Kabinett Kraft II

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Kabinett Kraft II
Landesregierung von Nordrhein-Westfalen
Hannelore Kraft
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
Wahl 2012
Legislaturperiode 16.
Bildung 20. Juni 2012
Ende 27. Juni 2017
Dauer 5 Jahre und 7 Tage
Vorgänger Kabinett Kraft I
Nachfolger Kabinett Laschet
Zusammensetzung
Partei(en) SPD und GRÜNE
Minister 12
Repräsentation
Landtag
127/237

Das Kabinett Kraft II bildete vom 20. Juni 2012 bis zum 27. Juni 2017 die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen unter der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands und Bündnis 90/Die Grünen strebten nach ihrem Erfolg bei den vorgezogenen Neuwahlen im Mai 2012 die Fortsetzung der rot-grünen Koalition (Kabinett Kraft I) an.

Am 12. Juni 2012 stellten die Partei- und Fraktionsspitzen den Koalitionsvertrag vor, der am 15. Juni von Parteitagen beider Koalitionspartner verabschiedet wurde.[1][2]

Am 20. Juni wurde Hannelore Kraft durch den Landtag mit 137 Stimmen zur Ministerpräsidentin gewählt. Sie erhielt damit neun Stimmen mehr, als die rot-grüne Koalition an Sitzen im Parlament innehatte. Mehrere Abgeordnete der Piratenpartei im Landtag hatten angekündigt, für Kraft zu stimmen.[3]

Im Vorfeld waren nur die grünen Mitglieder der Regierung bekanntgegeben worden; die Zusammensetzung des gesamten Kabinetts erfolgte am 21. Juni 2012. Gegenüber dem ersten Kabinett gab es kaum Änderungen; das bisherige Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr wurde auf zwei Ministerien aufgeteilt. Deren Minister, Garrelt Duin und Michael Groschek, waren auch die einzigen Neuzugänge im Kabinett. Der bisherige Minister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr Harry Voigtsberger hatte am 19. Juni erklärt, dem neuen Kabinett nicht mehr angehören zu wollen.[4]

Die Posten der Staatssekretäre für Inneres und für Integration blieben einige Monate unbesetzt, was unter anderem vom CDU-Abgeordneten Lutz Lienenkämper kritisiert wurde. Nach Angaben der Staatskanzlei wollte man sich bei der Entscheidung über die Neubesetzung Zeit lassen.[5] Am 17. Dezember 2013 wurden drei neue Staatssekretäre ernannt; neben den vakanten Posten wurde auch das Amt der Staatssekretärin im Gesundheitsministerium neu besetzt.[6]

Eine weitere Neubesetzung erfolgte zum 1. Juni 2014, als Michael von der Mühlen neuer Staatssekretär im Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr wurde.[7] Er trat die Nachfolge von Gunther Adler an, der als Staatssekretär ins Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit wechselte.

Abstimmung im Landtag Nordrhein-Westfalen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Düsseldorf, 20. Juni 2012 – Gesamtstimmenzahl = 237 Stimmen – absolute Mehrheit = 119 Stimmen
Wahlgang Kandidatin Stimmen Stimmenzahl Anteil Unterstützer
1. Wahlgang Hannelore Kraft (SPD) Ja-Stimmen 137 57,8 % SPD, Bündnis 90/Die Grünen
Nein-Stimmen 94 39,7 %
Enthaltungen 3 1,3 %
Ungültige Stimmen 0 0,0 %
nicht abgegeben 3 1,3 %
Damit wurde Hannelore Kraft wieder zur Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen gewählt.

Kabinett[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amt oder Ressort Bild Amtsinhaber(in) Partei Staatssekretär(in)[8] Partei
Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft SPD Franz-Josef Lersch-Mense
(Chef der Staatskanzlei) (bis 1. Oktober 2015)
SPD
Thomas Breustedt
(Regierungssprecher)
Stellvertreterin der Ministerpräsidentin
Sylvia Löhrmann Grüne
Schule und Weiterbildung Ludwig Hecke Grüne
Finanzen
Norbert Walter-Borjans SPD Rüdiger Messal SPD
Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk
Garrelt Duin SPD Günther Horzetzky SPD
Inneres und Kommunales
Ralf Jäger SPD Hans-Ulrich Krüger
(bis Oktober 2013)
Bernhard Nebe
(seit 17. Dezember 2013)
SPD
Arbeit, Integration und Soziales

Guntram Schneider (bis 1. Oktober 2015)[9]
Rainer Schmeltzer (seit 1. Oktober 2015)[9]
SPD Wilhelm Schäffer
Zülfiye Kaykin
(für Integration; bis 11. September 2013)[10]
SPD
Thorsten Klute
(seit 17. Dezember 2013)
SPD
Justiz
Thomas Kutschaty SPD Karl-Heinz Krems SPD
Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Johannes Remmel Grüne Udo Paschedag
(bis 19. Februar 2013)
Peter Knitsch
(seit 19. Februar 2013)[11]
Horst Becker
(Parlamentarischer Staatssekretär)
Grüne
Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr
Michael Groschek SPD Gunther Adler
(bis 31. März 2014)
SPD
Michael von der Mühlen
(seit 1. Juni 2014)
SPD
Innovation, Wissenschaft und Forschung
Svenja Schulze SPD Helmut Dockter
(bis 30. September 2014)[12]
SPD
Thomas Grünewald
(seit 1. Oktober 2014)[13]
SPD
Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport

Ute Schäfer
(bis 1. Oktober 2015)[9]
Christina Kampmann
(seit 1. Oktober 2015)[9]
SPD Klaus Schäfer
(bis 1. Oktober 2012)
SPD
Bernd Neuendorf (seit 1. Oktober 2012) SPD
Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter
Barbara Steffens Grüne Marlis Bredehorst
(bis 17. Dezember 2013)
Grüne
Martina Hoffmann-Badache
(seit 17. Dezember 2013)
Bundesangelegenheiten, Europa und Medien
seit 1. Oktober 2015 auch Chef der Staatskanzlei
Angelica Schwall-Düren
(bis 1. Oktober 2015)[9]
SPD Marc Jan Eumann SPD
Franz-Josef Lersch-Mense
(seit 1. Oktober 2015)[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rot-grüner Koalitionsvertrag 2012 für NRW. (PDF; 6,5 MB) Abgerufen am 13. Juni 2012.
  2. Parteitage stimmen Koalitionsvertrag zu. Abgerufen am 13. Juni 2012.
  3. Hannelore Kraft zur Ministerpräsidentin gewählt. Abgerufen am 20. Juni 2012.
  4. Voigtsbergers Rückzug - Abschied eines leisen Ministers (Memento des Originals vom 22. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 19. Juni 2012
  5. Spitzenposten sind seit Monaten unbesetzt: Kraft sucht neue Staatssekretäre Meldung der Rheinischen Post vom 9. Dezember 2013
  6. Klute, Nebe und Hoffmann-Badache: Nordrhein-Westfalen hat drei neue Staatssekretäre Artikel der Rheinischen Post vom 17. Dezember 2013
  7. Archivlink (Memento vom 15. August 2015 im Internet Archive)
  8. Staatssekretäre sind laut Landesverfassung keine Regierungsmitglieder.
  9. a b c d e f Kabinettumbildung (Memento vom 16. Oktober 2015 im Internet Archive)
  10. Zülfiye Kaykin: Kabinett entlässt Staatssekretärin nach Betrugsvorwürfen Meldung des Bonner General-Anzeigers vom 11. September 2013
  11. http://www.nrw.de/landesregierung/peter-knitsch-ist-zum-neuen-staatssekretaer-im-nrw-umweltministerium-bestellt-worden-14047/
  12. Ministerpräsidentin Kraft und Ministerin Schulze verabschieden Staatssekretär Dockter in den Ruhestand (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), Pressemitteilung des Wissenschaftsministeriums vom 30. September 2014, abgerufen am 3. August 2015.
  13. Thomas Grünewald zum neuen Staatssekretär im Wissenschaftsministerium ernannt (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) Pressemitteilung des Wissenschaftsministeriums vom 1. Oktober 2015, abgerufen am 29. Juli 2015.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]