 672 St. für K 11.80, 8.80, 5.80.
Aussicht bis zur Brennerhöhe rechts, nachher links.
Der Brennersattel (1370m) ist der niedrigste Übergang über die Haupt-
kette der Alpen, schon von den Römern benutzt, von allen Alpenstraßen
200 R.24. — K.S.189. STÜBAITAL. Brennerbahn von
zuerst (1772) fahrbar gemacht. Die Brennerbahn wurde 1863-67 erbaut
(bis Bozen 21 Tunnels, 60 größere und viele kleinere Brücken). Größte
Steigung von Innsbruck bis zur Paßhöhe 1 : 40, vom Brenner bis Sterzing
1 : 44. — Für einen flüchtigen Blick genügt es, bis Stat. Oossensaß zu fahren
(Hochwieden besteigen), abends zurück.
Innsbruck (574m) s. S. 180. Die Bahn führt an (r.) der Abtei
Wüten vorbei in einem Tunnel unter dem Berg Isel hindurch,
dann durch einen zweiten Tunnel und über die Sill. Weiter hoch
über dem Fluß durch das Wipptal; am 1. Ufer die Brennerstraße.
Fünf Tunnels (zwischen dem zweiten und dritten die HS. unter-
berg), dann (10km) Patsch (783m ; Restaur. am Bahnhof).
Das *Stubaital zieht sich s. von Innsbruck zur Ötztaler Zentralgruppe
hinan. Stubaitalbahn von Innsbruck nach Fulproes s. S. 188. Weiter
Fahrstraße nach (6 5km) Neustift (993m ; Gasth. : Salzburger, Z. 1-2 K\ Hofer).
Bei (25 Min.) Milders scheidet sich das Tal in r. Oberberg, 1. Unterberg.
In den Oberberg lohnender Ausflug von Milders zur (4-472 St.) Franz-Senn-
Hütte (2173m), 3/4 St. vom Ende des großen Alp einer Ferners schön gelegen.
— Von Neustift südl. über das Pinniser Joch (2369m) nach Gschnitz, 67*2 St.
(F. 13/i), nicht schwierig; auf der Paßböhe die Innsbrucker Hütte (Wirtsch.),
von wo der aussichtsreiche Habicht (3280m) für Geübte mit F. (14 K) in
3-3l/2 St. zu besteigen ist. — In dem Haupttal, dem Unterberg, liegt 23A St.
oberhalb Milders der Weiler Ranalt (1260m ; Gasth.)*, von hier zur Nürnberger
Hütte (2297m) 3-3x/4 St. (Bergtouren u. Pässe s. Baedekers Südbayern). Von
Ranalt über die (2 St.) Mutterberger Alpe (1728m ; Unterkunft) zu den
(i3/4 St.) Dresdner Hütten in der Obern Fernau (2308m; Wirtsch.) und über
das (3 St.) -Büdstöckl-Joch (3138m) nach (4 St.) Sölden (S. 198), sehr lohnend
(F. von Neustift 22 K) \ von der Jochhöhe prächtige Aussicht auf Stubaier
und Ötztaler Alpen.
Drei Tunnels. Vor Matrei durch den Matreier Schloßberg und
über die Sill. — 20km Matrei (992m; Gasth.: Krone, Lamm),
schön gelegener Markt mit dem fürstl. Auersperg'schen Schloß
Trautson. — Weiter am 1. Ufer der Sill und über diese nach
(25km) Steinach (1050m; Gasth.: Steinbock, 60 Z. zu 1.40-3 K,
Steinacher Hof, beide gut ; Post ; Wilder Mann), an der Mündung
des Gschnitztals, als Sommerfrische besucht.
Die Bahn steigt allmählich am Fuß der östl. Berglehne und
biegt dann bei dem Dorfe Staff 'lach ( 1100m) 1. in das Schmirner Tal
ein. — 30km HS. St. Jodok (S. 190); r. das Dorf (1153m; Gasth.:
Geraer Hof, Post), an der Mündung des Valser Tals. Die Bahn
überschreitet den Schmirner Bach, durchdringt den Scheiderücken
zwischen Schmirn und Vals mittels eines halbkreisförmigen Tunnels
und überschreitet den Valser Bach. Nun an der südl. Talwand an-
steigend (r. 60m tiefer die eben zurückgelegte Bahnstrecke), dann
mittels eines gekrümmten Tunnels wieder in das Silltal, hoch über
dem Fluß. — 35km Gries (1254m); unten das Dorf (1162m ; Gasth. :
Grieser Hof, Weiße Rose), an der Mündung des Obernbergtals.
Weiter in großer Kehre hoch über dem Silltal, am Brenner-See
(1309m) vorbei, über den Yennabach, dann zum letztenmal über
die Sill zur (40km) Stat. Brenner (1370m; Bahnrest.), auf der
Wasserscheid e zwischen dem Schwarzen und Adriatischen Meer;
daneben Büstendenkmal des Erbauers der Brennerbahn K. von
Innsbruck nach Bozen. GOSSENSASS. K. S. 189. - 24. JB. 201
Etzel (f 1865). Gegenüber an der Brennerstraße das *H.-P. Post,
Sommerfrische (Z. 2-3.50, F. 1, M. 3.60 K).
Rechts kommt in kleinen Fällen der Eisdk herab. — 44km
Brennerbad (1326m; *Gr.-Hot. Brennerbad $ Sterzingerhof , Z.
3-11, F. 1.50, M. 5 K-, Oeizkoflerhaus $ Bürgerhaus, einfacher,
Bett 1-3 K), mit indifferenter Therme. — Weiter in scharfer
Senkung durch zwei Tunnels bis (49km) Schelleberg (1241m). Die
Bahn wendet sich w. in das Pflerschtal, senkt sich an der n. Berg-
lehne und wendet sich dann in dem Aster-Kehrtunnel zurück (r.
Blick auf die Gletscher des Pflerschtals).
58km Gossensaß. - Gasth.: *H.-P. Gröbner, 128 Z. zu 3-4.50,
F. 1.50, M. 4JT; *Wielandhof, 60 Z. zu 2-6, F.1.50, M. 4 JT; *H. Auken-
thaler, 40 Z. zu 2-3, F. 1, M. 3 K-, Lamm, Z. 1-2 K ; Rose. — Kurtaxe
in der Saison 2 K wöchentlich.
Gossensaß (1100m), reizend gelegener Markt mit 610 Einw.,
wird als Sommerfrische und Wintersportplatz viel besucht. Orts-
museum. Schöne Aussicht von (*/2 St.) Eochwieden (1250m;
Wirtsch.). 472-5 St- °stl. die Amthorspitze (Hühnerspiel; 2751m),
leicht und sehr lohnend (F. unnötig, Pferd 10 K).
Die Bahn überschreitet den Eisak und führt eine Strecke durch
das frühere Flußbett; weiter in engem Tal (1. Ruine Straßberg).
Dann öffnet sich das weite Talbecken von
64km Sterzing (949m; Gasth.: *Stötter, am Bahnhof, Z. von
1 J5T40 an; *Zentral-Hot. Alte Post; *Sterzinger Hof; Neue Post;
Krone). Das saubere Städtchen, durch frühern Bergbau wohl-
habend, mit zierlichen alten Häusern und Bogengängen, liegt
7 Min. vom Bahnhof am r. Ufer des Eisak. Sehenswert das spät-
got. Rathaus und die Pfarrkirche.
Lohnender Austlug von Sterzing (F. unnötig) oder Gossensaß (F. an-
genehm, 8 K) auf MW. zum (31/2 St.) *Roßkopf (2191m) , mit prächtiger
Rundsicht. (3/4 St. unter dem Gipfel die Roßkopfhütte mit Wirtsch.).
In dem w. mündenden Eidnauntal führt eine Fahrstraße (Stellwagen
bis Ilareit 3mal tägl. in iy4 St. 5 1 K) an (5,5km) Stange (Gasth. Gilfen-
klamm) vorbei O/2 St. aüdl. in der Gilf die sehenswerte Gilfen- oder
Marmorklamm; Eintr. 50 h) nach (8,5km) Mareit (1039m; Gasth. Stern).
Weiter auf markiertem Saumweg nch (IV4 St.) Ridnaun (1347m; Gasth.:
Sonklarhof, gut). Von hier zum Übeltalferner sehr lohnender Ausflug :
mit Führer (bis zur Grohmannhütte 6, Teplitzer Hütte 8, Kaiserin-Elisabeth-
Haus 10 K) über (3/4 St.) Maiern (1391m); beim <x/4 St.) Pochwerk r. hinan
zur (2^2 St.) Grohmannhütte (2261m; Proviant Depot), in prächtiger Lage
gegenüber dem großartigen Absturz des * Übeltalferners ; ill\ St. weiter
die gleichfalls herrlich gelegene Teplitzer Hütte (2642m; Wirtsch.); von hier
noch 3 St. zum Kaiserin- Elisabeth- Baus auf dem Becher (3203m ; Wirtsch.),
Ausgangspunkt für eine Reihe lohnender Bergtouren (s. Baedekers Süd-
bayern, Tirol etc.).
Von Sterzing über den Javfen ins Passeier s. S. 211; — über das
Pßtscher Joch ins Zillertal s. S. 190.
Die Bahn überschreitet den Pfitscher Bach und führt zwischen
Fels und Fluß dicht unter der Halbruine Sprechenstein hin ; r. die
Burg Reifenstein an der Mündung des Ridnauntals (s. oben), in
dessen Hintergrund sich hohe Schneeberge (Botzer, Sonklarspitze,
202 R.24.—K.S.225. BRIXEN. Innsbruck- Bozen.
Freiger) zeigen. 69km Freienfeld. — Über den Eisak und an der
nen aufgebauten Burg Weifenstein vorbei zur (72km) HS. Mauls
(899m). — Die Balm tritt in einen Engpaß, in dem (76km) Gras-
stein und (80km) Mittewald liegen, bekannt durch die Niederlage
der Franzosen im J. 1809. Bei Oberau wurden 550 Sachsen aus
Lefebvre's Korps gefangen; die Talenge heißt heute noch die
Sachsenklemme (Denkmal).
Den Ausgang der Schlucht, die Brixener Klause (765m), schließt
die 1833-38 erbaute Franzensfeste, die den Übergang über den
Brenner und den Eingang ins Pustertal beherrscht. Die Station
(84km) Franzensfeste (747m; *Bahnrestaur.) liegt 2km n.w. vor
der Festung. Eisenbahn in das Pustertal und nach Villach s. R. 27.
Links unten im Tal das 1141 gegründete Kloster Neustift. Bei
(91km) HS. Vahrn (Gasth. : Pens. Villa Mayr, Waldsacker), mit
Ruine, öffnet sich r. das Schalderer Tal. Der Pflanzenwuchs nimmt
eine südlichere Natur an, Kastanien und Reben erscheinen.
95km Brixen. — Gasth.: Elefant (PI. a: B 1), Weißlahngasse 2,
altbekanntes Haus, mit Garten, 40 Z. von 2 K an, Omn. 50 ä, H. Bahn-
hof (PL b: A4), 24 Z. zu 1.20-2.40 K, H. & Cafe Zentral (PI. e: A3),
alle drei gut; Goldnes Kreuz (PL d: B2); Sonne (PL e: B2);
Strasser (PL i: U 2), am 1. Eisakufer, mit Gartenwirtschaft,. — Wein-
stabe Finsterwirt, mit Künstlerstubchen.
Brixen (560m), alte Stadt mit 6000 Einw., seit 992 Sitz von
Fürstbischöfen, die bis 1803 ihre Reichsunmittelbaikeit behaup-
teten, liegt am r. Ufer des Eisak, in den die aus dem Pustertal
kommende Rienz mündet. Die fürstbischbjliche Burg (PI. B C2), an
der S. -Seite der inneren Stadt, stammt in ihrer heutigen Gestalt
aus dem xvi. und xvn. Jahrh. ; schöner Hof mit ATkaden in drei
Stockwerken und bronzierten Tonstatuen deutscher Kaiser und
Brixener Fürstbischöfe. Am Südrande des Burgplatzes steht seit
1909 ein Denkmal zur Erinnerung an das 1000 jährige Bestehen
der Stadt Brixen, von Pfretschner. Unweit n.ö. der Dom (PI. 02),
1745-54 erbaut, 1897 hergestellt ; an der S.-Seite das alte Johannis-
kirchlein und der wohlerhaltene Kreuzgang, aus dem xn. Jahrh.,
beide mit Wandmalereien des xiv. -xvi. Jahrh. N. vom Dom der alte
Friedhof, mit dem Grabstein des Minnesingers Oswald v. Wolken-
stein (f 1445) an der östl. Mauer, und die St. Michaels Pfarrkirche
(PI. C 2). Die vom Pfarrplatz w. laufende Stadtgasse (PI. B C 2),
mit vielen Erkern, ist von Laubengängen eingefaßt. — Am 1. Ufer
dbs Eisak die Rappanlage (PI. D 2), mit Aussicht.
2'/4 St. s.w. Velthurns (828m), mit ehem. Sommerschloß der Brixener
Fürstbischöfe, dessen Inneres reich im tiroler Renaissancestil ausgestattet
ist (Eintr. 60 7i). — Prächtige Alpenaussicht von der Plose (2506m), 572-
6 St. östl. ; F. 8^, entbehrlich. 1/4 St. unterhalb des Gipfels die Plose-
hütte (Wirtsch.).
L. Schloß Pallaus. Die Bahn überschreitet den Eisak; 1. an
der Mündung des Afer Tals, aus dem die wilden 0 eisler spitzen
hervorblicken, das Dorf Albeins. — 103km HS. Vülnös (539m), an
der Mündung des 5 St. langen Vülnöstals.
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6 JBreiczgang C 2
1 JTez^es Jtathazis C2
Wagner ADebes, Leipzig
Innsbruck-Bozen. ATZWANG. K.S.225.— 24. JB. 203
105km Klausen (525m; Gasth.: Alte Post, 45 Z. zu 1.20-2 K;
Lamm; Krone am Bahnhof), großenteils ans einer einzigen engen
Straße bestehend; darüber Halbruine Branzoll und hoch oben das
Kloster Sähen (717m), einst feste Burg, seit 1685 Nonnenkloster.
111km Waidbruck (471m; Gasth.: Krone, Sonne, beide gut;
Lamm), an der Mündung des Grödner Tals. L. oben die Trost-
burg (621m), dem Grafen Wolkenstein gehörig.
Das 25km lange Grödner Tal ist ein enges vom Grödner Bach durch-
strömtes Tal; im Hintergrund gewaltige Dolomitberge. Talsprache ist
bis St. Ulrich deutsch, sonst ladinisch. Viel Holzschnitzerei. Post von
Waidbruck 3mal tägl. in 374 St. nach (13km) St. Ulrich (1236m ; Gasth. :
*Rößl, Z. von 2JTan; Adler; Marienhof, Z. 1.20-3 K-, Dolomitenhot. Madonna,
Z. zu 1.60-3 ÜT; Mondschein), Hauptort des Tals, in malerischer Lage (ö. Lang-
kofel u. Sella). Dann Fahrstraße über (5km) St. Christina (H.-P. Wolken-
stein) und (10km) Wolkenstein (1539m; H.-P. Oswald von Wolkenstein),
an der Mündung des Langentais, nach (11km) Plan (1613m; Gasth.), am Tal-
ende. Von hier nach Enneberg über das Grödner Joch (bis Corvara 3-372 St.)
s. S. 220. Nach Fassa über das Sellajoch (bis Campitello 472 St.), lohnend;
Saumweg bei Plan r. hinan zum (2 St.) Sellajoch (2218m; Sellajochhaus,
etwas unterhalb), mit prächtigem Blick auf Marmolata usw. (schöner noch
von der *Rodeüa, 2486m, vom Sellajoch s.w. in 3/4-l St. leicht zu erreichen) ;
hinab nach (2 St.) Campitello (S. 228).
Schiern, einer der lohnendsten Aussichtspunkte Südtirols. Post 2mal
tägl. von Waidbrack nach (8km) Kastelruth in 272 St. für 2 K, weiter
3fual täglich nach (8km) Rat/.es in l3/4 St. für 1 K 20. Die Straße steigt
von Waidbrack, am (4,5km) Gasth. beim Zoll vorbei, dann in Windungen
durch Wald nach (8km) Kastelruth (1095m; Gasth.: Lamm, gut; Rößl),
Luftkurort in aussichtsreicher Lage, und weiter über (13km) Sei» (1002m;
H.-P. Seiserhof, Z. 2-3 K, H.-P. Dolomitenhof, H.-P. Laurin, alle drei gut),
besuchte Sommerfrische in schöner Lage, am H. Salegg vorbei, nach (16km)
Bad Ratzes (1200m; Proßliner's Gasth., Z. l.bO-2.20 K), in wilder Wald-
schlucht am Frötschbach, mit Schwefel- und eisenhaltigen Quellen. Von
hier ö. in I72 St. auf die SeiserAlpe. eine wellige Hochebene, mit 100 Senn-
hütten und 400 Heustadeln. Treffliche Aussicht vom Puflatsch (2174m),
37^ St. von Kastelruth. — Von Ratzes auf den Schiern 4V2-5 St. (F. 8 K,
entbehrlich): auf dem „Touristensteig" (Reitweg, nach 72 St. bei der Blech-
tafel r.) durch die Schlucht des Frötschbachs zum (3 St.) Schlernplateau;
72 St. die Schiernhäuser (2481m), von wo ein bequemer Fußweg in 20 Min.
auf den Gipfel des massigen Dolomitstocks des *Schlern (2565m) führt;
großartige Rundsicht.
Über den Grödner Bach und über den Eisak. Von (120km)
Atzwang (372m; Gasth.: Post) führt r. ein steiler Weg nach
(272 St.) Klobenstein am Ritten (S. 20ö).
Nun wieder auf das 1. Ufer des Eisak und durch vier Tunnejs,
hinter der (123km) HS. Völs am Schiern über den Schiernbach.
(1 St. ö. die große Burg Prösels, im Hintergrunde der Schiern) nach
(126km) Blumau (316m; Gasth. : Tierser Hof), an der Mündung des
Tierser Tals. Tunnel ; am r. Ufer beginnen die rebenreichen Ab-
hänge der Bozener Leite. — 131km Kardaun (289m ; Gasth.: Post),
an der Mündung des Eggentals (S. 206); 1. hoch oben Burg Karneid.
Dann tritt die Bahn auf das r. Ufer des Eisak und es öffnet sich
der weite Talkessel von (134km) Bozen (S. 204), mit seinen Reben-
und Obstgärten.
204 Route 24. BOZEN.
Bozen.
Gasthöfe (Vorausbestellung ratsam): *H. Bristol (PI. a), Kaiser-
Franz -Joseph -Straße, 3 Min. vom Bahnhof, mit der neuen Dependance
König Laurin (PL kl), 70 Z. zu 4-10, F. 1.75, M 6 K; * Hotel Viktoria
(PI. b), am Bahnhof, 70 Z. zu 2.50-6, F. 1.50, M. 4.50 K; *Kaiser-
krone (PI. c) Erzherzog-Rainer-Straße. 56 Z. zu 2 50-6, F. 120, M. 5 K;
*Hot. Greif (PI. d), 140 Z. zu 2.5!>6iT-, *Schgraffer (PI. n), Walter-
platz 1/2, 94 Z. zu 2-4 K; *Kräutner1s Hot. Europa (PI. e), Walter-
platz, 50 Z. zu 2.40-5, F 1.30 M. 31; Walter von der Vogelweide
(PI. f) Z. 2-4. F. 1.20 iT; Erzherzog Heinrich (PI. k), Goethestr.. 50 Z.
zu 2-3.50 JT; Zentral (PI. z), Goethe tr., Z. 3-5 I; Stiegl (PI. h),
Zollstange, Z. 2-3 K; Gasser (PI. p) , Z. 2-3 K, gut; Riesen (PI. i);
H. Tirol (PI. g), Otntinarkt, Z. 1.60-2 iT; Mondschein (PI. 1), Binder-
gasse-, Rosengarten (PI. m), Z. 1.50-2 50 K.
Restaük. : Bristol, gegenüber dem Hotel (s. oben); Greif, Kräutner,
Walter von der Vogelweide, Schgrajfer, alle vier am Walterplatz ; Bayrischer
Hof, Laubenga-se 10; Schonblick, Wasserpromenade. — Wein: Batzenhäusl
(PI. s), Löwen grübe (PI. o), beide Kirchebnerstraße; Torgglhaus (PI. t), Obst-
markt, Ecke Museumsgasse. — Cafes: Kusseth, Erzherz og-Rainer-Str. 7 ;
Bizzi, Laubengasse.
Wagen: die erste i/4 St. Einsp. 1 K, jede weitere 1/4 St. 50 h, Zweisp.
1 K&0 u. 80 h. Nach Ortes Einsp. 2, Zweisp. 3 K. — Elektr. StkaBenbaiin
vom Bahnhof über den W.tlterplatz nach Gries-Hauptplau.
Post und Telegraph, Poststr. 1. — Fremdenverkehrsbureau, Walterplatz 7,
Mo. bis Fr. 9-12, 2-5, Sa. 10-3 Uhr.
Bozen (265m), ital. Bolznno, mit 15 000 (mit den Yororten Gries
und Zwölf malgreien 23500 ) deutschen Einw., im Mittelalter Haupt-
stapelplatz des Handels zwischen Venedig und dem Norden, ist heute
noch die bedeutendste Handelsstadt Tirols. Seine Lage am Einfluß
der n. aus dem Samtal kommenden Talfer in den Eisak, der sich
Y2 St. unterhalb in die Etsch ergießt, ist reizend; überraschend
treten namentlich ö\, im Hintergrunde des Eisaktais, die phan-
tastischen Dolomitgestalten des Schiern und Rosengartens hervor,
während w. der Porphyrrücken der Mendel vom Mte. Roen bis zum
Gantkofel den Blick begrenzt.
Im Stadtpark beim Bahnhof die MarmoTbüste des Schriftstellers
Heinrich Noe (f 1896). Die schattige Parkstraße führt auf den
Walterplatz, mit Denkmal Walters von der Vogelweide (wahr-
scheinlich um 1160 auf dem Vogelweidhof bei Lajen gehören),
von Heinr. Natter (1839). Die got. Pfarrkirche, aus dem xiv. u.
xv. Jahrh., hat ein lombardisches Portal mit zwei säulentragenden
Löwen aus rotem Marmor und einen zierlichen 65m h. Turm mit
durchbrochenem Steinhelm, 1519 vollendet; spätgot. Kanzel mit
Reliefs (1513-14); Marmoraltar von 1716, Altarbild (Himmelfahrt
Maria) vonLazzarini, einem Schüler Tizians. — Südl. von der Kirche
ein Denkmal für Peter Mayr, Wirt an der Mahr, der 1810 von den
Franzosen in Bozen erschossen wurde.
Mittelpunkt des Geschäftslebens sind die malerische Lauben -
gas se, mit ihren Bogengängen, und der anstoßende Obstmarkt.
Am Dreifaltigkeitsplatz das hübsche neue Rathaus, von A. Delug
(1906). — Das städtische Museum (tägl. 9-12 u. 2-5, So. 9-12 Uhr;
1 K) enthält im Erdgeschoß r. tiroler Zimmereinrichtungen, Möbel
Geograph. Anst.v.'WagTier &Debee in/Leipzig
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BOZEN. 24. Boute. 205
und Geräte, 1. prähistorische und andere Funde aus der Bozner
Gegend, Münzen, sowie zwei Reliefs der Umgebung von Bozen; im
I. Stock (Saal 14) Trachten, Erinnerungen an 1809 (u.a. ein Andreas-
Hofer -Bildnis von Altmutter), ethnographische Sammlung; im
II. Stock Gemälde. Gegenüber der stattliche Neubau der städtischen
Sparkasse, von Kürschner. — Die Kirche und der n. anstoßende
Kreuzgang des Franziskanerklosters sind aus dem xiv. Jahrh. ; in der
Marienkapelle neben dem Chor ein spätgot. Schnitzaltar von 1500.
— Besuchenswert sind, besonders im Frühjahr, die Gärten des
Fürsten Campofranco und des Dr. Streiter am Oberbozener Berge,
sowie der Garten des Grafen Toggenburg, Franziskanergasse 2. —
Am Anfang der St. Heinrichstraße (Weg nach Runkelstein, S. 206)
das Deutsch- Ordenshaus Weggenstein, mit spätgot. Kapelle.
Am 1. Ufer der Talfer (Zugang vor der Talferbrü^ke r.) bietet
die 1300m 1, * Wassermauer- Promenade, mit dem Laurinsbrunnen
(Dietrich von Bern bezwingt den König Laurin) und Restaur. Schön-
blick, eine herrliche Aussicht auf den Schiern und Rosengarten
(nach Sonnenuntergang Alpenglühen); daneben die fünftürmige
Burg Maretsch (Waffendepot). Die Promenade endet bei (20 Min.)
St. Anton (S.206), von wo man auf der aussichtsreichen *$t. Oswald-
promenade, die bei der Schlößlmühle von der Runkelsteiner Straße
1. abzweigt, in Windungen ansteigt und dann in einer Höhe von
c. 100m am Abhang des Hörtenbergs entlang führt, über St. Oswald
und Zwölfmalgreien in 1/2 St. in die Stadt zurückkehren kann.
Eine der schönsten Aussichten auf Bozen, Eisak-, Talfer- und
Etschtal und die umliegenden Höhen hat man vom *Virgl, am 1.
Ufer des Eisak. Virglbahn (elektr. Drahtseilbahn, 288m lang, mit
66-700/o Steigung), alle 15-30 Min. in 4 Min. (60, hin und zurück
80 Ä); Bahnhof 3 Min. von der Eisakbrücke , unter der Südbahn.
Fußgänger brauchen auf dem gewundenen Promenadenwege i/2 St.
In der obern Endstation (461m) das * Restaurant Virglwarte mit
Aussichtsterrasse. Wenige Schritte weiter die Pens. Hof Weinegg
(P. von 5 K an); etwas höher die Wirtschaften Wendlandhof und
Kohlerhof. — Der Fahrweg zweigt jenseit des Bozner Hofs (Bier-
garten) von der Reichsstraße (nach Trient) 1. ab und führt bei den
Passionskapellen (lebensgroße Holzfiguren) vorüber zur (15 Min.)
Kapelle auf dem Kalvarienberg (290m), der ebenfalls eine schöne
Aussicht bietet, dann in Windungen bergan (*/2 St.). — Yom Yirgl
nach Kohlern guter MW. in iy2 St.
Von der Trienter Straße zweigt jenseit der Eisenbahnkreuzung
(10 Min. von der Eisakbrücke) 1. eine neue Straße ab, auf der man
über Ilaslach, durch Wald allmählich ansteigend, zur (i/2 St.)
*Haselburg oder Burg Kühlach (417m; Wirtsrh., guter Wein)
gelangt, der Gräfin Sarnthein gehörig und zum Teil erhalten (in-
teressante Fiesken), am Rande eines Abgrunds malerisch gelegen;
schöne Aussicht, besonders von dem Felshügel 2 Min. hinter der Burg.
206 12.24. — K.S. 225. GRIES.
Vi St. westl. von Bozen (Straßenbahn s. S. 204) Hegt jenseit
der Talfer
Gries. — Gasthöfe (im Sommer meist geschlossen): *Austria, 100Z.
von 3 Ä"an, *Sonnenhof, Z. 2-6-ff, *Bellevue, *Grieser Hof, Habs-
burg, alle fünf ersten Ranges; Badl, Z. 2-4 K. — Kurhaus, mit Cafe-
Restaur., Lesesaal und Park. — Kurtaxe tägl. 30-60 h.
Gries (273m), in geschützter Lage am Fnß des Ountschnabergs,
wird von Brustkranken als Winteraufenthalt viel besucht (zahlreiche
Pensionen). Reizender Spaziergang auf der am Guntschnaberg sich
hinanziehenden * Erzherzog-Heinrich-Promenade.
Elektr. Schwebebahn von der „Kohlstatt", 20 Min. ö. von Bozen am
1. Eisakufer, in 20 Min. für 1 K 50, nach Kohlern. 5 Min. oberhalb der
Endstation liegt Bauemkohlem (1140m; Staffiert Restaur., mit Aussichts-
terrasse); 20 Min. weiter Herrenkohlern, beides beliebte Sommerfrischen.
Der Ritten, das hügelige Plateau n.ö. von Bozen zwischen Taller und
Eisak, wird wegen seiner prächtigen Aufsichten viel besucht. Rittnerbahn
vom Walterplatz in Bozen nach Klobenstein, 11,8km, l1/? St., 6 JT 30 hin
u. zurück. Die elektr. Bahn fuhrt am Südbahnhof vorbei und steigt dann
vom Rittnerbahnhof, wo die Zahnstangenstrecke beginnt (Maximalsteigung
25,5%) zur (5km) HS. Maria Himmelfahrt. Weiter Adhäsionsbahn über
(6,2 km)' Oberbozen (1220m: Hot. Oberbozen, Z. 2-8 K, Hot. Hofer) und
(8,ikm) Wolfsgruben nach (ll,8km) Klobenstein (1149m; *H. Post, Z. 3-5 K),
mit prächtiger Aussicht auf die Dolomiten. 25 Min. n. im Tal des Finster-
bachs zahlreiche *Erdpyramiden: von Regenwasser ausgespülte Pfeiler oder
Nadeln von altem Moränenschutt, vielfach oben durch einen Stein vor
weiterer Zerstörung geschützt. — Sehr lohnend die Besteigung des ■Rittner-
horns (2260m), von Klobenstein über Pemmern (Whs.) in 4-4 1/2 St. (F. 3 Ä", un-
nötig, Pferd 8 K) ; oben das Ritinerhornhaus ( Wirtsch.) ; großartige Rundsicht.
Nördl. von Bozen mündet das von der Talfer durchströmte Sarntal ;
Straße bis Sarnthein (20km ; Omn. 3 K hin und zurück). Vom Rranziskaner-
kloster n. zur (20 Min.) Baumwollspinnerei St. Anton; weiter unterhalb der
(15 Min.) 1888 hergestellten Burg '"Runkelstein (421m; Wirtsch.), mit Fresken
aus dem xiv. Jahrb., vorbei. Über die Talfer an Schloß Ried und den Ruinen
Rafenstein und Langegg vorbei zum Mackner Kessel, einem Chaos wilder
Felstrümmer am Fuß des senkrecht aufsteigenden Johanneskofels, und zum
(2x/2 St. von Bozen) Oasth. zur Post Halbwegs (bis hierher lohnendste
Strecke); dann am Gasth. zum Touristen vorbei nach (2 St.) Sarnthein
(965m ; Gasth. : Schweizerhof, Post), Sommerfrische in freundlicher Lage.
Eggental. Post von Bozen zum Karersee-Hotel, 33km, im Sommer 2mal
tägl. in 6V4 St. für 6 iT 40, außerdem mehrmals tägl. Omnibus; zweisp.
Landauer 36 K. Motorwagen vom H. Karersee über Vigo und das Pordoi-
joch nach Cortina (S. 226). Auf der Brennerstraße ö. nach (Vz St.) Rentsch
und über den Eisak und die Eisenbahn nach O/4 St.) Kardaun (S. 203);
hier r. durch ein Tor in die vom Karneider Bach durchströmte Schlucht
des Eggentals, unterhalb der malerischen Burg Karneid vorbei bis zu dem
P/2 St.) Straßentunnel (davor unter der Brücke der Eggentaler Wasserfäll).
Das Tal wird breiter und verengt sich dann nochmals zu wilder Schlucht.
Weiter ziemlich einförmig nach (2*/2 St., 19km) Birchabruck (863m ; Gasth.:
Post), mit schönem Blick auf r. Latemar, 1. Rosengarten und Rotwand.
Die Straße steigt nach (25,skm) Welschnofen (1178m; Gasth.: Rößl & Post,
Kreuz, Krone), weiter durch Wald am malerischen Karersee vorbei zum
(33,5km) ""Karersee-Hotel (1607m), großes Haus ersten Ranges, in schöner
Lage (300 Z. zu 3-12, F. 1.50, M.4Z; billigeres Touristen -Restaur.). Von hier
zum (36,5km) Karerpaß (1742m ; Hot. Karerpaß <fe Rosengartenhof), zwischen
1. Rotwand, r. Latemar, und hinab nach (44km) Vigo di Fassa (S. 228).
Mendel. Überetscher Bahn von Bozen nach Kaltem, 19km in 44 Min.
(I. Kl. 2 JT48, III. Kl. 1 iT24); von Kaltem zur Mendel Mendelbahn in
37-46 Min. für 3 K 50 und 2 K 50, hin und zurück 5 und 4 K. Die Überetscher
Bahn folgt zuerst der Meraner Bahn und überschreitet dann die Etsch. —
MENDEL. K.S.225U.196.—24.R. 207
5km HS. Überelsch (240m). L. auf vorspringendem Fels (20 Min.) Ruine
Sigmundskron, jetzt z. T. Pulvermagazin. — Durch einen kurzen Tunnel
und bergan an der Burg Warth vorbei, dann nochmals durch einen Tunnel.
14km Stat. Eppan-Girlan (400m; Bahnrest.); 5 Min. westl. St. Michael in
Eppan (416m-, Gasth. : Eppaner Hof, Sonne, Rößl), stattliches Dorf. — 19km
Kaltem (421m; Bahnrest.; Gasth.: Rößl), Hauptort von Überetsch. Von
hier Fahrweg an der Ostseite des Kälterer Sees über Gmünd zur (2J/2 St.)
Stat. Auer (S. 214).
Die Mendelbahn (elektr. Betrieb) führt von Kaltem weiter bis (2km)
St. Anton (520m); hier umsteigen in die Drahtseilbahn (2,3km lang, Maximal-
steigung 62%), die über einen Viadukt und durch drei kurze Tunnels durch
die Waldschlucht der Pfusser Lahn steil hinaufführt. Nahe der Endstation
(herrliche Aussicht von der Bahnhofs terrasse) der Mendelpaß (1360m), in
waldreicher Umgebung; 5 Min. jenseits das -'Gr.-H. Penegal (220 Z. zu
3-10, F. 1.50, M. 4 K) und *Spreter*s Mendelhof (210 Z. zu 3-12, F. 1.50, M.
4 K), beide mit Touristenhäusern und billigerem Restaurant. IV2 St. n. vom
Paß der * Penegal (1738m), leicht und sehr lohnend; oben Gasth. und herr-
liche Aussicht vom Turm (von hier nach Fondo MW. in 2 St.). — Von der
Mendel führt eine elektr. Schmalspurbahn über (8,3 km) Fondo (987m ; Gasth. :
Post), mit 40m tiefer Klamm (Burone del Sasso; 40 h) und (20km) Sanzeno
(641m), malerisches Dorf, nach (23,7 km) Dermullo (549m), wo sich die Mendel-
bahn mit der Bahn San Michele-Male vereinigt : 52km Male (S. 214). Weiter
Straße nach Madonna di Campiglio s. S. 214/15.
Von Bozen nach Meran s. R. 25; — nach Verona s. R. 26. — Dolomiten-
slraße s. R. 30.
25. Von Bozen über Meran nach Spondinig-Prad.
Das Stilfser Joch.
Von Bozen nach Meran, 32km, Siaatsb ahn in 1 St. für 3 K 40(1. Kl.)
oder 2 K 10 (III. Kl.), Rückfahrkarten (3 Tage gültig) 5.60 oder 3.50. —
Von Meran nach Spondinig-Prad, 62km, Vinschgaubahn in 272 St.
für b K 90 (I. Kl.) oder 2 K 60 (III. Kl.). — Von Spondinig nach Bad
Bormio über das Stilfser Joch, 47,6km, Post im Sommer tägl. in 113/4 St.
für 16 Ä" (bequeme Landauer) • Mailcoach vom Trafoihotel nach Bad Bormio
tägl. in 9l/2 St. für 12 K. Außerdem 3mal tägl. Omnibus von Spondinig
nach Trafoi in 23/4-3y2 St. für 4 K.
Bozen s. S.204. Die Bahn überschreitet die Talfer und gelangt
bei (5km) Stat. Sigmundskron (s. oben) in das Etschgebiet. L. die
Ruinen Boimont und Hocheppan. r. oben Ruine Greifenstein und
weiterhin Ruine Neuhaus (auch Maultasch genannt). 13km Terlan
(246m-, Gasth.: Steindlhof), weinberühmtes Dorf, mit got. Kirche
(xiv. Jahrb.). — 16km Vilpian (254m); 1. Nalsy dann das Mittel-
gebirge von Tisens, darüber die bewaldete Gall (1631m) und die
Laugenspitze (2433m). — Hinter (24km) Lana- Burgstall (elektr,
Bahn s. S. 208) erscheinen die Meraner Berge. — 30km üntermais
(291m), am Fuß des Marlinger Bergs (!. Schloß Lebenberg, S. 210);
dann über die Passer nach
32km Meran. — Bahnrestaurant. — Gasthöfe (zum Teil im Sommer
geschlossen): * Gr.-H. Meraner Hof (PI. a), Franz-Ferdinand-Kai 2, mit
schönem Garten, 300 Z. zu 4-14, F. 1.50, M. b K\ * Palasthotel (PI. p a),
Herzog-Karl-Theodor-Straße, 150 Z. zu 5-10, F. 1.50, M.5I; ♦Familien-
hotel Erzherzog Johann (PI. b), am Sandplatz, 150 Z. zu 5-10, F. 1.50,
M. 4.50 tf; 'Bristol (PI. B), 130 Z. von 5 K an, F. 1.50, M. 5 K; *Habs-
Bsedekers Österreich. 28. Aufl. 13
208 Route 25. MERAN.
burger Hof (PI. d), Z. 3-8, F. 1.50, M. 4.50 JT, *Kaiserhof (PI. c),
120 Z. zu 4-8, F. 1.50, M. 4.50 K, *TirolerHof (PI. e), 100 Z. 3-5, F. 1.50,
M. 4 K, diese drei beim Bahnhof; *Savoy-Hot. (PI. g), Z. von 5 K an,
F. 1.50, M. bK, *H.-P. Spitkö (PI. h), Z. von 3 K an, F. 1.50, M. 4 k\
H. Frau Emma (PI. E), Habsburger Platz, Z. 2-9, F. 1, M. 31"; Graf
von Meran (PI. i), Rennweg; H. Haßfurther (PI. 1), Steinachplatz,
Z. 3-4, F. 1, M. 4 X; Stadt M ünchen (PI. m), beim Bahnhof; Europa
(PI. n), Habsburger Straße, Z. von 1 iT 80 an ; Sonne (PI. z), G o 1 d. Stern
(PI. a), 30 Z. zu 1.20-2 K, Mondschein, alle drei in der inneren Stadt,
von Durchreisenden besucht. — *H.-P. Minerva (PI. M), *Parkhotel
(PL s), Erzherzog Rainer (PI. t), Austria (PI. u), Msendlhof (PI. v),
alle in Obermais. ■— Maiserhof (PI. x), in Untermais. — Zahlreiche
Pensionen,
Bier-Restaur. im Kurhaus, im Forsterbräu (PI. p), mit Garten, u. a. —
Cafes : Kurhaus, Giselapromenade ; Oilf, an der Gilfpromenade ; Ortenstein,
Kaiserstr. 5, mit Aussicht; Wieser, Berglauben, mit Garten. — Wein:
Batzenhäusl, Berglauben 32; Marchetti, Berglauben 84, mit Garten.
Kurhaus (s. oben), Giselapromenade, Zutritt gegen 1 K wöchentlich,
4 K monatlich. — Kurtaxe (5 Tage frei) 35-70 h täglich.
Post und Telegraph am Sandplatz.
Droschken die einfache Fahrt im Stadtgebiet, in Untermais oder Ober-
mais bis zum Naifbaeh innerhalb einer Zone Einsp. 1, Zweisp. 2 K, für
jede weitere Zone Einsp. 50 h, Zweisp. 1 K Zuschlag; Zeitfahrten die erste
V2 St. 2 und 4 K, jede weitere 1/4 St. 50 h und 1 K (nachts die Hälfte mehr).
Elektr. StraBenbahn vom Bahnhof zum Sandplatz (10 h) und nach
Obermais; — vom Rufinplatz (Theater) nach Forst, 20 h; — vom Rufin-
platz über Tscherms nach (7,5km) Lana, 26 Min., 40 h.
Meran (319m), mit 11 000 deutschen Einw., die alte Hauptstadt
von Tirol, in herrlicher, durch üppige Obst- und Weinpflanzungen
ausgezeichneter , burgenreicher Umgebung , liegt am Fuß des
Küchelbergs ungefähr 1km ö. der Etsch am Ausgang des Passeier-
tals (S. 211) , von den Nachbargemeinden Obermais (4000 Einw.)
und Untermais (6500 Einw.) durch die Passer geschieden. Es wird
wegen seines sonnigen trockenen Klimas als Winterkurort (mittlere
Wintertemperatur 1,8° C.) und auch im Herbst zur Traubenkur viel
besucht.
Der neue Stadtteil beim Bahnhof hat als wichtigste Verkehrs-
straße die Habsburger Straße, die sich im S. der Altstadt bis
zum Sandplatz S. 209) fortsetzt. Der dem neuen Stadttheater
gegenüber nördl. abzweigende Renn weg bildet die westl. Grenze
der Altstadt. An ihm erinnert r. am Gasthof Graf von Meran
(PL i) eine Gedenktafel an das Verhör des gefangenen Andreas
Hofer vor seiner Abführung nach Mantua am 28. Jan. 1810 (vgl.
S. 182). — Das gewerbliche Leben drängt sich in der Laubengasse
zusammen, die beiderseits im Erdgeschoß der Häuser von Bogen-
gängen eingefaßt ist, südl. „Wasserlauben", nördl. „Berglauben"
genannt. In letzteren, Nr. 74, führt ein Durchgang in den Hof des
Rathauses zu der ehem. Landes fürstlichen Burg, von Herzog
Siegmund um 1450 erbaut; das wiederhergestellte Innere (Eintr.
60 h), mit altem Hausrat, Bildnissen, Wandmalereien, bietet ein
treffliches Beispiel der Einfachheit fürstlicher Wohnungen jener
Zeit. Hinter der Burg die kleine Kunstausstellung (9-ll1/2 u- 2-7,
So. 10-1 Uhr; 40 h) und der westl. Aufgang zum Tappeiner Weg
Oberhaus
Verti
Bozen^M^M»^ Bozen«
18* Engl.M.
Wagner & Debes , Leipzig .
MERAN. 25. Route. 209
(8. nnten). — Die Laubengasse mündet östl. auf den Pfarrplatz.
Die gotische Pfarrkirche , 1367 geweiht, 1495 vollendet, wurde
neuerdings gründlich restauriert; an der Außenseite bemerkens-
werte Grabtafeln, u. a. die Wolkensteinsche, Bronzeguß von 1586,
mit Relief der Kreuzigung. — Durch die Postgasse gelangt man
südl. auf den Sandplatz, wo eine Mariensäule an die Kriegs-
drangsale von 1797-99 erinnert.
Die auf dem breiten Damm der Passer angelegten Kurprome-
naden, mit schönen alten Pappeln und Aussicht auf die Berge
des Etschtals, stehen unter der vollen Einwirkung der Südsonne.
Mittelpunkt des Kurlebens ist die Gisela- Promenade, mit dem
Kurhaus (S.208); westl. schließt sich die Stephanie- Promenade an.
mit der Evang. Christuskirche, östl. die geschützte Winteranlage, mit
einer Wandelhalle. Vorn bei letzterer das kleine städtische Museum
(10-12, 3-5 Uhr; 50 h), mit kulturhistorischer Sammlung. Gegen-
über führt die neue Reichsbrücke nach Untermais zu der spätgot.
Spitalkirche und der seit 1903 mit einem Marmorstandbild der
Kaiserin Elisabeth (*f- 1898) geschmückten Marie -Valerie- Anlage,
die in der Sommer- Anlage, am Abhang der Höhe von Obermais,
ihre Fortsetzung rindet und durch den „Tappeiner Steg" mit der
Winteranlage verbunden ist. Die Promenaden erstrecken sich auf
beiden Ufern bis zum Steinernen Steg, der in hohem Bogen die Passer
überbrückt, und am r. Ufer weiter in der durch üppigen Pflanzen-
wuchs ausgezeichneten Gilfpromenade , mit Büste Beda Weber's
(f 1858), bis an die Passerschlucht unter der Zenoburg (S. 210).
Eine prachtvolle Aussicht auf Meran und das Etschtai gewährt
der am Abhang des Küchelbergs entlangführende *Tappeiner
Weg, zu dem man vom Steinernen Steg auf Treppen, von der
Gilfanlage auf Promenadenwegen hinansteigt; Der Tappeiner Weg
beginnt beim Hot. Ortenstein. Schönster Blick von der Terrasse
bei dem mittelalterlichen sog. Pulverturm. Weiterhin ein Büsten-
denkmal für den Stifter des Weges, Dr. Franz Tappeiner, jenseit
dessen r. der Tiroler Steig (S. 210) abzweigt. Am Westende des
Weges in Windungen hinab zum Burghof (S. 208).
Obermais, auf dem ansteigenden Bergabhang am 1. Ufer der
Passer, besteht fast ganz aus gartenumgebenen Villen und Schlössern,
die zum Teil für Pensionsgäste oder zur Yermietung eingerichtet
sind. Auf der oberhalb der Sommeranlage herlaufenden Elisabeth-
straße gelangt man zum Elisabethgarten, mit Wandelhalle und
einer Marmorbüste des Dichters Oskar v. Redwitz (f 1891). Südl.,
zwischen dem bei der alten St. Georgskirche beginnenden Ober-
maiser Fahrweg und dem Winkelweg, Schloß Winkel; weiter am
Winkelweg der Franz -Josephs -Park (Kurmusik). N. vom Karl-
Ludwig-Platz das Schloß Rottenstein des Erzh. Ferdinand Karl, mit
meist zugänglichem Garten, und Schloß Greifen oder Planta (412m),
mit prächtiger Efeu - Umrankung. Im s.o. Teile von Obermais
Schloß Rubeln, mit alten Zypressen und malerischem Hof.
13*
210 Route 25. SCHLOSS TIROL.
Der Ausflug nach Schloß Tirol erfordert hin und zurück
mit Aufenthalt 3^2 St. (Einsp. 12, Zweisp. 15 K hin u. zurück).
Der Fahrweg verläßt Meran n.ö. durch das Passeirer Tor und steigt,
bei der Ruine Zenoburg (roman. Portal, xni. Jahrh.) vorüber, als
„Kaiserstraße'* den Rücken des Küchelbergs hinan, wo er in dem
steinigen alten Tiroler Fahrweg seine Fortsetzung findet. Fuß-
gänger folgen vom Tappeiner Weg (Aufgang hinter der S. 208 gen.
landesfürstlichen Burg) dem steinigen Tiroler Steig und weiter dem
TiroleTFahrwegbisCl-li^StODorfT^o^öOßm; Gasth.: Rimmele,
mit Aussichtsterrasse ; Schloß Tirol). Weiter am Abhang hin, ober-
halb der neu ausgebauten Brunnenburg; nach ^St. durch einen 52m
langen Tunnel, das „Knappenloch", und über einen kurzen Yiadukt
(r. oben einige Erdpyramiden), dann in 5 Min. zum Schloßeingang.
*Schloß Tirol (639m ; Eintr. 50 fr), der alte Sitz der Grafen von
Tirol, die 1253 im Mannesstamm ausstarben, entstand um 1200
aus einem Kloster, geriet später in Verfall, wurde z. T. abgetragen
(Ostseite), wird aber jetzt instandgehalten. Der Palas, mit zwei
beachtenswerten roman. Portalen und Flügelbau, wurde Ende des
xix. Jahrh. schlecht hergestellt. Aus den Fenstern des Kaisersaals
schöne Aussicht auf dasEtschtal und das Gebirge (s.w. die Laaser
Ferner). Die Kapelle ist alt. Neben dem Schloß Weinwirtschaft.
1 St. n.ö. von Meran thront über dem Eingang ins Passeier Tal
das alte Schloß Schenna (596m). Der Fahrweg (Einsp. 11, Zweisp.
15 K hin u. zurück) führt durch Obermais, dann n. unterhalb der
Höhe des alten Schlosses Goyen bergan. Im Dorf Schenna die ordent-
lichen Gasth. Schennaer Hof und Brunner. Das Schloß (xn.-
xvi. Jahrb.), 1844 von Erzherzog Johann angekauft und hergestellt,
enthält mancherlei Sehenswürdigkeiten; im Mausoleum das Grab
des Erzherzogs (f 1859). Die Aussicht gehört zu den schönsten
um Meran.
ll/2 St. s. von Obermais (Einsp. 14, Zweisp. 18 K), über den
Stegerhof und Weißplatter, die Fragsburg (734m), mit prächtiger
Aussicht auf das Meraner Tal und die Berge im Norden. Daneben
ein Hotel-Restaurant.
Auf den Höhen im W. des Etschtals bietet, besonders nach-
mittags, das alte Schloß Lebenberg (511m), iy2St. s. von Meran,
die schönste Aussicht (Weinwirtschaft; Zimmer mit lustigen
Malereien und Sprüchen). Elektr. Bahn über üntermais in 10 Min.
bis zur HS. Marling Kellerei; von hier in 1 Min. hinauf zum Riebler-
hof und 1. auf dem Tschermser Fahrweg bis über den Lebenberger
Graben; dann gleich r. den Wiesenpfad hinan, der bald in den
holperigen Schloßweg mündet (bis oben 3/4St.).
Nordwest!, führt von Meran die Vinschgauer Straße (Straßenbahn s.
S. 208) zur (40 Min.) Etschbrücke (344m); jenseits r. Schloß Forst (344m),
seit 1880 hergestellt. Weiter an der Forster Brauerei vorbei zu der sog.
Römerbrücke (40 Min.), auf der die Straße hoch üher den Stromschnellen
der Etsch zum 1. Ufer übertritt. Von hier entweder Fahrweg 1. über die
ST. LEONHARD. K. S. 196. — 25. R. 211
Quadrathöfe (814m) zur Sommerfrische (21/* St.) 'H.-P. Eggerhof (1272m) ;
oder r. im Zieltal hinan zum (l3/4 St.) Parlschinser Wasserfall.
Passeiertal. Post von Meran nach St. Leonhard 2mal tägl. in 3*/2 St.
für 2 K 40. Fahrweg von Meran an der Zenoburg (S. 210) vorbei über
(5,2 km) Riffian (499m) und (9,skm) Saltaus (493m) nach (16, 5km) St. Martin
(568m; Unterwirt) ; gegenüber hoch oben im Walde die Pfandlhütte (1132m),
Hofer's Zufluchtsort, wo er am 27. Jan. 1810 gefangen genommen wurde.
Weiter der (18,5km) Sandhof (638m; Whs.), Geburtshaus Hofer's (22. Okt.
1767), des „Sandwirts von Passeier", mit Erinnerungen an ihn ; daneben
die alte und die neue Hoferkapelle (Eintr. 20 h). — 20,6km St. Leonhard
(680m; Theiswirt, Stroblwirt), Hauptort des Tals, mit den Trümmern der
Jaufenburg (810m). Von hiernach Sterzing (S. 201) Straße durch das
Waltental und über den Jaufen (2094m; Jaufenhaus) in 8-8V2 St. — Von
St. Leonhard nachSölden im Otztal: bis Schönau (F. unnötig) 574 St. ;
von hier nach Sölden 5V2 St., wenig lohnend (F. 10 K). Saumweg von
St. Leonhard am 1. Ufer der Passer nach (272 St.) Moos (1020m; Oberwirt
Auer), oberhalb aufs r. Ufer zum (1 St.) Oasth. am See (1198m) und über
Rabenstein nach (l3/4 St.) Schönau (1682m; über die Essener Hütte und das
Apere Verwallj och nach Gurgl, S. 199, 7 St., lohnend, F. 10 K, ratsam); dann
bergan zum (2l/2 St.) Timmeljoch (2509m) und am Timmelbach hinab nach
(23/4 St.) Sölden (S. 198).
Von Meran zum Rabbibad durch das Ultental 15-16 St., lohnend.
Fahrstraße vom Bahnhof Lana-Meran nach (1 St.) Außerhof im Ultental;
aufwärts zum Hof Klaus, dann abwärts und wieder hinan nach (IV2 St.)
St. Pankraz (737m ; Innerwirt). 3/4 St. weiter zweigt 1. ab ein Fahrweg
zum (40 Min.) Uliner. IV2 St. Mitterbad (973m), mit Arsen -Eisenquelle.
Die neue Straße endet in (IV2 St.) St. Wallburg (1030m); dann Saumweg:
2 St. St. Nikolaus (1264m ; l»/2 St. Gertraud (1512m). Von hier s.w. über
die (2 St.) lach-A. (2161m) zum (1 St.) Kirchberger oder Rabbi-Joch (2501m) ;
hinab auf steinigem Pfade über die (3/4 St.) Malga Palü de Caldes nach dem
(1V4 St.) Rabbibad (S. 214).
Lohnender Tagesausflug von Meran zum *Vigiljoch (1790m-, prächtige
Aussicht), 5 St.; Schwebebahn von Lana (S. 207) im Bau.
Bergtouren von Meran s. Baedekers Südbayern, Tirol etc.
Die Yin sc hg au bahn wendet sich von Meran w., steigt zur
(5km) Stat. Marling und führt durch drei Tunnels zur (15km)
Stat. Toll (510m), am r. Etschufer. — Weiter durch den Talboden
des TJnter-Vinschgau, vorbei an 1. Burg Dornsberg, nach (22km)
Naturm (556m); 1km n. das gleichnam. Dorf (Gasth. Post), mit der
BurgHoch-Naturns. — Bei (25km) Schnalstal (562m ; H. Schnalstal)
öffnet sich n. das enge Schnalser Tal (nach Neu-Ratteis s. S.199). —
Weiterhin r. über Stäben Ruine Jufahl. — Jenseit (31km) HS.
Kastelbell (597m), mit der malerischen Burgruine d. N. rechts, durch
eine Talenge, die Latschander, nach (35km) Latsch (638m; Gasth.:
Hirsch), Markt mit 1000 Einw. Hoch am n. Bergabhang Ruine
Annenberg (1056m), darüber die Wallfahrtskirche St. Martin am
Kofel (1736m). — Über die Plima zur (39km) HS. Goldrain
(622m), Station für das sich s. öffnende Martelltal.
Das Martelltal steigt in s.w. Richtung zur Ortlergruppe hinan. Am
Ausgang des Tals (von Goldrain 20 Min.) das Dorf Morter mit den Burg-
ruinen Unter- und Ober -Montan. V/2 St. weiter Bad Salt (1148m); r. am
Abhang bleibt das Kirchdorf Martell oder Tal. Von Salt führt der Weg
über (36 Min.) Gand (1257m; Gasth.: Eberhöfer), an der (1 St.) Kapelle
Maria - Schmelz (1555m) vorbei zum (1 St.) Zufritthaus (1828m; Gasth.),
mit herrlichem Blick auf den Talschluß, und zur (2 St.) Zufallhütte (2273m;
Wirtsch.), in schöner Lage angesichts des Zufallferners. Auf den *Cevedale
(Zufallspitzej 3774m) 6 St., mit F. (19 K), anstrengend aber nicht schwierig.
212 R. 25. — K. S. 196. SULDENTAL. Stilfser-
Gletscherpfade führen von der Hütte n. über das Madritschjoch (3119m) in
6-7 St. oder über den Eisseepaß (3133m) in 672-7 St. nach Sulden (s. unten) $
w. über das Lang enf einer j och (3271m) in 8 St. nach S. Caterina.
48km Schlünden (706m; Gasth. : Post), Markt an der Mündung
des Schlandemauntals. — 55km Laas (869m; Gasth.: Hirsch), mit
großen Marmorwerken, an der Mündung des Laaser Tals. — 62km
Spondinig-Prad (885m; Bahn-Posthotel Hirsch, Z. von 1 K 60 an,
M. 3 K, gut). Die Bahn führt weiter nach (72km) Mals (S. 195).
Post nach Landeck s. S. 195/94.
Bei Spondinig-Prad beginnt, aus dem Vinschgau 1. abzweigend,
die *Stilfserjochstraße, 1820-24 erbaut, die höchste fahrbare
Straße Europas. Sie überschreitet die Etsch, dann auf einem Damm
die vom Trafoier Bach mit Geröll bedeckte Talsohle. — 2,7km Prad
(900m ; Gasth.: Prader Hof, Post).
Bei der Schmelz (930m ; Gasth. : Adler) beginnt die Straße zu
steigen; das Tal verengt sich, zur Seite der ungestüme Trafoier
Bach in einer Reihe von Fällen. R. an steiler Bergwand das Dorf
Stilfs (1311m); die Straße tritt auf das 1. Ufer des Bachs. — Bei
(9,3km) Gomagoi, deutsch Beidewasser (1273m; Hot. Post), mit
kleinem Sperrfort, öffnet sich s.o. das Suldental.
Das 3 St. lange 'Suldental zieht sich in das Herz der Ortlergruppe hinein.
Post und Omnibus von Spondinig-Prad zum Suldenhotel mehrmals tägl.
in 5 St. für 6 K, Zweisp. 30 K. Fahrstraße von Gomagoi nach (272 St. ; 9km)
Sulden oder St. Gertraud (1845m -, H. Eller, Z. 1.60-3 K, Posthotel zum
Ortler, Z. 1.80-3, F. 1 K, beide gut). 11,3km das *Suldenhotel (ersten Ranges,
1906m ; 140 Z. von 3 K an, F. i.50, M. 4 K), mit vollem Überblick des
großartigen Bergkranzes, der den vom Tal aus nur wenig sichtbaren Sulden-
ferner umgibt. Guter Überblick über den Ferner von der (2 St.) Schaubach-
hütte auf der Ebenwand (2694m -, Wirtsch.), Ausgangspunkt für Königsspitze,
Cevedale, Schöntauf spitze. Cevedalepaß (nach S. Caterina) und Madritschjoch
(nach Martell). Lohnend auch der Besuch der (2-272 St.) Düsseldorfer Hütte
(2700m -, Wirtsch.) im Zaytal, mit schönem Blick auf den Ortler, und der
(27-2 St. ; F. 8 Ä') Bäckmannhütte (2661m) oberhalb des Suldenferners. —
Bergtouren von Sulden: * Hintere Schöntauf spitze (3324m), 4 St., F. 11 K,
für Geübte entbehrlich: von der Schaubachhütte (s. obeu) zum (IV2 St.)
Madritschjoch (s. oben), dann 1. über den Kamm zum (35 Min.) Gipfel, mit
prächtiger Aussicht. Abstieg vom Joch zur Zufallhütte (S. 211) 2 St. —
«Cevedale (3774m ; S. 211), von der Schaubachhütte 71/2-8 St., F. 17 K, sehr
lohnend (prächtige Aussicht auf die Ortlergruppe). Auf dem Eisseepaß
(s. oben), 272 St. von der Schaubachhütte, die Hallesche Hütte (Wirtsch.). —
Königsspitze (3857m), von der Schaubachhütte 5-6 St. (F. 26 K), schwierig. —
Der *Ortler (3902m), der höchste Berg der Ostalpen, wird sowohl von
Trafoi (s. unten) in 772-8 St. wie von Sulden aus in 672-7 St. bestiegen
(anstrengend, aber für Geübte bei gutem Schnee nicht schwierig; F. 20 K).
Der Weg führt von Sulden durch das Marlttal scharf ansteigend zur
(3V2 St.) Payerhütte (3020m-, Wirtsch.) am Tabarettajoch; von hier über
den Tabaretta- und Obern Ortlerferner zur (372 St.) Spitze, mit großartiger
BUndsicht. — Näheres s. in Baedekers Südbayern, Tirol etc.
Die Straße steigt rascher und überschreitet viermal den Trafoier
Bach ; vorn immer großartiger die gewaltige Ortlergruppe.
13km Trafoi (1541m; Gasth.: * Trafoi -Hotel, ersten Ranges,
170 Z. zu 3-15, F. 1.50, M. 5 K; *Neue Post, Z. 2-6, F. 1 K, Alte
Post; Zur schönen Aussicht; Edelweiß'), lkm langes Dorf in groß-
artiger Lage.
jochslraße. SANTA MARIA. K. S. 196. — 25. R. 213
Lohnender Spaziergang (1/2 St.) zu den Heil, drei Brunnen (1598m),
beim Hot. Trafoi von der Straße 1. ab, durch Wald, an der Wirtsch.
Waldheim vorbei. Unter einem Schuppen drei Bildsäulen, Christus, Maria
und Johannes, aus deren Brust sich das „heilige Wasser" ergießt; daneben
eine Kapelle und Whs. Ein Fußweg führt vom Waldheim in 1 St. hinauf
zum Weißen Knott (s. unten). — Schöne Aussicht auf das Ortlergebiet
vom *Kleinboden (2100m), zu dem man auf dem unterhalb der Alten Post
abzweigenden „Dorawegeu in 2 St. bequem hinaufsteigt. — Ortler s. S. 212.
Die Straße steigt in kühnen Windungen anf der 1. Talseite
hinan ; Aussichten am besten von den Straßenkehren, daher ab-
kürzende Fußwege vermeiden. Schönster Punkt am (17,4km)
* Weißen Knott (1863m; Restaur.), einem Felsvorsprung: vorn der
schwarze Madatsch, r. der Madatschferner, 1. der Trafoier Ferner
und, im Vordergrund , das Pleißhorn ; tief unten die Heil, drei
Brunnen (s. oben; Abstieg in 30 Min.). 25 Min. Cantoniera delBosco,
gegenüber dem schönen Madatschgletscher. Der Baumwuchs hört
auf, nur dürftige Zwergkiefern kommen noch fort. Yor (40 Min.)
20,5km Franzenshöhe (2188m 5 Post- Alpenhotel) zeigt sich zu-
erst der Gipfel des Ortlers. — Die Straße steigt in langen Kehren
zum (13/4 St.)
27,4km Stilfser Joch (Qiogo diStelvio), mit dem Gasth. Fer-
dinandshöhe (Z. 2.50-5 K) und Österreich. Zollamt. L. am Fels
bezeichnet eine Säule die Grenze und Paßhöhe (2760m ; auf dem
Grenzstein falsch 2814m). Ganz schneefrei ist die Straße hier
nur im Hochsommer warmer Jahre ; im Juli noch tiefer Schnee zu
beiden Seiten. 15 Min. n. oberhalb der Paßhöhe die * Dreisprachen-
spitze (2843m; großes Hotel, gut). — In Windungen hinab nach
31,6km Santa Maria (2487m ; Whs.), der Quarta Cantoniera,
mit dem ital. Zollamt.
Eine Straße (Post im Sommer 2mal tägl., bergab in 1 St., anfwärts in
3V4 St.) führt bei Santa Maria r. ab, über den Umbrailpaß (2505m) und
durch das Muranza-Tal, nach (13,6km) S. Maria im Münstertal (S. 195)
*Piz TJmbrail (3032m), 13/4-2 St., lohnend (F. 5-6 fr.). Jenseit der Dogana
1. den rasenbewachsenen Hügel hinan, weiter oben im Zickzack über
Geröll (der Umbrailgletscher bleibt r.) zur zackigen Spitze. Prachtvolle Aus-
sicht auf Ortler, Veltliner Alpen, Bernina, Silvretta, Ötztaler Alpen.
Folgt (25 Min.) die Terza Cantoniera „al Piano del Braulio"
(2313m; Whs.) mit Kapelle; dann das Casino dei rotteri di Spon-
dalunga (2165m), Straßenarbeiter-Haus. Die Straße senkt sich in
zahlreichen Kehren, die der Fußgänger vielfach abschneiden kann
(r. in der Schlucht die über Felsterrassen abstürzenden *Fälle des
Braulio), überschreitet auf dem Ponte alto den Vitelli-Bach und er-
reicht die verfallene IIa Cantoniera Bruciato (1980m). R. die Ab-
stürze des Mte. Braulio (2980m). Weiter in langen Kehren an der
Bergwand abwärts , vermittelst einer Reihe von Schutzgalerien
durch die wilde Schlucht, das Wormser Loch (il Diroccamento).
Folgt die I<* Cantoniera di Piatta Martina (1702m) ; weiter stürzt
r. aus dem wilden Val Fraele die Adda und nimmt den Braulio auf.
Hinter der vorletzten Galerie wendet sich das Tal nach Süden und
es öffnet sich eine prächtige Aussicht über den Talboden von
214 Route 26. S. MICHELE. Bozen -Verona.
Bormio bis Ceppina, s.w. Corno di S. Colombano (3022m), Cima
diPiazzi (3439m) und Cima Redasco (3139m), s.o. Monte Sobretta
(3296m) und die Eispyramide des Piz Tresero (3602m). Dann er-
scheint gleich unterhalb der Straße wie an den Felsen angeklebt
das Alte Bad Bormio (Bagni Vecchi, 1410m); ein Fahrweg führt
kurz vor dem letzten Tunnel hinab (gute Unterkunft für Touristen j
Z. 2-4, F. li/4 fr.). 10 Min. weiter abwärts das
47,6km Neue Bad Bormio (Bagni Nuovi, 1340m), ein stattliches
Gebäude auf einer Terrasse, mit schönem Blick über den Talboden
von Bormio und das Gebirgsrund (Z. 3-7, F. ll/2, M. 5 fr.). Die
Bäder erhalten ihr Wasser (indifferente, schwach gipshaltige radio-
aktive Thermen, 38-41 ° C.) von den Quellen beim Alten Bad.
Von Bormio nach Colico am Corner See s. Baedekers Oberitalien.
26. Von Bozen nach Verona. Der Gardasee.
143km. Südbahn, Luxuszug in 3 St. für 22JT45 (von Innsbruck nach
Verona 41 K 45); Schnellzug in 3-4 St., Personenzug in 572 St.
Bozen (265m) s. S. 204. Die Bahn überschreitet den Eisak,
den 1 St. weiter abwärts die Etsch (Adige) aufnimmt, die bei
(10km) Branzoll schiffbar wird. — Jenseit (16km) Auer (Gasth.:
Post), bei Gmünd, über die Etsch; r. auf der Höhe Kaltem
(S. 207). — 21km Neumarkt- Tramin (213m); der Marktflecken
Neumarkt (Gasth.: Post, Krone) liegt am 1. Ufer der Etsch, 20 Min.
von der Bahn. Nach dem Fleimstal s. S. 228.
Am Abhang des Gebirges r. die Orte Tramin, Kurtatsch, Marg-
reid. — 31km Saturn (224m ; Gasth. : Adler), das letzte vorwiegend
deutsche Dorf, mit der Ruine Haderburg auf steilem Fels.
38km S. Michele oder St Michael (228m; Gasth.: Adler), mit
ehem. Augustinerkloster.
In den Nons- und Sulzberg (Val di Non und Val di Sole), das 50km
lange Tal des Noce, führt von S. Michele nach (52km) Male die elektr.
Uonsbergbahn (23/4-4 St.), von da Post nach Fucine 2 mal täglich in 2x/4St. —
3km Mezzolombardo (264m ; H. Commercio). Dann durch die (8km) Rocchetta,
einen Engpaß, über (23km) Tajo (517m; Gasth. : Post) und (26km) Dermullo
(elektr. Bahn auf die Mendel s. S. 207) nach (33km) Cles (656m; Grand-
Hotel), Hauptort des Nonsbergs, mit altem Schloß. Hinab zur Mostizzol-
brücke (591m), hoch über dem in tiefer Klamm schäumenden Noce. und
durch die Talsohle des Sulzbergs über (48km) Caldes (697m) nach (52km)
Male (737m 5 Gasth.: Male, Onestinghel), Hauptort des Sulzbergs (nach Ma-
donna di Campiglio, s. unten); 13km n.w. das besuchte Rabbi-Bad (1250m)
mit Eisensäuerling (ins Ultental s. S. 211). Weiter Fahrstraße an (67km)
Mezzana (941m) vorbei nach (72km) Fucine (956m ; Gasth. : Post, Zanella),
am Eingang des Val di Pejo, in dem 2lU St. aufwärts das Bad Pejo (1380m ;
Gr. -H. Pejo), mit Eisensäuerling, liegt. Von Fucine Post täglich in
5 St. über den (87km) Tonale -Paß (1884m) nach (98km) Ponte di Legno
(1261m \ H. Tonale), in dem vom Oglio durchflossenen Val Camonica. Von
hier nach (20km) Edolo (699m) und mit Bahn durch das Val Camonica
nach Iseo und Brescia, oder Fahrstraße über den Passo d'Aprica (1181m)
nach Tirano, s. B&dekers Südbayern.
Von S. Michele nachMadonna di Campiglio, 75km, Nonsberg-
bahn bis Male (52km) s. oben, von da nach Campiglio (23km) Motorpost
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<K"^ CronieeJ;
Bozen-Verona. TRIENT. 26. Route. 215
2 mal tägl. in 2 St. ; zweisp. Landauer (beim Postmeister in Mezzolombardo
zu bestellen) von S. Micbele nach Campiglio in 7V2-8 St. für 52 K u. Trkg.
— Nonsbergbahn bis Mate (52km) s. S. 214. — 56km Dimaro (766m-, Gastb. :
Corona, Z. 1 JT60). Nun in Kehren in dem bewaldeten Meledriotal aufwärts
zur Höhe des Campo di Carlomagno (1683m; H. Campo Carlomagno, 100 Z.
zu 6-20, F. 1.75, M. 6 K) und hinab nach (75km) Madonna di Campiglio
(1515m), ehem. Kloster, jetzt "Grand-Hötel des Alpes, ersten Ranges (Z.
4-16, F. 1.75, M. 5 K), als Sommerfrische und Luftkurort viel besucht, in
geschützter Lage am Fuß des aussichtsreichen *Mte. Spinale (2163m ; in
2 St. leicht zu ersteigen). Andere Gasth.: Slanina's Dolomitenhotel (Z. 3-5,
F. 1 30, M. 4 K), H.-P. Rainalter (Z. 3-4 K)} H.-P. Neumann (Z. 2.40-6.40,
M. 4.50 K), H.-P. Brenta; gute Unterkunft in Villa Hedwig. Ausflüge und
Pässe von hier s. Baedekers Südbayern , Tirol etc. ; am lohnendsten die
Bocca di Brenta (2549m; von Campiglio bis Molveno 9 St., F. 20 K).
Die Bahn tritt wieder auf das 1. Ufer der Etsch. 45km Lavis
(227m). Über den Avisio. — L. der Monte Calis (1906m).
55km Trient. — Bahnrestaurant, mit Garten. — Gasth. : am Bahnhof
♦Imperial Hotel Trento (PL a: B 1), großes Haus ersten Ranges,
mit Garten und Restaur., Z. 3-8, F. 1.50, M. 51; Bahnhof hot. Mayer,
Z. 2.50-4 iT; in der Stadt: H. garni Europa (PL b: C2), Via Lunga 41,
Z. von 2JTan; Stellad'Oro, Piazza S. Pietro (PL C 2), deutsch. — Bier :
Isola Nuova, Danteplatz (PI. B 1), deutsch; Forsterbräu, Via Oss-Mazurana 15
(PL C 2, 3). — Post u. Telegraph (PL C 3), Piazza della Posta.
Trient (195m), ital. Trento, das Tridentum der Römer, am 1.
Ufer der Etsch, mit 25000 meist ital. Einw., bis 1803 Hauptstadt
eines deutschen Fürstbistums, jetzt Sitz der Statthaltereiabteilung
für Welschtirol (ital. il Trentino), macht mit seinen mittelalter-
lichen Türmen und stattlichen Palästen einen ganz italienischen
Eindruck. •— Auf der mit Anlagen geschmückten Piazza Dante vor
dem Bahnhof ein großes Dantedenkmal, von Zocchi (1896).
Die Via Romana führt von der Piazza Dante südl. nach den
breiten Hauptstraßen Via Lunga und Via Adolfo Belenzani, beide
mit beachtenswerten Palästen, z. T. mit bemalten Fassaden nach
venezianischei Art. In Via Adolfo Belenzani der Pal. Municipale
(PI. 2: B 2, 3), mit dem Museo Comunale (werktags 9-12, 3-6 Uhr
frei zugänglich, So. und 15. Juli -31. August geschlossen), einer
Sammlung naturhist. Gegenstände, römischer u. a. Altertümer etc.
— Eine Seitenstraße führt r. nach der Kirche 8. Maria Maggiore
(PI. B 3), einem einschiffigen Bau im ital. Frührenaissancestil,
1545-63 Sitz des Konzils von Trient ; im Chor 1. ein Bild des Konzils.
Auf dem malerischen Domplatz der hübsche Neptunsbrunnen
(1768), ein Standbild des Bildhauers AI. Vittoria (f 1609), von Ru-
bino (1909), und der Pal. Pretorio (jetzt Platzkommando) mit dem
ührturm (Torre grande, PL 11). — Der *Dom (PL B C 3), zu Anfang
des xi. Jahrh. gegründet, unter dem Bischof Friedrich von Wangen
durch Adam d'Arogno (f um 1230) neu aufgeführt, aber erst im
xvi. Jahrh. vollendet, ist eine lombardisch-roman. Pfeilerbasilika
mit Vierungskuppel; am nördl. Portal ein Löwenpaar.
O. über der Stadt das mächtige Castello del Buon Consiglio
(PL D 1, 2), 1474-84 errichtet, einst Sitz der Fürstbischöfe, jetzt
Kaserne (zugänglich 9-11, 2-4 Uhr); beachtenswert der Bmnnenhof
216 Route 26. ROVERETO. Bozen -Verona.
und der ältere Hof, sowie die Fresken von Romanino, Dosso, Bru-
sasorci; der runde Augustusturm kein „Römerturm". Guter Über-
blick der Stadt von der Terrasse des Kapuzinerklosters (PI. D 1).
Im S. der Altstadt ein Stück der auf Theodorich d. Gr. zurück-
geführten Ringmauer (Mura antiche; PI. C 4) und das Museo Dio-
cesano (PL jenseit B 4; 50 h), mit sieben prachtvollen flämischen
Wandteppichen aus dem xvi. Jahrhundert u. a.
Von Trient nach Bassano durch das Suganertal, 110km,
Eisenbahn in 3l/2-4 St. — Die Bahn zweigt oberhalb Trient von der Bahn
nach Verona ö. ab, durchschneidet auf einem U/^km. langen Viadukt das
fruchtbare Etschtal, steigt dann am Bergabhang mittels einer großen Schleife
(Kehrtunnel) zur (9km) Stat. Villazzano (280m) und tritt bei (13km) Povo (330m)
in das Tal der Fersina. Vier Tunnels. — 21km Roncogno (421m), gegenüber
der Mündung des Val di Pine. — 25km Pergine (469m ; Bahnrest. 5 H. Per-
gine), Markt mit 3000 Einw., überragt von der schönen großen Burg Persen
(676m). — Weiter, an der W.-Seite des 4km 1. Sees von Galdonazzo (449m)
entlang, nach (32km) Calceranica (451m) und (35km) Galdonazzo (466m) ; dann
n.ö. über die aus dem See ausfließende Brenta nach (39km) Levico (500m;
Gasth. : * Grand- Rötel des Bains, 65 Z. zu 3-6, F. 1.50, M. 5 JT; *Gr.-ff. Neues
Kurhaus, 70 Z. zu 3.50-6, F. 1.50, M. 5 K; Eden Hot. Caliari; Bellevue
de de Russie ; Voltolini; Goncordia), einem besuchten Bad mit Eisen- Arsen-
Quellen, die bei dem 3 St. höher am Bergabhang gelegenen Bad Vetriolo ent-
springen. Hier beginnt die eigentliche Val Sugana, ein fruchtbares Tal
mit Wein- und Maulbeerpflanzungen. — 48km Roncegno - Marter (416m).
V2 St. nördl. das gleichnam. Bad (*Gr.-Höt. des Bains & Palacehotel, Z.
von 4 K an, F. 1.25, M. 5 K; Stella & Moro), mit Arsen-Eisenquelle. — 53km
Borgo di Valsugana (380m; ff. Valsugana), mit 4400 Einw. — 59km VHP
Agnedo-Strigno (349m; Gasth.: Aquila Nera). — 76km Tezze (226m), letzte
Österreich. Station. — Die Bahn überschreitet die ital. Grenze. 81km
Primolano (217m), mit italien. und Österreich. Zollamt. Weiter durch
den Canale di Brenta, eine großartige Felsschlucht. L. in einer Felsgrotte
Trümmer der venezianischen Feste Covolo oder Kofel (unzugänglich). —
Bei (103km) Solagna öffnet sich die Talenge der Brenta. — 110km Bassano
(129m; Gasth.: S. Antonio, Mondo), hübsch gelegenes Städtchen mit 7600
Einw. Im Museum eine Anzahl Bilder der Künstlerfamilie da Ponte,
nach ihrem Heimatsort Bassano genannt. Promenaden mit schönen Aus-
sichten auf die Alpen umgeben die Stadt. — Eisenbahn von Bassano nach
Venedig und Padua, s. Baedekers Oberitalien.
Von Trient nach Campiglio, 77km, Postautomobil im Sommer
3mal tägl. nach Pinzolo in 43/4 St. für 13^80; weiter Postautomobil über
Campiglio nach Male; zweisp. Landauer von Trient nach Campiglio in
10-11 St. für 60 K u. Trkg. (über S. Michele s. S. 214). Die Straße steigt
am r. Etschufer, an dem befestigten Felshügel Doss Trento vorbei, zur Paß-
höhe (492m) jenseit des Dörfchens Cädine und senkt sich dann über Vezzano
(386m), an dem malerischen Schloß Toblino (guter „Vino santo") im gleichn.
See vorbei, nach (22km) Alle Sarche (254m; Whs.); Postautomobil über
Arco nach Riva, S. 218). Hier über die Sarca, dann am r. Ufer der Sarca-
schlucht in Windungen hinan nach (31km) Gomano (365m) , Bad mit
Schwefelquelle. Über (33km) Ponte delle Arche (401m) und durch das
Sarcatal nach (47km) Tione (565m ; Gasth. : Gavallo bianco , Posta) , mit
1800 Einw., am Einfluß des Arno in die Sarca. Das Sarcatal wendet sich
nach X. (Val Rendma). Die Straße führt durch zahlreiche Dörfer nach
(64km) Pinzolo (770m ; Gasth. : Krone, ff. Pinzolo), Ausgangspunkt für den
sehr lohnenden Besuch des obersten Sarcatals oder * Val di Genova (bis Bedole
5 St., von da zur Mandronhütte 2lfa St.), und steigt dann ö. bergan, über
S. Antonio di Mavignola (1128m) nach (77km) Madonna di Campiglio (S. 215).
Bei (71km) Calliano (186m) 1. auf der Höhe die Burgruine
Beseno. Das untere Etschtal. reich an Reben, Mais und Maulbeer-
bäumen, heißt bis zur ital. Grenze Val Lagarina. — 79km Bovereto
G<>ograpk-ÄiistrTOaiWagrverr *De"bes^LeipTsig.
Engl.Mile
Bozen-Verona. ARCO. 2(5. Route. 217
(190m ; Bahnrestaur.; H. Centrale, H. Rover eto\ Stadt von 11 000 ita-
lienischen Einw., mit hochgelegenem altem Schloß (jetzt Kaserne).
20 Min. w. Sacco, mit großer Tabakfabrik.
Am r. Ufer lsera, mit Wasserfall; am 1. Ufer bei Lizzana ein
Schloß, angeblich um 1303 Aufenthalt des aus Florenz verbannten
Dante. — 83km Mori (174m ; Hot. Stazione). Nach Riva s. unten.
Bei (85km) S. Marco durchschneidet die Bahn die Slavini di
Marco, Schuttmassen des alten Etschgletschers, nach Dante (Inf.
xn, 4-9) Reste eines Bergsturzes vom J. 883. — Bei (89km) Serra-
valle, der alten Klausenfeste, wird das Tal enger.
95km Ala (147m; Bahnrestaur.), Städtchen mit 3200 Einw.
(Zollrevision).
100km Avio, mit Schloß des Grafen Gastelbarco. — 110km Peri
(126m) , erste ital. Station. Der Bergrücken des Monte Baldo
(2218m) trennt w. das Etschtal vom Gardasee. — Kurz vor (121km)
Ceraino r. auf der Höhe Rivoli, 1797 von den Franzosen unter
Massena erstürmt. Die Bahn tritt in den stark befestigten Engpaß
der Berner Klause (Chiusa di Verona). — 137km Parona. Über
die Etsch.
143km Verona, s. Badekers Oberitalien.
Von Mori nach Riva. Der Gardasee.
25km. Schmalspurbahn in l*/4 St. für (I. Kl.) 3 K 20 oder (III. Kl.)
1 #60. — Dampfboot auf dem Gardasee s. S. 218.
Mori s. oben. — Die Bahn führt über die Etsch nach (3km)
Mori-Borgata, Station für den Markt Mori (194m; Alb. Mori);
weiter in grünem Tal nach (7km) Loppio (224m) und an dem
hübschen See von Loppio mit seinen Felseninseln vorbei, zwischen
Felstrümmern in Windungen hinan zur Paßhöhe (279m); dann
hinab nach (13km) Nago-Torbole (217m), am Rande einer Schlucht,
mit der Burgruine Penede 1. auf steilem Fels. L. führt von hier
die alte Straße über (1/4 St.) Torbole (*Gr.-H. Torbole, 100 Z. von
3 K an, 15. Nov. -15. Febr. geschlossen; H. Gardasee) nach (1 St.)
Riva. Die Bahn senkt sich n. an der Bergwand, 1. mit herrlichem
Blick auf den Gardasee und das Sarcatal, nach (18km) Oltresarca ;
dann über die Sarca nach
20km Arco. — Gasth. (die größeren nur Okt. bis Mai geöffnet):
*Gr.-H. des Palmes, am Kurplatz, mit Zentralheizung, ersten Ranges,
Z. 3-10, F. 1.20, M. 4 K, *H. Bellevue, beim Bahnhof, Z. 1.50-5 K;
*H. Viktoria, 10 Min. vom Kurplatz, Z. 3-10, F. 1.50 JST; H. d e s Boule-
vards (C auf der Karte), am Kurplatz, mit Cafe-Restaur., Z. von 3 K an,
F. 1, M.3^ H. deTEurope, Z.%hK-, H.-P. Olivo; Hot. Strasser;
H.-P. Olivenheim, hoch gelegen-, H. Austria, am Kurpark, Z. 1.60-3 Ky
Kaiserkrone, H. Riviera, beim Bahnhof, alle drei das ganze Jahr
geöffnet. — Viele Pensionen.
Arco (91m), Städtchen mit 4500 Einw., am r. Ufer der Sarca,
überragt von dem im spanischen Erbfolgekrieg von den Franzosen
zerstörten Schloß Arco (284m; vom Kurplatz 1/2 St.), wird wegen
218 Route 26. RIVA.
seiner geschützten Lage viel als Winteraufenthalt besucht, ist
jedoch im Sommer fast ohne Fremdenverkehr. Beim Kurpark das
Bronzestandbild des aus Arco geb. Malers Giov. Segantini (f 1899),
von Bistolfi (1909).
Weiter durch die Sarca-Niederung über (22km) S. Tomaso nach
25km Riva (Karte 8. 8. 217). — Der Bahnhof (Restaur.) liegt 7-8 Min.
östl. vom Hafen. — Gasth. : * Lido-Palace-Hotel, östl. vom Bhf.,
15. Nov.-15. Febr. geschlossen, mit Zentralheizung-, Z. 3-12, F. 1.50, M. 5 Kx>
Hot. Imperial zur Sonne (S auf der Karte), mit Terrasse am See,
Z. 2.50-5, F. 1.20, M. 3.50 K; *H.-P. du Lac, mit Garten, Z. 2-3, F. 1,
M. 3^; H.-P. See-Villa, 1/4 St. östl. vom Bhf.; H.P.Riva, Z. 2-3.50,
F. 1, M. 3.50 5"; Bayr. Hof, mit Zentralheizung und Cafe -Restaur.,
Z. 160-4 Z, gut, Zentralhotel, beide am Hafen; H. Bahnhof,
Z. 1.60-3 Z"; Böhm, Z. 1.50-2.50 iL — Post u. Telegraph, Piazza Brolo. —
Seebäder beim Lido-Hot. und an der Ponalestraße.
Riva (70m), lebhafter Hafenort mit 8000 Einw. , liegt an der
NW.-Ecke des Gardasees, am Fuß der steil aufragenden Rocchetta,
an deren Abhang, hoch über dem Städtchen, ein verfallener Wart-
turm an die venezianische Herrschaft erinnert. Mittelpunkt des
Verkehrs ist der Hafenplatz, mit Bogengängen an den Häusern
und einem mächtigen alten Uhrturm. — Die Sommerhitze wird
mittags durch einen kühlen Seewind (Ora) gemildert ; nachmittags
liegt die Stadt im Bergesschatten.
Zum Ponalefall, am besten hin mit Motorboot (3mal tägl. in 20 Min.,
50 h) oder Barke (3/4 St., 3-4 JH, die bei dem schönen untersten Fall an-
legen. Durchgang durch das Restaur. 20 h. Man steigt von hier an der
oberen elektr. Kraftstation und an drei kleineren künstlichen Fällen
vorüber in 25-30 Min hinauf zur ^Ponalestraße, auf der man r., an dem
kleinen Restaurant Belvedere (unterhalb eine Terrasse mit Blick auf
sämtliche Ponalefälle 5 Zutritt 20A) vorüber, in zj\ St. nach Riva zurück-
wandert. Die sehr staubige Straße ist an den steil abstürzenden Fels
z. T. durch Tunnels geführt und bietet namentlich nachm. die prächtig-
sten Aussichten.
1 St. n. Varone (123m), mit sehenswertem Wasserfall in dunkler Klamm
(Eintr. 40 K) ; weiter nach (3/4 St.) Tenno (435m). mit alter Burg (reizende
Aussicht), dann über Cologna und Varignano hinab nach (1 St.) Arco (S. 217).
Ins Ledrotal (Wagen nach Pieve u. zurück einsp. 8, zweisp. 16 K\
Post in 372 St.). Gegenüber den Ponalefällen (s. oben) steigt die Straße
in Kehren, wendet sich w. und erreicht über Biacesa und Molina-Legos den
hübschen Lago di Ledro (655m), an dessen Nordseite Mezzolago und unweit
des NW. -Endes (13km) Pieve di Ledro (660m; Albergo Alpino). Weiter
nach Storo und Condino (Hinter-Judicarien) s. Baedekers Südbayem etc.
Der *Gardasee, Lago di Oarda (65m), der Lacus Benacus der
Römer, ist 55km lang und 5-18km breit. Er gehört fast ganz zu
Italien, nur die Nordspitze mit Riva zu Tirol. Die Uferberge, am
obern Ende steil und hoch, verflachen sich nach S. allmählich und
laufen in den breiten Moränengürtel am Rande der oberitalienischen
Ebene aus. Das Wasser erscheint meist dunkelblau. — Dampf-
boote befahren den See 3-6mal tägl. am westl. Ufer (Riva-Desen-
zano, 4-51/4 St.; 4 fr. 45, 2 fr. 60c), l-2mal tägl. am östl. Ufer
(Riva-Peschiera, 41/4 St. ; 4 fr. 60, 2 fr. 60 c).
Westl. Ufer — Die wichtigsten Landestellen sind: Limone,
der erste ital. Ort, zwischen Zitronen- u. Olivenpflanzungen. —
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MÜHLBACH. 27. Route. 219
Campione, mit Baumwollspinnerei. — Gargnano (Gasth. : Cervo),
der nördlichste Ort der „Riviera", der wärmsten Uferstrecke. —
Maderno, am Fuß des Monte Pizzocolo (1583m). — Gardone Riviera
(*Grand-Hötel, Z.3-8, F. li/2,M.4i/2-6rr., im Sommer geschlossen ;
H. Benaco, Bayrischer Hof, für Durchreisende), eine Gruppe von
acht Dörfern (JFasano di sotto, Gardone di sotto, G. di sopra u. a.),
wird besonders im Frühjahr und Herbst von Vergnügungsreisen-
den, im Winter auch als Kurort für Brust- u. Nervenkranke be-
sucht. Die Berge bieten eine Fülle staubfreier abwechslungsreicher
Spazierwege. — Salb (Gasth. : Gr.-H. Salö, Juni- Aug. geschlossen ;
H. Baviera), Städtchen mit 5200 Ein w., der südlichste Ort der
Riviera. — Vor Desenzano (Gasth. : H. Splendide, H. Royal Mayer)
berührt das Dampf boot noch Sirmione (H. Regie Terme), unweit
der N.-Spitze der 4km langen schmalen Landzunge gl. N., mit
Schwefeltherme, großer Wasserburg der Scaliger und spätrömischen
Ruinen, den sog. Grotte di Catullo.
Östl. Ufer. — Die wichtigsten Landestellen sind: Torhole
(S. 217); Malcesine, mit Scaligerburg ; Torri del Benaco, mit
Burgruine; dann um das Vorgebirge S. Vigilio herum nach Gar da;
Peschiera (H. Montresor), Festung am s.o. Ende des Sees.
Ausführliche Angaben über den Gardasee und seine Winterkurorte
s. in Baedekers Riviera und in Baedekers Oberitalien.
27. Von Franzensfeste durch das Pustertal nach Lienz
(Villach) Marburg).
108km. Südbahn, Schnellzug in 23/4 St., Personenzug in 33/4 St.
Das Pustertal, eines der längsten und durch seine Seitentäler (Am-
pezzotal, Iseltal usw.) touristisch wichtigsten Täler Tirols, besteht aus den
durch den Toblacher Sattel geschiedenen Tälern der Rienz und der obern
Drau. Es bietet eine Reihe freundlicher, aber nur selten großartiger
Bilder; von Niederdorf bis Lienz erscheinen südl. über den grünen Vor-
bergen von Zeit zu Zeit die kühnen Formen der Dolomiten.
Franzensfeste (747m) s. S. 202. Die Bann führt durch die
Festung und überschreitet den Eisah, 80m über dem in tiefer
Klamm schäumenden Fluß. Hinter Aicha der Mühlbach - Tunnel.
Die Bahn durchbricht bei (Ökm) Schabs den Höhenzug zwischen
Eisak und Rienz und wendet sich 1. ins Pustertal, auf hohem Damm
an der Bergwand hingeführt ; r. abseits Burg Rodeneck. — Hinter
(9km) Mühlbach (768m; Gasth.: Sonne, gut, Linde), Sommer-
frische an der Mündung des Valier Tals, verengt sich das Tal auf
kurzer Strecke. — 14km Vintl (742m), beim Dorf Niedervintl
(Gasth. : Post), an der Mündung des Pfunderstais.
Über die Rienz; r. das kleine Schwefelbad Ilstern. 19km St.
Sigmund. — 24km Ehrenburg (786m), mit Schloß des Grafen
Künigl. Weiter mehrfach tiefe Felseinschnitte ; dann vor (29km)
St. Lorenzen (802m ; Gasth.: Rose, Mondschein) über die aus dem
220 R. 27. — K. S. 189 m. 225. BRUNECK.
Enneberger Tal kommende Oader ; 1. das verfallene Kloster Sonnen-
burg, r. auf einem Felsen die Halbruine Michaelsburg.
Das Enneberger oder Gader-Tal ist namentlich wegen der Dolo-
miten in seinem Hintergrunde besuchenswert. Talsprache ist ladinisch,
doch wird Deutsch fast allgemein verstanden. Die Straße (33km ; Post von
Bruneck bis Corvara tägl. in 6lA St. für 4 E) führt von St. Lorenzen durch
die enge Gaderschlucht nach (9km) Zwischenwasser (1015m ; Whs.), an der
Mündung des Yigil-Tals in das Gadertal. In ersterm liegt 1 St. aufwärts
St. Vigil (1201m ; Gasth. : Monte Sella, Z. von 2E an, gut; Post oder
Stern), als Sommerfrische besucht, am Fuß des Kronplatt (Besteigung in
3-3l/2 St., s. unten). Ausflüge und Übergänge nach Ampezzo, Prags usw.
s. Bcedekers Südbayern, Tirol etc.
Die Straße nach Corvara überschreitet den Vigilbach (s.w. der Peitler-
kofel, 2877m) und führt über (14km) Picolein nach (24km) Pedratsches
(1325m), gegenüber dem höher am r. Ufer gelegenen St. Leonhard oder
Abtei, ladin. Badia (1376m ; Gasth. : Kreuz, einfach), Hauptort des Tals
(von hier Abteital genannt), am Fuß des Heiligkremkofels (2911m). Vor
(23km) Stern verzweigt sich das Tal; in dem s.o. Arm liegt (2 St. von
St. Leonhard) St. Cassian (1542m; Crazzolara's Whs.), durch seine Ver-
steinerungen bekannt. Die Fahrstraße führt weiter im s.w. Talarm, zu-
letzt über den Corvara-Bach nach (33km) Corvara (1558m; Gasth.: Post),
einem schön gelegenen Dorf. N.w. 35 Min. aufwärts liegt Colfuschg oder
Colfosco (1645m; Kapellen wirt), der malerischste Punkt in dieser charak-
teristischen Dolomitgegend. Von hier nach St. Ulrich (S. 203) über das
Orödner Joch (2125m; Hospiz) 5 St. — Nach Fassa über das Grödner und
Sella-Joch (S. 203), 6 St. bis Campitello (S. 228), s. S. 203.
33km Bruneck (830m; Bahnrestaur. ; Gasth.: Post, Z. 1.60-
3.40 JT; H.-P. Tirol, Z. von 2 K 40 an, H. Bruneck, 3 Min. vom
Bahnhof, Z. 1.20- 4.50 J£T; Niederbacher), Hauptort des westl.
Pustertals mit 2600 Einw. und altem Schloß, in reizender Lage
an der Mündung des Tauferer Tals (s. unten), als Sommerfrische
viel besucht. Schöne Aussicht von der Kaiserwarte (1005m ; Y2 St.).
Nach Taufers lohnender Tagesausflug (elektr. Lokalbahn in 50 Min.
für 1,2:80 oder iE 20; Abfahrt vom Südbahnhof). Die Lokalbahn führt
durch das Tauferer oder Ahrn-Tal über St. Georgen, Oais und üttenheim
nach (17km) Sand im Tauferertal oder Täufers (855m ; Gasth. : Post, Z.
1.20-3 E, gut; Elefant), Hauptort des Tals mit 800 Einw., aus den Dörfern
Sand am r., St. Moritzen am 1. Bachufer bestehend, von der großen, jetzt
hergestellten Burg Taufers überragt. — Oberhalb Taufers verengt sich
das Tal; 5km Luttach (956m; Gasth. Schwarzenstein), an der Mündung
des Weißenbachtals. Die Straße führt weiter über (12,7km) Steinhaus (1052m;
gutes Gasth.) bis (28km) Easern (S. 171). — Lohnender Ausflug von Taufers
in das *Reintal, ein bewaldetes malerisches Tal, durch das der Reinbach
in einer Reihe schöner Wasserfälle hinabstürzt ; 3-3V4 St. bis Rein (1600m ;
Klammlwirt), in herrlicher Lage angesichts der Rieserferner.
Von Bruneck auf den *Kronplatz (2272m) 4-4l/2 St., lohnend (F. 7 K,
unnötig), über Reischach auf rot mark. "Wege meist durch Wald. Oben das
Kronplatzhaus (Sommerwirtsch.); vom Aussichtsturm prächtige Rundsicht.
Die Bahn überschreitet die Rienz, umzieht Bruneck in großem
Bogen , durchdringt einen Tunnel gegenüber der Lamprechtsburg
und tritt hei Percha wieder auf das 1. Ufer der Rienz. Zwei
Tunnels. — 46km Olang (1055m); n. öffnet sich das Antholzer
Tal. — Weiter hoch am 1. Ufer der Rienz nach (51km) Welsberg-
Waldbrunn (1085m ; Gasth. : Oold. Löwe, Lamm, Rose), in schöner
Lage an der Mündung des Osieser Tals. N. Burg Welsberg und
Ruine Thurn; s. Wildbad Waldbrunn. — Die Bahn überschreitet
den Pragser Bach und erreicht ansteigend Niederdorf.
TOBLACH. K. S. 225 u. 176. — 27. 72. 221
56km Niederdorf (1156m; Gasth.: Bahnhofhotel, Z. 1.50-3 K,
gut; Post; Emma; Oold. Adler), großes Dorf in breitem schatten-
losem Tal, als Sommerfrische besucht. 10 Min. ö. das Weiherbad
(Gasth.: Grasser).
y2 St. w. von Niederdorf und ebensoweit von Welsberg (S. 220) öffnet
sich das *Pragser Tal, mit den Bädern Alt- und Neu- Prags (Post von
Niederdorf bis Alt -Prags 2mal tägl. in IV4 St. für l.fi"20} Einsp. zum
Pragser See 8, Zweisp. 12 K). Von (13/4 St.) Neu-Prags (1325m; Gasth.), im
westl. Talarm, erreicht man in 3/4 St. den dunkelgrünen * Pragser Wildsee
(1496m; *Hot. Wildsee-Prags), in dem sich der gewaltige Seekofel (2810m)
spiegelt. — Ali-Prags (1383m ; Gasth.), l*/4 St. von Niederdorf, liegt reizend
im ö. Talzweig, südl. überragt von der Hohen Gaisl (S. 225). Ein leichter
und lohnender Weg führt von hier über die Plätzwiese (1993m ; *H. Dürren-
stein) zwischen 1. Dürrenstein, r. Hoher Gaisl nach (4y2 St.) Schluderbach
an der Ampezzostraße (S. 225).
Die Bahn überschreitet zum letzten Mal die Rienz und erreicht
ihren höchsten Punkt, die Wasserscheide zwischen Rienz und
Drau, auf dem Toblacher Feld (1209m).
61km Toblach. — Gasth.: *Südbahn-Hotel, 300 Z. zu 3-15,
F. 1.50, M. 5 IT, *H. Union, 40 Z. zu 3-6, M. 4 K , * Germania, 120 Z.
zu 3-6, F. 1.20, M. 4K, Bellevue, Z. 2-4, F. II, alle vier unweit des
Bahnhofs; Mutschlechner , Z. 1.40-2 K, Schwarzer Adler, Z. von
1 K 20 an, beide im Dorf.
Toblach (1211m), als Sommerfrische viel besucht, besteht aus
den in der Nähe des Bahnhofs gelegenen Gasthöfen und dem
großen Dorf Toblach (1224m), */4 St. n. vom Bahnhof. Besteigung
des Toblacher Pfannhoms (2663ml, 41/4 St. (F. 7 K, entbehrlich),
lohnend. — Ins Ampezzotal s. R. 30.
Nun bergab (r. die unscheinbare Quelle der Drau) nach (66km)
Innichen (1175m; Gasth.: P. Saxonia, Z. 3-5 K, gut; Mayr's
Gasth. zur Südbahn, Z. 1.20-3 ÜT; Grauer Bär, Z. 2-8 TT; Stern;
Adler), einem besuchten Sommerfrischort an der Mündung des
Sextentals. Die erste Kapelle 1. beim Eingang in den Ort, von
1653, ist eine Nachahmung der h. Grabeskapelle in Jerusalem und
das Vorbild für die Grabkapelle Kaiser Friedrichs III. in Potsdam.
Romanische Stiftskirche (xin. Jahrh.) mit interessantem Portal.
Im Sextental Fahrweg am 1. Ufer des Sextner Bachs (r. oberhalb der
Straße im Walde, 35 Min. von Innichen, das Wildbad Innichen) nach (9km)
Sexten oder St. Veit (1310m-, Gasth.: Post, Kreuz) und (V2 St.) Moos, wo
sich das Tal teilt; im w. Talarm (V4 St.) das Bad Moos (1358m-, Kast-
laDger's Gasth.), von wo lohnender Spaziergang zum (25 Min.) Fischelein-
boden (1450m ; zwei gute Gasthäuser), mit prachtvollem Blick auf den
Talschluß (Dreischusterspitze, Oberbacherspitze, Zwölfer, Elfer u. a.).
Weiter am (74km) Bad Weitlahnbrunn vorbei. — Bei (77km)
Sillian (1101m; Gasth.: Adler) ö. an der Mündung des Villgraten-
tals Burg Heimfels. Lohnend die Besteigung des Helm (2434m),
schattiger Fuß- und Reitweg in 3-3l/2 St. ; oben die Helmhütte
(Wirtsch.) und weite Aussicht. — Hinter (92km) Mittewald tritt
die Bahn (Fall 1 : 40) in die 3 St. lange Lienzer Klause, 1809 von
den Tirolern mit Erfolg verteidigt.
108km Lienz (676m ; Bahnrest., auch Z. ; Gasth. : Lienzer Hof,
Z. 2-5, F. 1, M. 3.50 K-, Post, gut; Traube; Weißes Lamm; Adler;
222 R.28. — K.S.176. WINDISCH-MATREI.
Sonne), gegen 0. die letzte Stadt in Tirol (5000 Einw.), unweit
der Vereinigung der dreimal stärkeren Isel mit der Drau. y4 St.
n.w. Schloß Brück, jetzt Gasthaus. Schöne Aussicht vom Schieß-
stand, 20 Minuten.
Von Lienz ins Iseltal (Windisch-Matrei, Prägraten) s. R. 28; — ins
Mölltal (Heiligenblut, Übergänge nach dem Pinzgau) s. R. 29; — nach
Villach (Triest) und Marburg s. R. 35.
28. Von Lienz nach Windisch-Matrei (Prägraten)
und Kais.
Die Südtäler der Hohen Tauern, Virgen-, Kaiser- und oberes Mölltal
sind am bequemsten von der Pustertalbahn aus zu erreichen. — Post
von Lienz nach Windisch-Matrei täglich in ÖVz St. (3 K) ; Einsp. 15,
Zweisp. 26 K.
Lienz (676m) s. S. 221. Die Straße führt an Schloß Brück
vorbei über die Isel und am 1. Ufer über (8km) Ainet nach (13km)
St. Johann im Wald (732m; Vereiner's Whs.), wo sie auf das
r. Ufer zurücktritt. — 4/2 St. Ruine Kienburg ; weiter 1. Hand-
weiser zur (10 Min.) * Glöckner- Ansicht, 19km Hüben (854m ; gutes
Gasth.), an der Mündung des Defereggentals.
29,5km Windisch-Matrei (975m; Gasth.: Zum Rauter, Z.
1-2 K~), Hauptort des Iseltals, am Bretterwandbach. 1/^St. n. Schloß
Weißenstein (Hotel-Pension).
VonWindisch-MatreiüberdenFelberTauernnachMitter-
sill, H1/2-I2 St. (F. 18 .ff). Der Weg führt durch das n. mündende
Tauerntal hinan zum (4 St.) Matreier Tauemhaus (1501m; Whs.). Sehr
lohnender Ausflug von hier über (1 St.) Inner- G schloß (1685m; Venediger-
haus) zur (372-4 St.) Neuen Prag er Hütte (2805m; Wirtsch.), in großartiger
Lage am Hinterm Kesselkopf (2904m), von wo der Groß- Venedig er (s. unten)
in 3-372 St. mit Führer (24 K von Windisch - Matrei) zu ersteigen ist. —
Weiter vom Matreier Tauernhaus durch öde Felsgegend zum (3 St.) Felber
Tauern (2545m); hinab zum (272 St.) Tauernhaus Spital (1174m) und
am (74 St.) Tauernhaus Schößwend (1003m) vorbei nach (l3/4 St.) Mittersill
(S. 169).
Das Iseltal wendet sich bei Windisch-Matrei w. und heißt Vir-
gental. Der schlechte Fahrweg überschreitet den Tauernbach und
steigt durch Wald über Mitteldorf nach (13/4 St.) Virgen (1191m;
Gasth. zum Panzl); r. auf der Höhe Ruine Rabenstein (1410m).
Der Karrenweg von hier nach (13/4 St.) Prägraten führt im Talgrund
über Welzelach. Lohnender ist der Fußweg (rote WM.) von Virgen
über (20 Min.) Obermauer, dann hoch an der Nordseite des Tals
durch Wald über (50 Min.) Bobojach nach (40 Min.) Prägraten
(1312m ; Gasth. : Steiner'), einem schön gelegenen Dorf.
Der Groß- Venediger (3660m) ist von Prägraten in 8-9 St. m. Führer
18 K) zu ersteigen; Saumweg zur (3 St.) Johannishütte auf der Dörfer A.
(2089m; Wirtsch.), dann Reitsteig zum (27* St.) Lefreg gerhaus (2960m;
Wirtsch.) am Mullmtz-Aderl; von hier in 272 St. zum Gipfel, mit pracht-
voller Aussicht.
VonPrägraten üb er das Umbal törl insAhrntal, bis Käsern
IO72 St. m. F., beschwerlich, aber lohnend. Saumweg durch das oberste
KALS. K.S.176. — 28. Route. 223
Isel- oder Urnbaltal an schönen Wasserfällen vorbei zur (4 St.) Klarahütte
(2103m; Wirtsch.), xfi St. vom Ende des prächtigen ümbalglet scher s; über
diesen , dann auf der W. -Seite steil über Geröll nnd Fels hinan znm
(3V2 St.) Vordem TJmbaltörl (2928m), mit prächtiger Aussicht. Hinab
über Geröll und den Windtalgletscher zur (l1/* St.) Lenkjöchlhütte (2603m;
Wirtsch.) und durch das Röttal nach (3V2 St.) Käsern (S. 171).
Der Reitweg von Windisch-Matrei nach Kais (5-
572 St., F. 9 K, unnötig) steigt an der Post vorbei den Kapellen-
berg hinan; hinter der (20 Min.) Kapelle geradeaus, an einem
Kreuz vorbei, bei den p/4 St.) Häusern von Klaunz r. bergan;
40 Min. Handweiser, durch Wald; 40 Min. über den Goldriedbach;
25 Min. weiter tritt man aus dem Walde (r. halten) und erblickt
oben das Whs. Vom (li/4 St., 3-31/2 St. von W.-Matrei) *Kals-
Matreier Törl (2206m; Whs.) prachtvolle Aussicht auf Vene-
diger-, Glockner- und Schober gruppe. Hinab 1., später durch
Wald, im Tal r. (nicht 1.) auf das untere (S.-) Ende von Kais zu.
13/4 St. Kais (1322m; Olocknerwirt Joh. Qroder; Oberwirt
„zum Alpenverein"), in breitem Tal freundlich gelegenes Dorf,
gutes Standquartier für Bergbesteigungen in der Glocknergruppe.
Besteigung des *Grofiglockner (3798m) von Kais aus kürzer und leichter
als von Heiligenblut, doch nur geübten Bergsteigern anzuraten Ol/2-8lh St.,
F. 21 K). Der Weg führt durchs Ködnüztal zur (4-4V2 St.) Stüdlhütte auf
der Vanitscharte (2803m; Wirtsch.); von hier zur (2*/4 St.) Erzherzog-
Johann-Hütte auf der Adlersruhe (3464m; Wirtsch.), mit herrlicher Aus-
sicht, dann zum (l-l1/* St.) Kleinglockner (3764m) und über die 9m lange,
40 Zentimeter breite Scharte (Drahtseil) zur (25 Min.) höchsten Spitze.
Großartige **Aussicht.
Von Kais nach Uttendorf im Pinzgau (S. J69) über den Kaiser
oder Stubacher Tauern (2512m), 12 St. m. Führer (22 K), einer der Schönsten
Tauern-Übergänge ; jenseit des Passes am Weißsee, bxji St. von Kais, die
schön gelegene Rudolfshütte (2242m; Wirtsch.).
Von Kais nach Heiligenblut über das Berger Törl (2650m),
71/2 St., MW., F. 13 K, für Geübte entbehrlich. Saumpfad durchs Ködnüz-
tal zu den Höfen von (1 St. 10 Min.) Groder (1719m); 25 Min. oberhalb vom
Wege zur Stüdlhütte r. ab und steil hinan zum (272 St.) Berger Törl
(2646m) mit der Glorerhütie (Wirtsch.) und Aussicht. Beim Hinabsteigen
öffnet sich bald der Blick 1. auf Leiterkees, Adlersruhe und Glockner. Der
Weg führt steil hinab ins Leitertal zur (IV4 St.) Obern und (8 Min.) Untern
Leiter-A. (2016m); 25 Min. weiter r. über den Bach, am r. Ufer hinan zur
Trogalp (1866m) und weiter nach (IV2 St.) Heiligenblut (S. 224).
29. Von Lienz nach Heiligenblut.
45km. Von Dölsach bis (40km) Heiligenblut tägl. P o s t in 7 St. (6 K 40).
Einspänner von Dölsach bis Heiligenblut und zurück mit Übernachten
28 K, Zweisp. 48 K. Besser geht man zu Fuß bis Winklern (Träger SK)
und nimmt dort einen Wagen (bis Heiligenblut 10-12 K).
Von Lienz bis (5km, Eisenbahn in 8 Min.) Dölsach s. S. 248
(5 Min. vom Bahnhof Putzenbacher's Gasth.); das Dorf (Gasth. :
Tiroler Hof) liegt 2km n. vom Bahnhof; in der Kirche ein Altar-
bild, h. Familie, von Franz Defregger (1835 auf dem Ederhof bei
224 R. 29. — K. 8. 176. HEILIGENBLUT.
Dölsach geboren). — Die Straße steigt in großen Kehren (rot mar-
kierte Abkürzungswege), mit prächtigen Blicken anf das Drantal
nnd die Lienzer Dolomiten, zum (6km) Dörfchen Iselsberg (1111m) ;
weiter am (8km) Gasth. zur Wacht vorbei über die kärntner Grenze
zur (9km) Höhe des Iselsbergs (1204m ; H. Defreggerhof). Hinab
zum (9,5km) H.-P. Bad Iselsberg, dann durch Wald nach (13km)
Winklern (964m ; Gasth. : Post, Geiler), am Bergabhang über dem
Mölltal gelegen. — Weiter über (20,5km) Mörtschach (930m) nach
(28km) Döllach (1024m ; Gasth.: Ortner), an der Mündung des
Zirknitzbachs, und, vorbei an dem 130m h. Wasserfall Jungfern-
sprung, über (37km) Pockhorn nach
40km Heiligenblut (1279m; Gasth.: *Rup er tihaus, Z. 1.20-5,
F. 1.20, M. 3.20 ÜT, Post, gut, beide mit schöner Aussicht ; Schober),
einem kleinen Alpenkirchdorf, nach einem Fläschchen des Blutes
Christi benannt, das, vom sei. Briccius aus Konstantinopel ge-
bracht, in der Kirche (1483) aufbewahrt wird.
Der Glanzpunkt von Heiligenblut ist die Franz-Josephs-Höhe
(4l/2 St. ; F. 6 K, unnötig). Die aussichtsreiche Kaiserin-Elisabeth-
Hochstraße (11,2km lang) steigt in großen Kehren hinan (zur
(2i/2 St. ; 8,5km) Höhe des Pallik (1950m; Schober's Gasth.), mit
schöner Aussicht, dann ins Mölltal einbiegend zum (1 St.) Glock-
nerhaus auf der Elisabethruhe (2138m; Wirtsch.), mit trefflichem
Blick auf den Absturz d'es Pasterzengletschers und den Groß-
glockner. Der Weg führt weiter über den Pfandlbach, dann 1.
hinan zum (1 St.) Kaiser-Franz- Joseph-Haus (gutes Gasth. des P.
Haritzer, Bett 1.60-4 K) und zur (5 Min.) **Franz-Josephs-Höhe
(2418m), mit vollem Überblick des mächtigen Pasterzen-Keeses1
des größten Gletschers der Ostalpen (10km lang, bis 1650m breit).
Geradeaus fast senkrecht aufragend der Großglockner, mit seinen
beiden Spitzen, 1. davon Adlersruhe, Hohenwartkopf, Kellersberg
und die drei Leiterköpfe ; r. vom Glockner Hofmannspitze, Glock
nerwand, Romariswandkopf , Schneewinkelkopf, Johannisberg,
Hohe Riffl; die drei Felsköpfe im obern Pasterzenboden sind der
Kleine, Mittlere und Hohe Burgstall.
Um den Pasterzengletscher selbst zu betreten (F. vom Glocknerhaus
5 K hin u. zurück) geht man von der Franz-Josephs-Höhe über die Moräne
hinab, dann auf dem Gletscher allmählich hinan zur (H/4 St.) Hofmanns-
Hütte (2443m) in der Qamsgrube, am Fuß des Fuscherkarkopfs.
Besteigung des * Großglockner (S. 223) anstrengend, nur geübten Steigern
bei gutem Schnee anzuraten (5J/2-6 St. vom Kaiser-Franz-Joseph-Haus,
F. vom Glocknerhaus 21 K). Vom Kaiser-Franz-Joseph-Haus (s. oben)
zum Pasterzengletscher hinab und schräg hinüber zum Hofmannsweg, der
durch das Äußere Glocknerkar zur (372-4 St.) Adlersruhe (S. 223) und zum
(IV2 St.) Gipfel führt. Näheres s. in Baedekers Südbayern, Tirol etc.
Vom Glocknerhaus über die Pfandlscharte nach Fer-
leiten 5V2-6 St. (F. 12 K), lohnend (kürzester und bester Weg von N.
her nach Heiligenblut). Vom Glocknerhaus in 1»/« St. zur Unteren Pfandl-
scharte (2665m), zwischen r. Spielmann, 1. Bärenkopf. Hinab über das
Pfandlschartenkees zur (2 St.) Trauner-Alp (1541m ; Gasth.), mit prächtigem
Blick auf die Fuscher Eisberge, und nach (IV2 St. \Fer leiten (S. 167). —
Etwas beschwerlicher, aber weit lohnender ist der Übergang vom Glock-
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HÖHLENSTEIN. 30. Route. 225
nerhaus über die Bockkarscharte (3046m) und den Hohen Gang zur (6-7 St.)
Mainzer Hütte (2388m; Wirtsch.) und nach (2 St.) Ferleiten.
Von Heiligenblut nach Rauris über das Rauriser Tauernhaus s. S. 166;
über den Hochtor oder Heiligenbluter Tauern und das Fuscher Törl (2405m)
nach (8l/2-9 St.) Ferleiten (S. 167), lohnend (vom Törl und weiter beim
Hinabsteigen prächtige Aussicht).
30. Von Toblach über Cortina nach Neumarkt. Die
Dolomitenstraße.
158km. Von Toblach nach Cortina, 32km: Automobilpost
2-3mal tägl. in 2 St. für 6 J5T 40; Stellwagen 3mal tägl. in 4 St. für 4 K;
Omnibus (Dolomiten-Rundfahrt) vom Hot. Germania über Schluderbach,
Misurina nach Cortina, zurück über Ospitale 2mal tägl. in 12 St. hin u.
zurück für 12 iT; zweisp. Wagen 26 K. — Automobilpost von Cortina
nach Buchenstein, 31km, 2mal tägl. in 2 St. für 7 iT 50; über Buchen-
stein, Canazei und Vigo zum Karersee, 81km, 2mal tägl. in 5V2-6 St.
für 18 E ; über Vigo, Predazzo und Auer (Neumarkt) nachBozen, 145km,
in IOV2 St.
Die südtiroler Kalkalpen zwischen Drau, Bienz, Eisak, Etsch, Brenta
und Piave werden meist unter der Bezeichnung Dolomiten (nach dem
französischen Geologen Dolomieu, gest. 1801) zusammengefaßt. Sie um-
fassen die Fassaner, Grödner, Sextener, Ampezzaner und Agordiner Berge ;
der höchste Gipfel ist die Marmolata (3344m). Ihr eigentümlicher Charakter
besteht in der scharfen Individualisierung der Massen: kahle; steil ab-
stürzenden Wände neben breiten Tälern und Hochplateaus, phantastische,
wild zerklüftete Gipfelbildungen mit Zinnen und Türmen, eine reiche
Fülle wechselvoller Bilder auf engem Baume. — Die 1909 vollendete *Dolo-
mitenstraße führt von Cortina über den Falzarego-Paß, das Pordoijoch und
den Karerpaß nach Bozen.
Toblach, &. S. 221. Die Ampezzostraße verläßt hier das
Pustertal und führt gerade gegen Süden in das von der Rienz
durchflossene Höhlenst ein- Tal, am Toblacher See (1259m ; Seehotel,
gut) vorbei. Das Tal verengt sich ; r. die zackigen Ausläufer des
Dürrenstein (2840m), südl. der breite Mte. Pian (s. unten). Ober-
halb der (7km) Klausbrücke (1314m) tritt die Rienz zu Tage; vor
Höhlenstein ein Fort. Bei
11km Höhlenstein oder Landro (1407m j Gasth. : *Baur, Z.
2.10-6.10, M. 4 K), als Sommerfrische besucht, öffnet sich 1. das
Tal der Schwarzen Rienz, in dessen Hintergrund die hohen hell-
schimmernden Drei Zinnen (3003m) aufragen. Weiter der hell-
grüne Dürrensee, im Hintergrund der gewaltige *Afonte Cristallo
(3199m), mit seinem Gletscher, daneben 1. der Piz Popena (3143m)
und der Cristallin (2786m) : ein großartiges Bild.
14km Schluderbach (1441m ; *Ploner's Hot. Schluderbach, Z.
2.50-5, F. 1.40, M. AK; ^ Baumg artner s H. Sigmundsbrunn),
in schöner Lage am Eingang des Val Popena. R. die gewaltige
rote Kalkpyramide der Hohen Oaisl {Croda Rossa, 3148m), 1. im
Hintergrund die Cadini.
Auf den * Monte Pian (2325m), 2V»-3 St. (F. entbehrlich). Von der
Straße nach Misurina nach 6 Min. bei Telegraphenstange 19 1. in den
Wald, 8 Min. weiter über den Bach und steil bergan zum Gipfelplateau
10 Min. n. der Schutzhütte (Wirtsch.). Prächtige Rundsicht.
226 R.30. — K.S.225. CORTINA. Dolomiten.
Von Schluderbach über Misurina und Tre Croci nach
Cortina, 472-5 St., sehr lohnende Wanderung (Omnibus von Schluder-
bach zum Hot. Misurina 3mal tägl. in ll/2 St., 3K, von da nach Cortina
zweisp. Wagen 20 JT). Von Schluderbach s.o. (beim H. Sigmundsbrunn
1. ab) auf der „Erzstraße" über die ital. Grenze, durch das waldige Val
Popen a bassa hinan (1. der Mte. Pian) zum Col San? Ängelo (1800m) und
dem (13 4 St.) Misurina- See (1755m; H. Misurina, gat). einem hellgrünen
Wasserbecken in schöner Umgebung. Am W.-rfer des Sees entlang zum
S.-Ende (8 Min. ; 1. das *Gr.-Hot. Misurina, 90 Z. zu 3.50-8, F. 1.50, M.
5üT); dann über die Misurina-A., beim (25 Min.) Handweiser r. ab in den
Wald zur österr. Grenze und allmählich bergan. Nach 3/4 St. vereinigt
sich der Weg mit dem aus Valbona kommenden Karrenweg. 20 Min. Fasso
Tre Croci (1808m; Hot. Tre Croci; österr. Zollamt: zur Pfalzgauhütte s.
unten), wo sich der Blick nach W. auf das Ampezzotal öffnet: gegenüber
die mächtige Tofana, in der Ferne 1. die schneebedeckte Marmolata, r.
der Cristallo. Hinab Fahrweg durch Wald und Wiesen im Bigontina-Tal
über Älvera nach (itya St.) Cortina (& unten).
Von Schluderbach über die Plätzwiese nach Prags s. S. 221.
Die Straße steigt an und erreicht auf dem (17km) Gemärk
(1544m) die Wasserscheide zwischen Rienz und Boite. Nnn all-
mählich bergab nach (21km) Ospitale (1474m ; Gasth.), in male-
rischer Lage am Fuß der Croda dell' Ancona (2363m). J/2 St.
weiter der jäh abstürzende Felsen Peutelstein (1608m). Die Straße
wendet sich scharf r. und führt hinab in großen Kehren in das vom
Boite durchströmte Ampezzo-Tal.
32km Cortina. — Gasth.: *H. Miramonti , 25 Min. s. am Walde,
150 Z. von iK an, F. 1.50, M. QK; *H. Faloria, 25 Min. s.o. am Walde
hoch gelesen, Z. von 3lan: *Palace H. Cristallo . 100 Z. zu 3-4, F.
1.40, M. 4.50 K; *H. Concordia, 70 Z. zu 3-4: F. 1.25, M. 4 K, mit Cafe ;
•Weißes Kreuz, 60 Z. von 2 K an, F. 1.20, M. 4.50 A', auch im Winter
geöffnet; H. -P. Bellevue; Aqnila Yera. Z. 2.50-5, M. 41, auch im
Winter geöffnet : H. Cortina: H. Viktoria: Post: H. Zentral, Z.
2-3 K, mit Cafe'.
Cortina d'Ampezzo (1219m), mit 1000 Einw., in prächtiger
Lage, ist ein gutes Standquartier für Ausflüge. Neben der Kirche
(reicher Altarschatz, Holzschnitzwerke von Brustolon usw.) ein
76m h. Campanile, von dessen Galerie beste Übersicht der groß-
artigen Umgebung. An der Hauptstraße das kleine Museo Elisa-
bettino (30 h).
Schöne Aussicht vom •Belvedere auf der Crepa (1543m), einem vor-
springenden Hügel an der w. Talseite: auf der alten Falzarego-Straße bis
zum (1 St.) Alb. Tofana, hier 1. in 5 Min. zum Restaur. am Felsrande.
Auf den *Nuvolau (2578m), 41/2-6 St., leicht und sehr lohnend (MW. :
F. S K. entbehrlich). Auf der Falzarego-Straße (S. 227) über Pocol bis
zum (2 St.) Handweiser; hier Reitweg 1. hinan zum (2 St.) Kuvolausaüel
(2400m) und 1. über den breiten Felsrücken zur O/2 St.) Sachsendankhülte
(2574m : Wirtsch.), mit großartiger Rundsicht über die Dolomiten.
Zur Pfalzgauhütte (1935m), 4-5 St. ; F. 8 K, unnötig. Von (2 St.) Tre
Croci (s. oben) AV.-Weg über Alp Malquoira, um den Fuß des Cadin del
Malquoira (2406) herum und am Abhang entlang zur (2 St.) Hütte im
wilden Sorapiskar.
Von Cortina nach (75km) Bellum 2mal tägl. Post in 9]/2 St. für 8 #50,
über (31km) Piere di Cadore, Geburtsort Tizian s (1477-1576). Weiter Eisen-
bahn nach (116km") Venedig in 3-5 St. Näheres s. in Baedekers Südbayern.
Tirol, etc.
Von Cortina über Tre Croci nach Schluderbach (4V2-5 St.) s. oben.
Dolomiten. CANAZEI. K.S.225. — 30.R. 227
Die Dolomitenstraße überschreitet in Cortina den Boite, steigt
in großer Kehre, dann um die 0. -Seite der Crepa herum zur S. -Seite
und in zwei großen Windungen hinan nach (38.ßkm) Pocol (1535m;
Alb. Tofana). Weiter in allmählicher Steigung auf der N. -Seite des
bewaldeten Falzarego-Tals zum (47km) Hospiz Falzarego (1985m),
25 Min. vor dem Falz®o-Pafs (2117m), einer breiten trümmer-
reichen Einsenkung am ö. Fuß des Sasso di Stria (2477m). Die
Straße wendet sich südl. in großen Kehren, die der rot bez. alte
Weg abschneidet, durch einen 55m langen Tunnel hinab zum Pian
di Falzarego (1939m), dann durch Wald, an der Burgruine Buchen-
stem oder Andraz (1747m) vorbei, nach (60km) Andraz (1421m;
Gasth.: Andraz, Alpenrose), einem hübsch gelegenen Dorf, wo ein
Karrenweg nach (2 St.) Oaprile (s. unten) s. abzweigt. Die Dolomi-
tenstraße führt weiter nach
63km Buchenstein oder Pieve di Livinallongo (1468m ; Gasth.:
Tirol, neu; Alpino, Z. 2-3 iT, gelobt; Tratte), Dorf mit 300Einw.,
in schöner Lage hoch über dem in tiefer Schlucht fließenden Corde-
vole. Prächtige Aussicht vom Col di Lana (2464m), 3 St., F. 6 K,
entbehrlich.
Weiter an derN.-Seite derwald-und mattenreichen Buchenstein-
oder Livinallongo-Tals über (68km) Crepaz (Gasth.: Grünwald) nach
(70,3km) Arabba (1603m; Gasth.: Arabba, Z. 1.40-2 K\ einem
hübsch gelegenen Dörfchen am Fuß der Sella. — Die Straße über-
schreitet den Cordevole und steigt an dessen r. Ufer in zahlreichen
Kehren (der alte Saumpfad kürzt um eine Stunde) zum (80,7km)
Pordoijoch (2250m; einf. Whs.; größerer deutscher Gasthof wird
gebaut), mit Aussicht auf die schneebedeckte Marmolata und die
Dolomiten von Ampezzo undCadore. Zum Bamberger Haus (s. unten)
auf dem Bindelweg 3 St. (F. 5 K). — Die Straße senkt sich zum
(82km) Hot.Pordoi (2120m; ital. Haus ersten Ranges, Z. 3-6 K,
F. 1.50, M. 5 K), mit herrlichem Blick auf Rosengarten, Langkofel
und Sellagruppe, dann in großen Kehren durch Wald (rot bez. Fuß-
steige kürzen) nach
93km Canazei (1465m; Gasth.: * Dolomitenhaus Canazei, Z.
2-8, F. 1.50, M. 4.50 K, mit billigerem Touristen-Restaur. , Belve-
dere, deutsch), wo 1. der Weg zum Fedajapaß, r. zum Sellajoch
(S. 203) abzweigt.
Von Canazei über den Fedajapaß nach Caprile, 6V2-T St.,
leicht und lohnend (F. von Campitello 12 iT, entbehrlich). Fahrweg über
(20 Min.) Alba (1483m ; Gasth. Rößl) nach (20 Min.) Penia (1542m ; Gasth.
Penia), dem letzten Dorf des Fassatals. Der Saumweg steigt am r. Ufer
des Avisio in anfangs breitem Tal, dann steiler am Rande einer waldigen
Schlucht (r. der Große Vernel, 3205m) zum (2 St.) Bamberger Haus auf
Fedaja (2042m 5 Sommer-Gasth.), mit großartiger Aussicht (von hier auf die
3344m h. Marmolata 5 St. , F. 14 K, anstrengend, nur für Geübte , aber
höchst lohnend). 20 Min. weiter der Fedaja-Paß (2047m; italien. Whs.),
mit beschränkter Aussicht. Hinab ins Feltorina-Tal und durch die ^Schlucht
(Serraj) von Sottoguda nach Rocca und ßlj2 St.) Caprile.
Die Straße führt weiter durch das vom Avisio durchflossene
Fassatal über (94km) Gries (1445m; H. Marmolata) nach (96km)
228 R.30. — K.S.225. PREDAZZO.
Campitello (1421m ; Gasth. : Mulino, Z. 1.60-3 K, deutsch; Lamm),
am Einfluß des Duronhachs in den Aviso.
Auf die Seiser Alpe (F. ratsam bis Ratzes, 91) Saumweg w. im
Durontal hinan, an dem (IV2 St.) Restaur. Durontal (1895m) vorbei zur
(3/4 St.) Soricia-Alp (1934m), oberhalb r. bergan, auf die zackigen Roßzähne
los, über das Mahlknecht-Joch (2168m) zum (1 St.) Dialerhaus, dann über
die Seiser Alp nach (3 St.) Ratzes oder (4*/2 St.) Kastelruth s. S. 203.
Nach Gröden über das Sella-Joch s. S. 203; die Besteigung der
* Rodella (S. 203), mit prächtiger Aussicht, leicht damit zu verbinden (3x/2 St.
von Campitello, F. 6 JT, für Geübte entbehrlich).
Weiter über Pera (1310m; Gasth. bei Silvio Rizzi) und Pozza
(1312m) nach (104km) S. Giovanni (1327m), Pfarrkirche für das r.
10 Min. höher gelegene Vigo di Fassa (1391m; Gasth.: Corona fy
Post, Z. 2 K, ital. gut; H. Vigo, Z. 1.40-2 K, deutsch), Hauptort
des Fassatals, mit 950Einw. Nach Bozen über denKarerpaß, 44km,
s. S. 206.
Auf die *Ciampedie (1991m ; Whs.), den östl. Ausläufer der Mugoni-
spitzen, 2 St. (F. entbehrlich)-, prächtiger Blick auf den in mächtigen
Zacken aufragenden Rosengarten, Langkofel, Marmolata usw.
107km Soraga (1202m). R. die Dolomitwände der Eotwand und
der Rosengartengruppe, im N. der Langkofel (3178m) und der
Plattkofel (2970m). — 110km Moena (1199m; Gasth.: Krone), mit
1550 Einw., an der Mündung des Costalunga-Tals. Weiterhinnimmt
das Tal den Namen Fleimser Tal an.
120km Predazzo (1031m; Gasth.: Nave d'Oro, Rosa\ bekannt
als Fundort von Mineralien. Im Fremdenbuch des Nave d'Oro
viele Namen berühmter Naturforscher. Lokal-Museum.
VonPredazzo nachPrimiero (43km) Fahrstraße (Post im Sommer
tägl. in 11 St. für 6 K) über (13km) Paneveggio (1541m; Hot. Paneveggio,
gut), und den (20km) Rolle-Paß (1984m; Gasth.). Jenseits senkt sich die
Straße in Windungen nach (29km) S.Martino di Castrozza (1444m ; "Panzer s
Dolomiten-Hctel, Z. von 3 K an; "Alpenrose, Z. 3-7, F. 1.50, M. 4.50 Z;
ToffoVs Alpenhotel, Z. 3-5, F. 1.40, M. 3.20 Z), einer besuchten Sommerfrische
in herrlicher Lage; weiter an der W.-Seite des Tals nach (43km) Fiera
di Prirniero (717m; Gasth.: Orsingher, Aquila Nera), dem Hauptort des
Primörtals. Eine schöne Straße führt von hier s. über Monte Groce nach
(22km) Fonzaso, wo sie sich teilt: 1. nach (9km) Feltre, an der Bahn von
Belluno nach Venedig; r. nach (14km) Primolano (S. 216).
Die Straße führt in Windungen auf der N.-Seite des Tals über
Ziano (953m) und Panchia (982m) nach (134km) Cavalese (1000m;
Gasth.: Anker, Z. 1.40-3 TT; Angelo cforo), Hauptort des Fleimser
Tals, mit 2850 Einw.; der ehem. Palast der Bischöfe von Trient,
mit bemalter Fassade, ist jetzt Gemeindehaus. — Die Straße ver-
läßt das Fleimser Tal, steigt zum (142km) Sattel von San Lugano
(1100m ; Whs.) und senkt sich in Windungen über (145km) Kalten-
brunn, ital. Fontane fredde (950m; Gasth. mit Brauerei), vorbei an
dem hergestellten Schloß Enn, nach (154km) Montan (425m).
Weiterhin mündet r. die von Bozen -Auer kommende Straße. —
158km Neumarkt, s. S. 214.
229
IV. Steiermark, Kärnten, Krain, Istrien.
Route Seite
31. Ton Wien nach Graz (Triest). Semmeringbahn . . . 230
Neuburg. Mürzsteg. Hochschwab 230. — Lurgrotte 231.
32. Graz 232
Buchkogel. Schöckel. Tobelbad. Von Graz nach Köflach.
Von Graz über Schwanberg nach Klagenfurt. Schwan-
berger Alpen 233.
33. Von (Wien) Graz über Marburg nach Triest .... 239
Von Spielfeld nach Luttenberg 239. — St. Urban. Gono-
bitz. Von Grobelno nach Rohitsch 240 — Neuhaus. Von
Steinbrück nach Agram 241. — Von Laibach nach Villach,
Strascha-Töplitz, Gottschee. Quecksilbergruben von Idria
243. . — Adels berger Grotte. Die Rekahöhlen bei St. Canzian
244, 245. — Kronprinz-Rudolf-Grotte 246.
34. Von Graz nach Fehring (Budapest) 247
Von Gleisdorf nach Weiz. Gleichenberg. Riegersburg 247.
35. Von Franzensfeste über Lienz und Villach (Triest)
nach Marburg 248
Von Spittal nach Mauterndorf 248. — Dobratsch 250. —
Eisenkappel 252.
36. Von Wien über Villach nach Udiue (Venedig) . . . 253
a. Über Selztal 253
Von Zeltweg nach Cilli 253. — Von Unzmarkt-Frauen-
burg nach Mauterndorf. Von Treibach-Althofen nach
Klein-Glödnitz 254. — Von Launsdorf nach Hüttenberg.
Von Arnoldstein nach Hermagor 255. — Von Tarvis
nach S. Lucia-Tolmein. Luschariberg 256.
b. Über Brück 257
Von Leoben nach Hieflau 258.
37. Von Linz oder Wien nach Triest 259
a. Von Linz nach Triest. Karawankenbahn .... 259
Wocheiner See. Triglav 260.
b. Von Wien nach Triest 262
38. Von Salzburg über Gastein und Villach nach Triest.
Tauernbahn 263
39. Triest 263
Aussichts warte und Riesengrotte bei Opcina. Miramar
263. — Grado. Capodistria. Nach Adelsberg und Abbazia
269.
40. Von Triest mit der Eisenbahn nach Venedig. Aquileja 270
41. Von Triest nach Pola 271
42. Von Wien nach Abbazia und Fiume 276
Baedekers Osterreich. 28. Aufl. 14
230
31. Von Wien nach Graz (Triest). Semmeringbahn.
224km. Südbahn, Schnellzug in 4-5 St. für 23 K, 17.20, 11.20; Per-
sonenzug in 6V4-S St. für 17 K 70, 13.20, 8.60.. Aussicht bis Gloggnitz
rechte, dann meist links. — Für einen flüchtigen Überblick der "Semmering-
bahn genügt die Fahrt nach Semmering und zurück (1 Tag), s. K-. 5.
Südbahn von Wien nach Semmering (894m), 112km, s. R. 5. —
Die Bahn durchbohrt gleich jenseit der Station den Semmering
(980m; vgl. S. 122) mittels eines 1430m 1. Tunnels (3 Min. Durch-
fahrt) und senkt sich über (118km) HS. Steinhaus (839m) hoch an
der N. -Seite des Fröschnüztals nach (122km) Spital am Semmering
(788m; Gasth. : Hirschenhof).
130km Mürzzuschlag (676m; Bahnrestaur., Z.2ÜT40; Gasth.:
Kurhaus, Post, 50 Z. zu 1.60-4 K, beide gut; Sandwirt; Elefant),
Markt mit 4900 Einw., an der Mündung der Fröschnitz in die Mürz,
als Sommerfrische und Wintersportplatz viel besucht. Am Ölberg
die evang. Heilandskirche, mit Altarbild von Defregger. Im Ge-
meindepark das 1895 errichtete Scheffel-Denkmal; in der Au die
Denkmäler Hamerling's und Brahms'.
Zweigbahn über (7km) Kapellen (S. 120) nach (12km) Neuberg (733m ;
Gasth.: Post, Gold. Hirsch), Sommerfrische mit 2ti00 Einw., in schöner
Lage am Fuß der Schneealpe (1904m), die von hier in 3V2 St. zu ersteigen
ist. Unweit des Bahnhofs das große ehem. Zisterz'enserstift Neüberg, dessen
östl. Flügel als kaiserl. Jagdschloß dient 5 die schöne got. Stiftskirche wurde
1471 geweiht. — 13km westl. von Neuberg (2 mal tägl. Post) liegt das Dorf
Mürzsleg (Gasth.: Gold. Adler), mit kaiserl. Jagdschlößchen. Von hier
Poststraße westl. über den Nieder alpel- Sattel (1220m) nach (19km) Wegscheid
(s. unten) und weiter nördl. nach (34km) Mariazell (S. 137).
Die Bahn folgt der Mürz in einem anmutigen nchtenbewach-
senen, durch Hammerwerke belebten Tal. 137km Langenwang;
darüber Ruine Hohenwang. — 141km Krieglach (600m; Gasth.:
Maurer), mit Landhaus Peter Rosegger's (1843 in Alpl, 3 St. s.o.,
geboren). — 146km Mitterdorf (590m; Gasth.: Post); r. an der
Mündung des Veitschtals das viertürmige Schloß Pichl. — 148km
Wartberg-Mürztal; 1. Ruine Lichtenegg. Die Bahn umzieht den
Wartbergkogel (707m); zweimal über die Mürz. — 153km Kindberg
(555m; Gasth.: Wolfbauer), mit Schloß des Grafen Attems. —
167km Kapfenberg (510m; Bahnrest.; Gasth.: Ramsauer, Grüner
Baum), an der Mündung des Törltals. 20 Min. w. Bad Steinerhof
(495m; Fichtennadelbäder).
Von Kapfenberg führt die schmalspurige Steiermärkische Landesbahn
nach (23km) Au-Seewiesen (767m), von wo Poststraße über (7km) Seewiesen
(Gasth. : Post) und 22km Wegscheid (s. oben) nach (37km) Mariazell (S. 137). —
Von Seewiesen wird der *Hochschwab (2278m) häutig bestiegen (5J/2 St.,
MW.; F., für Geübte entbehrlich, bis Weichselboden 10 K). Im Seetal
hinan zur (IV2 St.) Untern und (iy4 St.) Obern Dullwitz-Alm, mit der Vois-
talerhütte (1670m 5 Proviant-Depot)-, von hier im Tal noch 1/2 St. aufwärts,
dann r. hinan zum (13/4 St.) Schiestlhaus auf dem Schwabenboden (2150m ;
Sommer -Wirtsch.), und zum (V2 St.) Gipfel, mit weiter Aussicht n. bis
zur Donau und über die ganzen Ost-Alpen vom Schneeberg bis zum Dach-
stein. Abstieg nach (3 St.) Weichselt öden.
171km Brück an der Mur (487m; Bahnrestaur,; Gasth.: Qold.
Strauß, Hauptplatz, 25 Z. zu 2-2,80 K] Schwarzer Adler, Minoriten-
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FROHNLEITEN. K.S.253. — 31. R. 231
platz; Pott, am Bahnhof; Gold. Löwe), Städtchen von 8000 Einw.,
am Einfluß der Mürz in die Mur. Vom Bahnhof geradeaus durch
die Kastanienallee; jenseit der Mürzbrücke 1. über den Minoriten-
platz, dann r. durch die Mittergasse zum (12 Min.) Hauptplatz,
mit schönem schmiedeeisernem Brunnen von 1626 und, an der
O.-Seite, dem spätgot. Kornmesserhaus, früher Herzogshof, mit
Arkaden und Loggia, aus dem Ende des xv. Jahrh. Unweit nord-
westl. oberhalb des Platzes die got. Pfarrkirche (xv. Jahrh.). Vom
Kornmesserhaus nordöstl. durch die Wiener Straße und nach 4 Min.
1. durch einen kleinen Torweg hinauf zu den (6 Min.) geringen
Kesten der Burg Landskron, mit Uhrturm und dem Schloßberg-
restaurant; hübscher Rundblick. Yom Gloriett, östl. oberhalb des
Bahnhof s, und vom Kalvarienberg, am r. Murufer, schöne Aussicht. —
Nach Leoben- Villach-Udine s. R. 36 b.
Die Bahn tritt in das enge Tal der Mur. Bei (181km) Pernegg
(474m) r. ein großes 1582 erbautes Schloß. — 184km Mixnitz (449m),
am Fuß des Rötelsteins (1234m). 41/2_5 St. n.ö. der Hcchlantsch
(1722m; vgl. S. 247), mit schöner Aussicht auf die steirischen
Alpen.
196km Frohnleiten (434m ; Gasth. : Stadt Straßburg, gut ; Krone),
mit Wasserheilanstalt. R. an der Bahn Schloß Neu- Pfannberg, 1. auf
einem Bergkegel die Ruine Pfannberg. Weiter r. malerisch auf
einem Felsen die hergestellte Burg Rabenstein. — Das Tal ver-
breitert sich auf kurzer Strecke, dann treten zu beiden Seiten die
Bergwände dicht an den Fluß und bilden einen Engpaß, den die
Bahn an der Badlwand mittels einer 364m 1. Galerie v on 35 Bogen
durchbricht. Bei (204km) Peggau (411m; Gasth.: Hochhuber),
mit Burgruine, 1. der Schöckel (S. 238); r. an der Mündung des
Übelbachs der Markt Deutsch-Feistritz, mit Blei- und Zinkgruben.
Östl. führt von Peggau ein Weg nach (l3/4 St.) Semriach (707m ; Gasth. :
Grawatsch). 1/2 St. n.w. von da die *Lurgrotte, eine große Tropfsteinhöhle
(im Sommer tägl. 1-4 Uhr elektrisch beleuchtet ; Eintr. 1 K 60, So. 1 K).
Die Bahn tritt auf das r. Ufer der Mur. Bei (208km) Stübing
r. ein Schloß des Fürsten Pälffy. — 213km Gratwein (394m), mit
großer Papierfabrik. — Das Tal wird weiter. Bei (216km) Juden-
dorf (380m; Gasth. : Styria, 54 Z. zu 2-3 K, gut; Kurhotel), einer
beliebten Sommerfrische mit schönen Waldungen, r. auf einer An-
höhe die got. Wallfahrt kirche Maria-Straßengel (1355 erbaut). —
220km Gösting, mit Schloß des Grafen Attems und (3/4 St.) Burg-
ruine. Die Bahn tritt in einen weiten fruchtbaren Talkessel; 1.
der Grazer Schloßberg.
224km Graz, s. S. 232.
14*
232
32. Graz.
Bahnhöfe: 1. Südbahnhof (PI. A4, 5; Restaur.), für alle Züge; bei der
Ankunft warten Hotelomnibus ; 2. Köflacher Bahnhof (PL jenseit PI. A 5),
Nebenbahnhof für Köflach und Wies; 3. Staatsbahnhof (PI. D E 8), Neben-
bahnhof für Gleisdorf-Fehring (Raab, Budapest).
Gasthöfe. Am rechten Murufer: * Gr. - H. Wi esler (PI. g: C5), Gries-
kai 4, 100 Z. zu 2.60-10, F. 1, M. 3-6 if, Omn. 80^-lA"; *Hot. Daniel
(PI. h: A 5), beim Südbahnhof, 60 Z. zu 2.50-4.50, M. 3, P. 6-10 A';
* Elefant (PI. a: C 5), Murplatz 13, mit Garten und Münch. Bier, 100 Z.
zu 2.40-10 ii, F. 80 A, M. 4A", Omn. 80/»- 1 K; Fl orian (PI. d: C 5), Gries-
kai 12; Drei Raben (PI. c: B 5), Annenstr. 43, mit Garten; D'eu-
tinger (PI. k: B 5), Elisabethiner Gasse 12; Drei Hacken (PI. 1: B 5),
Dreihackengasse 2, 60 Z. zu 1.20-2.49 K, Omn. 40A; Schwan (PI. n: C5),
Annenstr. 3; Goldene Sonne, Löwe, beide bescheiden, Mariahilfer
Str. 12 bzw. 4 (PL C 4). — Am linken Ufer (innere Stadt; 15-20 Min. vom
Südbahnhof): *Erzherzog Johann (PL b : C 5), Hauptplatz, 100 Z. zu
2-6 A"; Gr.-H. Steirer Hof (Pl.f:D5), Jakominiplatz, 63 Z. zu 2.-40-7 K;
Goldne Birn (PI. i: E 5), Leonhardstr. 8, 58 Z. zu 2.40-6, M. 2.50 AT,
gelobt; Kaiserkrone (PL e: D 5), Färbergasse 6. — Pens. Plentl,
Goethestr. 3 (PL E 3), 25 Z., P. 6-8 K.
Cafes: Thonethof, Herrengasse 28 (PL D 5), beim Bismarckplatz ;
Kaiserhof, Ecke Kaiserfeldgasse und Bismarckplatz (PL D 5); Stadt-
park (PL D 4; S. 236); Stadttheater, Karl-Lndwie-Ring 20 (PL D 5),
beim Stadtpark; C; Promenade, Burgring (PL D E 5), im Stadtpark. —
Am r. Murufer: Österreichischer Hof, Annenstr. 10 (PL AB 5);
Helm, Annenstraße, Ecke Murplatz.
Konditoreien: Sluchlik, Hofgasse 5 (PL D 4); Stvehly, Sporgasse 14
(PL D 4). — „Grazer Zwieback" u. a. bei Spreng, Bürgergasse 7 (PL D 5);
Sorger, Murplatz 14 (PL C 5).
Bierhäuser: Schwechater Bierhalle, Herrengasse 13 (PL D 5);
Theater-Restaurant, Karl-Ludwig-Ring 1 (PL D 5); Wilder Mann,
Jakominigasse 7 (PL D6); Neugraz. Hamerlinggasse 4 (PL D 5) ; Nuß-
dorfer Hofbräu, Kaiserfeldgasse 3 (PL C D 5); Budweiser Bier-
halle, Jungferngasse 3, beim Zeughaus (PL D 5). — Die Steiermark ist
berühmt für Kapaune und Truthähne.
Automat. Restaurant, Murgasse 3 (PL C 5).
Weinstuben: Kleinoscheg, Herrengasse 13 (PL D 51, im Hof L;
Landhausfceller, Schmiedgasse 9 (PL D 5); Tiro 1 er Weins tube
(Zum Freiberger), Prokopigasse 1 (PL D 5). Die besten steir. Weine sind
Luttenberger (stärkster), Pickerei\ Kerschbacher, Sandberger, Nachtigaller.
Schilcher ist ein blaßroter säuerlicher Landwein.
Schwimm- und Bade-Anstalten : Militär- Schwimmschule, oberhalb der
Ferdinandbrücke (PL C 3) ; Dr. Just, Brandhofgasse 17 (PL E 4) ; Zur Sonne,
Tegetthoffgasse 15 (PL C 5).
Theater: Stadttheater (PL D E 5), Karl Ludwig-Ring, Oper und Schau-
spiel; Theater am Franzensplatz (PL 11: D 4), Schauspiel. — Orpheum,
Jacobigasse 8 (PL B 4), Variete.
Militär -Konzerte im Sommer im Stadtpark (S. 236), am Hilmteich
(S. 237), am Schloßberg (S. 233), im Volksgarten (PL B 4) und in der In-
dustriehalle (PL E 7; mit großem Park und Rennbahn).
Hauptpost und Telegraph (PL C 5), Neutorgasse.
Droschken. Einspänner die erste V4 St. 60 h, erste l/2 St. 1 E, Stunde
1 K 60, jede weitere 1/4 St. 40 h, Zweispänner die erste 1/2 St. 1 A"20, Stunde
2 K, jede weitere l/2 St. 1 K. Vom und zum Südbahnhof: innere Stadt
Einsp. 1 K 40, Zweisp. 2 K (bei den Nachtschnellzügen 2 K 20 bzw. 3 A",
östl. Bezirke 2.60 bzw. 3.60); Murvorstadt (r. Ufer) 1 K bzw. 1 K 60 (bei
den Nachtschnellzügen 2 K bzw. 2 K 40) , Handgepäck im Wagen frei,
größeres Gepäck ein oder mehrere Stück 40 h. Nachts (9 Uhr abends bis
6 U. früh) die Hälfte mehr. V2 Tag im Stadtgebiet bis zum Umkreis von
7V2km vorm. 5 K oder 6 K. nachm. 6 oder 8 K; ganzer Tag 10 oder 14 K;
für weitere Fahrten im Umkreise von 15km y2 Tag vorm. 6 oder 8,
nachm. 7 oder 10, ganzer Tag 11 oder 16 K.
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Hauptplatz. GRAZ. 32. Route. 233
Elektr. Straßenbahnen (Fahrt 10-26 h): 1. Südbahnhof (PI. A 4, 5)-
Annenstraße- Hauptplatz- Jakominiplatz (PL D 5)-Leonhardstr. -Hilmteich
(PI. F 2), 4,9km, 26 Min., Stirnscheibc und Lichter weiß«, — 2. Südbahnhof -
Jakominiplatz-Geidorfplatz (PI. D 3)-Keplerstr. (PI. A B 4) -Südbahnhof, St.
weiß-rot; — 3. Schillerplatz (PI. F 5)-Jakominiplatz-Griesplatz (PI. C 5, 6)-
Lendplatz (PI. B C 4), St. grün; — 4. Staatsbahnhof (PI. D E 8) -Hauptplatz
(PI. C D 5)- Sackstr.- Ardritz (PI. jenseit B 1), St. rot; — 5. Leonhardstr.
(PI. E F 4, 5) -St. Leonhard (PI. jenseit F 4), St. gelb; — 6. Griesplatz
(PI. CO, 6)-Pantigam (PI. jenseit C 8), St. weiß-blau; — 7. St. Peter
(PL jenseit F 7)- Annenstraße (PL A B 5)-Kurhaus Eggenberg (PL jenseit
A 5), St. blau; — 8. Lendplatz (PL B C4)-Gösting (PL jenseit B 2), St.
weißgrün; — 9. Annenstraße (PL A B 5) -Wetzeisdorf (PI. jenseit A 5),
St. weißblau; — 10. Zinzendorfstr. (PL E 4) - Hilmteich-Mariatrost (S. 237)
in 26 Min.
Bei beschränkter Zeit (1 Tag): vormittags Franz-Karl-Brücke,
Herrengasse mit Landeszeughaus, kulturhistorisches Museum, Stadtpark,
Schloßberg; nachmittags der S. 237 angedeutete Ausflug.
Graz (346), die alte Hauptstadt des Herzogtums Steiermark, das
seit dem Ende des xn. Jahrb. mit Österreich vereint ist, Sitz des
Statthalters und des Generalkommandos des III. Armeekorps, an
beiden Ufern der Mur, über die sieben Brücken führen, mit 160000
deutschen Einwohnern und 5200 Mann Besatzung, ist die bedeu-
tendste Stadt der Ostalpen und eine der angenehmsten, daher von
pensionierten Beamten und Offizieren bevorzugten österreichischen
Provinzialstädte. Auch die nicht unbedeutende Industrie, Ma-
schinenbau, Papier-, Loden-, Lederwaren-, Schaumwein- und
andere Fabriken, Mühlenwerke usw., tritt in der grünen malerischen
Umgebung durchaus zurück. Am 1. Ufer liegt die eigentliche
innere Stadt (I. Bezirk), an die sich südl. die frühere Jakomini-
Vorstadt (VI. Bez.), ö. St. Leonhard (II. Bez.), n. Geidorf (III. Bez.)
schließen. Am r. Ufer n. Lend (IV. Bez.) und s. Gries (V. Bez.).
Die wichtigste Verkehrsstraße am rechten Murufer ist die
Annenstraße (PI. AB 5), die vom Südbahnhof ausgeht. An ihrem
Ostende 1. die große Kirche der Barmherzigen Brüder (PI. 3 : C 5),
aus dem xvn. und xviii. Jahrb., mit Altarbildern der Zeit und ge-
schnitztem Kruzifix des Nürnbergers G-. Schweigger (1633). —
Außerdem in diesem Stadtteil zu erwähnen: die Dominikaner-
kirche St. Andrea (PL 4), ein BaTockbau von 1627, und die neu-
gotische Marienkirche (PI. A 4), von 1865.
Den Hauptverkehr nach der innern Stadt vermittelt die 1891
erbaute Franz-Karl-Brücke (PI. C5), mit Bronzefiguren der Austria
und Styria und Aussicht auf den Schloßberg. — Die Murgasse führt
weiter nach dem
Hauptplatz (PI. C D 5), an dem die belebtesten Straßen der
innern Stadt zusammentreffen. Geradeaus, Ecke Sporgasse, das Haus
am Luegg , mit Stuckfassade von 1675. In der Mitte des Platzes
ein Brunnendenkmal des Erzherzogs Johann (f 1859), umgeben
von allegorischen Figuren der Mur, Enns, Drau und Save, Erzguß
vonPönninger (1878). Südl. das Kathaus (PI. 10), im deutschen
Renaissancestil, von Wielemans und Reuter (1887-92). Im dritten
234 Route 32. GRAZ. Landhaus.
Stock des Treppenhauses (Eingang Landhausgasse) eine Freske
(Graz im J. 1635), von Paul Scholz (1890); im Ratssaal ein altes
Bild von Nie. Strohel, Darstellung einer Gerichtssitzung 1478.
Die Sporgasse, darin rechts die Hofgasse führen nach dem
Franzensplatz (PI. D 4), mit Bronzestandbild des Kaisers
Franz /., im Gewand des Goldenen Vlieses, von Marchesi (1841),
und dem Theater am Franzensplatz (PI. 11), 1825 erbaut. Östl.
dahinter die k. k. Burg, aus dem xv. Jahrh. , später erneut, jetzt
Statthalterei ; bemerkenswert die Wendeltreppe am Ende des ersten
Hofs von 1500. — Südl. der
Dom (PI. 5: D 4, 5), spätgot. Hallenkirche von 1449-62, mit
bemerkenswertem Westportal, im Innern seit 1577 von den Jesuiten
teilweise erneut; das kupferne Turmdach von 1663. Im Chor am
Hochaltar Wunder des h. Ägidius von Jos. Flurer (Ende des xvn.
Jahrh.); links und rechts zwei Votivbilder, die Familie des Erz-
herzogs Karl II. vor dem Kruzifix und der Madonna von Pietro de
Pomis (f 1633). Am Aufgang zum Chor r. und 1. auf marmornen
Fußgestellen zwei Reliquienschreine mit je drei zierlichen ital.
Elfenbeinreliefs des xvi. Jahrb., die Triumphe der Liebe , Un-
schuld, des Todes und des Ruhmes, der Zeit, der Ewigkeit (nach
Petrarca's „Trionfi").
Hinter dem Dom das Mausoleum (PI. 8), ein prunkvoller Barock-
bau, von P. de Pomis 1615 für Kaiser Ferdinand II. (f 1637) er-
baut, der mit seiner Gemahlin Maria Anna hier beigesetzt ist. —
Unweit westl., Ecke Fliegenplatz und -Gasse, das Maurersche
Glockenspiel (tägl. 11 Uhr vorm. und 6 Uhr abends). — Östl. ge-
langt man durch das Burgtor in den Stadtpark (S. 236).
Die vom Hauptplatz s.o. auslaufende Herren ga-ss e (PI. D 5)
ist die verkehrreichste Straße der Stadt. In ihr r. Nr. 16 das
Landhaus (PI. D 5), das Versammlungshans der steir. Landstände,
1558-63 im Renaissancestil erbaut. Das beachtenswerte Portal
mit überdachtem Balkon führt in den schönen Arkadenhof.
Den streitbaren Sinn der alten Landstände bekundet r. neben dem
Portal die Warnung auf der Tafel von 1588, daß „niemand sich unter-
stehe, in diesem hochbefreiten Landhaus zu rumohren, die Wöhr, Tolch
oder Brodmesser zu zucken, zu balgen und zu schlagen, gleichfalls mit
andern Wöhren Ungebühr zu üben, oder Maulstreich auszugeben."
Beachtenswert in dem Arkadenhof der originelle * Renaissancebrunnen
von 1590, laut Inschrift ein Werk der Bronzegießer Thom. Auer und Max
Wening, mit durchbrochenem, von fünf schlanken Säulchen getragenem
Baldachin, den ein Bannerträger krönt. An der Mauer darüber ist eine
Gedenktafel für den Astronomen Joh. Kepler, der 1594-1600 in Graz Mathe-
matik lehrte. — Der Arkadenzwischenbau, der die Höfe des Landhauses
und des Zeughauses trennt, ist modern (1890).
R. von dem Brunnen führt eine Treppe nach dem Rittersaal und
der Landstube , ersterer mit Stuckdecke aus dem xvi. Jahrh., sonst
modern, letztere großenteils noch mit der Ausstattung aus dem Anfang
des xvitt. Jahrh. (Schlüssel beim Torwart).
An das Landhaus stößt das Landeszeughaus, 1642-44 erbant.
Zu beiden Seiten des kräftigen Straßenportals Mars und Bellona.
Joanneum .
GRAZ. 32. Route. 235
Hochbedeutend ist die innere *Einricütung und Ausstattung, die
unverändert aus dem xvn. Jahrh. erhalten ist, mit 30000 Angriffs-
und Schutzwaffen für* steirische Söldner, die hei Einfällen der
Türken oder andern Kriegsnöten aufgeboten wurden.
Eintritt außer Mo. tägl. 10-1 IThr gegen Karten, die der Torwart des
Landhauses, Herrengasse 16, ausgibt, 60 /<, So. frei. Im ersten Stock Ge-
schütze, Doppelhaken, Musketen, Fußknechtharnische. Im zweiten Stock
Reiterrüstungen und -pistolen. Im dritten Stock Harnische und Feuer-
waffen. Im vierten Stock Stangenwaffen, Seitengewehre und Schilde.
L. Nr. 3 das Gemalte Haus, mit Freskenschmuck von Joh.
Mayer (1742), und die Stadtpfarrkirche (PI. D 5), spätgot. Hallen-
kirche aus dem xv. Jahrh., die Fassade von 1781, das Innere 1875
hergestellt, mit Hochaltar blatt von Tintoretto, Himmelfahrt Maria.
Die Herrengasse mündet auf den Bismarckplatz (PI. D 5),
den der zierliche Auerspergbrunnen schmückt. — Weiter der große
Jakominiplatz (PI. D 5), ein Kreuzungspunkt für mehrere
Straßenbahnen (S. 233). In der Mitte eine eherne Mariensäule auf
mamorner Basis, 16m hoch, zu Ehren von Montecuculi's 1664 bei
St. Gotthard in Ungarn erfochtenem Siege über die Türken errichtet,
1796 hierher übertragen.
Das Joanneum (PI. D5), von Erzherzog Johann 1811 gegrün-
det, enthält verschiedene Sammlungen, die in zwei durch einen
Garten verbundenen Gebäuden untergebracht sind.
Im alten Joanneum, Raubergasse 10, die Altertümer und die
naturwissenschaftlichen Sammlangen: Eintritt außer Mo. tägl. 10-
12 Uhr, 40 Ä; So. frei.
I. Stock. Rechts vorgeschichtliche, besonders keltische und römische
Altertümer aus der Steiermaik (in Saal IV der sog. „Judenburger Wagen",
ein keltisches Opfergerät), sowie eine reichhaltige Sammlung griechischer,
römischer, mittelalterlicher und neuerer Münzen. Links die geologisch-
mineralogischen Sammlungen. — Im II. Stock 1. Botanik, r. Mineralogie (in
Saal XIII die Kienzle'sche Reliefkarte der Steiermark in 1 : 37500) und
Zoologie (neben Saal IX ein Zimmer mit Vivarien und Aquarien). — In
einem Anbau die Landes- Bibliothek (Eingang Kalchberggasse 2), mit 175 000
Bänden-, im Hochparterre Lesesäle und Ausstellung bemerkenswerter
Drucke. Eintritt werkt. 10-1, 4-9 (1. Mai-15. Juli 7) Uhr, Aug. und Sept.
nur vorm.- Sonn.- u. Festt. außer 1. Mai-15. Sept. 10-1 Uhr.
Das Neue Museumsgebäude in der Neutorgasse 45, ein Monu-
mentalbau im Barockstil nach Gunolt's Plänen, enthält das *Steier-
märkische Kulturhistor. u. Kunstgewerbe-Museum (Katalog 50 h\ die
Landesbildergalerie (Katalog 40 K) und die Kupferstich- Sammlung :
Eintr. So. 10-1 Uhr frei, Mo. Di. Mi. Fr. Sa. 9-1 Uhr 50 h: Do.
10-2 Uhr 1 K.
ErdgeschoB. L.^von der Eintrittshalle 2. und 3. Saal: Renaissance-,
Rokoko -und Empire-Öfen.— 7. Zimmer: Rechtsdenkmäler, Richtschwerter,
Folterwerkzeuge-, Jagdgeräte. — 8. "Prunksaal aus dem Schloß Radmanns-
dorf in Weiz vom J. 1Ö63. — 9. Saal: historische Gegenstände, Doppelsänfte
Sigismund Bathory's und seiner Gemahlin, Erzherzogin Maria Christine ;
Reiftonnenwagen Kaiser Friedrichs III., ohne Untergestell; Bildnisse. —
R. von der Eingangshalle Räume für Ausstellungen.
I. Stock. R. vom Aufgang 11. Saal: Truhen, Schränke, Bettstellen
und andere Möbel aus dem xvi. und xvn. Jahrh., Empirezimmer, Rokoko-
zimmer. — 12. Stube aus Neumarkt vom J. 1607. — 13. Wirtsstube aus Mösna
236 Route 32. GRAZ. Stadtpark.
vom J. 1577. — Zimmer 14 (hier Aufgang zum zweiten Stock) und 15 : Zunft-
wesen. — 16. Zimmer: bürgerliches Wohnen. — 17. Saal: kirchliche
Altertümer, z. T. aus lutherischer Zeit. — 18. Galerie: steirische Schmiede-
kunst, meist größere Gegenstände, xvi.-xviii. Jahrhundert. — 19. Kuppel-
saal : Arbeiten in Edelmetall ; Miniaturen; in der Mitte in einem Glaskasten
der 1,05 m hohe * Landschadenbundbecher, in Silber getrieben, vergoldet und
emailliert, ein Meisterwerk der Augsburger Goldschmiedekunst des xvi. Jahr-
hunderts. — 20. Galerie: steirische Schmiedekunst, kleinere Gegenstände
xv. -xviii. Jahrhundert. — 22.-25. Saal : kunstgewerbliche Muslersammlung,
zumeist auswärtiger Herkunft, Majoliken, Fayencen, SteiDzeug, Porzellan
Gläser, Webereien, Stickereien, Spitzen, Bucheinbände.
II. Stock (Aufgang vom 14. Z., s. oben). 27. Verbindungsgang: Leder-
gürtel, Frauenschmuck. — 28. Zimmer: Kostüme. — 29. Stube aus Schön-
berg (1568). — 30. Stube aus dem Geisttal (1596). — Zurück durch den
Verbindungsgang 27 in das 31. Zimmer: Kostüme. — 32. Saal: neue
Erwerbungen — 33. Saal: bäuerliche Gegenstände. — Zurück in den
Verbindungsgang 27 und geradeaus zu den Sälen der Landesgalerie
(über 500 Bilder). Sie enthält u. a. aus der altdeutschen Schule: 3. B.
Striegel, Bildnis des Kaisers Maximilian I. ; 25. L. Granach d. Ä. , der
Ritter am Scheidewege-, 30. A. Dürer, Madonna (1519; übermalt). Nieder-
länder: 69. P. Brueghel, der Triumph des Todes. Italiener: 176. L. Gior-
dano, Anbetung der h. drei Könige; 182. Vasari, Bildnis Michelangelo's \
264. P. de Pomis, Tod des h. Dominikus. 37. und 38. Saal: meist Bilder
aus der älteren und neuern Wiener Schule. — 39. Saal : Ausstellung der
Kupferstichsammlung (Mo. 11-1, Do. 2 4 Thr).
Gegenüber in der Neutorgasse das Post- und Telegraphenamt
(PI. C 5), 1887 von Fr. Setz erbaut. Daneben am Stadt- Kai der
Justizpalast (PI. 9 : C 5), 1895 von Wielemans und Reuter erbaut.
Unweit südl. ein Bronzestandbild des Feldzeugmeisters Herzog Wilh.
von Württemberg (f 1896), von Winkler (1907).
Zwischen der innern Stadt und den östlichen Stadtteilen er-
streckt sich seit 1869 an Stelle des ehem. Festungsgeländes der 12ha
große *Stadtpark (PI. D E4), mit reizenden Anlagen im englischen
Geschmack und Denkmälern des Gründers, Bürgermeister Franck
(PI. F.-St.) , der in Graz gest. Dichter Oraf AI. v. Auersperg (Ana-
stasius Grün, f 1876) und Rob. Hamerling (f 1889) und andern
Bildwerken ( Waldlilie, nach Rosegger's Waldschulmeister, Bronze-
flgur von Brandstätter). Bei dem monumentalen Franz-Josephs-
brunnen (von Durenne in Paris, 1873) und dem großen Kaffeehaus
3mal wöch. nachm. Militärkonzert. — Am S.-Ende das 1898 von
Fellner & Helmer erbaute Stadttheater (PI. D E 5); dahinter die
kleine Protestantische Kirche (1824). An der Glacisstraße die Leech-
kirche (PI. E 4), einschiffiger frühgotischer Bau des Deutschritter-
ordens (xin. Jahrh.), mit altkölnischem Flügelaltar, zierlichem
Sakramentshäuschen von 1499 und alten Glasgemälden.
Der *Schloßberg (PI. C D 3, 4 ; 475m), zu dem vom Karmeliter-
platz (PI. D 4; Mariensäule von 1685) und von der NW.-Fcke des
Stadtparks Promenadenwege in 20 Min., vom Franz- Josephs-Kai
Nr. 40 eine Drahtseilbahn in 3 Min. (40, bzw. 20 h) hinaufführen,
einst Sitz der „Markgrafen von Steier", im xv. Jahrh. zum Schutz
gegen die Türken neu befestigt, 1809 von dem kaiserl. Major
Hackher gegen die Franzosen unter Maedonald erfolgreich ver-
teidigt (ein Marmorlöwe erinnert seit 1909 daran), ist seit der
---■Anschluss an die Nebenkart
Umgebung.
GRAZ. 32. Route. 237
Sprengung der Werke infolge des Wiener Friedens 1809 von Park-
anlagen umgeben. An der Ostseite, auf halber Höhe, vor dem
Schweizerhaus (Erfrisch.) ein Bronzestandbild des Feldzeug-
meisters v. Weiden (f 1853), des Schöpfers der Anlagen. Am Süd-
abhang ein altertümlicher, weithin auffallender Uhrturm, mit
riesigem Zifferblatt, und der 94m tiefe Türkenbrunnen. Auf dem
obern Plateau neben der Endstation der Drahtseilbahn eine be-
suchte Gartenwirtschaft (nachm. häufig Konzert). Der 1574 auf-
geführte 19 m hohe Glockenturm enthält eine 7200kg schwere
Glocke („Schloßbergliesel"). Vier Rampen, mit Orientierungs-
tafeln, bieten herrliche Aussichten auf das früchtbare, dichtbebaute
Murtal und die schöngeformten Berge ringsum: n. der Schöckel,
n.w. die obersteirischen Alpen, s.w. die Koralpe, südl. das Bacher-
gebirge.
In den östl. Stadtteilen zu erwähnen: die aus einem 1573
von Erzh. Karl gegründeten Jesuitenkollegium hervorgegangene,
1826 unter Franz I. neu organisierte Karl-Franz-Universität
(PI. E 3), deren neue Gebäude 1890-95 von Rezori und Köchlin
aufgeführt wurden (2000 Studenten; Bibliothek, an der Universi-
tätsstraße, 245 000 Bände). — Südöstl. vom Stadtpark die 1814 ge-
gründete, 1874 vom Staat übernommene Technische Hochschule
(PI. E5); das Gebäude, an der Rechbauerstraße, von Wüst, 1888
(600 Studenten). Noch weitere., Naglergasse, die Herz- Jesu-Kirche
(PI. F 5), 1891 im frühgot. Stil nach Hauberrisser's Plänen voll-
endet, mit Unterkirche und 109m h. Turm.
Umgebung. 25 Min. n ö. vom Stadtpark (elektr. Bahn von der Zinzen-
dorfgasse, s. S. 233), der *Hilmteich (PI. F 2), besuchter Vergnügungsort
mit Restaur., Anlagen und Teich (Kahnfahrten). Von der (10 Min.) 30m
hohen Hilmwarte (183 Stufen ; 20 h) reizende Aussicht. — Die elektr. Bahn
führt weiter nach dem Wallfahrtsort Mariatrost (469m), mit zweitürmiger
Kuppelkirche aus der ersten Hälfte des xvm Jahrh. und mehreren Garten-
wirtschaften. Von der Hilmwarte auch schöner Waldweg über das Häuserl
im Wald, ll/i St.
Hübscher Nachmittagsausflug (vom Geidorfplatz , PI. D 3, über die
Körbler-, Rosenberg- u. Panoramagasse) auf den Rosenberg (479m) zum Whs.
zur Rose und zum (1 St.) Stoffbauer (Whs.)-, vcn da */4 St. auf die Platte
(651m), mit prächtiger Aussicht von der Stephanie- Warte ; hinab nach der im
Walde gelegenen Kirche O/2 St.) Maria-Grün (445m; Gasth.) und an dem
schön gelegenen Sanatorium Maria-Grün und dem Restaur. Kaltenbrunn vor-
bei zum (35 Min.) Hilmteich (s oben) zurück. — Vielbesuchte Punkte sind
außerdem : am 1. Murufer Rainerkogel (504m), mit Aussichtswaite und Whs.,
von der Tram-HS. Bäckergasse (PI. B 1) 1/2 St. (rote WM.), Ruckerlberg
(Restaur.) bis Schloß Lustbühel (H/4 St.) und weiter bis *LaJ3niizhöhe(ll/2 St.,
S. 247), einem besuchten Luftkurort mit Aussicht, zurück über Hönigtal und
die/to« (3'/2St.); von Dorf Andritz (elektr. Straßenbahn s. S. 233) in i St.
zum Andritz- Ursprung, mit Fischzuchtanstalt.
Am r. Murufer Eggenberg (3/4 St. 5 elektr. Bahn s. S. 233), Schloß (nur
mit P:intrittskarte der gräfl. Herberstein'schen Schloßverwallung in Graz)
und Wasserheilanstalt} über (1 St.) Gösting (S. 231, elektr. Bahn s. S.233;
in der Nähe der nach ^der Mur steil abfallende Jungfern sprtmg) nach
(1 St.) Tal; Plabutsch (764m), mit trefflicher Aussicht vom Fürstenstande
(über Eggenberg in H/2 St.) ; Judendorf- Straßengel, Station der Wiener Bahn
(S. 231 5 zu Fuß 2 St.) und von da auf den (1 St.) Frauenkogel (693m) mit
der 25m h. Goldhann- Warte.
238 Route 32. SCHÖCKEL.
Auf den *Buchkogel (659m), 2l/2 St. s.w. : elektr. Straßenbahn von der
Annenstraße bis Wetzeisdorf; von da rot MW. zur (3/4 St.) Kirche St. Johann
nnd Paul (564m) und durch Wald zum (3/4 St.) Gipfel mit der lim h.
Rudolfs- Warte; reizende Aussicht über den weiten Talkessel, n. über Graz
Maria-Trost, der Schöckel, n.w. die obersteirischen Gebirge, w. die
Schwanberger Alpen, s. das Bachergebirge.
*Sch5ckel (1446m) 4V2-Ö St., lohnend ; am bequemsten von Bad Rade-
gund (714m ; Wasserheilanstalt), 19km n ö. von Graz am SO. -Fuß des Berges
(Post 2mal tägl. in 3 St., 8 K\ auch Autimobil-Omnibus 2mal tägl.). Von
hier n. auf gutem MW. am Jagdhaus Polenstein vorbei zum (ll/2-2 St.)
Stubenberghaus • oder Fahrweg n.ö. zum (1V4 St.) obern Schöckel- Kreuz
(1126m); dann 1. zur (3A St.) Semriacher Alpenhütte (1350m ; Erfr.) und zum
(i/4 St.) Stubenberghaus (1410m; gute Unterkunft), 10 Min. unter dem Gipfel.
Weite herrliche Aussicht. — Vom (2 St.) Andritz- Ursprung (S. 287) führt
ein direkter Weg über Buch und die Göslinger Alphütte (Erfr.) in 2l/z St.
zum Gipfel.
Nach Tobelbad (12km s.w.), auf der Köflacher Bahn (s. unten) in
25 Min. bis Stat. Premstätteny dann noch x\i St. Gehens zu dem Bad (350m •,
Kurhaus), mit eisenhaltigen Thermalquellen.
Von Graz nach Kö flach, 41km, Eisenbahn in IV2 St., in dem
breiten Murtal abwärts bis (12km) Premslätten -Tobelbad (s. oben), dann im
Tal der Kainach aufwärts über (16km) Lieboch (Bahnrest. ; Zweigbahn nach
Wies, s. unten). — 32km Krems, mit großer Burgruine. — 34km Voitsberg,
mit Ruine Obervoitsberg, 41km Kößach (442m; Gasth. : Bräuhaus), beide
mit bedeutenden Braunkohlengruben.
Ausflug in die Schwanberger Alpen, 2 Tage (vgl. Karte S. 253). —
Eisenbahn über Lieboch (s. oben), (31km) Pr eding-Wieselsdorf nach (47km)
Deutsch-Landsberg (372m; Gasth.: Fritzberg, Stelzer), einem hübsch ge-
legenen Markt mit Burgruine, Ausgangspunkt zum Besuch der Schwan-
berger Alpen. — Die Eisenbahn führt weiter an dem stattlichen Schloß
Hollenegg vorbei nach (55km) Schwanberg, 5km ö. vom Ort (Gasth.:
Mollak), und (67km) Wies (341m-, Gasth.: Kurz), an der Weißen Sulm
freundlich gelegen, mit altem Schloß, Kohlengruben und Hochöfen.
Von Deutsch-Landsberg Fahrweg über die Laßiitz , dann r. hinan
über (2Va St.) Trahütten (995m; Alpen-Gasth.) und das Parfuß Whs. (987m),
mit schöner Aussicht, nach (IV2 St.) St. Maria oder Glashütten (1275m;
Gasth.) ; von hier Fahrweg r. zum (IV4 St.) Sattel der Weinebene (1666m),
Grenze zwischen Steiermark und Kärnten, dann Fußweg 1. am Gatter
und am O -Abhang der Brandlhöhe (1859m) und des Moschkogels (1915m)
entlang zur (1 St.) Einsattelung (1745m) zwischen Hühnerstützen und Mosch-
kogel, in der r. etwas abwärts die Grillitschhütte (1745m; Whs.); Von
hier durch das Große Kar auf die (IV2 St.) *Koralpe (2141m), den höchsten
Gipfel der Schwanberger Alpen, auch Speikkogel genannt; 20 Min. w.
unterhalb das Koralpenhaus (1962m; Wirtsch.). Vom Gipfel umfassende
Aussicht. — Abstieg östl. über die Brendlhütte nach (6 St.) Schwanberg
(s. oben); w. über die Hipfelhütten nach (4 St.) Wolfsberg (S. 253), oder
über die Kollnitzer Alpe und Gemersdorf nach (4 St.) St. Andrä, Station
der Bahn von Zeltweg nach Cilli.
Von Wies (s. oben) Fahrstraße nach Wuchern an der Marburg-
Klagenfurter Bahn (4l/2 St.). Post 3mal tägl. in 50 Min. bis (5km) Eibis-
wald (362m). Weiter steil ansteigend über den Radiberg (670m), mit
weiter Aussicht, hinab ins Drautal nach (18km) Mahrenberg (371m; Gasth. :
Lukas), einem großen Flecken mit Klosterruine; dann über die Drau nach
(1/2 St.) Stat. Wuchern- Mahrenberg (S. 253).
Von Graz nach Triest s. R. 33; — nach Fehring (Budapest) s. R. 34.
239
33. Von (Wien) Graz über Marburg nach Triest.
Vergl. Karten S. 253, 240, 242.
365km. Österr. Südbahn. Schnellzug in 71/2-8 St. für 40iT80, 30.60,
20.00; Personenzug in 12-13 St. für 31 JT40, 23JT50, 15 K 30. — Von Wien
nach Triest s. R. 37b.
Oraz s. S. 232. — 6km Puntigam, mit großer Brauerei (Restaur.) ;
am Gebirge r. Schloß Premstätten. — Jenseit (19km) Werndorfl. auf
der Höhe über der Mur Schloß Weißenegg. — Vor (24km) Wildern
(296m) über die Kainach; auf dem Schloßberg zwei Ruinen. —
Bei (28km) Lebring öffnet sich r. das Laßnitz-Tal, weiter bei
(36km) Leibnitz das Tal der Sulm. Zwischen beiden Tälern das
rebenreiche Sausalgebirge. Auf der Halbinsel zwischen Sulm und
Mur, dem Leibnitzer Feld, wurden zahlreiche röm. Altertümer ge-
funden, hier stand das röm. Flavium Solvense (in dem bischöfl.
Schloß Seggau, ^ St. w. von Leibnitz, eine Sammlung römischer
Inschriften).
Die Bahn überschreitet die Sulm und tritt dicht an die Mur.
43km Ehrenhausen, mit Schloß; der Kuppelbau daneben ist die
Gruftkirche der Fürsten von Eggenberg. — 47km Spielfeld (264m ;
Bahnrest.), mit Schloß des Freiherrn v. Brück.
Von Spielfeld nach Luttenberg, 57km, Zweigbahn in 2V2 St.
durch das fruchtbare Murtal. — 31km Radkersburg (221m ; Gasth. : Kaiser
von Österreich, Sonne), freundliches Städtchen (2500 Einw.) am 1. Murufer,
mit spätgot. Pfarrkirche aus dem xv. Jahrhundert. — 34km Ober-Radkers-
lurg, mit hochgelegenem Schloß des Grafen Wurmbrand (265m; schöne
Aussicht). — 39km Radein (208m; Kurhaus, 40 Z. zu 1.40-3.20 iT), Bad mit
lithionhaltigem Sauerbrunnen. Lohnender Spaziergang auf bequemen
Waldwegen nach (V2 St.) Kapellen (309m; Whs.), mit weiter Aussicht be-
sonders gegen Ungarn. — 57km Luttenberg (184m; Gasth.: Stadt Graz), am
Stainzbach, mit Weinbau.
Die Bahn verläßt die Mur und wendet sich s. in das Gebirge,
die Windisch -Büheln; auf der Wasserscheide (297m) der Egydi-
Tunnel. Weiter bei (59km) Pößnitz auf 649m 1. Damm über das
Pößnitztal, mittels des 664m 1. Leitersberger Tunnels durch den
Posruck und nach
66km Marburg. — Zwei Bahnhöfe: Hauptbahnhof (Restaur.), im O.
der Stadt; Kärntner Bahnhof (S. 253), auf dem r. Ufer der Drau. — Gasth. :
•Erzherzog Johann, Burggasse 13, Ecke Herrengasse, Z. 1.40-6 K;
H. Meran, Tegetthoffstr. 37, beim Hauptbahnhof, mit Garten, Z. 2-5 K;
Mohr, Herrengasse 30, Z. vonliT40an; Stadt Wien, Tegetthoffstr. 25,
mit Garten, bescheiden. — Wein in der Steir. Weinstube, Tegetthoffstr. 18.
— Cafes: Zentral, Ecke Herren- u. Schulgasse; Meran, Tegetthoffstr. 15. —
Droschken: vom Hauptbahnhof in die Stadt einsp. 80 h, zweisp. 1 K 20;
nachts (9-6 Uhr) die Hälfte mehr. — Post d. Telegraph, S.-Seite des
Domplatzes.
Marburg (274m), Stadt von 27000 deutschen Einw., die zweite
der Steiermark, Hauptsitz des steirischen Wein- und Geflügel-
handels, liegt beim Eintritt der Drau in das kroatisch-slawonische
Tiefland, die eigentliche Stadt am linken, die Vorstadt St. Mag-
dalena mit großen Eisenbahnwerkstätten am rechten Ufer. Yom
240 Route 33. MARBURG. Von Graz nach Tri est.
Hauptbahnhof führt 1. die Tegetthoffstraße, an der neuen zwei-
türmigen FranziskaneTkirche vorbei , in 10 Min. zum Sophien-
platz, dessen W. -Seite eine 1717 von Graf Brandis erbaute, jetzt
ganz vernachlässigte Burg begrenzt, mit Arkaden im obern Stock.
Die Fortsetzung der Tegetthoffstraße heißt Burggasse; von ihr
führt 1., beim Hot. Erzherzog Johann, die Herrengasse nach dem
Hauptmarkt, mit Rathaus aus dem xvn. Jahrh., und weiter zur
Draubrücke. Unweit nördl. vom Markt der Domplatz: in der
Mitte die got. Domkirche ; an der N. -Seite die Residenz des Fürst-
bischofs von Lavant; an der W.- Seite die Sparkasse, vor der ein
Marmorstandbild ihres Begründers, Bürgermeister Tappeiner, von
Kassin (1904). — Yom Sophienplatz gelangt man, an dem Büsten-
denkmal des in Marburg geborenen Admirals Tegetthoff (1827-71 ;
vgl. S. 276) vorüber, nach den neueren Stadtteilen und dem Stadt-
park, der sich an der N.-Seite der Stadt nach W. erstreckt, mit
einigen Denkmälern. Im W. (Weinbaugasse) die steir. Landes-
Obst- und Weinbauschule, am Fuß des rebenbepftanzten Kai-
varienbergs (378m), zu dem in der NW.-Ecke des Parks ein Prome-
nadenweg hinanfühit (20 Min.): Aussichtspunkt Sieben Eichen,
mit Kriegerdenkstein; morg. früh und abends beste Beleuchtung.
Lohnender Ausflug nach (2 St. n.w.) St. TJrban (595m), Wallfahrtskirche
a.Whs., mit weiter Aussicht (bis zum Fuß des Berges kann man fahren,
dann noch 3/< St. bequemen Steigens ; Zweisp. hin u. zurück 8 K).
Von Marburg nach Villach und Franzensfeste s. R. 35 u. 27.
Die Bahn überschreitet die Drau auf langer Brücke (r. Blick auf
Stadt und Drautal) und führt durch eine weite Ebene, die südl.
bis zum Metzelgebirge reicht. R. die Abhänge des Bacher -Ge-
birges. — 84km Pragerhof (251m; Bahnrest.'). Nach Nagy-Kanizsa
und Budapest s. Baedekers Österreich-Ungarn.
Die Bahn tritt in Hügelland; zwei Tunnels. — 98km Pöltschach
(263m; Gasth. : Baumann), am Fuß des Wotsch (980m).
Eisenbahn (15km in 1 St.) w. nach Gonobitz (332m; Gasth.: Hirsch),
einem freundlichen Städtchen mit Weinbau, sowie Schloß und Burgruine
der Fürsten Windischgrätz.
118km Grobelno.
Von Grobelno nach Rohitsch, 29km, Lokalbahn in IV2 St. — *
22km Tfcohitsch-Sauerbrunn (228m ; Logierhäuser der Landeskuranstalt, 6C0 Z.
zu 2-12, P. von 6 K an; Hot. Europa; Hot. Sonne; Kurtaxe '14 K), be-
suchter Kurort mit alkalisch -salinischen Säuerlingen (Bäder im Kaiser-
und im Styriabad, 2-3*/2 K). — 29km Rohitsch (Gasth. : Post), am Fuß des
kegelförmigen Donatiberges (883m; 5 Min. unterhalb des Gipfels die offne
Fröhlichh iitte), der der Aussicht wegen viel bestiegen wird (über St. Gc
orgen in 2l/2 St.).
Die deutsche Zunge beginnt der slowenischen oder windischen
zu weichen. Vor Cilli weite Aussicht über das Sanntal, das die
Steiner Alpen einfassen.
133km Cilli (241m; Gasth.: Stadt Wien, 35 Z. zu 2.70-3 IC-
Erzherzog Johann, 16 Z. zu 1.60-2.50 ÜT; Deutsches Haus, beim
Bahnhof), freundliches Städtchen mit 6700 meist deutschen Einw.,
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Von Graz nach Tr lest. STEINBRÜCK. 33. R oute. 241
am I. Ufer der Saun, durch Kaiser Claudius (Colonia Claudia Ce-
leja) gegründet. Das Lokal-Museum enthält viele römische Alter-
tümer. Sannbäder (im Sommer 22-27° C). Dem Bahnhof gegen
über in 20 Min. zur Kirche auf dem Josefiberg (3/4 St. weiter Swe-
tel's Wlis., mit Aussicht). — S.o. auf dem Schloßberg die große,
z. T. hergestellte Burgruine von Ober-Cilti (411m; ^St., Restaur.),
die bei der Weiterfahrt 1. oben sichtbar ist.
Nördl. über Hohenegg und Schloß Sternstein nach (4 St.) Gonobitz
(S. 240h im Sanntal nach (2 St.) Deutschental, mit großer Steingut- und Ma-
jolika-Fabrik ; auf den (2V-2 St.) Dostberg (838m), mit lohnender Aussicht.
17km n.w. von Cilli (Post 2mal tägl. in 2 St.) liegt das Frauenbad
Neuhaus (307m; * Kurhaus, Z. von 2 iTan^ Kurtaxe 7, Musiktaxe 5 K),
mit indifferenter Therme (37° C). Hübsche Spaziergänge, namentlich zur
(*/« St.) Ruine Schlangenburg (516m), mit malerischer Fernsicht.
Von Cilli nach Zellweg s. S. 254/3. — Ausflüge in die Sanntaler oder
Steiner Alpen, s. Baedekers Südbayern.
Die Bahn überschreitet zweimal die Sann und tritt in ein
malerisches Felsental. — 143km Markt Tüffer (224m), mit unbe-
deutender Burgruine, auf dem 1. Flußufer, am Fuß des dolomi-
tischen Humberges (585m; l1/^ St., Aussicht). Auf dem r. Ufer der
Bahnhof und das Kaiser- Franz- Joseph- Bad , mit starken indiffe-
renten Quellen (35-39° C), die gegen Rheumatismus und Frauen-
leiden wirksam sind. Gasth. : Kurhaus (150 Z. zu 2-7 K), mit
Park; Herrenhaus, zum Flößer, zur Brücke u. a.
150km Römerbad (212m ; Gasth.: Post, am Bahnhof, 8 Z. zu
2 üf). Gegenüber am r. Ufer der Sann das besuchte Bad gl. N.
(37° C), schon den Römern bekannt, mit indifferenten Quellen
(37° C.) und *Kurhaus (150 Z. zu 1-6 ^T; Kurtaxe bei mehr als ein-
wöchigem Aufenthalt 7, Musiktaxe 5 K).
Beliebter Ausflug nach dem durch seltene Koniferen ausgezeichneten
Park des über der Save gelegenen Schlößchens Weichselstein, 3/4 St. talab
von Steinbrück, jenseit des Marktes Ratschach (Wagen von Römerbad in
l1/^ St., 10 K). — Ferner durchs Qraschnitztal (mit Dolomitfelsen) nach
Oairach, mit Schloß und Wasserfall (3 St. von Römerbad, Wagen in
2 St., UK), usw.
158km Steinbrück (203m; Bahnrestaur., auch Z.), an der Save
oder Sau, die hier die Sann aufnimmt. Westl. der lange Rücken
nnbergs (1219m).
Von Steinbrück nach Agram, 76km, Eisenbahn in 2 St. Die
Bahn führt abwärts durch das Savetal und überschreitet jenseit (44km)
Rann die ungar. Grenze. — 63km Zapvesii. Zweigbahn nach Csakathurn.
— 76km Agram (Südbahnhof), s. Baedekers Österreich-Ungarn.
Weiter aufwärts in dem engen, von hohen steilen Kalkfelswän-
den eingeschlossenen Savetal. — 170km Trifail (214m), mit einer
der bedeutendsten Kohlengruben Österreichs. — 175km £ayor,erster
Ort in Krain; 183km Suva. Hier erweitert sich das Tal. Hinter
(190km) Littai über die Save, dann ein kleiner Tunnel; r. Schloß
Poganek. — 206km Laase. Die Bahn verläßt die Save beim Ein-
fluß der Laibach und überschreitet diese bei (213km) Salloch. R.
die Steiner Alpen mit dem Grintouz (2559m).
242 Route 33. LAIBACH. Von Graz nach Triest.
221km Laibach. — Der Südbahnhof (gutes Restaur.) liegt im N. der
Stadt , 12 Min. n.w. von ihm der Staatsbahnhof (für Stein). — Gasth. :
Gr.-H. Union, Miklosicgasse 2, Z. 2-4, F. 1.20, M. 1.20-4 iT, Omn.
60A; Elefant, Wiener Str.2, Z. von 2.40-5 K, Omn. 60ä; Stadt Wien,
Franz -Joseph -Str. 1, Z. 2.40, M. 3iT, Omn. 60 h. — Cafes: C.-Rest.
Deutsches Kasino (s. unten), mit Gartenwirtschaft; C. Europa, Wiener
Str. 17. — Eisen- und Moorbäder im Elefant. — Post und Telegkaph,
Schellenburggasse. — Dkoschken (einsp.): vom oder zum Bahnhof 80 h
(nachts 1 K)\ in der Stadt die erste V* St. 60, jede weitere V4St. 50 h. —
Elektr. StraBenbahn vom Südbahnhof durch die Stadt zum Unterkrainer
Bahnhof (Haitestelle der Bahn Strascha-Töplitz).
Laibach (294m), slow. Ljubjana, das röm. Emona, die Haupt-
stadt des Herzogtums Krain, mit 40 000 meist slowenischen Einw.,
liegt in einer weiten Ebene zu beiden Seiten der Laibach, die vom
Schloßberg überragte Altstadt am r,, die neueren Stadtteile mit den
Regierung? gebäuden und dem Südbahnhof am 1. Ufer. Nach dem
Erdbeben vom J. 1895 wurde die Stadt z. T. neu erbaut.
Yom Südbahnhof führt r. die Südbahnstraße, dann 1. die Wie-
ner Straße (Dunajska cesta) in 12 Min. zur Post: geradeaus die
Schellenburggasse (&elenburgo\ e ulice), r. die Franz- Joseph-Straße
(Fran Josipa cesta), 1. die Presemgasse. An der Schellenburggasse
das Deutsche Kasino (s. oben), gegenüber der Kongreßplatz, mit einer
Bronzebüste des Feldmarschalls Radetzky, von Fernkorn (1860).
Unweit s. die Oberrealschule mit Erdbebenwarte. — Ad der Franz-
Joseph-Straße 1. das Theater , r. das slow. Volkshaus (Narodni Dom).
Südlich gegenüber dem Theater das Landes-Museum Rudolphinum
(Direktor: Dr. Mantuani; Zutritt So. 10-12, Do. 2-4 Uhrfrei, sonst
außer So. nachm. 60 ä; Eingang an der Bleiweißstraße), mit natur-
geschichtlichen und archäologischen Sammlungen (Pfahlbaufunde
aus Krain, römische Altertümer aus Laibach) und Bildergalerie.
Yor dem Museum ein Bronzestandbild des krainischen Geschicht-
schreibers J. W. v. Valvasor (f 1641), von Gangl (1904). — Durch
die Presemgasse gelangt man über den Marienplatz , mit einem
Bronzestandbild des Dichters Presern (f 1849), von Zajec (1905),
und über die Franz-Karl-Brücke auf das rechte Ufer der Laibach,
wo weiterhin geradeaus der Rathausplatz mit Mannorbrunnen von
Robba (1752). Nordöstl. der im Anf. des xvin. Jahrh. erbaute Dom,
mit Fresken von Quaglio. Unweit östl. der Yodnikplatz (Yodnikov
trg) mit einem Bronzestandbild des Dichters Vodnik (f 1819), von
Gangl. Yon der S. -Seite des Platzes führt die Studentengasse hin-
auf zu dem die Stadt überragenden ehem. Schloß der Landeshaupt-
leute (384m) ; bei einer Umwanderung prächtige Aussichten, be-
sonders nördl. auf die Steiner Alpen.
Lohnend ein Spaziergang vom Theater (s. oben) westl. durch Lat~
termanns Allee, mit alten Kastanien, nach (8 Min.) Tivoli, Park und
Schloß, einst im Besitz Radetzky's, mit Restaur. Schweizerhaus;
weiter nach (15 Min.) ZJnter-Rosenbach (Wirtsch.); von hier durch
Wald nach (20 Min.) Ober-Rosenbach (391m), mit Gastwirtschaft
und Aussicht.
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Von Graz nach Triest. LOITSCH. K. 8. 240 u. 248.— 33. R. 243
Von Laibach nach Villach, 131km, Staatsbahn in 472-5 St. Ab-
fahrt vom Südbahnhof. Aussicht meist links. 1km Laibach-Staatsbahn-
hof. Die Bahn durchschneidet das weite Tal der Save oder Sau und tritt
hinter (7km) Vizmarje näher an den Fluß. — Jenseit (13km) Zwischen-
wässern über die Zeier ; dann öffnet sich der weite Talkessel von Krainburg,
r. die Steiner Alpen, 1. der dieigipfelige Triglav. — 30km Krainburg (385m;
Gasth.: Alte Post, Z. 1.20-1.40 if, Ntue Post) , kleine Stadt auf einer Anhöhe
an der Mündung der Kanker in die Save. — Das Tal verengt sich} die
Bahn tritt hinter (40km) Podnart-Kropp auf das 1. Ufer der Save; Tunnel. —
51km Radmannsdorf, am Zusammenfluß der Wurzener und Wocheintr Save. —
52km Lees (494m); 5km westl. Veldes (S. 260). — Die Bahn nähert sich
dem südl. Fuß der Karawanken , aus denen der Hochstuhl oder Siou (2236m)
mächtig hervortritt. — 62km Jauerburg (558m). — 65km Aßling (578m),
Knotenpunkt der Karawankenbahn (S. 259). — Bei (68km) Birnbaum mündet
r. der Karawankentunnel (S. <59). — 75km Lengenfeld (t56m). Gegenüber
am r. Ufer der Save Moistrana (H. Triglav), an der Mündung des Urata-
Tals, in dem IV2 St. aufwärts der 4Cm h. Peritschnik-Fall, in malerischer
Umgebung (auf den Triglav s. S. 260). — 87km Kronau (810m; Gasth. : Post),
an der Mündung des Pischenzatals. — 95km Ratschach- Weißenfels (850m; H.
Manhart, am Bahnhof), 1 St. s.w. die Weißenfelser Seen (bö3m; Whs.); vom
Rudo.fsfelsen (967m), zwischen den beiden Seen, großartiger Blick auf den
gewaltigen Manhart (2678m). — Die Bahn überschreitet den Weißenbach,
dann das Felsental der Schlitza auf 70m h. Brücke und erreicht (103km)
Tarvis. Von hier nach (131km) Villach s. S. 255.
Von Laibach nach Strascha-Töplitz, 84km, Eisenbahn in
372 St. Abfahrt vom Südhahnhof. — 22km Oroßlupp (Bahnrestaur.); nach
Gottschee s. unten. — 32km Weixelburg, mit Ruine Auersperg. — 84km
Strascha-Töplitz (172m). Post 2 mal tägl. nach (5km) Töplitz (179m; Kur- u.
Badehaus, Z. 2-3.40 K), Badeort mit drei indifferenten Thermen (38-50° C).
Von Laibach nach Gottschee, 77km, Eisenbahn in 3 St. — 22km
Großlupp (s. oben). — 77km Gottschee (460m ; Gasth. : Stadt Triest), deutsche
Sprachinsel (2200 Einw.), mit Auersperg'schem Schloß. 2 St. westl. die
Friedrichsteiner Eishöhle.
Die Bahn durchzieht das z. T. entsumpfte Laibacher Moor auf
einem 2300m 1. Damm und überschreitet die Laibach. — Vor
(243km) Franzdorf (334m) führt die Bahn über einen 569m 1.
Viadukt, und steigt dann an dem Städtchen Oberlaibach (r.) vorbei
zum Karst (slow. Kras, ital. Cario), einem 100-1 50km breiten Kalk-
gebirge, das sich südl. bis zum istrischen Küstenland erstreckt,
mit langgezogenen Hügelrücken, vielen Schluchten und trichter-
förmigen Vertiefungen (Dolinen), im Innern von Höhlen durch-
klüftet, in denen die fließenden Wasser streckenweise ganz ver-
schwinden. Im nördl. Teil sind noch prächtige Wälder erhalten;
weiterhin sind sie seit dem Altertum und Mittelalter abgeholzt,
doch beginnt man mit der Aufforstung.
259km Loitsch (481m; Gasth.: Kramar, einfach aber gut).
Quecksilber-Gruben von Idria, 34km n.w. von Loitsch. Post
2inal tägl. in 4V4 8t.,2£"; Wagen 12-15 K, Fahrzeit hin u. zurück 6-8 St.
Dauer der Besichtigung 3 St. Die Straße führt über Hotederschitz, Godowitz
und durch das malerische Salatal nach Idria (331m; Gasth.: Schwarzer
Adler), Städtchen mit 6000 Einw., an der Idriza. Die Quecksilbergruben,
1497 entdeckt, sind seit 1580 in staatlichem Betrieb (Erlaubnis zur Ein-
fahrt bei der k. k. Bergdirektion, nur werktags, 2.40 oder 3 K). Das Erz,
mit durchschnittlich 6°/0 Quecksilbergehalt, kommt meist als Zinnober
vor. Es wird in deD Hüttenwerken (10 Min. n.ö. von Idria am r. Idriza-
Ufer) geröstet und die erzeugten Quecksilberdämpfe werden dann in
Kühlapparaten niedergeschlagen ; aus der in den Kondensationsräumen
244 Route 33. ADELSBERG. Von Graz nach Triest.
gewonnenen Stupp wird der letzte Rest von Quecksilber in Stupppressen
ausgepreßt. Das flüssige Metall wird in eiserne Flaschen gefüllt oder in
Schafieder verpackt. Jährliche Erzeugung 5700 Meterzentner Quecksilber,
wovon an Ort und Stelle 400 Meterzentner zu Zinnober umgearbeitet
werden. Zahl der Bergarbeiter 1200 (Nebenverdienst Spitzenindustrie).
Bemerkenswert sind das alte Schloß Gewerkenegg (1527 erbaut, jetzt Berg-
direktion), das Werkstheater (unter Maria Theresia erbaut) usw.
273km Stat. Rakeh; l^St. ö. der Zirknitzer See, mit wechseln-
dem Wasserstand.
285km Adelsberg. — Zum Besuch der Grotte genügt ein 23/4-3stün-
diger Aufenthalt. Führungen: 1. April - 31. Okt. IOV4 und 3l/2 Uhr; im
Winter nur IOV2 Uhr. Am Bahnhof (583m ; einfaches Restaur.) warten die
Hotelomnibus, die auch Nichtgästen zur Verfügung stehen : Fahrt bis zur
Grotte 20 Min., 1 K. Der Kutscher besorgt unterwegs die Eintrittskarten
(5, Sonn- undFestt. 3 K; bei den Grottenfesten am Pfingstmontag und 15. Aug.
2 K). Sonderführungen 1 Pers. 25, 2 Pers. je 15, 3 und mehr Pers. je 10 K.
Die Wanderung durch die Grotte erfordert D/2-2 St. Keine Trinkgelder.
Gasthäuser (im Sommer Vorausbestellung ratsam): Adelsberger
Hof (PI. a), 58 Z. zu 4-5, F. 1-1.50, M. 3-5, P. 8-12 K, mit großem Garten
(im Winter geschlossen); Ungar. Krone (PI. b), 62 Z. zu 2-4, M. 2-4,
P. 6-10 K, mit Garten, gut; National (PI. c), 10 Z. zu 2-3 K, auch im
Winter geöffnet; Ribnik (PI. d).
Adelsberg (554m), slow. Postojna, Markt mit 2000 Einw., be-
liebte Sommerfrische, ist der berühmten Grotte wegen das Ziel
zahlreicher Reisenden. Vom Bahnhof (583m) folgt man r. der Straße
abwärts; nach 10 Min. beim Hotel National (PI. c) l.j 3 Min. (1.)
die Bezirkshanptmannschaft, wo die Eintrittskarten zur Grotte aus-
gegeben werden (s. oben), hier auch das Grottenmuseum (9-12,
3-5 Uhr frei zugänglich); 2 Min. weiter (1.) die Ungar. Krone;
5 Min. (r.) der Adelsberger Hof. — Der Weg nach der Grotte zweigt
bei der Ungar. Krone r. ab und teilt sich nach wenigen Schritten:
geradeaus weiter abwärts zur Grotte (18 Min. ; eine gute V2 St.
vom Bahnhof), r. hinauf, zwischen Häusern her (blau-rote WM.),
zur (25 Min.) Burgruine Adelsberg (672m; Aussicht).
Die *Adelsberger Grotte, die bekannteste und leichtest zu-
gängliche der Höhlen des Karstgebietes, die der Erosionskraft des
durchfließenden Wassers und der Leichtlöslichkeit des Gesteins
ihre Entstehung verdanken, gehört sowohl ihres gewaltigen Um-
fangs wie der wunderbaren Tropfsteingebilde wegen zu den merk-
würdigsten Naturerscheinungen der Erde. Der Eingang (531m) ist
durch ein Gittertor verschlossen; links unten fließt die Poik {Pivka;
S. 245) ein. Die Wege (über 4km) sind bequem und gut gehalten.
Elektr. Beleuchtung. Temperatur 13° C. Man gelangt zunächst in
den Großen Dom (45m lang, 28m hoch, 30m breit), aus dem die
Poik unterirdisch weiter strömt. Von hier eine Steintreppe von
84 Stufen hinab zur eisernen Brücke über die Poik, dann wieder
82 Stufen hinauf in die 1818 erschlossene Kaiser-Ferdinand- Grotte,
mit dem „Tanzsaal" (PI. 13; 47m lang, 28m breit, 14m hoch), wo
die Grottenfeste stattfinden. Bei dem „Grab" (PI. 8) gabelt sich
der Weg. Geradeaus in die Kaiser- Franz- Joseph- und Elisabeth-
Grotte, die früher aus zwei getrennten Galerien bestand, die 1856
\ Brücken Grotte
1 Gultcnbcrg-llalle
3 Mahorcic - Grotte
\MariiTitscfi - Gr
ö Mctrinitschwarte
6 MUller-Dom
7 Xoe -Korst
8 Oblasser-Warte,
SRudolf-Dom
\0Scfi7nidl -Grotte
11 Schröder-Grotte
12 Sretäna -Dom
13 Tomnuisini-Brücke
WTominz- Grotte
Stcphniüevarrte
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Ghs.Gombcic r}^.}Sahorcic
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Von Graz nach Triest. DIVACA. 33. Route. 245
durch einen Durchschlag verbunden wurden. Am Ende das „Belve-
dere". Weiter in die Maria- Anna-Grotte, mit dem „Brillant" (PI. 2),
und hinauf zu dem aus Trümmern riesiger Tropfsteinsäulen ge-
bildeten Großen Kalvarienberg, in einem großen 50m hohen Kaum.
Dei Weg führt an einem Wasserhecken vorüber, in dem einige
Kvemplarc des in den unterirdischen Karstgewässern vorkommenden
(Jrottenolms (Proteus anguineus) schwimmen. Zurück zurKaiser-
Ferdinand-Grotte und, oberhalb des Tanzsaals, wieder zum Eingang.
Weiter durch das Poik-Tal nach (298km) St. Peter in Krain
(578m; Bahnrest.; Gasth.: Zur Südbahn, 10 Z. zu 1.60-2.40 K),
Knotenpunkt für die Bahn nach Abbazia und Fiume s. R. 42.
Die Landschaft nimmt das charakteristische Karstgepräge an.
Nur vereinzelt wird die unwegsame Felsenwüste von rotem Acker-
land unterbrochen, das sich in flachen Mulden aus dem tonigen
Rückstand der Kalksteinlösungen angesammelt hat, während die
heftigen Stürme (Bora) sonst allenthalben die Bodenkrume weg-
fegen. Vier Tunnels. — 310km Ober-Lezece (504m). Zwei Tunnels.
322km Divaca (Karte bei S. 244). — Bahnrestaurant, gut, 5 Z. zu
2ä"80; Unterkunft auch gegenüber im Reaiaur. Obersnel. — Der Bahnhofs-
wirt besorgt Wagen nach Matavun (Vorausbestellung ratsam): Fahrzeit
20 Min., 2 K\ hin und zurück 5 K, einschl. 2*/2 St. Wartens.
Divaca (spr. diwätscha ; 432m), Knotenpunkt für die istrische
Bahn (S. 272), ist Station für den Ausflug nach den *Höhlen und
Katarakten von St. Canzian, einem der großartigsten Gebilde des
Karsts, wo üieheka zwei mächtige Felswände durchbricht, um dann
unterirdisch wieder zu verschwinden. - Die schattenlose Landstraße
nach (4km) Matavun führt vom Bahnhof r., läßt das Dorf Divaca 1.
liegen, kreuzt die Bahn, läuft südl. auf der Höhe hin und wendet sich
nach 2.5km Lab. Fußgängerwendensich jenseit des Bahnübergangs
bei dem Wegweiser 1. nach (10 Min.) Unter-Lezece und bei der Kirche
des Orts rechts. 2 Min. weiter zeigen 1. rote WM. nach der (t/o St.)
* Stephaniewarte (435m), dem schönsten, von der Landstraße nicht
berührten Aussichtspunkt, mit prachtvollem Blick auf die von der
Reka durchströmten, üppig begrünten Felsenkessel (Große und
Kleine Doline), auf den Wasserfall, mit dem sie in den See stürzt
(160m unter der Warte), auf das Dorf St. Canzian, das die 100m
hohe oberste, vom Fluß durchbrochene Felswand krönt, auf den
Krainer Schneeberg, Gaberk, Nanos usw. Von der Warte hinab in
10 Min. nach
Matavun (Gasth. „zu den St. Canziangrotten" des Joh. Gombac;
Gasth. Mahorcic, 6 Z. von 2 K an), unweit südl. von St. Canzian,
»tandquartier der AVS. Küstenland, die die Grotten mit Wegen
und Brücken zugänglich gemacht hat.
Die kleine Tour durch die Grotten erfordert 2, die große 3-4 St.:
Eintr. 60 h (1 K 20 einschl. Beleuchtung usw. beim Grottenfest am ersten
Sonntag im Juni), Alpenvereinsmitglieder frei ; Führer: 1-4 Pers. die erste
St. 80 /i, jede folgende St. (eine angefangene wird voll berechnet) 2 Pers. 40,
Baedekers Österreich. 28. Aufl. 15
246 R. 33. — K. S. 242. ST. CANZIAN-GROTTEtf .
3 Pers. 60, 4 Pers. 80 ä, halbe Fackel 1, ganze 2 K\ Kerzen je 20 h\ Mag-
nesiuoidraht 20 h der m (für die kl. Tour geniigen 4m) $ Magnesiumlanipe
(Lutterothgrotte 5 große Tour) 31 die Stunde. Schlechte Kleider und feste
Schuhe ratsam, Stock hinderlich.
Man folgt dem Alpenvereinsweg abwärts zur Mar inüschw arte
(PI. 5), mit Blick in die Kleine Doline. Auf gutem Treppenweg
hinah und durch, eine Tür zum Lugeck, mit Blick in die 70m hohe
Riesentorklamm, die die Reka in fünf Fällen durchbraust. Weiter
zur Tommasinibrücke (PI. 13) über der Riesentorklamm, mit Blick
in die Tiefe (40m). Durch einen niedrigen Naturstollen zur Ob-
lasserwarte (Fl. 8; Aussicht auf die Wasserfälle) und weiter an
der Felswand auf dem schmalen Miklaucicweg, von dem man hoch
oben die Stephaniewarte (S. 245), unten einen Wasserfall der Reka
erblickt, zur Tominzgrotte (PI. 14; Inneres schlüpfrig; Fundstätte
vorgeschichtlicher Gegenstände) in der Großen Doline. Nun auf
dem Plenkersteig und durch einen Stollen zur Schmidlgrotte (PI. 10),
mit hohen Wölbungen und Stalaktiten. Unterirdisch auf dem Königs-
weg zum Rudolfdom (PI. 9), durch den die Reka in die Felsen tritt
(bester Blick vom Belvedere); dann vorbei am Cilicap zur Brunnen-
grotte (Lutterothgrotte s. unten) und zur Schmidlgrotte zurück. Auf
dem Hankesteig zur Guttenb erghalle (PI. 2), gegenüber dem Lugeck,
und durch die Schrödergrotte (PI. 11) zum Gasth. zurück. — Bei
der „großen Tour" werden von der Brunnengrotte aus noch besucht:
der Svettinadom (PL 12), dann an der Valvasorwand hinauf in den
85m hohen Müllerdom (PI. 6), mit einem See (von hier kann man
noch bis zum Alpenvereinsdom und Rinaldinidom vordringen), und
über die Swidabrücke zur Lutterothgrotte, einer 647m langen Tropf-
steinhöhle, die nur mit Magnesiumlampen begangen werden darf,
zurück über den Hohen Gang (45m über demFluß) zur Brunnengrotte.
25 Min. vom Bahnhof Divaöa die ^Kronprinz-Rudolf- Grotte (Eintritts-
karten beim ßahnhofswirt 1 A", Führer und Beleuchtung für 1-10 Pers. 3 K;
die Besichtigung erfordert ll/2 St.), mit prächtigen Tropfsteinen in mannig-
fachster Form. Ein tiefer Schlund führt zum Eingang.
Die Triestei Bahn führt weiter abwärts, bald mit prächtiger
Aussicht auf das blaue Meer. — 331km Sessana (360m). 1 St. südl.
das 1580 gegründete Hofgestüt Lipizza. — 338km Opcina- Süd-
bahnhof, 2ö Min. nördl. vom gleichnam. Ort (S. 268). Staatsbahn-
hof s. S. 262. — 342km Prosecco (258m), durch seinen Wein be-
kannt (S. 264). — 350km Nabresina (167m ; Bahnrest. $ Hot. garni
Andre, 26 Z. zu 2.40-3 K), wo die Bahn nach Venedig abzweigt
(R. 40). — Die Bahn beschreibt eine große Schleife nach S. und
tritt näher an das Meer. — 358km Grignano (82m ; S. 268). —
359km HS. Miramar; 15 Min. südl. das gleichnam. Schloß (S.268),
das erst weiterhin r. im Rückblick sichtbar ist.
365km TriesL s.S. 263.
247
34. Von Graz nach Fehring (Budapest).
Ü4kru. Staatsbahn in 1V4-2 St.
Graz s. S. 232. Die Bahn überschreitet nach der Abfahrt vom
Südbahnhof die Mur, berührt den (5km) Staatsbahnhof und durch-
dringt kurz vor (20km) Laßnitzhöhe (S. 238) mittels eines Tunnels
die Wasserscheide zwischen Raab und Mur. — 31km Gleisdorf.
Von Gleisdorf n ach Weiz, 16km, Zweigbahn n. durch das Raab-
tal in V« St. über (5km) Wollsdorf (1. oben Schloß Freiberg) und (7km) St.
Huprecht (387m), kleines Bad in hübscher Lage an der Mündung des Weiß-
buchs in die Raab. An letzterer 3km n.w. das Schloß Stadl. — 16km Weiz
(477m; Gasth. : Stadt Graz), hübsches Städtchen, mit der alten Thomas-
kirche und dem Schloß Ratmannsdorf (jetzt Gericht). Fahrstraßen führen
von hier n.w. durch die romantische Weizklamm nach (8km) Passail (655m),
von wo man über die Teich- Alpe in 4-4!/2 St. den Hochlantsch (1722m; vgl.
S. 231) ersteigen kann; n.ö. über (14km) Anger, mit Ruine Wachseneck, nach
(26km) Birkfeld und Schloß Birkenstein.
N.ö. führt von Gleisdorf eine Straße über Pischelsdorf und Hirnsdorf
nach (19km) St. Johann; gegenüber, jenseit der Feistritz auf steilem Felsen,
Schloß Herberstein, eine der schönsten Burgen der Steiermark. In der
Nähe Schloß Stubenberg und Ruine Schieleiten. il/-z St. w. auf dem Kulmberg
(976m) der Wallfahrtsort Mariabrunn.
Weiterhin durch das Raabtal. Jenseit (44km) Studenzen-Flad-
nilz r. das Liechtenstein'sche Schloß Kirchberg. — 54km Feldbach
(282m; Bahnrestaur. ; Gasth.: Schaar), Städtchen mit 2000 Einw.
und Resten einer alten Befestigung, Tabor genannt.
,».4 Vom Kalvarienberg (375m ; 20 Min.) schöne Aussicht. — 11km südl.
(Post im Sommer Önial tägl. in 1 St. 20 Min., 1 K 60 , Wagen 1 K) Bad
Gleichenberg (317m; Gasth.: Mailand, Schweizerei, Ungarische Krone; Kur-
haus-Restaur.), bereits den Römern bekannt, in einem parkartig angelegten
Tal (Bad 2-3 Ä"; Kurtaxe 20 K, bei 3-5täg. Aufenthalt 4 IC). Die Konstantins-
quelle , ein alkalisch -muriatischer Säuerling (17,3° C), ist Brustkranken
besonders zuträglich. Ähnlich, nur weniger kohlensäurehaltig die Emma-
quelle. Der Klausen- und der Johannisbrunnen (*/2 bzw. IV2 St. vom Kurort
entfernt) sind eisenhaltig. Auf einem von drei Seiten unzugänglichen
Felsen (426m; i/2 St.) liegt das alte Schloß Gleichenberg , im Besitz des
Grafen Trauttmannsdorf. Ausflüge: nach der Klause (Cafe"), 50 Min., WM.
weiß; zum Bauernhansl, 3/4 St., WM. weiß-blau ; nach Kapfenstein (s. unten)
2 St. Wagenfahrt (10 JT); nach St. Anna am Aigen 2lh St. Wagenfahrt (13 A');
nach Riegersburg (3. unten) 2Va St. Wagenfahrt (15 K).
Weiter r. an dem am r. Raabufer gelegenen Schloß Hainfeld,
dann an (1.) Schloß Johnsdorf vorbei nach (64km) Fehring (270m;
liahnrestaur. ; Gasth.: Brauner Hirsch), mit Resten eines Tabors (s.
oben). Von hier nach Budapest s. Baedekers Österreich-Ungarn.
l»/t St. südl. Dorf Kapfenstein (282m; Lutz' Gasth.), am Fuße des
Kapfensteinerbergs (471m), mit Schloß und Kirche. — 4km westl. von
Fehring (Wagen 5 K) Schloß Bertholdstein aus dem xi. Jahrh., vom türk.
General Sefer Pascha restauriert und mit orientalischer Pracht ausgestattet,
jetzt Besitz des Herrn Lipthay v. Kisfalud. Von hier schöner Fußweg
über Fehringleiten in 2 St. nach Bad Gleichenberg (s. oben).
Von Fehring nach Friedberg, 82km, österr. Staatsbahn in 33/4 St.
— 5km Hatzendorf, Station für (4km, Wagen 2 K, Fußweg in 40 Min.)
Riegersburg (376m; Gasth. bei Neuhold). Schloß Riegersburg, auf steilem
vulkan. Felsen (482m), trotzte allen Angriffen der Türken. Ein in den
Felsen gehauener Schlängelweg führt durch sieben Tore in das Schloß.
Weite Aussicht. — 24km Fürstenfeld (276m; Bahnrest.; Gasth.: Bräuhaus),
15*
248 Route 35. SPITTAL. Franzens feste- Marburg.
Städtchen an der Feistritz, mit großer k. k, Tabaksfabrik und Johanniter
ordenskommende. In der Umgegend viel Hopfenbau. — Weiter im Safen-
tal nach (43km) Sebersdorf (1. Neustift mit Schloß Ober-Mayerhoferi). —
54km Hartberg (360m; Gasth. zur Post, Z. 1.20-2 K, Omn. 40 h), hübsch
gelegenes Städtchen am Fuß des Ringkogels (751m). — 82km Friedberg
(Gasth.: Groller). Post 2mal tägl. in 5 St. nach (20km) Aspang (S. 118);
Kahn geplant.
35. Von Franzensfeste über Lienz und Villach (Triest)
nach Marburg.
377km. Südbahn, Schnellzug in 8 St. für 40 K 80, 30 K 60, 20 K,
Personenzug in 13 St. — Zwischen Velden und Militär -Schwimmschule
bei Klagen!" art lohnt die Dampibootfahrt auf dem Wörther See (größeres
Gepäck beim Übergang zum Dampfboot lästig, wegen der Entfernung der \
beiderseitigen Bahnhöfe und Landebrücken).
Franzensfeste, Station der Brennerbahn von Innsbruck nach
Verona, s. S. 202; von hier durch das Pustertal bis Lienz, 108km,
s. R. 27. Die Bahn verläßt das Pustertal und führt östl. durch das
Tal der Drau. 112km Dölsach (S. 223); über den Jselsberg ins
Mölltal s. S. 224. — 119km Nikolsdorf (638m); dann über die Drau
und die kärntner Grenze vor (126km) Oberdrauburg (620m j Gasth. :
Stern). E. auf einer Felswand Burg Stein. — 134km Dellach (r.
der Reißkofel, 2369m). — 165km Möllbrücke- Sachsenburg (558m;
Gasth. : Fleischhacker, am Bahnhof), an der Mündung des Mölltals
(S. 263). Über die Moll und durch das fruchtbare Lumfeld. —
170km Lendorf; r. Ruine Ortenburg.
176km Spittal (554m; Gasth.: Alte Post; Goldeck, Bahnhof-
straße ; Ertl, am Bahnhof), Markt an der Drau, Knotenpunkt der
Tauernbahn (R. 38). Schönes Renaissanceschloß des Fürsten Porcia.
Hübscher Ausflug (Post 4mal tägl. in l»/2 St. ; 1 K 20) nach (13km)
Millstatt (580m -, Gasth.: * Lindenhof, L. 3-8 iT; Burg staller & Seevilla; Post,
Z. 2-4, M. 2 ÜT), an dem von einem Dampfboot befahrenen Millstätter See
hübsch gelegen.
Von Spittal nach Mauterndorf, 56km, Post in 9*/2 St. für 9 K.
Die Straße führt durch das hübsche Liesertal nach (lokm) Gmünd in Kärnten
(732m ; Gasth. : Feldner, Kohlmayr, Lax), altertümliches Städtchen an der
Mündung des Maltatals. Der Besuch des wasserfallreichen Maltatals ist
sehr lohnend (im Sommer Post bis zum Pflüglhof, 15km, 2 K; Zweisp.
12 K): IV2 St. Malta (838m), mit der Ruine Kronegg-, 1 St. Fallbach; 20 Min.
Brandstatt und Alpenhotel Pßäglhof (854m)-, 40 Min. Fallertümpfe (889m);
20 Min. Hochsteg mit Melnikfall; 3/4 St. Hochbrücke (1153m); 20 Min. Gmünder
Hütte (1185m; Wirtsch.); 15 Min. Hochalpen/all und Blauer Tumpf; 5 Min.
Schillerruhe; 1/2 St. Klammfall; 2*/4 St. Samer-Ochsenhütte (1728m); H/2 St.
Osnabrücker Hütte (2040m; Wirtsch.), in großartiger Umgebung. — 32km
Rennweg (1130m; Gasth. : Post). Über den Katschberg (1641m), Grenze
zwischen Kärnten und Salzburg, nach (47km) St. Michael im Lungau (Gasth. :
Post) und (56km) Mauterndorf (S. 254).
Die Bahn überschreitet die Lieser; r. Schloß Schüttbach. —
185km Rotenthurn, mit Schloß.
212km Villach. — Zwei Bahnhöfe: Südbahnhof (PI. B 1; gutes
Pi,estaur.), an der N.-Seite der Stadt, für alle Züge; Staatsbahnhof {VI. A 3),
an der W. -Seite der Stadt, nur für Personenzüge der Staatsbahn. — Gasth. :
ir^ü^" ^'b*»w' /-oÄ/««^i%"'', .., .-;/ j,wr4t"">! 'bö^ss*
Franzens feste- Marburg. VILLACH.
35. Route. 249
Koste? (PL a: B 1), Südbahnstraße. mit Aussichtsterrasse über der Drau,
Z. L>-6 A', Ümn. 40 7», gut; Post (PI. b : 15 2), Hauptplatz, 80 Z. zu 2.50-4 K,
Omn. 40 A, gelobt; B ahnbof shot el (PI. c:Bl), Z. 2-6 A"; Fischer
(PI. d: B 1). Südbahnstraße. — Restaur. Pitener Hof (auch Z.), Hans-Gasser-
Platz (PI. AB2). — Co/4 Drau, bei der Draubrücke, mit Aussichtsterrasse.
— Droschken vom oder zum Hauptbahnhof einsp. 1 AT, zweisp. 1 K 50,
nachts (9-6 Uhr) die Hälfte mehr. — Post u. Telegraph, Hans-Gasser-Platz.
Villach (508m), gewerbreiche Stadt und Hauptstapelplatz des
Holzhandels nach Italien, 1007-1759 zum Bamberger Bistum ge-
hörend und dann durch Kauf an Österreich gekommen, mit 14000
deutschen Einw. die zweitgrößte Stadt Kärntens, liegt malerisch an
der Drau, in einem weiten fruchtbaren Talkessel, den im S. die
zackige Karawankenkette überragt. Vom Südbahnhof (PI. B 1)
Wigii er £Debes, Leipzig.
geradeaus über die Südbahnstraße und die Draubrücke (Alpen-
aussicht) zum langgestreckten Hauptplatz (PI. B 2), an dessen S.-
Ende (8 Min.) die got. Pfarrkirche St. Jakob (xv. Jahrh.); im Innern
zahlreiche Grabsteine der Khevenhüller, Dietrichstein u. a., sowie
eine Marmorkanzel vom J. 1555; von dem freistehenden, 95m h.
Turm schöne Aussicht. Westl. vom Hauptplatz, auf dem Kaiser-
Joseph-Platz (PI. B 1, '2) ein Marraorstandbild Kaiser Josephs II..
von Meßner und Kundmann. In der Schulstraße, der südl. Ver-
längerung des Hauptplatzes, gleich 1. das Rathaus (PI. B 2), mit dem
städt. archäologischen Museum. Weiterhin führt r. die Postgasse
zum Hans-Gas>er-Platz (PI. A B 2), auf dem ein MarmoTstandbild
des Bildhauers Hans Gasser (f 18oö), von Meßner. Ecke Schul- und
250 R.ÖÖ.— K.S.240. WÖRTHER SEE. Franzens feste- Marburg.
Peraustraße das Staatsgymnasiuni (PI. B 3), in dessen Garten ein
Relief von Kärnten in 1 : 10000 aufgestellt ist (Zutritt gegen Trkg.).
3/4 St. s. vom Villacher Hauptplatz (Einsp. 1 K 60; Eisenbahn s.
S. 263 und S. 255) das Warmbad Villach (Kuranstalt, Z. 3-5 K, F. 90 h,
M. 3, P. o. Z. 5.5U-6 K), mit indifferenten Thermen (30° C.).
Der *üobratsch oder die Villacher Alpe (2167m), ein berühmter Aus-
sichtsberg, wird am besten von Bleiberg (892m ; Gasth.: Mohr, Stern), 14km
w. von Villach (Einsp. in I1/2 St. für 6 K 60, auch Post in 2V2 St. für
1 K 69) bestiegen, von wo ein höher oben steiniger Fahrweg in 3i/2-4 St.
hinaufführt (halbwegs die Ottohütte, mit Wirtsch.). Oben Gasth. \ präch-
tige Aussicht über die Täler der Drau und der Gail, den Ossiacher und
Wörther See, südl. die Julischen Alpen. — 8km w. von Villach an der
Straße nach ßleiberg der Luftkurort Mittewald (700m) mit Wasserheil-
anstalt. — l3/4 St. s.o. von Villach (Omnibus 80 h) der schöne Faaker See
(55im ; Hotel-Rest, auf einer Insel im See).
Von Villach nach Triest s. E.. 33; — nach Laibach s. S. 243; — nach
Udine oder Brück s. R. 3ö.
Die Bahn durchzieht waldiges Hügelland, überschreitet zwei-
mal die Drau, die sie nun verläßt, und tritt an den anmutigen 16km
langen *Wörther See (440m), an dessen N.-Seite sie entlang führt.
Dampfboot im Sommer mehrmals täglich von Velden nach der Mili-
tär-Schwimmschule, IV2 St., 1 J\T50; hübsche Fahrt. — 228km
Velden, besuchte Sommerfrische am W.-Ende des Sees, in anmu-
tiger Umgebung, mit 800 Einw. Vom Bahnhof zur Dampfboot-
landestelle 7 Min. Gehens. Gasth.: *Ulbing, 60 Z. zu 5.50-7.50 K,
*Wahliß, im alten Schloß, beide mehr für längeren Aufenthalt,
*Wrann, 30 Z. zu 2-5 Ä", alle drei mit Badeanstalt; Richter. 1 St.
südl. Rosegg, mit fürstl. Liechtensteinschem Schloß und Tiergarten,
reizend gelegen. — 236km Pörtschach am See, besuchter Kur- und
Sommerfrischort, in schöner Lage. Gasth.: * Etablissement vorm.
Wahliß, mitRestaur. und Park, 400 Z. zu 2-6 K; *Werzer, mit Park,
Restaurant und Cafe, 120 Z. zu 3-4 K; H.-P. Bellevue, 28 Z. zu
2-5 K- H. Bahnhof. 3/4 St. n. Ruine Leonstein. — 239km HS. Prit-
schitz; gegenüber am S.-Ufer auf einer Landzunge Maria- Wörth,
mit alter Kirche. — 243km Krumpendorf, mit vielen Villen. —
245km HS. Militär - Schwimmschule (Hot. Wörther See, 50 Z. zu
2-3 K), am O.-Ende des Sees.
Die Bahn überschreitet bei (248km) HS. Klagen für t-Lend den
Lendkanal.
250km Klagenfurt. — Bahnrestaurant. — Gasth.: *K aiser von
Österreich (PI. a: B 2; Bes. Lerch), Wiener Gasse 11, Ecke Heuplatz,
123 Z. von 2 K an, F. 70 A, M. 2, P. 7 A~, Omn. 50 h, mit der hübschen
Weinstube Koschatstüberl, Heuplatz 2; *H. Moser (PI. c: B 3), Burg-
gasse 9, 85 Z. zu 2.50-6 K; — Sandwirt (PI. b: A 3, 4; Bes. Lamek),
Pernhartgasse 9, mit großem Konzertsaal und Garten, Z. von 2 K an; Lamm
(PI. f: B 3), Bahnhofstr. 2, 15 Z. zu 1.6C-4 K; Götz (PI. e: D 6), beim
Bahnhof; Grömmer (PI. d: C 4), Adlergasse 1, 45 Z. zu 1.60-2.2) A,
gelobt; Jan ach (PI. i: C 3), Bahnhofstr. 5; Goldner Bär (PI. g: B 3),
Sternallee, bescheiden.
Restaurants: Sonne, Bahnhofstr. 9 (PI. C 3); Glockenbräu, Paulitsch-
gasse 20 (PI. B 4); Swalschina, Fröhlichgasse 8 (PL B C 4).
Cafes: Lerch, Wiener Gasse 10, Ecke Heuplatz (PL B 2), mit schat-
tigem Galten; Dorrer, Neuer Platz 13 (PL B 3); Schiberth, Bahnhofstr. lb
k
Geograph-Anstalt-von
Vagner£-Debes,Leipi |
Franzens feste- Marburg. KLAGENFURT. 35. Route. 251
(PI. C 3), viel Zeitungen 5 Zentral. Heilig-Geist-Platz 1 (PI. A3); Konditorei
u. Frühstückstube Joos, Neuer Platz 2, NW.-Ecke (PI. B 3).
Bäder: Römerbad (PL A 3; Dampf- und Wannenbäder), Villacher Str. 2;
Kaltwasser-Heilanstalt des Dr. R. Puschnig. — Am Wörther See e. S. 250.
Fiaker vom oder zum Bahnhof einsp. 1, zweisp 1.60, bei Nacht 2 und
4 K: erste V4 St. einsp. 50 h, 1/2 St. i K, zweisp. 1.20 Kh ganzer Tag 12
u. 16 /T, 1/2 TaS vorm. 5 u. 7, nachm. 7 u. 9 K.
StraBenrahn vom Sndbahnhof durch die Stadt (10 h) Mai-Okt. vom
Heilip-Geist-Platz (PI. A 3) nach der Militär-Schwimmschule am Wörther
See, 40 Min. (20 h).
Post und Telegraph (PI. A 4), ernhartgasse 7.
Auskunftei des Landesverbandes für Fremdenverkehr, Bahnhofstr. 20.
Klagenfurt (446m), mit 25 000 Einw., Hauptstadt des ehem.
Herzogtums Kärnten, das um 880 Ludwigs des Frommen Enkel, dem
späteren Kaiser Arnulf verliehen wurde, 1122-1269 im Besitz der
Grafen von Lavant aus dem rheinfränkischen Hause Sponheim war
und 1335 an Osterreich kam, liegt an der Glan in einer fruchtbaren
Ebene, umgeben von bewaldeten Hügeln , über denen im S. die
zackige Karawankenkette emporragt. Die Stadt, mit regelmäßigen
breiten Straßen und geräumigen Plätzen, ist an Stelle der ehem.
Festungswerke von einer Ringstraße umgehen, an die sich die Vor-
städte anschließen. Der 5km lange Lendkanal sowie eine Straßen
bahn verbinden sie mit dem Wörther See (S. 250).
Vom Hauptbahnhof (PI. C6) führt die von der Straßenbahn be-
fahrene Bahnhofstraße in die Stadt. Zwischen dem Viktringer Ring
und der Rudolfstraße (PI. C 4,5), 8 Min. vom Bahnhof, das Landes-
regierungsgebäude, das Landesmuseum, die Acherbau- und Berg-
schule und das Musikvereinsgebäude.
Das Landesmuseum Rudolfinum (PL C 4, 5) enthält naturge-
schichtliche und die sehenswerten Sammlungen des Geschichtsvereins
für Kärnten, geöffnet werktags 9-12, 2-5 Uhr, 40 und 60 h ; So.
10-12, Mi. 2-4 Uhr frei; feiertags geschlossen.
Im Vorgarten an der Rudolfstraße römische Grab-, Votiv- und
Meilensteine, mittelalterliche Wappensteine; in der Mitte eine große
Kaiserstatue aus dem xvi. Jahrh. und eine Kanone aus dem xiv. Jahr-
hundert.
Der Einsang zum Museum ist in der Museumsstraße. — Erdge sc ho ß.
In der Eingangshalle vorn r. der uralte Fürstenstein, auf dem bis 1414
die Einsetzung der Herzöge von Kärnten durch einen Vertreter der Bauern-
schaft, stattfand (früher in Karnburg bei Maria Saal, S. 259). — Durch den
Lichthof, der römische Grabsteine und dgl. enthält (am r. Gang: ein Saal
mit 25qm großem Glocknerrelief in 1:2000; Eintr. 40, So. 20 h). und
hinauf in den — Ersten Stock zum Naturhistorischen Museum (gedr.
Führer 50 A), in welchem die Abteilung: „Kärntens Gebirssformation" her-
vorgehoben sei; darin ein kleineres, übersichtlicheres Glocknerrelief. —
Im Zweiten Stock die geschichtlichen Sammlungen (gedr. Führer 70 h).
Eiutrittsgang, mit großem Glocyknerpanorama des Malers Pernhart (f 1871).
Zimmer mit einem nahe dem Zollfeld erfundenen wohlerhaltenen römischen
Mosaikhoden. — I. Saal : Münzen, Medaillen, Urkunden (von Kaiser Arnulf
an, 898). — II. Saal: Waffen. — TTT. Saal: vorgeschichtliche und römische
Fundstücke aus dem Zollfeld (S. 259) und anderen Kärntner Gräberstätten;
im 1. Pult, Abt. 2, merkwürdige kleine Bleifiguren (u. a. ein Wagen mit
zwölf Zugtieren, vermutlich Opfergaben); im 2. Pult Abt. 3, keltische
252 R.35. — K.S.240. EISENKAPPEL. Franzens feste- Marburg.
Münzen; kleine Bronzen, Terrakotten. — IV. Saal: mittelalterl. Truhen
Schränke, Bettstätten«, am Fenster zwei Truhenwände mit Demalten Stuck-
reliefs nach Entwürfen von Andr. Mantegna; Bronze- nnd "Eisengeräte. —
V. Saal: vorwiegend kirchliche Altertümer. — VI. Saal: Maria- Thsresia-
Saa\ Bildnisse, Landschaften, Trachten. — VII. Saal: Gipsabgüsse nach
Bildwerken von Hans Gasser (1817-68). — Durch zwei Gänge (im zweiten
Felsinschriften der westgallischen Veneter des v. oder iv. Jahrh. vor Chr.,
aus dem Gailtal, 1857 von Th. Mommsen entdeckt) zum Eingang zurück.
Die Dornkirche (PL B 4; Eing. Lidmanskygasse) wurde 1582-93
von den protestantischen Ständen erbaut, 1603 den Jesuiten über-
wiesen nnd 1787 zur Kathedrale des in Klagenfurt residierenden
Fürstbischofs von Gurk erhoben.
Die Mitte der Stadt nimmt der ausgedehnte Neue Platz (PL B 3)
ein, mit dem kolossalen Lindwurmbrunnen von 1590, einer Marien-
säule von 1686 und einem Bronzestandbild der Kaiserin Maria
Theresia von 1873. Die verkehrreiche Kramergasse und die jenseit
des Alten Platzes anschließende Wiener Gasse führen nach dem
Heuplatz. Das Landhaus (PL A 3), aus dem xvi. Jahrh., enthält
im Hauptsaal die Wappen der kärntner Stände. Die Stadtpfarr-
kirche (PI. B 2, 3), die älteste der Stadt, wurde Ende des xvn. Jahrh.
neu aufgeführt, mit 91m hohem Kuppelturm, den oben eine Galerie
umgibt. Auf dem Kardinalplatz (PL 0 3) ein 20m h. Obelisk, er-
richtet von Kard. Salm zum Gedächtnis des Preßburger Friedens
(1805).
Vom Theaterplatz führt dieRadetzkystraße (PL A 2) in 20 Min.
zum Fuß des Kalvarien- oder Kreuzbergs, an dem sich die Franz-
Josephs- Anlagen aufwärts ziehen, mit dem Restaurant Schweizerhaus
nnd einem den Gipfel (584m) krönenden *Aussichtsturm (171 Stu-
fen; 20 h, So. 10 K), der einen prächtigen Überblick über die Stadt
und die Ebene bis zu den Karawanken gewährt (Orientierungstafel).
Vom Kalvarienberg schöner Waldweg (blaue WM.) am Schloß Freien-
thurn vorbei zum (lJ/4 St.) ff. Wörthersee nnd von dort (gelbe WM.) nach
(1 St.) Krumpendorf und weiter (rote WM.) nach (H/2 St.) Pörtschach (S.250).
Karawankenbahn s. R. 37a.
Die Bahn überschreitet die Glan und die Gurk. — 261km Grafen-
stein. Südl. schöner Blick auf den Hochobir und die Koschuta.
Über die Drau. — 276km Völkermarkt- Kühnsdorf (443m; Bahn-
restaur.); vom Bahnhof schöner Rundblick, südl. auf die lange Kette
der Karawanken vom Ursulaberg bis zum Mittagskogel, nördl. auf
die Sau- und Kor-Alpe.
Zweiebahn in 1 St. nach (18km) Eisenkappel (558m; Gasth. : Gregorhof,
Z. 272-5 K, gut; Nieder do?f er), einem großen Markt an der Mündung der
Ehriach in die Vellach ; gutes Standquartier für Wanderungen in den
Karawanken nnd Sanntaler Alpen (vergl. Baedekers Südbayern etc.). Sehr
lohnend, namentlich auch für Mineralogen und Botaniker, ist die Besteigung
des Hochobir (214im), 41/2 St., F. entbehrlich (oben Aas Rainer-Schutzhaus).
290km Bleiburg (468m); 2km nördl. das gleichnam. Städtchen
(Gasth.: Gold. Ochse), mit Schloß des Grafen Thurn. Südl. die
einzeln aufragenden Petzen (2114m). — Die Bahn durchdringt zwei
Tunnels und führt durch das bewaldete Mißtal nach (313km) Ünter-
drauburg (364m; Bahnrest.), an der Mündung des Mißbachs in die
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Wien-Udine. ZELTWEG. 36. Route. 253
Drau, Knotenpunkt für die Bahn von Zeltweg nach Cilli (s. unten).
Weiter durch das Drautal. 332km Wuchern- Mahrenberg. Fahr-
straße nach Wies s. S. 238. — Jenseit (358km) Faal (295m) durch
einen kurzen Tunnel nach (364km) Maria-Rast. — 368km Feistritz,
L. das an Rebenhügeln hübsch gelegene Dorf Garns; r. am Fuß des
Bachergebirges Schloß Rotwein. — 370km HS. Lembach. — 374km
Marburg -Kärntner Bahnhof, bei der Yorstadt St. Magdalena. —
377km Afar&wrsf-Hauptbahnhof, s. S. 239.
36. Von Wien über Villach nach Udine (Venedig).
a. Über Selztal.
615km. Staatsbahn bis Pontebba, weiter italienische Staatsbahn,
Schnellzug in 14 St. — Von Wien bis Venedig, 751km, Schnellzug in
'V/2 St. für 77 fr. 83^ 52 fr. 90. Schlafwagen im Nachtschnellzug.
Von Wien nach Selztal, 245km, s. R. 15. Unsere Bahn wendet
^ich von der Innsbrucker 1. ab und biegt in das Paltental ein; r.
Burg Strschau auf einem Hügel. — 251km Stadt Rottenmann (674m;
Gasth.: Tiroler Hof, 12 Z. zu 1.60-2.50 JT), Städtchen mit2000Einw.
und Eisenwerken. — 267km Gaishom; r. der gleichnam. kleine
See. — Die Bahn steigt zur (277km) Stat. Wald auf der Höhe des
Schoberpasses (8i6m) und senkt sich dann im Liesing-Tal, vorbei
an den (1.) Ruinen Ehrenfels und Kammerstein, nach
303km St. Michael (596m; Bahnrest.), wo die von Brück kom-
mende Bahn einmündet (R. 36 b). Weiter r. sitzen.
Die Bahn tritt in das Murtal. 330km Knittelfeld (645m; Gasth.:
Post, Eck), industriereiche Stadt in hübscher Lage, mit 10000 Einw.
und Maschinenwerkstätten der Staatsbahn. 8/4 St. w. das v. Arbesser-
sche Schloß Spielberg (702m; Aussicht). — Post von Knittelfeld n.ö.
nach (13km) Seckau (842m), mit großem Benediktinerstift.
Das Murtal erreicht nun seine größte Breite. — 338km Zeltweg
(676m; Bahnrest.; Gasth.: Steirerhof), mit großen Eisenwerken der
Alpinen Montangesellschaft (Kohlenbahn nach Fohnsdorf).
Von Zeltweg nach Cilli, 185km, Eisenbahn in 10 St. — Die
Bahn wendet sich südl. und führt jenseit (20km) Obdach (874m) über den
Obdacher Sattel (949m), dann beim (30km) Taxwirt (Gasth.) über die
kärntner Grenze. — Durch das breite Obere Lavanttal nach (41km) St. Leon-
hard (T2lm), Städtchen mit alter got. Kirche. Das Tal verengt sich
weiterhin zu malerischer Schlucht (Twimberger Graben). Tunnel. — 64km
Wolfsberg (461m-, Bahnrest.; Gasth.: Schellander, Z. 1.60-2 K, Omn. 50 A;
Pfundner, Z. 1.20-1.60 K), Hauptort des Lavanttals, mit 4800 Einw. und
prächtigem Schloß des Fürsten Henckel v. Donnersmark. Auf die Kor-
alpe (S. 238) 5-6 St. (F. angenehm); auf die Saualpe (2081m) 6-7 St. —
81km St. Paul (400m; Bahnhofshot.), überragt von einer ansehnlichen,
1U91 gegründeten Benediktinerabtei, mit roman. Kirche. — 93km Lava
münd. an der Mündung der Lavant in die Drau. — 103km Unter-Brauburg ,
s.S. 252. —Weiter durch das Mißlingtal. 114km Windischgraz (409m; Gasth.:
Post), Städtchen mit dem verfallenen Stammsitz der Fürsten von Windisch-
grätz, von wo der Ursulaberg (1696m), mit Wallfahrtskirche und weiter Aus-
sicht, in 4 -472 St. bestiegen wird. — Die Bahn verläßt bei (129km) Mißling
254 R. 36. — Karte S. 253. LAÜNSDORF. Von Wien
das Tal <i. N. und tritt bei (136km) Huda-Lukna in das enge Packtal. — 147km
Wöllan (398m), mit altem Schloß und Kohlengruben. R. Ruine Schalbeck. —
151km Schönstein, hübsch gelegen. — Bei (16lkm) Metzdorf an der Pack öffnet
sich das breite fruchtbare Sanntal, durch das die Bahn nach (185km) Cilli
(S. 240) führt.
345km Judenburg (734m ; Gasth. : Post, am Hauptplatz), altes
Städtchen mit 5500 Einw., 20 Min. vom Bahnhof auf einer Anhöhe
am r. Murufer am Fuße der Seetaler Alpen. Auf dem Hauptplatz
der 1449-1509 erbaute Römerturm, 72m hoch (oben schöne Aus-
sicht, 20 h). Vor der ehem. Jesuitenkirche eine Pestsäule von 1719.
Am Erker der „Post" ein über 500 J. alter steinerner Judenkopf,
das Wahrzeichen der Stadt. 1/4 St. ö. Ruine Liechtenstein. 3/4 gt. n.
die Wasserburg Gabelkhofen.
364km TJnzmarkt (732m; Gasth.: Post). N.w. auf steilem Fels
Ruine Frauenburg, mit roman. Palas; in der Kapelle der angebliche
Grabstein des Minnesängers Ulrich von Liechtenstein.
Von Unzmarkt-Frauenburg nach Mauterndorf , 77km, Mur-
talbahn in 4V2 St. — 27km Murau (80im; Bahnrest.; Gasth.: Post, Sonne),
Städtchen mit drei alten Kirchen, von dem fürstl. Schwarzenberg1schen
Schloß Ober-Murau überragt. — 77km Mauterndorf (1063m ; Gasth. : Post,
35 Z. zu 1.60-5 K. gut, Wallner), Markt mit Mineralbad und großer her-
gestellter Burg. Post nach Radstadt s. S. 165; nach Spittal s. S. 248.
Jenseit (372km) Scheifling (793m) verläßt die Bahn das Murtal. —
376km HS. Sehr attenb erg. mit gleichnam. Schloß (Hot.- Pens.). —
379km St. Lambrecht (888m), auf der Wasserscheide zwischen Mut
und Drau. — 384km Neumarkt in Steiermark (838m; 20 Min. ö.
der gleichn. Markt, als Sommerfrische besucht); weiter in engem
Tal, durch das der Olsabach in einer Reihe kleiner Fälle hinab-
stürzt. — Vor (393km) Einöd (735m) r. das gleichnam. Bad, mit
Thermalquellen. L. am Eingang des Metnitztals Ruine Dürnstein.
Die Bahn überschreitet die Grenze zwischen Steiermark und Kärnten.
401km Friesach (637m ; Bahnrest. ; Gasth. : Petersberg , Z. 2-3 ÜT;
Bahnhofhotel; Kaiserhof), altes Städtchen mit 2000 Einw., Mauern
und Wassergraben, als Sommerfrische besucht, malerisch umgeben
von den Halbruinen Petersberg (Wohnturm, Kapelle) und Lavant
und von den Ruinen Oeiersberg und Virgilienberg (ehem. Propstei).
Dominikanerkirche von 1251 und Pfarrkirche im Übergangsstil. Auf
dem Hauptplatz ein Renaissancebrunnen aus dem xvi. Jahrhundert.
407km Hirt (613m). l/2 St. s. am Einfluß der Metnitz in die
Ourk liegt Zwischenwässem mit dem fürstbischöfl. Schloß Pbck-
stein. L. die Saualpe; südl. die Karawanken. — 411km Treibach-
Althofen (613m; Bahnrest.), mit Schloß des Dr. v. Auer, Erfinders
des Gasglühlichts.
Von Treibach- AI thofen nach Klein-Glödnitz, 31km, Eisen-
bahn in I1/2-2 St. — Die Bahn führt im Gurktal aufwärts. — 18km Ourk
(ii62rn ; Gasth.: Erian), mit sehenswerter roman. Domkir;he (xi. Jahrh.).
— 31km Klein-Glödnitz (724m).
Bei (424km) HS. Pölling 1. Burg Mannsberg. — 425km Launs-
dorf (524m; Bahnrest.). 1 St. s.w. auf 100m h. Felsen die um
1600 neuerbaute Burg *Hoch-Osterwitz (725m), den Khevenhüller
nachüdine. TARVIS. K. S.240 U.248. — 36. R. 255
den Khevenhüller gehörig (am Fuß Wirtsch.). Ein in den Felsen
gehauener Weg führt in Windungen dnrch vierzehn Torgebäude
hinauf; Kirche mit Denkmälern. Abstieg auf dem Narrensteig.,
Von Launsdorf nach Hüttenberg:, 33km, Staatsbahn in IV2 St.
durch das freundliche GbrtscMtztal. — 33km Hüttenberg (770m •, Gastb. :
Post). Hanptort des Tals, mit 950Einw., am Fuß des Erzbergs, der schon
den Römern Eisen lieferte (die Gruben jetzt außer Betrieb).
432km Station St. Veit an der Glan (Bahnrest.), Knotenpunkt
für die Bahn nach Klagenfnrt-Triest (R. 37). R. Ruine Taggen-
brunn. — 434km Stadt St. Veit an der Glan (470m; Gasth. : Post .
am Markt), altes Städtchen mit 6000 Einw., bis 1518 Hauptstadt
von Kärnten. Auf dem Markt eine 9m weite antike Marmorschale,
im Zollfeld (S. 259) ausgegraben. Sehenswertes Lokalmuseum (Do.
So. 10-12 Uhr). 1^4 St. n.w. das turmreiche Schloß Frauenstein
(xvi. Jahrb.) ; Vg St. weiter in einem Waldtal die Reste der drei
Kralger Schlösser.
Weiter durch das zum Teil versumpfte Tal der Glan. — Bei
(442km) Feistritz-Pulst r. Schloß Hohenstein (xvi. Jahrh.), 1. Ruine
Hardegg. 1 St. n. die große Ruine Liebenfels. — 447km Glanegg,
dann r. die gleichn. Ruine. — Weiter durch das enge Waldtal der
Glan nach (458km) Feldkirchen (556m). Die Bahn führt an einer
weiten Moosfläche entlang und tritt bei (468km) Steindorf an den
11km langen Ossiacher See (501m). — 469km Ossiach (505m),
gegenüber (Dampf boot) das gleichn. Dorf mit ehem. Benediktiner-
abtei. — 476km Sattendorf (Gasth.: Görlitzenhaus, Z. 1.60-3.60 K,
Nindler), als Sommerfrische besucht. — 477km Annenheim, Halte-
stelle (Überfahrt mit Dampfschiff) für das am SW.-Ende des Sees
gelegene * 'Kurhotel Annenheim (Z. von 2-3 IT an, P. 0. Z. 5.50 ZT);
darüber die stattliche Ruine des im xvi. Jahrh. erbauten Schlosses
Landskron (677m).
483km Villach, s. S. 248.
Die Bahn nachTarvis überschreitet die Drau. — 488km Warm-
bad-Villach (S. 250). Knotenpunkt für die Bahn nach Triest (R. 38).
Über die Oail. — 500km Arnoldstein (590m ; Bahnhofhot.), mit
großer Klosterruine.
Von Arnoldstein nach Hermagor, 31km, Eisenbahn in 1V2St.
durch das Oailtal. — 31km Hennagor (612m; Gasth.: Gasser, Post), Haupt-
ort des Untern Gailtals, in reizender Lage an der Mündung de" Gitschtals. —
Von Hermagor tägl. Post nach (32km) Kötschach (708m 5 Gasth.: Post),
Hauotort des Obern Gailtals in hübscher Lage. N. führt von hier eine
Straße (Post in 2 St.) über den Gailb er g- Sattel (970m) nach (14km) Ober-
drauburg (S. 248).
505km Thörl- Maglern (648m). Weiter hoch an der 1. Seite des
tief eingeschnittenen Kanaltals durch zwei Tunnels.
511km Tarvis (731m; Bahnhofhot; H. Mörtl, beim Bahnhof,
20 Z. zu 2-3 K), großer schön gelegener Markt, als Sommerfrische
besucht. Er besteht aus Ünter-Tarvis (Gasth. : Teppan), 15 Min.
vom Bahnhof in der Talsohle, und Oher-Tarvis (Gasth.: Gelbfnß"),
15 Min. weiter am Bergabhang. Eisenbahn nach Laibach s. S. 243.
Beedekers Österreich. 28. Aufl. Iß
256 B. 36. — Karte S. 248. PONTEBBA. Von Wien
Von Tarvis nach S. Lucia-Tolmein , 76km, Fahrstraße: Post
von Tarvis nach Flitsch 2mal tägl. in 5 St. für 4 K, von Flitsch nach
S. Lucia 2mal tägl. in 5V4 St. für 5 K nnd von da zum Bahnhof 5mal tägl.
in l/i St. für 30 h. — Die Straße führt s. durch das freundliche Schlitzatal
nach (9km) Raibl (900m«, Gasth.: Post), einem schöngelegenen Markt, und
steigt dann, mit hübschen Blicken auf den Raibler See (r.) zur (12km) Paß-
höhe des Predil (1156m; Gasth. zum Touristen, einfach). Hinab über Fort
Predil, Olevbreth (983m), in großartiger Lage, mit Aussicht auf den ge-
waltigen Manhart, Unterbreth und durch die Flitscher Klause (532m), eine
befestigten Engpaß, nach (31km) Flitsch (485m; Gasth. : Post), im Isonzotal.
Weiter über (52km) Kar/reit (235m ; Gasth, : Devetak) nach (70km) Tolmein
(201m), in dessen Schloß Dante einige Gesänge seiner Göttlichen Komödie
geschrieben haben soll. Nun über das (74km) Dorf S. Lucia (206m), in
malerischer Lage, nach (76km) S. Lucia-Tolmein (S. 260).
Von Tarvis nach den Weifienfelser Seen (Einsp. hin u. zurück 9 K)
s. S. 243.
Die Bahn wendet sich w. zur (5 15km) HS. Ober- Tarvis nnd steigt
dann nach (519km) Saifnitz-Luschariberg (797m; Gasth.: Post).
Der *Luschariberg (1792m), besuchtester Wallfahrtsort Kärntens, wird
meist von hier bestiegen (3-3x/2 St., Pferd 8 K). Oben neben der Kirche
einige Gasthäuser. Malerische Aussicht.
Weiter zur (524km) HS. Wolfsbach , an der geröllbedeckten
Mündung des Seisera - Tals vorbei (im Hintergrund der zackige
Wischberg), nach (526km) Uggowitz (787m) ; dann bei dem male-
rischen Fort Malborghet über die Fella nach (530km) Malborghet
(721m); der Ort (Gasth. : Schnablegger, gut) gegenüber am r. Ufer.
536km Lußnitz (659m), kleines Schwefelbad. Die Bahn über-
schreitet die Fella und erreicht
544km Pontafel (571m ; Bahnrest.; Gasth. : Post), österreichische
Grenzstation, durch die reißende Pontebbana von dem italienischen
Pontebba getrennt.
545km Pontebba (567m; Bahnrest.; italienische Zollrevision).
In der Pfarrkirche ein schöner Schnitzaltar (1520).
Die nun folgende Strecke der *Pontebbabahn bis Chiusaforte
durch das enge wilde Felsental der Fella erforderte eine fast un-
unterbrochene Reihe von Felssprengungen, Tunnels, Brücken und
Viadukten. Die Bahn zieht sich am r. Ufer der Fella scharf ab-
wärts und tritt bei Ponte di Muro auf 40m h. Eisenbrücke auf das
i. Ufer. — 550km JDogna (464m), an der Mündung des Dognatals,
ö. im Hintergrund der prächtige Montasch (2752m).
556km Chiusaforte (392m; Alb. Pesamosca alla Stazione, mit
Garten). Unterhalb mündet 1. das wilde Raccolanatal. Bei Peraria
zum letztenmal über die Fella; mehrere Tunnels.
564km Resiutta (315m), an der Mündung des Resiatals. —
566km Moggio ; gegenüber das Dorf. — 574km Stazione per la Car-
nia (257m). Unterhalb mündet die Fella in den Tagliamento.
579km Venzone (230m), altertümliches Städtchen. Die Bahn
überschreitet die sumpfigen Rughi Bianchi auf langem Viadukt. —
585km Gemona-Ospedaletto. — 615km Udine (Bahnrest.; Gasth.:
Jtalia, Croce di Malta), freundliche Stadt von 23 200 Einw., mit
lebhaftem Handel, Von hier nwhVenedig s. Bcedekers Ober-Italien.
nach Udlne.
LEOBEN. K.S.253.—36.R. 257
b. Über Brück.
507km. Südbahn bis Leoben, weiter bis Pontebba Östeilr. Staats-
baiin, dann Italienische Staatsbahn. Schnellzug in 121/» St. Von Wien
bis Venedig, 643km, Schnellzug in 1 5l/2 St. für 77 fr. 85, 52 fr. 90.
Von Wien nach Brück, 171km, s. R. 31. Unsere Bahn zweigt
von der Grazer Bahn r. ab, überschreitet die Mur auf langer Brücke
und wendet sich w. in das Murtal. — 182km Nihlasdorf, dann
über die Mur.
km Leoben. — Gasth.: *Gr.-H. Garn er (PI. a: B 2), Kaiser-
Franz- Joseph-Str. 10, 60 Z. von 3 K an, F. 80 Omn. 40 h; Post (PI. b:
B2), Hauptplatz 2ö, 28 Z. zu 1.80-3 .AT; Steirer Hof (PL c: B 2), Kaiser-
Franz-Joseph-Straße; Hot. Südbahnhof (PL d: A 1), am Südbahnhof;
b^*y£2sL£
Wfrffiier &.Debes, Leipzig
Mohr (PL e: B 3), Kindler (PL f: B 3), beide Straußgasse. — Post und
Ebligbaph (PI. 3: B 2), Kaiser-Franz-Joseph-Straße.
I*o&en(532m), Stadt mit 11 000 Einw., in einem von bewaldeten
Bergen umgebenen Talkessel auf einer von der Mur umflossenen
Halbinsel, ist Mittelpunkt des obersteirischen Braunkohlenberg-
258 R.36.—K. 8.138 u.e253. EISENERZ.
baues und Sitz einer montanistischen Hochschule.! Vom Südhahn-
hof (PI. A 1) gelangt man geradeaus über die Murbrücke in die
Neustadt und weiter durch die Kaiser-Franz-Joseph-Straße, vor-
bei an dem Neubau der montanistischen Hochschule (früher Berg-
akademie; PI. B 2), zur (10 Min.) Erzherzog-Johann-Straße (PI.
A B 2), die Neu- und Altstadt scheidet: r. eine Bronzebüste des
ersten Direktors der Bergakademie, Peter Tunner (f 1897; PI. 7),
von Hackstock (1904) und die Sparkasse mit dem städt. Museum
(PI. 4; im Sommer So. 10-12 Uhr frei zugänglich, sonst gegen
40 /*), 1. ein Marmordenkmal des Bürgermeisters Homann (PI. 1).
Unweit südl. in der Altstadt der Hauptplatz (PI. B 2, 3), wo eine
Dreifaltigkeitssäule (1716) und zwei Brunnen, der südl. mit Berg-
mann sflgur. Westl. vom Hauptplatz der 1790 erneute Mautturm
(PI. 2) und, am 1. Murufer, die Vorstadt Waasen; in der alten
Pfarrkirche (PI. AB 3) schöne Glasgemälde (xrv. Jahrh.). Südl. von
der Altstadt auf einer Anhöhe die 1846 erbaute Redemptoristen-
kirche (PL B 3), mit Aussicht. An der NO. -Seite der Ötadt der
Stadtpark (PL B 1), mit Sommerrestaurant.
Von Leoben nach Hie flau, 55km, Eisenbahn in 3J/2 St. R. Fitzen.
— Die Bahn führt ansteigend nach (11km) Trofaiach (659m ; Gaslh.: Fuchs,
20 Z. von 2 K an), einer beliebten Sommerfrische. — 22km Vordernberg-
Markt (P44m; Gasth.; Gold. Krone, Schwarzer AdJer), wohlhabender Ort
mit 31UÜ Einw. und Hochöfen. Hier beginnt die *Erzbergbahn, die sich
durch kühne Anlage und großartige Landschaftsbilder auszeichnet; Zahn-
stangenbetrieb zwischen Vordernberg und Krümpental; durchschnittliche
Steigung 68°/oo. — 28km Prebichl (1218m ; Gasth.: Beichenstein), in schöner
Lage. — Die Bahn senkt sich durch zwei Tunnels nach (33km) Erzberg
(1070m), mit Aussicht auf den Etagenbau des Er/berges (s. unten), und fuhrt,
auf hohen Viadukten und durch zwei Tunnels nach (39km) Krumpental
(721m). Tunnel. — 40km Eisenerz (692m; Bahnrest.; Gasth.: König von
Sachsen; Post, 17 Z. von J #60 an ; Zum Heil. Geist, 18 Z. zu 1.20-2 K\
Rudolfsbahn, beim Bahnhof), altes Bergstädtchen mit 2600 Einw., ö. über-
ragt von dem schroffen Pfaffenstein (1871m), w. vom Kaiserschild (2083m).
Die befestigte, gotische Pfarrkirche St. Oswald wurde 1279 gegründet und
1471-1512 umgebaut. Am Aufgang zur Kirche das sehenswerte knlturhistor.
Museum (Eintr. mit Katalog 50 h). Von der Terrasse vor dem Schichtturm
treffliche Aussicht (Orientierungstafel). Südlich schließt der rote Erzberg
(1537m) das Tal, buchstäblich ein Eisenberg, da der größere Teil seiner
Masse so reich an Metall ist, daß es im Sommer wie in einem Steinbruch
gebrochen wird. Der Eisenerzer Bergbau, seit uralter Zeit in Betrieb,
beschäftigt im Sommer 4500, im Winter 2800 Arbeiter und liefert jährlich
12000000 Meterzentner Eisen. Man fährt am besten mit der Erzbergbahn
bis zur Stat. Prebichl (s. oben) , dann mit der Werkbahn (nur werktags)
bis zum Wiesmathaus (1714m ; 1/4 St.) und geht von da zum Vordemberger
Berghaus (Restaur.) und die Etagen des Erzbergs abwärts bis zur (8/4 St.)
Barbarakapelle (Restaur. Barbarahaus) und nach (3/4 St. ; F. 1 K) Eisenerz.
— 42km Leopoldst einer See; r. auf einer Anhöhe Schloß Leopoldstein. —
55km Hieflau (S. 164).
Die Bahn nach St. Michael umzieht Leoben. 190km Leoben-
Staatsbahnhof, in der Vorstadt Waasen. — Weiter am 1. Ufer der
Mur (1. Schloß Goß, jetzt Bräuhaus) nach (200km) St. Michael, wo
die von Selztal kommende Bahn einmündet. Von hier nach (507km)
Vdine s. R. 36 a.
259
37. Von Linz oder Wien nach Triest.
a. Von Linz nach Triest. Karawankenbahn.
Karte 8. 240 u. 248.
533km. Staatsbahn. Schnellzug in 12 St. für 63 JT40, 38 Är50, 24 #20.
Die 1901-06 erbaute Karawanken- und Wocheiner Bahn (Klagenfurt-Triest)
bildet die nächste Verbindung von Böhmen, Sachsen usw. nach Triest.
Großartiger Bahnhau, 47 Tunnels, 49 große und 678 kleine Brücken. Sehr
lohnende Fahrt. — Durchlaufende Wagen .#eW*w-Dresden-Prag-Budweis-
Linz -Selztal- Klagenflirt -ZVüs*: Schnellzug in 25 St. für M 107.50,65.20,
41.40. 2-3 St. kürzer ist die Strecke über Salzburg,vgl. E. 38.
Von Linz nach Selztal (111km) 8. E. 9; weiter nach (299km)
St. Veit an der Glan, s. R. 3(3 a. — Unsere Bahn wendet sich von der
Yillacher 1. ab und führt durch das Zollfeld, eine weite zum Teil
sumpfige Ebene, in der man viele römische Altertümer, Münzen u.a.
gefunden hat. — Yor (304km) Wülersdorfl. auf der Höhe das Schloß
Stadelhof des Barons Yiveno't. — Bei (306km) Stat. Zollfeld 1. das
Schlößchen Töltschach; r. auf der Höhe Schloß Tanzenberg. —
308km Maria-Saal (505m), mit Wallfahrtskirche. R. der von einem
Eisengitter umgebene uralte Herzogsstuhl, wo bis 1414 die Herzöge
von Kärnten die Lehen erteilten (vgl. S. 251).
317km Klagenfurt, s. S. 250.
Die Karawankenbahn wendet sich s. nach (320km) Viktring,
überschreitet die Glanfurt (Abfluß des Wörther Sees) und steigt
zum Plateau der Sattnitz hinan. — 326km Maria-Rain (521m),
auf der Wasserscheide gegen das Drautal-, 1. auf bewaldeter Höhe
die zweitürmige Wallfahrtskirche. Die Bahn senkt sich, mit präch-
tigem Blick über das Drautal („Rosental") und die Karawanken, an
der steilen Berglehne unterhalb des (r.) malerischen alten Schlosses
Hollenburg (559m) hinab zur Drau und überschreitet sie. — 333km
Stat. Weizelsdorf(&33m)] Zweigbahn n ach (6km) Ferlach, mit Eisen-
werken. R. Rückblick auf die Hollenburg. — Nun wieder ansteigend
nach (339km) Feistritz im Rosental (464m); 10 Min. südl. der Ort
(495m), am Eingang des Bärentals. — Über den Feistritzbach, dann
an der Berglehne entlang nach (347km) Maria-Elend (507m), mit
Wallfahrtskirche (1. oben). — Die Bahn überschreitet den Radisch-
graben und die tiefe Schlucht des Rosenbaohs, führt durch einen
Tunnel und wendet sich s. nach (354km) Rosenbach (600m; Bahn-
restaur.), Knotenpunkt für die Salzburg -Yillacher Bahn (R. 38).
Prachtvolle Aussicht auf das Drautal und die Karawanken.
Die Karawankenbahn steigt in dem engen Rosenbachtal bergan,
überschreitet den Gradschizagraben und tritt in den 7976m 1. Kara-
wankentunnel (N. -Eingang 626m, S.-Ende 614m), der bei Birn-
baum in das Savetal mündet. Die Bahn wendet sich s.o. (1. vorn
die Karawankenkette, mit dem Hochstuhl), kreuzt die Staatsbahn
Tarvis-Laibach und führt parallel mit ihr nach
368km Aßling (573m ; Bahnrestaur. ; H. Triglav), dem ersten Ort
im Kronlande Krain, mit 1200 Einw. Nach Laibach s. S. 243.
16*
260 R<37.~K.S.248u.242. TRIGLAV. Von Linz
Bei Aßling beginnt die Wocheiner Bahn, die hei den Hütten-
werken von Sava auf einem Yiadukt die Save überschreitet. An
der Berglehne entlang nach (373km) Dobrawa (577m), mit schönem
Kundblick ; dann nach einem kurzen Tunnel über die Rotweinklamm
und durch den Rotweintunnel. — 379km Stat. Veldes (523m; Hot.
Triglav, 22 Z. zu 2.50-3.50 üf), mit (1.) Aussicht auf den malerischen
Veldeser See (475m). Fahrstraße 1. hinab in */2 St. nach dem reizend
gelegenen Bade- und Sommerfrischort Veldes (Gasth. : Maliner;
*Louisenbadj 58 Z. zu 4-7 K-, Steidl). Auf einer Insel die Wall-
fahrtskirche Maria im See. An der IN. -Seite auf steilem Fels das
malerische Schloß Veldes (604m).
Weiter durch drei Tunnels nach (384km) Wocheiner -Vellach
(486m), in tief eingeschnittenem Tal. Dann durch den Obrne-
Tunnel und mittels zahlreicher Kunstbauten an den Felswänden
des 1. Save-Ufers entlang, zuletzt über den Fluß nach (388km)
Stiege (481m). — Wieder über die Save nach (393 km) Neuming
(493m), dann abermals aufs r. Ufer nach (399km) Feistritz- Wocheiner
See, Station für das 1j^ St. westl. entfernte Dorf Feistritz (üasth. :
H. Triglav, 50 Z. zu 2-3 K, Post, Bistrica), Hauptort der Wochein,
mit Eisenhämmern, an der Mündung des Feistritzbachs in die Save.
6km w. der WocJieiner See (523m} Hot. St. Johann, 42 Z. zu 3-81),
am untern Ende von bewaldeten Hügeln, am obern von mächtigen Fels-
wänden umschlossen. Westl. vom öee der schöne Savüza-Fall (837m),
der Ursprung der Wocheiner riave, die in engem Talkessel 60m hoch aus
einem Loch im Felsen in ein tiel'grünes Wasserbecken stürzt \ Wagen von
Feistritz in 4-5 St. hin und zurück, 9 K.
Der ""Triglav (2863m), der stolze südostl. Eckpfeiler und höchste Gipfel
der Julischen Alpen, mit einer der großartigsten Alpenaussichten bis weit
über das Adriatische Meer, ist vom Hot. St. Johann in y-10 St. zu erstei-
gen, anstrengend, aber für Geübte nicht schwierig (F. 14üT)$ Übernachten
im Maria- Theresia- Schutzhaus (2404m, 8 St. vom Hotelj; von da über den
Kleinen Triglav (2725m) und die schmale 80m lange Schneide auf den
Großen Triglav l1/* St. — Ebenfalls mühsam ist die jetzt mehr übliche Be-
steigung von Moistrana, an der N.-Seite (S. 243 $ F. 14 K)\ zum Deschmann-
haus (2323m) 6 St., von da über den Kleinen zum Großen Triglav 23/4 St.
Die Bahn überschreitet den Sternizkibach und tritt in den
6339m 1. Wocheiner Tunnel (525m), der die südlichste Kette der
Julischen Alpen durchbohrt. Am Südausgang liegt (406km) Podbrdo
(504m), die erste Station des Küstenlandes j 10 Min. n. das Dorf. —
Weiter hoch auf der 1. Seite des Batschatals und durch einen kurzen
Tunnel nach (413km) Hudajuzna (397m) j dann abermals durch
mehrere Tunnels und zweimal über die Batscha nach (422km) Gra-
hovo (255m), 20 Min. jenseit des gleichn. Ortes. — Weiter, fort-
während durch Tunnels und über Viadukte nach (427km) Podmelee
(206m ; r. oben der Ort) und nach (433km) S. Lucia - Tolmein
(179niJ, an der Vereinigung der Batscha mit der ldria, die 2km
unterhalb in den Isonzo mündet. Schöner Blick n.w. auf die Berge
des obern Isonzotals. Von S. Lucia nach Tarvis s. S. 256.
Im lsonzotal führt die Bahn durch den S. Lucia-Tunnel und
tritt in die Schlucht des Isonzo , an dessen steil abfallendem 1. Ufer
nach Tuest. GÖRZ. Karte S. 242. — 37. R. 261
sie in Tunneln hinabführt. — 442km Auzza (130m); weiter über
zwei lange Viadukte , dann über den Isonzo nach (447km) Canale
(Ulm); gegenüber am 1. Ufer das malerische Dorf, mit Schloß und
stattlicher Kirche. Die Vegetation zeigt südlichen Charakter. —
Hinter (453km) Plava zwei Tunnels; dann durch einen 7km 1. wal-
digen Engpaß. L. hoch oben der Wallfahrtsort Monte Santo (684m;
2l/2 St. nördl. von Görz). Am Ausgang der Schlucht überschreitet
die Bahn den Isonzo auf 220m 1., 36m h. Steinbrücke (Spannweite
des mittleren Bogens 85m) und tritt in die weite, fruchtbare Görzer
Ebene.
466km Görz- Staatsbahnhof. — Zwei Bahnhöfe (in beiden Restaur.),
3[i St. voneinander entfernt (Straßenbahn s. unten): Staatsbahnhof ', im NO.,
und Südbahnhof für Monfalcone-Nabresina-Triest und Cormons-Udine (S. 271)
im SW. der Stadt. — Gasth. : *Südbahnhotel, Piazza della Ginnastica 9,
mit Garten, Z. von 3Ä"an, P. 10-15 K; Post, Via del Teatro 7, mit
Garten, 50 Z. zu 1.60-3 K, gelobt-, Hot. -Pens. Wiener Heim, Corso
Francesco Giuseppe I. 16, Z. von 2 K an, P. 6-9 K\ Parkhotel, Via Sal-
cano 17, 16 Z. zu 2-4, P. 6-8 K-, Drei Kr onen , Via G. Carducci 12. 36 Z.
zu 1.50-2.40 iT; Union, Via del Teatro 10.
Caf£s: C. al Corso, Corso Francesco Giuseppe I. 13; C. del Teatro, Via
del Teatro 2; C. Zentral, Piazza Grande 2. — Post u. Telegraph, Ecke
Corso G. Verdi und Via del Teatro.
Dkoschken (eiasp.) : von den Bahnhöfen in die Stadt tags 80 ä, nachts
1 K, vom Staats bahnhof zum Südbahnhof oder umgekehrt 1 K 20 bzw.
1 .ff 40; »/«St. 11,1 St. 21, jede »/4 St. mehr 40 h. — Elektk. StraBen-
bahn vom Staatsbahnhof durch die Stadt zum Südbahnhof, 3,8km,
20 Min., 20 h.
Görz (86m), mit 25500 meist italienischen Einwohnern, Haupt-
stadt der seit 1500 zu Österreich gehörenden gefürsteten Grafschaft
Görz und Gradisca und Sitz eines Erzbischofs, als Winterkurort be-
sucht, liegt in einer fruchtbaren, auf drei Seiten von Bergen um-
schlossenen Ebene unweit des 1. Ufers des Isonzo, die Altstadt an
und um den 156m hohen Schloßberg gelagert.
Vom Staatsbahnhof gelangt man geradeaus der Straßenbahn
nach, dann nach 4 Min. 1., weiterhin über die Piazza Oatterini, zur
(11 Min.) Piazza Edmondo de Amicis , an deren W.-Seite das
Landesmuseum (naturgeschichtliche Sammlungen, Altertümer usw. ;
Sonn- u. Festt. 10-12 Uhr frei, werktags gegen 20 h, Klingel 1. vom
Torweg). Von der N. -Seite des Platzes entweder westl. durch den
kurzen Largo N. Pacassi und 1. immer geradeaus durch die Via
Ascoli, den Corso G. Verdi und den mit Platanen bestandenen Corso
Francesco Giuseppe I. zum (V2 St.) Südbahnhof oder südl. durch die
Via G. Carducci, vorbei an dem (1.) Erzbis elvi fliehen Palast, in 8 Min.
zur Piazza Grande : an der S.-Seite der steinerne Neptunbrunnen, an
der W.-Seite die ehem. Jesuitenkirche aus dem xvn. Jahrh. 4 Min.
weiter südl., durch die Via Rastello, die Piazza del Duomo; westl.
der im xiv. Jahrh. erbaute, im xvm. Jahrh. veränderte Dom, mit ro-
manischen Arbeiten aus Aquileja im Kirchenschatz. Die vom Dom-
platz östl. ansteigende Riva del Castello führt in 8 Min. zum
Kastell der alten Grafen von Görz auf dem Schloßberg (jetzt
262 Route 37. — K. S. 242. RETFENBERG.
Kaserne); Zutritt zum Aussichtspunkt nur mit Erlaubnis des Platz-
kommandanten, Corso Gius. Verdi 30.
Yom Dom westl. durch die kurze Via del Duomo, dann!, durch
die Via Municipio, vorbei an dem (1.) Rathaus, mit wertvoller Bi-
bliothek, und r. durch die Via del Teatro, an deren Ende beim Theater
(5 Min.) 1. der Corsa Francesco Giuseppe I. (S. 261), r. der Corso
G. Verdi abzweigen. An letzterem 1. der schattige Oiardino Pubblico,
mit reichem Pflanzenwuchs.
Östl. von der Piazza Edmondo de Amicis auf einem Hügel das
Franziskanerkloster Castagnavizza, in dem Karl X. von Frankreich
(f 1836) und der Graf von Chambord (f 1883) ruhen j Aussicht
von der Terrasse.
Eisenbahn nach Venedig s. E.. 40b. — Zweigbahn im Bau über Gradisca,
Cervignano und Aquileja (S. 270) nach Belvedere.
Die Bahn führt in einem Tunnel unter dem Kloster Castagnavizza
(s. oben) hindurch, umzieht die Stadt an der 0. -Seite und erreicht
bei (474km) Volcjadraga (54m) die Wippachtalbahn (von Görz- Süd-
bahnhof nach Haidenschaft, 28km in 1^2 St.), deren Geleise sie bis
(478km) Prvacina (57m) folgt. — Über die Wippach (1. Abzweigung
der Bahn nach Haidenschaft), dann durch einen kurzen Tunnel und
noch zweimal über die "Wippach. Die Bahn verlaßt das Wippachtal
und führt im Branizatal hinan. — 485km Reifenberg (113m), mit
wohlerhaltener Burg ; dann mittels Dämmen, Viadukten und Tunnels
aufwärts nach (495km) St. Daniel- Kobdilj (275m), auf dem Karst-
plateau (S. 243). — 50ikm Dutovlje-Skopo (277m). Weiter durch
Felseinschnitte und zwei Tunnels, die Südbahn (S. 246) kreuzend,
nach (511km) Opcina (311m), bei dem S. 268 gen. Ort (elektr.
Bergbahn nach Triest). Die Bahn durchbricht den Südrand des
Karstplateaus in einem Tunnel und senkt sich, mit einigen schönen
Blicken auf Triest und das Meer, in weitem Bogen um die Stadt
herum, auf Viadukten und durch Tunnels zur (523km) HS. Guar-
diella; dann durch den Revoltellatunnel zur (533km) Endstation
S. Andrea in Triest (S. 263).
b. Von Wien nach Triest.
Südbahn über Graz, 589km, Schnellzug in 11-12 St. für
61 IT 20, 45 K 90, 29 K 90. — ■ Von Wien nach Graz, 224km, s.
R. 31, von da nach Triest, 365km, s. R. 33.
Staatsbahn über Amstetten, 667km, Schnellzug in 14 St.
für 61 #20, 43 K, 27 #60. Von Wien nach Selztal, 245km,
s. R. 15, von da weiter nach St. Veit an der Grlan, 188km, s. R. 36 a,
von da nach Triest, 234km, s. R. 37a.
263
38. Von Salzburg über Gastein und Villach nach Triest.
Tauernbahn.
414km. Staatsbahn. Schnellzug in 974 St. für 49 Z80, 30 #40, 19 K 30.
Die 19U9 erötfaete Tauernbahn (vgl. R. 17) zwischen Schwarzach -St. Veit
und Spittal bildet mit der Karawankenbahn (R. 37a) die nächste Verbindung
von Salzburg, Tirol und Süddeutschland nach Triest. — Auf dieser Strecke
wird auch die schnellste Verbindung zwischen Berlin und Triest geführt:
Schnellzug (durchlaufende Wagen) über Halle -Nürnberg -München -Mühl-
dorf-Salzburg -Villach- Bosenbach in 22 St. für Ji 108.^0, 65.80, 39.50.
Von Salzburg über Gastein nach Backstein, 112km, s. R. 17. —
Die Bahn nach Spittal durchdringt im Tauerntunnel (8505m lang)
die Hohe Tauern, den -von keiner Straße überquerten südl. Grenz-
wall Salzburgs, und erreicht im Seebachtal (Tunnelmündung 1219m)
das Kronland Kärnten. — 125km Mallnitz (1180m; Gasth. : Tou-
ristenheim), als Sommerfrische besucht. — Durch den Dößentunnel,
dann hoch oben an dem bewaldeten Abhang des Mölltals abwärts,
vorbei an Burg Oroppenstein, nach (134km) Obervellach (1050m). —
Zahlreiche Tunnels und Yiadukte. Jenseit (143km) Penlc (898m)
über den Riickenbach nach (153km) Kolbnitz (747m). — Jenseit
(159km) Mühldorf-Möllbrücke (623m) erreicht die Bahn den Tal-
boden und bald darauf die Drau, an deren 1. Ufer die Tauernbahn
neben der Südbahn (R. 35) entlang läuft.
172km Svitt&l- MiUstätter See, s. S. 248. — 181km Rotenthurn;
208km Villach, s. S. 248.
Die Bahn benutzt bis jenseit (216km) Warmbad-Villach die Ge-
leise der Bahn nach Pontebba(S. 256) und wendet sich dann 1. ab. —
216km Finkenstein (511m). — Zweimal über den Seebach. 222km
Faak, unweit vom S.-Ufer de9 hübschen Faaker Sees (S.250) ; 1 St.
8. die schöne Ruine Finkenstein. — Nun ansteigend zur (228km) Stat.
Ltdenihen (605m) und am Abhang der nördl. Yorberge der Kara-
wanken hin, dann in großem Bogen auf Dämmen und in Ein-
schnitten hinab nach (235km) Rosenbach (S. 259). Weiter über
Aßling und Qörz nach (414km) Triest, s. R. 37a.
39. Triest und Umgebung.
Bahnhofe. Der Südbahnhof (Stazione Meridionale; PL B C 2), für Graz
(Wien), Flame, Pragerhof (Budapest) und Venedig, im N. der Stadt, 10 Min.
von der Piazza della Bursa (PI. C 4) ; Staatsbahnhof S. Andrea {Stazione dello
fitafo; PI. A 6) für Klagenflirt (Linz), Villaeh (Salzburg), Pola und Parenzo,
im S. der Stadt, V4 St. von der Piazza della Borsa. Omnibus der Gasthöfe
1 K. Einsp. Droschke von oder zu den Bahnhöfen 1 K 60, von 9 Uhr
abends bis 6 Uhr morg. 2 K\ Handgepäck im Wagen frei, auf dem Bock
20 h, größeres Gepäck 50 h. — Die Verbindungshahn zwischen Südbahnhof
und Bhf. S. Andrea dient nur dem Güterverkehr.
Dampferanlegeplätze: österreichischer Lloyd, Eildampfer nach Pola
und Dalmatien (R. 41b) und nach Venedig (R. 40) am Molo S. Carlo 5 Post-
dampfer nach Pola und Dalmatien am Molo Giuseppina; nach Konstanti-
nopel u. a. O. im Porto Nuovo; Dalmatiadampfer am Molo Giuseppinaj
264 Route 39. TRIEST. Prakt. Vorbemerkungen.
Istria -Triesle- Dampfer nach Parenzo, Rovigno und Pola am Molo della
banüä; nach Grado, Miramar, Sistiana am Molo S. Carlo; nach Capodi-
stria, Muggia an der Riva del Mandracchio.
Gasthofe (durchweg nicht auf der Höhe der Zeit; im Sommer Vorausbe-
stellung ratsam): H. de la Ville (PI. a: C4), Riva Carciotti 7, mit Zentral-
heizung und Restaurant ersten Ranges; H. Volpich all "Aquila .Nera
(PI. d: C 4), Via S. Spiridione 2, gut, mit Cafe-Restaur. (Spatenbräu,
Pilsner), 1ÜÜ Z. zu 3-8, F. 1.20, M. 3 K; Balkan (PI. c: C 3), Piazza
della Caserma, 100 Z. von 3 K an, F. 70 h, M. 2AöO; H. Toniato (PI. h:
1.4), Via 6. Nicolö 25; El. Van oli (PI. k: B 4, 5), Piazza Grande 2; Union
(PI. i: C 4), Piazza della Borsa 15; fl. Ueiornie (PI. b: C 4), Via del
Teatro 5; Jd. Central {Haberleitner ; PI. f: C 4), Via 8. Nicolö 15, ohne
Restaurant, 40 Z. zu 2.50-4.50, F. 1.20 K\ Metropole (früher Buon Pas-
tore; PI. e: C 4), Via S. Nicolö 20, 70 Z. zu 2.40-4 K; Moncenisio
(PI. g: D 4), Via G. Gallina 1, 60 Z. zu 2-3.50 K, F. 80 h. — Christlichet
Hospiz, Piazza della Chiesa evangelica 1 (PI. C 3), 10 Z. zu 1-4 K.
Cafes. Die besuchtesten an der Piazza Grande (PI. B C4): Caffe al
Mnnicipio (im Rathaus), degii Speccni, Orientale (im Lloyd-
palast). Andere an der Piazza della Stazione (PI. C 2, 3), usw.
Restaurants außer den Gasth. : Borsa Vecchia (Dreher'sches Bier),
Via della Cassa üi risparmio (PI. C 4), bei der Alten Börse, mit Dach-
garten (Autzug; Aussicht); Pilsen, Via della Caserma 5 (PI. C D 3),
auch Spatenbrau; Ristorante la Cooperativa, Piazza S. (jriovanni 5
(PI. D ö, 4). — Wein: Bona via, Via Procureria 1, hinter dem Municipio
(PI. C 4). Prosecco (s. S. 246), ein halb schäumender Landwein; Refosco,
gleichfalls schäumend, süß, fast schwarz. Die gewöhnlichen Rotweine
öind Terrano und Jstriano.
Droschken: zum Bahnhof s. S. 263; in der innern Stadt die einfache
Fahrt einsp. ± K, nachts 1 A"20; im weitern Bezirk 1 K 40 oder 1 Ä 60;
Zeitfahrt die 1/2 öt. 1 #20, nachts 1 £60, 3A St. 1 K 60, 2 K 20, 1 St. 2 Ä,
2Ä"bü, jede */4 St. mehr 50 oder 60 h (aweisp. 1A40, 1 K 60; 2 R 20,
2 K 40; 2 K 80, 3 K 20; 70 oder 80 h).
Elektr. Straßenbannen (vgl. den Plan): Boschetto (PI. jenseit E 2)-
Staatsbahnhof- ßertwfa (PI. jenseit E 7), 7,4km, 32 A, Schild grün; — Via
Kandier (PI. jenseit E 2)-Staatsbahnhoi->S. Andrea, 3,skrn, 12/?, Schild rot
u. grün; — Piazza Barriera- Teatro Goldoni, 2,9km, 12 A, Schild weiß; —
Rojano (PI. B 1)- Bette Fontane (PI. E 5), 3,5km, 12 h, Schild gelb; — Süd-
bahnhof (Stazione; PI. C 2) -Barcola, 0,9km, 22 h, Schild weiß u. grün.
Post u. Telegraph (PI. 12: C 3): Piazza delle Poste. — Deutscher
Generalkonsul: Geh. Reg.-Rat Scheefer (werktags 9-1 Uhr ). Turnverein Ein-
tracht, Via Coroneo 15 (PI. D 2, 3), mit Restaurant.
Seebäder: Bagno Excelsior in Barcola (S. 268), gut (Straßenbahn s.
oben); Bagno Militare, beim Staatsbahnhof S. Andrea (PI. A 6); Bagno alla
digai^l. A 3), mit Resiaur. — Jbootfahrten: im Hafen 2 K die erste Stunde
(per ora), 1 K 20 jede weitere Stunde; nach Miramar (S: 268) 6üThin und
zurück, Preis vorher ausmachen.
Theater (im Sommer geschlossen) : Teatro Comunale Gius. Verdi(Pl. B C 4) ;
Teatro Politeama Rossetti (PI. E 3); Fenice (PI. D 3). — Teatro Eden (PI. E 3),
Variete, mit Cafe.
Seekarten usw. in der Buchhandlung F. H. Schimpff, Piazza della
Borsa 12 (PI. C 4).
Bei beschränkter Zeit (1 Tag): vorm. Civico Museo Revoltella,
Museo lapidario, Basilica S. Giusto und Spaziergang am Hafen ; nachm. mit
Dampfer nach :::Miramar (S. 2ö8); zurück mit der Bahn; gegen Abend nach
*Obeiisco (S. 263). Wer auch die Grotta Gigante (S. 268) besuchen will,
rechne für Obelisco und die Riesengrotte V2 rag.
Triest, das Tergeste der Römer, seit 1382 zu Österreich gehörig,
die Hauptstadt des Küstenlandes und der einzige große Seehandels-
platz Österreichs, mit 220000 Einw. (75% ital-> 19% slowen.,
5% deutsch), liegt am NO. -Ende des Adriatischen Meeres an den
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Hafen. TRIEST. 39. Route. 265
Abhängen des Karst und ist eine vorwiegend moderne Stadt. Ohne
die Gunst eines Naturhafens, verdankt es seine erste Bedeutung
der Fürsorge Kaiser Karls VI., der die Stadt 1819 zum Frei-
hafen machte, und seinen Aufschwung in der zweiten Hälfte des
xix. Jahrh. dem Bau der Semmeringbahn, die sein Handelsgebiet
auch auf SO.-Deutschland erweiterte. Dem erfolgreichen Wett-
bewerb des deutschen Seeverkehrs nach dem Mittelmeer, der Genua
bevorzugt, hofft man durch die 1909 eröffnete Tauernbahn (R. 38)
zu begegnen. Der Hafenverkehr belief sich 1908 auf 10 633 ein-
laufende Schiffe, mit einem Tonnengehalt von 3 606 351 Tonnen,
und auf 10641 auslaufende Schiffe; der Wert der Einfuhr betrug
540MÜ1. K, der der Ausfuhr 460 Mill. K (eingeführt werden Kaffee,
Reis, Baumwolle, Gewürze, Erz, Kohlen und aus der Levante Süd-
früchte, Olivenöl, ausgeführt Zucker, Bier und Industrieartikel).
Der Hafen besteht aus drei Teilen: nördl. der 1867-83 erbaute
Neue Hafen [Porto Nuovo; PI. A 1-3), mit vier Molen, gegen das
Meer durch einen 1100m langen Wellenbrecher geschützt; der Alte
Hafen [Porto Vecchio ; PI. A B 4), dessen südl. Abschluß der Molo
S. Teresa mit 33m h. Leuchtturm (Fanale maritirno; PI. A 5) bildet;
der 1910 vollendete Franz-Joseph-Hafen [Porto nuovo di Fran-
cesco Giuseppe 1.; PI. A B 7), mit drei großen Molen und Wellen-
brechern. Der Porto Nuovo und der Franz-Joseph-Hafen bilden
das Freihafengebiet. — Zwischen dem Neuen und dem Alten Hafen
mündet der 1756 vollendete Canal Grande (PI. C 4), für kleinere
Segelschiffe, an dessen O.-Ende hinten die 1827-49 erbaute Kirche
S. Antonio Nuovo (PI. 4), r. die serbisch-orientalische Kirche S. Spiri-
dione aufragen. Auf den Kaistraßen, die am Alten Hafen entlang
laufen, herrscht reges Leben; der Molo S. Carlo ist gegen Abend
von Spaziergängern belebt. An der Riva Carciotti (PI. C 4), die
am Canal Grande beginnt, der Pal. Carciotti, mit grüner Kuppel,
und die Griech. Kirche [S. Nicolb dei Greci; PI. 6 : C 4), südl. weiter
das Teatro Comunale Gius. Verdi, wo der Kai den Namen Riva del
Mandracchio annimmt, und die Schmalseite der 1904 erbauten
k.k. Statthalterei (Luogotenenza ; PI. 7), deren Hauptfront sich der
Piazza Grande zuwendet. Die Südseite des Platzes nimmt der 1883
aufgeführte Palast des Österreichischen Lloyd ein, der bekannten,
1833 gegründeten Dampfschitfahrtsgesellschaft, die in Triest ihren
Sitz hat. Rathaus s. unten. Weiter südl. das Hafenamt (Sanitä).
Gegenüber dem Molo Giuseppina auf dem gleichnam. Platz (PI. B 5)
ein Bronzedenkmal des eitrigen Förderers der österreichischen
Kriegsmarine Erzherzog Maximilian (S. 268), von Schilling, 1875.
Museo Revoltella s. S. 267.
Die zwischen der Statthalterei und dem Lloydpalast sich öffnende
Piazza Grande (PI. B C 4; s. oben) ist einer der Brennpunkte
Verkehrs zwischen Hafen und Stadt ; im Sommer häufig abends des
Konzert. Die O.-Seite begrenzt das Rathaus (Municipio), 1874 er-
baut. Davor der Maria- Theresia- Brunnen von 1751 und eine Säule
266 Route 39. TRIEST. Basilica S. Giusto.
mit dem Marmorstandbild Karls VI. (S. 265), von 1729. — Unweit
nördl. hinter dem S. 265 gen. Theater das 1852 erbaute Tergesteo
(PI. 13: 0 4), dessen kreuzförmige, glasüberdeckte Innenhalle als
Börse dient (Börsenstunde 121/2-21/4 Uhr. Die Alte Börse (Borsa),
an der Piazza della Borsa (PI. 0 4), mit vi ersäuligem Portikus,
ist der Handels- und Gewerbekammer eingeräumt. Auf dem Platz
eine Säule mit Bronzestandbild Leopolds /., von 1660.
Die Via del Cor so (PI. CD 4), östl. vom Börsenplatz, zwischen
der Neustadt und den alten Stadtteilen am Kastellberg, ist die
Hauptverkehrsstraße der Stadt. Sie mündet auf der Piazza Carlo
Goldoni, von der die Galleria di Montuzza (PI. D 4, 5), ein 347m
langer Tunnel unter dem Kastellberg, in die südl. Stadtteile führt.
— Auf der Piazza S. Giovanni (PI. D 3, 4) ein Marmorsitzbild des
Komponisten G. Verdi (f 1901), von Laforet, 1906.
In dem Stadtviertel zwischen dem Canal Grande und dem Süd-
bahnhof (Staz. Meridionale; PI. C 2, 3) liegen das 1894 erbaute
Post- und Telegraphenamt (PI. 12; in der großen Halle Gemälde von
Lefler) und die evangel. Kirche (1874). Südwestl. nahe dem IV. Molo
des Neuen Hafens die Fischhalle (Pescheria, PI. 11 ; frühmorgens
Hauptverkehr) und das Gebäude der Assicurazioni Generali (PI. 2),
der größten österreichischen Versicherungsanstalt.
Von der Piazza Grande (S. 265) führen hinter dem Stadthaus
die steilen Straßen der Altstadt zum Kastellberg hinauf. Am
Wege 1. die 1627-82 aufgeführte Jesuitenkirche 8. Maria Maggiore
(PI. 5: C 5); gegenüber die kleine evang. Erlöserkirche, der
Überlieferung nach die älteste christliche Kultstätte in Triest.
Einige Schritte w. höher die Piazzetta di Riccardo, mit einem
zwischen Straßenmauern eingeklemmten römischen Tor, Arco di
Riccardo (PI. la: C5). Weiter bergan folgt man der Via della Catte-
drale. Etwas unterhalb der Kirche r. der Eingang zum
Museo lapidario (PI. 9: C 5; täglich 10-2 Uhr zugänglich;
Kustos gegenüber, 1. Nr. 18; Trkg. 40 K), auf einem ehemaligen
Begräbnisplatz im Freien aufgestellt. Direktor : Dr. A. Puschi.
R. vom Eingang die sog. Glyptothek, mit zwei Bruchstücken von Ama-
zonensarkophagen und einer Inschrift von der Basis eineg Reiterdenkmals
des Triestiner Dekurionen L. Fabius Severus, sowie Köpfen und anderen
Statuenfragmenten. L. vom Eingang über die untere Terrasse (Fundstücke
aus Aquileja) zur oberen Terrasse mit Fundstücken aus Triest; am Ende 1.
ein 1833 zu Ehren Winckelmann's errichtetes Kenotaph, mit allegor. Relief,
darüber ein Genius mit Medaillonbild. Winckelmann, der 1717 inStendal
geborene Begründer der Kunstgeschichte des Altertums, wurde in der
ehemal. Locanda grande 1768 von einem Italiener ermordet.
Die hochgelegene Basilica S. Giusto oder Kathedrale (PI. 3 :
D 5 ; 12-3 Uhr geschlossen) erhebt sich an der Stelle eines alt-
römischen Tempels. Der jetzige Bau wurde im xiv. Jahrh. durch
die Vereinigung dreier an einander stoßenden Gebäude aus dem
vi. Jahrh. hergestellt, einer altchristl. Basilika, eines Baptisteriums
und einer byzant. Kuppelkirche. Am Sockel der Fassade sind Grab-
steine eingemauert j die Portalpfosten sind Teile eines römischen
Museo Rtvolklla. TR1EST. M. Route. 267
Grabmals der Familie Barbius, mit sechs Brustbildern, darüber
drei Bronzebüsten (1. Papst Pius II., r. die Kaiser Friedrich III.
und Karl YI.) und eine große Fensterrose. An dem 1337 erbauten
Glockenturm korinthische Säulen des römischen Tempels und ein
Standbild des h. Justus. Von der Terrasse vor der Kirche Aussicht
auf das Meer.
Das fünfschiffige Innere ist großenteils übertüncht, doch sind einige
Mosaiken sehenswert : hinter dem Justusaltar (r. vor dem Chor) Christus
zwischen den Stadtheiligen Justus und Servulus, an dem Altar 1. vor dem
Chor Madonna zwischen den Engeln Gabriel und Michael (xn. Jahrh.),
darunter die 12 Apostel (vn. Jahrh). Die Kapitale sind teils antik, teils
romanisch. In der Kap. S. Carlo (die letzte im zweiten r. Seitenschiff) sind
sämtliche Mitglieder der altern Linie der spanischen Bourbons beigesetzt.
Den Berg krönt das alte Kastell (PI. D 5), jetzt Kaserne.
Im südlichen Stadtteil sind einige Sammlungen zu er-
wähnen. Die Handels- und Nautische Akademie (PI. 1), an der
Piazza Lipsia, enthält im 3. Stock das städt. naturhistorische Museum
(Mi. Sa. 10-1, So. 11-1 IL), mit der vollständigen Fauna des Adria-
tischen Meeres und vorgeschichtlichen Funden aus dem Küsten-
land ; Direktor Dr. K. Marchesetti. Im Hof geradeaus, 1. u. 2. Stock,
die zweite Abteilung des städt. Altertümermuseums (werktags 9-2,
Sonn- u. Festt. 11-1 Uhr; Trkg. 40 h) : kleinere Altertümer, Terra-
kotten, Vasen, Bronzen, meist aus Tarent, Apulien, Aquileja und
Istrien; römische Mosaiken aus Barcola (Museo lapidario s. S. 266);
Münzen, Medaillen, Waffen und auf Triest bezügl. kunstgewerb-
liche Gegenstände. — Ecke Via della Sanitä (Nr. 2) und Piazza
Giuseppina das Civico Museo Revoltella (PI. 10 : B 5), eine Stif-
tung des Barons Revoltella, in 1859 von Hitzing erbautem Palast,
mit guten modernen Gemälden von Triestiner und andern Künst-
lern und einigen Skulpturen (werktags 9-2 Uhr frei zugänglich).
Auf dem Platz das S. 265 gen. Maximilian-Denkmal.
Im S. der Stadt erstreckt sich die Allee Passeggio di S. Andrea
(PI. AE7) eine Stunde lang am Ufer hin, bei der k. k. zoologischen
Station mit Seewasseraquarium (?1. A 6 ; Zutritt nach Anmeldung)
und dem Lloyd- Arsenal vorbei, bis Servola (Straßenbahn s.S. 264).
Die Werften des Lloyd (PI. C D 7) sind werktags 9-11 u. 12-4 Uhr
zugänglich (Eintrittskarten am Tor, 1 K; Schiffskran 2 K mehr). —
Die Straße führt von Servola weiter, an den schönen Friedhöfen
vorüber, nach Zaule und nach Muggia (S. 271 u. 272).
Mit der Straßenbahn gelangt man von Piazza della Borsa (S. 266)
über Via del Corso und Largo del Giardino (PI. E 3), auf dem ein
Bronzestandbild des Triester Patrioten Dom. Rossetti (f 1842)
steht, nach dem schattigen Giardino Pubblico (PI. E 2) und weiter
nach dem Boschetto (Restaur.). Von hier steigt man auf schattigen
Wegen in 35 Min. zu der auf 225m h. Bergplateau gelegenen Schieß-
stätte Zum Jäger (Bersaglio) und zum Hot. -Rest. Ferdinandeo (mit
Garten) hinan. Unweit ö. die städtische Villa Revoltella, mit Park
und Grabkapelle, und eine künstliche Ruine, mit Aussichtsturm.
268 Route 39. MIRAMAß. Umgebung von Triest.
Umgebung von Triest.
Höchst lohnend ist die Auffahrt mit der elektr. Bergbahn nach
Obelisco und der Besuch der Grotta Gigante, Nachmittagsausflug.
Abfahrt an der Piazza della Caserma (PI. C D 3), 1. rückwärts sitzen :
Fahrzeit bis Obeiisco V2 St. ; hinauf 80, hinab 50 h. Sonn- und
Festt. nachm. hinauf 1 K, hinab 60 h. Die Bahn führt zunächst
durch die Via Commerciale und steigt dann an der Berglehne über
(l,3km) Scorcola fl78nO nach (4,2km) Obelisco (343m ; Gr.-H.
Obelisco, 40 Z. , P. 8-10 TT, mit Aussichtsterrasse), am Rande
des Karstplateaus. Von hier zu Fuß n.w. am Karstrande in
8 Min. zur * Aussichtswarte (397m), mit großartigem Rundblick (am
schönsten gegen Abend). — Die Bahn senkt sich nun etwas nach
dem Dorf (5,2^m) Opcina (spr. optschina; 320m; Restaur. Union;
Wagen zur Riesengrotte in ^4 St. für 2 K, hin und zurück 4 K)
und führt weiter zum (6,2km) Staatsbahnhof Opcina (S. 262).
Vom Dorf Opcina (s. oben; rot-schwarze WM.) besucht man in
3/4 St. die dem Club Touristi Triestini gehörende Tropfsteinhöhle
*Biesengrotte (Grotta Gigante) bei Brisciki, wo im Gasth. Milid
Grottenführer besorgt werden. Eintritt in die Höhle 60 ä; Azetylen-
lampe 40 h; dem Führer 80 fr, Gesellschaft 1 K. Die Besichtigung
erfordert 1 St. Mantel angenehm. Der größte Raum ist der „Große,
Dom", 240m lang, 138m hoch. 20 Min. nordwestl. von Brisciki
die Südbahnstation Prosecco (S. 246).
1 St. westl. von Opcina, an der Napoleonsstraße (Via Vicentina),
seit 1908 die Hm hohe Kaiser-Franz- Joseph- Jubiläumswarte, mit
Aussicht auf Triest. Von hier nach Station Prosecco (S. 246) V2 St.
Der *Ausflug nach Miramar ist besonders nachm. zu empfehlen ;
man erkundige sich vorher, ob Park und Schloß geöffnet sind. Die
Landstraße führt an der Küste entlang (7km vom Südbahnhof;
Einsp. 6 K hin und zurück, einschl. 1 St. Wartens ; wochent. vorm.
Automobilomnibus, 3 TT hin und zurück): Straßenbahn bis Barcola
(Hot. garni Exelsior, 40 Z. von 3 K 30 an), mit Seebädern; von da
zu Fuß noch 1 St. (auch Automobilomnibus, 60 K). Lohnender ist
die Fahrt mit dem Dampfboot (S. 264), 2mal täglich in 3/4 St. für
80 h, 1 K20 hin und zurück. Die Landestelle ist beim Schloß.
Das Boot fährt weiter nach Grignano (Hot.-Pens. Grignano. 32 Z.,
P. 9 K; Pens. Meridionale, 7 Z., P. 6-8 K\ Eisenbahn (S. 246;
vom Südbahnhof, hin und zurück 1 /<T60, 1 JT20, 80 /t) in */4 St. bis
HS. Miramar (Hot.-Rest. Bellevue, 24 Z. von 4 K an; P. Miramar),
V4 St. östl. vom Schloß, oder in 20 Min. bis Grignano (s. oben),
J/2 St. nördl. vom Schloß. Das kaiserl. Schloß Miramar, in herrlicher
Lage auf einem Felsvorsprung über dem Meer, wurde 1854-56 von
Erzh. Maximilian erbaut, der damals als Kontreadmiral in die Öster-
reich. Kriegsmarine eintrat und hier auch am 10. April 1864 die
Kaiserkrone von Mexiko annahm (f 1867). Eintritt tägl. 10-12,
Gt'oarnplu\ji.si .-w.i.-ui ,«- bilxs.LoJpz.ig
■ St(utts1xi7m - -a — SücUküin J °
Umgebung von Triest. GRADO. K. S. 24i>. — 39. R. 269
3-5, im Winter 2-4 Uhr, 60 h. Lohnende Aussichten bei einer Um
Wanderung des Schlosses. Schöner Park.
Das besuchteste Seebad in der weiteren Umgebung: von Triest
ist Grade: Dampfboot (S. 264) 2mal tägl. in 13/4 St. für 3 K, hin
und zurück 4 K 50, oder Eisenbahn (S. 270) nach Villa Vicentina
oder Cervignano, von da weiter mit Wagen (Bahn im Bau) nach
Aquileja (S. 270) und mit Dampfboot (s. unten) nach Grado. Das
Triester Dampfboot steuert westl. über den Golf von Triest (n. die
Julischen Alpen), läuft in den Hafenkanal von Grado ein (westl.
vom Ort) und hält im Hafen an der Nord- oder Landseite.
Grado (Plan s. S. 270). — Gasth.: Gr.-H. Fonzari (PI. a: B 3),
Piazza delle Corte, H L i d o (PI. b : B 3) , Lareo S. Grisogono, "beide am Meer;
H. Warner (PI. c : B 3), Viale Gradenigo, 70 Z. zu 2-4, P. 6-9 K; H. Metro -
pole (PI. d: B 2), H. Khuner (PI. e: B 2), Alb. Cervo d' Oro (PL f:
B 2), alle drei am Hafen; H. zur Post (PI. g : A 3), Via Stefania; H.
Goldberger (PI. h: C 3), Viale G. Gasser; H. Fahris (PI. i: B 3). Via
Francesco Giuseppe. — Pensionen : Fortino (PI. k : B 3), Piazza delle Corte,
Vienna, beide am Meer; Wiener Heim (PI. 1: C 3), Via Giuseppe Verdi.
20 Z., P. 10-12 K. — Cafes: Sezession, gegenüber H. Fonzari: Europa, am
Hafen. — Post und Telegraph (PI A 3), Via Ospizio vecchio. — Kuk-
taxe (2 Tage frei): 8 Tage 3, sonst 6 A"; Musiktaxe eine Woche 1, sonst
3 K. — Seebad 50 h. — Im Sommer evang. Gottesdienst.
Grado, ein auf einer Nehrung anmutig gelegenes Fischerstädt-
chen mit 4000 Einw., wird aus Österreich als Seebad viel besucht.
Vortrefflicher Sandstrand; große Badeanstalt mit Restaurant und
Seesteg. Kursalon, am Strande, mit Lesesaal. Seehospiz (Ospizio
Marino") für Kinder. In dem aus dem Ende des vi. Jahrh. stammen-
den Dom (S. Eufemia; PI. B 3), einer dreischiffigen Säulenbasilika
ohne Querschiff, Mosaikfußboden aus der Erbauungszeit , roman.
Kanzel und Fresken in der Apsis aus dem xin. Jahrb.: in der Sa-
kristei altchristliche Kleinodien und mittelalterliche Kunstwerke.
Ausführliche Angaben in Baedekers Oberitalien.
Dampfboot mehrmals tägl. in W\\ St. für 83 h durch die Lagune nach
Aquileja (S. 270); Ruderboot für 1 Pers. 6ÜT80 hin und zurück.
Von Triest nach Capodistria: früh mit dem tägl. nach Pola
fahrenden Postdampfer in 1 St. nach Pirano (S. 272). Von hier östl. zu Fuß
über (2'/4 St.) Isola (Eisenbahnstation s. S. 271) und weiter stets am Meer
nach (1 St.) Capodistria (Caffe auf dem Hauptplatz; Trattoria Tartori, Via
Tant oria), einer alten Stadt (10800 Einw.) auf einer ehem. Insel im Meer.
Der Dom, der Palazzo Pabblico und die Salinen sind beachtenswert.
Zurück nach Triest mit dem Dampfboot oder mit der Eisenbahn (S. 271).
Adelsberg und St. Can/iau lassen sieh von Triest im Sommer in
1 Tage begeben: früh mit dem Südbahnschnellzug in 2!/2 St. nach Adelsbern
(S. 244; 9 JT20, 6.90, 4.50), wo man nach Besichtigung d*r Grotte noch
Zeit zum Mittagessen hat. Nachm. Personenzug nach Divaca (S. 245) ; mit
Wagen (auf der Hinfahrt oder vorher brieflich beim Bahnhofsrestaurateur
zu bestellen) nach den Höhlen von St. Ganzian (S. 245). Abends mit dem
Schnellzug zurück.
Von Triest nach Abbazia (Fiume), 118km, Südbahn. Schnellzag
in 31/4 St. für 12 K 30, 9 K 20, 6 K. Von Triest nach St. Peter (69km)
s. S. 246/5; von da nach Abbazia-Mattuglie s. R 42. — Motorpost s. S. 278.
Von Triest n^e.h Aquileja s. S. 270; auch Automobil 2 mal wöch. von
Piazza Caserma 3,15 K\ — nach Pola s. R. 41.
270
40. Von Triest mit der Ei8enbahn nach Venedig.
Aquileja.
Außer der Eisenbahn auch Dampfboot des Österreichischen Lloyd
April-Oktober tägl., November-März 3 mal wöch. in 4-6!/2 St. für 12 oder
8 K (Rückfahrkarle, 15 Tage gültig, 18 oder 12 K). Bett 3 K. Außerdem
Rückfahrkarten für Eisenbahn hin und Dampfschiff zurück.
a. Über Cervignano und Portogruaro.
161km. Sddbahn. Schnellzug in 4 St. für 19 fr. 85, 13.95, 9.05. N?ch
Cervignano (Station für Aquileja) Schnellzug für 5 K 60, 3 K 90, 2 K 50.
Von Triest bis Nabresina (17km) s.S. 246 ; 1. das Meer.
25km Duino-Sistiana. — Gasth. : Parkhotel, Berghotel,
Strandhotel, in Sistiana, alle drei gut und Eigentum des Fürsten von
Thurn und Taxis, zusammen mit 140 Z. zu 2.50-6, F. 1, M. 4, P. von 9 K an,
1. Nov.-l März geschlossen; H. Pleß, in Duino, bescheiden. — Südbahn
von Triest in 1V4 St. für 1 K 60, 1 #20, 80 h. — Dampfboot von Triest
(S. 261) in 1 St, für 1 K.
Duino-Sistiana ist Station für das an einer kleinen Bucht ge-
legene Seebad Sistiana und für Dorf und Schloß Duino. Yom Bahn-
hof führt eine Straße südwestl. abwärts; nach 8 Min. Straßengabe-
lung: geradeaus in weiteren 8 Min. nach Duino, 1. in 1/2 St. nach
Sistiana. — Duino, wie Sistiana früher Eigentum der Fürsten Hohen-
lohe, jetzt des Prinzen Alex, von Thurn und Taxis, besitzt ein sehens-
wertes altes Schloß (Zutritt 1 K) und eine Burgruine, beide am
Meer. 1/2 St. nordwestl. vom Dorf, an der Straße nach Monfalcone,
liegt 8. Giovanni, wo der Timavo aus einem Felsen hervordringt und
sich nach kurzem Lauf ins Meer ergießt.
33km Monfalcone (24m; Gasth.: Post), Städtchen mit 3800
Einw. Y4 St. nordöstl. Burgruine Falkenburg (87m); Aussicht,
50 Min. südöstl. vom Ort die Schwefelthermen Monfalcone (Kur-
haus; auch Fangobäder). — 46km Villa Vicentina. Schattenlose
Landstraße nach (5km) Aquileja (s. unten); Einsp. 2 K 40. — 50km
Cervignano (Bahnrestaur.); italienische Zollabfertigung. Schatten-
lose Landstraße nach (8km) Aquileja (s. unten); Post 50 Ä, Einsp.
2 K 60 ; Eisenbahn im Bau, ebenso nach Görz (S. 261).
Aquileja (Gasth.: Aquila Nera, PI. a: B 4; Post, PI. b:
B 4, mit Cafe-Restaur. , Cittä di Grado, PI. c : B 4, beide mit
Garten), von den Römern als Bollwerk gegen Istrer und Kelten
gegründet, 452 von Attila zerstört, bis 1752 Sitz eines Patriarchen,
ist heute ein ärmlicher österreichischer Ort mit 900 Einw. Das
wichtigste mittelalterliche Denkmal des Ortes ist der Dom (PI.
C 3), eine dreischiffige flachgedeckte Säulenbasilika mit Quer-
schifT, Auf. des xi. Jahrb. auf älterer Grundlage aufgeführt, Ende
des xiv. Jahrh. im got. Stil umgebaut. Im Mittelschiff und in den
beiden Seitenschiffen Mosaik aus dem Anf. des iv. Jahrh.; im Chol
ein Altarbild von Pellegrino da S. Daniele in altem Rahmen, im r.
QaerschirT Reste von Chorschranken aus Karls d. Gr. Zeit, in der
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AQUILEJA. K. S. 24*2. — 4L R. 271
Krypta hinter Gittern ein jetzt leerer Reliquienschrein. Das Bap-
tisterium wurde imiv. Jahrh. auf römischen Grundmauern errichtet.
Schöne Aussicht von dem 73m h. Glockenturm. — Von dem rö-
mischen Aquileja sind nur Überreste einer Straße und die N W.-
Ecke der Stadtmauer wieder aufgedeckt worden. Ausgrabungsfunde
enthält das sehenswerte archäologische Staatsmuseum (PJ. 0 4):
Eintr. tägl. 8-5 (im Sommer 7) Uhr, 40 h; Direktor Prof. H. Maio-
nica. Hervorzuheben der reizende Garten mit Bildwerken und die
antiken Glasgefäße im VIII. Saal des Oberen Stockwerkes. — Aus-
führliche Angaben s. Baedekers Oberitalien.
Dampfboot nach Grado s. S. 269.
Die Weiterfahrt von Cervignano über Portogruaro und Mestre
nach Venedig s. in Baedekers Oberitalien.
b. Über Udine und Treviso.
225km. Südbahn. Schnellzug in 53/4 St. für 27^25, 19.45, 12.65.
Von Triest bis Monfalcone (33km) s. S. 270. — 37km Ronchi. Die
Bahn tritt an den Isonzo und umzieht die n.w. Ausläufer des Karst.
— 45km Gradisca- Sdraussina. L. gegenüber am r. Isonzoufer
Gradisca, mit altem Kastell, jetzt Strafanstalt. — 55km (?ö>z-Süd-
bahnhof (Bahnrestaur.), s. S. 261. Karawankenbahn vom Staats-
bahnhof (3/4 St. vom Südbahnhof) s. R. 37a. — Über den Isonzo.
67km Cormons, Sitz der österreichischen Maut. — 88km Udine
(S. 257); italienische Zollabfertigung. Die Weiterfahrt über Tre-
viso nach Venedig s. in Baedekers Oberitalien.
41. Von Triest nach Pola.
Die Halbinsel Istrien (4956qkm) , zwischen dem Adriatischen Meer
and dem tief einschneidenden, inselreichen Meerbusen von Quarnero, ist
eine südl. Fortsetzung , des Karstgebiets, von dem sie durch die breite
Mulde des Tschitschen (ticer\-)bodlens (S. 272) im SO. von Triest getrennt wird.
Über der buchtenreichen "YV. -Küste, an der sich zahlreiche kleine Hafen-
städte angesiedelt haben, steigt eine niedrige Kalkplatts auf, die den
größten Teil der Halbinsel ausmacht und im NO. von einer höheren Berg-
kette überragt wird (Monte Maggiore 1396m). Der steinige Boden ist nur
zum Teil dem Ackerbau gewonnen, namentlich in den von roter Erde er-
füllten Mulden (vgl. S. 245). An der Küste gedeihen Oliven und Wein.
Von den 350000 Einwohnern sind rund 42°/o 'serbo-kroat.iecher, 39% ita-
lienischer, 14°/o slowenischer, 2°/o deutscher Nationalität. Die Römer unter-
warfen die Halbinsel, deren illyrische Bewohner sich durch Seeräuberei
lästig machten, im J. 177 vor Chr. Im Mittelalter wnren die Venetianer
Herren des Lindes, nur der nordöstl. Teil gehörte zum Herzogtum Krain.
a. Mit der Eisenbahn.
138km. Staatsbaiin in 31/2-W2 St. Schnellzug für 16 #70, 10 tf 20, 6 Ä'50,
Personenzug für 12 K 60, 7^70, 4 K 90. — Außer der Hauptbahn nach
Pola führt eine Nebenbahn durch den nordwestl. Teil der Halbinsel nach
Parenzo (S. 273): 153km, in 7 St., 8Ar 80, 5 K 60; Zwischen-tationen :
14km Muggia, 2Skm Capodistria (3. 269). 35km Jsola (S. 269). 47km Porto-
rose (S. 272), Station für Pirano (4km; S. 272), 72km Buje (Bahnrestaur.).
272 Route 41. PIRANO. Von Triest
Triest, s. S.263; Abfahrt von Staz. di S. Andrea (PI. A 6).
Jenseit des Lloyd- Arsen als (r., S. 267) verläßt die Bahn das Meer,
trennt sich von der Klagenfurter Bahn und steigt in zahlreichen
Kehren, mit schönen Rückblicken r., und einem Tunnel nach (i 3km)
Borst (218m), dann durch vier Tunnels nach (21km) Draga (363m).
27km Herpelje-Kozina (491m; Bahnrestaur.), Knotenpunkt für
die Eisenbahn von Divaca (S. 245; 13km). Etwa 10km s.o. von
Herpelje die Tropfsteinhöhle Dimnica, bei Markovsina.
"Weiter durch die Steinwüste des Öicenbodens, dessen arme Be-
wohner, die kroatischen Cicen, sich meist durch Kohlenbrennen
und Schafzucht ernähren. L. der Slavnik (1029m). — 51km Pin-
guente (391m),; r. tief unten im Tal des Quieto der schon lange
vorher sichtbare gleichn. Ort auf mauerumgebenem Felshügel
(153m), mit roman. Kirche. — Weiter an steiler Berglehne nach
(65km") Lupoglava (396m*). Schöner Blick auf den Monte Maggiore
(S. 278). — Die Bahn senkt sich in Kehren und durch einen Tunnel
ins Foibatal nach (86km) Pisino oder Mitterburg (296m). Das
gleichn. Städtchen (20 Min. vom Bahnhof ; Gasth.: Aquila nera),
mit 3800 Einw. und dem alten Schloß Mitterburg, liegt prächtig
an der Foiba, die hier in der Tiefe verschwindet. Motorpost 2mal
tägl. in 2i/4 St. für 4 K nach (36km) PaTenzo (S. 273) — Weiter
auf der Höhe (r. das Draga-Tal) bis (107km) Canfanaro (270m;
Bahnrest.; 8/4 St. w. die Stadtruine Docastelli). Zweigbahn in 1 St.
nach Roviqno (S. 273). Dann hinab an (1.) Sanvincenti vorbei über
(125km) Dignano (144m) nach (138km) Pola (2m; S. 274).
b. Seefahrt.
Gesellschaft Istria- Truste, 2mal täel. : Postume, in 71/2 St., für 3 KhO, 2 A',
Eillinie in 5 St., für 4 K, 2 K, Abfahrt am Molo della Sanita (außerdem
mehrere andere Linien nach Uinago, Portorose usw.). — Österreich. Lloyd,
5mal wöch. in 4V4-7V4 St.. für 6 JT, 4 K (Fahrten nach Dalmatien). —
Ungarisch-Kroatische Gesellschaft lmal wöch., in 8 St. (Fahrt nach Fiume). —
Verg;l. das Österr. Kursbuch 950-961 a. — Entfernungsangaben in Seemeilen
(S.M.). — Die Fahrt ist besonders bei Nachmittags-Beleuchtung schön.
Triest, s. S. 263. Bald nach der Abfahrt öffnet sich r. die Bucht
von Muggia (Vallone di Muggia), dann die Bucht von Capodistria
(S. 269). Nach 1 St. landen die Postdampfer Istria -Trieste bei
12 S.M. Pirano (Gasth.: Stadt Triest), Stadt mit 10000 Einw.,
malerisch an einem Vorsprung desKalkplateaus ansteigend, von den
Resten der ehem. Festung beherrscht. Am Nordstrand erhebt sich
auf mächtigen Unterbauten die Kathedrale; auf dem Glockenturm
ein Bronzestandbild des h. Georg als "Windfahne. Am Hafen ein
Denkmal des Komponisten Giuseppe Tartini (f 1790).
4km von Pirano (elektr. Stra Renhahn) Portorose, mit Sol-u. Seebädern.
Gasth. : Palace-Hotel (Direktor Frediani), neu, ersten Ranges, 174 Z. zu
3-8, F. 1.30. M. 5-7, P. o. Z. 7.50 TT; Strandhotel; H. Adria. 4R Z. zu
2.20-3.20, M. 2. P. 7-10 JT; Casa Verde, 25 Z. zu 2 JT 20-3.30, F. 75 h,
M. 2.40-3, P. 6.50-7.50 iT. 20 Min. weiter der Bahnhof der Küstenbahn
(S, 271). — 2 St, s.w. von Pirano die Salzgärten von Sicciole.
nachPola. ROVIGNO. 41. Route. 273
Bei der Weiterfahrt an der mit Olivenpflanzungen bedeckten
Küste hin folgen der Leuchtturm von Salvore ; (21 S.M.) Umago ;
Schloß Daila. — 29 S.M. Cittanuova (an Stelle des alten Noven-
tium), mit 2000 Einwohnern. — Erste Station des istrischen Eil-
dampi'ers, nach 2^2 stimmiger (Postdampfer S^stüncl.) Fahrt, ist
35 S.M. Parenzo (Gasth. : Hot. Riviera, neu, 65 Z. zu 3.20-8 K-,
Clttä di Trieste) , Stadt mit 3500 Einw. , Sitz des Landtags von
lstrien. Der sehenswerte Dom ist eine dreischifnge Basilika aus
dem vi. Jahrh.; im Innern hervorzuheben in der Apsis des Mittel-
schiffs der Wandschmuck aus Marmor und Perlmuscheln, sowie der
Baldachin über dem Altar; Mosaikböden aus dem in. und v. Jahrh.
Museum der Societa Istriana di archeologia e storia patria, mit
vorgeschichtlichen und römischen Altertümern. Auf der Insel, die
dem Hafen vorliegt, ragt ein Leuchtturm auf. — Eisenbahn nach
Triest s. S. 271. Motorpost nach Pisino (S. 272).
Jenseit der Burg Orsera fährt das Schiff an der Mündung des
Canal di Lerne, eines 12km langen Fjords, vorbei. Während der
ganzen Fahrt bietet, am Abhang wie auf der Höhe der Küste, die
zwischen dem grünen Pilanzenwuchs durchleuchtende rote Acker-
erde einen charakteristischen Anblick („Istria rossa"). Die zweite
Station des Eildampfers, 3/4 St. (Postdainpier 1^4 St.), jenseit Pa-
renzo, ist
44 S.M. Rovigno (Gasth. : Citth di Trieste), das alte Rubiginium,
mit 10 300 Einw. Die hochgelegene Domkirche ist der heil. Eufemia
geweiht und enthält ihren Steinsarg ; der Campanile trägt auf der
Spitze das Erzbild der Schutzheiligen als Windfahne. Zwischen
Bahnhof und Stadt eine 1891 errichtete zoologische Station des Ber-
liner Aquariums (Zutritt gestattet). Nördl., an einer Bucht, ein
großes Seehospiz für Kinder. W. auf der Insel 8. Andrea ein ehem.
Benediktinerkloster, jetzt Villa. — Eisenbahn nach Canfanaro
s. S. 272.
Eine Reihe kleiner Inseln begleitet die Küste, einzelne mit
schloßartigen Landsitzen. R. bleiben (l-l^St. von Rovigno) die
bewaldeten Brionischen Inseln liegen, deren größte, Brioni grande
(die röm. Ursaria), als Seebad besucht wird (bei Bedarf Station der
istrischen Postdampfer, vgl. auch S. 274; Gasth. : *H. Brioni, mit
drei Dependancen, 170 Z. zu 4-6, F. 1.50, M.4.50, P. von 12 K
an, Vorausbestellung ratsam). Schöne Promenadenwege. 20 Min.
südl. vom Hotel, an der Catenabucht, Reste einer großen röm. Villa
aus dem i. Jahrh. nach Chr. ; ^2 St. westl. vom Hotel, im Val Ma-
donna, Ruine einer frühchristlichen Kirche. Auf der südlichsten
der Inseln, S. Girolamo, erkennt man in der Vertiefung, die die
ganze Insel durchsetzt, Steinbrüche der Venezianer.
L. am Festland die kleine (57 S.M.) Hafenstadt Fasana, die
letzte Zwischenstation der istrischen Postdampfer. — Bei der Ein-
fahrt in die Bucht von Pola, zwischen den befestigten Vorsprüngen
274 Route dl. POLA.
(1.) Punta del Cristo und (r.) Capo Compare tritt die helle hohe Um-
fassungsmauer des Amphitheaters mächtig hervor. R. die ehem.
Oliveninsel (Scogtio Olivi), mit den Werften und Docks der k. u. k.
Kriegsmarine. — 62 S.M. Pola.
Pola.
Gasth.: *H. Riviera (PI. r : ß 1), großer Neubau am Parco Muni-
cipale, mit Terrasse, ersten Ranges, ICO Z. zu 3-10, F. 1.50, M. 3-5, P.
8-18 K, Omn. 60/»; H. Zentral (PI. a: C4), Via Arsenale, 50 Z. zu 2.40-6 K,
Omn. 80 ä, gelobt, mit gutem, von Offizieren viel besuchtem Restaurant
und Cafe; Imperial (PI. c: C 3), Via Kandier 76, Z. 2-3 K-, Belvedere
(PI. b: D4), Via Zaro 2, 12 Z. zu 2.50-3 A", Z. gut, sonst bescheiden, mit
Vergnügungsgarten. — Caf£s: Mirarnare und degli SpeccM am Hafenkai.
Droschken: vom Bahnhof in die Stadt Einsp. 1 K 70, Zweisp. 2 üf,
zum Bahnhof 1 iToder 1 if 20; in der Stadt Einsp. y4 St. 70 Ä, Zweisp. 1 Z;
Va St. 1 K 30 oder 1 K 70; 1 St. 2 K oder 2 AT 70; jede folgende i/4 St.
50 oder 60 h mehr. Zum Kaiserwald 1 K 40 oder 2 K\ hin und zurück
2JT60 oder 3 iT 60. — Nachtfahrten 9 Uhr abends - 6 Uhr früh (im
Winter 8-7) 30 u. 40 h mehr; Gepäck 20 h das Stück.
Elektr. StraBenbahnen: vom Bahnhof (PI. A 1) durch die Stadt bis
zur Marine- Schwimmschule (s. unten) westl., 18 Min., 20 Ä; — nach dem
Kaiserwald.
Seebäder: Bagno Polese (PI. A3; 1. Juni- 1. Okt.), Überfahrt hin 6 A,
Bad mit Wäsche 40 h\ Marine- Schwimmschule (auf der Beikarte mit S. an-
gedeutet; Straßenbahn s. oben), II-IV2, 5-7 Uhr für Herren, 9-11, 3l/:r
ö Uhr für Damen ; 40 A; — auf den Brionischen Inseln s. S. 273, Lokaldampfer
(von der Lloydlandestelle aus; PI. B 4) 4inal tägl. in 40 Min., für 60 h.
Post u. Telegraph (PI. C4), Via Arsenale. — Auskunft in der Schrinner-
schen Buchhandlung (C. Mahl er), Riva del Mercato.
Die Wärter des Augustustempels und des Amphitheaters sind bei gutem
Wetter stets anweseud, sonst im Municipio zu erfragen. — Photographische
Aufnahmen innerhalb des ganzen Festungsgebiets untersagt.
Pola, der Hauptkriegshafen Österreich-Ungarns, mit 36200
Einw., war schon zur Rörneizeit als Colonia Pietas Julia eine der
wichtigsten Flottenstationen am Adriatischen Meer. Seine Blüte
im i.-iit. Jahrh. nach Chr. bekunden zahlreiche Baudenkmäler. 1148
von den Venezianern besetzt, hatte Pola in deren Kämpfen mit den
Genuesen viel zu leiden und wurde 1379 völlig zerstört. Seit 1815
gehört es zu Österreich.
Am Handelshafen (Porto di Commercio) erstreckt sich der Kai
Riva oder Corsia Francesco Giuseppe entlang, mit der k. u. k. Genie-
Direktion (Uffizio del Genio Militare), dem Dom, dem Zollamt
(Dogana) und einer großen Infanteriekaserne (P1.B4, 3). Der Dorr?,
eine dreischiffige Basilika des xv. Jahrh., enthält einige antike
Säulen. Der Glockenturm davor ist aus dem xviii. Jahrh. — Süd-
westl. an den Handelshafen schließt sich der große Kriegshafen
(Porto Militare), nördl. begrenzt von der oben gen. Oliveninsel, zu
der eine Brücke hinüberführt, s.w. von dem ausgedehnten Marine-
arsenal (PI. C 5, 6). Im Artillerie -Direktionsgebäude ein Marine-
museum, mit Schiffsmodellen, Trophäen, Waffen usw., zu dem man
im Arsenal-Kommando, schräg gegenüber vom Hot. Zentral, Ein-
trittskarten erhält (morg. 10-12, nachm. von 2 Uhr an; Ausweis-
papiere angenehm).
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li«o$rajai Aiurtall
M'aCHPT SDe"b es Leipzig
POLA. 4L Route. 275
Seitenstraßen führen vom südl.Ende der Corsia Franc. Giuseppe
nach der Piazza Foro (PI. B4), dem Hauptplatz der Stadt, dessen
nördl. Schmalseite das Stadthaus (Municipio) einnimmt, mit vier-
bogiger Loggia an der Front. Das um 1300 erhaute, 1651 erneute
Gebäude nimmt die Stelle eines Tempels der Diana, wahrschein-
licher der Roma ein, dessen Rückwand erhalten ist. — In der
schmalen Seitenstraße 1. der wohlerhaltene *Tempel des Augustus
(PI. B4), 19 vor Chr. erbaut, 14m h., 8m br., mit Portikus von
sechs 7m h. unkannelierten korinth. Säulen (vier in der Front)
und fein geschlungenem Rankenwerk am umlaufenden Fries. Die
Inschrift ist aus den Löchern der Nägel, die die Metallbuchstaben
hielten, noch zu erkennen: Romae et Augusto Caesari Divi F(ilio)
Patri Patriae. Im Vorraum und im Innern eine kleine Sammlung
römischer Altertümer (Trkg.).
Von der Piazza Foro führt die Via Sergia östl. zur Porta Aurea
(PI. D 4), dem Triumphbogen der Sergier, einem zierlichen, 8,5mh.
Bau im korinth. Stil, im i. Jahrh. nach Chr. von der Familie der
Sergier errichtet (Inschrift an der Rückseite : Salvia Posthuma
Sergii F. Sua Pecunia). — Unweit nordöstl., Clivo S. Stefano 5,
das kleine städt. Museum (Museo civico; Eintr. werktags 10-3 Uhr
50 ft, Sonn- u. Festt. 10-12 Uhr frei), mit Funden aus Pola und
Nesactium(S. 276), Vasen, kleinen Bronzen, Münzen; im Hof Archi-
tektur- und Skulpturreste, Grabsteine aus venezianischer Zeit usw.
Von der alten Stadtmauer, die den Burghügel umzieht, sind
zwei Tore freigelegt: das Herkules-Tor ( Porta Erculea) , wie neben
dem Schlußstein Kopf und Keule andeuten, und das Doppeltor
(Porta Qemina). Das den Hügel krönende Kastell stammt aus
venezianischer Zeit, im xix. Jahrh. z. T. erneut (unzugänglich).
Das großartigste Römerdenkmal ist das im Außenbau fast un-
versehrt erhaltene * Amphitheater (Arena; PI. C2), das am Abhang
eines Felsenhügels in drei Stockwerken, mit je 72 rundbogigen, im
oberen viereckigen Öffnungen, 24-29,4om h. aufsteigt. Große Achse
132560m, kleine 105,i0ni. Das Material ist weißer istrischer Kalk-
stein. Als Zeit der Erbauung nimmt man das Ende des in. Jahrh.
nach Chr. an. Vier Eingänge mit turmartigen Treppenvorbauten,
deren Fenster noch zum Teil von durchbrochenen Marmorplatten
geschlossen sind, führen in das Innere. Die Arena hatte 70 : 44m
im Durchmesser. Die Sitzreihen boten Raum für 20000 Zuschauer
und ruhten im östl. Teile auf dem natürlichen Boden, im westl. auf
mächtigen Unterbauten, sind aber von den Venezianern, die die
Blöcke zu ihren heimischen Bauten entführten, völlig zerstört worden.
Schlingpflanzen, Disteln und duftige Kräuter bedecken den ver-
witterten Boden. An der Außenseite des obersten Stockwerks sind
noch Standsteine für die Mäste erhalten, an denen Segeltücher zum
Schutz gegen die Sonne aufgezogen wurden. — Westl. unterhalb
des Amphitheaters der kleine Parco Valeria; darin ein Bronze-
Standbild der Kaiserin Elisabeth (f 1898), von Canciani (1904).
276 Route 42. ABBAZIA.
Im südl. Stadtteil (Borgo Zaro; PI. D 5) erhebt sich ein mit
Anlagen bedeckter Hügel, zu dem man beim Hot. Belvedere auf
Promenadenwegen hinansteigt. Oben das hydrographische Amt und
die Sternwarte (Osservatorio). Vorn ein Bronzestandbild des Sie-
gers in der Seeschlacht bei Lissa 1866, Admiral W. v. Tegetthoff,
von Kundmann (1877). Schöner Blick auf Stadt und Meer bis zu
den Brionischen Inseln. — Weiter südl., in der Vorstadt S. Poli-
carpo, der Maximilian -Park (PI. C D 6) mit dem Maximilian-Denk-
mal, einer Säule mit Schiffsschnäbeln und einer Viktoria (vgl.
S. 268). — An der Via Lissa, 5 Min. westl. vom Maximilian-Park,
die Marinekirche Madonna del Mare, mit dem Grab des Admirals
Frhr. v. Sterneck (f 1897), der bei Lissa das Admiralschiff Tegett-
hoff's befehligte.
Viel besucht wird der Kaiserwald (Bosco Siana; Restaur. zum Jäger
oder al Cacciatore), ein Eichwald 40 Min. östl. von der Stadt an der Straße
nach Altura. — Nördl. von Altura lag das röm. Nesactium, die Fundstätte
vieler Altertümer (vgl. S. 27ö), von Pola 1 St. Wagenfahrt.
Von Pola nach Fiume, 75 S.M., Dampfer der ungarisch-kroatischen
Gesellschaft, mehrmals wöchentlich in 5-9 St. für 4 K 40 (Eil dampf er 8 K).
Der Dampfer umfährt die Südspitze der Istrischen Halbinsel (Cap Pro-
rnontore) und steuert durch den Qniarnero, die Insel Cherso r. lassend. Jen-
seit des Canale di Farasina 1. Abbazia und der Monte Maggiore (S. 278) $
ö. am Horizont die kroatischen Gebirge. — 75 SM. Fiume, s. S. 513.
Motorpost von Pola nach Abbazia s. s. 278.
42. Von Wien nach Abbazia und Fiume.
585km. Södbahn. Schnellzug in 13 V« St. für 61 IT 40, 46 Ä, 30 K, nach
Abbazia-Mattuglie für 61 #20, 45 Ä 90, 29 K 90. Direkte Wagen, im Schnell-
zuge Schlafwagen. — Billiger, aber länger ist die Fahrt über Budapest-Agram.
Von Wien nach Graz (224km) s. K. 31, von da nach 8t Peter
(522km) s. R. 33. Unsere Bahn wendet sich von der nach Triest
1. ab und durchzieht welliges Karstgebiet. Vier Tunnels. 533km
Küllenberg (471m), mit Aussicht. — Bei (539km) Dornegg-Feistritz
(406m), mit Schloßtrümmem, bricht die Feistritz (Bystrica) in star-
kem Strom aus dem Gebirge hervor. — Vor (550km) Sapiane (427m)
in einem Tunnel durch die Wasserscheide zwischen dem Adriati-
schen Meer und dem Quarnero. — Weiterhin senkt sich die Bahn
nach (562km) Jurdani (342m), mit großer Höhle. Jenseit eines
Tunnels r. Aussicht auf die Insel Cherso und das Meer.
571km Abbazia- Mattuglie (213m; auch Z. im Bahnhof), mit
prächtigem Blick auf das Meer (% St. n.ö. das Städtchen Castua, mit
einer Kirchenruine). — Die Station ist Haltestelle für das 6km südl.
gelegene Abbazia: elektr. Straßenbahn in */2 St. für 1 K (nach
Lovrana in 50 Min. für 1 K 40) ; Wagen 8 K. Fußgänger gehen vom
Bahnhof auf der alten Fahrstraße südl. hinab nach (25 Min*) Volosca
(S. 277) und von hier auf der Küstenstraße weiter südl. in 20 Min .
nach Abbazia.
MLPUmlk
1265 11S6
ABBAZIA. 42. Route. 277
Abbazia. — Gasthöfe (Zimmervorausbestellung ratsam): °H. Ste-
phanie (PI. a), *H. Quarnero (PI. b), mit mehreren Villen, zusammen
300 Z. zu 4-14, F. 1.40, M. 4.70-6, Abendessen 3.20-4, P. o. Z. 7-9 JT;
*H. Bristol (PI. s); Grand-Hotel (Zehentner ; PI. r), oberhalb des Hafens,
50 Z. von 3. M. von 3, P. von 9 K an; Lackner (PI. 1), Z. von 4, P. von
8 Ä"an; Trotter (PI. t)-, Slatina (PI. m); Gvuber (PI. h); Posthorn
(PI. n), 10 Z. zu 1.60-2 K. — Prnsionen: Bellevue (PI. i), am Meer, mit
Dependa nee Palace-Hoteh 200 Z., P. 8-14 /T; Quisisana (PI. c). 65 Z., P. von
10 K&n; Speranza (PI. u), 70 Z., P. 8-14 K; Lederer (PI. n); F««r Jahres-
zeiten (PI. g), 30 Z., P. von 8 Ä" 50 an; Wiener Heim (PI. e), 60 Z., P. von
9Ä"an; QtnVto (PI. k), am südl. Strandweg, 70 Z., P. 8-12 TT; Hausner
(PI. o); Friedrichshof & ViUa Heim, nnweit nördl. vom Wiener Heim, 60 Z.,
P. 8-12 Ä'; Scheler, 2i Z., P. von 10 K an.
Rkstaürants: * Kursaal; *H. Stephanie fa. oben); Wiener Hof bräu, M.
2 Ä"; David, beim Kurpark. — (7. LoJcey ; G. Pavillon Glacier; außerdem
ein Cafe am Landeplatz der Dampfboote.
Post, Telegraph u. Telephon im Basar. — Lesezimmer im Hot. Quarnero.
Bäder. Seebäder (für Damen und Herren gemeinsam), 1. Mai -Ende
Okt.: gegenüber der Villa Angiolina, in der Slatina u. a. ; Bad 70-90 h. —
Warme Seebäder im Erzherzog-Ludwie>Vikto~-Bad (auch Wasserheilanstalt),
neben dem Hot. Stephanie. — Dr. Schalk's Neues Kurhaus (PI. f). 56 Z.,
P. von 10 K an ; Wasserheilanstalt des Dr. K. Szego, am Nordstrand.
Elektr. StraBenbahn: nach Volosca für 20 7?, nach Mattuglie s. S. 276;
nach Lovrana für 40 h.
Wagen (Tarif): nach Castua und zurück 12 K für 1-3 Pers., 14 K für
4Pers.. 2 St. Wartezeit; Fiume 12 oder 14, 2 St. Wartezeit; Ika 5 oder 6,
1 St. Wartezeit; Lovrana 6 oder 8, 1 St. Wartezeit; Moscenice 14 oder 16,
2 St. Wartezeit; Veprinac 14 oder 16, 2 St. Wartezeit; die Preise sind für
Hin- und Rückfahrt, jede */4 St. Wartezeit mehr 50 ft; nach dem Stephanie-
Schutzhaus am Monte Maggiore, mit 5 St. Wartezeit, 26 oder 32 K.
Dampfschiffe (Fahrkarten an Bord teurer): jede volle Stunde nach
Fiume (35 Min.; 80 Ä, hin und zurück 1 K 20); ferner nach Ika, Lovrana
(40 h) u. a. O. Auskunft über mehrstündige Ausflüge bei Nagel <fe Wort-
mann, im Hot. Stephanie. — Barken mit einem Ruderer 1/2 St. 1 JT20, 1 St.
2 K, jede 1/2 St. mehr 80 ä, 1/2 Tag 6 K; mit zwei Ruderern die Hälfte mehr.
Kur- und Musiktaxe 4 K wöchentlich (2 Tage frei). — Kathol. Gottes-
dienst in der St. Jakobskirche, evangelischer in der Christuskirche.
Abbazia, ein eleganter, jäbrlich von 40000 Pers. besuchter
Sommer- und Winterkurort (mittlere Temperatur im Winter
+ 7,9° C, im Juli 22,3° C), in geschützter Lage, bat herrliche
Parkanlagen und große Lorbeerhaine. Unweit des Hot. Quarnero
ein Büstendenkmal des Direktors der Südbahn und Gründers des
Badeortes Fr. Schüler (f 1894\ von Ratbausky (1896\ Der Haupt-
spaziergang ist der 1,5-2m breite *Strandiveg, der sich von Volosca
(n.) bis Ika (s.) c. 10km lang am klippenreichen Meeresstrand ent-
lang zieht. Ein anderer lohnender Spazierwesr führt vom Slatinabad
über die Kaiser-Franz- Joseph- Anlagen, den Königin-Elisabeth-Fels,
die Aurohöhe (Aussicht) und den König- Carol-Fels zur Reichs'"
straße, 5 Min. nördl. vom Wiener Heim: im ganzen ll/2 St.
Ausflüge (Wagen, Straßenbahn u. Dampfboot s. oben). N. am
Stiande entlang nach (*/2 St.) Volosca (Hot. Liburnia), auch als
Winteraufenthalt besucht; Mattuglie (S. 276"), 1 St. ; Castua (S. 276),
ii/2 St. — W. über die Vrutkiquelle hinauf nach (iy2 St.) Veprinac
(519m), mit weithin sichtbarer Kirche. — S. (lohnend) der Küsten-
straße folgend über Icici, (1 St.) Ika (Hot. Krone) und (li/2 St.)
278 Route 42. LOVRANA.
Lovrana (s. unten) nach (IV2 St.) Moscenice. — Flume kann mit
Dampfboot (3/4 St.) oder Wagen (l1/^ St.) besucht werden.
Lovrana (Gasth. : *Hot. Lovrana, 100 Z. von 5 K an, F. 1.20,
M. 4.50, P. von 12 K an; H.-Rest. Königsvilla, am Hafen ; H.-Rest.
Miramar; P. Marienhof; P. Atlanta, 12 Z., P. 8-12 if ; Cafe Adria,
oberhalb des Hafens, mit Terrasse; Kurtaxe 20/itägl.), in reizender
Lage, lJ/2 St. s. von Abbazia und wie dieses als Sommer- und
Winterkurort besucht. Seebad 80 h. Elektr. Straßenbahn zum Süd-
bahnhof Abbazia-Mattuglie s. S. 276.
Von Abbazia auf den Monte Maggiore (Vela TJcka, 1396m), sehr lohnen-
der Ausflug in 4x/2 St. zn Fuß oder mit Wagen (s. S. 277). Die Wagen
fahren über Volosca, Mattuglie und Veprinac in 3x/2 St. zum bewirtschafteten
Stephanie- Schutzhaus (927m ^ 9 Z., das ganze Jahr offen). Fußgänger steigen
w. nach (l1^ St.) Veprinac (S. 277) hinauf, folgen hier s.w. der aussichts-
reichen Fahrstraße durch Eichen- und Buchenwald bis zum (l1/? St.)
Schutzhaus und steigen s.w. auf blau bez. Wege hinauf zum (IV4 St.)
Gipfel (Windhütte), mit weiter Aussicht. Vom Stephanie-Schutzhaus auf
steinigem Pfad hinab nach Lovrana (s. oben). 2x/2 St.
Eisenbahn von Abbazia nach Triest s. S. 269; außerdem Motorpost in
3 St. für 12 ÜT, Abfahrt beim Erzherzog-Ludwig- Viktor-Bad, Ankunft in
Triest beim Hotel de la Ville. — Motorpost 2mal tägl. in 51/2 St. nach
(95km) Pola (S. 274 ; Abfahrt bei der Post, Ankunft in Pola bei der Post)
für 12 K.
Die Bahn nach Fiume senkt sich von Abbazia-Mattuglie
hinab zum Meer, mit schönem Blick auf die Quarnero-Bucht, mit
den Inseln Veglia und Cherso. — 585km Fiume, s. Baedekers
Österreich-Ungarn.
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279
V. Böhmen, Mähren und Schlesien.
Route Seite
43. Prag 282
44. Von Prag nach Dresden 299
Von Lobositz nach Reichenberg ; nach Laun 300. — Von
Aussig nach Bilin 301. — Schneeberg. Von Bodenbach
nach Komotau 302. — Von Tetschen nach Warnsdorf 303.
45. Von Aussig über Teplitz nach Komotan 303
Von Teplitz nach Lobositz 306. — Von Brüx nach Moldau ;
nach Prag S07.
46. Von Prag über Karlsbad nach Eger und Franzensbad 308
Von Luina-Lischan nach Beraun. Von Komotau nach
Chemnitz 308. — Kaaden. St. Joachimstal 309. — Von
Falkenau nach Klingental 310.
Von Eger nach Franzensbad 311
Von Franzensbad nach Hof 312.
47. Karlsbad und Umgebung 313
Elbogen 319. — Gießhübl-Sauerbrunn. Von Karlsbad nach
Marienbad 5 nach Johanngeorgenstadt 320.
48. Von Prag nach Fürth (München, Nürnberg) .... 321
Burg Karlstein 321. — Von Zditz nach Protiwin 322. —
Von Pilsen nach Dux ; nach Eisenstein 323.
49. Von Eger über Marienbad nach Wien 323
Von Horazdovic nach Klattau 326. — Von Strakonitz
nach Wallern. Von Raiic nach Iglau. Von Wodnan-
Cicenic nach Wallern 327. — Von Budweis nach Linz ; nach
Salnau. Von Gmünd nach Groß-Gerungs ; nach Litschau
328. — Von Sigmundsherberg nach Hadersdorf 329.
50. Von Prag über Brunn nach Wien 330
a. Über Lnndenburg 330
Von Böhmisch-Trübau nach Olmütz 330. — Das Slouper
Tal 331. — Von Brunn nach Tischnowitz: nach Olmütz
und Prerau; nach Hölak-Trencsenteplicz. Eisgrub 334. —
Von Lnndenburg nach Zellemdorf 335.
b. Über Grußbach 335
51. Von Prag über Gmünd nach Wien 336
Von Weseli nach Iglau 336.
52. Von Dresden über Tetschen und Iglau nach Wien . 337
Von Groß -Priesen nach Auscha 337. — Kuttenberg 338. —
Von Deutschbrod nach Tischnowitz ; nach Pardubitz. Von
Okrischko nach Brunn 339. — Von Znaim nach Gruß-
bach 340.
53. Von Prag nach Georgswalde -Ebersbach (Zittau,
Görlitz) 341
54. Von Prag nach Reichenberg (Zittau) 342
Von Reichenberg nach Seidenberg ^ nach Grüntal 5 nach
Zittau 3U.
f)5. Von Prag nach Breslau 345
a. Über Mittelwalde 345
Von Wichstadtl-Lichtenau nach Hannsdorf 346
b. Über Halbstadt . . . 346
Wekelsdorf. Von Halbstadt nach Mittelsteine 347.
Jsedekers Österreich. J8. Aul). 17
280 BÖHMEN, MÄHREN UND SCHLESIEN.
Route .. Seite
c. Über Josephstadt und Lieban 347
Von Josephstadt nach Turnau 347.
d. Über CMumetz und Liebau 348
Rochlitz. Hohenelbe 345. — Johannisbad 349.
56. Von Wien nach Breslau 349
Von Hullein nach Kojetein ; nach Bielitz 349. — Von Zauchtel
nach Neutitschein. Von Schönbrunn nach Troppau 351.
57. Yon Prerau nach Olm ütz 352
Von Olinütz über Jägerndorf nach Troppau 353.
58. Von Olniütz über Sternberg nach Jägerndorf . . . 353
Von Ramsau nach Würbental 354.
Den nordwestlichen Teil Österreichs bilden das Königreich Böhmen, die
Markgrafschaft Mähren und das Herzogtum Schlesien. Böhmen, ein schräges
Viereck von 51 948qkm, mit 6318000 Einw., ist ein auf drei Seiten von
natürlichen Grenzwällen, dem Böhmerwald im SW., dem Erzgebirge im NW.
und den Sudeten im NO., umgebenes Terrassenland, das fast ganz dem Quell-
gebiet der Elbe angehört. — An Böhmen grenzt östlich, jenseit der Böhmisch-
Mährischen Höhe, Mähren (22231qkm; 2435000 Einw.), ein von der March,
einem Nebenfluß der Donau, durchströmtes Hügelland, das sich nordl. in
dem Mährischen Gesenke und dem Odergebirge den Sudeten angliedert, s.o.
durch die Weißen Karpathen und Westbeskiden von Ungarn geschieden ist.
— Österreichisch - Schlesien (5147qkm; 680000 Einw.) wird durch , einen
nördl. Ausläufer Mährens in zwei Teile getrennt, den noch zum Gebirgs-
system der Sudeten (Altvater) gehörigen ehem. Troppauer Kreis im W.
und den ehem. Teschener Kreis im O., am Nordrande der Westbeskiden.
Böhmen, dessen Warenabsatz nach dem Norden die Elbe mit ihrem
regen Schiffsverkehr begünstigt, gehört zu den industriereichsten Ländern
Europas. Neben Kohlengruben (bei Dux, Brüx, Kladno, Pilsen u. a. O.),
Eisenbergbau und Edelsteinwäschereien (böhmische Granaten) begründen
Textilindustrie, Maschinenbau, Glas- und Porzellanfabrikation den Reichtum
des Landes. Mähren hat gleichfalls ansehnlichen Bergbau (Kohlen, Eisen,
Graphit u. a.), seine Wollwarenindustrie (Brunn) wetteifert mit der Schlesiens
(Bielitz, Troppau, Jägerndorf, Teschen). Schlesien weist in dem Ostrau-
Karwiner Revier reiche Steinkohlengruben auf. In der Landwirtschaft
Böhmens und Mährens überwiegt die Rübenzuckerfabrikation, die frucht-
bare mährische Hanna liefert vortreffliche Gerste und Weizen, das Egertal
bei Saaz ist wegen seines Hopfens berühmt. Das böhmische Bier von
Pilsen u. a. O. hat neben dem bayrischen und englischen Weltruf.
Die Bevölkerung Böhmens und Mährens gehört überwiegend (63 bzw.
70%) dem tschechoslawischen Stamme an : den eigentlichen Tschechen im
mittleren und südlichen Böhmen, sowie in einzelnen Gebieten Mährens,
den Sloioaken in dem mährischen Grenzlande zwischen der March und den
Weißen Karpathen, und verschiedenen kleineren slawischen Stämmen mit
stark hervortretenden ethnographischen Eigentümlichkeiten (Horaken an der
BÖhmisch-Mährischen Höhe, IJannaken im mittleren Marchgebiet, Walachm
im nordöstl. Teile Mährens). Die mährischen Slawen zeichnen sich durch
das zähe Festhalten an ihren bunten Volkstrachten aus. — Neben den Tsche-
chen sitzen in geschlossenen Massen Deutsche bayrischen Stammes im Böh-
merwald, im oberen Egerland und im Ascher Bezirk sowie in der Sprach-
insel Budweis, Obersachsen am Erzgebirge und im Böhmischen Mittel-
gebirge, Schlesier am Südwestabhange der Sudeten. Wie das südlichste
Böhmen, gehört auch der schmale, ebenfalls an Nieder- Österreich an-
grenzende Südrand Mährens zum deutschen Sprachgebiet, das neben Brunn
und kleineren Sprachinseln (Iglau) auch den größten Teil Nordmährens bis
in die Gegend von Olmütz und Neutitschein umfaßt. Der schlesische Kreis
Troppau wird von Deutschen und Tschechen, der Teschener Kreis hauptsäch-
lich von Deutschen und Polen bewohnt.
BÖHMEN, MÄHREN UND SCHLESIEN. 281
Über die älteste Geschichte Böhmens, dessen ursprünglicher Name
Boihaemum („Heim der Bojer") auf die Besiedelung durch die keltischen
Bojer (v. Jahrh. vor Chr. ?) hinweist, ist wenig bekannt. Etwa seit der Zeit
des Augustus finden wir Böhmen und Mähren im Besitz germanischer Stämme,
der Markomannen und Quaden, welche die Donau als Südgrenze gegen die
Römer behaupten. Als die Markomannen im Anfang des vi. Jahrhunderts nach
Bayern übergesiedelt waren, wurden slawische Stämme Herren des Landes,
unterlagen jedoch rasch den Awaren. Ein eingewanderter Franke, Samo
(f 658), gründete 630 das erste böhmische Reich, das aber bei seinem Tode
sofort zerfiel. Nachdem seit Karl dem Großen das Christentum allmählich
von Regensburg und Passau aus in Böhmen Eingang gefunden hatte, be-
gannen die Slawenapostel Cyrillus und Methodius 864 unter dem von Ludwig
dem Deutschen ernannten Herzog Rastislaw die Bekehrung Mährens, wurden
aber von Swatopluk (870-894), dem Begründer des auch Böhmen umfassenden
großmährischen Reiches, des Landes verwiesen.
Während der Einfälle der Magyaren, die das Mährenreich vernichteten,
rissen die Premysliden 912. seit 929 unter deutscher Oberherrschaft, Böhmen
an sich und unterwarfen 1029 Mähren. Der Versuch Ottokar s II. (1253-78)
die Herrschaft über Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain zu behaupten,
scheiterte mit seiner Besiegung durch Rudolf von Habsburg auf dem March-
felde. Auf die Premysliden folgten kraft Erbrechts 1310-1437 Könige aus
dem deutschen Hause Luxemburg . König Johann, der 1327 Schlesien mit
Böhmen und Mähren vereinigte, und sein Sohn Karl IV. (1346-78), unter
dem Prag als Hauptstadt des deutschen Reiches seine größte Blüte erlebte,
besetzten nach dem Vorgange der Premysliden die Grenzgebirge Böhmens
mit deutschen Bauern und siedelten zahlreiche deutsche Kaufleute in den
Städten an. Unter Wenzel IV. (1378-1419; bis 1400 deutscher König) begann,
durch das Auftreten des Joh. Hus mächtig gefördert, die tschechisch-natio-
nale Reaktion, die unter Sigismund (1419-37; 1411-37 deutscher Kaiser)
durch die Hussitenkriege der tschechischen Sprache und Literatur die
Oberhand verschaffte. Nach einer kurzen Zwischenherrschaft der Habs-
burger Albrecht V. und Ladislaus Posthumus und des hussitisch gesinnten
Böhmen Georg von Podiebrad (1458-71) bestieg Wladislaw II. (1471-1516), aus
dem polnischen Hause der Jagellonen, den böhmischen Königsthron und
verlegte, nach seiner Königswahl in Ungarn (1490), die Residenz nach
Ofen. Die Türkenschlacht bei Mohäcs (1526), in der Wladislaws Sohn
Ludmg fiel, verhalf den Habsburgern zum dauernden Besitze Böhmens.
Auf Ferdinand I. (1556-64 deutscher Kaiser), der bereits 1547 auf dem
„Blutigen Landtage" die Vorrechte der protestantisch gesinnten böhmischen
Stnnde und Städte eingeschränkt hatte, folgte die für Böhmen segens-
reiche Regierung der Kaiser Maximilian II. (1564-76) und Rudolf II.
(1576-1611), dem sein Bruder Matthias (1611-19) mit Hilfe des protestantischen
Adels bereits 1608 Mähren entrissen hatte. Der Aufruhr der böhmischen
und mährischen Protestanten unter dem Grafen Matthias von Thurn
und die Königswahl des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz (1619), an
Stelle des streng katholischen Ferdinand //., führten zu der Schlacht am
W ei Ben Berge, die den Kaiser wieder in den Besitz des Landes brachte,
und /ur Vertreibung fast aller Protestanten, sowie zur Verlegung der
Residenz nach Wien. Das auch von den in Böhmen und Mähren bald all-
mächtigen Jesuiten geförderte Bestreben der Habsburger, die tschechischen
Landesteile für die deutsche Kultur und Sprache zurückzugewinnen, er-
reichte seinen Höhepunkt in der Einführung der deutschen Volksschule
unter Joseph IL Demgegenüber hat seit dem Ende des xvm. Jahrhunderts all-
mählich eine neutschechische Bewegung eingesetzt und, seit 1861 unter hef-
tigen parlamentarischen Kämpfen, zur Zurückdrängung der deutschen Sprache
und zu scharfen Fehden zwischen Deutschböhmen und Tschechen geführt.
Tschechische Sprache. Zur Aussprache sei bemerkt: c = z, & = tsch,
d' = dj , e = je, n = nj , r = rsch , s = ss, s = seh (scharf), t' = tj,
v = w, z = s (in sagen), & = j (in Journal). Der Akzent über den
Vokalen ist ein Dehnungszeichen, u wird ebenfalls lang gesprochen $
ie = ije.
17*
282 Route 43. PRAG. Trakt Vorbemerkungen.
Die für den Reisenden wichtigsten Wörter sind etwa: hostinec Gast-
haus, restaurace Restaurant, pokoj Zimmer, postel Bett, svicka Kerze, ohen
Feuer, jidelna Speisesaal, vidlicka Gabel, n%z, Messer, sklenice Glas, lähev
Flasche, voda Wasser, vino Wein, pivo Bier, käva Kaffee, mUko Milch, chUb
Brot, mäslo Butter, maso Fleisch, sunka Schinken, vejce Eier, syr Käse; —
zeleznice Eisenbahn, nädrazi Bahnhof, zavazadlo Gepäck, vchod Ein-
gang, vychod Ausgang; — mesto Stadt, vesnice Dorf, tfida Straße, ulice
Gasse, nämesti Platz, dum Haus, paläc Palast, kostet Kirche, kläster Kloster,
postooni tifad Postamt, telegrafni üfad Telegraphenamt, divadlo Theater,
kavärna Kaffeehaus, eukräfstvi Konditorei ; — wWagen, kun Pferd, pru-
vodee doved?te mne do x Führer, führen Sie mich nach x, nosic Träger; —
cesta Weg, silnice Landstraße, most Brücke, zahrada Garten, ström Baum,
les Wald, louka Wiese, hora, vrch Berg, üdoli Tal, potok Bach, feka Fluß,
jezero der See; — jitro Morgen, den Tag, poledne Mittag, vecer Abend,
noc Nacht ; — pän Herr, päni Frau, muz Mann , dite Kind ; — nemecky deutsch,
polsky polnisch, uhersky ungarisch; — veliky groß, maly klein, vysoky hoch,
nizky niedrig, blizky nahe, dahky weit, cäsne früh, pozde spät, volny (adv.
pomalu) langsam , rychly (adv. rychle) schnell , dobry gut, spatny schlecht,
pfilis drahy zu tener, dole unten, nahofe oben, v levo links, v pravo rechts,
pul halb, cely ganz, cerveny rot, modry blau, bily weiß, cerny schwarz,
zeleny grün, svaty heilig, zapovezeny verboten, je ist, mä hat, dekuji danke,
prosim bitte; — jeden eins, dva zwei, tri drei, ciyfi vier, pet fünf, sest
sechs, sedm sieben, osm acht, devet neun, deset zehn, jedenäet elf, dvanäet
zwölf, patndet fünfzehn, dvacet zwanzig, padesät fünfzig, sto hundert, tisic
tausend; — nedele Sonntag, pondeli Montag, tltery Dienstag, stfeda Mitt-
woch, ctvrtek Donnerstag, pätek Freitag, sobota Samstag.
43. Prag.*)
Die Straßennamen usw. sind seit 1894 nur in tschechischer Sprache
(s. S. 281 und oben) angebracht. Unser Übersichtsplan gibt die tschechischen
Straßennamen (nämesti = Platz, trh = Marktplatz, trida, silnice = Straße,
ulice = Gasse), der zweite Plan, die Altstadt, die Kleinseite und den Hrad-
schin umfassend, die altbekannten deutschen Namen.
Bahnhöfe (Droschken s. S. 283; Gepäckträger 20 h für das Stück):
1. Staatsbahnhof (PI. G H 4; Eingang Hyberner-, Ausgang Havlicekgasse),
für Dresden über Bodenbach (K. 44), für Wien über Brunn (R. 00), für
Eger über Karlsbad (R. 46). - 2. Franz- Josephs -Bahnhof (PI. H 5), für
Wien über Gmünd (R. 51), für Linz über Budweis, für Pilsen und
Fürth (R. 48), für Brüx und Moldau, für Reichenberg (R. 54) und Georgs-
waide-Ebersbach (R. 53), für Dresden über Väetat-Privor. — 3. Nordwest-
bahnhof (PI. H 3), für Lissa und von da über Znaim nach Wien (R. 52),
für Breslau über Mittelwalde (R. 55 a).
Gasthöfe (keine Omnibus an den Bahnhöfen), alle mit Restaurant:
:'H6t. de Saxe (PI. a: G 4), Hybernergasse 2, 80 Z. von 3.50 an, F. 1.50,
M. 5 K, *Blauer Stern (PI. e: G 4), Ecke Graben (Na Pnkope) und
Hybernergasse, ICO Z. von 4 K an, F. 1 K, beide von Deutschen bevorzugt;
'Schwarzes Roß (Pl.b: G 4), Graben 28, 150 Z. zu 3-6, M. 1.40-4 K;
-Erzherzog Stephan (PI. g: G5), Wenzelsplatz (Väclavske nämesti),
130 Z. zu 3.50-10 K, M 3 K; *Palace Hotel (PI. 1: G 5), Herrengas.se
(Panskä ulice), neu, 150 Z. von 3.50 an, F. II; -Hot. Zentral (PI. c:
G 4), Hybernergasse, 60 Z. zu 3-5, F. 1, M. 1.40-4 K; Hot de Paris
(PI. i: G4), Pariser Gasse (Pafiäska ulice), 95 Z. zu 4-10, M. 4 K; Goldner
Engel (PI. h : F 4) , Zeltnergasse 31 (Celetnä ulice) ; Hot. Viktoria
(PI. f: F6), Ecke Jungmann- und Palackystr., 50 Z. zu 2.40-4 iT, F. 80 7t,
von Deutschen bevorzugt; Englischer Hof (PI. d: G4), Pof itscher Str. 9 ;
Hot. Monopol (PI. k: G 4), gegenüber dem Staatsbahnhof, Z. von 3K
an. — Pension Finger. Stadtpark 1, Ecke des Wenzelsplatzes (PI. G 6),
14 Z., P. 8-10 K.
*) Man vermeide das Trinken von ungekochtem Wasser.
Ptmkt. Vorbemerkungen. PRAG.
43. Route. 283
Bier- und Speisehäuser (M. 12-3 Uhr) : Deutsches Haus (s. unten),
M. 1 A'20 u. 2K; Stadtpark; Deutscher Theatergarten, beim Neuen
den Theater (PI. G 6), nur im Sommer; Gold. Kreuzel, Neka-
7 i PI. G 6), mit Garten (Hilfsverein deutscher Reichsangehöriger
Zwei Amseln, Herrengasse 4 (Panskä ulice; PL F G 5);
teis, Ferdinandstr. 37, Eingang vom Kohlenmarkt (Uhelny trh ;
j); Schlaraffia, Stephansgasse 36 (Stepänskä ulice; PI. F 6);
old, Kleinseite, Radetzkyplatz 24 (PI. CD 4). — Deutsches Stu-
nheim (PI. H 4, 5), Mariengasse 34 (Mariaoskä ulice), M. 1 K 20.
Weinstuben: Lippert, Graben 39 (Na Prikope), Maader, Eisen-
11 (Zeleznä ulice-, PI. F 4,5), beim Deutschen Landestheater, beide
"elikatessenhandlung; Binder, Großer Ring 29 (Velke nämesti ; PL
Bo d e^a, Nekazankagasse (PI. G 5), beim Graben.
Cafes: Kontinental, Graben 17 (Na Prikope; PL F G 5), I. Stock ;
10. Graben 37, I. Stock ; Zentral, Graben 15, I.Stock; Francais,
draben 39; Wien, Graben, Ecke Wenzelsplatz (Väclavske nämesti; PL F
»;), I. Stock; Metropole, Ecke Wenzelsplatz und Wassergasse (Vo-
i ulice), I. Stock; Edison, Ecke Graben und Brückel (Na Müstku;
); Erzherzog Stephan (S. 282). — Konditorei: Köpf&Jäger,
i> platz 20 (Väclavske nämesti; PL F G 5, 6).
Vergnügungsgärten (im Sommer häufig Konzerte) : *Baumgarten,
s. S. 298; Bei vedere-Anlagen, s. S. 298; Schützeninsel (Streleckjr
. PL D 5,6); Hasenburg, am 1. Moldauufer. s. S. 298.
Deutsches Haus (s. oben), Graben 26, mit großem Garten (im Sommer
häufig Militärkonzert), Treffpunkt der deutschböhmischen Gesellschaft,
hrung durch ein Mitglied (Eintritt in das Restaurant frei).
Btder. Elisabethbad (PL G 3), Elisabethstr. 30 (EiiScina trida); Königs-
bad, Karolina Svetlä-Gasse 43 (PI. E 5), unweit der Karlsbrücke; auf der
ninsel (PL D E6) Warmbad und Schwimmschule; Zivil- und Militär-
■4 umschule (PL E 3, 4).
Hauptpost u. Telegraph (PL G 5), Heinrichsgasse (JindriSskä ulice). —
Rohrpost (rote Briefkästen ; 7 Uhr morg. bis 9 Uhr abends) : Brief 35, Karte 25 h.
Deutscher Konsul : Frhr. v. Gebsattel , Heuwagsgasse 2 (Senoväänä
ulice; P1.G4, 5); Amtsstunden 10-1 Uhr. — Gesellige Zusammenkünfte
üftvereins deutscher Reichsangehöriger jeden Mi., Sa. und So. 8 Uhr
abends im Vereinshaus, Nekazankagasse 7 (PL G 5). — Deutsch-pbotest.
Kirche (PL E 6), in der Gärbergasse (V jirchärich).
Droschkentarif, von 6 Uhr früh bis 10 ab. (nachts die Hälfte mehr),
mspänner bis 3 Pers., für Zweispänner („Fiaker") bis 4 Personen:
Innerhalb der Alt-, Neu- und Josephstadt, der unteren Einsp. Zweisp.
Kleinseite, der Vororte Karolinental, Smichow, kgl. K h K h
Weinberge usw. : V4 Stunde — 80 1. 20
Vi Stunde 1. 20 2. —
folgende »4 bzw. bei Zweispännern y2 Stunde — 40 i.
kengeld — 10 — 20
■ der oberen Kleinseite, auf den Hradschin, nach 1 außer dem Tarif
den Vororten Bubna-Holeschowitz und Zizko
und nach der Zitadelle Wyschehrad
Von und nach den Bahnhöfen (Handgepäck frei, 1
Koffer das Stück im Einsp. und Zweisp. 40 h) . f
der Alt-, Neu- und Josephstadt nach: Baumgarten,
edere, Bubenö, Kaisermühle, Koschir bis Clani-
:en, Nusle. Wolsan, Wrsowic 2.
• tit.Tgarten ] 4. —
Fahrt und Wartezeit bei Einsp. jede V« Stunde '. — 40
Rückfahrt und Wartezeit bei Zweisp. jede 1/2 Stunde.
*™ Automobildroschken (mit Fahrpreisanzeiger): 1-2 Pers. 600m 1 AT, ,«
KX)m mehr 20 h; nachts (10-6 Uhr) 3(X)m l K, je 150m mehr 20 h. Kofler
Zuschlag von den Bahnhöfen, Theatern usw. 40 h
ichl
ow \
wie oben noch ein
Zuschlag tou
— 40 , — 60
Tarif wie oben
and Zuschlag von
- 60 I 1. —
3. —
je 40 h.
Feem oenründfaubt : tägl. 9 u. 3 Uhr vom Pulverturm (PL G 4), 3 St., 4 K.
284 Route 43. PRAG. Trakt. Vorbemerkungen.
Elektr. Straßenbahnen (12-30 h). Die Wagen sind, wie in dem nach-
stehenden Verzeichnis, mit Nammern bezeichnet. Den Graben berühren
die Linien 1, 3, 5 und 11. 1. Pulverturm (Prasnä brana; PI. G 4) -Staats-
bahnhof (PI. G H 4) -Franz-Josephs-Bahnhof (PL H 5, b)-Vriovie (PI. K 8)5
3,8km, 21 Min. — 2. Tschechisches Theater (Närodni divadlo; PI. E 6)-Brennte
Gasse (Spälenä ulice; PL E F 6)-Kronenstraße (Korunni trida; PL K 7)-
Karlsstraße (Karlova trida; PL I 5) -Staatsbahnhof (PI. G H 4) -Pulverturm
(PL G 4)-Großer Ring (Velke nämesti ; PI. F 4)- Tschechisches Theater (PL E 6) 5
8,9km, 52 Min. — 3. Baumgarten (Krälovskä Obora; PL E 1)-Franz- Josephs-
Brücke (PL G 3)-Graben (Na Prikope; PL F G 5)-Böhm. Museum (PL G 6)-
Havlicekstr. (Havlickova trida; PL Gl)- HS. königl. Weinberge (PL H 8);
5,7km, 32 Min. — 4. Tschechisches Theater (Närodni divadlo; PL E 6)-Brennte
Gasse (Spälenä ulice; PI. E F 6) -Wyschehrader Bahnhof (PL E F 8) -Wusle
(Jaromirgasse; PL F G 9) ; 3,4km, 20 Min. — 5. Vysocany (PL jenseit K 3)-
Nordwestbahnhof (PL H 3) -Graben (Na Prikope; PL F G 5) -Kaiser-Franz -
Brücke (PL D 5, 6)-Kleinseitner Ring (Malostranske nämesti; PL C b)-Hofburg
(PL C 4) ; 10,8km, 60 Min. — 6. Belskystraße (Belskeho trida; PL G 1, 2)-Nord-
westbahnhof (PL H 3) - Staatsbahnhof (PI. G H 4) -Wassergasse (Vodickova
ulice; PL F 6) -Palackf- Brücke (PL D E 7)- Bahnhof Smichow (PL D 9)-
Cervenä zahrada (PL jenseit D 9); 7km, 38 Min. — 7. Baumgarten (s. oben)-
Moldaugasse (Vltavskä ul.; PL I K2)-Pod Letnou (PL E F 3)-Cechbnicke
(PL E3)-Niklasstraße (Mikulässka trida ; PL F 4)- Großer Ring (Velke nämesti ;
PL F 4); 5,gkm, 30 Miu. — 9. Nakwasgasse (Näkvasova ul. ; PI. jenseit K5)-
Franz-Josephs -Bahnhof (PL H 5, ti)- Wenzelsplatz (PL F G 5, 6) -Ferdinand-
straße-Kaiser-Franz-Brücke (PL D 5, 6)-Kinskystraße (PL C 7) - Bahnhof
Smichow (PL D 9)-Slavojgasse (PL jenseit D 9) ; 7,ikm, 42 Min. — 11. Strescho-
witz (PL jenseit A2)-Sandtorbahnhof (Nädrazf v Brusce • PL B C2)-Belcredistr.
(Belcrediho trida; PL E F 2)-Franz-Joseph-Brücke (PL G3)-Graben-Wenzel-
platz-Jungmannstraße (Jungmannova trida; PL I K 6) - Strasnice ; 10,3km,
57 Min.
Drahtseilbahnen: im Sommer vom Aujezd (Kleinseite) zur Hasenburg
(S. 298) alle 10 Min., hinauf 20, hinab 12, hin und zurück 24 Ä; — von der
Franz-Josephs-Brücke auf das Belvedere (S. 297), 6 h.
Theater: Deutsches Landestheater (PL F5), am Obstmarkt; Neues Deutsches
Theater (PL G 6), beim Stadtpark. — Tschechisches Nationaltheater (PL E 6),
am Franzenskai.
Kunstausstellungen: im Rudolphinum (S. 289); 4-5mal jährlich im
Manes -Verein (PL C 6).
Auskunft erteilt der Deutsche Volksrat, Graben 26 (geöffnet werktags
9-1, 4-7 Uhr).
Besuchsordnung der Sammlungen u. dgl.
Altneuschule (S. 290): außer Sa. und an hohen jüdischen Feiertagen tägl.
8-12 und 1-7 Uhr.
Belvedere (S 297), s. Hofburg.
Böhmisches Museum (S. 291): So. 9-1 Uhr gegen 30 h, werktags 10-4 Uhr,
Mi. Sa. frei; sonst gegen 1 K.
Dom (S. 295), geöffnet zur Besichtigung wochent. 9V2-7»/2 (Winter 4) Uhr,
So. 12-3, 4-7V2 Uhr. Dem herumführenden Kirchendiener 30 h (in
den Stunden, wo der Dom geschlossen ist, 60 A), wobei man einen
guten gedruckten Führer erhält.
Hofburg (S. 295): im Sommer tägl. 11-1, 4-6 (Okt. bis Ende Mai 5) Uhr
gegen Karten (40 A, zugleich für das Belvedere), die in der Kanzlei der
Schloßhauptmannschaft ausgegeben werden. 15.-17. Mai und 27.-29. Sept.
freier Eintritt.
Judenfriedhof (S. 290): außer Sa. und an hohen jüdischen Feiertagen tägl.
8-6 Uhr gegen Eintrittskarten (40 h).
Kunstgewerbe-Museum (S.290): außer Mo. werkt. 10-1, 3-5, Sonn- und Festt.
10-3 Uhr; frei. Bibliothek geöffnet Di. bis Sa. 10-12, Mi. Sa. auch
5-8 Uhr.
Loretokirche (S. 297) , Schatzkammer im Sommer tägl. 8-4 Uhr; im
Winter nach Anmeldung tags zuvor im angrenzenden Kapuzinerkloster.
Geschichte. PRAG. 43. Route. 285
Moderne Oalerie des Königreichs Böhmen (S. 298): außer Mo. wochentags
10-3 bzw. 4 Uhr, Sonn- u. Festt. 9-6 bzw. 10-3 Uhr ; unentgeltlich.
Ndprstek"s Böhmisches Oewerbemuseum (S. 289) : im Sommer Sonn- u. Festt.
9-12 Uhr gegen 20 /», werkt, vorm. 1 Pers. gegen 2 ä", mehrere je 1 K.
Nostit 'z 'scher Palast (S. 294): Gemälde, nur im Sommer nach Anmeldung •, Trkg.
Rathaus, Altstädtev (S. 287): werktags 9-4, Sonn- u. Festt. 9-1 Uhr; 40 h.
Rudolphinum (S. 289), Gemäldegalerie und Kupferstichkabinett: außer Mo.
tägl. 9-1 Uhr; frei.
Stadt. Museum (S. 293) : So. 9-12, Di. Mi. Fr. 2-6 (Winter 4) Uhr frei 5 Sa.
2-6 (4) Uhr gegen 40 h; sonst 1-4 Pers. gegen 2 K.
Strahow (S. 297), Gemäldegalerie werkt. IO72-IIV2 Uhr, Bibliothek nur im
Sommer werkt. 10-ll3/4 Uhr.
Tschechisch-slawisches ethnographisches Museum (S. 299): außer Mo. tägl. 8-12
gegen 1 K, 2-6 Uhr frei.
Universitäts-Bibliothek (S. 288): werkt. 9-1, 3-8 Uhr; Besichtigung werktags
11-1 Uhr.
Waldslein scher Palast (S. 294): nach Anmeldung beim Kastellan (im
I. Hofe r.); Trkg.
Bei beschränkter Zeit (1V2-2 Tage). I. Tag: vorm. Pulverturm
(S. 286), Altstädter Bing (S. 287), Rudolphinum (S. 289), Judenfriedhof (S. 2£0)
und AUneuschule (S. 290) \ nachm. Hasenburg (S. 298) oder Baumgarten (S. 298).
— II. Tag: vorm. Karlsbrücke (S. 293), Strahow (S 297; am besten zu Wa-
gen), Hradschin (S. 294), Belvedere (S. 297), Waldsteinscher Palast (S. 294).
Ausflug nach Karlstein s. S. 321.
Prag (187m), tschechisch Praha, die Hauptstadt des österr.
Kronlandes und Königreichs Böhmen, Sitz des Generalkommandos
des VIII. Armeekorps, eines Fürsterzbischofs, einer deutschen
(1300 Stud.) und seit 1882 einer tschechischen (3800 Stud.) Uni-
versität, einer deutschen (seit 1806) und einer tschech. technischen
Hochschule usw., liegt auf beiden Seiten der Moldau (Vltava) in
einem weiten Talkessel, dessen Grund und Abhänge das imposante
Häusermeer ausfüllt. Zahlreiche Türme und Barockpaläste, der von
stattlichen Brücken überspannte Strom, am linken Ufer die vom
Hradschin gekröntenHöhen bilden zusammen ein äußerst malerisches
Städtebild, dem die geschichtlichen Erinnerungen noch einen eigen-
tümlichen Zauber verleihen. Die Einwohnerzahl beträgt 224000,
die der Vororte Karolinental (Karlin), Zizkow, Weinberge (Vino-
hrady), Wrschowitz und Smichow 252000, zusammen 476000 (5/6
Tschechen ; Vr Deutsche, zumeist Kaufleute, Beamte und Mittel-
stand), dazu 8600 Mann Garnison. Die Stadt zerfällt in acht Bezirke:
am r. Ufer der Moldau die Altstadt (Stare' Mesto; I. Bez.), die
Josephstadt (Josefov; V.), die Neustadt (Nove Mesto; II.) rings um
die Altstadt, der Wyschehrad (VI.) und Lieben (VIII.); am 1. Ufer
die Kleinseite (Mala Strana ; III.) im Tal und an den Abhängen
des Hradschin und Laurenziberges, der hochgelegene Hradschin
( Ilradcany; IV.) mit der k. Burg, Holeschowitz-Bubna (Holesovice-
Bubny; VII.). Die Industrie (Brauereien, Mühlen, Eisengießereien,
L8XÜ1 waren, Maschinenfabriken u. a.) hat sich hauptsächlich in
Holeschowitz-Bubna, Lieben, Smichow und Karolinental angesiedelt.
Die Gründung Prags wird auf Libussa, die sagenhafte erste Herzogin
von Böhmen (vm. Jahrh.), zurückgeführt. Gegen das Ende des xi. Jahrh.
entstand in der jetzigen unteren Neustadt eine deutsche Kolonie, die
namentlich von Ottokar II. (1253-78) gefördert wurde. Kaiser Karl IV.
286 Route 43. PBAG. Pulverturm.
(1346-78), auf den die meisten mittelalterlichen Bauten der Stadt zurück
gehen, setzte 1344 die Erhebung Prags zum Erzbistum durch und gründet
1348 die Neustadt, sowie die Universität, die älteste Hochschule im deut
sehen Reich. Der in Frankreich erzogene Fürst berief französische, deutsch»
(Peter Parier, Baumeister und Bildhauer; die Maler Meister Dietricl
oder Theodorich, Nik. Wurmser) und italienische Künstler; die 1348 ge
stiftete Prager „Malerzeche" ist die älteste Malerschule Deutschlands. Karl;
Nachfolger, Wenzel IV. (1378-1419), beschränkte auf Betreiben des Magister«
Johannes Hus die Rechte der Ausländer an der Universität zu Gunsten der
Tschechen, weshalb im J. 1409 viele Professoren und an 2000 deutsche Stu
deuten auswanderten und u. a. die Universität Leipzig gründeten. Der Aus-
bruch der Hussitenkriege, die der Stadt viel Schaden brachten, fällt in das
f. 1419 : eine von Zliika geführte Volksmenge stürmte das Neustädter Rat-
haus, befreite die gefangenen Hussiten und warf die Ratsherren zum
Fenster hinaus. Wladislaw II. (1471-1516) erhob den Hradschin zum all-
einigen Herrschersitz in Prag. Ferdinand I. (seit 1526 König von Böhmen)
schuf das Belvedere, eine der schönsten Renaissancebauten italienischen
Stils diesseit der Alpen. Sein Enkel, Rudolf II. (1576-1612), lebte auf dem
Hradschin nur seinen Kunstsammlungen (vgl. S. 59, 66) und naturwissen-
schaftlich-astrologischen Studien, zu denen er die .Gelehrten Tycho Brahe
(S. 287) und Joh. Kepler an seinen Hof berief. Über die Auslegung des
den Protestanten 1609 freie Religionsübung zusichernden „Majestätsbriefs"
kam es unter seinem Bruder und Nachfolger Matthias (1612-1 Ö) zu Streitig-
keiten, die zum Ausbruch des 30jährigen Krieges führten (vgl. S. 295).
Die Schlacht auf dem Weißen Berge (S. 299) entschied das Schicksal der
böhmisch-protestantischen Erhebung. Die 1631 eingedrungenen Sachsen
wies Wallenstein rasch zurück. 1648 nahmen die Schweden die Klein-
seite und wollten eben die Altstadt angreifen, als die Nachricht vom Ab-
schluß des Friedens kam. Dank den reichen Geldmitteln der Geistlichkeit
und des Adels trat Prag nun als Schauplatz der Barockkunst in die
vorderste Reihe. Im Kirchenbau hatten die Jesuiten die Führung. Auf
weltlichem Gebiet kann Wallensteins glänzender Palast (S. 294) als ein
Vorläufer der neuen Richtung bezeichnet werden. Gegen Ende des xvn.
und im xvm. Jahrh. traten neben den italienischen Baumeistern vor-
wiegend Deutsche auf, so der S. 23 gen. Joh. Beruh. Fischer v. Erlach (S. 288)
und die aus Franken eingewanderte Architektenfamilie Dientzenhofer, von
der Fischers Schüler Kilian Ignaz Dientzenhofer (1690-1752) der bedeutendste
ist (S. 287, 292, 294). Im österr. Erbfolgekrieg nahmen 1741 die Bayern,
Sachsen und Franzosen, 1744 die Preußen die Stadt ein. Im siebenjährigen
Krieg wurde es 1757 über zwei Wochen lang von den Preußen beschossen,
aber durch die Niederlage Friedrichs d. Gr. bei Kolin befreit. Unter
Joseph II. wurden 1784 die Magistrate der einzelnen Stadtteile zu einem
einzigen vereinigt. Der Prager Friede vom 23. Aug. 1866 beendete den
Krieg zwischen Preußen und Österreich um die Vorherrschaft in Deutsch-
land. — Vgl. Jos. Neuwirth, Prag (Berühmte Kunststätten, Leipzig 1901).
a. Die Stadtteile auf dem rechten Moldauufer.
Der Graben (Na Pffkope ; PI. FG4, 5), ehemals Stadtgraben
am SO.-Rande der Altstadt, ist jetzt die belebteste Straße Prags,
mit reichen Läden, einigen Großbanken und besuchten Kaffee-
hänsern. An der O. -Seite Nr. 12 der seit 1738 von Dientzenhofer
aufgeführte Palast Sylva-Tarouca (jetzt Eigentum der Stadt). Am
NO.-Ende der Straße, zwischen der Hybernergasse (Hybernskä
ulice) und der Zeltnergasse (S. 287), erhebt sich der spätgotische
Pulverturm (PI. G 4), ein seit 1475 nach dem Vorbilde des Alt-
städter Brückenturmes (S. 293) erbauter, 1883 hergestellter Tor-
turm (Schlüssel im Rathaus). Nördl. gegenüber dem Pulverturm
der im Bau befindliche Kuppelbau des städt. Repräsentationshauses;
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Wagner i-Deh es ,Ieipziö
Rathaus. PRAG. 43. Route. 287
das Innere wird mit Bildern ans Altprag geschmückt werden (z. Z.
noch in einem Pavillon des Ausstellnngsplatzes).
Wir wenden uns dnrch die Zeltnergasse (Celetnä ulice), in die
Altstadt. Anf dem 1. abzweigenden Obstmarkt (Ovocny trh) das
1781 erbaute Deutsche Landestheater (Pl.F 5; S. 284). Nördl. gegen-
über, in der Eisengasse (Zeleznä nlice; Nr. 11), das Carolinuni
(PI. F 4, 5), seit 1383 Universität, jetzt nur noch für juristische
und philosophische Vorlesungen benutzt (deutsch und tschechisch),
mit schönem gotischem Erker auf der Obstmarktseite ; im Promo-
tionssaal hielt einst Hus (S. 286) seine Disputationen.
Die Zeltnergasse mündet auf den Altstädter oder Großen
Ring (Velke namesti; PI. F4), den altertümlichen Verkehrs-
mittelpunkt dieses Stadtteils, mit Laubengängen an der Süd- und
Ostseite. Die Mariensäule in der Mitte, 1650 nach Entwürfen von
Joh. G. Pendel errichtet, erinnert an die Befreiung Prags von den
Schweden im J. 1648.
Die Teynkirche (Zugang unter den Lauben Nr. 18, wo auch 1.
die Kirchendienerwohnung), an der 0. -Seite des Ringplatzes, ehe-
mals die utraquistisehe Hauptkirche der Stadt, ist eine got. Basilika
ohne Querschiff. Der Chor wurde bereits um 1370 von den deutschen
Kaufleuten begonnen, die halb verdeckte *Fassade mit dem hohen
Giebeldach und den beiden 80m h. spitzen Türmen, deren Helm vier
zierliche Ecktürmchen umgeben, seit 1460 unter Georg v. Podiebrad
ausgeführt. Den goldenen Kelch, den der König nebst seinem
Standbild zum Andenken an seine Krönung im Giebel aufstellen
ließ, ersetzte nach der Schlacht am Weißen Berge (S. 286) ein
Marienbild. Schönes rundbogiges Nordportal, mit Szenen aus der
Leidensgeschichte im Bogenfeld (xiv. Jahrh.). Im Innern am vier-
ten Pfeiler r. vom Haupteingang der rotmarmorne Grabstein des
dänischen Astronomen Tycho Brahe (f 1601), der 1599 nach Prag
berufen wurde. Am Hochaltar eine Himmelfahrt Maria von Karl
Skreta. In der Kapelle 1. vom Chor eine gotische Kreuzigungsgruppe
vom Triumphbogen (1439 ?) ; in der Marienkapelle, r. vom Hoch-
altar, ein gotischer Taufkessel von Zinn aus dem J. 1414.
N. zunächst der Teynkirche der fürstl. Kinsky'sche Palast, im
Barockstil für den Grafen Golz von Kilian Dientzenhofer und An-
selm Luragho erbaut. Er enthält jetzt u. a. das deutsche Altstädter
Gymnasium.
An der Westseite des Platzes das Altstädter Rathaus (Zutritt
s. S. 285), 1838-48 von Jos. Bergmann im neugotischen Stil an
der Stelle des alten Rathauses erbaut, von dem nur die 1381 voll-
endete malerische Erkerkapelle, der große Turm von 1474, die
Südseite mit reichem Portal (hier der Eingang) und die Ratsstube
(S. 288) erhalten blieben. Unten an der S. -Seite des Turms ein
Uhrwerk aus dem J. 1490, an dem sich nach jeder Stunde des astro-
nomischen Tages die Apostelflguren bewegen, worauf ein Hahn
kräht; r. daneben zeigt eine Tafel an, wann die Uhr schlägt. Die
288 Route 43. PRAG. Ckmcntinum.
Standbilder am Balkon des zweiten Stocks, von Jos. Max, stellen
vier um Prag besonders verdiente Landesherren dar. Im südl. Teil
des Rathauses der neue Sitzungssaal (darin zwei Kolossalgemälde
von W. Brozik, 1. Hns vor dem Konzil zn Konstanz, r. Wahl
Georgs von Podiebrad), die alte Ratsstube, mit schönen Holz-
schnitzereien, nnd die Kapelle; im nördl. Teil das städt. Archiv.
Östl. gegenüber der Teynkirche der Teynhof (Eingang von der
Teyngasse), mit Renaissance-Fassade nnd -Hof (1560). Noch wei-
ter östl. die St. Jakobskirche (PI. F 4), in deren 1. Seitenschiff das
von J. B. Fischer von Erlach entworfene, von BrokofT 1716 aus-
geführte Grabmal des Kanzlers Wratislaw v. Mitrowitz.
Unweit westl. vom Rathaus, am Kleinen Ring, ein Brunnen mit
Eisengitter aus dem J. 1560, ferner, Ecke Husgasse (Husova trida)
und Marienplatz, der gräfl. *Clam-Gallas,sche Palast (PI. E 4, 5),
1707-12 von Fischer v. Erlach erbaut, das Portal und der Herkules-
brunnen im ersten Hof von M. Braun. — Weiter in der Karlsgasse
(Karlova ulice) r. das von den Jesuiten 1653-1726 im Barockstil
errichtete Clementinum (PI. E 4, 5), eine ganze Häuserinsel, mit
mehreren Kirchen und Kapellen, drei Toren und vier Türmen. Das
Gebäude enthält jetzt die theolog. und philosoph. Fakultät der
deutschen und der tschechischen Universität, die Universitäts-
Bibliothek (s. unten), das archäologische Institut (Gipsabgüsse), das
erzbischöfl. Seminar, die Sternwarte u. a. Die Salvatorkirche, an
der W.- Seite, wurde 1578-1601 von den Jesuiten erbaut, der Portal-
vorbau 1659 von C. Luragho hinzugefügt. Im ersten Hof (von der
Karlsbrücke), 1. zwischen Bäumen, das Standbild einesPrager Studen-
ten in der Tracht des xvn. Jahrh., zum Andenken an die Teil-
nahme der Studenten bei der Abwehr der Schweden im J. 1648,
von Em. Max (1864).
Die Universität* - Bibliothek (Eintritt s. S. 285) besitzt 370000 gedruckte
Bände und 3921 Handschriften. Von Manuskripten seien genannt: das
Wyschehrader Evangeliar (xi. Jahrh.) -, das Passionale des Dominikaners
Colda, nach 1312 von dem Kanonikus Benessius gefertigt; Thomas von
Stitny's christliches Lehrbuch (um 1374; tschechisch).
Zwischen dem Clementinum und der Moldau liegt das Kreuz-
herrenstift (PI. E 4), die Kirche 1679-88 von Carlo Luragho erbaut.
Davor, bei der Karlsbrücke (S. 293), das 1848 bei der 500jähr.
Jubelfeier der Universität errichtete Bronzestandbild Karls IV.,
nach E. Hähnel's Modell.
Jenseit der Altstädter Mühlen (PI. E 5) und des angeblich aus
der Zeit Wladislaws II. stammenden alten Wasserturms führt der
Franzenskai (Frantiskovo näbrezi; PI. E 5) nach der Kaiser-
Franz-Brücke (S. 293). In der Mitte des Kais steht seit 1845 das
Franzensmonument, ein 23m h. gotischer Brunnen nach Jos. Kran-
ner's Entwurf, mit dem Bronzereiterbilde Kaiser Franz' I. und
allegorischen Sandsteinstatuen von Jos. Max. Unweit östl., an
der Bethlehemgasse, die H. Kreuzkapelle, ein kleiner romanischer
Rundbau,
Rudolphinum. PRAG. 43. Route. 289
Östl. vom Franzensmonument, am Bethlehemsplatz (Betlemske' nä-
mestf; PI. Eö), stand einst Hus" Wohnhaus (jetzt Nr. 7) und die Kapelle,
in der er predigte. — In dem Hause Nr. 1 ist NäprsteVs böhmisches Ge-
werbemuseum (Eintritt s. S. 285).
Stromabwärts gelangt man von der Karlsbrücke durch die
Kreuzherrengasse zu dem Kronprinz-Rudolf- Kai (Nabrezi
korun. prince Rudolfa; PI. E 4), mit der ehem. Kunstakademie, jetzt
von der juristischen Fakultät der tschechischen Universität einge-
nommen, und dem Rudolphinum. Zwischen beiden Gebäuden
führt der Kettensteg (2 h Brückengeld) zur Kleinseite (s. S. 293).
Das Künstlerhaus Rudolphinum (PI. E 4), 1884 von Jos. Zitek
und Jos. Schulz erbaut, enthält außer dem Konservatorium der
Musik und zwei Konzertsälen (im südl. Teil) die Ausstellungen
des Kunstvereins und (im I. Stock) die Bildergalerie der 1796 ge-
gründeten Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde. Eintritt s.
S. 285; Zugang von der Moldauseite. Der Katalog der Galerie
(1889 ; 1 K 60, mit 30 Lichtdrucken 4 K) und der „Führer durch
das Kupferstichkabinett" (1885; 20 K) sind im I. Saal zu haben.
Inspektor: Paul Bergner.
I. Saal (Vorraum der Gemäldegalerie): Skulpturen ; r. Andrea della
Röbbia, Madonnenrelief. — R. der
II. Saal: ältere deutsche und niederländische Schulen. Rechts: 687.
Schule des Meisters Theodorich, Votivbild des Erzbischofs Ocko von Wlaschim.
— 222-224. Oeertgen van Haarlem, dreiteiliger Flügelaltar; *230. Jan Gos-
saert gen. Mabuse, Flügelaltar, das sog. Prager Dombild (aus Mecheln) :
in der Mitte der h. Lukas die Madonna malend, auf den Flügeln (von M.
Coxie) r. Johannes auf Patmos, 1. Martertod Johannes des Ev.; 462. Meister
vom Tode der Maria (?), Anbetung der Könige, auf den Flügeln die Familie
de3 Stifters. — 379. Hans Holbein d. J., Lady Vaux (das Original in Hampton
Court) ; *27. Hops Baidung Grien% Martertod der h. Dorothea (1516).
HI. Eckzimmer: böhmische Schule (xiv.-xvi. Jahrb..).
IV. Saal (r. von Saal II): Italiener, spätere Niederländer und Deutsche.
Linke Langwand: 486 Paolo Moranda (gen. Cavazzola), männl. Bildnis.
— Ohne Nr * Frans Hals, Bildnis des Jasper Schade van Westrum; G. Dou,
Mädchen am Balkon; Gerard Ter Borch, Mann und Fraa. — 452. Frans
Luycx, Octavio Piccolomini; o. Nr. Rubens, Vision des h. Augustin (aus
der Tüomaskirche, 1639); o. Nr. *Rubens, Martertod des h. Thomas (aus
der Thomaskirche, 1639); Jac. Gerr. Cuyp, Bildnis einer Dame (1636);
468. Fr. MUlet, große ital. Landschaft.
V. Saal (folgt, auf Saal III). Kabinett a: 70. Dierict Bouts, Grablegung
Christi; 120-123 P. Bruegheld. Ä., Landschaften; 118, 119. P. Brueghel d. J.,
Anbetung der Könige, Winterbelustigungen; Rubens: 585. kleine Verkün-
digung , 586. Skizze der Austreibung aus dem Paradiese für die Jesuiten-
kirche in Antwerpen. — Kab. b: 559. Pieter Polier, die Wachtstube (1631);
594. D. Ryckaert III., der Labetrunk (1638). — Kab. d: 227. Luca Giordano ,
Lucretia ; 72 1 . Watteau, bei Fackellicht heimkehrende Gesellschaft (Skizze).
— Kab. e: 203 A. van Everdingen* norwegische Landschaft; o. Nr. Sal.
van Ruisdael(f), Landschaft; 358, 359. Com. de Heem, Früchte; 660. Frans
Snyders (?), Stilleben. — Kab./: 233. A. Goubau, Lagerszene; 375. Jan van
den Hoecke, Philemon und Baucis; 493, 494. A. van der Neer, Kegelbahn,
Mondscheinlandschaft; 463. Gabr. Metsu, die Fischhändlerin; *225. A. de
G eider, Vertumnus und Pomona; 706. W. van de Velare d. J., leicht bewegte
See. — Kab. g: IST. Phil. Wouwerman, Pferde auf der Weide ; :;:666. Jan Steen,
die Katzenmusik; 169. A. Cuyp, Landschaft mit Vieh; 199. G. van den Eeck-
hout, Rebekka und Elieser am Brunnen. — Kab. h: r. *200. Ad. EUheimer,
Tempel am See.
VI Eckzimmer: Maler des xviii. und vom Anfang des xix. Jahrh.,
meist Österreicher (95. Joh. Chr. Brand, Donaulandschaft bei Theben).
290 Route 43. PRAG. Josephatadt.
— VII. Saal: böhmische Maler des xvn. und xviii. Jahrh. (Karl Skreta,
Feter Brandt, W.L. Reiner). — VIILSaal: 1.236. J. B. Grenze, junges Mädchen-,
o. Nr. Karl Würbs, das Altstädter Rathaus; 216. Führich, Madonna mit
Heiligen und Engeln.
IX. -XVI. Saal: neuere deutsche, französische u. a. Bilder (Gourbet,
Defregger , Duprt , Lenbach, Gabriel Max, Segantini, Thoma, Troyon)-, im
XII. Saal (schöner Blick auf den Hradschin) solche von deutschen und
tschechischen Künstlern des xviii. Jahrhunderts.
Beim Kabinett« des V. Saales gelangt man über eine Treppe zu dem
Kupferstichkabinett, mit Blättern von Meistern aller Schulen, und zu
dem sich anschließenden Hollareum, mit 457 Blättern von Wenzel Hollar
(geb. 1607 zu Prag, 1 1677).
Das Kunstgewerbe-Museum (PI. E 4), ö. hinter dem Rudolphi-
num, von Jos. Schulz 1899 erbaut, enthält im Halbgeschoß eine
Bibliothek (1.) und Räume für wechselnde Ausstellungen, in den
beiden oberen Stockwerken die kunstgewerblichen Sammlungen.
Eintritt s. S. 284; Direktor: Dr. K. Chytil. „Führer" 2 K.
ErdgeschoB. Am Fuß der Treppe Sandsteinstatuen (Venus mit Amor
und Merkur) von Matth. Braun (f 1738).
I. Stock. — I. Saal (Votivsaal): ein kleines Bronzepferd von Adr. de
Vries (1610) und eine Bronze-Brunnengruppe, Venus und Amor, von B. Wur~
zelbauer (1599). — II. Saal (1.): Keramik. Majoliken, deutsches Steingut,
Delfter Fayencen , Porzellan. Außerdem drei schöne Kachelöfen. — III. S aal :
antikes, persisches und spanisches Glas; Reste von antikem und mittel-
alterlichem Glas; schöne venezianische und böhmische Gläser. — IV. Saal:
Goldschmiedearbeiten, Email, Siegel, Bleireliefs, Uhren und Medaillen. —
V. Saal (r. vom I. Saal): Arbeiten aus Schmiedeeisen (Gitter, Truhen-
beschläge, Prachtschlösser, Schlüssel u. a.) und Bronze (ital. Renaissance-
Türklopfer), ferner Arbeiten in Zinn, Messing, Kupfer und Blei, eine Ge-
wehrsammlung u. a. — VI. Saal: kirchliche Holzskulpturen, kleinere
Arbeiten in Elfenbein, Holz, Stein und Perlmutter. — VII. Saal: Schränke,
Truhen, holzgeschnitzte Füllungen.
II. Stock. — R. VIII. Saal: Drucke, alte Buchdeckel , Ledereinbände.
— Nebenan der IX. Saal: Stickereien, Fächer. — Die übrigen Säle ent-
halten die reichhaltige Lanna'sche Sammlung: 1200 Gläser, hervorragend
die venezianischen und böhmischen; Keramik, kleine Skulpturen, Metall-
arbeiten.
Östl. vom Rudolphinum liegt die Josephstadt, die ehem.
Judenstadt, jetzt zumeist von stattlichen Neubauten eingenommen.
Südl. vom Kunstgewerbemuseum gelangt man durch die Joseph-
städter Gasse, dann 1., in die Rabbinergasse (Rabfnskä ulice). An
ihrer r. Seite steht n. gegenüber dem nach der Schwedenbelagerung
von 1648 im Barockstil erneuten alten jüdischen Rathaus die älteste
Synagoge Prags, die Altneuschule (PI. E 4; Eintr. s. S. 284), ein
nach dem Brande der Judenstadt (1338) im frühgotischen Stil neu
aufgeführter unscheinbarer Bau. In dem zweischifngen Innern
hängt am Gewölbe eine große Fahne, ein Geschenk Kaiser Ferdi-
nands III. für die Tapferkeit der Juden bei der oben erwähnten
Belagerung.
Wenige Schritte- westl., r. am Ende einer Sackgasse, ist neben
der Kanzlei der 1564 gegründeten israelitischen Beerdigungs-
brüderschaft, wo man die Eintrittskarten (s. S. 284) erhält, der
Eingang des stimmungsvollen alten * Judenfriedhofs (Beth-Chajim,
d. i. Haus des Lebens; PL E 2).
Böhmisches Museum. PRAG. 43. Route. 291
Dicht gedrängt, da die Toten wegen des beschränkten Raumes über-
einander beerdigt wurden, stehen hier unter Holunderbäumen über 12000
bemooste, mit hebräischen Inschriften bedeckte Leichensteine ; der nach-
weisbar älteste ist der des Rabbiners Abigdor Karo (i 1439), der jüngste
von 1787. Manche haben das Zeichen des Stammes : zwei segnende Hände
bedeuten das Geschlecht Aaron, eine Kanne den Stamm Levi, eine Traube
den Stamm Israel usw. Ein Sarkophag mit eingemeißeltem Löwen be-
zeichnet das Grab des gelehrten und wundertätigen Eabbi Jehuda ben Be-
zalel Low (f 1609). Auch Familiennamen sind symbolisch dargestellt :
Low (Löwe), Hahn, Hirsch, Karpeles (Karpfen), Fischl (gekreuzte Fische).
Die auf den Grabmälern aufgehäuften Steinchen sind von Verwandten oder
Freunden der Verstorbenen als Zeichen der Achtung niedergelegt worden.
Rings um die Altstadt erstreckt sich nach Osten und Süden die
Neustadt. Südwestlich vom Graben (S. 286) ist 1. der Wenzels-
platz (Väclavske* nämesti; PI. F G 5, 6), 680m lang, 60m breit,
gegen Südosten ansteigend.
Am obern Ende des Platzes erhebt sich das Böhmische Museum
(PI. G 6), 1885-90 von Jos. Schulz erbaut, im Innern reich aus-
gestattet. Eintritt s. S. 284; „Führer" 1 #20.
Vom Eingang gelangt man geradeaus durch das Treppenhaus in den
I. Stock. In der Mitte das Pantheon, ein durch zwei Stockwerke
reichender Festraum, mit acht Bronzestatuen verdienter Böhmen, von
Ludw. v. Schwanthaler (1840), Bronzebüsten und Wandgemälden. — Rechts
1. Saal: Urkunden, alte Handschriften und Wiegendrucke. Im 7. Pult die
Mater verborum (xm. Jahrh.), eine Abschrift des Universallexikons des Abtes
Salomo von St. Gallen, mit berühmten Miniaturen ; im 15. P. das Mariale
und das Orationale des Ernst (Arnestus) von Pardubitz, ersten Erzbischofs
von Prag (+ 1364), sowie die Königinhofer Handschrift (Fälschung, s. S. 347);
im 25. P. Hus' Schriften; im 27. P. ein Brief Äizka's (1422); im 50. P. ein
Stammbuch mit dem Autograph Tycho Brahe's (S. 287); im 53. P. die Haupt-
werke des Comenius, Urkunden Gustav Adolfs, Wallensteins und Tillys ; im
55. P. „Gangulfi martyris vitau, Handschrift mit Miniaturen (xvn. Jahrh.).
An den Wänden alte Ansichten Prags. — 2. Ecksaal: böhmische Münzen
bis 1858, Medaillen, Krönungsmünzen, Siegelstöcke. — Zurück und 1. durch
den 1. Saal in Saal 4-6: prähistorische Archäologie. — 7-10. Saal: historisch-
archäologische und ethnographische Sammlungen. Im 7. Ecksaal zwei alt-
böhmische Apotheken (xvn. und xvni. Jahrb.). Im 8. Saal hussitische
Dreschflegel, Tartschen und Wagenbüchse (r. von Saal 7); in den Schränken
böhmische geschliffene Gläser (xvn, und xvm. Jahrh.), Musikinstrumente,
böhmisch- mährische Majoliken, Elfenbeinschnitzereien und Goldschmiede-
arbeiten (Mitra des h. Eligius, Geschenk Karls IV. an die Goldschmiedezunft,
1378 ; am vierten Fenster vom Eingang). Im 9. Saal (,,böhmische Bauernstube1*)
Sammlungen zur böhmischen Volkskunde. Im 10. Saal („mährisch -sch*Ie-
sische Bauernstube") Trachten und Stickereien der mährischen und ungari-
schen Slowaken, der Hannaken, Walachen und Schlesier. — 11.-17. Saal:
naturwissenschaftliche Sammlungen. Im 11. Saal (nur für Fachleute) Her-
barien. 12. Saal : botanische Schausammlung. 13.-17. Saal : mineralogisch-
petrographische Abteilung.
H. Stock. Fortsetzung der naturwissenschaftlichen Sammlungen. —
1.-8. Saal: paläontologische und geologische Sammlungen. Im 1. Saal
(„Barrandeum" ; 1. vom Eintritt der letzte) 1.-3., 64.-66. Sehr. Typen der
Gesteine des böhmischen Urgebirges; 4.-63. Sehr. Silurformation. Im 2. Saal
(„Sternbergeum") Pflanzen und Gliedertiere der Steinkohlenformation. —
9.-17. Saal: zoologische Sammlungen (9. Fauna Böhmens).
N.ö. unterhalb des Franz- Josephs-Bahnhofs der Stadtpark ; an
der O. -Seite, in der Parkstraße (Sadova silnice), das Neue Deutsche
Theater (PI. G 6), von Fellner und Helmer (1887).
292 Route 43. PRAG. Wyschehrad.
Südl. führen vom Wenzelsplatz die Torgasse (Mezibranskä
ulice) nnd die Sokolstraße (Sokolskä tnda) nach der gotischen
*Karlshofer Kirche (PI. G8), in Form eines Achtecks 1351-77 von
Peter Parier erbaut, das Innere seit 1720 von Kilian Dientzen-
hofer modernisiert; die Kuppel (22,75m Durchmesser) mit dem
prachtvollen Sterngewölbe gilt als eine der glänzendsten konstruk-
tiven Leistungen des Mittelalters.
Die Südspitze von Prag bildet der Wyschehrad (PI. EF 9;
Straßenbahn Nr. 4) nach der Überlieferung die Burg Libussa's
(S. 285). Die Höhe des Berges nehmen Festungswerke ein (hübsche
Aussicht von der nördl. Bastei). Aus alter Zeit sind hier die runde
romanische Martinskapelle (xn. Jahrh.) und die Kollegiatkirche
St. Peter und Paul erhalten, ursprünglich eine romanische Anlage
(um 1080), im xv. Jahrh. zu einer dreischiffigen spätgotischen Ba-
silika umgebaut, die Türme 1903 hinzugefügt.
In der von dem ehem. Rathaus (PI. E 8) nordwärts laufenden
Wyschehrader Straße (Vysehradskä tnda) ist 1. das Emausklosteb,
(PI. E 7), ein Benediktinerkloster aus der Zeit Karls IY., mit der
seit 1880 durch die Beuroner Benediktiner restaurierten und neu
ausgemalten Marienkirche, einem gotischen Hallenbau (1348-72);
in den 26 Wandfeldern des Kreuzganges eine große Fresken folge
(alt- und neutestamentliche Szenen in Parallele, nach Art der sog.
Armenbibeln), das durch wiederholte Übermalung sehr verdorbene
Hauptdenkmal der alten Prager Malerschule. — Dem Kloster öst-
lich gegenüber die von K. I. Dientzenhofer 1703 erbaute Kirche
des H. Johann von Nepomuk am Felsen, mit doppelarmiger Freitreppe.
Die Wyschehrader Straße mündet auf den Karlsplatz (Kar-
lovo nämesti; PI. F 6 , 7), den 530ml., 150m br. größten Platz
der Stadt, mit hübschen Anlagen und den Denkmälern des Bota-
nikers B. Roezl (südl.) und des tschechischen Dichters V. Eälek
(1835-74). An der Westseite die Tschechische Technische Hochschule.
In der n.ö. Ecke das S. 286 gen. ehem. Neustädter Rathaus (PI. F 6 ;
jetzt Strafgerichtsgebäude), von welchem bei dem Neubau (1806)
nur ein 1451 begonnener Turm übrig geblieben ist; die Südfassade
v/urde in den letzten Jahren in alter Gestalt hergestellt.
Im 0. des Karlsplatzes liegen die Hörsäle und Institute der medizini-
schen Fakultät der beiden Universitäten, Krankenhäuser u. a. — In der
Stephansgnsse (Stepanskä ulice), die 1351-67 erbaute gotische St. Stephans-
kirche (PI. F6, 7); in dem modernisierten Innern ein spätgotisches Tauf-
becken (1462).
Vom Karlsplatz führt die Jungmannstraße (Jungmannova tnda)
nördl. zu der seit 1347 erbauten Maria-Schneekirche (PI. F 5), mit
großem Hochaltar (1625). Davor eine sitzende Bronzestatue des
tschechischen Sprachforschers Jos. Jungmann (1773-1847), von
L. Schimek (1878).
Die breite Ferdinandstraße (Ferdinandova trfda), die Fort-
setzung der vom Graben (S. 286) kommenden Obstgasse (Ovocnä
Karlsbrücke. PRAG. 43. Route. 293
ulice), zieht sich von hier an der (r.) Polizeidirektion und an dem
(1.) Vrsulinerinnenkloster (PI. E 6) vorüber zur Moldau. Am Ende
der Straße ist r. (Nr. 7) die Böhmische Sparkasse, von Ullmann
(1861); 1. das Tschechische Nationaltheater, nach Zitek's Plänen im
Renaissancestil erbaut, nach dem Brande von 1881 von Jos. Schulz
umgebaut.
Die 1900 neu erbaute Kaiser -Franz -Brücke (PI. D 5, 6; 2 h
Brückengeld) führt hier über die Schützeninsel (S. 283) nach
der Kleinseite (s. unten). — Franzenskai s. S. 288.
Von dem an den Graben (S. 286) n.ö. angrenzenden Joseph-
platz ( Josefske nämesti ; PI. G 4) gelangt man : nördl. durch die Elisa-
bethstraße (Eliscina trida) zu der Franz-Josephs-Brücke (PI. G3;
2h Brückengeld), — östl. durch die Poritscher Straße (Na Ponci)
zum Nordwestbahnhof (S. 282) und zu dem kleinen Poritscher Park
(PI. H 4), mit einem Kriegerdenkmal für 1848-49, von Jos. Max.
An der S.- Seite des Parks das beachtenswerte städt. Museum
(PI. ED 4; Eintr. s. S. 285). Es enthält im ersten Stock Kunst-
gewerbe, kirchliche Altertümer, Hausrat, im oberen Stock Stadt-
ansichten, alte Drucke, Medaillen, Waffen, Rüstungen und
Innungsstücke.
b. Die Stadtteile auf dem linken Moldauufer (Kleinseite).
Straßenbahn Nr. 3, 5, 6, 7, 9, 11 s. S. 234.
Den Hauptverkehr zur Kleinseite vermittelt die sechzehnbogige
♦Karlsbrücke (PL ED 4, 5), die 505m lange, 10m breite älteste
Moldaubrücke, 1357 unter Karl IV. durch Peter Parier (S. 295) be-
gonnen, aber erst unter Wenzel IV. vollendet. Den Aufgang be-
herrschen stattliche, 1874-79 hergestellte Verteidigungstürme go-
tischen Stils: am r. Ufer der * Altstädter Turm, der schönste Turm
der Stadt ; am 1. Ufer (Kleinseite) ein Turm aus Karls IV. Zeit und
ein kleinerer, ein Überrest der alten Judithbrücke.
Den Altstädter Turm schmücken auf der 0. -Seite die Wappen der
Länder, die einst mit Böhmen verbunden waren ; über dem Torbogen,
r. und 1. neben dem Standbild des h. Sigismund, die sitzenden Statuen
Karls IV. und Wenzels IV. ^ oben St. Veit und St. Adalbert.
Ihren malerischen Eindruck verdankt die Brücke vornehmlich dem
reichen Statuenschmuck: Bronzekruzifix von Joh. Hilger (1606) und
28 Standbilder und Gruppen von Heiligen, meist Barockarbeiten aus dem
Anfange des xvm. Jahrb. (einige neuere von Jos. und Em. Max). It. in der
Mitte das nach dem Modell Joh. Brokoffs 1683 in Nürnberg gegossene
Bronzestandbild Johanns von Nepomuk (S. 326), des erst 1729 heilig ge-
sprochenen böhmischen Landespatrons, zu welchem alljährlich, besonders
am 16. Mai, viele Tausende wallfahrten. Eine kleine Marmortafel mit
einem Kreuz r. auf der Brückenmauer, zwischen dem 6. und 7. Pfeiler,
bezeichnet die Stelle, wo der Legende nach der fromme Priester 1383 aut
Befehl Wenzels IV. hinabgestürzt wurde. — Am 1. Ufer, auf der Kampa-
Insel, eine (erneute) gotische Rolandsäule.
Vom W.-Ende der KarLsbrücke führt die ßrückengasse (Ulice
k mostu) zum Kleinseitner Ring (Malostranskö* nämestf ; PI.
C 4), mit dem bronzenen Radetzky - Denkmal (der Feldmarschall
294 Route 43. PRAG. Waldsteinscher Palast.
auf einem Schild stellend, den acht Soldaten tragen), von Em.
und Jos. Max (1858).
In der Mitte des Platzes erhebt sich die 1673 begonnene, 1704-22
von Christoph Dientzcnhofer weiter geführte und 1752 von Kilian
Dientzenhofer vollendete *St. Nikolauskirche (PI. 0 4), eine im
Innern reich geschmückte ehem. Jesuitenkirche, mit Gewölbe-
fresken von Oraker und prachtvoller Kuppel. — Gegenüber an der
N. -Seite des Platzes, Ecke der Landtagsgasse (Snemovüi ulice),
das Statthaltereigebäude (unweit nördl. das Landtagsgebäude)] an
der W. -Seite das Generalkommando.
Yon der NO. -Ecke des Kleinseitner Rings führt die Thomas-
gasse (Tomässka ulice) an der gotischen Thomaskirche (xiv. Jahrh.,
von Kil. I. Dientzenhofer umgebaut) vorüber auf den "Waldstein-
platz (Valdstynske* nämestf), an dem r. der große gräfl.
Waldsteinsche Palast (PI. D4; Zutritt s. S. 285), 1623-30
von dem Mailänder Giovanni Mar ini (?) für Albrecht v. Wallenstein,
Herzog v. Friedland, erbaut, heute noch Eigentum der Familie
und ziemlich unverändert erhalten. An der Rückseite eine offene
*Gartenhalle, mit Stukkaturen von Bartolomeo Bianco (?). eine ehem.
Badegrotte und ein Spielsaal (worin der ausgestopfte Balg des
Pferdes, das Wallenstein bei Lützen ritt, und ein altes Bildnis),
sowie der große Garten. Im I. Stock werden der schöne Audienz-
saal und die Kapelle mit einigen Bildern gezeigt.
In der zur Bruskagasse (S. 298) führenden Waldsteingasse
(Valdstynskä ulice) ist 1. (Nr. 12) das fürstl. Fürstenberg' sehe Palais
(Pl.D 3,4), mit schönem, terrassenförmig ansteigendem Garten.
Unweit der Brückengasse (S. 293), am Malteserplatz (Mal-
tezske namestf), liegt der gräfl. Nostitz'sche Palast (PI. D 5),
mit Gemäldesammlung (an 300 Bilder). Zutritt s. S. 285; illustr.
Yerzeichnis von P. Bergner (1905; 2K 40).
Hervorzuheben: * Rembrandt , ein Rabbiner (1634); * Rubens, General
Spinola in voller Rüstung ; 163. Jan van Ravesteyn, Mann und Frau (Pourbus
genannt) ; 48. 6. Mostaert, der Markt ; 63. N. Knüpf er, Bad der Diana ; 278. Nie.
Neuchatel, junges Mädchen ; *160. Jac.v. Ruisdael, Waldlandschaft (Frühwerk) ;
275. 0. Dou, der Gelehrte; 171. A. van Dyck, h. Bruno (Jugendwerk); 215.
Verspronck, Bildnis ; Neuchatel, Frau und Kind; 212. D. Teniers, Bauernkneipe.
Zwei Wege führen vom Kleinseitner Ring (S. 293) zum Hrad-
schin : der kürzere r. durch das Schloßgäßchen (Zämeckä ulice),
dann auf der Neuen Schloßstiege (Schody zamecke; 205 Stufen) ;
der längere bequemere (10 Min.) geradeaus durch die Nerudagasse
(Nerudova ulice), mit dem (1.) gräfl. Morzin'schen Palast (von 1670;
die Atlanten an der Fassade von F. M. Brokoff, 1714) und mit dem
(r.) gräfl. Thun sehen Palast (PI. 0 4; das Barockportal von Matth.
Braun), dann rechts die Auffahrt hinauf.
Den Mittelpunkt des Hradschins (Hradcany ; PI. B 0 4, 3) bildet
der Hradschiner Platz (Hradcanske nämesti), ein längliches
Viereck mit einer Mariensäule von F.M. Brokoff (1725), n. begrenzt
von dem 1764 umgebauten Erzbischöfl. Palatt, s. vom fürstl.
Hradschin. PßAG. 43. Route. 295
Schwarzenberg' sehen Palast, mit Sgrafntodekoration (c. 1550), und
von dem Karmeliterinnenkloster , w. vom ehem. Toscana 'sehen Palast
(jetzt dem Kaiser gehörig).
An die Ostseite des Hradschiner Platzes grenzen die ausge-
dehnten Gehände der Hofburg [PI. C 4). Der älteste, 1303 durch
Brand verwüstete Bau wurde seit 1333 für den nachmal. Kaiser
KarllV. durch den französ. Baumeister Matthias von Arras (f 1352)
erneuert. Weitere Umhauten erfolgten unter Wladislaw II. (durch
Benedikt RietK), unter Ludwig von Ungarn und unter Ferdinand I.,
der nach dem Brande von 1541 die Wiederherstellung der Burg
dem Bonifaz Wohlmut übertrug. Einige Gebäudeteile stammen
aus der Zeit der Kaiser Rudolf II. und Matthias, für den der
Vicentiner Vincenzo Scamozzi 1614 hier tätig war. Die letzte
Vergrößerung der Burg, die seitdem 711 Gemächer umfaßt, fand
nach Plänen Nie. Pacassis durch Anselm Luragho u. a. 1756-74
unter Maria Theresia statt.
Yom Vorhof wendet man sich geradeaus zu dem Hauptportal,
von Scamozzi, und durch den Torweg, aus dem r. eine Treppe zu
den kaiserlichen Gemächern führt, in den ersten Burghof (1. die
S. 284 gen. Schloßhauptmannschaft , wo die Eintrittskarten aus-
gegeben werden) ; weiter, r. von der Schloßkapelle, wieder durch
einen überdeckten Durchgang in den zweiten Burghof, wo 1. der
Dom, r. der Eingang zu dem südl. Burgflügel (läuten!).
Der Glanzpunkt der Burg ist der durch sein reiches spätgotisches Ge
wölbe ausgezeichnete *Wladislawsche oder Huldigungssaal, 68m lang« 19m
breit, 13m hoch. 14S4-15D2 von B. Rieth erbaut; dahinter die 1563 von
B. Wohlmut vollendete, ebenfalls gotische Landrechtsstube, bis 1817 Sitz des
böhmischen Landtags. Die ehem. Statthalterei war am 23. Mai 1618 Schau-
platz des hitzigen Wortwechsels zwischen dem Grafen Thurn an der Spitze
der protestantischen Stände und den kaiserlichen Statthaltern, deren ver-
haßteste, Martinit'/ und Slawata, nebst dem Sekretär Fabricius dabei aus
dem Fenster gestürzt wurden (unten ein Erinnerungskreuz). — Der nördl.
Teil der Burg, neben dem ersten Hof, enthält zwei prächtige, 1783 und
1865-68 neu hergestellte Säle: den deutschen Saal, ehemals Rudolfs II.
Kunstkammer, und den 1601 von Horatio Fontana de Brussaio erbauten
spanischen Saal (48m lang, 24m breit, 12m hoch).
Das beachtenswerte kleine Reiterbüd des h. Georg auf dem
Brunnen im zweiten Burghof wurde 1373 von MaTtin und Georg von
Klausenburg in Bronze gegossen (das Pferd 1562 ausgebessert). —
In der nördl. Hofecke verbindet eine Galerie die Burg mit dem Dom.
Der *Dom (PI. C 4; Zutritt s. S. 284), die Metropolitankirche
zu St. Veit, nimmt die Stätte eines 935 von Herzog Wenzel, dem
Heiligen, begonnenen kleinen Rundbaues ein. Den jetzigen Bau
begann 1344 Matthias von Arras in Anlehnung an die Kathedrale
von Narbonne ; der hei seinem Tode erst in den unteren Teilen
fertig gestellte, 74m lange und 39m hohe Chor wurde 1356-85 durch
Peter Parier aus Schwäbisch-Gmünd in reichen deutsch-gotischen
Formen vollendet. Der Weiterbau (Langhaus seit 1392) ward seit
den Hussitenkriegen eingestellt. Nach dem Hradschinbrande von
1541 restaurierte Bonifaz Wohlmut den Chor. Erst 1867 wurde,
Bsedekers Österreich. 28. Aufl. 18
296 Route 43. PRAG. Dom.
unter Leitung der Dombanmeister Jos. Kranner (+ 1871), Jos. Mocker
(f 1899) und Kamillo Hubert, der Ausbau der Kirche in Angriff
genommen, der aber noch nicht beendet ist.
Der *Chor, den man durch das unten gen. königliche Oratorium
(Südseite) betrilt, ist dieischiffig, mit Umgang und zwei Kapellenreihen.
Seine Triforiengalerie schmücken 21 arg zerstörte Büsten von Haupt-
förderern des Dombaues aus dem xiv. Jahrhundert. In der Mitte steht,
von dem schönen Renaissancegitter Jörg Schmidthammer'' s umgeben, das
große marmorne '"Kais ergrab mal, von Alex. Colin 1570-73 in Innsbruck als
Denkmal Ferdinands I. (1556-64) und seiner Gemahlin, der Königin Anna
(+ 1547), begonnen, unter Rudolf IE. 1585-89 zugleich zum Denkmal Maxi-
milians II. (1564-76) umgestaltet; oben die liegenden Figuren der drei
Fürstlichkeiten (in der Mitte Ferdinand I., 1. Anna, r. Maximilian II.);
an den Seiten die Medaillonbildnisse Karls IV. (f 1378) und seiner vier Ge-
mahlinnen, Wenzels IV. (f 1419), des Ladislaus Posthumus (t 1458) und
Georg von Podiebrad (f 1471), die ebenfalls hier ruhen.
Chorkapellen. Die 1347-67 erbaute "-Wenzels kapeile (die erste r., von
W. beginnend), mit dem Reliquienschrein des 935 in Alt-Bunzlau von seinem
Bruder ermordeten Herzogs Wenzel, ist mit böhmischen Halbedelsteinen
ausgelegt und mit verblichenen Wandgemälden verziert, deren untere
Reihe, Darstellungen aus der Leidensgeschichte, von dem Prager Meister
Oswald (1373) herrührt-, die mittelmäßigen oberen Fresken aus dem xvi. Jahrh.
schildern die Legende des h. Wenzel. Der Bronzeleuchter mit dem Standbild
des h. Wenzel ist von Bans Vischer in Nürnberg (1532). — Die (unzugängliche)
Kronkammer, über der Wenzelskapelle, enthält seit 1625 die böhmischen
Kroninsignien (vgl. S. 321). — Am ersten Pfeiler, gegenüber der Kapelle, das
Barockgrabmal des Feldmarschalls Grafen Schlick (f 1723) von M. Braun.
In der folgenden St. Andreas- oder Martinitzkapelle der Grabstein des
kaiserl. Statthalters Jaroslaw von Martinitz (f 1GA9; s. S. 287). — In der
(nächsten) Kreuzkapelle 1. ein Gemälde von 1369: das Schvveißtuch der
h. Veronika ^ auf dem Rahmen die sechs böhmischen Landesheiligen. — •
Weiter das königliche Oratorium, ein reicher spätgotischer Einbau von
Benedikt Rieth (1493), mit tief herabreichendem Schlußstein.
Im Chorumgang ist 1. das silberne Grabmal des h. Johann von
Nepomuk (S. 293), 1736 in Wien nach Jos. Ein. Fischers Entwurf aus-
geführt. — Gegenüber auf dem Altar der St. AdalbeTt- oder Johann-
Nepomuk-Kapelle die silbernen Büsten der H. Adalbert, Wenzel, Veit und
Cyrillus (1699). — Die Reliquien- oder sächsische Kapelle enthält die
gotischen Grabmäler der Könige Ottokar I. (1197-1230; r.) und Ottokar II.
(1253-78; 1.), von Peter Parier. — Nebenan in der Maiienkapelle r. u.
1. die Grabmäler der Herzöge Bretislaw I. (-J- 1055) und Spitihniew II.
(f 1061), wahrscheinlich ebenfalls aus der Werkstatt des Peter Parier. —
Gegenüber, an der Rückseite des Hochaltars, das Grab des h. Veit, mit
Standbild von Jos. Max (1840). — In der Kapelle Johannes des Täufers 1.
und r. die Grabmäler der Herzöge Bretislaw II. (f 1100) und Boriwoj II.
(f 1124), sowie ein Bronzeleuchter, dessen romanischer Fuß aus der Mai-
länder Kriegsbeute Friedrich Barbarossas stammt (der obere Teil von
1641). — Unter der erzbischöfJichen Kapelle die Gruft der Erzbischöfe von
Prag. — Gegenüber die kniende Bronze^tatue des Fürsterzbischofs Friedrich
von Schwarzenberg (f 1885), von Myslbek (1904). Dahinter und gegenüber
der St. Anna-Kapelle ein zweiteiliges Holzrelief von O. Bendel (um 1630):
die Flucht Friedrichs V. durch Prag im J. 1620 (s. S. 299).
Die Schatzkammer, über der Sakristei, enthält ein Evangeliar des
ix. Jahrh. und kostbare Kirchengeräte (Reliquientafel von 1266, aus St.
Maximin in Trier ^ ital. Reliquienkreuz, Geschenk Papst Urbans V. an
Karl IV., u. a.). Eintrittskarten (1 K) in der Sakristei.
Hinter dem Dom, auf dem Georgsplatz (U sv. Jiri), ist gerade-
aus die romanische St. Georg skirche, 912 gegründet, nach einem
Brande 1142-50 erneut, seit 1906 im Umbau und unzugänglich,
mit einem Seitenpoital im Renaissancestil, Im Innern beachten»-
Strdhow. PRAG. 43. Route. 297
werte "Wandgemälde (xm. und xrv. Jahrh.) und das im xv. Jahrh.
erneute Grabmal der h. Lndmilla (f 927). — R. das Theresianische
Adlige- Damenstift (Eingang in dem tempelartigen Vorbau), das an
die 1541 z. T. abgebrannte gotische Allerheiligenkirche angebaut ist;
vom Balkon prächtige Aussicht über die Stadt und die umgebenden
Höhen (40 h Trkg.).
Am Ende des Georgsgäßchens (Jifskä ulice) gelangt man durch
das Tor neben dem Schwarzen Turm und dem Daliborka- Turm
(40 h) r. auf die aussichtreiche Bastei neben dem Lobkowitz sehen
Palais. Die Alte Schloßstiege (Stare zämecke schody ; 98 Stufen)
führt von hier in die Bruskagasse (S. 298) hinab.
Vom Hradschiner Platz führt s.w. die Loretogasse auf den
Loretoplatz (Loretänske nämesti), mit dem gewaltigen, seit
1670 von Francesco Oaratti erbauten gräfl. Czernin sehen Palast
(jetzt Franz- Joseph-Kaserne; PI. A4). Gegenüber die Loretokirche,
der Casa Santa in Loreto nachgebildet. Die Schatzkammer (Zutritt
s. S. 284) hat einige Monstranzen aus dem xvn. Jahrh., darunter
eine strahlenförmige, angeblich mit 6580 Edelsteinen.
Von dem s.w. angrenzenden Pohorelecplatz gelangt man 1. über
die Treppe in Nr. 8 auf den Strahower Platz (Strahovske
nädvon). R. , auf dem höchsten Punkt der Stadt, das Prämon-
stratenserstift
Strahow (PL A4, 5; Zutritt s. S.285), 1140 gegründet, in
seiner jetzigen Gestalt zumeist aus dem xvii. und xviii. Jahrhundert.
Eintritt durch das Portal Nr. 1 gegenüber der oben gen. Treppe.
In der Maria Himmelfahrt-Kirche r. das Grab des kaiserl. Generals
Grafen Pappenheim, der 1632 bei Liitzen fiel. — In der Gemäldesammlung
(tür Damen nicht zugänglich) das sog. *Rosenkranzfest, von Albrecht Dürer
1506 im Auftrage der deutseben Kaufleute in Venedig gemalt (1841 durch
Ühermalung verdorben): die h. Jungfrau mit dem Kinde, von Engeln
gekrönt, mit Bildnissen des Malers selbst, eines seiner deutschen Freunde
in Venedig, des Kaisers Maximilian I., des Papstes Julius II. und mehrerer
Venezianer. — Die Bibliothek (Eingang r. vor der Front der Maria
Himmplfahrt-Kirche, eine Treppe hinauf, klingeln) enthält über lOUCOO
gedruckte Bücher (darunter 1064 Wiegendrucke), 1700 Handschriften, alte
Landkarten, Autographen Tycbo Brahe's (S 28i) u. a. Im Hauptsaal ein
großes Deckengemälde von A. Fr. Maulpertsch (1794) und schöne Schränke
aus dem ehem. Stift Brück bei Znaim. — Vom Klostergarten prächtige
Aussicht auf Prag und Umgebung.
Wir kehren zur Hofburg zurück und begeben uns aus dem
ersten Burghof n. über den Hirschgraben und durch die Staub-
brückengasse (U prasneho mostu) ins Freie, dann r. zwischen dem
unzugänglichen Kaisergarten (darin der „Singende Brunnen", 15G8
von Jarosch in Bronze gegossen) und der Kadettenschule hin zum
*Belvedere (PI. C 3; Eintr. s. S. 284), einem großartigen Lust-
haus, das Ferdinand I. 1536-52 durch Paolo della Stella, einen
Schüler Jacopo Sansovino's, in edlem ital. Renaissancestil erbauen
ließ (das Obergeschoß von Bonifaz Wohlmut u. a. erst 1558 voll-
endet). Die Säulenhalle im Erdgeschoß ist mit einem Ranken-
fries und mythologischen Reliefs geschmückt ; an die Stelle der
18*
298 Route 43. PRAG. Baumgarten.
alten Dekoration des großen Saals, der nnter Rudolf II. als Mine-
ralienkabinett diente, sind mäßige Fresken ans der böhm. Ge-
schichte, von Chr. Ruhen (f 1875), getreten. Yom Altan *Aus-
sicht auf den Hradschin und die Stadt.
Yom Belvedere durch die Choteks- Anlagen (PI. D 3) und auf
der Chotekstraße (Chotkova silnice) bergab zur Bruskagasse (Pod
Bruskou), wo in der Raphaelskapelle des Blindeninstituts (PI. D 3)
schöne Fresken von Jos. v. Führich; dann entweder zum Ketten-
steg (S. 289) oder r. durch die Wendische Gasse (Luzicka ulice)
zur Karlsbrücke (S. 293).
Östlich an dem steilen Moldauufer die ^Kronprinz-Rudolf- oder
Belvedere- Anlagen, mit schönen Aussichtspunkten und Restaurant
(Drahtseilbahn in l4/4 Min. zur Franz-Josephs-Brücke s. S. 284).
Im N. der Kronprinz-Rudolf- Anlagen liegt der *Baumgarten
(Stromovka oder Krälovskä Obora ; PL E 1) , ein prächtiger dem
Lande gehöriger Park, mit einem Schloß (Sommerresidenz des
Statthalters) und Restaurant (Militärkonzerte). Straßenbahn Nr. 3
(S. 284) vom Wenzelsplatz über den Graben in 18 Minuten; außer-
dem Nr. 7.
Im Baumgarten ist auch auf dem Ausstellungsplatz die 1902
von Kaiser Franz Joseph I. gestiftete
Moderne Galerie des Königreichs Böhmen untergebracht
(PL G 1 ; Eingang an der W.- Seite; Eintr. s. S. 285). Sie enthält
Werke deutscher und tschechischer Künstler, die aus Böhmen
stammen oder in Böhmen wohnen. 111. Katalog (1907) 1 K\ die
Bilder sind außerdem bezeichnet.
Deutschte Abteilung: E. Ameseder, Mondnacht; E. Hegenbart ,
Treiber; Fr. Jäger, nordböhmische Landschaften; K. Krattner , Judas;
Oabr. Max, Judas; Fr. Metzner, die Erde; Fr. Rumpier. Nymphe; Fr. Thiele,
Dame im Grünen. Ferner graphische Arbeiten von E. Brömse, Fr. Hegen-
hart, R. Jettmar, E. Orlik u.a. — TschechischeAbteilung: V. Brozik,
Damenbildnis; A. Chi'Jusi, Landschaften; F. Jenewein, die Pest, Judas;
Jos. Manes. das Leben auf einem Herrensitz (Zyklus); L. Märold, schlechte
Ausrede; H. Schwaiger, Straße in Brügge; St. Sucharda, Prag; M. Svabinsky,
Kamelien; J. Uprka, Marienlied; F. Zenisek, Haustiere und Räuber.
Schönste Aussicht von der *Hasenburg {Petrin; PL C 5), n.w.
oberhalb des Aujezd (Üjezd). Eine 400m 1. Drahtseilbahn (S. 284)
führt in 3 Min. zur oberen Station (300m, 102m über der untern).
3 Min. oberhalb auf dem Laurentiusberg der 60m h. eiserne Aus-
sichtsturm (Petrinwarte), geöffnet bis 8 Uhr abends: Besteigung
(300 Stufen) 40 /*, Aufzug 1 K. Von der obern Galerie (384m ü. M.)
prächtige * Aussicht auf Prag und das Moldautal, sowie über den
größten Teil Böhmens bis zu dem Riesengebirge, der Böhm.-
mährischen Höhe, dem Böhmerwald, dem Erzgebirge und dem
Böhm.-sächs. Sandsteingebirge. Die Kuppen des Böhm. Mittel-
gebirges treten besonders hervor. 3 Min. unterhalb der oberen Sta-
tion das Restaur. Hasenburg mit Aussichtsterrasse.
Schöne Anlagen enthält der jetzt städtische, ehem. gräfl. Kins-
ky'sche Garten (PL C 6; Erfrisch.), gleichfalls oberhalb des Aujezd.
Umgebung. PRAG. 43. Route. 299
In der Villa ist das Tschechisch-slawische ethnographische Museum
untergebracht (Eintr. s. S. 285); es enthält im Erdgeschoß 1.
Stickereien und Interieurs aus Bauernstuben , r. Modelle von
Bauernhäusern und Hausgerät, im ersten Stock Kostüme, Stickereien
und Keramik.
Auf dem Weißen Berge (379m), ll/i St. westl. vom Strahower Plalz
(PI. A4; Ausflug wenig lohnend), erinnert die Maria- Viktoria- Kirche an
die Schlacht vom 8. Nov. 1620 (s. S. 281). Die Böhmen hatten sich unter
ihrem „Winterkönig" Friedrich V. von der Pfalz auf dem Weißen Berge
verschanzt, aber Maximilian von Bayern, das Haupt der kathol. Liga,
griff mit seinen Bayern und den kaiserl. Truppen so heftig an, daß in
kaum einer Stunde der entscheidende Sieg erfochten war. — In der Nähe,
auf dem n.w. Abhang des Berges, liegt der ehem. Sterntiergarten, jetzt ein
Belustigungsort der Prager (10 Min. von Stat. Liboc , S. 308), mit einem
Inschriftstein zum Andenken an die preuß. Einnahme von Prag im .1. 1744.
Das Sternschloß, am Ende des Parkes, ursprünglich ein stattliches kaiserl.
Lustschloß im ital. Kenaissancestil, seit 1555 in der Form eines sechs-
strahligen Sternes nach Plänen des Erzherzogs Ferdinand aufgeführt, später
Pulvermagazin, 1875 restauriert, hat von der alten Dekoration noch reiz-
volle Stuckreliefs bewahrt. Eintritt tägl. 11-1 und 4-5 Uhr; 20 h (Eintritts-
karten im Forsthaus).
Nahe dem Dorf Sierbohol , l1/? St. ö. von Prag (35 Min. von Stat.
Hostivaf, S. 336), erinnern zwei Denkmäler an den Feldmarschall Grafen
Schwerin, der hier am 6. Mai 1757 in der Schlacht bei Prag fiel.
Dampfer nach &t$chovic, 4 St. hin, 21/* St. zurück; Abfahrtstelle
unterhalb der Palackybrücke (PI. D E 7). Königsaal, am 1. Ufer der
Moldau, ehem. 1283-1305 von König Wenzel n. errichtetes, 1420 von den
Jlussiten zerstörtes reiches Zisterzienserkloster, jetzt Schloß des Fürsten
Ottingen, hat einen schönen Park. Südl. von Stechovic die St. Johannes-
Stromschnellen.
44. Von Prag nach Dresden.
192km. Staatsbahn. Schnellzug in 4 St. für 19 J£20, 12.00, 7.60;
Personenzug in 6V2 St. für 15 US? 30, 9.40, 6.05 (Aussicht r.). — Dampf-
boot von Aussig nach Dresden im Sommer ömal tägl. in 5-7 St. für 4 iT85,
3.30 (Schnelldampfer 6 ZT 70), der Eisenbahn vorzuziehen. Das Boot fährt
von Leifmeritz (S. 337) ab; Fahrzeit Leitmeritz-Lobositz V« St., Lobositz-
Aussig 2l/2 St.
Prag s. S. 282 ;N Abfahrt vom Staatsbahnhof. Bald nach der
Ausfahrt r. der Zizkaberg. Die Bahn führt über den 1327ml. Via-
dukt, der in 87 Bogen Karolinental, die Jerusalems- nnd Hetzinsel,
einige Arme der Moldau und den Hauptstrom überbrückt.
5km Bubentsch, mit vielen Villen. Die Bahn tritt in das enge
gewundene Felsental der Moldau. — 7km Podbaba, an der Mündung
des Scharkatals. — 12km Rostok, Dorf in einem Obstwald. Über
die Moldauberge ragt der einzeln stehende Georgs- oder Rip-Berg
(459m) mit weißer Kapelle hervor, auf weiter Strecke mehrfach
Augenpunkt, 1 St. s.o. von Raudnitz (S. 300) gelegen.
Am r. Ufer Ruine Chwaterub. — 27km Kralup (Bahnrest.),
mit Fabriken und Bahnwerkstätten. Zweigbahnen nach (28km)
Kladno (S. 308) und nach (17km) Neratovic (S. 341). — Die Bahn
300 Route 44. LOBOSITZ. Von Prag nach Dresden.
führt dicht an der Moldau durch einen Tunnel und Galerien nach
(30km) Mühlhausen, mit fürstl. Lobkowitz'schem Schloß. Unter-
halb eine weite Ebene, wo die Bahn die Moldan verläßt. — 33km
Weltrus, mit gräfl. Chotek'schem Schloß und Park. Der Georgs-
berg zeigt sich nun 1., geradeaus der Geltschberg (S. 337): r. in
der Ferne Melnik (S. 338).
48km TJnter-Befkowitz. Die Bahn nähert sich der Elbe, die
5km oberhalb die Moldau aufgenommen hat. — 67km Raudnitz
(175m ; Gasth. : Post), Städtchen von 8000 Einw. in hübscher Lage
aml. Ufer der Elbe, mit burgartigem fürstl. Lobkowitz'schem Schloß.
Im J. 1350 saß hier ein Jahr lang, als Gefangener Karls IV., der
röm. „Volkstribun" Cola di Rienzo. Zweigbahn nach (36km)
Zlonitz (S. 307).
Vor (78km) Stat. Theresienstadt (Bahnrest.) über die Eger; es
beginnt das deutsche Sprachgebiet. i/2 St. n. die ehem. Festung
Theresienstadt (Gasth.: Erzherzog Karl; Restaur. Deutsches Haus)
an der Eger, die unterhalb in die Elbe mündet. — Jenseits Aus-
sicht auf die malerischen Basaltkegel des Mittelgebirges, R. an der
Elbe Leitmeritz (S. 337).
85km Lobositz (153m; Gasth.: Germania; Schwarzes Roß,
Hauptstr. 44, 7 Z. zu 1.60-3.20 K\ Dampf schiff -Restaur., an der
Elbe), betriebsames Städtchen am 1. Eibufer, mit 4600 deutschen
Einw. und fürstl. Schwarzenberg'schem Schloß, bekannt durch den
Sieg Friedrichs d. Gr. (1. Okt. 1756).
Von Lobositz nach Reichenberg, 109km, Eisenbahn in 3-4 St.
Die Bahn überschreitet die Elbe auf einer 335m langen Eisenbrücke. 4km
Gzalositz (170m). Zweigbahn nach (2km) Cäernosek (S. 337). — 8km Leit-
meritz (182m ; Bahnrest.), s. S. 337. — 21km Liebeschitz (280m ; Gasth. : Goldene
Sechs). 1/4 St. nördl. Trnobrand, von wo blau-gelb MW. durch Wald auf
den (1 St.) Geltschberg (S. 337). — 25km Ansehet (240m ; Bahnrest.). Lokal-
bahn nach (19km) Groß-Priesen s. S. 337. — Die Bahn steigt nach (33km)
Bleiswedel (368m) und senkt sich dann nach (35km) Graber ('<!85m; Ga-th. :
Rathaus). R. der Ronberg (551m), mit Burgruine. — 43km Neugarten (278m ;
Bahnrest.) R. das gräfl. Kaunitz'sche Schloß Neuschloß. Jenseits über den
24m hohen Karba- Viadukt; 1. der Höllen^rnnd (S. 341). — 49km Böhmisch-
Leipa (249m), s. S. 341. — 57km Reichstadt (268m; Gasth.: Habsbnrg), mit
einem großen kaiserl. Schloß, nach dem der Sohn Napoleons I. den Titel
eines Herzogs von Reichstadt führte (er war jedoch nie hier). — 64km Niemes
(286m^ Bahnrest.; Gasth.: Schwarzes Roß), mit Schloß des Grafen Hartig.
l3/4 St. n.Ö. der Roll (694m), mit Burgtrümmern. — 78km Deutsch- Gabel
(319m ; Bahnrest. ; Gasth.: Habsburg, beim Bahnhof) Städtchen mit 2700Einw.
und der KuppelKirche St. Laurentius. Zweigbahn nach (21km) Röhrsdorf
(S. 341). — 81km Lämberg-Markersdorf. R das Schloß Lämberg des Grafen
Clam-Gallas. L. Aussicht auf das Lausitzer Gebirge. Die Bahn steigt das
Jeschkengebirge hinan, das sie hinter (93km) Kriesdorf (499m) in einem Tunnel
durchbricht; gleich darauf über einen 29m hohen Viadukt. — 95km Neuland.
Zwei Tunnels. — Jenseit (97km) Christof sg rund wieder durch zwei Tunnels.
— Bei (100km) Karlswald öffnet sich der Blick auf das Isergebirge. — 109km
Reichenberg, s. S. 343.
Von Lobositz nach Laun, 35km, Eisenbahn in 2V4 St. — 5km
Tschischkowitz. Zweigbahn nach (37km) Obernitz (S. 307) über (5km) Trebnitz
(Gasth. : Deutsches Haus), von wo ein braun-gelb bezeichneter Weg zu der
(3/4 St.) kleinen Burgruine Kostial (488m) führt. — 35km Laun (S. 307).
Nach Teplitz über Boreslau (Milleschauer) s. S. 306.
Von Prag nach Dresden. AUSSIG. di. Route. 301
BeiLobositz beginnt das von hohen Felsbergen eingeschlossene,
an malerischen Stellen reiche Tal der Elbe ; am r. Ufer das Dorf
Czemosek (S. 337) und der Hradek (268m), mit Kapelle. — 97km
Salesel (Gasth.: Meraner Hof), am Fuß einer hohen Berglehne
hübsch gelegen (gegenüber stromabwärts Sebusein, S. 337); 3/4 St.
westl. das Dubüzer Kirchlein, in hübscher Lage. Yor Aussig 1. der
Workotsch, ein Fels mit strahlenförmig gelagerten Basaltsäulen,
r. malerisch der Schreckenstein (s. unten).
1 07km Aussig. — Bahnrestaurant, gut. — Gasth.: Goldenes Schiff,
40 Z. von SK an, F. 1, M 2 K, Englischer Hof, Dampfschiffs-
hotel, alle drei, sowie die Dampf bootlandestelle , unweit des Staats-
bahnhofs (PI. 1). — Ca/4. Wien, Marktplatz. — Post u. Telegraph (PI. 6),
Teplitzer Straße. — Elektr. STRAßENBAHN vom Marktplatz östl. nach
Schönpriesen, westl. nach Prödlitz, nördl. nach Pokau. — Empfehlenswert
die vom Anssiger Gebirgs -Verein herausgegebene Touristenkarte (75 h) ;
Auskunft über Ausflüge in die schöne Umgebung erteilt das Fremden-
verkehrs-Bureau im Stadthause.
Aussig (138m) ist eine lebhafte Stadt (43000 deutsche Einw.)
an der Mündung der Biela in die Elbe, mit großen chemischen
Fabriken und bedeutendem Kohlenhandel (in der Nähe w. die
gewaltigen nordböhmischen Braunkohlenlager). An der Elbe Kai-
anlagen, wo die großen Eibkähne beladen werden. Yom Bahnhof
gelangt man nördl. durch die Gerbergasse, dann 1. durch die Töpfer-
gasse auf den (3 Min.) Marktplatz, an dessen N. -Seite das Stadthaus
(PI. 7). W. vom Marktplatz ein Bronzestandbild Kaiser Josephs II.
und, am Spitalplatz, das Stadtmuseum, mit naturwissenschaft-
lichen Sammlungen und vorgeschichtlichen Altertümern (Sonn-
u. Festt. 10-1, wochent. 9-12, 2-4 übr). Von der SW.-Ecke des
Marktplatzes führt die Bielagasse südl. zur nahegelegenen Stadt-
kirche (PI. 8), 1426 von den Hussiten zerstört, in der Folge mehr-
mals hergestellt. Durch die südl. Verlängerung der Bielagasse
erreicht man die Eisenbahnbrücke über die Elbe (auch für Fuß-
gänger; 4 h) nach der Station Schreckenstein am r. Eibufer (S. 337).
2 Min. vor der Brücke führt r. der Gerichtssteig in */4 St. hinauf zur
Ferdinandshöhe (268m ; PI. 5 ; Hot.-Restaur. mit hübscher Aussicht).
Am r. Eibufer, 3/4 St. stromaufwärts, auf einem 85m hoch am
Fluß aufsteigenden Klingsteinfels die ansehnlichen Trümme-r der
erst im xvni. Jahrh. verfallenen Burg * Schreckenstein (246m;
Erfr.), Eigentum des Fürsten Lobkowitz, mit trefflicher Aussicht.
— Von Aussig auf die Hohe Wostrey, l1/^ St.: vom O.-Ende der
Eibbrücke 1. hinab und auf der Landstraße über Krammel und
Ober-Sedlitz; bei Neudörfel r. ab auf einem Feldwege (blaue WM.),
dann durch Wald zur Hohen Wostrey (585m), mit schöner Fern-
sicht. Von Neudörfel führt w. ein grün-gelb bez. Weg zum (3/4 St.)
Schrecken stein (s. oben).
Von Aussig nach Bilin, 32km, Eisenbahn in l1/« St. — 5km
Türmitz (158m), mit gräfl. NostitVsehem Schloß und Kohlengruben. — 19km
Auperschin (S. 3C6). — 32km Bilin (199m; Gasth.: Hohes Haus, 9 Z. zu
1/20-3 JJ"^ Weißer Löwe), gewerbreiches Städtchen (6800 Einw.), mit fürstl.
302 R. U. — K. 8. 301. TETSCHEN. Von Prag
Lobkowitz'schem Schloß an der Biela. lfe St. s.w. der Biliner Sauerbrunnen
(Kurhaus ; Bahnstat. s. S. 323). 3A St. südl. vom Sauerbrunnen (rote WM.) der
Borschen (538m), ein großer Klingsteinfels (Phonolith), mit seltener Flora
und lohnender Aussicht. Von Bilin nach Dux und Pilsen s. S. 323.
Von Aussig nach Teplitz und Komotau s. R. 45. — Dampfboot nach
Dresden s. S. 299.
116km Nestersitz-Pömmerle, von wo der Ziegenberg (379m) in
50 Min. bestiegen wird.
130km Bodenbach. — Vom Bahnhof (Restaur.) zur Dampfbootlande-
stelle 10 Min. Gehens. — Gasth.: Post (PI. a), 3 Min. r. vom Bahnhof ^
Töpfer (vorm. Frieser; PL b), 30 Z. zu 1.60-3 iT, Umlauft (PI. c), 30 Z.
zu 2-3 K. beide unweit w. vom Bahnhof; Vereins haus. — Einspänner
1/2 Tag 5, 1 Tag 10 K.
Bodenb ach (131m), am I.Ufer der Elbe, Sitz der österreichischen
und sächsischen Zollbehörden, ist eine gewerbtätige Stadt, mit
12000 deutschen Einwohnern. Nördl. über der Stadt erhebt sich
die bewaldete *Schäferwand (282m ; Hot.-Restaur., mit Aussichts-
terrasse, 6 Z. zu 2-3 K\ mit prächtigem Blick auf Tetschen und das
Eibtal: vom Bahnhof r. , dann vor der Bahnüberführung 1, auf
einem Zickzackwege hinauf (25 Min.).
Elbabwärts, 20 Min. vom Bodenbacher Bahnhof, ist Obergrund (Badhotel,
PI. b, 33 Z. zu 2-3, P. 8-10 K)> Sommerfrische, mit dem Josephsbad (PI. c).
Von Bodenbach auf den Schneeberg, 2l/2 St. (Zweisp. hin u.
zurück 14-16 K): gegenüber der Eibbrücke auf dem „Kammweg" aufwärts
(WM. blauer vierzackiger Kamm in einem weißen Felde) über Bösegründl
und Biela (von hier weiße WM.) zum (8,5km) Gipfel (721m); vom 30m h.
Aussichtsturm (30 h) großartige *Rundsicht.
VonBodenbach nachKomotau, 90km, Staatsbahn in 3 St. Die
Bahn führt durch das enge malerische Tal des Eulauer Bachs; r. der Schnee-
berg (s. oben). — 20km Tyssa- Königswald. 2/4 St. n. das Dorf Tyssa mit den
Tyssaer Wänden, gewaltigen seltsam zerklüfteten Sandsteinfelsen. — Bei
(24km) Kleinkahn (396m) r. auf der Höhe Nollendorf, wo am 30. Aug. 1813
durch die Preußen unter Kleist die Schlachtbei Kulm mit der Gefangennahme
von 10000 Franzosen unter Vandamme entschieden wurde. — 34km AciZm;
36km Hohenstein (r. Ruine Geiersburg); 38km Mariaschein (S. 303); 40km
Rosental- Graupen (S. 806; r. die Wilhelmshöhe und Rosenburg). — 44km
Teplitz- Waldtor (S. 304 ; der Bahnhof ist 20 Min. vom Marktplatz entfernt). —
48km Kosten. 272km w. das Städtchen Klostergrab (S. 307). — 55km Ossegg
(S. 307). Weiter stets dicht am s. Fuß des Erzgebirges über Wiesa-Ober-
leutensdorf (S. 307), Obergeorgental und Görkau (S. 307) nach (90km) Ko-
motau (S. 308).
Von Bodenhach nach Tetschen wendet man sich vom Bahnhof
r. und nach */4 St. r. über die Kettenbrücke (4 h Brückengeld);
jenseits 1. zum (10 Min.) Marktplatz.
Tetschen. — Der Bahnhof (Restaur.) ist */4 St. s.o. vom Marktplatz,
die Dampf bootlandest eile bei der Kettenbrücke. — Gasth.: Silberner
Stern, 16 Z. zu 1.60-3 K, Krone, 22 Z. zu 2-3 JT, gut, Grüner Baum,
mit Cafe, 22 Z. zu 3iT, alle drei am Markt 5 H. National (Pl.a), an der Elbe.
Tetschen (132m), Stadt von 11600 deutschen Einwohnein, am
r.Elbufer, mit großem schlichtem Schloß (unzugänglich) des Grafen
Thun auf einer Anhöhe s. oberhalb der Kettenbrücke, ist einer
der anmutigsten Punkte des ganzen Elbtals. Ö. vom Markt der
Schulplatz, mit einem Bronzestandbild des Kaisers Joseph IL,
von Rassau. Im Polzental die landwirtschaftliche Akademie Lieb-
werd. — Yon Tetschen nach Iglau s. B. 52.
nach Dresden. SCHANDAU. 4d. Route. 303
Hübscher Spaziergang von 2-2 V4 St.: am N.-Ende der vom Scb.nl-
platz n. laufenden Gartenstraße r. über die Eisenbahn, an dieser entlang
auf dem breiten Wege bergan, dann 1. ebenfalls auf breitem Wege zur
Gloriette, mit einem Standbild der Bohemia. Weiter durch die Anlagen,
dann r. (Wegweiser) zur * Kaiser aussieht (40-45 Min. vom Markt), mit Block-
haus (Erfrisch.)-, schöne Aussicht auf das Tal von Tetschen und die be-
waldeten Berge der Umgebung. Dann (stets 1. halten !) in 1|4 St. zur
Leopoldshöhe und Elbwartey mit Blick elbabwärts, und hinab zum Dörfchen
Laube an der Elbe und auf der Straße zurück Q5/* St.).
Von Tetschen nach Warnsdorf, 63km, Eisenbahn in 21/-2 St. —
9km Bensen ('215m $ Gasth. : Schwarzes Roß, Marktplatz), Städtchen mit
3300 Einw. Zweigbahn nach (20km) Böhmisch-Leipa (S. 341). — Die Bahn
wendet sich nördl. nach (22km) Böhmisch-Kamnitz (3L7m-, Gasth. : Deutsches
Haus), Städtchen mit 4700 Einw. 1 St. s. der Schloßberg mit Ruine und
Aussichtsturm. Zweigbahn nach (35km) Böhinisch-Leipa s. S. 341. — 43km
Tannenberg (542m-, Bahnrest.); s/4 st. n.ö. Euine Tollenstein, mit Gasthaus.
Nach Prag oder Geortsswalde-Ebersbuch s. S. 342. — 52km Kreibitz-Teichslatt
(S. 342). — 63km Warnsdorf (336m; Bahnrest.), von wo die Bahn nach
Zittau weiter führt, s. Baedekers Nordost-Deutschland.
Die Bodenbach-Dresdener Bahn (ausführliche Angaben
s. in Baedekers Nordost -Deutschland) führt durch zwei kleine
Tunnels unter der vorspringenden Schäferwand (S. 302) hindurch
und folgt dem 1. Ufer der Elbe. — 140km Niedergrund (S. 337),
letzter Österreich. Ort am 1. Ufer. Stromabwärts Her rnskr et sehen ,
das letzte österreichische Dorf am r. Ufer. — 153km Schandau,
besuchter Sommerfrischort am r. Ufer. — 157km König stein,
Städtchen mit der Bergfeste gl. Namens (360m ü. M., 247m über
der Elbe). Gegenüber erhebt sich noch 51m höher der Lilien-
stein. — Bei Rathen ist die *Bastei, eine am r. Ufer von der Elbe
315m (296m ü. M.) steil aufsteigende Felsmasse, der Glanzpunkt
der Sachs. Schweiz, mit schöner Aussicht. — Pötzscha, Stat. für
das gegenüber gelegene Städtchen Wehlen.
174km Pirna, mit Schloß Sonnenstein, jetzt Irrenanstalt. —
Die Bahn hat das enge Elbtal verlassen. Mügeln und Nieder-
sedlitz letzte Stationen; r. der Große Garten, dann
192km Dresden, s. Bcedekers Nordost-Deutschland.
45. Von Aussig über Teplitz nach Komotau.
66km. Aussig-Teplitzeb Eisenbahn in i1/^1/« St.
Aussig s. S. 301 5 Abfahrt vom Staatsbahnhof. — 5km Türmitz
(S. 301). — Jenseit (9km) Karbitz (187m ; Bahnrest.) 1. das kuppen-
reiche Mittelgebirge. — 13km Stat. Mariaschein (216m; Bahnrest.);
der Ort selbst (Gasth.: Gold. Brunnen), mit Jesuitenkloster und
"Wallfahrtskirche, liegt 20 Min. r. (auch Stat. der Bodenbach-
Komotauer Bahn, S. 302). — R. Graupen (S. 306), mit der Wilhelms-
höhe und Rosenburg, dann Eichwald (S. 306). — 19km Teplitz
(Bahnrest.).
304 Route 45. TEPLITZ. Trakt Yorlem.
Teplitz und Umgebung.
Ankunft. Der Aussig-Teplitzer oder Haupt- Bahnhof (PI. D 1) ist im N.,
10 Min. vom Marktplatz (Wagen nnd elektr. Bahn s. unten). — Bahnhof
Waldtor der Komotau-Bodenbacher Bahn liegt im NW., 20 Min. vom Markt-
platz (Wagen s. unten). — Bahnhof Schloßgarten (PI. A 4) der Bahn nach
Lobositz (Reichenberg) ist im SW., 20 Min. vom Marktplatz (elektr. Bahn
s. unten), doch kann man auch vom Aussiger Bahnhof abfahren.
Gasthöfe: Gr.-H. zum alten Rathaus (PI. a: C 3), Marktplatz 9,
96 Z. zu 2.40-7, M. 2.50-4, P. von 7.50 K an, Omn. 50 A; Hot. zur Post
(PI. b: C 3), Langegasse 24, 50 Z. von 2 K an, P. von 7 K an, Omn. 50 A;
Kronprinz Rudolf (PI. d : D 2, 3), Bahnhofstr. 1; H. de TKurope
(PI. c: D 2), Bahnhofstr. 38, Z. 2Ar, M. 1 #20; H. de Saxe (PI. e: D 2),
Ecke Bahnhof- und Nordstraße, Z. 2-3.50, M. 2 K . — Nur während der
Saison: Fischer's Pension Hermannsburg (Pl.f: F3), Schlangenbad-
straße;Hot. H ab 8 bürg (PI. g: F 3), Neubadallee.
Eestaurants in den Gasthöfen; ferner im Theater-Cafe, s. unten;
Kursalon (PI. D3). Seumestr.2; fürstl. Claryscher Gartensalon (P1.C4);
Seumepark (PI. D 3), Stephansplatz 1, M. liT30; Goldnes Schiff,
Seumestr. 7(P1.D3), M. 1^60; Lindenhof, M. 1.50-2.50 K, Weilburg,
beide am O. -Ende der Lindenstr. (PI. DE 3); Zur Schiefen Ecke, Schul-
platz, Ecke Waisenhausgasse (PI. C2); Drei Ros en, Mühlstr.2 (PI. DE 3);
Franz -Joseph-Warte s. S. 305.
Cafes: Th eater- Caf e, im Theater (PI. D 3), mit Terrasse; Kur-
sal on (PI. D 3), Stephansplatz, mit den Lesesalons (8-8 bzw. 9 Uhr geöffnet);
Cafe Zentral, Ecke Langegasse u. Fleischbankgasse (PI. C 3), I. Stock;
Cafe Bauer, Graupner Gasse 20 (P1.C3), I. Stock.
Wohnungen: am besten in den städtischen Badehäusern Kaiserin-
Elisabeth-Bad, neu, Kaiserbad, Stadtbad und Schlangenbad;
in den vereinigten Herrenhaus-Fürs tenbädern, sowie im N eu-
bad (alle drei Eigentum des Fürsten Clary), außerdem zahlreiche Logier-
häuser im Östl. Stadtteil, meist mit Garten. Z. 10-70 K die Woche.
Einsichtnahme der „Mietordnung" nötig.
Kur- und Musiktaxe bei mehr als 8tägigem Aufenthalt I. Kl. 18 iT,
jedes Familienglied 12 TT; II. Kl. 12 u. 8, III. Kl. 8 u. 3, IV. Kl. je 3 K.
— Kurkcnzerte: im Kurgarten tägl. 7-8 Uhr morgens und Di. Fr. 4J/2-6V2Uhr
nachm.; im Schloßgarten außer Di. Fr. tägl. ll-l2V2Uhr; in Schönau Mo.
Do. Sa; 4V2-6V2 Uhr nachm. — Stadttheater (PI. D 3) im Kurgarten. — Post
u. Telegraph (PI. 24), Stephansplatz. — Hallenschwimmbad (PI. 7: E 3), im
Kaiserpark, mit Dampfbad.
Wagen: in der Stadt die Fahrt einsp. 80 A, zweisp. 1 iT20; 1/2 St.
einsp. 1 K 20, zweisp. 1 K 80, jede folgende */2 St. 80 h u. 1 K 20; vom
und zum Aussig-Teplitzer Bahnhof mit Handgepäck einsp. 80 A, mit Koffer
1 K 20, zweisp. 1 K 60 oder 2 K\ Bahnhof Waldtor mit oder ohne Gepäck
1 K 60 u. 2 K 60. Nachts (10-5 oder 8-7 Uhr) die Hälfte mehr.
Elektrische Bahn : alle 20 Min. bis 9 Uhr abends vom Bahnhof Schloß-
garten (PI. A4) über den Schulplatz, am Aussig-Teplitzer Bahnhof (PL D 1)
vorbei, in 50 Min. nach (10km) Eichwald (S. 306), für (vom Schulplatz) 50,
hin und zurück 70 h (vom Aussiger Bahnhof zur Stadt 10 h).
Fußgängern ist das vom Teplitzer Gebirgsverein zusammengestellte
Wegeverzeichnis (50 h) zu empfehlen.
Bei beschränkter Zeit. 1. Tag: vorm. Kurgarten, Schloßgarten
(Musik s. oben), Königshöhe und Franz- Joseph-Warte; nachm. Eichwald
(elektr. Bahn s. oben). 2. Tag : Milleschauer (S. 306).
Teplitz- Schönau (230m), Bade- und aufblühende Industrie-
stadt mit 28000 deutschen Einw., liegt zwischen dem Erzgebirge
im N. und dem höhmischen Mittelgebirge im S. u. O., in einer
weiten hügeligen Talsenkung, deren Hauptgewässer die 1 St. südl.
yon Teplitz vorüberfließende Biela ist. Die 28-46° 0. warmen,
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Königshöhe. TEPLITZ. 45. RouU. 305
alkalisch-salinischen Quellen, die schon den Bojern und Marko-
mannen bekannt waten, sind hauptsächlich wirksam gegen Gicht,
Rheumatismus, Lähmungen usw. (jährlich über 6500 Kurgäste).
Die Hauptquelle ist die Urquelle, im Stadtbad (PI. 5), deren
Wasser durch ein Pumpwerk gehohen wird. Sie versorgt noch das
Kaiserin-Elisabeth-Bad (PI. 6), das Kaiserbad (PI. 3), das Schlangen-
* lad (Pl.F 3) und das Sophienbad (PI. 4); Bad 1-5 K. Das Herren-
haus-Für st enb ad (PI. 1 u. 2) und das Neubad (PI. F 3), haben eigene
I Quellen. Bad 1-2 K.
Den hübschen Kurgarten (PI. D 3) umgeben das Herrenhaus,
der Kursalon, das Kaiserbad und das Staditheater.
Etwas höher, an der Lindenstraße, der kleine Seume-Park,
mit einer 1895 aufgestellten Marmorbüste (PI. 17) und, bei der
Kapelle, dem Grab (PI. 18) des 1810 in Teplitz gestorb. Dichters
Joh. Gottfr. Seume. — An der Nordseite der LindenstraJße das
sächsische und das preußische Militär-Badehaus, das Bürger-Spital
u. a. Am Ende der Straße das neue Kaiserin- Elisabeth- Bad (PI. 6).
Weiterhin 1. das k. k. Militär-Badehaus (PI. F 3), r. das Schlangen-
bad, geradeaus das Neubad.
Vom Neubad durch die Elisabethstraße zurück. An dieser r.
die kath. Elisabethkirche und der Kaiserpark ,• dann 1. die Synagoge
(PI. E 3), mit hoher Kuppel, und die evang. Kirche, im Basiliken-
stil, auf aussichtreicher Terrasse (evang. Gottesdienst So. 9^2 Uhr).
— In der Schulgasse 8 (PI. C 2) das Museum (freier Eintr. Mo. Mi.
Sa. 10-12, 2-4, Sonn-u. Festt. 10-12 Uhr), mit vorgeschichtlichen
Funden und naturhistorischen Sammlungen.
Tom Marktplatz (PI. C 3), an dessen N. -Seite die städt. Spar-
kasse (PI. 19), mit den Stadtbehörden, führt die Lange Gasse (elektr.
Bahn) südl. zum Schloßplatz, auf dem eine barocke Dreifaltigkeits-
säule von 1717. An der O. -Seite des Platzes die katholische De-
kanalkirche (PI. C D 4); an der S. -Seite das dem Fürsten Clary-
Aldringen gehörige Schloß, 1751 umgebaut. Hinter dem Schloß
der Schloßgarten (PI. B C 4; Eingänge durch das Hauptportal des
Schlosses, sowie neben dem S. 304 gen. Gartensalon), mit alten
Bäumen und zwei großen Teichen; auf der O.-Seite die Meierei
(PI. C 4), mit Milch- u. Kaffeewirtschaft.
Im SO. die *Königshöhe (274m; PI. D 4), zu der man von
der S.-Seite des Stephansplatzes zuerst auf einem Treppenwege
(230 Stufen), dann den ersten Weg r. in 5 Min. hinansteigt. Oben
ein 1841 errichtetes Denkmal für König Friedrich Wilhelm III., der
Teplitz häufig besuchte. Etwas zurück liegen die Franz-Joseph-
Warte (Restaur. ; vom Turm, 90 Stufen, 20 h, prächtige Rundsicht
über die Stadt) und das burgartige Restaur. Schlackenburg. — 3/4^t.
südl. erhebt sich der Wachholderberg (382m), mit trefflicher
Aussicht; Aufgang auf der Wolfram-Straße hinter dem Schloß-
garten vorüber, dann r. durch den „Galgenbusch"; in halber Höhe
das Restaur. Berg Schlößchen.
306 Route 45. EICH WALD. Von Aussig
Den Anblick von 0. über die Stadt bietet die Stephanshöhe
(255m; PI. F 3): Aufgang vom Wege nach dem Schloßberg rechts
(PI. F 3). — Den n.ö. Abhang der Stephanshöhe hinuntergehend,
dann r. in die Lindenallee, später abermals r. und in bequemen Win-
dungen durch Wald hinauf, gelangt man in 3/4 St. zum Schloßberg
(392m; vergl. P1.F3; Einsp. 4, Zweisp. 6 K); oben Festungsruine,
z. T. ausgebaut, mit Restaur. u. Aussichtsturm (20 ä).
l3/4 St. n.w. von Teplitz — staubige Landstraße (elektrische
Bahn, vorzuziehen, s. S. 304; Einsp. 4, Zweisp. 6 K) — liegt
Eichwald (358m) , am Abhang und in einer Talschlucht des Erz-
gebirges, als Sommerfrische viel besucht (Eisenbahn nach Brüx
oder Moldau s. S. 307). Zahlreiche Logierhäuser. In Ober-Eich-
wald (429m) eine 1906 geweihte Backsteinkirche (Nachbildung
der Kirche Madonna delf Orto in Venedig), die * Wasserheilanstalt
Theresienbad, mit Restaur. (im Winter geschlossen); daneben das
Hot.-Rest. Waldesruhe und das Rest. Bellevue. — Ein Fahrweg
und Fußwege (gegenüber der Wartehalle der elektr. Bahn) führen
in 20 Min. aufwärts zum Forsthaus Schweißjäger (480m ; Restaur.),
mit malerischem Blick über die Ebene zum Schloßberg und Mille-
schauer und auf Teplitz. Von hier Fahrweg durch Wald zum
(1^2 St.) Mückentürmchen (s. unten). — Auf einem Waldwege,
der beim Theresienbad abgeht (1. von Teplitz kommend), dann auf
dem Fahrwege r. weiter, kommt man in 25 Min. zu dem viel-
besuchten Forsthaus Tuppelhurg (Erfr.), mit Hirschgehege.
H/4 St. n.ö. von Teplitz am Fuß des Erzgebirges die alte Berg-
stadt Graupen (340m; Eisenbahn s. S. 302), in deren Nähe die
Wilhelmshöhe (352m; Gasth.) und die Ruine Rosenburg (421m;
Wirtsch.) schöne Aussichten bieten. */2 St. ö., oberhalb Hohenstein
(S. 302), die Ruine Geiersburg (481m). ■ — Die Graupener Straße
führt weiter bergan über Obergraupen (kürzer aber steiler der alte
Weg im Grunde) zum (IV2 St.) Mückentürmchen (806m; Whs.),
einem weithin sichtbaren Aussichtspunkt auf dem Kamme des Erz-
gebirges (Einsp. von Teplitz 10, Zweisp. 16 K).
Von Teplitz nach Lobositz, 40km, Eisenbahn in 1-2 St. Abfahrt
vom Aussig-Teplitzer Bahnhof (PI. D 1)$ Aussicht meist 1., von Eatsch bis
Boreslau ist der Milleschaner r. sichtbar. — 3km Settenz (S. 307). — 6km
Teplitz - Schloßgarten (254m; PI. A4); r. der Wachholderberg. — 13km
Auperschin (L78m), Knotenpunkt der Bahn von Aussig nach Bilin (S. 301).
— Tunnel ; 15km Ratsch. — 20km Boreslau (308m; Ga^th. zum Donnersberg),
Ausgangspunkt für die Besteigung des *Mille schauer oder Donnersberg (835m;
l3/4 St. ; weiß-blaue WM.) : vom Bahnhof auf dem Fahrweg südl. und durch
das Dorf Boreslau; nach 20 Min. auf der Landstraße weiter (der hier r.
abgehende Weg ist 10 Min. kürzer, aber nach B-egen zu meiden); nach
weiteren 20 Min. r. (Wegweiser) nach (10 Min.) Pillcau (588m; Gasth. zum
Milleschauer; Reitpferd auf den Gipfel und zurück 8 K, mit 2 stündigem
Aufenthalt). Von hier steil durch Wald in einer kleinen Stunde zum Gipfel
des Milleschauer, mit Wetterwarte, Aussichtsturm (20 h) und Gasthaus.
Keine andere Höhe in Böhmen bietet eine so malerische und ausgedehnte
Aussicht. Abstieg nach (2*/2 St.) Lobositz (S. 300); über die hübsche Burg-
ruine Kostenblatt (Wirtsch.) nach Bilin (S. 301) 3J/2 St. — 30km Milleschau-
nach Komotau. BRÜX. 45. Route. 307
Kotiomirsch (302m), der Milleschauer ist von hier über Wettemin und Mille-
cchau in 2-2*/2 St. zu ersteigen. — 40km Lobositz (156m; S. 300).
Bei der Weiterfahrt viele Grubenhäuser. — 21km Settenz
(235m ; S. 306).
29km Dux (217m; Bahnrest.; Gasth. : Krone, gut, unweit des
Schlosses; Stadthotel, am Marktplatz), Stadt von 12000 deutschen
und tschechischen Einw., mit Braunkohlengruhen, Zuckerfabrik,
Glashütte usw. An der SW. -Seite des Marktplatzes, 5 Min.
vom Bahnhof, das gräfl. Waldstein'' sehe Schloß und die "barocke
Schloßkirche. Im 1. Seitenflügel des Schlosses das „Museum", mit
Erinnerungen an den Friedländer, Gewehrsammlung, Biblio-
, thek u. a. (Besichtigung durch den Schloßverwalter; 1 K). —
Eisenbahn nach Pilsen s. S. 323.
33km Preschen (232m; Bahnrest.). Yor Btüx 1. einige Basalt-
kuppen, in der Ferne der Biliner Borschen (S. 302) ; r. am Fuß des
Erzgebirges das Stift Ossegg, dahinter die Riesenburg (s. unten).
44km Brüx (239m; Bahnrest.; Gasth.: Boß, Adler, 34 Z. zu
2-3 K, beide am Markt), Stadt von 21 500 deutschen Einw., mit
einer nach Plänen des Annaberger Baumeisters Jakob v. Schwein-
furt 1517-32 im spätgot. Stil aufgeführten Kirche. — 2 St. s. die
Bitterwasserquellen von Püllna.
Von Brüx nach Moldau, 39km, Staatsbahn in 1^2 St. Die Bahn
kreuzt bei (7km) Wiesa-Oberleutensdorf (305m) die Bodenfcach-Komotauer
Bahn (S. 3Ö2). — 13km Ossegg-Biesenberg (342m ; Gasth. : Kaiser v. Österreich),
Marktflecken mit berühmtem, im xn. Jahrh. gegründetem Zisterzienserstift
(aus den Fenstern des Speisesaals schöne Aussicht in die fruchtbare industrie-
reiche Landschaft); dahinter in der Schlucht 3A St. aufwärts die Trümmer
der Riesenburg (561m). — 18km Klostergrab (356m; Gasth.: Rathaus), altes
Bergstädtchen am Fuß des Erzgebirges: Aussicht vom (10 Min.) Königs-
hügel (442m). —Weiter über (27km) Eichwald (570m; 2km s. das Theresien-
bad, S. 306) bergan nach (33km) Niklasberg und über Neustadt bei Moldau
(777m) nach (39km) Moldau (791m; Bahnrest.), österr. Grenzstation (Zoll-
revision). Von hier nach Freiberg in Sachsen 41km.
Von Brüx nach Prag, 131km, Eisenbahn in 3-4 St. — 7km Ober-
nitz (212m), s. S. 323. Zweigbahn nach (37km) Tschischkowitz (S. 300). —
14km Hochpetsck (235m); l/i St. n. Saidschiiz mit Bitterwasserquelle. —
30km Laun (20Lm; Bahnrest.; Gasth.: Union, 30 Z. von I/18O an, Omn.
40 h) , altertümliches Städtchen mit 10200 tschechischen Einw., an der
Eger. Zweigbahnen nach (50km) Kakonitz (S. 303), nach (35km) Lobositz
(S. 3C0) und nach (13km) Postelberg (S. 323). — 61km Zlonitz (243m).
Zweigbahn nach (36km) Raudnitz (S. 300). —71km Schlan (299m; Bahnrest.),
altes Städtchen mit 9500 Einw., am Roten Bach. — 110km Dusnilc (391m).
Zweigbahn nach (23km) Beraun (S. 321). — 126km Smichow (Bahnrest.). —
131km Prag (Franz-Joseph-Bahnhof), s. S. 282.
56km Wurzmes (296m); Zweigbahn nach (18km) Potscherad
(S. 323). R. am Gebirge das vielfensterige Schloß Botenhaus. —
60km Üdwitz- Görkau (324m), letzteres (Hot. Schorsch), mit bedeu-
tenden Baumwollspinnereien, auch Station deT Bodenbach-Komo-
tauer Bahn (S. 302). — 66km Komotau, s. S. 308.
308
46. Von Prag über Karlsbad nach Eger
und Franzensbad.
239km. Buschtiehrader Eisenbahn. Schnellzug in 5V4 St., für 27 K,
16.60, 8.90 (bis Karlsbad 23.20, 14.40, 7.80) ; Personenzug in 8V2 St.
Frag (195m) s. S. 282; Abfahrt vom Staatsbahnhof. Die Bahn
führt über die Moldau zum (2km) Bubnaer Bahnhof und umzieht
die Stadt (Kleinseite) in großem Bogen ; 4km Sandtor- Bahnhof,
nahe dem Belvedere (S. 297) ; weiterhin 1. der Dom (S. 295). —
11km Liboc (323m); 1. der Weiße Berg (S. 299), am n.w. Abhang
der Stern (S. 299). — 30km Kladno (384m; Bahnrest.; Gasth. zur
Stadt Kladno), Bergstadt mit 18600 tschechischen Einw. Zweig-
bahn durch den Kladnoer Kohlenbezirk nach (28km) Kralup
(S. 299). — Bei (55km) Rene (442m) r. der Höhenzug des Zban-
waldes. — 63km Luzna-Lischan (381m; Bahnrest.).
Von Luzna-Li3chan nach Beraun, 54km, Eisenbahn in 2V2 St.
— 10km RaTconitz (325m -, Bahnrestaur. ; Gasth.: Krone), Städtchen von
6600 Einw., mit zwei alten Tortürmen und der got. Barbarakirche. Zweig-
bahnen nach (50km) Laun (S. 307), nach (48km) Mlatz (S. 323), sowie über
(31km) Pladen (S. Ü23) nach (102km) Petschau (S. 320). — 25km Burg Pürglitz,
großes, im xiv. Jahrb. umgebautes Schloß des Fürsten von Fürstenberg, jetzt
z. T. Euiiie:, 27km Pürylitz, Hauptort einer 70iikm umfassenden Fürsten-
berg'schen Herrschaft. — Weiter im Berauntal. 54km Beraun, s. S. 321.
68km TTrwpa (353m ; Bahnrest.). — 74km Milostin-Kounowa.
Die Bahn überschreitet einen waldigen Bergrücken und tritt in
das Tal der Trnowa. — 100km Trnowan (198m); r. Schloß Dobrit-
schan mit Mineralbad. Über die Eger. — 104km Saaz (233m;
Restaur. im Buschtiehrader Bahnhof; Gasth.: Hanslick, 45 Z. zu
1.60-2.40 K, Omn. 60 h, Engel, beide am Ringplatz). Am 1. Ufer
der Eger sind die Bahnhöfe der Buschtiehrader Bahn und der Staats-
bahn, am r. Ufer die Stadt (16200 deutsche Einw.). Auf dem
Laurettaplatz, l/4St. von den Bahnhöfen, die Stadtkirche, 1383 nach
einem Brande neu aufgeführt. Unweit südl., auf dem Ringplatz, das
Rathaus, von 1559. Saaz ist Mittelpunkt des böhmischen Hopfen-
handels. Nach Pilsen und nach Dux 8. S. 323. — Die Bahn tritt
in das Tal des Saubachs.
127km Komotau (330m; Bahnrest.; Gasth.: Scherber, 30 Z. von
2 K&Q an; Reiter, am Marktplatz, 35 Z. zu 2-3 AT), alte Stadt mit
15900 deutschen Einw., am Fuß des Erzgebirges. An dem von
Lauben umgebenen Marktplatz (vom Bahnhof 1., 25 Min.) das 1520
erbaute Rathaus, ehem. Schloß, mit dem Stadtmuseum, und die
aus dem xvi. Jahrh. stammende Dekanatskirche. Unweit nördl.
der Stadtpark mit den Parksälen.
Von Komotau nach Chemnitz zwei Bahnen: entweder über
Reifzenhain (117km, in 43/4-6 St.), oder über Weipert und Annaberg (147km,
in 73/4 St.). Stationen der letztern Bahn : Tschernowitz, Domina-Schönlind ,
38km Sonnenberg (797m), das Städtchen, 1/2 St. s.o., mit weithin sicht-
barer Kirche; 45km Preßnitz - Reischdorf (823m), ersteres (4000 Einw.)
Heimat vieler umherziehenden böhm. Musikanten. — Jenseit (49km) Kupfer-
berg (829m) erreicht die Bahn ihren höchsten Punkt (863m) und senkt sich
KAADEN. 46. Route. 309
dann über (59km) Schmiedeberg (850m) längs der sächs. Grenze nach (72km)
Weipert (713m), Stadt mit 10000 Einw.; Zollabfertigung. 83km Cranzahl
(655m ; Bahnrest.). Weiter über Annäberg bis Chemnitz s. Baedekers Nord-
ostdeutschland. — Von Cranzahl führt eine Nebenbahn nach (17km) Ober-
Wiesental (Bahnhof 892m, Stadt 918m; Gasth.: Stadt Karlsbad, Kathaus),
von wo der *Fichtelberg (1213m), der höchste Berg Sachsens, in 50 Min.
zu ersteigen ist (oben gutes Gasth. und Aussichtsturm mit prächtiger
Aussicht, besonders auf Sachsen; von hier direkt auf den Keilberg IV2 St.).
4km westl. von Ober-Wiesental liegt Gottesgab (1028m; Hot. Wien), die
höchste Stadt Böhmens. Von hier auf den ''Keilberg (Sonnenwirbel, 1244m),
den höchsten Punkt des Erzgebirges, 1 St.; oben gutes Gasth. und der
Kaiser-Franz-Joseph-Turm (20 h:t schöne Aussicht nach Böhmen). Von
Gottesgab lmal tägl. Post nach (6km) St. Joachimstal (3. unten).
Von Komotau nach Aussig s. R. 45; — nach Bodenbach s. S. 302.
140km Kaaden-Brunnersdorf (325m ; Bahnrest.). iy2 St. 11.
(blaue WM.) die schlecht hergestellte Burgruine Hassenstein
(Gasth.).
Von Kaaden-Brunnersdorf nach Willomitz, 24km, Eisen-
bahn in IV4 St. — 4km Kaaden (297m; Gasth.: Atistria, am Ring, Z. 2 K),
alte Stadt an der Eger, mit 75C0 Einw., bemerkenswertem Stadttor (Hei-
ligentor) und Rathaus aus dem xv. Jahrh. Vor der Stadt ein Franziskaner-
kloster mit spätgot. Kirche. — 24km Willomitz, von wo Zweigbahn nach
(13km) Kaschitz (S. 323).
146km Klösterle (315m ; Gasth.: Rathaus), Städtchen mit Sauer-
brunnen und großer Porzellanfabrik. 1 St. s. die stattliche Ruine
Egerberg; 1 St. ö. Ruine Schönburg. Die Bahn überschreitet die
Eger und folgt deren engem malerischem Tal aufwärts (Aussicht r.).
— 160km Hauenstein -Warta (327m); 1km n.ö. vom Bahnhof ist
Krondorf (Rest. Panorama), mit alkalischem Sauerbrunnen. —
165km Wickwitz (335m). Zweigbahn nach (9km) Gießhübl-Sauer-
brunn (S. 320). — Über die Eger. Die Bahn wendet sich r. am
Wistritzbach aufwärts nach (172km) Schlackenwerth (400m; Gasth.:
Renthaus), Städtchen mit Schloß und Park.
Eisenbahn von Schlackenwerth nach (12km) St. Joachimstal (648m;
Gasth.: Stadt Dresden, Kaiser von Österreich; Bahnhot 1/2 St- südöstl. vom
Markt; Post nach Gottesgab s. oben), Städtchen mit 7400 Einw., in engem,
vom Weseritzbach durchflossenem Tal. Der einst reiche Bergbau auf Silber
(Graf Schlik schlug hier 1518 die ersten Joachims „Taler") ist zurück-
gegangen. K. k. Laboratorium zur Herstellung von Radium aus dem hier
gewonnenen "Uranpeclierz (1 Gramm Radium kostet 3^0000 K). Badehaus
fiir Radiumbäder. Auf den Keilberg (s. oben; Fahrweg bis hinauf) zu
Fuß in 1^4 St. über das Forsthaus Eibecken, den ünruhstollen und die
Sonnenwirb elhäuser.
184km Dallwitz (S. 319). Zweigbahn nach (13km) Merkelsgrün.
187km Karlsbad (S. 313); der Buschtiehrader Bahnhof (Rest.)
ist 30 Min. vom Marktplatz. — Nach Marienbad und Johann-
georgenstadt s. S. 320/21.
198km Chodau (434m). Zweighahn nach (7km) Neu - Rohlau
(S. 320). — 204km Neusattl (45im). Zweigbahn über (2km)
Hclenenschacht, mit großer Glashütte, nach (6km) Elbogen(S. 319).
— Die Bahn tritt wieder an die Eger vor (2l0km) Falkenau (401m ;
Bahnrestaur. ; Gasth. : Kaiser von Österreich), Städtchen mit Schloß
des Grafen Nostitz.
310 Route 46. EGER.
Von Falkenau nach Klingental, 30km, Eisenbahn in il/2 St.
Die Bahn führt im Zwodautal über Bartenberg (434m), mit gräfl. Auersperg-
schem Schloß, nach (13km) Bleistadt (455m), einem alten Bergstädtchen
mit 1400 Einw. 5 weiter durch einen Tunnel nach (18km) Annqtal-Rothau
(484m). — 25km Graslitz (510m; Bahnrest; Gasth.: Kaiser v. Österreich),
gewerhreiche Stadt mit 11500 Einw. Dann über die sächs. Grenze nach
(30km) Klingental, von wo Nebenbahn nach Zwota, an der Chemnitz-Aue-
Adorfer Bahn; s. Baedekers Nordostdeutschland.
219km Daßnitz. 1/2 St. nördl. die alte Propstei Maria-Kulm, mit
Wallfahrtskirche. — 234km Tir schnitz (429m; Bahnrest.). Zweig-
bahn nach (5km) Franzensbad (S. 311). — Über die Eger nach
239km Eger. — Bahnrestaurant, gut. — Gasth.: Hot. Welzel zum
Kaiser Wilhelm (PI. a: D 4), gegenüber dem Bahnhof, 70 Z. zu 2.50-6,
F. l.lO/i; Zwei Erzherzoge (PI. e: C 2), Markt 26, 18 Z. zu 1.60-3 K,
Omn. 40 Ä; H. Neuberger (Pl.b: D 4), Bahnhofstr. 49, 2ö Z. von 2 TT an;
Goldener Stern (PI. d: C2), Markt 21, mit Cafe-Restaur.; H. Kron-
prinz Rudolf (PI. c: C 3), Bahnhofstr. 32. — Bestadr. : Ca/4-Restaur.
Pisiorius, Markt 30 (P1.BC2), M. 1 K; Ratskeller, Markt, in der Sparkasse. —
Post u. Telegraph (P1.B2), am Markt. Zur Besichtigung der Stadt genügen
2-3 Stunden.
Eger (448m), gewerbreiche Stadt mit 25000 deutschen Einw.,
auf einer Anhöhe am r. Ufer der Eger, 1061 zuerst urkundlich ge-
nannt, ehemals freie Reichsstadt, ist der Hauptort des Egerlandes,
das 1322 von Ludwig dem Bayern an Böhmen verpfändet wurde.
Vom Bahnhof (PI. E4) fühlt die Bahnhofstraße n.w. in 15 Min.
zu dem altertümlichen Marktplatz (PI. B C 2), mit einem
Bronzestandbilde Josephs II., vonWilfert (1887), und einem Rolands-
brunnen (1584). R., Nr. 17, das Schillerhaus, 1791 Wohnung des
Dichters bei seinen Studien für die Wailenstein-Trilogie ; Nr. 10
das 1711-28 erbaute ehem. Rathaus. — Am unteren Ende des
Marktes das Stöckl (ehemal. Kaufhaus); dahinter das aus dem An-
fang des xvii. Jahrh. stammende
Stadthaus (PI. B 02), das ehem. Wohnhaus des Bürgermeisters
Pachelbel, worin am 25. Febr. 1634 Wallenstein durch den Ir-
länder Deveroux ermordet wurde. Der I. Stock enthält 1. das
städtische Museum (Besichtigung im Sommer von 7 Uhr morg. an ;
Eintrittskarten zu 60 h unten r. ; Katalog, 20 h).
I. Wallensteinzimmers das Sterbezimmer des Friedländers. An der r.
Langwand ein Bildnis Wallecsteins (Nr. 1), eine Darstellung seiner Er-
mordung, aus dem J. 1735 (Nr. 6), die Partisane, mit der er erstochen
worden sein soll (Nr. 283) ; neben dem Ausgang das Bildnis Wallensteins
als sechsjähriger Knabe (Nr. 42). In dem Schaupult am mittleren Fenster
Egerer Münzen, Stempel und Siegel. — II. Zunftstube. — III. Egerländer
Bauernstube, mit Hausrat und Trachten. — IV. Zimmer: Stadtansichten
und Pläne, Handschriften und Drucke. Beim Ausgang: 1603. Altarvorsatz
mit Glasperlenstickerei (xiv. Jahrh.). — V. Zimmer: eiserne Geldtruhe
(1735). — VI. Zimmer: kirchliche Altertümer. — VII. Zimmer: natur-
wissenschaftliche Sammlungen.
Im Hof Grabsteine und eine alte Holzgalerie.
Von der NW. -Ecke des Marktes erreicht man in 5 Min. durch
die Juden-, Bruder-, Rosen- und Staufengasse die auf einem Felsen
über der Eger gelegene, jetzt städtische Kaiserburg.
FRANZENSBAD. 46. Route. 311
Die Kaiserbusg (PI. AB 1 ; Eintr. 40 h) wurde von Kaiser
Friedrich I., nach seiner Ehe mit Adelheid von Vohbnrg (1149),
an Stelle der Burg der Vohburger Markgrafen erbaut, blieb seit
1634 unbewohnt und ist seit 1742 Ruine.
Der viereckige 21m hohe Bergfried („schwarze Turm"), 1. vom Ein-
gange, ein Überrest der Burg der V'ohburger, aus basaltiger Schlacke er-
baut, mit Ziegelaufbau für Geschütz (xvn. Jahrb.), wird von der ehem.
Stadtbefestigung umschlossen. — Halbrechts vom Eingangstor die aus dem
xiii. Jahrb. stammende *Doppelkapelle, äußerlich ein schmuckloser, recht-
eckiger Bau. Vier massige Granitsaulen tragen das von einer achteckigen
I Öffnung durchbrochene rundbogige Gewölbe der unteren Kapelle. Das
Ispitzbogige Gewölbe der oberen Kapelle ruht auf vier schlanken Marmor-
I säulen. — Von dem Ende des xn. Jahrb. von Friedrich I. erbauten Palas,
|(n. von der Kapelle), wo im Bankettsaal, wenige Stunden bevor Deveroux
seinen Feldherrn erstach, Feldmarschall Ilow, Graf Terzka, Kinsky und
[ Rittmeister Neumann unter den Streichen ihrer Gegner fielen, sind noch
zwei Außenmauern mit drei romanischen, durch vier Säulchen geteilten
Fensterbügen wohl erhalten. — Von der Terrasse, 25m über der Eger,
hübsche Aussicht.
R. vom Stadthause (S. 310) gelangt man durch die Kirchen-
gasse in 1 Min. zu der schönen Erzdekanalkirche#£. Nikolaus (PI. B
C 1), einer 1460-75 errichteten dreischifflgen gotischen Hallen-
kirche; das Westportal und der untere Teil der Osttürme Reste des
um 1230 im Übergangsstil aufgeführten ältesten Baues, der Chor
frühgotisch , nach 1270. — Angenehme Spazierwege auf beiden
Ufern der Esrer flußaufwärts (auch lohnende Motorfahrt nach dem
Mühlerl, S. 312).
Ausflüge : Kammerbühl (8. 312), l3/4St. n.w. •, Schloß Rinsberg, H/2St. s.,
mit hübscher Aussicht-, Kloster Waldsassen, 1128 gegründet, ehem. freies
Reichsstift, 1803 säkularisiert (Station der Bahn nach Wiesau); Alexanders-
bad, Marienbad (S. 324) u. a.
Von Eger nach Franzensbad, 7km, Eisenbahn in 11 Mi-
nuten (1. Blick auf Eger).
Franzensbad. — Bahnrestaurant. — Gasthöfe (fast alle im Winter
geschlossen; bei längerem Aufenthalt Einsichtnahme der „Mietordnung14
nötig): *Königsvilla (PI. a: D 4), 80 Z. zu 8-15, F. 1.50, M. 6, Abend-
essen 4.50, P. von 15 K an , *Grand-H6tel (PI. b : D 4), 60 Z. zu 4-8,
F. 1.50, M. 3.20, P. von 10 K an, beide Salzquellstraße-, Tost (PI. c: B 3),
Kaiserstr., mit großem Cafe'-Restaur. und der Dependance Villa Imperiale
(PI. C 4), Z. 5-15, F. 120 M. 3.20-4.40, P. von 10 K an, auch im Winter
geöffnet; *H. Bristol (PI. e: B 2), Parkstr. ; *H. Hübner (Pl.n: B 4),
Kaiserstr., Z. 4-6, M. 3-5, P. 8-11 K-, *H. Belve'dere & Belle vue (Pl.m :
C4), Morgenzeile, 100 Z. zu 510, F. 150, M. 3.50-4.50, P. von 12 K an ;
Palasthotel (PI. 1: B4), Kaiserstraße. 75 Z. von 5 JBTan, M. 3.5Ü-5, P. von
12#an; Park-Hotel (PI. d: C 2), J'ahnhofstr., Ecke Parkstr.; BuberTs
H. Erzherzogin Gisel a./Pl. f: C 1), dem Bahnhof gegenüber, das ganze
Jahr geöffnet; Kaiser von Österreich (Pl.e: B3), Luisenstr.; H. Holz er
(PI. h: C3), Kreuz (PI. i : C 3), 66 Z. zu 2.50-4.50, F. 1, M. 3-4 K, Stadt
Leipzig (PI. k: B 3), alle drei Kulmer Str.; Adler, Kirchengasse (israeli-
tisch). — Zahlreiche Logierhäuser. — Restaur. (im Winter geschlossen):
"Kurhaus (M. 3-6 JT); Eüb-aer (s. oben); Th. Spiegel (israelitisch).
Wagentarif: vom und zum Bahnhof Einsp. 1 K 40, Zweisp. 2 K
(nachts, 10-6 Uhr, 2 oder 3 K); »/« st- 8° h oder 1 ^T 20; 1 St. 1 K 60
oder 2 JT; ein Tag 16 oder 23 K, mit Trkg.
Bäder (sämtliche S. 312 gen. Badeanstalten sind Besitz der Stadt):
Moorbad 4 K 60, Stahlbad 3 K.
Baedekers Österreich. 28. \ufl. 19
312 Route 46. FRANZENSBAD.
Kub- u. Musiktaxe (bei mehr als 7 tag. Aufenthalt): I. Klasse 30 i
II. Kl. 19, III. Kl. 13 K. — Kurmüsik: früh 6-7 U. an der Salzquelle; 7-8 üJ
an der Franzensquelle; im Kurpark So. Mi. Fr. Sa. 4-6, Mo. Do. 4-5 U. — j
Stadttheater (PI. C 3), für Operette und Lustspiel.
Post und Telegraph (PI. C 4), Neuquellstraße.
Zur Besichtigung des Badeortes genügen 1-2 St. ; Fuß Wanderern ist der
Weg nach Eger über den Kammerbühl (s. unten) zu empfehlen (3 St.).
Franzensbad (450mJ, Badeort mit 2000 deutschen Einw., wie
Eger auf der Hochebene zwischen den Ausläufern des Böhmerwaldes,
des Fichtel- und des Erzgebirges gelegen, hat vierzehn Mineral-
quellen (alkalische Glaubersalzsäuerlinge, alkalische glaubersalzige
Eisensäuerlinge, Stahlquellen; 10}1 -12,5° C), die zum Trinken
und Baden gebraucht werden (auch Moor- und Gasbäder). Jährlich
15000 Kurgäste, überwiegend Frauen. Saison 1. Mai-1. Okt.
Vom Bahnhof (PI. C D 1) gelangt man durch die Bahnhofstraße
in 3 Min. zum schattigen Kurpark (PI. B C 2), mit dem Park-Cafe
und einem Bronzestandbild des Kaisers Franz I., des Gründers des
Bades (1793), von Schwanthaler. N.w., an der Hönnlstraße, die
evangel. Kirche (PI. A 2) und die Synagoge. Südl. vom Kurpark
läuft die Hauptstraße der Stadt, die Kaiserstraße. An dieser r. das
Kurhaus (PI. B 4; Rest. s. S. 311 ; Reunion jeden Sa. 8 Uhr; Lese-
zimmer 8 U. morg. bis 9 U. abends geöffnet) und, anschließend
die mit Läden besetzte Wandelbahn. W. von hier die Luisenquelle
(PI. 2) und der kalte Sprudel (PI. 3), sowie das Zentralbad (PI. B 4) ;
s.o. die Franzensquelle (PI. 1), die Haupttrinkquelle, in einer
Rotunde, das städt. Badehaus und das Oasbad. Weiter östl. die
Salz- (PI. 5) und die Wiesenquelle (PI. 6), mit r. dem Franz- Joseph-
Bad und 1. dem Kaiserbad (PI. D 5). Im Morgenzeilepark eine
sitzende Marmorstatue der Kaiserin Elisabeth, von Wilfert (1905),
der Goethebrunnen, gleichfalls von Wilfert (1906), und das Theater
(PI. C 3). Von hier durch die Stephaniestraße (r. die russische
Kirche) zum Bahnhof zurück.
Ausflüge (vergl. den Karton auf dem Plan von Eger): s. zum O/4 St.)
Cafe" Miramonti, mit Camera obscura ; weiter der Ahornallee folgend, dann
beim Rest. Kammerbühl r. ab auf den (V2 St.) Kammerbühl (500ai), einen
30m hohen Lavakegel, von Goethe beschrieben. Auf schattenloser Land-
straße südl. weiter durch den Ort Stein und über die Eger zu dem reizend
gelegenen Rest. Mühlerl O/2 St. ; Omnibus von Franzensbad nachm. 3mal für
80 h, Abfahrt unweit der Franzensquelle); von hier auf demselben Ufer
(bei dem Steg über die Eger r. durch Wald hinauf) in */* St. zum Siechen-
haus (Rest.), hübsch im Walde liegend (V2 St. s.w. St. Anna, ein Kirchlein
mit guter Rundsicht). Von hier abwärts durch das *Egertal nach Eger
(40 Min. bis zum Marktplatz). — Ferner w. zum (3/4 St.) Stadtwald (Cafe'-
Restaur.); n.w. zur (3/4 St.) Antonienhöhe (495m; Restaur. ; auch Eisen-
bahn), nach den Schlössern Seeberg (IV4 St.) und Liebenstein (2x/4 St.),
alle mit schöner Aussicht; n. nach Schönberg und Wildstein (je 2 St.).
Von Franzensbad nach Hof, 53km, Eisenbahn in 2 St. — 21km
Asch (640m; Gasth. : Geyer, 30 Z. zu 2-3.40 #; Post), böhmische Stadt mit
18700 meist protestantischen Einwohnern, 2km nördl. vom Bahnhof (Zweig-
bahn nach Adorf über Asch-Stadtbahnhof). Zollabfertigung. V2 St. nördl.
der Hainberg (749m), mit 35m hohem Turm (Rundsicht über Fichtelgebirge
und Böhmerwald) — Über die bayrische Grenze. 53km Hof, s. Baedekers
Süddeutschland,
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6 . JJ Ye.vertquelle D. 5 ,
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_jo2___^oo-w . WsLgner & Del»es,Ieipv!i2
313
47. Karlsbad und Umgebung.
Bahnhöfe (30 bzw. 25 Min. Gehens vom Marktplatz): Bahnhof der
Buschtiehrader Bahn (PL A 1; 412m ; Restaur.), für Prag, Eger und Johann-
georgenstadt; der kleine Zentralbahnhof (PI. A 2). für Marienbad und
Johanngeorgenstadt. Droschke und Omnibus s. S. 314. — Gepäckaufgabe
(7 Uhr inorg. bis 9 Uhr ab.) im Eisenbahn-Stadtbureau, Neue Wiese, Haus
Blaues Schiff, neben dem Theater (Vergütung 1 K 40 für je 50 kg); hier
auch zollamtliche Gepäckbesichtigung für Deutschland (8-12 Uhr morg.).
Gasthöfe (Omnibus am Bahnhof ; Zimmervorausbestellung ratsam; bei
längerem Aufenthalt Einsichtnahme der „Mietordnung" nötig): *Gr.-fl.
Pupp (PI. a: C 6), Alte Wiese, im Mittelpunkt des Verkehrs, im Winter
geschlossen; *S avoy- Westend-Hotel (PI. n : C 4), Westendstraße, in
ruhiger Lage, 170 Z. von 6 K an, F. 2, M. 5-7 A, im Winter geschlossen-,
-Hot. Bristol (PI. d: C4), Westendstraße, 180 Z. von 6 1 an, F. 1,
M. 4 A, im Winter geschlossen; 'Goldener Schild (PI. b: D 5),
zwischen Becherplatz und Neue Wiese, 200 Z. von 4 K an, M. 5 A, auch
im Winter geöffnet; *Hot. Königs vi IIa (PI. q: C 4), Westend, 95 Z. zu
8-10, F. 1.50, M. 4-5, P. 12-15 A, im Winter geschlossen; Anger'a Hotel
(PL c: D 5), Neue Wiese, mit American Bar; *Hot. Kroh (PLh: C3), Park-
straße, im Winter geschlossen; Post (PL m: C3), Egerstraße, 160 Z. zu
4-8 A, F. 80 A, M. 3-4, P. 9-14 A, Omn. 80 A, im Winter geöffnet; »Hot.
National (PL g: C 3) , Gartenzeile, 55 Z. zu 5.50-15, F. 1, M. 4 K,
Omn. 80 A, im Winter geöffnet ; Hot. deRussie (PL e: D 3), Z. 3-12, F. 1,
M. 3-4 A, im Winter geschlossen, Hot. Paradies (PL f: D 3) . beide
Kaiserstraße, dem Kurhaus gegenüber; Kaiserbad (PL z: D 5), Marien-
bader Straße; Österreichischer Hof (PL y: C 5), Neue Wiese; Hot.
Continental (PL k: D 4), Markt, Ecke der Alten Wiese; Residenz-
hotel (PL i: D 4, 5), Kirchengasse; Glattauer (PL t: C 3); "Nürn-
berger Hof (PL o: D5), Kirchengasse, 61 Z. zu 4-10, M. 3 A, im Winter
geöffnet; Württemberger Hof (PLp:D4), Marktplatz, 60 Z. von 2 A50
an, F. 80 A, M. 3, P. 8-15 A, gelobt, im Winter geöffnet; Morgen-
stern (Pl.v: CD 3), Kaiserstraße; Hot. Traut wein (PI. 1: B3), Kaiser-
Franz- Joseph-Straße, 100 Z. zu 4.60-10 A, F. 80 A, M. 3 K, Omn. 80 A, im
Winter geöffnet; Zentralhotel Loib (PL x : D 5), Theatergasse, 70 Z.
zu 5-6 A, F. 80 A, M. 3-4 A, Omn. 80 A, im Winter geöffnet; *Hopfen-
stock (Pl.w: D 5), Theatergasse; Gr.-H. Schützenhaus (PL s: B 2),
Kaiser-Franz-Joseph-Straße, 90 Z. zu 3-8, M. von 2 K 50 an, Omn. 60 A,
gut, mit Varietetheater; Hot. Hannover (PI. u : D 4), Markt, Z. 3-12 A',
gelobt, im Winter geöffnet; Bayr. Hof (PL r: C 3), Egerstraße; Zen-
tralbahnhof, Z. 2-10, M. 1.20-2 A, WienerHof, beide Ecke Zentral-
bahnhof- und Dr. W. Payer-Straße (PL A 2, 3), 30 Z. zu 3-8, M. 1 #40,
für Durchreisende. — Evangelisches Hospiz (PL B 4), Westend, 40 Z. von
22 AT woch. an. — Kurgäste finden, ohne vorher im Gasthof abzusteigen,
leicht möbl. Zimmer; die bestgelegenen und teuersten an der Alten und
Neuen Wiese, an der Parkstraße, im Westend, an der Gartenzeile und
am Schloßberg. Jedes Haus hat außer der Nr. einen besondern Namen.
Restaurants : *Pupp'sEestaurant (PL C 5, 6), Alte Wiese ; 'Stadt-
park -Restaur. (P1.C3), M. 12-3 Uhr 3-4 A; "'Kurhaus (PL C3), M. 3-4 A;
*Goldener Schild (s. oben); *Weishaupt, Alte Wiese; Hopfen-
stock (s. oben); Morgenstern (s. oben); Cafe-Rest. Hanika, Kaiser-
straße (PL C D 3), neben Hot. de Russie; Österr. Hof (s. oben); Sans-
souci (PI. D 6); Schützenhaus (s. oben), M. 21; Schwedisches
Haus, Sprudelgasse (PL D 4).
Cafes: Tupp's Cafe -Salon (PL C 5, 6 ; mehrmals wöchentl. Garten-
konzert), viele Zeitungen ; *Stadtpark, s. oben; Theater-Cafe, neben
dem Stadttheater (PL D 5); Goldener S chil d (s. oben); Elefant, Alte
Wiese (PL C D 5); Wiener Cafe, Sprudelgasse (PL D 4), im ersten
Stock; Helenenhof (PL D 5), in hoher Lage. Drahtseilbahn s. S. 314.
19*
314 Route 47. KARLSBAD. Prakt. VorUm.
Weinstuben: Pötzl, Mühlbrunnstr. (PL D4), Friedl, Sprudelgasse
;P1. D 4), Charwat, Kreuzgasse (PL D 3, 4), alle drei mit Delikatessen-
handlung; Wach au er Weinstube, Kreuzgasse (PL D 3,4).
Kurmusik im Sommer : täglich 6V2-8 IL früh am Sprudel und am Mühl-
brunnen; im Stadtpark (S. 315) So. 4-6 Uhr nachm., Mo. Fr. 7V2-9 Uhr
abends; bei Pupp Di. Do. 4-6 Uhr nachm., Mi. 71/2-9 Uhr abends; im Posthof
(S. 316) Mo. Mi. Fr. 4-6 Uhr nachm. Sinfonie-Konzert (1 1). Außerdem
So. Militärmusik bei Pupp u. a. — Stadttheater (PL D 5), Neue Wiese.
Kurtaxe bei mehr als 8täg. Aufenthalt 1. Kl. die Person 20 1, 2. Kl.
12 1, 3. KL 8 1; Kinder und Dienstboten je 2 1. — Musiktaxe für Familien
je nach der Anzahl der Personen 1. Kl. 10-34 1, 2. KL 8-24 1, 3. Kl. 4-12 1.
Post u. Telegraph (PL B 3), Ecke Gartenzeile und Kaiser-Franz-
Joseph -Straße (geöffnet wochentags 7-7, So. 8-11, 3-4 Uhr); Nebenamt
(PL D 4) am Markt.
Lesezimmer im Kurhaus (mit Damenzimmer), 30 h tägl., 1 140 wöch.,
4 1 monatlich ; viele Zeitungen.
Droschke: vom oder zum Buschtiehrader Bahnhof einsp. 2 1 20,
Fiaker (zweisp.) 3 1 60 (nachts, 9 U. abends bis 6 U. morg., 2 1 80 u. 4 1 60) ;
vom oder zum Zentralbahnhof einsp. 2 IT, Fiaker 3 1 (nachts 2 1 40 u.
41); vom Buschtiehrader Bahnhof zum Zentralbahnhof oder umgekehrt
einsp. 1 1 80, Fiaker 3 1 (nachts 2 1 40 u. 41). Gepäck einsp. 60 h (bis
60 kg) , zweisp. 1 1 (bis 100 kg). Bei der Ankunft werden Droschken-
marken ausgegeben. — In der Stadt: Einspänner l/* St. 1 1, lJ2 St. 1 160,
jede folgende V« St. 40 Ä; Zweispänner V2 St. 2 1 40, jede folgende xj-i St.
1 120; nachts die Hälfte mehr. — Nach Aich, Dallwitz, Pirkenhammer
einsp. 4, zweisp. 6 1.
Omnibus : vom Buschtiehrader Bahnhof in die Stadt 80 Ä, vom Zentral-
bahnhof in die Stadt (60 h) und weiter zum Kaiserpark (Gepäck 25kg 20 h) ;
Teilstrecke 20 h. — Nach Pirkenhammer (S. 316) vom Theaterplatz, Becher-
platz und von der Egerstraße 80 A. — Nach Giefihübl- Sauerbrunn (S. 320)
tägl. 11 und 1 Uhr in iy2 St., hin u. zurück für 3120, Abfahrt vom
Theaterplatz. — Nach Dallwitz (S. 319) 2mal tägl. vom Becherplatz, 80/».
Automobil-Omnibus 3m al tägl. in IV2 St. nach Marienbad (KaiserstTaße)
für 10 1, hin u. zurück 17 1; Abfahrt bei der evangel. Kirche (PL 2: D 6).
Drahtseilbahn (PL D 5) vom Dr.-Becher-Platz zum Helenenhof (S. 313);
14 A, hin u. zurück 20 h.
Esel (im Stadthause zu bestellen) : ganzer Tag 9, halber Tag 7 1;
zum Hirschensprung oder Dreikreuzberg 31. — Reit- Institut , Habsburger
Straße.
Das Radfahren ist auf den Straßen längs dem 1. Teplufer vom Militär-
badhaus (PL G 3) bis oberhalb Gr.-H. Pupp (PL a: C 6) verboten.
Bäder im Kaiserbad (S. 316; Sprudelbad 2 1 30-31) und in den anderen
städtischen Badehäusern (Wannenbad 21-2150).
Sprudelstein und Sprudelsteinfabrikate sowie Mosaikarbeiten auf der
Alten Wiese. — Karlsbader Inkrustate (Versinterungen) bei Tschamerhöll,
Durchgang der Sprudel-Kolonnade (beim Sprudel).
Karlsbader Oblaten, ein in Eisen gebackener dünner, blätteriger Teig,
u. a. bei Karl Bayer, Alte Wiese, Laden 15. Der die Kur erleichternde
„Brunnenkuchen" ist Honigkuchen (Lebkuchen) ohne Gewürz.
Banken: österreichische Kreditanstalt, Böhmische Eskomptebank , beide
am Markt.
Bei beschränkter Zeit(2 Tage): 1. Tag frühmorgens Mühlbrunnen,
Sprudel, auf dem 1. Teplufer nach Pirkenhammer, zurück auf dem r. Ufer
über Bergwirthaus, Stephaniewarte, Dreikreuzberg. — 2. Tag : Hirschen-
sprung, Jägerhaus, Bild, Aberg, St. Leonhard, Aich, Hans-Heiling-F eisen,
Elbogen.
Karlsbad (374m), mit 15000 deutschen Einw., berühmte Bade-
stadt (jährlich über 66000 Kurgäste), liegt in einem engen, von
der Tepl kurz vor ihrer Mündung in die Eger durchflossenen Tal,
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Stadtpark. KARLSBAD. 47. Route. 315
dessen bewaldete Bergwände durch schöne wohlgepflegte Wege be-
quem zugänglich gemacht sind. Der Sage nach wurden die Quellen
1347 von Kaiser Karl IV. bei einer Hirschjagd entdeckt, doch
sind dieselben nachweislich schon früher benutzt worden.
Die Thermen kommen im Tepltal ans Granit, die Sprudelquellen über-
dies aus einer Sinterdecke (als Sprudelschale oder Sprudelstein bekannt),
in welche mehrere Bohrlöcher, die alljährlich wegen der inkrustierenden
Eigenschaft des Was3ers nachgebohrt werden müssen, auf wenige Meter
Tiefe hinabreichen. Tief unter der Stadt, deren größter Teil auf dieser
Sinterdecke steht, ist ein großer gemeinschaftlicher Behälter heißen
Mineralwassers, der „Sprudelkessel", der von der in unbekannte Tiefe
hinabsetzenden Hauptspalte gespeist wird.
Die Karlsbader Quellen, alkalische Glaubersalzquellen,
unterscheiden sich nur durch den Wärmegrad und den davon abhän-
genden größeren oder geringeren Gehalt an freier Kohlensäure. Sie
werden sowohl getrunken wie zum Baden verwendet. Die älteste
und reichste Quelle (über 2000 Liter in der Minute) ist der Sprudel
(PL 19 ; 73° C), der am r. Ufer der Tepl entspringt. Am 1. Ufer
entspringen die kühleren Thermen (30-60° C.) : die Kaiser-Karl*
Quelle (PI. 11), der Marktbrunnen (PI. 13), der Schloßbrunnen
(PI. 17), der Mühlbrunnen (PI. 14), der Neubrunnen (PI. 15), der
Theresienbrunnen (PL 20), der Bernhardsbrunnen (PL 7), die Elisa-
bethquelle (PL 8), die Felsenquelle (PL 9), die Spitalquelle (PL 18),
die Franz- Joseph-Quelle (PL 12), der Kaiserbrunnen (PL 10), die
üochberger Quelle und die Parkquelle. Außer diesen warmen besitzt
Karlsbad noch drei kalte Quellen. Morgens um 5 Uhr beginnt die
Trinkzeit ; beim Mühlbrunnen und Sprudel herrscht meist solcher
Andrang, daß man im Gänsemarsch erst nach länger als 4/4 St. wieder
an die Reihe kommt. — Saison vom 15. April bis 1. Oktober.
Die Stadt dehnt sich im N. bis zur Eger hin, doch bewegt sich
der Verkehr meist in dem Stadtteil, der n. durch den Franz-Joseph-
Park (PL C 2), s. durch das Pupp'sche Etablissement (PL C 5, 6)
begrenzt ist. — Im Franz-Joseph-Park das Elisabethbad (PL B 2).
In dem hübschen Stadtpark (PL C 3), am 1. Ufer der Tepl, das S. 313
gen. Restaurant, mit anschließender Kolonnade, worin die Park-
quelle. Nördl. gegenüber, am andern Ufer, das Neubad (PL C 3),
mit Moorbädern. — Nach SW. geht vom Stadtpark die elegante Park-
straße ab, in der 1. die Synagoge (PL C 3, 4), 1877 nach Plänen von
Wolff erbaut. Rechts, weiter oben, das Militär-Kurhaus (PL B 4),
das evangel. Hospiz und die 1893-97 nach Plänen von Wiedemann
aufgeführte russische Peter-Pauls- Kirche.
An den Stadtpark stößt s.o. das k. k. Militärbadehaus (Pl.C 3),
in dem der Kaiserbrunnen und die Ho chb erger Quelle entspringen.
Südl. das Kurhaus und die Mühlbrunnen-Kolonnade (PL C D 4),
eine Säulenhalle im korinth. Stil, 1871-78 von Zitek erbaut, mit
der Elisabeth quelle, dem Theresien-, dem Bernhards-, dem Neu-
und dem Mühlbrunnen. Nahebei das Stadthaus (PL 6). Oberhalb
der Kolonnade die Anlagen des Schloßbergs (S. 316) und die
anglikanische Kirche (PL O 4).
316 Route 47. KARLSBAD. Sprudel.
Von der Mühlbrunnen-Kolonnade durch die Mühlbrunnstraße
auf den Markt (PI. D 4) , wo unter der hölzernen , vom Stadtturm
überragten Marktbrunnkolonnade die Kaiser-Karl-Quelle (PI. 11)
und der Marktbrunnen (PI. 13) entspringen.
Vom untern Ende des Markts führt die Sprudelbrücke über
die Tepl zur *Sprudelkolonnade (PI. D 4), einem Eisenbau von
Fellner & Helmer (1879). Darin entspringen die Hygiea-Quelle,
neben einer Statue der Hygiea von Fernkorn, und der Sprudel
(S. 315), dessen Springquelle das Wasser in 40-60 ungleichen,
schwächern und stärkern Stößen in der Minute 2-3m hoch empor-
schleudert. — Jenseit der Kolonnade auf dem Kirchplatz die kath.
Magdalenenkirche (PI. 4), mit terrassiertem Vorbau, 1732-36 er-
baut; oberhalb (Aufgang durch die Schulgasse, dann 1.) der Stadt-
garten (PI. D E 4) mit einer Säule, auf der ein Standbild Kaiser
Karls IV. von Jos. Max, „zum ÖOOjähr. Jubiläum" 1868 errichtet,
und die Anlagen des Panoramas (PI. D 4; Cafe-Restaur.), mit
reizender Aussicht auf die Stadt. — Südl. vom Stadtgarten an der
Helenenstraße die erste Volksschule, mit dem Stadt- Museum (ßmtx.
15. März-15. Okt. Mi. Sa. 3-5 Uhr). Drahtseilbahn vom Helenenhof
zum Dr. -Becher-Platz s. S. 314.
An den Markt schließt sich südl., an der Tepl sich hinzie-
hend, der belebteste Promenadenplatz Karlsbads, die baumbe-
pflanzte Alte Wiese (PI. C D 5), mit den reichsten Läden. Sie endet
an dem Goethe-Platz und den Pupp'schen Anlagen.
Gegenüber, am r. Ufer der Tepl , zieht sich die Neue Wiese
(PI. C D 5) hin, vorüber an dem von Fellner & Hellmer 1886 er-
bauten Stadttheater. An der Marienbader Straße das Kaiserbad
(PI. C D 5), von Fellner & Hellmer 1895 erbaut. Die Straße führt
weiter an der 1856 erbauten evang. Kirche (PI. 2; Gottesdienst So
10^2 Uhr) vorbei zur Karlsbrücke (s. unten).
Von den vielen anmutigen Spaziergängen (überall Weg-
weiser) ist der beliebteste (bis Pirkenhammer völlig eben ; 1 St.)
der durch den Goethe -Weg (PI. C 5, 6), mit einer Marmorbüste
Goethe' s von Donndorf (1883), zum *Cafe Sanssouci (PI. D 6;
8 Min.). Weiter, die Karlsbrücke 1. lassend, durch die Posthof-
Promenade, mit dem Schiller-Denkmal von Hiller (1909) und dem
Körner- Denkmal r. abseits (am r. Ufer der Tepl das *Cafe Schön-
brunn und das *Cafe Schweizerhof; vom Cafe Schönbrunn nach
Pirkenhammer s. S. 318), über das *Cafe Posthof (PL E 7 ; 10 Min.),
mit schönen Gartenanlagen, und das Cafe Freundschaftssaal (P1.D7 ;
12 Min.) zum romantisch gelegenen *Kaiserpark (PL B C 7 ; 8 Min. ;
Cafe). Von da noch 20 Min. (nach 10 Min. Wegeteilung: 1. unser
Weg über die Tepl ; r. führt die Straße nach Marienbad weiter)
nach Pirkenhammer, gewöhnlich Hammer genannt (408m; Omni-
bus S. 314; Eisenbahn s. S. 320; Gasth. Kempf, mit Gartenrest.,
M. 2JT; Restaur. Schützenmühle, mit Schießständen); am oberen
Ende des Dorfes (r. am Wege eine Bronzebüste Th. Körner s) eine
Geograph. Anstalt Trcra
Stephaniewarte. KARLSBAD. 47. Route. 317
große Porzellanfabrik (25 Min. vom Gastb. Kempf). Gleicb 1. hinter
der Fabrik durch Wald hinauf in 40 Min. zur Mecsery-Höhe (621m ;
etwas unterhalb eine Wirtschaft), mit schöner Rundsicht.
Von der oben gen. Porzellanfabrik führt ein Fußweg am r. Ufer des
Lammitzbaches, vorbei an der Massamühle und der Donawitzer Mühle (Whs.),
zum (1 St.) Wütenden Stein, einer romantischen Schlucht.
Von Pirkenhammer über die Stephanie warte nach Karls-
bad zurück, 3 St. — 5 Min. n. vom Gasth. Kempf r. ab von der Land-
straße auf dem Nikolaus -Dumba -Weg aufwärts-, 9 Min. Wegeteilung und
geradeaus aufwärts weiter-, 12 Min. r. aufwärts (Bismarckweg) ; 20 Min.
Pavillon Herolds Ruhe. 2 Min. geradeaus weiter (r. gelangt man in 10 Min.
auf den Veitsberg oder Bismarckhöhe, s. S. 318) ; der Weg senkt sich, 18 Min.
Taxisbank; 3 Min. Kreuzung mehrerer Wege und geradeaus weiter (Weg-
weiser „Zur Stadt") ^ 7 Min. r. (Wegweiser „Prager Straße, Kronprinzessin-
Stephanie- Warte"). Der Weg steigt; 10 Min. die Prager Straße gekreuzt und
geradeaus aufwärts (r. führt die Straße in langsamer Steigung ebenfalls
zum Bergwirtshaus)-, 2 Min. 1. auf einem Promenadenweg, bald darauf bei
der Wegeteilung r. und dann wieder r. ; 9 Min. Bergwirtshaus. Nach wenigen
Schritten von der Prager Straße 1. ab (Wegweiser); 18 «Min. Stephaniewarte
(s. unten). Wir folgen dem Wegweiser „Zur Stadt" unweit der Rückseite
der Warte; der Weg senkt sich, 8 Min. r. (Wegweiser „König-Otto-Höhe,
Drei Kreuzberg, Stadt"); 4 Min 1. auf einem breiten Wege (Wegweiser);
4 Min. r. hinauf (Wegweiser) ; 5 Min. geradeaus weiter (1. in 2 Min. zur
König-Ottc-Höhe, s. unten); 10 Min. Dreikreuzberg (s. unten); 3 Min. Cafe-
Rest. Dreikreuzberg; etwas unterhalb 1. abwärts (Wegweiser „Hubertus-
burg, Stadt"), dann auf einem Zickzackwege, zuletzt auf Stufen in 25 Min.
zum Kirchplatz (PI. D 4).
Spaziergänge am rechten Teplufer. — Dbeikbeuzberg,
Stephaniewarte, Bergwibtshaus, zusammen l3/4 St. Zum Cafe-
Restaur. Dreikreuzberg (PI. D E 3; V2 St.), mit heiilicher Aus-
sicht auf Karlsbad und Umgebung, geht man von der Sprudelgasse
(PI. D 4) n.w. die Andreasgasse hinan, überschreitet die Panorama-
straße, wendet sich r. zum Cafe Egerländer und jenseits wiederum
rechts. Ein anderer Weg führt von der Magdalenenkirche (PI. 4:
D 4) durch die Schulgasse und bei der Turnhalle 1., am Stadtgarten
(S. 316) vorbei, zum Cafe Panorama (PL D 4); jenseit des Armen-
hauses r. in Windungen aufwärts über die Hubertusburg. Vom
Cafe'-Restaur. Dreikreuzberg in 5 Min. zum Gipfel des Breikreuz-
bergs (551m ; Aussicht) und in 12 Min. zur König- Otto-Höhe (Pl.E 3 ;
597m ; Aussicht beschränkt). */2 St. weiter die 30m hohe *Stephanie«
warte (636m; Cafe-Restaur.), mit prächtiger Rundsicht.
Die Stephaniewarte erreicht man auch entweder von der Magdalenen-
kirche über die Prager Straße, dann 1. etwa 150m auf der Panoramastraße
und r., am Pöhlenhof vorbei, zu dem vom Dreikreuzberg kommenden Weg
(3A St.) oder man geht jenseit des Cafes Egerländer (s. oben) geradeaus
und schlägt nach einigen Minuten r. den bequemen Graf-Franz-Thun-Weg
ein, zuletzt an einem Aussichtstempel vorüber (l'/4 St.).
Yon der Stephaniewarte gelangt man s.o. in 15-20 Min. (Fuß-
und Fahrweg) zum Bergwirtshaus an der Prager Landstraße, das
auch von der Magdalenenkirche direkt in 3/4-l St. zu erreichen ist.
Vom Bergwirtshaus nach Pirkenhammer über die Bismarckhöhe
(S. 318) schlägt man den Fußweg ein, der die Straßenkehre kürzt (10 Min.);
unten über die Straße und in 8 Min. auf den Bismarckweg (S. 318).
— Fußwege führen vom Bergwirtshaus östl. in 1 St. nach dem Städtchen
Ölö Route 47, KARLSBAD. Hirschensprung.
Engelhaus (Stadt. Gasthaus), am Fuß eines Klingsteinfelsens, den die
gleichnam. Ruine (auch Engels bürg genannt) krönt (Zutritt 60 h). Kurz
vor dem Städtchen n. Fahrweg in den Wald, nach 35 Min. (Wegweiser)
1. in 20 Min. auf den Hermarm- oder Schömitzslein (641m; Erfrisch, im
Hegerhaus), s. oberhalb von Schömüz (S. 320), mit schöner Aussicht.
Vom Cafe Schönbbunn nach Piekenhammeb,, 1 bzw. ll/2 St.
Vom Cafe Schönbrunn (PL E 6) entweder am Bergabhang über den
Nikolaus-Dumba-Weg in 1 St. bis zu der vom Kaiserpark kommen-
den Straße (vgl. S. 316) und auf dieser 1. in 5 Min. bis zum
Gasth. Kempf (S. 316); — oder höher am Bergabhang auf dem
vielgewundenen Bismarckweg über die [}fe St.) Taxisbank bis zu
einer Stelle, von der man 1. in 12 Min. auf den Veitsberg (Bismarck-
höhe; 637m; Aussichtsgerüst) gelangt; dann bergab, an dem
Pavillon Heroldsruhe vorüber (der Bismarckweg biegt weiterhin r.
ab), zum (^ St.) Nikolaus-Dumba-Weg und auf ihm in 10 Min. zu
der vom Kaiserpark kommenden Straße (vgl. oben),
Spaziergänge am linken Teplufer. — Vom N.-Ende
der Alten Wiese westl., anfangs auf Stufen, weiter oben entweder
r. auf einem Zickzackweg durch die Felsen oder 1. auf einem be-
quemeren Weg in 25 Min. zum Kreuz auf dem *Hirschensprung
(PL C 4; 494m; Cafe), mit prachtvoller Aussicht auf Stadt und
Egertal. Unmittelbar dabei eine Büste Peters d. Gr., der 1711 und
1712 hier war. Über den Jubiläumsweg am „Himmel auf Erden'4
vorbei zum Schloßberg zurück oderin 25 Min., &nFindlaters Obelisk
vorbei, zur Franz-Joseph-Höhe (s. unten).
Vom Goetheplatz durch die Mariengasse zur Marienkapellt
(PL C 5), von hier r. auf dem Fürstin-Schaumburg-Lippe-Weg
unterhalb des Friedrich - Wilhelm - Platzes vorüber zur (20 Min.)
Ecce - homo - Kapelle (nach Pirkenhammer s. unten) und auf die
(8 Min.) Franz- Joseph-Höhe (PL C D 6 ; 507m), mit Aussichtsturm.
Über den Schloßberg oder durch die Parkstraße zum Cafe Jäger-
haus Karls IV. (PL B 5; 466m; 25 Min.); etwas oberhalb r. auf
dem Königin -Carola -Weg, unterhalb der Freundschaftshöhe (1.)
vorüber, zu einer Schutzhütte am Bildwege und r. zum (35 Min.)
Bild (549m; Schutzpavillon), einem Waldplatz mit Marienbild
(nach Pirkenhammer s. unten). Von hier entweder r. in J/4 St.
nach dem Restaur. St. Leonhard (s. unten) oder 1. in 25 Min. auf
den *Aberg (603m), mit CafeVRestaur. u. Aussichtsturm. — Vom
Cafe Jägerhaus (s. oben) auf der Aicher Straße, weiterhin 1. auf
dem Russelweg, am Russelsitz (PL A 6 ; keine Aussicht) vorbei,
zum (*/2 St.) Echo (520m) und, an der St. Leonhard- Kapelle vor-
über, in 20 Min. nach dem Restaur, St. Leonhard (496m). Von hier
auf den Aberg 15-20 Min., nach Aich (S. 319) i/2 St.
Nach Pirkenhammer: entweder von der Ecce-homo-Kapelle
(s. oben) abwärts auf dem Faulenzerweg zur (25 Min.) Straße im
Tepltal, y4 St. vor dem Anfang von Pirkenhammer (S. 316); —
oder vom Bild (s. oben) 1. auf dem Esterhäzyweg zur (25 Min.)
Marienbader Straße und gegenüber in 5 Min. zur Mitte des Dorfes.
Elbogen.
KARLSBAD.
47. Route. 319
Ausflüge. — 50 Min. n.ö. von Karlsbad (über die Egerbrücke
bei Drahowitz, dann Fußpfad am 1. Ufer abwärts) liegt DaUwitz
(Restaur. zu den Drei Eichen; Omn. S. 314; Eisenbahn S. 309),
Dorf mit Porzellanfabrik, schönen, von Körner besungenen Eichen.
stattlichem Schloß und einem Standbild Kaiser Josephs II. (1881).
Nach Elbogen : Einsp. 16, Zweisp. 24 TT, hin u. zurück ; Eisen-
bahn s. S. 309 und 320. Fußwanderer (3 St.) folgen vom Cafe'
Jägerhaus Karls 1Y. (S. 318) r. dem Fahrwege über den (20 Min.)
Holzplatz (501m) nach (35 Min.) Aich (Schloßrestaur., mit Aus-
sicht; Eisenbahn s. S. 320; auch Kahnfahrt nach Hans-Heiling), mit
hergestelltem Schloß. Weiter auf der Landstraße aufwärts, dann
Fahrweg am r. Egerufer abwärts, zuletzt durch Wald, zum (35 Min!)
guten Rest. Hans-Heiling; gegenüber der Hans-Heüing-Felsen. Yon
Geogr-Anst ^VagnertDebes^Laipzig .
hier Fahrweg erst auf dem r., dann auf dem 1. Ufer der Eger in
1^2 St. nach Elbogen. Der Weg mündet beim Bronzestandbild
Kaiser Josephs IL : geradeaus in die Stadt, r. abwärts zu der Ketten-
brücke und dem Bahnhof.
Elbogen (Bahnhof 394m, Schloß 443m; Gasth. : Weißes Roh,
PI. a, mit Aussichtsveranda, 15 Z. zu 2-3, P. 8-12 Ar, gut), Städt-
chen mit 4400 Einw. und Porzellanfabriken, auf einem von der
Eger umflossenen Felsvorsprung malerisch gelegen. Das große
Schloß (xi. -xviii. Jahrh.) ist jetzt z. T. Gefängnis (Besichtigung
gestattet; von den Fenstern der Kapelle schöne Aussicht); im
Markgrafenhaus das Stadtmuseum (Eintritt 40 h), mit der Ratsuhr
(Augsburger Silberarbeit des xvi. Jahrh.), Urkunden, Mineralien
320 Route 47. • KARLSBAD. Gießhüll- Sauerbrunn.
und einer 17 kg schweren Meteorsteinmasse, „der verwunschene
Burggraf" genannt. — Hübscher Spaziergang (13/4 St.) von der
Kettenbrücke auf der Landstraße aufwärts, nach 8 Min. 1. ab und
durch das bewaldete Geierbachstal zum (20 Min.) Restaur. Schieß-
haus. Yon hier 1. hinauf in 2b Min. zum Hohen Kreuz, einer
Kapelle. Hinunter über den ,/Walenda- Steig" (Aussicht auf die
Stadt) ; nach 1/4 St. geradeaus (nicht 1.), weiterhin die Landstraße 1.
einschlagend (ein Fußpfad an derEger führt durch die sog. Kolow-
rats-Höhle) zur Kettenbrücke zurück (3/4 St. vom Hohen Kreuz). —
Im NO. der Stadt eine seltsame Felsgruppe, der spitzige Stein.
Nach GiEßuüEL - Sauerbrunn (zu Fuß 3^4 St. ; zu Wagen
I1/2 St., Einsp. 16, Zweisp. 22 K hin u. zurück; Omnibus s. S. 314).
Durch die Andreasstraße (PI. D 3, 4)v am Cafe Egerländer (S. 317)
und an den Friedhöfen vorbei ; kurz hinter einem Forsthause (40 Min.)
auf die Drahowitzer Landstraße und auf dieser durch Wald weiter;
am Ende des Waldes (1 St.) entweder r. über Satteies und Schömitz
[S. 318) oder besser 1. nahe der Eger über Egerbrücken nach (1 St.)
Eichenhof und (V2 St.) Gießhübl - Sauerbrunn (340m 5 Kur- u.
Wasserheilanstalt, Z. von 10-fiTwöch. an, im Winter geschlossen;
Hot. Kronprinz; Kurtaxe 4 K; Eisenbahn nach Wickwitz s. S. 309),
einem anmutig an der Eger gelegenen Kurort und Ursprungsort von
Mattonfs Gießhübler Sauerbrunn.
Lohnender Tagesausflug auf den Keilberg: mit der Eisenbahn nach
St. Joachimstal und von da hinauf, vgl. S. 309.
Von Karlsbad über Petschau nach Marienbad, 61km, Eisen-
bahn in H/2-3 St. (Aussichtswagen im Schnellzug). Abfahrt vom Zentral-
bahnhof (PI. A 2). Die Bahn führt ansteigend nach (4km) Aich, unweit
östl. von dem S. 319 gen. Ort. Kurzer Tunnel. — 6km Aich-Pirkenhammer
(456m) , 2V2km westl. von dem S. 316 gen. Ort Pirkenhammer. L. der
Aberg (S. 318). Weiter in üem vielfach gewundenen Tepltal. Zweimal
über die Tepl. — 17km Schönwehr; Zweigbahn nach (23km) Elbogen (S. 319).
Zweimal über die Tepl und durch einen Tunnel. — 22km Petschau (492m;
Bahnrest.), mit 2300 Einw. und einem Schloß 1. von der Bahn. Zweigbahn
nach (102km) Bakonitz (S. 308). — Das Tepltal wird zwischen Petschau
und (32km) Einsiedl-Pauten (621m) enger; achtmal über den Fluß und durch
vier Tunnels. — 38km Tept (657m), mit 2800 Einw. 2km s.o. vom Bahnhof
das Prämonstratenserstift Tepl (Eintr. nur für Männer; Erfrisch, im
Gasth.), mit. einer zweitürmigen, schon vor der Station sichtbaren roman.
Pieilerbasilika (1193 gegründet; das Innere stark modernisiert) und einer
Bibliothek von 70000 Bänden (Mo. Mi. Fr. 2-6 Uhr). — Das Tepltal wird
breiter. 42km Prosau; dann am (r.) S.-Ende des Podhorn-Teiches entlang. —
Jensei t (46km) Habakladrau (706m) r. der Podhorn (843m; MW. 40 Min.
von der Station), ein Basaltberg mit ausgedehnter Fernsicht über Erz-
gebirge, Fichtelgebirge und Böhmerwald. Die Bahn senkt sich nach (52km)
Wilkowitz (653m); 1. Aussicht. Dann durch einen Tunnel und über die
Auscha und in großem Bogen nach (61km) Marienbad (S. 324).
Von Karlsbad nach Johanngeorgenstadt, 63km, Eisenbahn
in 2V2 St. (einige Züge haben einen Aussichtswagen); Abfahrt vom Zentral-
bahnhof. — 4km Karlsbad - Buschtiehrader Bahnhof. — 15km Neu -Rohlau
(442m). Zweigbahn nach (7km) Chodaa (S. 30J). Die Bahn tritt in das
anmutige Tal des Rohlaubachs und steigt stark. — 25km Neudek (559m;
Gasth.: Post, Herrenhaus), hübsches Städtchen mit 4700 Einw., großer
Spinnerei und Eisenwalzwerk. — Zwei Tunnels. 30km Hochofen. — Darch
einen Kehrtunnel nach (34km) Neuhammer (712m) und weiter scharf an-
KARLSTEIN. 48. Route. 321
steigend (r. hübscher Rückblick) nach (41km) Sai/enhäusl (829m), von wo
Aufstieg zum (l/2 St.) Peindlberg (970m), mit Aussichtsturm. — In Win-
dungen zur Wasserscheide beim Tellerer (914m) und zur (48km) Stat.
Bärringen- Abertham (90im; Gasth. : Hermann, unweit unterhalb des Bahn-
hofs), hoch über dem Städtchen Barringen (831m ; Gasth. : Rathaus) ge-
legen ; r. das Erzgebirge. Nun hinab über (5lkm) Platten (868m) und
(62km) Breitenbach (696m) nach (63km) Johanngeorgenstadt (676m ; Hot. de
Saxe), Städtchen mit 6200 Einw. Von hier nach Zwickau s. Baedekers
Nordottdeuttchland.
48. Von Prag nach Fürth (München, Nürnberg).
196km. Staatsbahn, Schnellzug in 33/4 St. für 23 K 70, 14.50, 9.20;
Personenzug in 6 St. (bis Nürnberg 7l/4-U St., bis München 9-14 St.).
Prag s. S. 282 ; Abfahrt vom Franz- Joseph-Bahnhof. Die Bahn
wendet sich nach Dnrchfahren eines 1141m langen Tnnnels südl.
ins Tal der Moldau. — 10km Kuchelbad, Yergnügungsort der
Prager. — 15km Radotin (202m). Die Bahn verläßt die Moldan
und tritt an die Beraun , die sie bei Mokropetz überschreitet. ■ —
32km Hinter- Tfeban. Zweigbahn nach (34km) Lochowitz (S. 322).
— 35km Karlstein (216m; Gasth. : Kaiser Karl IV., am Fuß der
Burg). Die in einem Seitental der Beraun auf steilem Kalkstein-
felsen gelegene Barg ist kurz vor der Station r. sichtbar.
Vom Bahnhof r., dann 1. über die Beraun und durch das Dorf Budnan,
mit der 1356 erbauten Palmatiuskirche ; am oberen Ende des Ortes 1. hinauf
zur (35 Min.) *Burg Karlstein {Karlüv Tyn; 319m; Whs. am Eingang),
1348-65 von Kaiser Karl IV. als Schatzhaus für die Kleinodien des deutschen
Reiches und für zahlreiche Reliquien errichtet. Die im xv. und xvi. Jahrh.
B. T. umgebaute Burg ist 1888-97 durch Fr. Schmidt und Jos. Mocker mit
mancherlei Änderungen hergestellt worden. Die Besichtigung erfordert 3/4 St.
(dem Kastellan 1 K).
Durch zwei Torgebäude (neben dem inneren die Kastellanwohnung)
gelangt man in die Unterburg, mit 90m tiefem Brunnen. Das außen
vierstöckige Burggra/e?ihaus ist in den unteren Teilen ein Bau des xv. Jahrh.
— Ein Tor führt von hier in den schmalen zweiten Barghof, in der Ober-
burg. R. der Palas Karls IV., mit der Nikolauskapelle und z. T. alter
Täfelung. Anstoßend das Domherrenhaus. Ein geschlossener Holzgang auf
Mauerbögen führt zum Frauenturm^ in dem die Marienkirche, mit restau-
rierten Wandgemälden aus der Apokalypse von Tommaso da Modena(?),
und die Katharinenkapelle , mit über 10J0 in die Wände eingelassenen
Halbedelsteinen. Auf der obersten Felsstufe der mächtige, 37m hohe Wohn-
turm („Zitadelle"). Im dritten Stockwerk die prächtige, 1365 geweihte
Kreuzkapelle, die durch ein vergoldetes Eisengitter in zwei Teile geschieden
ist; an den Wänden sind über dem Kerzengeländer (für 1330 Wachskerzen)
2267 in vergoldetem Gips eingelegte Halbedelsteine und 132 Gemälde von
Meister Theodorich, Halbfiguren von Aposteln, Heiligen u. a., angebracht;
in einer ^Nische hinter dem Altar wurden die deutschen Reichskleinodien
und später die böhmischen Kroninsignien aufbewahrt.
Hinter Karlstein wird das Berauntal durch Kalksteinfelsen
eingeengt und erweitert sich erst wieder dicht vor (44km) Beraun
(222m ; Bahnrest.; Gasth.: Böhm. Hof\ einem alten Städtchen mit
9700 Einw. (nach Rakonitz und Luzna-Lischan s. S. 308; nach
Dusnik s. S. 307). Die Bahn tritt in das Litawa-Tal, — 53km
Zditz (260m: Bahnrest.).
322 Route 48. PILSEN. Von Prag
Von Zditz nach Protiwin, 103km, Staatsbahn in 2V4-3 St. Die
Bahn führt durch das anmutige Litawa- Tal. — 8km Lochowitz (319m).
Zweigbahn nach (34km) Hinter-Tfeban (S. 321). — 28km Pfibram (509m ;
Gasth. : Kaiser von Österreich, Erzherzog Franz Ferdinand), ßergstadt (13600
tschechische Einw.), mit Silber- und Bleibergwerken. Besichtigung der
Silberschmelzhütte O/2 St. n. von der Stadt) und der Schachte auf Karten,
die in der Bergwerksdirektion zu haben sind. Bergakademie. 20 Min. östl.
von der Stadt der Heilige Berg (580m), ein Wallfahrtsort. — 47km Breznitz
(483m). Zweigbahn südl. über (25km) Blafna (Abzweigung nach Nepomuk,
S. 326) nach (56km) Strakonitz (S. 327). — 67km HS. Lhota-Mirotitz. 2 St. ö.
(15km n. von Pisek), am Einfluß der Wottaua in die Moldau, die große
Ruine Klingenberg (tschech. Zvikov), die sehenswerteste Böhmens, z. T. vom
Fürsten v. Schwarzenberg hergestellt (Bergfriede, Arkadenhof, Kapelle,
Wandmalereien). — 89km Pisek (378m ; Gasth. zum Gold. Rad), ansehnliche
Stadt (13100 tschechische Einw.), von der Wottawa umflossen. Nach Iglau
s. S. 327. — 103km Protiwin (S. 327).
60km Praskoles-Zebräk; 1 St. n.w. die Ruine Tocnik, mit er-
haltenem Palas. — 63km Horowitz (360m) mit Schloß des Fürsten
v.Hanau und Eisenwerken. — 73km Zbirow; 10km n. das gleichnam.
Städtchen, mit Schloß des Fürsten Colloredo-Mansfeld. — 80km
Mauth, mit 2300 Einw. — 83km Eoloubkau (426m), mit Waggon-
fabrik. — Die Gegend wird offner bei (92km) Rokitzan (362m),
Städtchen mit 5500 Einw. — Weiter an der Klabawa, an Eisen-
werken vorbei. 104km Chrast (346m; Bahnrest.); Zweigbahn nach
Radnitz, mit Kohlengruben. — Die Bahn tritt nun wieder ins Tal
der Beraun und erreicht, nach Überschreitung der Uslavabrücke,
115km Pilsen. — Bahnrestaurant. — Gasth.: *Waldek,s Hotel
zum Kaiser v. Österreich, Smetana-Promenade, 140 Z. zu 2-6.60 K,
Omn. 50 A; Pilsner Hof, Zeughausgasse, 10 Z. zu 2.20-6 K, Omn. 40 A,
gelobt; Goldener Adler, Ringplatz, 32 Z. zu 3-10 iT, Omn. 50 h. —
Bier: in den Gasthöfen, ferner im Deutschen Haus, Ecke Kopecky-Pro^
menade und Goethegasse. — Cafes : in den beiden zuerst gen. Gasth. —
Droschken : vom Bahnhof in die Stadt Einsp. 1, Zweisp. 2 K (nachts IV2
u. 3 K). — Elektk. STRAßENBAHN: vom Bahnhof zum Ringplatz (10 A); von
hier mehrere Linien in die Vorstädte. — Post u. Telegraph, Stephans-
promenade. — Zur flüchtigen Besichtigung genügen 3 Stunden. Die Straßen-
schilder sind tschechisch (vgl. auch S. 282; Promenade = sady).
Pilsen (311m), gewerbreiche und bierberühmte Stadt von
68000 Einw. (darunter 9000 Deutsche), liegt am Zusammenfluß
der Mies und Radbusa. Wallenstein's Verschwörung spielte zum
Teil in Pilsen. — Vom Bahnhof (Straßenbahn s. oben) geradeaus,
dann r. unter der Bahnüberführung her, weiter durch die Bahnhofs-
straße (Nädrazni tri da), die Podiebradstr., dann 1. über den Platz
U zvonu und durch die Zeughausgasse (Zbrojnicka ul.) zum (1/4 St.)
Ringplatz. In der Mitte die im Anfange des xv. Jahrh. vollen-
dete got. Bartholomäuskirche , mit 102m hohem Turm; auf dem
Hauptaltar eine Madonnenstatue aus dem Ende des xrv. Jahrh. An
der N.-Seite das 1558 erbaute Rathaus. Die Franziskanergasse (1.
das Franziskanerkloster, mit restaurierten Fresken aus dem Ende
des xv. Jahrh. in der Barharakapelle) führt von der SO. -Ecke des
Platzes zur Ringpromenade, die unter verschiedenen Namen die
Altstadt umzieht. L., Ecke Kopeck^r- und Safarikpromenade, das
stäß*M&m —tseum (freier Eintritt Sonn- u. Festt. 9-12, Di. Mi. Sa.
i
nach Fürth. FÜRTH. 48. Route. 323
9-12, 2-5, Winter 4, Uhr), mit kunstgewerblichen Samminngen,
Waffen, Münzen, Urkunden, vorgeschichtlichen Funden, usw. —
Nördl. vom Bahnhof das 1842 gegründete Bürgerl. Bräuhaus (Be-
sichtigung werktags 9-11 und 2-4 Uhr gestattet), mit Felsenkellern ;
unweit östl. die Erste Pilsner Aktien Brauerei. Auf der W.-Seite der
Stadt die Skodawerke (Maschinen, Stahl, Geschütze).
Von Pilsen nach Dux, 150km, Eisenbahn in 372-5 St. — 32km
Plaß (351m), mit Schloß des Fürsten Metternich. — 39km Mlatz (374m).
Zweigbahn nach (48km) Rakonitz (S. 308). — 59km Pladen (408m), s. S. 308.
— 66km Petersburg in Böhmen, mit Schloß nnd Park des Grafen Czernin. —
90km Kaschitz (283m). Zweigbahn nach (13km) Willomitz (S. 309). — 107km
Saaz (Bahnrest.), s. S. 308. — 118km Poste Iberg (208m; Bahnrest.). Zweig-
bahn nach (13km) Laun (S. 307). Die Bahn verläßt die Eger. — 124km
Potscherad. Zweigbahn nach (18km) Wnrzmes (S. 307). — 136km Obernitz
(210m), 8. S. 307. — 143km Sauerbrunn., HS. für den Biliner Sauerbrunnen
(S. 302). — 146km Silin (S. 301). — 150km Duz (S. 307).
Von Pilsen nach Eisenstein, 112km, Eisenbahn in 3x/2 St. —
48km Klattau (409m 5 Bahnrest.; Gasth.: Weiße Rose, Ringplatz, 1/4 St«
vom Bahnhof), ansehnliche Stadt mit 12200 tschech. Einw., Knotenpunkt
der Bahn nach Horazdovic (S. 326). — 56km Janowitz (414m). Zweigbahn
nach (32km) Taus (s. unten). — 64km Neuem (465m; Gasth. zur Angel),
hübsch gelegener Markt am Fuß des Böhmerwald-Gebirges; 1 St, südl.
die Ruine Bayereck. Die Bahn steigt in langen Kehren zur (79km) Stat.
Grün (628m), weiter durch Felseinschnitte und über hohe Dämme. — 89km
Hammern- Eis enstr aß (736m; r., in 3 St. zu besteigen, der Osser, 1293m, mit
Schutzhaus); dann durch den Spitzberg-Tunnel zur (101km) Stat. Spitzberg
(835m), dem höchsten Punkt der Bahn, Wasserscheide zwischen Elbe und
Donau (in der Nähe auf dem Spitzbergsattel, 1000m, H.-P. Rixy, mit schöner
Aussicht). Hinab am Markt Eisenstein (Haltestelle) vorbei zum (112km)
böhm.-bayr. Grenzbahnhof Eisenstein, s. Baedekers Süddeutschland.
Von Pilsen nach Eger, Budweis u. Wien s. R. 49.
128km Nürschan (340m), mit Glashütte; in der Umgegend
Kohlengruhen. Weiter 1. von der Bahn Chotieschau, mit Schloß des
Fürsten Timm und Taxis. -— 154km Slankau (370m). — 173km
Taus (428m; Bahnrest.), Stadt mit 7600 Einw. Nach Janowitz s. ohen.
Hinter Taus beginnt das Böhmerwald- Oebirge, das die Bahn an
der niedrigsten Stelle mittels Einschnitte und Tunnels durch-
dringt. Die Wasser-, zugleich Sprachscheide (512m) ist zwischen
Böhmisch- und Deutsch- Kubitzen, unweit der Grenze zwischen
Böhmen und Bayern. Die Bahn senkt sich in großer Kehre, führt
durch einen Tunnel und überschreitet die Pastritz.
196km Fürth. Nach Nürnberg s. Bcedekers Süddeutschland.
49. Von Eger über Marienbad nach Wien.
456km. Staatsbahn, Schnellzug in 9VZ St., für 54 £"40, 33 AT 10, 21 Ä";
Personenzug in 15-17 St. für 41 K10, 25 K, 15 iT80.
Eger s.S. 310. Die Bahn zweigt von der Regenshurger Linie 1. ah
und überschreitet den Wondreb-Fluß. — 17km Sandau (556m).
23km Königswart (602m; Omnibus zum Bad 1 K). 20 Min.
n.w. vom Bahnhof das von hübschen Anlagen umgebene Schloß
Königswart. Eigentum des Fürsten Metternich. Im r. Schloßflügel
324 Route 49. MARTENBAD. Von Eger nach Wien.
das Museum (jederzeit zugänglich), mit Bibliothek, Mineralien-
sammlung, Kuriositäten u. a. — ^ St. höher liegt an der Berg-
lehne das Bad Königswart (723m; Gasth. : Buberl, 32 Z. von 2.50
an, F. 1, M. 2, P. von 7 K an; Kurhaus oder Villa Metternich;
H.-P. Waldheim; Kurtaxe 10 IT), als Stahlbad (auch Moorbäder)
und Sommerfrische besucht. Eine Waldstraße führt in l1^ St. nach
Marienbad (Omn. 1 JT40). — 31km Marienbad.
Marienbad. — Der Bahnhof (PI. A 5; Restaur.) ist >/a St. südl. von
der Stadt. Wagen s. unten; Omnibus der Gasthöfe 60, Gepäck bis zu 50kg
20 A; EleTetr. Straßenbahn vom Bahnhof in die Stadt, 10 Min., 40 h. — Im
Sommer Zollabfertigung von Gepäck nach Deutschland über Eger bei
E. Lucker, Kaiserstr. 42 (71/2-IOV2 Uhr vorm., 2-5 Uhr nachm.).
Gasthöfe (bei längerem Aufenthalt Einsichtnahme der „Mietordnung"
nötig; im Winter die meisten geschlossen). Innerhalb der Stadt: *Gr. -H.
Ott (PI. a: A 2), N.-Seite des Franz-Joseph-Platzes, 80 Z. von 8K an, F.
1 JTÖ0; *Weimar (PI. b: B 2), Kirchenplatz 9, 100 Z. von 5 JTan, F. 1.50,
M. 4#; *Klinger (PI. c: AB 2), Stephansstraße, 200 Z. von 4 K an, F. 1,
M. 3.60-4.60 K\ *Egerländer (PI. d: A 2;, W.- Seite des Franz -Joseph-
Platzes, 50 Z. von 6 K an, F. 1 #50; »Imperial (PI. e: A 2), Schiller-
straße; *Palasthotel Fürstenhof (PI. f: A3), Kaiserstraße, 140 Z. zu
3-9, F. 150, M. 3-4.50, P. 10-16 K\ *Carlton (PI. h: A 2), Schillerstraße,
45 Z. zu 6-12, M. 4-6, P. von 14.fi: an; * Stern (PI. k: B 3), Kirchenplatz,
100 Z. von 4 K an, F. 1, M. 3 K; Kaiserhof (PI. v: A 3), Kaiserstraße,
50 Z. von ÖÄ'an, F. 1.50, M. 3.20-6, P. von 12 K an; Casino (PI. i:A3).
am Casinopark, 90 Z. zu 3-10, F. 1, M. 3.30-5, P. 9-16 K; New York
(PI. g: A 3), Kaiserstraße, 90 Z. zu 3-6, F. 1, M. 3-4.50, P. 9-12 JT; — Tepler
Haus (PI. 1: A 2), Stephansstraße; Delphin (PI. m: A 2), Waldbrunn-
straße, Z. von SK an; Neptun (PI. n: A 2), Kaiserstraße; Hot. Leipzig
(PI. o : B 2), Untere Kreuzbrnnnstraße, 60 Z. zu 5-10 K, F. 80 Ä, M. 2 iT30,
P. 10-15 ii; M a r i e n b a d e r M ü h 1 e (PI. p: A3), Kaiserstraße, gute Küche ;
Wagner (PI. q: A 3), Habermann's Hot. Annaberg (PI. w: A 3),
beide Jägerstraße ;EnglischerHof (PI. r : A3), Kaiserstraße ; K 0 1 b e n -
schlag (PI. s: A4), Bahnhofstraße; Hot. Eisenhahn, gegenüber dem
Bahnhof, bescheiden ; — W al h al la (PI. t : A 2), S. -Seite des Franz-Joseph-
Platzes, israelitisch. — Außerdem zahlreiche Logierhäuser.
Außerhalb der Stadt: ""Rübezahl (PI. C 3), 20 Min. östl. oberhalb des
Neubades, Z. von 6 K an, M. 4-6, P. von 16 K an; *HÖhenhotel Eger-
1 ander (PI. A4), s.w. oberhalb der Stadt, mit weiter Aussicht; *Wald-
roühle (PI. A 2), 80 Z. von 4 K an, M. 4 K-, *Miramonti (PI. u: B 4).
Restaurants in den Gasthöfen; ferner im Kursaal (PI. B 3; M. 3-6 K).
Weinrestaurant im Haus „Glocke", N.-Ende der Kaiserstraße (PI. A 3).
Cafes (außerhalb des Orts): * Höhenhotel Egerländer, s. oben; *Riibezahly
s. oben; Waldmühle , s. oben; Miramonti (PI. B 4); Panorama (PI. B 3);
Maxtal (PI. A 1) ; Forstwarte (PI. C 2) ; Alm (PI. C 1) ; Schweizerhof (PI. B 4) ;
Hochwald (PI. C 4); Kieselmühle, mit Schwimmbad (50 Ä), Kieselhof, beide
eine gute V2 St. westl. vom Höhenhotel Egerländer; Nimrod (PI. jenseit A 1).
Droschken; vom oder zum Bahnhof Einsp. 2 üT, Zweisp. 3 üT 60, Ge-
päck 50kg 50 oder 40 h\ im Stadtbezirk 20 Min. 90 h oder 1 TT 50, jede
1/4 St. mehr 50 oder 80 h.
Kürtaxe bei mehr als 8 tag. Aufenthalt (3-8 Tage, 1-3 K) : I. Klasse 20,
II. Klasse 12, III. Klasse 8 K ; Kinder unter 14 Jahren und Dienstboten 2 K.
— Mdsiktaxe : I. Kl. 1 Pers. 10 K, Familie von 2 Pers. 16 K, 3 Pers. 22 K
usw.; II. Kl. 8, 10, 12 K\ III. Kl. 4, 6, 8 K. Kurkonzert vorm. 6-7 u.
nachm. 6-7 U. beim Kreuzbrunnen, 7-8 U. vorm. beim Ferdinandsbrunnen,
mittags UV2-I2V2 U. an der Waldquelle (bei Regenwetter am Kreuzbrunnen).
— Moorbad im Zentralbad 3.20-5 ÜT, Mineralbad im Neubad von 3 K an.
Post- u. Telegraphenamt im Stadthaus (PI. 16: A 3). — Theater (PI. 18:
A 2), Waldbrunnstraße.
' Talspe rre 1,3 km, Cafe Nimrod 1,91cm.
Cafc'xuffat.
Hgcrländer
Wald
Ca/b' S&nrvi zerhnf
4 ' SfJzsxickverk
Vraxiznandsbrunnen.
1 TZeamterinaus
2 Englische- 2&rc7ie
3 ItvzuujeUscke-lSrcJie.
4- Fixcnz- Joseph- -~Platz
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Prälaiewp ißlLe^lG Stadthaus Obst u*Telegr:/A2
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Theater A2
Elektr. Strassenbahrv
m ^Karlsbaxl ■
Geo^r.Anst \r.^a?neQ<<-Debe.--,Leip7;ie
Von Eger nach Wien. MARIENBAD. 19. RouU. 325
Marienbad (628m), berühmter Badeort mit 6000 deutschen
Einw., liegt in einem anmutigen, nach S, geöffneten Talkessel, nach
0. , N. und W. von flchtenbewachsenen Bergen umschlossen. Es
wird jährlich von 32000 Kurgästen besucht (Kursaison 1. Mai bis
30. Sept.). Die zehn Quellen, Eigentum des Stiftes Tepl (S. 320),
sind den Karlsbader Quellen ähnlich (Glaubersalzwasser), jedoch
kalt. Kreuzbrunnen (PI. 12: B 2), Ferdinandsbrunnen (PI. B 5;
y2 St. südl., aber bis zum Promenadenplatz geleitet) und die 12 Min.
n.w. vom Kreuzbrunnen gelegene Waldquelle (milder alkalisch-
salin. Säuerling; PL A 2) sind die drei wichtigsten Trinkquellen.
Die Marienquelle (PI. 13: B 3) dient hauptsächlich zum Baden;
außerdem Stahlbäder aus dem Ambrosius- (PI. 10: B3) und Karo-
linenbrunnen (PI. 11: B 3), sowie Ferdinandsbrunnenbäder (kräf-
tigste Stahl- und Salzbäder) und Moorbäder. Die Rudolfsquelle
(PI. B 5) ist eine eisenhaltige erdige Quelle.
Die Hauptstraße von Marienbad ist die langgestreckte Kaiser-
straße (PI. A 3), ö. von Anlagen begrenzt, die sich zu einem hübschen
Park erweitern. Von der Kaiserstraße zweigt w. die Jägerstraße ab ;
an dieser das Stadthaus (PI. 1 6 : A 3), in dem sich auch Post, Telegraph
und Zollamt, sowie ein Lesesaal (Zutritt frei) befinden. Südl. vom
Stadthaus die englische Kirche (PL 2: A3) und die russische Wladi-
mir-Kirche (PL 15 : A 3). Die Kaiserstraße mündet auf den Franz-
Joseph-Platz (PL 4: A2); an der N.-Seite die evangelische Kirche
(PL 3) und das Haus der Friedrich- Wilhelm-Stiftung. Die Wald-
brunnstr. führt von hier n.w., am Theater (PL 18 : A 2) vorbei, zur
Waldquelle (PL A 2; Rest., Promenaden-Konzert s. S. 324).
Der oben erwähnte Park wird nördl. begrenzt von der Stephan-
straße. Am Ende der Untern Kreuzbrunnstraße der Kreuzbrunnen
(PL 12 : B 2), mit säulengetragener Rotunde und einer Bronzebüste
des „ärztlichen Gründers Marienbads", Dr. Jos. Nehr (f 1820).
Anschließend ein langes Gebäude, das die Brunnenhalle, die bei
ungünstigem Wetter als Wandelbahn dient, und die sog. Kolonnade
(PL 6 : B 2) , mit Verkaufsläden , in sich vereinigt. W. vor der
Kolonnade die Bronzestatue des um Marienbad verdienten Tepler
Abtes Reitenberger (f 1860), von Kundmann (1879). Gegenüber
dem S.-Ende der Wandelbahn unter einem Säulengang der Fer-
dinandsbrunnen (s. oben) und der Karolinenbrunnen ; oberhalb 1.
die 1844-48 erbaute kathol. Kirche (PL 5 : B 3). Nach 0. und S.
begrenzen den Platz das Moorbad (PL 8 : B 3) , der Ambrosius-
brunnen (PL 10: B 3), in einer gotischen Kuppelhalle, der Kur-
saal, mit Lesesaal (40 ä, 2üf für die Saison) und CafeVRestaur., das
Zentralbad (PL B 3) und das Neubad (PL A B 3).
Beliebte Spaziergänge sind: im N., jenseit der Waldquelle,
die Waldmühle (S. 324; 10 Min. vom Franz- Joseph-Platz), r. von
hier der Dianahof (Erfr.) und, 20 Min. weiter, das Maxtal (S. 324) ;
zurück auf der Fahrstraße am Walde entlang. S.w. von der Wald-
326 Route 49. MARIENBAD. Von Eger
mühle über die König in- Carola-Höhe (PI. A 2; 665m) zum (^4 St.)
Jägerhaus (PI. A 2; Rest.). N.ö. vom Dianahof zur (^4 St.) Ama-
lienruhe (PI. B 2), weiter über den Schwarzenberg-Weg in 12 Min.
zur Friedrich- Wilhelm-Höhe (PI. A B 2 ; 735m), mit schönem Blick
auf Marienbad; hinunter und beim Wegweiser „Rojauer Förster-
haus" den Weg r. einschlagend in ^ St. zum Kreuzbrunnen. — Vom
Kreuzbrunnen östl. gelangt man in 20 Min. zum Cafe-Restaur.
Forstwarte (PI. C 2) ; weiter südlich das Hot-Rest. Rübezahl (S. 324).
Schöne Fernblicke bieten auch der auf dem Hamelikaberg (PI. B 3 ;
25 Min. vom Zentralbad) errichtete Aussichtsturm (716m; 100
Stufen ; Aussicht auf Marienbad) und die 20 Min. weiter gelegene
Hohendorfer Höhe (776m; Cafe; auf den Podhorn, S. 320, 1 St.).
Lohnende Ausflüge n.ö. durch Wald zum (I1/2 St. ; Zweisp. 14 K hin
und zurück) Rojauer Forsthaus (PI. jenseit C 1-, Erfr.) und weiter n. in
IV4 St. auf den Wolfsteig (880m); Rückweg über die Talsperre; — durch
das Maxtal , weiter durch Wald nach Königswart (S. 323) , l3/4 St. n.w.
(Zweisp. 16 iThin und zurück); — zum Jagdschloß Glatzen (814m; Restaur.
zum balzenden Auerhahn), l3/» St. n. (Zweisp. 10 K); — nach Kuttenplan
und Plan (s. unten), 2 St. s. ; — auf den Podhorn (s. oben) und nach Tepl
s. S. 320; Zweisp. 20 ii hin und zurück. — 10km n. von Marienbad (Post
in lJ/2 St.) das Moorbad Sangerberg (723m; Kurhaus).
Eisenbahn über Tepl nach Karlsbad s. S. 320. — Automobil-Omnibus
nach Karsbad s. S. 314.
38km Kuttenplan (533m; Bahnhofshotel), mit Schloß und hüb-
schen Anlagen auf dem Kellerberg (unzugänglich). — 43km Plan
(510m; Gasth. : Schwarzer Bär), Stadtchen mit Schloß.
Zweigbahn durch das obere Miestal nach (13km) Tachau (438m; Gasth. :
Herrenhaus), Städtchen mit 6700 Einw. Hübscher Spaziergang nach
(20 Min.) Heiligen, mit Resten eines Paulanerklosters.
Die Bahn tritt vor (51km) Josefihütte (451m) in das hübsche Tal
der Mies (Aussicht 1.). Zwei kurze Tunnels. — 73km Mies-Kladrau.
2km n. Mies (395m ; Gasth. : Stadt Prag, 20 Z.zulK 60), Städtchen
von 3900 Einw., mit Rathaus im Renaissancestil (modernisiert)
und dem sehenswerten Prager Tor (xvi. Jahrh.). 4km südl. die
ehem. Benediktinerabtei Kladrau, mit schöner Kirche.
Kurz vor Pilsen 1. die Skodawerke (S. 323); dann über die Rad-
busa. 106km Pilsen (Bahnrest.), s. S. 322. — Weiter durch das
waldige Üslava-Tal; r. auf der Höhe v Ruine Radina (505m). —
116km Pilsenetz (358m). — 135km Zdär-Zdirec. Weiter r. auf
bewaldetem Berge Schloß Grünberg (533m), dem Grafen Colloredo
gehörig. — 142km Nepomuk (439m), Geburtsort des heil. Johann
v. Nepomuk (1320; s. S. 293). An der Stelle seines Elternhauses
steht die 1686 geweihte Johanneskirche; ein Altar bezeichnet die
Geburtsstätte des Heiligen. Zweigbahn nach (32km) Blatna (S. 322).
Die Bahn verläßt das Üslava-Tal. — 154km Wolschan (528m),
mit großen Teichen. — 1 66km Horazdovic-Babin (432m ; Bahnrest.).
Von Horazdovic nach Klattau, 59km, Eisenbahn in 2 St. —
13km Schichowitz . R. die mächtige Ruine Raby. — 20km Schüttenhofen.
3km südl. das gleichnam. Städtchen (469m ; Gasth. : Krone), mit 6700 Einw.
und Fischzuchtanstalt, am Fuße des Swatobor (796m ; 1 St.). — 40km Nemel-
kau. 3A St. s. der Markt WeihaMtz, mit Halbruine. — 59km Klattau (ß. 323).
nach Wien. BUDWEIS. 49. Route. 327
Weiter im hübschen Tal der Wottawa. — 183krn Strakonitz
(397m; Bahnrest.), Städtchen an der Mündnng der Wolinka, mit
5500 Einw. und großem altem Schloß des Johanniterordens. Eisen-
bahn nach Bfeznitz s. S. 322.
Von Strakonitz nach Wallern, 88km, Eisenbahn in 5 St. —
37km Winterberg (696m ; Gasth.: Habsburg, 14 Z. zu 2-4 K, gut), Städtchen
von 4700 Einw. an der Wolinka, mit Schloß des Fürsten Schwarzenber<r. Be-
deutender Holzhandel, große Kristallglasfabrik. — 60km Kubohütten (993m);
östl. der Kubani (1362m), mit weiter Aussicht. — 78km Eleonorenhain (726m),
Dorf mit großer Glasfabrik. — 88km Wallern (Bahnhofshotel), Städtchen mit
3200 Einw. .Eisenbahn nach Wodnan s. unten.
197km Razic (374m; Bahnrest.).
Von Razic nach Iglau, 168km, Eisenbahn in 5l/<> St. — 8km Pisek,
Kreuzungspunkt der Bahn Zditz-Protiwin (S. 322). — Bei (28km) Jetetitz
über die Moldau nach (41km) Mühlhavsen (458m), Städtchen von 2800 Einw.,
mit lebhafter Industrie und der roman. Kirche eines ehem. Prämonstraten-
serklosters. — 67krn Tabor (S. 336). Von hier über Pilgram und Ober-Cerekre
nach (168km) Iglau s. S. 336.
Die Bahn verläßt die Wottawa und tritt in das Tal der Blanitz.
— 206km Protiwin (384m; Bahnrest.), Knotenpunkt der Bahn nach
Zditz (S. 321). — 212km Wodnan- Cicenic (391m).
Von Wodnan-Cicenic nach Wallern, 69km, Eisenbahn in
4 St. — 25km Eusinetz, Geburtsort von Joh. Hus (geb. 6. Juli 1369, f 1415).
— 3ikm Prachatitz (569m; Gasth.: Kronprinz Rudolf), Städtchen von 5000
deutschen Einw., mit alten Stadtmauern, Toren und Bürgerhäusern (manche
mit Sgraffitomalereien geschmückt), am Fuß des dicht bewaldeten Libin
(1091m; 2 St. ; Aussichtsturm). 20 Min. südl. der klimat. Kurort Margareten-
bad (619m), mit Wasserheilanstalt. — 69km Wallern, s. oben.
221km Nakri-Netolitz (397m). — R. der große Bestrewer Teich.
233km Frauenberg (381m) ; 3km n. (r.) auf einem Hügel das präch-
tige gleichn. Schloß des Fürsten Schwarzenberg.
242km Budweis. — Bahnrestaurant. — Gasth.: Gr.-H. Benes,
gegenüber dem Bahnhof, neu und gut, 50 Z. zu 2-6 K; Silberne Glocke,
am Ringplatz, O. -Seite, deutsch, gut; Kaiser von Österreich, 1. vom
Bahnhof, deutsch, Z. 2-4 K. — Restaur. im Deutschen Vereinshaus, mit Gar-
ten. — Cafd Central, Wiener Gasse, beim Ringplatz, im ersten Sto:k. —
Droschke vom Bahnhof in die Innere Stadt einsp. 80 h, zweisp. 1 ÜT20. —
Elektr. StraBenbahn vom Bahnhof zum Ringplatz und weiter entweder
nordl. in die Prager Vorstadt oder südl. in die Linzer Vorstadt. — Post
u Telegraph, Ringplatz, S.-Seite.
Budweis (390m), Stadt mit 42000 Einw. (mehr als die Hälfte
Tschechen), ansehnlicher Industrie (Bleistift-, Tabakfabrik) und
bedeutendem Holzhandel, liegt am Zusammenfluß der Maltsch und
der Moldau. Yom Bahnhof 1., dann beim Gr.-H. Benes r. durch die
Radetzky Straße, an deren Ende 1. quer über den Radetzkyplatz und
r. durch die Schmerlingstraße zum (12 Min.) Eingang der Altstadt,
die an der O. -Seite von Anlagen umgeben ist: geradeaus führt die
kurze Wiener Gasse zum Ringplatz, r. (2 Min.) in den Anlagen das
Bronzestandbild des hochverdienten Industriellen Adalbert Lanna
(f 1866), von Pönninger (1879); 1. in der Vereinshausgasse das
städt. Museum und das Deutsche Vereinshaus. Das städt. Museum
(Eintr. außer Mo. täglich 9-12 u. 2-5 Uhr; Sonn- u. Festt. und Sa.
nachm. frei, sonst gegen 1 K) enthält im ersten Stock kunstgewerb-
328 Route 49. GMÜND. Von Eger
liehe Samminngen, im zweiten Stock natnrgeschichtliche Samm-
inngen, Waffen nnd ein Relief des Böhmer Waldes (1 : 25000). An
der W.-Seite des von Laubengängen eingefaßten Ringplatzes das
Rathaus (1730), mit drei Türmen. Unweit n.ö. vom Ring die 1649
erbaute Domkirche, mit freistehendem, 72m h. Glockenturm; n.w.
vom Ring die got. Marienkirche des ehem. von Ottokar II. gestifteten
Dominikanerklosters, mit einem z. T. wiederhergestellten Kreuz-
gang. — Zweigbahn nach (38km) Weseli (S. 336).
Von Bndweis nach Linz, 127km, Eisenbahn in 2J/2-4 St. Die Bahn
läuft in südl. Richtung. 55km Hohenfvrt- Rosenberg. 1 St. n.w. im engen
Moldautal das Städtchen Rosenberg (Ga^th. : Gold. Kreuz), mit altem Buquoy-
seben Schloß. 9km w. vom Bahnhof das Städtchen Hohenfurt, mit Zister-
zienserstift. — 73km Freistadt in Ober-Österreich. 3/4 St. n. (Einsp. 2 K) das
gleichnam. Städtchen (564m ; Gasth.: Gold. Adler), mit wohlerhaltener mittel-
alterlicher Stadtbefestigung. — L. auf der Höhe das alte Schloß Weinberg.
83km Kefermarkt. In der got. Pfarrkirche ein schöner Schnitzaltar (Ende des
xv. Jahrh.). — 94km Prägarten. Weiter r. Schloß Hagenberg. — 100km Gais-
bach- Wartberg (Bahnrest.). Zweigbahn nach (20km) !-t. Valentin (S. 126). —
120km Steyregg, mit altem und neuem Schloß des Grafen Weißenwolf.
— 122km Windegg (S. 130). Über die Donau nach (127km) Lim (S. 127).
Von Budweis nach Salnau, 75km, Staatsbahn in 4V4-5 St. Über
die Moldau und in starker Steigung nach (20km) Adolfstal, von wo der
Schöninger (1084m ; Aussichtsturm) in 2 St erstiegen wird. — 26km Golden-
kron (540m), mit einem ehem. Zisterzienserkloster aus dem xiii. Jahrh. —
31km Krumau (509m; Gasth.: Stadt Wien, 11 Z. m 1.60-2.20 K, Omn. 50 Ä;
Goldener Engel, Ringplatz, 15 Z. zu 1.20-1 80 iT, Omn. 50 A; Wagen nach
Höritz, I1/2 St., 12 K hin u. zurück), Stadt von 8700 Einw., mit großem
fürstl. Schwarzenbergschem Schloß, auf einem Felsen über der Moldau
• malerisch gelegen. — Weiter an dem Wallfahrtsort Gojau vorüber nach
(46km) Höritz (679m; Bahnrest.; Unterkunft im Gasth. zur Budweiser Bier-
halle, man übernachtet besser in Krumau), dem „Oberammergau des Böhmer-
waldes", Markt mit 1400 Einw. Die Passionsspiele bestehen seit 1816, sind
aber seit 1894 durch den deutschen Böhmerwaldbund nach Propst Land-
steiner,s Text neu eingerichtet worden (Auskunft über Spielzeit u. a. beim
Bürgermeisteramt). — 62km Schwarzbach- Stuben (729m), mit Graphitwer-
ken. — Weiter über (68km) Oberplan (724m), Geburtsort Adalbert Stifters
(1805-68; sein Bronzestandbild im Stift erpark ist von Wilfert, 19(6), am
Westabhang des hier breiten Moldautals malerisch gelegen, zur Endstation
(75km) Salnau (Hot. Muhr), einem guten Ausgangspunkt für Ausflüge in
den Böhmerwald: über LTirschbergen ( Gasth.) auf den Dreisesselstein (1312m-,
Unterkunftshaus); über Wallern (S. 327) nach Eleonorenhain (S. 327) und
dem böhm. Urwald am Kubani usw. (S. 327; s. Baedekers Süddeutschland).
262km Forbes-Schweinitz (476m), mit ehem. Augustinerchor-
herrn-Kloster ans dem xv. Jahrh. (3km w. Trocnow , Geburtsort
des Hnssitenführers Zizka, 1360-1424). — 278km Qratzen; 6km
südl. das gleichn. Städtchen, mit Schloß des Grafen Buquoy. Über
die niederösterr. Grenze. — 292km Gmünd (489m; Bahnrest.;
Bahnhofshotet), Knotenpunkt für Wien-Prag (R. 51).
Von Gmünd nach Groß- Gerungs, 44km, Waldviertelbahn in
2 St. — 15km Weitra (599m; Gasth.: Pelter), altes, noch teilweise von Mauern
umschlossenes Städtchen. — 22km Sl. Martin bei Weitra (629m), von wo der
Nebelstein bestiegen wird. — Vor und hinter (30km) Brudemdorf (747m) ein
Tunnel. — 44km Groß-Gerungs (670m), Markt mit 760 Einwohnern.
Von Gmünd nach Litschau, 26km, Waldviertelbahn in IV2 St.
— 12km Alt- Nagelberg (Bahnrest.), mit Glasindustrie. Zweigbahn nach
(13km) Heidenreichstein (560m), Markt mit Wasserburg des Fürsten Palffy. —
26km Litschau, mit einer z. T. ausgebauten Burg des Grafen v. Seilern.
nach Wien. EGGENBÜRG. 40. Route. 329
317 km Schwarzenau (502m).
Zweigbahnen n. nach (96km) Wolframs-Cejl (S. 336); — ß. nach (72km)
Martinsberg - Qutenbrunn , über (29km) Zvoettl (520m ; Gasth. : Gold. Löwe),
Zisterzienserkloster mit prachtvollem rom. Kapitelhause und Kreuzgang
einer 1343 begonnenen Stiftskirche, Bibliothek (über 400 Handschriften)
und sehenswertem Kirchenschatz. 16km s. von Zwettl (Post) Burg Rappotten-
stein, mit sechs Toren.
334km Qöpfritz (576m).
Zweigbahn nach (22km) Raabs (Gasth. : Hofer), Markt an der Thaya,
mit großer malerischer Burg des Grafen Boos-Waldeck. lJ/2 St. ö\, an
der Thaya, Ruine Eibenstein.
367km Sigmundsherberg (435m ; Bahnrest.).
Von Sigmundsherberg nach Hadersdorf, 45km, Staatsbahn
in 2 St. — 10km Hörn (309m; Gasth.: Schwarzer Adler; Oold. Stern, beim
Bahnhof), Städtchen mit Schloß des Grafen Hoyos. 5km w. die 11.44
gegründete Benediktinerabtei Altenburg. — 17km Rosenburg (263m-, Hot.
Rosenburg, am Bahnhof), Sommerfrische in schöner Lage am Kamp. 20 Min.
vom Bahnhof ein prächtiges Schloß des Grafen Hoyos aus dem xvi. Jahrh. ;
der einzigartige „Turnierplatz" ist von Galerien umgeben. Weiter im
hübschen ruinenreichen Kamptal. — 22km Gars-Thunau (251m), besuchte
Sommerfrische. R. oben eine große Schloßruine und ein befestigter Kirch-
hof. — 40km Langenlois. 1 St. w. die schöne Ruine Kronsegg. — 45km
Hadersdorf (S. 135).
Von Sigmundsherberg nach Zellerndorf (S. 340), 20km, Verbindungs-
bahn in 1 St.
377km Eggenburg (325m; Bahnrest.; Gasth.: Sonne, 20 Z. zu
1.60-2 K), altes teilweise noch von Mauern umgebenes Städtchen,
mit 3200 Einw. Unweit nordöstl. vom Bahnhof das Krahuletz-
Museum (Eintr. 40 K) , mit geologisch - paläontologischen u. a.
Sammlungen. Yon hier nördl. durch die Kremser Straße, an
deren Ende das „Bemalte Haus" aus dem J. 1547, zum Haupt-
platz, auf dem eine Prangersäule (xvi. Jahrh.), und 1. weiter zur
St. Stephanskirche (xv. Jahrh.). Lohnend ein Rundgang um die
Stadtmauer (3/4 St.).
403km Groß- Weikersdorf (209m).
Bei Schloß Wetzdorf, V« St. n.w. , der Heldenberg, mit 142 Büsten
öflterr. Heerführer und Herrscher sowie den Standbildern des Kaisers Franz
Joseph I. und der Feldmarschcälle Radetzky (f 1858) und Baron Wimpffen
(t 1854) ; das Grab der beiden letzteren ist unter einem 23m hohen Obelisk.
Bei (412km) Absdorf- Hipp er sdorf (183m; Bahnrest.; Zweig-
bahn nach Krems, 32km, S. 135; nach Stockerau s. S. 340) tritt
die Bahn in das breite Donautal und überschreitet den Strom
hinter (415km) Stat. Neu-Aigen. — 422km Tulln (181m; S. 136;
Bdhnrest.}. Weiter am r. Ufer der Donau, r. die Höhen des Wiener
Waldes. — 432km St. Andrä-Wördern (174m): weiter r. Schloß
Altenberg. — Bei (437km) Greifenstein- Altenberg (S. 136) tritt die
Bahn dicht an den Strom. L. jenseit der Donau Burg Kreuzenstein
(S. 136). — 442km Kritzendorf (17 Im); 1. am 1. Donauufer Kor-
neuburg und der Bisamberg (S. 136). — 445km Klosterneuburg-
Kierling (S. 107), HS. für Stadt und Stift; 447km Klosterneuburg -
Weidling. Weiter unter den steilen Abhängen des Kahlenbergs hin.
— 450km Kahlenbergerdorf (S. 106). — 451km Nußdorf (ß. 104),
dann (456km) Wien, Franz-Joseph-Bahnhof (S. 2).
Baedekers Österreich. 28 Aufl. 20
330
50. Von Prag über Brunn nach Wien.
a. Über Lundenburg.
398km. Staatsbahn. Bis Brunn 472-8 St. (Schnellzug 30 K 90, 18.90,
12.03; Pers.-Zug 23iT40, 14.30, 9.10)-, bis Wien 7-12»/2 St. (Schnellzug
47 K 50, 2900, 18.50; Pers.-Zug 36 K 00, 22.00, 14.03). Kürzer und billiger
ist die Fahrt über Gmünd (vgl. R. 51). Von Dresden nach Wien über Brunn
Schnellzug in 108/4 St. (Fahrpreis Ji 54.50, 33.40, 21.10); vgl. R. 51 u. 52.
Bei Lösung der Fahrkarte hat man zu erklären, ob man im Nordbahnhof
oder Staatsbahnhof aussteigen will (Fahrpreise gleich).
Prag s. S. 282; Abfahrt vom Staatsbahnhof. Bei der Ausfahrt
1. die Vorstadt Karolinental , r. der Zizkaberg (S. 299). — 5km
Lieben (209m; S. 345). — 33km Böhmisch-Brod (222m).
Zwischen Böhmisch-Brod und Podebrad (S. 338) fand 1434 die große
Schlacht statt, die die Hussitenkriege beendigte; die beiden böhmischen
Heerführer, Prokop der Große und der Kleine, fielen.
38km Porican. Zweigbahn nach (14km) Niinburg (S. 338).
Vor Kolin r. auf dem Friedrichsberg (278m; von Kolin zu Fuß IV2 St.,
Wagen hin und zurück 5-6 A"), Standpunkt des Königs von Preußen während
der Schlacht, eine 1842 errichtete Spitzsäule zum Andenken an Daun\s
Sieg über Friedrich IL, 18. Juni 1757. Südl. vom Friedrichsberg, bei
Krechor, ein anderes, 1899 errichtetes österreichisches Siegesdenkmal.
62km Kolin (200m; Bahnrest,; Gasth.: Grand-Hotel, Blauer
Stern), Stadt an der Elbe, mit 15000 tschechischen Einw. und
vielen Fabriken, Knotenpunkt der Bahn Tetschen-Iglau-Wien
(S. 338). Die St. Bartholomäuskirche, Hallenkirche im Übergangs-
stil (xin. Jahrh.), mit Querschiri und zwei westl. Türmen, hat
einen im reichsten got. Stil von Peter Parier 1360-78 erbauten
Chor. Neben der Kirche ein freistehender Glockenturm aus der
Mitte des xvi. Jahrh. — Zweigbahn nach Gercan-Pisely (S. 336).
73km Elbeteinitz (206m), an einem Hügel gelegen. L. die Elbe.
— 105km Pardubitz (218m ; Bahnrestaur. ; Gasth. : Veselka, 12 Min.
vom Bahnhof, 32 Z. zu 3-6 K, Omn. 40 h), Stadt mit 17000 meist
tschechischen Einw. Auf einem einzelnen Hügel n. die ansehn-
liche Ruine Kunetitz (305m). 11km n.w. von Pardubitz (Post in
IV2 St.) Bohdanec (246m; Kurhaus), mit Eisen- u. Moorbädern.
Eisenbahn von Pardubitz nach Deutschbrod s. S. 339. Zweigbahn
nach (23km) Königgrätz (S. 345).
Jenseit (139km) Chotzen (287m; Bahnrest.; Bahnhofhotel),
mit Schloß und Park des Fürsten Kinsky, Knotenpunkt für die
Bahn nach Tinischt (S. 346), tritt die Bahn durch einen Tunnel
in das hübsche enge Tal der Stillen Adler. — 143km Brandeis
(304m), von Schloß trümmern überragtes Städtchen, einst Haupt-
sitz der „Böhmischen Brüder". — 154km Wildenschwert (330m),
ansehnliches Städtchen mit Fabriken. Zweigbahn nach (14km)
Geiersberg (S. 346). — 164km Böhmisch-Trüb au (385m; Bahnrest.).
Von Böhmisch- Trühau nach Olmütz, 87km, Eisenbahn in
272 St. — 7km Triebitz (421m). Zweighahn über (77km) Kosteletz (Bahn-
rest. ; Abzweigung nach Olmütz, 37km) nach (83km) Proßnitz (S. 334). —
15km Rudelsdorf (377m). Weiter durch das enge waldige Tal der Sazawa. —
42km Hohenstadt (298m; Bahnrest.), Städtchen in hübscher Lage am s.o.
Fuß der Sudeten. Zweigbahn nach (8km) Blauda (S. 353). Die Bahn tritt
BRUNN. 50. Route. 381
an die Mareh. — Jeuseit (48km) Lukawelz (266m) r. auf der Höhe Schloß
Mürau, jetzt Strafanstalt. — 54km Müglitz (277m; Gasth. : Rud. Köhler),
Städtchen mit 4200 Einw. 13A St. südl. (Wagen hin und zurück 8 K) das seit
1896 hergestellte Deutschordensschloß Busau. 6km ö. von Müglitz Mährisch-
Aussee (285m), mit 1700 Einw.; im fürstl.Liechtenstein,Bchen Schloß ein Forst-
und Jagdmuseum (im Sommer jederzeit zugänglich). — 77km Stefanau (222m);
im Hintergrund n.ö. Stadt Sternberg (S. 353). Bei Olmütz in der Ferne r.
das ehem. Kloster Hradisch, jetzt Militärspital. — 87km Olmütz, s. S. 352.
180km Zwittau (434m; Gasth.: Stadthof, 16 Z. zu 2-5 JT, Omn.
40 h), Fabrikstadt mit 10000 Einw. Zweigbahn nach (67km)
Skutsch (S. 3ß9). — 187km Qreifendorf (427m). Die Bahn führt
durch einen kurzen Tunnel und tritt bei dem Fabrikort (196km)
Brüsau-Brünnlitz (378m) an die schmale Zwitta oder Zwittawa,
der sie durch liebliche Landschaften bis Brunn folgt. — Jenseit
(215km) Skalitz-Boskowitz (308m) 1. fern Stadt und Burgruine
Boskowitz. — 224km Raitz (290m; Bräuhaus), mit (1.) fürstl.
Salmschem Schloß. — 231km Blansko (282m; Bahnrest.), mit
großen Eisenhütten des Fürsten Salm.
Lohnender Ausflug (zu Wagen 4 St., 10 K) über Raitz (s. oben) und Petro-
witz nach (3 St.) Sloup (Gasth. : Brouschek), mit zwei sehenswerten Tropf-
steinhöhlen (Eintr. je60Ä); dann südl. durch das Öde Tal aufwärts zur(ls/4St.)
Mazocha, einem großartigen 138m tiefen Einsturzkessel (guter Überblick
von der Ripka- Warte), und durch das Punkwa-Tal, an Eisenwerken vorbei,
nach (2J/2 St.) Blansko zurück. — Fußgänger wandern besser von Blansko
(WM. rot) über Klepatschow (Restaur.) durch das Punkwa'al zum Fuß der
Mazocha (2 St.); von hier (WM. gelb) hinauf zur Ripka-Warte (1/2 St.) und
über den Kamm nach (IV2 St.) Sloup, von wo man (WM. schwarz) über
Neuhof und Tiechow nach (272 St.) Blansko zurückgehe.
Das Tal der Zwittawa wird enger. Vier Tunnels; oberhalb des
dritten Ruine Nowyhrad (IV2 St. von Adamstal). — 238km Adams-
tal (244m; Bahnrest.; Hot. -Rest. Felsenkeller, */4 St. vom Bahn-
hof; vgl. S. 334), mit Eisenwerken.
Lohnende Wanderung über die (H/4 St. ; rot-blane WM.) Alexandev-
warte (491m) in das (V2 St.; gelb-rote WM.) * Josefstal, mit der Schweizer-
hütte (Whs.) und mehreren Höhlen. Weiter ö. (blau-gelbe WM.) in iy2 St.
nach Kiritein (422m; Restaur. über), mit Wallfahrtskirche, nnd s w. (weiß-
rote WM.) nach (2 St.) Bilowitz (s. unten).
245km Bilowitz. Mehrere Tunnels. — 254km Brunn.
Brunn. — Bahnrestaurant. — Gasth.: "Grand-Hotel (PI. a:F4), am
Bahnring, mit Aufzug und Garten, 150 Z. zu 3-9, M. 4 2T; *Hot. Päd o wetz
(PI. b: F 4), Ecke Ferdinands- und Franzensberggasse, 90 Z. zu 3-6, F. 1,
M. 1.50-3 iT; Pilsner Hof (PI. c: F 3), Jakobsplatz; H. de TEurope
(PI. d: F 3), Großer Platz 17/18.
Restaurants : Deutsches Haus (PI. E F2), Eingang an der O. -Seite, M. 2
oder 3 A"; Pilsner Bierhalle, Salzamtssasse 3a (PI. E 3) ; Schwechater Bierhalle,
S. -Seite des Lazanskyplatzes (PI. E F3), mit Garten; Eannak, Ferdinands-
gasse 16 (PI. F 3, 4) ; Morgenstern, in Karthaus (elektr. Bahn s. S. 332), mit
harten.
Uafäs : Margaretenhof, Rennergasse 12/14 (PI. F3); Thonethof, Renner-
gasse 9 (Pl.F 3) ; C. de VEurope, im I. Stock des gleichnam. Hotels (s. oben) ;
Neuhauser, Wiesergasse (PI. F 3), beim Stadttheater.
Dkoschken: von und zu den Bahnhöfen zweisp. 2 Ä\ einsp. 1 E 40,
nachts (9-6 oder 8-7 Uhr) 3 oder 2 K, Gepäck 40 h. Tourfahrten : zweisp.
erste i/a St 1 JT40 (nachts 2 K), jede folgende 1/2 St. 1 K (nachts 1 £"40);
einsp. erste l/4 St. 80 h (nachts 1 Ä"20), jede folgende 1/4 St. 40 h (nachts 60 h).
20*
332 Route 50. BRUNN. Von Prag nach Wien.
Elektk. StkaBenbahnen: u. a. vom Bahnhof (PI. F3) nördl. in 10 Min.
zum Augarten (S. 333; 14 h) und in einer weiteren lU St. nach Karthaus,
südl. in 20 Min. zum Schreibwald (S. 334; 14 h\ weiße Tafel.
Post u. Telegeaph (PI. F 3), Postgasse. — Deutsches Stadttheater
(PI. F3), Juni -August geschlossen.
Bäder : Zentralbad (P1.22 : F 3), Liechtensteingasse ; Charlottenbad (Pl.F 2),
Josephstadt 10.
Bei beschränkter Zeit O/2 Tag): Franzensberg, Spielberg, Gewerbe-
museum und über den LaSansky- u. Großen Platz zum ehem. Landhaus
und zum Franzensmuseum.
Brunn (227m), Hauptstadt von Mähren und Sitz einer deut-
schen (seit 1850) und einer tschechischen (seit 1900) technischen
Hochschule, mit 123000 Einw. (2/3 Deutsche), liegt am Fuß des
Spielbergs, zwischen der Schwarzawa und Zwittawa, in schöner
fruchtbarer Umgebung. Die innere Stadt ist an Stelle der 1860
niedergelegten Festungswerke mit Anlagen und Ringstraßen um-
geben, um die sich ansehnliche Vorstädte angebaut haben. Brunn ist
eine der bedeutendsten österreichischen Industriestädte (nament-
lich Tuch); die Fabriken liegen in den südl. und östl. Vorstädten.
Vom Bahnhof gleich 1. hinauf gelangt man in die hübschen
Anlagen des Franzensbergs (PI. E F 4), mit 20m h. MarmoTobelisk,
1818 zum Andenken an die Befreiungskriege errichtet. Aussicht
auf die südl. Vorstädte, die gartenreiche Umgebung, im Hinter-
grund südl. die Polauer Berge. R. anstoßend die bischöfl. Residenz
(PI. 1). Daneben auf einem Hügel die Domkirche St. Peter u. Paul
(PI. E F 4), im xv. Jahrh. im got. Stil erbaut, 1643 bei der Be-
lagerung der Stadt durch die Schweden zerstört, zuletzt 1906 im
Äußern hergestellt und mit zwei Türmen versehen.
Der *Spielberg (PI. DE3; Aufgang Elisabethstraße, PI. E 3)
ist ein 56m (288m ü. M.) hoher Bergkegel mit der gleichnam.
Zitadelle (jetzt Kaserne), 1621-1857 Staatsgefängnis, in dem u. a.
1746-49 der Pandurenführer Franz Frhr. von der Trenck (sein
Grab s. S. 333) und 1822-30 der ital. Dichter Graf Silvio Pellico
gefangen saßen ; letzterer beschrieb seine Haft in „Le mie pri-
gioni". In den Kasematten Bildnisse interessanter Gefangener, die
Kaiser-Josephs-Zelle mit der Figur eines Sträflings, Marterzelle,
ein 114m tiefer Brunnen u. a. (Eintrittskarten, 40 Ä, beim Profoß,
der auch als Führer dient ; die Besichtigung erfordert V2_3/4 St. ;
Trkg.). Cafe-Restaur. Zur hohen Warte. Lohnend ein Rundgang
etwas unterhalb der Zitadelle, der hübsche Aussichten bietet.
Die Elisabethstraße wird 1. größtenteils von Parkanlagen be-
grenzt, die sich bis zum Spielberg hinaufziehen. Auf der r. Seite
das Erzherzog-Rainer-Gewerbemuseum (PI. E 3). Eintritt werkt.
10-12, 2-4 (Juli und August nur 10-12) Uhr, Sonn- und Festt.
9-1 Uhr. Erdgeschoß : gegenüber dem Eingang kirchliche Alter-
tümer; Maschinen. Erster Stock: r. Porzellan; mährische Bauern-
keramik; Textilarbeiten ; zwei mährische Bauernstuben mit Ko-
stümfiguren. Zweiter Stock: Möbel; Fayenceöfen; Gläser; Arbeiten
in Schmiedeeisen, Bronze und Zinn; Schmuck; Buchdeckel.
Jlllllt
Von Prag nach Wien. BRUNN. 50. Route. 333
Die Elisabethstraße mündet auf den mit Anlagen geschmückten
Elisabethplatz (PI. E 3), mit einer Reihe stattlicher Bauten , u.a.
w. die 1860 erbaute deutsche technische Hochschule (PI. 16), n. die
Protestant. Christuskirche, 1867 im got. Stil nach Ferstel's Plänen
aufgeführt. R. in derJodokstraße das Landhaus (PI. E 2,3), 1876-81
erbaut, mit dem Sitzungssaal des mährischen Landtags. Am Ende
derJodokstraße, auf dem Lazanskyplatz, die St. Thomaskirche
(PI. F 2; xrv. Jahrh.); r. daneben das Statthaltereigebäude (PI. 14), bis
1783 Augustinerkloster, am Portal die Standbilder der Markgrafen
Johann (1350-75) und Jobst (1376-1411), letzterer mit der Kaiser-
krone. N. von der Kirche das Deutsche Haus (PI. E F 2), mit Cafe,
Restaurant usw.; davor in den Anlagen ein Bronzestandbild Kaiser
Josephs II., von Brenek (1892).
Vom Lazanskyplatz südl. durch die Rennergasse zu der got.
St. Jakobskirche (PI. EF 3), 1314-1480 erbaut, Hallenkirche mit
drei Schiffen, durch schlanke Verhältnisse ausgezeichnet, 1874-79
von Ferstel erneut und mit prächtigen Glasgemälden geschmückt.
Der Turm ist 92 m hoch. Hinter dem Hochaltar das 1727 von
Kerker gegossene Grabdenkmal des Feldmarschalls Radwit Grafen
v. Souches (f 1683), der 1645 Brunn gegen die Schweden vertei-
digte. — Unweit die Jesuiten-, jetzt Garnisonkirche (P1.F3), 1598-
1602 erbaut; die Deckengemälde sind von Soheffler (1774).
Weiter durch die Rennergasse auf den GroßenPlatz (PI. F 3),
mit einer Mariensäule (1680) an der S.-Seite. — Am Domini-
kanerplatz das ehem. Landhaus (PI. 6), z. T. aus dem Anfang
des xviii. Jahrh. ; im I. Stock das Stadtmuseum, die städt. Heinr.
Gomperz'sche Gemälde-Sammlung, mit modernen Bildern (So. 10-1,
Mi. Sa. 2-4 Uhr ; frei). — In der Rathausgasse r. das Rathaus
(PI. F3), 1511 erbaut, aber fast ganz modernisiert, nur das reiche
spätgot. Portal (angeblich von Meister Pilgram) und eine Renais-
sance-Loggia im Hof r. sind noch erhalten; im hintern Durchgang
hängt ein sog. Lindwurm, eine Krokodilhaut.
Auf dem nahen Krautmarkt (P1.F4) ein Brunnen vom J. 1696
(der sog. „Parnaß"), von B. Fischer von Erlach (?), und eine Drei-
faltigkeitssäule (1729). Daneben 1. da3 Franzensmuseum (PI. 7;
Mi. Do. Sa. 10-12 u.2-4, So. 10-12 Uhr; sonst durch den Museums-
wart, 1. im Hof), Altertümer, naturwissenschaftliche Gegenstände,
mährische Volkstrachten, Gemälde u. dgl. enthaltend; hübscher
Arkadenhof mit Brunnengruppe (1591) und Grabsteinen. — Am
Kapuzinerplatz die Kapuzinerkirche (PI. F 4 ; zugänglich nach Mel-
dung beim Pförtner, r. vom Haupteingang; schellen), in deren
Gruft Oberst Trenck (f 1749; S. 332) in einem Glassarge beigesetzt
ist. — Weiter n., am Kaiserring, das von Fellner & Helmer 1882
erbaute Stadttheater (PI. F 3), das erste elektrisch beleuchtete
Theater in Europa. In den Glacisanlagen mehrere Denkmäler.
Der Augarten (PI. EF 1; elektr. Straßenbahn s. S. 332), an
der Nordseite der Stadt, ein schöner Park, von Kaiser Joseph II.
334 Route 50. BRUNN. Von Prag
dem Publikum geöffnet, wird viel besucht ; darin das Augarten-
gebäude (Cafe*-Restaur.) und ein Büstendenkmal Kaiser Josephs,
von Tilgner. Im Sommer Mi. u. Sa. nachm. Militärmusik.
Am s.w. Fuß des Spielbergs das Königinkloster in Altbrünn
(PL D 4), mit der beachtenswerten got. Augustinerkirche (xiv. Jahrh.).
l/2 St. weiter w. jenseit der Schwarzawa der Schreib wald (PI. jenseit
A4; elektr. Straßenbahn s. S. 332; Zweisp. 2JT40), beliebter
Ausflugsort. Von der Endstation der Straßenbahn entweder gerade-
aus dem Fahrweg nach zur (5 Min.) bürgerl. Schießstätte (Restaur.),
oder rechts in 10 Min. zum Restaur. Steinmühle (etwas weiter Über-
fahrt zum Restaur. „Neue Welt").
Von Brunn nach Tischn o wi tz, 29km, Eisenbahn in H/2 St.,
lohnender Ansflng. — 3km Obrowitz (206m), unmittelbar bei dem Brünner
Fabriks viertel. — 7km Königsfeld (217m; Bräuhaus; elektr. Straßenbahn
von Brunn), mit Kadettenschule und schönem Park. — 15km Zinsendorf.
Von hier lohnende Wanderung (WM. weiß-rot) über die (lJ/4 St.) Ripkawarte
(528m) und die (3/4 St.) Rohr erwarte (563m) auf dem Babylom, mit Fernsicht,
nach (3/4 St.) Wranau (455m), mit fürstl. Liechtenstein'scher Gruftkirche,
und weiter durch Hochwald hinab nach (IV4 St.) Stat. Adamstal (S. 331).
— 28km Tischnowitz (253m) , hübsch gelegene Stadt am 1. Ufer der
Schwarzawa. Gegenüber am r. Ufer Tischnowitz-Vorkloster, mit schöner
Kirche der Zisterzienser-Nonnenabtei Himmelspforte im Übergangsstil; das
W. -Portal, mit reichstem Skulpturenschmuck, und der nördl. Kreuzgang
sind beachtenswert. Eisenbahn nach (106km) Deutschbrod s. S. 339.
Von Brunn nach Olmiitz und nach Prerau. Eisenbahn nach
Olmütz, 103km, in 3 St. ; nach Prerau, 9ikm, in 21/* St. Gleich nach der
Ausfahrt aus dem Bahnhof r. die Domkirche, dann der Spielberg (S. 332).
— 47km Wischau (254m; Bahnrest.), am Beginn der fruchtbaren Hanna-
Ebene (S. 352). — Bei (63km) Nezamislitz (Bahnrest.) zweigt 1. ab die
Bahn über Proßnitz (S. 330) nach (103km) Olmiitz (S. 352). — An der
Prerauer Bahn folgen noch Kojetein (Zweigbahn nach Eullein s. S. 349)
und (91km) Prerau (S. 350).
Von Brunn nach Hölak-Trencsenteplicz, 178km, Eisenbahn
in 8 St. —24km Austerlitz (£06m), Städtchen mit Schloß des Grafen Kaunitz,
bekannt durch die „Drei-Kaiser- Schlacht" am 2. Dez. 1805 (Denkmal). —
45km Brankowitz (260m). 5 St. ö. (weiß-rote WM.), über Strilek (371m),
mit Schloß des Grafen Herberstein, die Burg Buchlau (S. 349). — 78km
Bisenz (184m; Bahnrest.), mit Schloß des Giafen Reichenbach. — Vor
(88km) Wessely (Bahnrest.) über die March. Zweigbahn nach (18km) Skalitz.
— Weiter am 1. Ufer der March. 102km Eunowitz (181m ; Bahnrest.),
an der Olsawa. — 121km Äujezd-Luhatschowitz (Bahnrest.). Zweigbahn
nach (10km) Luhatschowitz, mit jod- u. bromhaltigen Kochsalz- Natron-
quellen. — 145km Hradek (371m). Dann durch den (164km) Vlürapaß (280m ;
ungar. Grenze) ins Waagtal nach (178km) Hölak-Trencsir teplicz.
Von Brunn nach Okrischko s. S. 339.
Die Bahn über Lundenburg (über Grußbach s. S. 335) führt
über (266km) Raigern (193m), mit 1048 gegründetem Benedik-
tinerstift. — Jenseit (280km) Branowitz (172m) über die Schwar-
zawa; r. das Polauer Gebirge, mit Burgruinen. — 298km Saitz
(176m) ; r. der oriental. Turm in dem Liechtenstein'schen Park
(S. 335). — 303km Kostet (159m), mit der unterirdischen Cyrill-
kapelle. ■ — 314km Lundenburg (159m ; Bahnrest. ; Gasth. : Goldenes
Lamm), Knotenpunkt der Bahn von Wien nach Oderberg (S. 349).
nach Wien. GÄNSERNDORF. 50. Route. 335
Eisenbahn nach (13km) *EisgTub , einer fiirstl. Liechtensteinischen
Herrschaft, mit großem, 1846-57 im englisch-gotischen Stil erbauten Schloß.
Die Parkanlagen umfassen über 270qkm, zwei Marktflecken, mehrere
Dörfer, schöne Seen, Lustbauten, so die Grenzhalle, wo sich Nieder-Öster-
reich und Mähren scheiden, den prachtvoll dekorierten orientalischen Turm
(68m hoch 5 oben wejte Rundschau), das chines. Lusthaus, die Hansenburg
im Wildgehege u. a. Unterkunft im Gemeinde-Gasthaus.
Von Lundenburg nach Zellern dorf, 84km, Eisenbahn in 4 St.
— 13km Feldsberg (183m), mit Schloß und Park des Fürsten Liechten-
stein. — 24km Nikohburg (200m), mit stattlichem altem Schloß des Fürsten
Dietrichstein-Mensdorff, bekannt durch den Präliminarfrieden vom 26. Juli
1866. — 36km Neusiedl-Dümfiolz (170m). Zweigbahn nach (9km) Grußbach
(s. unten). — 61km Laa (s. unten). — S4km Zeilervdorf (S. 340).
Von Lundenburg nach (18km) Kutti Zweigbahn in 1 St.
Die Bahn durchschneidet einen Teil des Eisgruber Parks und
führt über die Thaya, Grenzfluß zwischen Mähren und Nieder-
Österreich. Fruchtbare Gegend, viel Maisbau. R. einzeln der Rai-
stenberg (291m), am Fuß die Stadt Feldsberg. — Jenseit (333km)
Hohenau (149m) erreicht dieBahn das Marchfeld (S. 114). — 339km
Drösing. — 347km Dürnkrut (144m; Bahnrest.). Ö. die Kleinen
Karpathen. — Die Bahn berührt mehrmals die March, deren jen-
seitiges Ufer zu Ungarn gehört. 358km Angern (147m).
Bei (366km) Gänserndorf (153m ; Bahnrest.) zweigt ö. die Bahn
nach Preßburg ab. — 379km Wagram (156m), bekannt durch den
Sieg Napoleons T. über die Österreicher unter Erzherzog Karl am
5. und 6. Juli 1809. — Weit vor (392km) Floridsdorf tritt r. der
Leopoldsberg mit dem Schloß hervor, dann derKahlenberg(S. 105).
Der Zug fährt auf 780m 1. eiserner Bogenbrücke über die Donau
und hält im Nordbahnhof zu (398km) Wien (S. 2).
b. Über Grußbach.
410km. Staatsbahn. Schnellzug in V/2 St. Fahrpreise die gleichen
wie über Lundenburg, s. S. 3"0.
Von Prag bis Brunn (254km) s. S. 330/31. — Die Bahn über-
schreitet die Schwarzawa, dann bei (267km) Strelitz (295m) die
Obrawa (nach O krischkos. S. 339). Zwei Tunnels. — 278km Kanitz-
Eibenschütz ; dann auf 23m h. Viadukt über das Jglawa-Tal. —
287km Kromau (311m), mit großem fürstl. Liechtenstein'schem
Schloß und Park auf einer von der Rokitna umflossenen Anhöhe.
317km Grußbach-AS'c/iöncrw (193m; Bahnrest.')] Verbindungsbah-
nen w. nach (26km) Znaim (S. 339) und Zellerndorf (S. 340), ö. nach
Lundenburg (S. 334). — Vor (327km) Laa (183m), einem noch
ummauerten Städtchen mit 4000 Einw. und altem Schloß, über die
Thaya. Zweigbahn nach LundenbuTg (s. oben). — Jenseit (381km)
Wolkersdorf (180m) durch das Marchfeld (S. 114) nach (399km)
Stadlau (Knotenpunkt für Marchegg- Budapest). — Die Bahn
überschreitet die Donau und durchschneidet den Wiener Prater;
weiter über den Donaukanal und den Neustädter Kanal zum
Staatsbahnhof von (410km) Wien (S. 2).
336
51. Von Prag über Gmünd nach Wien.
350km. Staatsbahn. Schnellzug in 6 St. für 41 JT70, 25 K 50, 16 £"20
Personenzug in 8V2 St. für 31 K 60, 19 K 30, 12 K 30.
Prag s. S. 282; Abfahrt vom Franz-Joseph-Bahnhof. Die Bahn
tritt mittels eines Tunnels in das Botitsch-Tal. — 2km Nusle-
Vrsovic (204m). — 9km Hostivar (258m) ; in der alten Kirche eine
Madonna, angeblich von 1374. — 28km Strancic (410m), mit
Granitbrüchen. — Weiterhin durch das Tal der Sazawa. 42km
Öercan-Pisely (279m). Zweigbahn nach (77km) Kolin (S. 330).
51km Beneschau (373m; Bahnrest.), Städtchen mit got. Deka-
natskirche aus dem xiii. u. xiv. Jahrh. y2 St. w. das alte Schloß
Konopischt des Erzherzogs Franz Ferdinand, mit großem Park. —
66km Wotic-Weselka, mit Schloß und Franziskanerkloster.
104km Tabor (442m; Bahnrest.; Gasth.: Novy, Husovo nämesti),
die alte Hussitenfeste (10700 tschechische Einw.), auf einer Anhöhe
zwischen der Luschnitz südl. und dem Jordanteich nördl. Yom Bahn-
hof geradeaus durch den Novomestskypark, die Nadrazni trida, den
Husovo nämesti, die Palackeho tri da und die Prazskä ulice zum
(20 Min.) Ringplatz, auf dem ein Brunnen und ein Erzstandbild
Zizka's, von Strachovski (1884). An der W.- Seite des Platzes das
dreigiebelige, 1521 vollendete Rathaus; das städt. Museum (Eintritt
40 /i), im ersten und zweiten Stock, enthält u.a. einen zinnernen
Taufkessel (1472; aus der Dekanatskirche) und ein kunstvolles
städtisches Wappen aus Tuffstein, dessen Rahmen die Statuetten
von Zizka, Prokop, Hus und Hieronymus sowie eine Adamiten-
gruppe einschließt (1515). An der N.- Seite die Dekanatskirche,
1516 erbaut, und, vor dem Ctibor-Haus (Nr. 6) ein schlichter Stein-
tisch, an dem die Taboriten unter freiem Himmel das Abendmahl
unter beiderlei Gestalt nahmen. An der SW.-Ecke der Altstadt
der mächtige Turm der ehem. Burg Kotnov. IV2 St. s.w. die male-
rischen Ruinen von Pribenic. — Nach Razic undlglau s. S. 327.
Weiter am r. Ufer der Luschnitz. — 124km Sobieslau (403m),
Städtchen mit 3800 Einw. und spätgot.Dechaneikirche(xv. Jahrh.).
131km Weseli- Mezimosti (415m; Bahnrest.'). Zweigbahn nach
(38km) Budweis (S. 328).
Von Weseli nach Iglau, 94km, Eisenbahn in 3-4 St. — 27km
Neuhaus (478m; Gasth.: Friedl, 18 Z. zu 1.20-2 tf), betriebsame Stadt von
9300 tschechischen Einw., mit großem, z. T. ausgebranntem gräfl. Czemin'-
schem Schloß (xn.- xvi. Jahrh.) und einer got. Pfarrkirche aus dem xv. Jahrh.
— 56km Ihlawka (658m), Station für St. KathaHnabad, mit alkal. mineral.
Heilquelle. — 64km Ober-Cerekve (587m ; Bahnrest.). Zweigbahn über Filgram
(509m), Städtchen mit 4700 Einw. (2 St. ö. der 767m h. Kremesnik mit be-
suchter Wallfahrtskirche) nach (70km) Tabor (s. oben). — 79km Wolframs-
Ceß (519m-, Bahnrest.). Zweigbahn nach (96km) Schwarzenau (S. 329). — -
94km Iglau (S. 339).
152km Wittingau (433m), Städtchen (5500 Einw.), mit fürstl.
Schwarzenberg'schem Schloß aus dem xv. u. xvi. Jahrh. — 186km
Gmünd. Von hier bis Wien s. S. 328/329.
337
52. Von Dresden über Tetschen und Znaim nach Wien.
520km. Bis Tetschen Sachs. Staatsbahn ; von Tetschen bis Wien
Österreich. Staatsbahn. Schnellzug in 103A St. für Jl 54.50, 33.40, 21.10.
Zollabfertigung in Tetscben. — Von Dresden nach Wien über Prag und
Brunn s. R.44, 50 a und b (durchgehende Wagen, gleiche Fahrzeit und Fahr-
preise). — Von Tetschen bis Leitmeritz auch Dampfschiff (vgl. S. 299).
Von Dresden bis Niedergrund (52km) s. S. 303. "Weiter am
1. Eibufer bis Mittelgrund, hier über die Elbe und durch einen
Tunnel unter dem Quaderberg nach
62km Tetschen (S. 302).
Die Bahn (r. sitzen) führt von Tetschen ab meist dicht am r.
Elhufer entlang und tritt in das böhmische Mittelgebirge ; hübsche
Landschaft. — 80km Qroß-Priesen (142m; Bahnhofshotel).
Von Groß-Priesen nach Auscha, 19km, Lokalbahn in 1V'2 St.
7km Saubernitz-Tünscht (294m). IV4 St. nördl. der Zinkenstein (684m; Aus-
sicht). — 13km Lewin- Gel tschberg (397m); 10 Min. von hier das Bad Gelfsch-
berg (380m ; Kurhaus, 54 Z. zu 1.60-4 K, P. 100-120 K monatl.), mit salinischer
Eisenquelle und schönen Waldspaziergängen. Vom Bade südl. (WM. blau-
weiß) über (1/4 St.) Hutzice zum (iy2 St.) Gipfel des *Geltschberges (725m ;
vgl. Liebeschitz S. 300), mit schöner Aussicht über das nordl. Böhmen. —
19km Auscha (240m \ Gasth. : Adler), Städtchen mit 2400 Einw. ; Hopfenbau.
1 St. s. Ruine Helfenburg. Nach Lobositz oder Reichenberg s. S. 300.
88km Schreckenstein (144m; Bahnrestaur.). N. führt eine
Eisenbahnbrücke nach Aussig (S. 301). 20 Min. elbaufwärts die
S. 301 gen. Ruine Schreckenstein.
Das Elbtal verengt sich aufs neue; von hier bis Czernosek
schönste Strecke. — 97km Sebusein (156m; Gasth. Stephanssaal,
6 Z. zu 1.20-2 K), in reizender Umgebung.
3/i St. ö. von Sebusein die Sommerfrische Kundvatitz (Villa Henrietten-
ruhe, 15 Z., P. 6ÜT50). — Ausflug von Sebusein s.o. auf der Leitmeritzer
Straße im Mühlental hinan nach (V2 St.) Tlutzen, dann (WM. grün-gelb)
auf Waldwegen über den Eisberg (55im) zur (% St.) Johanniskapelle, mit
Aussicht über das Elbtal und Mittelgebirge, im Vordergrund (V4 St.)
die Burgruine Kamaik (382m). Hinab nach Leitmeritz (s. unten) IV2 St.
107km Czernosek, freundlich gelegenes Weindorf. Zweig-
bahn nach (2km) Czalositz (S. 300).
111km Leitmeritz - Stadtbahnhof (171m ; Bahnrest.; Gasth.:
Roter Krebs, am Ringplatz; Roter Hirsch), freundliche Stadt (13500
deutsche Einw.) und Bischofssitz. Vom Stadtbahnhof führt die
Wassergasse, dann 1. die Jesuitengasse zu dem nahegelegenen,
mit einer Marienstatue aus dem J. 1681 geschmückten Ringplatz,
an dem das 1539 umgebaute Rathaus (an der Ecke zum Platz hin
ein steinerner Roland), das Gemeindehaus, mit einem Kantionale
aus dem Ende des xy. Jahrh. mit trefflichen Miniaturen, und das
Kelchhaus, ursprünglich von einem utraquistischen Bürger 1584
erbaut, mit kelchförmigem Turm, dem Wahrzeichen der Stadt (im
Erdgeschoß das Gewerbemuseurri) . Eine Brücke führt s. über die
Elbe nach (1/2 St.) Theresienstadt (S. 300). — Eisenbahn über
Liebeschitz (Geltschberg) nach Lobositz oder Reichenberg s. S. 300 ;
Bahnhof 20 Min. nördlich vom Stadtbahnhof.
Baedekers Österreich. 28. Aufl. 21
338 Route 51. NIMBURG. Von Dresden
Die Bahn verläßt die Elbe, die hier eine große Krümmung nach
S. macht. Viel Hopfenhau. — 120km Polepp (160m). — 132km
Wegstädtl (182m), wo die Elbe wieder erreicht wird. Jenseit der
Station prächtiger Rückblick auf das böhmische Mittelgebirge.
138km Liboch (163m), am Eingang der romantischen Libocher
Gründe. Jenseits beginnt das tschechische Sprachgebiet. — 147km
Melnik (220m; Hot. Yykysal , 16 Z. zu 24 1), Städtchen mit
5000 Einw., gegenüber der Mündung der Moldau in die Elbe.
Schloß des Fürsten Lobkowitz, mit Weinstube und einem Wein-
baumuseum. Auf den Höhen des r. Eibufers wächst guter Wein.
Zweigbahn nach (69km) Kuttental (S. 341). — 158km Vschetat-
Pfiwor (171m; Bahnrestaur.), s. S. 341. — 171km Alt-Bunzlau
(176m ; Bahnrest.). 1/2 St. entfernt Bad Houschka, mit der eisen-
haltigen Mariahilf- Quelle ; gegenüber am 1. Eibufer Brandeis
(S. 345). — 182km Lissa (178m; Bahnrest.), Knotenpunkt der Bahn
von Prag nach Mittelwalde (S. 346). — 196km Nimburg (186m ;
Bahnrestaur.; Bahnhofshotel, 40 Z. von 3 K an), altes Städtchen
(7900 Einw.) an der Elbe mit Eisenbahnwerkstätten und interes-
santer got. Dechaneikirche, nach dem Brande von 1343 neu errichtet.
Eisenbahn nach Jungbunzlau s. S. 341; nach Poiican s. S. 330.
Eisenbahn nach (46km) Jicin, deutsch Gitschin (276m; Hot. Hamburg),
Stadt mit 10000 Einw. und einem von Wallenstein 1623-30 erbauten Schloß,
jetzt Eigentum fies Fürsten Trauttmannsdorff. Zweigbahnen nach (18km)
Wostrome? (S. 348) und nach (33km) Turnau (S. 3±2). Bei Gitschin be-
siegten am 29. Juni 1866 zwei Divisionen der ersten preuß. Armee unter
v. Tünopling und v. Werder die Österreicher unter Graf Clam-Gallas und
ermöglichten so die Vereinigung mit der zweiten preuß. Armee und den
Sieg bei Königgrätz (S. 345).
204kmPod^rad(187m),Städtchen(5400Einw.) und Schloß, mit
einer Kettenbrücke über die Elbe, Geburtsort Georgs von Podiebrad,
Königs von Böhmen (f 1471). — 212km Groß- Wosek (189m ; Bahn-
rest.); nach Chluraetz s. S.345. —Vor (221km) Kolin (200m ; Bahn-
restaur.; s. S. 330) über die Elbe. Über Brunn nach Wien s. S.330.
231km Stat. Sedletz- Kuttenberg (208m).
Zweigbahn nach Kuttenberg: 4km in V* St. — 1km /Sedletz. 1/^ St.
s.w. vom Bahnhof die zu einem ehem. Zisterzienserkloster gehörige
Marienkirche, ein fünfschiffiger got. Bau, mit Umgang und Kapellenkranz,
1290-1304 erbaut ; die alten Klostergebäude enthalten eine große k. k. Tabaks-
fabrik. Die Allerheiligen- oder Beinhauskapelle, eine im xn. Jahrh. gegrün-
dete Doppelkapelle, ist in ihrem unteren Teil mit Menschenknochen be-
hängt. — 4km Kuttenberg (220m ; Gasth. : Schwarzes Roß, 40 Z. von 2£"an,
Omn. 40 ?i), alte Stadt mit 14800 tschechischen Einw. Die *Barbara-
kirche, 1388 von Peter Parier begonnen, ist eines der glänzendsten Werke
der Gotik; am Gewölbe des Mittelschiffes viele Wappen; schöne Chorstühle.
Im Welschen Hofe, 1894-97 zum Rathaus umgebaut, die Wenzelskapelle,
mit gotischem Brker. Auch der got. Brunnen von 1495, sowie die spät-
gotische Dreifaltigkeitskirche (1488-1504; außerhalb der Stadt) sind be-
achtenswert. — Die Bahn geht von Kuttenberg weiter nach (41 km) Zruc\
von wo Zweigbahnen n.w. nach (59km) Gercan-Pisely (S. 336), s.o. nach
(35km) Swetla (S. 339).
241km Caslau (263m; Gasth.: Krone, beim Bahnhof), Städt-
chen mit 9000 tschechischen Einw. und der Peter-Pauls-Kirche,
nach Wien.
IGLAU. 52. Route. 339
in der £izka (f 1424) begraben lag, bis seine Gebeine 1623 auf
Befehl Kaiser Ferdinands II. entfernt und das Grab zerstört wurde.
In der Nabe bei Chotusitz schlug Friedrich II. 1742 die Öster-
reicher. — 280km Swetla. Nach Zruc s. S. 339. — 295km Deutsch-
brod (422m; Bahnrest.; Gasth. : Weißes Roß; Schwarzer Adler,
Ringplatz), betriebsames vStädtchen (6500 Einw.) an der Sazawa,
bekannt durch den Sieg Zizka's über Kaiser Sigismund 1422.
Von Deutschbrod nach Tischnowitz, 106km, Staatsbahn in
5 St. Die Bahn führt im Sazawatal aufwärts nach (34km) Saar in Mähren
(572m ^ Gasth.: Velis), Städtchen mit 2900 Einw. — 51km Neustadtl in
Mähren (598m), mit 2400 Einw. — 90km Nedwieditz. lfe St. westl. die große
Burg Pemstein des Grafen Mittrowsky (xm.-xvi. Jahrb.), mit 32 Erkern
(Zutritt durch den Kastellan). — 106km Tischnowitz (S. 334).
Von Deutschbrod nach Pardubitz, 95km, Eisenbahn in 3-4 St.
— 55km Skutsch, Städtchen mit 4000 Einw. und alter got. Pfarrkirche.
Zweigbahn nach (57km) Zwittau (S. 331). — 95km Pardubitz (S. 330).
Die Bahn überschreitet jenseit (312km) Po Ina-Stecken (472m)
die mährische Grenze.
321km Iglau. — Zwei Bahnhöfe: Staatsbahnhof (früher Nordwest-
bahnhof ; auch für Weseli und Tabor), mit Restaur., 35 Min. nördl. vom
Hauptplatz, und Stadtbahnhof, HS. der Bahn nach Weseli und Tabor, '/4 St.
vom Hauptplatz. — Gasth.: Grand-Hotel; Goldener Löwe, Haupt -
platz, 35 Z. von 2 K 40 an. — Einsp. vom Staatsbahnhof in die Stadt 2 K,
vom Stadtbahnhof 70 h. — Elektr. StkaBenbahn vom Staatsbahnhof zum
Hauptplatz.
Iglau (516m), an der Igel (Iglawa), ist eine alte Stadt, mit
24400 meist deutschen Einw. In der got. Pfarrkirche St. Jakob
ein gutes Altarblatt von Jos. Steiner. Im Rathaus (an der O. -Seite
des Hauptplatzes) ein städt. Rechtsbuch von 1389 mit Miniaturen.
— Eisenbahn nach Weseli und Tabor s. S. 336.
Weiter im Tal der Iglawa. 334km Wiese (440m), mit Schloß
des Grafen Sedlnitzky. — 349km Okfischko (473m; Bahnrest.).
Von Okrischko nach Brunn, 76km, Eisenbahn in 3T/2 St. —
12km Trebitsch (406m ; Hot. Habsburg, 10 Z. zu 2.20-2 80 K), Städtchen von
10800 meist tschechischen Einw., an der Iglawa, mit einer um 1230-45 er-
bauten Benediktinerkirche, dreischiffig mit einem weit ins Langhaus vor-
springenden Chor, worunter eine von Säulen getragene Krypta $ am N. -Ein-
gang ein schönes romanisches Portal. — 52km Segengoüe* (324m; Bahnrest.),
mit Kohlenbergwerken. — 62km Stfelitz (S. 335). — 76km Brunn (S. 331).
Bei (365km) Kojetitz (489m) r. Schloß Sadek des Grafen Cho-
rinsky. — 373km Jaromeritz (433m), mit Schloß des Grafen Karolyi.
— 400km Schönwald- Fr ain (432m). 5km s.w. das Städtchen Frain
(Gasth. zur Rose) mit altem, um 1700 umgebautem Schloß der
Gräfin Stadnicka. ll/2 St. s.o. weiter das Städtchen Hardegg (Gasth.
zur Rose), wie Frain besuchte Sommerfrische, im Waldtal der
Thaya, mit mächtiger Burg des Fürsten Khevenhüller-Metsch, die
jetzt wiederhergestellt wird.
419km Znaim. — Bahnrestaurant. — Gasth.: Drei Kronen, Oberer
Platz 15, Z. 2-5.20 JT, Omn. 40 A^ Nesweda, Ottokarplatz-, Lorber,
gegenüber dem Bahnhof, 20 Z. zu 2-2.40 Ä'. — Restaur. im Deutschen Bürger-
vereinshaus, beim Stadtpark. — Fiakeh vom Bahnhof in die Stadt 2 K 40,
nachts 3 K. — Post u. Telegraph, Oberer Platz.
21*
340 Route 52. ZNAIM.
Znaim (289m), von Ottokar I. 1226 zur Stadt erhoben, auf der
Höhe des 1. Thaya-Ufers schön gelegen, hat 16300 deutsche Einw.
und bedeutende Tonwarenindustrie. Die früheren Festungswerke
sind in Anlagen umgewandelt. — Vom Bahnhof 1. ; nach 2 Min. r.
durch die Bahnhofstraße; an deren Ende r., vorbei an dem (1.)
Stadtpark und dem Bürgervereinshaus (S. 339), zum Marienplatz;
weiter 1. durch die Brantsgasse und geradeaus; am Ende der
Sohlossergasse r. in die Füttergasse, die Hauptgeschäftsstraße der
Stadt. An ihr 1. Nr. 14 das Kreisgericht , an der Stelle des ehem.
Rathauses, von einem 80m hohen got. Turm(xv. Jahrh.) überragt,
und Nr. 10 das mit einem Renaissanceportal geschmückte Goltz'-
sche Haus, mit dem Bürgermeisteramt und dem städt. Archiv
(schönes mit Miniaturen geschmücktes Stadtbuch von 1523). Die
Füttergasse mündet auf den Oberen Platz (i/4 St. vom Bahnhof).
Unweit westl. (über den Ottokar-Platz, die Schul- und Burggasse)
die ehem. Burg der Markgrafen von Mähren, jetzt Truppen spital,
und eine Brauerei (vom Hof Aussicht ins Thayatal). In der Burg-
kapelle [Heidentempel genannt), einem roman. Rundbau des
xii. Jahrh., alte, 1893 wieder hergestellte Wandmalereien. Nahe-
bei östl. die Pfarrkirche St. Nikolaus, eine schlanke got. Hallen-
kirche des xiv. Jahrh , die 1848 einen wenig passenden Turm
erhielt. Südl. gegenüber die Wenzelskapelle oder Christuskirche,
eine frühgotische Doppelkirche; der obere Teil dient seit 1861
dem evangel. Gottesdienst, der untere ist unzugänglich.
Die Umgegend ist sehr fruchtbar (bedeutender Gemüsebau, bes. Gurken)
und reich an hübschen Spaziergängen. — 2km s.o. die ansehnlichen Ge-
bäude der ehem. Prämonstratenserabtei Brück, jetzt Kaserne. — Vom
Burgberg hübscher Spaziergang am 1. Thaya-Ufer aufwärts (Wegetafel)
und, nach 1 St. Gehens, r. durch das Salamander tal (schlechter Fußpfad)
zur Teufelsmühle (35 Min.). Weiter in 10 Min. zur Engelsmühle (Restaur.), von
wo man auf der Landstraße in I74 St. nach Znaim zurückkehrt.
VonZnaim nachGrußbach, 26km, Staatsbahn in 1 St. ; bei Znaim
auf 90m 1., 2Tm h. Viadukt über den Leska- Graben. Grußbach s. S. 335.
Die Bahn überschreitet das tief eingeschnittene Thayatal auf
einem 220m langen, 45m hohen Viadukt; 1. das ehem. Kloster
Brück (s. oben). — 438km Hetz (239m), mit Weinbau. -— 447km
Zellerndorf (218m ; Bahnrestaur.). Zweigbahn nach Sigmundsher-
berg s. S. 329; nach Grußbach und Lundenburg, S. 335. — 469km
Oberhollabrunn (218m). 4km n. die Kirche von Schöngrabern,
spätrom. Quaderbau (1210-30); in den Blenden an der Außen-
seite der Apsis merkwürdige alte Reliefs (Sündenfall usw.).
479km Oöllersdorf (197m), mit wohlerhaltenem mittelalter-
lichem Schloß, an der Göller, in deren Tal die Bahn weiterführt,
vorüber an dem Stammschloß der Grafen Schönborn, mit großem
Park. — 487km Sierndorf (184m), mit Schloß und Park des Fürsten
Colloredo-Mansfeld. — 494km Stockerau (175m; Gasth. : Gold.
Strauß), gewerbreicher Markt, mit Kavallerie-Kaserne. Zweigbahn
nach (18km) Absdorf-Hippersdorf (S. 329). Die Bahn tritt in das
breite wald- und auenreiche Donautal; jenseits die Höhen des
JUNGBÜNZLAU. 53. Route. 341
Wiener Waldes, — 504km Korneuburg (S. 136); 509km Langen-
zersdorf (162m), am w. Fuße des Bisambergs (S. 136); gegenüber
am r. Donauufer die stattliche Abtei Klosterneuburg (S. 107).
Yon (514km) Floridsdorf - Jedlesee führt eine Zweigbahn nach
Station Floridsdorf (S. 335). Dann überschreitet die Bahn die
Donau auf langer Brücke (r. schöner Blick stromauf bis zum
Kahlenberg) und mündet im Nordwestbahnhof zu
520km Wien (S. 2).
53. Von Prag nach Georgswaide-Ebersbach
(Zittau, Görlitz).
189km. Staatsbahn. Schnellzug in 41/4 St. für 22 K 60, 13.80, 8.80;
Personenzug in 7V2 St.
Prag s. S. 282; Abfahrt vom Franz-Joseph-Bahnhof. — 7km
Wysocan (S. 345). — 34km Neratovic (Bahnrest.). Zweigbahnen
nach (17km) Kralup (S.299) und nach (24km) Celakowitz (S. 345).
— Über die Elbe nach (40km) Vschetat-Pfiwor (Bahnrest.), Knoten-
punkt der Bahn von Tetschen nach Iglau (S. 338). — 61km Kutten-
tat. Zweigbahn nach (69km) Melnik (S. 338).
73km Jungbunzlau (206m ; Bahnrest, im Hauptbahnhof; Gasth.:
Gold. Kranz, Z. 2-4 K, F. 50 h, M. 2 K, Lamm, beide am Alt-
städter Platz), gewerbtätige Stadt mit 15000 tschechischen Einw.,
am 1. Ufer der her, auf einer felsigen Anhöhe. Von dem auf dem
r. Iserufei gelegenen Hauptbahnhof gelangt man n.ö. über den Fluß
zum (18 Min.) Alten Schloß, jetzt Kaserne, mit Arkaden im innern
Hof und zwei Türmen. Unweit n. der Altstädter Platz ; nahebei w.
das Stadtmuseum in einem ehem. Haus des Templerordens ; an der
N. -Seite des Platzes das Kreisgericht, früher Bathaus. S.o. von
der Altstadt der Stephaniepark. — Zweigbahnen nach (31km) Nien-
burg (S. 338) und nach (69 km) Alt-Paka (S. 348).
82km Bakov (Bahnrest.); nach Reichenberg, s. S. 342. — 101km
Bösig (321m); 1 St. n. die gleichnam. große Burgruine (605m).
Weiter durch hübsche Gegend. — 127km Böhmisch-Leipa (263m ;
Bahnrest.; Gasth.: Lamm, am Markt; Alte Pos t, Z. 2 K 40), alte
gewerbtätige Stadt mit 10 000 deutschen Einw., in anmutiger Um-
gebung an der Pölzen. Vom Kahlenberg (294m; Restaur.), einem
mit Anlagen bedeckten Basalthügel 25 Min. w., hübsche Aussicht,
umfassender vom Spitzberg (445m), */2 St. n., mit Aussichtsturm
(Restaur.). Vom Kahlenberg südl. über Klein -Eicha und durch
den Höllengrund nach Neugarten (S. 300) 2 St.
Zweigbahnen nach (20km) Bensen (S. 303); — nach (35km) Böhmisch-
Kanmitz (S 303) über (30km) Steinschönau (480m; Hot. Mercantile), Städt-
chen mit 5100 Einw. und bedeutender Glasindustrie. — Nach Lobositz
oder Reichenberg s. S. 300.
141km Haida. 1 St. s.o. die Reste der teilweise in den Sand-
stein ausgehauenen Burg Bürgstein, auch Einsiedlerstein genannt.
— 148km Röhrsdorf. Zweigbahn über (5m) Zwickau in Böhmen
342 Route 54. TÜRNAU.
(Gasth: Gold. Löwe"), gewerbreiches Städteben, nacb (21km)
Deutsch - Gabel (S. 300). — 160km Tannenberg. Nacb Tetscben
s. S. 303. — 169km Kr eibitz- Teichstatt (Bahnrest.); nacb Tetscben
oder Warnsdorf s. S. 303. — Von (174km) Schönlinde und (181km)
Rumburg (Bahnrest.) führen Zweigbahnen über Nixdorf nach
Schandau. — 189km Georgswalde- Ebersbach. Von hier nach Löbau
(Görlitz) oder Zittau s. Bcedekers Nordost- Deutschland.
54. Von Prag nach Reichenberg (Zittau).
141km. Staatsbahn in 3V4-6 St. Schnellzug für 17^90, 10.90, 7.00 ;
Personenzug für 13 K 60, 8.30, 5.30.
Von Prag (Abfahit vom Franz- Joseph-Bahnhof) bis Bakov (82km)
s. R. 53. — 90km Münchengrätz (244m ; Bahnhofshotel), Städtchen
mit 3700 Einw., an der Iser, bekannt durch das Treffen vom 28. Juni
1866. In der Schloßkapelle liegt Wallenstein begraben. Von dem
alten Zisterzienserkloster ist in der Brauerei des nahen Dorfes
Kloster ein sehenswertes Portal aus dem xm. Jahrh. erhalten.
105km Turnau (263m; Bahnrest.; Gasth.: Grand-Hotel, Donat,
beide am Markt) , Städtchen mit 6200 meist tschechischen Einw.,
auf einer Anhöhe an der Iser (vom Bahnhof r., bei der Wegeteilung
geradeaus abwärts zum Markt, 25 Min.). Über der Stadt die 1853
im got. Stil erbaute Marienkirche, mit unvollendetem Turm. Be-
deutende Granatindustrie. — Zweigbahn nach Nimburg (S. 338).
Nach Josephstadt s. S. 348/7.
Von Turnau nach Trosky, lohnende Fußwanderung. Vom Rat-
haus am Marktplatz folgt man s.o. der Jicinska-Straße und weiterhin der
Landstraße (hübscher Rückblick). Nach V* St. nehme man jenseit der
Maut r. den Feldweg (Wegweiser; WM. weiß-rot); nach V* St. wiederum
r. und hinauf durch Wald in 20 Min. zur schlecht hergestellten Ruine
Waldstein (389m ; Gasth. ; Aussicht), der auf und in die Felsen gebauten
Stammburg des Friedländers. Weiter auf guter Waldstraße (1. hübsche
Ausblicke) in 3/4 St. nach Groß-Slal (364m), Schloß des Frhrn. v. Aehren-
thal; gegenüber das gute Hot. -Rest. Stekl. — Von hier mag man (3 St.
hin und zurück; WM. weiß-rot, doch Führer angenehm, I-IV2 K) die
sehenswerte Ruine Trosky besuchen, zwischen und auf zwei hohen und
schroffen Melaphyrfelsen („Panna" und „Baba") gelegen. Dabei Gasthaus.
— Von Groß-Skal (s. oben) durch das enge Mausloch (116 Stufen) hinab
und sich r. halten (Spazierwege führen in die sehenswerte „Felsenstadt",
mit mannigfachen Felsgebilden); jenseit eines Teiches 1. und dann der
Waldstraße folgend in 25 Min. nach der Kaltwasserheilanstalt Wartenberg
(auch HS. der Bahn Jicin- Turnau). Weiter der Straße nach in JA St. zur
Turnauer Chaussee und auf dieser 1. in 1^4 St. nach Turnau zurück.
Vor (113km) Sichrow (334m), mit Schloß und Park des Fürsten
Rohan, durch einen Tunnel. Viadukt über das Mohelka-Tal. —
125km Reichenau bei Gablonz (440m), mit Glasindustrie (über den
Kopainberg nach Kleinskai s. S. 348). Zweigbahn nach (9km)
Gablonz (S. 344). — Die Bahn steigt in einer Kehre nach (131km)
Lang enbruch- Hermannstal (495m), Wasserscheide zwischen Iser
und Neiße, und senkt sieb (1. der Jeschken) nach ßeichenberg.
. . .
BEICHENBERG. 54. Route. 343
141km Reichenberg. — Bahnrestaurant. — Gasth. : * Goldener
Löwe (PI. a: C3), Guten bergstr. 3, 100 Z. zu 3-15, F. 1, M. 3.50 K, Omn.
60A-1 K; * Schienhof (PI. b: C 3), Altstädter Platz 20, 41 Z. zu 3-4 K-,
Zentralhotel (PI. c: C 2), Altstädter Platz 23, Z. 2y2-3, M. 1.50 iT, Omn.
50 h; Eiche (PI. d: C 3), Wiener Sir. 14. — Cafks : Schienhof, im ersten
Stock des gleichn. Hotels (s. oben); C.Post, Altstädter Platz 24 (PI. C2,3),
mit der Weinstube Zum Posthorn; Theater- Cafe"* im Zentralhotel (s. oben).
— Bierhäuser: Ratskeller, im Rathaus (PI. 13 : C 3), Eingang an der O. -Seite,
auch Wein; Pilmer Bierstube, Kleiner Ring 7 (PI. B 2); Urstoff halle, Alt-
städter Platz 6 (PI. C 2, 3).
Droschken: vom oder zum Bahnhof einsp. 80 h, zweisp. 1 K 20,
nachts (10-6 Uhr) 1 K 20 oder 1 A' 80; in der Stadt i/4 St. 80 h oder 1 K,
1/2 St. 1 K oder 1 K 40, jede y4 St. mehr 35 oder 50 h, nachts die Hälfte
mehr; zum Ausgespann, 72 St. unterhalb des Jeschkengipfels, 6 K 35 oder
7 K 70 (hin und zurück, mit einer V2 St. Aufenthalt). — Elektr. StraBen-
bahn: vom Bahnhof über den Altstädter Platz zum Volksgarten, 3,3km,
20 Min., 12 A; von Röchlitz nach Rosental.
Post u. Telegraph (PI. 5: C2), Altstädter Platz. — Stadttheater (PI. 18 :
C 2), im Sommer geschlossen. — Bad: Kaiser-Franz- Joseph-Bad (PI. 8: D 2),
Kaiser-Joseph-Siraße, mit Schwimmhalle, 1-3 Uhr mittags geschlossen.
Reichenberg (340-413ni), an der Neiße, gewerbreiche Stadt [Tuch-
fabriken, Spinnerei von Jon. Liebieg & Co.), hat 38000 (mit Vor-
orten 70000) deutsche Einwohner. — Vom Bahnhof (PI. A B 2;
Straßenbahn s. oben) durch die Bahnhofstraße, dann halbrechts
über den Tuchplatz durch die Wiener Straße, an der 1. Nr. 18 das
Museum des Vereins der Naturfreunde (Sonn- u. Festt. 9-11 Uhr
vorm. frei zugänglich), zum (20 Min.) Altstädter Platz (PI. C 2, 3),
auf dem das Bathaus (PI. 13), 1888-93 von Neumann im deut-
schen Renaissancestil erbaut; schöne Aussicht von dem 5Gm hohen
Mittelturm (40 K). Hinter dem Rathaus das Staditheater (PI. 18),
von Fellner u. Helmer (1883). S.o., in der Schloßgasse, das gräfl.
Clam* Gallas'sche Schloß (PI. O 3); die 1606 erbaute Schloßkapelle
enthält einen geschnitzten Hochaltar im Stil der Spätrenaissance.
— N.ö. (r.) vom Rathaus beginnt die Schützenstraße: entweder
geradeaus und weiterhin über die Kaiser- Joseph- Straße zum
(20 Min.) Stadtwäldchen (S. 344), oder r. durch die Gebirgsstraße
zu der Harzdorfer Talsperre (PI. D E 2, 3). An der Kaiser-Joseph-
Straße 1. das 1898 nach Plänen von Ohmann & Grisebach aufgeführte
*Nohdböhmische Gewerbemuseum (PI. 3: Dl, 2; Direktor
Dr. Schwedeier- Meyer). Zutritt Sonn- u. Festt. 10-2 Uhr frei,
werktags 10-3 Uhr, Mi. Fr. 1 K, sonst 40 h.
Im Vestibül und in dem anstoßenden Korridor modernes Kunst-
gewerbe. In der Galerie um den Lichthof chinesisches und japanisches
Porzellan, die reichhaltige Eisensammlung, Keramik und Buchkunst. —
Im ersten Geschoß 1. die große TextiLammlung und Gegenstände aus
Reichenberg. Zurück durch die Galerie und 1., am Kapellenraum mit vier
Führich\schen Kartonen vorbei, zur Glassammlung, mit schonen böhmischen
Gläsern. Weiter Schmuck, Kleinkunst, Porzellan. Sammlung Liebieg : im
I. Saal Möbel des xviii. Jahrh., Arbeiten in Gold und Silber; im II. Saal
Arbeiten in Zinn, Kupfer und Messing, Fayencen, Majoliken, Porzellan,
Bronzen (an der Fensterseite kleine Büste des Papstes Gregor XIV.), Schlüssel
(besonders französische), Eßbestecke, japanische Kleinkunst, Gläser, rhei-
nische Möbel des xvu. Jahrh. — Die Stufen hinab, an den Musikinstru-
menten vorbei, 1. in ein Zimmer mit einem niederländischen Wandteppich
(xvi. Jahrh.). Geradeaus Saal IV, mit Möbeln; 1. eine eingelegte süd-
deutsche Truhe (xvu. Jahrh.). E. im Korridor Waffen.
344 Route 54. REICHENBERG.
An der Heinrich-Liebieg-Straße die im Bau befindliche stä'dt.
Gemäldegalerie (PI. E 2) ; sie enthält u. a. die Liebieg'sche Gemälde-
sammlung : treffliche moderne Bilder deutscher (Leibl, Defregger,
Harburger, Klaus Meyer), österreichischer (Pettenkofen, Alt) und
französischer (Meissonier, Diaz, Daubigny, Rousseau) Meister.
Nahebei der Kaiser - Joseph - Park (PL E 1), mit einem Bronze-
standbild des Turnvaters Jahü, von Gerhart (1902), einer Bronze-
büste Kaiser Josephs IL, von Brenek (1882), und dem Restaur.
Volksgarten (elektr. Straßenbahn s. S. 343); unweit das Restaur.
Stadtwäldchen. Yom Volksgarten gelangt man in 20 Min. ö. zur
Aussichtswarte Eohenhabsburg (Restaur.; Turm 20 K). — Zurück
zum Altstädter Platz (S. 343) und westl. über den Bismarckplatz
und die Wallensteinstraße, mit der (r.) 1696 erbauten Kreuzkirche
(PL 11 ; am ersten Seitenaltar 1. ein Gemälde aus dem xvi. Jahrh.,
h. Anna selbdritt), weiterhin 1. zum (10 Min.) Keilsberg (PL A 3;
386m), mit Aussicht.
Auf den Jeschken (2J/4 St.; Fiaker s. S. 343, auch Automobile): vom
Bahnhof r. und nach wenigen Schritten r. auf dem eisernen Gehsteg
über die Bahngeleise; weiter (WM. blauer vierzackiger Kamm im weißen
Felde) südwestl. über Johannestal zum (1 St.) Gasth. zur Schönen Aus-
sicht und durch Wald zum Gipfel des "Jeschken (1010m; Gasth., 21 Z.
und Aussichtsturm) , mit prächtiger Aussicht nach Böhmen und Sachsen.
Hübscher Nachmittagsausfiug von Reichenberg n. nach 0/2St.) Ruppers-
dorf, weiter über das sog. Bild nach (3/4 St.) Katharinberg und auf der
Landstraße aufwärts nach (V'2 St.) Rudolfstal (586m). Am Ende des Dorfes
1. hinan nach (3/4 St.) Friedrichswald (Gasth. zur Krone) und nach Reichen-
berg in 2 St. über den Rollberg und durch das Harzdorfer Tal zusück.
Der „Kammweg" (WM. blauer vierzackiger Kamm im weißÄ Felde)
führt von Reichenberg östl. zur (66km) Schneekoppe (1603m); — westl. vom
Jeschken (s. oben) zum (70km) Rosenberg (620m). Ausführlichere Angaben
s. Baedekers Nordostdeutschland.
Von Reichenberg nach Seidenberg, 42km, Eisenbahn in
IV2 St. — 11km Einsiedel (394m). mit Tiergarten des Grafen Clam-Gallas. —
17km Raspenau (350m). Zweigbahn über (5km) Haindorf, Station für das 2km
n. am Fuß der Tafel fichte (1122m) hübsch gelegene Bad Liebuser da (Gasth. :
Kurhaus, Adler), nach (7km) Weißbach. — 26km Friedland (290m ; Gasth. :
Schwarzer Adler, 11 Z. zu 2 K), altes Städtchen (7000 Einw.), mit hochgele-
genem Schloß des Grafen Clam-Gallas, einst Besitz Wallensteins, Herzogs
von Friedland, mit allerlei Merkwürdigkeiten aus der Zeit des 30jähr.
Krieges. In der gotischen Stadtkirche Renaissance - Grabdenkmäler der
Bieberstein und Rädern. Zweigbahnen nach (27km) Zittau und nach (24km)
Heinersdorf. — 42km Seidenberg (211m), preuß. Grenzstation (Zollrevision);
Anschluß nach Görlitz-Cottbus-Berlin (s. Baedekers Nordostdeutschland).
Von Reichenberg nach Grüntal, 37km, Eisenbahn in 2ll% St. —
6km Maffersdorf- Sauerbrunn (Kurhaus, 16 Z. zu 1.40-2 K, F. 75 h, M. 1.20,
P. von 5 K an). — 13km Gablonz (495m; Gasth.: Krone, Stadt Karlsbad,
22 Z. zu 2-3 K; Geling, 30 Z. zu 1.60-2.40 K; elektr. Straßenbahn), Stadt
an der Neiße, mit 26000 deutschen Einw., die bedeutenden Glashandel
treiben. Zweigbahn nach (9km) Reichenau (S. 342). — Tunnel. — 21km
Morchenstern (593m). — 28km Tannwald- Schumburg (461m ; Bahnrest. ; Gasth. :
Krone). Zweigbahn nach (19km) Eisenbrod (S. 348). — 37km Grüntal.
Weiter nach Schreiberhau s. Baedekers Nordostdeutschland,
Von Reichenberg nach Zittau, 27km, Eisenbahn in 1 St. —
Nach der Abfahrt ist 1. der Jeschken (s. oben) sichtbar. — Bei (20km)
Grottau über die deutsche Grenze. Viele Viadukte, zuletzt der große
Neiße-Viadukt. — 27km Zittau, s. Baedekers Nordostdeutschland.
Von Reichenberg nach Lobositz s. S. 300.
345
55. Von Prag nach Breslau.
a. Über Mittelwalde.
339km. Bis Mittelwalde Östere. Staatsbahn, von Mittelwalde bis
Breslau Preitss. Staatsbahn. Fahrzeit 10V4 St.; Fahrpreis JC 27.50,
17.50, 11.00.
Prag 8. S. 282; Abfahrt vom Nordwestbahnhof. Die Bahn
überschreitet einen Moldau-Arm und durchschneidet die Jerusa-
lems-Insel. L. die Moldau und die Hetzinsel, r. die Vorstadt
Karolinental und der Zizkaberg (S. 299). — 3km Lieben (S. 330),
Vorstadt von Prag, mit vielen Fabriken. Dann unter der Prag-
Georg3walder Bahn (S. 341) hindurch. — 6km Wysocan (209m ;
S. 341), von Pragern viel besucht. — 26km Celakowitz (188m).
Zweighahn über (8km) Brandeis, Städtchen am 1. Eibufer mit altertüm-
lichem Schloß, nach (24km) Neratovic (S. 311).
Über die Elbe. — 3ökm Lissa (Bahnrest.), Knotenpunkt der von
Tetschen kommenden Bahn nach Iglau und Wien (S.338), auf deren
Geleise unsere Bahn über (50km) Nimburg bis (66km) Groß- Wosek
(Bahnrest. ; S. 338) läuft, um dann in östl. Richtung weiter zu gehn.
— Jenseit (73km) Libnowes (198m) an dem periodischen Zehuner
Teich (6km lang) vorbei. — 89km Chlumetz (216m; Bahnrest.),
Städtchen von 3700Einw. an der Cidlina, mit gräfl. Kinsky'schem
Schloß. Nach Trautenau-Parschnitz-Liebau s. R. 65 d. — Weiter
durch eine fruchtbare, von niedrigen Höhen umsäumte Ebene.
118km Königgrätz. — Bahnrestaurant. — Gasth. : Grand-Hotel,
Georgsgasse, im Bezirkshause, 50 Z. zu 3-10, F. 1, M. 2 iT, Omn. 40 h;
Schwarzes Roß, Z. 2-3 K\ Merkur.
Königgrätz (244m), gewerbreiche Stadt (9800 meist tschechi-
sche Einw.), bis 1884 Festung, liegt Y2 St. ö. vom Bahnhof, am
Zusammenfluß von Elbe und Adler. In der got. Kathedrale (h. Geist-
kirche), 1302 gegründet, ein schönes Tabernakel von 1492. Im
städt. Museum Erinnerungen an 1866. — Nach Liebau s. R. 55 c.
Zweigbahnen n.w. über (15km) Sadova - Dohalic (S. 346) nach
(35km) Wostromef (S. 348), s. nach (23km) Pardubitz (S. 330).
In dem hügeligen Gelände n.w. von Königgrätz zwischen der Bistrüz
und der Elbe wurde am 3. Juli 1866 die Schlacht von. Königgrätz ge-
schlagen. Die österreichische Armee (Gesamtstärke 178000 Österreicher und
20800 Sachsen; 770 Geschütze) unter Feldzeugmeister Benedek hatte auf
dem von der Bistritz allmählich ansteigenden Hügellande eine sehr starke
Defensivaufstellung genommen, die sich im Halbkreise von nördl. Racice,
Hofenoves und Benatek über Sadova südl. bis Probluz und Pf im (säch-
sisches Korps) erstreckte. Der rechte Flügel der Preußen , die Eibarmee
unter Herwarth von Bittenfeld, stand bei Smidar; die Erste Armee, unter
Prinz Friedrich Karl, bei Hof Uz; die Zweite Armee, unter dem Kronprinzen,
bei Königinhof und Gradlitz, 22km entfernt (Gesamtstärke der Preußen
220984 Mann). Um 8 Uhr morg. begann die Schlacht. Die Preußen drangen
gegen Sadova und Benatek vor, hielten unter bedeutenden Verlusten das
gewonnene Gelände, waren aber gegenüber der feindlichen Artillerie zu
weiterem Vordringen nicht im stände, so daß mittags die Schlacht zum Stehen
kam. Gegen 2 Uhr griff die Zweite Armee in die Schlacht ein. Zielpunkt
des Vormarsches waren ^ die zwei weithin sichtbaren Linden auf dem
„Tummelplatz" bei Horeiioves; Chlum, der Schlüssel der österreichischen
Stellung, wurde um '6 Uhr von der I. Garde-Division erstürmt und hiermit
346 Route 55. TINISCHT. Von Prag
die Schlacht entschieden. Der Verlust der Österreicher betrug einschl. der
Gefangenen 1313 Offiziere und 4149'd Mann, der der Sachsen 55 Offiziere
und 1446 Mann $ die Preußen verloren 360 Offiziere und 8812 Mann. Denk-
mäler erinnern an die Gefallenen.
Der Besuch des Schlachtfeldes erfordert zu Wagen 10-11 St. einschl.
Mittag-rast in Sadova, aber ohne Besuch von Hra'dek, und ist vorzugsweise
für Militärs von Interesse (Zweisp. 13 K, Eisenbahn nach Sadova s. S. 345$
Mundvorrat angenehm). Mit dem Kutscher (man überzeuge sich, daß er
deutsch spricht) mache man vorher aus, die Ortschaften in nachstehender
Reihenfolge zu besuchen : V2St. (Fahrt) Ober-Prim (bkm w. das grätl.Harrach-
sche Schloß Hrädek); ljz St. Nieder-Prim; 12 St. Probluz; V2 St. Stresetice;
weiter über Langenhof und Hejcmanka nach (1 St.) Holawald; 1/a St. Sadova
(25km n.w. von Königgrätz; einfaches Gasthaus .zum Schlachtfeld"). V2 St.
Cistoves. lj\ St. Swiepwald; 1 St. Masloved; 1 St. Chlum (beste Übersicht des
Schlachtfeldes) \ von hier räch Königgrätz noch l3/4 St. Fahrt.
Die Bahn umzieht Königgrätz in großem Bogen, geht hei Wie-
kosch über die Elbe und erreicht die Adler, in deren Tal sie bis
Senftenberg (s. unten) bleibt. — 131km Hohenbruck (237m), am
Fuß des Weinbergs, den eine zweitürmige Friedhofskirche krönt.
139km Tinischt (250m; Bahnrest), Knotenpunkt für Halbstadt-
Breslau (R. 55h). Zweigbahn nach (24km) Chotzen (S. 330).
Weiter am r. Ufer der Wilden Adler. — 147km Öastolowitz
(263m). Lokalbahn über (9km) Reichenau an der Knezna (321m ;
Gasth.: Puchwein, 20 Z. zu 1.60-2 K), schön gelegenes Städtchen
mit Schloß des Grafen Kolovrat, nach (16km) Solnitz. — 151km
Adlerkosteletz (272m), Städtchen an der Adler, mit Schloß und Park
des Grafen Kinsky. — 159km Pottenstein (321m), anmutig an der
Adler gelegen, mit Burgruine. — Tunnel. — 173km Senftenberg
(415m), Städtchen (2km n. von der Bahn) mit 3400 Einw. und
großem Schloß. — 179km Geiersberg (358m; Bahnrest.) ; Zweigbahn
nach (14km) Wildenschwert (S. 330). 1 St. w. Ruine Schambach, mit
schöner Aussicht. — Weiter durch das felsige Tal der Stillen Adler.
200km Wichstadtl-Lichtenau (528m), letzter österreichischer Ort.
Von Wichs tadtl-Li ch tenau nach Hannsdorf, 31km, Eisen-
bahn in 1 St. — 5km Orulich (5^6m)-, auf dem östl. davon gelegenen aus-
sichtsreichen Marienberg (760m) ein Servitenkloster mit besuchter Wall-
fahrtskirche. — 31km Hannsdorf (S. 353).
Die Bahn durchschneidet die Wasserscheide zwischen Elbe und
Oder und senkt sich nach (209km) Mittelwalde (466m; Bahnrest.;
Gasth.: Gold. Stern, 10 Z. zu 2 K, Omn. 60 ä); Zolldurchsuchung.
— Weiter nach (339km) Breslau s. Bcedekers Nordostdeutschland.
b. Über Halbstadt.
306km. Bis Hallstadt Östere. Staatsbahn, weiter bis Breslau PkkcB.
Staatsbahn-. Fahrzeit 9 St. 5 Fahrpreise Ji 25.60, 15.C0, 10.10.
Von Prag bis Tinischt (139km) 8. R. 55a (Tinischt ist auch
über Chotzen zu erreichen (vgl. S. 330). — 147km Bolehcscht
(258m); 1. auf einem Berge das Dorf Hoch-Aujezd mit Kirche
aus dem xn. Jahrh. — 155km Opocno (312m; Gasth.: Holub),
Städtchen von 2300 Einw., mit Schloß und Park des Grafen Col-
loredo. — 165km Neustadt an der Mettau (324m), altertümliches
nach Breslau. NACHOD. 55. Route. 347
Städtchen mit 3000 nieist tschechischen Einw., 20 Min. ü. von
der Bahn auf einem von der Mettau umflossenen Bergvorsprung
malerisch gelegen. — Bei der Weiterfahrt 1. die Ebene von Skalitz,
aus dem Kriege von 1866 bekannt. — 170km Wenzelsberg (369m j
Bahnrest.). Zweigbahn nach Starkoc (S. 348).
176km Nachod (351m ; Bahnrest. ; Gasth. : Sonne, Gold. Lamm,
24 Z. zu 2-2.50 K, Omn. 40 h, beide am Hauptplatz), Stadt von
10000 tschechischen Einw. In dem hochgelegenen Schloß des
Fürsten v. Schaumburg-Lippe eine Sammlung historischer Gemälde.
Überblick über das Schlachtfeld vom 27. und 28. Juni 1866 von
der Anhöhe oberhalb des Bahnhofs. Die Besichtigung der Schlacht-
felder erfordert im zweisp. Wagen (8-10 K) 2-3 St.
Weiter im freundlichen Mettautal; r. das Bad Belowes, mit
eisenhaltigen Säuerlingen. — 183km Hronow (379m; Gasth. : Rat-
haus), altertümliches Städtchen mit eisenhaltigem Sauerbrunnen.
— 188km Politz (399m), 1 St. w. von dem gleichn., am Fuß des
Falkengebirges malerisch gelegenen Städtchen. — 198km Wekels-
dorf (468m; gutes Bahnrest. ; Gasth. : Bayr. Hof).
3/4 St. n.w. (Zweigbahn) die * Wekelsdorfer Felsen (Gasth.; Zum
Eisenhammer, Z. l-iV2 M\ Zur Felsenstadt), ein großartiges Chaos merk-
würdig gebildeter zerklüfteter Qnadersandsteinfelsen. Ganz ähnliche
Felsbildungen bieten die w. angrenzenden *Adersbacher Felsen (Gasth.:
Zur Felsenstadt, Z. 1.40-2 Ji). Näheres s. in Baedekers Nordostdtutschland.
206km Halbstadt (435m ; gutes Bahnrest.~), letzte österr. Station ;
Zollabfertigung.
Von Halbstadt nach Mittelsteine, 24km, Eisenbahn in 1 St.
— 9km Braunau (405m-, Gasth.: Traube bei Birke, 18 Z. zu 1.20-3 E, Omn.
40 h, Jarosch, beide am Markt und gut), Städtchen von 7600 deutschen
Einw , mit stattlicher Benediktinerabtei. — 24km Mittel st eine, von wo die
Bahn nach Glatz weiter führt. Näheres s. in Baedekers Nordostdeutschland.
Jenseit Halbstadt über die preuß. Grenze. Weiter nach (306km)
Breslau s. Bcedekers Nordostdeutschland.
c. Über Josephstadt und Liebau.
316km. Östehb. Staatsbahn bis Liebau, von da PbeüB. Staatsbaun.
Fahrzeit 10-12 St. ; Fahrpreis Jl 25.90, 16.00, 10.30.
Von Prag bis Kbniggrätz (118km) s. R. 55a. Unsere Bahn wen-
det sich nördl. — 135km Josephstadt- Jaromer (Bahnrest.). Die
Stadt Josephstadt (266m; Hot. Yesely, 20 Z. zu 1.60-2 K, Omn.
40 h), am 1. Ufer der Elbe, */2 St. vom Bahnhof, mit 6100 Einw.,
war bis 1890 Festung und ist jetzt Sitz des Generalkommandos des
IX. Armeekorps.
Von Josephstadt nach Turnau, 8ökm, Eisenbahn in 23/j St.
Bald nach der Abfahrt ist r. das Städtchen Jaromer sichtbar. Die Bahn
tritt an die Elbe, in deren grünem Wiesental sie bis Köni'.inhof fortläuft;
Ost- und nordwärts in der Ferne der Kamm des 31atzer und Biesen-
Gebirges. — 8km Schlotten- Kukus (306m), mit grafl. Sporck'schem Stift.
— 15km Königinhof (340m), lfc St. von der am 1. Eibufer gelegenen Stadt
(Gasth.: Deutsches Haus), mit 10900 tschechischen Einw., entfernt. Der
Name ist bekannt durch die 1817 durch W. Hanka aufgefundene Königin-
hofer Handschrift (Bruchstücke alter tschechischer Volkslieder), die aber
348 Route 55. TRAUTENAÜ.
eine Fälschung ist (sie wird im Böhm. Museum zu Prag aufbewahrt).
Weiter durch waldige Gegend. — 28km Mastig (443m), mit kleinem Bad;
1 St. südl. der Swicin (680m), mit Aussicht auf Biesengebirge usw. —
Zwischen Mastig und (58km) Falgendorf- Widach (492m ; Bahnrest.; r. das
Riesengebirge) überschreitet die Bahn ihren höchsten Punkt, das Plateau
von Borowitz (520m). 1^2 St. südl. von Falgendorf das Städtchen Pecka,
mit Burgruine; auf dem Wege dahin, bei dem Dorfe Stupna, ein ver-
steinerter Wald. — 46m Alt-Paka (415m; Bahnrest.). Nach Chlumetz oder
Trautenau s. R. 55d. Die Bahn tritt in das Woleschkatal, — Mehrere
Viadukte. — 63km Semil (330m); unweit das Fabrikdorf Jsertal. — Die
Bahn tritt in das romantische Tal der Iser (Aussicht r.); vier Tunnels.
— 70km Eisenbrod (282m; Bahnrest.). Zweigbahn nach (19km) Tannwald-
Schumburg (S.34i). — Jenseits r. die große Fabrik Neil- Hamburg, dann durch
den Lischneier Tunnel. Die Strecke von hier bis Turnau bietet eine Reihen-
folge prächtiger Wald- und Felslandschaften. — 76km Kleinskal (268m).
Von der Station in x\i St. zum gleichnamigen Dorf und von hier (mit
Führer) in einer weiteren */2 St. zum ^F eisen- Pantheon", am r. Iserufer,
mit einer Ruhmeshalle zur Erinnerung an die Befreiungskriege; weiter
über Ruine Friedstein und den Kopairiberg (655m, Aussicht) direkt nach
(2 St.) Reichenau (S. 342). — 85km Turnau, s. S. 342.
Die Bahn führt weiter durch die in der Kriegsgeschichte des
Jahres 1866 berühmt gewordenen Gebirgstäler. — 148km Böhmisch-
Skalitz (281m). — 154km Starkoc. Zweigbahn nach (3km) Wen-
zelsberg (S. 347).— 183km Parschnitz (406m), s. S. 349. — 196km
König s/icm (518m). — 201km Lieb au (B ahmest.); Zolldurchsuchung.
Weiter nach Breslau s. Baedekers Nordostdeutschland.
d. Über Chlumetz und Liebau.
337km. Bis Liebau Österk. Staatsbahn, weiter bis Breslau PßEüß.
Staatsbahn.
Von Prag bis Chlumetz (89km) s. R. 55a. Unsere Bahn wendet
sich nördl., anfangs im Cidlinatal aufwärts. — 106km WostromSr
(Bahnrest.). Zweigbahnen w. nach (18km) Jicin (S. 338), ö. nach
(35km) Königgrätz (S. 345). — 145km Alt-Paka, Knotenpunkt der
Bahn von Josephstadt nachTurnau (s. oben) ; Zweigbahn nach (69km)
Jungbunzlau (S. 341). — 164km Starkenbach - Martinitz (464m;
Bahnrest.), gewerbtätiges Städtchen (1 St. n. vom Bahnhof) mit 3600
tschechischen Einw. und altem, ehem.Wallenstein'schem Schloß.
Zweigbahn nach (24km) Rochlitz (Gasth. zum Bergschloß, in Nieder-
rochlitz), in schöner Lage, mit 7000 deutschen Einwohnern.
172km Pelsdorf (Bahnrest.).
Zweigbahn nach (5km) Eohenelbe (484m; Gasth.: Schwan; Mohr, 14 Z.
zu 2-2.50, M. 1.60 K, Omn. 40 h)y Städtchen an der Elbe, mit 6600 deutschen
Einw. Post von da 2mal täglich nach Spindelmühl (810m ; Gasth. : Deutscher
Kaiser), von wo in 4J/4 St. die Schneekoppe (1603m) erstiegen wird. Aus-
führliche Angaben s. Baedekers Nordostdeutschland.
182km Arnau. 6y2km nördl. (Post in 3/4 St.) Forstbad (423m ;
Kuretablissement), mit Schwefelbädern.
199km Trautenau (427m; Bahnrest; Gasth.: Union, am Bahn-
hof, Z.2-3 K, gut; Weißes Roß, am Markt; Restaur.in der Deutschen
Turnhalle), Stadt mit 17000 deutschen Einw., an der Aupa, Mittel-
punkt der böhmischen Leinenindustrie, bekannt durch die Gefechte
TESOHEN. 56; Route. 349
vom 27. und 28. Juni 1866, an die Denkmäler auf dem Kapellen-
berg und der aussichtsreichen Gablenzhöhe erinnern.
Zweigbahn im Tal der Aupa aufwärts nach (11km) Freiheit, von wo
Post nach (2,5km) Johannishad (630m ; Gasth. : Kaiser v. Österreich; Kur-
haus & Preuß. Hof, Deutsches Haus), Kurort mit 29° C. warmer Quelle.
Ausführliche Angaben in Bccdeders Nordostdeutschland.
204km Parschnitz. Weiter über Liebau nach Breslau s. R. 55c.
56. Von Wien nach Breslau.
457km. Eisenbahn (österr. und Preuß. Staatsbahn), Schnellzug in 9 St.
für JC 44.70, 28.00, 17.80, Personenzug in 14 St.
Von Wien bis Lundenburg (84km) s. S. 335/4. Unsere Bahn
zweigt von der Brünner Bahn r. ab. — 105km Oöding (162m;
Bahnrest.; Hot. Fischer), betriebsame Stadt von 10200 Einw., am
r. Ufer der March, mit kais. Schloß. Zweigbahn s.o. nach (6km)
Holics. — 125km Bisenz-Pisek (175m; Bahnrest.). — 138km
Ung arisch- Hradisch (188m; Bahnrest.), Städtchen an der Mar eh.
Von Bahnhof Ungarisch-Hradisch 2mal tägl. Post nach (7km) Buchlowitz
(265m), Städtchen mit 2200 Einw., von wo noch 3/a St. Gehens bis zur
weithin sichtbaren großen Burg Buchlau, Eigentum des Grafen Berchtold.
Hinter (150km) Ndpagedl (201m ; Bahnrest.) über die March. —
169km Hullein (196m; Bahnrest.), Städtchen mit 3100 Einwohnern.
Von Hullein nach Kojetein, 17km, Eisenbahn in 3A St. —
7km Kremsier (190m ; Bahnrest.; Gasth.: Simon), Stadt von 14000 meist
tschechischen Einw. , mit Schloß des Fürsterzbischofs von Olmütz. —
17km Kojetein (S. 334).
Von Hullein nach Bielitz : 163km, Staatsbahn in 7 St. —
46km Krasna (Bahnrest.). Zweigbahnen nach (14km) Roznau
(373m; Gasth. : Elzer), einem hübsch gelegenen Markt von 3000
Einw., mit Molkenkuranstalt, und nach (25km) Mährisch -Weiß-
kirchen (S. 350). — 53km Hotzendorf (386m). Zweigbahn nach
(11km) Neutitschein (S. 351). — 66km Wernsdorf (450m).
Zweigbahn nach (7km) Stramberg (418m; Gasth. : Bad Stramberg, 1/4 St.
vom Ort), malerisches Städtchen von 3100 Ejnw., mit, Burgruine und der
petrefaktenreichen Schipkahöhle im Kotouc („Ölberg" ; 539m ; z/\ St.). Von
Stramberg Lokalbahn nach (19km) Stauding (S. 351).
85km Friedland (356m; Werkgasthaus), mit Hüttenwerk.
3J/2 St. ö. (gelbe WM.), über Dorf Borowa, die Lissa Hora (1325m;
Erzherzog-Albrecht-Schutzhaus), mit weiter Aussicht.
95km Friedek-Mistek. Zweigbahn nach (23km) Mährisch-
Ostrau (S. 352).
122km Teschen. — Bahnrestaurant. — Gasth.: Austria, Kron-
prinzessin-Stephanie-Straße, mit Cafe, 36 Z. zu 2-3.40 K, F. 80 h, M.2K;
Zentralbahnhof, gegenüber dem Bahnhof, 36 Z. zu 1.60-3 K; Brauner
Hirsch, Demelplatz. — Cafe" Zentral, Demelplatz. — Droschke vom und
zum Bahnhof einsp. 60 h, zweisp. II. — Elektk. STRAßENBAHN (im Bau)
vom Bahnhof über die Olsabrücke und den Demelplatz zum Krankenhaus. —
Auskunft gibt die Sektion Teschen des Beskiden- Vereins.
350 Route 56. BIELITZ. Von Wien
Teschen (296m). gewerbreiche Stadt mit 19100 meist deutschen
Einw., auf einer Anhöhe am r. Ufer der Olsa schön gelegen, ehem.
Hauptstadt des gleichn. Herzogtums, ist Hauptort von Ostschlesien.
Vom Bahnhof 1., dann r. über die „Sachsenberg" gen. Straße zur
(10 Min.) Olsabrücke. Unmittelbar diesseit der Brücke 1. abwärts
die Erzherzog- Albrecht- Allee, an der 1. (3 Min.) ein Schillerdenkmal,
Marmor von Schwathe (1906). Jenseit der Brücke führt r. die
Kronprinzessin -Stephanie -Straße aufwärts zum (7 Min.) Ring-
oder Demelplatz. L. von der Brücke liegt das schlichte Schloß des
Erzherzogs Friedrich, durch dessen Torbogen man zu einem vier-
eckigen Turm gelangt, einem Rest desPiastenschlosses (xm. Jahrh.);
unweit s.w. vom Turm eine Plattform, mit Aussicht auf die Stadt.
— Zweigbahn von Teschen nach Oderberg oder Kaschau.
Auf den Jaworowy: mit der Oderbcrg-Kaschauer Bahn nach (7km)
Trzynietz (300m ; Werkhotel), mit großem Eisenwerk ^ weiter zu Fuß s.w.
(blaue WM.) zum Erzherzog- Friedrich -Schutzhaus auf dem Kleinen
Jaworowy (947m), mit schöner Aussicht, von wo noch lfc St. (rote WM-)
bis zum Gipfel des Jaworowy (1032m).
134km Oolleschau (349m; Bahnrest.).
Zweigbahn nach dem (6km) Moorbad Üstron (356m; Kurhaus), von
wo noch 6 St. Gehens bis zu den Weichselquellen.
163km Bielitz. — Bähnre&iaurant. — Gasth.: Kaiserhof, Franz-
Joseph-Str. 6, 4t Z. zu 2.50-10, M. 3üT, Omn.40A; Grand-Hotel; Zauner's
Hot. zur Post, neben der Hauptpost. — Cafe" de VEurope, in der Spar-
kasse. — Post u. Telegraph, Ecke Schloßgraben und Pastornak. — Elektr.
Straßenbahn vom Bahnhof südl. durch die Stadt zum (5km) Zigeunerwald,
30 h. — Auskunft gibt die Sektion Bielitz-Biala des Beskiden-Vereins.
Bielitz (312m), am 1. Ufer der Biala, ist eine ansehnliche
Fabrikstadt in Österr. -Schlesien mit 16 900 meist deutschen Einw.
Zweighahn nach (59km) Kalwarya. — Gegenüber am r. Ufer
der Biala die galizische Stadt Biala, mit 8300 Einwohnern.
Von Bielitz lohnender Ausflug auf die (2*/2 St.) Kamitzer Platte (1001m) :
von der Endstation der elektr. Straßenbahn im Zigeunerwald (Kurhaus)
geradeaus durch Wald, dann sich etwas 1. halten; Dach 5 Min. 1. über die
Brücke und nach wenigen Schritten r. den schwarzen WM. nach (Tele-
phonweg) zur Kamitzer Platte (gutes Touristenhaus mit Restaur., Eintr. 20 A,
Bett 2 K), mit schöner Rundsicht. 3/4 St. südl. von hier (blaue WM.) die
Klementinenhütle (1073m), mit Aussicht und Sommerwirtschaft.
An der Bahn nach Oderherg folgt (184km) Prerau (212m; gutes
Bahnrestaur. ; Hot. Prerau, gegenüber dem Bahnhof, Z. 1.60-2 X"),
Stadt von 17000 tschechischen Einw., an der Beczwa, mit got. Rat-
hans nnd alter Burg, einst Sitz des Königs Matthias Corvinus. —
Nach Olmütz s. R. 57; über Nezamislitz nach Brunn s. S. 334.
über die Beczwa. — 199km Leipnik (246m ; Bahnrest. ; Gasth. ;
Gold. Kreuz), Fabrikort (6900 Einw.) mit alten Warttürmen. 5km
s.o. die umfangreiche Ruine Helfenstein (406m). 3 St. n. Kozlau,
von wo noch 20 Min. bis zur Oderquelle. — Jenseit (212km) Mährisch-
Weißkirchen (255m ; Bahnrest. ; Yereinshotel, 12 Z. von 1 #80 an),
Städtchen mit 8200 Einw., durchschneidet die Bahn eine Boden-
schwelle, die die Sudeten mit den Karpathen verbindet. Zweig-
bahn nac km) Krasna (S. 349).
nach Breslau. TROPPAU. 66'. Route. 351
222km Pohl (273m ; Bahnrest.). — Die Bahn tritt vor (233km)
Zauchtel (250m ; Bahnrest.) in das Gebiet der Oder, im Hinter-
grund ö. die Kleinen Karpathen.
Von Zauchtel nach Neu titschein, lOkni, Lokalbahn in 25 Min.
— Neutitschein (285m; Gasth. : Heinrichshof, Schuster; Rcstaur. im Deutschen
Vereinshaus), gewerbreiche Stadt mit 12 000 deutschen Einw. und einem
Bronzestandbild Kaiser Josephs II., von Brenek (1902). Vom Steinberg
(374m; V2 St. s.) prächtiger Rundblick. 1 St. w. das Städtchen Altläschein,
mit hochgelegener Burgruine (486m; 1/2 St.). Von Neutitschein Zweigbahn
nach (11km) Hotzendorf (S. 349).
245km Stauding (230m; Bahnrest.), mit Waggonfabrik.
Lokalbahn über (12km) Freiberg (297m; Gasth.: Hirsch), Städtchen mit
4100 Einw. (6km ö. die 330m lange Burgruine Hochwald), nach (19km)
Stramberg (S. 349).
262km Schbnbrunn-Witkowitz (209m; Bahnrest.), mit großem
Eisenwerk.
Von Schönbrunn nach Troppau, 29km, Eisenbahn in 3/4-l St.
durch das Tal der Oppa.
29km Troppau, — Zwei Bahnhöfe (Restaur.): Nordbahnhof im SO.,
Staatsbahnhof im W. der Stadt. — Gasth.: Schlesischer Hof, Herren-
gasse 11, 45 Z. zu 2.40-6 K, Omn. 40 h\ Römischer Kaiser, Herren-
gasse; Gold. Birne, 30 Z. zu 2.20-3.50 #, Gold. Krone, 32 Z. zu 3Ar,
beide Oberring. — Stadt-Cafe', im Schmetterhaus — Post und Telegraph,
Herrengasse. — Fiaker von den Bahnhöfen in die Stadt 1 K, nachts 1 K 50. —
Elekte. STRAßENBAHN vom Nordbahnhof durch die Stadt.
Troppau (260m), die gewerbreiche Hauptstadt von Österr.-
Schlesien, mit 30000 deutschen Einwohnern, liegt am r. Ufer der
Oppa. Mittelpunkt des Verkehrs ist der Oberring in der von Pro-
menaden umgebenen Altstadt: vom Nordbahnhof r. durch die Bahn-
hofstraße, dann r. einige Schritte auf dem Bahnring und 1. durch
die Johannes- und Töpfergasse, 8 Min.; vom Staatsbahnhof r., dann
1. durch die Olmützer Straße und an deren Ende r. über den Franz-
Joseph-Platz und durch die Rudolfsgas&e, 12 Min. An der O.-Seite
des Oberrings das 1903 erneute Schmetterhaus, mit dem städt. Mu-
seum im dritten Stock (werktags 1-3 Uhr gegen 40 h, Sonn- und
Festt. 10-12, 1-4 Uhr gegen 20 h) ; der Turm stammt aus dem
J. 1618. Südl. vom Oberring die got. Propsteikirche aus der zweiten
Hälfte des xv. Jahrhunderts. Vom Schmetterhaus führt die „Zwischen
Mächten" gen. kurze Straße zum Niederring, an dessen O.-Seite das
Landhaus, ehem. Jesuitenkolleg, mit dem Gymnasial-Museum (zu-
meist Naturgeschichtliches; So. 10-12 Uhr, frei). Nahebei s.o.,
durch die Landhaus- und Liechtensteingasse, das Kaiser-Franz-
Joseph- Museum, für Kunst und Gewerbe (Di. Mi. Fr. So. 10-1 und
3-6, Do. Sa. 10-1 und 2-5 Uhr; Di. Do. So. frei, sonst gegen 20 ä;
Mo. geschlossen). 20 Min. n.w. vom Oberring, durch die Jaktar-
und Karlsaue-Straße, der Stadtpark (Restaur. Jägerhaus).
Zweigbahn vomNordbahnhof nach (8km) Grätz (327m), mit Schloß und
Park des Fürsten Lichnowsky. — Nach Jägerndorf-Olmütz s. S. 353,
352 Route 57. OLMÜTZ.
Die Oderbergei Bahn überschreitet die Oder. 268km Mährisch-
Ostrau (217m ; Bahnrest. ; Gasth.: Grand-Hotel, 100 Z. zu 3-10 K-,
Imperial; Restaur. im Deutschen Haus), industriereiche Stadt mit
36000 Einw. (über die Hälfte Tschechen). In der Nähe ergiebige
Kohlengruben. Zweigbahn nach (23km) Friedek-Mistek (S. 349).
276km Oderberg (201m), österr. Grenzstation (gutes Bahnrest.;
Hot. garni Lustig, unweit des Bahnhofs, 24 Z. zu 1.80-3 K, be-
scheiden ; Zollrevision), Knotenpunkt der Bahnen nach Krakau
und Kaschau. — Weiter nach (457km) Breslau s. Badeiters
Nordostdeutschland.
57. Von Prerau nach Olmütz.
23km. Staatsbahn in 35 Min.
Prerau s. S. 350. Die Bahn führt durch die fruchtbare Hanna,
die Heimat der Hannaken. — 10km Brodek (200m).
23km Olmütz. — Bahnrestaurant. — Gasth. : H. Lauer, Oberring 24,
Z. von 2iTan, M. 2 K; Gr.-H. Anstria. Franz- Joseph -Str. 27; Post,
Littauer Gasse; Goliath, Oberring 28. — Rkstauk. : Olmützer Bierhalle
(auch Cafe), Oberring: Schwechatsr Bier halle, Mauritiusplatz, unweit n. vom
Rathaus. — Caf£s: Hirsch, Grund, Oberring. — Droschken: vom Bahnhof
in die Stadt einsp. 1 K 40, zweisp. 2 K (nachts 2 oder 3 K). — Elektr.
StraBenbahnen : Bahnhof- Oberring - Beamten viertel ; Oberring - Stadtpark-
Neugasse. — Post u. Telegraph, Franz-Joseph-Platz. — Zu einer flüchtigen
Besichtigung genügen 4 St.
Olmütz (221m), am r. Ufer der March, gegenüber der Einmün-
dung der Feistritz, zweite Hauptstadt von Mähren, hat 21 900 über-
wiegend deutsche Einw. (einschl. 3600 Mann Besatzung). — Vom
Bahnhof (Straßenbahn s. oben) gelangt man n.w. über die Franz-
Joseph -Straße, den Franz -Joseph -Platz (r. die k. k. Studien-
bibliothek, von der 1854 aufgehobenen Universität herrührend), die
Elisabeth- und Sporergasse zum (^ St.) Oberring, den eine 36m
hohe Dreifaltigkeitssäule (1754), ein Bronzestandbild Kaiser Franz
Josephs I., von Brenek (1898), und ö. der Caesar-Brunnen (1725)
zieren. Auf dem Platze ferner das Rathaus, im xv. Jahrh. als Kauf-
haus erbaut; an der N. -Seite eine astronomische Uhr (1420; 1898
hergestellt), deren Figuren sich um 12 Uhr mittags bewegen ; an der
O.-Seite über der Freitreppe eine Loggia im Spätrenaissancestil
(1564); im Innern die ehem. Hieronymuskapelle , die jetzt das
Stadtmuseum enthält. Unweit nördl. vom Rathaus der Mauritius-
platz, an dem die St. Mauritiuskirche, eine Hallenkirche von 1412,
die Türme unvollendet, und, Nr. 5, das Gewerbe- Museum (So. 9-12,
Mi. Sa. 10-12 Uhr; frei). Weiter östl. durch die Bäcker- und Elisa-
beth-Gasse zum Franz- Joseph- Platz (s. oben; r. geht es zum
Bischofsplatz, an dem die fürsterzbischöfliche Residenz) und von
hier östl. durch die Franz- Joseph-Straße, dann 1. einbiegend durch
die Domgasse zum Domplatz. Der dreitürmige got. Dom, 1107-
1131 unter Bischof Heinrich Zdik erbaut, wurde zuletzt 1883-90
STERNBERG. 08. Route. 353
erneut ; der O.-Turm ist 100m hoch. — An der SW. -Seite der Stadt
der Stadtpark (Cafe'-Restaur.).
Von Olmütz über Jägerndorf nach Troppau, 121km, Staats-
bahn in 2^2-4 St. Nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof über die Feistritz,
die noch mehrmals überschritten wird. — 7km Groß-Wislernitz (239m),
Markt am südl. Ausläufer der Sudeten; 1. am Gebirge, 1V4 St. von Wister-
nitz, Beiligenberg, mit großer Wallfahrtskirche. — Jenseit (lökm) Bombok
(292m) treten die Beige näher zusammen. — 20km Qroßwasser (347m).
Dann durch vier Tunnels nach (34km) Domstadtl (517m). — 41km Bärn-
Andersdorf (570m ; Bahnrest.), mit Leinenindustrie. — Jenseit (50km) Dit-
tersdorf (621m) über die Wasserscheide zwischen March und Oder. — 61km
Kri egsdorf (530m ; Bahnrest.); Zweigbahn nach (lökm) Römerstadt (Post
nach Sternberg s. unten). Weiterhin werden 1. der Altvater (S. 354) und
der Vaterberg (1367m) sichtbar. — 69km Freudental (547m ; Gasth. : Gold.
Birne, 12 Z. zu 1.60-2.50 ix), schöngelegenes Städtchen (8000 Einw.), mit
Schloß des Deutschen Ritterordens. — Weiter mit bedeutendem Gefäll
durch zwei Tunnels nach (78km) Erbersdorf (447m; Bahnrest.). Zweig-
bahn nach (22km) Würbental (559m; Gasth.: Gold. Stern); von hier 1-2 mal
tägl. Post nach (9km) Karlsbrunn (S. 354). — Dann dem Laufe der Oppa
folgend nach (92km) Jägerndorf (317m ; Gasth. : Tiroler, Kaiser v. Österreich),
Stadt mit 20000 Finw. und bedeutenden Tuchfabriken, im Oppatal hübsch
gelegen, Knotenpunkt der Bahnen über Ziegenhals (S. 354) nach Olmütz
(S. 352) und über Leobschütz nach Ratibor. — 96km Burgberg, mit Wall-
fahrtskirche. — R. Ruine Schellenburg. 101km Lobenstein. — lllkm Troppau-
Staatsbahnhof, 121km Troppau-X ordbahnhof, s. S. 351.
Von Olmütz nach Böhm.-Trübau s. 8. 331/0; — nach Brunn s. S. 334; —
nach Jägerndorf über Sternberg s. R. 53.
58. Von Olmütz über Sternberg nach Jägerndorf.
182km. Staatsbahn, 7 St. Besonders lohnend ist die Strecke Frei-
waldau-Hannsdorf. — Nach .lägerndorf über Freudental s. oben.
Olmütz s. S. 352. — 14km Sternberg (299m; Bahnrest.; Gasth.:
Stadthotel, 12 Z. zu 2-2.50 -ST; Lamicli), schön gelegene Stadt mit
15200 deutschen Einw. und alter Burg. Post n. nach (32km)
Römerstadt (s. oben) über (18km) Eulenberg, mit der alten Eulen-
burg, Eigentum des Deutschen Ritterordens. — 30km Mähr.-
Neustadt (235m ; Bahnrest.). — 60km Mährisch-Schönberg (331m;
Restaur. beim Bahnhof; Gasth.: Ludwig. 34 Z. zu 2.60-3.40 #,
Omn. 40 Ä; Deutsches Haus, 30 Z. zu 1.80-5 K), Stadt von 11 600
deutschen Einw., mit bedeutender Leinen- und. Seidenindustrie;
2 St. nördl. (WM. rot) der Bürgerstein (694m). — 65km Blauda
(293m). Zweigbahn nach (8km) Hohenstadt (S. 330). — 76km
Eisenberg (334m), an der March. — 86km Hannsdorf (395m),
Knotenpunkt für Wichstadl-Lichtenau (S. 346). Zweigbahn nach
(13km) Mährisch- Altstdt( 536m; Gasth.: Erzherzog Eugen), Städt-
chen mit 2300 Einw.; 4 St. n.w. (rot-weiße WM.) der Glatzer
Schneeberg (1424m; Kaiser- Wilhelm- Turm). — 96km Neu-Üllers-
dorf, von wo man östl. in 23/4 St., über die Breisteine (923m),
Reutenhau (Gasth.: Schwarzer Adler) erreichen kann. — 99km
Goldenstein (642m ; Gasth.: Deutsches Haus), Städtchen mit Schloß
auf mächtigem Felsen.
354 Route 58. FREIWALDAU.
108km Bamsau (759m; Gasth. bei Fröhlich), Ausgangspunkt für
den Ausflug in das Altvatergebirge, den westl. Teil des Mährischen
Gesenkes, das seinerseits den Südosten der Sudeten bildet. Um
Wegebezeichnung u. a. bat sieb der 1881 gegründete Mähr.-Schles.-
Sudeten-Oebirgsverein (Sitz in Freiwaldau) verdient gemacht.
Von Ramsau nach Würbental, 2 tag. Wanderung. l.Tag. Vom
Bahnhof östl. (WM, blau) in 21/a St. zum" Georgsschutzhause (Bett 2 K) auf
der Hochschar (1351m) und südl. weiter (WM. rot) über den Glaseberg
( Kepernikstein ; 1424m) nach der (2 St.) Bründlheide (Gasth.), an der Nord-
seite des Roten Berges (1333m), von dem schöne Aussicht. Südöstl. weiter-
gehend gelangt man (WM. rot) über das (1 St.) Roteberg -Wirtshaus (1011m)
zur (2V2 St.) Schweizerei (L304m), wo man übernachtet. — 2. Tag. Von der
Schweizerei (unweit des Altvaters Öffnet sich westl. der romantische Wilde
Steingraben, 2 St. bis zum Teßtal) südl. hinauf (WM. rot) in 1 St. auf den
Altvater (1490m-, Habsburgwarte), eine mit Gras bedeckte Hochfläche, auf
der die Mittlere und die Weiße Oppa entspringen. Hinab (WM. weiß) in
3/4 St. zum Whs. Schäferei (1260m)-, 25 Min. s.w. (WM. gelb) der Schiefer-
felsen Peterstein (1446m). Weiter östl. (WM. schwarz) im Tal der weißen
Oppa, die den hübschen Oppafall (r. Wegweiser; *,4 St. hin u. zurück) bildet,
nach (l3/4 St.) Karlsbrunn (Kurhaus), Badeort mit Eisensäuerlingen, von wo
noch 9km Landstraße (Post) bis Würbental (S. 353).
118km Nieder - Lindewiese (505m; Bahnrest.), mit der von J.
Schroth (f 1856) gegründeten diätet. Heilanstalt. Zweigbahn nach
(40km) Jauernig, mit dem Schloß Johannisberg , Eigentum des
Fürstbischofs von Breslau.
122km Freiwaldau. — Bahnhofhotel <fe Restaur. , mit Terrasse und
schöner Aussicht. — Gasth.: Krone, Z. von 1 K 60 an, gut; Kretsch-
raar; Schroth, 14 Z. zu 1.60-2.40 K. — Wein im Cafe Klein, am Ring. —
Einsp. vom Bahnhof in die Stadt 80 h, Zweisp. liT20, nach Gräfenberg 2
oder 3 K.
Freiwaldau (440m), im xin. Jahrh. gegründet, hat 6500 Einw.
die bedeutende LeineDindustrie treiben. Im Stadtpark erinnert
seit 1909 ein von Jos. Obeth modelliertes Marmordenkmal an Vin-
cenz Prießnitz (f 1851), den Begründer der Wasserkuren, der
1826 in Gräfenberg (1/2 St. n.w. • Omn. 80 K) seine Wasserheilan-
stalt gründete. Lohnende Aussicht vom Koppenhaus (600m). Hüb-
scher Ausflug (5 St. hin und zurück) in das Freiwaldauer Quellen-
gebiet mit Besteigung des Kreuzberges (am Fuß des Berges die
Kuranstalt Altvaterhotel, mit 80 Z.) und der Goldkoppe (908m ;
Freiwaldauer Warte, 20 K). H/2 St. nördl. von Gräfenberg (WM.
grün) die Nesselkoppe (964m), mit Aussichtsgerüst.
130km Sandhübel (403m) j auf dem Kirchhof ein 1896 enthülltes
Denkmal für den ersten österr. Gefallenen 1866. 1/4 St. nördl.
(zuletzt 1.) der Marmorbruch am Großen Spitzstein, mit einer Tropf-
steinhöhle (Eintr. 1 K). — 135km Niklasdorf (331m; Bahnrest.).
Zweigbahn nach (12km) Zuckmantel (416m ; Gasth. : Graber),
Städtchen von 4600 Einw., mit Wasserheilanstalt. — 144km
Ziegenhals (275m; Bahnrest.; Gasth.: Deutsches Haus), Stadt von
8700 Einw., mit mehreren Wasserheilanstalten. Zweigbahn nach
(18km) Neiße. — 182km Jägerndorf (S. 353).
355
Abbazia 276.
Aberg, der 318.
Aber-See 149.
Abertham 321.
Absdorf 329.
Absonn 186.
Abtei 220.
Abtenau 156.
Ache, die Bischofswieser
162.
— , die Bregenzer 191.
— , Brixentaler 180.
— , Dornbirner 191.
— , Fusclier 166.
— , Gasteiner 172.
— , Großarier 166.
— , Krimmler 170.
— , Niedertaler 198.
— , Ötztaler 196. 197.
— , Pillerseer 177.
— , Rauriser 16S.
— , Urslauer 176.
— , Venter 198.
Achen, Paß 178.
Acbenkirchen 173.
Achensee 178.
Achenwald 178.
Acherkogel 197.
Adamstal 331.
Adamtal 125.
Adelsberg 244.
Adelsberger Grotte 244.
Adersbacher Felsen 347
Adlerkosteletz 346.
Adlersruhe 223.
Adlitzgraben 122.
Admont 164.
Adolfstal 328.
Afer Tal 202.
Aggsbach 134.
Aggstein 134.
Agonitz 127.
Ahornspitze 189.
Ahrntal 220.
Aich 319.
Aicha 219.
Aigen, Schloß, bei Salz-
burg 147.
— bei Linz 130.
— -Voglhub 150.
Ainet 222.
Ala 217.
Bpodekers Österreich
Register.
Alba 227.
Albeins 202.
Albing 127.
Albrechtsburg, Schloß
125.
Alland 114.
Alle Sarche 216.
Almbach-Klamm 160.
Almsee 140.
Almtal 140.
Alpeiner Ferner 200.
AJpengipfel 116.
Alt-Aussee 151.
Aussee-See 157.
Bunzlau 338.
Altenberg 120...
Altenburg in Österreich
329.
Altenmarkt, an der Enns
165. ..
— in Österreich 125.
Alt-Finstermünz 195.
Altmannsdorf 108.
Altmünster 153.
Alt-Nagelberg 328.
-Paka 348.
Pernstein 138.
Ratteis 199.
Alttitschein 351.
Altura 276.
Altvater, der 354.
Alvera 226.
Ambras, Schloß 187.
Ampaß 188.
Ampezzotal 226.
Amras, Schloß 187.
Amstetten 126.
Amthorspitze 201.
Andelsbuch 191.
Andersdorf 353.
St. Andrä im Lavanttal
238.
-Wördern 329.
Andraz 227.
S. Andrea 273.
Andritz-Ursprung 237.
Angelo, Col Sant' 226.
Anger 247.
Angern 335.
Angertal 172.
Anif, Schloß 148.
St. Anna am Aigen 247.
8. Aufl.
Annatal-Rothau 310.
Annenberg, Ruine 211.
Annenheim 255.
Anninger 110.
Antholzer Tal 220.
St. Anton am Arlberg 193.
— bei Bozen 203.
— , Mendelbahn 207.
AntonienhÖhe 312.
S. Antonio di Mavignola
216.
Anzenau 155.
Aperes Verwalljoch 211.
Aprica, Passo d1 214.
Aquileja 270.
Arabba 227.
Arco 217.
Ardagger 133.
Ardning 139.
Arlbergbahn 190.
Arlberger Höhe 193.
Arlbergtunnel 193.
Arnau 348.
Arnoldstein 255.
Arnsdorf 134.
Artstetten. Schloß 125.
Arzl 196.
Asch 312.
Aschach 132.
Aschau, bei Ischl 151.
— am Zilier 189.
Aspang 118.
Aspern 114.
Aßling 259.
Asten, bei Gastein 174.
— , bei Linz 127.
Attersee 140.
Attnang-Puchheim 140.
Atzgersdorf-Mauer 108.
Atzwang 203.
Au im Ötztal 197.
— in Vorarlberg 191.
Auer 214.
Auerbachtal 121.
Auerklamm 197.
Aaersperg, Ruine 243.
Aujezd 334.
Auperschin 306.
Aurach, die 151.
Auscha 337.
Au-Seewiesen 230.
Aussee 157.
22
356
REGISTER.
Außerhof 211.
Aussig 301.
Austerlitz 334.
Austriahütte 165.
Auzza 261.
Avio 217.
Babin 326.
Babylom 334.
Badbrack 172.
Baden bei Wien 112.
Badgastein 172.
Badia 220.
Badlwand 231.
Baeckmannhütte 212.
Bakov 341.
Baldo, Monte 217.
Bamberger Haus auf Fe-
daja 227.
Barcola 26S.
Bärenfall 174.
Bärenschlucht 167.
Bärental 259.
Bärn-Andersdorf 353.
Bärringen 321.
St. Bartholomä 162.
Bartholomäberg 192.
Bassano 216.
Bastei 303.
Batschatal 260.
Bauernkohlern 208.
Baumgarten bei Graun-
den 152.
— bei Wien 124.
Baumgartenberg 126.
Baumgartner 115/116.
Baumgartnerhaus 118.
Bayereck, Ruine 323.
Becher 201.
Bedole 216.
Beidewasser 212.
Belluno 226.
Belowes, Bad 347.
Beneschau 336.
Bensen 303.
Beraun 321.
Berauntal 30S.
Berchtesgaden 160.
Berg-Maria-PJain 141.
Berger Törl 223.
Berliner Hütte 190.
Berndorf 125.
Berner Klause 217.
Bernkogel 171.
Bertholdstein 247.
Beseno, Burg 216.
Bestrewer Teich 327.
Bezau 191.
Biacesa 218.
Biala 350.
Biedermannsdorf 115.
Bi eierhöhe 193
Bielitz 350.
Bigontina-Tal 226.
Bildstöckl-Joch 200.
Bilin 301.
Billroth 149.
Bilowitz 331.
Binder-Mühle, die 163.
Birchabruck 206.
Birkenstein 247.
Birkfeld 247.
Birnbaum 243. 259.
Birnlücke 170.
Bisamberg 136.
Bischofshofen 165.
Bischofswiesen 159.
Bisenz 334.
Pisek 349.
Blansko 331.
Blatna 322.
Blauda 353.
Blauer Tumpf 248.
Bleiberg 250.
Bleiburg 252.
Bleistadt 310.
Bleiswedel 300.
Blindsee, der 196.
Bludenz 192.
Blühnbachtal 169.
Blumau 203.
Blüntautal 169.
Bobojach 222.
Bocca di Brenta 215.
Bockkarscharte 225.
Böckstein bei Gastein
174.
Bodenbach 302.
Bohdanec 330.
Böhmer Wald 323.
Böhmisch-Brod 330.
Kamnitz 303.
— -Kubitzen 323.
Leipa 341.
Skalitz 348.
Trübau 330.
Boimont, Ruine 207.
Bölehoscht 346.
Boreslau 306.
Borgo diValsugana 216.
Bormio, Bad 214.
Borowa 349.
Borowitz 348.
Borschen, der 302.
Borst 272.
Bösig 341.
Boskowitz, Ruine 331.
Bosrucktunnel 138.
Bozen 204.
Bozener Leite 203.
Brand 192.
Brandeis bei Chotzen 330
— an der Elbe 345.
Brandenberger Joch 178.
Brandlhöhe 233.
I Brandner Tal 192.
Brandriedel 1R5.
Brandstadt 132.
Brandstatt (Maltatal) 248.
Braaizatal 262.
Brankowitz 334.
Branowitz 334.
Branzoll, Ruine 203.
— , bei Bozen 214.
Bratz 193.
Braulio, Monte 213.
Braunau am Inn 139.
— in Böhmen 347.
Braunschweiger Hütte
196.
Bregenz 190.
Breitenbach 321.
Breitenberg 140.
Breitenstein 122.
Brendlhütte, die 238.
Brenner 200.
Brennerbad 201.
Brennersattel 199.
Breslauer Hütte 198.
Breznitz 322.
Brionische Inseln 273.
Brisciki 268.
Brixen am Eisak 202.
Brixentaler Klause 177.
Brixlegg 178.
Brodek 352.
Brück an der Mur 230.
— -Fusch 167.
— , Kloster 340.
— , Schloß 222.
Bruckberg 169.
Bruckstein 164.
Bruderndorf 323.
Bruggen bei Landeck 194.
Bründlheide 354.
Bruneck 220.
Brunn am Gebirge-Maria
Enzersdorf 109.
Brunn 331.
Brunnenburg, Ruine 210.
Brunnenkogel 198.
Brunnwinkel 149.
Brüsau-Brünnlitz 331.
Brüx 307.
Bubentsch 299.
Buch 238.
Buchberg, der, bei Neu-
lengbach 124.
— , der, Attersee 140.
Buchenstein 227.
Buchkogel 238.
Buchlau, Schloß 349.
Buchlowitz 349.
Büchsenhausen 186.
Buchstein 164.
Budnan 321.
Budweis 327.
Bühel 189.
Buje 271.
REGISTER.
357
Burgau 140.
Burgberg 353.
Burgeck 178.
Burgeis 195.
Bürgerstein, der 353.
Burgstall, der 196.
— , Hoher 188.
Bürgstein, Burg 341.
Burgwies 169.
Burone del Sasso 207.
Bürs 192.
Bürserberg 192.
Busau, Schloß 331.
Cadine 216.
Cadini 225.
Calceranica 216.
Caldes 214.
Caldonazzo 216.
Calis, Monte 215.
Calliano 216.
Camonica, Val 214.
Campiglio 215.
Campione 219.
Campitello 228.
Canale 26 t.
Canazei 227.
Canfanaro 272.
Cantoniera del Bosco 213
— Bruciato 213.
— di Piatta Martina 213.
St. Canzian 245.
Capodistria 269.
Caprile 227.
Carlomagno, Camno di
v 215.
Caslau 338.
St. Cassian 220.
Castolowitz 346.
Castua 276.
Qavalese 228.
Celakowitz 345.
Ceraino 217.
Cercan 336.
Cervignano 270.
Cevedale, Monte 212.
Cherso, Insel 276.
Chiemsee 179.
Chiusaforte 256.
Chlum 346.
Chlumetz 345.
Chodau 309.
Chotieschau 323.
Chotusitz 329.
Chotzen 330.
Chrast 322.
St. Christina 203.
Christlieger, Insel 161.
Christofsgrund 300.
St. Christoph, Hospiz 193.
Churburg, die 195.
Chwaterub 299.
Ciampedie 228.
Cicenboden 272.
Cilli 240.
Cistoves 346.
Cittanuova 273.
Cles 214.
Colfosco 220.
Cologna 218.
Comano 216.
Compare, Capo 274.
Concordiahütte 169.
Cordevole, Val 227.
Cormons 271.
St. Corona 125.
Cortina d1 Ampezzo 226.
Corvara 220.
Costalunga-Tal 228.
Covolo, Ruine 216.
CranzahD309.
Crepa 226.
Crepaz 227.
Cristallin 225.
Cristallo, Monte 225.
Cristo, Punta del 274.
Croda Rossa 225.
Czalositz 300.
Czernosek 337.
Dachstein 156.
Daila, Schloß 273.
Dalaas 193.
Dallwitz 319.
Damberg 127.
Damböckhaus 119.
St. Daniel-Kobdilj 262.
Danöfen 193.
Daßnitz 310.
Defereggental, das 222
Defreggerhaus 222.
Dellach 248.
Dermullo 207.
Deschmannhaus 260.
Desenzano 219.
Deutsch-Brod 339.
— -Feistritz 231.
— -Gabel*, 300.
Kubitzen 323.
Landsberg 238.
Deutschental 241.
Diesbacher Hohlwege
176.
Dignano 272.
Dimaro 215.
Dimnica (Höhle) 272.
Dirnbach-Stoder 138.
Diroccamento 213.
Dittersdorf 353.
Divaca 245.
Dobratsch, der 250.
Dobrawa 260.
Dobritschan 308.
Docastelli 272.
Dogna 256.
Döllach 224.
Dolomiten 225.
Dölsach 223.
Domina-Schönlind 30S.
Dominikushütte 190.
Domstadtl 353.
Donatiberg 240.
Donau, die 19 etc.
Donaudorf 133.
Donnersberg (Mille-
schauer) 306.
Doppelreiterkogel 122.
Dorf 197.
Dorf er Alp 222.
Dorfgastein 171.
Dornach 126.
Dornau 125.
Dornaubergklamm 190.
Dornbach 106.
Dornbirn 191.
Dornegg-Feistritz 276.
Dorner-Alp 150.
Dornsberg, Barg 211.
Doss Trento 216.
Dostberg 241.
Douglasshütte 192.
Drachenloch, das 159.
Draga 272.
Dragatal, das 272.
Drahowitz 319.
Drau, die 221 etc.
Drei Brunnen, H. 213.
Dreikreuzberg 317.
Dreisesselstein 328.
Dreisprachenspitze 213.
Dreisteine 353.
Drei Zinnen 225.
Dresdner Hütten 200.
Drösing 335.
Dubitzer Kirchlein 301.
Duino-Sistiana 270.
Dullwitz-Alm 230.
Durcheckalpe 167.
Durlasboden 189.
Dürnholz in Mähren 335.
Dürnkrut 335.
Dürnstein in Kärnten 254.
— van" der Donau 135.
Durontal 228.
Dürrensee (Ampezzo)
225.
Dürrenstein, der 225.
Dürrnberg, der 168.
Dusnik 307.
Düsseldorfer Hütte 212.
Dutovlje-Skopo 262.
Dux 307.
Eben in Tirol 178.
in Steiermark 165.
Ebene 197. d
Ebenfurth 116.
22*
358
REGISTER.
Ebensee 153.
Ebenwand 212.
Ebenzweier 152.
Ebersdorf 134.
Echerntal 156.
Ed-Alpe 156.
Edelhütte, die 189.
Ederbauer 141.
Edlach 120.
Edlitz 118.
Edolo 214.
Eferding 140.
Eger 310.
Egerberg 309.
E gerbrücken 320.
Egerdach, Bad 188.
Egertal, das 309.
Egg 191.
Eggenberg, Schloß 237.
Eggenburg 329.
Eggental 206.
Eggerhof 211.
Ehrenburg 219.
Ehrenfels, Ruine 253.
Ehrenhausen, Schloß 239
Eibenbergtunnel 149.
Eibensfcein, Ruine 329.
Eibiswald 233.
Eichberg 124.
— (Semmering) 121.
Eichenhain 108.
Eichenhof 320.
Eichgraben 124.
Eichwald 306.
Einöd 254.
Einsiedel 344.
Einsiedl-Pauten 320.
Eisaktal, das 202. 219 etc.
Eisberg, der 337.
Eisenauer Alpe 140,
Eisenberg an der March
353.
Eisenbrod 348.
Eisenerz 258.
Eisenkappel 252.
Eisenspitze, die 193.
Eisenstein 323.
Eisenstraß 323.
Eisernes Tor 114.
Eisfernerbachfall 199.
Eisgrub 335.
Eisseepaß 212.
Elbe, die 300 etc.
Elbeteinitz 330.
Elbogen 319.
Eleonorenhain 327.
Elsbethen 168.
Emmerberg, Ruine 115.
Emmersdorf 134. 126.
Engelhartszell.131.
Engelhaus 318.
Engels zell 131.
Enn, Schloß 223.
Enneb erger Tal 220.
Enns 127.
-, die 126. 127. etc.
Ennsegg, Schloß 127.
Ennsleithe, die 127.
Enzersberg 148.
Eppan-Girlan 207.
Erbersdorf 353.
Erlakogel 153.
Erlau 131.
Erlaufsee 133.
Ernsthofen 126.
Erpfendorf 177.
Erzberg, der, bei Eisen-
erz 258.
— , — , bei Hüttenberg
255.
Erzherzog-Eugen-Hütte
198.
Johann-Hütte 223.
Otto-Schutzhaus 120.
Eschenau 166.
Essener Hütte 211. 199.
Etsch, die 212. 214 etc.
Eugendorf-Kalham 148.
Eulenberg 3J3.
Eulenburg, die 353.
Ewigschneegebirge 165.
Faak 263.
Faaker See, der 250.
Faal 253.
Falgendorf 348.
Falkenau 309.
Falkengebirge 347.
Falkenstein, am Königs-
see 161.
— , Ruine 131.
Falkensteinwand 149.
Fallbach 248.
Fallertümpfe 248.
Falzarego-Paß 227.
Falzköpfl 163.
Farasina, Canale di 276.
Fasana 273.
Fassa 203.
Fassa-Tal 227.
Fedaja-Paß 227.
Fehring 247.
Fehringleiten 247.
Feistritz am Wechsel 118.
— bei Marburg 253.
— -Pulst 255.
— im Rosental 249.
— am Wocheiner See
260.
Felber Tauern 222.
Feldbach 247.
Feldkirch 192.
Feldkirchen 255.
Feldsberg 335.
Felixdorf 117.
iFellatal, das 256.
Fellenberg-Alp 189.
Feltre 228.
Ferdinandshöhe (Stilfser
Joch) 213.
— bei Aussig 301.
Ferlach 259.
Ferleiten 167.
Fernau, die 200.
Fernpaß 196.
Fernstein, Schloß 196.
Ferwalltal, das 193.
Feuchten 194.
Fichtelberg, der 309.
Fieberbrunn 177.
Fiecht, Stift 178.
Fiera di Primiero 228.
Filzstein-Alp 189.
Finailspitze 198.
Finkenberg 189.
Finkenstein 263.
Finsterbachtal, der 206.
Finstermünz-Paß 195.
Fischau 115.
Fischeleinboden 221.
Fiscberndorf 157.
Fischhorn, Schloß 167.
Fleimser Tal 228.
Flexensattel 191.
Flirsch 193.
Flitsch 256.
Floitental, das 190.
St. Florian, Kloster 127.
Floridsdorf 335.
Fohnsdorf 253.
Föhrenberg 109.
Foibatal. das 272.
Fondo 207.
Fontane Fredde 228.
Fonzaso 228.
Forbes-Schweinitz 328.
Forst, Schloß 210.
Forstbad 348.
Fraele, Val 213.
Fragenstein, Ruine 196.
Fragsburg 210.
Frain 339.
Frankenmarkt 141.
Franzdorf 243.
Franzensbad 311.
Franzensfeste 202.
Franzenshöhe 213.
Franz-Josephs-Höhe 224.
Karl-Aussicht 107.
Senn-Hütte 200.
Frassenhütte 192.
Frastanz 192.
Frauenberg, an der
Donau 135.
— , bei Admont 164.
— , in Böhmen 327.
Frauenburg, Ruine 254.
Frauenkogel 237.
Frauenstein, Schloß 255.
REGISTER.
359
Freiberg 351.
Freienfeld 202.
Freienthurn, Schloß 252
Freiheit 349.
Freilassing 179.
Freistadt 328.
Freiwaldau 354.
Freudental 353.
Freundsberg, Burg 178.
Freyenstein 133.
Friedberg 248.
Friedek-Mistek 3i9.
Friedland in Böhmen 344.
— bei Teschen 349.
Friedrichsberg 330.
FriedrichsteinerEishöhle
243.
Friedrichswald 344.
Friedstein, Schloß bei
Stainach 164.
— , — , bei Turnau 348.
Friesach 254.
Fritztal, das 165.
Frohnleiten 231.
Frohnwies 163.
Fröschnitztal 230.
Fucine 214.
Fügen 189.
Fulpmes 188.
Funtensee-Tauern 161.
Fürberg 149.
Fürstenbrunn, der 148.
Fürstenburg, ehem.
Schloß 195.
Fürstenfeld 247.
Fürstenstand 237.
Fürth-Kaprun 169.
Fürth in Bayern 323.
Furth-Göttweig 125.
Fnrther Tal 125.
Furtschagelhaus 190.
Fusch 167.
Fuscher Tal 167.
— Karkopf 224.
— Törl 225.
— Wegscheide 166.
Fuschl 149.
Gaaden 110.
Gabelkhofen, Burg 254.
Gablenzhöhe 349.
Gablonz 344.
Gader-Tal 220.
Gaienhofen, Schloß 192,
Gailberg-Sattel 255.
Gailtal, das 255.
Gainfarn 116.
Gairach 241.
Gais 220.
Gaisbach -Wartberg 328,
Gaisberg, der 147.
Gaishorn, 253.
Galizynberg 107.
Gall, die 207.
St. Gallen 164.
St. Gallenkirch 193.
Gallenstein, Ruine 164.
Galtür 193.
Gaming 125.
Gampertontal 192.
Garns bei Marburg 253
Gamskarkogel 171.
Gamsspitzel, das 170.
Gand 211.
Gänserndorf 335.
Garda 219.
Gardasee, der 218.
Gardone Riviera 219.
Gargnano 219.
Gars-Thunau 329.
Garsten 127.
Gartenau, Schloß 159.
Gaschurn 193.
Gastein, Dorf- u. Hof-
171.
-, Bad 172.
Gauertal, das 193.
Gebhardsberg, der 191.
Geierbachstal, das 320.
Geiereck 14S.
Geiersberg 346.
— , Ruine 254.
Geiersburg, die 306.
Geislerspitzen 202.
Geltschberg 337.
Gemärk, das 2£6.
Gemersdorf 238.
Gemona- Ospedaletto
256.
Genova, Val di 216.
St. Georgen im Tauferer
Tal 220.
— bei Rohitsch 240.
St. Georgenberg 178.
Georgsberg 299.
G eorgswalde-Ebersbach
342.
Gepafcxhferner 194.
Gepatschhaus 194.
Gepatschjoch 194.
Gerichtsberg 125.
Gerlos 189.
Gerlospaß 189.
Geroldseck 180.
St. Gertraud (Ultental)
211.
— -(Sulden) 212.
Gesäuse, Engpaß 164.
Gießhübl - Sauerbrunn
320.
Gilfenklamm 201.
St. Gilgen 149.
Ginzling 190.
S. Giovanni in Fassa 228.
— bei Triest 270.
S. Girolamo, Insel 273.
Giselawarte 130.
Gitschtal, das 255.
Glaneck, Schloß 159.
Glanegg 255.
Glase berg 354.
Glashütten 238.
Glatzen 326.
Gleichenberg 247.
Gleisdorf 247.
Glemmtal 176.
Glocknerhaus 224.
Gloggnitz 121.
Glopper, Burg 191.
Glorerhütte 223.
Glurns 195.
Gmain 159.
Gmünd 207.
Gmünd in Kärnten 248.
• in Nieder-Österreich
328.
Gmundbrücke 159.
Gmunden 151.
Gmundner Berg 152.
Göding 349.
Godowitz 243.
Goisern 155.
Gojau 328.
Goldberg (Rauris) 166.
Goldenkron 328.
Goldenstein 353.
Goldkoppe 354.
Goldrain 211.
Göll (Hohe Göll) 16S.
Göllersdorf 340.
Golleschau 350.
Golling 168.
Gomagoi 212.
Gonobitz 240.
Göpfritz 329.
Görkau 307.
Görtschitztal 255.
Görz 261.
Gosau 156.
Gösing 137.
Goß, Schloß 25S.
Gossensaß 201.
Gößl 158.
Gösting 231.
Göstinger Alphütte 238.
Göstling 126.
Göstritz 122.
Gotschakogel 121.
Gottesgab 309.
Gottschee 243.
Göttweig, Abtei 135.
Gotzenalm 162.
Götzis 192.
Grabensee, der 141.
Graber 200.
Gradisca-Straussina 271.
Gradlitz 345.
Grado 269.
Gräfenberg 354.
360
REGISTER.
Grafenegg bei Wagram
135.
— bei Liezen 164.
Grafenstein 252.
Grahovo 260.
Grammartboden 186.
Graschnitztal 241.
Graslitz 310.
Grasstein 202.
Gratwein 231.
Grätz 351.
Gratzen 328.
Graun 195.
Graupen 306.
Graz 232.
Greifen, Schloß 209.
Greifendorf 331.
Greifenstein a. d. Donau
136.
— , Ruine 207.
Grein 133.
Greinburg, Schloß 133.
Gries bei Bozen 206.
— am Brenner 200.
— im Fassatal 227.
— bei Zell am See 166.
Griesen 196.
Grießensee 177.
Grignano 268.
Grillitschhütte 238.
Grimmenstein 118.
Grimming-Tal 157.
Grins 194.
Grintouz 241.
Grinzing 105.
Grobelno 240.
Gröbming 165.
Groder 223.
Grödig 159.
Grödner Joch 220.
— Tal 203.
Grohmannhütte 201.
Groppenstein 263.
Groß-Gerungs 32S.
Großglockner 223.
Großgmain 159.
Großlupp 243.
Groß-Priesen 337.
Raming 127.
Reifung 164.
Sirning 125.
— -Skal 342.
Venediger 222.
■ Vernagtferner 199.
Großwasser 353.
Groß-Weikersdorf 329.
Wisternitz 353.
— -Wosek 338.
Grottau 344.
Grubberg 126.
Grulich 346.
Grün 323.
Grünau 140.
Grünau, die 138.
Grünbach 115.
Grünberg, Schloß 326.
Grundlsee 158.
Grünschacher 120. 119.
Grünsee-Tauern 161.
Grüntal 344.
Grußbach 335. •
Gsängerhütte 103.
Gschnitz 200.
Gschütt, Paß 156.
Gschwandt 150.
Gsieser Tal 220.
Gstatterboden 16i.
Gsteig, das 197.
Guardiella 262.
Guggental 149.
Gugging 136.
Gumpoldskirchen 112.
Guntramsdorf 112.
Gurgl 189.
Gurgler Tal (Ötztal) 195.
Gurk 254.
Gutenbrunn 329.
Gutenstein 116.
Gütle, das 191.
Haag am Hausruck 140.
— (Nieder-Österreich) 126.
Habachkopf 170.
Habachtal 169. 170.
Habakladrau 320.
Habichen 197.
Habicht 200.
Habsburgwarte 106.
Haderburg 214.
Hadersdorf bei Wien 124,
— bei Krems 135.
Hadersfeld 136.
Hafnerzell 131.
Hagenberg, Schloß 328.
Hagengebirge 169.
Haichenbach, Ruine
131.
Haida 341.
Haidenschaft 262.
Haiding 139.
Haiming 196.
Hainbach 124.
Hainberg 312.
Haindlmauer 164.
Haindorf 344.
Hainfeld 125.
— , Schloß 247.
Hainzenberg 189.
Halbstadt 347.
Hall, Bad 138.
— in Tirol 178.
Hallein 168.
Hallesche Hütte 212.
Hallstatt 155.
Hallstätter See 155.
Hallthurm 159.
Hall wang - Elixhausen
141.
Halterhütte 120.
Hameau 107.
Hammern 323.
Hangender Stein 160.
Hanna, die 352.
Hannsdorf 353.
Hardegg 339.
— , Ruine 255.
Hartberg 248.
Hartenberg 310.
Hartenstein, Ruine 135.
Hartlesgraben 164.
Harzdorfer Tal 314.
Haselburg 205.
Haslach 205.
Hassenstein, Ruine 309.
Hatzendorf 247.
Hauenstein-Warta 309.
Hauslitzsattel 115.
Hausruck 140.
Hauzenberg 131.
Heidenreichstein 328.
Heilige Berg, der 322.
Heiligen 326.
Heiligenberg 353.
Heiligenblut 224.
Heiligenkreuz, Abtei 110.
Heiligkreuz 198.
Heiligkreuz-Kofel 220.
Heimtels, Burg 221.
Heinersdorf 344.
Heinrichshöhe 121.
Heiterwang 196.
Hejcmanka 346.
Heldenberg, der 329.
St. Helena 113.
Helenenschacht 309.
Helenental, bei Baden
113.
Helfenburg, Ruine 337.
Helfenstein, Schloß 350.
Hellbrunn, Schloß 148.
Helm, der 221.
Hengsttal, das 115.
Herberstein 247.
Hermagor 255.
Hermannhöhle 118.
Hermannskogel 106.
Hermannstal 342.
Hermannstein 318.
Herpelje-Kozina 272.
Herrenchiemsee 179.
Herrenkohlern 206.
Herrn skr etschen 303.
Herzogenburg 125.
Herzogsstuhl, der 259.
Hetzendorf 108.
Heukuppe 120. 119.
Hieburg, Ruine 170.
Hieflau 164.
Hietzing 124.
REGISTER.
361
Hilmteich 237.
Himberstein 164.
Himmelspiorte, Kl. 334
Hinterbrühl 110.
Hintereisferner 199.
Hinter-Hainbach 124.
Hinterleiten 119.
Hintermoos 191.
Hintersee, der 163.
Hinterstoder 138.
Hinter-Treban 321.
Hipflelhütten, die 238.
Hippersdorf 329.
Hirnsdorf 247.
Hirschbergen 328.
Hirsehbühl 163.
Hirschensprung 318.
Hirschwang 119.
Hirt 254.
Hochälpele 191.
Hoclialpenfall 248.
Hoch-Aujezd 346.
Hochbrücke 248.
Hocheck 125.
Hocheppan, Ruine 207.
Hochfilzen 177.
Hoch-Finstermünz 194.
Hochgeschirr 152.
Hochgründeck 166.
Hochjoch 199.
Hochkalter 163.
Hochkarr 126.
Hochkogel 152. 153.
Hochkönig 165.
Hochlanlsch 231. 247.
Hochobir, der 252.
Hochofen 320.
Hoch-Osterwitz 254.
Hochpetsch 307.
Hochschar, die 354.
Hochschneeberg 116.
Hochschwab 230.
Hochstauffen, der 159.
Hochsteg, der 190.
Hochstraß 124.
Hochstuhl 243.
Hochtenn, der 166.
Hochthron, Berchtesga-
dener und Salzburger
148.
Hochtor 164.
— Heiligenbluter 166.
Hochwald, Ruine 351.
Hochwieden 201.
Hof bei Fuschl 149.
Hoferkapelle 211.
Hofgastein 171.
Höflein 136.
Hofmannshütte 224.
Hohe Frassen, der 192.
— Freschen, der 192.
— Fürlegg 170.
— Gaisl 225.
Hohe Geige 197.
— Göll, der 168.
Hohenau 335.
Ilohenbruck 346.
Hohendorfer Höhe 326.
Hohenegg, bei Cilli
241.
— , Schloß 125.
Hohenelbe 348.
Hohenems 191.
Hohenfurt 328.
Höhen-Salzburg 145.
Hohenstadt 330.
Hohenstein 302.
— , Ruine 135.
-, Schloß 255.
.Hohenwang 230.
Hohenwerfen, Schi. 169,
Hoher Lindkogel 114.
Hohe Salve 177.
— Wand 115.
— Wostrey 301.
Höhlenstein-Tal 225.
Holawald 346.
Holländerdörü 107.
Hollenburg 136.
— , Schloß 259.
Hollenegg, Schloß 238.
Höllenstein 109.
Höllental 119.
Hollersbach 169.
Holoubkau 322.
Holzleithen 140.
Hombok 353.
Hönigtal 237.
Hopfgarten 177.
Hopfreben 191.
Horazdovic 326.
Horitz 345.
Höritz 328.
Hörn 329.
Horowitz 322.
Hostivaf 336.
Hotederschitz 243.
Hötting 186.
Hotzendorf 349.
Houschka 338.
Hradek 334.
— , der 301.
Hradek, Schloß 346.
Hradisch 331.
Hronow 317.
Hüben (Ötztal) 197.
— (Iseltal) 222.
Hudajuzna 260.
Huda-Lukna 254.
Hühnerspiel 201.
Hühnerstützen 238.
Hullein 319.
Humberg 241.
Hundskogel 151.
Hungerburg 186.
Husarentempel 110.
Husinetz 327.
Hüttau 165.
Hütteldorf-Hacking 124.
Hüttenberg 255.
Hütteneckalm 155.
Hüttenstein 149.
Hüttwinkeltal 166.
Hutzke 337.
Icici 277.
Idria 243.
Iglau 339.
Iglawatal 335.
Igls 188.
Ihlawka 336.
Ika 277.
Ilsank 162.
Ilstern 219.
Imst 195.
Ingent 189.
Inn, der 130. 178. 194.
Inner-Gschlöß 222.
Innerkees-Alpe 170.
tnner-Schmirn 190.
Walgau 192.
Innichen 221.
Innsbruck 180.
Innsbrucker Hütte 200.
Ischgl 193.
Ischl 153.
Isel, Berg, bei Bregenz
191.
— , Bers, bei Innsbruck
185.
Iselsberg 224.
Isera 217.
Isergebirge 300.
Isertal 348.
Isola 269.
Isonzotal, das 256. 260.
Isperdorf 133.
Istrien 271.
Itter, Schloß 177.
ltzling 148.
Jägerndorf 353.
Jägerwiese 106.
Jainzental, das 154.
St. Jakob in Putsch 190.
amThurn, Schloß 147.
Jakobskogel 120. 119.
.lanowitz 323.
Jaromeritz 339.
Jammer 347.
Jauerburg 243.
Jauerling 134.
Jauernig 351.
Jaufen 211.
Jaufenburg 211.
Jaworowy, der 350.
Jedlesee 341.
Jenbach 178.
Jeschken 344. 300.-
362
REGISTER.
Jetetitz 327.
Jettenberg 176.
Jicin 338.
Joachimstal 309.
Jochenstein, der 131.
Jochgrabenberg 124.
St. Jodok 200.
St. Johann im Pongau
165.
— in Tirol 177.
— im Wald 222.
— im Feistritztal 247.
— u. Paul, Kirche 238.
St. Johannes-Strom-
schnellen 299.
Johanngeorgenstadt 321.
Johannisbad 349.
Johanniskapelle 337.
Johannishütte 222.
Johanneskofel 206.
Johnsdorf, Schloß 247.
Josefihütte 326.
Josefsberg 137.
Josefstal 331.
Josephstadt 347.
Josephswarte 109.
Judenberg-Alp 147.
Judenburg 254.
Judendorf 231.
Jufahl, Ruine 211.
Jungbunzlau 341.
Jungfern-Bründl 106.
Jungfernsprung, bei Hei-
ligenblut 224.
— , bei Graz 237.
Jurdani 276.
Kaadeu 309.
Brunnersdorf 309.
Kaa riesköpfe 196.
Kahlenberg bei Wien
105.
— bei Böhmisch-Leipa
341.
Kahlenbergerdorf 106.
136.
Kainisch 157.
Kaiserbrunn 119.
Kaiser-Franz-Joseph-Bad
241.
Kaisergebirge 177.
Kaiserin-Elisabeth-Haus
201.
Kaiserschild 258.
Kaiserstein 116.
Kalenderberg 109.
Kais 223.
Kaiser Tauern 223.
Kals-Matreier-Törl 223.
Kaltenbach, beilschllöl
— , bei Zell am Ziller
189.
Kaltenberg, der 193.
KalteDbrunn im Kauner
Tal 194.
— ; bei Bozen 228.
Kalteneck 193.
Kaltenhausen 168.
Kaltenleutgeben 109.
Kaltem 207.
Kaltwasser-Sattel 115.
Kamaik, Ruine 337.
Kamitzer Platte 350.
Kammer 140.
Kammerbühl 312.
Kammerlinghorn 163.
Kammersee, im Salzkam-
mergut 140.
, bei Aussee 158.
Kammerstein, Ruine 253.
Kamptal 329.
Kanaltal, das 255.
Kanitz- Eibenschütz 335.
Kapellen an der Mürz230.
— an der Mur 239.
Kapfenberg 230.
KapfeDstein 247.
Kappl 193.
Kaprun 167.
Kapruner Törl 168.
Kapuzinerberg 147.
Karawanken , die 243.
254.
Tunnel 259.
Karbitz 303.
Kardaun 203.
Karersee 206.
Karfreit 256.
Karlinger Kees 168.
Karl-Ludwig-Haus 120.
Karlsbad 313.
Karlsbrunn 354.
Karlsteg 190.
Karlstein, Schloß 321.
Karlswald 300.
Karneid, Burg 206.
Karpathen, Kleine 335.
Karres 196.
Karst, der 243.
Karthaus 199.
Kaschitz 323.
Käsern 171.
Kastellbell, Schloß 211.
Kastelruth 203.
Kastenreith 127.
St. Katharinabad 336.
Katharinberg 344.
Katschberg 248.
Kauner Tal 194.
Kauns 194.
Kefermarkt 328.
Keilberg, der 309.
Kellerjoch 178.
Kematen 197.
Kemmelbach 126.
Kepernikstein 354.
Kernhof 125.
Kerschbaumer Schloß
131.
Kessel (Königssee) 162.
Kesselfall am Königssee
162.
— bei Gastein 174.
Kesselfall-Aloenhaus 163.
Kesselkopf 222.
Kesselwand-Ferner 199.
Kiefer3felden 180.
Kienberg 125.
Kienburg 222.
Kiental, das 110.
Kierling 108. 136.
Kindberg 230.
Kinsberg, Schloß 311.
Kirchberg im Spertental
177.
— an der Pielach 137.
— am Wechsel 118.
— bei Reichenhall 159.
— , Schloß, im Raabtal
247.
Kirchberger Joch 211.
Kirchdorf 128.
Kirchschlag 130.
Kiritein 331.
Kitzbühel 177.
Kitzbühler Hörn 177.
Kitzlochklamm 166.
Klachau 157.
Kladno 308.
Kladrau 326.
Klagenfurt 250.
Klamm 121.
— , Burg 126.
Klammstein 171.
Klarahütte 223.
Klattau 323.
Klaus 138.
Klausbrücke 225.
Klause bei Kufstein 180.
Klausen bei Mödling 110.
— im Eisaktal 203.
Leopoldsdorf 114.
Kleinboden 213.
Klein-Eicha 341.
Kleinglockner, der 223.
Klein-Glödnitz 254.
Kleingmain 159.
Klein-Kahn 302.
München 127.
Pöchlarn 134.
Reifling 164.
Kleinskal 348.
Klein-Wolkersdorf 118.
Zell 125.
Klementinenhütte 350.
Klepatschow 331.
j Klingenberg 322.
Klingental 310.
'Kloben, der 119.
REGISTER.
363
Klobenstein 2C6.
Klöpfelstaudach 189.
Kloster 342.
Klostergrab 307.
Klosterle in Böhmen
309.
— in Vorarlberg 193.
Klosterneuburg 107. 136.
Klostertal 193.
Klosterwappen 116.
Klotzhütte 198.
Knappendorf 120.
Kniepaß, der 162.
Knittelfeld 253.
Kobenzl, Schloß 106.
Ködnitztal 223.
Kofel, Ruine 216.
Köflach 238.
Kohlern 216.
Kohlreitberg 124.
Kojetein 334.
Kojetitz 339.
Kolbnitz 263.
Kolin 330.
Kollraitzberg 133.
Kollnitzer Alpe 238.
Kolm-Saigurn 166.
Kolowrathöhle 148.
Komotau 308.
König-Otto-Höhe 317.
Königgrätz 345.
Königinhof 347.
Königsaal 299.
Königsfeld bei Brunn
334.
Königshan 348.
Königssee, der 161.
Königsspitze, die 212.
Königstein 303.
Königs wald 302.
Königswart 323.
Konopischt, Schloß 336.
Kopainberg 348.
Koppental, das 157.
Koralpe 238.
Kornenburg 136.
Kostel 334.
Kosteletz 330.
Kosten 302.
Köstendorf 141.
Kostial 300.
Kotnov 3o6.
Kotouc 349.
Kötschach im Gailtal255.
— bei Gastein 172.
Kottingbrunn 116.
Kozlau 350.
Kraiger Schlösser 255.
Krainburg 243.
Krainerhütten 114.
Kralup 299.
Krammel 301.
Kranichberg 118.
Baedekers Österreich
Krapfenwaldl 105.
Krasna 349.
Kratzenberg, der 169.
Krechof 330.
Kreibitz-Teiehstatt 342.
Kreit 188.
Kremesnik 336.
Krems an der Donau 135,
— im Kainachtal 238.
Kremsier 349.
Kremsmünster 138.
Kremstal, das 135.
Kreuth 125.
Kreuzberg, der (bei Bi-
schofshofen) 165.
-, — (bei Freiwaldau)
Kreuzen 133.
Kreuzenstein, Burg 136.
Kreuzköpfl 199.
Kreuzsattel 109.
Kreuzspitze 198.
Kreuzstein 149.
Krieglach 230.
Kriegsdorf 353.
Kriesdorf 300.
Krimml 170.
Krimmler Tauern 171.
Kritzendorf 329.
Kroatenhöhle 169.
Kromau 335.
Kronau 243.
Kronburg, Ruine 195.
Krondorf 309.
Kronegg, Ruine 248.
Kronplatz 220.
Kronprinz-Rudolf-Grotte
246.
Kronsegg, Ruine 329.
Kropfsberg, Ruine 178.
Krottenmühl 179.
Krottensee, der 149.
Krumau 328.
Krummbachsattel 118.
Krummnußbaum 126.
Krumpendorf 250.
Krumpental 258.
Krupa 308.
Küb 121.
Kubani, der 327.
Kubohütten 327.
Kuchelbad 321.
Küchelberg 208. 210.
Kuchl 168.
Kuchler Loch 162.
Kufstein 180.
Kühbach, Burg 205.
Kühtreien 198.
Kukus 347.
Küllenberg 276.
Kulm 302.
Kumberg 241.
Kulmberg der 247.
28. Aufl.
Kummenberg, der 192.
Kundratitz 337.
Kunetitz 330.
Kunowitz 334.
Kupferberg 308.
Kürsinger Hütte 170.
Kurtatsch 214.
Kurzleim 198.
Kurzras 199.
Kus 115.
Kuttenberg 338.
Kuttenplan 326.
Kuttental 341.
Laa 335.
Laas 212.
Laase 241.
Lach-Alpe 211.
Lackenhof 1^6.
Lackenhoferhütte 120.
Ladis 194.
Lagarina, Val 216.
Lago di Ledro 218.
Laibach 242.
Laibacher Moor 243.
Lakaboden 118.
Lambach 140.
Lämberg, Schloß 300.
St. Lam brecht 254.
Lamprechtsburg, die 220.
Lamprechts-Ofenloch
176.
Lana 207.
-, Col di 227.
Landeck 194.
Landl 164.
Landro 225.
Landshag 132.
Landskron bei Brück 231.
— bei Villach 255.
Lanersbach 190.
Langbath-Seen 153.
Langegg 206.
Langen 193.
Langenbruck 342.
Längenfeld 197.
Langenfernerioch 212.
Langenhof 346.
Langenlois 329.
Langen wang 230.
Langenzersdorf 341.
Langkampfen 180.
Langkofel, der 228.
Langtauferer Tal 195.
Langtaufers 194.
Lans 1£8.
Lanser Köpfe 188.
Lassingfall, der 137. 125.
Laßnitz-Höhe 237.
Tal 239.
Laternser Tal 192.
Latsch 211.
Laube 3C3.
23
364
REGISTER.
Laubenbachmüli] e 137.
Laudachsee 152.
Laudeck, Ruine 194.
Laufen 155.
Laugenspitze 207.
Laun 307.
Launsdorf 254.
Lauterach 191.
Lavamünd 253.
Lavant, Ruine 254.
Lavantta> 253.
Lavis 215.
Laxenburg 110.
Lebenberg, Schloß 210.
Lebring 239.
Lech 191.
Lechtal 196.
Ledenitzen 263.
Ledrotal 218.
Lees-Veldes 243.
Legos 218.
Leibnitz 239.
Leibnitzer Feld 239.
Leipnik 350.
Leitertal 223.
Leithagebirge 116.
Leitmeritz 337.
Leitner-Alp 189.
Lembach 253.
Lerne, Canal di 273.
Lend bei Gastein 166.
— bei Klagenfurt 250.
Lendkanal 251.
Lendorf 248.
Lengenfeld 243.
Lenkjöchlhütte 223.
Leoben 257.
Leobersdorf 116.
Leogang 177.
LeogangerSteinberge 163.
St. Leonhard i. Enneberg
220.
— im Lavanttal 253.
— im Passeir 211.
— im Pitztal 196.
— bei Salzburg 159.
Leonstein 127.
— , Ruine 250.
Leopoldsberg 106.
Leopoldskron, Schloß
148.
Leopoldsteiner See 258.
Lermoos 196.
Letten 127.
Leukental 177.
Levico 216.
Lewin 337.
Lezece 245.
Lhota-Mirotitz 322.
Libin, der 327.
Libnowes 345.
Liboch in Böhmen 338.
Liboc 308.
Lichtenau 316.
Lichtenberg, der 130.
— , Ruine 195.
Lichtenegg, Ruine 230.
Lichtwert, Burg 178.
Liebau 348.
Lieben 345.
Liebenfels, Ruine 255.
Liebenstein 312.
Liebeschitz 300.
Lieboch 238.
Liebwerda 344.
Liechtenstein , Burg,
bei Mödling 109.
— , Ruine , bei Juden
bürg 254.
Liechtensteinklamm 166,
Lienz 221.
Lienzer Klause 221.
Liesertal, das 248.
Liesing 108.
Liesing-Tal 253.
Liezen 164.
Lilienstein 303.
Limberg-Alpe 168.
Limone 218.
Lindewiese 354.
Lindkogel, Hoher
(Eisernes Tor) 114.
Lingenau-Hittisau 191.
Linz 127. 132.
Lipizza 246.
Lissa 338.
Hora 349.
Litawatal 322.
Litschau 328.
Littai 241.
Livinallongo-Tal 227.
Lizzana 217.
Lobenstein 353.
Lobositz 300.
Lochowitz 322.
Lockstein, der 161.
Lofer 176.
Loiben 135.
Loifarn 171.
Loich 137.
Loitsch 243.
Loosdorf 125.
Loppio 217.
St. Lorenz, bei Enns 127.
— (Salz kammergut) 148.
St. Lorenzen in Tirol 219.
Losbühel 119.
Losenstein 127.
Loswand 119.
Lötzer Klamm 194.
Lovrana 278.
Lubereck, Schloß 134.
Lucia Tolmein 256.
260.
Lueg 149.
— , Paß 169.
S. Lugano 228.
Luhatschowitz 334.
Lukawetz 331.
Lundenburg 334.
Lünersee 192.
Lunz 126.
Lupoglava 272.
Lurgrotte 231.
Lurnfeld, das 248.
Luschariberg, der 256.
Lußnitz 256.
Lustbühel, Schloß 237.
Luttach 220.
Luttenberg 239.
Luzna-Lischan 3Q8.
Mackner Kessel 206.
Mauatschgletscher 213.
Maderno 219.
Madienerhaus 193.
Madonna di Campiglio
215.
Madritschjoch 212.
Maffersdorf 344.
St. Magdalena 130.
Maggiore, Mte. bei
Abbazia 278.
Mahlknechtjoch 228.
Mahren berg 238.
Mährisch-Altstadt 353.
Aussee 331.
-Neustadt 353.
-Ostrau 352.
-Schönberg 353.
-Weißkirchen 350.
Maiern 201.
Mainzer Hütte 225.
Maishofen 176.
Majenwand 193.
Malborgeth 256.
Malcesine 219.
Male 214.
Mallnitz 263.
Mallnitzer Tauern 174.
Malquoria, Alp 226.
Mals 195.
Maiser Haide 195.
Maltatal 248.
Mandling 165.
Mandronhütte 216.
M anhart, der 243.
Mannhardalp 174.
Manning-Wolffsegg 140.
Mannsberg, Burg 254.
Marbach 133.
Marburg 239.
Marchfeld 114.
Marchtal 331. 334.
S. Marco 217.
Mareit 201.
Maretsch, Burg 205.
Margaretenbad 327.
Margarethenkapf 192.
REGISTER.
365
Margreid 214.
St. Maria im Münstertal
195.
— im Laßnitztal 238.
— am Stelvio 213. 195,
Mariabrunn bei Gleisdorf
247.
— bei Wien 124.
Maria-Elend 259.
— -Grün 237.
Mariahilf 188.
Mariahilf er Berge 116.
Maria-Kulm, Böhmen309.
Kumnitz 157.
Piain 148.
Rain 259.
Rast 253.
Saal 259.
Mariaschein 303.
Maria-Schmelz 211.
Schutz 122.
— im See 260.
Straßengel 231.
Taferl 133.
Theresia-Schutzhaus
260.
— -Trost 237.
— -Waldrast 188.
Wörth 250.
Mariazell 137.
St.-Marien 138.
Marienbad 324.
Marienberg, Abtei 195.
— , der 346.
Markovsina 272.
Markersdorf 300.
Markt Tüfl'er 241.
Marling 211.
Marmolata 227.
Marmorklamm 201.
Marsbach 131.
Marsbachzeil 131.
Martelltal 211.
St Martin, an der Enns
165.
— am Kofel 211.
— im Passeir 211.
— bei Weitra 328.
— im Saalachtal 176.
S. Martino di Castrozza
228.
Martinsberg 329.
Martinsbruck 195.
Martins wand 196.
Marzellferner 198.
Masloved 346.
Mastig 348.
Matavun 245.
Matrei 200.
— , Windisch 222.
Matreier Tauernhaus '222.
Mattsee 141.
Mattuglie 276.
Matzen, Burg 178.
Matzendorf 116.
Mauerbach, Kl. 124.
Mauls 202.
Maultasch, Ruine 207.
Mauracb 178.
— , die 197.
31autern an der Donaul35.
Mauterndorf 254.
Mauth 322.
Mauthausen 132. 126.
Maverling 114.
Mayrhofen 189.
Mazocha, die 331.
Meidling 108.
Meledriotal 215.
Melk 134. 125.
Mellau 191.
Melleck 176.
Melnik 338.
Melnikfall 248.
Mendel, die 206. 207.
Meran 207.
Merkelsgrün 309.
Merkenstein 116.
Mezzana 214.
Mezzolago 218.
Mezzolombardo 214.
St. Michael a. d. Donau
134.
im Lungau 243.
in Kppan 207.
im Liesingtal 253. 25S.
Michaelsburg die 220.
Micheldorf 138.
S. Michele 214.
Mieders 188.
Mies 326.
Milders 200.
Milleschauer 306.
Milleschau - Kottomirsch
306. 307.
Millstatt 248.
Milostin-Kounowa 303.
Miramar, Schloß 268.
Mißling 253.
Mißtal, das 252.
Misurina-See 226.
Mittelberg im Pitztal 196.
— Ferner 196.
Mitteldorf 222.
Mittelgebirge, böhm.300.
Mittelsteine 347.
Mittelwalde 346.
Mitterbad (Ulten) 211.
Mitterburg (Pisino) 272.
Mitterdorf 230.
Mitterkopf 170.
Mitteradorf 157.
Mitterplatten-Alp 189.
MUtersill 169.
Mitterweißenbach 153.
Mittewald a. Brenner 202,
Mittewald bei Lienz 221.
— bei Villach 250.
Mixnitz 231.
Mlatz 323.
Mödling 109. 110.
Moena 228.
Moggio 256.
Mohelkatal, das 342.
Moistrana 243.
Mokropetz 321.
Moldau 307.
— , die 285. 299 etc.
Molina 218.
Möllbrücke -Sachsenburg
248.
Mol In 127.
Mölltal 224. 263.
Mönchsberg, der 145.
Mondsee 149.
Mönichau, Schloß 177.
Monfalcone 270.
Montafoner Tal 192.
Montan, Ruine, Martell-
tal 211.
— , bei Neumarkt 228.
Montasch 256.
Monte Croce 228.
Monte Santo 261.
Moos im Passeir 211.
— , Bad (Sexten) 221.
Mooswacht 163.
Morchenstern 344.
Morganhof 140.
Mori 217.
St. Moritzen 220.
Morter 211.
Mörtschach 224.
Morzg 159.
Moscenice 278.
Moschkogel, der 23S.
Moserboden 168.
Mostizzolbrücke 214.
Muckendorf 116.
Mückentürmchen 306.
Mügeln 303.
Muggia 271.272.
Müglitz 331.
Mugonispitzen 228.
Mühlau 186.
Mühlbach im Pustertal
219.
Mühldorf 263.
Mühlhausen a. d. Moldau
300.
— bei Tabor 327.
Mühllacken 132.
Mullwitz-Aderl 222.
Münchengrätz 342.
Münster 195.
Mur, die 231. 233. 239. etc.
Muranzatal 212.
Murau 254.
Mürau, Schloß 331.
23*
366
REGISTER.
Mürzsteg 230.
Mürzzuschlag 230.
Mutterberger Alp 200.
Mutters 188.
Nabresina 246.
Nachod 347.
Nago 217.
Nakri-Netolitz 327.
Nals 207.
Napagedl 349.
Nassereit 195.
Naßfeld (Gastein) 174.
Naßkamm 120.
Naßtal, das 119. 120.
Naßwald 120.
Natters 188.
Natterstal 137.
Naturns 211.
Nauders 195.
Naudersberg 195.
Nebelstein, der 328.
Nedwieditz 339.
Nemelkau 326.
Nenzigast-Tal 193.
Nenzing 192.
Nepomuk 326.
Neratovic 341.
Nesactium 276.
Nesselgraben 176.
Nesselkoppe 354.
Nestersitz-Pömmerle 302
Nettingsdorf 138.
Neu-Aigen 329.
Neuberg 230.
Neu-Breitlabner 190.
Neudek 320.
Neudörfel 301.
Neuern 323.
Neufelden 130.
Neugarten 300.
Neu-Hamburg 348.
Neuhammer 320.
Neubaus, Bad in Kärnten
241.
— in Böhmen 336.
— bei Bozen 207.
— a. d. Donau 132.
— im Oberennstal 165.
— bei Salzburg 168.
Neuhof 331.
Neukirchen 170.
Neuland 300.
Neulengbach 124.
Neumarkt-Tramin 214.
— -Kallham 139.
Köstendorf 141.
— in Steiermark 254.
Neuming 260.
Neu-Montfort 192.
Neunkirchen 121.
Neu-Pfannberg , Schloß
231.
Neu-Ratteis 199.
Neu-Rohlau 320.
Neusattl 309.
Neusiedl 335.
Neustadt an der Mettau
346.
— , bei Moldau 307.
Neustadt, Wiener 117.
Neustadtl 339.
Neustift bei Brixen 202.
— im Stubaital 200.
im Safental 248.
Neutitschein 351.
Neu-Ullersdorf 353.
Neuwaldegg 106.
Neuweg 109.
Nezamislitz 334.
St. Nicola 133.
Niederalpel-Sattel 230.
Niederdorf 221.
Niedergrund 303.
Niederhofen 164.
Nieder j och 198.
Nieder-Lindewiese 354.
Niedernsill 169.
Niederer Tauern 174.
Niederranna 131.
NiedersedliU 303.
Niedervintl 219.
Niemes 300.
Niklasberg 307.
Niklasdorf (Mähren) 354.
— (Steiermark) 257.
St. Nikolaus im Ultental
211.
— bei Innsbruck 186.
— bei Golling 168.
Nikolsburg 335.
Nikolsdorf 248.
Nimburg 338.
Nixdorf 342.
Nockstein 149.
Nollendorf 302.
Nonn 159.
Nonsberg 214.
Nöstelbach 138.
Not, die 126.
Nowyhrad, Ruine 331.
Nufels 194.
Nürnberger Hütte 200.
Nürschan 323.
Nusle-Vrsovic 336.
Nußdorf am Attersee
140.
Nuvolau 226.
Obdach 253.
Obelisco 268.
Oberarl 166.
Oberau 202.
Oberbergtal 200.
Oberbozen 206.
Oberbreth 256.
Ober-Cerekve 336.
- -Cilli 247.
Oberdrauburg 248.
Obergeorgental 302.
Ober-Grafendorf 137.
Obergraupen 306.
Obergrund 302.
Ober-Gurgl 199.
Oberhof 120.
Oberhollabrunn 340.
Oberlaibach 243.
Oberland 163.
Obermais 208. 209.
Obermauer 222.
Ober-Mayerhofen 248.
Obermeisling 135.
Obermieming 196.
Obermühl 132.
Obernbergtal 200.
Obernitz 307.
Obernzell 131.
Oberplan 328.
Ober-Radkersburg 239.
Oberrain, Bad 176.
Ober-Sedlitz 301.
Obersee, der 162.
Ober-St. Veit 124.
Obersulzbachtal 170.
Obertauern 165.
Obertraun 157.
Ober-Vellach 263.
Vernagt 199.
Oberweißbach 163.
Oberwiesenthal 309.
Oberzalimhütte 192.
Obladis 194.
Öblarn 165.
Obrowitz 334.
Obsteig 196.
Oderberg 352.
Oderquelle 350.
Ofenauer Berg, der 169.
Okfischko 339.
Olang 220.
Ölgrubenjoch 194. 196.
Ölgrubenspitze 196.
Olmütz 352.
Oltresarca 217.
Omeshorn 191.
Opcina 262. 268.
Opocno 346.
Orglerhütte 168.
Orsera 273.
Ort 152.
Ortenburg, Ruine 248.
Ortler 212. 195.
Osnabrücker Hütte 248.
Ospitale 226.
Ossegg 307.
Osser 323.
Ossiach 255.
j Osterb urg, Ruine 125.
lötscher, der 126.
REGISTER.
867
Ötschergraben 137.
Ottensheim 132.
Ottobütte 250.
Öta 197.
Ötztal 196. 197.
Packtal 254.
Pallaus, Schloß 202.
Pallik, der 224.
Paltental, das 164. 253.
Palu de Caldes 211.
Panchia 228.
Paneveggio 228.
St. Pankraz 211.
Parapluieberg 109.
Pardubitz 330.
Parenzo 273.
Parona 217.
Parsch 163. 147.
Parschallen 140.
Parschnitz 348.
Parseierspitze 194.
Partschinser Wasserfall
211.
Passail 247.
Passau 130.
Passeiertal 211.
Pasterzen-Kees 224,
Pastritz 323.
Patenen 193.
Patsch 200.
St. Paul in Kärnten 253.
Payerbach 221. 118.
Payerhütte 212.
Paznauntal 193. 194.
Pecka 348.
Pedratsches 220.
Peggau 231.
Peindlberg, der 321.
Peitlerkofel 220.
Pejo, Bad 214.
Pelsdorf 348.
Pemmern 206.
Penede, Ruine 217.
Pen egal 207.
Penia 227.
Penk 263.
Penzing 124.
Pera 228.
Peraria 256.
Percha 220.
Perchtoldsdorf 109.
Perfuchs 194.
Pergern 127.
Pergine 216.
Peri 217.
Peritschnik-Fall 243.
Perjen 194.
Perneck bei Ischl 155.
— bei Brück 231.
Pernitz 116.
Pernstein, Schloß 339.
Persen, Burg 216.
Persenbeug 133.
Pertisau 178.
Peschiera 219.
St. Peter an der 111 193
— in Krain 245.
— in Niederösterreich
126.
Petersberg 196.
— , Ruine 254.
Petersburg 323.
Petersdorf (Perchtolds-
dorf) 109.
Peterstein, der 354.
Petrowitz in Mähren 331,
Petschau 320.
Pettneu 193.
Pettorina-Tal 227.
Petzen, die 252.
Peutelstein 226.
Pfaffenstein 258.
Pfalzau, die 124.
Pfalzgauhütte 226.
Pfänder 191.
Pfandl 151.
Pfandlhütte 211.
Pfandischarie, Untere
224.
Pfannberg, Ruine 231.
Pfannhorn 221.
Pfarr-Werfen 169.
Pfennigbach 115-
Pfenningberg 130.
Pütscher Joch 190.
Pflerschtal 201.
Pfunderstal 219.
Pfunds 194.
Pfusser Lahn 207.
Pian, Monte 225.
Pians 194.
Pichl 149.
Schloß 230.
Picolein 220.
Piding 153.
Pießling 138.
Piesting 116.
Pieve di Cadore 226.
— di Ledro 218.
— di Livinalongo 227.
Pilgram 336.
Pilkau 306.
Pillersee (Achental) 177.
Pilsen 322.
Pilsenetz 326.
Pine, Val di 216.
Pinguente 272.
Pinkenkogel 122.
Pinniser Joch 200.
Pinzgau, der 176.
'Pinzgauer Höhe 189.
— . Platte 1S9.
jPinzolo 216.
Pirano 272.
Pirkenhammer 316.
Pirna 303.
Pischelsdorf 247.
Pischenza-Tal 243.
Pisek 322.
Pisely 333.
Pisino 272.
Pitten 118.
Pitztal 196.
Pitztaler Jöchl 196.
Pizzocolo, Monte 219.
Plabutsch 237.
Pladen 323.
Piain, Ruine 159.
Plan in Böhmen 326.
— im Grödner Tal 203.
Planggeros 196.
Plankenau 166.
Planta, Schloß 209.
Plaß 323.
Platte, die 237.
Platten 321.
Plattenkogel 189.
Plattkofel 22^.
Plätzwiese 221.
Plava 261.
Plomberg 149.
Plose, die 202.
Pochhardsee 174.
Pochhardscharte 174.
Pöchlarn 134. 125.
Pockhorn 224.
Pöckstein, Schloß 254.
Pocol 226. 227.
Podbaba 299.
Podbrdo 260.
Podebrad 33S.
Podhorn, Berg 320.
Podmelec 260.
Podnart-Kropp 243.
Poganek, Schloß 241.
Pohl 351.
Pola 274.
Polauer Gebirge 334.
Polepp 338.
Politz bei Wekelsdorf
347.
Fölling 254.
Polna-Stecken 339.
St. Polten 124.
Pöltschach 240.
Ponalestraße, die 218.
Pongau l(i5.
Pontafel 256.
Ponte delle Arche 216.
di Legno 214.
di Muro 256.
Pontebba 256.
Pontlatzer Brücke 194.
Popena, Piz 225.
Popena bassa, Val 226.
Pordoijoch 227.
Porican 330.
Portorose 272.
368
REGISTER.
Pörtschach 250.
Posruck, der 239.
Pößnitz 239.
Post-Alp 170.
Postelberg 323.
Pöstlingberg 129.
Potscherad 323.
Pottenbrunn 124.
Pottenstein in Böhmen
346.
Pottschach 121.
Pötzscha 303.
Povo 216.
Pozza 228.
Prachatitz 327.
Prad 212.
Prag 282.
Altneuschule 290.
Altstadt 287.
Altstädter Mühlen 288.
— Turm 293.
Bäder 283.
Bahnhöfe 282. 293.
Baumgarten 298.
Belvedere 297.
— Anlagen 298.
Bierhäuser 283.
Blindeninstitut 298.
Böhm. Museum 291.
Cafes 283.
Carolinum 287.
Choteks-Anlagen 298.
Clementinum 288.
Daliborka-Turm 297.
Denkmäler:
Franz I., Kaiser 288.
St. Georg 295.
Hälek 292.
.Tungmann 292.
Kar] IV. 289.
Krieger 293.
Prager Student 288.
Radetzky 293.
Roezl 292.
Deutsches Haus 283.
Dom 295.
Droschken 283.
Emaus-Kloster 292.
Erzbischöfl. Palast 294.
Ferdinandstraße 292.
Franzenskai 288.
Franz-Jos. -Brücke 293.
Galerie des Königr.
Böhmen, Moderne
298.
Gasthöfe 282.
Generalkomm ando264.
Geschichte 285.
Graben 286.
Hasenbnrg 298.
Hofburg 295.
Hradschin 294,
Prag :
Hus1 Wohnhaus 289.
Josephstadt 290.
Judenfriedhof 290.
Kadettenschule 297.
Kaiser-Franz-Brücke
293.
Karlsbrücke 293.
Karlsplatz 292.
Karmeliterinnenkloster
295.
Kettensteg 289.
Kinsky-Garten 298.
Kirchen :
Allerheiligen 297.
St. Georg 2^6.
St. Jakob 288.
Joh. von Nepomuk
292.
Karlshof er 292.
H. Kreuzkapelle 288.
Loretokirche 297.
Maria Himmelfahrt
297.
Maria-Schnee 292.
Marien- 292
Martinskapelle 292.
Nikolaus 294.
St. Peter u.Paul 292.
Salvator 288
St. Stephan 292.
Teyn- 287.
Thomas 294.
St. Veit 295.
Krankenhäuser 292.
Kreuzherrenstift 288.
Kronprinz-Rudolf- An-
lagen 298.
Kai 289.
Kunstgewerbe-Museum
290.
Landtagsgebäude 294.
Laurentiusberg 298.
Loretoplatz 297.
Museum, städt. 293.
— , böhm. 291.
— , tschech. ethnogr.
299.
Näprstek's böhm. Ge-
werbemuseum 289.
Neustadt 291.
Palais Clam-Gallas 283.
— Czernin 297.
— Fürstenberg 294.
— Kinsky 287.
— Lobkowitz 297.
— Morzin 294.
— Nostitz 294.
— Schwarzenberg 295.
— Sylva-Tarouca 286.
— Thun 294.
— Toscana 295.
— Waidstein 294.
Prag:
Pantheon 291.
Polizeidirektion 293.
Pofitscher Park 293.
Pulverturm 286.
Rathaus, Altstädter 287.
— , jüdisches 290.
— , Neustädter 292.
Repräsentationshaus
286.
Ring, Großer 287.
— , Kleinsei tener 293.
Rudolphinum 289.
Schwarzer Turm 297.
Sparkasse, böhm. 293.
Speisehäuser 283.
Stadtpark 291.
Statthalterei 294.
Sternschloß 299.
Strahow 297.
Straßenbahnen etc. 284.
Technische Hoch-
schule, tschech. 292.
Teynhof 288.
Theater, tschech. 293.
— , deutsche 287. 291.
Theresianisches Adlig.
Damenstift 297.
Tschech. -slaw. ethno-
graph. Museum 299.
Universitäts - Biblio-
thek 288.
Ursulinerinnen-Kl. 293.
Wasserturm 288.
Weinstuben 283.
Weißer Berg 299.
Wenzelsplatz 291.
Wyschehrad 292.
Prägarten 328.
Pragerhof 240.
Prager Hütte 222.
Prägraten 222.
Prags, Alt- u. Neu- 221.
Pragser Wildsee 221.
Pragstein, Schloß 132.
Pramautal v 177.
Praskoles-Zebräk 322.
Pratzen 194.
Prebichl 258.
Predazzo 228.
Predil 256.
Preding-Wieselsdorf 238.
Prein 120.
Preiner Wand 119.
Premstätten 233. 239.
Prerau 350.
Preschen 307.
Preßbaum 124.
Preßnitz-Reischdorf 308.
Pribenic 336.
Pribram 322.
Prielau, Schloß 176.
REGISTER.
369
Prien 179.
Prießnitztal 109.
Prim 346.
Primiero 228.
Primolano 216.
Primörtal 228.
Prinzersdorf 125.
Pritschitz 250.
Probluz 346.
Promontore, Cap 276.
Prosau 320.
Prosecco 246.
Prösels, Burg 2Ü3.
Proßnitz 334.
Protiwin 327.
Prutz 194.
Prvacina 262.
Puch-Oberalm 168.
Puchberg 115.
Puchenau, Schloß 132.
Puchenstuben 137.
Puchheim, Schloß 140.
Puflatsch 203.
Püllna 307.
Punkwa-Tal 331.
Puntigam 239.
Pupping 140.
Pürglitz 308.
Purgstall 125.
Purkersdorf 124.
Pürnstein 130.
Pustertal 219.
Pyhrntal 164.
Pyrawang 131.
Quaderberg, der 337.
Quadrathöfe 211.
Quarnero 276.
Raabtal 247.
Raabs 329.
Raach 121.
Rabbi-Bad 214.
Rabbi-Joch 211.
Rabenschwand - Ober-
hofen 141.
Rabenstein im Passeir
211.
— , Burg, an der Mur 231.
— an der Pielach 137.
— , Ruine 222.
Raby, Ruine 326.
Raccolanatal 256.
Radegund 238.
Radein 239.
Radina 326.
Radischgraben 259.
Radkersburg 239.
Radiberg, der 238.
Radmannsdorf 243.
Radnitz 322.
Radonaschlucht 193.
Radotin 321.
Radstadt 165.
Radstädter Tauern 165.
Radurseheltal 194.
Rafenstein, Ruine 206.
Raibl 256.
Raibler See 256.
Raigern 334.
Rainerhütte 168.
Rainerkogel 237.
Rainer-Schutzhaus 252.
Raistenberg 335.
Raitz 331.
Rakek 244.
Rakonitz 308.
Ramoljoeh 199. 198.
Ramsau bei Berchtes-
gaden 162. 163.
— im Ennstal 165.
— in Mähren 353.
— in Niederösterr. 125.
— , die Kleine 152.
Ranalt 200.
Rankweil 192.
Rann 241.
Rannariedl 131.
Rappenlochschlucht 191
Rappottenstein, Burg 329.
Raschenberg, Ruine 179,
Raspenau 344.
Rathen 303.
Ratsch 306.
Ratschach bei Römerbad
241.
— bei Tarvis 243.
Ratteis 199.
Rattenberg 178.
Ratzes, Bad 203.
Raudnitz 300.
Rauheneck, Ruine 113.
Rauhenstein, bei Baden
113.
Rauris-Kitzloch 166.
St. Rauris 166.
Rauriser Tauernhaus 166.
Raxalpe, die 119.
Razic 327.
Reckhütte 174.
Redl-Zipf 141.
Reichenau an der Kne2na
346.
— bei Gablonz 342.
— , am Semmering 119.
Reichenberg 342.
Reichenhall 158.
Reichenstein 164.
Reichstadt 300.
Reifenberg 262.
Reifenstein, Burg 201.
Reindlmühle 152.
Reintal 220.
Reisalpe 125.
Reischach 220.
Reißkofel 248.
Reileralpe 163.
Reiternüorf 155.
Reitzenhain 308.
Reithof 120.
Rekawinkl 124.
Rene 308.
Rendena, Val 216.
Rennweg 248.
Rentsch 206.
Reschen-Scheideck 195.
Reschensee 195.
Resiatal 256.
Resiutta 256.
Rettenbach-Mühle 155.
Reiz 340.
Reutenhau 353.
Reutte 196.
Rheintal, das 191.
Richardshof 109.
Ridnauntal 201.
Ried am Inn 194.
— im Sarntal 206.
— in Oberösterreich 139.
Riegersburg, Schloß 247.
Ries, die 237.
Riesenburg, Ruine, bei
Ossegg 307.
Riesengrotte 268.
Rieserferner 220.
Rietzdorf 254.
Ritlelsattel 137. 126.
Riffian 211.
Riffler 193.
Riffltor 168.
rtingkogel 248.
FUpberg 299.
Kipkawarte 334.
Ritten 206/
Rittnerhorn 200.
Riva 218.
Rivoli 217.
Rocca 227.
Rocchetta 214.
Rochlitz 348.
Rodella 203.
Rodeneck, Schloß 219.
Rofenhöfe 198.
Rohitsch 240.
Rohr 138.
Rohrerhütte 107.
Röhrsdorf 341.
Rokitzan 322.
Roll 300.
Rolle-Paß 228.
Römerbad 241.
Römerstadt 353.
Ronach 189.
Ronberg, der 309.
Koncegno-Marter 216.
Roncogno 216.
Ronchi 271.
Roppen 196.
Rosanna-Tal 193.
370
REGISTER.
Rosegg 250.
Rosenbach (Karawanken)
259.
— bei Laibach 242
Rosenberg, der, bei Graz
237.
— an der Moldau 328.
Rosenburg, die, bei
Graupen 306.
— im Kamptal 329.
Rosengarten 228.
Rosenheim 179.
Rosental-Großvenedierer
170.
Rosittenalp 148.
Rossatz 135.
Roßhag 190.
Roßkopf 201.
Rostok 299.
Roßzähne 228.
Rötelstein, der 231.
— , Schloß 164.
Rotenhaus, Schloß 307.
Rotenthurn 248.
Roter Berg 354.
Rotholz 189.
Rothwein, Schloß 253.
Röttal 223.
Rötwand, die 162.
Rottenmann 253.
Rottenstein, Schloß 209.
Rotweinklamm 260.
Rovereto 216.
Rovigno 273.
Roznau 349.
Rubein, Schloß 209.
Ruckerlberg 237.
Rudelsdorf 330.
Rudolfshütte 223.
Rudolfstal 344.
Rudolfsturm 156.
Rughi Bianchi 256.
Rumburg 342.
Runkelstein, Schloß 206.
St. Rupert am Kulm
165.
Ruppersdorf 344.
St. Ruprecht 247.
Saalach, die 158. 176 etc.
Saalfelden 176.
Saar 339.
Saaz 308.
Sähen, Kloster 203.
Sacco 217.
Sachsendankhütte 226.
Sachsenklemme 202.
Sadek 339.
Sadova 345.
Safental, das 248.
Sagor 241.
Saidschitz 307.
Saifenhäusl 321.
Saifnitz 256.
Saitz 334.
Salaberg 126.
Salamandertal, das 340.
Salatal 243.
Salesel 301.
Sallet-Alp 162.
Salloch 241.
Salnau 328.
Salö 219.
Salt 211.
Saltaus 211.
Salurn 214.
Salvore 273.
Salzach, die 141. 142. 169
Salzach-Öfen, die 169.
Salzberg, der, bei Berch
tesgaden 160.
— , bei Hall 178.
— , bei Hallstatt 156.
— bei Ischl 155.
Salzburg 141.
Salzerbad 125.
Sammoarhütte 198.
Sand 220.
Sandau 323.
Sandhof, der 211.
Sandhübel 354.
Sangerberg 326.
Sanntal, das 240.
Sanvincenti 272.
Sanzeno 207.
Sapiane 276.
Sarling 133.
Sarmingstein 133.
Sarntal, das 206. 204.
Sarnthein 206.
Sarstein, der 155.
Sasso di Stria 227.
Sattelbach 114.
Sattelbachthal 114.
Satteies 320.
Sattendorf 255.
Sattledt 140.
Sau s. Save.
Saualpe 253.
Saubernitz - Tünscht 337.
Sauerbrunn (Bilin) 323.
Rohitsch 240.
Sausalgebirge 239.
Säusenstein 133.
Sava 241.
Save, die 241. 243.
Savitza-Fall 260.
Saxen 126.
Sazawatal 330.
Scesaplana 192.
Schaan 192.
Schahs 219.
Schafberg 150.
Schäferhütte 198.
Schäferwand, die 302.
Schalbeck, Ruine 254.
Schalderer Tal 202.
Schalfferner 198.
Schallaburg 125.
Schambach 346.
Schandau 303.
Schärding 139.
Scharfeneck, Ruine 114.
Scharfling 149.
Scharkatal 299.
Scharnitz 197.
Schattenburg, die 192.
Schatten-Lagant, Alp 192.
Schaubachhütte 212.
Schaumburg, Ruine 132.
140.
Scheibbs 125.
Scheiblingkirchen 118.
Scheibmühl 125.
Scheibwaldhöhe 119.
Scheifling 254.
Schelleberg 201.
Schellenberg 160.
Schellenburg, Ruine 353.
Schenna, Schloß 210.
Schichowitz 326.
Schieleiten, Ruine 247.
Schipkahöhle 349.
Schlackenwerth 309.
Schladming 165.
Schlägl 13U.
Schlan 307.
Schlandernauntal 212.
Schlanders 212.
Schlangenburg, Ruine
241.
Schlegeistal 190.
Schleierfall bei Hallstatt
156.
, bei Gastein 174.
Schiern 203.
Schlitzatal 243. 256.
Schlöglmühl 121.
Schloßberg, bei Teplitz
306.
, hei Graz 236.
Schlotten-Kukus 347.
Schluderbach 225.
Schluderns 195.
Schmelz, die 212.
Schmiedeberg 309.
Schmirner Joch 190.
Tal 190. 200.
Schmittenhöhe 167.
Schmitt enstein, der 159.
Schnalser Tal 199.
Schnalstal 211.
Schnann 193.
Schneealpe 230.
Schneeberg, bei Wien 115.
— , bei Bodenbach 302.
— , Glatzer 353.
Schneebergdörfel 115.
Schneedörfl 118.
REGISTER.
371
Schneekoppe 348.
Schneizelreut 176
Schnepfau 191.
Schoberpaß 253.
Schöckel 238.
Schömitzslein, der 318.
Schöüau bei Berchtes-
gaden 162.
— in Österreich 116.
— im Passeir 211.
Schönberg bei Franzens-
bad 311.
Schönbrunn in Mähren
351.
— , bei Wien 97.
Schönbühel, Schloß 134.
Schöndorf 140.
Schönfeldspitze 161.
Schöngrab ern 340.
Schöninger, der 328.
Schönlinde 342.
Schöüstein 254.
Schöntaufspitze 212.
Schönwald 339.
Schönwehr 320.
Schönwies 195.
Schoppernau 191.
Schöptl 125.
Schößwend, Tauernhaus
222.
Schott wien 121.
Schrattenberg 254.
Schreckenstein 301. 337.
Schröcken 191.
Schroffenstein, Ruine 195
Schruns 192.
Schüttachgraben 176.
Schüttbach, Schloß 248
Schüttenhofen 326.
Schwabenboden 230.
Schwallenbach 134.
Schwanberg 238.
Schwanberger Alpen 238.
Schwarzach-St. Veit 166.
— in Vorarlberg 191,
Schwarzau 119.
Schwarzbachfall 168.
Schwarzbach-Stuben 328.
Schwarz bachwacht 163,
Schwarzenau 329.
Schwarzenbach 137.
Schwarzenberg 191.
Schwarzensee 177.
Schwarzensteingrund
190.
Schwarzer Turm 109.
Schwaz in Tirol 178.
Schweißjäger 3C6.
Schwertberg 126.
Scorcola 268.
Sebersdorf 248.
Sebusein 337.
Sechsegertenferner 196.
Seckau, Stift 253.
Sedletz 338.
See am Mondsee 149.
Seeau-Alp 162.
Seebach-Tal 263.
Seebenstein 118.
Seeberg, Schloß 312.
Seeberger Tal 163.
Seefeld 197.
Seehof, Schloß 126.
Seekirchen 141.
Seekofel 221.
Seetaler Alpen 254.
Seewiesen 230.
Segengottes 339.
Seggau, Schloß 239.
Seidenberg 344.
Seidlwinkeltal 166.
Seis 203.
Seisenbergklamm 163.
Seiser Alp 203.
Seisera-Tal 256.
Seitenstetten 126.
Sellajoch 203.
Seilraintal 197.
Selztal 139. 164.
Semil 348.
Semmering 122. 120.
Semriach 231.
Semriacher Alpenh. 238
Senftenberg 346.
— im Kremstal 135.
Seriesspitze 188.
Serravalle 217.
Sessana 246.
Settenz 307.
Sexten 221.
Sicciole 272.
Sichrow 342.
Siebenbrunnkessel 120.
Sieberroit 152.
Siegenfeld 110.
Sierndorf 340.
Sievering 106.
Siglitztal 174.
St. Sigmund 219.
Sigmundsburg 196.
Sigmundsherberg 329.
Sigmundskron 207.
Sigmundsried 194.
Sigmund-Thun-Klaram
167.
Silbersberg 121.
Silltal 188. 200.
Sillian 221.
Simbach 140.
Similaun 198.
Simmsee 179.
Siriuskogel 154.
Sirmione 219.
Sistiana 270.
Sistrans 188.
Sittendorf 109.
Skalitz in Böhmen 347.
— in Mähren 331.
Skutsch 339.
Slavnik, der 272.
Sloup 331.
Smichow 307.
Sobieslau 336.
Solagna 216.
Sölden 198.
Söldenköpfl 162.
Sole, Val di 214.
Sölktal 165.
Sollenau 115. 117.
Solnitz 346.
Sonnberg 136.
Sonnblick, der 166.
Sonnenberg 308.
Sonnenburg, Kl. 220.
Sonnstein-Tunnel 153.
Sonntagberg 163.
Sonnwendstein 122.
Sophienalpe 107.
Soraga 228.
Sorapiskar 226.
Soricia-Alp 228.
Sottoguda 227.
Speikkogel 238.
Speising 99.
Spertental 177.
Spiegelkogel 199.
Spielberg, Schloß 253.
— , Ruine 132.
Spielfeld 239.
Spinale, Monte 215.
Spindelmühl 348.
Spital am Pyhrn 138.
— am Semmering 230.
— (Tauernhaus) 222.
Spittal 248.
Spitz 134.
Spitzberg 323.
Spondinig 212.
Sprechenstein, Burg 201.
Stäben 211.
Stadelhof, Schloß 259.
Stadlau 335.
Stadl, Schloß 247.
Stafflach 200.
Stainach-Trdning 165. 157.
Stams 196.
Stange 201.
Stankau 323.
Stanzer Tal 193.
Starhemberg, Ruine 116.
Starkenbach-Martinit/-
348.
Starkoc 348.
Stau ding 351.
Stauf, Ruine 132.
Stauffeneck, Burg 158.
Stauffengebirge 159.
ätSchovic 299.
Steeg 155.
372
Stefan au 331.
Stein an der Donau 135.
— bei Franzensbad 312.
— im Pfitscher Tal 190.
— im Ennstal 165.
-, Burg 248.
Steinabrückl 116.
Steinach am Brenner 200.
Steinbach am Attersee
140.
— bei Mauerbach 124.
Steinbachtal 126.
Steinberg bei Neu-
titschein 351.
Steinbrück 241.
Steindorf in Salzburg 141
— in Kärnten 255.
Steiner Alpen, die 240.
Steinerhof 230.
Steinfeld 117. 118. 125.
Steinhaus (Semmering)
230.
— (Taufers) 220.
Steinkogl 153.
Steinschönau 341.
Steinwandklamm 125.
Stelvio (Stilfs) 212.
Stephanie-Schutzhaus
278.
Stephaniewarte, die, bei
Wien 105.
— , — , bei Karlsbad 317.
Stephanskirchen 179.
Sterbohol 299.
Stern 220.
Sternberg in Mähren 353.
Sternstein 241.
Sterzing 201.
Steyr 126.
Steyrdorf 127.
Steyregg 328.
Steyrermühl 151.
Steyrling 138.
Steyrtal 127. 138.
Stiege 260.
Stilfs 212.
Stilfser Joch 213. 195.
Stillupklamm 190.
Stock 179.
Stockerau 340.
Stockwinkel 140.
Stoderzinken 165.
Stou, der 243.
Strakonitz 327.
Stramberg 349.
Strascha-Töplitz 243.
Straß 189.
Straßberg, Ruine 201.
Straßburger Hütte 192.
Straubinger Alp 174.
Strechau, Burg 253.
Strelitz 335.
Strengen 193.
REGISTER.
Strilek 334.
Strobl 150.
Strub, Paß 177.
Strudel, der Donau- 133.
Struden 133.
Stubacher Tauern 223.
Stubachtal 169.
Stubaital 200.
Stuben am Arlberg 193.
— am Inn 194.
Stubenberg, Schloß 247.
Stubenberghaus 238.
Stübing 231.
Studenzen-Fladnitz 247.
Stüdlhütte 223.
Stuibenfall (Ötztal) 197.
— (bei Reutte) 196.
Stupna 348.
Suben 140.
Sudeten 330. 354.
Sugana, Val 216.
Sulden 212.
Sulzbachtal 170.
Sulzberg 214.
Sulzfluh 193.
Sulztal 197.
Swatobor 326.
Swetla 339.
Swicin 348.
Swiepwald 346.
Tabaretta-Ferner 212.
Tabor 336.
Tachau 326.
Tafel flehte 344.
Taggenbrunn, Ruine 255.
Tagliamento, der 256.
Tajo 214.
Tal bei Graz 237.
Talgau 148.
Talleitspitze 198.
Tamischbachturm 164.
Tannberg 141.
Tannenberg 303. 342.
Tannwald - Schumburg
344
Tanzenberg, Schloß 259.
Tarrenz 195.
Tarvis 243. 255.
Taschach-Ferner 196.
Tauernhaus, Krimmler
170.
Tauerntal 222.
Tauerntunnel 263.
Tauferer Tal 220.
Taufers imVinschgau 195.
— bei Bruneck 220.
Taufkarjoch 196. 198.
Taus 323.
Taxenbach 166.
Teichalpe 247.
Teisendorf 179.
Telfes 188.
Telfs 196.
Tellerer, der 321.
Tennengebirge 168.
Tenno 218.
Tepl, Stift 320.
Teplitz 304.
Teplitzer Hütte 201.
Terlan 207.
Ternitz 121.
Teschen 349.
Tetschen 302.
Teufelshörner, die 162.
Teufelskirche 135.
Teufelsmauer 134.
Tezze 216.
Thavatal 335. 340.
Thenneberg 125.
Theresienstadt 300.
Thernberg, Schloß 118.
Thomasberg, Ruine 118.
Thomasroith 140.
Thörl- Maglern 255.
Thumsee 159. 176.
Thurn, Ruine 220.
— , Paß 177.
Tiechow 331.
Tierberg, Ruine 180.
Tierser Tal 2U3.
Tilisunahütte 193.
Timmeljoch 211.
Timmler Tal 199.
Tinischt 346.
Tione 216.
Tirol, Schloß 210.
Tirschnitz 310.
Tischnowitz 334.
Tisenhof 198.
Tisens 207.
Tivoli, Schloß 242.
Tlutzen 337.
Tobelbad 238.
Toblach 221.
Toblacher Feld 221.
gee 225.
Toblino, Schloß 216.
Toifl 103.
Toll 211.
Tollenstein, Ruine 303.
Tolmein 256.
Töltschach, Schloß 259.
S. Tomaso 218.
Tonale-Paß 214.
Töplitz 243.
Toplitz-See 158.
Torbole 217.
Törl (Raxalpe) 120.
Törltal 230.
Torri del Benaco 219.
Tösens 194.
Totes Gebirge 138. 158.
Trafoi 212.
Trahütten 238.
Traiskirchen 115.
REGISTER.
373
Traismauer 136.
Tramin 214.
Trattalpe 177.
Tratzberg, Schloß 178.
Traunri3Ö.
Tranneralpe 224.
Traunfall 152.
Traunkirchen 153.
Traunsee 153.
Traunstein 179.
— , der 152.
Trautenau 348.
Trautenfels 165.
Trautson, Schloß 200.
Trebitsch 339.
Trebnitz 300.
Tre Croci, Passo 226.
Treibach-Althofen 254.
Trenkelbach 154.
Trento (Trient) 215.
Tressen-Sattel, der 157.
Triebitz 330.
Trient 215.
Triest 263.
Triestingtal 125.
Trifail 241.
Triglav 260.
Tristner 189.
Tristramschlucht 159.
Trnobrand 300.
Trnowan 308.
Trocnow 328.
Trofaiach 253.
Trogalp 223.
Troppau 351.
Troppberg 124.
Trosky, Ruine 342.
Trostburg, Schloß 203.
Trumer-See 141.
Trzynietz 350.
Tschernowitz 308.
Tschirgant 195.
Tschischkowitz 300.
Tüffer, Markt 241.
Tulbinger Kogel 124.
Tulln 136. 329.
Tullnerbach 124.
Tumpen 197.
Tuppelburg 306.
Türkenloch 125.
Türmitz 301.
Turnau 342.
Tux 190.
Tuxer Joch 190.
— Tal 189.
Tweng 165.
Twimberger Graben 253.
Tyssa 302.
Übeltalferner 201.
Überetsch 207.
Udine 256.
Udwitz-Görkau 307.
Uggowitz 256.
St. Ulrich 203.
Ultental 211.
Ultner 211.
Umago 273.
Umbal-Tal 223.
Umbrail, Piz 212.
Umhausen 197.
Und 135.
Ungarisch-Hradisch 349.
Unken 176.
Unlaß-Alpe 170.
Unnütz, der 178.
Unser-Frau 199.
Unterach 140.
Unterberg (Stubaital) 200.
— (Niederösterreich) 125.
Unter-Befkowitz 300.
Unterbreth 256.
Unter-Drauburg 252.
Kainisch 157.
Untermais 207.
Unter-Rohr 138.
Untersberg 148.
Unterstein lbl.
Untertauern 165.
Unzmarkt 254.
Uratatal, das 243.
St. Urhan 240.
Urlahr 128.
Ursulaberg 253.
Urtelstein 114.
Uslavatal, das 326.
Ustron 350.
Uttendorf 169.
Uttenheim 220.
Vaduz 192.
Vahrn 202.
St. Valentin 126.
— auf der Haide 195.
Valerie-Haus 174.
Valier Tal, das 219.
Valser Tal, das 200.
Vani tscharte 223.
Varignano 218.
Varone 218.
Vaterberg 353.
St. Veit an der Glan 255.
— im Sextental 221.
Veitsberg 318.
Veitschtal 230.
Velden 250.
Veldes 260.
Velthurns 202.
Vent 198. 194.
Venter Tal, das 198.
Venzone 256.
Veprinac 277.
Vernel, großer 227.
Vetriolo 216.
Vezzano 216.
Viechtenstein 131.
St. Vigil 220.
Vigiljoch 211.
S. Vigilio 219.
Vigo di Fassa 228.
Viktring 259.
Villach 248.
Villacher Alpe 250.
VilP Agnedo-Strigno 216.
Villa Vicentina 270.
Villazzano 216.
Villgratental 221.
Villnös 202.
Vilpian 207.
Vinschgau, der 195. 211.
Vintl 219.
Virgen 222.
Virgilienberg 254.
Virgl 205.
Vizmarje 243.
Vlärapaß 334.
Vöcklabruck 140.
Vogeltennwiese 107.
Voistalerhütte 230.
Voitsberg 238.
Volcjadraga 262.
Völkermarkt-Kühnsdorf
252.
Volosca 277.
Völs bei Innsbruck 197.
— am Schiern 203.
Vorderbrühl 110.
Vorder-Hainbach 124.
Vorderkaserklamm 176.
Vordernberg- Markt 258.
Vöslau 116.
Vschetat-Pfiwor 338.
Wachau, die 134.
Wachseneck 247.
Wacht 151.
Wagram 335.
Grafenegg 135.
Waidbruck 203.
Waidhofen a. d.Ybbs 163.
Waidring 177.
Wald im Pinzgau 170.
in Steiermark 253.
Waldbachstruh 156.
Waldbrunn, Bad 220.
Waldsassen, Kloster 311.
Waldstein, Ruine 342.
St. Wallburg 211.
Wallern 327.
Wallersee 141.
Wallsee 132.
Waltental, das 211.
Warnsdorf 303.
Warnsdorfer Hütte 170.
Wartberg-Mürztal 230.
Warteck 162.
Wartenberg 342.
Wartenstein, Schloß 121.
Warth, Burg 207.
374
REGISTER.
Wartholz 119.
Watzmann, der 163.
Waxriegel 116.
Wechsel 118.
Wegscheid 230.
Wegstädtl bei Liboch 338.
Wehlen 303.
Weichselstein 241.
Weichseltal 114.
Weichtal 119.
Weidling 103. 106.
Weidlingau 124.
Weidlingbach 108.
Weierburg, Ruine 169
Weierhof 169.
Weiherbad 221.
Weiherburg, Schloß 186.
Weilburg, die 113. 114.
Weinberg, Schloß 328.
Weinebene 238.
Weinzettelwand 122.
Weinzierl 135.
Weipert 309.
Weißbach 344.
Weißenbach, am Atter-
see 140.
— am Semmering 121.
— in Steiermark 164.
— -Neuhaus 125.
Weißenbachtal 220.
Weißenberg, Schloß 138.
Weißenburg 137.
Weißenegg, Schloß 239.
Weißenfels 243.
Weißenfelser Seen 243.
Weißenkirchen 135.
Weißenreute 191.
Weißensee 196.
Weißenstein 222.
Weißer Berg 299.
— Knott 213.
Weißkirchen, Mähr.- 350.
Weißkugel 198.
Weißsee 223.
Weißseejoch 194.
Weitenegg, Ruine 134.
Weitlahnbrunn 221.
Weitra 328.
Weixelburg 243.
Weiz 247.
Weizklamm 247.
Weizelsdorf 259.
Wekelsdorf 347.
Weifenstein, Burg 202.
Welhartitz 326.
Wellemin 307.
Wels 139.
Welsberg 220.
Welschnofen 206.
Weltrus 300.
Welzelach 222.
Weng 141.
Wenns 196.
Wenzelsberg 347.
Werfen 169.
Werfenstein, Ruine 133
Werndorf 239.
Wernsdorf 349.
Wesely-Mezimosii 336.
Wesenufer 131.
Wessely 334.
Westendorf 177.
Wetterkreuz, Kirche 135.
Wetzdorf 329.
Wetzeisdorf 238.
Weyregg 140.
Wichstadtl 346.
Wickwitz 309.
Wieden 190.
Wiekosch 346.
Wien 2.
Akad. der Künste 80.50.
— d. Wissensch. 41.
Albertina 36.
Albrechtplatz 35.
Aisergrund 99.
Amalienhof 30.
Am Hof, Platz 38.
Anatom. Institut 99.
Anzengruber's Wohn
haus 99.
Archiv, k. u. k. Haus-,
Hof- und Staats-, 37.
— des Deutschen
Ritterordens 41.
Arenbergpark 92.
Artillerie-Arsenal 93.
Aspernbrücke 50. 42.
Augarten 88.
Augartenbrücke 41.
Augustinerkloster 36.
Aziendahof 28.
Bäder 5.
Bahnhöfe 2. 52. 93. 96.
Ballhausplatz 37.
Banken 13. 38. 42.
Beethovenplatz 52.
Beethoven s Wohnhaus
104.
Belvedere 90.
Bibliothek, städt. 44.
Böhm. Hofkanzlei,
ehem. 40.
Börse 42.
Botan. Garten 92.
— - Institut 92.
Botschaften 90. 92.
Breitensee 99.
Brigittenau 88.
Brunnen s. Denkmäler.
Burg 28.
Burghauptwache 31.
Burgplatz 34.
Burgring 47.
Burgtor 34.
Wien :
Cafes 7.
Chem. Institut 99.
Cottage-Anlagen 104.
Czernin'sche Gal. 44.
Denkmäler u.Brunnen:
Albrechts-Br. 35.
Amerling 50.
Anzengruber 47.
Augustin-Br. 96.
Austria-Br. 38.
Beethoven 52.
Brahms 51.
Brückner 50.
Canon 49.
Deutschmeister 42.
Donauweibchen - Br.
50.
Donner 49.
— -Br. 35.
Engel-Br. 93.
Erzh. Albrecht 35.
— Karl 34.
— Karl - Ludwig - Br.
104.
— Rainer-Br. 93.
Gänsemädchen - Br.
96.
Goethe 49.
Grillparzer 46.
Grün, Anast. 50.
Gutenberg 41.
Haanen 50.
Haydn 96.
Hesser 96.
Hochstrahl Br. 90.
Kaiser Franz I. 30.
— Joseph II. 36.
Kaiser Max. von
Mexiko 98.
KaiserinElisabeth 46.
— Maria Theresia 47.
Karl-Borromäus-Br.
90.
Lanner-Strauß 43.
Lenau 50.
Liebenberg 43.
Makart 50.
Moses-Br. 41.
Mozart 35.
— -Br. 93.
Müglitz 104.
Pallas- Athene-Br. 47.
Prinz Eugen 34.
Radetzky 38.
Raimund 96.
Ressel 51.
Rossauer.-Br. 99.
Schiller 50.
Schindler 50.
Schmidt 44.
Schubert 00.
Schwarzenberg 49.
REGISTER.
375
Wien :
Denkmäler :
Siebenbrunnen 93.
Tegetthoff 89.
Tilgner-Br. 46. 51.
Velasquez 51.
Votivdenkmal 40.
Wessely 104.
Zelinka 50.
Dentschordenshaus 41.
DieDstmänner 13.
Döbling, Bez. 101.
Dominikanerkloster 41.
Donaustadt 89.
Dorotheum 36.
Dreifaltigkeitssäule
38.
Droschken 8.
Eisenbahn-Minist. 50.
Eislauf verein 52.
Esterhazypark 97.
Evang. Schule 51.
Exportakademie 100.
Favoriten, Bezirk 93.
Ferdinandsbrücke 42.
Finanzministerium 40.
Franzensplatz 30.
Franzensring 43.
Franz-Joseph-Kai 41.
Freudenau, die 89.
Freiung 38.
Friedhöfe 92. 104.
Fünfhaus, Bez. 96.
Gartenbau-Ges. 49.
Gasthöfe 3.
Gemäldegalerie, K. K.
66.
Geologische Reichs-
anstalt 90.
Gerngroß, A., Waren-
haus 96.
Geschichte 21.
Gewerbe verein 51.
Graben 28.
Grabenhof 28.
Gumpendorfer Str. 97.
Gymnasium, akad. 52.
Haas <fe Sohne 25.
Handelsakademie 51.
Handelskammer 50.
Handelsminist. 41.
Harrach'sche Gemälde-
Galerie 38.
Hauptfeuerwache 38.
Hauptwache 31.
Hauptzollamt 2. 52.
Heilanstalt d. Wiener
Kaufmannschaft 104.
Heiligenstadt 104.
Heinrichshof 49.
Heldenplatz 34.
Heugasse 93.
Heumarkt 52.
Wien :
Hietzing, Bez. 97.
Hochschule für Boden
kultur 104.
Hofbibliothek 32.
Hofburg 28.
— , neue 34.
Hofgarten 35.
Hofmuseen 48.
Hofstall 48.
Hof- u. Staatsdruckerei
92.
Hohe Markt, der 40.
Hohe Warte 104.
Hotels garnis 5.
Industriepalast 49.
Infanterie - Kadetten-
schule 99.
Ingenieur- und Archi-
tektenverein 51.
Invalidenhaus 90.
Josephinum 99.
Josephsplatz 36.
Josephstadt 45.
Justizministerium 50.
Justizpalast 47.
Kabarette 15.
Kaiser - Franz - Joseph-
Brücke 88.
Spital 95.
Kaisergarten 35.
Kaisergruft 35.
Kaiserstöckl 98.
Karlsplatz 51.
Kärntner Ring 49.
Kärntner Straße 27.
Kärnlnertormarkt 51.
Kaufmannschaft, Haus
der 49.
Kaufläden 13.
Kirchen :
Ägidien 97.
Altlerchenfelder 96.
Am Hof 38.
St. Anna 41.
St. Anton 95.
Augustiner 36.
Barbara 41.
St. Brigitta 88.
Burgkapelle 31.
Elisabeth 41.
— (Wieden) 93.
Evangelische 97.
Evangel.-luth. 36.
Griechische 41.
Heilands- 43.
Hofpfarr- 36.
8t. Johannes d.T. 28.
Johannes von Nepo-
muk 88.
Kaiser - Franz - Jo-
seph - Jubiläums-
90.
Wien:
Kirchen :
Kapuziner 35.
Karls- 51.
Malteser 28.
Mariahilfer 96.
Maria-Stiegen 40.
— -Treu 45.
— vom Siege 96.
Michaeler 28.
Minoriten 37.
St. Othmar 90.
St. Peter 2S.
Reformirte 36.
Rathauskapelle 40.
St. Ruprecht 40.
Russische 92.
Salvatorkap. 40.
Schotten 39.
St. Stephan 25.
Universitäts- 41.
Votiv- 43.
Weißgärber- 90.
Kirchenmusik 15.
Kolowratring 49.
Kommandantur 93.
Konditoreien 7.
Konsular- Akademie
100.
Konsulate 13.
Konzerte 15.
Korpskommando 43.
Kreditanstalt 38.
Krieau, die 89.
Kriegsministerium 38.
Kronprinz-Rudolf-
Reichsbrücke 90.
Straße 89.
Kuchelauer Hafen 104.
Kultus- u. Unterrichts-
ministerium 37.
Kunstausstellungen 18.
Kunstgewerbeschule
50.
Kunstgewerbeverein
37.
Künstlerhaus 51.
Kursalon 49.
Lainz 99.
Landhaus.niederösterr.
37.
Landstraße, Bezirk 90.
Landwirtschafts-Ge-
sellschaft 37.
Lazaristenkirche 96.
Leopoldstadt 88.
Leuchtobelisk 96.
Liechtenstein'sche Ge-
mälde-Galerie 100.
— Majoratshaus 37.
Magdalenenstr. 97.
Magistratsgebäude 40.
Margareten, Bez. 93.
376
REGISTER
Wien :
Mariahilf, Bezirk 96.
Maria - Josepha - Park
93.
Maria - Theresien-
brücke 41.
Platz 47.
Marienbrücke 42.
Mariensäule 38.
Markthalle,Zentral- 52.
Maxiniiliansplatz 42.
Maxingpark 98.
Meidling, Bez. 97.
Meteorolog. Zentral-
anstalt 104.
Micliaeler Platz 28.
Milchwirtschaften 7.
Ministerium d. Äuß. 37.
— des Innern 40.
Minoritenplatz 37.
Moderne Galerie 91.
Mölkerhof 39.
Münzamt 52.
Museum, anat. 99.
— , botan. 80.
— , Ephesus- 46. 92.
— , ethnograph. 78.
— , geologisches 78.
— , gewerbe - hygieni-
sches 43.
— der Gipsabgüsse 78.
— , Goethe- 88.
— , Haydn- 97.
— , Heeres- 93.
— , histor. der Stadt
Wien 85.
— , Hof- 52.
— , jüdisches 88.
— für Kunst u. Indu-
strie 82. 50.
— , kunsthistor. 52. 48.
— für Land- u. Forst-
wirtschaft 104.
— , Lanner- 96.
— , mineralog. 77.
— , naturhistor. 76. 48.
— , Post- 89.
— , prähistor. 78.
— , Schul- 97.
— der österr. Staats-
bahnen 96.
— , technisches 99.
— , technolog.Gewerbe-
99.
Museum für österr.
Volkskunde 87.
— Vindobonense 93.
— , zoologisches 79.
Musikvereinsgeb. 51.
Naschmarkt 51.
Neubau, Bezirk 95.
Neue Markt, der 35.
Nußdorf 104.
Wien :
Opernring 48.
Paläste:
Auersperg 95.
Belvedere 90.
Breuner 41.
Chotek 99.
Cumberland 98.
Czernin 44.
des Deutschen Ritter-
ordens 49.
Equitable 27.
Erzbischöfl. 25.
Erzh. Friedrich 35.
— Ludw. Viktor 49
— Rainer 93.
Harrach 38.
Hoyos 90.
Kinsky 39.
Lanckoronski 92.
Larisch 52.
Liechtenstein 100.
Lobkowitz 36.
Miller v. Aichholz 93
Pallavicini 36.
Prinz Eugen von
Savoyen 40.
Rothschild 93.
Schönborn 39.
Schwarzenberg 90.
Sina 40.
Starhemberg 37.
der Ungar. Leibgarde
95.
Zichy 99.
Parkring 49.
Pensionen 5.
Penzing 98.
Pferderennen 15.
Philippshof 35.
Physikal. Institut 43.
Polizeidirektion 2. 42.
Post 12. 41.
Postsparkassen-
gebäude 41.
Prater 89.
Praterstern 89.
Praterstraße 88.
Produktenbörse 88.
Rathaus, altes 40.
— , neues 44.
Rathauspark 43.
Reichsratsgebäude 47.
Reisebureaus 2.
Rennweg 90.
Restaurants 6.
Rettungsgesellschaft,
freiwillige 52.
Ringstraße 42.
Rosenhügel 99.
Rothschild'scher Park
104.
Rotunde 89.
Wien :
Rudolfsheim, Bez. 96.
Ruhmeshalle 94.
Salesianerinnen-
Kloster 92.
Schatzkammern 31.
Schillerplatz 50.
Schmerlingplatz 47.
Schönborn'' sehe Ge-
mälde-Galerie 39.
Schönbrunn 97.
Schottenhof 39.
Schottenring 42.
Schuberts Geburtshaus
100.
Schwarzenbergplatz
49.
Schweizerhof 31.
Sezessions-Gebäude 51.
Simmering 92.
Speising 99.
Spinnerin am Kreuz 95.
Stadtbahn etc. 11. 12.
Stadtpark 49.
Stallburg 29.
Statthalterei 37.
Stephaniebrücke 42.
Stephansplatz 25.
Sternwarte 104.
Stiftungshaus 42.
Stock im Eisen 27.
Straßenbahnen 9.
Stubenring 50.
Sühnhaus 42.
Taborstaße 88.
Taubstummen -Institut
93.
Techn. Hochschule 51.
Teestuben 7.
Telegraphenamt 12.
Tempel, israelit. 88.
— der türk. Juden 88.
Theater (vgl. S. 14):
An der Wien 97.
Carl- 88.
Hofburg- 45.
Hofoper 48.
Volks-, Deutsches 96.
Volksoper und Jubi-
läums- 100.
Wiener Bürger- 52.
Theresianische Ritter-
Akademie 93.
Theseustempel 46.
Thonet'sches Haus 25.
Tierärztl. Hochschule
90.
Tiergarten 99.
Tilgner-Brunnen 46. 51.
Trabrennplatz 89.
Trattnerhof 28.
Türkenschair/.park 104.
Universität 43.
REGISTER.
377
Wien:
Universit.-Bibliothek
43.
Urania - Theater 50.
15.
Varietes 14.
Venedig in Wien 89.
Verkehrsvereine 2.
Versorgungsheim 99.
Versteigerungsamt 36.
Volksfeste 15.
Volksgarten 45.
Volkssänger 15.
Waffen-Sammlung des
österr. Kaiserhauses
62.
— , Arsenal 94.
Währing, Bez. 104.
Währinger Str. 99.
Wasserturm 95.
Weinstuben 6.
Wieden 93.
Wiener Berg 95.
Winterreitschule 29.
Wollzeile 41.
Zeughaus, bürgerl. 38.
Wienerbruck 137.
Wiener-Neustadt 117.
Wiener Wald, der 124.
Wies 238.
Wiesa-Oberleutensdorf
307.
Wiesberg 193.
Wiese 339.
Wiesmathaus 258.
Wildenschwert 330.
Wildgrube, die 105.
Wildon 239.
Wildspitze 198.
Wildstein 311.
Wilhelminenberg 107.
Wilhelmshöhe, die 306.
Wilhelmswarte 110.
Wilhering 132.
Wilkowitz 320.
Willendorf 115.
Willersdorf 259.
Willomitz 309.
Wüten, Abtei 200.
Wimbachklamm 162.
Windautal 177.
Windbach-Tal 170.
Windegg 328.
Windisch-Büheln 239.
Windischgarsten 138.
Windischgrätzhöhe 174.
Windisch graz 253.
Windischhütten 108.
Windisch-Matrei 222.
Windtalgletscher 223
Winkel, Schloß 209.
Winklern 224.
Winterberg 327.
Winzendorf 115.
Wipptal 200.
Wischau 334.
Wischberg, der 256.
Witkowitz 351.
Wittingau 336.
Wittmannsdorf 116.
Wocheiner Tunnel 260.
- See 260.
- -Vellach 260.
Wodnan-Cicenic 327.
St. Wolfgang 150.
- -See 149.
St. Wolfgangsbad 167
Wolframs-Cejl 336.
Wolfsbach 256.
Wolfsberg 253.
Wollsbergkogel 122.
Wolfsegg 140.
Wolfsgruben 203.
Wolfsteig 326.
Wolkenstein im Grödner
Tal 203.
- in Steiermark 164.
Wolkersdorf 335.
Wöllan 254.
Wöllersdorf 116.
Wollsdorf 247.
Wolschan 326.
Wörgl 180. 177.
Workotsch, der 301.
Wormser Loch 213.
Wörschach 164.
WÖrth in der Rauris 166
Wörther See 250.
Wösendorf 135.
Wostromef 348.
Wotic-Weselka 336.
Wotsch, der 240.
Wranau 334.
Wuehern-Mahrenberg
253.
Würbental 353.
Wurzmes 307.
Wüstelau 167.
Wiitender Stein 317.
Wysocan 341.
Ybbs 133.
, die 126. 133. 163.
Zams 195.
Zamser Tal, das 190.
Zanzenberg 191.
Zapr&sic 241.
Zauchtel 351.
Zaytal 212.
Zbirow 322.
Zdär-Zdirec 326.
Zditz 321.
Zehuner Teich 345.
Zeinisjoch, das lb3.
Zell am See 167.
— am Ziller 189.
Zeller See 167.
Zellerndorf 340.
Zeltweg 253.
Zemmgrund 190.
Zemmtal 189. 190.
St. Zeno 159.
Zenoburg, Ruine
210.
Ziano 228.
Ziegenberg, der 302!
Ziegenhals 354.
Zieltal, das 211.
Zigeunerwald 350.
Zillertal 189.
Zinkenbach 150.
Zinkenstein, der 337.
Zinsendorf 334.
Zirknitzer See 244.
Zirl 196.
Zistel-Alp 147.
Zittelhaus 166.
Zizkaberg, der 299.
Zlonitz 307.
Znaim 339.
Zoll fei d, das 259.
Zruc 338.
Zuckmantel 354.
Zufall-Ferner 211.
Zufritthaus 211.
Zürs 191.
Zwentendorf 136.
Zwettl 329.
Zwickau i. BÖ. 341.
Zwiesel, der 159.
Zwieselalp 156.
Zwieselbad 156.
Zwieselstein 198.
Zwischenwasser 220.
Zwischenwässern bei
Hirt 254.
— bei Laibach 243.
Zwittau 331.
Zwota 310.
Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.
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Geogr. Aast, von.
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